Nr. 71 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 25. März 1937 Der Großkampf der Bauern Das ganze Volk ſieht auf die Landwirkſchaft. Miniſterpräſident Göring hat vor den deutſchen Bauern⸗ ührern die neuen Maßnahmen verkündet, die auf die per⸗ fonliche Initiative des Reichsbauernführers hin durchgeführt werden. Vorher war auch das geſamte Führerkorps des Reichsnährſtandes zu einer internen Tagung im Plenarſaal des Preußenhauſes zuſammengerufen worden, um hier ein⸗ gehende Richtlinien für die Durchführung der neuen Maß⸗ nahmen in der Praxis entgegenzunehmen. Dabei nahm der Reichsbauernführer und Reichsminiſter R. Walter Darrs zu grundſätzlichen Ausführungen das Wort. Er ging davon aus, daß die dritte Erzeugungsſchlacht nunmehr in das Stadium einer Großoffenſive getreten iſt. Ausſchließliches Ziel iſt die Sicherung der Ernährung, um Deutſchlands politiſche Unabhängigkeit im Rahmen des Vier⸗ jahresplans unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen. Angeſichts dieſer drängenden Aufgabe können wir nicht eine langſame Enkwicklung und allmähliche Leiſtungsſteige⸗ rung abwarten, wir müſſen vielmehr das Geſetz des Han⸗ delns ſelbſt ergreifen. Gelingt es, im Rahmen dieſes Vier- jahresplanes die deutſche Ernährung auf eigener Scholle zu ewährleiſten, dann wird das Spiel des Weltjudentums, das eute noch mit Hilfe des Weltkapitalismus das deukſche Volk ernährungspolitiſch zu vernichten ſucht, für alle Zeiten ver⸗ loren ſein. Die neuen Maßnahmen für die Landwirtſchaft ſind nicht etwa eine Hilfe aus romantiſcher Liebe zum Bauerntum oder zur Landwirkſchaft, alſo einem Stand, ſondern eine bit⸗ tere ſtaatspolitiſche Notwendigkeit für die Geſamtheit. Dar⸗ aus ergibt ſich von ſelbſt, daß eine ſtrenge Kon⸗ trolle über die Verwendung der bereitgeſtellten Mittel erfolgt. Offiziere der Erzeugungsſchlacht. Alle Bauernführer müſſen ſich als wahre Offiziere der Erzeugungsſchlacht betrachten. Dazu gehört, daß ſie ſelbſtän⸗ dig handeln und nicht nur Richtlinien weitergeben. Unter roßem Beifall rief der Reichsbauernführer zum Lei⸗ tungswettbewerb des deutſchen Landvolks auf und beſchäftigte ſich dann mit Einzelfragen der Praxis. Er nahm eingehend zur Frage des Arbeitseinſatzes Stellung. Hier iſt durch die Möglichkeit eines Einſatzes der HJ bei der Frühjahrsbeſtellung, wie ſie der Reichsjugendführer verfügt hat, durch die vom Reichserziehungsminiſter Ruſt angeord⸗ nete Möglichkeit der Schulbefreiung und ſchließlich durch die vom Reichskriegsminiſter verfügte Möglichkeit des Einſaßzes der Wehrmacht, die in ähnlicher Weiſe auch für die Verfügungstruppen der SS gegeben iſt, eine neue Lage geſchaffen worden. Folgerungen aus der Ver ſorgungslage Staatsſekretär Backe gab dann einen aufſchlußreichen Ueberblick über die Verſorgungslage. Heute ſtehe die Er⸗ nährungspolitik abſolut im Vordergrund. Aeußerſt wichtig ſei die Steigerung des Karkoffelan⸗ baues und der Zuckerrübenanbaufläche. Aber nicht nur die flächenmäßige Ausweitung der Hackfrucht ſei notwendig, ſondern es müſſe viel ſtärker als bisher gedüngt werden, um mehr Erlrag aus der Fläche herauszuholen. Bis in den klein⸗ ſten Betrieb hinein müßlen auch die neuen Futternormen propagiert werden. Reichshauptabteilungsleiter Dr. Brunnen baum zeigte den Weg. der von den allgemeinen Propagandamaß⸗ nahmen zur Aufklärung über den Begriff Erzeugungs⸗ ſchlacht und die in dieſem Kampf notwendigen Maßnahmen über die Erfaſſung und Mobiliſierung der rückſtändigen Be⸗ triebe zur Feſtſtellung der Leiſtungen der einzelnen Lan⸗ des⸗, Kreis⸗ und Ortsbauernſchaften ſowie der Einzelbe⸗ triebe führte. Zu dieſem Zweck wurde von der Reichshaupt⸗ abteilung 2 das Kreisvergleichsmaterial, die Kreiswirt⸗ ſchaftsmappe und die Hofkarte geſchaffen. Die Hofkarte ſtellt die erſte praktiſche Maßnahme zur Wirtſchafts⸗ beratung dar. Sie wird den jetzt durch die Anordnung des Reichsbauernführers einzurichtenden Hofbera⸗ tungsſtellen eine unſchätzbare Unterlage bieten Schon heute kann z. BT feſtgeſtellt werden, daß die vom Reich zur Verfügung geſtellten Beihilfen für den Grünland⸗ umbruch draußen im Land ſehr begehrt ſind. Wenn im Rahmen der neuen Maßnahmen beſonderer Wert auf die Düngung gelegt wird, dann kommt es zunächſt darauf an, die Bodenunterſuchung voranzutreiben; denn der Einſatz einer verſtärkten Düngung wird erſt dann er⸗ folgreich ſein, wenn Bauer und Landwirt den Boden genau kennen und dementſprechend die Düngung richtig anſetzen. Vor beſonders großen Aufgaben ſteht in den nächſten Jahren die deutſche Tierzucht. Von großer Wichtigkeit für die Leiſtung der Tiere iſt der Zuſtand der Ställe. Leider findet man in der Landwirtſchaft noch eine große Rab unzweckmäßiger und ungeſunder Skallungen. Im ahmen des Vierjahresplanes iſt daher vorerſt einmal vor⸗ geſehen, in jeder Landesbauernſchaft einen vorbildlichen Lehrhof, dem eine Bauberatungsſtelle angeſchloſſen werden ſoll, zu errichten. Auf dieſem Lehrhof ſollen die Bauhand⸗ werker, die verantwortlichen Berater und auch die Bauern und Landwirke geſchult werden. Alle neuen Maßnahmen haben jedoch nur geringen Wert, wenn es nicht gelingt, ſie bis zum letzten Hof zu bringen. Dieſem Zweck dient die ſoeben durch Anord⸗ nung des Reichsbauernführers durchgeführte Neuorganiſa⸗ tion der Wirtſchaftsberatung. Leiſtungskameradſchaft. Die Hofberatung, die in Zukunft einheitlich im ganzen Reich durchgeführt wird, iſt nicht von Theoretikern am grünen Tiſch erdacht, ſondern hat ſich in der Praxis in den letzten Jahren ſchon ausgezeichnet be⸗ währt. Wie ſie aufgebaut wurde und wie ſie arbeitet, zeigt Landesführer Körner am Beiſpiel der Landesbauernſchaft Sachſen. Um jedem Bauer ein Beiſpiel vor Augen zu halten, werden für jeden Kreis und auch für jedes Dorf ſogenannte Richtbetriebe geſchaffen, die angeben, in welcher Richtung die Betriebe der betreffenden Gegend beſonders zu arbeiten haben bzw. zu fördern ſind. Damit ſteht eindeutig feſt, daß die Hofberatung nach wie vor aus der Praxis arbeitet, daß von den Bauern