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Nachdem durch den Abſchluß des italieniſch⸗-jugofla⸗ wiſchen politiſchen Vertrages im Donauraum eine neue Lage geſchaffen war, wurden die Beratungen des Stän⸗ digen Rates der Kleinen Entente in Belgrad jetzt mit be⸗ ſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt. Die Verhandlungen brachten aber wie erwartet keine Senſationen. Der amt⸗ liche Bericht nach dem Abſchluß der Beſprechungen iſt wohl umfangreich, aber ſehr allgemein gehalten. Die drei Außenminiſter ſeien zur Schlußfolgerung gekommen, daß die internationale Lage eine gewiſſe Beſſerung erfahren habe. Die drei Außenminiſter unterſtreichen die„leben⸗ dige Wirklichkeit“ des Bundes und die Uebereinſtimmung ihrer Anſichten. Wichtiger als dieſe Ergebniſſe iſt die Tat⸗ ſache, daß auf den franzöſiſchen Vorſchlag, die Kleine Entente durch gegenſeitige Beiſtandspakte zu ergänzen und zu erweitern, nicht eingegangen iſt. Der Verſuch Frankreichs, die brüchig gewordene Grundlage der Kleinen Entente und ihres Verhältniſſes zur franzöſiſchen Politik zu feſtigen, iſt nicht geglückt. Die franzöſiſche Preſſe gibt das zu. Die zentrifugalen Kräfte innerhalb der Kleinen Entente ſeien in der Uebermacht, meint„Echo de Paris“. Frankreich habe die drei Staaten der Kleinen Entente aufgefordert, untereinander einen gegenſeitigen Beiſtandspakt zu ſchließen gegen jedweden Angreifer. Dieſen Vorſchlag habe man zwar nicht voll⸗ kommen zurückgewieſen, aber doch auf unbeſtimmte Zeit beiſeitegeſchoben. Jugoflawien habe mit ſeinen zweiſeiti⸗ gen Abkommen mit Bulgarien und Italien den Zuſam⸗ menbruch des Genfer Syſtems noch beſchleunigt. „Das„Oeuvre“ meint, wenn man ehrlich ſein wolle, müſſe man auf jeden Fall ſagen, daß der Tag des Ab⸗ ſchluſſes der Verhandlungen in Belgrad für Frankreich und ſeinen Einfluß in Mitteleuropa und auf dem Balkan recht dunkel geweſen ſei. Er könne nur als eine Folge der allzuwenig energiſchen Politik bezeichnet werden, die Paris ſeit Jahren geführt habe. Frankreich habe es ſeiner⸗ zeit verabſäumt, entſprechend dem Drängen Titulescus mit Belgrad und Bukareſt die nun von Paris ſelbſt ge⸗ wünſchten Beiſtandspakte mit den Staaten der Kleinen Entente abzuſchließen. Belgrad habe nun mit der gleichen Münze heimgezahlt, wie es einſtmals Frankreich getan. Man empfindet es in Frankreich unbequem, daß Bel⸗ grad und Rom den Weg zu einer weitgehenden und dauernden Regelung gefunden haben ohne den von Frank⸗ reich ſtets empfohlenen Völkerbund. Daher auch die jetzt verſtärkten Bemühungen der Tſchechoſlowakei, ihr Ein⸗ flußgebiet im Donauraum wieder auszuweiten. Bei der Fortſetzung der Belgrader Verhandlungen bei dem nächſten Beſuch des tſchechiſchen Staatspräſidenten Dr. Beneſch in Belgrad wird, wie es heißt, Dr. Beneſch das Projekt des gegenſeitigen Unterſtützungs⸗ vertrages für die Tſchechoſlowakei, Rumänien und Jugoſlawien mit äußerſter Kraft zur Verwirklichung vor⸗ antreiben, ein Plan, der ſchon ſeit Monaten die Kabinette beſchäftigt, die ihn unter Dach und Fach haben wollen. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hodza iſt jüngſt in Wien geweſen, natürlich zu einem„ſtreng privaten Be⸗ ſuch“, an den freilich die ausländiſche Preſſe trotzdem ſehr konkrete politiſche Kommentare geknüpft hat. Die tſchecho⸗ ſlowakiſchen Miniſter Czech und Spina ſollen unlängſt gleichfalls in Wien geweſen ſein, um die Fäden weiter zu ſpinnen, an denen ſie ſchon ſeit einiger Zeit arbeiten. Schließlich ſind die Anſtrengungen der tſchechoſlowakiſchen Regierung, auf dem Umweg über die Aufrüſtung in den Staaten, die nach Prager und Pariſer Meinung ſich ihrem Einfluß zu entfernen ſchienen, wieder Einfluß zu gewin⸗ nen, durch die kürzlichen Abmachungen mit Rumänien über die tſchechoſlowakiſche Rüſtungshilfe belohnt worden— wobei nicht vergeſſen werden ſoll, daß der Hauptträger der tſchechoflowakiſchen Rüſtungsinduſtrie, die Skodawerke, unter franzöſiſcher Kontrolle ſtehen. Es wäre ſchlimm, wenn angenommen werden müßte, daß dieſe Verſuche, die auf die Herausarbeitung plaſtiſch klarer und dauerhafter Linien ſtrebende Entwicklung im Donauraum erneut zu verwirren und zu hemmen, des Widerhalls und Beifalls ſicher wären. Bislang hat es nicht den Anſchein. Schon anläßlich der Veröffentlichung des jugoſlawiſch⸗bulgariſchen Freundſchafts⸗ vertrages, der nach gleichfalls offenherzigen und groß⸗ zügigen zweiſeitigen Verhandlungen ſcheinbar unüberbrück⸗ bare Spannungen ſchnell beſeitigte, und auch jetzt nach dem Abſchluß der Verhandlungen mit Italien iſt in Belgrad unterſtrichen worden, daß die internationalen Verpflichtun⸗ gen der Vertragspartner durch die neuen Abmachungen nicht berührt werden. Es iſt deshalb anzunehmen, daß Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch ſeinen Kollegen von der Kleinen Entente auseinanderſetzen wird, daß ihre Be⸗ fürchtungen unbegründet ſind, im Donauraum könnten neue Spannungen durch Jugoſlawiens neue Verträge ent⸗ ſtehen. Spannungen werden nicht herbeigerufen durch die diplomatiſche Arbeit von Staatsmännern, die jahrelange Schwierigkeiten mit einem Schlage ausräumen. Spannun⸗ gen könnten höchſtens künſtlich geſchaffen und vertieft wer⸗ den, wenn jemand dem Bedürfnis nachgeben ſollte, eine ruhige Entwicklung zu ſtören und in falſche Bahnen zu lei⸗ ten, weil er ſich nun einmal nicht davon überzeugen laſſen will, daß diejenige Politik die beſte iſt und am ſtärkſten den Frieden ſichert, die maßvoll die wohlverſtandenen Intereſſen der Völker gegeneinander abwägt und aus⸗ gleicht, ſtatt ſie zu immer neuen und ſchärferen Gegenſätzen anzutreiben. Nati onalſozialiſtiſche Muſterbetriebe. Die Verfügung des Führers. Berun, 5. April. Der Führer hat am 29. Auguſt 1936 verfügt, daß Be⸗ triebe als nationalſozialiſtiſche Muſterbetriebe ausgezeich⸗ net werden ſollen. Hierzu hat ſoeben Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring einen Aufruf und Reichsleiter Dr. Ley Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen. Die Verfügung des Führers beſagte, daß Betrieben, in denen der Gedanke der nationalſozialiſtiſchen Betriebsge⸗ meinſchaft im Sinn des Geſetzes zur Ordnung der nationa⸗ len Arbeit und im Geiſte der Deutſchen Arbeiksfronk vom Führer des Betriebes und ſeiner Gefolgſchaft auf das ver⸗ vollkommenſte verwirklicht wird, die Auszeichnung„Natio- nalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ verliehen werden kann. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt auf die Dauer eines Jahres. Sie kann wiederholt erfolgen. Die Auszeichnung wird zurückgenommen, wenn die Vor⸗ ausſetzungen für dieſe Verleihung nicht mehr gegeben ſind. Die Verleihung am Nationalfeiertag des deutſchen Volkes geſchieht durch die Aushändigung einer Urkunde an den Führer des Betriebes. Aufruf Görings f 79 Aufruf von Miniſterpräſident Generaloberſt Göring autet: Ich erwarte, daß alle Betriebe, die im Rahmen des Vierjahresplanes eingeſetzt oder neu errichtet werden, den Gedanken des ſozialen Wettkampfes, wie er in der Verfü⸗ gung vom 29. Auguſt 1936 zum Ausdruck kommt, freudig mitmachen. Ich ordne hiermit an, daß alle Einrichtungen und per⸗ ſonen des 0 een ſich in den Dienſt dieſes ſozialen Wettkampfes ſtellen. Tarifverträge, ſtaakliche Berordnun⸗ gen, Paragraphen des Geſetzes und ähnliche Dinge bedeu⸗ ten nichts, wenn es nicht gelingt, durch dauernde Er⸗ ziehungsarbeit in den Menſchen einen Wetiſtreit in Bezug auf anſtändiges Denken und Handeln gegenüber anderen Bolksgenoſſen zu erzeugen. Deshalb begrüße ich jede Art voa Wettkampf, wie er ſich in den Arbeiken der Deutſchen Arbeitsfront in Bezug auf den Keichsberufswekkkampf oder das Leiſtungsabzei⸗ chen für muſtergültige Lehrwerkſtäkten uſw. ausdrückt. Ausführungsbeſtimmungen Dr. Leys Hierzu hat Reichsleiter Dr. Ley folgende Ausführungs⸗ beſtimmungen erlaſſen: Mit der Durchführung der Verfügung des Führers habe ich den Stabsgßmann der Nee) Ir Huynfguer he. auftragt. Die erſte Auszeichnung als Muſterbetrieb erfolgt am Feiertag der Nationalen Arbeit am 1. Mai ds. Is. Die Bekanntgabe der Betriebe geſchieht anläßlich einer feier lichen Sitzung der Reichsarbeitskammer am 30. April, am Vorabend des Feiertages der Nationalen Arbeit. Die Betriebsführer und Betriebszellenobmänner der ausgezeichneten Betriebe werden am 1. Mai dem Führer vorgeſtellt. „Gemeinden und Vierſahresplan“ Miniſterpräſident Göring ſpricht vor dem Gemeindetag. Die Jahrestagung des Deutſchen Gemeindetages fin⸗ det am 7, und 8. April im Reichstagsſitzungsſaal der Kroll⸗ oper in Berlin ſtatt. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, ſpricht über„Grundſätzliche Fra⸗ gen der Verwaltungsreform“, Reichsleiter Oberbürger⸗ meiſter Fiehler über„Gegenwartsfragen der deutſchen Selbſtverwaltung“. Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, behandelt„Die finanzpolitiſche Be⸗ deutung der Realſteuerreform“ und Landrat Ludwig Saalfeld ſpricht über„Die Aufgaben der deutſchen Land⸗ kreiſe“. Die Tagung ſchließt mit einer Anſprache des Preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring zu dem Thema„Gemeinden und Vierjahresplan“. Die ungariſchen Philharmoniker Großer Erfolg in Berlin. Berlin, 5. April. Das Berliner Konzert der Budapeſter Philharmoniker geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die ungariſchen Gäſte. Den muſikaliſchen Darbietungen gingen die deut⸗ ſchen und die ungariſche Nationalhymne voraus. Die Kon⸗ zertbeſucher, die den großen Saal der Philharmonie dicht füllten, hörten ſie ſtehend an und dankten durch lebhaften Beifall dem Dirigenten Ernſt von Dohnanyi für ſeine ſinn⸗ bildliche Bekundung der deutſch-ungariſchen Freundſchaft. Die Bedeutung, die dem Gaſtſpiel des Budapeſter Or⸗ cheſters in Deutſchland beigemeſſen wird, erſah man nicht zuletzt aus der ſtarken Beteiligung führender Männer des Staates, der Bewegung und des kulturellen Lebens Die Darbietungen des Orcheſters löſten bei den Zuhörern ſtärkſten Beifall aus. In der Pauſe überreichte ein Vertre⸗ ter des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters Prof. von Dohnanyi mit einer kurzen Anſprache einen Kranz, der mit den ungariſchen und deutſchen Nationalfarben ge⸗ ſchmückt war. Der Schlußbeifall ſteigerte ſich zu anhalten ⸗ dem Jubel, ſo daß die ungariſchen Gäſte mit der Zu⸗ gabe des Rakoczy⸗Marſches für die überaus herzliche Auf⸗ nahme in Berlin dankten. 1 Reichsaußenminiſter Dr. Goebbels richtete an das Ungariſche Philharmoniſche Orcheſter folgendes Vegrü⸗ ßungstelegramm:„Ich begrüße die ungariſchen Philhar⸗ moniker mit ihrem berühmten Dirigenten herzlichſt auf ihrer Deutſchlandreiſe und wünſche ihrer Konzerttätigkeit reiche Erfolge. Möge ſie mit dazu beitragen, unſere beiden befreundeten Länder kulturell noch näher zu bringen und e deutſch⸗ungariſchen Beziehungen weiter zu rtiefen. Anhaltende Geburtenzunahme Auch in den vor 1933 geſchloſſenen Ehen. Wenn die Geburtenzunahme im Deutſchen Reich in den Jahren 1934 und 1935 nur die Folge der Anhäufung von Eheſchließungen in den Jahren 1933 und 1934 geweſen wäre, ſo könnte ihr, wie zunächſt auch mehrfach behauptet wurde, wohl kaum eine beſondere Bedeutung beigemeſſen werden. Daß dies nicht der Fall iſt, ſondern daß die Ge⸗ burtenzunahme vielmehr zum großen Teil auf einer tat⸗ ſächlichen Steigerung der Fortpflanzungshäufigkeit beruht, zeigt die ausführliche Geburtenſtatiſtik für das Jahr 1935, deren Ergebniſſe das Statiſtiſche Reichsamt in einem aus⸗ führlichen Bericht in„Wirtſchaft und Statiſtik“ bekanntgibt,. Als wichtigſtes Ergebnis dieſer Unterſuchung erſcheint die Tatſache, daß die Erhöhung der Geburtenhäufigkeit in den vor 1933 geſchloſſenen Ehen, die im Jahre 1934 zu der ſtarken Geburtenzunahme weſentlich beigetragen hatte, im Jahre 1935 nicht nur angehalten hat, ſondern noch größer geworden iſt. Nachdem in dieſen Ehen im Jahre 1934 bereits um ein Viertel mehr Kinder geboren waren als 1933, iſt ihre Geburtenhäufigkeit im Jahre 1935 nochmals um 5 bis 10 v. H. über den ſchon erhöhten Stand von 1934 hinaus ge⸗ ſtiegen. Damit brachten die vor 1933 geſchloſſenen Ehen wiederum 29 000 Geburten mehr auf als im Vorjahre. Insgeſamt wurden im Jahre 1935 im Deutſchen Reich (ausſchließlich Saarland) 68 000 eheliche Geburten mehr gezählt als im Jahre 1934. Der größere Teil dieſer Ge⸗ burtenzunahme, nämlich rund 39 000, rührte noch einmal von dem Anſtieg der Eheſchließungen in den Jahren 1933 und 1934 her. Im ganzen genommen reichte die Fortpflanzungs⸗ häufigkeit der deutſchen Ehen auch im Jahre 1935 noch nicht zur Beſtanderhaltung der Volkskraft aus; es fehlten noch immer 12 v. H. an der erforderlichen Geburtenhäufigkeit. Aber die anhaltende Zunahme der Fruchtbarkeit gerade in den Ehen mittlerer Ehedauer iſt doch immerhin ein Zeichen dafür, daß der Wille zum Kinde in großen Teilen des deut⸗ ſchen Volles zu neuer Kraft erweckt worden iſt. Schlag gegen das Deutſchtum Eine Proklamation der Südafrikaniſchen Unionsregierung. Die Südafrikaniſche Unionsregierung hat eine Prokla⸗ mation erlaſſen, die weitreichende Maßnahmen in bezug auf die politiſche Tätigkeit im Mandatsgebiet Südweſt⸗ afrika(früher Deutſch-Südweſt) enthält. Wie Reuter aus Pretoria berichtet, ſind dieſe Maß⸗ nahmen gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Süd⸗ weſtafrika gerichtet. Nach der Proklamation wird es als ein Vergehen gebrandmarkt, ſo ſagt erläuternd die engliſche Agentur, wenn irgendeine Perſon, die nicht die britiſche Staatsangehörigkeit beſitzt, weiterhin ein Mitglied, Amts⸗ träger oder Angeſtellter einer ſolchen Organiſation iſt. Als ſtrafbar gilt es ferner, wenn irgendein britiſcher Staatsangehöriger einen Treueid oder ein Gehorſamsver⸗ ſprechen gegenüber irgendeinem ausländiſchen Herrſcher oder Staatsoberhaupt, mit Ausnahme des engliſchen Kö⸗ nigs, irgendeiner Regierung oder einem Regierungsbeam⸗ ten eines anderen Staates als der Union, oder gegenüber einer ausländiſchen politiſchen Organiſation oder Mitglie⸗ der derſelben ablegt. Perſonen, die unter den vorgenannten Verboten ver⸗ urteilt werden, fallen ferner unter die Verordnung aus dem Jahre 1920 für die„Entfernung von unerwünſchten Perſonen“, eine Verordnung, von der in Zukunft auch Per⸗ ſonen betroffen werden, die mittelbar oder unmittelbar durch Drohungen oder Maßnahmen andere Perſonen be⸗ einfluſſen, geſetzwidrige Handlungen zu vollbringen. Schließlich können Perſonen, die keine britiſchen Staats⸗ angehörigen ſind, des Landes verwieſen werden, wenn ſie ſich an politiſcher Propaganda im Mandatsgebiet betei⸗ ligen. Von den Londoner Morgenblättern, die ſich mit der Proklamation beſchäftigen, iſt der„Daily Herald“, das Blatt der Labourpartei, inſofern nicht zufrieden mit dem Schritt Südafrikas, als er nach Anſicht dieſes Blattes nur geeignet ſei, dem Nationalſozialismus einen beſonderen Antrieb zu geben und weil das Vorgehen gegen Ausländer gegen den Geiſt des Mandatsſyſtems verſtoße. Im beſten Falle ſcheine es eine etwas grobe Art, ſich mit einem ſchwie⸗ rigen Problem auseinanderzuſetzen. — Ein Strakoſphärenballon gefunden. Mailand, 5. April. In der Nähe der Ortſchaft Monte⸗ magno bei Cabella Ligure entdeckten einige Landleute die Ueberreſte eines großen ben en In der Gondel befanden ſich verſchiedene Apparckte, darunter Pho⸗ toapparate und ein Höhenmeßinſtrument, das die Höch ſt⸗ grenze von 22000 Metern anzeigte, ſowie einige Papiere in franzöſiſcher und deutſcher Sprache. Die Fund⸗ ſtücke wurden von den Militärbehörden zwecks weiteren Nachforſchungen in Verwahrung genommen. 5 — 0 Aus Anlaß ſeines bevorſtehenden Geheimrat Kirdorf, der am 8. April vollendet, Wirtſchaft veröffentlicht wird. Geheimrat Kirdorf ſcheeibt: „Meine größte Freude beim Rückblick Kampf um den Kuhrbergbau iſt mir das Erl Ende dieſer Jahre Unternehmer und Arbeiter ſich zum ge⸗ meinſamen Schaffen am gemeinſamen ben. Der Klaſſengegenſatz drohte Deutſchlands Leiſtungs⸗ kraft hoffnungslos zu vernichten. Der der Volks. ges Leben Volk und Vaterland geworden. Mein Vermächtnis ſoll dereinſt die wieder im deutſchen Volk die fruchtbr Volksgemeinſchaft preiszugeben.“ „Frieden durch Wirtſch Senſationsmeldungen um Norman Davis. London, 5. April. „Weltfrieden durch Wirtſchaftspakte“ lautet das neue Sonntagspreſſe als mit ſehr weitgehenden Titu⸗ chlagwort, das von der engliſchen ſenſationeller Stoff zum Teil lationen umrahmt wird. Uebereinſtimme daß der amerlkaniſche der ſich anläßlich der Internationalen London aufhält, zunächſt auf den Abſch amerikaniſchen Handelsabkommens groß arbeiten werde. Dieſes Abkommen ſoll nachdem England auf der im Mai ſtattfi konferenz die Handelsbeziehungen zu f klärt haben würde. Darauf würde Präſident Rooſevelt verſuchen, Wirkſchaftsabmachungen mit andere abzuſchließen, um dadurch einen einzuleiten. Als charakteriſtiſch ſei die Darſtellung Zeitung„People“ wiederzugeben:„Engl einigten gen des Friedens zurückführen wird.