Bezugspreis: Manatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Amgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Dages- und fluzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 37. Jahrgang Mittwoch den 31. März 1987 Nr. 74 Neue und alte Pariner Die Tagung des Ständigen Rates der Kleinen En⸗ tente, die urſprünglich nach der Zuſammenkunft der drei Staatsoberhäupter der Kleinen Entente und dem Beſuch des Präſidenten Beneſch in Belgrad 1 ſollte, iſt vor⸗ verlegt worden, und der rumäniſche Außenminiſter An⸗ tonescu hat ſich bereits nach Belgrad begeben. Die feierliche Grundſteinlegung für die rumäniſch⸗jugoflawiſche Donaubrücke in Anweſenheit König Carols und des Prinz⸗ regenten Paul iſt, wie auch der Beſuch Beneſchs in Bel⸗ grad, verſchoben worden. Der Abſchluß des jugoſlawiſch⸗ italieniſchen Abkommens läßt, wie man aus Bukareſt hört, noch mehr als der Beſuch Tatarescus in Prag eine Aus⸗ ſprache zwiſchen den drei Außenminiſtern vor der Zuſam⸗ menkunft der drei Staatsoberhäupter und vor dem Beſuch des Präſidenten Beneſch in Belgrad als notwendig erſchei⸗ nen. Die Berichterſtattung Stojadinowitſchs über den italie⸗ niſch⸗jugoſlawiſchen Vertrag wird ſowohl von der Tſchecho⸗ ſlowakei als auch von Rumänien angelegentlich erwartet. Außer den rein politiſchen Intereſſen am jugoſlawiſch⸗ italieniſchen Abkommen fühlt ſich Rumänien, das trotz aller lateiniſchen Sympathien als Bündnispartner Jugo⸗ ſlawiens zu keinen engeren Beziehungen zu Italien ge⸗ langen konnte, auch gefühlsmäßig durch das Abkommen be⸗ rührt. König Carol empfing am Dienstag den Mini⸗ ſterpräſidenten und den Außenminiſter vor der Abreiſe des Letzteren in gemeinſamer Audienz. Es handelte ſich bei der Unterredung offenſichtlich um die Feſtlegung des Stand⸗ punktes, den Rumänien bei der Belgrader Tagung einneh⸗ men ſoll. Die rumäniſche Preſſe befaßt ſich auch weiter⸗ hin mit den Auswirkungen des italieniſch⸗jugoflawiſchen Abkommens auf die Kleine Entente. Der„Univerſul“ veröf⸗ fentlicht einen Artikel, in dem an die Schwierigkeiten er⸗ innert wird, die einer Einigung zwiſchen Jugoſlawien und Italien im Wege ſtanden und die dennoch durch den poli⸗ tiſchen Weitblick Muſſolinis überbrückt würden. Aus dem Artikel ſcheint das Bedauern hervorzugehen, daß nicht auch Rumänien, das keine Meinungsverſchiedenheiten mit Italien hat, den gleichen Weg der Einigung beſchreiten konnte. Gleichzeitig wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Muſ⸗ ſolini ſelbſt die Möglichkeiten zu einem Abkommen auch mit Rumänien und vielleicht mit der geſamten Kleinen Entente finden wird, wie es der„Univerſul“ überhaupt für zweck⸗ mäßiger gehalten hätte, wenn von Anfang an ein Ab⸗ kommen zwiſchen der geſamten Kleinen Entente und Ita⸗ lien angeſtrebt worden wäre. Den gleichen Standpunkt ver⸗ tritt auch Profeſſor Jorga in ſeinem Blatt„Neamul Roma⸗ nesc“, in dem er ſich ironiſch mit dem vor einiger Zeit geprägten Ausdruck„Bürger der Kleinen En⸗ tente“ auseinanderſetzt. Wie gleichzeitig aus Belgrad berichtet wird, ſoll der jugoflawiſch-italieniſche Vertrag über die von Graf Ciano bekanntgegebenen Zugeſtändniſſe an die jugoſlawiſche Minderheit in Italien hinaus noch ein weiteres Entgegenkommen zur Folge haben. Wie in unterrichteten Kreiſen verlautet, wird dieſes folgende Punkte umfaſſen: Der jugoſlawiſchen Minderheit in Italien ſoll wieder eine eigene Preſſe geſtattet werden, der Gebrauch der jugofla⸗ wiſchen Sprache ſoll bei Gottesdienſten und religiöſen Handlungen unbehindert bleiben, Privatunterricht und kul⸗ turelle Vereinigungen ſollen wieder bewilligt werden. Die jugoſlawiſche Preſſe begrüßt die zu erwartende Beſſerung der Lage der jugoflawiſchen Minderheiten als eine der zahl⸗ reichen poſitiven Auswirkungen der jugoflawiſch⸗italieni⸗ ſchen Verſtändigung. Die Blätter veröffentlichen den Wort⸗ laut eines vom König von Italien und Kaiſer von Aethio⸗ pien an den Prinzregenten Paul gerichteten Telegramms, in welchem dieſer dem Prinzregenken mit den herzlichſten Worten den höchſten italieniſchen Orden, den Annunziaten⸗Orden, verleiht. Der König und Kaiſer bittet den Prinzregenten, dieſe Auszeichnung als Ausdruck der aufrichtigen Freundſchaft a die ihn mit dem Prinz⸗ regenten, mit deſſen Familie ſowie mit Jugoſlawien ver⸗ binde. Auch in der italieniſchen Oeffentlichkeit ſteht der „Adria⸗Friede“ unverändert im Mittelpunkt der italieniſchen Preſſe, die ſich auch ausführlich über die Rückwirkungen im Ausland berichten läßt. Beſondere Beachtung finden die Glückwünſche, die der Führer und Reichskanzler Hitler an⸗ läßlich der Unterzeichnung des ftalzeniſc ng chen Ab⸗ kommens dem italieniſchen Regierungschef und dem Prinz⸗ regenten Paul von Jugoſlawien auf diplomatiſchem Wege übermittelte. Dieſe Stellungnahme, ſo bemerkt der Berliner Vertreter des„Popolo di Roma“, bekräftige die ſpontane Einſtellung der deutſchen Oeffentlichkeit, die ohne jeden Vor⸗ behalt das Zuſtandekommen der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Verſtändigung aufgenommen und darin den Abſchluß einer Periode des Mißtrauens und der gegenſeitigen Mißver⸗ ſtändniſſe begrüßt habe, der nicht nur den beiden Staaten, ondern auch der Beruhigung und Feſtigung Europas zu⸗ ſtatten kommen werde. 8 Die deutſche Delegation für London Generalfeldmarſchall von Blomberg Vertreter des Führers und Reichskanzlers bei den Krönungsfeierlichkeiten. Berlin, 30. März. Der Führer und Reichskanzler hat mit ſei⸗ ner Vertretung bei den Krönungsfeierlichkeiten in London den Generalfeldmarſchall von Blomber g beauftragt. Der deutſchen Delegation gehören außerdem der Komman⸗ dierende Admiral der Marineſtation der Nordſee, Admiral Otto Schulze, und der Generalmajor der Luftwaffe, Stumpff an. Blomberg in London willkommen Freundliches Echo der Ernennung des Reichskriegsminiſters zum Führer der Krönungsabordnung. London, 31. Mär. Die Londoner Zeitungen geben in großer Aufmachung die amtliche deutſche Meldung wieder, wonach General- feldmarſchal. von Blomberg den Führer und Reichskanzler bei der engliſchen Königskrönung vertreten wird. Sie neh⸗ men die Ernennung des Reichskriegsminiſters freundlich auf. So weiſt„Evening News“ darauf hin, daß von Blom⸗ berg eine große Rolle bei dem Neuaufbau der deutſchen Wehrmacht geſpielt habe und daß er ſich des vollſten Ver⸗ trauens Hitlers erfreue, deſſen Sprechen er bei vielen Ge⸗ legenheiten geweſen ſei. Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg ſpreche ſehr gut engliſch. Sein natürlicher Scharm und ſeine Freundlichkeit würden ihm während ſeines Londoner Beſuches eine allgemeine Voltstümlichkeit ſichern. Der neue Botſchaſter in Waſhington Dr. Dieckhoffs Ernennung vollzogen. Berlin, 30. März. Der Führer und Reichskanz⸗ ler ernannte den bisherigen ſtellvertretenden Staatsſekre⸗ tär im Auswärtigen Amt, Miniſterialdirektor Dr. Dieck⸗ hoff, zum Botſchafter in Waſhington. Der Führer und General Ludendorff „ München, 31. März. Zur Beſeitigung von Schwierigkeiten und Mißſtänden hat im Intereſſe des Volks zwiſchen dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und dem Feldherrn Lu⸗ dendorff eine eingehende Ausſprache ſtattgefunden, die auch das gewünſchte Ergebnis erzielt hat. Der Feldherr brachte darauf zum Ausdruck, wie er die rettende Tat des Führers und Reichskanzlers, den Ver⸗ ſailler Schandpakt Punkt für Punkt zerriſſen zu haben, be⸗ grüßt hat, vor allem die Tatſache, daß Volk und Staat wieder wehrhaft und Herr am Rhein ſind. Er ſprach von ſeinem Wirken für die ſeeliſche Geſchloſſenheit des Volks, um es zu ernſten Aufgaben zu befähigen. Der Führer und Reichskanzler ſprach von ſeinen Erfahrungen und begrüßte es, daß das Dritte Reich und ſeine Wehrmacht nun wieder in vertrauensvoller perſönlicher Fühlungnahme mit dem Feldherrn des Weltkrieges ſtünden, wie es einſt das alte Heer im Weltkrieg und die Kämpfer des 9. November 1923 taten. Trotz ſchlechten Wetters ſtarker Luftverkehr. Berlin, 30. März. In der Oſterwoche 1937 konnte der Luftverkehr im Verhältnis zum vergangenen Jahr eine ganz bedeutende Zunahme verzeichnen; obwohl er unter be⸗ ſonders ſchlechter Witterung zu leiden hatte und Oſtern ver⸗ hältnismäßig früh fiel, waren viele Strecken ausverkauft und mehrfach mußten Verdichtungsflugzeuge eingeſetzt wer⸗ den. Die Steigerung gegenüber dem Oſterluftverkehr des vergangenen Jahres betrug in Berlin rund 45 vom Hun⸗ dert. Beſonders lebhaft war der Verkehr in Gebirgsgegen⸗ den, da die Feiertage von vielen zur Ausübung des Win⸗ terſportes ausgenutzt wurden. 