len⸗ aAn⸗ Hier⸗ enen, Efeu. nſere wird * Nr. 78 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 5. April 1937 Der Sexrualmord im Waiſenkloſtet Grauenerregende Einzelheiten über die Ausſchweifungen des Bruders. Zu dem Sexualmord an dem 14jährigen Waiſenkna⸗ ben Cordemans in dem belgiſchen katholiſchen Waiſenhaus in Manage bei Lüttich, in den Oſtertagen, werden jetzt weitere grauenerregende Einzelheiten bekannt, die zu einer außerordentlich heftigen Erregung in der Bevölkerung des Gebietes von Charleroi geführt haben. Bereits im Jahre 1921 ſind bei den Brüdern, die das Waiſenhaus verwal⸗ ten, ekelhafte geſchlechtliche Ausſchweifungen bekannt ge⸗ worden. Es wurden damals zehn Kloſterbrüder zu ſchwe⸗ ren Kerkerſtrafen verurteilt. Damals war die geſamte Ar⸗ beiterbevölkerung vor den Toren des Waiſenhauſes in Auf⸗ ruhr geraten und hatte mit handgreiflichen Maßnahmen gegen die Kloſterbrüder gedroht. Der erneute Vorfall in dem Waiſenhaus hat nun dazu geführt, daß die Bevöl⸗ kerung von Manage eine ſo drohende Haltung gegen die Mönche einnimmt, daß dieſe ſich nicht mehr öffentlich zei⸗ gen können. In der Nähe des finſteren Hauſes, in dem der Mord geſchah, ſtauen ſich immer wieder Menſchengruppen, die ganz unmißverſtändlich ihre Meinung äußern und zum Ausdruck bringen,„man ſolle den ganzen Kaſten aus⸗ räuchern“. Der polizeiliche Befund Bei der erſten Kriminalunterſuchung bot ſich nach den amtlichen Berichten folgendes Bild: Hoch oben im Spei⸗ cher war die Leiche des jungen Cordemans an einem Seil aufgehängt. Dort hing der Körper des Ermordeten im fahlen Licht der Dachluke völlig entblößt, Hände und Füße gebunden. Nur der Kopf und die Bruſt ſchwebten frei. Die Beine und der Unterkörper lagen auf einer Matratze. Spu⸗ ren bewieſen, welch wüſten Exzeſſen ſich der Kloſterbruder bei dem Sexualmord hingegeben hatte. Als dem Bruder Veinard, der als Mörder allein in Frage kam, alle Einzelheiten vorgehalten wurden, ver⸗ ſuchte er feige, einen anderen Bruder mit der Tat zu be⸗ laſten. Schließlich verdächtiate er einen Schüler. Erſt nach vier Stunden mühevoller Arbeit iſt es den Kriminaliſten gelungen, endlich ein Geſtändnis zu erhalten. Nach allem, was die Unterſuchung bisher ergab, muß die Tat von dem Bruder Veinard ſorgſam vorbereitet worden ſein. Jedenfalls hat er ſeine Autorität mißbraucht. um das Opfer von ſeinen Kameraden zu trennen. Die Zöglinge des Veinard ſpielten am Karfreitagnachmittag gemeinſam im Hof. Plötzlich befahl Bruder Veinard dem jungen Cordemans, in den Schlafſaal zu gehen und die Schuhe zu wichſen. Er iſt ihm dann nachgegangen und hat ihn von dem Schlafſaal auf den Speicher gelockt. Vier Fluchtverſuche des Knaben Das tragiſche Lebensſchickſal des kleinen Cordemans wird bei den Leuten in Manage mit beſonderem Mitleid beſprochen. Seit ſeinem dritten Lebensjahr ſchon befand ſich Cordemans in religiöſer Obhut. Er hat keine anderen Einflüſſe gekannt, als die der Kloſterſchweſtern und der Kloſterbrüder. Welcher Art dieſe geweſen ſein mögen, be⸗ weiſt nicht nur das Vorgeben des Bruders Veinard. Be⸗ reits vor zwei Jahren mußte der kleine Cordemans aus den Händen eines lüſternen Kloſterbruders befreit werden. Die Kriminalpolizei hatte von den Vergehen an Corde⸗ mans gehört und den Bruder aufgegriffen. Mit Rückſicht auf die kirchliche Obrigkeit hatte man einen öffentlichen Skandal vermieden. Wieviel aber iſt vertuſcht worden? Jedenfalls hat der Knabe Cordemans unter einem regelrechten Terror gelebt. Viermal hat er zu fliehen ver⸗ ſucht, aber jedesmal hat ihn die Polizei ſeinen Peinigern wiedergebracht. Späte Verſtändigung der Polizei Die Haltung der verantwortlichen Kirchenbehörden bei der Entdeckung des Mordes hat auf die Bevölkerung in Manage den tiefſten Eindruck gemacht. Der Mord wurde am Karſamstag morgens um 5 Uhr entdeckt. Die Polizei wurde erſt um 10 Uhr benachrichtigt. In dieſen fünf Stun⸗ den wurde das Vertrauen der Gläubigen in Manage auf die härteſte Probe geſtellt. Den peinlichen Eindruck der Unehrlichkeit vermitteln die kirchlichen Behörden mit ihren Verſuchen, den Mord als die Verirrung von