„ N N 2 1 . „ n rn nenne eee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 7. Jahrgang Dienstag den 6. April 1987 Nr. 79 Deutſcher Proteſt in Südafrika. Gegen die Kampfmaßnahmen gegen das Deutſchtum. Pretoria, 6. April. Der deutſche Geſandte abe überreichte am Montag dem General Hertzog folgende Proteſtnote gegen die letzte Verlautbarung der Mandatsregierung, die eine Kampf⸗ maßnahme gegen das dortige Deutſchtum bedeutete: „Die deutſche Regierung ſieht ſich genötigt, gegen die Verlautbarung der Union⸗Regierung vom 2. April Ver⸗ wahrung einzulegen, weil dieſe im Rahmen allgemeiner Parteibeſtimmungen die deutſche Bevölkerung des Man⸗ datsgebiets Südweſtafrika unter Ausnahmerecht ſtellt. Die deutſche Regierung hat ihre Bedenken gegen dieſe Maß⸗ nahme bereits in früheren Noten dargelegt. Sie beſchrünkt ſich deshalb auf folgende Ausführungen: Die Verlautbarung ſtellt ſich als eine Kampfmaßnahme gegen das Deutſchtum in Südweſtafrika dar. Das ergibt ſich aus dem Zuſammenhang der Verlautbarung mik dem Bericht der Südweſtafrika⸗Kommiſſion, deren unbewieſene Behauptungen ihr zu Grunde liegen. Für eine ſolche Kampfmaßnahme der ſüdafrikaniſchen Regierung gegen das Deutſchtum in Südweſtafrika fehlt jeder berechligle Anlaß. Die dafür vorgebrachte Behauptung einer unzu⸗ läſſigen Einmiſchung Reichsdeutſcher in die Einrichtungen des Landes treffen weder allgemein noch für die letzten zwei Jahre zu. i Das Südweſter Deutſchtum kann ſich mit Recht beſchwert fühlen, weil ihm trotz des Londoner Abkommens und ſpä⸗ terer Zuſagen politiſche, kulturelle, ſprachliche und teilweiſe auch wirtſchaftliche Gleichberechtigung immer mehr verſagt wird und weil es durch die verſchiedenſten Maß⸗ nahmen in ſeiner Entwicklung behindert wird. Dieſer bedauerliche Zuſtand, der ſchon im Wider ⸗ [pruch ſteht mit der Mandatsbeſtimmung, nach welcher die Mandatsregierung als Treuhänderin die Pflicht hat, das Wohlergehen aller Bewohner des Mandatsgebiets zu fördern, wird nunmehr durch die Verlautbarung vom 2. April noch verſchärft, da ſie dem freien Ermeſſen einer Verwaltungsſtelle weiteſten Spielraum eröffnet. Die deutſche Regierung hat die Regierung der Südafri⸗ kaniſchen Unſon wiederholt gebeten, die ſüdafrikaniſche Spannung durch beiderſeitiges Einvernehmen zu beſeitigen. Die jetzigen unberechtigten Maßnahmen der Union⸗Regie⸗ rung werden aller Vorausſicht nach im deutſchen Teil der Bevölkerung von Südweſtafrika den Eindruck verſtärken daß der Union⸗Regierung nicht an einer Verſöh⸗ nung der verſchiedenen Bevölkerungsteile gelegen iſt und werden notwendigerweiſe zu einer Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen den verſchiedenen Bevpölkerungs⸗ teilen führen. Die deutſche Regierung hält ſich für verpflichtet, ihre warnende Stimme zu erheben und muß es nunmehr der Anion-Regierung überlaſſen, Vorſorge zu kreffen, daß nicht durch eine Durchführung der Verlautbarung ſchwerer Scha. den angerichtet wird.“ Abſchied des Geſandten v. Mackenſen Kundgebungen deutſch⸗ungariſcher Freundſchaft. Budapeſt, 6. April. Reichsverweſer Admiral v. Horthy empfing den ſchei⸗ denden Budapeſter deutſchen Geſandten v. Mackenſen, der vom Führer zum Staatsſekretär des Auswärtigen Amts ernannt worden iſt, zunächſt zu einer faſt einſtündigen Ab⸗ ſchiedsaudienz, an die ſich ein Frühſtück in engſtem Kreis anſchloß. Der Reichsverweſer überreichte hierbei dem Staatsſekretär v. Mackenſen ſein Bild mit Unterſchrift. Auch Frau v. Mackenſen erhielt als Abſchiedsgeſchenk das Bild der Gewahlin des Reichsverweſers. 5 Die ungariſche Wend verabſchiedete ſich von dem ſcheidenden deutſchen Geſandten mit einer Reihe von Ab⸗ ſchiedseſſen, die eine ſehr herzlichen Charakter trugen und die den aufrichtigen Dank für die großen Verdienſte des deutſchen Geſandten um den Ausbau und die Vertiefung der deutſch⸗ungariſchen Freundſchaft zum Ausdruck 1 605 ten. So veranſtaltete Miniſterpräſident Daranyi zu Eh⸗ ren des ſcheidenden Geſandten ein Eſſen, an dem ſämtliche Mitglieder des Kabinetts teilnahmen. In Anweſenhent der 1 0 Generalität gab der Honvedminiſter General öder ein Abſchiedseſſen, um damit dem ſcheidenden deutſchen Geſandten ſeinen Dank für die enge vertrauens⸗ volle Zuſammenarbeit zum Ausdruck zu bringen und gleich⸗ zeitig in ihm den Sohn und Namensträger des General⸗ feldmarſchalls v. Mackenſen zu ehren, der von der unga⸗ riſchen Nation als der heldenhafte Verteidiger Ungarns im Weltkrieg verehrt wird. Internationale Konferenz geplant Belgiens Miniſterpräſident ſoll ſie vorbereiten. Brüſſel, 5. April. In einer Wahlverſammlung keilte der Verkehrsmini⸗ ſter Marcel Henri Jaſper mit, die engliſche und keien en Regierung hätten den Miniſterpräſidenten van Zeeland, den ſie als eine internationale Wirtſ af gehe erſten Ranges unſehen, gebeten, eine internationale Konferenz vorzube⸗ reiten, auf der neue internakionale Konventionen zur Jör⸗ derung des internationalen Warenauskauſches abgeſchloſſen werden könnten. Miniſterpräſident van Zeeland werde in der nächſten Kabinettsſitzung über die Angelegenheit berichten. Deutſche Kolonialausſtellung Feierliche Eröffnung. Jrankfurt a. M., 5. April. Im Bachſaal des Feſthal⸗ lengeländes fand die Eröffnung der vom Reichskolonial⸗ bund veranſtalteten deutſchen Kolonialausſtellung ſtatt. Der Feier wohnten der Gauleiter Sprenger, der Diviſionskom⸗ mandeur Generalmajor Leeb ſowie Vertreter der Behör⸗ den und Angehörige des Konſularkorps bei. Oberbürger⸗ meiſter Staatsrat Dr. Krebs begrüßte die Gäſte im Namen der Stadt Frankfurt. Er hob in ſeiner Anſprache die her⸗ vorragende Stellung Frankfurts in der Kolonialgeſchichte hervor. Frankfurt ſei die Geburtsſtätte des kolonialen Ge⸗ dankens. Im Jahre 18882 ſei hier der Deutſche Kolonialver⸗ ein gegründet worden, der der Mittelpunkt für alle kolonia⸗ len Beſtrebungen werden ſollte. Der Propagandaleiter des Reichskolonialbundes, Bohm, überbrachte die Grüße des Bundesführers des Reichskolonialbundes, Reichsſtatthalter Ritter von Epp. Die Ausſtellung ſolle einen Ueberblick ge⸗ bend über das, was Deutſchland in den Kolonien geleiſtet habe und was die Kolonien heute für das deutſche Volk im Kampf um den Raum bedeuten. 8 Starkes Intereſſe in London London, 5. April. Der Eröffnung der Kolonialausſtel⸗ lung in Frankfurt a. M. ſchenken die Londoner Zeitungen ſtarke Beachtung. Der Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ faßt ſeine Eindrücke dahin zuſammen, daß die Aus⸗ ſtellung geſchickt aufgebaut ſei und daß ſie mit beachtlicher Wirkung die deutſchen Kolonialforderungen unterſtütze. Fieberphantaſien „Verkannte deutſche Generalſtabspläne“. Berlin, 5. April. Unter der Ueberſchrift„Verkannte deutſche General⸗ ſtabspläne“ befaßt ſich der„V. B.“ in ſeiner Montagsaus⸗ gabe mit ungewöhnlich törichten Phantaſtereien des„Ami du Peuple“, der wieder einmal über„geheime Angriffs⸗ abſichten“ des„jungen deutſchen Generalſtabs“ berichten zu können glaubt. Der Artikel des„V. B.“ geißelt mit bei⸗ ßender Ironie die Tätigkeit gewiſſer Auslandsberichter⸗ ſtatter, die in der Reichshauptſtadt umherſchleichen und mit kühner Phantaſie die unglaublichſten Greuelgeſchichten über das neue Deutſchland aushecken. Unter Bezugnahme auf die neueſten Lügengeſchichten des„Ami du Peuple“ heißt es dann u. a.: „Man ſchätzt uns wirklich falſch ein, wir würden die ünſtige Gelegenheit der Eröffnung der Pariſer Weltaus⸗ tellung und gar der engliſchen Krönungsfeierlichkeiten le⸗ diglich dazu benutzen, um plötzlich Dänemark, Holland und einen Teil der Schweiz, weiterhin Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei bis ins Waagtal und im Oſten die Pro⸗ vinz Poſen zu beſetzen. Wir werden die günſtige Gelegen⸗ heit der Abweſenheit ſo vieler Maharadſchas, des Herrn Tuchatſchewſki und afrikaniſcher Fürſtlichkeiten von ihrem aſiatiſchen und afrikaniſchen Heimatland nicht verſtreichen laſſen, ſondern werden zu dieſem Zeitpunkt die günſtige Gelegenheit beim Schopf nehmen, um unſeren bekannten „Landhunger“ bei unſerer ſonſt ſo knappen Ernährung ein für allemal zu ſtillen, deshalb kündigen wir dem„Ami du Peuple“ ſchon heute in aller Oeffentlichkeit an, daß der Beginn unſerer Welteroberungsaktion einzig und allein nur mehr abhängig iſt von der Fertigſtellung der franzö⸗ ſiſchen Weltausſtellungsgebäude, worüber Herr Thorez u. Gen. allerdings noch beſſer als wir Auskunft geben kön⸗ nen.