15 Ein neues Flottenwettrüſten Die„Times“ ſchiebt Japan die Verantwortung zu. London, 30. März. Japans Ablehnung, ſich auf ein Höchſtkaliber von 14 Zoll für Schlachtſchiff⸗Geſchütze feſtzulegen, veranlaßt die „Times“ zu der Bemerkung, der erſte Schritt zu einem neuen Flottenwettrüſten werde nun die Annahme eines 16⸗ Zoll⸗Geſchützes als Höchſtgrenze ſein ſtatt des 14⸗Zoll⸗Ge⸗ ſchützes, das der Vertrag vorgeſehen habe. Obwohl Japan ſen von der Konferenz zurückgezogen habe, habe es doch in einer Macht gelegen, dieſes Wettrüſten zu verhindern, in⸗ dem es einfach vor dem 1. April erklärt hätte, keine 16⸗ Zoll⸗Geſchütze bauen zu wollen. Wenn die Welt ſich jetzt wieder der Dummheit eines unbeſchränkten Flottenwett⸗ rüſtens gegenüberſehe, ſo ſei kein Zweifel möglich, bei wem die Verantwortung dafür liege. Beſorgniſſe- wegen des Glasgower Streiks. Der konſervativen„Morning Poſt“ erſcheint der Streik in der Rüſtungsfirma Beardmore in Glasgow bedenklich. Das Blatt glaubt nicht daran, daß der Streik auf Lohn⸗ ſtreitigkeiten zurückzuführen iſt, ſondern vermutet dahinter politiſche Gründe. Unter Hinweis auf die aufſehenerregende Hetzrede von Cripps, der vor einiger Zeit die Belegſchaften der Rüſtungsbetriebe zu Streiks aufforderte, appelliert das Blatt an die Gewerkſchaften, die nun zu zeigen hätten, ob ſie Autorität beſäßen und ehrlich ſeien. Die Gewerkſchafts⸗ leiter hätten ſich nicht nur zur Wiederaufrüſtung bekannt, ſondern hätten auch jeden Verſuch abgelehnt, aus einer nationalen Zwangslage finanzielle Vorteile zu ziehen. Staunings Londoner Beſuchsprogramm. London, 31. März. Der däniſche Miniſterpräſident Stauning trifft am Dienstag nächſter Woche in London ein. Er wird am Tage 1 bei Außenminiſter Eden zu Gaſt ſein und dürfte aller Vorausſicht nach mit ihm die engliſch⸗däniſchen Handelsveziehungen beſprechen. Wahr⸗ ſcheinlich wird er auch von Premierminiſter Baldwin emp⸗ fangen werden. Am Grünen Tiſch in Paris Delbos uad Daladier berichten dem Miniſterrat. Paris, 30. März. Die Tagesordnung des franzöſiſchen Miniſterrats, der am Mittwoch unter Vorſitz des Staatspräſidenten ſtattfin⸗ det, weiſt einige wichtige Punkte auf. Beſprochen wird die internationale Lage, die Schiffahrtskontrolle an der ſpani⸗ ſchen Küſte und die Zuſammenſtöße in Clichy. In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß Außenminiſter Delbos, der von ſeinem in Cannes verbrachten Oſterurlaub zurückge⸗ kehrt iſt, auf die Entſpannung hinweiſen wird, die in den italieniſch-franzöſiſchen und in den italieniſch-engliſchen Beziehungen eingetreten ſei Weiter wird der Kriegsmini⸗ ſter den Mechanismus der Ueberwachung zur See erläu⸗ tern, ſoweit ſie ſich außerhalb der territorialen Gewäſſer abſpielt. Jedes verdächtige Schiff wird angehalten und kann aufgefordert werden einen der Kontrollhäfen anzu— laufen, die der Londoner Ausſchuß feſtgeſetzt hat.— Die Zuſammenſtöße in Clichy haben nach Auffaſſung unter⸗ richteter Kreiſe die Notwendigkeit einer Neuorganiſierung der Pariſer Polizei ergeben. Von Diſziplinarmaßnahmen gegen die verantwortlichen Beamten wolle man abſehen. Wie weiter berichtet wird, hatte Außenminiſter Del⸗ bos in den Oſtertagen in Cannes eine Beſprechung mit dem polniſchen Außenminiſter, der ſeinerſeits in Beglei⸗ tung des polniſchen Botſchafters in Berlin eine Beſprechung mit dem Danziger Völkerbundskommiſſar Burckhardt hatte. — Die polniſche Botſchaft in Paris dementiert die Nach⸗ richt, daß der Hoteleinbruch in Cannes einer der den Außenminiſter begleitenden Perſönlichkeiten gegolten habe. Der„Matin“ iſt der Anſicht, daß der Einbruch von einem„gewöhnlichen Hoteldieb“ verübt worden iſt, der die offene Zimmertür eines polniſchen Polizeibeamten dazu gehen habe, um deſſen Gepäck einer Durchſicht zu unter⸗ iehen. g Kriegsminiſter Daladier wird am 21. April nach Lon⸗ don reiſen, um an Veranſtaltungen der Franzöſiſch⸗briti⸗ ſchen Vereinigung teilzunehmen. Bei dieſer Gelegenheit wird er eine wichtige Beſprechung mit Außenminiſter Eden haben. Ihm zu Ehren findet im Foreign Office ein Frühſtück ſtatt, zu dem zahlreiche Führer der engliſchen po⸗ litiſchen Parteien geladen werden. . 2* Der Imperialismus Moskaus Pariſer Stimmen zur Rede Stalins. Paris, 30. März. Zu der Rede Stalins meint der„Jour“ u. a., die Tat⸗ ſache, daß die bolſchewiſtiſche Diktatur gegen alle„Trotz⸗ kiſten“ die ſchärfſte Anklage erhebe, intereſſiere wenig. Der neue Fünfjahresplan, der techniſche Fortſchritt oder die Reinerhaltung der Lehre Lenins träten hinter den Not⸗ wendigkeiten des ſowſetruſſiſchen Imperialismus zurück. Um das Preſtige zu wahren, ſei in Sowjetrußland alles erlaubt. Diejenigen, die der Doktrin der Oktober⸗Revolte treu blieben, würden niedergemetzelt. Die Ausführungen Stalins über die Schaffung neuer Möglichkeiten zur poli⸗ tiſchen Beeinfluſſung ſeien wichtig. Wenn man in Frank⸗ reich teilweiſe für eine militäriſche Zuſammenarbeit mit den Sowjets geweſen ſei, ſo müſſe man jetzt auf jeden Fall einſehen, daß Stalin aus Frankreich nur einen Sol⸗ daten für den ſowjetruſſiſchen Imperialismus machen wolle.— Das„Oeuvre“ iſt der Anſicht, daß die Rede Sta⸗ lins auf die kommenden Wahlen in Sowjetrußland zuge⸗ ſchnitten ſei. Die Brotverſorgung der Sowjetunion Schlechte Ausſaat der Kollektivwirtſchaften. Moskau, 30. März. Die Taß bringt eine weitere Meldung, aus der die kataſtrophale Unzulänglichkeit der Frühjahrsausſaat in der Sowjetunion hervorgeht. In der Meldung heißt es u. a. daß im Dnepro⸗Petrowſker Gebiet erſt ein Viertel der Vorjahresfläche ausgeſät worden ſei. Die ganze Ukraine laſſe ſich ungeheuer viel Zeit mit den Feldarbeiten, und die Ausſaat gehe hier unzuläſſig langſam vor ſich. In den nördlichen Gebieten der Ukraine hätten viele Kollektivp⸗ wirtſchaften überhaupt noch nicht mit den Frühjahrsarbei⸗ ten begonnen. Die Blätter knüpfen an dieſe Vorgänge ſchärfſte Kommentare. Die Enkpolitiſierung der rumäniſchen Studenten. Die rumäniſchen Hochſchulen, die nach dem Anſchlag gegen den Rektor der Univerſität Jaſſy geſchloſſen worden waren, werden demnächſt wieder eröffnet werden. Als er⸗ ſte nimmt die Techniſche Hochſchule in Bukareſt ihren Un⸗ terricht wieder auf. Wie die Preſſe meldet, ſoll von jedem Hörer eine ehrenwörtliche Erklärung abgefordert werden, daß er ſich während ſeiner Studienzeit jeder politiſchen Betätigung enthalten wolle. Unabhängige Labour- Partei im bolſchewiſtiſchen Fahr⸗ waſſer. tiven, der Unabhängigen und der Kommuni 1 0 dert wird. In der a e e ausdt 80 1 lehnt, weil dies eine a enarbeit mit„demokratiſchen vorausſeßen würde. Lohntarifverhandlungen in Dänemark. Kopenhagen, 30. März. In Zuſammenhang mit der Er⸗ neuerung von Tarifverträgen für etwa 70⸗ bis 80 000 Ar⸗ das drohenden Die Vorſchläge betreffen 17 Verbände, die in den Verhandlungen mit den Betriebslei⸗ Die Verbände zum Ablauf der vom Schiedsrichter angeſetzten Friſt keinen Streik zu bewilligen. Für die Belegſchaften der Eiſeninduſtrie ſchlägt der Schieds⸗ beiter der verſchiedenſten Arbeitszweige Schiedsgericht Vergleichsvorſchläge, um der Streikgefahr entgegenzutreten. machte tern ſelbſt keine Einigung erzielen konnten. hatten ſich allerdings verpflichtet, bis richter eine gewiſſe Lohnerhöhung vor. Neue Ukrainerverhaftungen. Warſchau, 30. März. Ueber die Auflöſung einer illega⸗ len ukrainiſchen Organiſation in Wolhynien, deren Ziel die Vorbereitung eines bewaffneten Aufſtandes gegen den pol⸗ fremden Macht geweſen ſei, ſei im 0 eine„ukraini⸗ ſche Koſakenbewegung“ aufgedeckt und 43 führende Mit⸗ Spitze der illegalen Or⸗ 7 f Skorozadſki⸗ Truppen geſtanden. Dem wolhyniſchen Geheimverband, der ſchen Terrororganiſation DUN niſchen Staat mit Hilfe einer