e,/, eee n 7 7 „i eee ee en bien ee ee ee e 2 mee u en een ehe ee nec n ene een * A Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Amgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 37. Jahrgang Freitag, den 2. April 1987 Nr. 76 Der Hanſealengeiſt ploibl. Lübeck von Preußen übernommen.— Frick über Reichs⸗ reform und Selbſtverwaltung. Lübeck, 1. April. Die alte und Freie Hanſeſtadt Lübeck iſt am Donners⸗ tag in feierlichem Staatsakt auf das Land Preußen überge⸗ angen. Aus dieſem Anlaß war Keichsinnenminiſter Dr. Frick am Vormikktag, aus Hamburg kommend, in Lübeck eingetroffen. Der Miniſter und ſeine Begleitung fuhren durch die feſtlich geſchmückten Straßen, in denen HJ und BDM Spa⸗ lier bildeten, zum Rathaus, wo ſich im altehrwürdigen Au⸗ dienzſaal die Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, der Behörden und der Wirtſchaft eingefun⸗ den hatten. Nach der Rienzi⸗Ouvertüre hieß Oberbürgermeiſter Dr. Drechsler den Reichsinnenminiſter und die übrigen Gäſte willkommen und 1 85 einen Ueberblick über die ruhm⸗ reiche 800jährige Geſchichte der Stadt Lübeck.„Für Lübecks Wirtſchaftsleben,“ ſo erklärte er,„war es von großer Be⸗ deutung, daß die Induſtrie mehr und mehr in der Stadt Fuß faßte ja, ſchließlich den Handel überflügelte. Von jeher hat Lübeck durch ſeine Lage an der Landenge zwiſchen Nord⸗ und Oſtſee als Umſchlagsplatz zwiſchen beiden Mee⸗ ren eine Aufgabe von beſonderer Bedeutung zu erfüllen ge⸗ habt. Dr. Drechsler ſchilderte dann, wie durch die Entwick⸗ lung der Verhältniſſe ſich die wirtſchaftliche Bedeutung Lü⸗ becks allmählich verringerte und ſelbſt die großen Aufwen⸗ dungen für einen Elbe⸗Lübeck⸗Kanal nicht die er⸗ hoffte Entſchädigung brachten. Erſt durch die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung ſei die Stadt wieder geſundet. Nun ſei der Elbe Lülbeck Kanal zu einer Oſtſee⸗ mündung der Elbe geworden. In Wirtſchaft und Kultur ſtelle die Stadt Lübeck eine Hauptvermittlerin zwiſchen Deutſchland und den Völkern des baltiſchen Raumes dar. So ſeien gute Vorzeichen für die zukünftige Entwicklung Lü⸗ vecks vorhanden, und vertrauensvoll dürfe man die Neuge⸗ ſtaltung des Reiches erwarten.“ Oberbürgermeiſter Dr. Drechsler legte ſodann das Steuer der Hanſeſtadt Lübeck in die Hand des Reichsinnenminiſters Dr. Frick als des Sachwalters des Führers. Dr. Frick ſpricht Sodann nahm Reichsminiſter Dr. Frick das Wort. Nach einem geſchichtlichen Rückblick führte er u. a. aus: An die Stelle des Gegeneinander zwiſchen dem Reich und den Ländern iſt das große Mit- und Fürein⸗ ander, an die Stelle der Vielheit der Länder die im Reich geeinte Nation, an die Stelle des Bundesſtaates der Ein⸗ heitsſtaat getreten. Die Staatshoheit des Deutſchen Reiches iſt ein unteilbares Ganzes und ſteht lediglich dem Reich zu. Die Glieder des Reiches: Länder. Provinzen oder künftige Reichsgaue ſind ſtaatliche Verwaltungsbezirke und zu⸗ gleich gebietskörperſchaftliche Träger der Selbſtverwaltung. Wenn das Geſetz über die Gebietsbereinigungen den geſchichtlichen Vorgang, der heute Wirklichkeit geworden iſt, in die knappen Worte faßk:„Das Land Lübeck geht auf das Land Preußen über“, ſo bedeutet dies nichts anderes, als daß Lübeck im Reich aufgeht. Hierin liegt die ſtaatspolitiſche Bedeutung der Reichsreformmaßnahme, die wir heute feierlich begehen. Wir müſſen uns dabei darüber klar ſein, daß das, was ſich für Lübeck heute in der äußeren Form vollzieht, ſeine innere Grundlage bereits im Neuaufbau⸗Geſetz vom 30. Januar 1934 hat, durch das nicht nur Lübeck, ſondern alle deutſchen Länder ſtaatsrechtlich in das deutſche Einheits⸗ reich übergeleitet worden ſind. Die Beſeitigung des ſtaat⸗ lichen Verwaltungsbezirkes Lübeck und die Vereinigung Lübecks mit der Provinz Schleswig⸗Holſtein iſt neben der Bildung von Groß⸗Hamburg ein wichtiger Schritt duf dem Wege zur gebietlichen Neuordnung der Verwaltung im norddeutſchen Raum. Noch bunter iſt das Bild der deutſchen Landkarte und noch verworrener iſt die Grenzführung dadurch, daß die Länder, die die Bezirke für die allgemeine Verwaltung dar⸗ ſtellen, in ſich vielfach des räumlichen Zuſammenhanges entbehren. Auch hier heilt das heute in Kraft tretende Ge⸗ ſetz die ſchlimmſten Auswirkungen des beſtehenden Zuſtan⸗ des, indem vom Lande Oldenburg, das aus drei weit voneinander entfernt liegenden Landesteilen beſteht, die beiden kleineren Landesteile abgefrennt werden, deren einer— Lübecks Nachbar— zuſammen mit lübiſchen Land⸗ emeinden zu einem preußiſchen Landkreis zuſammenge⸗ faßt wird. Im Zuge der Reichsplanung Ueber den Lübecker Wirtſchafts⸗ und Kulturraum hin⸗ aus iſt aber das neue Geſetz von allgemeiner Be⸗ deutung, indem erſtmalig im Dritten Reich, abgeſehen von der im Dezember 1933 erfolgten Vereinigung der bei⸗ den Länder Mecklenburg, die regionale Neuordnung ange⸗ paßt wird, die das Geſetz bekanntlich ſowohl an der Trave⸗ mündung wie an der Elbmündung und Jademündung durchführt. a Dieſes Geſetz iſt als ein Ausfluß der Reichsplanung zu werten. Wird davon ausgegangen, daß das Reichsgebier im Zuge der Reichsneugliederung in Reichsgaue etwa von der Größe der heutigen Anden n Provinzen oder der größeren außerpreußiſchen Länder gliedert, dann war es ausgeſchloſ⸗ 0 115 Lübeck die Stellung eines eigenen Reichsgaues vor ⸗ zuſehen.. So fallen heute Grenzpfähle und Schranken, die Lü⸗ beck von ſeinem natürlichen Hinterland und Wirtſchaftsge⸗ biet trennten und ein ſtarkes Hindernis für die völlige Ent⸗ faltung der Kräfte Lübecks in ſeinem Wirtſchaftsraum bil⸗ deten. Mit dem heutigen Tage iſt die Einheit des auf 1 155 und natürlichen Grenzen beruhenden lübi⸗ chen Kultur⸗ und Wirtſchaftsraumes hergeſtellt. Die Hanſe⸗ ſtadt Lübeck bildet künftighin einen Stadtkreis im Regie⸗ rungsbezirk Schleswig. Die Einführung der Deutſchen Gemeindeordnung, die nunmehr für die Verwaltung Lübecks wie für die Verwal⸗ tungen aller deutſchen Gemeinden die Grundlage bildet, fin⸗ det hier einen vorbereiteten Boden. Deulſche Selbſtverwaltung bedeutet für uns nicht Uni⸗ formierung der deutſchen Gemeinden, ſondern aktivſte Auslöſung der Kräfte nach den beſonderen Verhältniſſen jeder einzelnen Gemeinde. meine vornehmſte Pflicht, um des Selbſtverwaltungsgedan⸗ kens willen die eigenſtändige Entwicklung der Sen cen Ge⸗ meinden zu ſchützen und zu fördern. Die deutſchen Gemein⸗ den, in deren Gemeinſchaft nun auch Lübeck eintritt, ſind dank unſerer unausgeſetzten Bemühungen zu neuem Leben erwacht; ſie ſind verwaltungsmäßig geordnet und finanziell ſchon jetzt weitgehend wieder geſundet. Reichsminiſter Dr. Frick ſchloß dann: An der Aufgabe Lübecks, Mittlerin zu ſein zwiſchen Deutſchland und den Völkern im baltiſchen Ra um, hat ſich durch die verwaltungsmäßige Neuordnung nichts geändert. Wir ſtehen hier heute nicht am En de einer Enkwicklung, ſon⸗ dern an deren Beginn. Das Dritte Reich und ſein Führer erwarten von Lübeck und den Bürgern dieſer ſtol⸗ zen Hanſeſtadt, die nach wie vor den Namen der Hanſe füh⸗ ren wird, im Dienſt der großen deutſchen Volksgemeinſchaft Leiſtungen und Taten, die getragen ſind vom alten lübi⸗ ſchen Hanſeatengeiſt. Nur die 1185 hat ſich geändert; der alte Hanſeatengeiſt ſoll bleiben. Ueber den Gemeinden, über den Gauen ſteht heute das nationalſozialiſtiſche Einheitsreich. Es lebe Deukſchland! Es lebe ſein Führer! Dem Führer Siegheil! Staatsalt in Eutin Uebernahme des oldenburgiſchen Landesteiles. Eutin, 2. April. Mit einem feierlichen Staatsakt im Eutiner Schloß⸗ hokel wurde Donnerskagnachmitkag der bisherige olden. burgiſche Landesteil Lübeck durch Reichsminiſter Dr. Frick in die Verwaltung Preußens übernommen. Damit wurde dieſer Landesteil ein neuer Landkreis der Provinz Schles⸗ wig⸗Holſtein. Eutin, die traditionsreiche bisherige Regierungsſtadt, liegt in einer reizvollen, von Buchenwäldern umfäumten Seenlandſchaft. In Eutin ſtand die Wiege des großen deutſchen Komponiſten Karl Maria v. Weber; mit dieſer Stadt iſt auch das Leben und Wirken unſerer deutſchen Dichter um die Wende des 18. Jahrhunderts verknüpft. Die idylliſche Stadt mit ihren ſchmucken Häuſern und ihrer ro⸗ mantiſchen Umgebung ſtand in feſtlichem Flaggenſchmuck, und von Nah und Fern war die Bevölkerung herbeige⸗ kommen, um der Lautſprecherübertragung des Staatsaktes aus dem Saal des Schloßhotels zu folgen. Regierungspräſident Böhmcker⸗Eutin begrüßte Reichsinnenminiſter Dr. Frick und die Ehrengäſte von Par⸗ tei, Staat und Wehrmacht und erinnerte an die ſchweren Jahre der Kampfzeit, die den oldenburgiſchen Landesteil Lübeck immer als Hochburg des Nationalſozialismus geſe⸗ hen habe. Dann nahm Reichsinnenminiſter Dr. Frick das Wort. Ex ſagte u a.: 5 „Unmittelbar nach der Machtübernahme hat der Füh⸗ rer durch die Einſetzung der Reichsſtatthalter und ſpäter vor allem durch das Neuaufhaugeſetz die Länder ihrer Staatlichkeit entkleidet und ſie zu Verwaltungsbezirken und Gebietskörperſchaften des deutſchen Einheitsſtaat umgeſtal⸗ tet. Im einzelnen aber iſt noch vieles unfertig. Noch viel wird um⸗ und ausgebaut werden müſſen, um wirklich die Organiſation zu ſchaffen, die als Endlöſung angeſe⸗ hen werden kann. Aufs allerdeutlichſte muß bekont werden, daß die Neu⸗ gliederung des Reiches nicht von Zufälligkeiten, von hiſto⸗ riſchen Gewohnheiten oder von Doktrinen beeinfluß ſein darf, ſondern daß ſie dem deutſchen Volke auf den Leib zu⸗ geſchnitten werden muß. Nicht nach rückwärts, ſondern nach vorwärts ausgerichtete Geſichtspunkte werden für die Neu⸗ gliederung den Ausſchlag geben. Es handelt ſich bei der Neugliederung des Reiches nicht mehr wie früher um Landerwerb mehr oder weniger 'egenſätzlich oder eigenſüchtig eingeſtellter Staaten. Preu⸗ en und Oldenburg ſind keine ſelbſtändigen