1 dra⸗ Maria Vogel, r, die eißend ruber⸗ iefver⸗ Unge⸗ Nr. 77 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 3. April 1937 „Gebt mir vier Jahre Zeit!“ Die große Reichsausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit!“(29. April bis 20. Juni in Berlin) wird ſich auch in ihrer architektoniſchen Geſtaltung von allen bisherigen Ausſtellungen unterſcheiden. Die ganze Rieſen⸗ halle 1 wird einen feſtlich⸗repräſentativen Charakter erhal⸗ ten, Der Beſucher betritt die Halle nicht, wie üblich, von der Stirnſeite, ſondern von der Breitſeite her. Ein gewaltiges Forum nimmt den Eintretenden auf. Vor ihm ſpannt ſich das mächtige Halbrund einer geſchloſſenen architektoniſchen Anlage von 120 Meter Länge. Eine ſich über die ganze Breite der Rundung ausgehende Treppe vermag Tauſende von Perſonen aufzunehmen. Auf ihr verſammeln ſich bei dem feierlichen Akt der Ausſtellungseröffnung am 29. April die Träger der nationalſozialiſtiſchen Idee; dort können auch bei anderen feierlichen Anläſſen die Maſſen Aufſtel⸗ lung nehmen. Die Stufen der Treppe führen zu den Sockeln der vor dem Halbrund aufgeſtellten halbrunden Poſtamente— neun an der Zahl—, an denen auf eine ganz neuartige Weiſe die Grundlagen und das Thema der Ausſtellung im lebendigſten Sinne des Wortes illuſtriert werden. Jedes dieſer Poſtamente hat eine Höhe von zehn Metern und bildet ein aufgeſtelltes rieſenhaftes Buch, deſſen Ta⸗ feln, wie von unſichtbarer Hand bewegt, umgeblättert wer⸗ den. Auf den Tafeln wird das zuſammengefaßt, was in der Geſamtausſtellung gezeigt werden ſoll. Muſik und Wort begleiten die Wirkung dieſer Darſtellung. Auch die Halle 2, die in der Hauptſache der gegen⸗ ſtändlichen Däarſtellung gewidmet iſt, wird ein ganz ande⸗ kes Geſicht als bei früheren Ausſtellungen erhalten. An der einen Breitſeite der Halle werden dreieckig vorſprin⸗ gende hängende Wände eingezogen, die der Halle ihre Gliederung in die vier großen Sachgruppen: deutſche Ar⸗ beit, deutſcher Sozialismus, deutſche Kultur und deutſche Politik geben. An den hängenden Wänden werden außen Großphotos den Neuaufbau auf allen Gebieten umrei⸗ ßen, während auf der Innenſeite ſtatiſtiſche Darſtellungen gezeigt werden. Die Nachbildung der großen Mangfallbrücke der Reichs⸗ autobahnſtrecke München— Landesgrenze gibt der Halle einen beſonderen Reiz. Auf ihren Pfeilern ruhend, nimmt ſie— im Bauzuſtand bis zum letzten Niet naturgetreu nach⸗ geahmt— mit ihren mächtigen Ausmaßen einen großen Teil der zweiten Breitwand der Halle ein und läuft oben im Hallendach aus Eine an der gleichen Breitſeite erbaute Treppe mit breit angelegten Unterbrechungen gewährt dem Beſucher einen großartigen Ueberblick über die geſamte Halle Unter ſich hat er das Bild der Hallenſchau, über ſich die gewaltige Konſtruktion der Brücke und um ſich an den 20 Meter hohen Seitenwänden rieſige, eindrucksvolle Groß⸗ aufnahmen. Sie ſtellen den Führer inmitten der arbeiten⸗ den Menſchen dar und ſollen ſymboliſieren, wie die fried⸗ liche Arbeit des neuen Vierjahresplanes ſich jetzt unter dem Schutz der Wehrmacht vollzeht. Die Treppe führt zu den auf der Galerie untergebrach⸗ ten Sonderſchauen der Berufsphotographen, Bildbericht⸗ erſtatter und Amateure. Aus Millionen von Aufnahmen ſind hier die beſten vereinigt. Alle Bilder ſind inhaltlich dem Thema der Ausſtellung angepaßt, ſchöne, überzeu⸗ ende Beweismittel für die innere Neuwerdung des Vol⸗ kes. Um die Wirkung dieſer Schau vollſtändig zu machen, werden alle neuzeitlichen Ausſtellungsmittel zum Einſatz ge⸗ langen; neben dem echten Schauſtück, dem Modell und dem Lichtbild auch der Film. Das mag in anderen Ausſtellun⸗ gen auch ſchon geſchehen ſein, aber hier wird der Einſatz dieſer Mittel zu einem bisher noch nicht erlebten Wirkungs⸗ grad geſteigert, indem ſie nicht einzeln, ſondern gehen es lig ergänzend in Anwendung gebracht werden. Der Film wird in der Zwiſchenhalle zur Wirkung kommen. Dieſer Raum zwiſchen Halle 1 und Halle 2 wird ſich in ein Kino für faſt 2000 Beſucher verwandeln, in dem ein eigens auf den Ausſtellungsplan e Film in der Art einer zuſammenhängenden ochenſchau durch die letzten vier Jahre führt. Auch das ganze Freigelände am Funkturm iſt für Ausſtellungszwecke herangezogen worden. Hier emp⸗ fängt den Beſucher das Leben und Treiben der HJ, die ſich dort mit dem„Haus der Jugend“ ein Heim ſchafft. Hier finden wir ferner ein Arbeitsdienſtlager, und das kleine Stadion vor den Terraſſen wird der Schauplatz von Kdſß⸗Veranſtaltungen und ſportlichen Vorführungen ſein, u denen der Reichsbund ür Leibesübungen ſämtliche deut⸗ 55 Olympiaſieger nach Berlin ziehen wird. Intereſſant wird auch der dem eigentlichen Rechen⸗ chaftsbericht der Regierung hinzugefügte wirtſchaft⸗ iche Teil ſein, der die übrigen Hallen des geſamten Aus⸗ ſtellungsgeländes in Anſpruch nimmt und in dem die mit Photo, Druck und Reproduktion zuſammenhängenden Wirt⸗ ſchafts⸗Fachgruppen und Firmen ihre Erzeugniſſe zeigen. ltbewährt Erxgalte Schuhereme Kana! Gaar Rhein Neckar Donau Die Pläne des Südweſtdeutſchen Kanalvereins. Die Waſſerſtraßen⸗Pläne des Südweſtdeutſchen Kanal⸗ vereins haben in letzter Zeit nach zwer Seiten hin eine be⸗ deutſame Erweiterung erfahren: nach Weſten durch den neu geplanten Ser gel Abein⸗ Kanal und nach Oſten durch die Ausbaupläne der oberen Donau Ulm— Re 05 nsburg zur Großſchiffahrtsſtraße. Dieſe in ihrer Zuſammenfaſſung als„Süddeutſcher Mittelland⸗ kanal Saar Rhein-Neckar Donau“ bezeichneten Pläne verbinden das Saargebiet und das rheiniſche Wirtſchafts⸗ gebiet über wichtige ſüddeutſche Induſtriezentren mit den Donauſtaaten Dieſe Pläne und die ſich daraus ergebenden Wirtſchafts⸗ beziehungen ſollen bei der nächſten Tagung des Südweſt⸗ deutſchen Kanalpereins, die am 17. April im Rathaus zu Heilbronn ſtattfindet, behandelt werden. Nach einem Bericht des Vorſitzenden, Obecbucgerniciſrer Ol Serge Stuttgart über den derzeitigen Stand und die Ausſichten der Waſſerſtraßen⸗Pläne des Südweſtdeutſchen Kanalber⸗ eins wird Hafenbaudirektor Hoffbauer⸗Duisburg der Lei⸗ ter des größten Binnenhafens der Welt über die Be⸗ e es rheiniſchen Wirtſchaftsgebietes zu Süd- deutſchland über den Neckar⸗Kanal ſprechen. Den Abſchluß der Tagung bildet ein Vortrag von Kommerzienrat Röch⸗ ling⸗Saarbrücken über„Das Saargebiet und der Süd⸗ deutiche Mittellandkanal Saar Rhein— Neckar Donau“. 2 5 3 8 Auf nach München! Aufruf des badiſchen Landesbauernführers. (J Karlsruhe, 2. April. Der Landesbauernführer Eng⸗ e erläßt an das badiſche Landvolk folgenden ufruf: Landvolk aus dem Badnerland! In der Stadt der Be⸗ wegung, dem traoitjonsreichen München, findet in der Zeit vom 30. Mai bis 6. Jun 1937 die 4. Große Reichsnähr⸗ ſtand⸗Ausſtellung ſtatt. Dieſe Schau des deutſchen Bauern⸗ tums uno unſerer Landwirtſchaft wird beweiſen, daß der Reichsnährſtand und damit das deutſche Landvolk in unermüd⸗ licher Bereitſchaft zur Leiſtungsſteigerung und zur Erringung der vom Führer geſtellten Ziele ſeine Kraft einſetzt. Die Vor⸗ bereitungen zu dieſer großen Schau bekunden, daß die im Vorjahre in Frankfurt a. M. durchgeführte Reichsnährſtand⸗ Ausſtellung übertroffen wird. Die Reichsnährſtand⸗Ausſtel⸗ lung München erhält ihr Gepräge durch die Eigenart der ſüd⸗ deutſchen Landwirtſchaft. Sie wird deshalb gerade uns be⸗ ſonders wertvolle Einorücke vermitteln. Tagen vernommen, wie ernſt die Führung unſeres national⸗ ſozialiſtiſchen Reiches unſere Arbeit im Kampf um die deut⸗ ſche Nahrungsfreiheit einſchätzt. Jeder hat deshalb die Pflicht, jetzt, im Zeichen des zweiten Vierjahresplanes, ſein Wiſſen und Können auch auf dieſer großen Schau in München zu vertiefen, um damit ein umſo wertvollerer Streiter im Kampf um die deutſche Freiheit zu werden! Führende Männer auf dem Gautag (0). Karlsruhe, 2. April. Nachdem der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, ſeine Zuſage zur Teilnahme am Gautag 1937 der NSDAP. erteilt hak— er wird auf einer Großkundgebung auf dem Feſthalleplatz in Karlsruhe das Wort ergreifen und mit dem Gauleiter den abſchließenden Vorbeimarſch am Adolf⸗Hitler⸗Platz abnehmen—, liegt nun⸗ mehr eine ganze Anzahl wefterer Zuſagen bekannter führen⸗ der Männer der Bewegung im Reich vor. Außer Pg. Alfred Roſenberg, der, wie berichtet, in einer Großkundgebung am Samstag, den 17. April, in der Markthalle ſpricht, hal der Reichsorganiſationsleiter Pg. Dr. Ley zugeſagt, in der Tagung des Führerkorps der Partei das Wort zu ergreifen. Ferner werden für die Sondertagung der Gliederungen erwartet: der Reichskriegsopferführer Pg. Oberlindober von dem Gauamt für Kriegsopferverſorgung, für die Ta⸗ gung des Gauamtes für Beamte Hauptamtsleiter Pg. Neef, für die des Gauamtes für Agrarpolitik Reichsobmann Staats⸗ rat Meinberg, Gauamt der NSV. der Hauptamtsleiter der Reichsleitung Pg. Hilgenfeldt, NS. ⸗Frauenſchaft Reichsführerin Pan. Scholtz⸗Klink, Gauamt für Kom⸗ munalpolitik der Oberbürgermeiſter von Halle Pg. Dr. Wei⸗ demann, NSBO. Reichsamtsleiter Pg. Dr. von Ren⸗ teln und Reichsamtsleiter Pg. Dr. Wagner, Gauorgani⸗ ſationsamt Reichsamtsleiter Pg. Mehnert, Gaupropagan⸗ daamt Reichsamtsleiter Pg. Schulze, Hauptamt für Erzie⸗ her Pg. Eichinger, Gauamt für Volksgeſundheit Reichs⸗ amtsleiter Pg. Dr. Bartels, Gaurechtsamt Hauptamtslei⸗ ter Pg. Dr. Fiſcher, NSD.