berichtet der„Krakauer Illuſtrierte Kurier“. Danach Kreiſe Horochow nach längerer Beobachtung glieder verhaftet worden. An der ganiſation habe ein ehemaliger Oberſt der eng mit der illegalen ukraini zuſammengearbeitet habe, hätten 200 Mitglieder angehört. Die indiſche Verfaſſungskriſe Gandhi beſchuldigt England des Workbruchs. London, 30. März. In Indien ſind bisher lediglich in Bengalen und Sind Provinzregierungen zuſtandegekommen. In der Provinz Oriſſa hat ſich der Gouverneur an den Maharadſcha von Parla Kimedi mit der Bitte gewandt, ihn bei der Regie⸗ rungsbildung zu unterſtützen. In den vereinigten Provin⸗ zen haben ſich die Moslems bereiterklärt, eine Provinzre⸗ gierung zu bilden. Auch in den Zentralprovinzen hat man ſich nach Weigerung der Kongreßpartei an einen früheren ſtellvertretenden Gouverneur gewandt. In Bombay ver⸗ ſucht der Finanzminiſter der früheren Regierung die Re⸗ gierungsbildung. Sollte es nicht gelingen, innerhalb der nächſten Tage Regierungen zuſtandezubringen, ſo würde den Gouverneu—⸗ ren die Vollmacht gegeben werden, alle notwendigen ge⸗ ſetz- und verwaltungsmäßigen Arbeiten durchzuführen, wo⸗ bei der Gouverneur dann lediglich von der Zuſtimmung des Generalgouverneurs abhän ig wäre. Derartige Voll⸗ machten würden normalerweiſe ech Monate laufen, könn⸗ ten aber durch das britiſche Parlament auf ein Jahr, not⸗ falls ſogar auf drei Jahre verlängert werden. Gandhi erklärte engliſchen Preſſevertretern, die bri⸗ tiſche Regierung habe der Autonomie ein Ende bereitet. In Indien werde nun nicht mehr eine Regierung der Mehrheit der Bevölkerung amtieren, ſondern eine Regierung des Schwertes. Die britiſche Regierung habe wieder einmal 9155 eine Zuſicherung gebrochen, die ſie feierlich gegeben habe. Die Anruhen in Nor oͤweſtindien London. 31. März. Wie aus Delhi berichtet wird, iſt es an der indiſchen Nordweſtgrenze ſüdweſtlich von Damdil zu einem neuen Zuſammenſtoß zwiſchen britiſchen Trup⸗ pen und aufſtändiſchen Stämmen gekommen, bei denen 2 britiſche und 2 indiſche Offiziere ſowie 19 indiſche Solda⸗ 5 2 britiſcher Unteroffizier und 38 Inder verwun⸗ et wurden. Einheiten der 1. Brigade aus n Abbottabad, die einen Transport ſchützten, der auf der Straße von Mirali nach Razmak borging wurden von Eingeborenen überfallen, denen es gelang, den britiſchen s a Truppen beträchtliche Ver⸗ luſte beizubringen. Es ſollen insgeſamt 300 bis 500 Ein. geborene an dem Angriff, der ſchließlich zurückgeſchlagen werden konnte, beteiligt geweſen ſein. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 30 Wie ein ſchwerer, ſchwerer Traum zog alles an Lieſe⸗ lotte vorüber. Sie ſelbſt erſchien ſich wie eine Marionette, die willenlos der Hand folgt, die ſie führt. Und ſie erhob ſich mit den anderen, trat noch einmal an die Gruft heran, um den letzten Blumengruß hinabzuwer⸗ fen. Dann zog der lange Trauerzug an ihr vorüber, me⸗ chaniſch reichte ſie jedem die Hand, der an ſie herantrat und herzliche, teilnehmende Worte zu ihr ſprach. Aber ſie hörte die Stimmen der anderen nur wie aus einer weiten, weiten Ferne. Nur als Michael Romanowski an ſte herantrat, ſtumm ihre Hand ergriff und, ohne ein Wort zu ſprechen, an ſeine Lippen zog, während der Blick ſeiner großen, dunklen Augen die ihren ſuchte, da ſchluchzte ſie leiſe auf.. Und ſie hatte in dieſem Augenblick nur eine einzige Sehn⸗ ſucht, ſich in die Arme dieſes Mannes zu ſchmiegen, ihren Kopf an ſeine Bruſt zu lehnen und zu weinen— bitterlich zu weinen, bis aller Schmerz ſtill wurde. Sie hatte ihn ja ſo lieb 5 Doch erſchrocken zuckte ſie zuſammen und haſtig entzog ſie Michael Romanowski ihre Hand.. 5 Ihr Geſicht wurde noch um einen Schein bläſſer. Wohin verirrten ſich ihre Gedanken? 5 5 5 Durfte ſie dieſem Mann auch nur die Fingerſpitzen ihrer Hand reichen? 5 5 War er es wert, daß ihr Blick ihn ſtreifte? N Sie hatte ſich doch immer gewünſcht, das Geheimnis ſei⸗ ner Vergangenheit zu ergründen. Nun erfuhr ſie die Wahr⸗ 1— hörte ſie aus dem Munde eines Landsmannes und ie Vernunft gebot ihr, ſich von ihm abzuwenden. Konnte ſie einen Spion, einen Verräter ſeines Vater⸗ landes achten? Aber das unruhige Klopfen ihres Herzens ließ ſich nicht beruhigen. Und die Stimme der Liebe flüſterte ihr ins Ohr: „Haſt du aber auch die Gewißheit, daß es die Wahrheit iſt, was jener andere ſprach?“ Michael Romanowski hatte ihr das Leben gerettet und ſie hatte ihm dafür ihre Freundſchaft— und, wenn viel⸗ leicht noch mehr Wochen ins Land gezogen wären,— auch ihre Liebe geſchenkt. Wenn man aber von ganzem Herzen liebt, dann iſt grenzenloſes Vertrauen die erſte Bedingung. Mußte ſie nun nicht zu ihm hingehen und jene verhängnis⸗ volle Frage nach ſeiner Vergangenheit an ihn ſtellen? Ja— morgen—. übermorgen— aber ſie wollte ihn fragen— ſie mußte Gewißheit haben. Die Frage der ſyriſchen Unabhängigkeit. miſſar erſucht, wegen der den. Gleichzeitig verlautet, ſiſchen Regierung für den trag beſtimmt nämlich, daß Ratifizierung des Vertrages die U iſt nunmehr für das Jahr 1940 zeit des Vertrages ſchon jetzt, rung, begonnen hat. Das Ergebnis der bulgariſchen Gemeindewahlen An den Gemeindewahlen, die im Laufe entfielen 79,78 v. H. auf geſetz aufgeſtellt worden waren. hatten ihre Anhänger bekanntlich aufgefordert, durch Stimmenthaltung oder der Provinz Sofia die Gemeindevertretungen abgegebenen Stimmen, durchſchnittlich 78 v. H. Mißerfolge der Bolſchewiſten Der Heeresbericht aus Salamanca.— Was Ueberläufer erzählen.— Aktenkat in Barcelona. Salamanca, 30. März. Nach dem nationalen Heeresbericht ſchlugen die an der Nordfront kämpfenden nationalen Truppen einen bolſche⸗ wiſtiſchen Angriff auf die Ortſchaft Lorillo zurück, wobei der Gegner 39 Tote und zahlreiches Kriegsmaterial auf dem Kampfplatz zurückließ. Ebenſo ſeien Angriffe auf die Ortſchaften Aravace bei Madrid und Cueſta de Perdices abgewieſen worden. Als die nationalen Truppen zum An⸗ griff übergingen, ſei es ihnen gelungen, den Bolſchewiſten größere Verluſte zuzufügen. Die Südarmee meldet Artille⸗ rie- und Infanteriefeuer an allen Frontabſchnitten. Nationale Flieger belegten mit Bomben die teilweiſe in acht Linien ausgebauten Schützengrabenſtellungen an der Guadalajara-Front. Die Stellungen wurden unter der 1 ausländiſcher militäriſcher Sachverſtändiger an⸗ gelegt. Aus den Berichten von Ueb erläufern geht her⸗ vor, daß es zwiſchen einer Abteilung bolſchewiſtiſcher Mi⸗ liz und der„Mateotti“⸗Abteilung der Internationalen Brigade zu einem Feuergefecht gekommen iſt, bei dem es 20 Tote gab. Die politiſchen Kommiſſäre beider Abteilungen wurden abgeſetzt und vor ein Kriegsgericht geſtellt. Rundfunknachrichten zufolge wurde auf den tſchechiſchen Militärinſtrukteur Bartin in Barcelona ein Attentat verübt. Die Urheber des Attentats waren Anarchiſten. Bartin wurde ſchwer verwundet. Der Waffenſchmuggel geht weiter Die Geſchäfte der Juden Wolff und Konſorten. d Amſterdam, 31. März. Wie der„Telegraaf“ meldet, wird von ſeiten der hol⸗ ländiſchen Behörden ſtreng darüber gewacht, daß mit hol⸗ ländiſchen Schiffen keine Waffen nach Spanien gebracht werden. Aus dieſem Grunde, ſo berichtet das Blatt, ſollen mit den Schiffen der Reederei van Driel⸗Rotterdam, die bisher im großen Umfange den Waffenſchmuggel nach 5 durchführte, nur noch Lebensmittel befördert wer⸗ en. Und wenn er erfuhr, daß ſie die Wahrheit wußte, dann würde er es nicht wagen, noch länger zu leugnen. Dann mußten ſich ihre Wege trennen— Lieſelotte fühlte einen ſtechenden Schmerz in ihrem Her⸗ zen und haſtig wandte ſie ſich ihrem Bruder Konrad zu, als müßte ſie bei irgend jemandem Troſt und Hilfe ſuchen. Aber Konrad ſtand in einem großen Kreis alter Freunde des Toten, ſo daß Lieſelotte nicht wagte, ſich an ihn heran⸗ zudrängen. Da fiel ihr Blick auf Werra und raſch trat ſie auf dieſe zu. Im gleichen Augenblick aber ſtand Michael Romanowski vor Konrads Frau. Er faßte deren Hand und Lieſelotte glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, als ſie die Stimme Michael Romanowskis vernahm, die Werra erregt zuflüſterte: „Heute abend— wenn alles zur Ruhe gegangen iſt, muß ich dich ſprechen— erwarte mich— ſonſt geſchieht ein Unalück—“ 8 5 Regungslos blieb Lieſelotte hinter den beiden ſtehen, die ſie nicht bemerkt hatten. Sie ſtarrte wie gebannt Werra an. Hatte auch dieſe die heiſernen Worte vernommen? Lieſelotte glaubte zu fiebern. 