mmm ß l Oſtertag Jubelnder der Lerche“ erklingt, Die ſich empor zum Himmel ſchwingt. Und grüner alle Saaten grünen. Und bunter alle Blumen blühen. Und heller alle Augen ſchauen. Und größer iſt alles Vertrauen. Und leicht beſchwingt iſt unſer Gang, Und ehern der Oſterglockenklang. Erika Thomy ———ũ2—2— s;.——U— ́——U—ä—é—ͤPR!—U U— 2 Das Haſenerlebnis Von Fritz W. Schönfeld. Der eisgekühlte Oſtwind läßt die Vegetation nock nicht viel weiterkommen. Trotzdem erfreuen auf dem ſan— digen Weſthang des Berges die Johannis⸗ und Stachel— beerſträucher ſchon durch dichtes Grüngeſprenkel. Di— Sonne legt uns eine heiße Schabracke auf den Rücken es iſt nachmittags vier Uhr. Der alte Schloßhof iſt in i Efeulaub ſo eingeſponnen, daß er verwunſcher wirkt. Wir ſteigen, das Geſicht gen Oſten, den Berg empor, kommen an einer großen Scheune vorbei, die durch eigen— artige Pfeilerandeutungen auf einer Seite wie eine Ka⸗ pelle wirkt. Wer würde durch reinen Oſtwind, aus dem auch das letzte Stäubchen und der geringſte Geruch ge⸗ ſiebt ſind, wer würde durch die Ueberhöhung des Him⸗ mels, die durch den wolkenloſen Aether entſteht, und durch die Eindringlichkeit des Sonnengeleuchts in der großen Stille nicht fromm geſtimmt? Schon geht das Oſterwunder auf. Wir ſind keine Zoo⸗ logen, aber wir ſehen doch ein haſenartiges Geſchöpf von kleinſtem Ausmaß aus dem Feldgraben hüpfen und in drolligem Schwänzeln mit dem flauſchigen Hinterteil davongaloppieren. Vielleicht war es ein Kaninchen. Nun waren unſere überraſchten Augen auf Haſen aus. Und ohne Uebertreibung, der ganze Berg ſteckte voll da⸗ von! Nur gut, daß nur wenige Menſchen nachgucken gehen! Bald hatten wir die Buckelchen im Acker heraus, wo wieder einer in der Scholle duckte. Pärchen umſpran⸗ gen ſich, ſpielend wie im Bilde vom ewigen Frieden, und raſten dann— vor uns, den Menſchen— ſchleunigſt davon. Ich bin kein aufſchneidender Berichterſtatter. Ich nehme an, daß die Glut der Sonne dieſe Tiere auf den Weſthang des Berges gelockt hat, und daß das fehlende Grün in Wald und Wieſe die Tiere in die menſchlichen Aecker und Gärten trieb. Denn die Natur iſt jetzt Wochen⸗ ſtube und Wöchnerinnenheim! g Majeſtätiſch, ſo konnte man dieſes bewegte Spielen und Jagen der Tiere nennen. Hellbrüſtige oder ſchmutzige Vögel, wohl ſogar Bachſtelzen darunter, Kiebitze, verführ⸗ ten bald durch ihren gewandten Flug zu Verwechflungen mit den immer weiter und weiter fliehenden weißen Haſenſchwänzchen. Denn die Sonnenglut auf dem Berge zerſtörte die Entfernungen und das Schätzungsvermögen. Die Haſen galoppierten verſtreut— Dutzende an Zahl— bald rechtslinks, bald linksrechts über unſeren Weg. Ein entſchwindender Haſe war ſchließlich nicht größer als ein nah fliegender Vogel——. Nah und fern waren auf⸗ gehoben. Das ockergelbe Feld, das ſeine Farbe von dem Son⸗ nengeleucht auf dem alljährlich neu aus dem Berg her⸗ ausgeackerten Mergel bekam, wurde vor den Augen zum wogenden ſommerlichen Weizenacker oder auch zum prall gelben Stoppelfeld, und ſo war auch in dieſem Bild die große Oſtergnade zuſammengeſchloſſen, die jährlich von Saat zu Ernte uns den Segen der Arbeit verſpricht. Im Fliehen über dieſe ſcheinbaren Weizenfelder ge⸗ rieten die Haſen geradezu für das Auge in eine Art„Flie⸗ gen“ hinein, beſonders, wenn ſie vor dem Himmel frei auf der Bergkante dahinraſten. Und wieder wußte man nicht, was Vogel und was Haſe in dieſer herrlichen Oſter⸗ verzauberung war. Wenn nicht immer wieder mit ſpitzen Ohren aufrecht ein richtiger Oſterhaſe geſeſſen hätte, in der Haltung, wie ihn die Zuckerbäcker aus Schokolade gießen, dann hätte man eine majeſtätiſche Melodie der reinen Bewegung glauben können, auf dieſer Oſterhalde, Freude, Leben, Springen: das bewegte Wogen der auf⸗ erſtehenden Natur. Auf der Kante des Berges tauchte das Auge in Fern⸗ ſichten. Aus perlmutterigem Dunſt ragten weſtlich die Oberteile von Türmen, hohe Mietdächer, Fabrikſchorn⸗ ſteine: Die Stadt, die Mühe, die Arbeit! Die Horizonte rahmten Bergzüge ein, vom Sonnenfeuer in ein zitteriges Wabern gehüllt. Die Auenwälder, die Wohnungen des Wildes lagen kühn öſtlich zu unſeren Füßen. Wir ver⸗ ſtanden, warum heute das Wild die Wärme dieſer Berg⸗ decke ſuchte, dieſen Rücken der Landſchaft, dieſes ſeltſame Erdtier, das hier vor der Stadt von Schöpfungstagen an faulenzte. Ein ſolcher Mergelrücken ſoll nicht verachtet ſein in der Sehnſucht der Städter! Da ſtauen ſich im Winde die Samen der Himmelsſchlüſſel zu Myriaden an! Das gibt bald gelbe Blütenräuſche! Von ſolchem unſcheinbaren Mergelrücken ſieht der Wanderer bis in die Hoch-Bergwelt der nächſten Gebirge hinein! 5 Ueber den Berg ziehen ſich zu allem Ueberfluß auch noch techniſche Mammut-Male: die herrlich geformten Maſten der Starkſtromleitung dokumentieren ſich als große Verbindung von Ferne zu Ferne und von Geiſt zu Geiſt. Ein Heerzug ſind dieſe durch dicke Stahlſeile verbundenen Maſten, die in ihrer zeichneriſchen Durcharbei⸗ tung wie ein duftiges Ornament wirken, und die dicken, ſchweren Kabel hängen wie Seidenfäden im Wind. Wir ſind noch immer mit Auge und Sinn auf der Oſterhaſen⸗Wieſe der Hoppeltiere. Und merken nicht, daß auf dem Oſthang nun gar vierzehn Rehe im Rudel äſen. „Haſen! Haſen!“ riefen wir weiter. Da geraten die vierzehn ſchon in Bewegung. Bald bilden ſie trabend in genauen Abſtänden eine Kette— hier vierzehn Rieſengiganten von Hochſpannungsmaſten in gleichem Abſtand— dort vierzehn zierliche Tierwunder, gleichgeformt, in gleichem Abſtand— beide Filigranwerke in größter Schönheit gegen den hohen Himmel— Gottes Hand und Geiſt— offenbaren ſich im Tier wie im menſch⸗ lichen Geſtaltungshirn. Die Tiere umſchwenken uns jetzt. Sie raſen, alle genau in derſelben Bewegung und Form— unnachahmlich. Nun toben ſie dicht bei uns über den Weg, dem Walde zu. Schöneres gibt es hier nicht mehr zu erleben. Da fangen wir in dem Schokoladenmull der Aecker die Fähr⸗ ten der Tiere zu ſuchen an, die Haſenpfoten und die der edlen Rehe. Mein Junge fügt in dieſe Andacht auch das vom Regen bereits eingeebnete Bild der tellerartigen Pferdehuf⸗Eindrücke im Acker mit ein. Freiheit, Frieden, Arbeit. wurden vor uns eins. „Oſtergelächter“ Fröhlichkeit im mittelalterlichen Gottesdienſt. Es gab eine Zeit, da die Menſchen ſich nicht begnügten mit dem ſehönen kirchlichen Symbol der Auferſtehungs⸗ ſreude. Sie wollten wieder lachen und froh werden nach den ernſten Tagen der Karwoche, und ſo kam es, daß man im Mittelalter begann, ein Stück weltlicher Fröhlichkeit in den Gottesdienſt zu übernehmen, indem der Geiſtliche in ſeine Oſterpredigt allerhand Schwänke und Poſſen ver⸗ flocht.„Um dieſe Zeit pflegt man Oſtermärlein und närriſche Geſchichten zu predigen, damit man die Leute, ſo in der Faſten durch ihre Buße betrübet und in der Marter⸗ woche mit dem Herrn Criſto Mitleiden getragen, durch ſolch ungereimtes Geſchwwätz erfreue und wieder tröſte“, ſo ſchreibt ein alter Kirchengelehrter, und es waren wirk⸗ lich„närriſche Geſchichten“, mit denen man bei den Kirchenbeſuchern das ſogenannte Oſtergelächter auslöſte. In einer dieſer Geſchichten wird beiſpielsweiſe er— zählt, daß Chriſtus, mit dem Kreuz beladen, ans Höllen⸗ tor pochte, wo zwei Teufel lange Naſen als Riegel vor⸗ geſchoben hatten. Aber die Tür tat ſich von ſelbſt auf und die Naſen wurden arg zerquetſcht. Darauf gab es nun natürlich ein großes Lachen, und die Trauer der Faſtenzeit war ſchnell vergeſſen. Eine andere Geſchichte erzählt davon, daß der Geiſtliche alle Männer, die die Herrſchaft im Haus hätten, aufforderte, einen Choral anzuſtimmen. Nach längerem Schweigen ſoll nur ein einziger angefangen haben, wofür er dann allerdings von feinen Genoſſen ſehr gefeiert worden ſein ſoll. Auch andere Scherze gab es. Mitten in die luſtigen Geſchichten hinein rief auf einmal laut und ſchallend ein Kuckuck. Neues Oſtergelächter; denn es war kein wirklicher Kuckuck, ſondern nur eine Orgelpfeife, die den Kuckucksruf