eee n eren= vo oe n S Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Amgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 37: 1160 37. Jahrgang Mittwoch, den 7. April 1987 Nr. 80 Auslandsdeutſche Sorgen Die neue Maßnahme der ſüdafrikaniſchen Unionregie⸗ rung verbietet allen denen, die nicht britiſche Staatsange⸗ 0 ſind, die politiſche Tätigkeit im Mandatsgebiet von üdweſtafrika ſchlechthin. Dieſe Maßnahme iſt ein reines Ausnahmegeſetz und richtet ſich Mell den Nationalſozia⸗ lismus. Es iſt bekannt, daß eine Reihe von Deutſchen, die 1 in Südweſtafrika tätig waren, ihre Arbeit dort wie⸗ er aufgenommen haben, ohne britiſche Staatsangehörige zu werden. Solche Deutſche haben ſich vielfach im Natio⸗ nalſozialismus organiſiert und eine Organiſation für ihren Zuſammenhalt gebildet. Da der jüdiſche Einfluß in Süd⸗ afrika bekanntlich ſehr ſtark iſt, ſo war auch anzunehmen, daß irgendeine Maßnahme gegen das Deutſchtum erfol⸗ gen würde und der jetzt verwirklichte Plan ſpukt ſchon ſeit Monaten. Südafrika iſt tatſächlich ein Symptom. Wir haben ja in der letzten Zeit ſchon erlebt, wie mehrere Staaten gegen deutſche nationalſozialiſtiſche Organiſationen vorge⸗ gangen ſind. In Unterdrückungsmaßnahmen wird kein Un⸗ kerſchied gemacht, ob es ſich um Reichsdeutſche oder ob es ſich um Minderheiten handelt. Die Sorgen des Auslandsdeutſchtums ſind tatſächlich außerordentlich eſtiegen. Welche auslandsdeutſche Zeitung man nur auf⸗ ſchogen mag, aus allen ertönen bittere Klagen über natio⸗ nale Vergewaltigungen, wobei in letzter Zeit die wirtſchaft⸗ lichen Dinge weitaus im Vordergrund ſtehen. In mehreren Staaten, die eine ſtarke deutſche Minderheit beſitzen, geht ganz offenſichtlich die Tätigkeit der führenden Krüſte dahin, die Laſt der an nach Möglichkeit auf die Schul⸗ tern der deutſchen Minderheiten abzuwälzen. In geradezu eindringlicher Weiſe iſt dieſes Vorgehen in den letzten Wochen und Monaten in der Tſchecho⸗ ſlowakei enthüllt worden. Hier iſt es ſeit langem zum erprobten Syſtem geworden. Einwandfreie Zahlen bewei⸗ ſen, daß in der Tſchechoſlowakei von tauſend Einwohnern Ende Januar 45,4 arbeitslos waren. Davon entfielen auf die tſchechiſchen Gebiete 16,9 und auf die deutſchen Gebiete 77,7. Dieſe Zahl iſt doch wohl deutlich genug. Sie zeigt, daß ewiſſe Kreiſe in der Tſchechoſlowakei ſich eine Löſung des ationalitätenkonflikts einfach dadurch vorſtellen, daß man die Deutſchen verhungern läßt. Wenn es auch in den letz⸗ ten Wochen ſchien, als ob eine Wendung zum Beſſeren ſtattfinden ſollte, ſo iſt doch vorerſt größter Skeptizismus am Platze. Was den Tſchechen recht erſchien, erſchien gewiſſen Kreiſen in Polen nur billig. Vor allem in Oſtoberſchle⸗ ſien arbeitet man mit dem wirtſchaftlichen Druckmittel, und hier wird der Druck noch verſchärft, je näher der Tag her⸗ ankommt, an dem die Genfer Konvention ihr Ende findet. In Oberſchleſien geniert man ſich in keiner Weiſe mehr, und hier werden politiſche Druckmittel ganz offenſichtlich mit politiſchen Taten verknüpft. Wer ſein Kind in die deut⸗ ſche Minderheitenſchule geſchickt hat, kann in Oſtoberſchle⸗ ien nicht damit rechnen, auf irgendeiner Grube oder Hütte in Zukunft noch beſchäftigt zu werden. Die u Gef. Man der polniſchen Agrarreform atmet den gleichen Geiſt. Man kann es verſtehen, wenn die polniſche Regierung einen Teil des Großgrundbeſitzes für die Zwecke der Siedlung nutz⸗ bar machen will. Unverſtändlich aber bleibt, daß hier mit n Maß gemeſſen wird und die Agrarreform vor al⸗ em in den ehemaligen deutſchen Gebieten Poſen und n durchgeführt wird. Hier wurde der deutſche rundbeſitz ſtark angeſchnitten und die Eigentümer für ein Butterbrot abgefunden. Der polniſche r eee wurde hier, wie 10 recht in Kongreßpolen, im allgemeinen von dieſer Landaufteilung nicht berührt. Wie aber gewiſſeVerwaltungsorgane inPolen gegen alles, was deutſch iſt, ankämpfen, das zeigt eine Verordnung des polniſchen Innenminiſters, die vor wenigen Tagen in Mo⸗ nitor Polſki end worden iſt. Danach dürfen die Ortsnamen der Wojewodſchaft Schleſien nur in polniſcher Sprache gebraucht und geſchrieben werden. Für die Nicht⸗ beachtung der Verordnung ſind Verwaltungsftrafen vor⸗ geſehen. Man will vor allem mit dieſer Verordnung die deutſchen Zeitungen in Polen treffen, die, wie das ja nur ſelbſtverſtändlich iſt, Städte wie Kattowitz und Königshütte noch mit dem deutſchen Namen bezeichnet haben. Am ſchlimmſten aber wirkt die Tatſache, daß gewiſſe Organiſationen zu einem Boykott in Oſtoberſchleſien ge⸗ gen alles, was deutſch iſt, aufrufen können. Die Notlage des Deutſchtums iſt ſchon außerordentlich groß, durch einen jolchen Boykott aber wird dieſe Not noch geſteigert und der Haß gegen diejenigen wachgerufen und geſchürt, die an ihrer Heimat hängen und ſie nicht verlaſſen wollen. Es wäre nur gut und nützlich, wenn hier die maßgebenden Poßsiſee reife die Dinge rechtzeitig ſo erkennen würden, aß weiterer Schaden verhütet wird. Denn durch ſolche Maßnahmen wird niemandem genützt, ſondern alle erleiden Schaden. Der Katalog der deutſchen Auslandsſorgen kann noch vergrößert werden. In Lettland hat kürzlich der 1 dent der deutſch⸗baltiſchen Volksgemeinſchaft scher i ende Anklage erhoben. Eine große Anzahl von deutſchen Volks⸗ genoſſen in Lettland iſt ſchon nicht mehr in der Lage, Er⸗ werb und Beſchäftigung zu finden und den Lebensunter⸗ g 305 für ſich und ihre Familie zu verdienen. Der deutſchen ugend gelingt es nur ſchwer und nur zu einem kleinen Teil, nach Beendigung der Schule und der beruflichen Ausbildung ſich in den normalen Wirtſchaftsprozeß ein⸗ zugliedern. 3 5 Klagen kommen auch aus Rumänien. Hier iſt ein Hol geplant, wodurch der Staat bei allen Verkäufen von landwirtſchaftlichen Grundſtücken ein Vorkaufsrecht er⸗ Die Finanzhoheit des Reiches Feierliche Aebergabe der Geſchäfte des Rechnungshofes in München. Mit Wirkung vom 1. April ds. Is. iſt eine Außen⸗ abteilung des Rechnungshofes des Deukſchen Reiches in München errichtet worden, die die Geſchäfte des bisherigen Bayeriſchen Oberſten Rechnungshofes übernimmt. Die Bildung von Außenabteilungen des Rechnungs⸗ hofes beruht auf dem Reichsgeſetz vom 7. Juni 1936 über die Haushaltsführung, Rechnungslegung und Rechnungs⸗ prüfung der Länder und einer Verordnung des Reichsmi⸗ niſters der Finanzen vom gleichen Tage. Reich und Län⸗ der arbeiten hiernach vom N 1937 an in ihrer Haushalts-, Wirtſchafts⸗ und Kaſſenführung nach einheit⸗ lichen Vorſchriften und werden nach einheitlichen Vorſchrif⸗ ten geprüft. Im gleichen Sinne wie jetzt in München wer⸗ den am 9. April der Feſtakt zur Eröffnung der Außen⸗ abteilung des Rechnungshofes in Leipzig, am 22. der zur Eröffnung der Außenabteilung in Hamburg und am 24. der zur Eröffnung der Außenabteilung in Karlsruhe vor ſich gehen. 5 Zu dem Feſtakt in München hatten ſich mit den Mit⸗ gliedern der bayeriſchen Landesregierung und dem Präſi⸗ denten des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches viele Ehrengäſte in der Staatskanzlei eingefunden. Miniſterpräſident Siebert gab einen Rückblick auf die Entwicklung des Bayeriſchen Oberſten Rechnungshofes, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts entſtanden iſt. Der Abſchied vom Oberſten Bayeriſchen Rechnungshof ſtehe im Zeichen des Glaubens an das größere Vaterland, an das neue Deutſchland. Dieſes bedürfe zur Löſung ſeiner gewal⸗ tigen Aufgaben ſtraffer und einheitlicher Zuſammenfaſſung aller Kräfte. Der Präſident des Rechnungshofes des Deutſchen Rei⸗ ches, Staatsminiſter Dr. Saemiſch, würdigte die Ueber⸗ gabe als eine große ſtaatsrechtliche Maßnahme. Der grund⸗ legende Gedanke dieſer Entwiſlung ſei die Zuſammen⸗ faſſung der geſamten Staatshoheit beim Reich. Die Finanz⸗ hoheit liege allein beim Reich, aber die erſte Verantwor⸗ tung für die Aufſtellung und Ausführung des Haushalts ſei den Ländern verblieben. Die letzte Geſamtverantwor⸗ tung ſrehe dabef dem Reichsfinanzminiſter zu. Dieſe Zu⸗ jammenfaſſung werde jedem als unerläßlich erſcheinen, der ſich über die Wichtigkeit leiſtungsfähiger Staatsfinan⸗ en klar ſei. Eine einheitliche Finanzgebarung im Reich 5 eine einheitliche Haushaltsrechnung voraus. Dieſes Ziel habe nur auf dem Wege der reichsgeſetzlichen Einfüh⸗ rung des Reichshaushaltsrechtes in den Ländern erreicht werden können. Der Präſident gab dann eingehende Erläuterungen zu dem Reichsgeſetz. Die Außenabteilung in München umfaſſe das ganze Land Bayern, während ſich die Zuſtändigkeit der Außenabteilungen in Leipzig, Hamburg und Karlsruhe über mehrere Länder erſtrecke. Deutſch⸗chileniſche