geiſtig Umnachteten hinzuſtellen. In Zeitungsmeldungen katholiſcher Blätter wird ſchon ange⸗ deutet, ſehr wahrſcheinlich ſeien ſowohl der Bruder als auch ſein Opfer geiſtig minderwertig. Auf die Sexualverbrechen aus dem Jahre 1921 gehen die katholiſchen Blätter über⸗ haupt nicht ein. Die Bevölkerung von Manage hat aber auf ſolche Ehrenrettungsverſuche die treffende Antwort ge⸗ funden: Der Mörder und der Ermordete ſollen beide wahn⸗ ſinnig geweſen ſein? Das wäre etwas viel Irrſinn auf einmal. Die ſchändlichen Ereigniſſe in dem Waiſenhauſe ſind für die Arbeiter⸗Bevölkerung von Manage von ſchwer⸗ wiegenden moraliſchen und auch ſozialen Folgen. Der moraliſche Schaden iſt nicht prieder auteumochoen Der ſo⸗ ziale Schaden aber wirkt bei dem niedrigen Lebensſtandard der walloniſchen Arbeiter beſonders erſchütternd. Von altersher waren die Arbeiter dort gewohnt, ihre häusliche Ordnung auf dem Vertrauen zu den Prieſtern und Kloſter⸗ brüdern und Kloſterfrcauen aufzubauen. Während die Männer und meiſtens auch die Frauen arbeiten gehen, werden die Kinder in das Kloſter gegeben. Wo aber ſollen jetzt die Kinder hingegeben werden, wenn die Eltern zur Arbeit gehen? Der neue unerhörte Vorfall in dem belgiſchen Kloſter und Waiſenhaus mußte allgemein eine außergewöhnliche Empörung auslöſen, um ſo mehr, da ſchon früher ver⸗ ſchiedene Verfehlungen bekannt geworden waren. Hätten alle zuſtändigen Stellen damals entſchieden zugegriffen, dann wäre eine Wiederholung und ſchließlich dieſe furcht⸗ bare Tat unmöglich geworden. Viele Kinder wären vor ſchwerem körperlichen und ſeeliſchen Schaden bewahrt, und den Eltern des jetzt auf ſo ſchändliche Weiſe umgebrachten Kindes viel Kummer erſpart geblieben. Bis jetzt haben die kirchlichen Stellen noch nicht eingegriffen, es muß aber erwartet werden, daß ſie angeſichts der berechtigten Em⸗ pörung der Bevölkerung das Schweigen brechen und zu entſcheidenden Maßnahmen greifen werden. ee Nach 25 Jahren Badiſche Lehrer fejern ein Jubiläum. Freiburg, 3. April. In dieſen Tagen vor 25 Jahren konnte das neue Lehrerſeminar in Freiburg dem badiſchen Staate 84 junge Lehrer zur Verfügung ſtellen, die bei dem damaligen Lehrermangel in wenigen Wochen ihren Dienſt an⸗ traten und— über das ganze Land verteilt— ſich mit echter Begeiſterung der Jugenderziehung widmeten. Einer die⸗ ſer 84 hat es unternommen, jetzt nach 25 Jahren, eine Art Appell abzuhalten und die noch„Ueberlebenden“ nach Frei⸗ burg zu einer zweitägigen Zuſammenkunft einzuladen. Dieſes Unterfangen des jetzigen Turnlehrers Gloß vom Realgym⸗ naſium in Freiburg würde kein beſonderer Anlaß für eine Zei⸗ tungsnotiz ſein, wenn nicht ganz beſondere Umſtände dies rechtfertigen würden. Dies ſei im Folgenden kurz erläutert: Die 84 Junglehrer hatten ſich kaum eingewöhnt, als der Krieg ausbrach und nicht weniger als 79 davon zogen— zum größten Teil als Kriegsfreiwillige— ins Feld. Davon ſind 25 an der Front gefallen und weitere 8 ſind an den Fol⸗ gen ſchwerer Kriegsleiden inzwiſchen verſtorben. Faſt 40 Pro⸗ zent haben demnach ihr Leben für Heimat und Vaterland gelaſſen. Einige haben ſich dann weitergebildet und nehmen heute Stellungen im höheren Schuldienſt(darunter Hermann Eris Buſſe) ein. Einer iſt Geiſtlicher geworden, ein anderer iſt Kapellmeiſter am Stadttheater in Freiburg, zwei andere haben ſpäter freie Berufe ergriffen. Von den noch übrigblei⸗ benden haben ſich dem Einberufer 35 in Freiburg geſtellt, d. h., daß alle, die irgendwie abkömmlich waren, ſich zum Appell einfanden. Nach einem kurzen Beſuch im ehemaligen Seminar, einem gemeinſamen Mittageſſen und einem klei⸗ nen Ausflug nach dem Jägerhäusle fand ein Kameradſchafts⸗ abend im„Hotel Kopf“ ſtatt, an dem in überraſchender Friſche drei ehemalige Lehrer teilnahmen: Geh. Hofrat Prof. Schmitt, Profeſſor Maurer und Studienrat Seiffert. Turnleh⸗ rer Gloß gab einen kurzen Ueberblick über den damaligen Studienlehrgang, rief dann die Namen aller 84 auf und hielt eine kurze Gedächtnisfeier für die Gefallenen ab. Nach einigen kurzen Anſprachen las Hermann Eris Buſſe aus ſeinen neueſten Werken vor und