ſo täuſchend nachgeahmt hatte. Bis ins 18. Jahrhundert haben ſich in einigen Gegenden dieſe kirchlichen Oſterpoſſen erhalten, dann beſeitigte ein ſtrenges Verbot ſie endgültig. Die Kirche war kein Ort für das Lachen über weltlichen Spaß, wenn es auch, wie man naiv meinte,„Gott wohl⸗ gefällig ſein ſollte“. Mit der Entſtehung des deutſchen und kirchlichen Dramas traten bei den Aufführungen der kirchlichen Oſterſpiele auch weltliche Dinge hervor. Es war allerdings keine ſinnige und geſchmackvolle Bereicherung der alten Wechſelgeſänge, als man in ihnen auch den Humor zu Wort kommen ließ. Allein es paßte in die Zeit, da das Voll beim Oſtergottesdienſt ſeine„Oſtermärlein“ hören wollte, die ſo luſtig ſein mußten, daß man darüber in helles Lachen ausbrach. Im dramatiſchen Oſterſpiel er⸗ ſchienen heitere Szenen, und man ließ zuerſt einmal einen handelnden und feilſchenden Salbenkrämer auftreten, der den drei Frauen ſeine Waren aufzuſchwätzen verſuchte und natürlich als ſpaßhafte Figur zu wirken hatte. Gleichzeitig führte man aber auch eine bedeutſame Aenderung ein: Alle heiteren Auftritte wurden im Gegenſatz zu den bisher immer in lateiniſcher Sprache geſungenen und geſprochenen ernſteren Szenen in deutſcher Sprache vorgeführt. Nun wußte das Volk auch, worüber es lachte. Ueber den urſprünglichen Rahmen der einfachen kirchlichen Liturgie war das Spiel damit freilich längſt hinausgewachſen. Als„Gott wohlgefällig“ galt übrigens, und zwar im 12. Jahrhundert, auch ein den kirchlichen Oſterpoſſen ähn⸗ licher Brauch. Am zweiten oder dritten Oſterfeiertag durften ſich die Eheleute gegenſeitig prügeln. Zuerſt am Oſtermontag die Frau den Mann, und am folgenden Tag der Ehemann ſeine beſſere Hälfte. Warum dieſe merk⸗ würdige Uebung? Die Prügel ſollten den ehrlichen Frieden feſtigen helfen! Tatſächlich iſt man dieſem Brauch in manchen Gegenden bis hinein in die Neuzeit treu geblieben. Noch im vorigen Jahrhundert konnte man in der Neumark einen ähnlichen Brauch beobachten, in dem die männlichen und weiblichen Dienſtleute mit kleinen Peitſchen ſich gegenſeitig Hiebe verſetzten, um das gute Einvernehmen zu ſichern. Man darf annehmen, daß dieſe alten Prügelbräuche mit der beſonders in Oſtpreußen noch immer üblichen Sitte der„Schmackoſtern“ zuſammen⸗ hängen, d. h. dem gegenſeitigen Schlagen mit der Lebens⸗ rute, die dem Geſehlagenen Kraft und Geſundheit ver⸗ leihen ſoll. 5 5 Freuden am Oſtertag Manche Hausfrau denkt, wenn ein Feſt vorbei iſt: „Wieviel Mühe habe ich mir gemacht! Erſt 810 0 nachgedacht, wie und wodurch ich es hübſch machen kann. Dann gerechnet, ob ich auch genug Geld dafür zuſammen⸗ bekomme. Endlich eingekauft, gearbeitet, ſtundenlang ge⸗ kocht und gebacken, aufgebaut, angerichtet— und nachher waren ja alle vergnügt, aber wie lange ich mich mit den Vorbereitungen bemüht, das hat keiner richtig eingeſchätzt! Lohnt die ganze Arbeit ſich eigentlich?. 1 Es lohnt. liebe Hausfrau! Keine Mühe, die du dir machſt, keine Freude, die du anderen machſt, geht verloren. Wenn auch der Dank nicht immer gleich richtig ausgeſprochen wird, ſo bleibt die Erinnerung doch haften. Nach Jahren wird der Sohn in der Fremde zurückdenken, wie ſchön Mutter die Feſte zu geſtalten vermochte, und wenn die Tochter eine eigene Familie hat, wird ſie überlegen: was machte Mutter zum Beiſpiel zu Oſtern? b Ja, auch dem Oſterſonntag kann man außer dem all⸗ gemein üblichen Eierverſtecken noch verſchiedene hübſche Zu⸗ taten geben. In manchen Gegenden geht die Mutter früh⸗ morgens von Bett zu Bett und teilt fedem ein Stückchen Apfel zu. Man ſoll davon geſund bleiben! Ob dieſer Brauch zu tun hat mit den Aepfeln der germaniſchen Göttin Iduna, durch deren Genuß ſich die Aſen Jugend und Schön⸗ heit erhielten? Dann muß der Frühſtückstiſch ſo luſtig wie möglich zu⸗ rechtgemacht ſein: ein buntes Tiſchtuch, Kätzchen, die erſten Frühlingsblümchen, vielleicht einige beizeiten abgeſchnittene und im Zimmer vorzeitig zur Blüte gebrachte Kirſch⸗ oder Forſythiazweige, ein paar bunte Bänder, die von der Oſter⸗ torte in der Mitte auf feden Platz zulaufen. Zur Ab⸗ wechſlung haben wir nämlich den Kuchen nicht in der Napf⸗ ſondern in der Springform gebacken, weil er ſich hübſcher garnieren läßt. Auf einen Guß aus Puderzucker werden, ſolange er noch nicht ganz feſt iſt, am Rand längs halbierte Oſtereier hineingemauert, und in die Mitte kommt ein Oſterhäschen oder Küken aus Schokolade. Der Korb mit den buntgefärbten Hühnereiern darf natür⸗ lich nicht fehlen. Wer künſtliche Farben nicht liebt, kann Zwiebelſchalen nehmen, mit denen zuſammengekocht die Eier ein ſchön bräunliches Batik annehmen. Dann wird „getippt“. Grete und Hans ſchlagen mit der Spitze ihrer Eier aufeinander, und weſſen Ei heil bleibt, der darf ſich nachher aus dem Sammelkörbchen des anderen ein ſüßes Ei nehmen. Dann, nach dem Frühſtück, wird geſucht. Vielleicht iſt ein Stoffhäschen vorhanden, das durch die Tür hineinguckt, um anzuzeigen, daß es fertig iſt. Beſonders groß pflegt der Jubel zu ſein, wenn ein kleines Geſchenk von dem Suͤchen⸗ den nicht gefunden wird, während alle anderen es lange ge⸗ ſehen haben; man kann da ſehr niederträchtige Mimikri⸗ Verſtecke erfinden. Der für Vater beſtimmte Aſchbecher ſteht 3. B. mit Aſche und einer hineingelegten alten Zigarren⸗ ſpitze harmlos an der Stelle, an der ſonſt der alte geſtanden hat. Und Gretes kleine Schmucknadel hat ihr die Mutter heimlich an den Rock ſtecken können. Für die ganz raffinier⸗ ten Sucher kann man kleine Gegenſtände mit Leukoplaſt an der Unterſeite des Stuhlſitzes befeſtigen. Auch die Haushilfe wird nicht vergeſſen. Sei es nur ein Taſchentüchlein oder reicht es zu einer Wickelſchürze— es wird nicht einfach überreicht, ſondern muß ihr irgendwie Unvermutet in die Hand fallen, z. B. aus der Küchenſchub⸗ lade zwiſchen den Löffeln oder aus dem Zwiebelſack, wenn man weiß, daß ſie am Oſtervormittag welche gebrauchen muß. Nicht auf den Geldwert kommt es an, ſondern auf die hübſche Ueberraſchung. stadt Was kocht die ſparſame Hausfrau? Vom 29. März bis 4. April 1937. Montag: eee Lammfrikaſſee, Kartoffeln, f Feldſalat.— Abends: ufſchnitt, Brot, Tee. Dienstag: Graupenſuppe, ausgeſtochene Grießklöße, Kompott.— Abends: Geräucherter Fiſch, Kartoffeln. Mittwoch: Bauernſuppe, Kartoffelkratzete, Ackerſalat. — Abends: Weißer Käſe, Schalenkartoffeln. 79 Don nerstag: Sagoſuppe, gedämpftes Herz. Gelbe rübengemüfe, Kartoffeln.— Abends: Haferflocken⸗ 5 pfannkuchen, Vierfruchtmarmeladetunke oder Salat. reitag: Kartoffelſuppe, gebackener Fiſch, Kartoffel⸗ 8 ſalat.— Abends: Gebratene Kartoffeln, Ackerſalat. amstag: Linſen. Würſtchen.— Abends: Heringsauf⸗ lauf, ee 11. 1. b Sonntag: Hafermehlſuppe, Kalbsbraten, Spinat, Kar⸗ 9 155— Abends: Kalter Braten, geröſtete Kartof⸗ feln, Salat. N berraschunq am OsfersOHHHaq Da liebten ſich zwei Menſchen. Zwei junge Menſchen, ſie liebten ſich von ganzem Herzen. Sie machten alle die kleinen Dummheiten der Liebe mit, ſie gingen durch all das große Leid der Sehnſucht; wenn ſie zuſammen waren, küßten ſie ſich, und wenn ſie nicht zuſammen waren, ſchrie⸗ ben ſie ſich und dachten an ſich. Wie der Mann hieß, den das Mädchen liebte, werden wir nie erfahren. Denn das Mädchen nannte ihn Liebſter, Beſter, Goldiger, Großer, Starker, mein alles und meine Sehnſucht. Und wie das Mädchen hieß, das der Mann liebte, können wir auch nicht ergründen. Denn wenn er es in ſeine Arme nahm, oder wenn er ihm einen Brief ſchrieb, nannte er ſie Beſte, Schönſte, Fee, Zärtliches, Warmes, Kleines und mein Dududu. Das iſt ſchon ſo in der Liebe und bei jungen verliebten Menſchen der Brauch. Zumal wenn die Verliebten keinen anderen Gedanken im Kopf haben, keine Sorgen ſie beſchweren und ſie am reich⸗ gedeckten Tiſch des Lebens ſitzen, dort, wo das Glück die vollen Platten zuerſt anbietet. Zu Oſtern wurde es juſt ein Jahr, daß ſich ihre Her⸗ zen gefunden. Auf einer grünen Wieſe am Waldesſaum unter jungen Birken und zwiſchen den erſten blauen Veil⸗ chen und den gelben Himmelsſchlüſſeln küßten ſie ſich zum erſten Male. Und als es wieder Oſtern wurde und die Liebe noch ſtark war wie am erſten Tage, beſchloſſen ſie, zu Oſtern wieder zur grünen Wieſe am Waldesſaum, zu den jungen Birken und den erſten blauen Veilchen und den gelben Himmelsſchlüſſeln zu pilgern. „Wir treffen uns am Oſtermorgen vor der Dreieinig⸗ keitskirche am Stadtrand“, ſagte der Mann,„dort, wo der Autobus hält.