⸗Studentenbund Pg. Horn⸗ München; vor den Kreiswirtſchaftsberatern ſpricht Pg. O. Jung. In einer Sondertagung des Gebietes 21 der Hitler⸗ jugend am Samstag nimmt der Stabsführer der Reichs⸗ jugendführung Pg. Lauterbacher das Wort. Mit ziem⸗ licher Wahrſcheinlichkeit wird auch der Reichsſchatzmeiſter Pg. Schwarz am badiſchen Gautag teilnehmen. „Hilf Dir ſelbſt, dann hilft Dir Gott!“, war Fritzens Meinung. Deshalb zog er kurzentſchloſſen bei„ſeinem“ grauen Glücksmann Nr. 999 ein WH W⸗Los und gewann im Handumdrehen 500 RM. Aſtronomiſch hohe Beträge aber könnte die ganze deutſche Wirtſchaft gewinnen, wenn wir alle alten Maſchinen und Werkzeuge ſyſtematiſch ſammeln und der Wiederverwertung zuführen würden. Deshalb: Sammelt Alteiſen und Stahl! Die Beſten im Gauentſcheid 700 Jungarbeiter und Arbeiterinnen im Wettkampf () Karlsruhe. Am Donnerstag trafen in der Gau⸗ hauptſtadt Karlsruhe 700 Jungarbeiter und Jungarbei⸗ terinnen ein, die Beſten aus den Ortswettkämpfen des 4. Reichsberufswettkampfes der deutſchen Jugend, zum Gau⸗ wettkampf ein. Die Teilnehmer ſind in verſchiedenen Stand⸗ quartieren untergebracht Um 17.30 Uhr fand ein Teilneh. merappell ſämtlicher Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Gauwettkampf ſtatt. Am Freitag werden die theoretiſchen Wettkämpfe und anſchließend die beruflichen Prüfungen durchgeführt. Am Samstag ſind von den Teilnehmern die praktiſchen Aufgaben zu erfüllen und abends beſuchen alle das Badiſche Staatstheater. Die ſportlichen Wettkämpfe werden am Sonntagvormittag durchgeführt. Um 11.30 Uhr ſpricht zum Abſchluß des Gauwettkampfes des 4. Reichs⸗ berufswettkampfes Gebietsführer Friedhelm Kemper in der großen Morgenfeier„Wacht auf, der Tag bricht an!“ in der Feſthalle zu den Teilnehmern. Der Oberbürgermeiſter der Gau- und Grenzlandhaupt⸗ ſtadt Karlsruhe, Jäger, erläßt zum Gauwettkampf folgen⸗ den Aufruf:„Stolz und voll Vertrauen blickt der National⸗ ſozialismus auf ſeine Jugend. Ihr iſt die Zukunft überant⸗ wortet, ſie wird das deutſche Schickſal geſtalten. Alle Liebe wird auf ihre Erziehung verwendet. Nur ein Ziel darf maßgebend ſein: harte, verantwortungsbereite Männer und entſchloſſene Frauen zu ſchaffen. Der Reichsberufswett⸗ kampf, der die geſamte deutſche Jugend in den Schranken ſieht, ſtellt ein Mittel hierzu dar. Die badiſche Gau und Grenzlandhauptſtadt freut ſich, daß auch diesmal der Gauentſcheid dieſes großen Kampfes in Karlsruhe ausgetragen wird und wünſcht den Teilneh⸗ mern allen Erfolg. Auch dieſer Kampf wird zur großen Ehre des deutſchen Vaterlandes ausgetragen.“ Der Gauentſcheid des Reichsberufswettkampfes. () Karlsruhe. Mit einem feierlichen Appell der 700 badiſchen Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen— die Beſten aus den Ortswettkämpfen— wurde in der Brauerei Monin⸗ ger der Gauentſcheid des 4. Reichsberufswettkampfes eröffnet. Nach einem Marſch der Bannkapelle richtete der Gauobmann der DA F., Pg. Dr. Roth, Worte an die verſammelten Jun⸗ gen und Mädels, ihre ganze Kraft einzuſetzen, damit der Gau Baden wiederum eine große Anzahl zum Endkampf nach München entſenden könne. Darauf ſprach Gebietsführer Friedhelm Kemper zur Jugend. Ihr werdet nach den Orts⸗ wettkämpfen— ſo führte er u. a. aus— Euer Beſtes tun, um den Gau Baden würdig zu vertreten. Ich erwarte von Euch, daß Ihr alle Kräfte anſpannt, um alles herauszuholen und Jyr nicht nur an den Gemeinſtätten des Wettkampfes die Höchſtleiſtung auf dem Gebiete der Arbeit vollbringt, ſon⸗ dern Euch für alle Zukunft auf die Höchſtleiſtung ausrichtet. Anſer Volk muß den beſten Arbeitertyp herausſtellen. In die⸗ ſem Kampf geht es um Größeres als die Sache und den Augenblickserfolg, es geht um das Endziel. Das Sieg⸗Heil auf den