übergab jedem Kollegen ein Exemplar eines ſeiner Bücher als Andenken an die Ta⸗ gung. Am zweiten Tag fand ein Ausflug auf den Schauins⸗ land und eine Abſchiedsfejer im„Schänzle“ ſtatt Zum Gautag der NSDAP Die antibolſchewiſtiſche Schau. () Karlsruhe, 4. April. In der Landespreſſekonferenz wurden die badiſchen Schriftleiter durch Pg. Dr. Kittich über die zum Gautag der NSDAP. angekündigte Anti⸗ bolſchewiſtiſche Schau unterrichtet, die am 16. April, 15 Uhr, eröffnet und bis zum 9. Mai dauern wird. Träger der Aus⸗ ſtellung, die in der Städtiſchen Ausſtellungshalle einen groß⸗ zügigen Aufbau erfahren ſoll, ſind der Gau Baden der NSDAP. und das Inſtitut für deutſche Wirtſchaftspropa⸗ ganda. Sie wurde bisher in München gezeigt, wo über 300 000 Beſucher zu verzeichnen waren, und iſt gegenwärtig in Dortmund zu ſehen, wo gleichfalls ein Maſſenbeſuch feſt⸗ zuſtellen iſt. Die Ausſtellung enthält Sonderabteilungen aus Ita⸗ lien, Spanien und Rußland und gibt insgeſamt ein lückenloſes Bild der verheerenden Wirkungen des Weltfeindes Bolſchewismus, der überall mit gleichmäßigen Methoden den Staatskörper zu vergiften ſucht und deshalb auch von allen Ländern mit einheitlichen Methoden bekämpft werden muß. Es wird ein außerordentlich reichhaltiges Material zuſammen⸗ getragen, das nicht nur in Tabellen, ſondern vor allem in modellmäßigen Darſtellungen(Großfotos und Fotomodelle) beſteht. Dazu kommt noch ein Kinoraum; hier wird ein Film abb wisvend den Inhalt der Schau wiedergeben. Grundſteinlegung für das Frankfurter„Zep⸗ pelinheim“. In der Nähe des Luft⸗ ſchiffhafens Rhein⸗ Main nahm Gauleiter Sprenger die Grund⸗ ſteinlegung für das Gemeinſchaftshaus vor und gab ihm den Na⸗ men„Zeppelin⸗Heim“. Die Siedlung, die hier für die Angehörigen der Deutſchen Zeppelin⸗ Reederei entſteht, um⸗ faßt in ihrem erſten Bauabſchnitt 92 Woh⸗ nungseinheiten.“ Weltbild(M;. Fürſorgelaſten erheblich geſunken Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht in der Zeit⸗ ſchrift„Wirtſchaft und Statiſtik“ die endgültigen Ergeb⸗ niſſe der Reichsfürſorgeſtatiſtik für 1935/36 und vorläufige Angaben für das Rechnungsjahr 1936/37. Hiernach iſt die Zahl der laufend in offener Für⸗ ſorge von den Bezirksfürſorgeverbänden bar unterſtützten Parteien, ſoweit ſich die Zahlen vergleichen laſſen, ſeit Ende März 1933 um rund 2 700 000 auf etwa 1 971 000 zurückgegangen; vor der Kriſe, Ende März 1930, waren rund 1 985 000 Parteien laufend zu unterſtützen. Dieſer gewaltige Rückgang der Zahl der Hilfsbedürftigen iſt über⸗ wiegend auf die Abnahme der laufend unterſtützten Ar⸗ beitsloſen zurückzuführen. Die von den Fürſorgeverbänden, vom Reich und den Ländern zu tragende öffentliche Fürſorgelaſt kam mit 1671 Mill. RM. der des Jahres 1929/30(1607 Mill. RM.) ſehr nahe. Die Verminderung der Fürſorgelaſt erreicht da⸗ mit ſeit dem Jahre 1932/33 mehr als eine halbe Milliarde Reichsmark. Für das Jahr 1936/37 iſt bei ſonſt gleichblei⸗ benden Verhältniſſen mit einer weiteren ſtarken Entlaſtung (um mindeſtens 200 Mill. RM.) zu rechnen. 1 Neuregelung für Erſatzkaſſen Körperſchaften des öffentlichen Rechts. Der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsminiſter hat die 15. Verordnung zum Aufbau der Sozialverſicherung er⸗ laſſen. Die neue Verordnung betrifft die Erſatzkaſſen der Krankenverſicherung. Dieſe werden nunmehr öffentlich⸗ rechtliche Körperſchaften. Damit ſind die Erſatzkaſſen enger in den Kreis der Träger der geſetzlichen Kranken⸗ verſicherung eingegliedert. Die Verordnung beſeitigt wei⸗ ter die bisherige Härte, daß ein Wechſel im Beruf eines Erſatzkaſſenmitgliedes aus dem zugelaſſenen Mitglieder⸗ kreis der Erſatzkaſſe hinaus ohne iveiteres zum Erlöſchen der Mitgliedſchaft und gleichzeitig zum Uebertritt in die zuſtändige geſetzliche Krankenkaſſe führt. Nach der Ver⸗ ordnung, die auch für ſchwebende Fälle gilt, genügt es vielmehr, daß die Vorausſetzungen für die Aufnahme in die Erſatzkaſſe im Zeitpunkt des Beitritts zu der Kaſſe beſtehen. Spätere Veränderungez werden nur dann be⸗ rückſichtigt, wenn ein Angeſtellter in einen Arbeiterberuf übertritt oder umgekehrt. Aber auch in dieſen Fällen kann die Aufſichtsbehörde in Härtefällen Ausnahmen bis zu einem Jahre zulaſſen. Die Sommerarbeit der NV. Die Arbeit beginnt an den Wurzeln der Nation. In einem Abendlehrgang für die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitglieder der NS.