“ „Ja“, ſagte das Mädchen, und war glücklich. „Hoffentlich iſt der Autobus nicht wieder überfüllt, Liebſte?“ „Du wirſt diesmal nicht ſchlecht ſitzen, Liebſter!“ Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 28 Ihr Herz klopfte in raſendem Takt und ſie fürchtete, daß ihr Begleiter dieſe hämmernden Schläge hören könnte. Sie preßte deshalb ihr Geſicht in die weißen Blüten⸗ zweige, um ſich ſeinen Blicken zu entziehen. Ganz deutlich erinnerte ſie ſich daran, daß ihr Vater oftmals darüber erſtaunt war, daß Michael Romanowski ſtets den Fragen nach ſeiner Vergangenheit auswich und niemals von ſeiner Heimat und ſeinen Eltern ſprach. Sollte ihr Vater vielleicht doch recht behalten, daß Michael Roma⸗ nowski ein Geheimnis zu verbergen hatte? Sollte er eine Schuld auf ſich geladen haben, die eine Sühne verlangte? ü Nein— nein— das konnte nicht möglich ſein! Faſt un⸗ bewußt ſchüttelte Lieſelotte den Kopf. Und doch— War Michael Romanowskis Blick nicht oft ſeltſam rätſel⸗ haft und ſchwermütig geweſen? Sie mußte Gewißheit haben, jene Gewißheit, nach der ſie ſchon oft verlangt hatte. Sie zwang ihre 4 zur Ruhe, um ihren Beglei⸗ ter nichts davon merken zu laſſen, daß ihr Herz voller Un⸗ ruhe klopfte. „Ich ſchulde Herrn Romanowski großen Dank. Er hat mir das Leben gerettet und deshalb erhielt er die bevorzugte e im Hauſe und genoß das vollſte Vertrauen meines aters.“ Wieder zog Saſcha ein wenig die Schultern hoch und lächelte überlegen. „Er verſteht es eben immer noch, ſich das Vertrauen zu erſchmeicheln, trotzdem er es nicht verdient—“ Lieſelotte ſtarrte Saſcha an. „Sprechen Sie doch deutlicher— was wiſſen Sie von Romanowskis Vergangenheit?“ ü „Sie wollen alſo die volle Wahrheit hören?“ „Allerdings— die volle Wahrheit—!“ Saſcha erhob ſich und ging einige Male auf dem Park⸗ weg hin und her. Seine Augenbrauen hatten ſich finſter zuſammengezogen, aber um ſeinen Mund lag ein triumphierendes Lächeln. „Es iſt eine heikle Aufgabe für mich, über einen Lands⸗ mann die Wahrheit zu ſagen, der hier in der Fremde eine Vertrauensſtellung erobert hat, um die ihn vielleicht man⸗ cher beneiden könnte.“ Lieſelotte ſtarrte Saſcha an und entgegnete mit ſcharfem Ton in der Stimme, der nichts von jener Liebenswürdigkeit verriet, die ſie ſonſt gegen alle Menſchen beſaß. „Es iſt auch eines Gaſtes nicht würdig, verleumderiſche Andeutungen gegen einen Angeſtellten des Hauſes zu ma⸗ chen, ohne den Mut zu haben, dieſe offen auszuſprechen.“ Trotzig richtete ſich Saſchas Geſtalt auf. Er nahm neben Lieſelotte Platz und erklärte: „Ich fürchte mich nicht, die ganze Wahrheit zu bekennen, denn ſchließlich iſt es beſſer, wenn Sie und Ihr Herr Bruder durch einen Bericht über dieſen Romanowski gewarnt wer⸗ den, als daß Sie ſchließlich eines Tages die bittere Enttäu⸗ ſchung machen müſſen, von ihm betrogen worden zu ſein.“ Lieſelotte wagte kaum zu atmen. Ihre Hände zitterten, ſo daß ſie kaum die Fliederzweige zu halten vermochte. Was würde ſie hören müſſen?— Wie grauſam ſollte ſie enttäuſcht werden?— Wie aus weiter Ferne kam die Stimme ihres Begleiters an ihr Ohr. „Romanowski iſt nicht ein ruſſiſcher Flüchtling, der durch die Wirren des Krieges aus der Heimat vertrieben wurde und ſeinen Beſitz verlor, ſondern er gehört zu jenen, die mit Schimpf und Schande aus dem Heere ausgeſtoßen wor⸗ den ſind, weil ſie Mißbrauch mit geheimen, diplomatiſchen Papieren trieben, die ihnen anvertraut waren.“ Lieſelotte preßte die Lippen zuſammen und ſie fühlte, wie eine heiße Röte der Scham in ihr Geſicht ſtieg— ſie ſchämte ſich, Michael Romanowski ein wärmeres Intereſſe Seines Herzens Königin auch nicht, Liebſte“, ſagte er. Das Mädchen lächelte verheißungsvoll, als es dies ſagte. Auch er lächelte nicht weniger verheißungsvoll.„Du Am Oſterſonntag, früh neun Uhr, vor der Dreieinig⸗ keitskirche am Stadtrand, dort, wo der Autobus hält, parkten zwei Autos. neue Wagen von derſelben Farbe, von derſelben Marke Es waren zwei ganz gleiche, ganz „ mit derſelben roten Lederpolſterung und demſelben tiefen Reifenprofil. Sogar der Stand des Kilometerzählers be⸗ trug bei beiden Wagen gleich dreihundertvierundfünfzig Kilometer. Nur die Nummernſchilder waren verſchieden Während der erſte Wagen die Nummer 29 741 aufwies zeigte der zweite Wagen die Nummer 29 742. Und ſo hiel⸗ ten ſie hintereinander, in einem Meter Abſtand, auf der rechten Straßenſeite vor der Dreieinigkeitskirche am Stadt⸗ cand, dort, wo der Autobus hält Aus dem erſten Wagen ſtieg das verliebte Mädchen heraus, und aus dem zweiten Wagen ſtieg der verliebte Mann heraus. Die Kirchenglocke ſchlug neun Uhr.„Meine Ueberraſchung für d iebſte!“ rief der Mann. daun Männer finden ſich nicht ſo ſchnell zurecht und kennen ſich in einer neuen Situation nicht ſofort aus“,„meine Ueber⸗ raſchung für mein kleines Liebes zu Oſtern. Ich habe mir ein Auto gekauft.“ Er erwartete einen Freudenausbruch. Aber das Mädchen ſtand ganz ſtill.„Auch ich wollte meinen Liebſten zu Oſtern überraſchen“, ſagte es leiſe,„auch ich habe mir einen Wagen gekauft. Da ſteht er.“ Und es ſahen ſich traurig an Liebeskind und Liebſter⸗ mann.„Ich hatte mich ſo gefreut, daß du mit mir fährſt, Liebſter“, ſagte ſie dann. Sie kämpfte mit den Tränen.„Und ich hatte mich ſo darauf gefreut, daß du mit mir fährſt, Liebſte!“ „Ich wollte ganz ſchnell fahren, daß du ſtolz biſt, Liebſter!“ 5 „Ich wollte ganz langſam fahren, daß du keine Angſt haſt, Liebſte!“ „Was machen wir nun?“—„Ja, was?“ Sie ſtanden vor ihren beiden Wagen und ſahen ſich an und den Wagen an, und dann wieder ſich an.„Willſt du nicht mit mir fahren, und deinen Wagen hier ſtehen⸗ laſſen, Liebſte?“ 5 „Fahr mit mir, Liebſter, laß deinen Wagen hier ſtehen.“ „Ich möchte dir ſo gern zeigen, wie ich fahren kaun. Liebſte.“—„Ich auch, Liebſter!“ N Die Kirchturmuhr ſchlug zehn. Die beiden ſtanden immer noch dort. Sie hatten ſich an den Händen gefaßt, zls wollte einer den anderen nicht verlieren, weil ihre Hoff⸗ nungen und Wünſche zum erſten Male gegeneinander r— brach, kam ihnen beiden die gleiche Idee zur gleichen Minute, und ſie ſagten beide gleichzeitig:„Geliebtes— ſo können wir es tun—.“ Und ſie ſtieg zu ihm in den Wagen, ließ ihr eigenes Auto ſtehen, er gab Gas, und ſie fuhren davon. Nach einem Kilometer hielt er, ſie ſtiegen aus, ſie liefen die tauſend Meter zurück, bis zu ihrem Wagen, der noch immer vor der Dreieinigkeitskirche am Stadtrand ſtand, dort wo der Autobus hält, dann ſtieg er zu ihr in den Wagen, ſie ſetzte ſich ans Steuer, ſie gab Gas, und er fuhr mit ihr. Genau wieder einen Kilometer weiter, an ſeinem Wagen vorbei, und nach einem weiteren Kilometer hielten ſie, gingen Hand in Hand zu ſeinem Wagen zurück, dann fuhr er wieder mit ihr, und dann fuhr ſie wieder mit ihm. Jedesmal, wenn ſie ausſtiegen, gaben ſie ſich einen Kuß. Und jedesmal, wenn ſie einſtiegen, gaben ſie ſich einen Kuß. 5 Seht, liebe Freunde, das iſt wahre Liebe! Und wenn ihr Zu Oſtern euch mit eurem Herzallerliebſten vor der Dreieinigkeitskirche am Stadtrand trefft, dort, Autobus hält, tut desgleichen. Und wenn ihr keinen Wagen habt, küßt euch wenigſtens alle tauſend Meter einmal. wo der ſtanden. Aber als die Sonen plötzlich durch die Wolken Bitte, wählen Sie! geſchenkt, ſchämte ſich, ihn zum Mittelpunkt ihrer Träume gemacht zu haben. „Das— das hätte er getan—?