“ Internationale Zuckerkonferenz In London von Macdonald eröffnet. London, 6. April. Am Montag wurde im„Locarno⸗Raum“ des Außen⸗ amtes die Internationale Zuckerkonferenz eröffnet, an der 23 Länder beteiligt ſind. Der Lordpräſident des engliſchen Staatsrates, Ramſay Macdonald, wies in ſeiner Er⸗ öffnungsrede darauf hin, daß die Konferenz erwägen ſolle, ob etwas zur Beſeitigung der Schwierigkeſten getan werden könne, auf die die Zuckerproduzenten ſeit Jahren geſtoßen ſeien. Die Lage ſei zwar heute beſſer als noch vor vier Jah⸗ ren, aber trotzdem betrage die Produktion in einigen der größ⸗ ten zuckererzeugenden Länder nur 50 v. H. des früheren Aus⸗ maßes. Die Schwierigkeiten ſeien darauf zurückzuführen, daß es nicht gelungen ſei, die Zuckerpolitik der verſchiedenen Länder auszugleichen. Die Konferenz müſſe den Zweck ver⸗ folgen, ein internationales Abkommen für die Aufrechterhal⸗ tung eines vernünftigen Gleichgewichts zwiſchen Angebot und Nachfrage auf dem Zuckerweltmarkt zu erzielen. Dann wurde das Büro der Konferenz gebildet und die Einſetzung eines kleinen ſtatiſtiſchen Ausſchuſſes vereinbart. Teilung Paläſtinas geplant? London, 5. April. Der politiſche Korreſpondent der „Morning Poſt“ vermutet, daß die Paläſtina⸗Kommiſſion eine Teilung Paläſtinas in einen jüdiſchen und einen ara⸗ biſchen Teil Ae wird. Dadurch würde Paläſtina aufhören, britiſches Mandat zu ſein. Der jüdiſche Teil Pa⸗ läſtinas würde ein ſich ſelbſt regierendes Dominion im Empire werden. Es würde in den Völkerbund aufgenom⸗ men werden. Der arabiſche Teil würde unter die Herrſchaft des Emirs von Transjordanien kommen. Auch die Araber könnten einen Sitz in Genf erhalten. f Ein bemerkenswerter Brief Führender katholiſcher Geiſtlicher für die Gemeinſchafks⸗ ſchule. Saarbrücken, 5. April. Die Abſtimmung über die Gemeinſchaftsſchule im Gau Saarpfalz brachte bekanntlich eine Mehrheit von mehr als 90 v. H. für deren Einführung. Die Folge war eine große Zahl von Angriffen aus der katholiſchen Geiſtlichkeit gegen die Lehrerſchaft des Gaues Saarpfalz, die mit der unparteiiſchen Durchführung der Abſtimmung beauftragt worden war. Im Auftrage des Gaues Saarpfalz iſt jeder einzelne der von der Geiſtlichkeit angeführten Fälle unter⸗ ſucht worden. In Verfolg dieſer Unterſuchung haben nun⸗ mehr die einzelnen Geiſtlichen Erklärungen abgege⸗ ben, in denen ſie ihre Behauptungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen und feſtſtellen, daß ſie unwahre Behauptungen aufgeſtellt haben. Sie hätten ſich durch falſche Informationen zu dieſen Behaup⸗ kungen verleiten laſſen. Gleichzeitig veröffentlicht die pfälziſche Preſſe einen Brief eines führenden katholiſchen Geiſtlichen an Gauleiter Bürckel. In dieſem eindrucksvollen 1 0 ſpricht ſich der Geiſtliche für die Einführung der Gemeinſchaftsſchule aus. Der Brief hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr Gauleiter! Ich habe heute abend Ihre Rede aus Kaiſerslautern im Rundfunk gehört. Als katholiſcher Geiſtlicher begrüße ich Ihre Worte von Herzen. Sie ſind mir aus der Seele geſprochen. Als Kind des deutſchen Saarlandes, für das ich in ſchwerſter Kampf⸗ zeit in der zu Saarbrücken am 5. Auguſt 1934 gehaltenen Hindenburg⸗Gedenkpredigt— gegen die Separatiſten, vor allem gegen die im klerikalen Gewand— eingetreten bin, unterſtreiche ich wörtlich Ihre Ausführungen. Deutſchland und insbeſondere das Saarland muß von ſolchen Elemen⸗ ten, die ſolch kleine Anläſſe zum Religionskampf benutzen, (Fall Frankenholz), geſäubert werden. Dieſe katholiſch⸗po⸗ litiſchen Kreiſe mögen nach Rußland, Mexiko oder noch beſſer nach Spanien auswandern, wo ſie es als Gnade Gottes anſehen würden, wenn ſie in Gemein⸗ ſchaftsſchulen Religionsunterricht erteilen könnten. 5 Wir katholiſchen Geiſtlichen, die wir in nicht geringer Zahl auf dem Boden des Nationalſozialismus ſtehen, ha⸗ ben kein Intereſſe an den machtpolemiſchen Kämpfen des politiſchen Katholizismus. Wir wollen einzig und allein als Chriſten Gott und Volk in Treue dienen. Wir nehmen öf⸗ fentlich Stellung gegen alle Hetzer im geiſtlichen Gewand, die ihre Autoritätsſtellung mißbrauchen, um von der Kan⸗ el herab unter dem Deckmantel:„Die Religion iſt in Ge⸗ fahr!“ den nationalſozialiſtiſchen Staat zu bekämpfen. Die⸗ ſen deutſchfeindlichen Verbrechern gegen Volk, Führer und Staat muß das Handwerk gelegt werden. Als Geiſtlicher, der vier Jahre lang in Bayreuth an einer Gemeinſchaftsſchule kätig war, muß ich mich auch öf⸗ fenklicht gegen die Behauptungen wenden, daß an der Ge⸗ meinſchaftsſchule die Kinder religiös ſchlechker betreut wer⸗ den als an einer Konfeſſionsſchule. Als Dozent an der Hochſchule für Lehrerbildung in Paſing kann ich Ihnen über die religiöſe Betreuung der Kinder unſerer Uebungsſchule(Gemeinſchaftsſchule) nur ſagen, daß, 1. regelmäßiger Religionsunterricht erteilt, 2. Gelegenheit zum Empfang der heiligen Beichte und Kommunion gegeben und 88 3. der Beſuch der heiligen Schulmeſſe regelmäßig er⸗ möglicht wird. 4. In jedem Schulzimmer hängt ein Kreuz. 5. Zum Beginn und Schluß des Unterrichts wird gebetet. 5 8 Ich hoffe und wünſche als deutſcher Geiſtlicher, daß dieſe Zeilen, die Sie jederzeit und überall, auch in der Preſſe verwerten dürfen, dem leidigen Schulkampf und dem poli⸗ tiſchen Katholizismus ein Ende bereiten helfen. Exs wäre mir eine große Freude und Genugtuung, wenn ich als be⸗ wußt katholiſcher und Kalte na gal Geiſtlicher meinen Teil zum religiöſen Frieden in unſerem Volke bei⸗ getragen hätte. 5 Die Loſung heißt: Anſere Religion iſt Chriſtus! Unſere olikik iſt Deulſchland! sie war mir immer Richtſchnur und 991 mir die Vereinbarkeit von Nationalſozialismus und Chriſtentum zum Erlebnis gebracht. fle dieſe Pereinbar keit bin ich unerſchrocken immer eingekrelen und ſehe meine Lebensaufgabe darin, junge Menſchen zu kreuen und na⸗ kionalſozialiſtiſchen Deutſchen zu erzlehen. Heil Hitler! A. Kober, Dozent für katholiſche Religionswiſſenſchaft und Katechetik an der Hochſchule für Lehrerbildung in Paſing. Die Schulbrände von Nelſon Politiſche Gewaltakte. London, 6. April. Wie aus Nelſon eee ergänzend berichtet wird, wurden die vier Schulen 195 i Gemeindehallen durch Brandbomben völlig eingeäſchert.! 115 weitere Hallen wurden teilweiſe durch Feuer zerſtört. Eine fünfte Schule wurde, wie bereits gemeldet, durch eine Bombe beſchädigt. e n e Die Urſache der Feuersbrunst wird auf Brandltiftu 1111 zurückgeführt, die vor einigen T„Gewalt! men drohten, wenn ihre Aunber e. 1 kalchge Schulen zu befuchen. Politiſches Allerlei Cuxhaven von Preußen übernommen. Cuxhaven, 5. April. Mit dem 1. April iſt Cuxhaven aus hamburgiſchem Beſitz auf das Land Preußen übergegan⸗ gen. Aus Anlaß dieſes hiſtoriſchen Ereigniſſes Anweſenheit des Gauleiters Reichsſtatthalter Staatsrat Telſchow Cuxhaven in ö die Ueberleitungs⸗ feierlichkeiten ſtatt. Jüdiſcher dommuniſtenhäuptling in Polen verurteilt. Vor dem Poſener Gericht hatten ſich fünf wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung Haupträdelsführer, ein Jude aus! Jahren, zwei andere Bete Gefängnis verurteilt. bürgerlichen Ehrenrech ren für ſechs Jahre aberkannt. Baldwins Sohn als Kandidat der Oppoſition. es britiſchen Miniſterpräſidenten Baldwin, iſt von der Labour Party als ür die kommenden Wahlen im geſtellt worden. Oliver Kommuniſten zu verantworten. arſchau, wurde zu zehn wurden zu ſechs Jahren Dem Juden wurden außerdem die te für zehn Jahre, den beiden ande⸗ Der Sohn d Oliver Baldwin, Bezirk Paisley auf⸗ Baldwin, der Mitglied der Labour hatte hier bereits einmal kandidiert, war aber n mit einer Mehrheit von 389, Wie der politiſche Korre⸗ meldet, wird Miniſterprä⸗ gabe ſeines Amtes im Anſchluß an chkeiten zum Earl ernannt werden und t den Titel eines Earl Baldwin of Bewdley tra⸗ von dem liberalen Kandidate Stimmen geſchlagen worden. pondent des„Daily Telegraph“ ſident Baldwin nach Auf die Krönungsfeierli Scharfes Durchgreiſen gegen Kommuniſten in Belgrad. Miniſterpräſident Stojadinowitſch ie kommuniſtiſche das Hauptorgan wurden zwei Brüder lgrader halbamtlichen Blattes Popovitſch, in Zuſammen tiſchen Organif var bei der„Vreme“ chäftigt, der andere Hauptſchriftleiter der„Vreme“ beiden Brüder nicht unmi es vor, in Zuſammenhang damit f greift im Kampf gegen d tigkeit ſcharf durch. Wie Bauernpartei meldet, ſchriftleiters des Be Zerſetzungstä⸗ der kroatiſchen hang mit der Aufdek⸗ ation verhaftet; der eine als Wirtſchafts⸗ Obwohl der durch die Verhaftung ſeiner promittiert iſt, zog er ein Rücktrittsgeſuch ein⸗ iner kommunif der beiden Brüder t ſchriftleiter beſ Keine Führerſcheine für politiſch Gemaßregelte. Am 1. Mai wird in Oeſterreich eine neue Kra verordnung Gültigkeit erlangen, d ſtimmung erhält. Führerſcheine we onen, die im Zuge de eine Strafe, und ſei e halten haben, nicht ausgehändigt wer litiſch Gemaßregelten iſt in Oeſterre groß, ſo daß im Falle ſtrenge ein bedeutender eines Kraftwager ie eine bedeutſame Be⸗ rden danach ſolchen Per⸗ r politiſchen Kämpfe der letzten Jahre Verwaltungswege, er⸗ den. Die Zahl der p s auch nur im r Handhabung des Geſetzes Teil der Bevölkerung von der Ste is ausgeſchloſſen ſein würde. Ghandi Friedensnobelpreis⸗Kandidat? Wird auch England brüskiert? Oslo kommende Nachricht, Kandidat für den ſogen. Nobel⸗ ſt, hat in England pein⸗ So hat ein ſächlicher Beitrag zum en in Indien geweſen Zuſammenhang au Indien gegen die neue Verfa ſei es, der den Generalſtrei London, 6. April. daß Mahtma Ghandi Friedenspreis aufgeſtellt liches Erſtaunen Blatt feſtgeſtell Frieden die Ar hervorgerufen. t, daß Ghandis haupt tzettelung von Unruh Blatt wies in dieſem teſtbewegung in erklärte, Ghandi ausgerufen habe. Reuter zufolge iſt der Vor olgt, die ſich„Freunde Indſe mittlung habe ein link 8 f. deſſen Name nicht genannt wird. ite verlaute hierzu, daß dieſe Kandida Wohlwollen geſtoße ſung hin und von einer Organiſa⸗ ns“ nennt. Die Ver⸗ olitiker über⸗ Von anderer tur bei einigen tehender kleinen Nationen au ß ſich immer wieder wundern, cklichkeit gewiſſe Krei ſtehen, die Großmächte vor den nutzung von Inſtitutionen, die a Friedens unter den Völkern die die ſeinerzeit Deutſchlands Stell der Zuteilung des Nobel⸗ Oſſietzky nicht verſte mit welch fa⸗ ſe in Norwegen es ver⸗ i ſtoßen unter Be⸗ der Förderung des Die engliſchen ungnahme bei Preiſes an den Landesverräter ten jetzt wohl nach⸗ taler Geſchi hen konnten, dürf ür die Haltung Deutſchlands Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. Lieſelotte hatte den Kopf zurückgelehnt und die Augen Wie hatte ſie ſich nach ſolchen Worten geſehnt. Geliebt werden—— 8 Das war die Sehnſucht ihrer Mädchenträume. g Und nun, da ihr Herz wund weh war, hörte ſie dieſes Liebesgeſtändnis aus einem anderen Munde. Aber wenn ſie dieſen anderen erhörte, dann würde Mi⸗ chael Romanowski erfahren, daß er ihrem Herzen nichts galt— daß er ihr gleichgültig geblieben war. Ja— er ſollte nicht wiſſen, daß ſie in den letzten Tagen und Wochen nur an ihn gedacht hatte, daß ſie davon träumte, Sie wollte ihm am Arm eines anderen gegenübertreten— wollte ihm ſagen, daß dieſer andere ihr Verlobter war. Dann würde er erkennen müſ⸗ ſen, daß ſeine Spekulationen auf die reiche Mitgift umſonſt von ihm geliebt zu werden. Schwer atmend lehnte Lieſelotte an Saſcha Lermontow. Ihre Gedanken hetzten ſich, wurden wie von einem Sturm⸗ wind gepeitſcht. Wie aus weiter Ferne vernahm ſie die hei⸗ ßen Worte Saſchas. 8 g i Aber ſie hafteten in ihrem Gedächtnis. Sie fluteten wie ein glühender Strom über ſie hinweg. Sie fühlte genau, daß ſie dieſen Mann, der ſolche heiße Worte zu ihr ſprach, nicht Doch ſie wollte dieſe Gelegenheit ergreifen, um Michael Romanowski zu zeigen, daß er ihrem Herzen nichts galt— daß er ihr genau ſo gleichgültig geblieben war wie viele andere, die ſich um ihre Gunſt bemühten. a Und lächelnd wandte ſie ſich Saſcha Lermontow zu. Sie eckte ihm die Hand entgegen und während jeder Bluts⸗ opfen aus ihrem Geſicht wich, flüſterte ſie: „Ich bin die Ihre—“ Flugzeuge„verfliegen ſich“ Raffinierter Waffenſchmuggel nach Sowjetſpanien über die franzöſiſche Grenze. Paris, 5. April. In welcher Art die franzöſiſche Volksfrontregierung die Londoner Abmachungen über die Nichteinmiſchung in die ſpaniſchen Vorgänge aufzufaſſen beabſichtigt, geht aus einer Schilderung des„Jour“ hervor, in der in allen Einzelhei⸗ ten der ununterbrochene Flugzeugſchmuggel nach dem bol⸗ ſchewiſtiſchen Spanien und die kaum noch geheimgehaltene Ausbildung von annähernd 200 bolſchewiſtiſchen Flugſchü⸗ lern geſchildert werden. Das Blatt gibt insbeſondere dem Außenminiſter Del⸗ bos den Rat, wenn Frankreich in der Nichteinmiſchungs⸗ frage ſein Wort zu halten beabſichtige, ſich mehr mit der franzöſiſchen Luftfahrtgeſellſchaft Air France zu beſchäfti⸗ gen, die unter dem Druck des Luftfahrtminiſters Cot auf ihren Anlagen und in ihren Hallen und Büros dieſe Neu⸗ tralitätsverletzung geſtatte. Die geſchmuggelten Flugzeuge ſeien in erſter Linie hol⸗ ländiſcher oder engliſcher Herkunft. Sie kämen in Orly, Meaulte und Le Bourget unter Führung ausländiſcher Pi⸗ loten an und würden von dort aus durch Franzoſen nach Toulouſe und weiter nach Barcelona geleitet. Die franzöſi⸗ ſchen Flieger erhielten für die erſte Etappe 1000 und für die zweite 1200 Franken. Außerdem bekämen ſie 60 Fran⸗ ken Tagesſpeſen; für die Rückfahrt werde ihnen die 1. Klaſſe vergütet. In Toulouſe ſorge ein früherer Angeſtell⸗ ter der Air France für die Weiterbeförderung der Flugzeuge. Für den Ankauf der Maſchinen ſelbſt ſei eigens eine Aktiengeſellſchaft gegründet worden. Eine zweite Ak⸗ tiengeſellſchaft ſorge für die Aufrechterhaltung der Verbin⸗ dung zwiſchen Katalonien und Bilbao. Seit dem Inkrafttreten der Neutralitätsbeſtimmungen ſeien in erſter Linie holländiſche Maſchinen über die Grenze gegangen. Vom Typ Koolhoven, der als Jagd⸗ flugzeug verwendet werde, ſeien 16 von 25 beſtellten Ma⸗ ſchinen bereits geliefert. Ein Schweizer Flieger bringe ſie nach Le Bourget oder Meaulte. Zur Tarnung erhalte er dort eine Beſcheinigung, daß er ſeine Maſchine abgeliefert habe, und daß ſie„ nicht für Spanien“ beſtimmt ſei. Gleichzeitig werde dem Flieger dann ein Scheck ausgehändigt, der auf die franzöſiſche Außenhan⸗ delsbank mit den nordiſchen Ländern laute. Als weitere Vorſichtsmaßnahme werde von dem Flieger ſogar jedes⸗ mal der Einfuhrzoll für die nach Frankreich gelie⸗ ferte Maſchine entrichtet. Bis dahin habe die ganze Liefe⸗ rung alſo einen noch vollkommen ordnungsmäßigen An⸗ ſtrich. Erſt in Toulouſe beginne der Schwindel: mik der Ab⸗ ſicht, nach Orly zurückzukehren,„verliere“ der neue Flieger die Richtung und lande——— in Barcelona. Dort er⸗ halte er von den Flugplatzbehörden eine Beſcheinigung, daß ſeine Maſchine„bei der Landung zu Bruch gegangen“ ſei. Weiter ſeien vor einigen Tagen 15 amerikani ſche Maſchinen vom Typ Vultee der American Air Line in Le Havre eingetroffen. Auf dem Flugplatz Havre-Bleville würden die Maſchinen augenblicklich in Stand geſetzt. Man behaupte auf dem Flugplatz, daß die Flugzeuge wäh⸗ rend der Weltausſtellung und während der eng⸗ liſchen Krönungsfeierlichkeiten auf der Strecke Paris—Lon⸗ don Verwendung finden ſollten. Es ſei jedoch kaum anzu⸗ nehmen, ſo meint das Blatt, daß die franzöſiſche Air France eine derartige Konkurrenz auf ihrer eigenen Strecke und dazu noch durch amerikaniſche Maſchinen dulden würde. Auch die Lieferung von Panzerwagen werde fortgeſetzt. So ſeien am 31. März von einem Mitarbeiter des Blattes 16 Panzerwagen beobachtet worden, die über den Saint Mande⸗Paß nach Katalonien gerollt ſeien. Unter dem Deckmantel„Zur Förderung des Luftſportes“ werden ſchließlich etwa 200 ſpaniſche Bolſchewiſten in Frankreich ausgebildet, u. a. 20 auf dem Flugplatz von La Carenne, 10 in der Potez⸗Fliegerſchule bei Orly, 36 im Aero⸗Club von Meaux, 38 im Fliegerlager von Coulommiers, 24 in der Zivilfliegerſchule von Orly und 55 in der Henriot-Schule von Bourges. Gekreideſendung für Sowjetſpanien unkergegangen. Liſſabon, 5. April. Mit dem engliſchen Dampfer„Van Dyk“ trafen in Liſſabon 25 Beſatzungsangehörige des eng⸗ liſchen Frachtdampfers„Standale“ ein. Das Schiff war im Sturm an der Atlantikküſte untergegangen. Der Damp⸗ fer war mit Getreide von England nach Cartagena im bol⸗ ſchewiſtiſchen Teil Spaniens unterwegs. Da leuchteten Saſchas kühle, graue Augen leidenſchaftlich auf. Eine jubelnde Siegerfreude überkam ihn. Er erfaßte Lieſelottes Hand und preßte dieſe an ſeine Lippen. „Mein— wirklich mein—“, jubelte er und wollte Lieſe⸗ lotte in ſeine Arme reißen. Da aber ſprang ſie haſtig auf. Ihr Herzſchlag ſtockte, ſo daß ſie kaum zu atmen ver⸗ mochte. Und angſtvoll ſtreckte ſie beide Hände aus. Saſcha kniff die Augen zuſammen. „Was ſoll das bedeuten?