“ amerikaniſche Handelsabkommen würde den Handel und eine gl von Waſhington geplanten das Blatt, würden die übrigen Mächte ihre Rüſtungen herabzuſetzen u leben. „Sunday Expreß“ nach dem Abſchluß ihr Anſicht führender Amerikaner, Länder ſei, in ſtrophales Wettrüſten zu verhindern. gleichzeitig einen der auf, indem es ſchreibt, daß eine Verſtä Vereinigten Staaten eine lebenswichtige die britiſchen Verteidigungspläne ich beſonders um Abmachungen über ahrungsmittellieferungen in Kriegszeiten Verteidigung der britiſchen handeln. Das„Paradies“ Gowietunion „Dunkelheit, Schweigen und Tod über dem Land.“ Im„Figaro“ beſchäftigt ſich Wladimir d' Ormeſſon mit Stalins vom 3. März. Dieſe Rede erklärt der Schreiber des Artikels, daß ſich der Rede union in einer außerordentlichen Kriſe man Stalins Worten wjetrußland voll von trieben, ſpfonierten, Anſchläge verübten Stgatsgefüge unterühlten. Stalin aber, Teil ſeines Lebens als Sahotagetreibender, als Spion, 34 14. Mit unruhigen Schritten ging Saſcha dem Fenſter Werras auf und nieder. Dabei hingen ſeine Augen wie gebannt teten Scheiben, wo ab und zu die Silhouette der beiden er wagte nicht, das Haus zu betreten, da er fürchtete, im Laufe der Unterredung zu einem unüberlegten Streich hingeriſſen zu werden. Er im Zimmer auftauchte. Aber Werra und deren ſieghafte Perſönlichkeit nicht zu wiſſen, daß deren ſeltſamer Zauber ſchließlich doch noch den Sieg davontragen würde. Sie hatte bisher alle Männer betört und in ihren Bann gezogen, deren Weg ſie kreuzte. Einmal ſchon war Michael Romanowski ihrem Liebreiz verſtehen, ihn auch ein zweites Mal zu gewinnen und ihren Wünſchen gefügig zu unterlegen— und ſie würde es machen. Je länger die Unterredung dauerte, je mehr Zeit verſtrich, um ſo zuverſichtlicher wurde Saſcha. Doch plötzlich zuckte er erſchrocken zuſa barg ſich im Schatten der Hausmauer, Schritte vernahm. Er wollte um keinen P Lauſcherpoſten er ins Dunkel. Sollte Konrad Mayburg Fahrt zurückgekehrt ſein und Werra aufſuche Saſcha beugte ſich ein wenig vor und er ſchein des Mondes eine zarte Frauengeſtalt: burg! i Ein Lächeln huſchte um ſeinen Mund und vorſichtig folgte ſah. Er hakte den Kiesweg dan er und eilte auf dem weichen Ra er ihr, als er ſie in den Park flüchten der den Laut hellen Morgenrock, der ihre ſchlanke Geſtalt Kirdorfs Vermächtnis „Sieghafte Volksgemeinſchaft“ 8 ein Gedenkwort an die Wirtſchaft gerichtet, das in dem soeben erſchienenen neueſten Heft der Weſtfäliſchen und Belriebsgemeinſchaft, für die ich ein lan⸗ mit Leidenſchaft gekämpft habe, iſt Rettung für Sonderbotſchafter Norman Davis einen Dominions ge⸗ n europäiſchen Staaten neuen Staaten werden vielleicht in Kürze eine Verein⸗ barung ſchließen, die die Nationen der Welt zu den Fra⸗ Das neue engliſch⸗ zwiſchen dieſen beiden Ländern zu vergrößern eichzeitige Zollherabſetzung herbeizuführen. Die Handelsabkommen, ſo ſchreibt, daß England und Amerika uz, ihres gegenſeitigen Abkommens einen Druck auf die übrige Welt ausüben würden, um die Rüſtungen herabzuſetzen. Engliſche Miniſter teilten die 5 daß es Pflicht der beiden Frieden e und ein kata⸗ as Hintergründe der Paktverhandlungen haben würde. Es würde Stützpunkte im Stillen Ozean glauben ſollte, ſo müßte ganz So⸗ „Trotzkiſten“ ſtecken, die Sabotage geſehen werden. Angſtvoll und erregt ſpähte ſchon von ſeiner nächtlichen einer Schritte dämpfte, hinter ihr her. Und 15 erſchien ihm in dem Dämmerlicht wie eine Wald ſie hatte das düſtere Trauerkleid abgeſtreift und trug einen Eſſen, 5. April. Geburtstages hat ſein 90. Lebensjahr auf 64 Jahre ebnis, daß am Werk gefunden ha⸗ ieghafte Durchbruch Mahnung ſein, nie ingende Kraft der aftspakte“ nd wird behauptet Zuckerkonferenz in luß eines engliſch⸗ en Ausmaßes hin⸗ vereinbart werden. ndenden Weltreich⸗ ähnliche „Friedensplan“ der linksſtehenden and und die Ver⸗ darauf abzielen meint beinahe zwingen, nd in Frieden zu Blatt zeigt ndigung mit den Auswirkung auf Munitions⸗ und und um die beweiſe, ſo die Sowjet⸗ befinde. Wenn und das ganze der ſelbſt einen die ausgerottet werden müßten. lichkeit durch die„Trotzkiſten“ ſtark gefährdet ſei. ſei ein„Paradies“, Heute ſteht feſt, daß dieſes„Paradies“ nur von politi⸗ ſchen Anſchlägen, Morden und Sabotageakten erfüllt ſei. Nun verſuchten es die Somjets mit dem umge⸗ kehrten Vorzeichen. ungeheure Oppoſition gegeben habe. perſönliche, die die g rauſame Diktatur des ren“ Stalin herausgefordert habe. des Schrecklichen zurückgekehrt. Eines ſtehe feſt: weſen. Damals hätten ein dens ſeien in Händen der B ſchulen habe es zu dieſer Zeit in Rußland mehr gegeben als jetzt. Heute herrſche über dem weiten ruſſiſchen Land nur Dunkelheit, Schweigen und Tod. In den Munitionswerken von Arbeit zurückzukehren, nicht Folge geleiſtet. ſtreik in den Schiffswerften am Ely de hat ſich in⸗ zwiſchen weiter ausgedehnt. Von ihm werden annähernd 2000 Mann betroffen. Arbeiter und Gowjetbonzen Hungerlöhne und Rieſengehälter. Moskau, 2. April. Ein in der„Prawda“ erſchienener Artikel gibt die neueſte Sowjetſtatiſtit über den Arbeitslohn der ruͤnd 25 Millionen zählenden„Werktätigen“(d. h. aller in Indu⸗ ſtrie, Verwaltung. Behörden uſw. beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten) bekannt. Der Duichſchnittsjahreslohn be⸗ trägt demnach zurzeit 2770 Rubel, der durchſchnittliche Mo⸗ natsverdienſt alſo 230 Rubel. Selbſt wenn man die umſtrittene Frage der Glaubwür⸗ digkeit der Sowfetſtatiſtik beiſeite läßt, gibt die genannte Zähl zu ſehr aufſchlußreichen Betrachtungen Anlaß. Einmal ſind bei der Berechnung der Verdienſthöhe natürlich alle Spitzengehälter der hoch und höchſtbezahlten Funktlonäre, Spezialiſten, Direktoren, Beamten uſw., einbegriffen. Trotz der dem oberen und oberſten Funktionär unentgeltlich zur Verfügung ſtehenden Vergünſtigungen(wie Autos, Woh⸗ nungen, Perſonal uſw.) beziehen die leitenden Beamten der ſowjetruſſiſchen Induſtrie, Wirtſchaft und Verwaltung noch Rieſengehälter von 10000 Rubeln im Monat und darüber. Aber ſelbſt wenn man die angegebene Verdienſthöhe ohne Berückſichtigung der Tatſachen mit den derzeitigen Preiſen vergleicht, ergibt ſich immer noch ein wahrhaft er⸗ ſchütterndes Bild über die Lebensverhältniſſe im Sowjet⸗ paradies. Mit einem durchſchnittlichen Monatsverdienſt von 230 Rubel kann der ſowjetruſſiſche Arbeiter oder Angeſtellte beiſpielsweiſe zur Not ein Paar Männerhalb⸗ ſchuhe feiner Qualität, die einem deutſchen 10⸗Mark⸗ Schuh noch nicht entſpricht) kaufen.(Die Damenſchuhe fan⸗ gen meiſt erſt bei 250 Rubel an!) Um einen Anzug zu kau⸗ en, der in der Qualität etwa einem deutſchen 50⸗Mark⸗An⸗ zug entſpricht, müßte der Sowjetangeſtellte oder Arbeſter ſich ſchon zwei ſolcher Monatsgehälter erſpart haben. 230 Rubel Monatsverdienſt ergibt einen Tageslohn von 73 Rubeln. Was ſich mit dieſem Betrag anfangen läßt, erhellt daraus, daß ein einziges primitives Mittageſſen in der Fabrikkantine bereits mindeſtens die Hälfte die⸗ ſes durchſchnittlichen Tagesverdienſts verſchlingt. Deshalb können auch die Arbeiter und Angeſtellten von der Kanti⸗ nenverpflegung, die noch vor wenigen Jahren faſt koſten⸗ Lermontow vor an den erleuch⸗ kannte zu genau, um mmen und ver⸗ als er haſtende reis auf ſeinem n wollen? kannte im Licht⸗ Lieſelotte May⸗ enboden, ee, denn Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. los war, immer weniger Gebrauch machen. Geltung brachte und den weißen leuchtenden Nacken und die vollen, ſchönen Arme frei ließ. Eine Weile blieb Saſcha hinter dem ſtarken Stamm einer Eiche ſtehen, als Lieſelotte auf einer Bank zuſammenbrach und bitterlich vor ſich hinſchluchzte. Weinte die Kleine immer noch um den Verluſt des To⸗ ten? Oder trug ſie einen anderen Schmerz im Herzen? Minuten vergingen. f Saſcha Lermontows Gedanken hetzten ſich. Dabei ſah er immer nur den weißen, leuchtenden Nacken und das duftige Blondhaar vor ſich. Sein Herz begann raſcher zu ſchlagen und das Blut rann ſiedend heiß durch ſeine Adern. Wie ſchön dieſes Mädchen war— und wie jung. Mit einem Male kam es ihm zum Bewußtſein, daß Wer⸗ ras Geſicht ſchon viele Falten zeigte, trotzdem ſie ſtets be⸗ müht war, durch Schminke und Puder alle dieſe gefährlichen Zeichen des nahenden Alters zu verdecken. Hier aber bei dieſem Mädchen war noch Jugend und tau⸗ friſche Schönheit.. Langſam trat er auf Lieſelotte zu und legte ſeinen Arm um ihre Schultern. „Noch immer traurig, Fräulein Lieſelotte?