5 5 5 Ihre erregten Nerven mußten ihr einen Streich ſpielen. Aber— ſie ſah, wie Werra nickte, und hörte deren Stimme, die haſtig erklärte: „Ich erwarte dich, es muß Klarheit zwiſchen uns beiden werden.“ Dann trat Michael Romanowski zurück und andere Trauergäſte drängten ſich um Werra, denn alle wollten die junge Frau kennen lernen, deren Beſuch Leopold May⸗ burg ſo erregt hatte, daß er bei der erſten Begegnung vom Tod ereilt wurde. Lieſelotte aber ſank wieder erſchöpft in einen der hohen Stühle nieder und preßte ihr Geſicht in beide Hände. Wenn ſie bis jetzt noch immer daran zweifelte, daß der Bruder Werras die Wahrheit über Michael Romanowski geſprochen hatte, ſo erhielt ſie durch dieſe Beobachtung nun die Beſtätigung dafür, daß die Geſchwiſter die Geheimniſſe Michaels kannten. N Was aber hatten Werra und Michael Romanowski mit⸗ einander zu beſprechen? Lieſelotte preßte ihre Hand feſt gegen die heiße Stirn, um dem Sturm ihrer Gedanken Einhalt zu gebieten. Aber wie gierige Raubtiere fielen ſie über ſie her und zerfleiſchten ihr armes wundes Herz. Mit brennenden Augen ſtarrte Lieſelotte nach ihrer Schwägerin. Gehörte ſie vielleicht auch zu jenen Frauen, Die ſyriſche Regierung hat den franzöſiſchen Oberkom⸗ ir erſucht, zunehmenden Bandentätigkeit an der ſyriſch⸗türkiſchen Grenze in Ankara vorſtellig zu wer⸗ i daß es der in Paris weilenden ſyriſchen Abordnung gelungen iſt, die Zuſage der franzö⸗ gie i ſofortigen Beginn der Laufzeit des franzöſiſch⸗ſyriſchen Vertrages zu erlangen. Der Ver⸗ Frankreich drei Jahre nach der e 2 0 nabhängigkeit Syriens in Kraft treten laſſe. Die Unabhängigkeit dieſes Gebietes ſichergeſtellt, weil die Lauf- alſo noch vor der Ratifizie⸗ des Monats März in ganz Bulgarien ſtattfanden, beteiligten ſich nach amtlichen Feſtſtellungen von 1655 000 wahlberechtigten Männern 1343 000 und von 1 390 000 wahlberechtigten Frauen insgeſamt 450 000 1 Von den abgegebenen Stimmen Kandidaten, die gemäß dem Wahl⸗ Die aufgelöſten Parteien die Wahl Abgabe ungültiger Stimm⸗ zettel zu ſabotieren.— Am Montag wurden auf dem Gebiet 3 gewählt. Trotz lebhafter Propaganda verliefen die Wahlen ruhig.— In der Stadt Kofia erhielt die Regierungsliſte 60 v. H. der während in den Landgemeinden auf die Regierungsliſte entfielen. mer wieder ab. Kurzmeldungen Eeigenbauer Möckel f. Berlin, 30. März. Drei Tage vor Vollendung ſeines 64. Lebensjahres ſtarb Reichsinnungsmeiſter Max Möckel in Berlin an Herzſchlag. Max Möckel wurde in Berlin als Sohn eines Geigenbaumeiſters geboren, übernahm 1905 in Berlin ein Zweiggeſchäft ſeines Vaters und rückte 1914 als Kriegsfreiwilliger ins Feld. Nach dem Kriege wurde er erſter Reichsinnungsmelſter des neugeſchaffenen Reichsin⸗ nungsverbandes des Muſikinſtrumenkenmacher⸗Handwerks. Möckel war einer der bedeutendſten Geigenbauer, dem es gelang, nach einem Zeitraum von mehr als 200 Jahren, von dem Fragment einer Zeichnung ausgehend, die man im Nachlaß des Antonius Stradivarius fand, den geſamten Konſtruktionsaufbau der klaſſiſchen Geigenepoche lückenlos neu nachzugeſtalten. Kreuzer„Emden“ hat Alexandrien verlaſſen. Kairo, 31. März. Der deutſche Kreuzer„Enden“ hat am Dienstag den Hafen von Alexandrien wieder verlaſſen, wo er am Mittwoch voriger Woche eingetroffen war. Seit dem 10. Oktober befindet ſich der Schulkreuzer unter dem Kommando von Kapitän zur See Lohmann auf einer mehrmonatigen Ausbildungsreife. Paris. In Tlemcen(Algerien) kam es zu einer hef— tigen Schlägerei zwiſchen Volksfrontanhängern und Ange⸗ hörigen der nationalen Parteien. N London. Das kanadiſche Unterhaus nahm das Geſetz der Ratifizierung des Handelsvertrages zwiſchen Kanada und England an, das einen beſſeren Ausgleich der Handels⸗ bilanzen der beiden Länder ermöglichen ſoll. London. Wie aus Neudelhi berichtet wird, wurde ein Abkommen über den Handel mit Baumwolle zwiſchen Ja⸗ pan und Indien unterzeichnet; die Verhandlungen hatten ſieben Monate beanſprucht. Rom. Der italieniſche Miniſter für öffentliche Arbeiten, der im vergangenen Winter ganz Aethiopien bereiſt hatte und vor wenigen Monaten nach Rom zurückgekehrt war, hat ſich in Brindiſi zu einer zweiten Reiſe nach Italieniſch⸗ Oſtafrika eingeſchifft. Kopenhagen. Der däniſche Staatsminiſter Stauning warnte auf einem Kongreß der ſozialdemokratiſchen Ju⸗ gend in Odenſe vor allen phantaſtiſchen Experimenten in der Wirtſchaft und vor allem vor den kommuniſtiſchen Phraſenhelden. Schneeſtürme und Lawinen bei Trieſt Mailand, 30 März. In der Gegend von Trieſt führten Schneeſtürme zu ſchweren Verkehrsſtörungen In der Stadt erfolgte innerhalb kurzer Zeit ein Temperaturſturz von 20 Grad auf fast 0 Grad. Der Karſt iſt tief verſchneit. Ver⸗ ſchiedene Straßen ſind für Kraftwagen völlig unbefahrbar geworden Im Gebiet des oberen Iſonzo liegt der Schnee einen Meter hoch. Bei Tarvis ſchneiten zahlreiche Automo⸗ bile ein Die Inſaſſen mußten in den umliegenden Ortſchaf⸗ ten Unterkunft ſuchen. Viele Landgemeinden ſind vom Ver⸗ kehr völlig abgeſchloſſen. Zur Aufrechterhaltung des inter⸗ nationalen Zugperkehrs wurden große Arbeiterkolonnen eingeſetzt, um die Schneemaſſen zu beſeitigen. Trotzdem hatten die Züge mehrſtündige Verſpätungen. Im Gebiet von Trient gingen an verſchiedenen Stellen Schnee⸗ und Steinlawinen nieder, di nuch ein Todesopfer forderten. Lawinenkataſtrophe in den Karawanken. Belgrad, 30. März. Bei einem Skiweltlauf, den der ſloweniſche Alpenverein Neumarkt in den Karawanken ver⸗ anſtaltete, wurden 28 Skiläufer von einer rieſigen Lawine erfaßt. 19 von ihnen konnten mik mehr oder weniger ſchwe⸗ ren Verletzungen gerettet werden, die übrigen ſcheinen kot zu ſein. Iwei Leichen wurden bereiks geborgen. Bei den Teilnehmern an dem Wettlauf handelte es ſich faſt durch⸗ weg um Arbeiter der Neumarkler Induſtriewerke. War ſie auch von ihm betrogen worden? Wenn ſie doch Klarheit bekommen könnte Aber mit einem Male fühlte ſie, wie ſich alles im Kreiſe zu drehen begann— wie die leiſen Klänge der Orgel wie mit Keulenſchlägen auf ſie einhämmerten und mit einem ſchweren Seufzer ſank ſie zu Boden. Und ihr ſchien es, als wäre alles wie damals, da die Eisſchollen unter ihren Füßen krachten und ſplitterten— da ſie den Boden verlor— Würde ſich auch heute ein Retter finden? Sie konnte nichts mehr denken. Sie ſpürte nur noch, wie ſie zwei ſtarke Arme aufhoben und ins Freie trugen. ö Eine Ohnmacht hielt ihre Sinne umfangen. ö Aber als ſie nach einigen Minuten wieder zum Bewußt⸗ ſein kam, ſah ſie, wie ihr Bruder Konrad, Werra und Saſcha ſie umdrängten, auch das beſorgte Geſicht Michael Romanowskis tauchte auf. Erſchreckte Fragen drangen an ihr Ohr. f Sie aber ſchloß ihre Augen und flüſterte:„Ich will nach Hauſe— und allein ſein— ganz allein.“ Da auch der alte Hausarzt der Familie bei dem Be⸗ gräbnis anweſend war und raſch herbeieilte, als er ſah, wie Lieſelotte ohnmächtig aus der Halle getragen wurde, wandte ſich Konrad an ihn und bat um ſeine Hilfe. 5 Und der alte erfahrene Arzt ſtreichelte liebkoſend über Lieſelottes bleiches Geſicht und flüſterte: „Der Schmerz und die Aufregung haben an den Kräften gezehrt— ſie braucht viel Ruhe, die kleine Lieſelotte— dann werden die roten Wangen wieder kommen—“ Konrad winkte den Dienern, man hob Lieſelotte in einen Wagen und brachte ſie nach Hauſe. Und wie erlöſt atmete ſie auf, als ſie endlich auf ihrem Ruhebett lag und die mü⸗ den Augen ſchließen konnte. Aber ſie vermochte nicht zu ſchlafen. Ihre Gedanken irrten immer wieder zu der ſeltſamer Szene zurück, deren Zeugin ſie wurde. g Wie im Fieber raſte das Blut durch ihre Adern. Und ihre Schläfen hämmerten: „Gewißheit— Klarheit—“ Heute abend— wenn alles ſchläft—. Immer und immer wieder gellten ihr dieſe Worte in den Ohren. 