nichts Unmögliches verlangt wird und daß die Hofberatung beitragen wird, die Erträge der Böden und Höfe weſentlich zu ſteigern. Die Schlußworte der bedeutungsvollen Tagung ſprach der Obmann des Reichsnährſtandes, Bauer Wilhelm Meinberg. Eine ungeheuere Verantwortung ſei den Bauernführern übertragen, und zwar um ſo mehr, als das Reich große Mittel für die Ernährungsſicherung unſeres Volkes bereitgeſtellt habe, die es jetzt richtig anzuwenden und einzuſetzen gelte. Jeder einzelne Bauer und Landwirt werde fühlen, daß er in dem Kampf um die Nahrungsfreiheit nicht allein ſtehe, ſondern daß das ganze deutſche Volk zur Hilfeleiſtung be. reit ſei. Ausbau der Wirtſchaftsberatung Um dem deutſchen Volk die Nahrungsfreiheit zu erringen, muß in der Erzeugungsſchlacht noch mehr geleiſtet werden als bisher. Dieſes Ziel erfordert u. a. einen ſofortigen Aus⸗ bau der Wirtſchaftsberatung zur Erfaſſung des letzten Ho⸗ fes. Aus dieſem Grunde hat der Reichsbauernführer, Reichs⸗ miniſter R. Walter Darre, eine Anordnung erlaſſen, nach der die Wirtſchaftsberatung ſo ausgebaut werden ſoll, daß unter allen Umſtänden und in kürzeſter Friſt ein leiſtungsfahiger Apparat geſchaften wird, der auch den letzten Bauernhof erfaßt. Die Verantwortung für die Durch⸗ führung der Beratung in der Kreisbauernſchaft trägt dem⸗ nach der Kreisbauernführer. Träger der Hofberatung wird die Hofberatungsſtelle der Kreisbauernſchaft. Um eine ſchnelle und reibungsloſe Durchführung der Beratungsaufgaben zu gewährleiſten, hat der Kreishaupt⸗ abteilungsleiter 2 ſeinen Dienſtſitz in der Beratungsſtelle der Dc den Beratungsleiter zuſtändigen Landwäirkſchafts⸗ chule; hingegen iſt in den Kreisbauernſchaften ohne Schule und dort, wo Kreisbauernſchaft und Landwirtſchaftsſchule in einem Gebäude untergebracht ſind, ſein Dienſtſitz bei der Kreisbauernſchaft. Der Beratungsleiter wird den Dienſtbereich einer Kreisbauernſchaft in„Abſchnitte“ einteilen und jeder der innerhalb der Kreisbauernſchaften beſchäftigten hauptamtli⸗ chen Beratungskräfte wie auch ſich ſelbſt einen derartigen „Abſchnitt“ als beſonders anvertrautes Gebiet zuweiſen. Der für einen ſolchen„Abſchnitt“ verantwortliche„A b⸗ ſchnittshofberater“ hat vor allem die Aufgabe, die vom Kreisbauernführer bzw. Kreishauptabteilungsleiter 2 für jede Ortsbauernſchaft eingeſetzten Ortshofberater über die durchzuführenden Maßnahmen eingehend zu unterrichten. Zu dieſem Zweck teilt der Abſchnitts⸗Hofbera⸗ ter ſein Gebiet in„Bezirke“ ein, für die er ehrenamtliche⸗ „Bezirks⸗Hofberater“ beſtellt. Neben dieſer allgemeinen Beratung wird die Beratung durch„Spezialberater“ als unbedingt notwendig an⸗ geſehen. Hierfür kommen in Frage die Tierſchutzämter, die Forſtämter uind die Landbauämter. 5 2 9 288 Das Wunder des Karfreitags Es iſt das Merkwürdige und immer wieder Anziehende an den Evangelien, daß ſie das Leiden und Sterben Chriſti ſo nüchtern, fachlich, ſo ſcheinbar ohne jede Beteiligung des Gefühls berichten. Es zeigt ſich in dieſer Sachlichkeit die tiefe Scheu vor dem Leiden und Sterben unſeres Herrn; kein Evangeliſt hat es gewagt zum Ausdruck zu bringen, was er dabei empfand, was ihn im Tiefſten des Herzens durchſchüttert hat. Durch dieſe Knappheit bekommen die Berichte etwas Hartes. So erzählt Lukas:„Es wu den aber auch hingeführt zwei andere Uebeltäter, daß ſie mit ihm abgetan würden.“ „. daß ſie mit ihm abgetan würden“— wie hart klingt das! Als wenn man etwas mit einer Handbewegung „abtut“. Drei Menſchen werden ausgeſtoßen aus der menſchlichen Geſellſchaft zwei Mörder, mit ihnen Chriſtus. Sie werden„abgetan“ duach eine beſtialiſche grauſame Hinrichtung, die die wahnſinnigen Schmerzen auf einige Stunden verlängert. So tut der Menſch den Menſchen ab, ſo tut der Menſch Gott ab.„Abgetan“ das ſteht über der Geichichte des menſchlichen Kampfes gegen Gott. In heiliger Ruhe und eindringlichen Bemühungen wirbt Gott um die Seele der Menſchen. Aber der Menſch bäumt ſich immer wieder auf. Er will ohne Gott auskommen;„Ich brauche keinen Gott“, „ich ſtehe auf eigenen Füßen“,„ich mache es mit eigener 1 und Vernunft“,„ich will das Leben ſchon ſelber meiſtern“, und eines Tages ſteht der Menſch im Leben da, und für Gott und Gottes Wort hat er nur die eine läſſige Handbewegung„Abgetan“. So ging es dem jüdiſchen Volk. Das Volk wollte zwar Gott, aber nicht den Gott, der vom Volk etwas fordert, der das ſprach:„Ich bin heilig, und ihr ſollt heilig ſein.“ Gott ſandte dem Volk Propheten, und noch jeden Propheten lohnte ſein Volk mit dem„Abgetan“. Da trat ihnen Chri⸗ ftus entgegen mit ſiegesmutiger Barmherzigkertt und Wahr⸗ heit. Er zerſtörte ihre ſelbſtſichere und ſelbſtgefällige Fröm⸗ migkeit. Er fordert mit wunderbarer Schlichtheit und un⸗ ausweichlicher Klarheit das Durchſtreichen des Ich:„Wer ſein Leven erhalten will, der wird es verlieren, wer es verliert, der wird es gewinnen.“ Er fordert eſtloſe Hin⸗ gabe im Dienſt:„Wo ich bin, da ſoll mein Diener auch ſein, und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“ Da bäumen ſich die Hohenprieſter auf und reißen das Volk mit ſich. Der Fürſt der Welt triumphiert. Der römiſche Statthalter will trotz ſeiner klaren juriſtiſchen Er⸗ kenntnis, daß Chriſtus unſchuldig iſt, ſich nicht durch einen Aufruhr des Volkes die Karriere verderben laſſen, und ſo ſteckt man Chriſtus mitten zwiſchen zwei Mörder, ſchlägt ihm die Nägel durch Hände und Füße, richtet das Kreuz auf, und da hängt zum grauſigen Spiel für alle Welt und für alle Zeiten mitten zwiſchen zwei Mördern der Gott⸗ ſohn—„abgetan“. Nun aber beginnt das große Wunder. Mochte die Welt Chriſtus abtun, die Welt iſt für Chriſtus nicht gaogetan. Im Gegenteil, jetzt beginnt eine größere Tat für die Welt, die ihn ans Kreuz efchagen„Vater, vergib ihnen, ſie wiſſen nicht, was ſie tun.“ Das iſt das große Wunder vom Kar⸗ freitag. Der, den die Welt abtut, der tat alles für die Welt.