“ Saſcha freute ſich über Lieſelottes Verwirrung Schrecken und fuhr erregt fort: „Ich wurde damals Zeuge, als man ihn verhaftete und vor das Kriegsgericht ſtellte, denn er hatte durch ſeine ſchimpfliche Handlung einen großen Gewinn an dem Ver⸗ und kauf der militäriſchen Geheimniſſe erzielt. Allerdings brauchte er die Summen ſehr notwendig, denn er führte einen ſehr flotten Lebenswandel, liebte ſchöne Frauen und kein hüb⸗ ſches Petersburger Mädel war vor ſeinen Nachſteklungen ſicher.“ Lieſelotte ſchaute wie erſtarrt vor ſich hin. „Seltſam— hier lebt er ganz zurückgezogen— „Vielleicht iſt er ſeiner vielen Liebesabenteuer überdrüſſig geworden— oder Sie haben noch nichts von den heimlichen Liebſchaften erfahren, die er hier und da angeknüpft hat— jedenfalls galt er in ſeiner Heimat als ein Don Juan, der viele Mädchen unglücklich gemacht hat.“ Lieſelotte hatte die Blütenzweige auf die Bank gelegt, denn ſte vermochte die Laſt kaum noch zu tragen. Sie ſtrich ſich langſam über ihre Stirn und flüſterte dabei:„Bei Gott— das ahnte ich nicht— er war ſtets ein zuverläſſiger, tüchtiger Angeſtellter, der ſich durch ſein beſcheidenes, liebenswürdiges Weſen das Vertrauen meines Vaters erobert hatte.“ Saſcha lachte ſchrill auf. f „Ja, das Heucheln hat er gelernt, damit hat er auch alle ſeine Vorgeſetzten getäuſcht und wer weiß, welche Abſichten er in Ihrem Hauſe verfolgte, gnädiges Fräulein—“ „Welche Abſichten—?“ Lieſelotte ſchloß gequält die Augen. So war es alſo doch nur die große Mitgift, die ihn ge⸗ Mendet hatte. Nichts als Berechnung war es— Saſcha ſchaute eine Weile nachdenklich zu Lieſelotte her⸗ nieder, die ganz in ſich zuſammengeſunken daſaß und mit müden Blicken vor ſich hinſtarrte. Es wäre vielleicht beſſer, ich hätte nicht geſprochen, gnä⸗ diges Fräulein, denn ich glaube, daß ich Ihnen eine große Enttäuſchung bereitet habe.“ Lieſelotte nickte. „Eine Enttäuſchung iſt es wohl, denn wir haben Michael Romanowski unſer ganzes Vertrauen geſchenkt und müſſen nun erfahren, daß er deſſen nicht würdig war.—“ „Aber Sie haben doch noch keinen Schaden erlitten, gnädiges Fräulein—“ 5 Und als Saſcha ſah, daß ihn Lieſelotte hilflos, anſchaute, da fuhr er eifrig fort: „Ich meine, die Kaſſe hat noch immer geſtimmt, die Ro⸗ manowski verwaltete.“ Lieſelotte nickte eifrig. „Ich kann ihm nicht die geringſte Unregelmäßigkeit nach⸗ weiſen—“ Saſcha lachte höhniſch auf. „Dann können Sie froh ſein, daß wir hier eingetroffen ſind und beizeiten warnen konnten— denn Romanowski iſt eine verächtliche Kreatur— und ſicherlich verfolgt er irgend⸗ welche unſaubere Pläne, die er erſt dann zur Ausführung bringen will, wenn er des Vertrauens völlig ſicher iſt.“ Lieſelotte ſchüttelte entſetzt den Kopf. „Mein Gott, das iſt ja entſetzlich— ſo ſehr ſollten wir uns getäuſcht haben?“ Saſcha erhob ſich und begann aufs neue vor der Bank hin und her zu gehen. Dabei zuckte er mit den Schultern und entgegnete: 5 „Es bleibt ganz Ihrem Urteil überlaſſen, gnädiges Fräu⸗ lein, ob Sie mir glauben wollen oder Michael Romanowski — aber wenn Sie ihn fragen würden, ob er wegen Spio⸗ nageverdachts gefangen genommen wurde und vor das Kriegsgericht geſtellt, ſo wird er nicht leugnen können, zu⸗ mal ich und meine Schweſter Mitwiſſer dieſer Schuld ſind.“ 75 Lieſelotte barg aufſtöhnend ihr Geſicht in beide Hände. Deshalb alſo erſchrak er ſo, als er Werra gegenüber⸗ ſtand. Er wußte nun ſein Geheimnis verraten, wußte, daß ſeine Schuld ans Tageslicht kommen würde. Ein ſchwerer Seufzer kam über Lieſelottes Lippen und die flammende Röte in ihrem Geſicht verſtärkte ſich noch mehr. Und ſie hatte in den letzten Wochen immer nur an dieſen Mann gedacht— hatte ſein Bild mit in ihre ſüßen, heim⸗ lichen Mädchenträume hinübergenommen. Mitten in ihren Grübeleien verſpürte ſie plötzlich die Hand Saſchas, die über ihr Haar ſtreichelte. Unwillkürlich zuckte ſie zuſammen und wandte ihren Kopf zur Seite, um dieſer Zärtlichkeit auszuweichen. Doch Saſcha lächelte überlegen zu dieſer mädchenhaften Scheu und entgegnete: „Das beſte iſt, gnädiges Fräulein, Sie bitten Ihren Bru⸗ der, daß er dieſen Menſchen ſo raſch als möglich fortſchickt, denn er hat unter ehrlichen Menſchen nichts mehr zu ſuchen, zumal er nicht wie jeder andere die Strafe auf ſich nahm, die ihm vom Kriegsgericht zudiktiert worden war, ſondern ſich durch feige Flucht den Folgen ſeiner Tat entzogen hat.“ Lieſelotte erhob ſich und faßte wieder nach den Blüten⸗ zweigen, die ſie feſt in ihre Arme nahm. 5 Faſt unbeweglich ſchaute ſie auf die Blüten nieder, um dadurch den forſchenden Blicken Saſchas auszuweichen und um Zeit zu gewinnen, ihre ſchwere Enttäuſchung zu über⸗ winden. Sie wollte um keinen Preis verraten, was ſie in dieſer Stunde litt. Sie zwang ſich deshalb zu einem milden Lächeln und erklärte: „Ich danke Ihnen für Ihre Aufklärung, 1— Kraſinski, die uns 1 8 vor großem Schaden bewahrt. Ich werde Konrad ſofort bitten, ſich nach einem neuen Privatſekretär umzuſehen.“ Mit müden, ſchleppenden Schritten ging ſie neben Saſcha her, dem Hauſe zu. Dort verabſchiebete ſie ſich haſtig von ihrem Begleiter, denn ſie wollte allein ſein— allein mit ihren quälenden, ſtürmenden Gedanken— Und in der großen Not ihres Herzens ſchlich ſie wieder zum Sarge ihres Väterchens, ſank dort in die Knie nieder, ließ die weißen Fliederzweige fallen und preßte ihr Geſicht gegen das harte Holz. „Väterchen, wenn du noch lebteſt— du würdeſt mir den rechten Weg zeigen. Iſt es denn möglich, daß wir beide uns ſo ſehr getäuſcht haben ſollen?— Können denn ſolche Augen lügen?— Sollte Michael Romanowski wirklich ein Heuchler ſein und ſeine Freundlichkeit nur Falſchheit?— Mein Herz will es nicht glauben— findet tauſend Entſchul⸗ digungsgründe!— Und doch weiß ich, daß er uns irgend ein Geheimnis verborgen hat. Sollte es wirklich jene un⸗ ſelige Schuld ſein?— Dann wäre er freilich des Platzes in unſerem Hauſe nicht würdig, denn wer ſein Vaterland um ſchnödes Geld verrät, iſt ein verächtlicher Menſch— und doch, wenn ich an den Blick ſeiner großen dunklen Augen denke, kann ich nicht glauben, daß er einer ſolchen Tat fähig war.“ Ein wehes Schluchzen erſchütterte ihre ſchlanke Geſtalt. Noch nie hatte ſie ſich ſo einſam und verlaſſen gefühlt, wie in dieſer Stunde. Sie wußte nicht, wem ſie Glauben ſchenken ſollte, ſie hatte ja nun keinen Menſchen mehr, zu dem ſie in ihrer Not flüchten konnte. Der einzige, der ihr hätte raten und helfen können, war tot, hatte ſeine lieben Augen für immer geſchloſſen und ſein Mund war auf ewig verſtummt. Sie wußte nicht, wie lange ſie in dumpfer Verzweiflung vor dem Sarg des Toten gelegen war, ohne daß ſie die Kraft gefunden hätte, die Fliederſträuße zu ordnen, als eine Stimme an ihr Ohr klang. a „Sie ſollen nicht ſo viel weinen und klagen, Fräulein Lieſelotte— Sie ſollen dem Toten den Frieden ſeiner Seele gönnen—“ 5 f (Fortſetzung folgt.) Grabſteine erzählen „Mutter, ſetzt muß Vater das Verſprechen einlöſen und mit mir nach Hermsdorf fahren, ich habe heute meine dritte engliſche Arbeit fehlerfrei geſchrieben“, ſo ſtürmte Hans zur Tür herein, fiel der Mutter jauchzend um den Hals, daß ſie Mühe hatte, feſt auf den Beinen zu bleiben, und warf die Schulmappe vor lauter Uebermut krachend in das Bücherregal.„Aber Junge, was iſt denn in dich gefahren?“„Ach Mutter, ich freue mich ja ſo ſehr, denn 8 gehts nächſten Sonntag mit den Rädern durch die Heide. Nach nie hatte Hans ſo oft und ſo argwöhniſch das Barometer beobachtet wie in den drei Tagen bis Sonntag. Und als es gar einmal um zwei Strich fiel, da zog ſich ſeine Stirn kraus und mit böſen, ärgerlichen Blicken ſchaute er den einzeln und gleichmäßig am Himmel dahinziehen⸗ den Wolken nach, ob ſie wohl in ihrem Gefolge die ſchwar⸗ zen Regenwolken mitbrächten.