Freundſchaft Chileniſche Fliegeroffiziere im Luftfahrtminiſterium. Berlin, 7. April. Die unter Führung des Oberkomman⸗ dierenden der chileniſchen Luftſtreitkräfte, General Ara⸗ cena, ſtehende Kommiſſion ſtattete im Reichsluftfahrtmini⸗ ſterium ihren Beſuch ab. Auf einem kameradſchaftlichen Zuſammenſein, an dem auch der chileniſche Geſandte und bevollmächtigte Miniſter de Porto-Seguro und der Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt, Geſandter v Bülow⸗ Schwante, teilnahmen, hieß der Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleutnant Keſſelring, im Auftrage des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, die Gäſte willkommen. General Aracena dankte für die freundliche Aufnahme. Er erinnerte daran, daß mit dem Aufbau des chileniſchen Heeres die Namen deutſcher Offiziere verknüpft ſeien. Das⸗ ſelbe Bild freundſchaftlicher Verbundenheit ergebe ſich aber auch bei einer Betrachtung der wirtſchaftlichen und kulturel⸗ len Entwicklung. halten ſoll. Das bedeutet in der Praxis nichts anderes, als daß es der deutſchen und der ungariſchen Minderheit un⸗ bers gemacht werden ſoll, neuen Landbeſitz zu erwer⸗ en. a Wo auf die wirtſchaftlichen Druckmittel verzichtet wird, da verzichtet man aber noch nicht auf andere Maßnahmen. Seltſame Dinge werden aus Eupen⸗Malmedy be⸗ richtet. Hier ſind an den deutſchen Schulen belgiſche Lehr⸗ kräfte tätig, und an einer Eupener Schule hat vor kurzem eine belgiſche Lehrerin über die deutſche Dichtung geſpro⸗ chen. Sie verwechſelte dabei nicht nur Werke von Schiller und Goethe, ſondern erklärte unter anderem, die„Jungfrau von Orleans“ ſei zu Ehren Frankreichs, die„Braut von Meſſina“ zu Ehren Italiens,„Torquato Taſſo“ zu Ehren Spaniens geſchrieben worden. Für die Deutſchen aber habe Goethe— die„Räuber“ verfaßt. Was für traurige Er⸗ ebniſſe ein derartiger Unterricht ſchließlich zeigen muß, ann man ſich ohne Mühe vorſtellen. Wenn es jetzt den Anſchein hat, als ob in einer Reihe von Staaten zu einem Generalangriff gegen das Deutſch⸗ tum vorgegangen werden ſoll, und zwar aus keinem ande⸗ ren Grunde als aus dem, daß man das deutſche Regie⸗ rungsſyſtem haßt, ſo werden ſolche Angriffe doch nicht die Wirkung haben, die man von ihnen erhofft. Das Deutſch⸗ tum, ſo ſchwer es auch bedrängt iſt, wird immer enger . ſtehen, aber es wird dabei das Gefühl haben, ges Rückhalt an der Heimat hat. Beſuch Dr. Leys in Italien Auf Einladung der italieniſchen Regierung. Berlin, 7. April. Auf Einladung der italieniſchen Regierung und in Er⸗ widerung des Beſuchs des italieniſchen Arbeiterführers Präſident Tullio Cianetti tritt Reichsleiter Dr. Robert Ley am Donnerstag eine zehntägige Italienreiſe an. Der Ab⸗ flug erfolgt in München, die Ankunft iſt für Donners⸗ tag nachmittag 15 Uhr in 1 Hier wird der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP durch die offiziellen Vertreter der faſchiſtiſchen Partei und des italieniſchen Staates empfangen. Das Beſuchsprogramm wird Dr. Ley Gelegenheit geben, alle Einrichtungen der faſchiſtiſchen Partei und der Konföderationen erneut perſönlich kennenzu⸗ lernen; es ſind auch mehrere Betriebsbeſuche vorgeſehen. Die Reiſe führt von 1 D. über Mailand, Turin und Genua nach Rom, wo Dr. Ley durch Muſſolini empfan⸗ gen wird. Am gleichen Tage findet ein großer Regie⸗ rungsempfang im Kapitol ſtatt. Es ſind ferner u. a. Emp⸗ fänge bei dem Parteiſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Sta⸗ race, und bei dem Außenminiſter Ciano vorgeſehen. Im Rahmen der Reiſe wird auch eine Beſprechung über den im nächſten Jahre in Rom tagenden Weltkongreß„Freude und Arbeit“ ſtattfinden. An dieſer Arbeitsbeſprechung wer⸗ den von italieniſcher Seite u. a. Parteiſekretär Starace und Commodore Puecetti, von deutſcher Seite u. a. der Ge⸗ ſchäftsführer des internationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ und der Leiter der Preſſeabteilung des inter⸗ nationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ teilnehmen. * Studentiſche Ehrenordnung Einführung der Sprungmenſur geplant. Berlin, 6. April. In Berlin trat, wie die NSK. melder, der Arbeitsausſchuß für die Ehrenordnung der Reichsſtuden⸗ tenführung unter Leitung des SA.⸗Oberſturmhannführers Trumpf, Leiter des Verbindungsamtes Berlin der Reichs⸗ ſtudentenführung, zu ſeiner zweiten Sitzung zuſammen. Außer den bereits bekannten Parteigenoſſen, die dem Ehrenausſchuß angehören, nahm als Vertreter des Verfaſſungsausſchuſſes der Reichsſtudentenführung Gruppenführer Dr. Bennecke an der Sitzung teil. Die Beratungen ſind nunmehr ſoweit fort⸗ geſchritten, daß die Ehren⸗ und Verfahrensordnung als fer⸗ liggeſtellt betrachtet werden kann. Ueber die Waffen⸗ und Zweikampfordnung wurde dahingehend Klarheit geſchaffen, daß man nunmehr endgültig von der ſeitherigen ſtarren Form der Menſur abgehen und die beweglichere ſogenannte Sprung⸗ menſur, die weſentlich mehr Schneid und perſönlichen Mut verlangt, einführen will. Pirow zur Einbürgerungsfrage Pretoria, 6. April. Der Verkehrs- und Verteidigungs⸗ miniſter von Südafrika, Oßwald Pirow, eröffnete in Be⸗ leitung ſeiner Gattin den Bazar der Deutſchen Schule in ynberg bei Kapſtadt. In ſeiner Ansprache verwies der Miniſter auf die zahlenmäßige Bedeutung des Deutſchtums in der Südafrikaniſchen Union, das die Hälfte des afrika⸗ niſchen Bevöllerungsteils, dem auch er angehöre, aus⸗ mache. Pirow betonte weiter die Disziplin und die Loyali⸗ tät des deutſchen Volksteils, der ihm in ſeiner früheren Amtstätigkeit als Juſtizminiſter die geringſte Mühe verur⸗ ſacht habe. Auch Engländer beſuchten gern die Deutſche Schule. Am Ende ſeiner Rede nahm Pirow zur Frage der Naturaliſation Stellung. Es handele ſich dabei um ein heikles Thema. Er wolle dazu nur ſoviel ſagen, daß das Wort„Kulturdünger“ ein böſes Wort ſei. Die Union erwarte die Einbürgerung der Deutſchen, die in der Union ihre Heimat, ihren Broterwerb und ihre endgültige Nie⸗ derlaſſung gefunden hätten, im Intereſſe ihrer Familie und Kinder.. Belgiens Locarno⸗Entpflichtung Eine Londoner Verlautbarung. 5 Die engliſch⸗belgiſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen in der e der Entlaſſung Belgiens aus den militäri⸗ ſchen Verpflichtungen des Locarnö⸗Vertrages gehen, ſo wird in London auf Anfrage mitgeteilt, in durchaus freundſchaftlicher Weiſe weiter und machen gute Fort⸗ ſchritte. Es ſei durchaus möglich, daß bereits in einigen Tagen ein Ergebnis dieſer Verhandlungen erwartet wer⸗ den könne. Ob die Beſprechungen ſchon bis zum Abſchluß des Wahlkampfes zwiſchen van Zeeland und Degrelle ab⸗ geſchloſſen ſein würden, ſei noch offen. Alle Nachrichten über Schwierigkeiten in dieſen Verhandlungen entſprä⸗ chen nicht den Tatſachen. Wie zu gleicher Zeit aus Paris gemeldet wird, iſt am Quai d'Orſay und im Foreign Office der Entwurf des Briefwechſels zwiſchen Paris, London und Brüſſel über die Befreiung Belgiens von ſeinen Locarno Verpflichtungen eingetroffen, der während des Beſuchs des Königs Leopold in London feſtgelegt worden iſt. Belgien hatte, ſo ſchreibt das„Oeuvre“ dazu, ſchon früher zwei Entwürfe einge⸗ reicht, denen aber Paris und London nicht zuſtimmten. Der jetzige Entwurf ſehe zunächſt die Entbindung Belgiens von den Beſtimmungen des Locarnovertrages vor. Er enthalte weiter die Verpflichtung gegenüber Paris und London, je⸗ derzeit eine genügend ſtarke Armee zur Verteidigung des Landes zu unterhalten. 5 London. Der dänische Miniſterpräſident Stauning traf in London ein; er wird vorausſichtlich mit Miniſterpräſi⸗ dent Baldwin und Außenminiſter Eden zuſammentreffen. Abbruch genehmigungspflichtig Die Beſeitigung der Alkbauten. 