— Es iſt in der ganzen Welt üblich, daß man die Lippen der Braut küßt, wenn man ihr Jawort erhält.“ Doch in Lieſelottes Geſicht lag ein ſo abwehrender und entſetzter Ausdruck, daß Saſcha keine Gewalt wagte. Mit tonloſer Stimme flüſterte ſie: 5—— „Nicht heute— nicht in dieſer Stunde—. Sie müſſen Geduld mit mir haben— es iſt alles ſo ſchnell, ſo uner⸗ wartet gekommen, daß ich mich erſt an die neuen Verhält⸗ niſſe gewöhnen muß—“ Saſcha Lermontow preßte die Lippen zuſammen. Er ſah den blühenden roten Mund Lieſelottes vor ſich und ein hei⸗ ßes Verlangen überkaum ihn, dieſen Mund zu küſſen. Er wußte ſich hier in dem großen weiten Park allein mit ihr. Niemand war in der Nähe, den ſie um Hilfe anrufen konnte, wenn er von dem Rechte, das ſie ihm ſoeben zugeſichert hatte, Gebrauch machte. 8 8 Er mußte dieſen Mund küſſen— wie ein Rauſch überkam es ihn. Und verlangend ſtreckte er ſeine Hände nach ihr aus. Di.ooch kaum hatte Lieſelotte den begehrlichen Blick ſeiner Augen geſehen, da zog ſie angſtvoll den dünnen, ſeidenen Morgenrock feſter um ihre Schultern, als müßte ſie ſich ſchützen. Angſtvoll irrten ihre Augen umher. g. Ehe aber Saſcha ſie erfaſſen konnte, ſtieß ſie ihn heftig zurück und eilte dann mit raſchen Schritten dem Hauſe zu. Er wollte ihr folgen— wollte ſie einholen— dann aber Kurzmeldungen Prof. Adolf Deißmann Berlin, 6. April. In der liſtorialrat Profeſſor Dr. D. nung in Wünsdorf bei Deißmann war einer der ſchen Theologie. Jahrzehntelang gehörte vorragendſten Perſönlichkeiten der und war zugleich einer der bekannteſten Vorkämpfer der pro⸗ teſtantiſchen Einigungsbewegung. am 7. November 1866 in Langenſcheid in Naſſau als Sohn eines Pfarrers geboren. Polizeiſtunde bleibt unverändert In einem an alle Polizeibehörden tet ſich der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Poli⸗ 85 gegen Beſtrebungen, die auf eine eginns der Polizeiſtunde, namentlich ſtädten, hinzielen. Alle diesbezüglichen abzulehnen. Die beſtehende Regelung bleiben. geſtorben. Adolf Deißmann in ſeiner Berlin plötzlich geſtorben. ſolle Paris. Die Bauarbeitergewerkſchaft hat an die Regie⸗ zung ein Ultimatum gerichtet, in dem ſie bis ſpäteſtens 13. 11 die Auflöſung der„Umſtürzleriſchen“ Bünde ver⸗ angt. Neue Flugſtrecke hamburg London. Hamburg, 5. April. Die neue deutſche Flugſtrecke Ham⸗ burg. London der Deutſchen Lufthanſa wurde mit dem er⸗ ſten Flug von der britiſchen Hauptſtadt nach Hamburg er⸗ öffnet. Die Linie wird nach Kopenhagen weitergeführt und hat dort Anſchluß an die deutſche Fluglinie Kopenhagen— Gotenburg Oslo. In den erſten Jahren betrug die Flug⸗ zeit zwiſchen Hamburg und London rund acht Stunden. Die nunmehr eröffnete Flugverbindung wird es ermögli⸗ chen, die 780 Km. lange Skrecke Hamburg— London ohne Zwiſchenlandung in wenig mehr als drei Stunden zu über⸗ winden. Berlin— Stockholm in vier Stunden Berlin, 5. April. Die unmittelbare Flugverbindung Berlin— Stockholm von der Deutſchen Lufthanſa und der ſchwediſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Aero-Trans⸗ port iſt jetzt eröffnet. Täglich verkehren auf der 980 Km. langen Strecke über die Oſtſee hinweg die deutſchen und ſchwediſchen Junkers Ju.⸗250⸗Flugzeuge, die um 12.30 Uhr Berlin, um 9.30 Uhr Stockholm verlaſſen. Für die geſamte Strecke ſieht der Flugplan eine Reiſezeit von vier Stunden vor. Als ſich die beiden erſten Flugzeuge auf dieſer für die geſamte Verkehrsentwicklung ſo ſehr wichtigen Schnellſtrecke über Pommern begegneten, Führer des deutſchen Flugzeuges, Flugkapitän Limbach, die ſchwediſche Ju. 52 mit folgendem Funkſpruch:„Begrüße herzlich Schweden⸗Flugzeug zur Eröffnung der Flüge Stockholm— Berlin.“— Bald darauf landete die ſchwedi⸗ ſche Maſchine in Berlin⸗Tempelhof. Fortſchritte an der Baskenfront Der nationale Heeresbericht. Salamanca, 5. April. Der nationale Heeresbericht meldet weitere Fortſchritte der Nationalen an der Baskenfront. Danach ſind die natio⸗ nalen Truppen weitere vier Kilometer vorgeſtoßen und haben fünf Ortſchaften eingenommen. An der Madrider Front ſcheiterte ein bolſchewiſtiſcher Tankangriff bei Cueſta de Reina mit ſchweren Verluſten für den Gegner. Die Südarmee meldet, daß die nationalen Truppen an der Eſtremadura⸗Front die Ortſchaft Villar de Reno ein⸗ nehmen konnten, die durch ihre Höhenlage die im Beſitz der Bolſchewiſten befindlichen Orte Don Benito und Villa⸗ nueva de la Serena beherrſcht. Von den übrigen Fronten liegt nichts Neues vor. General Queipo de Llano beſtätigte in ſeinem abendlichen Rundfunkgeſpräch die Fortſchritte an der Baskenfront. Die Bolſchewiſten hätten ihre zum Teil dreifachen Schützengraben⸗ linien bei Ochandiano nicht halten können. Sie hätten ihre Stellungen und die Ortſchaft in eiliger Flucht geräumt und erhebliche Mengen von Kriegsmaterial hinterlaſſen. Der Ein⸗ nahme von Ochandiano komme eine große Bedeutung zu, da dieſe Ortſchaft an der großen Autoſtraße zehn Kilometer von Durango und 30 Kilometer von Bilbao entfernt liege und das weitere Vorgehen gegen die Hauptſtadt der Provinz Bizcayo dadurch erheblich erleichtert werde. begrüßte der „Ich breche dich doch noch, du wilde Roſe— mein mußt 2 werden— und wenn ich dich mit Gewalt dazu zwingen ollte—“ Lieſelotte aber lief wie gehetzt dem Hauſe zu, eilte nach ihrem Zimmer und ſchob angſtvoll den Riegel ins Schloß, um ſich ganz ſicher zu wiſſen. Dann lehnte ſie wie betäubt an dem Türrahmen und ſchloß die Augen. Was hatte ſie getan? Wohin hatte ihr Trotz ſie getrie⸗ ben? In die Arme eines anderen—l War das nicht Wahnſinn? Qualvoll ſchrie ſie auf.„Michael— Michael— ich liebe dich— dich ganz allein—“ Aber trotzig warf ſie gleich darauf ihren Kopf in den Nacken, gewaltſam drängte ſie ihre Tränen zurück. Nein, ſie wollte nicht traurig ſein— wollte ihr Herz verhärten— ſie hatte ſich einem törichten Wahn hingegeben— wie eine Blinde war ſie einhergegangen. Jetzt aber ſahen ihre Augen mit klaren Blicken— jetzt hatte ſie die ganze Wahrheit er⸗ kannt. Und es gab für ſie nur einen Weg. Sie mußte die Braut und die Gattin eines anderen werden. Dann würden alle ihre törichten Träume zur Ruhe kommen, dann würde ſie vergeſſen— Doch aufſchluchzend ſank ſie auf ihr Bett nieder, preßte ihr Geſicht in die weißen Kiſſen, um das wehe Schluchzen zu erſticken. 5 Nein— ſie würde nie vergeſſen— nie— Sie liebte ihn ja— liebte ihn noch heißer, da ſie tau⸗ ſend Schmerzen litt. „Michael— warum — Warum können wir Warum?“ Stundenlang lag ſie wach in ihrem Bett und grübelte haſt du mir ſolches Leid angetan? nicht glücklich ſein? Warum?— ließ er ſich wieder auf die Bank niederſinken, lachte höhniſch auf und murmelte: verzweifelt über die ſeltſamen Wege des Schickſals nach. (Fortſetzung folgt.) Nacht iſt der Geheime Kon⸗ Woh⸗ Profeſſor bedeutendſten Vertreter der evangeli⸗ er als eine der her⸗ Berliner Univerſität an Profeſſor Deißmann war gerichteten Erlaß rich⸗ Vorverlegung des auch in den Groß⸗ Anregungen ſeien unverändert neuen . . 