„Abgetan“— dabei iſt es geblieben durch die Jahr⸗ tauſende hindurch. In der Gegnerſchaft gegen Gott voll⸗ zieben ſich die Naturgeſetze des natürlichen Menſchen Und wenn ein ganzes Volk Chriſtus ſein„Abgetan“ entgegenſchleudern würde— damit iſt das Volk für Chri⸗ ſtus noch nicht aogetan. Mit ſtiller, unwiderſtehlicher Ge⸗ walt ruft ſich dieſer Chriſtus Jünger und Jüngerinnen, ſie müſſen ihm folgen, ob ſie wollen oder nicht. Sie erfahren in ſeiner Nähe einen Sieg nach dem anderen. Gerade ſelche, die vielleicht am lauteſten ſchrieen:„Abgetan“, werden „hinzugetan“. Alle Arbeit der Kirche geſchieht in dem Ver⸗ trauen, daß das ſelbſtſichere, ſtolz abwehrende„Abgetan“ verſtimmen muß, wenn einmal das Gotteswort von dem heiligen, unerbittlich gerechten und doch barmherzigen, gütigen und milden Gott es einem Menſchen antut, daß er nicht mehr beharren kann bei dem„Abgetan“. Wir er⸗ warten vom Karfreitag, daß von dem Mann am Kreuz unwiderſtehliche Gewalt ausgeht auf alle, die da glaubten, ihn abtun zu können. Jedesmal, wo das geſchieht, geſchieht nicht weniger als ein Wunder; denn es kann niemand Chriſtus einen Herrn heißen ohne den heiligen Geiſt. 0 Das Beiſpiel der Zellwolle In Berlin wurde die„Reichsausſtellung der deutſchen Teytil⸗ und Bekleidungswirt⸗ ſchaft“, die in ſechs Hallen rund um den Funkturm unter⸗ gebracht iſt, eröffnet. Miniſterpräſident Göring, unter deſ⸗ ſen Schirmherrſchaft die Ausſtellung ſteht, hielt dabei eine Rede. Die Textilwirtſchaft, ſo führte er u. a. aus, ſei ein Bei⸗ ſpiel dafür, was gerade auf Gebieten, die noch vor wenigen Jahren faſt hundertprozentig abhängig vom Auslande wa⸗ ren, erreicht werden könne. Durch die Arbeit der letzten Jahre ſeien wir ſchon jetzt in der Lage, etwa ein Drittel des geſamten Textilrohſtoffbedarfes aus einheimiſcher Er⸗ zeugung zu decken.„Das iſt für uns aber ein Beweis und ein Anſporn, nun ſelbſtverſtändlich weiterzugehen und den Grundſtein zur Selbſtverſorgung zu legen. Ich habe damals in meiner Rede im Sportpalaſt betont, daß Deutſchland ſich ja keinesfalls ausſchalten will aus den internationalen Wirt⸗ ſchafts⸗ und Handelsbeziehungen. Aber wenn man Deutſch⸗ land in keiner Beziehung die Möglichkeit gibt und den Raum, um das Notwendigſte am täglichen Leben, das täg⸗ liche Brot und die Bekleidung, ſicherzuſtellen, dann muß man ſich nicht wundern, wenn der raſtloſe deutſche Geiſt immer wieder nach neuen Wegen ſucht und der deutſche Wille auch dieſe Wege findet, um Deutſchland unabhängig zu machen. Ich habe der Landwirtſchaft als dem wichtigſten Faktor, weil er für das tägliche Brot zu ſorgen hat, ein ge— waltiges Programm verkündet und auch gefordert. Und wie von uns alles getan worden iſt, um der Landwirtſchaft die höchſte Möglichkeit des Einſatzes zu geben, ſo ſoll auch der Dextilinduſtrie die Grundlage gegeben werden, um ihre Aufgaben durchzuführen. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß hier nicht der Staat allein die Laſt zu tragen hat. Wenn es ſo wäre, dann könnte er die Dinge ſelbſt in die Hand nehmen. Der Staat wird lediglich lenken und dort mit ſeiner Hilfe einſetzen, wo die Wirtſchaft ſelbſt es aus eigener Kraft nicht zu leiſten vermag, Der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat kann auf die Dauer nicht mit anſehen, daß die Textilverſorgung und damit die Beſchäftigung der Millio⸗ nen deutſcher Volksgenoſſen, die von der Herſtellung und dem Vertrieb dieſer Güter leben, reſtlos abhängig iſt von den Schwankungen der Ernteerträge in den überſeeiſchen Rohſtoffgebieten, von Freiheit oder Sperre der Zufuhrwege, von der Preisdiktatur internationaler Rohſtoffſpekulanten Ua m Durch die erfolgreiche Arbeit der Chemie iſt in den letz⸗ ten Jahren die Zellwolle in Deutſchland zu einer wirk⸗ lich großen Vollendung entwickelt worden, die noch vor we⸗ nigen Jahren für völlig unmöglich gehalten worden wäre. Trotz aller Bedenken hat die Zellwolle ſich auf Grund ihrer qualitativen Vorzüge durchgeſetzt und iſt heute nicht nur im Inland, ſondern auch bereits im Ausland ein geſuchter Roh⸗ ſtoff. In enger Zuſammenarbeit mit der Textil- und Beklei⸗ dungswirtſchaft iſt die Entwicklung der Zellwolle durch die Leiſtungen der chemiſchen Induſtrie zur Vollendung geführt worden. Das Wiſſen um dieſe Entwicklung und die Wand⸗ lungen der Rohſtoffwelt überhaupt darf aber nicht auf den kleinen Kreis der Fachleute beſchränkt bleiben. Die Leiſtun⸗ gen gerade der deutſchen Spinnſtoffwirtſchaft müſſen von allen erkannt und verſtanden werden; ſie berechtigen uns zu feſtem Vertrauen für die weitere Entwicklung. Wer heute noch zweifelnd herumläuft und den verrückteſten Unſinn über unſere deutſchen Rohſtoffe verbreitet, macht ſich lächerlich. Er ſchädigt nicht nur die deutſche Textilwirtſchaft, ſondern das ganze deutſche Volk und wird mit ſeinem kleinlichen Zweifel und überheblichen Beſſerwiſſen von der zwangsläu⸗ figen Entwicklung überrannt werden. Die Ausſtellung gibt für alle einen offenen Einblick in das Weſen und Werden unſerer neuen Stoffe; ſie zerſtreut durch einen umfaſſenden Leiſtungsquerſchnitt alle Mär⸗ chen über Erſatznöte und gibt den deutſchen Volks⸗ genoſſen wie den ausländiſchen Gäſten einen ſtarken Ein⸗ druck von dem Können unſerer Fachleute, darüber hinaus aber von der unerhörten Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes.“ Auch dieſe Ausſtellung, ſo erklärte der Miniſter⸗ präſident, werde dem Ausland beweiſen, daß das deutſche Volk mit den bisher angewandten Mitteln nicht zu Boden gezwungen werde.„Dem deutſchen Volk iſt nichts unmöglich, was es leiſten will!