⸗Volkswohlfahrt ſprach in Berlin Hauptamtsleiter Hilgenfeldt über die Be⸗ griffe nationalſozialiſtiſcher Wohlfahrtspflege. Er er⸗ klärte, daß ſich die Arbeit der NS.⸗Volkswohlfahrt nicht auf eine Generation beſchränkt, ſondern auch die kom⸗ menden Geſchlechter des Volkes berückſichtigt. Hilgenfeldt wies nach, daß in den 17 Jahren von 1919 bis 1935 nicht weniger als 1310000 Kinder, die im Säuglingsalter ſtar⸗ ben, hätten am Leben erhalten bleiben können, wenn die frühere Wohlfahrtspflege ihre Aufgaben richtig erkannt hätte, daß nämlich die Arbeit an der Quelle des Lebens beginnen müſſe. Die Arbeit der NSW. ſei im weſentlichen eine Erziehungsarbeit, nämlich aus dem Menſchen alle ſeine phyſiſchen und pſychiſchen Kräfte herauszuholen und dieſe Kräfte frei zu machen, damit der einzelne ſich im Lebenskampf behaupten könne. Mit Nachdruck erklärte Hilgenfeldt, daß die NSV. niemals in eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts ver⸗ wandelt werde, zu allen Zeiten müſſe ſie im Prinzip die Form behalten, die ſie gegenwärtig habe. Die beſoldeten Kräfte dürften nie viel höher ſein als 1 v. H. Immer werde es eine Aufgabe des Nationalſozialis⸗ mus ſein, die Menſchen im Dienſt und im Opfer bereit zu halten. In den Winterhilfswerken der Zukunft werde ſich die Arbeit immer mehr der Erhaltung unſerer Volks⸗ kraft durch Arbeit an den Wurzeln der Nation zuwenden. Im kommenden Sommer werde die NS. ſich vor allem dem weiteren Ausbau des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ widmen. Die Fürſorge für die Mütter ſolle ver⸗ beſſert und die Mütterverſchickung geſteigert werden. Im Laufe der kommenden Jahre werde ſich die Arbeit in immer ſtärkerem Maße der Fürſorge am Klein⸗ kind zuwenden. Die Arbeit der Hilfs⸗ und Beratungs⸗ ſtellen werde verbeſſert, die Zahl der Fürſorgepflegerin⸗ nen und ⸗ſchweſtern, die zu praktiſcher Arbeit in die Fa⸗ milie geſchickt werden, erhöht werden. Das Tuberkuloſe⸗Hilfswerk werde weiter ausgebaut. Kein Menſch in Deutſchland brauche heute mehr Sorge zu haben, woher er die hohen Koſten einer Tuberkuloſeverſchickung nehme. Durch ziel⸗ bewußte Arbeit werde vorausſichtlich die Zahl der Tuber⸗ kuloſekranken in zehn bis zwanzig Jahren auf die Hälfte, in weiteren zehn bis zwanzig Jahren auf ein Viertel her⸗ abgedgnct werden können. Handelsteil Behauptet An der Berliner Aktienbörſe waren die Kurſe im all⸗ gemeinen behauptet. Die Umſötze hielten ſich wieder in ſehr engen Grenzen. Gegen Schluß des Geſchäfts bröckelten die Kuürſe vielfach leicht ab. Am Kalimarkt gingen Salzdetfurth um 1.25 zurück. Schiffahrtsaktien waren etwas mehr beachtet. Am Markt der feſtverzinslichen Werte beſtand wie⸗ der einige Nachfrage. Kommunale Umſchuldungsanleihe no⸗ tierte 92,12. Auch Altbeſitz gab leicht nach. Am zel dmarkt gingen die Sätze für Blanko⸗Tagesgeld auf 3 bis 3,25 zurück. Am internationalen Deviſenmarkt war der Franc wieder erholt. Das Rind war juternational abermals ſeſter. ** Devifen⸗Notierungen. Belga(Belgien) 41,91(Geld) 41,99 (Brief), dän. Krone 54,39 54.49, engl. Pfund 12,18 12,21, franz. Franken 11,455 11.475, holl. Gulden 136,23 136,51, ital. Lire 13.09 13,11, norw. Krone 61,21 61,33, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 62,79 6291, ſchweiz. Franfen 56,70 56,82, ſpan. Peſeta 16,98 17,02, tſchech. Krone 8,656 8,674, amer. Dollar 2,488 2,492. vor. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Handball V.f.R., Jug. II— Tb. Jahn Seckenheim, Jug. I 45. Das entſcheidungsvolle Jugendſpiel am geſtrigen Sonntag konnte die Jugendmannſchaft des Tb. Jahn nach ſchwerem Kampfe knapp gewinnen. Damit hat ſie ihre ſchwierigſte Aufgabe gemeiſtert und darf bereits als Meiſter ihrer Klaſſe gelten. Das letzte Spiel am kommenden Sonntag gegen Germania Mannheim dürfte an dieſer Tatſache nichts mehr ändern. Zum Spiel ſelbſt iſt zu ſagen, daß ſich beide Mannſchaften der Wichtigkeit des Treffens bewußt waren, da Punktgleich⸗ heit beſtand. Wechſelſeitig waren die Erfolge und zur Halbzeit ſtand die Partie noch 2:2. Durch Umſtellung nach der Pauſe wurde der Sturm aktionsfähiger, ſodaß bis zum Schlußpfiff ein mühevoller Sieg ſicher geſtellt werden konnte. Hoffen wir, daß der kommende Sonn⸗ tag den krönenden Abſchluß der diesjährigen erſten Verbandsrunde bringt und damit die Meiſterſchaft nach Seckenheim fällt. 1 Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele. Gau Baden: TV Seckenheim— TV 62 Weinheim Gau Württemberg: TV Altenſtadt— Tgs Stuttgart 9:4 Stuttgarter Kickers— TV Cannſtatt 97 Tbd. Göppingen— TSV Süßen 9:2 KS Zuffenhauſen— VfB Friedrichsh. 7:6 Gau Bayern: Polizei Nürnberg— Poſt München 12:13 TV 48 Erlangen— BC Augsburg 1015 SpVg Fürth— Tgd. Landshut 9·3 1860 München— TV Milbertshofen 0·9 Freundſchaftsſpiele. Eintr. Frankfurt— VfR Mannheim(Frauen) 11:3 TS 61 Ludwigsh.— VfR Mannheim 1375 2 Gau Mitte gewinnt den Adler-Preis.— Sieg über Südweſt 10:3. Auf dem Leipziger BIB. Platz hatten ſich am Sonntag über 12 000 Zuſchauer eingefunden, die zu dem Handball⸗ Endspiel der Gaumannſchaften von Mitte und Südweſt um den neu geſtifteten Adler⸗Preis des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten gekommen waren. Der Gau Mitte, der allgemein als Favorit galt, enttäuſchte nicht die Er⸗ wartungen ſeiner Anhänger und ſiegte klar mit 108(321). Der 7 iſt in aller erſter Linien den ausgezeichneten Stürmerleiſtungen von Klingler und Laqua zu verdanken, die allein neun Tore gegen den diesmal nicht ganz auf der Höhe ſcheinenden Nationaltorhüter Keimig(MSV Darm⸗ ſtadt) erreichen konnte. Schon bald nach 99 5 hatten ſich beide Mannſchaften efunden, doch konnten die Hintermannſchaften e Er⸗ olge verhindern. Nach wenigen Minuten Spielzeit war es dann der Mittelſtürmer von Mitte, Laqua, der das erſte Tor warf, wobei Keimig nicht einmal Anſtalten machte den Ball abzuwehren. Auch der zweite Treffer Laquas war der Abſchluß einer glänzenden Zuſammenarbeit. Nach 20 Minuten war es dann Klingler, der auf 30 erhöhen konnte. Erſt vier Minuten vor dem Pauſenpfiff konnte Südweſt durch einen Strafwurf des Halblinken Spalt ein Tor aufholen. Nach dem Wechſel griff der Mitteſturm wie⸗ der energiſch an, doch Keimig war auf der Hut. Nachdem ein Alleingang Klinglers von der Mitte aus zum vierten Tor geführt hatte, wurde Südweſt immer mehr in die Ver⸗ teidigung gedrängt, doch kam der Rechtsaußen Utgenannt bei einem Gegenſtoß auf 2:4 heran. Lüdicke im mitteldeut⸗ dia Tor und ſeine beiden Verteidiger waren aber für die olge ſehr aufmerkſam. Erſt als Laqua zwei Treffer und Klingler ein weiteres Tor erzielt hatten, konnte der Süd⸗ weſt⸗Mittelſtürmer 5 ein drittes Tor der Süddeut⸗ ſchen erzielen. Klingler ließ dann die Gelegenheit eines 13. Meter⸗Wurfes aus, war aber dann durch einen Strafwurf 10% e Laqua und Keller erhöhten das Ergebnis auf Hallenhandbaltturnier in Frankfurt Das Frankfurter Hallenhandballturnier in der„Feſt⸗ halle“ hakte rund 4000 Zuſchauer angelockt, die ſich zum größten Teil als ſehr ſchlecht erzogen zeigten. Der Favorit dieſes Turniers, Eintracht Frankfurt, tat ſich die⸗ 35 Mal ſehr ſchwer, um ins Endſpiel zu kommen. In der orrunde ſiegte die Eintracht mit viel Glück gegen den Stadt S Frankfurt 3:2(1), in der Zwiſchenrunde wurde die Tgſ Offenbach 613(3:0) beſiegt und im Endſpiel war die Tg Rödelheim der Gegner, die nach ſeh! guten Leiſtungen mit 42(2:0) über Reichsbahn Main und 773(2:1) über FS Frankfurt in den Schlußkampf ekommen war Beide Mannſchaften lieferten ſich einen er⸗ itterten Kampf den die„Eintracht“ mit 5:4 Toren ge⸗ wann, nachden ie Rödelheimer bei der Pauſe noch mit 2:1 und später mit 311 geführt hatten. Die Rödelheimer hätten auf Grund ihrer ausgeglichenen Leiſtungen ebenſg gut den Enderfolg verdient gehabk. Geländeläufe beim To. 1846 Mannheim. Als Auftakt zur diesjährigen Letchtathletikſafton hatte der Tv. 46 Mannheim zu offenen Geländeläufen eingeladen, die recht gut beſchickt waren und einen ſchönen