1 Und je mehr ſie darüber nachgrübelte, um ſo ſtärke wurde der Wunſch in ihr, das Geheimnis der beiden Men ſchen kennenzulernen. a 5 Lieſelotte atmete ſchwer— wehrte dieſen Gedanken im Aber, ging es nicht um ihr Glück— um die Ruhe ihres Herzens? Und mit klopfenden Schläfen lauſchte ſie Stunde mit denen Michael Romanowski ein leichtſinniges, frevel⸗ haftes Spiel getrieben hatte? 5 um Stunde auf den Schlag der Uhr. N Sebaſtian Burgert Badiſche Chronik Rudolf Heß kommt zum Gauparteitag. (0) Kartsruhe. Die Vorbereitungen für den vom 16. bis 18. April in Karlsruhe ſtattfindenden Gauparteitag, der ſich zu einer gewaltigen Heerſchau nationalſozialiſtiſchen Wirkens und Schaffens geſtalten ſoll, ſind rüſtig im Gange. Zu den Veranſtaltungen wird eine Reihe hervorragender Perſönlich⸗ keiten erwartet. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Heidelberg.(Zu Tode verbrüht.) In Leimen fiel das dreijährige Söhnchen des Steinbrucharbeiters J. Schäfer beim Spielen rückwärts in ein mit heißem Waſſer angefülltes Waſchbecken. Trotz aller ärztlichen Bemühungen iſt das Kind an den Folgen geſtorben. i Mosbach.(Notorradfahrer tödlich verun⸗ glückt.) Der 22jährige Alois Stahl in Altheim wollbe auf der Erstalſtraße zwiſchen Erfeld und Hardheim mit ſei⸗ nem Motorrad an einem Laſtauto mit Anhänger vorbeifah⸗ ren, wobei er den Anhänger zu ſpät bemerkte, ſo daß er die Geiſtesgegenwart verlor und in voller Fahrt auf ein vor ihm fahrendes Pferdefuhrwerk rannte. Dabei erlitt Stahl einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er im Würzburger Krankenhaus ſtarb. () Zeutern b. Bruchſal.(In hohem Alter geſtor⸗ ben.) Unter großer Beteiligung wurde der älteſte Einwoh⸗ ner unſerer Gemeinde zur letzten Ruhe geleitet. Es iſt der Briefträger Stephan Butz, der ein Alter von 93 Jahren er⸗ reicht hat. Der Verſtorbene erfreute ſich bis in die letzten Lebensjahre beſter Geſundheit und hat noch vor wenigen Mo⸗ naten auf dem Felde mitgearbeitet. (). Ettlingen.(Verkehrsunfall mit Todes⸗ folge.) Durch einen Verkehrsunfall, der ſich zwiſchen Bruch⸗ hauſen und Malſch beim Ueberholen zugetragen hat, kam ein Fräulein namens Emma Schwab aus Karlsruhe ums Leben, während von den zwei weiteren Mitinſaſſen des Per⸗ ſonenkraftwagens einer erhebliche Verletzungen davontrug. Der Wagen ſelbſt, der ſich überſchlagen hatte, lag ſchwer beſchädigt im Straßengraben. Achern.(Aus Furcht in den Tod.) Aus Furcht vor den möglichen Folgen eines jugendlichen Fehl⸗ tritts machte in Oberndorf am Neckar ein 20jähriger Me⸗ chaniker von Fautenbach, einziger Sohn ſeiner Eltern, ſei⸗ nem Leben ein Ende. Mandeln blühen an der Bergſtraße. An der Bergſtraße, an der es übrigens in der Nacht zum Sonntag leicht geſchneit hatte, hatte die Sonne ſchnell die Oberhand, und die vielen Wanderer und Kraftfahrer ſahen an den Feiertagen als erſtes Frühlingszeichen die Mandel⸗ bäume in ſchönſter Blüte, zu denen ſich an beſonders geſchütz⸗ ten Hängen die erſten Aprikoſen und Pfirſiche geſellten. Bahnſlrecken im Taubergrund kommen zu Skuktgart. Die Bahnſtrecken Heidingsfeld—Oſterburken, Bad Mer⸗ gentheim—Wertheim und Tauberbiſchofsheim- Königheim, die vom 1. April an der Reichsbahndirektion Stuttgart unterſtellt ſind, umfaſſen rund 122 Kilometer. Mit den neuen Strecken kommen das Reichsbahnbetriebsamt Lauda, 25 Bahnhöfe, 5 Haltepunkte, 4 Bahnmeiſtereien, 1 Telegraphenmeiſterei ſowie 1 Bahnbetriebswerk nebſt Lokomotiobahnhöfen mit zuſammen 783 Beamten und Ar⸗ beitern zur Reichsbahndirektion Stuttgart. Engliſche Schüler im Schwarzwald verirrt. Pforzheim, 31. März. Auf einer Schwarzwaldwande⸗ rung haben engliſche Schüler aus Neweaſtle, Knaben im Alter von durchweg 15 Jahren, am Karſamstag abend die Jugendherberge Aſchenhütte bei Herrenalb zum Uebernach⸗ ter aufgeſucht. Bei dem lebhaften Schneetreiben waren vier Jungen vom Wege abgekommen und hatten ſich im Walde verirrt. Sobald ihr Ausbleiben bekannt wurde, wurde das ganze Dobel⸗Gebiet von Hitler⸗Jungen aus Pforzheim⸗ 950 und Jungvolkführern aus Graben und Mann⸗ heim abgeſucht. Erſt am Oſterſonntagmorgen fanden Mit⸗ glieder des Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Pforzheim, die vier Knaben erſchöpft in einer Tannenſchonung auf, wo ſie, notdürftig mit Reiſig zugedeckt, die Nacht verbracht hatten. Die Jungen haben zum Glück keinen weiteren Schaden genommen. Sie konnten noch am gleichen Nachmit⸗ 100 die Wanderung in den nördlichen Schwarzwald fort⸗ etzen. Frieſenheim b. Lahr.(Vom Auto erfaßt.) Un⸗ weit der Malzfabrik Neff lief der 74jährige Eiſendreher dem Perſonenwagen eines in Ober⸗ weier beſchäftigten Werkmeiſters in die Flanke. Der alte Mann wurde von dem Auto erfaßt und ſo heftig zu Voden 00 N daß er bewußtlos liegen blieb und bald dar⸗ auf ſtarb. Marbach b. Villingen. (Faſt 50 000 Mark Brandſcha den.) Zum Großfeuer in der Marbacher Mühle wird bekannt, daß ſich die Brandurſache noch nicht feſt⸗ ſtellen ließ. Ermittelt iſt nur, daß das Feuer in der Mühle ſelbſt ausbrach. Der Gebäudeſchaden beträgt etwas über 30 000 Mark. Verbrannt ſind etwa 200 Zentner Heu und Stroh und rund 60 Zentner fremdes Brotgetreide ſowie nahezu 100 Zentner eigenes Getreide(Weizen, Gerſte, Ha⸗ fer). Die Müͤhleneinrichtung iſt vollſtändig verbrannt, ebenſo ein Pritſchenwagen und zwei Schlitten. Der Fahrnisſchaden dürfte ſich auf 15—20 000 Mark belaufen. Villingen.(Wohnhaus eingeäſchert.) In Ten⸗ nenbronn brach im Hauſe des Arbeiters Karl Günter Feuer aus, dem trotz raſchen Eingreifens der Feuerwehr das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Das Vieh ſowie der größte Teil der e gerettet werden. Das Feuer entſtand im Holzſchuppen. 2 (. Kadolfzel. ind ertrunken.) Im benach⸗ barten Bohlingen iſt das dreijährige Söhnchen des Land⸗ wirts Johann Graf in der zurzeit hochgehenden Aach er⸗ trunken. Das Kind hatte in der Nähe der elterlichen Woh⸗ nung geſpielt und war in einem unbewachten Augenblick in das Waſſer gefallen. Bei der Bergung gab der Knabe noch ſchwache Lebenszeichen, doch blieben die Wiederbele⸗ bungsverſuche ohne Erfolg. ( Ueberlingen. Den Freund totgefahren.) Ein von Sipplingen kommendes Auto aus Ueberlingen be⸗ jegnete in Goldbach einem Radfahrer. Der Kraftwagen⸗ führer wich vorſchriftsmäßig nach rechts aus. Dabei wurde der auf der Straße gehende 24jährige Friedrich Kaiſer von Neuſtadt i. Schw., der in Ueberlingen im Dienſte der Reichsbahn ſteht, angefahren. Kaiſer erlitt ſo ſchwere in⸗ nere Verletzungen, daß der Tod alsbald eintrat. Die Tra⸗ 85 des Unfalls wird noch dadurch erhöht, daß der tödlich erunglückte ein Freund des Autobeſitzers war. Aus den Nachbargauen Eifer ſuchtstragödie in Gonzenheim Bad Homburg. In der Nacht zum Dienstag kam es in Gonzenheim zu einer blutigen Eiferſuchtstragödie. Ein aus Niedereſchbach gebürtiges und in Obereſchbach bedienſtetes jun⸗ ges Mädchen hatte in Bad Homburg ein Tanzvergnügen be⸗ ſucht. Von dort aus wurde es von einem jungen Mann aus Obereſchbach nach Hauſe begleitet. In Gonzenheim, nahe der Obereſchbacher Gemarkungsgrenze, ſtellte ſich den beiden der in Obereſchbach beſchäftigte Angeli Dall⸗Canton entgegen, mit dem ſich das Mädchen für den Abend verabredet, aber nicht getroffen hatte. Dall⸗Canton verjagte zunächſt den Be⸗ gleiter und gab dann auf das Mädchen drei Schüſſe ab, von denen einer die linke Kopfſeite traf, während ein zwei⸗ ter in den Rücken ging. Hierauf flüchtete der Täter und be⸗ ging in der Scheuer ſeines Dienſtherrn Selbſtmor d. Das ſchwerverletzte Mädchen wurde in das Kreiskrankenhaus nach Bad Homburg gebracht. Tödliche Verkehrsunfälle. Neunkirchen(Saar). Hier wurde der 23jährige Kolonial⸗ warenhändler Rudolf Müller das Opfer eines Verkehrsunfal⸗ les. Während er mit ſeinem Wagen parkte, kamen auf der ſchneeglatten Straße zwei andere Kraftfahrzeuge in die Gefahr eines Zuſammenſtoßes. Infolge ſcharfen Bremſens wurde eines dieſer Fahrzeuge herumgeſchleudert, prallte gegen Müllers ſtehendes Auto und töteke den hinter dem Wagen ſtehenden Müller. Klarenthal(Saar). Am Aſchbacherhof fuhr ein von Gersweiler kommender Laſtkraftwagen das dreijährige Söhn⸗ chen des Hüttenarbeiters Schenkel ſo ſchwer an, daß das Kind alsbald im Krankenhaus ſtarb. Kaiſerslautern.(Vom Laſtwagen totgefahren.) Ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Straße zwi⸗ ſchen Einſiedlerhof und Vogelwehe. Der 35jährige Gipſer Joſ. Schmidt, der Holz aus dem Wald in einem Wägelchen geholt hatte, wurde von einem Frankfurter Laſtwagen überfahren. Schmidt erlitt ſchwere Verletzungen und iſt auf dem Transport ins Krankenhaus geſtorben. Zweibrücken.(Aus Liebeskummer.) Der 1911 in Saarbrücken geborene und hier wohnhafte ledige Adolf Sand⸗ meyer hat in einem Vorgarten von Bubenhauſen ſich mit einer 6⸗mm⸗Flobertpiſtole einen Schuß in die Schläfe bei⸗ gebracht. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er bald darauf ſtarb. In einem hinterlaſſenen Schreiben teilt er mit, daß ſeine Eltern ein Verhältnis mit einem Mädchen nicht duldeten. — Reichenbach, Kr. Spaichingen.(Bubenſtreich.) In einer der letzten Nächte wurden dem 75jährigen Franz B. Marquart von einem Anbekannten durch Steinwürfe acht Fenſterſcheiben zertrümmert. — Tübingen.(Sittlichkeits verbrecher ver⸗ urteilt.) Drei Geſchwiſter Weber aus Holzbronn, Kreis Calw, von denen der 28jährige Guſtav und die 38jährige Marie Weber vermindert zurechnungsfähig ſind, ſtanden wegen Blutſchande vor der Großen Strafkammer. Guſtav Weber und ſein voll zurechnungsfähiger Bruder Fritz hat⸗ ten in mehreren Fällen mit ihrer Schweſter Marie Blut⸗ ſchande getrieben außerdem hatte ſich Guſtav in zwei Fäl⸗ len an ſeiner 13jährigen Nichte vergangen. Er wurde unter Zubilligung des Paragraphen 51 zu drei Monaten Gefäng⸗ nis, Marie Weber, ebenfalls unter Zubilligung des Para⸗ graphen 51, zu vier Monaten und Fritz Weber zu pier Monaten und 15 Tagen Gefängnis verurteilt.— Der 57 Jahre alte Karl Leins, von Hirrlingen, Kreis Rottenburg, der ſchon Großvater iſt, hatte ſich im Sommer 1935 an zwei noch ſchulpflichtigen Mädchen in übelſter Weiſe ver⸗ gangen. Er wurde deshalb zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. — In der Teufelsſchlucht bei Ehningen, Kreis Reutlingen, verſuchte der ſchon mehrfach vorbeſtrafte Karl Wörwag von Ehningen ein Mädchen aus Würtingen zu vergewalti⸗ gen. Seine üble Tat gelang ihm glücklicherweiſe nicht, da ſich das Mädchen heftig wehrte. Jetzt wurde er von der Großen Strafkammer vier Monate und 15 Tage ins Ge⸗ fängnis geſchickt. Hanau.(Gefährlicher Einbrecher feſtge⸗ nommen.) Der Kriminalpolizei gelang es, einen gefähr⸗ lichen Einbrecher feſtzunehmen, der in den beiden letzten Wo⸗ chen ſtarke Beunruhigung in die Bevölkerung getragen hatte. Es handelt ſich um den erſt 22jährigen Guſtav Diehl aus Rüdigheim, der kaum aus dem Zuchthaus heraus iſt und ſchon wieder mit ſeiner verbrecheriſchen Tätigkeit begann. Im Jahre 1935 war er von dem Schöffengericht in Offenbach wegen einer ganzen Reihe von ſchweren Einbrüchen zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Nach ſeiner Enklaſſung aus der Strafanſtalt fand er bald Arbeit als Steinklopfer, die ihm aber nicht zuſagte, denn bereits nach vier Tagen war die Herrlichkeit zu Ende. In einer Eingabe an die zuſtän⸗ dige Stelle ſuchte die Mutter, die nur allzu gut Beſcheid um das Treiben ihres Sohnes wußte, deſſen jähe Arbeitsnieder⸗ legung mit„blutenden Händen“ zu entſchuldigen. Schon dald bekam die Kriminalpolizei zu verſpüren, daß Diehl wieder im Lande war und ſein altes Abſteige⸗ und Hehlerquartier in Hanau aufs neue bezogen hatte. In einer einzigen Nacht führte er in der Bruchköbeler Landſtraße vier Einbrüche aus. Auch in Dörnigheim brach er in einer Nacht an verſchie⸗ denen Stellen ein. Auch die Einbrüche in der Dunlopſtraße kommen auf das Konto Diehls. Nachdem der Verbrecher noch in der Nacht zum Gründonnerstag die Bruchköbeler Land⸗ ſtraße heimgeſucht hatte, ereilte ihn das Schickſal. Bei einer im elterlichen Anweſen Diehls in Rüdigheim und in deſſen Hanauer Hehlerquartier vorgenommenen Hausſuchung wurde eine ganze Menge geſtohlener Sachen vorgefunden, wie auch 70 Komplize, ein Hanauer Burſche, feſtgenommen werden onnte. Marburg.(Dem Bruder in die Bruſt ge⸗ ſchoſſen.) Ein 15jähriger Junge aus Schröck hantierte mit einer Piſtole herum, die ſein verſtorbener Vater im Schrank aufbewahrt hatte. Plötzlich krachte ein Schuß, der den im gleichen Zimmer anweſenden 10jährigen Bruder in die Bruſt traf. Man brachte den Verletzten in die Klinik. Mainz.(Zehn fähriger Knabe totgefahren.) In der Rheinallee wollte ein Perſonenkrafts a zen, der in Rich⸗ tung Kaiſertor fuhr, ein aus der Moſelſtraße einbiegendes Pferdefuhrwerk noch umfahren, wobei er einen neben dem Pferdefuhrwerk auf einem Fahrrad herfahrenden 10jährigen Jungen erfaßte. Dieſer wurde ſo hart zu Boden geſchleudert, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. en Erdal Schuhereme Talcale Ruud schau Geckenheim wird verſchönert. Rachdem die verſchiedenen Projekte der Innenſtadt, wie Planken⸗Durchbruch, Altſtadtſanierung uſw. ausgeführt ſind, ſoll nun endlich auch die Verſchönerung Seckenheims in Angriff genommen werden. Ein großzügiges Bau⸗ programm wird zunächſt den ſeit langen Jahren umſtrittenen „Katzenneckar“ und was darum herum liegt, zum Angriff nehmen. Zur Verwirklichung dieſes Vorhabens, ſind zwei Jahre vorgeſehen, dem folgende Projekte zu Grunde liegen Das Flußbett des Neckars wird ausgebaggert und reguliert werden. Die Stadtmauer und der Damm an den Wörtel⸗ ſportplätzen vorgeſchoben. Das ſo der Hochwaſſergefahr entrückte Gelände wird entſprechend aufgefüllt und ge⸗ eignet ſein für die Anlage eines kleines Parks, eines Maifeldes und eines Reckar⸗Stadions mit anſchließenden weiteren Sportplätzen und moderner Badeanſtalt; alſo einer ſportlichen Kampfſtätte, die allen Anforderungen entſpricht. Die techniſchen und finanziellen Schwierigkeiten ſind bereits behoben und wird jetzt endlich der ſehnliche Wunſch unſerer Seckenheimer Sportler und der Einwohnerſchaft in Erfüllung gehen. Die Pläne und eine Anzahl Modelle ſind von morgen Donnerstag 8 Uhr ab im Rebenzimmer des Gaſthauſes „Zum Lamm“ ausgeſtellt. Intereſſenten iſt Gelegenheit geboten, dieſelben während des ganzen Tages zu beſichtigen. Bedeutſamer Altertums fund in Seckenheim. Bei den Umbauarbeiten am Seckenheimer Rathaus, die erneut wieder aufgenommen wurden, wurde geſtern Nachmittag ein Fund gemacht, der für die Heimatgeſchichte Seck enheims von weittragendſter Bedeutung iſt. In einer Tiefe von 1.46 Mtr. fanden ſtädtiſche Bauarbeiter in einem weitbauchigen, ſchönverzierten Tongefäß eine Reihe von Silbermünzen. Es handelt ſich um Münzen verſchiedener Größe. Das größte Stück entſpricht etwa unſern 5 Mark⸗Stücken. Die Mehrzahl trägt auf der Vorderſeite einen Kopf und die Buchſtaben I. J. KP. A., was eine Abkürzung iſt von „Liberum Imperium Romanum Pars antiqua“; überſetzt „Freies römiſches Reich älterer Teil“. Daraus geht ein⸗ deutig hervor, daß es ſich um antik⸗römiſches Silbergeld handelt. Die Köpfe auf den Münzen ſind nicht zu identifizieren; zunächſt blieb es ungewiß, ob es ſich um einen römiſchen Kaiſer handelt. Die Rückſeite brachte in dieſes Dunkel Licht. Die ſchwer zu entziffernde Umſchrift lautet„Per astra ad asperam“(ö), ein bekannter lateiniſcher Spruch. Ganz klein, aber auf zahlreichen Münzen deut⸗ lich erkennbar und lesbar ſteht:„G. J. C. a. 60 v. Chr.“ Das kann nichts anderes bedeuten als„Gaius Julius Cäſar im Jahre 60 vor Chriſtus“. Tatſächlich kam der damalige römiſche Statthalter Julius Cäſar im Jahre 58 vor Chriſti Geburt an den Rhein. Vielleicht ließ er in jenen Jahren eine Münze ſchlagen, die dann über den Rhein in unſere Gegend gekommen iſt. Unbeſtimmt iſt nur noch, ob der Seckenheimer Silberfund darauf hindeutet, daß 58 vor Chriſtus hier ein römiſcher Vorpoſten ſaß oder ob Germanen oder Kelten hier anſäſſig waren und dieſes Geld vergraben hatten. Die Münzen ſind morgen Donnerstag im Schaufenſter des Uhrengeſchäfts Löffler ausgelegt. 19 Verkehrsunfälle, fünf Verletzte, neun Fahrrad- diebſtähle. Ueber die Oſterfeiertage haben ſich in Mann⸗ heim 19 Verkehrsunfälle ereignet, wobei fünf Perſonen verletzt wurden. Die Schuld an den Unfällen iſt auf Ver⸗ letzung des Vorfahrtsrechts, rückſichtsloſes Fahren und auf techniſche Mängel der Fahrzeuge zurückzuführen.