Führer beendete den Appell. In zwei Tagen werden die Gauwettkämpfe durchgeführt. Der Leiſtungswettkampf der Handwerks meiſter. Dem Aufruf des deutſchen Handwerks, ſich zu einem Lei⸗ ſtungswettkampf der deutſchen Handwerksmeiſter zu melden, haben aus dem Bezirk 18, Baden⸗ Saarpfalz, 404 Meiſter Folge geleiſtet. Der Sinn und Zweck dieſes Lei⸗ ſtungswettkampfes iſt, den unbedingten Willen zur Meiſter⸗ ſchaft im Handwerk, das Berufsideal des deutſchen Handwer⸗ kers, lebendig zu erhalten. Es iſt erfreulich, daß bereits bei dieſem erſten Wettſtreit eine ſo hohe Teilnehmerziffer erreicht wurde und daß ſehr gute Wettkampfarbeiten zur Prüfung vorgelegt wurden, ſo daß weitaus der größte Teil nach Frank⸗ furt zur Reichsentſcheidung, die anläßlich des Handwerker⸗ tages ſtattfindet, gelangt. Alle Teilnehmer erhalten von der DAF. eine Teilnehmerurkunde undaußerdem werden Ehren⸗ preiſe in den Bezirken und bei der Reichsentſcheidung verteilt. Es iſt verſtändlich, daß jeder Teilnehmer den Ehrgeiz hat, Reichsſieger zu werden, dem als Hauptehrung die Vorſtellung beim Führer zuteil wird. Die Arbeiten für den Meiſterwettbe⸗ werb 1937 ſind in einer Ausſtellung in der Landesgewerbe⸗ halle Karlsruhe untergebracht, die am Samstag, 3. April 1987, feierlich eröffnet wird. 55 5 —— 25 3— Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 4. April: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Gym⸗ naſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Jungmädels wollen wir ſein, Jahrgang 1937 folgt dem Ruf zur Jugend des Führers; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Deutſche Weltſchau; 10 Morgen⸗ feier der Hitler⸗Jugend; 10.30 Muſik am Sonntagmorgen; 11.30 Solo⸗Kantate von Johann Sebaſtian Bach; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 April — April, luſtiges Kaſperleſpiel; 14.45 Aus Laden und Werk⸗ ſtatt; 15 Mufikaliſche Leckerbiſſen zur Kaffeeſtunde; 16 Muſik zur Unterhaltung; 18 Zum Todestag Ewald Sträſſers; 18.30 Beliebte Tanzkapellen; 19.45 Turnen und Sport— haben das Wert; 20 Wie es euch gefällt; 21.15 Feſtabend der Unſichtbaren; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport!“ Montag, 5. April: 9.30 Was für einen Eßüſch ſoll ich kaufen?; 9.45 Sendepauſe; 17.30 Adolf Kußmaul, Jugenderinnerungen eines badiſchen Arztes; 18 Bunte Muſik; 19 Kleines Kon⸗ zert mit großen Soliſten; 19.30„Badiſche Fäſſer“, heiteres Hörſpiel; 20.10 Beliebte Tanzkapellen, Schallplatten; 20.45 Deutſche Weltſchau; 21 Neue öſterreichiſche Unterhaltungs- muſik; 22.20 Zeitfunkvorſchau zum 12. deutſchen Sänger⸗ bundfeſt 1937 in Breslau; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 6. April: 17 Von Blumen und Tieren; 17.30 Anbekanntes aus Schwaben; 18 Konzert; 19 Zauber der Stimme; 19.30 Wir unterm Spaten, Hörfolge; 20.10 Durch die Wälder, durch die Auen„ Almanach für Jäger und Naturfreunde; 21.10 Tanz⸗ und Anterhaltungsmuſik; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.40 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 7. April: 9.30 Sendepause; 17 Jungmädel, was haſt du erlebt?; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45 Unſer Kind ſtottert; 20.15 Stunde der jungen Nakion; 21 Konzert; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 4. April: ‚ 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Chriſt⸗ liche Morgenfeier; 9.45 Pflicht und Sendung des grenzdeut⸗ ſchen Dichters; 10 Die Kraft des Gemütes iſt es, welche Siege erkämpft; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Wir halten Ein⸗ kehr:„Frei und einſam“, Funkfolge zum 40. Todestag von Johaunes Brahms; 12 Muſik am Mittag; 13 Tag des deut⸗ ſchen Ruderſports: Anrudern im ganzen Reich; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volt erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Muſik zur Unterhaltung; 18 Bei den Erdmännlein in der Haſeler Höhle; 18.30 Zur Dämmerſtunde; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Rundherum um Paul Lincke; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrich⸗ ten; 22.15 Sport; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 5. April: 9.45 Sendepauſe, 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Kammermuſik; 16.15 Das Mainſchiff; 16.30 Unterhaltungskonzert; 17.30 In der Er⸗ zählerecke; 18 Muſikaliſcher Abendbummel; 19 Klaviermuſik; 19.50 Zeitfunkvorſchau zum 