Staatsgebilde mehr. Mit dem Uebergang des Landkreiſes Eutin in den preußiſchen Stgatsverband vollzieht ſich zugleich ſein Ueber⸗ gehen in den Verband der Provinz Schleswig⸗Holſtein. So übernehme ich denn den 1 55 oldenburgiſchen Landesteil Lübeck in die Verwaltung Preußens als Treuhänder des Reiches. Die Einwohner des Landkreiſes werden durch dieſe Neuordnung nicht etwa Preußen:! ſeit im Februar 1934 in Verfolg des Neuaufbaugeſetzes, das den deutſchen Einheitsſtaat ſchuf, an die Stelle der Staatsangehörigkeit von 16 deutſchen Ländern die einheitliche deutſche Staats⸗ angehörigkeit, die Reichsangehörigkeit, getreten iſt, gibt es nur noch Deutſche, die nur einen politiſchen Glauben kennen: den Nationalſozialtsmus, nur ein Vaterland: Deutſchland, und nur einen Führer: Adolf Hitler. Ich halte es für. Birkenfelds Vereinigung mit Preußen Birkenfeld, 1. April. Die durch das Gebietsbereinigungsgeſetz vom 27. Ja⸗ nuar ausgesprochene Ueberleitung des Landkreiſes Birken⸗ feld in das Land Preußen wurde Donnerstag in der neuen Kreisſtadt Birkenfeld in Anweſenheit des Sberpräſidenten der Rheinprovinz, Staatsrat Terboven, des oldenbur⸗ giſchen Staatsminiſters Pauly, des Regierungspräſiden⸗ ten Dr. Miſchke von Koblenz und von Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht in einem feier⸗ lichen Staatsakt vollzogen. Staatsminiſter Pau hy betonte in ſeiner Ansprache, daß am heutigen Tage Preußen ein Land übernehme, deſſen Staats- und Gemeindefinanzen in beſter Ordnung ſeien. Oberpräſident Terboven verwies darauf. daß die⸗ ſer verhältnismäßig kleine Vorgang doch außerordentliche Bedeutung im Rahmen der großen Gebietsbereinigung er⸗ lange. Er ſtelle einen bedeutſamen Schritt auf dem Wege zum Einheitsſtaat dar, wie er in dem ge⸗ ſchichtlichen Aufgabenkreis des Nationalſozialismus liege. Zum Landrat des neuen Kreiſes Birkenfeld, zu dem von heute an auch der Reſtkreis Baumholder ge⸗ hört, wurde der bisherige Regierungspräſidenk von Birken⸗ feld, Kreisleiter Wild, ernannt. Hamburgs Dank an den Führer Rudolf Heß und Dr. Ley ſprachen. 5 Hamburg, 2. April. Eine machtvolle Kundgebung der Partei und ihrer Gliederungen auf dem Adolf-Hikler⸗Platz beſchloß am Don- kerskagabend die Feiern aus Anlaß des Inkrafttretens des Groß-Hamburg⸗Geſetzes. Rudolf Heß und Dr. Ley ſprachen. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf H e ß, be⸗ zeichnete die Berichtigung der Hamburger Grenzziehung als Geburtstagsgeſchenk an den toten Altreichskanzler, Vis fühlte kck. der ſich mit Hamburg beſoſnders eng verbunden ühlte. Es ſei ſicher für viele Parteigenoſſen heute nicht leicht, ſo ſagte Rudolf Heß weiter, aus den Formationen der Be⸗ wegung, in denen ſie in der Kampfzeit geſtanden hätten, heute überzugehen in neue. Er wiſſe aber, daß ſie genau ſo im neuen Verbande ihre Pflicht tun wie auf dem alten Kampfplatz. 5 „And Ihr könt es Euch zur Ehre anrechnen“, fuhr der Stellvertreter des Führers fort,„daß Ihr perſönlich bekei⸗ ligt ſeid an dem erſten großen Schritt der Reichsreform in Deutſchland— daß Ihr perſönlich bekeiligt ſeid an der Verwirklichung eines bedeutſamen Zieles des nationalſozia⸗ liſtiſchen Reiches.“ Mit dem heutigen Tage iſt das große Tor Deutſchlands in die Welt weſentlich vergrößert worden. Möge die Welt darin auch eine ſymboliſche Geſte ſehen. Nicht Iſolierung will Deutſchland, ſondern Fühlung und Aufbau. Deutſch⸗ land hält ſeine Tore zur Welt offen. Deutſchland weiß, daß mit dem Austauſch von Waren Hand in Hand geht der Austauſch von Gütern der Kultur. Deutſchland weiß, daß mit dem Austauſch von Gütern der Kultur Hand in Hand geht eine Förderung des Verſtändniſſes der Völker unter⸗ einander. Die Förderung des Verſtändniſſes aber diene dem Frieden der Welt! Konzertreiſe durch Deutſchland Ankunft des Angariſchen Philharmoniſchen Orcheflers. Bresltu, 2. April. Das Ungariſche Philharmoniſche Or⸗ cheſter, das im Zuge des deutſch ungariſchen Kulturabkom⸗ mens in der erſten Dekade des Monats April eine Kon⸗ zertreiſe durch neun deutſche Großſtädte unternimmt, iſt Donnerstagabend in Breslau. der erſten Station dieſer Reiſe, eingetroffen. Die ungariſchen Gäſte ſehen dem Verlauf der Konzert⸗ reiſe durch Deutſchland mit geſpannter Erwartung entge⸗ ten.. „Vorſätzliches Offenſivprogramm“ 0 Italien gegen die britiſche Preſſe. 5 Rom, 1. April. Mit aller Schärfe wenden ſich die römiſchen Blätter ge⸗ Ken die heftige italienfeindliche Polemik der geſamten eng⸗ iſchen Preſſe, die, wie das„Giornale d'Italia“ hervor⸗ hebt, durch ihre Fälſchungen„ein vorſätzliches Offenſippro⸗ gramm verrät“. Der Direktor des halbamtlichen Blattes er⸗ klärt in ſeinem Leitortikel, die bewußt feindſelige Haltung der engliſchen Preſſe ſei ein weiteres unheilvolles Element der Unordnung in Europa. Der Artikel beſchäftigt ſich dann mit den Ausführungen der Londoner Blätter und wider⸗ legt im einzelnen die darin enthaltenen Behauptungen, dar⸗ unter Meldungen über eine angebliche Lebensmittelknapp⸗ 10 in Addis Abeba und die Ausweiſung von 200 briti⸗ chen Staatsangehörigen aus Aethiopien. Auch der Londoner Korreſpondent des„Giornale d'Ita⸗ lia“ verzeichnet die in der engliſchen Preſſe verbreiteten Gerüchte und erklärt, alle dieſe Lügenmeldungen und Mör⸗ 55 bezweckten nichts anderes als die engliſch⸗ talieniſchen eziehungen zu trüben und die internationale Unruhe zu erhöhen.. 5 5 1 5 Der Direktor der„Tribuna“ wendet ſich ebenfalls ſchärf⸗ ſtens gegen die zugleich auf zwei Fronten— Abeſſinien und Spanien— in Angriff genommene Kampagne der eng⸗ liſchen Preſſe. Botſchaſt an die Inder Neue Verfaſſung in kraft.— Trauerkag der Naklonaliſten. London, 1. April. Der engliſche König hat nach Inkrafttreten der neuen Verfaſſung für Indien eine Botſchaft an die Inder gerich⸗ tet. Die Botſchaft lautet: „Heute tritt der erſte Teil jener verfaſſungsmäßigen Reformen in Kraft, auf die Inder und Engländer gleichviel Arbeit und Mühe verwandt haben. Ich kann 18 Tag nicht vorübergehen laſſen, ohne meinen indiſchen Unterta⸗ nen zu verſichern, daß meine Gedanken und guten Wünſche bei ihnen ſind. Ein neues Kapitel wird uns eröffnet, und es iſt meine ſehnſüchtige Hoffnung und mein Gedanke, daß die jetzt gebotenen Gelegenheiten klug und edelmütig für das 9 Wohlergehen aller meiner indiſchen Völler genutzt werden.“ Gleichzeitig hat der König an Burma, das mit dem 5 en Tage von Indien getrennt wird, eine beſondere olſchaft gerichtet und dem Gouverneur von Burma eine hohe Auszeichnung verliehen. Wie aus Bombay gemeldet wird, ſetzen die indiſchen Nationaliſten ihren Feldzug gegen die in Kraft getretene Verfaſſung mit größtem Nachdruck fort. Ihre Organiſation, die Kongreßpartei, hat einen allgemeinen Trauertag, einen„Hartal“, angeordnet, wie er in den Zeiten des ſchärf⸗ ſten Konfliktes üblich war. Der Befehl iſt auch befolgt wor⸗ den. In Bombay waren die Effektenbörſe und zahlreiche Geſchäfte, die Zeitungshäuſer, die Märkte und viele Baum⸗ wollfabriken geſchloſſen. Tauſende von Kongreßanhängern marſchierten durch das Geſchäftsviertel der Stadt, die Kon⸗ auß age vor ſich hertragend. Mehrfach wurde der Ruf aut:„Boykottiert die Verfaſfung!“ Agitato⸗ ren, die zum Zeichen der Trauer ſchwarze Armbinden tru⸗ falt fuhren durch die Stadt und g den ebenfalls ihrer Feind⸗ eligkeit gegen die neue Verfaſſu! Ausdruck. In anderen indiſchen Städten wurden ähnliche Kundge⸗ bungen veranſtaltet. Sie ſind beinahe in allen Fällen mit einer allgemeinen Einſtellung der Arbeit verbunden, die jedoch nur bis Mitternacht dauern ſoll. Engliſche Warnung „Daily Telegraph“ e es ſei die Hoffnung der Kon⸗ reßpartei geweſen, die Verfaſſung bei ihrem Inkrafttreten 0 in Mißkredit zu bringen, daß große Teile nicht mehr in Kraft geſetzt werden könnten. Dieſe⸗ Ziel habe ſie nicht er⸗ reicht. Die Provinzregierungen ſeien, wie die Verfaſſung es vorſehe, in indiſche Hände gelegt worden, wobei allerdings 05 Miniſter keine Unterſtützung bei ihren Parlamenten fän⸗ en. Die„Morning Poſt“ droht Indien und ſchreibt, daß die Kongreßpolikiker nichts anderes wünſchken, als die Englän⸗ der aus Indien zu vertreiben. Wenn die britiſche Regie⸗ rung aber ihre Freunde und ihre Stellung ſchützen wolle, müſſe ſie der Kongreßpartei folgende Antwort geben:„Wei⸗ rt ihr euch, mitzuarbeiten, kun wir es au nicht. Seid hr nicht bereit, loyal innerhalb der Abe zu regieren, 1 wir unſere frühere Verwaltungsform wieder auf; nehmen.“ Scharſes Vorgehen in Indien 8 15 Politiker der Kongreßpartei verhaftet. Wie aus Patna gemeldet wird, wurde der Sekretär der Allindiſchen Kongreßpartei am Donnerstagabend von den britiſchen Behörden verhaftet. Mit ihm zuſammen wurden 14 weitere indiſche Politiker verhaftet. Sie werden beſchul⸗ digt, gegen das ausdrückliche polizeiliche Verbot eine Kund⸗ gebung gegen die neue Verfaſſung veranſtaltet zu haben. Zwei Monate Arlaub für Tſchiangkaiſchek. Ein Parteiausſchuß genehmigte das Erſuchen Tſchiangkai⸗ ſcheks um einen zweimonatigen Urlaub für die Wiederherſtel⸗ lung ſeiner Geſundheit, die ſeit der Revolte in Sianfu noch immer angegriffen iſt. In ſeiner Vertretung wird der Außen⸗ miniſter die Geſchäfte des Präſidenten des Reichsvollzugsaus⸗ ſchuſſes wahrnehmen. Dublin. De Valera erklärte im JIriſchen Landtag, unter den derzeitigen Umſtänden hätte es für den Iriſchen Frei⸗ 5 keinen Wert, auf der kommenden britiſchen Reichskon⸗ ferenz vertreten zu ſein. Seines Herzens Königin Doch Michael Romanowskis Augen funkelten leidenſchaft⸗ lich und erregt rief er: 5 „Mag man es drüben auch längſt vergeſſen haben— in mir brennt es wie ein loderndes Feuer, in deſſen Flammen ich vergehen ſoll. Auch meine Freunde und Kameraden wer⸗ den ſich ſofort daran erinnern, wenn mich der Zufall mit ihnen zuſammenführt— und ſie werden ſich voller Verach⸗ tung von mir wenden, werden mir ihre Hand nicht zum Gruße reichen. Das aber ertrüge ich nicht, denn ich habe mit den Papieren keinen Mißbrauch getrieben, ich habe die militäriſchen Geheimniſſe nicht an den Feind verraten— ich bin unſchuldig— und ich möchte es in alle Welt hinaus⸗ ſchreien: Seht her, ich bin das Opfer eines falſchen, ver⸗ räteriſchen Weibes geworden, die ſich an mich herandrängte wie eine Schlange—“ Werra hielt ſich die Ohren zu.. g „Schweige doch von dieſen längſt vergeſſenen Dingen— Aber Michael Romanowski richtete ſich trotzig auf. „Vergeſſen?