“ Dafür bürgt allein ſchon der Wille unſeres Führers Er fordert niemals etwas, von dem er nicht weiß: es iſt durchzuführen. So er⸗ leben wir es jeden Tag aufs neue, daß Utopien von geſtern Realitäten von heute find. In den erſten vier Jahren habe Deutſchland das Wunder der inneren Geſchloſſenheit auf weltanſchaulichem Gebiet erlebt Wenn das Geſchehen dieſer Jahre durch das weltanſchauliche Erlebnis geformt worden ſei, ſo würden die nächſten Jahre eine unerhörte Entwicklung auf techniſchem und wirtſchaft⸗ lichem Gebiet bringen. „Alle dieſe Arbeiten dienen allein dem deutſchen Volk zur Sicherſtellung ſeines Bedarfs. Was aber dem Verbrau⸗ cher dient, muß auch ſein Vertrauen verlangen. Dieſe Ausſtellung beweiſt, daß die deutſchen Stoffe und Kleider dieſes Verkrauen nicht nur verdienen; wir alle ſollten ſogar mch ſein auf das, was Kopf und Hand, was Wirker und eber, Spinner und Chemiker in gemeinſamer Arbeit für uns alle geſchaffen haben. Es erfüllt uns mit beſonderer Freude, daß dieſes Streben nach Güte und Schönheit der deutſchen Arbeit anknüpft an die ſchöpferiſche Kraft und das Können, das unſere Vorfahren in vergangenen Jahrhunder⸗ ten zu einzigartigen Leiſtungen befähigte. Wir wollen den Anſchluß an dieſe künſtleriſchen Leiſtungen unſerer Vorfah⸗ ren knüpfen, denn der Vierfahresplan iſt ja mehr als eine reine Bedarfsdeckung Wir wollen alle Kräfte des deutſchen Volkes entfalten, damit ſein Anſpruch auf Schönheit im Leben ebenſo erfüllt wird wie ſein ſelbſtverſtändliches Recht auf das Notwendige und Nützliche. Die Ausſtellung iſt ein großes Gemeinſchafts⸗ werk; ſie dient nicht dem privaten Wettbewerb. ſondern allein der gemeinſamen Aufgabe, denn über dem perſönli⸗ chen Anſpruch auf Nutzen ſteht die Verpflichtung zur Ge⸗ ſamtleiſtung. Nur die Grundlage der Hemeinſchaftsgeſ nung ſichert den Erfolg unſerer nationalſozialiſtiſchen Ar⸗ beit Deshalb verlange ich von jedem die ſtärkſte Entfaltung ſeiner eigenen Fähigkeiten und Kräfte, um dadurch die große Geſamtleiſtung zu erzielen Das eigene Intereſſe in der Hal⸗ tung beim einzelnen Wirtſchaftler wie bei den Wirtſchafts⸗ gruppen muß rückſichtslos ausgemerzt werden Es gibt nur eine Bindung, die wir anerkennen; die Verpflichtung gegen⸗ über Führer und Volk.“ 5„ Taglohn- Zellel für Bauhandwerker. nach vorgeschrlebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote“ 5 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Ueber die beiden Oſterfeiertage hat man für ein gutes Fußballerprogramm in Seckenheim geſorgt. An beiden Tagen wird man im Wörtel ſchöne Spiele ſehen önnen. So hat man für Oſterſonntag die ſpielſtarke Bezirksklaſſenelf aus Rheingönheim verpflichtet und am Oſtermontag wird der Kreisklaſſenzweile des Bruchſaler Bezirles, Oeſtringen, hier ſein Können unter Beweis ſtellen. Die Fußballanhänger werden auf ihre Rechnung kommen. * Mit dem Pfeh, dem Bogen Die am letzten amglagbachmittag vom Städt. Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte(JZeughausmuſeum) vbexanſtaltete Einführung in bie Kunſt bes Bogenſchießens hatte eine große Zahl von In⸗ tereſſenten angezogen. Eifrig wurden die ausgeſtellten Bogen⸗ arten nebſt den dazugehörigen Pfeilen ſtudiert. Eine Reihe Lerubegleriger widmete ſich mit großer Begeiſterung der Praxis des Bogenſchießens. Stolz wurde jeweils der erſte Treffer in der Scheibe ſeſtgeſtellt, nachdem einmal die rich⸗ lige Handhabung von Bogen und Pfeil erfaßt war. Dieſe inte reſſante, Sonderdarbietung des Zeughausmuſeums wird nach den Oſterſeiertagen wiederholt und in der Preſſe recht⸗ zeitig bekanntgegeben werden. 0 * Die biesſahrigen Oſterſelertage zeichnen ſich durch ein überaus reſchhaltiges Sportprogramm aus, der beſte Be— weis dafür, daß es unſeren Vereinen und deren Mitgliedern wirtſchaftlich wleder gut geht, So iſt kes auch nicht berwun derlich, daß ſich die Zahl der Sportreiſen gegenüber den Vorfahren um ein Bedeutendes vermehrt haben. Schon am Karfreitag herrſcht eine rege Wekttkampftätigkeit und hier ſchleßt natürlich wieder Fußball den Vogel ab. In Bezug auf Reichhaltigkeit und Qualität läßt ſein Programm keinen Wunſch offen. In Süd deulſchland ſtehen die Spiele bon Werder Bremen und fs Benrath im Vordergrund des allgemeinen In— tereſſes, Die Bremer gaſtteren am Karfreitag bei den Stuttgarter Kickers während Benrath, das in dieſem Jahr bekanntlich in der Niederrhein Gauliga ſtark abge— faulen iſt, den SB Wlesbaden aufſucht. Beſuch aus Weſt⸗ deulſchland erhalten auch VfB. Friedberg und FW Juffen⸗ hauſen. In Friedberg gibt der SV Höntrop, in Weſt—⸗ alen nach Schalke eine der ſtärkſten Mannſchaften dieſes Gaues, ſeine Karte ab, und in Zuffenhauſen gaſtiert die an den Aufſtiegsſplelen zur Mittelrhein-Gauliga betei— ligte Elf der SpVg Köln. Bel den anderen Spielen han⸗ delt es ſich durchweg um ſüddeutſche Auseinanderſetzun⸗ Len, und zwar ſeien genannt: Germania Brötzingen— 1. SS Ulm, Sp. Vg 7 roſſingen— Freiburger Fc und Bo⸗ ruſſia Fulda— FV Saarbrücken.— Nur ein Aufſtiegs. ſpiel findet am Karfreitag in Süddeutſchland ſtatt. Im Gau Baden kommt es zum erſten Male zu einem ebeigntsreichen Spiel, das die Ilvesheimer Alemannia zu Hauſe mit Phönix Karlsruhe zuſammenführt. Für beide Mannſchaften ſteht außerordentlich viel auf dem Spiel. Nach ſeiner ſonntäglichen Niederlage in Konſtanz darf Alemannia Ilvesheim kein Spiel mehr verlieren, um nicht den Anſchluß zu verlieren, und Phönix Karlsruhe hat ſeine Favoritenſtellung zu behaupten. Einen beſonderen Raum nehmen auch die Kreis⸗Aus⸗ wahlſpiele im Gau Südwe ſt ein, die mit der Zwiſchen⸗ runde bezw. einem Troſtrundenſpiel fortgeſetzt werden. Es treffen ſich; in Saarbrücken: Saarbrücken und Südpfalz, in Mainz: Rheinheſſen und Nordſaar, in Alzey: Nibelun⸗ gen und Darmſtadt und ſchließlich im Troſtſpiel in Zwei⸗ brückend Nordweſtpfalz und Saarlautern. Eine ganze Reihe der führenden ſüddeutſchen Mann- ſchaften befindet ſich auf Reiſen, zum größeren Teil in den deutſchen Gauen. Der S Waldhof macht einen Abſtocher nach Nodsddeutſchland und ſpielt dort am Kar⸗ kreitag gegen den Nordmarkmeiſter Hamburger SV. Der 1. Fe Nürnberg ſtellt ſich wieder einmal in Dresden vor und ſpielt dort im Iſtragehege gegen den DS. Die beiden Frankfurter Vereine„Eintracht“ und„Fußballſport⸗ verein“ ſind bei Arminſa Hannover bezw. 1. S Jena zu Gaſt Bf Stuttgart und FC 05 Schweinfurt beteiligen ſich am Oſterturnier in Eintracht Braunſchweig— Narin Berlin. Bayern München und VfB Bielefeld— Jahn Regensburg ſi zwei weitere Spiele, die Süddeutſchland intereſſieden. Auch ein Gaukam d wird am Karfreitag durchge⸗ 5e Gau Südweſt leitet ſeine Oſtlandreiſe mit einem Si den Gau Vommern in Stettin ein. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank Eismann. ide— daun aue die sa fetzt auen des Lei Ader wenn Schatten d N datte ihm der Wesen, als: Dein den Muten der ele Ruten der Wolga 8 5 5 5 en Traum dom ü zerrenn je d ein Augen nicht mehr zu Oefelotte 2 Waun e eden 8 r et re es eine * und Heffaungen zu des Fendeit, noch weiter Wnſche nriete er ſich auf. — Im Handball führt der Gau Südweſt zwei Meiſterſchaftsſpiele durch, die den DR Haßloch mit MSW Darmſtadt und FSW Frank⸗ furt mit Ingobertig St. Ingbert im Kampf ſehen.— In Mannheim kommt es zu einer intereſſanten Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen den Meiſtern von Baden und Südweſt, SV Waldhof und VfR Schwanheim.— Im Reich bean⸗ ſpruchen die Spiele der Meiſtermannſchaften MTS Leip⸗ zig gegen Hindenburg Minden und Boruſſia Carlowitz ge⸗ gen DB Berlin ſowie das Städteſpiel in Leipzig zwiſchen Leipzig und Halle ſtarkes Intereſſe. Im Hockeyſport ſind die Oſterfeiertage von jeher beſondere Feiertage. Un⸗ zählige Oſterturniere werden wieder durchgeführt, die wich⸗ tigſten in Wiesbaden, Kreuznach, Köln, Magdeburg und Berlin. Sieben ausländiſche Mannſchaften— u. a. HBC Amſterdam, RUS Brüſſel, HE Maßtricht, FE Lyon und Larenſche Mixed⸗ SC— gehen in Kreuznach in den Wett⸗ bewerb. Graßhoppers Reading, Indian International HC, Univerſttät Kopenhagen, Etuf Eſſen und Hannover 78 be⸗ telligen ſich neben weiteren deutſchen Spitzenmannſchaften am Wiesbadener THC-Tunnfer.— Zahlreiche deutſche Mannſchaften fahren über den Kanal nach England. An einem internationalen Frauenturnier in Ramsgate ſind nicht weniger als acht deutſche Vereinsmannſchaften be⸗ teillgt,— In Heidelberg empfängt die ſtarke HEH⸗Elf die engliſche Mannſchaft der Vorkſhire-Wanderers Hull, die kags darauf gegen den TV 46 Heidelberg und am Oſter⸗ ſonntag in Ludwigshafen gegen den TFC ſpielen. Im Rugby iſt es ſehr ruhig. Nur eine Begegnung von beſonderer Be— deutung iſt hervorzuheben, das erſte Auftreten der fran⸗ zöſiſchen Studenten des Pllé Paris. Auf der Reiſe in die Reichshauptſtadt, wo an Oſtern gegen die Univerſität Ber⸗ lin geſpielt wird, machen die Pariſer Studenten in Frank. furt Station und ſpielen dort gegen den Südweſtmeiſter SC Frankfurt 1880. Die Turner ſtehen vor einem bedeutſamen Ereignis. In Hamburg hat die deutſche Natio nalmannſchaft— Frey, Steffens, Beckert, Volz, Stangl, Müller, Pludra und Schmelcher vertreten unſere Intereſſen— die bei den Olympiſchen Spielen in Berlin errungene Vormachtſtellung und zugleich eine Niederlage im erſten Länderkampf in Helſingfors gegen Finnland zu verteidigen bezw. wettzu⸗ machen. Dieſer zweſte Län derkam pfgegen Finn⸗ land iſt nach den Olympiſchen Spielen wohl die größte Aufgabe, die unfere Gerätturner zu löſen haben. Ob dies gelingt, iſt eine Frage der Tagesform unſerer Vertreter. Unter„Verſchiedenes“ heben wir das Leichtathletikfeſt in Kaſſel, bei dem der Berliner Geher Lack einen Angriff auf den Zweiſtunden⸗ Bahnrekord unternimmt, und das internationale Fechttur— nier in Nizza hervor. Nun locken die Sommerſpiele ins Freie! Spieler aus ganz Baden auf dem Lehrgang in Karlsruhe. Wenn man von den Spielen, die das Fachamt 1 des DL. zu betreuen hat, auch ſchlechthin nicht mehr von„Som⸗ mer“⸗Spielen reden kann, weil Ringtennis, Korbball, Flug⸗ ball, Rollball uſw. in immer ſteigendem Maße ſich für die Winterszeit Hausrecht in den Turnhallen erobert haben, ſo bringt das Frühjahr doch ſtets einen neuen, hocherfreulichen Maſſenzuſtrom ſpielfroher Menſchen zu den Sommerſpielen und heraus auf die in den erſten wärmenden Sonnenſtrahlen liegenden Felder. Der Reichsbund für Leibesübungen will ganze Arbeit leiſten, will möglichſt viele Menſchen zur Leibesübung heran⸗ bringen und ihnen Spiel und Bewegung in ſchönſtem Kleide und wohlvorbereitet im Aufbau bieten. Darum rüſtete der Gau Baden des Des., Fachamt 1, über letzten Freitag, Samtag und Sonntag Spielwarte und Spielleiterinnen aus dem ganzen Landesgebiet in einem eingehenden Lehrgang in Karlsruhe(Hochſchulkampfbahn) mit allen praktiſchen und theoretiſchen Kenntniſſen in Fauſtball, Korbball, Flugball, Ringtennis. Mit viel Freude und Liebe waren die Teflneh⸗ mer die drei Tage über am Werde und es war eine Luſt, die jungen Menſchen an ihrer eifrigen Arbeit zu ſehen. Als der Lehrgangsleiter, Fachamtskreisſpielwart Hofer⸗Bretten, am Sonntagabend ſeine hochbefriedigten Schützlinge entließ, ent⸗ ließ er eine Kameradſchaft junger Menſchen, die eins waren im Willen, zu Hauſe durch Lehren und Lernen neue Anhän⸗ ger für die wundervollen Sommerſpiele zu gewinnen und damit in beſter Weiſe Dienſt am Volke zu leiſten. Für Sonntag waren auch ſämtliche Kreisfachamtsſpiel⸗ warte des Fachamts 1, Gau Baden, nach Karlsruhe gerufen, wo ihnen Gaufachamtsſpielwart Neuberth⸗Karlsruhe die neuen Arbeitsrichtlinien des Reichsfachamts für 1937 vermittelte. Aufgrund der Umorganiſation des DR. am 1. April ſchei⸗ det Kamerad Neuberth zu dieſem Zeitpunkt von ſeinem Poſten (er betreut von da ab das Fachamt Handball ausſchließlich). Der Gauführer des Fachamts Turnen, Prof. Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe, ließ es ſich nicht nehmen, dem Erſtgenannten in herzlicher Weiſe ſelbſt den heißeſten Dank namens des Gaues auszusprechen, nicht zuletzt auch im Namen aller Sommer⸗ und Handballſpieler, die dem Kameraden Neuberth ſo viel zu verdanken haben. Seine Arbeit, die ſich auf die Zeit von kurz nach dem Kriege bis heute erſtreckt, war Auf⸗ und Aus⸗ bau, Kampf und Sieg, errungen in unendlich großer, ſelbſt⸗ loſer Hingabe und Treue zum Gedankengut Jahn'ſcher Leibes⸗ übung. Gleichzeitig überreichte der Gaufachamtsleiter dem Ausſcheidenden unter dem lebhaften Beifall der Anweſenden den wohlverdienten Ehrenbrief der DT.