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt 1937 in Breslau; 20.10 Klänge der Heimat; 22.30 Tanz⸗ muſik.. Dienstag, 6. April: 9.30 Schrammelmuſit; 10 Sendepauſe; 10.45 Hausfrau, hör zu, 11.30 Sportfunk für die Jugend; 11.45 Handſunk, 15.15 Das deutſche Lied; 17.30 Der Sozialdienſt; 18 Kon⸗ zert; 19 Kampf dem Verderb; 20.10 Abendkonzert; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 8 8 Mittwoch, 7. April: 5 9.30 Sendepauſe, 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.50 Land⸗ funk; 15.15 Dichterſtimmen aus Kurheſſen; anſchl. Der ſil⸗ berne Strom, Gedichtſolge, und Geſchichte eines heſſiſches Dor⸗ fes, Bericht; 16 Klabviermuſtk; 16.30 Anterhaltungskonzert; 17.30 Sport, zeitgemäß belauſcht; 18 Unſer ſingendes, klin⸗ gendes Frankfurt; 19.45 Tagesſpiegel; 20.15 Stunde der jungen Nation, 21 Konzert der ungariſchen Philharmoniker; 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. N 5 2 3 S Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Handball der Gauklaſſe. Morgen Sonntag beſtreitet die hieſige Elf des To. 98 das letzte Verbandsſpiel von der Spielrunde 1936—37. Hiermit dürfte ſich die Mannſchaft erneut als Gauklaſſenmannſchaft behauptet haben. Wenn auch am Anfang der ſo vielverſprochene Start etwas fehl ging, ſo verſtanden es immer noch elf Spieler, den Fehlſtart nach Schluß der Spielrunde wieder gut zu machen und ſicherten ſich noch einen beachtlichen Platz in der Tabelle. So ſteigt morgen Sonntag ein ſehr wichtiges Spiel für Weinheim. Sollte es den Bergſträßlern möglich ſein die Hieſigen zu bezwingen, ſo wäre der Platz in der Gauklaſſe geſichert; verlieren ſie, ſo werden ſie mit Freiburg in der kommenden Spielrunde in der Bezirks⸗ klaſſe ſpielen müſſen. Es dürfte morgen alſo ein ritter⸗ liches Spiel gezeigt werden und Weinheim verfügt ſchon über gute Spielkräſte, ſo daß ein ausgeglichenes Spiel gezeigt wird und die Zuſchauer auf ihre Rechnung kommen werden. Wuͤnſchen wir dem Spiel einen guten Verlauf. Auswärtger Sport. Unmittelbar nach dem umfangreichen Oſter⸗Sportpro⸗ gramm folgt am erſten April⸗Wochenende ein Großkampf im wahrſten Sinne des Wortes Am Sonntag werden nämlich die Endſpiele um die„Viktoria“ eingeleitet, im Handball ſteht das Schlußſpiel um den„Adler⸗Preis“ der Gaumannſchaften zur Entſcheidung, die Ringer eröffnen die Kämpfe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft und auf dem Wege zur Ermittlung des deutſchen Vereinsmeiſters im Turnen werden in Kreuznach und Leuna Gaugruppen⸗ kämpfe ausgetragen. Neben dieſen beſonderen Ereigniſſen gibt es noch zahlloſe Veranſtaltungen, die weit über den allgemeinen Rahmen hinausgehen. Natürlich wird der Fußball diesmal das meiſte Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen Und ſeine Anhänger auch über dieſen erſten„Spieltag der 16 Gaumeiſter“ hinaus noch einige Wochen in Spannung halten. Die Endſpiele um die begehrte„Viktoria“ werden nach dem Modus ausgetragen, der ſchon in den beiden letz⸗ ten Jahren Gültigkeit hatte, nur daß die Gruppeneintei⸗ lung anders vorgenommen worden iſt. Ueber dieſe Grup⸗ beneinteilung ließe ſich vieles ſchreiben, d. h. in Boſehung auf die Unausgeglichenheit in der Spielſtärke der Mann- ſchaften. Die Gruppe 4 gilt als die ſtärkſte, hier wurden die beiden Endſpielteilnehmer des letzten Jahres, 1. FC Nürn⸗ berg und Fortung Düſſeldorf, mit dem ernſthaften Anwär⸗ ter auf die diesjährige Meiſterſchaft, SV Waldhof, und dem Mittelrheinmeiſter VfR Köln zuſammengetan.„Club“, For⸗ tung und Waldhof haben die erſte Anwartſchaft auf den Gruppenſieg und damit auf die Teilnahme an der Vor⸗ den Favoriten viel klarer zu beantworten. In Gruppe 1 ſſt es Hamburger SV oder Beuthen 09, in der Gruppe 2 Schalke 04 und in der Gruppe 3 ſchließlich VfB Stuttgart oder Wormatia Worms. Wir glauben nicht, daß die fol⸗ genden Spiele gleich beim Anſturm auf die„Deutſche“ eine Ueberraſchung bringen werden: Gruppe 1: in Allenſtein: Hindenburg Allenſtein— Be Hartha in Hamburg: Hamburger Sportverein— Beuthen 09 Gruppe 2; in Gelſenkirchen: 8835 04— Werder Bremen in Stolp: Viktoria Stolp— Hertha/ BSC Berlin Gruppe 3: in Stuttgart: VfB Stuttgart— Sp Kaſſel in Worms: Wormatia Worms— Deſſau 05 Gruppe 4: in Mannheim: SV Waldhof— 1. FC Nürnberg Im Schatten dieſer Meiſterſchafts⸗Endſpiele 12 5 die reſtlichen Pu nkteſpiele der ſüddeutſchen