“ Haſtig zuckte dieſe zuſammen und machte eine jähe Be⸗ wegung, mit der ſie ſich von dem Arm Saſchas löſte. Sie wollte gufſpringen und davoneilen, denn ſie hatte in dieſen Augenblicken keinen anderen Wunſch, als mit ihrem großen Schmerz allein zu ſein. 5 Aber Saſcha hielt ſie feſt und zwang ſie, neben ihm ſitzen zu bleiben.„Ich möchte Ihnen ſo gern etwas Troſt bringen, Fräulein Liefelotte—“ ſagte er mit eindringlichem Ton in der Stimme. Sie aber ſchüttelte langſam den Kopf und ſchluchzte: „Mir kann niemand Troſt geben—“ a „Und doch dürfen Sie nicht immer weinen— Sie ſind ja noch ſo jung— und Ihre ſchönen blauen Augen könnten Schaden leiden, wenn Sie ſo viele Tränen weinen müſſen.“ Lieſelotte preßte die Lippen zuſammen. „Ich bin ja ſo traurig—“ „Hat man Ihnen ein neues Leid zugefügt?“ Doch Lieſelotte ſchüttelte heftig den Kopf. „Kann ich Ihnen nicht helfen, Fräulein Lieſelotte,“ bat vorteilhaft zur als Attentäter und Unterwühler eines Staatsgefüges zu⸗ gebracht habe, bezeichne dieſe Leute heute als„Monſtren“, Es ſei nicht glaubhaft, daß die Sowjetunion in 12 Einſt hätten die Sowjets gelogen, als ſie behaupteten, ihr Land in dem es keine Oppoſition mehr gebe. Die Wahrheit ſei, daß es in Sowjetrußland ſtets eine Wenn nur jeder hundertſte Ruſſe an die Wahlurne treten dürfte, ſo würde es wahrſcheinlich kein bolſchewiſtiſches Syſtem mehr geben. Zu dieſer ſtändigen Oppoſition geſelle ſich noch 5 7K a⸗ Dieſe Oppoſition aber ſei die aktive. Sie ſchrecke weder vor Gift noch vor Mord zurück, und nur ſie meine Stalin in Wahrheit, wenn er das bolſchewiſtiſche Syſtem vor dem„Trotzkismus“ zu verteidigen beabſichtige. Rußland ſei zu den Zeiten Jwans die Herr⸗ ſchaft Nikolaus ll ſei ein wahrhaftiges Eden im Verhält⸗ nis zu der augenblicklichen Lage in Sowjetrußland ge⸗ Tolſtoi und ein Gorki frei ſchreiben dürfen. 80 v. H. des ruſſiſchen Grund und Bo⸗ auern geweſen. 12000 Volks⸗ Beard⸗ more in Glasgow ſind immer noch 1400 Mann im Streik. Sie haben bisher der Aufforderung ihrer Gewerkſchaft, zur — Der Lohn⸗ Aus aller Welt Drei Todesfälle durch Methylalkohol. fall in Roitzſch bei Bitterfeld, wo die Volksgenoſſen Louis, Albert und Otto Felgner ſtarben, iſt aufgeklärt worden. Der Einwohner Gaul, der den Methylalkohol enthaltenden Likör ausgegeben hatte, legte ein Geſtändnis ab, daß er von ſeiner Arbeitsſtätte Alkohol entwendet und Likör habe. Es handele ſich um den gefährlichen und für den menſch⸗ lichen Genuß verbotenen Methylalkohol. Gaul wurde in Haft genommen. Verzweiflungstat einer Mutter. ſich die 30jährige geſchiedene Maria Arneth mit ihren beiden Kindern, einem zehnjährigen Knaben und einem ſechsjährigen Mädchen durch Gas. Wie aus hinterlaſſenen Abſchiedsbriefen hervorgeht, erwartete die Frau ein Kind, deſſen Vater die Heirat ablehnte. Aus Verzweiflung darüber ſchied ſie mit ihren Kindern aus dem Leben. In Augsburg vergiftete Wieder ein Eiſenbahnunfall in London. London, 5. April. Die Zahl der Toten bei dem Eiſen⸗ bahnunglück im Batterſea Park hat ſich auf neun erhöht, da in der Nacht zum Sonntag ein weiterer Schwerverletz⸗ ter verſchieden iſt. Einer der erunglückten ſchwebt immer noch in Lebensgefahr. Die Reihe der Unfälle, von denen die engliſche Eiſenbahn in letzter Zeit heimgeſucht wurde, iſt am Sonntag durch einen geuen Unfall vergrößert worden. In nächſter Nähe der Unfallſtelle vom Freitag ſtießen ein elektriſcher Zug und eine Lokomotive zuſam⸗ men. Dabei wurde der Zugführer ſo ſchwer verletzt, daß er ſpäter im Krankenhaus ſtarb. Baueinſturz in Italien.— Vier Vermißte. Mailand, 5. April. In Seſtri le Vante ſtürzte ein Teil des im Bau befindlichen faſchiſtiſchen Parteihauſes ein. Während des Unfalles befanden ſich 12 Arbeiter, die vor Regen Schutz geſucht hatten, in den Räumen des erſten Stockwerkes. Einige von ihnen konnten ſich unverſehrt in Sicherheit bringen, die übrigen ſind mehr oder weniger ſchwer verletzt worden. Die Aufräumungsarbeiten wurden ſofort in Angriff genommen, doch fehlten nach einigen Stunden noch vier Arbeiter. Man befürchtet, daß ſie ums gekommen ſind und unter den Trümmern begraben iegen. Schauprozeß gegen 38 Deutſche Wie die„Morning Poſt“ berichtet, wird in Kürze in Moskau ein neuer Schauprozeß beginnen, in dem u. a. auch 38 Reichsdeutſche angeklagt ſein werden. Außerdem glaubt das Blatt, würden etwa 200 Sowjetruſſen verur⸗ teilt werden, denen Spionage und Trotzki⸗Propaganda zur Laſt gelegt wird. Wahrſcheinlich würden der frühere Volkskommiſſar für das Poſt⸗ und Telegraphenweſen, Ry⸗ kow, und der frühere Hauptſchriftleiter der„Isweſtija“, Bucharin, die ſich beide noch nicht ſchuldig bekannt hätten, nicht verurteilt werden können. Man werde deshalb von einem ordnungsmäßigen Prozeß abſehen. „Fliegende Herzogin“ ertrunken Teile ihres Flugzeuges angeſchwemmt. Zehn Tage, nachdem die 71jährige Herzogin von Bedford zu ihrem letzten Flug aufgeſtiegen war, wurde bei Yarmouth ein Teil ihres Flugzeuges angeſchwemmt. Es handelt ſich um eine Holzſtrebe, an der ein Aluminium⸗ winkel beſeſtigt war, der die Nummer 41 742 trug ſowie die Buchſtaben D H. An Hand dieſes Erkennungszeichens ließ ſich einwandfrei feſtſtellen, daß es ſich um einen Teil ihres Flugzeuges handelt. Es ſteht alſo nunmehr mit Sicherheit feſt, daß die 71jährige Herzogin mit ihrem Flugzeug in das Meer hingusgetrieben und dort ertrunken iſt. Neuer Erdrutſch im Schweizer Jura. Zwiſchen Münſter(Schweiz) und Court hat ſich eine Erdmaſſe von etwa 200 000 Kubikmeter in Bewegung geſetzt. Die Be⸗ wegung, deren Umfang größer iſt als diejenige von Twann, f nur langsam vonſtatten Die Eiſenbahnlinie hat ſich eicht verſchoben und die Straße weiſt mehrere Riſſe auf. aß Schottiſcher Fiſchdampfer geſcheitert. Wie aus Reyk⸗ javik berichtet wird, iſt der Fiſchkutter„Loch Morar“ aus Aberdeen in der Nacht vor der Küſte Islands geſcheitert. egen der ſchweren See war es noch nicht möglich, an das Schiff heranzukommen. Es wird befürchtet, daß die geſamte Beſatzung in den Fluten umgekommen iſt. S—— Doch wieder ſtöhnte ſie verzweifelt auf und ſchluchzte: „Mir kann niemand helfen—“ 5 „Und doch tät ich es ſo gerne, denn es ſchmerzt mich, Sie traurig zu ſehen, Fräulein Lieſelotte— ich kann es verſtehen, daß Sie ein tiefes Herzeleid tragen da Sie heute Ihren lieden Vater für immer verloren haben— aver Sie ſind jung— die Welt ſteht Ihnen offen und das Glück der Liebe wird Sie dieſen Schmerz vergeſſen laſſen.“ Lieſelottes Lippen zuckten und aufs neue rannen heiße Tränen über ihre Wangen. l Ganz leiſe mit tonloſer Stimme wiederholte ſie: „Das Glück der Liebe—“ Da rückte Saſcha Lermontow näher an Lieſelotte heran. Seine Augen ſuchten die ihren und leidenſchaftlich fuhr er fort: „Wer ſo jung iſt und ſo ſchön wie Sie, Fräulein Lieſe⸗ lotte, wer ein Paar ſo herrliche blaue Augen beſitzt und zwei ſo leuchtende rote Lippen hat, der muß alle Männerherzen betören, der iſt zum Lieben und Küſſen geſchaffen—“ Lieſelotte ſtreckte in jäher Abwehr beide Hände aus. „Nein— nein—“ Doch Saſcha Lermontow ließ ſich nicht beirren. Er legte ſeinen Arm um Lieſelottes Hüfte und flüſterte, ganz dicht an ihrem Ohr: „Der Frühling iſt da, Fräulein Lieſelotte, und er macht alle Menſchenherzen trunken vor Liebe und Sehnſucht— und als ich vor wenigen Tagen in ihre leuchtenden blauen Augen ſah, da wußte ich, daß Sie das Frühlingskind ſind, nach dem ich mich ſchon lange ſehne— Sie ſind ſchön, Lieſelotte— ich bete Sie an— ich liebe Sie— ich möchte Sie auf meine Arme nehmen und forttragen in ein Reich, wo Sie Königin ſein ſollen. Lieſelotte— es iſt eine Kühn⸗ heit, in dieſer Stunde ſolche Worte zu Ihnen zu ſprechen— wir kennen uns noch zu wenig— aber die wahre Liebe fragt nicht nach Zeit und Stunden— ſie kommt wie der Sturmwind und nimmt unſere Herzen gefangen, ſie iſt plötzlich da und wir können uns nicht dagegen wehren— Lieſelotte— rings um uns iſt Frühling— iſt eine wunder⸗ ſame Zaubernacht— Lieſelotte, ſtoßen Sie mich nicht von ſich, wenn ich Ihnen ſage, daß ich Sie liebe—, daß ich Sie zum Weibe begehre— werden Sie die Meine und ma⸗ Saſcha aufs neue und faßte nach ihren Händchen. en Sie mich glücklich—“ 0 50(Fortſetzung folgt.) . Der traurige Vor⸗ davon hergeſtellt eee eee Badiſche Chronik Aus der NS.