— Glaubſt du, daß ein Mann jemals eine ſolche ſchmachvolle Stunde vergeſſen kann? Mir iſt es, als 255 ich erſt geſtern vor den Richtern geſtanden, die mich des ertrauensbruches und des Diebſtahls an den Papieren an⸗ klagten.“ „„Aber du lebſt ja noch— jenes Todesurteil iſt nicht voll⸗ ſtreckt 01 J 10 f 5 Michael ſchloß für Sekunden die Augen. 1 ich lebe noch— aber jener unſelige Verdacht laſtet wie ein ſchwerer Bann auf mir— und macht mich unfrei. Du kannſt ja nicht ahnen, was ich gelitten habe, als man mich in den Kerker ſperrte, mich, den Träger eines uralten Namens, deſſen Wappenſchild bisher rein und makellos war.“ „Du hätteſt mich ja anklagen können—“ Michael ſtöhnte. „Hätte ich es doch getan— aber mein Mund blieb ſtumm — ein törichter Stolz, der uns Romanowskis allen zu eigen iſt, hielt mich zurück, eine Frau anzuklagen—“ Seine Hände ballten ſich zu Fäuſten. Er trat ganz nahe Türkiſcher Marſchall des Weltkrieges geſtorben. Iſtanbul, 2. April. Im Alter von 73 Jahren ſtarb am Mittwoch der ehemalige Großveſir Marſchall z Izzet Paſcha, einer der großen Heerführer der alten Türkei.— Marſchall Izzet hakte eine glänzende militäriſche Laufbahn hinter ſich. Als Hauptmann der Kriegsakademie wurde er dem General von der Goltz⸗Paſcha zugeteilt und machte ſpäter eine vierjährige militäriſche Ausbildung in Deutſch⸗ land durch. Auf zahlreichen Kriegsſchauplätzen, in Arabien, in Syrien, Griechenland und auf dem Balkan hatte Mar⸗ ſchall Izzet führende Stellungen inne. 1913 wurde ihm der Poſten des Kriegsminiſters übertragen. Im Weltkrieg war Marſchall Izzet von 1916 an Oberbefehlshaber der Trup⸗ penan der Oſtfront und im Kaukaſus und unterzeichnete als militäriſcher Bevollmächtigter der Türkei die Friedensver⸗ träge von Breſtlitowſk und Bukareſt Nach dem Zuſammen⸗ bruch der Türkei wurde Marſchall Izzet Großveſir und un⸗ terzeichnete als ſolcher den Waffenſtillſtand mit den Alli⸗ ierten, wobei er mit großer Entſchloſſenheit den freien Ab⸗ zug der deutſchen Militär- und Zivilperſonen aus der Tür⸗ kei bei der Kleinen Entente durchſetzte. Nach der Revolution von Kemal Kaſcha zog er ſich ganz aus dem politiſchen und militäriſchen Leben zurück. Vorſtoß an der baskiſchen Front Zwei Ortſchaften an der Südfront aufgegeben. Salamanca, 1. April. General Queipo de Llano beſtätigte im Sender Sevllla die Nachrichten über die Mittwoch eingeſetzte nationale Of⸗ fenſive an der baskiſchen Front. Die nationalen Truppen hätten 100 Gefangene gemacht und Kanonen und Gewehre erbeutet. Von der Südfront wird gemeldet, die Nationalen hätten ihre Stellungen in Alcaracejos und Villanueva del Duque au gegeben, da dieſe durch Artilleriebeſchießung völlig zerſtörten Ortſchaften keine taktiſche Bedeutung hät⸗ ten. Die Einwohner ſeien gefolgt, um nicht neuerdings un⸗ ter bolſchewiſtiſche Herrſchaft zu kommen. Der Rückzug iſt mehr denn ausgeglichen durch die Beſetzung einiger bedeu⸗ tender, Täler beherrſchender Stellungen des gleichen Front⸗ abſchnittes im Gebirge von Los Pedroches. An der Aſturienfront nahm die nationale Artil⸗ lerie die gegneriſche Frontlinie unter Feuer. eindliche Vorſtöße an der Cordobafront wurden durch Artille⸗ riefeuer und einen Gegenvorſtoß der nationalen Infanterie abgewieſen. Die nationalen Flieger haben die militäriſchen An⸗ lagen bei Marquing und Durango ſowie die Waffenfabri⸗ ken von Eibar mit Bomben belegt. Von der baskiſchen Front verlautet, daß die am Mitt⸗ woch begonnenen Kämpfe nördlich von Vitoria und bei Eibar auch am Donnerstag mit großer Heftigkeit andau⸗ erten. Die nationalen Truppen— Flieger, Artillerie, Tanks und Infanterie— behalten in glänzender Zuſammenar⸗ beit auch weiterhin an ſämtlichen Frontabſchnitten die Initiative und ſind bemüht, die ſich hartnäckig verteidigen⸗ den bolſchewiſtiſchen Banden nordwärts zu drängen. Gleichzeitig werden die am Mittwoch eroberten günſtig ge⸗ legenen Bergſtellungen geſichert und befeſtigt. Frauen werſen ſich vor den Zug Der nationale Rundfunk berichtet, daß bei der Aus⸗ fahrt eines Transportes von Milizmännern in der noch unker der Herrſchaft der Bolſchewiſten ſtehenden Stadt Ciu⸗ dad Real verzweifelte Frauen eine erſchütternde Kundge⸗ bung veranſtaltet haben. Am den Zug, der ihre Männer und Söhne als Schlachtopfer Moskaus an die Front brin. gen ſollte, an der Abfahrt zu verhindern, warfen ſie ſich auf die Schienen und wichen nicht eher, als bis die Bolſche⸗ wiſten mit der Schußwaffe die„Ruhe wiederhergeſtellt“ hatten. Kriegsmaterialſchmuggel geht weiter Der däniſche 800⸗To Frachter„Sectia“, der un er der Flagge von Panama fährt, traf im Hafen von Cherbourg ein und 5 dort 50 To. Kohle an Bord genommen. Der Kapitän des Schiffes erklärte, er wolle nach Veracruz(Me⸗ 151 In Cherbourg ſchenkt man jedoch diefer Erklärung in nbetracht der geringen Tonnage des Frachters keinen Glauben und vermutet, daß das Schiff für die ſpaniſchen Bolſchewiſten beſtimmt iſt. N an das Ruhebett heran und ſchaute mit drohenden Blicken auf die kleine zierliche Frauengeſtalt nieder. „Du haſt mich belogen und betrogen.— Du haſt dich in mein Leben gedrängt und biſt mein Unglück geworden. — Du haſt mich mit deinem Liebesſpiel toll gemacht— haſt mich mit deinen Küſſen und Zärtlichkeiten betäubt, ſo daß ich in einer Stunde des Rauſches vergaß, daß ich ernſte, heilige Pflichten gegen mein Vaterland hatte. Aber ich war jung— ich hatte wochenlang im ärgſten Kugelregen geſtan⸗ den— hatte Stunde um Stunde dem Tod ins Auge geſehen und ſehnte mich danach, zu leben— ſehnte mich danach, in den Armen einer Frau zu vergeſſen, daß jeden Tag meinem Leben ein Ziel geſetzt ſein könnte.— Du aber hatteſt nur einen Gedanken, meinen Liebesrauſch auszunützen und dich in den Beſitz der Papiere zu bringen, die dein Geliebter, Saſcha Lermontow, den du hier als deinen Bruder aus⸗ zugeben wagſt, für hohe Summen an den Feind verkaufte.“ Aber Werra ließ ſich durch die drohenden Blicke Michae! Romanowskis nicht einſchüchtern. „Warum ſagſt du jetzt das alles mir?— Du hätteſt ja damals die Polizei auf mich hetzen können—“ Michael lachte höhniſch auf. „Sie hätten dich ja nicht mehr gefunden, denn du haſt an jenem Tage, da man mich verhaftete, mit Saſcha das Weite geſucht.— Du hatteſt dich in Sicherheit gebracht und triebſt dein Spiel ſogar ſo weit, daß du mir jene falſche Todesnachricht zugehen ließeſt, damit du vor meinen Nach⸗ forſchungen ſicher warſt— aber wenn es dir auch gelungen iſt, mein Leben zu zerſtören—“ Werra richtete ſich haſtig auf. i 8 i „Ich finde durchaus nicht, daß dein Leben zerſtört tſt.— Du haſt dich in Sicherheit gebracht— biſt hierher nach Deutſchland geflüchtet und ſcheinſt ein angenehmes Leben zu führen—“ Michaels Geſicht wurde um einen Schein bleicher und langſam entgegnete er: „Ja, ich lebe. Ein gütiges Schickſal bewahrte mich davor, daß jenes Urteil des Kriegsgerichts an mir vollſtreckt wurde. Nur wenige Stunden waren mir noch beſtimmt— der Mor⸗ gen graute bereits, an dem das Todesurteil an mir voll⸗ zogen werden ſollte— da aber hielten die Oeſterreicher ihren Einzug in die kleine Stadt und nahmen alles gefangen, was unter den Fahnen Rußlands ſtand— ſo wurde ich ein Ge⸗ fangener und habe viele Jahre im harten Frondienſt ver⸗ Kurzmeldungen Berlin. Die im März in Berlin eingeleiteten Verhand⸗ lungen über ein deutſch⸗franzöſiſches Zahlungs⸗ und Waren⸗ abkommen werden nach einer kurzen Unterbrechung am 5. April in Paris fortgeſetzt. Berlin. Im Volksgerichtshof fand eine Abſchiedsfeier für Reichsanwalt Joerns ſtatt, der nach Erreichung der Al⸗ tersgrenze in den Ruheſtand tritt. Kein italieniſches Kriegsſchiff zur Königskrönung London, 1. April. Wie der Flottenkorreſpondent des „Daily Telegraph“ meldet, wird an der Flottenſchau in Spithead anläßlich der Krönung des engliſchen Königs kein italieniſches Kriegsſchiff teilnehmen. Italien ſei eingeladen worden, ein Kriegsſchiff zu entſenden. Die italieniſche Re⸗ gierung habe ſich aber nicht in der Lage geſehen, dieſe Ein⸗ ladung anzunehmen. Franzöſiſches Flugzeug beſchoſſen Paris, 2. April. Das franzöſiſche Flugzeug„Antares“ wurde beim Ueberfliegen von Valencia von Flaks beſchoſſen, aber nicht getroffen. Es handelt ſich um das den regelmäßi⸗ gen Dienſt zwiſchen Alicante und Barcelona verſehende Flugzeug der franzöſiſchen Luftfahrtgeſellſchaft Air France. An Bord befanden ſich die dreiköpfige Mannſchaft ſowie vier Fluggäſte. Als der Bordfunker die Nationalität des Flug⸗ zeuges meldete, wurde die Beſchießung eingeſtellt. Die Bolſchewiſten haben ſich mittlerweile bei der franzöſiſchen Luftfahrtgeſellſchaft entſchuldigt. Nur der Tatſache, daß das Flugzeug ſich in großer Höhe befand, iſt es zu verdanken, daß es nicht getroffen wurde. i 317 Gtundenkilometer! Neuer Geſchwindigkeitsrekord. Rom, 2. April. Der Geſchwindigkeitsrekord für Flug⸗ euge ef geſchloſſener 100⸗Km⸗Bahn iſt von dem italieni⸗ 9 0 Reſervefliegeroffizier Niclot mit 517,836 Stdem um 41,520 Km. gegenüber dem Rekord des franzöſiſchen Flie⸗ gers Arnoux verbeſſert worden. Der neue Rekord iſt mit einem italieniſchen Serienkampfflugzeug Breda 89 an der Tiber⸗Mündung zwiſchen Fiumieino und Anzio