auliga und die Aufſtiegsſpiele Das Programm der Meiſterſchafts⸗ ſpiele lautet: Gau Sudweſt: Fa Pirmaſens— SV Wiesbaden. Gau Baden Karlsruher FV— Freiburger FEC, FV 04 Raſtatt— VfB Mühlburg. Gau Württember g. Sportfreunde Eßlingen ge⸗ gen SVg Cannſtatt. Gau Bayern: F 05 Schweinfurt— Be Augs⸗ burg, AS Nürnberg— 1860 München. Um den Aufſtieg kämpfen am Sonntag folgende Mannſchaften: Gau Sü d w 15: 1. FC Kaiſerslautern— Saar Saar⸗ brücken, Vfe Neu⸗Iſenburg— MS Darmſtadt, Opel Rüſſelsheim— Sportfreunde Frankfurt. Gau Baden: VfB Wiesloch— Phönix Karlsruhe, VfR Konſtanz— Sc Freiburg, Fc Neureut— Alemannia Ilvesheim Gau Württemberg: VfR Schwenningen gegen Ulmer FV 94, F Kornweſtheim— JV Geislingen, F Nürtingen— SpVg Untertürkheim. au Bayern: Jahn Regensburg— Armin Mün⸗ chen, Würzburger Kickers— FSV Nürnberg, Fc Bay- reuth.— Schwaben Augsburg. Die ſüddeutſchen Bezirksklaſſenvereine ſtehen am Sonn⸗ tag recht zahlreich im Kampf um den Tſchammer⸗ Pokal, der mit der dritten Zwiſchenrunde fortgeſetzt wird. Zwei Gauligamannſchaften weilen im Ausland, und zwar Bayern München beim SV Innsbruck und FV Saar⸗ brücken beim Sc Fives Lille. Das internationale Pro⸗ gramm weiſt außerdem mit Schweiz— Italien in Zürich und Belgien— Holland in Antwerpen zwei Länderſpiele auf. Im Handball wird die beſte deutſche Gaumannſchaft ermittelt. In Leip⸗ zig kämpfen nämlich die Gaue Mitte und Südweſt um den Adler-Preis“, einen in Bronze geſchaffenen aufſteigenden Adler auf Granit⸗Sockel. Der Gau Mitte muß als Favorit angeſprochen werden, dürfte aber trozdem zur Hergabe ſei⸗ nes ganzen Könnens gezwungen werden Der Südweſten ſtand ſchon einmal im Endſpiel, im vergangenen Jahr be⸗ ſiegte er in Augsburg die Vertretung des Gaues Nieder⸗ rhei mit 6:4 Toren Obwohl alle ſüddeutf chen Handball⸗Gaumeiſter ſchlußrunde. In den anderen Gruppen iſt die Frage nach Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 33 „„ Trotzig warf Werra den Kopf in den Nacken.„Niemals werde ich das tun—“ „Dann muß ich Konrad Mayburg die Augen öffnen, muß ihm ſagen, daß du kein Recht hatteſt, ſeine Werbung an⸗ zunehmen— muß ihm erzählen, daß du eine Unwürdige biſt, den Namen der Mayburgs zu tragen—“ 5 Werra ſtand ganz dicht vor Michael Romanowski. Ihr Atem keuchte und drohend erhob ſie ihre geballten Fäuſte. „Du wirſt das nicht tun, Michael!“ Er aber hielt furchtlos ihren Blicken ſtand und entgeg⸗ nete mit kalter, ſchneidender Stimme:. 5 5 „Das werde ich tun, ſo wahr ich hier vor dir ſtehe— „Michael—“ „„Ich bin durch dich unglücklich geworden, aber ich will nicht, daß auch noch das Leben eines anderen zerſtört wird durch dich. Entweder du gehſt— oder Konrad Mayburg er⸗ fährt das Geheimnis deiner Vergangenheit.“ Werra war auf das Ruhebett zurückgeſunken und ſtarrte vor ſich hin. „Gönne mir noch ein paar Wochen geit, Michael— die letzten Monate waren ſo anſtrengend— ſo voller Aufregun⸗ en, daß ich Ruhe und Erholung brauche— hetze mich nicht ſchon jetzt wieder ins Ungewiſſe hinaus.“ Doch Michael Romanowskis Herz blieb hart. „Ich weiß, welches Ziel ihr beide habt— weshalb ihr die Nähe Konrad Mayburgs ſuchtet. Ihr wollt euch in den Beſitz ſeiner Erfindung bringen, ſo wie ihr damals mir meine Papiere geſtohlen habt, um einen klingenden Gewinn zu erziehen— aber wenn euch auch damals euere finſteren Pläne gelungen ſind— diesmal werdet ihr unter⸗ liegen—“ Werra richtete ſich trotzig auf. Ihre Augen blitzten Michael Romanowski an.„Wenn du uns in den Abgrund reißt— dann zerren wir dich mit— dann ſollſt du auch hier keine Heimat mehr haben!“ Michael lächelte müde. „Davor fürchte ich mich nicht— mein Leben iſt ohnedies zerſtört— iſt ein verlorenes, da du noch lebſt— wenn ich guch wieder ruhelos in die Welt hinausgetrieben werde— 5 will ich auch dieſes neue Unglück gerne ertragen, wenn nur die Gewißheit mitnehme, daß dem Haus Mayburg die Ruhe und der Frieden geſichert iſt.“ Flehend hob Werra beide Hände. „Michael— habe Erbarmen mit mir— nur wenige Wochen gönne mir noch Zeit— wir ſind ja genau ſo arm wie du.— Gut Mayburg war unſere letzte Zuflucht, iſt unſer Rettungsanker in ſchwerer Not— habe Mitleid mit uns—“ Doch Michaels Geſicht zeigte eine eiſerne Strenge. „Habt ihr damals denn Mitleid mit mir gehabt?