ſportlichen Erfolg brachten. Von lokalem Intereſſe iſt, daß der alte Kämpe Peter Ruf vom Tb. Jahn Secken⸗ heim in der Klaſſe über 50 Zahre bei einer Strecke über 3000 Meter den erſten Platz belegte. Ein Vorbild und Anſporn für die Jugend. Scheibbs(Frankenthal) gewann am Sonntag den Mann⸗ heimer Geländelauf, der vom TV Mannheim 46 über 6000 Meter in der Hauptklaſſe durchgeführt wurde, mit 10 Me⸗ ter Vorſprung vor Zimmermann(Neuſtadt)“ Der Mann⸗ ſchaftsſieg fiel an den MTV Stuttgart. Mannheimer Berufsboxkämpfe. Erwin Klein(Solingen) gewann den Hauptkampf der Mannheimer eri am Samstag. Er ſchlug den 5 Kreimes im Schwergewicht nach unkten. Guſtav Eder und Heinz Lazek ſtellten ſich in Schaukämpfen Nürnberger brauch machten, ja teilweiſe direkt unfair ſpielten. einem ernergiſcheren Beſt war, wäre es wohl ohne Platzverweis nicht abgegangen. gefiel nur in der erſten Halbzeit. und Eiberger in der ganze Stürmerreihe litt.— ſeinen ausgezeichneten Verteidiger Schwender verzichten zu müſſen. Der Erſatzmann Siegel aber anfangs war doch die gel ſogar noch ein Eigentor machte und Schiedsrichter Beſt ein Abſeitstor anerkannte, den, ehe es für Waldhof recht begonnen hatte. Fußball. Ilvesheim hat pech. FIC Neureut— Alemannia Ilvesheim 21(0:1) Ilvesheim iſt bei den Auſſtiegsſpielen vom Pech kehrt lauten können. Spiel von der beſten Seite, beſonders die Verteidigung konnte ſehr gut gefallen. Sturmführer durch gutes Spiel hervorragten. fertig werden, die dann auch nach halbſtündiger Spiel⸗ zeit den Führungstreffer erzielten. Von einer Flanke erhielt der Halbrechte den Ball, der flach einſenden konnte. Der kurz darauf Neureut zugeſprochene Elfmeter brachte nichts ein. Es kam dann eine Drangperiode vor dem Ilvesheimer Tor, aber die Gäſte konnten alles ab⸗ wehren. Mit 0:1 für Ilvesheim wurden die S iten gewechſelt. Ilvesheim verſuchte das Reſultat zu halten. Stür⸗ milch drängten die Platzherren, ſie erzielten dann auch durch ihren Halbrechten den Ausgleich. Beide Mann⸗ ſchaftene holten nun alles aus ſich heraus, um den Siegestreffer zu erzielen. Schon glaubte man an ein Unentſchieden, da hatte einige Minuten vor dem Schluß pfiff Neureut Glück, dem Halbrechten gelang es, durch einen energifchen Schuß den Siegestreffer zu erzielen. Nachdem die Ilvesheimer Maunſchaft in den letzten 3 Spielen kein Glück hatte, wäre den eifrigen Sportlern ſolches wohl zu gönnen, zumal ſie nunmehr an 5. Stelle der Tabelle ſtehen. Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Gruppe 1: in Allenſtein: Hindenb. Allenſtein— BC Hertha 1.1 in Hamburg: Hamburger SV— Beuthen 09 6:0 Gruppe 2: in Gelſenkirchen: Schalke 04— Werder Bremen 5:1 in Stolp: Viktorig Stolp— Hertha BSC 0˙¾ Gruppe 3: in Stuttgart: VfB Stuttgart— SV Kaſſel 3.0 in Worms: Wormatia Worms— S Deſſau 05 110 Gruppe 4: in Mannheim: S Waldhof— 1. Fc Nürnberg 1:4 Meiſterſchaftsſpiele. Gau Süd weſt: FK 03 Pirmaſens— SV Wiesbaden 1:3 Gau Ba den: Karlsruher FB— Freiburger FC 71 FV 04 Raſtatt— VfB Mühlburg 0¹3 Gau Württemberg: Sportfreunde Eßlingen— SV Cannſtatt 10 Gau Bayern: FC 05 Schweinfurt— Be Augsburg 271 ASV Nürnberg— 1860 München 4.1 Gau Mittelrhein: SV Beuel— Kölner Cf 12 Gau Heſſen: Hanau 93— Heſſen Hersfeld 5 Sp⸗Vg Niederzwehren— Sc 03 Kaſſel 0: Süddeutſche Aufſtiegsſpiele. Gau Südweſt: 1. FC Kaiſerslautern— Saar 05 Saarbrücken 4:0 VfL Neu⸗Iſenburg— MSW Darmſtadt 311 Opel Rüſſelsheim— Sportfreunde rankfurt 6·1 Gau Baden: VfR Konſtanz— Sc Freiburg 122 Neureut— Alemannia Ilvesheim 221 VfB Wiesloch— Phönix Karlsruhe 0˙4 Gau Württemberg: Vin Schwenningen— Ulmer F 94 151 FV Kornweſtheim— Geislingen 00 FV Nürtingen— Sp⸗Vg Untertürkheim 2.2 Gau Bayern: Jahn Regensburg— Armin München ürzburger Kickers— FSV Nürnberg FC Bayreuth— Schwaben Augsburg 0 Zu hoch gewonnen! 