⸗Schweſternſchaft. (J Karlsruhe. Die Gauamtspreſſeſtelle der NS. teilt mit: Der Hauptamtsleiter der NSV., Pg. Hilgenfeldt, hat im Einvernehmen mit dem Reichsärzteführer die Gauverträu⸗ ensſchweſter der NS.⸗Schweſternſchaft im Gau Baden, Pgn. Käthe Carnier zur Oberin der NS.⸗Schweſternſchaft ernannt. Gleichzeitig hat der Hauptamtsleiter der neuernannten Oberin für ihre geleiſtete Arbeit am Aufbau der NS.⸗Schweſternſchaft im Gau Baden ſeinen Dank und ſeine Anerkennung ausge⸗ ſprochen. . Mosbach.(Eine Arbeiterſtedlung.) Dank der tätigen Zuſammenarbeit aller Stellen iſt der Bau der Ar⸗ beiterſiedlung im Nüſtenbachtal mit vorläufig 20 Siedlerſtel⸗ len geſichert, ſo daß bei einer ſchlichten Feier auf dem Sied⸗ lungsgelände der erſte Spatenſtich durch Kreisleiter Senft ausgeführt werden konnte. Da die Ent⸗ und Bewäſſerung des Siedlungsgeländes ſowie die Zufahrtsſtraße von der Stadt bereits durchgeführt ſind, kann ſofort mit dem Bau der Siedlungshäuſer begonnen werden. Wiesloch.(Opfer eines Verkehrsunfal!ls.) Auf der abſchüſſigen Hauptſtraße geriet vor einigen Tagen beim Bremſen des Anhängers eines Laſtwagens der Bei⸗ fahrer Wilhelm Schoch aus Karlsruhe unter das Rad, wobei ihm das Bein unterhalb des Knies abgefahren wurde. Trotz ſofortiger Hilfeleiſtung iſt er in der Heidelberger Klinik ſei⸗ nen Verletzungen erlegen. Freiburg.(Schutz der Oeffentlichkeit vor Schwerverbrecher.) Die Strafkammer verurteilte den 36jährigen aus Wilhams(Bezirksamt Immenſtadt in Bay⸗ ern) ſtammenden, 10mal mit insgeſamt 13 Jahren Gefängnis⸗ aufenthalt vorbeſtraften Wilhelm Berchtold wegen ſchweren Einbruchsdiebſtahls in drei Fällen und im wiederholten Rück⸗ fall, wegen erſchwerten einfachen Diebſtahls in wiederholtem Rückfall, wegen Einbruchsdiebſtahlverſuchs und wegen zwet Fällen gefährlichen Waffen⸗ und Munittonsbeſitzes ohne Er⸗ laubnis zu insgeſamt fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jah⸗ ren Ehrverluſt. Außerdem ſprach das Gericht gegen ihn die Sicherungsverwahrung nach Verbüßung der Zuchthausſtrafe aus. Das Gericht ſah in dem Angeklagten einen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher mit triebhaftem Hang. Die Oeffent⸗ lichkeit müſſe unbedingt vor ihm geſchützt werden. Offenburg.(Wegen Schwarzbrennens ver⸗ urteilt.) Vom Schöffengericht wurde Joſef Bohnert von Haslach(Renchtal) wegen Monopolabgabenhinterziehung zu einer Geldſtraſe von 6342,80 Mark verurteilt; bei Unbei⸗ bringlichkeit treten an Stelle der Geldſtrafe vier Wochen Ge⸗ fängnis. Außerdem wurde gegen Bohnert auf zwei Monate Gefängnis erkannt. Die Brennereieinrichtung und 30 Liter Weingeiſt wurden eingezogen. Dazu kommt noch eine Wert⸗ erſatzſtrafe von 1593 Mark und wegen Zuckerſteuerhinter⸗ ziehung eine ſolche von 100 Mark. Weil a. Rh.(Der Rheinhafen erhält Gleis⸗ anſchluß.) Die ſtändig ansteigende Entwicklung, die der im Frühjahr 1935 eröffnete Weiler Rheinhafen in den ver⸗ gangenen zwei Jahren genommen hat, erhält nun einen neuen ſtarken Auftrieb durch den in Angriff genommenen Bau eines doppelgleiſigen Anſch s an die Reichsbahn. Im vergan⸗ genen Monat März betrug der Umſchlagsverkehr im Weiler Rheinhafen 7500 Tonnen. i Wolfach.(Eingemeindung.) Durch Entſchließung des Reichsſtatthalters iſt die Gemeinde Bergzell in Schenken⸗ zell eingemeindet worden, das jetzt 1157 Einwohner zählt, gegen bisher 684. Der Grundſteuerwert der vergrößerten Ge⸗ meinde Schenkenzell iſt von 1,2 auf 2,4 Millionen Mark ge⸗ ſtiegen. (—) Stockach.(Der Tod auf den Schienen.) Auf dem Bahnkörper zwiſchen Zizenhauſen und Mühlingen wurde morgens gegen 4 Uhr vom Streckengänger die Leiche des Vinzenz Bär aus Zizenhauſen aufgefunden. Der Kopf war vom Körper getrennt. Was den in den 50er. Jahren ſtehen⸗ den Mann zum Freitod veranlaßt hat, iſt unbekannt. Was kocht die ſparſame Hausfrau? (Vom 5. bis 11. April 1937). Montag: Gebr. Mehlſuppe, ged. Fiſch, Kartoffeln, Acker⸗ ſalat; abends: Reisbrei, Fruchtſoße. Dienstag: Zwiebelſuppe, Leberknödel, Sauerkraut, Kar⸗ toffeln; abends: Wurſtſalat, Bratkartoffeln. Mittwoch: Erbſenſuppe, Gemüſebrätlinge, Kartoffelbrei; abends: Gebr. Leberklöße, Reſte von Sauerkraut oder Salat. Donnerstag: Ger. Haferflockenſuppe, ſaure Nieren, Kar⸗ toffeln, Ackerſalat; abends: Quarkküchle, Kompott. Freitag: Getr. Pilzſuppe, Dampfnudeln, Vanilleſoße; abends: Weißer Käſe, Schalenkartoffeln. Samstag: Flockenſuppe, Kartofſelauflauf abends: Heringe und Schalenkartoffeln. Sonntag: Grünkernmehlſuppe, Schweinebraten, ged. Weiß⸗ kraut, Kartoffeln; abends: Aufſchnitt, Brot, Tee. Rezepte: Kartoffelauflauf: Lege in eine mit Fett beſtri⸗ chene Backform ſchichtenweiſe folgende Gemüſe: Kartoffeln, kalt, gekocht, in Scheiben geſchnitten Zwiebeln und Lauch, in Fett gedämpft, Gelberüben, roh durch die Hackmaſchine gerieben. Bereite eine weiße Soße aus den folgenden Zu⸗ taten: 2 Eßlöffel Fett, 2 Eßlöffel Mehl auf dem Feuer zu⸗ ſammengerührt und mit Waſſer abgelöſcht, 3 Eßlöffel gerie⸗ bener Käſe, Salz, Pfeffer, Majoran. Gieße die Soße über das Gemüſe, ſtreue Broſamen obenauf und backe es im Oſen, bis es braun wird, etwa dreiviertel Stunden. NS.⸗Frauenſchaft, Abteilung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft. Kunſt und Wiſſen Das erſte Konzert der ungariſchen Philharmoniker. Das erſte Konzert des Ungariſchen Philharmoniſchen Orcheſters in Breslau wurde zu einem glänzenden Erfolg für die ungari⸗ ſchen Muſiker und ihren Dirigenten. Der große Saal des Kon⸗ 1 war bis auf den letzten Platz beſetzt. Vor Beginn es Konzerts ehrten die ungariſchen Muſiker in eindrucksvoller (Eintopf); Weiſe das Gaſtland; während die Zuſchauer ſich mit dem deut⸗ ſchen Gruß von den Plätzen erhoben, erklangen die deutſchen Nationallieder und anſchließend die ungariſche Nationalhymne. Schon nach dem einleitenden Meiſterſinger⸗Vorſpiel gab es ſtürmiſchen Beifall. Das Programm brachte weiter eine Suite ür großes Orcheſter von Dohnanyi. Den Abſchluß bildete wie⸗ er ein deutſches Werk: die Sinfonie Nr. 4 in E⸗moll von Brahms. Am Schluß des Konzertes war der Beifall wiederum derart herzlich und begeiſtert, daß ſich die Ungarn zu einer Zu⸗ gabe W mußten; ſie ſpielten ſchwungvoll den Ra⸗ bezi-⸗Marſch. Aus den Nachbargauen Schwarzfahrt in vollſtändiger Trunkenheit. Pirmaſens, 4. April. Am 5. Februar verurſachte ein Autofahrer in der Alleeſtraße dadurch große Aufregung daß er in raſendem Tempo Und in dauerndem Zickzack fuhr und den ganzen Verkehr ins Stocken brachte. Nachdem der Fahrer, der nur in totaler Trunkenheit ſo handeln konnte die lange Straße durchbrauſt hatte, rannte er am Friedhof auf eine Frau los, die mit einem Holzwägelchen daherkam demolierte den Wagen und fuhr die Frau an, die auf den Bürgerſteig geſchleudert wurde. Die Verletzungen, die ſie erlitt, waren glücklicherweiſe nicht gefährlich. Der Fahrer ſetzte ſeine tolle Jagd ohne Aufenthalt fort, rannte gleich darnach einen Straßenkehrer⸗Karren über den Haufen während ſich der Straßenkehrer ſelbſt im letzten Augenblick durch einen Sprung in eine Haustürniſche in Sicherheit bringen konnte. Gleich darauf wurde die anſchließende Friedhofſtraße„im Sturm genommen“, wobei der Wa⸗ gen dauernd von der einen zur andern Straßenſeite ſchleu⸗ derte. Ein entgegenkommender Perſonenwagen entging einem harten Zuſammenprall nur dadurch, daß er auf den Bürgerſteig ſteuerte, wo ſich zum Glück gerade niemand aufhielt. Die Polizei forſchte lange Zeit vergeblich nach dem rückſichtsloſen Fahrer, bis es gelang, den Wagen vor einer Wirtſchaft am Meßplatz zu entdecken. Der Eigentümer, der dort friedlich beim Bier ſaß, war nicht wenig erſtaunt, als man ihm die tolle Fahrt vorhielt, er konnte aber glaubhaft verſichern, daß er ſeinen Wagen in der angegebenen Zeit nicht gefahren hatte. Das Rätſel löſte ſich raſch. Der in der gleichen Wirtſchaft anweſende, 21 Jahre alte Werner Adam hatte, als ihm der Alkohol die erforderliche Unterneh⸗ mungsluſt verſchafft hatte, einen günſtigen Augenblick be⸗ nutzt, um mit dem Wagen abzuhauen. Lediglich einem Zu⸗ fall war es zu verdanken, daß die Folgen dieſer Schwarz⸗ fahrt nicht erheblich ſchwerwiegender ausfielen. Nun mußte ſich Adam vor dem Schöffengericht verantworten, das ihn zu fünf Monaten Gefängnis verurteilte. Pirmaſens.