aufgeſtellt und bereits vom Kgl. Italieniſchen Fliegerklub zur inter⸗ nationalen Anerkennung angemeldet worden. Kommuniſtiſche Revolte in Brünner Waffenwerken. In den ſtaatlichen Brünner Waffenwerken kam es zu elner kommuniſtiſchen Revolte. Von der Leitung des Wer⸗ kes war im Auftrage des tſchechiſchen Verteidigungsmini⸗ ſteriums die Verbreitung kommuniſtiſcher Druckſchriften in⸗ nerhalb des Betriebes verboten worden. Eine Sitzung des Betriebsausſchuſſes nahm gegen dieſe Maßnahme heftig Stellung. Darauf unterbrach die Belegſchaft des ausgedehn⸗ ten Werkes in allen Abteilungen die Arbeit und hielt eine Verſammlung ab, die außerordentlich ſtürmiſch verlief. Die Marxiſten verlangten den Widerruf der Verfügung des Verteidigungsminiſteriums. widrigenfalls ſie mit den ſchärfſten Maßnahmen drohten. Gleichzeitig wurde auch eine 20proz. Lohnerhöhung gefordert. Steigender Brotpreis in England. Der Ernährungsrat Englands hat ſich in ſeinem Be⸗ richt für 1936 auch ſehr ausführlich mit den Auswirkungen des ſtändig ſteigenden Brotpreiſes auf die Lebenshaltung der ärmeren Schichten befaßt. Aus den Feſtſtellungen geht hervor, daß das Brot jetzt in England ſeinen höchſten Preis ſeit 1928 erreicht hat. Da aber in England Brot und Mehl etwa 20 Prozent der Geſamtausgaben ärmerer Familien für Lebensmittel ausmachen, iſt es klar, welche Einwirkung jede Brotpreisſteigerung auf die Lebenshaltung der min⸗ derbemittelten Schichten ausmachen muß. 100 000 amerikaniſche Aukomobilarbeiter im Streik. Der Gouverneur des Staates Michigan, Murphy, iſt fieberhaft bemüht, den Streik bei der Chrysler⸗Automobil⸗ geſellſchaft beizulegen. In Lanying leitet er die Beſprechun⸗ gen zwiſchen Verkretern des Unternehmens und der Ge⸗ werkſchaft der Automobilarbeiter. Am Donnerstag ſind nun in vier Werken der General Motors, nämlich in Flint, Pontiac, Michigan und Cleveland, neue Streiks ausgebro⸗ chen. Während durch den Streik bei Chrysler insgeſamt 80 000 Mann arbeitslos wurden, ſind durch den neuen Ausſtand insgeſamt 18 400 Arbeiter betroffen. bracht. Und als ich endlich nach Friedensſchluß heimkehrte, fand ich nichts mehr von meinen Beſitzungen, die ſich fremde Menſchen angeeignet hatten, und wie ein Bettler mußte ich flüchten, um ſchließlich eine neue Heimat zu finden. Niemand kann ermeſſen, was ich gelitten habe— gelitten durch deine Schuld. Und da ich dich vor Gericht nicht zur Rechenſchaft ziehen lann, noch will— ſo werde ich dein eigener Richter ſein—“ Werra lachte verächtlich auf. „Und du glaubſt, daß ich mich deinem Urteilsſpruch füge?“ „Es wird dir keine andere Wahl bleiben—“ „Das kommt auf den Verſuch an— ich habe keine Luſt, mir meine Pläne verderben zu laſſen.“ Michael preßte die Lippen zuſammen. „Deine Pläne— ſie können nur das Unglück dieſes Hau⸗ ſes bedeuten.“ „Konrad Mayburg liebt mich über alles— 4 „Weil er genau ſo blind iſt, wie ich es war— wüßte er, daß Saſcha nicht dein Bruder, ſondern dein Geliebter iſt— würde er aus meinem Munde die Geſchichte deiner Vergangenheit hören, ſo müßte er mit Entſetzen erkennen, daß ſeine Liebe nur ein Rauſch war, der ſeine Augen blen⸗ dete— und wenn du dich meinen Bedingungen nicht fügſt, ſo werde ich ihm die Augen öffnen—“ Jäh richtete ſich Werra aus ihrer nachläſſigen Haltung auf und ihre Augen ſtarrten Michael Romanowski entſetzt an.„Du könnteſt es wagen?“ „Ja, ich habe hier in dieſem Hauſe eine Heimat gefun⸗ den— ich habe hier alles Schwere vergeſſen gelernt, das hinter mir liegt— ich ſchulde dieſem Hauſe großen Dank.“ Werra lachte höhniſch auf und unterbrach ihn: „Halten dich vielleicht die ſchönen Augen der blonden Lieſelotte gefeſſelt?“ 8 „Darüber bin ich dir keine Antwort ſchuldig— wenn ich irgendwelche ſüße Träume hatte, ſo ſind ſie durch dein Kommen zerſtört worden, denn wie könnte ich es wagen, meine Augen zu dieſer reinen Mädchengeſtalt zu erheben, da ich weiß, daß du noch am Leben biſt— aber du wirſt dieſes Haus verlaſſen— ehe vierundzwanzig Stunden ver⸗ gehen, mußt du die Grenze von Mayburg überſchritten ha⸗ aun S eee e ados. Badiſche Chronik Zum Gautag der NGSDAp Die Entwicklung des Gaues Baden. Karlsruhe, 2. April. In der vom Gaupreſſeamt am Donnerstag durchge— führten Landespreſſekonferenz berichtete Gauorganiſations⸗ amtsleiter Pr. Kramer in anſchaulicher Weiſe über die Entwicklung des Gaues Baden der NSDAP. Es iſt gerade feht, wo wir vor dem Gautag ſtehen, wohl einmal ange⸗ kracht, auf den Aufe und Ausbau der großartigen Organi⸗ ion hinzuweiſen, die wie in ganz Deutſchland, ſo auch im Lande Baden unter unerhörten Opfern und Schwierigkei⸗ ten mit dem Erfolg des endlichen Sieges darum gekämpft hat, das deutſche Volk in eine Front mit Adolf Hitler zu bringen und dadurch ſeine Zukunft für alle Zeiten ſicherzu⸗ ſtellen. ö Aus ſehr kleinen Anfängen herausgewachſen— 1921 beſtanden nur wenige kleine Gruppen in Mannheim, Hei⸗ delberg und Mittelbaden— iſt die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei trotz aller Hemmungen vonſeiten des Staates(Uniform Verſammlungs⸗, Rede⸗ und Zei⸗ tungsverbote) und trotz des Terrors der gegneriſchen Par⸗ teien unter der zielbewußten, energiſchen Führung des Gauleiters Robert Wagner unaufhaltſam vorwärts geſchrit⸗ ten. In dem Jahr der Machtergreifung 1933 war die Or⸗ aniſation bereits reſtlos ausgebaut und es wurde danach kediglich die hauptamtliche Beſetzung der Parteidienſtſtellen notwendig. 8 Der Gauorganiſationsamtsleiter kam dann auf den Gautag zu ſprechen, der vom 16.—18. April d. J in der Gauhauptſtadt Karlsruhe ſtattfindet, und hob hervor, daß der Gautag nicht nur eine Angelegenheit der Partei, ſondern des ganzen Volkes iſt, ſoweit es in Baden wohnt. Die Partei, ſo führte der Redner aus, war nicht etwa ein Inſtrument gegen das Volk, ſondern hatte als Ziel und Aufgabe, aus dem Volke die Kräfte herauszuholen, die es fähig machen für ſeinen ſchweren Lebenskampf und für die Gewinnung einer glücklicheren Zukunft. So ſollen nicht nur die Partei und ihre Gliederungen erſcheinen, ſondern alle Volksgenoſſen die Möglichkeit ergreifen, um an den Kund⸗ gebungen des Gautages teilzunehmen. Der Verlauf wird lend ſein: Freitag, 16. April, 15 Uhr: Eröffnung der in⸗ ternationalen Ausſtellung„Der Volſchewismus“.— 20 Uhr: Feſtvorſtellung im Staatstheater:„Walküre“, wobei die Kreisleiter und Gauamtsleiter Gäſte des Gauleiters ſind. Samstag, 17. April: Einweihung des NS⸗ Schweſternheims bei Heidelberg durch den Reichsamtsleiter der NS, Pg. Hilgenfeld im Beiſein des Gauleiters. — 10 Uhr: Führertagung der HJ in der Städtiſchen Feſt⸗ halle in Karlsruhe mit Anſprache des Stabsführers der HJ, Pg. Lauterbacher— Sondertagungen ſämtlicher Gauamtsleitungen.— 18.30 Uhr: Eintreffen der badiſchen Standarten der SA und SS am Bahnhof und feierliche Verbringung in die Gauleitung, Ritterſtraße.— 20 Uhr: Große weltanſchaulich⸗kulturelle Kundgebung mit Reichs⸗ leiter Pg. Roſenberg in der Karlsruher Markthalle. Sonntag, 18. April, vormittags: Tagung des . Es ſpricht Reichsorganiſationsleiter Pg. Dr. Ley.— 14 Uhr: Großkundgebung auf dem Feſthalleplatz, wobei der Stellvertreter des Fühlers. Reichsminiſter Ru⸗ Dolf Heß ſpricht. Anſchließend Marſch durch die Stadt mit Vorbeimarſch am Stellvertreter des Führers und Gauleiter auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz. Mit einem Empfang beim Gauleiter aun Abend wird der Gautag ſeinen Abſchluß fin⸗ den. 0 Heidelberg.(Von der Aniverfität.) Profeſſor Dr. Reinhard Mecke an der Aniverſität Heidelberg wurde, nach dem Staatsanzeiger, zum perſönlichen ordentlichen Pro⸗ feſſor für theoretiſche Phyſik und zum Direktor des mathema⸗ 10e Inſtituts an der Univerſität Freiburg er⸗ nannt. U Schwetzingen.(Spargelfeſt ſchon im Juni.) In den letzten Tagen wurde in verſchiedenen Zeitungsmeldun⸗ gen der 5. bis 7. Juli als Termin des diesjährigen Spar⸗ gelfeſtes genannt. Wie der Verkehrsverein mitteilt, wird das Feſt bereits vom 5. bis 7. Juni, alſo einen Monat früher, ſtattfinden. 5 Muggenſturm b. Raſtatt.(Fernlaſtzug verun⸗ „ Bei der Federbachbrücke kam der mit Mehl be⸗ ladene Fernlaſtzug einer Karlsruher Speditionsfirma, als er von einem anderen Laſtzug überholt wurde, zu weit nach rechts und ſtürzte, das Brückengeländer mit ſich rei⸗ Fend, die Böſchung hinab. Der Vorderteil des Wagens kam dabei in den Federbach zu liegen. Die Fahrer kamen mit heiler Haut davon. Auch die Ladung blieb unbeſchädigt. () Weilersbach b. a(Von Geſteinsmaſ⸗ ſen erſchla 0 en). Einem Unglücksfall fiel der 19 Jahre alte Lukas Schleicher zum Opfer. Im Schotterwerk löſte ſich unerwartet eine große Geſteinsmaſſe. Schleicher, der nicht mehr rechtzeitig zur Seite ſpringen konnte, wurde erfaßt und verſchüttet. Seine Kameraden konnten ihn nur noch als Leiche bergen. Tödliche Unglücksfälle. (— Pfullendorf. Der Sägemühlenbeſitzer Wilh. Fiſcher und ſein 16jähriger Sohn Hans aus Otterswang waren im Wald mit Holzfällen beſchäftigt. Dabei drehte der Wind eine ſtürzende Tanne ſo unglücklich, daß der Sohn von dem ſchwe⸗ ren Stamm getroffen wurde. Er erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er eine Stunde darauf ſtarb. Der Vater mußte zuerſt nach Hauſe eilen und eine Winde holen, ehe er ſeinen Sohn aus feiner unglücklichen Lage befreien konnte. (=) Konſtanz. Der neunjährige Schüler Rudolf Egger glitt beim Spielen auf der Straße ſo unglücklich in 1 Oellache aus, daß er einen Schädelbruch erlitt. An den Fol⸗ gen der ſchweren Verletzung iſt der Knabe in der Nacht geſtorben. Aus den Nachbargauen „— Beſigheim.