— Wegen Uebertretung der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 20 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 35 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausge⸗ händigt, weil ihre Fahrzeuge verſchiedene techniſche Mängel aufwieſen.— Durch unbeobachtetes und unverſchloſſenes Abſtellen von Fahrrädern wurden neun Fabhrraddieb⸗ ſtähle ermöglicht. 5 Triebwageneilzug enkgleiſt.— 20 Leichtverletzte. ] Mannheim. Bahnamtlich wird mitgeteilt: Der Triebwageneilzug 301 Karlsruhe— Mannheim iſt Dienstag früh 7.50 Uhr bei der Einfahrt in den 90 50h Mannheim entgleiſt. Er ſtieß mit einer Rangierlokomotive zuſammen. Etwa 20 Reiſende wurden durch Prellungen AU. dergl. leicht verletzt. Durch das Vorkommnis entſtanden Zugverſpätungen. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. — Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten neu gere⸗ gelt. Die Reichsbahn hat die Beſtimmungen über die Gel⸗ kungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten neu geregelt. Die Hin⸗ ſahrt muß am Sonn⸗ oder Feſttag, bei a r en Feſttagen am letzten Sonn⸗ a um 24 Uhr beendet ſein. Die Rückfahrt muß am Montag oder am Tag nach Feſttagen um 24 Uhr beendet ſein.— Die Mittwochs⸗ karten geiten ab 13 Uhr, die Rückfahrt muß Donnerskags nachts 3 Uhr beendet ſein. Trifft der benutzte Zug nach die⸗ ſen Zeitpunkten am Zielbahnhof ein, ſo haben die Reisenden von dem Bahnhof ab einfache Fahrkarten nachzulöſen, der von dem Zuge vor oder um 24 Uhr zuletzt berührt wird. — Meldepflicht der Butterverkeiler. Der Reichsnähr⸗ ſtand hat durch die Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ wirtſchaft eine Anordnung über die Butterverteilung er⸗ laſſen, die im Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes f veröffentlicht iſt. Der Zweck dieſer Anordnung iſt, einen Ueberolick über die Verteilung der Butter auf Grund der Kundenliſten zu gewinnen, um örtlich auftretende Ungleich⸗ heiten nach Möglichkeit beſeitigen zu können. Danach ſind die Verteiler und Molkereien verpflichtet, unter anderem Angaben über die Zahl der Kunden, der Perſonen der ge⸗ werblichen Betriebe und der abgeſetzten Buttermengen zu machen. Im übrigen iſt es den Buttervertellern wie bis⸗ her verboten, Butter an Verbraucher, die nicht in die Kun⸗ denliſten aufgenommen ſind, abzugeben.. J Ebrung für kreue Arbeit. Der badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat die nachſtehend aufgeführten Perſonen für 30⸗ und mehrjährige ununterbrochene Tä⸗ tigkeit mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausgezeich⸗ net: 1. Bei der Firma L. Weil und Reinhardt AG. Mannheim Karl Gillig, Prokuriſt, Mannheim⸗Feu⸗ denheim Johann Hirt Kaufmann, Friedrich Thier. Ma⸗ Nc nardeler, Uroan Vieſch, Magazmarbeiter, Hermanr Fritz, Magazinarbeiter, Wilhelm Kaufmann, Lagerarbei⸗ ter, Schwetzingen, Albert Spors, Lagerarbeiter, Altrip; 2 Bei der Firma Heinrich Lanz AG. Mannheim Heinrich Mittern, Schloſſer, Paul Bauer, Schleifer, Fran: Lindner, Reiſebeamter, Neumünſter, Peter Schuhmacher Schreiner; 3. Bei der Firma Reis u. Co. AG. Mann⸗ heim: Adolf Senft, Fabrikdirektor, Heidelberg; 4. Bei der Firma Joſef Vögele Ac. Mannheim: Leander Maier, Tüncher; 5. Bei der Firma Fritz Vieweg Mannheim: Adolf Blickle, Tapezierer und Dekorateur; 6. Bei der Firma Grün u Bilfinger AG. Mannheim: Auguſt Kunkel, Bürodiener; 7. Bei der Firma Fiſcher U. Rochſteiner Nachf. Mannheim: Friedrich Müller, Kaufmann. Stellenbeſetzung bei den Behörden. Im Einverneh⸗ men mit dem Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat ſich der Reichs⸗ und Preußiſche Mi⸗ niſter des Innern damit einverſtanden erklärt, daß zu⸗ gunſten von bevorzugt unterzubringenden Perſonen, die bei den Behörden frei werdenden Angeſtelltenſtellen der Vergütungsgruppen IV bis VII der Reichsangeſtellten⸗ Tarifordnung vom 1. April 1937 bis Ende September 1937 nur zu 40 v. H. mit Verſorgungsanwärtern beſetzt werden. Wer als„bevorzugt unterzubringende Perſon“ anzuſehen iſt, beſtimmt der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung. Be⸗ werbungsgeſuche ſind an die Arbeitsämter zu richten. Die den Schwerbeſchädigten zugebilligten Verſorgungsrechte werden durch dieſe Maßnahme nicht beſchränkt. Einheitlicher Krankenſchein Neuregelung der Gültigkeit. Der Reichsarbeitsminiſter hat einheitliche Vordrucke für Krankenſchein und Verlängerungsſchein bekanntgegben Die neuen Scheine gelten für ärztliche und zahnärztliche Behandlung. Die Krankenſcheine enthalten nicht nur die für den Kranken und für die Krankenkaſſen notwendigen Ati⸗ aben, ſondern auch die für die Honorarberechnung der erzte erforderlichen Unterlagen. Von beſonderer Bedeutung für die Verſicherten iſt aber nicht nur die äußere Geſtaltung der Scheine, ſondern vor allem die Tatſache, daß auch ihre Gültigkeits⸗ dauer einheitlich geregelt iſt. Die bisherige Buntſcheckig⸗ keit iſt abgeſchafft. Künftig gelten die Krankenſcheine in der geſamten ſozialen Krankenverſicherung einheitlich für das Nalendervierteljahr, in dem ſie ausgeſtellt werden. Zur Verwaltungsvereinfachung iſt beſtimmt worden, daß der Krankenſchein für eine ärztliche Behandlung, die nach dem 20. des letzten Monats eines Kalendervierteljahres beginnt, und der Kranzenſchein für Zahnbehandlung, die nach dem 10. des letzten Monats eines Kalendervierteljahrs beginnt, N auch für das folgende Kalendervierteljahr gel⸗ ten. Der Krankenſchein verliert jedoch ſeine Gültigkeit, wenn die Behandlung nicht ſpäteſtens eine Woche nach Ausſtellung beginnt. Ein Verlängerungsſchein wird nach Ablauf der Geltungsdauer des Krankenſcheines ausgeſtellt, wenn Weiterbehandlung erforderlich iſt. Die am 1. April in Kraft tretende Neuregelung bedeu⸗ tet einen weiteren erheblichen Fortſchritt in der verwal⸗ tungsmäßigen Vereinfachung der Krankenverſicherung. Hauswirtſchaftliches Jahr für höhere Schülerinnen In einem Erlaß vom 23. März 1937 hat Reichserzie⸗ Fungeminiſter Ruſt den Unterprimanerinnen an höheren nabenſchulen, die von Oſtern 1937 bis Oſtern 1938 ord⸗ nungsgemäß eine Oberprima beſuchen würden und die durch die Zuſammenlegung von Unter⸗ und Oberprima be⸗ ſtimmte Lehrſtoffe wie erholen müßten, freigeſtellt, ſich von Oſtern bis Oktober 1937 beurlauben zu laſſen und während dieſes halben Jahres eine hauswirtſchaftliche Schulung durchzumachen(hauswirtſchaftlicher Lehrgang, Landdienſt, Tätigkeit in fremdem kinderreichen Haushalt). Beim Nach⸗ weis einer ſolchen erfolgreich durchgeführten Schulung wird den Schülerinnen geſtattet, Oktober 1937 in die zu⸗ ſammengelegte Unter⸗ und Oberprima wiedereinzutreten und ſich zu Oſtern 1938 der Reifeprüfung zu unterziehen. Ferner hat Reichserziehungsminiſter Ruſt angeordnet, daß die Oberſekundanerinnen, die Oſtern 1937 in die Unter⸗ rima eintreten und den abgerundeten einjährigen Ab⸗ clußlehrgang(Unter- und Oberprima) durchlaufen haben, Oſtern 1938 die Reifeprüfung ablegen können. Das Reife⸗ zeugnis wird ihnen aber erſt Oſtern 1939 beim Nachweis einer erfolgreichen einjährigen hauswirtſchaftlichen Schu⸗ lung ausgehändigt leinjähriger hauswirtſchaftlicher Lehr⸗ gang: Frauenſchule, Hausfrauenklaſſe, Haushaltungsſchule, e Anlernjahr, Landdienſt, Tätigkeit in remdem kinderreichen Haushalt). e alle ſeine 7 Menſchen Nur ſelten „Das„von“ tut es nicht alleine!“ Nach dem im Jahre 1797 erfolgten Tode des Magde⸗ burger Regierungspräſidenten von Trevenar wurde dem König Friedrich Wilhelm III. als Nachfolger der bürger⸗ liche Regierungsdirektor Vangerow vorgeſchlagen:„„. da Ihr Mir den Regierungsdirektor Vangerow in Eurem Berichte vom 10. dieſes als einen ſehr tüchtigen, recht⸗ ſchaffenen und tätigen Mann ſchildert, welches Mir auch von anderer Seite beſtätigt wird, ſo trage ich keine Be⸗ denken, ſeine Anſtellung zum Präſidenten der Magdebur⸗ giſchen Regierung zu genehmigen. Seine Erhebung in den Adelsſtand aber, die Ihr Mir zur gleichen Zeit vor⸗ ſchlaget, hat mit der Stelle gar nichts zu tun und kann unbedenklich ausgeſetzt bleiben...