5 N F Neues aus aller Welt Dampfer„Borkum“ außer Gefahr Ein Toter, zwei Verletzte.— Linienſchiff hilft. Newyork, 6. April. Der in Seenot befindliche deutſche Frachtdampfer„Borkum“(3600 To.), der ſich auf der Fahrt von Bremen nach Houſton(US) befand, wurde nach 2aſtündiger Suche vom Dampfer„Exeter“ der Ame⸗ rican⸗Export⸗Line und vom britiſchen Frachtdampfer feine typridd“ geſichtet. Der amerikaniſche Dampfer ſetzte ſeine Fahrt fort, während das britiſche Schiff bei der ziemlich ſchwer beſchädigten„Borkum“ verblieb, um die Ankunft der„Bremen“ abzuwarten. Der Schnelldampfer„Bremen“ des Norddeutſchen Lloyd iſt dann am Montag bei dem Dampfer„Borkum“ eingetroffen. Da immer noch eine ſehr hohe See ſtand, war es nicht möglich, ein Boot der„Bremen“ zu Waſſer zu laſſen, um den verletzten Kapitän Baronſky zu überneh⸗ men. Außer dem Kapitän hat der 1. Offizier Langreder eine Beinverletzung davongetragen. Auch eine Todesopfer iſt zu beklagen, es handelt ſich dabei um den Leichtmatro⸗ ſen Reckeweg aus Oldenburg. Einzelheiten über die Urſache des Todes und der Verletzungen liegen noch nicht vor. 40. fa„Bremen“ hat ſeine Reiſe nach Bre⸗ merhaven fortgeſetzt, nachdem er ſich davon überzeugt hatte, daß ſich Dampfer„Borkum“ außer jeder Gefahr befindet und das Linſenſchiff„Schleſten⸗ der Leutſchen Kriegsmarine ſowie Lloyddampfer„Schwaben“ in den nächſten Stunden bei dem Dampfer„Borkum“ eintreffen werden, um ſowohl ärztliche als auch ſonſtige Hilfe zu lei⸗ ſten. Linienſchiff„Schleſien“ wird, ſobald die Wetterlage es erlaubt, den Dampfer„Borkum“ nach den Azoren ge⸗ leiten, wohin der havarierte Dampfer mit eigener Kraft fahren wird. ab Der Erdrutſch im Berner Jura. Wie aus Court (Kanton Bern) berichtet wird, mußte dem Publikum der Zutritt zu den Orten im Rutſchgebiet, an denen gearbeitet wird, unterſagt werden. Der Holzkanal der Birs wird vom Druck der Rutſchbewegung gefährdet. Die Waſſeranſamm⸗ lung im oberen Teil des Rutſchgebietes wird durch Pump⸗ arbeit und die Erſtellung von Abzugskanälen langſam be⸗ ſeitigt. Die alte Römerſtraße, an deren Inſtandſetzung 240 Mann beſchäftigt ſind, iſt noch nicht befahrbar. i Hochwaſſer in Moskau. Der Waſſerſtand des Moskwa⸗ Fluſſes und ſeiner Nebenarme hat von Tag zu Tag zuge⸗ Kommen und ſtellenweiſe die beträchtliche Höhe von 6 Me⸗ tern erreicht. Auf dem Gelände der Moskauer landwirt- ſchaftlichen Ausſtellung hat das Waſſer eines 700 000 Ku⸗ bikmeter faſſenden überfüllten Staudemms die Schleusen durchbrochen und einen regelrechten Fluß von 8 Meter Breite und 3 Meter Tiefe gebildet. Auch der Fluß Jauſa führt Hochwaſſer. Etwo 750 Einwohner der Umgebung mußten ihre überſchwemmten Wohnungen verlaſſen. Die aus den Ufern getretene Jauſa überflutete zwei Fabriken eines Gummiwekrks. Insgeſamt mußten wegen des Hoch⸗ waſſers über 3000 Menſchen ihre Wohnungen räumen. Die ungariſchen Philharmoniker in Hamburg. Das ungariſche Philharmoniſche Orcheſter gab in Hamburg im faſt ausverkauften Convent⸗Garten das mit beſonderer Spannung erwartete Konzert. Wie ſchon in Breslau und Berlin wurden die ungariſchen Gäſte ſtürmiſch gefeiert. ab Segelflugzeug über den Pyramiden. Der ungariſche Flieger Graf Alſmaſſy hat zum erſten Male die Pyramiden won Gizeh in einem Segelflugzeug überflogen. Graf Al⸗ maſſy ſtartete auf dem Flugplatz. Almaza im Schlepptau eines Militärflugzeuges, das ſich über Kairo von ihm löſte. Das Segelflugzeug landete in unmittelbarer Nähe der Py⸗ ramiden. It Amerikaniſches Paſſagierflugzeug verſchollen. Ein in Burbanks in Kalifornien mit acht Perſonen nach Prokan⸗ ſas City geſtartetes Douglas⸗Paſſagierflugzeug iſt ſeit faſt zwei Tagen überfällig. Es wird befürchtet, daß die Ma⸗ ſchine über Arizona in ein Schlechtwettergebiet geraten iſt And abſtürzte. Der größe Schlachtkreuzer Mit 40,6 Zentimeter⸗Geſchützen? 5 Paris, 6. April. „Paris Soir“ will über das Flottenbauprogramm der werſchiedenen Mächte aus zuverläſſiger Quelle erfahren ha⸗ ben, daß Japan bereits einen 45 000⸗Tonnen⸗Schlachtkreu⸗ zer im Bau habe und demnächſt einen zweiten von 46 000— 47000 To, auf Kiel legen werde. Beide Schiffe würden mit 40,6⸗Zentimeter⸗Geſchützen ausgerüſtet, die zu je drei und vier Geſchütztürmen untergebracht würden. Die Ge⸗ ſchwindigkeit dieſer Kreuzer belaufe ſich auf 31 bis 32 Kno⸗ ten. Mittels beſonderer Baumethoden werde die Bauzeit höchſtens dreieinhalb Jahre in Anſpruch nehmen. Streiks und kein Ende auch in England London, 6. April. Am Montag legten 1000 weitere Hilfsarbeiter in den ſüdſchottiſchen Schiffswerften am Clyde ihre Arbeit nieder, ſo daß ſich die Zahl der ſtreiken⸗ den Schiffsbauarbeiter auf 6000 erhöht hat. Die Folge da⸗ von iſt, daß ſämtliche Schiffswerften am oberen Teil des Fluſſes zurzeit aller Hilfsarbeiter beraubt ſind. In der Werft der Firma John in Clydebank, die von dem Streik am ſtärkſten heimgeſucht wird, befindet ſich das Schwe⸗ ſterſchiff des engliſchen Transozeandampfers„Queen Mary“ im Bau. Bei einer anderen Firma waren Streik⸗ poſten in den Werfteingängen aufgeſtellt worden, und die Polizei mußte herbeigerufen werden, um ernſtliche Unru⸗ hen zu verhindern. Mulai Hafid geſtorben Paris, 5. April. Der ehemalige Sultan von Marokko, Mulai Hafid, der ſeit dem Kriege in Enghien les Bains bei Paris wohnte, iſt geſtorben.— Mulai Hafid war einer der vielen Söhne des letzten ſelbſtändigen Sultans von Ma⸗ rokko, Mulai Haſſan, dem 1894 ſein jüngſter Sohn Abd el Apiz folgte, während Mulai Hafid die Leitung der Außen⸗ politik des Sultanats übernahm. Mulai Hafid nutzte die Unzufriedenheit der Marokkaner über die Ausländer⸗ freundlichkeit ſeines Bruders aus und trat als Prätendent gegen ſeinen Bruder auf. Nach längeren Kämpfen, die für Mulai 1 ſiegreich verliefen, wurde dieſer im Jahre 1909 von Mächten des Algeciras⸗Vertrags als Sultan anerkannt, nachdem er die geforderte Bürgſchaft für die Durchführung der Algeciras⸗Akte angenommen hatte. Im Jahre 1911 trug die franzöſiſche 0 dem Sultan Mulai Hafid die Schutzherrſchaft an. Der franzöſiſche Ver⸗ trag, den Mulai Hafid nicht ohne ſtarken franzöſiſchen Druck annahm, wurde am 30. März 1912 unterzeichnet. Bald darauf kam es 1 Unruhen, und Mulai Ha⸗ fid dankte zugunſten ſeines Bruders Mulai Juſſef, des Va⸗ 8 ters des gegenwärtigen Sultans, ab. 1 * Aus den Nachbargauen Bietbrunn. 0. Vom Baumſtamm erſchla⸗ gen.) Der 70jährige Schmiedemeiſter Biß, der zum Schla⸗ gen von dürren Bäumen in den Wald gegangen war, wurde abends, als er nicht heimkam, neben einem gefällten Stamm mit einer klaffenden Kopfwunde lot daliegend auf- gefunden. Der fallende Baum hatte ihn getroffen. Birkenau.(Kraftfahrer, Vorſicht im Bir⸗ kenauer Talh Abweichend von der bisherigen Uebung halten die Züge der Reichsbahn vor dem Ueberqueren der Straßen Weinheim Birkenau, Birkenau Hornbach und Rimbach. Lörzenbach nicht mehr an, ſondern fahren mit allerdings abgebremſter Geſchwindigkeit durch. Alle Stra⸗ ßenbenutzer müſſen ſich daher an dieſe Neuregelung ge⸗ wöhnen und beim Ueberqueren der Schienenwege im ſehr kurvenreichen Birkenauer Tal größte Vorſicht walten Zweites Todesopfer der Liebeskragödie. Kaiſerslautern. Die bei der Alſenborner Liebestragödie am Sonntag durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzte Lilly Bender aus Kallſtadt iſt Montag nachmittag 5 Uhr im hie⸗ ſigen Krankenhaus geſſorben. Neuftadt a. d. Weinſtraße, 6. April. Die„NSZ Rhein⸗ front“ veröffentlicht die Zuſchrift eines Rechtsanwalts aus Kirchheimbolanden in der Saarpfalz, in der dieſer Rechts⸗ anwalt im Auftrag der Katholiſchen Kirchenverwaltung in Stetten ſofort die Forderung aufſtellt, daß im Grund⸗ buch der Gemeinde Stetten ſofort das Recht der Schüler der Ortsſchule, die zur Schule gehörige, aber auf kirch⸗ lichem Boden ſtehende Bedürfnisanſtalt zu benutzen, ge⸗ löſcht wird. Dieſe Maßnahme wird damit begründet, daß die Benutzung der Bedürfnisanſtalt nur ſolange angängig geweſen ſei, als die Ortsſchule eine katholiſche Bekenntnis⸗ ſchule geweſen ſei. Es wird damit zum Ausdruck gebracht, daß nach der Einführung der Gemeinſchaftsſchule die„ka⸗ tholiſche Bedürfnisanſtalt“ nicht mehr benützt werden könne. Die„NS Rheinfront“ fragt in einem Kommentar da⸗ zu, inwieweit durch die Benutzung der auf katholiſchem Bo⸗ den ſtehenden Bedürfnisanſtalt durch nichtkatholiſche Schü⸗ ler in irgend einer Weiſe religiöſe Belange gefährdet wer⸗ den. Worms.