— Mit dem Ehren⸗ brief des badiſchen Turnkreiſes wurden für langjährige ver⸗ diente Tätigkeit ferner ausgezeichnet die Kreisſpielwarte K. Sthlermaier Emmendingen, E. Haug⸗Pforzheim und H. Hofer⸗ Bretten. Wenn der DR. nun mit neuem Schwung in die junge Spielzeit hmeingehen kann, ſo iſt es in erſter Linie das Ver⸗ dienſt der bisherigen Spielwarte, und die Jugend erfüllt ihr Streben und Sehnen, wenn ſie aufs neue auffordert: Jung und Alt, heraus zu frohem Spiel! Deutſchland ſchlägt Frankreichs Nationalelf 0 4 Deutſchlands Rechts⸗ außen Lehner lenkt einen von Urban ge⸗ ſchoſſenen Ball an dem ſich ihm entgegenwerfen⸗ den franzöſiſchen Tor⸗ wart Di Lorto zum er⸗ ſten Tor für Deutſchland ein. 72 000 Zuſchauer er⸗ lebten in der Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn in Stuttgart den eindrucks⸗ vollen deutſchen Fußball⸗ Länderſieg. Weltbild(M;. is erregte Zuge giatteten ich zuverſichtliches Lächeln, wäh⸗ Sonnenlicht gleißen ließ, als 1 5 erauſchen zmpathie beſaßen, wandte ſich Sa⸗ ich nicht auf jenen verhängnisvollen . der mie ein ſchwerer Bann auf tete, fragte Lieſel Vorteil, wenn ſie ſich gegen⸗ zon einander wiſſen ich din im Deutſchland feſte Sieſelotte fühlte. gannen Und — uke fallen, die an 0 Fortſegung folgt.) — 5 N 5 8„— auleg 261 ug ueczomes gude zegnava cp oem dog zol o un pn b en en ani n“ nech onapheg„gel ufehg“ sn 1 im„Keſpckl a10 Gr eigpene sog gg zg 18“ uon ui oil guvc gengluaegz „% gen nene en eee eee eee iii epi sijo usbonſeh jdnvgzeqn se on zog ei— Suilckiue Tee eue ua spit 510 eil 81 4vloß ei zog Sb— Uoeugt ua suess au diene zsgzz uupz een age uegelegel g sog cp sig uegog aingoc) 61 Him uigze uu— uegochpf piu zvcne hol vun gong obi noa gui) jezfejdeg pu eig oi uso unavg uegzec ene wehe en e e“ ee ec le eee e“ „— 89 fe ölqzea— guving uzeg zeav— Ins usuhgr geb 8)“ uo ugusbuvlequn moule nd uu aufe Suvcne gun upp bp eiplazegeg 22 zeqv usumuvlne Lreuuch s ulepiagz ur bil elta Nec use dun acc ene boeean de el e il ae Spaqkezun „equi ujeu gun nad oufeul ibo sog end ui 25 unn ze dbl iu uvu eim zog zuunzze piu leg ueſecebß se ili ng ozuuoz uellphea pig Inv cpu cp gg ina cr“ Reznuug hoa igel noch eil„Juzegz leg i eee e eee e e i e eng e“ Aba muscles neu uegeg uleg oneg eg guns ueg oiuavun gun q pes i aioneg ac Ianloch daeguv segel Aden eee e eee ene eee ee „lebung gegen zeijv noch“ ueguvaß 500 zaupc ed gene enen eee een eg „Ideen“ pi ele e eden bund ne en eg; Uiel up igel zeg dgundad ul ze len„ getalugeg;“ ug! 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Wollen Sie, bitte, Ihren Beſuch für heute beenden, Herr von Grei⸗ fenklar.“ Schweſter Huberta war es, die ins Zimmer trat und ſo entſchieden in die Anterhaltung der beiden Herren ein⸗ griff, daß Gert ſeinen Satz nicht beenden konnte. Mit einem Ruck, wie erlöſt von furchtbarſter Pein ſprang Bernfried von dem Stuhl an Gerts Bett, darauf er geſeſſen hatte, auf. „Ja, für heute iſt es genug, Gert, wir müſſen folgſam ſein,“ ſagte er mit dumpfer Stimme. Gert machte ein bekümmertes Geſicht. Ich hätte dich gern noch ſo manches gefragt, Bernt.“ Bernfried zwang ſich zu einem Lächeln. „Das kannſt du das nächſte Mal tun.“ „So kommſt du wieder— reiſt noch nicht heim?“ „Nein— ich bleibe hier bis— bis ich dich geneſen weiß.“ „Bernfried, wie ſoll ich dir dieſes Opfer danken! Aber ich nehme es nur zu gern an: Alſo morgen kommſt du wieder?“ Bernfried nickte. And eine Bitte erfülle mir noch: Schreibe an Arm⸗ gard, grüße ſie und meinen Jungen,— ſage ihr, wie ſehr ich mich nach ihr ſehne und daß ſie— bald kommen möge. Willſt du ihr das ſchreiben?“ „Ja, Gert.“ Es würgte Bernfried in der Kehle und er atmete auf, als er endlich draußen ſtand. Als er durch den Vorgarten ſchritt, preßte er die Hand auf ſein Herz, das wie Hämmer gegen ſeine Bruſt ſchlug, und ein leiſes Stöhnen quoll daraus hervor. Dieſe Pein ſollte er von jetzt ab täglich durchkoſten. Er meinte, das müſſe ihn erdrücken, ſeine Kraft zerbrechen. Er kam ſich vor wie ein Betrüger, ein Feigling, den man verachten muß. Vieltauſendmal lieber wollte er offen vor ihn hintreten und ſagen:„Sie liegen die Sachen— richte mich!“ Aber ihm waren Hände und Füße gebunden; er mußte lügen und heucheln um Gerts willen; deſſen Ge⸗ ſundheit und Leben noch auf dem Spiele ſtand. 16. Kapitel. So wurden ihm die kurzen Minuten, da er Gert täglich ſehen durfte, zur qualvollen Ewigkeit, die nur Schweſter Huberta durch ihre Mahnung wie ein erlöſender Engel un⸗ terbrach. Aber Gerts Geneſung machte mit jedem Tage Fortſchritte und die Zeit ſeines Beſuches durfte verlängert werden. So ſehr Bernfried ſich bemühte, jedes Geſpräch, das ſich um Armgard und Cronegg handelte, zu vermei⸗ den, oder ſchnell und geſchickt abzulenken, ſo daß ſein Be⸗ ſtreben Gert nicht auffallen konnte, ſo glaubte er doch die Marter, die ihm täglich auferlegt wurde, bald nicht mehr ertragen zu können und er beſchloß, ein Ende zu machen. Doch die Verantwortung war zu groß, um ſie allein über⸗ nehmen zu können, darum wollte er ſich zuvor mit dem leitenden Arzt beſprechen und bat ihn eines Tages, ehe er zu Gert ging, um eine Unterredung, die ihm ſogleich freundlichſt gewährt wurde. „Herr Oberſtabsarzt,“ ging Bernfried ſogleich auf ſein Ziel zu,„es handelt ſich um meinen Freund, den Grafen Cronegg. Ich bin täglich mit ihm zuſammen und es wird mir immer ſchwerer, ihm etwas Schwerwiegendes zu ver⸗ hehlen, was ſich während ſeines Verſchollenſeins, als man von ſeinem Tode feſt überzeugt war, zugetragen hat. Darf ich ihm jetzt die Wahrheit ſagen, ohne befürchten zu müſ⸗ ſen, daß ſie ihm ernſtlich Schaden an ſeiner Geſundheit zu⸗ fügen könnte?“ „Welche Wahrheit?“ fragte der Arzt. Bernfried zögerte ſekundenlang, ehe er antwortete: „Seine Gattin— hat ſich— in gutem Glauben an ſei⸗ nen Tod und nach der beinahe zwei Jahre nach ſeinem Verſchwinden erfolgten gerichtlichen Toedeserklärung— wieder verheiratet.“ „Ah! machte der Arzt überraſcht und erſchrocken.„Das iſt ja ein furchtbar hartes Geſchick, das unſeren Kranken betroffen hat.— Nein, Herr Graf, das dürfen Sie ihm unter keinen Umſtänden jetzt ſchon ſagen, es könnte ſein Tod ſein.“ „And wenn er mich nun täglich nach ihr fragt?