— Du haſt mich um alles betrogen, Werra, und deshalb kenne ich kein Erbarmen— wenn du bis übermorgen früh dieſes Haus nicht verlaſſen haſt, dann gehe ich zu Konrad May⸗ burg, um ihm die Augen zu öffnen—“ Er wird dir keinen Glauben ſchenken— er liebt mich—“ Michael lächelte abermals. f bereits ermittelt ſind, kommen am Sonntag noch zahlreiche Spiele zum Austrag. In der Frankfurter„Feſthalle“ — Werra taumelte entſetzt zurück und wiederholte: „Beweiſe?“ „Ja— ich führe aus jener unſeligen Zeit die Doku⸗ mente bei mir, die bisher noch niemand geſehen hat— Konrad Mayburg aber werde ich ſie zeigen, wenn du nicht vorziehſt, meine Wengen anzunehmen— vierundzwan⸗ zig Stunden gebe ich dir Bedenkzeit— dann werde ich ſprechen— du haſt alſo die Wahl.“ Und ohne ſich noch weiter um Werra zu bekümmern, ging er der Türe zu und öffnete dieſe. Da aber hatte ſich Werra haſtig erhoben, eilte ihm nach und warf ſich ihm an die Bruſt. Ihre Arme umklammerten ſeinen Hals und ihr Geſicht ſchmiegte ſich an ſeine Schultern. „Geh nicht ſo von mir, Michael— wir dürfen uns noch nicht trennen— wir können uns doch nicht gefunden haben— um uns ſchon wieder zu verlieren— bleibe noch Michael, haſt du denn die ſüßen Stunden alle vergeſſen, die wir verlebten. Du weißt, wie heiß meine Küſſe ſind— weißt, wie lieb ich dich hatte in deiner Jugend— in deiner männlichen Kraft und Schönheit— nie habe ich dich ver⸗ geſſen, nie iſt meine Sehnſucht nach dir ſtille geworden— dich liebe ich. Michael— dich ganz allein—“ Und ſie zog ihn haſtig ins Zimmer zurück, hielt ſeinen Hals feſt umklammert und ihre Lippen ſuchten ſeinen Mund. Wie betäubt ſtand Michael einen Augenblick da und folgte dabei willenlos der zierlichen kleinen Frauengeſtalt, die ihn tiefer ins Zimmer zurückzog. Die Türe fiel ins Schloß. Draußen aber lehnte eine ſchlanke Mädchengeſtalt mit todblaſſem Geſicht und ſtarrte mit weitoffenen Augen nach der geſchloſſenen Tür, f Sekunden vergingen in banger Qual. Dann aber preßte Lieſelotte Mayburg ihr Geſicht in beide Hände, ſchrie verzweifelt auf und ſchluchzte: „Er hat alſo doch eine andere lieb— eine andere—“ Und wie gehetzt verließ ſie den dunklen Korridor und eilte ins Freie. Jetzt hatte ſie die Gewißheit erhalten, daß alle ihre Träume zu Ende ſein mußten. 5 Sie ſah Michael Romanowski in den Armen einer an⸗ eren. Armer Konrad— auch er wurde um das Glück ſeiner 8 betrogen. Auch mit ihm trieb man ein frevelhaftes piel— Wie ſollte das alles noch enden? Gehetzt lief Lieſelotte in den Park hinein. Sie hätte jetzt die Einſamkeit ihres Zimmers nicht ertragen können. Ihre Schläfen hämmerten zum Zerſpringen. Da ſie ſtundenlang darüber nachgegrübelt hatte, ob ſie ſich auch nicht täuſchte, als ſie Michaels und Werras Worte vernahm, war ſie von einem inneren Zwang nach dem Zim⸗ mer Werras getrieben worden, als ſie vom Fenſter ihres Mädchenſtübchens aus ſah, daß Michael den Hof überquerte und nach dem Herrenhaus ging. Sie wollte um jeden Preis Gewißheit haben, wollte ihrem Herzen und ihrer Seele die Ruhe wieder geben. Aber als ſie in dem breiten, halbdunklen Korridor vor Werras Zim⸗ mer ſtand, wagte ſie nicht an die Tür heranzutreten— ſie ſchämte ſich zu lauſchen. Doch wie gebannt ſtand ſie in einer Niſche dem Zimmer egenüber und ſtarrte mit brennenden Augen auf die Tür, inter der ſie Michael Romanowski wußte. Und wenn ſie bis jetzt noch über ihre Gefühle im Un⸗ „Ich habe Beweiſe in meinen Händen, Werra, denen er Glauben ſchenken muß—“ klaren geweſen wäre— jetzt hätte ſie an ihrer Angſt und wird am Sonntagabend ein weiteres Hallenturnfer veran⸗ ſtaltet, an dem u. a Eintracht Frankfurt, 1 75 Frankfurt, Polizei Frankfurt, TG Rödelheim und T Offenbach be⸗ teiligt ſind. Im Hockey 9 es naturgemäß ruhiger als an den Oſterfeiertagen. Zwei epräſentativſpiele ragen aus dem ſonntäglichen Pro⸗ gramm heraus, und zwar ſteben ſich in Mülheim⸗Ruhr die Frauen⸗ und Männermannſchaften von Weſtdeutſchland und Holland— jeweils durch zweite Garnituren vertre⸗ ten— gegenüber. Schon am Samstag wird in Peebles ein weiteres Spiel zwiſchen Schottland und Wales zur briti⸗ ſchen Ländermeiſterſchaft, die bereits entſchieden iſt, aus⸗ getragen. Im Rugby wird in Frankfurt za. M. als Generalprobe für den am 18. April in Paris ſtattfindenden Länderkampf gegen Frankreich ein Spiel unſerer Nationalmannſchaft gegen Süddeutſchland durchgeführt. Die deutſche Auswahl wird gegen die ſtärkſte Mannſchaft der Gaue Südweſt, Baden und Württemberg wohl alles einſetzen müſſen. Im Turnen werden zur Ermittlung des deutſchen Vereinsmeiſters in Kreuznach und Leuna Gaugruppenkämpfe veranſtaltet. An dem Ausſcheidungsturnen in Kreuznach beteiligen ſich folgende Vereine: Turnerſchaft Mainz⸗Mombach, TV 46 Mannheim, MTV Kreuznach und TV Remſcheid⸗Haſten. Kaſſel, Leipzig⸗Möckern und Leung ſind die Bewerber in Leuna.