“ Daß Friedrich Wilhelm in den Adligen abſolut keine Halbgötter erblickte, bewies er auch bei folgender Gele⸗ genheit: Als er einmal den Ball eines ſeiner Staatsmini⸗ ſter beſuchte, hatte er gar bald herausgefunden, daß eine einzige Dame von niemandem zum Tanz aufgefordert wurde. Und auch den Grund für deren Mauerblümchen⸗ Daſein entdeckte er raſch. Er ſtellte nämlich feſt, daß die Nichttänzerin nur geſchnitten wurde, weil ſie— bürger⸗ licher Herkunft war. Sofort tanzte der König mit ihr, um zu zeigen, daß Geburt nie zurückſetzen könne, der Wert eines Menſchen vielmehr auf anderen Eigenſchaften be⸗ Er handelte alſo auch in dieſem Falle im Sinne ſeines großen Ahnen, Friedrich II., der in ſeinem 1769 nie⸗ dergeſchriebenen Teſtament ſeinem Nachfolger u. a. befahl, Anverwandten zu ehren mit dem Zuſatz: das Ungefähr, welches bei der Beſtimmung der obwaltet, beſtimmt auch die Erſtgeburt, und darum, daß man König iſt, iſt man nicht mehr wert als die Uebrigen...“ Der HJ.⸗Arzt unterſucht. 5 braucht jemand zurückgeſtellt werden. Der Ge⸗ ſundheitszuſtand des Jahrganges 1927, der jetzt ins Jungvolk übertritt, iſt nach dem Befund der Aerzte aus⸗ gezeichnet. morgen!) Schröckliche% Geſchichte vom Eislauf — N 1. Gottlob hat er ſtatt Verſtand ſehr viel Glück und kommt an Land! Ein hohler Kopf hält ebenſo ſicher über Waſſer wie ein Rettungsring, und ein harter Holz⸗ ſchädel bricht ſelbſt Eis! Jedoch...(hat die Sache noch einen Haken. Davon berichtet der Neckar⸗Bote Ein Vorre Sie kann und Von Natur aus iſt die cht der Frau ſoll anmutig ſein. Anmut das Geſchenk der Frau, aber fragen wir uns einmal ehrlich: Begegnen wir oft Frauen, die in jeder— d Bewegung— dieſe Anmut as heißt, auch der alltäglichen verraten? Wieviel natürlicher Liebreiz iſt verlorengegangen in einer Zeit, die von der Frau das gleiche forderte, wie vom Manne, ſo daß ſie oft achtlos vergaßen, was ſie hörte, beſeſſen hat. an Kapital, das nur ihr ge⸗ Allzuoft treibt aber auch die Hausfrau die Ueber⸗ laſtung dazu, die Dinge ſchnell und auf dem kürzeſten Wege abzutun. Es iſt ihr ſo zu bewegen, wie es ihr zur Gewohnheit geworden, ſich am bequemſten dünkt und ſie an raſcheſten zum Ziele kommt. Allzuoft ſind dieſe Be⸗ wegungen nicht die anmu unſchön. tigſten, ſie werden haſtig und Auf drei Beiſpiele ſei kurz hingewieſen: Das Auf⸗ ſtehen vom Stuhl, das in der Regel mit ſich bewegendem Oberkörper und nicht mit d en Beinen erfolgt, das Bücken, das am meiſten unter unſchönen Bewegungen des Ober⸗ körpers vorgenommen wird, ohne Rückſicht darauf, daß die Beine dabei einen wichtigen Dienſt tun können, das Tragen von Kindern, das manchmal zu einer Verbildung des Unterleibes führt. Die ſe wenigen Beiſpiele beweiſen, daß die Frau, wenn ſie auf ſolche Kleinigkeiten achtet, ihrer Erſcheinung viel me hr Reiz und Sicherheit geben kann. Es lohnt ſich alſo wirklich, Diſziplin und Energie auch auf die Bildung des Körper reſp. der Gliedmaßen zu verwenden. Prüfung von Webſtoffen Für eine Hausfrau iſt es von Belang, die Stoffe, die ſie gekauft hat, auf ihre Güte und Farbechtheit prüfen zu können, um allen eptl. Enttäuſchungen zuvorzukommen. Um die Farbechtheit eines Gewebes feſtzuſtellen, näht man davon einen kleinen Streifen auf ein Stück weißes Leinen oder Baumwolle u nd legt dieſes in handwarme Seifenlauge. Haben die Farben nichts übertragen auf das weiße Leinen, dann iſt der Stoff waſchecht. Doch iſt es immer zu empfehlen, farbige Kleidungsſtücke in Waſſer mit einem Guß Eſſig einzuweichen, nie verſchiedene bunte Stoffe in einer Lauge zu waſchen, ſtets ſofort zu ſpülen und feucht zu bügeln. Die Lichtechtheit kann Stück Stoff auf einen Karto man prüfen, indem man ein n ſpannt, der darauf zehn Tage Sonne, Licht und Regen ausgeſetzt wird. Um zu wiſſen, ob der Stoff nicht einläuft, nimmt man zwei gleich große Läppchen, wovon man das eine in Seifen⸗ löſung legt und es nach dem Trocknen mit dem ungewaſche⸗ nen Stückchen Stoff vergleicht. Um Kunſtſeide von echter Seide zu unterſcheiden, ver⸗ brennt man ein kleines Stü ſeide läßt keine Aſche zurück, ckchen auf einem Teller. Kunſt⸗ reine Seide wohl. Baumwolle läßt ſich leicht von Wolle unterſcheiden, da die ausgezogenen Fäden von Baumwolle feſt loſe ſind. Reines Leinen gibt beim und zähe, von Wolle dagegen Zerreißen eine ungleichmäßige Linie, während man Baumwolle und Flanell gerade ab⸗ reißen kann. Zw. Mannheimer Theaterſchau Im Nat Mittwoch, 31. März, 20 ionaltheater: Uhr: Miete C 20 und 2. Son⸗ dermiete C 10: Die Weiber von Redditz. Luſt⸗ ſpiel von Friedrich Forſter. Donnerstag, 1. April, 20 Uhr: Miete H 20 und 2. Sondermiete H 10. Heinrich von Kleiſt-Abend: Am phitryonz hierauf: Der zerbrochene Krug. Freitag, 2. April, 20 Uhr: Miete F 19 und 1. Sonder⸗ miete F 10: Prinz Caramo. Oper von Albert Lortzing. Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. Samstag, 3. April, 19,30 Uhr: Miete A 20 und 2. Son⸗ dermiete A 10: Zum e rſten Male: Towariſch. Ko⸗ mödie von Jaques Deval. Deutſche Bearbeitung: Curk Goetz. Sonntag, 4. April, 11.30 Uhr: 5. Morgenfeier: Peter Tſchaikowſky. Muſikaliſche Leitung: Karl Elmen⸗ dorff.— 14,30 Ühr: Nachmittagsvorſtellung für Er⸗ werbsloſe(ohne artenverkauf:: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern.— 19,30 Uhr: Miete B 20 und 2. Sondermiete B 10: Der Evangelimann. Oper von Wilhelm Kienzl.(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben). Montag, 5. April, 20 Uh r: Miete G 20 und 2. Sonder⸗ miete G 10: Die Weiber von Redditz. Luſtſpiel von Friedrich Forſter. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag. 4. April, 20 Luſtſpiel von Karl Bun Uhr: Der Etappenhaſe. Je. b Verſammlungs⸗ Kalender. Turnerbund„Jahn“. Abfahrt zur Feierſtunde des Turukreiſes Mannheim heute Abend 2021 Uhr ab Rathaus.— Heute Abend ½8 Uhr Handballtraining, wobei ſämtliche Handballſpieler an⸗ weſend ſein müſſen.— Morgen Donnerstag Abend wichtige Turnſtunde der Turnerinnen. Wegen des bevorſtehenden Schau⸗ türnens muß alles da ſein. 5 Gammel ⸗Anzeiger Unt für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verbeuſsgenoſſenſchaft. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß wir außer dem Perlkalkſtickſtoff, den wir auf Lager haben, keinen mehr bekommen. Wir bitten darum unſere Mitglieder, ſich mit dem zur Verfügung ſtehenden Vorrat ſofort einzudecken. Abgabe auch an Nichtbeſteller. Fein Hierfür erlauben wir uns anzubieten: Magnifikate in geschmackvollen Einbänden und allen Preislagen. Kerzen und Ausputz hierzu. Kommunion-Kränzchen und Anstecker in einfachster bis feinster Ausführung. Rosenkränze und Etuis hierzu. Gerahmte Bilder und Kaufen Sie im Fachgeschäft am Platze Buchhandlung jJosef Kreutzer Wärdige und schöne Tage des Lebens Sind die der Kommunion! Geschenkartikel. sortiertes Lager in Gratulations-Karten. Kloppenheimerstraße 77. f Zum Weißen Sonntag empfehle ich 2 f Blühende Tepfpflanzen 5 5 un Schnittblumen. 8 f Wilh. Stichtenoth, Oärtnerei am Friedhof. 3 3 i — werden schnellstens angefertigt Druckarbeiten in der ear te Ber Gummi⸗ ſtempei liefert 1 an d. Ort. 0 zu verkaufen. zu mieten geſucht. Neckar⸗Bote. Lichtenauerſtr. 16 Koppenbeſmerstr. 5. Klaus Möller. Pfeldedene 10 Meter 2 Zimmer Wlerleren Plſſerſchlauch e 8 von der Halle bis(20 mm) faſt neu] U. gegen Belohnung 1 Auenmddddemddmddmbmummmmmbmdmdde dee 5 edndmmodmdorss Für die Bächere 3. Weißen Sonntag empfehle: Sämtl. Backartikel in bekannt beſter Qualität. Ferner: Gute u. preiswerte Obſt⸗ u. Gemüſekonſerven Pfälzer Naturweine von 0.65 bis 1.50 p. Ltr. Friſchgebrannten Feſttags⸗Kaffee. 30% Rabatt. Seorg Nöser kamm nnen nnn aeaenaananpnnundnnnhnnananann zwetmazige Kunden Werbung S Zeitungs anzeigen durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe, weil durch die größerer Amſatz erzielt wird Zum Lamm. Morgen Donnerstag früh Schlachtfest Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Peter Lenz Wtw. Nordd. Saatkartoffeln vorrätig: Böhms Allerfrüheſte Frühgold, Holl. Erſtlinge Deutſche Erſtlinge, Flava. Spãte Sorten treffen in Kürze ein. Düngemittel 5 ſtets vorrätig: Kalkſtickſtoff, gekörnt Thomasmehl Superphosphat, Kaliſalz Amoniak, Nitrophoska a Kalimagneſia, Kalkſalpeter Düngekalk, Huminal. Mex. Schmich.