5 Waldhof— 1. JC Nürnberg 1:4(0.3) Das erſte Endrundenſpiel der Gruppe 4, das den ba⸗ diſchen Meiſter, SV Waldhof, mit dem bayeriſchen und deutſchen Meiſter, 1. Fe Nürnberg, er hatte gegen 30000 Zuſchauer ins Mannheimer Stadion gelockt. Der deutſche Meiſter konnte den wichtigen Kampf zahlen⸗ mäßig recht deutlich zu ſeinen Gunſten entſcheiden, aber tatſächlich war der Kräfteunterſchied nicht ſo roß, wie es das Ergebnis ausdrückt. Das Spiel lief für Waldhof un⸗ glücklich, andererſeits war aber auch die Waldhof⸗Fünfer⸗ reihe nicht in beſter Form, und es gelang ihr nicht, der gegen Schluß der erſten und in der ganzen zweiten Halb⸗ zeit vorhandenen Feldüberlegenheit zahlenmäßig Ausdruck zu verleihen. Nürnberg ſpielte 20 Minuten lang ganz aus⸗ gezeichnet und ſicherte ſich hier bereits den entſcheidenden Vorſprung Später ließ die Elf erſchreckend nach, aber zu ihrem Glück war Torhüter Köhl in prächtiger Spiellaune und ihm darf Nürnberg in erſter Linie für das klare Er⸗ gebnis dankbar ſein. Neben Köhl gefielen in der Abwehr noch Billmann, Munkert, Uebelein 1 und Carolin, wäh⸗ rend Oehm nicht ſeinen beſten Tag hatte. Schade, daß die „Rieſen“ allzu ſehr von ihrer Körperkraft 955 ei Schiedsrichter, als es der Frankfurter den einen oder anderen Der Nürnberger Sturm Später halfen Schmitt ung, worunter natürlich die aldhof hatte das Pech, auf 2— 2 Verteidi war zwar nicht ſchlecht, Abwehr verwirrt, und als Sie war das Spiel ſchon entſchie⸗ In der Folge ſpielte zwar Badens Meiſter überlegen, aber wäh⸗ verfolgt, denn das Reſultat hätte gerade ſo gut umge⸗ Ilvesheim zeigte ſich bei dieſem Auch der Mittelläufer ſpielte vorbildlich, während im Sturm der Rechtsinnen und der In der erſten Zeit hatten die Platzherren mehr vom Spiel, ſie konnten aber mit der Gäſteverteidigung nicht tend die hinteren Reihen nun ſtanden und Heermann ein überragendes Spiel lieferte, blieb die Arbeit des Sturmes nur Stückwerk. Weidinger und Schneider gaben ſich viel Mühe, aber die drei Nebenleute blieben, alles in allem, ſchwach. Nürnberg ſchoß bei klarer Ueberle enheit in der 12. Minute durch Uebelein 2 den Führungstreffer und kam 10 Minuten ſpäter durch ein Eigentor von Siegel zur 2:0⸗Führung. Als Beſt eine Abſeitsſtellung zweier(J Nürnberger Spieler überſah, ſchoß Gußner das dritte Tor- Sieben Minuten nach der Pauſe köpfte Pennig einen Eck⸗ ball zum einzigen Gegentreffer ein und fünf Minuten vor Schluß ſtellte Uebelein 2 im Anſchluß an einen von Oehm a Freiſtoß das Endergebnis her. Unter den 5 ck * hauern bemerkte man auch Dr. Nerz und Prof. Glaſer. Deſſau war ſtark! Wormatia Worms— 8 Deſſau 05 1:0(0:0). Wormatia Worms galt im Kampf gegen den Mitte⸗ Meiſter als Favorit, und wie aus dem Ergebnis hervor⸗ Sh konnte der Südweſtmeiſter auch zu einem wertvollen ieg kommen, aber es ſei gleich vorweggenommen, daß dieſer Erfolg erſt nach härteſtem Kampf und buchſtäblich in allerletzter Minute errungen wurde. Deſſau enttäuſchte zwar als Mannſchaft, hatte aber eine glänzende Verteidi⸗ gung und ebenſo eine famoſe Läuferreihe, die den Worm⸗ ſer Sturm, in dem man Fath und Buſam ſchmerzlich ver⸗ mißte, einfach nicht zum Zuge kommen ließen. In der zwei⸗ ten Halbzeit war Worms drückend überlegen, aber als Kiefer nicht einmal einen Elfmeter verwandeln konnte, verzweifelte der Wormſer Anhang— der überraſchend nur 5000 Mann ſtark war!— und er ſah ſchon Deſſau als Sie⸗ ger, als auch der Mittemeiſter einen Elfmeter⸗Strafſtoß zu⸗ geſprochen erhielt. Ebert rettete aber hervorragend, und dann gab es in der 90. Minute doch noch das Tor des Ta⸗ ges durch Leiſt. Zweifellos hätte Wormatia auf Grund ihrer faſt ſtändigen Feldüberlegenheit deutlicher gewinnen müſſen, aber, wie geſagt, Deſſau verteidigte zahlreich und geſchickt und wurde zwiſchendurch mit ſchnellen Vorſtößen ſehr gefährlich. Die beſten Wormſer Kräfte ſtanden in der Abwehr, auch die Läuferreihe war gut, dagegen ließ der Sturm biel zu wünſchen übrig Leiſt und Lehr konnten ſich ſchon körperlich nicht zur Geltung bringen, und Eckert wurde aufmerkſam bewacht.— Nach einer torloſen erſten Halbzeit, in der Worms drei Ecken und Deſſau eine erzielte, wurde Wormatia drückend überlegen. In der 25. Minute wurde der Linksaußen Hoffmann im Deſſauer Strafraum gelegt, aber Kiefer ſchoß den Elfmeterball knapp vorbei. Wenig ſpäter war Ebert gegen einen Angreifer unfair, auch hier gab es einen Elfmeter der— von Schneider ge⸗ ſchoſſen— von Ebert zur Ecke gelenkt wurde. Die Wormſer Verteidiger beteiligten ſich am Bombardement auf Deſſaus Tor, aber erſt in der 99. Minute gelang der vielbeiubelte Siegestreffer.