— Eine ſudetendeutſche Turnmannſchaft beginnt ihre Reiſe durch Deutſchland am Sonntag in München. In der Leichtathletik iſt es noch ruhig, es wird aber nicht mehr allzu lange dauern, bis hier die erſten Großkämpfe durchgeführt wer den. Am kommenden Wochenende wird über das Hallen. ſportfeſt in Reichenberg(Böhmen) mit Weinkötz, über den Hanſeaten-Gepäckmarſch der SA⸗Gruppe Hanſa in Ham⸗ burg(mit 3000 Teilnehmern!) und über die engliſche Mei⸗ ſterſchaft im 7⸗Meilen⸗Gehen in London zu berichten ſein. Die Boxer ſtellen ſich, was die Amateure anbetrifft, an dieſem Wochen⸗ ende in den Dienſt des Winterhilfswerkes. Zahlloſe Klub⸗ und Repräſentativveranſtaltungen ſind vorgeſehen. Süd⸗ deutſchland intereſſiert in erſter Linie die beiden Städte. kämpfe Würzburg— Mannheim und Ulm— Stuttgart.— Im Mannheimer„Roſengarten“ werden nach längerer Pauſe wieder Berufsboxkämpfe durchgeführt, in denen Guſtav Eder in einem Schaukampf ſein großes Kön⸗ nen Zeigen will. Den eigentlichen Hauptkampf beſtreiten die Schwergewichtler Erwin Klein(Solingen) und Her⸗ mann Kreimes(Mannheim). Im Kingen werden die Kämpfe um die deutſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft in drei Gruppen— die Gruppe Süddeutſchland be⸗ innt erſt am 11. April— eingeleitet. In der Gruppe eſtdeutſchland kämpfen Reichsbahn Ludwigshafen und Mainz 88, die beiden ſtärkſten Mannſchaften des Gaues Südweſt. Die Paarungen für dieſe Gruppe lauten für den erſten Kampftag: Ac Oberſtein— Reichsbahn Ludwigs⸗ hafen, Deutſche Eiche Eſſen— ASVg Mainz 88 und Ger. mania Wuppertal. Ac Köln⸗Mülheim 92. Acht Tage ſpäter werden die Rückkämpfe ausgetragen.— Badens Mannſchaftsmeiſter Eiche Sandhofen gaſtiert in Frankfurt am Main und kämpft dort gegen die ASVa 1886. liebte,— daß dieſe Liebe nicht darnach fragen würde, ov er ein Bettler war— ein Fremder— ſie würde reſtlos glücklich ſein, wenn er ſie in ſeine Arme nehmen und ihr die ſeligſten und ſüßeſten aller Worte ins Ohr flüſtern würde: Aber ſein Herz gehörte einer anderen und alle ſeine werbenden Blicke und ſeine Aufmerkſamkeiten hatten ihr nur deshalb gegolten, weil ſie die reiche Erbin war— Jetzt hatte ſie die Gewißheit erhalten, daß er wirklich eine andere liebte. Und jetzt mußte ſie ſtark ſein, um zu ver⸗ geſſen— zu vergeſſen, daß ſie einen ſüßen, törichten Traum träumte. Kein Wort— kein Blick ſollte ihm verraten, wie wehe es um ihr Herz war. In dieſer Nacht mußte ſie ihr ſonnen⸗ helles Frühlingsglück begraben. Was dann kam—2 Sie wußte es nicht—!1 Sie wollte auch nicht danach fragen— Sie ſah die Zukunft in dunkle, ſchwarze Wolken gehüllt, — aller Sonnenſchein war erloſchen——— Und mit bitterem Schluchzen ſank ſie auf einer Bank nieder und barg ihr Geſicht in beide Hände. J... ð Das Wollkleid mit dem kurzen Aermel iſt für das Frühjahr und für die kühlen Tage im Sommer unerläßlich. Sehr intereſſant und kleidſam find die neuen Farben. Man ſieht ein Mattviolett, Noſtrot, Bleu⸗altroſa, Braun und Beige, ſehr viel Marineblau, ein rauchiges Grün und ein 5 8 Grau, das man natürlich mit einer anderen Farbe ombinieren muß. Zu grau iſt beiſpielsweiſe roſtrot ſehr modiſch. Die For⸗ s men ſind alle ſehr ſportlich gehalten Die Röcke find teils gerade mit einer vorderen Falte oder zeigen — und das iſt vorherrſchend— den Glockenrock Die Aermel ſind oben mäßig breit, nach unten eng fallend. Figur 1 zeigt ein Kleid aus ma⸗ rineblauem Woll⸗ ſtoff mit aparter Bieſenſtepperei an den 0 und am Kragen. Vorn wird 1 Kleid mit kleinen ſtoffbezogenen Knöpfen geſchloſ⸗ ſen Figur 2 iſt beige A 1 Zefehnung Psille M f eſtreiftem Wollſtoff. Der Stoff iſt in verſchiedener Streifen⸗ ge verwendet. Der Einſa 0 aus Pikee. Ein brauner Wildledergürtel bildet den Abſchluß. Figur 3 zeigt ein Kleid aus roſtrotem Wollſtoff mit dem ſo modernen Bolero. ihren Schmerzen gefühlt, daß ſie dieſen Mann über alles Der Kragen iſt aus grauem Wollſtoff. Der Gürtel und die Knöpfe ſind aus ſchwarzem Lack. —