(Schwer verletzt aufgefunden) Mit ſchweren Stichverletzungen wurde an einem der letzten Tage um 6 Uhr abends der ledige Bauhilfsarbeiter Bern⸗ hard Lauer von hier vor dem Anweſen Schäfergaſſe 13 aufgefunden. Die Unterſuchung ergab, daß Lauer einen tiefen Stich in die Bruſt und einen weiteren in die Hüfte erhalten hatte. Dem ihn vernehmenden Polizeibeamten gab der Verletzte die Auskunft, daß ihn in der Winzlerſtraße ein Mann überfallen habe, den er wohl dem Ausſehen aber nicht dem Namen nach kenne. Den Grund zu dem Ueberfall konnte er nicht angeben. Man brachte den Schwerverletz⸗ ten ins Krankenhaus. Ltebestragödie m Walde Mann kot, Mädchen ſchwerverletzt im Auko. Kaiſerslautern, 5. April. Am Sonntag nachmittag ge⸗ gen 2 Uhr entdeckten Spaziergänger zwiſchen Alſenborn und dem Biedesweiher in einem Waldweg ein faſt noch neues Auto, in dem der 25 Jahre alte Heinrich Schröder aus Kallſtadt mit einem Schläfenſchuß kok und die 17jäh⸗ rige Lilly Bender, ebenfalls aus Kallſtadt, mit einem Kopfſchuß ſchwer verletzt aufgefunden wurden. Beide hatten ihren Heimatort bereits am Freitag ver⸗ laſſen. Aus Abſchiedsbriefen geht hervor, daß ſie die Ab⸗ icht hatten, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Das chwerverletzte Mädchen wurde in das Krankenhaus Kai⸗ ſerslautern verbracht. Familienkragödie in Wiesbaden. * Wiesbaden. Im Verlauf einer ehelichen Auseinan⸗ derſetzung hat der Einwohner Bach ſeine Frau erſchoſſen und ſich dann ſelbſt durch einen Schuß entleibt. Als Haus⸗ bewohner auf den Lärm hin zu Hilfe eilten, waren beide bereits fot. Wächtersbach.(2000 Liter Teer verbrannt!) Im Bafaltwerk der Mitteldeutſchen Hartſteininduſtrie AG war durch Ueberkochen des Teeres die geſamte Teerzube⸗ reitungsanlage in Brand geraten, die etwa 2000 Liter Teer enthielt. Von der Anlage und ihrer Gebäulichkeit war trotz eifriger Arbeit der Wächtersbacher Feuerwehr nichts mehr zu retten; man mußte ſich auf den Schutz der anlie⸗ 1 5 Werksgebäude beſchränken. Der Schaden iſt erheb⸗ lch. die eingedrückt wurde. Die ſonſt ſehr belebte Stelle wie auch das betreffende Zimmer waren zur Zeit des Vor⸗ falls menſchenleer, ſo daß der gefährliche Augenblick glimpf⸗ lich vorüberging. Gießen.(Beiſpielloſe Tierquälerei) Vor dem Schöffengericht hatten ſich drei Rohlinge wegen ſchwe⸗ rer, Tierquälerei zu verantworten. Es handelte ſich um Alfred Guhl aus Breslau Johann Haller aus Spital (Oeſterreich) und Johann Schiehs aus Montſee(deſter⸗ 1 5 Sie hatten in Friedberg eine Katze in einem Zimmer zuerſt mit einem Beſen geſchlagen und dann in einen Eimer voll Waſſer geworfen, den ſie mit der Katze auf einen heißen Ofen ſtellten. Sodann ließen ſie das arme Tier aus dem heißen Waſſer herausſpringen auf die glühende Ofenplatte, und ſchließlich warfen ſie es lebend in einen mit Koks gefüllten Ofen, wo es verbrannte. Im Hinblick auf die unerhörte Roheit verurteilte das Gericht den wegen Tierquälerei ſchon vorbeſtraften Guhl als Haupttäker zu 11 Monaten Gefängnis, den Haller zu 6 Monaten und den Schiehs zu 3 Monaten Gefängnis. ai Blutiger Streit zwiſchen Mietern. Zu einer ſchweren Bluttat kam es in Großhadern bei München. Zwei ſeit eini⸗ ger Zeit in Feindſchaft lebende Mieter gerieten in eine auf⸗ regende Auseinanderſetzung, in deren Verlauf ein 63jähriger Privatier auf einen 33jährigen Schloſſer und Verſorgungs⸗ anwärter einen Schuß abfeuerte. Der Getroffene iſt ſchwer verletzt. A Geſchoß nach 22 Jahren entfernk. Der Reichsbahn⸗ beamte Droſte aus Gladbeck erhielt im Weltkrieg im Auguſt 1914 einen ſchweren Bruſtſchuß. Die Kugel drang in die rechte Bruſtſeite, durchſchlug Rippen und Lunge ung blieb im Innern des Körpers ſtecken. Dort verkapſelte ſie ſich. Jetzt nach über 22 Jahren wurde das völlig plattgeſchlagene Geſchoß entfernt. a i Im Kauſch den Wirt niedergeſtochen. In der Nacht ereignete ſich in der Bahnhofsreſtauration Bichl(Bagern) ein ſchwerer Zwiſchenfall. Ein ſonſt unbeſcholtener Gaſt, der ſich im Krieg beſonders verdient gemacht hatte, rannte dem verheirateten Bahnhofswirt Joſef Wandinger das feſt⸗ ſtehende Meſſer in den Leib. Wondinger wollte eben das Lokal ſchließen und ſoll dem ſchon länger aufbegehrenden und betrunkenen Gaſt einen leichten Stoß verſetzt haben. Die Verletzung iſt lebensgefährlich. Der geſtrige Weiße⸗Sonntag. Gleich den freudeſtrahlenden Geſichtern der Erſtkom⸗ munikanten, ſollte eigentlich der Himmel die lachende Frühlingsſonne zeigen; doch nichts von dem, ſie verbarg ſich den ganzen Tag hinter einen dichten Wolkenſchleier. Immerhin konnte man von Glück ſagen, daß der Tag regenfrei war. In althergebrachter Weiſe wurden die Erſtkommuni⸗ kanten in feierlicher Prozeſſion ins Gotteshaus geleitet; die feierliche Handlung nahm hier unter Aſſiſtenz Stadt⸗ pfarrer Spinner vor. In Seckenheim feierten 69 Kinder (42 Mädchen und 27 Knaben) ihre Erſtkommunion. In Ilvesheim waren es 16 Kinder(5 Mädchen und 11 Knaben). Die Blinden⸗Erſtkommunionfeier findet erſt im nächſten Jahr ſtatt. Der Tag ſelbſt brachte zahlreiche Familien⸗ feiern mit ſich. Infolge des Spielverbotes für den Stadtbezirk Mann⸗ heim fanden hier geſtern Nachmittag keine Fußballwettſpiele ſtatt. Um ſo größeren Zulauf hatte das Meiſterſchafts⸗ ſpiel der beiden Favoriten im Stadion in Mannheim. Schon in den erſten Mittagsſtunden bewegten ſich unab⸗ läſſig alle möglichen Verkehrsfahrzeuge, vom Fahrrad bis zum großen Omnibus, Mannheim zu. Das gleiche Bild, nur in umgekehrter Richtung bot ſich nach dem Spiel. Vollbeſetzte Wagen hatte um dieſe Zeit auch die O. E. G. Gegen 30000 Zuſchauer zählte man. Der trübe Tag beinträchtigte den allgemeinen Aus⸗ flugsverkehr. Einige Tage Sonne und eine Fahrt ins Blütenmeer wäre ſicherer. Bei der jetzigen Witterung Kommen die Knoſpen nur zaghaft zu Aufblühen. N Hauptverſammlung des Turnvereins 1898, e. V. Mit einem allgemeinen Lied fand die Hauptverſamm⸗ lung am Samstag Abend im Vereinsheim einen ſtimmungs⸗ vollen Auftakt. Der ſtellvertr. Vereinsführer Hetzel be⸗ grüßte hierauf die zahlreich erſchienenen Mitglie der und gab die Tagesordnung bekannt. In ſeinem nun folgenden Geſchäftsbericht hob er zunächſt die hiſtoriſchen Begeben⸗ heiten des vergangenen Jahres, wie Beſetzung der neutra⸗ len Zone mit deutſchen Truppen, Einführung der zwei⸗ jährigen Wehrpflicht hervor, erinnerte an die für Deutſchland ſo erfolgreiche Olympiade in Berlin, ſchilderte dann die Bedeutung und Aufgaben der Turnvereine im heutigen Staat, ſtreifte die wichtigſten Ereigniſſe im Tv. 1898 und dankte ſchließlich allen Mitarbeitern, insbeſondere den Leitern und Leiterinnen der einzelnen Abteilungen für ihre uneigennützige Arbeit. In klarer Weiſe ſtellte er die dem Vereinsführer obliegenden Pflichten und ſeine auf ihm allein laſtende Verantwortung heraus und wendete ſich gegen jegliche Nörgelei und unbefugte Einmiſchung in Dinge, die allein der Vereinsführer zu entſcheiden hat und zu verantworten. a Im Anſchluß an ſeinen Bericht nahm Vereinsführer Hetzel die Ehrung folgender Mitglieder für eine 25 jährige Mitgliedſchaft vor: Arthur Pfiſterer, Hermann Marzenell, Hermann Lorentz, Adam Bauer, Emil Bauſch, Jakob Bürgy, Heinrich Haas, Leonhard Schmitthäuſer, Karl Wetzel und Heinrich Würthwein. Mit der Ueberreichung einer Urkunde und der Turnernadel bat er die ſo Geehrten um weitere Mitarbeit. Der Bericht des Oberturnwarts Konrad ließ erkennen, daß in allen Abteilungen rege Tätigkeit herrſchte und der Verein ſich mit Erfolg ſowohl bei örtlichen Veranſtaltungen als auch bei den Kreisturn⸗ und Sportfeſten beteiligte. Auch der Kaſſenbericht des Vereinskaſſiers Gg. Volz zeigte ein erfreuliches Bild. Raſche Erledigung fand die Wahl des Vereinsführers. Auf Vorſchlag des Turnfr. K. Frey, wurde der ſeitherige ſtellvertretende Vereinsführer K. Hetzel ein⸗ ſtimmig zum Vereinsführer gewählt. Turnfreund Wilh. Möll ſprach dem neugewählten Vereinsführer den Dank für die übernommenen Pflichten und die ſeither geleiſtete Arbeit aus. Hetzel gab hierauf bekannt, daß er zu ſeinem Stellvertreter und Dietwart des Vereins den Turnfreund Karl Volz beſtimme und ſeine übrigen Mitarbeiter und den Führerrat noch beſtimmen und bekannt geben werde, ſtreifte noch kurz den Wechſel des Geſchäftsführers der Wirtſchaft„Zur Turnhalle“ und ſicherte der Mitgliedſchaft zu, daß alles was zur Hebung des Vereins möglich ſei, getan werde. Er ſchloß dann, da zu ſonſtigem niemand das Wort wünſchte, mit dem Gelöbnis zu Führer und Staat die Verſammlung, die mit Geſang der beiden Ra⸗ tionallieder einen erhebenden Ausklang nahm. Die geho⸗ bene Stimmung, die all die anweſenden Mitglieder beſeelte, hielt dieſe noch einige Stunden bei froher und anregender Unterhaltung, getragen von echt kameradſchaftlichem Geiſt in ſchöner Harmonie beiſammen. V. Schönheit im Dorf durch Blumen. Wenn man oft mit Recht behauptet, daß man die Tüch⸗ tigkeit eines Bauern auf wirtſchaftlichen Gebieten an ſeiner ge⸗ pflegten Dungſtätte erkenne, ſo kann man auch mit Recht behaupten, daß Blumen in Haus und Garten auf die ſeeliſche und geiſtige Einſtellung ſchließen laſſen. Hier allerdings iſt nicht die Vielſeitigkeft und Größe ausſchlaggebend, ſondern die Art und Weiſe, wie die Blumen gepflegt und verwendet ſind, groß oder klein, im Gärtchen oder am Fenſterbrett, weſentlich iſt nur das„Wie“. Hierüber ſpricht im Rundfunk am Dienstag, den 6. April, um 11.30 Uhr Gärtner Willi Carl⸗Pforzheim. 