5 Berlin, 6. April. Im Rahmen des Vierjahresplanes iſt es notwendig ge⸗ worden, die ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch bedeutſamen Bauvorhaben vor den übrigen beſonders herauszuſtellen. Welcher Gruppe ein Bauvorhaben zuzurechnen iſt, wird anhand beſtimmter Richtlinien nach Maßgabe der vierten Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 7. Nopember 1936 von Fall 90 Fall von den Arbeitsäm⸗ tern entſchieden; nur wenn das e e Arbeitsamt keine Bedenken äußert, kann die augenehmigung erteilt werden. Dieſe für die Neuerrichtung von Gebäuden gel⸗ tende Reglung iſt nunmehr vom Reichsurbeitsmmifter durch eine ape d Regelung für den Abbruch von Gebäuden ergänzt worden, da vielfach die Ausführung neuer Gebäude mit der zunehmenden Beſeitigung beſte⸗ 215 Altbauten nicht 8 Schritt halten konnte. Dies at nicht nur hinſichtlich der 1 ee tung zu Schwierigkeiten geführt, ſondern durch vorzeitige Beſeitigung wertvollen Altwohnraums auch wohnungspoli⸗ tiſche Schwierigkeiten hervorgerufen. Zur Beſeitigung dieſer Schwierigkeiten ſchreibt die vom Reichsarbeitsminiſter mit Zuſtimmung des Beauftragten für den Vierjahresplan erlaſſene Verordnung für den Ab⸗ bruch von Gebäuden oder Gebäudeteilen, deren umbauter Raum mehr als 500 Kubikmeter umfaßt, eine baupolizei⸗ liche Genehmigung vor. Die Abbruchgenehmigung kann von Auflagen, namenklich auch von der e von Erſatz⸗ bauten, abhängig gemacht werden. Bevölkerung und Geſundheitsfürſorge. Am 5, und 6. April fand im Dienſtgebäude des Reichs⸗ miniſteriums des Innern eine Dienſtverſammlung der Me⸗ dizinalreferenten der Länderminiſterien und der Medizinal⸗ dezernenten der Regierungen unter dem Vorſitz von Mi⸗ niſterialdirektor Dr. Gütt ſtatt. Behandelt wurden Fra⸗ gen der Bevölkerungspolitik, der Erbpflege, der Geſund⸗ eitsfürſorge und Geſundheitsverwaltung. Außer anderen ortragenden der Geſundheitsverwaltung ſprachen Haupt⸗ amtsleiter und SS⸗Oberſtuürmbannführer Kriminalrat Mei⸗ ſinger über die Bekämpfung der Abtreibung und Homoſe⸗ xualität. ö Das Arkeil des Sondergerichts im Fall Nathan. Hamburg, 7. April. Das Hanſeatiſche Sondergericht verkündete in dem Prozeß gegen die Mittäter und el⸗ 5 des jüdiſchen Deviſenſchiebers Nathan folgenden rteilsſpruch: Der angeklagte Sohn des Nathan, Wilhelm Sander, wird wegen Verbrechens gegen das Geſetz gegen den Verrat der deutſchen Volkswirtſchaft wegen Beihilfe und fortgeſetzter Deviſenſchiebungen zu ſechs Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus, zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt und 150 000 Mark Geldſtrafe erſatzweiſe einem weiteren Jahr Zuchthaus verurteilt. Elna Nathan erhielt wegen Beihilfe drei Monate Gefängnis, 600 Mark Geldſtrafe der drei weiteren Wogen Gefängnis. Die Lina Wilhelm, die mit Sander bis zum Juli 1936 raſſeſchänderiſche Bezie⸗ hungen unterhalten hatte, wurde wegen Meineids zu einem 1 Zuchthaus und drei Jahren hrenrechtsverluſt ver⸗ urteilt. i 5 Ausländiſche Fahnen in Oeſterreich „ Wien, 6. April. Die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit hat einen neuen Erlaß über die Verwendung aus⸗ ländiſcher Fahnen, Flaggen, Standarten und Wimpel in Hotelbetrieben herausgegeben. Danach dürfen bei ge chloſſenen Veranſtaltungen ausländiſcher Staatsangehöriger ihre Lan⸗ deszeichen verwendet werden, wenn kein öſterreich iſcher Staats⸗ bürger teilnimmt. Hotels, in denen ausländiſche Reiſegeſell⸗ ſchaften von mindeſtens 15 Perſonen gleicher Staatszuge⸗ hörigkeit abſteigen, können zu ihrem Empfang neben der öſterreichiſchen Bundes⸗ und der in Betracht kommenden Landesflagge auch die Staatsflaggen der ausländiſchen Rei⸗ enden zeigen, doch muß dabei der öſterreichiſchen Bundes⸗ flagge der Vorrang eingeräumt werden. Für internationale Kongreſſe und ſportliche Veranſtaltungen ſind beſondere Er⸗ leichterungen beim Gebrauch i Staatsabzeichen vorgeſehen. In manchen Hotels geübte Bräuche, Stamm⸗ tiſche mit nationalen Fahnen zu bezeichnen, ſind künftighin nur dann erlaubt, wenn die zuständigen Bezirksverwaltungsbe⸗ hörden dies ausdrücklich geſtatten. Die Verwendung auslän⸗ diſcher Abzeichen außerhalb der neuen Beſtimmungen oder zu demonſtrativen Zwecken wird im Verwaltungsſtrafverfah⸗ den verfolgt, wenn nicht in ihrer Verwendun ein ſchwerere Vergehen erblickt wird. 5 N l Die Gefahr der Kriegspfychoſe Sir Philipp Gibbs für Freundſchaft mit Deutſchland. London, 6. April. Unter der Ueberſchrift„Sind wir alle wahn⸗ ſinnig?“ veröffentlicht Sir Philipp Gibbs einen Auf⸗ ſatz über die b he Kriegspfychoſe. Jeder, ſo führt er im„Sunday Chronicle“ aus, wünſcht den Frieden. Gleich on aber ſtellen die Nationen fieberhaft Granaten und Bomben her, um ſich gegenſeitig zu vernichten. Trotz der Maſſenproduktion, bei der jeder in Ueberfluß leben kann, gibt es Entbehrungen und Hungertod. Spanien zeigt täglich erneut die Tiefe der ſittlichen Verrohung und des mörderiſchen Wahnſinns, in den die Menſchheit verfallen iſt iſt. Gibbs fragt, wer denn der Feind Englands ſei. Nach den Zeitungen und nach dem, was die Politiker be⸗ . ei es Deutſchland. Er wiſſe aber, daß das deut⸗ che Volk von einem Ende Deutſchlands bis zum anderen willig bemüht ſei, die Freundſchaft mit England herbeizu⸗ führen. Er glaube, daß die ganze Gefahr in Europa durch eine Politik beſeitigt werden könnte, die auf mehr Mut und weniger blauen Dunſt aufbaue. Frankreich und Eng⸗ land ſollten mit Deutſchland einen Friedenspakt abſchlie⸗ ben; der auch eine Rüſtungsbegrenzung und ein Verbot es Bombenwurfes aus der Luft vorſehe. Es gebe keine andere Löſung als den Frieden mit Deutſchland. Durch Freundſchaft laſſe ſich ein größerer Einfluß ausüben als durch Haß. Abkürzung des engliſchen Krönungszeremoniells. Das endgültige Programm für die Krönung iſt nun⸗ mehr fertiggeſtellt worden. Die Krönungszeremonie wird darna nur unweſentlich von den früheren Krönun⸗ 85 abweichen. Die feierliche Predigt, die während der Krönung Georg V. gehalten wurde, wird entfallen, und die Litanei wird bereits geſungen werden, während der König die Halle betritt. Die feierliche Huldigung der Biſchöfe wird nicht einzeln und nacheinander, ſondern gemeinſam erfolgen, und ebenſo wird der Adel dem König gemeinſam huldigen. Eden zur Spanienüberwachung Wiederzuſammentritt des engliſchen Parlaments. London, 7. April. Das engliſche Parlament trat zum erſten Male nach der Oſterpauſe wieder zuſammen. Gleich zu Beginn wur⸗ den mehrere Anfragen über Spanien an die Regierung ge⸗ richte. Außenminiſter Eden erklärte, daß das Internatio⸗ nale Nichteinmiſchungsamt den erſten Abſchnitt der Vorbe⸗ reitungen für die Inkraftſetzung des Ueberwachungsaus⸗ plans fertiggeſtellt habe. Mehrere Beamtengruppen ſeien bereits zur Uebernahme ihrer Poſten abgereiſt. Was Er⸗ wägungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes über die Frage der Zurückziehung ausländiſcher Freiwilliger aus Spanien betreffe, ſo ie er gegenwärtig nicht in der Lage, dem Unterhaus neue Mitteilungen zu machen. Wie berelts mitgeteilt, meſſe die engliſche Regierung dem Fortſchritt, der in dieſer Frage gemacht werde, große Bedeutung zu. Küſtenſtraße Santander—Bilbad bombardiert. Salamanca, 6. April. Die Nachrichten von der Basken⸗Front beſagen, daß die nationalen Truppen ſtellenweiſe zwei Kilometer über das am letzten Sonntag erreichte Ziel vorgedrungen ſeien. An allen Frontabſchnitten wird wieder ſeit Morgengrauen gekämpft. Die Artillerie hält die bolſchewiſtiſchen Schützengräben unter Feuer. Die Flieger belegten aus niedriger Höhe die bolſchewi⸗ ſtiſchen Stellungen, die Truppenanſammlungen ſowie die Eibar, Durango und Bilbao verbindenden Landſtraßen mit Bomben. Nationale Kriegsſchiffe bombardierten die Küſten⸗ ſtraße Santander— Bilbao, die teilweiſe für den Verkehr un⸗ brauchbar gemacht wurde. Die baskiſchen Behörden ordneten angeſichts des Ernſtes der Lage an, daß die Zivilbevölkerung Durango und Eibar zu räumen habe. Achk Ausländer beim Grenzüberkritt verhaftet Paris, 7. April. Faſt täglich verhaftet die franzöſiſche Grenzpolizei an der ſpaniſchen Grenze Perſonen, die ver⸗ ſuchen, über die Grenze ins bolſchewiſtiſche Spanien zu ge⸗ langen. Es finden ſich immer wieder neue Schleichwege in den Bergen und immer wieder Schmuggler, die für eine gewiſſe Summe die„Freiwilligen“ über die Grenze füh⸗ ren. Außer den am Montag abgefangenen drei Sowjet⸗ ruſſen gelang es abend dem Grenzſchutz, acht Ausländer zu verhaften, die unter Führung von zwei Franzoſen ver⸗ Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank Eismann. 