—„Mochte es doch dann das ganze Jahr regnen, nur nicht bis Montag“, bangte er wor ſich hin. f In der Nacht vor Sonntag wälzte er ſich unruhig in ſeinen Kiſſen, weil er Sorge hatte, daß er es verſchlafen könnte, denn um 5 Uhr ſollte geſtartet werden. Lange vor der Zeit ſchlug er die Augen auf. mit einem Satz war er aus dem Bett, ein Blick aus dem Fenſter belehrte ihn, daß ein herrlicher Sonnenſchein auf weißem Morgennebel lag. Schnell zog er ſich an, und als die Mutter leiſe ins Zim⸗ mer trat, um ihn zu wecken, da ſaß er ſchon über die Karte gebeugt, um in Gedanken den Weg vorauszueilen, der heute zurückzulegen war.— Punkt 5 Uhr ſchwang er ſich aufs Rad, winkte ſchnell noch einmal der Mutter, die bei den kleinen Geſchwiſtern daheim bleiben mußte, und nur das wiederholte Mahnen des Vaters hinderte ihn daran, auf und davon zu fahren. Die Sonne war ſchon weit am Himmel heraufgezogen und begann bereits mit ihren wer⸗ men Strahlen im Rücken und Nacken der beiden Radfahrer läſtig zu werden, als ſie im Schatten eines Wachholder⸗ ſtrauches ſich zur Raſt in das Heidekraut niederließen. Fern ſchweifte ihr Blick über die endloſe Heide, über die das Zit⸗ tern und Flimmern einer heißen Erde aufdampfte. „Vater, ſieh, dort hinten ſind ja Felſen,“ ſagte plötzlich Hans und zeigte auf eine Gruppe von Steinblöcken, die nicht weit von ihnen entfernt auf einer kleinen Bodenerhebung ſich breit machten.„Felſen ſind das ja nun gerade nicht, aber doch rieſige Steine, die einſt von Menſchenhand hier in einer beſtimmten Ordnung aufgebaut wurden,“ ſagte lächelnd der Vater.„In unſerm Schulflur hängt ein Bild, unter dem ſteht„Altgermaniſches Hünengrab“, faſt ebenſo ſehen dieſe Steine dort aus“, erwiderte nachdenklich Hans. „Du haſt recht, mein Junge, das iſt ein richtiges Hünen⸗ grab Komm, wir wollen noch einen Augenblick verweilen und dort hinübergehen, daß ich es dir ganz aus der Nähe zeigen kann.“ 5 Hans war doch ſehr erſtaunt, als er ſo unmittelbar vor den rieſigen Blöcken ſtand, denn ſo groß hatte er ſie ſich Richt vorgeſtellt. »Und dieſe großen Steine haben einſt Menſchen ſo über⸗ und nebeneinander getürmt?“ fragte er mit lelſem Zweifel.—„Nicht nur irgendwelche Menſchen, ſondern un⸗ ere Ahnen haben ſie vor Tauſenden von Jahren in müh⸗ ſamer Arbeit mit hingebendem Fleiß aufgerichtet“, bedeu⸗ tete ihm der Vater. Ungläubig und noch nicht feſt über⸗ zeugt von der Richtigkeit der väterlichen Belehrungen, mu⸗ ſterten ſeine Augen voller Neugierde die wuchtigen Ge⸗ ſteinsblöcke.—„Vater, iſt das ein richtiges Grab?— War⸗ um haben die Menſchen die Steine ſo geſtellt?— Wie ha⸗ ben die ſo ſchwere Steine wälzen können?— Und das wa⸗ ren unſere Ahnen?—“ ſo überſtürzte eine Frage die andere. Im Schatten zweier Steine, über die ſchräg eine rieſige Steinplatte lag, ſtreckte ſich Hans lang ins Heidekraut, den Kopf in die Hände geſtützt, und lauſchte andächtig der Er⸗ zählung des Vaters.——— Und vor ſeinen Augen wurde eine Vergangenheit lebendig, als ob er ſelbſt in ihr ſebte. Er ſah Helden kämpfen und fallen, mit Schwert und Schild in die Grabkammern gelegt werden, und ſah von den Man⸗ nen das Mahnmal erſtehen, vor dem er lag. Ein Toten⸗ denkmal, das alle Zeiten überſtanden hatte und das aus graueſter Zeit in die unſrige hineinragt. „Wir ſind die Nachfahren jener Männer, jenes harten, mutigen Geſchlechts, das ein Bauerngeſchlecht war; denn lange, geraume Zeit hat die Herrichtung dieſer Gräber er⸗ dieſe Aufgabe ſich ſtellen, ſie erfüllen und tiefen Sinn mit in die Erde betten. Sie leben noch, dieſe Menſchen, unſere Urahnen, in uns, den Enkeln, kreiſt und rauſcht ihr Blut, und Bauern waren alle, die dazwiſchen als Glieder in der Ahnenkette waren. Bis gaf uns Heutige, wo mancher nicht mehr das ein kann, was die Väter waren.“— Der Va⸗ ter hatte ſchon lange geſchwiegen, und die leuchtenden Augen des Knaben wollten ſich noch nicht losreißen von dem, was er alles im Geiſte erſchaut⸗ „Du, Vater, wenn wir nächſte Woche unſeren Aufſat zum„Hilf mit!“-Wettbewerb des Nalionalſofialiſtiſhen Lehrerbundes„Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ gufbekommen werden, da weiß ich, was ich ſchreiben werde. Alle ſind wir eines Blutes, alle eines Volkes Kinder, und früher, ganz früher waren alle Bauern. Tunſt und Wilen Verleihung des atlichen Beethovenpreiſes. Der im Jahre 1927 vom preuf en Stagtsminiſterium begründete Staatliche Beethovenp iſt für 1937 vom Senat der Preu⸗ ßiſchen Akademie der Künſte. Abteilung für Muſik, nach Be⸗ ſtätigung durch den Reichs- und Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung dem Komponiſten Joſef Reiter in Bayeriſch⸗Gmain verliehen worden. Die Ver⸗ leihung erfolgte unter Würdigung ſeines volksverbundenen Schaffens und ſeiner zeitlebens, beſonders in ſchwerer Kampf⸗ zeit bewieſenen deutſchen Kunſtauffaſſung. Die Prädikate für deutſche Filme Der Reichsminiſter für Volksaufllärung und Propa⸗ ganda hat die Prädikatserteilung für deutſche Spielfilme wie folgt geregelt: Es gibt 5 Prädikate: 1.„ſtaatspolitiſch und künſtleriſch beſonders wertvoll“; 2.„ſtaatspolitiſch und künſtleriſch wertvoll“; 3a.„ſtaatspolitiſch wertvoll“; 3b.„künſtleriſch wertvoll“; 4.„kulturell wertvoll“; 5.„volksbildend“. Das Prädikat„ſtaatspolitiſch und künſtleriſch beſon⸗ ders wertvoll“ wird danach in Zukunft nur Filmen ver⸗ liehen, die der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung vom deutſchen Filmſchaffen in beſonders hervorragendem Maße gerecht werden. Näharbeiten am laufenden Band. Auf der Leiſtungsſchau der Deutſchen Textil- und Beklei⸗ dungswirtſchaft in Berlin läuft der Stoff von Näh⸗ maſchine zu Nähmaſchine, bis eine fertige Jacke daraus entſteht. 19 Pfund Kleidung zur Krönung. Eine Ueberſicht über die Krönungskleidung, die z. B. die Peers tragen müſſen, verrät, daß mindeſtens mit einer„Belaſtung“ der einzel⸗ nen Perſon von 19 Pfund zu rechnen iſt. Das iſt ungefähr das Doppelte des Gewichtes einer Normalkleidung. Nicht eingerechnet iſt übrigens das Schwert, das die Peers gleichfalls tragen müſſen. Einige Spezialuniformen ſind ſogar noch ſechs Pfund ſchwerer. Es bedarf alſo ſchon einer erheblichen Stabilität, um einen Krönungstag in einer derartigen Kleidung ohne Störung des Allgemein⸗ befindens zu ertragen. tf. Ein Muſeum der Falknerei. Das Naturkundliche Heimatmuſeum in Düſſeldorf⸗-Benrath hat eine neue Ab⸗ teilung„Falknerei“ erhalten, die unter Mitwirkung des Deutſchen Fallenordens eingerichtet wurde. In einer Kuppelhalle, die in der Art eines Falkenhofes aus früherer Zeit ausgeſtaltet und mit großen Wandgemälden mit Darſtellungen aus der Falknerei geſchmückt iſt, wird die Beizjagd mit Raubvögeln veranſchaulicht, wie ſie einſt be⸗ trieben wurde, und wie ſie durch den Deutſchen Falken⸗ orden wieder zu neuem Leben erweckt worden iſt. Man ſieht hier u. a. zwölf Arten von Beizvögeln, ferner Geräte, die zur Falkenjagd gebraucht werden, wie Falkenhauben aus der Zeit des Großen Kurfürſten, lederne Schutzhand⸗ ſchuhe, ſogenannte„Bellen“, kleine Glocken, die an den Füßen der Vögel angebracht werden, und anderes mehr. Plaſtiſche Nachbildungen, Bilder und Berichte veranſchau⸗ lichen, wie die Raubvögel eingefangen, abgerichtet und zur Jagd verwendet werden. In einer geſchichtlichen Abtei⸗ lung, die viele Falſimiledrucke alter Handſchriften aus dem 13. und 14. Jahrhundert, Nachbildungen alter Stiche, Ab⸗ güſſe von Siegeln, Gemälde, kunſtgewerbliche Gegenſtände und Hinweiſe auf die Falkenjagden„Jans Wellems“ und der Kölner Kurfürſten enthält, wird die Falkenbeize frühe⸗ rer Jahrhunderte veranſchaulicht. 5 tf. Das Pfund Leber brachte er. Vor 28 Jahren gab eine Mrs. Emma Simms ihrem Sohn Charles den Auf⸗ trag, beim Metzger ein Pfund Leber einzulaufen. Der Knabe kehrte von dieſem Gang nicht mehr zurück. Das Pfund Leber hat er jetzt— nach 28 Jahren— mit nach Hauſe gebracht. Er brannte damals durch und ging nach Alaska, wo er ein Vermögen verdiente. In den 28 Jahren hat er dreimal geſchrieben und jedesmal erwähnt, daß er den Auftrag von damals nicht vergeſſen habe und beſtimmt ausführen werde, wenn er einmal wieder nach Mounds⸗ ville in Weſtvirginia komme Charles Simms hat Wort gehalten! 