5. — Gedenktage für den 7. April. Sonne: A.: 5.22, U.: 18.44; Mond: A: 3.24 U. 14.10. 1348: Stiftung der erſten deutſchen Univerſität in Prag durch Karl IV.— 1834: Der Phyſiker und Erfinder des Fernſprechers Philipp Reis in Gelnhauſen geb. 5— 1934: Der Generaloberſt Karl von 9 68 285 tülheim a. d. Ruhr geſt. 8 geb. 15 3 Neue Verbeſſerung der Luftpoſtbefürderung. Zum 4. April treten im europäiſchen Luftpoſtverkehr die Sommerflugpläne in Kraft. Dieſe bringen wieder eine Reihe von Neuerungen, durch die beſonders der Verkehr nach dem Ausland verbeſſert wird. Auch im innerdeut⸗ ſchen Verkehr ſind gegenüber dem Sommerluftverkehr 1936 Verbeſſerungen eingetreten. Zur Beförderung von Luftpoſtſendungen wurden z. B. eine Nachtfluglinie von Berlin nach Breslau eingerichtet und bei verſchiedenen Verbindungen die Flugzeit durch den Wegfall von Zwiſchenlandungen herabgeſetzt. Die Einzelheiten ſind Zum Aufmarſch der ABG⸗Schützen ehr verſchiedenen Augen be⸗ trachten ſich die angehenden ABC-Schützen dieſe einſchnei⸗ dende Umſtellung in ihrem kleinen Daſein. Mag nun die Freude überwiegen oder eine herrſcht all die kleinen erwartungsvolle Spannung, der großen Bedeutun nes kleines Perſönchen. Schon lange Denken und Wünſchen immer wieder Schulanfang!— Mit f Buben und Mädel gemeinſam: eine ein unklares Empfinden von g des erſten Schultages für ihr eige⸗ Topfpflanzen 1 Ein mit Topfpflanzen gewiſſe Furcht— dies be⸗ ee Die Pflege dieſer kleinen einige Grundſätze ſind vorher umkreiſt ihr dieſen bevorſtehen⸗ Zunächſt bedarf es der ſchöner Erſatz für den fehlenden Balkon oder auf dem Fenſterbrett beſetztes Fenſterbrett iſt ein Hausgarten. ö Pracht iſt kaum der Rede wert und die Anlage und Anſchaffung ebenfalls nicht. Nur i 5 zu beachten, deren Einhaltung nicht ein beſonderes Geſchick erfordert. N Fenſter⸗Blumenbretter, die be⸗ aus der neuen Luftpoſtliſte zu erſehen, die durch die Poſt⸗ anſtalten bezogen werden kann. Poſtanſtalten nähere Auskünfte. »Milliardenumſatz des deutſchen Backgewerbes. Faſt vier Fünftel unſerer geſamten Mehlerzengung werden vom Bäckerhandwerk verarbeitet. Für die Herſtellung von Brot und anderem Backwerk ſorgen wehr Als 110 000 Be⸗ triebe. Der Geſamtumſatz des Backger c ebes beträgt jähr⸗ lich rund 1 Milliarde RM. Sie können zuſammen nicht komme Aber nähern können ſich Erde und Mars.— Am 19. Mai ſind ſie nur 45 000 000 Meilen voneinander entfernt. Die Aſtrologen verſichern, Mars trete in Oppoſition. Sie kommen in die dazugehörige Aufregung, wenn Sonne, Erde und Mars in einer mehr oder weniger geraden Linie Aber dieſe Oppoſition hat auch für den Aſtro⸗ nomen etwas ungemein Intereſſantes, Gelegenheit eine Annäherung an die Erde vollzieht, die den Laien zwar gleichgültig laſſen kann, für den Wiſſen⸗ ſtehen. ſchaftler aber aus mancherlei den von Wichtigkeit iſt. lionen Meilen zu verkürzen. 19. Mai erzielt wird, beträgt in dieſem lionen Meilen. zu erkennen. nicht nur für Lebeweſen exiſtieren? Es iſt nunmehr 60 deckte. Man ſchied ſich parelli⸗Anhänger. Meilen lang und 60 bis wurden. Als er vier Jahre ſpäter eine ſtarke Kanallinien beobachtete und man ſich ren könnten, wird heute and Zeit des Schiaparelli. ladung ertragen man es für erſtaunlich, wir. lungsſtadium, das wir könnten. Durchſchnittlich iſt der Mars rund 60 Millionen Meilen von der Erde entfernt. Theoretiſch beſteht die Möglichkeit, dieſe Entfernung bis auf 35 Mil⸗ Während dieſer Annäherung iſt es unter Umſtänden möglich, mit beſonders großen und guten Tele⸗ ſkopen intereſſante Aufnahmen zu machen, und vor allem mit dem Prisma, die Marsſtrahlen zu zerlegen, um dar⸗ aus die Zuſammenſetzung der Marsatmoſphäre deutlicher In dieſem Augenblick ſtellt ſich für uns, alſo den Wiſſenſchaftler, erneut die alte Frage in etwas modernerer Faſſung: Lebeweſen oder wenigſtens die Möglichkeit, daß Jahre her, ſeit Schiaparelli auf dem Obſervatorium von Mailand bei übrigens recht un⸗ günſtiger Mars⸗Oppoſition ſeine berühmten Kanäle ent⸗ Dieſe Kanäle haben einen Weltſturm verurſacht. taparelli⸗Gegner und Schia⸗ Er blieb dabei, daß die von ihm ge⸗ ſichteten Linien, die in der Umrechnung Tauſende von 70 Meilen breit ſein mußten, wirklich Kanäle ſeien, die von denkenden Weſen geſchaffen damals in Sch darüber im klaren, daß hier eine Augentäuſchung vorliegen mußte. Und wirklich ſind die Schiaparelli⸗Kanäle nachträglich als optiſche Täuſchung definiert worden. Auch die Frage, ob auf dem Mars Lebeweſen exiſtie⸗ ers geſtellt als damals zur Fragt man nämlich, ob menſchen⸗ ähnliche Lebeweſen auf dem Mars exiſtieren können, dann wirft die Fachwiſſenſchaft zwei Gegenfragen auf: ob näm⸗ lich menſchenartige Lebeweſen eine ſchwächere Sauerſtoff⸗ können und Klimaſchwankungen im Laufe halb kürzeſter Zeit dauernd zu wenn bei einer gleichartigen Ent⸗ wicklung von Lebenskeimen auf dem Mars und auf der Erde jene Marsmenſchen ausgerechnet in dieſem Augen⸗ blick auf dem gleichen Punkt angelangt ſein ſollten wie Vielleicht bemühen ſie ſich noch in einem Entwick⸗ heute in den„Zwiſchenſtufen“ ſuchen, oder ſie ſind längſt über uns hinausgewachſen. Die Frage der Marsmenſchen bleibt alſo offen, findet je⸗ doch mehr Verneinung als Bejahung. Mit einem klaren Ja aber beantwortete die Wiſſen⸗ ſchaft die Frage, ob niedere Lebeweſen, Amöben, viel⸗ leicht ſogar gewiſſe Moosarten, auf dem Mars gedeihen Für ſie ſind alle Vorausſetzungen gegeben. Doch dieſe Probleme wird die Aſtronomie und die Aſtrophyſik auch in dieſem Jahre noch N löſen— ſelbſt wenn am 19. Mai der Mars auf 45 Mil⸗ lionen Meilen an die Erde herangekommen iſt. Außerdem erteilen die Lehrer gefällt? Ob das „Du, Mama, den haben“, und das Mutter ſeufzt: 8 ihr Ende: ſtolz geht mal den Weg, wird. die kommende Stunde reinen Kinderherzens. andächtig zu, Schlichte, da ſich bei dieſer modernen Forſchungsgrün⸗ Die Annäherung, die am den Erlebnis. Jahr rund 45 Mil⸗ chen eilen die den künftigen kennenzulernen. betrachtet ſich kommen ſollen. will zum erſten Gibt es auf dem Mars dort Und das Kind Bub Zunahme jener 5 der Welt bekanntgab, war Sie etwas. Die erſten in der Lage ſind, ſtarke etwas geleiſtet zu haben. eines Tages oder inner⸗ ertragen. Außerdem halte ſind. Nein, Sie können jüngere legen Sie gemeinſam, wo könnten. nicht endgültig den Tag. Wie mag es wohl ſein? Ein wenig zaghaft noch tritt es haus, ſteigt die Treppen empor, ſteht in ſeinen Augen über die lich und laut die Treppen hinabſpringen. Dann erlebt es mit der ganzen Inbrunſt ſeines Es faltet die Händchen und hört was ſein Schulleiter ihm zu ſagen hat. liebe Worte ſind es, die den Weg zu all den Kinderherzen ſuchen und finden. Das Sieg⸗Heil auf den Führer zum Schluß der Feier wird dem Kinde, das es vielleicht zum erſtenmal mit ausbringt, zum einſchneiden⸗ Und nun iſt der feierliche Bann gebrochen. hinauseilt, ſtrahlen die mit den Das ſo ſchnell gewonnene Machen Sie doch mit, Herr Nat! Jawohl, Herr Kanzleirat und Oberſteuerſekretär i. R., geht es an! Seit Sie penſioniert wurden, fehlt Ihnen paar Wochen erfreuten Sie ſich der wohlverdienten Ruhe, dann aber fühlten Sie und mehr unbehaglich. Sie waren gewöhnt, zu arbeiten, und nun erſchöpfte ſich Ihr Wirkungskreis in vielen be⸗ deutungsloſen Dingen, und Sie ſtellten zum Schluß doch unbefriedigt feſt, daß Sie nur die Zeit totſchlagen, ohne ſich mehr Und Sie wollen doch etwas leiſten! Natürlich haben Sie recht, wenn Sie ſagen, daß Sie noch lange kein Taper⸗ greis ſind, dem man nichts mehr zutrauen kann. Sie haben Fähigkeiten und— viel Zeit. tüchtige Helfer, die zuverläſſig und verantwortungsbewußt brauchen nicht unbedingt treppauf und treppab zu laufen, um Pfundſpenden einzuſammeln, das Beine machen. vielleicht in der Erholungspflege 3. B. bei der Kinderverſchickung oder als Rechnungsführer einer NSV.