36 Sie ſchluchzte und weinte— ſie rang verzweifelt ihre Hände, ſie bettelte das Schickſal um Gnade und Erbarmen an. Aber ſo oft auch ihre Liebe nach taufend Entſchuldi⸗ gungsgründen für Michael Romanowski ſuchte, ſo oft ſah ſie auch jenes Bild vor ſich, das wie ein furchtbares Geſpenſt in ihrem Gedächtnis haften blieb— Michael Romanowski und Werra in innigſter Umarmung— und die heißen Worte Werras gellten in ihrem Ohr. Sie hatte die Gewißheit erhalten, daß dieſe beiden Men⸗ ſchen zuſammengehörten und doch durch das Schickſal ge⸗ trennt wurden. Und ſie bemühte ſich vergebens, irgendeinen Ausweg zu ſehen. Es erſchien ihr ein unerträglicher Ge⸗ danke, noch länger unter dieſen Menſchen zu weilen. Sterben—! So wie Väterchen erlöſt ſein von aller Qual und Not. a Doch ihre Jugend bäumte ſich dagegen auf, trotzdem ihr das Leben an der Seite eines ungeliebten Mannes noch furchtbarer erſchien als ein raſches Ende. Aber als der Morgen dämmerte und die erſten Strahlen der goldenen Sonne in ihr Zimmer hereinfluteten, da war ſie ruhiger geworden und um ihren Mund lag ein entſchloſ⸗ ſener Zug.. 5 Sie hatte einen Weg gefunden, ſchien und den ſie gehen wollte, zens wiederzufinden. der ihr der rechte er⸗ um die Ruhe ihres Her⸗ 15. Nur wenige Sekunden dauerte Michaels Erſtarrung. Als er das Zuſchlagen der Türe hinter ſich hörte, richtete er ſich haſtig auf und ſtieß Werra ärgerlich von ſich. Schule des leichtes Spiel mit mir, denn ich kannte die ſuchten die Grenze zu überſchreiten. durchſchaue dich ganz! Weil du fürchteſt, daß ich deine Pläne durchkreuze und deinem frevelhaften Spiel hier ein raſches Ende bereiten werde, deshalb willſt du verſuchen, mich mit Zärtlichkeiten zu betören—“ Werra hob bittend ihre Hände. „Michael du tuſt mir unrecht—“ Er lachte verächtlich auf. „Du willſt mich nur in eine Falle locken—“ „Das iſt nicht wahr—“ „Schweig— du ſollteſt dich ſchämen, jetzt noch zu lügen. Vor Jahren war ich noch jung und kaum der allzu ſtrengen Hofes entwachſen— damals hatteſt du wohl ein Frauen zu we⸗ nig, um zu ahnen, daß deine Küſſe und Zärtlichkeiten nicht mir galten, ſondern jenen wichtigen Dokumenten, die du in meinem Beſitz wußteſt—“ „Das iſt nicht wahr, Michael— ich habe dich geliebt—“ Abermals lachte er gellend auf. „„Und haſt mir, während ich von deinen Küſſen berauſcht war, die wertvollen Papiere geſtohlen, um damit ein glän⸗ zendes Geſchäft zu machen. Dir habe ich vertraut— dir habe ich meine ganze dumme, törichte Jugendliebe dargebracht und ahnte nicht, daß ich nur ein Spielzeug in deinen Hän⸗ den war, daß dich nur mein Leutnantsrock und mein Für⸗ ſtentitel reizten! Kannſt du überhaupt ermeſſen, was ich ge⸗ litten habe, als ich die Unterſuchungskommiſſion nach mei⸗ nem Haus begleiten mußte, um dort den Nachforſchungen beizuwohnen, die man in unſerer Wohnung anſtellte— weißt du, wie lächerlich ich mir in den Augen meiner Vorgeſetzten vorkam, als wir die Liebesbriefe Lermontows an dich fan⸗ den und mir endlich die Augen geöffnet wurden, wer du biſt. Umſonſt hatten mich meine Freunde vor dir gewarnt ich glaubte ihren Worten nicht, bevor ich mich nicht mit eige⸗ „Glaubſt du, mich ein zweites Mal mit deinen heuchleri⸗ ſchen Worten betören zu können?— Ich durchſchaue dich— nen Augen überzeugt hatte— um deinetwillen bin ich von Kurzmeldungen Berlin. Reichsminiſter Dr Goebbels empfing den Ge⸗ neralinſpektor im italieniſchen Miniſterium für Preſſe und Propaganda, Luigi Freddi; im Rahmen einer langeren Unterredung wurden Fragen der deutſch⸗italſeniſchen Zu⸗ ſammenarbeit auf dem Gebiet des Films beſprochen. 14 Kommuniſten wegen eines Jeuerüberfalls im Jahre 1932 vor Gericht.— Schwere Strafen beantragt. Berlin, 6. April. In dem Mordprozeß vor dem Berli⸗ ner Schwurgericht gegen die 14 Kommuniſten, die an einem Feuerüberfall auf ein S A⸗Verkehrslokal in Berlin⸗ Lichtenberg beteiligt waren, ſtellte der Staatsanwalt nach ſiebenwöchiger Verhandlung die Strafanträge. Gegen den 26jährigen Erich Krüger, den 35jährigen Paul Groch und den 25 jährigen Walter Carbang beantragte er die To⸗ desſtrafe und dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte; gegen die übrigen elf Angeklagten wegen Bei⸗ hilfe zum gemeinſchaftlichen, vollendeten und verſuchten Mordes Gefängnis⸗ bezw. Zuchthausſtrafen von fünf bis zu 14 Jahren. f Die Verdrängung der deutſchſtämmigen Eiſenbahner bei der polniſchen Skaalsbahn 0 Danzig. Danzig, 7. April. Bei einem Kameradſchaftsabend der deutſchſtämmigen Eiſenbahner wies Gaufachſchaftsleiter und Volkstagsabgeordneter Nicklas auf die bedauerliche Entwicklung der Zahl der Beſchäftigten bei der polniſchen Staatsbahn in Danzig hin. Seit dem Jahre 1921 iſt die Zahl der polniſchen Eiſenbahner im Lohnverhältnis von 3 v. H. auf 82 v. H. und im Beamtenverhältnis von 3 v. H. auf 62 v. H. geſtiegen Jagodas Nachfolger kommt aus der Roten Armes. Wie aus Moskau amtlich mitgeteilt wird, iſt zum Nach. folger Jagodas auf den Poſten des Poſtkommiſſars der erſt kürzlich 90 ſeinem Stellvertreter auserſehene Chalepfki ernannt worden. Der zweite ſtellvertretende Poſtkommiſſar Prokofjew wurde ſeines Poſtens enthoben. Zu neuen Stellvertretern des Poſtkommiſſars würden ernannt Wia⸗ dimir Romanowſfki und Wladimir Polonſki. Der neue Poſt⸗ kommiſſar kommt aus der Roten Armee, wo er von 1921 bis 1924 Chef des Verbindungsweſens, ſpäter Chef der Verwaltung für Motoriſierung und Mechaniſierung in der Roten Armee war. Die Berufung Chalepfkis bedeutet alſo eine ſtarke Ausdehnung des Armeeeinfluſſes auch auf die Zivilverwaltung des Poſtweſens. Eine Rede des ſapaniſchen Kriegsminiſters. Bei der diesjährigen Beſprechung aller Diviſionskom⸗ mandeure hielt Kriegsminiſter Sugihama eine Rede. Die innen⸗ und außenpolktiſche Lage Japans, ſo erklärte er, ſei ernſt. Beſonders gegenüber Sowjetrußland ſpitze ſich die Lage immer mehr zu. Leider erkenne das Volk den Ernſt der Lage nicht richtig. Die Diſziplin des Heeres ſei wieder⸗ hergeſtellt, nachdem die radikalen Einflüſſe be⸗ ſeitigt ſeien. Letztere ſeien ein Teil der Urſachen des Februaraufſtandes geweſen. Das neue Heeresprogramm ſei ausdrücklich mit der Abſicht aufgeſtellt worden, der zpoſitiven Fernoſt⸗Politik der Sowjetunion zu begegnen“. Es müſſe ein Ausgleich der Rüſtungen mit Moskau her⸗ geſtellt werden, um von vornherein einer Kriegsdrohung ausreichende Kräfte entgegenzuſtellen. Folgenſchwere Verzweiflungstat Die mutmaßliche Urſache der Genfer Exploſion. Genf, 6. April. Die Exploſionskataſtrophe, die in dem Stadtviertel Eaux Vives in Genf ein modernes fünfſtöckiges Wohn: haus zerſtörte und vier Todesopfer und 29 Verletzte forderte, hat in der ganzen Schweiz lebhafte Beunruhigung ervorgerufen. Man vermutet, daß ein Friſeur, in deſſen ohnung der Herd der Exploſion geſucht werden muß und der ſich mit ſeiner Frau und ſeinen indern unter den Todesopfern befindet, vielleicht der Urheber des Unglücks iſt. Dieſer Friſeur, deſſen Geſchäft ſchlecht ging, war näm⸗ lich von der Polizei ſchon am Vorabend der Exploſion un⸗ ker dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet und kurz verhört, dann aber wieder freigelaſſen worden. Die Exploſion war ſo ſtark, daß Decken und Wände buchſtäblich eingedrückt wurden. Feſt inſtallierte Badewan⸗ nen wurden an die Zimmerdecke geſchleudert. Dank des raſchen Eingreifens der Feuerwehr, der Aerzte und der Sanitäter konnten die Schwerverletzten ſchnellſtens ins Kantonſpital eingeliefert werden. Die Wohnungen in dem — 2 eingeſtürzten Teil des Hauſes mußten geräumt wer⸗ en. ich noch ertragen, wenn deine Liebe wirklich ſo groß geweſen wäre, wie du es mich immer glauben machteſt— denn als ich mich nach den kurzen Tagen des heißen Liebesrauſches ernſtlich prüfte, ob mich die große, allein ſeligmachende Liebe an deine Seite führte, da mußte ich erkennen, daß es eben doch nur ein Rauſch war, der mich blendete und der meiner Eitelkeit ſchmeichelte, daß du, die gefeierte und ſchöne Prima⸗ donna der Petersburger Oper, dem kleinen Leutnant Herz und Hand ſchenkteſt— doch ſchweigen wir von jenen un⸗ ſeligen Tagen— ſie ſind vorüber— gehören der Vergeſ⸗ ſenheit an— jetzt will ich nur noch eine Pflicht kennen, darüber zu wachen, daß du durch dein grauſames Spiel das Glück anderer nicht zerſtörſt.“ Werra war auf die Ottomane zurückgeſunken und ſtarrte vor ſich hin. Ihre Augenbrauen hatten ſich finſter zuſam⸗ mengeſchoben und ihre Zähne gruben ſich in die Unterlippe. „Du willſt alſo den Kampf, Michael?“ ziſchte ſie mit verhaltener Erregung. Doch ruhig begegnete Michael Romanowski ihren fragen⸗ den Blicken. „Ich ſuche ihn nicht, ich verlange nur von dir, dieſes Haus binnen vierundzwanzig Stunden zu verlaſſen, nie wieder hierher zurückzukehren, denn du haſt kein Recht, Konrad Mayburgs Namen zu führen, noch dich die Herrin dieſes Hauſes zu nennen.“ Werra ſchluchzte verzweifelt auf. Sie wußte, was für ſie auf dem Spiele ſtand, wenn Michael ſeine Drohung ausführte.. Bittend hob ſie die beiden Hände. 2 „Noch einmal flehe ich dich an, Michael, gönne mir nur ein paar Wochen noch Seit, auch ich bin arm geworden, andere Sterne ſind am Kunſthimmel aufgetaucht, mein Glanz iſt erloſchen, ich bin nicht mehr die gefeierte Werra Kraſinski meiner Familie verſtoßen worden— und um deinetwillen fiel ich dann beim Zaren in Ungnade, aber das alles hätte und war deshalb froh, hier bei Konrad Mayburg eine Hei⸗ mat gefunden zu haben, gönne mir dieſen Platz.“ (Fortſetzung folgt.) . 3 5 Ge⸗ und jqeren Zu⸗ hre Zerli⸗ e an rlin⸗ nach den und To⸗ ichen Bei⸗ chten bis Badiſche Chronik UI Heidelberg.