334„·„·„„0. Handelsteil Vor der Feiertagspauſe Die letzte Aktienbörſe vor den Oſterfeiertagen zeich⸗ nete ſich durch zuverſichtliche Haltung aus. Die Neigung zu Rückkäufen führte auf den meiſten Marktgebieten zu kräftigen Kurserholungen. Stärker gebeſſert waren vor allem Braun⸗ kohlenwerte, Elektropapiere und Montanaktien. Siemens u. Halske ſtiegen um 3 Prozent auf 195. Rheiniſche Braunkohlen erhöhten ſich auf 229(227). Am Markt der feſtverzins⸗ lichen Werte war Reichsaltbeſitzanleihe mit 102,20 behauptet. Umſchuldungsanleihe der Gemeinden ging auf 91,55 zurück. Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld auf 3,37 bis 3,62 Prozent heraufgeſetzt. Deviſenkurſe. Belga(Belgien) 41,89(Geld) 41,97(Brief), dän. Krone 54,29 54.39, engl. Pfund 12,155 12,185, franz. Fran⸗ len 11,43 11,45, holl. Gulden 136,14 136,42, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,10 61,22, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 62,68 62,80, ſchweiz. Franken 56,66 56,78, ſpan. Peſeta 16,98 17,02, tſchech. Krone 8,656 8,674, amerikan. Dollar 2.488 2,492. Preisfeſtſetzung für Hühnereier. Preiſe in Rpf. je Stück für waggonweiſen Bezug, frachtfrei Empfangsſtation, verzollt und verſteuert, einſchließlich Unterſchiedsbetrag, einſchließlich Kennzeichnung, Verpackung und Banderolierung. 1. Inlands⸗ eier: G1(vollfriſche): Sonderklaſſe(65 Gr. und darüber) 12, A(60—65 Gr.) große 11, B(55-60 Gr.) mittelgroße 10, C(50 bis 55 Gr.) normale 9,25, D 45—50 Gr.) kleine 8,50 G2 (friſche): Sonderklaſſe 11,75, A 10,75, B 9,75, C 9, D 8,25; aus⸗ ſortierte(abfallende Ware) 9. 2. Auslandseier: Holländer, länder, Letten, Litauer, Polen: Sonderklaſſe 11,25, A 10,25, B 9,25, C 8,50, D 7,75; Türken, Bulgaren, Ungarn, Argen⸗ tinier, Jugoſlawen: Sonderklaſſe 11, A 10, Be 9, C 8,25, D 7,50; Bulgaren original(54—55 Gr.) 8,75. 3. Kühlhauseier: Son⸗ derklaſſe 10, A 9,50, B 8,75. C 8,25, D 7,75. fordert, und nur Menſchen, die ſeßhaft waren, konnten Für die ¶ aus frau Wir ſchneidern ſelbſt: Für die Kinder Es gehört nur ein bißchen Luſt und Liebe dazu, Kin⸗ derkleidung iſt gar nicht ſo ſchwer zu nähen, denn die For⸗ men bleiben immer dieſelben, mit einem gutfitzenden, ab⸗ gepaßten Schnitt iſt ſchon ein Teil der Arbeit getan. Man erſpart ſich auch das häufige Anprobieren, das den kleinen Geiſtern ſehr läſtig iſt. Spielanzüge und Hängerkleidchen ſind die kleidſamſten Formen für die ganz Kleinen. Mit Puffärmeln, Säumchen, Smockarbeit und Faltenteilen ver⸗ ziert man die Macharten, ohne dabei zu übertreiben. Auf⸗ geputzte Kleidung verträgt ſich nicht mit kindlicher Natür⸗ lichkeit, das Einfachſte iſt immer das Richtige. Praktiſche Stoffe ſind wichtiger als zierliche Garnie⸗ rungen; was bedeutet ſchon der feine Sonntagsſtaat, wenn es immerzu heißt: paß recht gut auf,— ſieh dich vor,— natürlich wieder ein Fleck! Es gibt ja genug leicht zu rei⸗ nigende Stoffe, Waſchſamt, feine Wollſtoffe und helle Waſchſeiden für niedliche, feſtliche Kleider. Dann braucht man durch ſtändige Ermahnungen nicht den unermüd⸗ lichen Spieltrieb einzudämmen, nichts wirkt unglücklicher als geſchraubte Bewegungen zu der unluſtigen Sonntags⸗ miene. Kinder fühlen ſich nur froh und ſicher, ſobald ſie ſich ungezwungen benehmen können. Es ſchadet gar nichts, wenn die Bluſen aus Waſchſtoff oder die karierten Hemd⸗ bluſen aus Flanell zum dunkelblauen Faltenrock oft ge⸗ wechſelt werden müſſen. Auch der Trägerrock, mit mehreren Bluſen zu tragen, iſt für Schulkinder in jeder Altersſtufe angebracht. Schottenmuſter, kleine und große Karos und Streifen ſind für jeden Zweck geeignet. Glatte Stoffe mit bunter Woll⸗ ſtickerei, hellen Piqué⸗ oder Spitzenkragen haben einfache Schnitte mit Paſſen, Falten⸗ und Pliſſeeteilen. Das prak⸗ tiſche Strickkleid iſt mit einem hübſchen Lackleder⸗ gürtel gehalten. Den Knaben ſtehen ſportliche Anzüge aus derbem Material am beſten, hier ſpielt die Taſchenanzahl eine große Rolle; es iſt unheimlich, was der Spröß⸗ ling unbedingt mit ſich führen muß. Die Kletterweſte aus Duvetine und ein Mantel aus wetterfeſtem Ma⸗ terial erfüllen alle Anforderungen an leid. eidung.. 5 a 2 Bluſen und Jäckchen bringen ſtets Abwechſlung und helfen, die ewige Gar⸗ derobenfrage erfolgreich zu klären. Zum ſchwarzen Sei⸗ denrock paßt eine Bluſe in herrenartiger Jackenform, deren Strenge durch ein tief angeſetztes Jabot gemildert wird. Das Material iſt kleingemuſterte Wollſpitze. Wollſpitze hat ſich überhaupt in jeder Form und Verarbeitung viel Be⸗ liebtheit verſchafft Aus Wolle und Seide iſt das Material gemiſcht, das für eine weiche Strickbluſe verwendet wird! Eine Ergänzung für Rock und Bluſe iſt der kragenloſe Uebergangsmantel, der anliegend und nach unten leicht geſchweift geſchnitten iſt und genau in der Mitte ohne Gürtel ſchließt. Eine viereckige Paſſe und aufgeſetzte Taſchen betonen den halbſportlichen Stil. Text und Zeichnung: Hildegard Hoffmann. Kleine Küchentricks Gewöhnliche Torten werden in einer blecher⸗ nen Form gebacken. Diejenigen, die das Stürzen nicht vertragen, bäckt man in einer Springform. Sehr wichtig iſt, daß die Form gut ausgeſtrichen wird. Zuckerfarbe zum Färben von Soßen und Suppen ſtellt man auf folgende Weiſe her: Man läßt 150 Gramm Zucker in einem Topf über Feuer zergehen und unter ſtän⸗ digem Umrühren bräunen. Dann gießt man etwa einen Viertelliter Waſſer darauf und läßt alles aufkochen. Die Flüſſigkeit füllt man dann in eine Flaſche, um ſie je nach Bedarf in kleinen Mengen zu verwenden. Um das Platzen der Bratwürſte zu verhüten, empfiehlt es ſich, die Würſte eine Stunde vor dem Braten in rohe Milch zu legen. Billiger iſt es, wenn man die Würſte kurz vor dem Braten fünf Minuten in kochend 12 5 Waſſer legt und einige Male mit einer Nadel durch⸗ icht. Jeder Eierkuchen wird zur köſtlichen Kräuter⸗ omelette, wen man ein wenig mehr Eiweiß als Eigelb ver⸗ wendet, und reichlich fein gewiegte und gemiſchte Kräuter unter den Teig mengt. Wenn man Roſinen in einen Kuchenteig oder einen Pudding miſcht, ſoll man ſie vorher immer leicht mit Mehl beſtreuen, auf dieſe Weiſe verhindert man, daß ſie zu Boden ſinken. Geräucherte Fleiſch⸗ und Wurſtwaren ſchützt man vor Fliegen, wenn man ſie in eine Kiſte ver⸗ packt, die mit durchgeſiebter, trockener Holzaſche angefüllt iſt. Das Gut muß auf der Holzaſche liegen. Kleine Kuchen, die in Blechdoſen aufbewahrt werden ſollen, dürfen in dieſe erſt nach völligem Erkalten hineingetan werden. ö i g Was ſagt der Juriſt? 5. Darf man ein fremdes Kind ſchlagen? Die Frage, ob man ein fremdes Kind ſchlagen darf, iſt recht umſtritten. Nach richtiger Anſicht wird ſie wohl grundſätzlich neinen ſein. Man handelt, wenn man ein fremde regel mißbilligt oder keine Kenntnis davon hat. Man kann ſich ſogar der Körperverletzung ſchuldig machen. Dänen, Schweden, Norweger, Finnen, Belgier, Eſtländer, Ir⸗ Der Sport an Karfreitag Einheimiſcher Fußball. Alemannia Ilvesheim— Phönis Karlsruhe 1:3(1:2) Ein ſportliches Großereignis wickelte ſich im benach⸗ barten Ilvesheim ab. Zum fälligen Aufſtiegsſpiel zur höchſten deutſchen Fußballklaſſe war der deutſche„Alt⸗ meister“ Phönir Karlsruhe gekommen, um ſein Debüt zu geben. Etwa 3500— 4000 Zuſchauer mögen dem Spiel beigewohnt haben; Autos, Motorräder und Fahrräder brachten die Sportintereſſenen aus näherer und weiterer Umgebung herbei. Es mögen etwa 200 Schlachtenbumm⸗ ler aus der Reſidenzſtadt ihrer Mannſchaft den not⸗ wendigen Rückhalt gegeben haben. Der Sieg läßt ver⸗ muten, daß die Karlsruher wieder in die erſte Spiel⸗ klaſſe zurückkehren werden. Ilvesheim mußte die erſte Halbzeit gegen den herr⸗ ſchenden ſtarken Wind ſpielen. Karlsruhe zeigte ſich tech⸗ niſch etwas beſſer wie die Einheimiſchen; und es gelang ihnen zu Beginn ein Ueberraſchungstor, das der Karls⸗ ruher Linksaußen Föry ſchoß, ein außerordentlich wen⸗ diger Spieler, der wohl der beſte Mann auf dem Platze war. Obwohl der Ilvesheimer Torhüter nachher einen Ball glänzend abwehrt, war er gegen den Nachſchuß von Föry machtlos und Karlsruhe lag mit 2:0 in