(Noch ein Toter). Wie wir bereits mitgeteilt haben, ereignete ſich in den Felſengärten am Oſtermontagnachmittag ein ſchwerer Unfall. Der Verun⸗ glückte, der 23jährige Ludwig Nepps aus Stuttgart, iſt nunmehr am Dienstag morgen im Beſigheimer Kranken⸗ haus ſeinen Verletzungen erlegen. Der Tote wird nach Stuttgart übergeführt. Damit hat nun leider auch der weite ſchwere Unfall der Oſterfeiertage einen tödlichen Ausgang genommen. Wie die Unterſuchung im Fall des tödlich verunglückten Götz ergab, trifft außer dem Verun⸗ glückten ſelbſt niemand irgendeine Schuld. Die Beiſetzung des auf ſo bedauerliche Weiſe ums Leben gekommenen Götz findet in ſeinem Heimatort Sersheim ſtatt. Pirmaſens.(Schwervepletzt aufgefunden). In der Zweibrücker Straße wurde ein Junge, der ſchwere Kopfverletzungen aufwies und ſtark blutete, in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden. Ein vorbeikommender Perſonen⸗ wagen brachte ihn ins Krankenhaus, wo ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Der Junge, Werner Bißbort aus Höh⸗ eiſchweiler, iſt zweifellos von einem Auto angefahren wor⸗ den. Unterſuchung iſt eingeleitet. — Markgröningen, Kreis Ludwigsburg.(Vom Tode des Ertrinkens gerettet). An der Glems unter⸗ halb der Spitalmühle ſpielten Kinder mit ſelbſtverfertigten Schifflein. Dabei fiel ein neun Jahre alter Knabe in die zurzeit Hochwaſſer führende Glems und ging ſofort unter. Der 15 Jahre alte Sohn des Chriſtian Popp von hier, Her⸗ mann Popp, ſprang kurz entſchloſſen ins Waſſer. Es gelang ihm auch mit Mühe, den Knaben, der bereits untergegan⸗ gen war, vor dem ſicheren Tod des Ertrinkens zu retten. — Oberlenningen, Kreis Kirchheim.(Beim Rangie⸗ ren verungſückt). Abends gegen 6 Uhr iſt der 25 Jahre alte Hilfsweichenwärter Erwin Heilemann beim Rangieren tödlich verunglückt. An den Abendzug nach Kirchheim mußten noch zwei Güterwagen angehängt wer⸗ den, die vom Fabrikgleis der Firma Scheufelen zum Haupt⸗ gleis rangiert wurden. Heilemann verſuchte, auf das Tritt⸗ brett des Wagens aufzuſpringen, kam jedoch hierbei zu Fall, wurde zwiſchen Boden und Trittbrett eingeklemmt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben Gekommene hinter⸗ läßt eine Frau und zwei kleine Kinder. Liebestragödie. In der Nacht wurde in Korneli⸗ münſter ein Mann mit einer ſchweren Kopfverletzung aufgefunden. Er wurde ſofort in ein Aachener Krankenhaus gebracht, wo er wenige Stunden ſpäter ſtarb. Die polizei⸗ lichen Ermittlungen ergaben, daß ſich der Mann die ſchwere Verletzung in ſelbſtmörderiſcher Abſicht beigebracht hat. Er war am letzten Abend mit ſeiner Braut nach Kornelimün⸗ ſter gekommen, wo dieſe mit ihrem früheren Liebhaber zu⸗ ſammentraf. Aus Gram hierüber richtete der Mann die Waffe gegen ſich ſelbſt. Gernsheim.((Todesſturz beim Ausritt). Ueber Oſtern weilte der 70jährige Oberforſtmeiſter i. R. Karl Hoffmann, der früher in Eberſtadt ſtand, in Gernsheim zu Beſuch. Als er auf einem Pferd ſeines Gaſtgebers aus⸗ reiten wollte, ſcheute dieſes am Schöfferplatz vor der Apo⸗ theke und warf den Reiter ab. Der alte Herr ſchlug mit dem Kopf hart auf das Pflaſter auf und blieb bewußtlos liegen. Mit einem doppelten Schädelbruch wurde er nach Darm⸗ ſtadt in ein Krankenhaus gebracht, wo er ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen iſt. N Jurchtbare Tat einer Mukter. Bingen, 1. April. Eine Frau aus Oberhilbersheim, die ihren Mann in Verdacht hatte, ein Verhältnis mit einem jungen Mädchen zu unterhalten, ließ ſich aus Verzweiflung zu einer furchtbaren Tat hinreißen. Als der Mann nach aus⸗ wärts gefahren war, nahm die Frau ihre beiden Kinder, ein Mädchen von ſieben Jahren und einen Jungen von ſechs Jahren, und fuhr mit ihnen nach Gaulsheim an den Rhein. Hier nahm ſie eine größere Menge Alkohol zu ſich und warf dann zunächſt den ſechsſähri en Heaigen unter einer Brücke in den Flutgraben. Das Mädchen ergriff dar⸗ auf die Flucht, wurde aber von der Mutter eingeholt und ebenfalls ins Waſſer geworfen. Die beiden Kinder ertranken. Als der Frau zum Bewußtſein kam, was ſie angerichtet hatte, ſtürzte ſie beſinnungslos zu Boden. Einige Stunden ſpäter vernahmen Fußgänger Schreien und Stöhnen vom Rhein her. Beim Nachſuchen fanden ſie die Frau, die ins Krankenhaus gebracht wurde. Dort geſtand ſie der Polizei die Tat ein. Nachdem die Frau ſich erholt hatte, wurde ſie dem Gefängnis in Mainz zugeführt. Der Mann beſtreitet, ſeiner Frau irgendwie Anlaß zur Eiferfucht gegeben zu haben. Die Leichen der beiden Kinder wurden inzwiſchen geborgen. Aufklärung eines Giftmordes. Nürnberg, 2. April,. Im Dezember 1936 iſt der Schrei⸗ ner Johann Leupold in Fürth plötzlich, geſtorben. Nach zwei Monaten wurde auf Gerüchte hin, daß Leupold keines natürlichen Todes geſtorben ſei, die Leiche exhumiert. Bei der Unterſuchung der Leichenteile im Gerichtsmediziniſchen Inſtitut Erlangen wurde feſtgeſtellt, daß Leupold mit Ar⸗ ſenik vergiftet worden iſt Daraufhin wurde die Ehefrau Kate Leupold und ſpäter noch der ledige Johann Schmitt⸗ hammer wegen Verdachtes des Giftmordes bezw. der Mit⸗ täterſchaft verhaftet. Nunmehr hat die Ehefrau Käte Leupold geſtanden, daß ſie ihrem Ehemann eine größere Menge Arſenik unker Sauerkraut gemiſcht zum Eſſen gegeben hat. Das Gift hat ſie ſich, wie ſie angibt, in einem Drogengeſchäft beſchafft und bei ſich verwahrt, um es„bei paſſender Gelegenheit“ zu verwenden. Stromſtörung in München. Abends gegen 19 Uhr trat in München in der Lichtleitung eines Teiles der Stadt eine Störung ein, die von der Innenſtadt bis nach Gieſing reichte. Zunächſt verdunkelte ſich das Licht, um dann zum 8„ Nach kurzer Zeit war der Fehler wieder ehoben. late Naudacliad Erſte Vogellieder Aus den Wolken klingt fern ein Vogelrufen. Wildgänſe ziehen nach Norden! Das bedeutet dem ſehnſüchtigen Men⸗ ſchenherzen: der Winter geht, es lenzt! Wandert man nun über die Felder und Wieſen, dann klingt aus allen Lüften auch ſchon das Lied der Feldlerche. Der erſte Lerchenton aber fällt in die Seele wie ein unſagbar großes Geſchenk der Natur, die uns nach Wintersnöten und winterlicher Abgeſchloſſenheit nun endlich wieder Lieder⸗Ueberfülle in immer wieder neuem Erleben zuteil werden läßt. In allen Gärten klingt zugleich ein anderes, ein gold⸗ klares, jauchzendſtarkes Lied: der Ruf der Schwarzdroſſel, der Amſel. So frühlingsſelig flötet ſie ihr Lied, daß gar kein Zweifel zu beſtehen wagt: nun iſt der Winter end⸗ helles davongegangen! Meiſen zwitſchern dazwiſchen ihr elles, e„Zizigeh! Zizigeh!“ Auch die Stare ſchwatzen ſchon wieder in allen nur möglichen Tonarten und mit all den Vogelſtimmen, die ſie 30 zu hören bekom⸗ men; ſind ſie doch die gefiederten„Gaſſenbuben“ unſerer heimiſchen Tierwelt. Metallen glänzt ihr Gefieder im Früh⸗ lingsſonnenſchein. Auch die Finken ſchlagen nun ſchon wle⸗ der; noch etwas zaghaft und ſehr oft mitten im Liede von neuem beginnend, üben ſie ihren melodienreichen Sang, der ſo recht zum Frühling gehört, ſingt doch ein Lied:„Die Finken ſchlagen— der Lenz iſt da!“ Kiebitz, Schnepfe, Rot⸗ kehlchen, Bachſtelze ſind weitere Boten des Frühlings. Da ſie alle ſchon wieder bei uns weilen und ihre Lieder erklin⸗ gen laſſen, will uns das Herz ſchwellen vor Jubel, daß der Winter gegangen. Mag er auch noch einmal zurückſchauen und uns erſchrecken, er iſt doch machtlos. Denn der Früh⸗ ling hat geſiegt! Schöner Erfolg. Bei der Abſchlußprüfung in der Rebenius⸗Gewerbeſchule erhielt Kurt Bauer, hier, Ett⸗ lingerſtraße 22 für ſehr gute Leiſtungen und ausgezeichnete Haltung mit 178 Punkten einen 1. Preis. Ein wertvolles Geſchenk wurde ihm bei den Abſchlußfeierlichkeiten über⸗ reicht. Wir gratulieren. Vom 1. April. Manchem Sportler, aber auch vielen Seckenheimern hat das Herz höher geſchlagen, als ſie von der Verſchönerung Seckenheims, der Erſtellung von Sport⸗ plätzen und anderen ſchönen Sachen, in unſerer Zeitung laſen, die das Wunſchgebilde aller Seckenheimer ſchon ſeit Jahren ſind. Leider muß es bei dem Wunſche vor⸗ läufig bleiben, da der 1. April ſeinen Schabernack mit all den Hoffenden geſpielt hat. die zwar einen Plan ſahen, der aber zu phantaſtiſch war, um zur Ausführung kommen zu können.— Auch der Münzenfund hatte ſeine Intereſ⸗ ſenten gefunden, die zwar enttäuſcht abzogen am Schau⸗ fenſter von Löffler, als ſie feſtſtellen mußten, daß der April ſein Rarrenſpiel getrieben. April— April. * Vom Nationaltheater. Die 5. und letzte Morgenfeier des Nationaltheaters in dieſer Spielzeit findet am kommenden Sonntag 11.30 Uhr ſtatt. Sie iſt Peter Tſchaikowſky gewid⸗ met und bringt ausſchließlich Werke dieſes Komponiſten. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Elmen⸗ dorff.— Helmuth Ebbs inſzeniert Deval⸗Goetz' Komödie „Towariſch“, die am Samstag, den 3. April, im National⸗ theater erſcheint. AUnfallchronik. Abends ſtießen Ecke Mittel⸗ und Gute⸗ mannſtraße ein Kraftwagen und ein Motorrad zuſammen. Der Motorradfahrer kam zu Fall und trug erhebliche Verlet⸗ zungen davon. Die Schuld an dem Anfall krifft vorausſichtlich den Motorradfahrer, weil er das Vorfahrtsrecht verletzte.— Auf der Relaisſtraße lief ein Junge in ein fahrendes Klein⸗ kraftrad. Er ſtürzte zu Boden u wurde einige Meter ge⸗ ſchleift und trug hierbei einen Oberſchenkelbruch davon.— Außerdem ereigneten ſich vier weitere Verkehrsunfslle W CE. zum Teil beträchtlicher Sachſchaden entſtand. 