(Der Arbeitseinſatz.) Infolge der fortſchreitenden Beſſerung der Wirtſchaft und des Wiederbe⸗ ginns der Außenarbeiten konnte die Zahl der im Arbeits⸗ amtsbezirk Heidelberg gemeldeten Arbeſtsfoſen im Laufe des März von 7503 auf 6179 geſenkt werden(gegenüber 9600 im März 1936). Von dieſen zurzeit freien 6179 Arbeitskräf⸗ ten entfallen auf die Stadt Heidelberg 2189, den Amksbe⸗ zirk Heidelberg 1352, den Amtsbezirk Wiesloch 1103, den Amtsbezirk Sinsheim 460, die heſſiſchen Gemeinden 75. Zum Abſturz der beiden Dachdecker in Durlach. Durlach. Zu dem Abſturz des Dachdeckermeiſters Liebig und ſeines Sohnes erfährt man noch, daß bei Hans Liebig ſchwere innere Verletzungen und ein Schädelbruch feſtge⸗ ſtellt wurden. Der junge Liebig wurde ins Karlsruher Krankenhaus verbracht, wo er im Laufe des Nachmittags gleichfalls geſtorben iſt.— Ueber die Urſache des Unglücks wird bekannt. daß das Seil, an dem der Dachſchlitten be⸗ feſtigt war, brüchig wurde und riß, ſodaß die beiden Män⸗ ner vom Dach des fünfſtöckigen Hauſes etwa 15 Meter tief in den zementierten Hof ſtürzten. Walldürn.(Vermißt.) Seit dem 21. März wird der ledige 27jährige Landwirt Guſtav Weismann von Horn⸗ bach vermißt. Zuletzt wurde er im Tale gegen Rippberg geſehen. Weismann iſt 1,70 Meter groß, hat längliches blaſſes Geſicht, ſchwarzes Haar, iſt von ſchlanker Geſtalt, trägt dunkelgrünen Mancheſter⸗Anzug, blaues Hemd, blaue Mütze und ſchwarze Sandalen. Es wird vermutet, daß Weis⸗ mann ein Unglück zugeſtoßen iſt oder daß er wegen eines Vor⸗ kommniſſes bei einem Landwirt außerhalb des Bezirks Arbeit angenommen hat. Die ungariſchen Philharmoniker in Baden. () Baden⸗Baden. Das ſeit dem Jahre 1853 beſtehende Orcheſter unter Leitung ſeines Präſidenten und Dirigenten Profeſſor Dr. Ernſt von Dohnanyi beſucht, wie bekannt, nach faſt zehnjähriger Pauſe wieder eine Reihe deutſcher Städte um die vielbewunderte Kunſt dieſes beſte ungariſche Muſiker vereinigenden Tonkörpers hören zu laſſen. Auf der nur acht Tage dauernden Konzertreiſe werden in Südweſtdeutſch⸗ land am 8. April in Mannheim und am 9. April in Baden⸗Baden Konzerte dieſes hervorragenden Philhar⸗ moniſchen Orcheſters ſtattfinden. ) Pforzheim.(motorradfahrer verunglückt.) In das Krankenhaus wurde ein junger Motorradfahrer einge⸗ Nefert, der bei Schellbronn gegen einen Randſtein gefahren und in den Straßengraben geſchleudert worden war. Man ſtellte einen Schädelbruch und linksſeitigen Unterarmbruch feſt. ) Pforzheim.(Im Straßengraben erſtickt.) Auf dem Heimweg von einer Feier in Calmbach geriet der 14jährige Johann Schmidt auf der Calwerſtraße bei der Ein⸗ mündung in die Kleinenztalſtraße über den Straßenrand. Er ſtürzte in den moraſtigen Grund eines Waſſergrabens und vermochte ſich nicht mehr aufzurichten. Er erſtickle. () Pforzheim.(Mit dem Motorrad tödlich verunglückt.) Der aus Pforzheim ſtammende 18jährige Alexander Treuſch wollte ſeinen in Hanau wohnenden Bruder beſuchen. Treuſch, der mit dem Motorrad nach Hanau ge⸗ fahren war, kam in der Nähe von Dörnigheim beim Ueber⸗ holen eines Autos zu Fall. Er wurde von einem im gleichen Augenblick entgegenkommenden Auto erfaßt und derart ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. 5 Freiburg.(Der Schwarzwaldflughafen.) Das Amtliche Reiſebüro, die Lufthanſa Freiburg und die Schauinslandbahn AGG. hatten die Leiter der Reiſebüros im Bezirk Freiburg zu einer Tagung eingeladen, an der etwa fünfzig Perſonen aus dem Breisgau, vom Hochſchwarzwald, Hochrhein und Oberrhein teilnahmen. Die Tagung nahm ihren Anfang mit einer Beſichtigung der Flughafeneinrichtun⸗ Nr auf dem Schwarzwaldflughafen Freiburg. Flugleiter ohr wies in ſeinem Vortrag über„Südbaden und der Sommerluftverkehr 1937“ darauf hin, daß auch die Lufthanſa beſtrebt iſt, das Hinterland von Freiburg für den Luftverkehr Zu intereſſieren. So wie Freiburg das Tor des Schwarzwal⸗ des genannt wird, kann der Flughafen Freiburg als Schwarz⸗ waldflughafen bezeichnet werden. Der Flughafen Freiburg trägt heute den offiziellen Namen„Flughafen Freiburg⸗ Schwarzwald“. In ſeinen weiteren Ausführungen wies der Flugleiter darauf hin, daß der neue Fahrplan, wenn er auch nicht alle Hoffnungen reſtlos erfüllte, die bisherigen Verbin⸗ dungen beibehält und eine Anzahl neuer Flugmöglichkeiten ſchafft. Freiburg.(Reue Feſthalle.) Reichsſtatthalter Robert Wagner ſtattete der Stadt Freiburg einen Beſuch ab. Er ließ ſich über den Generalbebauungsplan der Stadt eingehend Bericht erſtatten. Bei dieſer Gelegenheit teilte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kerber u. a. mit, daß die Stadt Frei⸗ burg eine neue Feſthalle bekommen wird, da die jetzige den Anforderungen und Bedürfniſſen einer Stadt wie Freiburg nicht mehr gerecht wird. Schönau b. Wieſental.(Das loſe Meſſer.) Bei einer kleinen Auseinanderſetzung wurde hier ein Kind durch einen Spielgefährten an der Hand verletzt. Der Vater des verletzten Kindes ging hierauf zu dem Vater des anderen Kindes und brachte ihm nach einem Wortwechſel mehrere Stiche bei, die u. a. auch die Leber verletzten. Auggen.(Erdrutſch im Markgräfler Reb⸗ gebiet.) Erſt jetzt läßt ſich der große Schaden überſehen, der durch einen Erdrutſch am öſtlichen Dorfausgang angerich⸗ tet wurde. Die dort befindliche Hohlengaſſe wurde faſt völlig verſchüttet. Tauſende von Kubikmeter Erde ſtürzten nieder und bedecken die gaffen 5e Es wird ſchon einige Monate dauern, bis die Erdmaſſen beſeitigt ſind. (—) Stockach.(Bewußtlos aufgefunden.) Mit dem Motorrad geſtürzt iſt in der Nacht Müllermeiſter Ernſt Bauer aus Winterſpüren. Er wurde mit einem ſchweren Schädelbruch bewußtlos aufgefunden. Wie ſich der Unfall er⸗ eignet hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(Beim Spiel ſchwer verun⸗ glückt.) Beim Kreiſelſpiel kam die ſechsjährige Marga Oſtmann einer aufgerichteten Mörtelpfanne zu nahe, ſo daß dieſe umfiel und das Kind unter ſich begrub. Mit einem Schä⸗ delbruch mußte das Kind in das Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Es beſteht Lebensgefahr. Getsweiler.(In der Backſtube erhängt.) Der 64jährige Bäckermeiſter G. wurde morgens in ſeiner Backſtube erhängt aufgefunden. Wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, hatte er ſich außerdem eine tödliche Schuß verletzung bei⸗ gebracht. — Leonberg.(Auto fährt gegen Wirtshaus). Beim Gaſthaus„Zur Roſe“ kam es zu einem Autounfall, der noch glimpflich abgelaufen iſt. Ein Zuffenhauſener Kraftwagen kam die Grabenſtraße aufwärts gefahren und paſſierte eben die Kreuzung, als ein Ludwigsburger Auto von der Stuttgarter Straße einbiegen wollte. Beim Aus⸗ weichen verlor der Lenker des Zuffenhauſener Wagens die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, fuhr auf den Gel weg und prallte dann auf die Hauswand des Gaſthauſes„Zur Roſe“ auf. Zwei Perſonen zogen ſich leichtere Verletzungen zu. Darmſtadt.(Beim Holzfällen erſchlagen) Der 70jährige Schmiedemeiſter Biß aus Vielbrunn im Odenwald war in den Wald gegangen, um dürre Bäume zu ſchlagen. Als der Greis am Abend nicht zurückgekehrt war, ſuchte man nach ihm und fand ſchließlich den alten Mann neben einem gefällten Stamm mit einer ſchweren Kopfverletzung tot auf Der ſtürzende Baum hatte ihn er⸗ ſchlagen. Babenhauſen.(Sich in der Gerſprenz er⸗ tränkt). Zwiſchen hier und Sickenhofen wurde die Leiche einer älteren Frau aus der Gerſprenz geländet. Es han⸗ delte ſich um eine ſeit Oſtern von Hergershauſen abweſende 60jährige Witwe, die angeblich zu Verwandten auf Be⸗ ſuch geſehrel war. Offenbach.(Wenn man zu dritt nebeneinan⸗ der fährt). In der Biebererſtraße fuhren drei Radfah⸗ rerinnen nebeneinander. Als ein Motorrad überholte, wurde ein Mädchen geſtreift. Es riß ſeine Begleiterinnen mit zu Boden. Zwei Mädchen erlitten erhebliche Verletzun⸗ gen.— Ein aus einem Fabrikhof in der Domſtraße kom⸗ mender Radfahrer wurde von einem Lieferauto erfaßt und zu Boden geſchleudert. Er ſtürzte in die Scherben einer be ierflaſche und zog ſich Schnittwunden an beiden Beinen zu. — Bietigheim.(Anfall in der Kirche). In der evangeliſchen Stadtkirche erlitt während des Vormittags⸗ gottesdienſtes eine Frau einen Anfall mit Schreikrämpfen, ſodaß die Predigt unterbrochen werden mußte. In der Kirche anweſende Krankenſchweſtern brachten die Frau weg. — Oberſteinbach, Kreis Oehringen.(Unfall beim Hochzeitsſchießen) Ein Unfall ereignete ſich beim Hochzeitsſchießen in Oberſteinbach. Aus noch nicht bekann⸗ ter Urſache erfolgte dabei eine Exploſion, wobei einem jun⸗ gen Mann der Daumen weggeriſſen wurde. — Kiedlingen.