“ warf Bernfried verzweifelt ein. „So lügen, heucheln Sie, auch wenn es Ihnen ſchwer 0 wird! Bedenken Sie, daß es in dieſem Falle eine fromme Lüge iſt.“ Ein ſchwerer Atemzug kam aus Bernfrieds Bruſt. „»Die Folter iſt— unerträglich!“ brach es gequält aus ihm heraus. Der Arzt warf einen forſchenden Blick auf die bleichen Züge ſeines Beſuchers und der feine Menſchenkenner mochte erraten, welcher tiefere Zuſammenhang hier beſtand. Er hielt Bernfried die Rechte hin und drückte deſſen Hand warm. „Es iſt eine ſchwere Aufgabe, die Ihnen zugefallen iſt oder— die Sie ſich ſelbſt geſtellt haben, Herr Graf. Aber ich kann Ihnen nur raten: Warten Sie noch, ſolange es irgend möglich iſt, er erfährt es noch immer früh genug. Weiter kann ich Ihnen nichts ſagen.“ Ich— danke Ihnen, Herr Oberſtabsarzt.“ Heiſer kam es über Bernfrieds Lippen. Er verbeugte ſich und ging hinaus. Alſo mußte er das Schwere noch weiterſchleppen. Gert empfing ihn wie immer mit allen Zeichen lebhaf⸗ ter Freude und es koſtete Bernfried die äußerſte Mühe, den Anbefangenen zu ſpielen. „Bernt“, begann Gert ſogleich nach den erſten Begrü⸗ ßungsworten.„Du haſt mir noch immer nicht erzählt, wie Armgard es getragen hat, als jegliche Kunde von mir ausblieb! Du kannſt es mir jetzt ruhig ſagen, ohne zu fürchten, daß es mich aufregen würde.“ Bernfried verfärbte ſich, doch er verſtand es, ſeine Er⸗ regung zu meiſtern. „Armgard war tief unglücklich,“ antwortete er der Wahrheit gemäß,„ſie hat es zuerſt nicht faſſen können, im⸗ mer noch an deine Wiederkehr geglaubt, als jede Hoffnung ſchon geſchwunden ſchien. Keinen Schritt haben wir unver⸗ ſucht gelaſſen, um nach deinem Verbleib zu forſchen. Als dann alles vergeblich blieb, als Monate und Jahre ver⸗ gingen, da hat ſie ſich langſam damit abgefunden, daß du — nicht mehr wiederkehren würdeſt.“ „Arme Frau,— aber nun ſoll ſie für alles, was ſie um mich gelitten hat, entſchädigt werden,“ rief Gert.„Ach, ich wünſchte, ſie wäre erſt hier und ich könnte ſie in meine Arme ſchließen. Warum iſt ſie nicht gleich mit dir ge⸗ kommen?“ „Du weißt doch, Gert, daß wir nicht beſtimmt wußten, ob du es auch warſt, als der Leiter des Gefangenenlaza⸗ retts mich um mein Kommen bat,“ wich er aus.„Deine Fieberreden hatten Aufmerkſamkeit erregt, dennoch mußte ich zweifeln, dich wiederzufinden und auch jetzt noch er⸗ ſcheint es wir wie ein Wunder, das ich nicht begreifen kann. Fühlſt du dich heute ſtark genug, mir darüber Auf⸗ klärung zu geben, wo du dich ſo lange verborgen hielteſt und auf welche Weiſe du in den Kampf verwickelt und ſchließlich von den Deutſchen gefangen genommen wurdeſt?“ l Das war eine geſchickte Ablenkung, die Gert nicht im mindeſten befremden konnte und auf die er bereitwillig einging. „Ja— ich bin kräftig genug dazu,“ erwiderte er, aber ſein Blick ging unwillkürlich nach der Tür, und mit einem verſchmitzten Lächeln ſetzte er hinzu:„Wenn uns nur Schweſter Huberta keinen Strich durch die Rechnung macht. Sie iſt nämlich ſehr ſtreng in dieſer Beziehung und hütet mich wie ihren Augapfel. Ich ſei ihr ans Herz gewachſen, meinte ſie neulich, denn um keinen ihrer Pfleglinge hätte ſie ſo viel Angſt ausgeſtanden wie um mich. Sie iſt be⸗ wunderungswürdig in ihrer Aufopferung.“ „Ja, ſie ſcheint eine tapfere Frau zu ſein,“ beſtätigte Bernfried, froh, den Freund erfolgreich abgelenkt zu haben. „Du biſt in ihrer Obhut wohl geborgen. Doch, du wollteſt mir erzählen. Gert— faſſe dich kurz, damit es dich nicht ermüdet.“ Gert legte ſich in die Kiſſen zurück und ſchloß die Au⸗ gen als müßte er ſich im Geiſte noch einmal alles vorfüh⸗ ren, was er erlebt und erlitten hatte. Dann begann er: „Es wird dir wie ein Märchen klingen, Bernt, was ich zu erzählen habe, und wenn ich ſelbſt es nicht erlebt hätte, würde ich es nicht glauben. Nur in den öden, weiten und entlegenen Steppen Rußlands iſt es möglich, ſich ſo lange verborgen zu halten vor den Spürhunden, die das Wild jagen, um es niederzumetzeln oder in Gefangenſchaft zu schleppen. 8(Fortſetzung folgt.) 4— 8 Gründonnerstag— Karfreitag— Karſamstag. Jeder Tag der Karwoche, die der Volksmund auch die ſtille oder die ſchwarze Woche nennt— das Wort„Kar“ bedeutet ſoviel wie wehklagen, jammern— hat ſeine eigene Geſchichte und Bedeutung, an die ſich beſondere Bräuche heften, die manchmal in keinem Zuſammenhang mit ihrem religiöſen Symbol ſtehen und ſich nur erhalten verwurzelt ſind. Als Kartage bezeichnete man früher auch den Dienstag und Mittwoch vor Oſtern. Der Gründonnerstag, der hohe oder gute Donnerstag früherer Zeiten, leitet die drei Kartage ein. Er zeigt noch nicht das ernſte Gepräge der folgenden Tage; im Volks⸗ glauben gilt er ſogar als der glücklichſte Tag des ganzen Jahres. Die kirchlichen Feiern des Gründonnerstages ſtehen noch nicht ſo ungeteilt im Zeichen der Trauer wie die am nachfolgenden Karfreitag, dennoch rufen auch ſie zur ernſten Sammlung und zu trauerndem Gedenken an den Tod des Erlöſers. Das drückte ſich in den Bräuchen der katholiſchen Kirche deutlich aus. Aller Schmuck von den Altären wird entfernt, und die Leuchter zur Erinne⸗ rung an die Entblößung des Heilands umgelegt. Für die evangeliſche Kirche iſt es der Tag der Abendmahlsfeiern. So tiefernſt und durchdrungen von ſchwerer Trauer das religiöſe Symbol des Karfreitags auch iſt, ſo heftet ſich an den Tag doch ein alter tröſtlicher Glaube; denn am Karfreitag ſoll Fruchtbarkeit und Wachstumsſegen in der Luft liegen, und alles Waſſer, das am Karfreitag quillt, ſoll ein richtiges Glücks⸗ und Geſundheitswaſſer ſein. In der evangeliſchen Kirche wird der Todestag des Erlöſers als das höchſte Kirchenfeſt des ganzen Jahres begangen und in feierlichem Gottesdienſt und Abendmahlsfeiern der ernſten Bedeutung des Tages gedacht. Die Zeremonien in der katholiſchen Kirche beſtehen in der Abſingung ur⸗ drei Kartage. alter Paſſionsweif en und in der Abhaltung von Träuer⸗ gottesdienſten, vor allem aber in den figürlichen Grab⸗ darſtellungen in den Kirchen, deren Wände und Altäre ſchwarz verhängen ſind, während gleichzeitig