1 — Die Reiſekoſten bei Arbeitsaufnahme. Der Präſident der Reichsanſtalt beſtimmt in einem Runderlaß, daß die Lei⸗ ſtungen auf Grund der Paragraphen 132 und 135 des Ar⸗ beitsloſenverſicherungsgeſetzes für beſtimmte Arbeitskräfte ge⸗ 17 werden. Es handelt ſich dabei um Reiſekoſten ft. rbeitsaufnahme, um Umzugskoſten, Arbeitsausrüſtung und Zuſchüſſe für die Fortbildung oder Umſchulung. Dieſe Lei⸗ ſtungen ſollen nicht erhalten: 1. Arbeitsloſe, die keine Unter⸗ ſtützung bekommen, weil ſie ihre Arbeitsſtelle freiwillig auf⸗ gegeben oder ſchuldhaft verloren haben, für die Dauer der Sperrfriſt; 2. Arbeitsloſe, die ohne berechtigten Grund die Annahme einer Arbeitsſtelle verweigert haben, für die Dauer der Sperrfriſt; eine Ausnahme kann hier in beſonderen Fäl⸗ len gemacht werden; 3. Arbeitſuchende, die keine Anterſtüt⸗ zung erhalten, weil ſie noch Arbeitsentgelt beziehen oder bei ihrem Ausſcheiden aus ihrer früheren Beſchäftigung eine Abfindung erhalten haben, für die Zeit der unterſtützungsloſen Arbeitsloſigkeit. — Acchitektenreklame an Bauwerken. In den Anord⸗ nungen über den Beruf des Architekten iſt ihm jede aufdring⸗ liche Form geſchäftlichen Wettbewerbs und öffentlicher An⸗ kündigung unterſagt. Es iſt ſonach, wie die Reichskammer der bildenden Künſte in einem Erlaß betont, nicht angängig, daß Architekten zu Reklamezwecken an fertiggeſtellten Bau⸗ ten und an Gartenzäunen auffallende, meiſt auch ſehr un⸗ ſchöne Bautafeln anbringen. Reklametafeln der Architekten an Garteneinfriedungen ſind künftig verboten. Dagegen iſt geſtattet, die Urheberſchaft am Bauwerk an einer geeigneten Stelle des Bauwerkes ſelbſt in künſtleriſch geſchmackvoller Anordnung kenntlich zu machen. Die Wiedereinführung von Architektenzeichen wird in dieſem Zuſammenhang als wün⸗ ſchenswert bezeichnet. U un N 1 7 l f 6ůõ5õ 8 e W . 1 fie 0 — — 8 1 9 N— * 8* 7 — ——. —— ———— —————— ier des TUagdugdhatzts ist Standard in vielen Haushalten. Dieses selbsttätige Waschmittel reinigt schonend und hält Ihte Wäsche sänger gebrauchsfähig. STANDARD SCHAUMT AUS FHlEENER KRAFEFTI — — Der Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend 1937. Der Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend ſoll in dieſem Jahr in verſtärktem Umfange für eine Entlastung im land⸗ wirtſchaftlichen Arbeitseinſatz eingeſetzt werden. Um eine ent⸗ ſprechende Berückſichtigung arbeitseinſatzmäßiger Geſichts⸗ punkte und Notwendigkeiten herbeizuführen, bittet der Prä⸗ ſident der Reichsanſtalt, ſich alsbald mit den Bezirksführerin⸗ nen des weiblichen Arbeitsdienſtes und den Landesbauernfüh⸗ rern ins Benehmen zu ſetzen. Beſonders wichtig erſcheint der Einſatz des weiblichen Arbeitsdienſtes in den gemiſchtſprachigen Grenzbezirken, da er hier neben arbeitseinſatzmäßigen Auf⸗ gaben wertvolle Grenzlandarbeit leiſten kann. Gommerflugverkehr 1932 Täglich ſtarten 64 Flugzeuge in Frankfurk. Frankfurt a. M. Der am 4. April in Kraft tretende Sommerflugplan ſieht für das Rhein⸗Main⸗Gebiet eine Reihe umfaſſender Neuerungen vor, über die in einer Preſſebeſprechung Flugleiter H. Ritter von Lechner und der Preſſereferent der Eufthanſah Scharlach. Mitteilung mach⸗ ten. Am Montag werden von Frankfurt aus werktäglich 64 Flugzeuge ſtarten. Uebertroffen wird dieſer Verkehr nur von Berlin mit 96 Starts, während als nächſter Platz München mit 32 Starts folgt. Die Zahl der Frankfurt be⸗ rührenden Fluglinien hat ſich von 19 auf 27 erhöht Vom Flughafen Rhein⸗Main kann man jetzt auf einer gangen Anzahl von Strecken direkt ins Ausland fliegen, d. h. ohne Zwiſchenlandung auf anderen Häfen. Neun europäi- ſche Staaten werden von Frankfurt aus direkt ange⸗ flogen. Im innerdeutſchen Verkehr iſt beſonders die Ver⸗ bindung mit Berlin hervorzuheben. Mit der bequemen Ju 52 fliegt man in zwei Stunden von Frankfurt nach Ber⸗ lin. Durch Einlegung einer neuen Verbindung abends ge⸗ gen 6 Uhr kann man bei Benutzung eines Frühflugzeugs neun Stunden in Berlin weilen und am gleichen Abend wieder zurückfliegen. Zwiſchen Berlin und Frankfurt be⸗ ſtehen werktäglich vier Flugverbindungen, davon zwei di⸗ rekte ohne Zwiſchenlandung, eine mit kurzem Aufenthalt in Leipzig und die andere mit Landungen in Erfurt und Leipzig. Bei Benutzung der Route London Wien wird die Strecke Frankfurt München in 90 Minuten zurückgelegt. In zwei Stunden fliegt man von Frankfurt nach Hamburg und in drei Stunden nach Schleſien. Demnächſt werden neue Schnellflugzeuge in Dienſt geſtellt, ſo die Ju 86 und Heinkel 111. Es handelt ſich um 10⸗ſitzige Maſchinen mit etwa 180 Km. Stunden⸗ geſchwindigkeit.(Frankfurt Leipzig 70 Minuten). Voraus⸗ ſichtlich wird in dieſem Jahre noch eine 4⸗motorige Ma⸗ ſchine Ju 90, die Platz für 40 Paſſagiere hat und mit al⸗ lem Komfort ausgeſtattet iſt, eingeſetzt werden. Im Nachtflugverkehr berühren den Flughafen Rhein⸗Main 5 Linien und zwar nach Köln, Hannover, Nürnberg, Stuttgart und Baſel In abſehbarer Zeit wird für die Paſſagiere ein Zollfreihafen auf dem Flugplatz ge⸗ ſchaffen, der dem zahlreichen internationalen Publikum zugute kommt. In dieſem Sommer wird alſo auf dem Flughafen Rhein⸗Main Hochbetrieb herrſchen; kommen doch allein in der Zeit von 15 bis 17 Uhr werktäglich 30 Flugzeuge an. Go ein Pech In einem kleinen badiſchen Orte ereignete ſich im letzten Jahre auf dem Bahnhofe dieſes Ortes ein netter Zwiſchen⸗ fall. Standen da auf dem Bahnſteig des beſagten Ortes einige Volksgenoſſen, um ihr Erholungskind, das ſie durch die NSW. erhalten follten, in Empfang zu nehmen. Eine gewiſſe Spannung lag auf ihren Geſichtern, als der Zug in den Bahnhof einlief. Einige Kinder verließen den Zug. Der Reiſebegleiter übergab ſie dem örtlichen Helfer der RS., und da ſtellte ſich heraus, daß ein Kind fehlte. Eine kurze Nachfrage ergab, daß das Kind irrtümlicherweiſe bereits eine Station zu früh„ausgeladen“ worden war. Frau K., welche das Kind erhalten ſollte, war untröſt⸗ lich. Es hätte nicht viel gefehlt, und ſie hätte laut geweint. Ausgerechnet ihr Kind fehlte. Daß auch ſie ſo ein Pech hatte. Alle andern zogen hochbeglückt mit ihrem kleinen Gaſte nach Hauſe, und kurz entſchloſſen ſetzte ſich Frau K. in den Warte⸗ ſaal, um auf„ihr“ Erholungskind zu warten. Glücklicherweiſe traf es auch ſchon mit dem nächſten Zuge ein, und freude⸗ ſtrahlend cen Frau K. den netten Jungen in ihre Arme, um dann chlenmigſt mit ihm nach Hauſe zu eilen. Habt Ihr auch ſchon daran gedacht, ein Erholungskind der RSB. in dieſem Jahre in Eurer Familie aufzunehmen? Noch nicht? Na aber, da wird es ja allerhöchſte Zeit! Meldet Euch umgehend bei Eurer zuſtändigen NS. ⸗Dienſtſtelle! Sieben Fragen an die deutſche Hausfrau RAS⸗Wettbewerb gegen den Hausunfall. Welches iſt die beſte deutſche Hausfrau? Woran er⸗ kennt man ſie? Daran, daß ſie am beſten kocht? Was nützt ihr das feinſte Kochen— wenn ſie ſich dabei die Arme verbrüht! Was nützt es der Hausfrau, wenn ſie noch ſo ſparſam wirtſchaftet— und ein fahrläfſig hervorgerufe⸗ ner Brand vernichtet in wenigen Minuten mehr, als ſie in Jahren einſparen kann. Was nützt es der Hausfrau, wenn ſie noch ſo ſchnell arbeitet— und muß dann wochen⸗ lang im Krankenhaus feiern, weil ſie die nötige Vorſicht außer acht ließ? Welches iſt die beſte Hausfrau? Die verantwortungs⸗ bewußt für ihre und ihrer Familie Geſundheit ſorgt und die vom Mann mühſam erarbeiteten Werte erhält. Dieſe Hausfrau wird durch den neuen RA S- Wettbewerb geſucht. Insgeſamt ſtehen 3000 Mark an Preiſen zur Ver⸗ fügung, der erſte Preis beträgt 300 Mark. Und wie kann man ſich dieſes Geld verdienen? Sie⸗ ben Fragen ſollen beantwortet werden, ſieben Fragen an die deutſche Hausfrau: 1. Wie mußt du deine Gasanlage behandeln, um vor einem Unfall ſicher zu ſein? 2. Was mußt du bei Verwendung von Elektrizität immer beachten? 3. Wie ſchützt du deine Wohnung vor Feuersgefahr? 4. Wie ſicherſt du am zweckmäßigſten deine Haushalts⸗ geräte, damit kein Unglück 5. Wie verhinderſt du ſonſtige Unfälle in deinem Haus⸗ halt, die nicht mit einem Werkzeug oder Elektrizität zuſammenhängen(Ausgleiten, Stürze, Quetſchungen, Verbrühungen)? 6. Was tuft du, wenn durch unglückliche Umſtände doch einmal ein Unfall in deinem Haushalt geſchieht? 7. Wie beugſt du am beſten Krankheiten vor und was tuſt du, wenn ein Krankheitsfall eintritt? Ungeheuer häufig ſind noch immer die Kinderunfälle; ihre Verhütung ſoll bei allen ſieben Punkten beſonders berückſichtigt werden. Jede Hausfrau hat ſchon ihre ſchlechten Erfahrungen. Nun— dieſe ſchlechten Erfahrungen können ſich jetzt be⸗ zahlt machen: wenn man die Lehre aus ihnen zieht und den anderen ſagt, wie ſie ſich dieſe ſchlechten Erfahrungen erſparen können. Jede Hausfrau hat ſo ihre kleinen Kniffe und Tips, die Arbeit ſparen und Sicherheit bringen. Alle dieſe klei⸗ nen und größeren Erleichterungen ſollen durch den neuen Wettbewerb der RAS, den die Schriftleitung der Monats⸗ blätter für Schadenverhütung„Kampf der Gefahr“ durch⸗ führt, der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Die genauen Bedingungen ſind im April⸗Heft ver⸗ öffentlicht. Die deutſchen Hausfrauen erhalten hier Ge⸗ legenheit, ihre zahlreichen Erfahrungen einmal nutzbrin⸗ Hg. Trurnit. gend zu verwenden. geſchieht? Marktberichte Monnheimer Getreidegroßmarkt v. 1. April. Futtergerſte geb. G 17,30, G 8 17,60, Pfg. Ausgl.; Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 kg über Durchſchn. 0,15, für 2 kg 0,30 per 100 kg; Futterhafer 46⸗49 kg, Fe 59⸗60 kg, Feſtpr. per April, Preis G 9 17,80, G 11 18,10, plus 40 8 11 16,70, 9 14 17,20, 5 17 17,50, plus 40 P Qualitätszuſchläge: Für jedes kg 100 kg; Weizenmehl, Type 812, aus Inl. Baden W' 14, 15, 16 und 17 29,45, un und Pfalz⸗Saar W 19 und 20 29,80; mehr. Alle anderen Notierungen unverändert. Mannheimer Wochenmarkt v. 1. April. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in bis 5, Salatkartoffeln 12 bis 10; Rotkraut Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,6 bis 13; Wirſing 15 bis 25; Weißkraut 9 8 bis 12; Blumenkohl, St. 20 bis 12; Rote Rüben 7 bis 10; S 8 bis 105 Schwarzwurzeln 20 bis 30; Kopfſalat, St. 15 bis 307 Endivienſalat, St. 7 bis 15; Feldſa 80 bis 100; Radieschen, Bſchl. bis 60; Gelbe ſtpr. per April, Preisgeb. fg. Ausgl.; über Durchſchn. 