(Greis im Bach ertrunken.) Der über 70jährige Makler Adam Bender aus Stetten geriet abends auf dem Heimweg in den am Ortsrand von Albisheim an der Pfrimm gelegenen Mühlbach und ertrank. Die Leiche wurde am nächſten Morgen gefunden. Mainz.(Verbotene Glücksſpiele geduldet.) Drei Gaſtwirte aus Finthen wurden beſtraft, weil ſie ver⸗ botenes Glücksspiel in ihren Gaſtſtätten duldeten. Der eine, der anſcheinend ungenügend unterrichtet war, erhielt eine Geldſtrafe von 30 Mark, die beiden anderen je 60 Mark. In zwei Fällen hatten die Wirte auf Veranlaſſung ihrer Gäſte, auch ſelbſt einigemale mitgeſpielt; hierfür erhielten ſie Geldſtrafen von 12 und 15 Mark. 5 Mainz.(Zuchthaus für unredliche Ban⸗ klers.) Vor der Großen Strafkammer hatten ſich zwei Mainzer Bankiers, die Brüder Jakob und Friedrich Wil- helm Kann, wegen fortgeſetzten gemeinſamen Vergehens gegen das Depotgeſetz, gegen die Konkursordnung, gegen das Börſengeſetz und das Reichsgeſetz über das Kreditweſen zu verantworten. Sie wurden wegen fortgeſetzten Untreue und Urkundenfälſchung verurteilt, und zwar Jakob Kann zu vier Jahren Zuchthaus und Friderich Wilhelm Kann zu vier Jahren und einem Monat Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden beiden Angeklagten auf je fünf Jahre aberkannt. Sechs Monate Haft kamen bei beiden in An⸗ rechnung. In den Jahren 1931 bis 1936 haben ſie ſich im Bewußtſein ihrer Zahlungsunfähigkeit fortgeſetzt an an⸗ vertrauten fremden Depots und Kundengeldern vergriffen und im ganzen für eine halbe Million Schaden angerichtet. Schwere Bluttat in Gießen Vermutlich Mord aus Eiferſucht. Gießen. Ein Leichenfund auf einem Wieſengrundſtück an der Gießener Stadtgrenze, bei dem ein Mann tot auf⸗ gefunden und nach den Umſtänden zunächſt ein Unglücks⸗ fall angenommen wurde, hat zur Aufdeckung eines ſchwe⸗ ren Verbrechens geführt. Der kot aufgefundene Mann war der 35 Jahre alte Emil Wiske aus Gießen, der verheiratet und Vater mehrerer Kinder war. Als ſein Gegner bei dem tragiſchen Vorfall wurde der 40 Jahre alle Guſtav Appel, der in Gießen beſchäftigt war, ermittelt. Appel und Wiske ſollen ſchon ſeit längerer Zeit in einem geſpannten Ver⸗ hältnis zu einander geſtanden haben, das darauf zurück⸗ geführt wird, daß Appel ſeinerzeſt gern die Frau des Wiske geheiratet hätte, dieſe aber Wiske den Vorzug ge⸗ geben hat. Eiferſucht ſcheint alſo das Motiv der Feindſelig⸗ eiten zwiſchen den beiden Männern und auch der Tat ge⸗ weſen zu ſein. Wiske befand ſich in der Nacht auf dem Heimweg und war dabei bis in die Nähe ſeiner Wohnung gelangt. Hier traf er mit Appel zuſammen, der, wie vermutet wird, ihm aufgelauert hat. Kampfſpuren finden ſich an der Stelle, wo Wiske tot am Boden lag, nicht vor. Die Leiche Wiskes wies einen Stich in die linke Schulter auf, der von dort nach der rechten Seite hinüber ging und einen Aderzweig an der Schlagader getroffen hat, wodurch der alsbaldige Tod infolge innerer Verblutung eintrat. Bei den polizeilichen Ermittlungen wurde man auf Appel aufmerkſam, der ſich noch am Abend zuvor bei Nach⸗ barsleuten des Wiske nach deſſen Verbleib erkundigt hatte. Als die Polizei den Appel in ſeiner Wohnung aufſuchte. fand ſie die Tür verſchloſſen. Nach gewaltſamer Oeffnung fand man in der Wohnung blutbefleckte Schuhe und Leder⸗ amaſchen und am Ofen friſch gewaschene Wäſche. Appel felbſt war nicht zugegen. Es wurde feſtgeſtellt, daß er ſich in der Frühe an 1 55 Arbeitsſtelle die Papiere abgeholt hatte, mit der Erklärung, er werde ſich anderswo Arbeit ſuchen. n Bei den weiteren Ermittlungen, die mit allem Nach⸗ druck fortgeführt wurden, weil man in Appel den Täter vermutete, kam plötzlich von der Gendarmerieſtation in Großen⸗Linden die Meldung, daß man in dem Wald zwi⸗ ſchen Klein⸗Linden und Großen-Linden einen Mann an einem Baum erhängt aufgefunden habe, der Papiere auf den Namen Appel bei ſich trage. Die Beſichtigung der Leiche ergab, daß der Tote der geſuchte Gegner Wiskes war, der nach ſeiner furchtbaren Tat Selbſtmord durch Er⸗ hängen im Walde begangen hat Gießen.(cind vom Auto erfaßt) In dem Kreisort Obbornhofen wurde das 5 Jahre alte Söhnchen Kurt des Schreiners Hammer, als er aus einer Seitengaſſe gelaufen kam, von einem vorbeifahrenden Perſonenauto erfaßt und dabei ſo ſchwer verletzt, daß es auf der Stelle tot war. Der Duſt der Scholle Niemals ſtrömt der Duft der Scholle ſtärker und in⸗ brünſtiger als zu der Zeit, da der Bann des Eiſes von ihr weicht, das Tauwaſſer ſie durchtränkt und ſie in tiefer Schwärze ihrer Aufgabe und Berufung entgegenharrt. Herb iſt dieſer Duft und ſchwer. Man ſpürt in ihm müt⸗ terliche Reife und Erfüllung, ahnt in ihm das ewige Wun⸗ der des Säens und Erntens, des Stirb und Werde, in dem alles Sein und alles Leben beſchloſſen liegt. Süß iſt der Duft der Roſen, der des Flieders und des Veilchens, betörend mag er an ſommerlichen Abenden im Garten verſtrömen und Menſchen erfreuen, aber nichts geht über den Geruch der des Frühlings harrenden Acker⸗ erde. Sie iſt das Urſprüngliche, das von jeher Geweſene und immer wieder Seiende. Sie bleibt ewig fung, ſie welkt nicht und wandelt ſich nicht. Auch wenn der Herbſtſturm die zarten Blütenblätter der Roſen längſt zerfetzt hat, ſpendet ſie immer noch ihre Frucht und ihren Segen. Nichts wäre ohne ſie, kein Kei⸗ men und Sprießen, kein Reifen und Ernten, kein Blühen und Fruchttragen. In ihr haftet alles, was da lebt, ſie iſt unſer aller ewige Mutter. So wie nichts Lebendes ohne Sonne zu wachſen vermag, kann niemand ohne Erde ſein. Das eben iſt das Höchſte und Größte: In ihr feſt und tief zu wurzeln, gänz⸗ lich unverrückbar und unantaſtbar, aus ihr die Säfte und Kräfte zu ſchöpfen, aber den Geiſt zu erheben zur himmli⸗ ſchen Sonne und zu den ewigen Sternen, Kämpfer zu ſein für ſein Volk. 1 Anfallchronik. Auf der Käfertalerſtraße ſtießen ein Kraftwagen und ein Motorrad zuſammen. Der Motorrad⸗ fahrer und ſeine auf dem Sozius mitfahrende Ehefrau kamen zu Fall, wobei die Frau am rechten Unterſchenkel eine größere Rißwunde davontrug, die die Aufnahme in ein Krankenhaus erforderlich machte. Die Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt. Bei acht weiteren Verkehrsunfällen wurden drei Per⸗ ſonen verletzt.— Die Wochenſtatiſtik der Verkehrs⸗ unfälle zeigt: 35 Verkehrsunfälle, wobei 19 Perſonen verletzt wurden. Beſchädigt wurden hierbei: 33 Kraftfahrzeuge, 7 Fahrräder, 2 Straßenbahnwagen. In fünf Fällen iſt die Schuld auf Trunkenheit von Verkehrsteilnehmern zurückzufüh⸗ ren. * Aus Ilvesheim. Standesamtliche Eintragungen im Monat März. Geburten: Adam Jakoby, Schreiner und Eliſabetha geb. Heim eine Tochter Anna Eliſabeth. Adam Kaltſchmitt, Taglöhner und Eliſe geb. Beck eine Tochter Eliſabeth.— Eheſchließungen: Johann Robert Hinkelbein, Landſchafts⸗ gärtner und Katharina Keil, Näherin.— Sterbefälle: Otto Kaufmann, 11 Monate alt, Sohn des Joſef Kaufmann. Melioration und Feldwegebau. Die Herrichtung der Feldwege macht gute Fortſchritte. Die Wege werden ge⸗ ſtückt und gewalzt, und die Straßendecke wird ſo ange⸗ ordnet, daß das Regenwaſſer beiderſeits abfließen kann. Die Meliorationsarbeiten am rechten Reckarufer ſind zum Teil vollendet, ſo daß ein Teil des Geländes bereits an die neuen Eigentümer zugeteilt werden konnte. Bei dem neugewonnenen Boden handelt es ſich um fruchtbares Ackerland von gleicher Güte wie auf dem gegenüberliegenden Ufer, wo gleichfalls Oedland urbar gemacht worden iſt. „Kraft durch Freude“. Die K. d. F. Monatsprogramme für April ſind beim Ortswart erhältliche Wer alſo im April einen billigen Planetariumsabend(20 Pfg.), ein wertvolles National⸗ theaterſchauſpiel oder eine Oper beſuchen will, muß ſich das künſtleriſch ausgeſtattete Heftchen für 10 Pfg. zulegen. Aber auch alle Sonntagsfahrten ſind verzeichnet. Im Monat April wird z. B. eine ſehr empfehlenswerte Fahrt nach Wiesbaden mit Beſichtigung von Kocherbrunnen und Kurhaus uſw. durchgeführt. In dem Teilnehmerpreis von insgeſamt nur 2.20 iſt außerdem„ein bunter Nach⸗ mittag“ eingeſchloſſen, der allein 1.