⸗Ortsgruppe oder wozu Sie ſonſt Luſt und Eignung haben. Setzen Sie ſich mit ihrem zuſtändigen Ortsgruppenwalter der NSW. in Verbindung und über⸗ Sie Sie hätten dann wieder einen Aufgabenkreis, der Ihnen das beglückende Gefühl gibt, wichtige und not⸗ wendige Arbeit am Aufbauwerk des Führers zu leiſten, und wir hätten einen tüchtigen Mitarbeiter mehr. Machen Sie doch mit, Herr Rat! Und wir brauchen Aber Sie könnten doch der NSV. mitarbeiten, Ihre Arbeitskraft einſetzen Ob mir wohl der Lernen wirklich ſo ſchön iſt, wie die Großen immer ſagen? Ich möchte ſchon ganz gerne zur Schule gehen, aber Mütterchen müßte immer dabei ſein! Am Schaufenſter wird das Näschen platt gedrückt: ſchönen blanken Ranzen, den möchte ich Fingerchen tippt auf die Scheibe, um das erſehnte Wunder von einem Ranzen der Mutter zu zeigen. „Gerade der teuerſte!“ Doch auch dieſe kleinen und großen Sorgen finden das Kind mit dem neuen Ranzen, der ſchönen Schiefertafel(der Schwamm darf ke inesfalls feh⸗ len) an der Hand der Mutter oder des Vaters das erſte⸗ den es nun lange Jahre hindurch gehen in das große Schul⸗ und ein leiſes Staunen „großen“ Kinder, die fröh⸗ Die Füß⸗ Treppen hinunter, um nun endlich einmal Lehrer, die Lehrerin, das Klaſſenzimmer Selbſtſicher ſucht man ſich einen Platz, die Kameraden und harrt der Dinge, die Mir kann nichts paſſieren, Mutter iſt ja da! Aber o weh, aus dem Spaß wird Ernſt. Der Lehrer Male mit ſeiner kleinen Schar allein ſein. Hier und da beginnen die Tränen zu kullern. Doch man will tapfer ſein, man iſt ja ſchon ſooo groß! ſiehe da! Als die erſte Schulſtunde beendet und zur wartenden Mutter Augen und glühen die Bäckchen, und der kleine Plapper⸗ mund kann gar nicht ſchnell genug erzählen.— Ein kleiner ſchließt ſeine begeiſterten Schilderungen Worten:„Der Lehrer hat ſo viel Ulk erzählt“, und kann den zweiten Schultag gar nicht erwarten. Schulanfang iſt vorüber! Vertrauen ihres Kindes zu ſeinem Lehrer laſſen die Eltern beruhigt in die Zukunft ſehen. ſonders bei ſchrägen Fenſterbrettern nötig ſind, damit die Töpfe nicht um⸗ oder herunterfallen. Am vorderen Rande ſollten ſie eine Art Geländer in Miniaturausgabe haben. Wer ganz ſicher gehen will, nehme lieber einen Balkon⸗ kaſten, in welchem die Töpfe am beſten vor dem Fallen und Umkippen geſchützt ſind. Die Zwiſchenräume werden in dieſem Kaſten nicht mit Erde, ſondern mit friſchem Wald⸗ moos gefüllt, das wir uns vom Gärtner beſchaffen. Nun ſtellen wir die Pflanzen nicht wahllos durchein⸗ ander auf das Fenſterbrett. Vom Zimmer wie auch von der Straße her muß ſich ein einheitliches Bild ergeben. Ueberhängende Pflanzen, wie Petunien oder Efeupelar⸗ gonien(Geranien) ſtellt man nach vorn, hohe in die Mitte oder beſſer an beide Seiten. Größere Pflanzen bindet man feſt, damit ſie der Wind nicht aus den Töpfen zauſt. And welche Pflanzen eignen ſich nun? Nicht jede Pflanze gedeiht im„Fenſtergarten“; denn es kommt ſtets auf die Himmelsrichtung an. Gehen die Fenſter nach Süden zu, ſtehen ſie alſo tagsüber in praller Sonne, nehmen wir jene Pflanzen, die viel Licht und Wärme vertragen, wie die erwähnten Pelargonien und Petunien oder auch Kakteen und ſogenannte Saftpflanzen, Gebirgshängenelken, Kreſſearten und Begonien. An das Nord-, Oſt⸗ oder Weſtfenſter ſtellen wir Fuchſien, Knollen⸗ begonien, Calceolarien, Löwenmaul, Zierſpargel und an⸗ dere, über die uns unſer Gärtner gern unterrichtet. Hier⸗ her gehören auch einige Blattpflanzen, wie Dracaenen, kleine Palmen und dergleichen, ſowie der dankbare Efeu. Machen wir alſo in dieſem Jahr einen Verſuch, unſere Fenſter mit Blumen zu ſchmücken— die kleine Mühe wird doppelte Freude eintragen. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 5. April: Miete G 20 und 2. Sondermietk G 10: Die Weiber von Red drtz. Luſtſpiel von Friedrich Forſter. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Dienstag, 6. April: Miete C 21 und 1. Sondermiete C11: Die Frau ohne Schatten. Oper von Rich. Strauß. Anfang 19, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 7. April: Miete M 21 und 1. Sondermiete M 11: Towariſch. Komödie von Jacques Deval. Deutſche Bearbeitung: Curt Goetz. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 8. April: Miete D 20 und 2. Sondermiete D 10: Eugen Onegin. Oper von Peter Tſchaikowſky, Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 9. April: Miete F 20 und 2. Sondermiete F. 10: Der Evangelimann. Oper von Wilhelm Kienzl. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 10. April: Miete E 20 und 2. Sondermiete E 10: Heinrich von Kleiſt⸗Abend: A m phitryonz hier⸗ auf: Der zerbrochene Kru g. Anfang 20, Ende nach 22.30 Ahr. Sonntag, 11. April: Miete H 21 ͤ und 1. Sondermiete 5 11: Tannhäuſer, von Richard Wagner. Anfang 19, Ende nach 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Im Neuen Theater Roſengarten): Samstag, 10. April: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 145 bis 147, 160, 260 bis 266, 360 bis 670, 504 bis 507, 524 bis 527, 536, 584 bis 560, 564 bis 570, 604 bis 607, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig: Prinz Caramo. Oper von Albert Lortzing, Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. „ilf Dir ſelbſt, dann hilft Dir Gott!“, war Fritzens Meinung. Deshalb zog er kurzentſchloſſen bei„ſeinem“ grauen Glücksmann Nr. 999 ein WH W⸗Los und gewann im Handumdrehen 500 RM. Aſtronomiſch hohe Beträge aber könnte die ganze deutſche Wirtſchaft gewinnen, wenn wir alle alten Maſchinen und Werkzeuge ſyſtematiſch ſammeln und der iederverwertung zuführen würden! Deshalb: Sammelt Alteiſen und Stahl! e Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. wer den fällig ſpäteſtens am: 5. April 1937: die Gebäude⸗ ſonderſteuer für März 1937. 5. April 1937: die Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitge⸗ bern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen im März 1937 einbe⸗ haltenen Beträge. 10. April 1937: die bis dahin ällig werdende Vergnügungs⸗ euer. 10, April 1937; die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene n zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Verſammlungs⸗Kalender. Schachfreunde. Heute abend 8 Uhr im „Pfälzer Hof“ ebenzimmer) Schachabend. Slerbekaſſenperein„Einigkeit“ Mhim.⸗Oechenheim. Einladung Zur Seneral versammlung am nächſten Sonntag, 11. April, nachmittags 3 Ahr in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Die Vorſtandſchaft erwartet einen zahlreichen Beſuch der Mitglieder Der Vorſtand. Milchvieh- Auktion am Donnerstag, 22. April, 9 vormittags 11 Ahr 4 5 in Großſachſen(Bergſtraße) Fabrikgebäude Adolf Hitlerſtr. bon cg. 25-30 hochtragenden S Kühen und Rindern 3 der Oſtpr. Herdbuchgeſellſchaft Königsberg(Pr.), Händelſtr. 2. Dem Reichsnährſtano angegliedert. Alle Tiere ſind auf Grund von Blutunterſuchungen frei vom Bazillus Bang. 1 Gammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ U. Verboufsgenoſſenſchaft. Für die im 1. Vierteljahr 1937(Januar, Februar und März 1937) in landw. Betrieben vereinnahmten Entgelte auf Verkauf von Tabak ſind bis ſpäteſtens 10. April 1937 die Umſatzſteuer⸗Voranmeldungen bei der Hilfskaſſe hier(Rathaus) abzugeben und iſt die Steuer hieraus mit 1% zu bezahlen. Bei verſpätet abgegebenen Voranmeldungen oder Zahlungen erhebt das Finanzamt einen Zuſchlag von 10 0%. Interessantes für Oster-Verlobte! 3 Schlafzimmer eichenf., mit Frisierkommode dreiteilig. Spiegel Mk. 210.— Birkenfarb, gemas. Schrank 3 türig mit Frisierkomm. Mk. Eiche mit Nußbaum 255. letzmals Gelegenheit. Das Erlebnis der kleinen Lehrerin Christine im tiefverschneiten Schwarzwald. 8 Wer dieses herrliche Filmwerk noch nicht gesehen hat, der hat heute Montag Abend 8 Uhr Schrank, Zt., 180 em br. mit Frisierkomm. Mk. 300. H. Baumann Möbellager, Mannheim Eingang nur 1. 7 (m Hause Pilz). 2 Fuhren Miſt zu verkaufen. Offenburgerſtr. 43. Zweckmäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe, weil durch die Zeitungs anzeigen Da last. a größerer Amſatz erzielt wird f 5