“ 8 Klarer Stuttgarter Sieg BfB Stuttgart— Spielverein Kaſſel 3:0(1:0) Württembergs Meiſter. VfB Stuttgart, konnte erwar tungsgemäß ſeinen erſten Meiſterſchaftsendkampf zu einem glatten Erfolg geſtalten. Der heſſiſche Meiſter, Spielverein Kaſſel, der in ſeinem Gau die Punktekämpfe ohne Nieder⸗ lage beendete, war den Schwaben in allen Mannſchafts⸗ teilen und auch in ſpieleriſcher Hinſicht eindeutig unterle⸗ en Der BfB diktierte von Anfang an das Spiel, 95 ſich Mitte der erſten Hälfte hatten die 1 0 einige gute Augenblicke und brachten das Stuttgarter Tor wiederholt in Gefahr Stuttgarts Stürmer hatten in der erſten Hälfte viel Schußpech andererſeits kämpfte auch die Kaſſeler Ab⸗ wehr recht aufopfernd und geſtattete nur einen einzigen Treffer, den Koch durch Elfmeter erzielte. In der zweiten Halbzeit war Stuttgart ſtändig überlegen. Kaſſel vertei⸗ digte recht zahlreich mußte aber trotzdem noch zwei weitere Treffer hinnehmen. Leider wurde das Spiel nach dem Wechſel etwas derb, und Schiedsrichter Hoffmann (Trier), der ſonſt ausgezeichnet leitete. hätte die Zügel ru⸗ hig etwas ſtraffer ziehen können.— Nach einer viertel⸗ ſtündigen Drangperiode Stuttgarts, in der Koch, Lehmann und Schäfer viel verſchoſſen und andererſeits Kaſſels Hüter Ocklenburg ausgezeichnet hielt, kamen die Gäſte etwas auf, aber die gefährlichen Vorſtöße der Flügel und die gutge⸗ meinten Schüſſe Bröſſels blieben doch erfolglos Nach einer halben Stunde wurde der VfB. Mittelſtürmer Schäfer im Strafraum gelegt, den Elfmeter verwandelte Koch zum Führungstor Troß klarer lleberlegenheit erreichte der B vor der Pauſe nichts mehr Eine Viertelſtunde nach Wie⸗ derbeginn erhöhte Pröfrock auf 210. gehend verletzt aus, ſchoß aber beim Wiedereintritt ſofort ein drittes Tor, womit das Endergebnis feſtſtand. Das Spiel fand in der Adolf⸗Hitler, Kampfbahn in Stuttgart vor etwa 18 000 Beſuchern ſtatt. Skiwettkämpfe auf dem Felöberg Chriſtel Cranz und Helmuth Lankſchner. Mit den großen zweitägigen Internationalen Skiwett, kämpfen auf dem Feldberg wurden die Winterſportveran⸗ ſtaltungen des Südſchwarzwaldes abgeſchloſſen. Der ſpäte Termin hatte auf die Schneelage, die immer noch eine Mächtigkeit von rund 2 Meter aufwies, keinen Einfluß gehabt. Der erſte Wettbewerb konnte, wie vorgeſehen, auf der neuen Abfahrtſtrecke durchgeführt werden. Der Zu⸗ ſpruch war in dieſem Jahre nicht ſo groß wie in den ver⸗ gangenen Jahren, da die Norweger und Franzosen fehl⸗ ken. Die Schweizer dagegen waren der traditionellen Ver⸗ anſtaltung treu geblieben. Die nationale Beſetzung war ſo⸗ wohl beim Springen als auch beim Abfahrtslauf ſehr ſtark Während des Abfahrtslaufes am Samstag nachmittag war die Witterung nicht gerade angenehm. Dichter Nebel beeinträchtigte die Sicht erheblich und zwang die Läufer zu größter Vorſicht. Als erſte ging die mehrfache Weltmei⸗ ſterin und Olympiaſiegerin Chriſtel Cranz mit gro⸗ Koch ſchied vorüber⸗ bez Leichtigkeit über die bekannte Strecke und belegte mit 35,2 Minuten den erſten Platz. Erſt in weitem Abſtande folgten Vera Stephan(Wildbad) und Frau Richter(Mün⸗ chen, auf dem zweiten und dritten Platz. In der Klaſſe 1 der Männer ſetzte ſich der Helmuth Lantſchner dender Fahrt auf den erſten den langſamer war der Harro Cranz, der kämpfte. Großes Pech hatte Meiſter Rudi Cranz, der nach einer ausgezeichneten das von keinem der übrigen Teilnehmer auch nur erreicht worden war, kurz vor dem wurde und gegen eine Holzhütte fuhr. Mit zwei gebroche⸗ nen Brettern kletterte er den Hang wieder zurück, nach erheblichem Ziel, das er in 2:26 Minuten erreichte, zurück und wurde für den Sc Freiburg geſtartete mit 2:17 Minuten nach blen⸗ Platz. Nur drei Zehntelſekun⸗ Jüngſte der„Cranz⸗ Familie“, ſich damit den zweiten Platz er⸗ Fahrt mit erheblichem Tempo, Ziel aus der Bahn getragen legte eitverluſt die wenigen Meter bis zum ſogar noch Vierter. Der Mannſchaftsſieg fiel an den Sc Freiburg vor der Skizunft Feldberg. 5