— Rm. wert iſt. 8 — Die Aufgebotsfriſt.— Gegen unnd Verzögerung. In einem Runderlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Innenmini⸗ ſters wird ausgeführt: Nach dem Perſonenſtandsgeſetz iſt das Aufgebot, wenn einer der Verlobten e Wohnt in⸗ nerhalb der letzten ſechs Monate gewechſelt hat, auch in der Gemeinde ſeines früheren Wohnſitzes bekanntzumachen. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Beſcheinigungen über den Aushang eines ſolchen Aufgebots dem Standesbeam⸗ ten, der das Aufgebot angeordnet hat, erſt erhebliche Zeit nach Ablauf der Aufgebotsfriſt oder gar erſt auf Erinnerun hin überſandt werden. Dieſe Verzögerung hat nachteilige Fol⸗ gen für die Verlobten, da die Eheſchließung erſt vorgenommen werden kann, wenn ſämtliche Aufgebote mit der Beſcheini⸗ gung, daß der Aushang während voller zwei Wochen voll⸗ zogen ſei, dem Standesbeamten vorliegen. Da jede unnöti Verzögerung der Eheſchließung vermieden werden muß, weise ich die Behörden, denen der Aushang des Aufgebots obliegt, nachdrücklich darauf hin, daß der unterſchriftlich vollzogene Aushang unmittelbar nach Ablauf der Aufgebotsfriſt zu über⸗ ſenden iſt. Ich erſuche auch die Aufſichtsbehörden, die Beob⸗ achtung dieſer Anordnung zu überwachen. — Aenderungen der Jagdſteuerordnung. In der Jagd⸗ ſteuerordnung ſind einige Aenderungen eingetreten. Da⸗ nach iſt nicht nur derjenige, der das Jagdrecht ausübt, an e ſondern auch derjenige, der das Jagdrecht urch dritte Perſonen ausüben läßt, nicht ſedoch Jagdgäſte. Der Steuerſatz beträgt jetzt für Inländer 10 Prozent, für Ausländer 60 Prozent des Pachtpreiſes. Für Neuan⸗ meldung und Veränderung beträgt die Friſt durchweg zwei Wochen. Verpächter und Pächter haften auch bei Unterver⸗ pachtung neben dem Unterpächter geſamtſchuldneriſch. Die Rabeung der neuen Jagdſteuer erfolgt in halbjährlichen aten. f. — Die Genehmigungspflicht für Luftbilder. Im An⸗ ſchluß an die kürzlich erfolgte Veröffentlichung über die Ge⸗ nehmigungspflicht neuer und alter Luftbilder durch die Prüf⸗ ſtelle für Luftbilder im Reichsluftfahrtminiſterium teilt das Reichsluftfahrtminiſterium mit, daß der Genehmigungspflicht nur ſolche Luftbilder unterliegen, die über deutſchem Reichs⸗ 9215 aufgenommen wurden und in irgendeiner Form zur röffentlichung beſtimmt ſind. 8 Badiſche Chronik Der Gauentſcheid im Berufswettkampf 170 Jungen und Mädels kommen nach München. () Karlsruhe, 5. April. Nach den berufsgruppenweiſen theoretiſchen und prak- tiſchen Wettkämpfen der 700 Teilnehmer am Gauentſcheid des 4. Reichsberufswettkampfes wurden am Sonntagnachmit⸗ tag die ſportlichen Wettkämpfe durchgeführt. Zum feierlichen Abſchluß hatten die DAF. und die RS DAP. zu einer Mor⸗ genfeier in die mit den Reichsfarben geſchmückte Feſthalle laden. Im Mittelpunkt ſtand die Anſprache des Gebiets⸗ Parse Friedhelm Kemper. Der Gaujugendwalter der Ag., Bannführer Friderich, verlas darauf die Sie⸗ erliſte. Danach wird 170 Jungen und Mädels des Baues Baden die Ehre zuteil, zum Endkampf in München ſemeinſam mit den Beſten aller Gaue des Reiches anzutreten. Fnsgeſuntt hatten in unſerem Gau 63 000 Teilnehmer in 400 Orten vier Wochen lang ihr berufliches Können gemeſſen. Heidelberg.(Seltenes Familienfeſt.) Das älteſte Ehepaar in Leimen, Schreinermeiſter Heinrich Volk und Frau Magdalene geb. Reinhard, konnte bei erfreulicher körperlicher und geiſtiger Friſche die Diamantene Hochzeit feiern. Vater Volk iſt 85 Jahre, ſeine Gattin 80 Jahre alt. () Durlach.(Tödlich abgeſtürzt.) Am Montag ereignete ſich am Haus Weingarterſtraße 6 ein ſchweres An⸗ glück. Dort waren der Dachdeckermeiſter Joſef Liebig und deſ⸗ ſen Sohn Hans mit Dachdeckerarbeiten beſchäftigt. Auf noch nicht aufgeklärte Urſache ſtürzte plötzlich das Gerüſt ein. Der Meiſter und ſein Sohn wurden in die Tiefe geriſſen, erſterer war ſofort tot, während der junge Liebig mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Warnung vor einer Einmietebetrügerin und Diebin. (), Karlsruhe. Seit Januar d. J. treibt ſich eine Ein⸗ mietebetrügerin und Diebin im Lande umher. Sie ſucht haupt⸗ ſächlich Bauersleute auf und ſtellt ſich als weitläufige Ver⸗ wandte vor; ſie wolle beim Pfarrer vorſprechen, da ſie für ihre Ahnentafel Geburtsſcheine benötige. In der Regel erhält ſie durch ihre unwahren Angaben unentgeltlich Verpflegung und Wohnung. Dann täuſcht ſie vor, etwas kaufen zu müſ⸗ ſen, bittet um ein Darlehen, da ſie nur großes Geld habe. Bietet ſich Gelegenheit, dann entwendet ſie Geld, Schmuck oder Wäſche. In letzter Zeit hielt ſie ſich im Kinzigtal, in der Gegend von Kehl und Bühl auf. Sie führt falſchen Namen, nannte ſich wiederholt Schäfer. Sie iſt 30 Jahre alt, 165 em groß, ſchlank, hat dunkelblonde, in der Mitte geſcheitelte Haare, im Oberkiefer Goldplomben und einen Goldzahn, trägt hellgrauen Mantel, grünes Kleid, auch brau⸗ nes Kleid, braune Halbſchuhe, hellgraues Kappenhütchen, hat eine farbige Handtaſche aus Baſt bei ſich. Die Kriminal⸗ polizeiſtelle Karlsruhe erſucht, beim weiteren Auftreten der U ſofort die Polizei oder Gendarmerie zu verſtän⸗ igen. Regimentstag des Infanterieregiments 169. Lahr. Anläßlich der 40. Wiederkehr der Gründung des ehemaligen Infanterieregiments 169 halten die Kame⸗ raden ſowie die Angehörigen der aus dem Regiment hervor⸗ gegangenen Formationen in den Tagen vom 3. bis 5. Juli in ihrer früheren Garniſonsſtadt Lahr einen großen Regi⸗ mentstag ab. Die nähere Auskunft erteilt die Kameradſchaft ehem. 169er; Anſchrift: Rechtsanwalt Dr. Fritz Fluge. Kirchen b. Lörrach.(Leiche geländet.) In Kirchen wurde aus dem Rhein eine männliche Leiche gelän⸗ det, Die angeſtellten Ermittlungen ergaben, daß es ſich bei dem Toten um einen ſeit einigen Tagen vermißten Bäcker⸗ meiſter aus Baſel handelt. O Freiburg.(Jahresbericht des Schwarz⸗ wald⸗ Vereins.) Ueber ſeine im Jahre 1936 geleiſtete Arbeit erſtattete der Schwarzwald⸗Verein ſeinen Jahresbe⸗ richt. Zunächſt wird der Mitglieder gedacht, die der Verein durch den Tod im vergangenen Jahr verloren hat; ein be⸗ ſonderer Nachruf gilt dem Ehrenpräſidenten Geh. Hofrat Dr. Karl Seith. Die Aufwendungen der Ortsgruppe für Weganlagen, Wegbezeichnungen, Türme, Schutzhütten betru⸗ gen einſchließlich Verwaltungskoſten 100 859 Mark, die Aus⸗ gaben des Hauptvereins beliefen ſich auf 66 604 Mark, ins⸗ geſamt alſo 167 463 Mark. geäſchert.) Das Oekonon Andreas wird Funkenflug vermutet. an der Bahnlinie. Alte Baueruchronik () Graben⸗Neudorf.(Oekonomiegebäude ein⸗ niegebäude des Werkmeiſters a. D. Notheis wurde ſamt Vorräten ein Raub men. Das Vieh konnte gerettet werden. Als Brandurſache Das Anweſen liegt unmittelbar Vom Bauern geſchrieben. Nsg. Hermann Löns nennt ſeinen Werwolf“ eine„Bauernchronik“ noch manchem Dichter eingefal nik zu ſchreiben, die hal Weniger bekannt gewo Erzählungen iſt eine Bauernchronik, die in 1615 bis 1664 von einem Chronik des Hartich Sier Einleitung, Anm form herausgegeben von Otto Menſing Kunſt gewerbemuſeums der Stadt Fl ſchon ungewöhnlich, Bauer ſchreibt, und Niederhaltung des freien Krieg, Marodeure, radezu ein Wunder, daß die blieb. Und es iſt wohl nis der Geſittung und Levensweiſe der Bauern in ſener daß im f ſiebzehnten in einem Jahrhundert, das Plünderung und wert, daß man Zeit eingehender beſchäftigt. Hochzeiten und Todes werten Ereigniſſe in Dorf und über den Bau des Hartich Sierk war kein gelehrter einfache Schulbildung genoſſ berers in in Nah und Fern und vergangene Zeite Als Chroniſt Weltbild geſchaffen. endsburg, ſchreibt auch ſeine eigenen Taten nieder, oder weniger gut, er le ſeinem Hauſe Wichtiges wat miner ſeligen Fruwen Tel ehren dotfall ſind vorhanden geweſen“. So heißt z. B. ein Aufheben berichtet zufiel, über einen Totſchläger die 1637 den erſten Addefent is Hen⸗ geſtecken(geſtochen) Abſchnitt. er, wie ihm die Aufgabe Acht zu erklären:„Anno peters Marten Jürgen worden van Göries Ancken Pall darsübveſt ont is den anderen Addefente dodes vorbleichen, vnt ick hebbe de ba⸗ ninge aver eme gedan.