(Auf der Heimfahrt mit dem Motorrad verunglückt). In Göffingen fuhr der Maſchinenmeiſter Rehm auf der Heimfahrt von Haltingen in einer unüberſichtlichen Kurve über den Graben gegen die Böſchung, wobei ſich das Motorrad überſchlug. Rehm, der ſtarke Geſichtsverletzungen und anſcheinend auch Ver⸗ letzungen der Wirbelſäule ſowie einen Rippenbruch davon⸗ trug, mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. — Sindelfingen.(Bulldogg ſtürzt Böſchung hinab). Auf der Strecke Mönchsbrunnen Vaihingen in der Nähe des Vaihinger Sandbruchs an der großen Rechts⸗ kurve ſtürzte der ſchwere Bulldogg eines Sindelfinger Un⸗ ternehmers, der mit zwei mit Eis beladenen Anhängern in Richtung Vaihingen fuhr, die etwa 15 Meter hohe Böschung hinunter, wobei ſich der vordere große Anhänger vollkom⸗ men überſchlug. Der Bremſer auf dem hinteren Anhänger konnte noch zur rechten Zeit abſpringen. Der Fahrer des Bulldoggs blieb unverletzt. Der Unfall ſcheint durch unvor⸗ ſchriftsmäßiges Ueberholen verurſacht worden zu ſein. 5 Bad Kreuznach.(Mit der brennenden Ziga⸗ rette im Bett). Eine Polizeiſtreife bemerkte nachts ger gen 3.15 Uhr, daß aus einem Haus Rauch drang; ſie weckte ſofort die Hausbewohner, die in einem Bett Matratze und Kiſſen brennend vorfanden. Ein Mann hatte ſich mit einer brennenden Zigarette ins Bett gelegt und war eingeſchla⸗ fen. Durch das rechtzeitige Eingreifen der Polizei konnte ein größeres Unglück verhütet werden. Der Mann kam mit dem Schrecken davon. 2 Tödliche Unfälle im Steinbruch. Im Kalkſteinbruch von Neuſorg(Bayern) iſt der verheiratete Steinbrecher Joſef Hacker von Steinkößlarn tödlich verunglückt. Er wurde von Steinmaſſen, die aus etwa 20 Meter Höhe her⸗ abfielen, erſchlagen.— In Winerhauſen(Mainfranken) a e der 59 Jahre alte Steinbrucharbeiter Herdt aus Rottenbauer im Steinbruch beim Verladen eines gro⸗ debe Steines. Er wurde am Kopf getroffen und erlitt chwere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlag. ab Mordverſuch an der Geliebten. In den Abendſtunden des Samstag hörten Bewohner eines Anweſens an der Lindwurmſtraße in München Hilferufe. Die Polizei drang in die Wohnung ein und fand eine in Untermiete woh⸗ nende Verkäuferin bewußtlos in ihrem Zimmer auf. Ihr Geliebter hatte ſie in ellen der Hausleute aus Eifer⸗ ſucht mit Gas töten wollen. Im letzten Augenblick konnte das Mädchen die Fenſterſcheibe zertrümmern und um Hilfe rufen. Der Täter wurde feſtgenommen. Ar Tod bei einem Brand. Im Anweſen des Landwirts und Wagnermeiſters Alois Mayer in Gundelfingen (Schwaben) war in der Nacht auf unaufgeklärte Weiſe Feuer ausgebrochen, das Stallung und Stadel völlig ver⸗ nichtete. Die im Schlafzimmer weilende 32jährige Tochter wurde durch eine Rauchvergiftung ohnmächtig und ſtarb an den Folgen. Mayer jr. wurde unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. s Frühlingsſonne Noch im Erwachen des Tages überzog das Morgenrot in glühenden Farben den Himmel. Dann ſtieg die Sonne auf, diesmal unverdeckt von allem Gewölk; die Nacht hatte es mit ſich genommen. Während der Sonnenball empor⸗ glomm, ſangen die Frühaufſteher unter den Vögeln in knoſpenden Zweigen ſchon alle Morgenlieder an die Schöpfung. Wir rieben uns die Augen, als ſich der Früh⸗ e ins Zimmer warf und dort köſtliche Helle uf. Die Stunden des Morgens verrinnen wohl, doch die Sonne bleibt und thront im fugenloſen blauen Raum des Himmels. Gerötete Menſchenantlitze in der Frühe deuten auf einen hoffnungsfrohen, heiteren Tag. Ja, da wird die Arbeit nochmal ſo leicht von der Hand gehen, wenn die Sonne ſchon den Morgenweg beleuchtet! Das Dichterwort fällt wie eine neu erkannte Wahrheit in die Seele:„Die Welt wird ſchöner mit jedem Tag.“ Wir ertappen uns auf einmal dabei, daß wir Urlaubspläne ſchmieden, daß vor unſerem Geiſte ſchon rauſchende Sommerwälder ſtehen und üppige Wieſen locken, daß wir, leichtgewandet, irgendwo im Graſe lägen und zum Aetherblau hinaufträumten. Leuchte nur, Sonne des jungen Frühlings, die wir er⸗ ſehnt haven! Wic, die wir atmen Licht, wir grüßen dich. Und wir tragen ein Leuchten noch von deinem Glanz in unſerem Herzen, auch wenn Schatten unſere Wege kreuzen ſollten, wir bekennen uns zu dir, zum Leben, zum Licht immerdar. Zum Anterrichtsbeginn der Volks⸗ und Fort⸗ bildungsſchule wird auf die heute im Anzeigenteil ver⸗ öffentlichte diesbezügliche Bekanntmachung hingewieſen. Seinen 70. Geburtstag feiert morgen Herr Jakob Schmich, Bonndorferſtraße 44. Die beſten Wünſche! Das Nationaltheater am Geburtstag des Führers. Das Schauſpiel bereitet zum Geburtstag des Führers die Erſt⸗ aufführung von„Friedrich Wilhelm J.“ von Hans Rehberg vor. Damit erſcheint einer der weſentlichſten jungen Drama⸗ tiker der Gegenwart zum erſtenmal in Mannheim. Die Inſzenierung liegt in den Händen von Intendant Branden⸗ burg. Die Titelrolle ſpielt Robert Kleinert von der Volksbühne Berlin a. G. 5 Angariſche Philharmoniker kommen nach Mannheim Das repräſentativſte Orcheſter Ungarns mit ſeinem Dirigenten Prof. Dr. Dohnanyi kommt am Donnerstag bei ſeiner erfolgreichen Konzertreiſe durch Deutſchland nach Mannheim und ſpielt im Muſenſaal. — Polikiſche Anbedenklichkeitszeugniſſe. In einer Reichs⸗ gerichtsentſcheidung heißt es: In dem politiſchen Unbedenk⸗ lichkeitszeugnis, das die zuſtändige Kreisleitung durch Stempel und Unterſchrift ihres hierzu ermächtigten Per⸗ ſonalamtsleiters im Naher der ihr als Parteidienſtſtelle übertragenen Obliegenheiten ausgeſtellt und vollzogen hat, ſieht die eee eine öffentliche Urkunde. Sie be⸗ 17 ihre Auffaſſung mit dem Hinweis, daß die NS⸗ AP nach dem Geſetz zur Sicherung der Einheit von Par⸗ tei und Staat vom 1. Dezember 1933 die führende und be⸗ wegende Kraft des Staates iſt, als ſolche mit dem Staat unlöslich verbunden iſt, und daß hiernach ihre Dienſtſtellen, ebenſo wie die Staatsbehörden, kraft eigenen Rechts öffent⸗ liche Funktionen ausüben. Demnach ſeien dieſe Dienſtſtellen der Partei, ſo folgert die Strafkammer, den öffentlichen Behörden gleichzuachten. Dieſe Grundſätze ſind von einer Strafkammer mit Recht auch vorliegend mit Bezug auf den Fall der Fälſchung der Urkunde einer Kreisleitung der NSDAP zur Anwendung gebracht worden. Denn ſie treffen für Urkunden dieſer Parteidienſtſtelle, denen damit der er⸗ höhte ſtrafrechtliche Schutz der öffentlichen Urkunden zuge⸗ billigt wird in erhöhtem Maße deshalb zu, weil der Amts⸗ walter der Kreisleitung auch unmittelbar, mit der vom Staat eingerichteten Behördenorganiſation kraft ausdrück⸗ licher geſetzlicher Regelung in verſchiedenen Beziehungen eng verflochten iſt.. Die Sparbüchſe im Bauernhof. Wer auf dem Lande dem Appell in der Erzeugungs⸗ ſchlacht Folge geleiſtet hat, der weiß heute wohl, daß der Gärfutterbehälter für die Futterwirtſchaft auch im kleinſten Landwirtſchaftsbetrieb von entſcheidender Bedeutung iſt. Durch ihn kann auch wirkſam gegen den Verderb im Bauernhof ge⸗ kämpft werden. Wahr und überzeugend berichtet am Don⸗ nerstag, den 8. April, um 11.45 Uhr der Landfunk des Reichsſenders Stuttgart in einem Hörbericht aus einem badiſchen Hof des RNeckartalés über diese Tatſache. Landvolk höre zu!. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Am Sonntag, den 11. 4. 1937 Sonderzug zum Blüten⸗ feſt nach Weinheim. Abfahrt Friedrichsfeld⸗Rord 9186. Ankunft Friedrichsfeld⸗Rord 2126. Rach Durchführung von 4 verſchieden langen Wanderungen etwa ab 16 Uhr im blütengeſchmükten Pfälzer Hof. Tanz und künſtleriſchen Einlagen. Teilnehmerkarte 90 Pfg. Zu haben beim Ortswart von K. d. F. und Friſeur Volk Vom 21. 4.— 25. 4. 1937 Sonderzug nach München. Die Koſten von nur 28.70 Rm. umfaſſen ganze Fahrt Abernachten mit Frühſtück Stadtrundfahrt, Alpenrundfahrt. Vom 17. 5.—25. 5. 