Führung. Ilvesheim legte nun mächtig los und es gelang dem Mittelſtürmer Hartmann, der ein Mißverſtändnis des gegneriſchen Torhüters und der Verteidigung geſchickt ausnützte, ein Tor für Ilvesheim zu erzielen. In der zweiten Halbzeit war Ilvesheim etwas über⸗ legen, konnte aber trotz energiſchen Vorgehens keine Er⸗ folge erzielen, da Karlsruhe die Verteidigung verſtärkte. Ein Prachtſchuß des linken Läufers Weber wurde vom Schiedsrichter Strößner⸗Heidelberg, der ſonſt zufrieden⸗ ſtellend das Spiel leitete, nicht gegeben, da er an der Latte abprallte. Föry⸗ Karlsruhe kam dann nochmals zu einem Tor: 3: Die zahlreichen Zuſchauer ſahen ein hartes, aber faires und ſchönes Spiel, in dem Karlsruhe ſeine Fa⸗ voritenſtellung behauptete. Das Ergebnis wird jedoch den Ilbesheimer Spielern nicht gerecht, die tatſächlich ein Unentſchieden verdient gehabt hätten. Der Ilves⸗ heimer Torhüter tat ſein Möglichſtes und war an den Toren ſchuldlos. Handball Tv. 98— Tv. Hockenheim 6:3 i Das geſtrige Spiel gegen den Aufſtiegskandidaten Hockenheim auf den hieſigen Wörtelwieſen zeigte mit aller Deutlichkeit die Ueberlegenheit der hieſigen 98er aßen Der Beſuch war infolge des Ilvesheimer Spieles mäßig. Auswärtiger Sport. Badiſche Fußball⸗Aufſtiegsſpiele. Im Gau Baden wurden auch am Karfreitag bei nicht erade gutem Wetter die Aufſtiegsſpiele mit zwei Treffen erdgeſeh Phönix Karlsruhe zeigte ſich auch im dritten Spiel von einer ſehr guten Seite, und man darf als ſicher annehmen, daß die augenblicklich in glänzender Form ſpie⸗ lende Mannſchaft den Wiederaufſtieg ſchaffen wird. der deutſche Altmeiſter gewann ſeine drei Spiele alle mehr oder weniger überlegen, ohne Punktverluſt und mit nur einem Gegentor halten die Karlsruher augenblicklich die Spitze, dabei iſt immerhin zu berückſichtigen, daß der Phönix zwei Siege auf fremden Plätzen errungen hat. Aufſtiegsſpiele. Gau Baden: Alemannia Ilvesheim— Phönix Karlsruhe 13 SC Freiburg— Fe Neureut 34 Kreisauswahlſpiele in Südweſt. in Saarbrücken: Saarbrücken— Südpfalz 12 in Mainz: Rheinheſſen— Nordſaar 2:1 in Alzey: Nibelungen— Darmſtadt 1·1 in Zweibrücken: Nordweſtpfalz— Saarlautern 273 Gau-Auswahlſpiel. in Stettin: Pommern— Südweſt 4·3 Freundſchaftsſpiele. SV Wiesbaden— Turu Düüſſeldorf Goön te Ludwigshafen— Pf Neckarau ermania Brötzingen— 1. SSW Ulm Stuttgarter Kickers— Werder Bremen SV Troſſingen— Freiburger Fe Sp⸗Vg Tübingen— Se Blau⸗Weiß Köln acker München— 5 Saarbrücken Union Niederrad— Germania Schwanheim Reichsb. Frankfurt— Uſpeſt Budapeſt(Do) 171 Karlsruher FV— Salamander Kornweſtheim Ulmer J 94— Leibſtandarte Adolf Hitler Würzburg 04— Boruſſia Neunkirchen Union Heidelberg— Fe Bordeaux Univerſität Köln— Univerſität London SC 03 Kaſſel— Berliner SW 92 Süddeutſche Mannſchaften auf Reifen. Tennis⸗Bor. Berlin— Fc 05 Schweinfurt Hertha⸗Berliner S— VfB Stuttgart Hamburger SV— SW Waldhof Eintracht Braunſchweig— Bayern München Dresdner SC— 1. Fe Nürnberg 1. SV Jena— FSW Frankfurt Boruſſia M.⸗Gladbach— VfR Mannbeim Handball Süddeulſche Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt. g rg 2 do LHA SSD SN 2 828 e 8 b e D Haßloch— Me Darmſtadt 3 FSV Frankfurt— Ingobertia St. Ingbert ausgef. Süddeutſche Freundſchaftsſpiele. SV Waldhof— VfR Schweinheim 9:2 Tgd Ketſch— Berliner SW 92 5·˙⁵ 1 Spiele im Reich. f Städteſpiel Leipzig— Halle 14:4 M e e Minden 16:2 Boruſſia Carlowitz— DBV Berlin 8 Tur nen In Hamburg: Ddeutſchland— Fir d 341.85: 340,60 Punkte. Phönix Ludwigshafen— fe Neckarau 1:0. Bei noch recht anſprechenden Platzverhältniſſen und vor ein paar hundert chan ſiellte ſich der Ludwigshafe⸗ ner Phönix mit ſechs Erſatzleuten dem VfL Neckarau zu einem Freundſchaftskampf. Die Neckarauer waren eben⸗ falls mit vier Erſatzleuten zur Stelle. hatten Größle in der Verteibigung ſtehen und im Sturm Erſatz für Wenzelbur⸗ ger und Roth, während Lauer im Mittellauf zu finden war. Beide Mannſchaften boten keine beſonderen Leiſtun⸗ Len Ludwigshafen hatte ſchon vor der Pauſe einige gute orgelegenheiten, die aber von dem Mittelſtürmer Degen ausgelaſſen wurden, während andererſeits die Erſatzleute im Neckarauer Angriff ſich gegen die ſtarke Verteidigung der Pfälzer nicht durchſetzen konnten. Das einzige Tor des Treffens fiel 10 Minuten nach dem Wechſel durch den Lud⸗ wigshafener Halblinken Herrmann. Schiedsrichter war Dimmy(Rheingönheim). Güddeutſche Mannſchaſten auf Neiſen Waldhof und„Club“ geſchlagen. Eine ganze Reihe ſüddeutſcher Fußballmannſchaften hatten ihre Oſterreiſen bereits am Karfreitag angetreten und trugen zahlreiche Freundſchaftsſpiele in den verſchie⸗ denſten Gauen des Reiches aus. Das Fußball⸗Glück ver⸗ teilte an dieſem ſtürmiſchen und regneriſchen Karfreitag ſeine Gaben wieder recht launiſch, denn es gab einige überraſchende Ergebniſſe. Beſonders die Niederlagen des badiſchen Meiſters SV Waldhof in Hamburg und die des Bayernmeiſters in Dresden kamen recht überraſchend. Die Kraftprobe der beiden Gaumeiſter von Baden und Nordmark, S Waldhof und Hamburger S, ſiel zu Gunſten der Gaſtgeber aus, denn dieſe konnten vor 4000 Zuſchauern in der Hanſeſtadt den Vertreter Badens klar mit 3:1(0:0) beſiegen. Das Spiel verlief überaus ſpannend und ſehr ſchnell. Die Hamburger zeigten das ziel⸗ ſtrebigere Stürmerſpiel, das ſchließlich für den Erfolg aus⸗ ſchlaggebend war. Bis zur Pauſe waren die Ausſichten noch ziemlich verteilt, obwohl ſich die Hamburger auch hier ſchon als angriffsfreudiger zeigten. Nach dem Seitenwechſel ſorgten dann Dörfel und Noack auch für den zahlenmäßigen Erfolg. VfR Mannheim im Rheinland. VfR Mannheim machte auf der Reiſe nach Belgien am Karfreitag in M.⸗Gladbach Halt, um dort gegen den Bezirksklaſſenvertreter des Niederrheins anzutreten. Die Einheimiſchen waren den ausgezeichnet ſpielenden Mann⸗ heimern in keiner Weiſe gewachſen und wurden eindeutig mit 6:2(3:0) geſchlagen. Rein zahlenmäßig fiel der Erfolg vielleicht etwas zu hoch aus, aber ſpieleriſch waren die Gäſte doch bedeutend beſſer. Wagner(2), Spindler(3) und Striebinger ſchoſſen die Tore für Mannheim, während Meulenberg für die Gegentreffer verantwortlich war. . 7 3 Sport⸗Vorſchau Einheimiſcher Sport. Wie ſchon an dieſer Stelle angedeutet, ſteigt über die Feiertage hier ein auserleſenes Fußballprogramm. Nicht allein, daß ausnahmslos alle Aktiven beſchäftigt werden; auch die Wahl der Gegner bürgt für einen guten und ſchönen Sport. Am Oſterſonntag hat man Rheingönnheim verpflichtet. Die Gäſte haben in den ab⸗ gelaufenen Verbandsſpielen eine gute Klinge geſchlagen. Der Tabellenplatz ſagt alles. Wer in den ſpialſtarken Vorderpfalz an 4. Stelle rangiert, der muß ſchon etwas können. Phönix Ludwigshafen iſt gerade noch ohne Niederlage aus Rheingönnheim gekommen und hat ſomit den Nimbus der Unbeſiegbarkeit gerettet. Warten wir alſo ab, die Gäſte werden uns ſchon zeigen, was ſie können. Oſtermontag ſtellt ſich Oeſtringen vor. Auch diele Mannſchaft weiß mit Fußball etwas anzufangen. Secken heim hat in Oeſtringen nur eine Niederdage in Empfang nehmen können. Eigentlich wäre ſomit eine Revarche fällig.— Alles in allem zuſammengefaßt: ein gutes Sportprogramm. i Auswärtiger Sport. Das diesjährige Oſterfeſt ſteht wieder im Zeichen der Sportreiſen. Beſonders reiſeluſtig ſind wieder unſere Fuß⸗ ballmannſchaften, aber auch die Handballer, Rugbyſpieler und die Vertreter des Hockeys ſtehen nicht zurück. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das Sportgeſchehen über die Feier⸗ tage dadurch nur gewinnt. Im Fußball weilen die meiſten ſüddeutſchen Vereine im Reich, teilweiſe aber auch im Ausland, ſo daß den Gauen Südde utſch⸗ lands nur ein kleines Programm bleibt. Trotzdem zeich- net es ſich durch Qualität aus. In Mannheim kommt es beiſpielsweiſe zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen den Meiſtern pon Baden und Niederſachſen, SV Waldhof und Werder Bremen, und in Frankfurt gaſtiert am zweiten Tag der Berliner SV 92 bei Reichsbahn Rot⸗Weiß. In⸗ tereſſante Begegnungen ſind weiterhin: Union Böckingen Sen Freiburger F, Fc Hechingen— Sportfreunde tuttgart, FC Lindenberg— Sportfreunde Eßlingen(alle am erſten Feiertag), Stuttgarter SC— Freiburger FC, FG Hechingen— Sportfreunde Stuttgart, Fc Radolfzell— 1. SS Ulm und SC Freiburg— Schwaben Augsburg (alle am zweiten Feiertag).