0,10 per Weizen, d Preisgeb. Baden per Mai je 10 Pfg. pinat 20 bis 25; Zwiebeln lat 40 bis 80; Lattich 14 bis 15; Rettich, St. 5 bis 20; Meerrettich, St. 10 bis 50; Suppengrünes, Peter⸗ ſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 5 bis 8; Aepfel 30 bis 55; Birnen 25 bis 50; Zitronen, St. 5 bis 7; Orange 32 bis 40; Bana⸗ nen, St. 5 bis 10; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10,25 bis 14. 1 1 Preisgeb. Rüben 10 Von der Dreſcherzunſt Id R. In der Zeit, da das Handwerk der kleinen Städte mit ſtrengen Geſetzen in das Zunftweſen eingebaut war, gab es auch auf dem flachen Lande, beim Bauern alſo, eine nach beſtimmten Regeln gegliederte und geleitete „Dreſchzunft“, von der heute nichts mehr übrig iſt als ein paar verſtaubte Blätter aus alten Zunftbüchern über den Aufbau und das Weſen dieſer Zunft. Nach den Urkunden unterſchied die Zunft Oberälteſte, Viſitatores, Dreſcher und Lehrlinge. Das Alter der Lehr- linge mußte mindeſtens 18 Jahre betragen und ſie mußten dazu körperlich gut gebaut ſein. Die Lehrzeit— mehr als zwei Lehrlinge durfte ein Dreſchmeiſter nicht einſtellen — dauerte zwei Jahre, in denen ſie„fleißig arbeitend ihr Handwerk und zugleich die Statuten ihrer Zunft erlernen mußten“, was nicht ſo ganz einfach war. So beſagten die Satzungen z. B. über die Art des Dreſchens, daß 1. nicht mehr als 12 Garben anzulegen ſeien, 2. man darüber nicht flüchtig hinwegdreſchen und nach dem Umdrehen das Stroh hinwegſchieben und auf⸗ binden kann. Des weiteren hatte man beim Dreſchen„den Takt zu hal⸗ 210 und bei drei Dreſchern den Dreierſchlag nach der eiſe: „Im Winter mein Günther, So driſcht man das Korn, Wenn's kalt iſt Nicht alt iſt Und tapfer gefrorn.“ Um den„zünftigen“ Dreſchern den ganzen Winter hin⸗ durch Arbeit zu erhalten, durften nicht mehr als vier Mann in einem Bauernhof gleichzeitig dreſchen. Die Lehrzeit endete mit einem„Freiſpruch“ oder„Aufdingen“, an dem der Lehrling dem Lehrmeiſter„ein Stübgen Vor⸗ derbier“ und bei der feierlichen Losſprechung dem Lehr⸗ meiſter und allen anweſenden Geſellen„je ein Paar Schafkäſe, friſche Semmeln und nochmals zwei Stübgen Vorderbier“ beſchaffen mußte. Nun war der Lehrling Geſelle geworden und konnte ſich ſelbſt Arbeit ſuchen. Ferner beſtand eine genaue Regelung über das Hand⸗ werkszeug der Dreſchgeſellen. Darnach mußte der Dreſchflegel„nach neuer Facon und nach dem Leipziger Fuß tüchtig befunden werden“. Der Dreſchknöpfel mußte mindeſtens 3 Pfund wiegen und der Stiel mindeſtens 3¼ Ellen meſſen. Flegel und Stiel mußten entweder aus Haſel⸗, Holunder⸗ oder Maßholderholz gefertigt ſein, und damit der Flegel niemanden an den Kopf fahren konnte, richtig am Stiele angemacht ſein. Zur fleißigen Arbeit wurde jeder der Zünftigen ange⸗ halten. Jeder ordentliche Dreſcher ging ſeden Samstag ins Bad und ließ ſich den Bart abnehmen, damit darin kein Spreu kleben bleibt; wer ſich aber„grob und reckelhaft gegen den Zunftälteſten aufführte und mit ungebalbiertem Barte, ohne Halstuch, eine Tabakspfeife im Munde oder einen Ranft Brot mit Schmier⸗ oder anderem Käſe in Händen habe und daran eſſen, zu erſcheinen ſich erkühnte, ſoll mit dem Pflücken zweier Stößel Haſelnüſſe, im Wiederholungsfalle ſogar mit dem Füllen einer Maß Hanbutten beſtraft werden“. Das Frühbrot iſt gleich nach 8 Uhr, die Abendmahlzeit nach 4 Uhr in aller Stille und ohne Verzögerung einzunehmen. Während der Arbeit war das Tabakrauchen ſtrengſtens unterſagt. Nach der„Klei⸗ derordnung“ der Zunft ſollten keine weiten Pumphoſen, Schuhe, Stulpſtiefel und große Schiebſäcke getragen wer⸗ den:„Damit man darin nicht kleine Ferkel aufbewahren könne“. Die Strümpfe ſollten fein glatt und ſtramm her⸗ aufgezogen ſein,„damit ſie nicht wie Baßglaß oder Wach⸗ telpfeifen geſtalt ſein mögen“, darin ſich die Körner fangen und verhängen. Wer ſich zwiſchen dem Futtertuch des Rockes große Taſchen eingenäht hatte, mußte als Strafe vier Groſchen bezahlen. Dreſcher mit weiten Pump⸗ hoſen mußten es ſich gefallen laſſen, vor dem Nachhauſe⸗ gehen gründlich unterſucht zu werden. Der Arbeitslohn beſtand in der Hauptſache aus Naturalien, die an den Sonntagen verdoppelt, an den Feſttagen ſogar verdreifacht wurden, 5 Mannheimer Theaterſchau Freitag, 2. April, 20 Uhr: Miete F 19 und 1. Sonder⸗ miete. F 10: Prinz Caramo. Oper von Albert Lortzing. Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. S a m sta g, 3. April, 19,30 Uhr: Miete A 20 und 2. Son⸗ dermiete A 10: Zum erſten Male: Towariſch. Ko⸗ G von Jaques Deval. Deutſche Bearbeitung: Eur bet. 3 eyll. 4 Zimmer und Küche an ruhige und pünktlich zahlende Mieter p. 1. Mai oder ſpäter zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Sede“ Waren helfen paren! Konserven? Junge Schnittbohnen Kilodose ab 48 Junge Brechbohnen Kilodose ab. 50 Zum Haushalt-Gemüse-Mischung (m. getr. Erbsen) Kilodose ab 38 weißen Sonntag finden Sie die [Karotten, geschn., Kilodose ab 30 größte Auswahl in Gemüse- Erbsen Kilodose—.52 Blatt⸗ Junge Erbsen Kilodose. 60 und Rote Rüben, offen 500 gr—.27 Blüten⸗ Mirabellen Pflaumen —— pflanzen m. geſchmackvoller Aufmachung in der Gärtnerei Peter Schwarz am Friedhof. Ladengeſchäft; Der Festein! Bechtheimer, weiß, Literfl.. 75 C. Gl. Liebfraumilch Literfl. 1.— o. Gl. Freinsheimer Goldberg, natur Literfi. 1.10 0. Gl. Forster Schnepfenflug, natur Literfl. 1.30 o. Gl. Telefon 47287. NB. Salat⸗ und Ihr Kaffee Krautſetzlinge Reklamemischung 125 gr 65 fortlfd. zu haben. 3„ Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel] 1 af winen SSE rr;aller Syſteme werden repariert, Druck arbeiten Ba e Räg res Zürn, 1 ere 2. f e ee g e b.. Offenburgerſtr. 28 ö werden schnell beseitigt durch 1936 pröm. 95 mit gold. Me ddill. London v. Antwerpen. letzt quch B. extra verst. in Tuben 1.93. Segen pickel. Mitesser Venus Stärke A. Beschleunigte Wirkung durch Venus“ Gesichtswasser 0.80, ſ.35, 2.20. Germania-Drog. Höllstin. Tanzschule Hammer Mhm.-Seckenheim Achernerstraße 31. Kursbeginn am 3. April, abends 8½ Uhr. Einzelstunden jederzeſt. Anmeldungen erbeten. Nordd. Saatlartoffeln eingetroffen: Acherſegen, Goldwährung. ſe Böhms Opal, geibe Voran, Erdgold, Edelrag is. Sämtl. Düngemittel vorrätig. Ferner empfehle: Nunkelrübenſamen Kleeſamen, Saatwicken Saaterbſen, Oelpapier. Mex. Schmich. PALASII Ein großes Erlebnis Ein unvergeßlicher Film! Das Schicksal der kleinen Lehrerin Christine Bieler, die auszieht, die Jugend zu erobern und dabei ihr Herzchen im verschneiten Schwarz- Wald verliert. Prächtige Besetzung mit Maria Andergast— Hans Söhnker Fritz Kampers. Freitag bis Montag, je abends 8 Uhr. Guterh. weißer wagen (Preis 18. Att.) zu verkaufen. 155 erfragen in der ſchäftsſt. d. Bl. in hochfeinen Miſchungen empfiehlt Kaffee stats frlsch gebrahnt, Jab. Würihwein Kräftige Galat⸗ pflanzen zu haben bei Gropp, Meersburgerstr. 28 Guterh. weißer emaillierter Herd zu verkaufen. reiburgerſtr. 3 9 Probst. N Ein wahrer Balsam fur das Leder, ist mit dem Pilopeter 85 5 IU idte ar. lſo, tete iſt ern ſte, hr⸗ ten als len ihr en die ach uf⸗ al⸗ der L Die Frau und ihre Nur dem Kinde nichts ſchenken! Die Schulzeit fängt an/ Das erſte Jahr iſt entſcheidend für die Zukunft/ Aufgaben der Mütter In jedem Jahre wiederholt ſich das gleiche: Seit Weihnachten wird bei den kleinen Menſchen ein wichtiges Ereignis erwartet, der Schuleintritt. Noch ſind ſie ge⸗ laden mit Spannung. Sie nehmen die Schule wichtig; aber nur ſelten, weil ſie ſo einſichtsvoll ſind, daß ſie die Auf⸗ gabe der Schule als Vermittler des Wiſſens und Kön⸗ nens ſchätzen. Um dieſe wichtige Rolle zu begreifen, ſind ſie zu klein, und die Köpfchen noch zu einfältig. Dafür erwarten ſie etwas anderes. Sie wiſſen, daß ſie dann Torniſter, Tafel und Fibel in Benutzung nehmen dürfen. Dinge, nach denen ſchon lange ihr Herzchen drängt. Und ſie glauben, daß ſie dann in die Gemeinſchaft der Großen aufgenommen werden, eine Tatſache, die ſie erſehnen, und ſei es auch nur deshalb, um Freund oder Freundin oder den größeren Geſchwiſtern zu imponieren. Die Schule iſt für ſie mehr Spielplatz, und die Schulperſonen erwarten ſie weniger als Lehrende denn als gute Vorbilder im Spiel. Und ſchließlich wird ja am Tage des Schuleintritts die Zuckertüte geſpendet. Es beſteht alſo aller Anlaß, daß die Neulinge den Schuleintritt mit Sehnſucht herbeiwünſchen. Können ſie am Tage vor der entſcheidenden Stunde nicht ſchlafen, dann erklärt ſich das aus der Spannung, die— wie der Wie ſchwer iſt es, mit dem Bleiſtift gerade Striche zwiſchen die Linien zu ziehen, aber es muß gelernt werden. Erwachſene vor großen Entſcheidungen— das Kind durch⸗ zumachen hat. Dieſe Spannung wird aber eines ſchönen Tages verflogen ſein, dann nämlich, wenn im Schul⸗ zimmer der Lehrer oder die Lehrerin mit dem Uebergang vom Spiel zum Ernſt beginnen müſſen. Bei dem richtigen Lehrer vollzieht ſich dieſer Uebergang faſt unmerklich, eine Lehrerin, die ihre Mädchen in den erſten Tagen und Wochen mehr als Kameradinnen behandelte, wird ſie dann beſſer vom Spiel zur ernſten Arbeit bringen. Trotzdem geht der Uebergang nicht ohne Kriſen ab, und wenn ſich die Schule viel Mühe gibt, möglichſt allmählich das ſyſtematiſche Ler⸗ nen zu beginnen und immer wieder die Aufnahmefähigkeit des Kindes zu berückſichtigen, ſo kommt doch früher oder ſpäter der Tag, wo das Kind ſich gegen die neue Richtung zur Wehr ſetzen möchte. Das tritt bei dem einen betont und bei dem anderen nur leiſe in Erſcheinung, und Aus⸗ nahmen beſtätigen die Regel. Hier zeigt es ſich, wie weit die Eltern, und vor allem die Mütter, erkennen, daß die Schule im Intereſſe des Kindes Unterſtützung braucht. Dieſe Unterſtützung äußert ſich nicht darin, daß die Mütter ſtändige Beſucherinnen von Lehrer und Lehrerin werden und ſie auf Schwächen oder Tugenden des Kindes aufmerkſam machen, wobei— ſelbſtverſtändlich— in der Regel die Schwächen vernied⸗ licht und die Tugenden hervorgehoben werden, ſondern ſie ſoll das Kind zu ernſter Arbeit und Ordnung anhalten. Spielerei, zu der der Spieltrieb leicht ausartet, und Un⸗ ordnung bilden vor allem im erſten Schuljahr eine große Gefahr für die Entwicklung. Nicht ſelten kann das Ver⸗ ſagen von an ſich intelligenten und durchaus lernfähigen Kindern in ſpäteren Jahren darauf zurückzuführen ſein, daß im erſten Jahre die Schule nicht ernſt genug genom⸗ men wurde. Greifen wir nur ein Beiſpiel heraus: Bis ντντντ⏑πτᷓτπ]: τ]τ]τ]ττπτπ]].