1937 Erſte Seefahrt mit Monte Oliviva nach Rorwegen. Die Geſamtkoſten von 62.50 Nm. enthalten Fahrt bis Hamburg und zurück, Stadtrundfahrt Hafenrundfahrt. Dampferfahrt Anterkunft und volle ſehr gute Verpflegung. Anmeldungen möglichſt ſofort. chleis tung ö schäumt. ige her Kreft! —̃̃̃̃—— 0 N 0 Die Grund⸗ und Gewerbeſteuer Die Vorauszahlungen vom 1. April 1937 an. Gemäß Reichsgeſetz iſt vom 1. April 1937 an die Ge⸗ werbeſteuer nur noch Gemeindeſteuer; an das Land und an den Kreis das Land und an iſt für die Zeit nach dem 31. März 1937 eine Gewerbeſteuer nicht mehr zu Pflicht zur ü ee Zahlung von Gewerbeſteuer an en Kreis(Gemeinde) für die Zeit vor entrichten. Die 1. April 1937 wird hierdurch nicht berührt. An der Grundſteuer ändert ſich auf 1. April 1937 nichts. Dieſe Steuer bleibt auch noch für das Rechnungsjahr 1937 wie bisher als Landes-, Gemeinde⸗ beſtehen. ſteuer und gendes: und Kreisſteuer Hiernach gilt für die Vorauszahlung an Grund. an Gewerbeſteuer im Rechnungsjahr 1937 fol⸗ 1. Die Vorauszahlungen an Grund ſteuer für 1937 ſind in der gleichen Weiſe wie bisher 81 entrichten, d. h. die Grundſteuer des Landes an das inanzamt, und zwar mit je einem Viertel der für das 1 1936 feſt⸗ pril, geſetzten Steuer auf 15. der Monate uli und Okto⸗ ber 1937 ſowie Januar 1938, die Grundſteuer der Ge⸗ meinde und des Kreif mit den entſprechenden Te zelnen Gemeinde beſtimmt 1 5 Zahlungszeiten. es an die Gemeinde und zwar ilbeträgen zu den von der ein⸗ en vierteljährlichen oder monat⸗ Die Vorauszahlungen an Gewerbeſteuer für 1937 ſind nach den Reichsvorſchriften in der Regel am 15. der Monate Mai, Auguſt und November 1937 ſowie Feb⸗ ruar 1938 zu leiſten, und zwar mit je einem Viertel des für das Rechnungsjahr 1936 vo trags an Landesgewerbeſte m Finanzamt geforderten Be⸗ uer ſowie des für die gleiche Zeit von der Gemeinde geforderten Betrags an Gemeinde⸗ und Kreisgewerbeſteuer. Jahresſteuerbeträge von 5 RM und weniger ſind ganz am 15. Mai, Jahresſteuerbeträge von 10 RM und weniger je zur Hälfte am 15. Mai und 15. Novemoer 1937 zu entrichten. Die geſamten Gewerbeſteuer⸗ Vorauszahlungen 1937 lind ausſchließlich an die ſteuerberechtigten Betriebsgemein⸗ zenicht mehr an das Finanzamt, zu entrichten. Wird das Gewerbe nur in einer Gemeinde betrieben, ſo hat dieſe allein Anſpruch auf die ganze Gewerbeſteuer (Landes-, Gemeinde⸗ zan und Kreisgewerbeſteuer Die im ganzen zu entrichtende uſammen). Gewerbeſteuer⸗Vorauszah⸗ lung iſt in dieſen 1 ohne weiteres aus dem ſtaat⸗ 1 lichen Gewerbeſteue eſcheid und aus dem Gemeindeſteuer⸗ forderungszettel 1936 zu entnehmen. Wird das Gewerbe in mehreren Gemeind en betrieben, ſo ſind alle hierbei in Frage kommenden Betriebsgemeinden an den Voraus⸗ zahlungen anteilsberechtigt. Dabei wird der Betrag an Lan⸗ desgewerbeſteuer 1936 zuvor nach den Zerlegungsvorſchrif⸗ ten auf die beteiligten Betriebsgemeinden zerlegt. In die⸗ ſen Fällen werden bie anteiligen Vorauszahlungsbeträge dem Steuerpflichtigen von den ſteuerberechtigten Gemein⸗ den rechtzeitig mitgeteilt werden oder ſind bei dieſen zu er⸗ fragen. Das Alkoholverbot für Jugendliche Ein Runderlaß des Chefs der Polizei. Der e SS und Chef der deutſchen Polizei macht in einem Runderlaß den Polizeibehörden zur Pflicht, mit Nachdruck darüber zu wachen, daß die nach§ 16 des Gaſtſtättengeſetzes zum chutz der Jugend beſtehenden An⸗ ordnungen genau beachtet werden. Der Erlaß erinnert daran, daß der Ausſchank von Bran ntwein oder überwiegend branntweinhaltiger Genußmittel für Betriebe einer Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft oder im Kleinhandel an Perſonen, die das 1 8. Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet haben, zu eigenem Genuß ver⸗ boten iſt, daß ferner die Verabreichung von geiſtigen Getränken oder Tabakwaren an Perſonen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zu eigenem Genuß in Abweſenheit der zu ihrer Erziehung Be⸗ rechtigten oder ſeines Vertreters ebenfalls verboten iſt. Weiter wird an die in allen deutſchen Landesteilen be⸗ ſtehenden polizeilichen Anordnungen erinnert, die eine eilnahme Jugendlicher an öffentlichen Tanzluſtbarkeiken verbieten. Auch für die Be⸗ folgung dieſer Anordnungen ſollen die Polizeibehörden mit Nachdruck Sorge tragen. Mädchen leiſten Candarbeit Gegebenenfalls Befreiung von der künftigen Arbeitsdienſt⸗ pflicht. Berlin, 6. April. Zur Durchführung des Vierjahres⸗ planes müſſen auch ausreichende weibliche Arbeitskräfte für die deutſche e bereitgeſtellt werden. Ob⸗ wohl die, landwirtſchaftliche ätigkeit allein kein Erſatz des Arbeitsdienſtes iſt, haben der Reichsminiſter des Innern und der Reichsarbeitsführer ſich damit einverſtanden er⸗ klärt daß dieſenigen Mädchen über 16 Jahre nicht mehr zur Ableiſtung der künftigen Arbeits dienſtpflicht der weib⸗ lichen Jugend herangezogen werden, die nachweislich vor dem 1. November 1938 freiwillig mindeſtens neun Monate Landarbeit geleiſtet haben. Nähere Auskunft über die Durchführung dieſer Anord⸗ nung erteilen die Arbeitsämter. Briefkaſten. Anfrage. In welchem Jahre und Tag war die Fahnenweihe des Geſangvereins Liedertafel? Antwort. Die Fahnenweihe verbunden mit dem 5jährigen Stif⸗ tungsſeſt war am Sonntag, den 30. Juni 1912. Mit dem Feſt war ein Konzert⸗Wettſingen verbunden das am Vormittag im ehemaligem Zähringer Hof ſtattfand. Anfrage. Wann war das Großfeuer in der Friedrichſtraße? Antwort. Am 1. Auguſt 1927 gegen 1045 Uhr ſchlug der Blitz bei einem ſchweren Unwetter in die Scheuer des Gund'ſchen Anweſen, dem zwei Scheuern durch Großfeuer zum Opfer fielen. Bäuerliche Hühnerhaltung Erweiterung der Ankaufsbeihilfen. Eiben eren Verbilligungsaktion Eintagsküken und Junghennen für bäuerliche und land⸗ wirtſchaftliche Hühnerhaltungen hat der Reichsminiſter für en und Landwirtſchaft für das Frühjahr 1937 einen weikeren Betrag in Höhe von 550 000 Mark, nunmehr einſchließlich der bereits bereitgeſtellten Mittel insgeſamt eine Million Mark zur Verfügung geſtellt. Der Betrag iſt ſchlüſſelmäßig auf die einzelnen Landesbauern⸗ ſchaften verteilt worden. Die im Verlauf der letzten Jahre vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft be⸗ reitgeſtellten Ankaufsbeihilfen beim Bezuge von Eintags⸗ küken und Junghennen aus anerkannten Zuchtbetrieben haben zu einer merkbaren Verbeſſerung und Leiſtungsſtei⸗ gerung in den bäuerlichen und landwirtſchaftlichen Hühner⸗ haltungen geführt. Die Richtlinien, nach denen die Mittel vergeben werden, ſind die gleichen geblieben. Anträge auß Verbilligung ſind an die Landesbauernſchaften zu richten. — Bogelſchutz durch Anbau von Sonnenblumen. Jeder Gartenbeſitzer weiß die Nützlichkeit unſerer Singvögel in der Schädlingsbekämpfung zu ſchätzen, aber wenige denken daran, daß im Winter, wenn Schnee und Eis den Boden bedecken, den Vögeln die natürlichen Futterſtellen verſchloſ⸗ ſen ſind. Darum ſollten in jedem Garten einige Sonnen. blumen gezogen werden, deren Kerne, im Winter wetter- ſicher gereicht, ein gutes Vogelfutter abgeben. Die Sonnen⸗ blumen um den Kompoſthaufen oder um die Laube dienen auch gleichzeitig zur Verlchönerung des Gartens. Wenn ſo jeder Gartenbeſitzer jetzt zum Frühjahr einige Sonnenblu⸗ menkerne auslegt, kann er ſich im Sommer an den ſchönen 1555 Blüten erfreuen und hat im Winter Vogelfutter. ertvolle Deviſen, die bisher jährlich für die Beſchaffung ölhaltiger Samen ins Ausland gingen, können für andere Zwecke erſpart werden. Die Ausſaat der Kerne erfolgt Ende April oder Anfang Mai an Ort und Stelle. Die Pflanzen ſollen einen Abſtand von wenigſtens 50 em haben, damit ſie ſich gut entwickeln können. Am wertvollſten für den Zweck ſind die einfachen Sorten, die große Samenſtände bringen. f — Mannheimer Theaterſchan 5 Im Nationaltheater: Mittwoch 7. April: Miete M 21 und 1. Son dermiete M 11: Towariſch. Komödie von fan Deval. Deutſche Bearbeitung: Curt Goetz. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 8. April: Miete D 20 und 2. Sondermiete D 10: Eugen One gin. Oper von Peter Tſchaikowſky, Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Grund⸗ und Hauptſchule Mannheim. Wie in den Schulen bereits be⸗ kannt gegeben, finden ſich auf Schul⸗ jahrbeginn in den ihnen bezeichneten Schulräumen ein; a) Die Schulpflichtigen des 2.—8. Jahrgangs um Freitag, 9. April vorm. 9 Ahr. b) die Schulanfänger am Freitag, den 9. April 1937 vorm. 10 Ahr. Fortbildungsſchule. Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. Juli 1918, die allgemeine Fort⸗ bildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Volks⸗ chule zum Beſuch der Fortbildungs⸗ chule verpflichtet. Durch Ortsſtatut⸗ ariſche Beſtimmung iſt die Fort⸗ bildungsſchulpflicht der Mädchen in Mannheim ſeit Oſtern 1923 auf drei Jahre ausgedehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherrn haben die in ihrer Obhut ſtehenden Fortbildungs⸗ ſchulpflichtigen zur Teilnahme am Fortbildungsſchulunterricht anzu⸗ melden und die zum Beſuch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Forthildungsſchulpflichtige Haus⸗ angeſtellte, uſw., die pon auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden ohne Rückſicht darauf, ob ſie ſchon in ein feſtes Oienſtverhältnis getreten oder nur verſuchs⸗ oder probe⸗ weiſe aufgenommen ſind. Stadtſchulamt. Gewerbeſchule Ladenburg umfaſſend die Gemeinden Ladenburg, Ilvesheim, Edingen, Neckarhauſen, Schriesheim und Heddesheim. Beginn des Schuljahres 1937/38. 