auch alle Lichter gelöſcht we rden. Eine der Hauptbedingungen, die ſchon der frühchriſtliche Glaube an den Karfreitag knüpfte, war das Faſten. Der letzte der der Erinnerung d Kartage, der Karſamstag, iſt zunächſt er Grabesruhe geweiht, klingt aber in Jubel aus und heiliger Freude über den Sieg, den der duldende Erlöſer 1 katholiſche Kirche b Prachtentfaltung die griechiſche Kir iber Leben und Tod errungen hat. Die egeht die Auferſtehungsfeier mit großer inter Muſik und Glockengeläute, ebenſo che, wo die mitternächtliche Verkündi⸗ gung der Auferſtehung bei den Gläubigen ſtets lauten Jubel hervorruft. An den Aufe rſtehungsgedanken knüpft ſich auch ſo manches Brauchtum. Ein mit dem in der Kirche geweihten Oſterfeuer angebranntes Stück Holz gilt als wirkſamer Schutz gegen Ungl geweihten Taufwa ück und muß ebenſo wie ein Fläſchchen ſſers ſorgfältig aufbewahrt werden. In der Nacht, die der Auferſtehung folgt, wird das Oſter⸗ waſſer, auch„Oſtertau“ genannt, geholt, das ſowohl als heilkräftig wie auch als verjüngend gilt. In einem Teile Bayerns, in Schleſien und im Egerland läßt der Bauer am Karſamstag ein Stück Holz weihen, aus dem er kleine Kreuze ſchnitzt, die, mit geweihten Palmkätzchen geſchmückt, in die Aecker geſteckt werden, um die Feldfrucht vor Wet⸗ terſchaden zu bew ahren. Die Wundernacht, in der aus allen Quellen„Oſtertau“ quillt, der jung und ſchön machen ſoll, leitet dann hinüber in den Tag, den das ſchönſte Symbol überleuchtet, das ſich ein Menſch nur erſinnen und wünſchen kann: die himmliſche Ueberwindung allen Erdenleids! — Tr.. Sli wies vor dem Hauseingang, unter der Schwelle zum Hühnchen, Häschen und Eier Oſterbrauchtum— geſammelt von Gertrud Reinſch Es iſt uraltes ſymboliſches Brauchtum, daß wir den Kleinen alsbald nach Beendigung der Faſchingszeit ſchon Häschen, Hühnchen und Eier kaufen gehen und daß in den Schokoladengeſchäften ſowie in den Spielzeugläden dieſe Gebilde ausliegen. Der Haſe iſt vermenſchlicht und ſchaut mit einer großen Hornbrille drein, als ſei er der Herr Lehrer, die Häſin trägt die Eierkiepe auf dem Rücken, und man meint, ſie habe doch im entfernten Aehnlichkeit mit der Großmutter daheim Und die Eier— vom winzigſten zum großen Schokoladen- und noch größeren Pappei mit Geſchenk⸗ einlagen— reizen zum Kauf und ſtimmen uns andererſeits ein wenig nachdenklich. Warum das alles? Warum gerade Safe, Häſin und Ei, ſeltener das Hühnchen? Hat es einen Sinn? Ja— einen tiefen und einen uralten Sinn hat dieſe deutſche Sitte, dieſer Oſterbrauch der einſtmals nicht nur die Kinder anging, ſondern vor allem die Erwachſenen. Nicht nur, daß wir einmal wieder ordentlich in Süßig⸗ keiten ſchwelgen ſollen, das nur nebenbei— der eigentliche Sinz iſt ein natueverwurzelter, ſymboliſcher, unſeren Ahnen noch geläufig geweſener. In einigen wenigen Volksbräuchen klingt er hier und da in deutſchen Gauen noch deutlicher durch. Das Hauptſymbol des Oſterfeſtes iſt ſeit Urzeiten das Ei! An ſich iſt es der Lebensträger ſchlechthin, und es iſt kein Wunder, daß man es dann auch als Symbol benutzte, daß man mit dem Eiergeſchenk etwas andeuten, etwas deutlich machen wollte: ſei fruchtbar! Das Ei als Frucht⸗ keim, das Leben noch einſchließend wie die Knoſpen und Keimlinge zur Oſterzeit ebenfalls, wurde in die vier Ecken des Feldes oder der Wieſe vergraben, und man glaubte daran, daß es eine gute Ernte bringe, wenn ſo gehandelt werde Ein Ei wurde im Stall verſteckt, damit auch das Vieh fruchtbar ſei und es Zuwachs gebe. Allen, denen man Vermehrung des Beſitzes, des Viehbeſtandes, der Feld⸗ früchte, des Geldes und des Familienbeſtandes wünſchte, vermittelte man durch das Geſchenk von Eiern, des in dieſen eingeſchloſſenen Fruchtbarkeitsſegens teilhaftig zu werden. Nun laſſen ſich die Bräuche in den deutſchen Gauen auch leichter erklären, die mit dem Ei zuſammenhängen: das Aufhängen desſelben unter dem Dachfirſt. das Veraraben Stall, an den vier Ecken des Feldes, der Wieſe, der Obſt⸗ anlage, der Viehweide. Pflug und Erntewagen fahren bei erſter Ausfahrt über ein Ei, damit ſie Fruchtbarkeit bringen helfen, kurzum: üb vermehrt werden erall da, wo Fruchtbarkeit eſichert oder ſoll, tritt im Boltebeang Ei als „Talisman“ auf. Wo Leben vergangen iſt, gibt man es mit in das Grab als Garant für ein neues Leben. And Haſe und 9 äſin als Oſtertiere, die ſogar Eier legen, bedeuten ähnliches: Sie ſind die geweihten Tiere für den Germanen geweſen, die der Göttin der Fruchtbarkeit, der perſonifizierten Triebkraft in der Natur, geheiligt waren. Haſen ſind, wie d Beide gehörten der ie Hühner ebenfalls, fruchtbare Tiere. Frau Hulda oder Holda oder Freya, doch wurde es ſpäter mehr der Haſe, der Hahn weniger, ſo daß ſich nun das Eierlegen des Huhnes auf den Hahn und dann ſogar auf den Haſen übertrug. Der Haſe iſt Garant für Fruchtbarkeit des Beſitzes, aber auch für die der Herden, für Eheglück und Kinderſegen. Sein geſchwinder Lauf iſt Abbild der Winde, die Getreidefelder, Gegenden holt der die ſich bald legen werden; durchſauſt er befruchtet er die Halme; in etlichen Storch die Kinder aus dem Haſenteiche. Denken wir beim Einkauf, beim Schenken, am Oſterfeſte ein wenig daran, daß es das alte Feſt zu Ehren der ger⸗ maniſchen Göttin Freya iſt, der Beſchützerin der Ehe, des Familienglückes, des Herdes und Heimes Lernen wir aus dem alten Urväterbrauchtum ſinnvoll zu ſchenken und Wünſche nicht nur ſo daherzuplappern, ſondern mit innerem Anteil zu wünſchen und zu ſchenken. Dazu gehört auch das Wiſſen um die ura lte Sprache der Symbolgaben, das durch tieferes Erfühlen und Verſtehen erſt wieder recht lebendig wird. Ihr Bild. Von Paul Klaß. Wenn Menſchen ſcheiden müſſen, ſinkt die Laſt der Ein⸗ amkeit drückend auf ihr Herz. Widerwillig taſten ihre Arme nach dem Fremden, aber die Gedanken und Wünſche bleiben zurück und niſten wie Vögel in den Winkeln der verlaſſenen Heimat. And oft ziehen ſie aus verſchwiegener Taſche ein Bild u es einſt war . 3 1251 nd ſuchen in Zügen zu leſen, wie ſchön eee aas.