— Starke Beachtung verdie⸗ nen auch die i der in Baden und Bayern. Im Gau Baden will der FW Kehl ſeine gute Poſition zu Hauſe gegen den VfR Konſtanz behaupten, ein Vorhaben, das nur mit dem Aufgebot aller Kräfte gelingen kann. Im Gau Bayern werden die am letzten Sonntag unterbroche⸗ nen Aufſtiegskämpfe am Montag mit zwei Begegnungen fortgeſetzt. Der FS Nürnberg empfängt zu Haufe die „Jakob⸗Elf“. Jahn Regensburg, und der Meiſter Ober⸗ bagerns, der erſt am Karfreitag in Armin oder Bajuwaren München ermittelt wird, hat den FC Bayreuth zu Gaſt. Aus dem Reich iſt eine wahre Hochflut von in⸗ tereſſanten Freundſchaftsſpielen gemeldet wor— den. Meiſtens ſtehen die hier gaſtierenden ſüddeut⸗ ſchen Vereine im Vordergrund. So iſt beiſpielsweiſe das zweimalige Gauſpiel Oſtpreußen— Südweſt in Dan⸗ zig und Elbing für den deutſchen Oſten ein beſonderes Er⸗ eignis. Der deutſche Meiſter 1. Fc Nürnberg gibt am erſten Tag bei der Sp⸗Vg 02 Breslau ſeine Karte ab, um am Tage darauf ſeine Wettſpielreiſe mit einem Spiel in Kattowitz gegen eine Auswahl von Oſtoberſchleſien fortzu⸗ ſetzen. Die ſüddeutſchen Vereine ſind über die Oſtertage an folgenden Plätzen zu finden Sonntag: SV Gotha— FeS Frankfurt(Sa) Tura 8059— Bayern München, Hertha⸗Berliner S egen Fc 05 Schweinfurt, Tennis⸗Boruſſia Berlin— VfB Stuttgart, Sp⸗Vg 02 Breslau— 1. Fc Nürnberg, Viktoria, Lamburg— Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld— Sp⸗Vgg Fürth, Bf Osnabrück— 1. Fc Pforzheim. Montag: Minerva 93 Berlin— SV⸗Vgg Fürth, Kricket⸗Viktoria Magdeburg— Eintracht Frankfurt, Ein⸗ tracht Braunſchweig— Kickers Offenbach, Werder Bremen gegen Bayern München, Chemnitzer BE— FV Saarbrük⸗ ken. Neben dem 1. FC Nürnberg weilen noch die Stuttgar⸗ ter Kickers, VfR Mannheim und Wormatia Worms im Ausland. VfR Mannheim und Wormatia Worms ſpielen 15 Belgien und die„Kickers“ in Zürich gegen Voung Fel⸗ ows. Im Handball iſt es ruhiger als ſonſt. Im Gau Württemberg wird zwi⸗ ſchen dem ßeuen Meiſter TV Altenſtadt und der Tas Stutt⸗ gart am Oſtermontag noch das entſchieden. Im Hockey werden, wie ſchon in unſerer Vorſchau auf den Karfreitag erwähnt, wieder die üblichen Oſterturniere veranſtaltet. Die ausländiſche Beteiligung bei den einzelnen Turngteren iſt in dieſem Jahre ſehr gut ausgefallen. England ſtellt die meiſten Mannſchaften, ſehr viele Spieler kommen aus Hol⸗ land und ſchließlich ſind auch die franzöſiſchen und däni⸗ ſchen Klubs nicht zu vergeſſen. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Oſterſonntag, 28. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Schneebericht; 8.05 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.30 Deutſche Weltſchau; 10 Wenn die Stürme Leben wecken, hebt im Land ein Singen an, Morgenfeier der H J.; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Die Oſter⸗ glocke, feiertägliche Funkfolge; 12 Mufti am Mittag; 14 Gretels Oſterüberraſchung, luſtiges Kaſperlſpiel; 14.45 Oſtern in Südweſtafrika, Erinnerung; 15 Deutſche Scholle, frohe Geſchichten und heitere Muſik; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; 18 Hell klingt das Lied des Frühlings. muſikaliſche Funkfolge; 18.30 Sonntagabend— vergnügt und froh— dafür ſorgt: Fidel u. Co.; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Großes Opernkonzert; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Weiter Oſtermontag, 29. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Sendepauſe; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Kleine Morgenmuſik; 9 Chriſtliche Mor⸗ genfeier; 9.30 Orgelmuſik; 10 Fröhliche Morgenmuſik, Schall⸗ platten; 11 Stimmen der Völker in Liedern; 12 Schloßkon⸗ zert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Schloßkonzert; 14 Kaſperle bei der Bauernhochzeit, luſtiges Spiel; 14.45 Vir⸗ tuoſe Kleinigkeiten; 15.15 Meiſter Lampe gibt uns eins hin⸗ ter die Löffel, ahnungsvolle Plauderei mit Schallplatten; 16 Wie es euch gefällt; 18 Schubert⸗Trio Es⸗Dur op. 100; 18.45 Tanzmuſik; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 19.45 Deutſche Weltſchau; 20 Boccaccio, Operette von Suppe; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter Spor! Dienstag, 30. März: 17 Von Blumen und Tieren; 17.30 Der Bielefelder Kinderchor ſingt; 1.470 Weinsberg und die Weibertreu Hör⸗ bild; 18 Konzert; 19 Kleine Blumen, kleine Blätter, Schall⸗ plattenplauderei; 19.45 Wie's Mariele aus der Dobrudſcha ſei Bäsle findet; 20.10 Winnetou lebt— Old Shatterhand lebt, Hörfolge; 20.55 Tanzmuſik der Meiſterorcheſter; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.40 Unterhaltung, und Tanz- Mittwoch, 31. März: 9.30 Verkehrsſchulung des Kleinkindes; 17 Werkpauſe, Karlsruher Jungen und Mädels ſingen in einem Werk; 17.30 Sonate von Roger Henrichſen; 17.50 Zehn Minuten Deutſch; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19's Leckerle und ſein Volk, Hörſpiel; 19.45 Aus dem Frauenzimmerlexikon 1737; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 onzert; 22.20 Das Große Los; 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. Wetter, RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt: Ofterſonntag, 28. März: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wet⸗ ter; 8.10 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Chriſtliche Mor⸗ genfeier; 9.45 Oſtern, Verſe und Proſa deutſcher Dichtung; 10 Wenn die Stürme Leben wecken, hebt im Land ein Sin⸗ gen an; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Die Oſterglocke, Funk⸗ folge, 12 Mittagskonzert; Einlage: 13 bis 13.15 Oſterfahrt zur Gerbermühle; 14 Kinderfunk; 14.45 Oſtern in Südweſt⸗ afrika, Erinnerungsbild; 15 Deutſche Scholle, frohe Geſchich⸗ ten und heitere Muſik; 16 Muſik zur Unterhaltung; als Ein⸗ lage: Funkbericht vom Turnkampf der Finnen in Frankfurt: 18 Hell klingt das Lied des Frühlings..., muſikaliſche Funk⸗ folge; 18.30 Sonntagabend— vergnügt und froh, dafür ſorgt Fidel u. Co.; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Großes Opernkonzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Weiter ſoll uns Freude winken: Tanzen, lachen, küſſen, trinken. Oſtermontag, 29. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Sendepauſe; 8.45 Kleine Morgenmuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.30* muſik; 10 Fröhliche Morgenmuſik; 11 Stimmen der Völker in Liedern; 12 Schloßkonzert; 14 Kaſperle bei der Bauern⸗ hochzeit; 14.45 Virtuoſe Kleinigkeiten; 15.15 Meiſter Lampe gibt uns eins hinter die Löffel, ahnungsvolle Plauderei mit Schallplatten; 16 Wie es euch gefällt; 18 Schubert⸗Trio Es⸗Dur op. 100; 18.45 Tanzmuſik; 19.30 Sportſpiegel; 20 Boccaccio, Oper von Suppe; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Unterhal⸗ tungs⸗ und Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Dienstag, 30. März: 9.30 Muſik am Morgen; 10 Sendepauſe; 11.30 Sport⸗ funk für die Jugend; 11.45 Landfunk; 15.15 Frauenfunk; 16 Finniſche Klaviermuſik; 16.30 Unterhaltungsmuſik; 17.30 Sozialdienſt; 18 Konzert; 19 Dienſt an der Grenze; 19.30 Kampf dem Verderb; 20.10 Zum Erſten zum Zweiten, zum großes Konzert zum Abſchluß des WH W.; 22.30 Tanz⸗ Mittwoch, 31. März: 9.30 Sendepause; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.50 Land⸗ funk; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Jungmädel, was muſik. haſt du erlebt?; 16.30 Unterhaltungskonzert; 17.30 Sport zeitgemäß belauſcht; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 19.45 Tagesſpiegel; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Italieniſches Meiſterkonzert; 22.30 Kammermuſik; 23 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. ausſtehende Punkteſpfel