1. Neueintretende Schüler(innen) haben ſich zur Auf⸗ nahme am Freitag, 9. April, vormittags 8 Uhr, im Gewerbeſchulgebäude einzufinden. 2. Die Schüler(innen) der bisherigen Klaſſen haben ſich zu melden: Zweiter Jahrgang: Montag, 12. April, vorm. 8 Uhr, Dritter Jahrgang: Dienstag, 13. April, vorm. 8 Uhr, Bäcker u. Metzger: Dienstag, 13. April, nachm. 2 Uhr. Haustöchter, die ohne eigentliches Lehrverhältnis das Kleidermachen und Weißnähen erlernen, können in die Töchterklaſſen aufgenommen werden. Alle Arbeiter(innen), Geſellen, Volontäre, Gehilfen, Lehrlinge, die in gewerblichen und induſtriellen Be⸗ trieben mit Arbeiten beſchäftigt ſind, die ein Anlernen oder eine Ausbildung erfordern, vollendeten 18. Lebensjahr gewerbeſchulpflichtig. Die Direktion. Gebraucht. weißer Herd zu verkaufen. Hauptſtr. 173. 1 weißer Kinder⸗ wagen billig z. verkaufen. Zu erfragen in de. Geſchäftsſt. d. Bl üb- asc inen aller Syſteme werden repariert, ſind bis zum damen ⸗Schtrm a. Zaun d. Gärtn. Schwarz ſtehen ge⸗ laſſen. Der ehrl. Finder wird ge⸗ beten, denſelben egen Belohnung reiburgerſtr. 53 abzugeben. 2 Timmer und Küche per ſofort zu mieten geſucht. 5 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl, liefert in jedex Größe und Ausführung Neckar-Bote- Druckerei Räh res Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 2349. 6 Wochen alte Ferfiel zu verkaufen. Freiburgerſtr. 27 Perfiel zu verkaufen. Meersburgerstr. 18 (2. Stock). Slerbekaſſenverein„Einigkeit“, Mhm.⸗Ceczenheim. Einladung uur Heneral versammlung m nächſten Sonntag, 11. April, nachmittags 3 Uhr in der We e eee wird im Lokal bekannt gegeben. e Vorſtand chaft erwartet einen zahlreichen Beſuch der Mitglieder Der Vorſtand. Gammel⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verbaufsgenoſſenſchaft. Büßms Allerſrülpeſie, voran, gqterſogen, Kragold in unſerem Lager vorrätig. Taglohn- eitel für Bauhandwerker aach vorgeschrlebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote“ 5 Erfaſſung und Muflerung Durch Proklamation der Reichsregierung an das deut⸗ ſche Volk und das Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935, wurde Deutſchland die Wehrhoheit zurückgegeben. Die Durchführungsbeſtimmungen ſind im Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935, im Reichsarbeitsdienſt⸗ geſetz vom 26. Juni 1935 und in der Verordnung über das Erfaſſungsweſen vom 15. Februar 1937 enthac ten. Auf Grund der Anordnung über die Erfgſzung und Muſterung 1937 für den aktiven Wehrdienſt Und Reichs⸗ arbeitsdienſt vom 4. Februar 1937(AG Bl. 1 Nr. 17, S. 186) hat der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht gemeinſam mit dem Reichsminiſter des In⸗ nern folgendes angeordnet: 1. Es werden, am 2. April 1937 beginnend, durch die polizeilichen Meldebehörden erfaßt und im Sommer 1937 gemuſtert: die wehrpflichtigen Deutſchen de⸗ Geburtsjahrgangs 1917. 2.(1) Die Dienſtpflichtigen des Geburtsjahrgangs 1917 haben in der Zeit vom 1. Oktober 1937 bis 31. März 1938 oder vom 1. April 1938 bis 30. September 1938 Reichsarbeitsdienſt zu leiſten. Sie werden vorausſichtlich vom 1. Oktober 1938 an zum aktiven. Wehrdienſt heran⸗ gezogen. 3. Für die wehrpflichtigen Deutſchen des Geburtsjahr⸗ gangs 1917, die im Ausland ihren Wohnſitz oder dauern⸗ den Aufenthalt haben, gilt die Anordnung über die Erfaſ⸗ ſung der deutſchen Staatsangehörigen im Ausland für den aktiven Wehrdienſt und Reichsarbeitsdienſt vom 12. Januar 1937(RGBl. 1, S. 10). Im Rahmen des Erfaſſungsverfahrens der polizeili⸗ chen Meldebehörde iſt in dem Erfaſſungsvorgang gleich⸗ zeitig auch die perſönliche Vorſtellung der Wehrpflichtigen unter Vorlage ihrer Perſonalpapiere mit abzuwickeln. Iſt ein Dienſtpflichtiger von dem Ort der polizeilichen Meldebehörde, bei der er ſich anzumelden hat, vorüber⸗ gehend abweſend, ſo hat er ſich bei ihr zunächſt ſchriftlich und nach der Rückkehr unverzüglich perſönlich anzumelden. Von der Verpflichtung zur Anmeldung und perſön⸗ lichen Vorſtellung ſind die Dienſtpflichtigen befreit, die bereits Arbeitsdienſt leiſten oder in der Wehrmacht oder SsS⸗Verfügungstruppe aktiv dienen. Ein Dienſtpflichtiger, der durch Krankheit an der perſönlichen Vorſtellung verhindert iſt, hat hierüber ein Zeugnis des Amtsarztes oder ein mit dem Sichtvermerk des Amtsarztes verſehenes Zeugnis eines anderen beam⸗ teten Arztes vorzulegen. 5 Die Verſäumung der Vorſtellungsfriſt entbindet nicht von der perſönlichen Vorſtellung. Völlig Wehruntaugliche(Geiſteskranke, Krüppel uſw.) können aufgrund eines Zeugniſſes des Amtsarztes von der perſönlichen Vorſtellung befreit werden, desgleichen auf Antrag ſchiffahrttreibende Wehrpflichtige. Ein Dienſtpflichtiger, der einer ihm obliegenden Pflicht micht rechtzeitig nachkommt, kann durch die Polizeibehörde mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen zu ſofortiger Pflicht⸗ erfüllung angehalten werden. G enenfalls erfolgt Vor⸗ führung und Strafverfolgung nach den 88 140, 142, 143 des Reichsſtrafgeſetzbuches. Der Dienſtpflichtige ſoll bei der perſönlichen Vor⸗ ſbellung mitbringen: a) den Urtsſchein; 3 Nachweiſe über ſeine Abſtammung, ſoweit ſie in feinem oder ſeiner 1 Beſitz ſind(Ah nenpaß); e) die Schulzeugniſſe un Nachweiſe über ne rufsausbildung( ehrlings⸗ und Geſellenprüfung); Donnerstag, den 15. April 1937: Freitag, den 16. April 1937: d) das Arbeitsbuch; dieſes hat der Unternehmer dem Dienſtpflichtigen zu dieſem Zweck auszuhändigen; wels vi v iu Maunhe ein, L 6, 1(Jinumer 20, Sorra ub 1937/ Jahrgang 1912. e) Ausweiſe über Zugehörigkeit zur HJ(Marine⸗H J., Luftſporteinheiten der HF.): zur SA., zur SS., zum NS K., zum NS.⸗Reiterkorps, zum Deutſchen Segler⸗ verband, zum De(Deutſcher Luftſportverband) und über die Ausbildung in dieſem, zum ROB.(Reichsluftſchutz⸗ bund), zum FWGM.(Freiw. Wehrfunk, Gruppe Marine), um DAD.(Deutſch. Amateur⸗Sende⸗ und Empfangs⸗ jenſt), zur TN.(Techniſche Nothilfe), zur Freiwilligen Sanitätskolonne(Rotes Kreuz), zur Feuerwehr: H) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſport⸗ abzeichens oder des S A.⸗Sport⸗Abzeichens; g) Freiſchwimmerzeugnis, Rettungsſchwimmerzeugnis, Grundſchein, Leiſtungsſchein, Lehrſchein der Deutſchen Le⸗ bensrettungsgeſellſchaft(De R.): den Nachweis über fliegeriſche Betätigung, für An⸗ gehörige des fliegeriſchen Zivilperſonals der Luftwaffe, der Luftverkehrsgeſellſchaften und der Reichsluftverwal⸗ tung, die Beſcheinigung des Dienſtſtellenleiters über flie⸗ geriſch⸗fachliche Verwendung und Art der Tätigkeit; i) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Motorboote ⸗ 8 die Beſcheinigung über Kraftfahrzeugausbildung beim NS— Amt für Schulen— den Reiterſchein des Reitinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung; J) den Nachweis über die Ausbildung beim Roten Kreuz; 8 m) den Nachweis über Seefahrtszeiten, Seefahrtbuch, über den Beſuch von Seefahrtſchulen, Schiffsingenieur⸗ ſchulen, der Debegfunkſchule, Patente; n) das Sportſeeſchifferzeugnis, den Führerſchein des deutſchen Seglerverbandes, den Schein C einer Seeſport⸗ ſchule, das Seeſportfunkzeugnis; o) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt(Wehr⸗ paß, Arbeitspaß oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitausweiſe, Pflichtenheft der Studentenſchaft; p) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht, Landespolizei oder SS⸗Verfügungstruppe: q) den Aufnahmeſchein als Freiwilliger der Wehr⸗ 9 des Reichsarbeitsdienſtes oder der SS⸗Verfügungs⸗ ruppe; r) zwei Paßbilder in der Größe 37:52 mm in bürger⸗ licher Kleidung und ohne Kopfbedeckung. Jeder Dienſtpflichtige, ſeine Verwandten erſten Gra⸗ des und ſeine Ehefrau haben einen etwa beabſichtigten Antrag auf Zurückſtellung von der Ableiſtung des Reichs⸗ arbeitsdienſtes und des aktiven Wehrdienſtes tunlichſt be⸗ reits bei der Anmeldung zu ſtellen. Die Zurückſtellung⸗ ziſt ſchriftlich oder zur Niederſchrift bei der polizeilichen Meldebehörde zu beantragen. Einem etwaigen Zurück⸗ ſtellungsantrag ſind die erforderlichen Beweismittel, ins⸗ beſondere Lehrverträge, den uſw. anzuſchließen. Erfaſſungsplan: Momtag, den 12. April 1937: 7.30 Uhr: A bis Box; 15 Uhr: Bra bis D. Dienstag, den 13. April 1937: 7.30 Uhr: E bis Go; 15 Uhr: Gra bis Hey Mittwoch, den 14. April 1937: 7.30 Uhr: Hi bis Key; 15 Uhr: Ki bis Kuy 15 Uhr: Mu bis Ni 7.30 Uhr: Ro bis Schn; 15 Uhr: Scho bis Stem 7.30 Uhr: L bis Mr; Montag, den 19. April 1937: Erfaſſung sort: b Berlin, 6. April. In Erweiterung der bereits in Angriff für die Beſchaffung von alſo Beſcheinigungen der Schulbehör⸗