¾.M̊ 1110 Seltſame Liebesbriefe Eine texaniſche Dame, Anni Oakley, war eine be⸗ rühmte Schützin und hatte ſich die Weltmeiſterſchaft im Büchſenſchießen erworben. Dieſe Dame erhielt eines Tages einen recht merkwürdigen Heiratsantrag. Als ſie auf dem Schießſtand nach der Scheibe ſchoß, erſchien ein ihr frem⸗ der Herr. Er nahm ein Gewehr, ſchoß hundertmal hinter⸗ einander und traf die Kugeln auf der Scheibe ſo, daß ſie die Schrift darſtellten:„Wollen Sie mich heiraten?“ Ob⸗ 1 5 Anni von dieſer Leiſtung ſehr überraſcht war, ließ ſich doch nicht verblüffen. Sie ergriff ein Gewehr und antwortete in gleicher Weiſe:„Danke ſehr!“ Ein verliebter Jüngling in Suſſex, der zu ſchüchtern war, ſeine Liebe zu erklären, ſäte im Garten ſeinen Hei⸗ ratsautrag in Kreſſe. Die Tochter ſeines Nachbarn, für die er beſtimm war, antwortete gleichſinnig mit einem Ja, und zwar in Nadieschens Beide heirateten. Sowohl der Heiratsantrag als auch die Antwort darauf wurden del dem Hochzeitéemahl aufgetragen und unter allgemeiner Heiterkeit verzehrt. 5 zum Tage des Schuleintritts konnten die Kinder frei über ihre Zeit verfügen, d. h., ſie durften die Zeit verſpielen. Jetzt heißt es, an jedem Morgen einige Stunden in die Schule gehen. Wenn die erſte Begeiſterung verflogen iſt, wird manche Mutter die Frage hören, warum man denn eigentlich zur Schule gehen ſolle. Nun läßt ſich dieſe Frage noch am beſten aus der Welt ſchaffen, denn jedes Kind wird ſich damit beruhigen, wenn es hört, daß es dort etwas lernen ſolle, um genau ſo tüchtig zu ſein wie die größeren Geſchwiſter oder die Freunde. Man kitzelt alſo den Ehrgeiz, und da das Kind ſieht, daß es bei den anderen keine Ausnahme gibt, wird er ſich bald mit den regelmäßigen Schulſtunden abgefunden haben. Anders jene Zeit, die zu den Schularbeiten verwandt werden ſoll. Früher oder ſpäter fließen bittere Tränen, und die Mutter muß ſich als geſchickte Erzieherin erwei⸗ ſen, will ſie das Kind nicht in Konflikte mit der Schule bringen. Schularbeiten ſind notwendig, an dieſer Tat⸗ ſache läßt ſich nicht rütteln. Im allgemeinen iſt das 6enſum auch niemals zu groß, denn jeder rechte Lehrer kennt die Arbeitsfähigkeit der Kinder. Von einer Ueber⸗ anſtrengung kann alſo niemals die Rede ſein. Deshalb muß immer wieder darauf gedrungen werden, daß die Kinder die Schularbeiten nach einer gehörigen Mittags⸗ und Ruhepauſe ſofort erledigen, und zwar mit wirklichem Ernſt. Nur zu gern möchte die Mutter dieſe„Laſt“ etwas mildern. Sei es, indem ſie nachhilft oder vorwegnimmt, ſei es, daß ſie die Arbeit durch das Spiel unterbrechen läßt. Dort werden die Kinder zwar ſchnell fertig, aber der Lehrer merkt ſehr bald an den Wiſſenslücken des Kindes die unerwünſchte Mitarbeit; hier nehmen die Schularbei⸗ ten, die in einer Stunde erledigt ſein könnten, den ganzen Nachmittag in Anſpruch. Das Kind wird verſpielt, ohne daß es zu einem Geiſt und Körper erfriſchenden Spiel kommt. Wie viele Mütter, die ſich mit den Aelteren plagen müſſen, die immer wieder von mangelhaften Leiſtungen, von Unaufmerkſamkeit ihrer Kinder in der Schule hören, bedauern nicht, daß ſie nicht im erſten Jahre den Pflich⸗ ten in Form von Schularbeiten größere Bedeutung bei⸗ gemeſſen haben. Und wie wenig werden jene Mütter be⸗ laſtet, die im erſten Jahre unerbittlich gegen das eigene Gefühl und gegen das Kind blieben. Frühjahrsmode— jung und schön Nun hat es ſich entſchieden. Wir haben uns mit einer Mode befreundet, die man in ihren großen Zügen als gelungen anſehen kann. Nach vorſichtigem Taſten und einigen Verſuchen, großartige Umwälzungen zu fördern, iſt man ganz von ſelbſt auf die Bahn des Gemäßigten geraten. Die Zuſammenſtellungen von Farben und For⸗ men halten ſich in den Grenzen annehmbarer und wirk⸗ ſamer Gegenſätze, vom guten Geſchmack und vernünftigen Ueberlegungen geleitet. Auch die vielbeſprochene Glocke iſt auf ihrer Tragbarkeit geprüft, und man hat ihr nur den Platz eingeräumt, den man für paſſend und modiſch ge⸗ rechtfertigt hält. Das Ge⸗ ſamtbild beherrſcht aber der etwas kürzere, enge oder weite Rock, oft durch Falten, Pliſſee⸗Einſätze oder Glocken⸗ teile erweitert. Immer wieder neu erſchei⸗ nen uns die modernen Früh⸗ jahrsfarben und die damit verbundenen Kombinationen. Man ſieht viel Blau in allen Schattierungen, Grün und Grau. Marineblau wird gern mit Weiß und Roſa ver⸗ arbeitet. Daneben ſieht man Gelb, Maisgelb und Honig⸗ gelb genannt, Beige und helle braune Töne, von Reh⸗ und Zimtbraun bis Roſenholz und— Weiß! Zarte Paſtell⸗ farben wie Roſa und Hell⸗ blau ſpielen eine große Rolle. Die Mode iſt überhaupt biel farbiger geworden. Als ob man plötzlich mehr Mut zätte, ſich mit einer aus⸗ brucksvollen Farbe oder ſo⸗ gar mit mehr als einer Farbe zu zeigen. Das gleiche gilt von den Muſtern der Frühjahrsſtoffe, die ewige Zurückhaltung ſcheint doch endlich überwunden. Man greift bei Seidenſtoffen zu lebhaften Blu⸗ menmuſtern oder ausdrucksreichen Druck⸗ motiven. Großblättriger, leuchtender Mohn auf den erſten Sommerkleidern, Margueriten in feder nur möglichen Größe, Schmetterlings⸗ und Schleifen⸗ ornamente werden bevorzugt. Die Mode iſt jung und be⸗ ſchwingt, ſie muß einfach gefallen. Unterſtützt von den jun⸗ gen, mädchenhaften Formen, die ſich neben einem damen⸗ haften Stil behaupten— betont durch Boleros, kurze Jacken in abweichender Farbe, und eine kleidſame Hut⸗ mode. Von den neuen Formen der —... K Einiges zur Blumenpflege Ein Aufguß von Walnußblättern wird raſch die Maden in der Topfpflanzenerde beſeitigen helfen. Beim Eintopfen der Pflanze ſollte die Erde mit pulve⸗ riſterter Holzkohle gemiſcht werden, die einem etwaigen Modergeruch entgegenwirkt. Bei Kakteen ſollte ihre Vorliebe für eine aus verrot⸗ tetem Laub, Sand und Lehm zuſammengeſetzte Erde be⸗ achtet werden In kleinen Töpfen faſſen ſie ſchneller Wurzel. Das Spiel mit den Kugeln mag unterhaltſam ſein, aber wenn man dabei rechnen ſoll Aufnahmen(2): Schoepke— M. Ohne ſyſtematiſche Erledigung der Schularbeiten keine Leiſtungen in der Schule,— wobei übrigens niemals vergeſſen werden darf, daß der Wert der Schularbeiten nicht nur in der Wiederholung des Gelernten, ſondern auch in der Vertiefung und Erweiterung liegt—, und keine Ordnung, die die Grundlage jeder Einordnung in dice Schule und den Lernbetrieb iſt. Auch hier hat die Mutter eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Das Kind muß ſich ebenſogut an Pünktlichkeit auf dem Wege von und nach der Schule gewöhnen, wie an die pflegliche und ſorgfältige Behandlung von Büchern und Schulſachen. Das mag zuerſt dem Kinde ſo ſchwerfallen wie der Mutter die ewige Beaufſichtigung; aber wer dem Kinde eine fröhliche und leichte Schulzeit wünſcht und ſich ſelber recht viele ruhige und ſorgenloſe Stunden, der wird dem Kinde— und ſich vor allem— im erſten Jahre nichts ſchenken. in dieſer Löſung. 5 Eva Schwandt. Mantel und Jacken iſt eine Veränderung der Länge zu verzeichnen. Mäntel werden wieder gern in der ganzen Länge getragen, auch wenn der Completgedanke zugrunde liegt. Die Koſtüm⸗ ſacke iſt etwas länger geworden, eine Zwiſchenſtufe bis zur Dreivierteljacke zeigt man hüftlang. Der dunkelblaue Mantel Nr. 1 zum gleichfarbigen oder gemuſterten Kleid hat weiße Piquéauf ſchläge, die ſich in ſchmalen untergelegter Blenden bis zum Saun fortſetzen. Dann de Verſchluß. Er iſt of ohne Ueberſchlag, nu aneinanderſtoßend ir die Mitte gerückt. Di⸗ loſe großkarierte Dres vierteljacke Nr. 2 fü; den Uebergang und fü die Reiſezeit bringt di⸗ glockige Weite im Rücken, der Verſchluf liegt ebenfalls in de Mitte, die Knöpfe rei chen wie hier nur meif bis zur Taillenlinie Auch die Taſchen, derer Schnitt und Anzah ſehr wichtig genommen werden, ſitzen hoch an Gürtel und höher in der Schultergegend— aufgeſetzt oder einge ſchnitten.— Viel Auß N merkſamkeit verdiener die hellen geblümten Jacken(wie Nr. 3) zum dunklen, ein farbigen Kleid. Der kurze Schoß iſt manchmal rückwärts verlängert, er zeigt oft aufſpringende Falten oder in dez Taille angeſetzte Glockenteile. Eine modiſche Neuheit bil, den kleingeblümte Seidenmäntel(Nr. 4), gerade oder leich geſchweift geſchnitten in Kleidlänge. Die Verarbeitung if die eines richtigen Mantels, mit rundem Kragen unk weichen Aufſchlägen und leicht verbreiterten Schultern. Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann— M. 5 56—6—*— 9ͤͥõöiEEE%%„„„%%%„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„ e Die Ofenröhre eignet ſich gut zum Trocknen von zer⸗ kleinertem Moos. Das Pulver, unter Blumenerde gemiſcht, läßt die Erde locker bleiben. Dadurch wird der Säure⸗ bildung vorgebeugt. Ebenſo läßt ſich das Abwaſchwaſſer vom Fleiſch als Düngemittel gut verwenden. Stets ſollte kalkhaltiges Waſſer zur Blumenpflege ab⸗ N 5 es zehrt ſonſt alle anderen Mineralbeſtand⸗ eile auf. Kurz und bündig: Alte Korke ergeben, in Petroleum getränkt, brauchbare Feueranzünder. 5 Unſaubere Korke reinigt man, indem man ſie in ein irdenes Gefäß gibt, Waſſer darauf ſchüttet und zum Schluß 5% Schwefelſäure zufügt. Die Korke bleiben 24 Stunden 5—. 2 Küchenflieſen werden leicht rauh, wenn man ſie mit 158 reinigt Beſſer eignet ſich hierfür heißes Salmiak⸗