“ Kurz und bündig heißt es einmal: ein mönnick(Mönch) dat büſſenpulver tho „Und etwas betrübt erzählt er: nich Frederych in Dennemarck dat ſchen eröverdt.“ Und laſten und Kriegsgreuel ſeiner ſchreibt: den.“ „Hernacher is meren dels Ditmar de geiſtman, etliche mall Erſtaunlich Schlicht und ohne weiteres von Delſtede dann folgen Zeit, bis bildung und obgleich er nur ſelten und nie engen Kreis ſeiner Heimat der heimatlichen. Mundart 0 deutſchen Schriftſprache ſeiner ren iſt darüber hinaus auch deutſchen Schriftſprache zu erkennen. Sierk war ein rechtſchaf von großem Gottvertrauen. Das zeigt ſich ſeinen Eintragungen über Geburt und Tod deren er ins lebte. Eine Bauernchronik„nur“ ern geſchrieben, aber ein reiches „und es iſt ſeither wohl len, eine ſolche Bauernchro⸗ b Dichtung und halb Wahrheit iſt. rden aber als dieſe Romane und Bauern aufgezeichnet wurde, die k aus Wrohm in Holſtein(mit erkungen und Wörterverzeichnis im Verlag des ensburg 1925.) Iſt es Jahrhundert ein Bauerntums Zwang, ſo iſt es ge⸗ ſes Geſchriebene ſich mit dieſem Zeug⸗ Mann und hatte nur en. Er war aber als Bauer von natürlicher Denkungsart, wurzelte tief im Brauchtum ſeiner Heimat und war mit dem wohl oder gerade deshalb s 1 hinauszublicken, eit erſtaunlich klares richten aus ſeiner Familie und Sippe: Geburten, Taufe, fälle, bringt er auch alle bemerkens⸗ Umgebung, Beinhauſes und der Hangelkammer in der Tellingſtedter Kirche, über die Verorennung eines Zau⸗ ſchreibt über die Greuel des Krieges zeichnet auch alles auf, was er über n Bemerkenswertes erfährt. iſt er von ungewöhnlicher Ehrlichkeit. Er Boden verwachſen. Gleich⸗ Uchte er über den Bezirk ſeiner hat er ſich ein für die damalige gt Rechnung über alles, was in geſchah.„Vortekinge(Verzeichnis) chen ehrer güder, ſo na „Anno 1378 heft „Anno 1559 heft ko⸗ ſchone landt Dythmar⸗ Berichte über Kriegs⸗ ſchen, vtgenamen geplundert gar weinich von hus⸗ gerade, perde(Pferde), oſſen(Ochſen), vnt koyen(Kühe) na gebleven(übriggeblieben). frede vnt folge einem jedern ſinen erliten ſchaden.“ iſt, daß Sierk trotz ſeiner ſchlichten Schul⸗ Godt der herre geve herna hinausgekommen iſt, nicht in chreibt, ſondern in der nieder⸗ Zeit. In den ſpäteren Jah⸗ ſchon der Einfluß der nord⸗ fener und auch frommer Mann geſamt zwölf hatte und die er faſt alle über⸗ von einem ſchlichten Bau⸗ und echtes Buch!— N. S. der Flam⸗ Roman„Der den Jahren von in Buch⸗ nur Knechtung kannte, nur uns erhalten Außer den Be⸗ berichtet er ob ſie gut ſind macken erfun⸗ er ſchließlich weit über den beſonders bei ſeiner Kinder, Donner stag, 8. April: Parole: Gaskühlſchrank Wenn wir uns bei großer Hitze mit Kölniſchem Waſſer die Haut einreiben, dann verdunſtet der darin enthaltene Alkohol, der Haut wird Wärme entzogen, es entſteht ein Gefühl der Kälte, wir ſind„erfriſcht“. Auf dem gleichen Vorgang beruht der gasbeheizte Kühl⸗ ſchrank, der der Hausfrau die Friſcherhaltung von Lebens mitteln und Getränken ſelbſt in der heißeſten Jahreszeit er⸗ möglicht und ihr außerdem die Verwertung aller Reſte leicht macht. Nun gibt es keine verdorbene Milch mehr, die frü⸗ her die Geſundheit des Kleinkindes ſo ſchwer gefährdete. Au zur Bereitung von Krankenkoſt liefert der Kühlſchrank jeder⸗ zeit friſches Material. Die Möglichkeit, ſtets beſtes Kriſtall⸗ eis ſelbſt zu erzeugen, dient nicht nur der Krankenpflege, ſon⸗ dern auch der Herſtellung erfriſchender Eisſpeiſen und ⸗ge⸗ tränke. So kann der Gaskühlſchrank als ein ebenſo zweckmäßiges wie neuzeitliches Hausgerät angeſprochen werden. Daraus erklärt ſich auch, daß der ihm gewidmete eindrucksvolle Sonderſtand auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1938 ſich ſtärk⸗ ſter Beachtung erfreute. Das dort im Betriebe vorgeführte neue Modell mit 44,5 Liter Nutzraum, das den Bedürfniſ⸗ ſen des normalen Haushalts entſpricht, wurde von vielen Tauſenden beſichtigt und begegnete lebhafter Nachfrage ernſt⸗ hafter Intereſſenten. Die Anſchaffung wird ja auch nicht nur durch die geringen Betriebskoſten(täglich 12 bis 15 Pfg.), ſondern auch durch den mäßigen Anlagepreis erleichtert, der in geringen Monatsraten bezahlt werden kane Jagd und Fiſcherei im April Drei Jahre ſind ins Land gezogen, ſeitdem das deutſche Reichsjagdgeſetz ſeinen ſegensreichen Einzug gehalten hat. Der deutſche Jäger wird am 1. April 1937 mit beſonderem Dank zurückblicken und hoffnungsfroh das neue Jagdjahr beginnen. Im April gibt es, wie wir der Jagdzeitung„Der Deutſche Jäger“, München, entnehmen, noch allerlei im Jagdrevier zu tun. Es ſind alles Arbeiten, die dem wahren Weidmann Freude bereiten. Jetzt kommt allmählich die Zeit, wo das ganze Revier einem einzigen Wochenbett gleicht. Ruhe und nochmals Ruhe iſt die Vorausſetzung, daß ſich das Wild ungeſtört dem Vermehrungsgeſchäft hingeben kann. Der Jäger hat alſo allen Grund, fleißig ſein Revier zu begehen und nach dem Rechten zu ſehen. Beachten muß er aber dabei, daß 1 Fuchs⸗ und Iltisfähen Schon⸗ zeit haben. Auch die führende Bache genießt Schutz. Pirſch⸗ wege und Hochſitze ſind jetzt bereits anzulegen. Auch empfiehlt es ſich, die erſteren jetzt ſchon zu fäubern, bieten ſie doch dem Heger manchen Vorteil bei ſeiner Tätigkeit im April. So manche wildernde Katze oder ſo manchen Hund könnte er mehr in ſein Schußbuch eintragen, wenn die Pirſchwege in Ordnung geweſen wären, Auch iſt es jetzt höchſte Zeit, an die Beſtellung von Wildäckern und Wieſen 5 denken. All das, was der Jäger letzt verſäumt, rächt ſich itter bei den herbſtlichen Jagden. Man kann ruhig ſagen, daß die Frühlingsmonate die wichtigſte Zeit des ganzen Jagdjahres ſind. Derjenige Jäger, der Gelegenheit hat, wird ſich im Aprik nebenbei auch der Auer⸗ bzw. Birkhahnjagd 1 Es aß an f muß aber darauf aufmerkſam gemacht werden, manchen Stellen der Abſchuß von Auer und Birkhähnen nur nach einem vom Kreisjägermeiſter genehmigten Ab⸗ ſchußplan vorgenommen werden darf. Der Ringeltauber, der nun wieder ſein verliebtes Lied auf der höchſten Fich⸗ tenſpitze ſingt, bietet manchem Jäger Erſatz für den großen oder kleinen Hahn. — b e ee Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 0. April: Miete E 21 und 1. Sondermiete C11: Die Frau ohne Schatten. Oper von Rich. Strauß. Anfang 19, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 7. April: Miete M 21 und 1. Sondermiete M 11: Towariſch. Komödie von Jacques Deval⸗ Deutſche Bearbeitung: Curt Goetz. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Miete D 20 und 2. Sondermiete D 10: Eugen On egi n. Oper von Peter Tſchaikowſky. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Todes-Anzeige. im Alter von 78 Jahren. Mhm.-Seckenheim, 6. April 1937. Die Beerdigung ſindet morgen Mittwoch Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause, Hauptstraße 102 aus statt. Gestern entschlief meine liebe Schwester, unsere gute Tante * 8 Marie Seitz Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Seitz u. Söllner. i Medaill. London u. Antwerpen. Jetzt auch B. extra verst. in Toben 1.93. Segen Pickel. Mitesser Venus Stärke A. deschleunigte Wirkung durch Venus Gesichtswasser 0.80, f.35, 2.20. Germania-Drog. Hölistin. 3 1936 pram. mit gold. 3 Timmer und Küche 9 auf 1. Mai „Izu vermieten. 85 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. —— ß 2 Zimmer und Küche p. ſofort od. ſpäter zu mieten geſucht. MASEl' SOPPEN enthalten ailles, Wes zu einer guten Suppe gehört Mas soppen sind im großen so sorgfältig her- gestellt, Wie auch die Haus- . Fed ine e e Suppe bereitet. Aber stets die Kochzeit beachten! Pünktl. Zahler. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. 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