men⸗ etter⸗ inen enen in ſo blu⸗ önen Itter. fung dere Ende nzen amit den ände Nr. 80 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 7. April 1937 Generalpoſtmeiſter von Stephan Zum 40. Todestag. Am 8. April ſind 40 Jahre vergangen, ſeitdem Heinrich pon Stephan im Alter von 66 Jahren die Augen für immer ſchloß. Mit 17 Jahren war er 1845 als Poſtſchreiber in ſet⸗ nem Heimatort Stolp in den Poſtdienſt getreten. Seine Be⸗ gabung, ſeine ungewöhnliche Arbeitskraft und ſein vielſei⸗ tiges Wiſſen führten ihn ſchon im Jahre 1870 als General⸗ poſtdirektor an die Spitze der Poſtverwaltung des Nord⸗ deutſchen Bundes und daͤmit 1871 der Deutſchen Reichspoſt. Nach der Vereinigung von Reichspoſt und Reichstelegraphie im Jahre 1876 wurde Stephan Generalpoſtmeiſter und mit der Einrichtung des Reichspoſtamts im Jahre 1880 Staats⸗ ſekretär dieſes Reichsamts, was er bis zu ſeinem Tode im Jahre. 1897 blieb. Staat und Wiſſenſchaft haben ihm in reichen äußer⸗ lichen Ehrungen die Anerkennung zuteil werden laſſen, die ſein überragendes Wirken für das Poſt⸗ und Nachrichten⸗ weſen in Deutſchland und der Welt herdiente.— Er ſah in der Poſt eine Einrichtung, die nur der Allgemeinheit und dem Kulturfortſchritt des Volkes zu dienen hatte, und erſt der Zeit nach dem Zuſammenbruch des deutſchen Volkes blieb es vorbehalten, von dieſen Grundſätzen abzuweichen. Einen großen Schritt vorwärts zur Ein heit des bis dahin zerriſſenen Poſtweſens in deutſchen Landen tat Ste⸗ phan, als es ihm im Jahre 1867 gelang, gegen eine Ab⸗ findungsſumme die Fürſtlich Thurn und Taxisſche Poſt in das preußiſche Poſtweſen zu übernehmen. Auf dieſem Grunde wuchs die einheitliche Voſtverwaltung des Nord⸗ beutſchen Bundes und danach des Deutſchen Reiches, die nur noch Bayern und Württemberg Sonderrechte ließ. Die Anerkennung der Welt brachte ihm ſein größtes Werk, die Gründung des Weltpoſtvereins. Im Jahre 1868 legte er ſeine Denkſchrift vor, die 1874 in Bern zur Gründung des„Allgemeinen Poſtvereins“ führte, dem 22 Staaten mit 350 Millionen Einwohnern beitraten und der im Jahre 1878 in Paris durch Hinzutritt weiterer außereuropäiſcher Staaten zum„Weltpoſtverein“ wurde Unter Fortfall der Abrechnungen zwiſchen den einzelnen Ländern wurden einheitliche Briefpoſtgebührenſätze im Weltverkehr eingeführt Jedes Land behält ſeitdem die er⸗ hobenen Briefpoſtgebühren. Hunderte von Einzelverträgen wurden durch einen Vertrag erſetzt. Im inner deutſchen Poſtbetrieb iſt ihm, ab⸗ geſehen von Vereinfachungen und Verbilligungen der Ta⸗ rife, die Einführung der Poſtkarte, damals Korreſpondenz⸗ karte genannt, zu verdanken. Im Nachrichtenweſen ſchuf er bis 1881 zur größeren Sicherung der Telegraphenlinien erſtmalig ein unterirdiſches Telegraphenkabelnetz von mehr als 5000 km, das die äußerſten Grenzen des Reiches mit Berlin verband. Die Anfänge der unmittelbaren überſeei ſch en Telegraphen verbindungen, die Deutſchland nach ſeinem Tode erreichte, ſind ihm zu verdanken. Die Ve⸗ deutung des Fernſprechers für das Nachrichtenweſen erkannte er ſofort, als ihm im Jahre 1877 zum erſten Male zwei amerikaniſche Bellſche Telephone zugeführt wurden. Er ſorgte unverzüglich für die Aufnahme des ſtaatlichen Fernſprechbetriebes, obgleich die Oeffentlichkeit dem neuen Nachrichtenmittel gegenüber zunächſt Zurückhaltung beob⸗ achtete. Sein prophetiſcher Geiſt ließ ihn ſchon in einem Vortrag„Weltpoſt und Luftſchiffahrt“ im Jahre 1874 dieſes Verkehrsmittel der Zukunft ahnen und an ſeine ſpätere Verwirklichung glauben. Seine reiche Begabung drängte Stephan zur Betätigung auf vielen Gebieten des Geiſtes und des Wiſſens. Er, der ſelbſt in der Poſtgeſchichte weithin sichtbar als ein Mark⸗ ſtein ſteht, hat im Jahre 1859 ein grundlegendes Werk über die Geſchichte der Preußiſchen Poſt veröffentlicht Seinem Andenken iſt auch die Arbeit gewidmet, die Hermann Wol⸗ pert im Auftrage des Reichspoſtminiſteriums ausgeführt hat und die im„Schrifttum über das deutſche Poſtweſen“ um 40. Todestage Stephans von der Geſellſchaft zur Er. forschen der Poſtgeſchichte Bayerns herausgegeben wird. Es gilt der ewige rund ſaß, daß dort, wo ein unbeugſamer Wille heerrſcht, auch eine not gebrochen werden kann. Kreuz und Quer Es wird doch Frühling.— Katzen als Eheſcheidungsgrund — Zehn Hunde, hundert Fiſche und ein Ehemann.— Eine . Frau macht Haſenragout. Nun iſt's allgemach doch ſchon wieder April geworden, der Frühling läßt ſich nicht mehr länger verheimlichen, und die Blüten drängen mit Macht zum Licht; nicht mehr lange wird's währen, dann blüht und duftet es im deutſchen Süden und Weſten, ja, in der Pfalz und an der Bergſtraße, auch in manchen Tälern, die zur Rheinebene führen, haben jetzt ſchon Aprikoſen., Pfirſich⸗ und Mandelbäume ſich len⸗ zesfroh erſchloſſen und duftige weiße und roſafarbene Schleier über die Landſchaft gewoben. In den Gärten und auf den Feldern wird emſig gearbeitet, der Samen ge⸗ legt für eine neue Ernte. Auch in der Tierwelt regt ſich's, auch dort wird es Frühling. Auf dem Lande merkt man es außer bei den Vögeln vor allem auch bei den Katzen. Ueber⸗ all kam oder kommt Frau Muſchi in dieſen Tagen ins Wochenbett, und bald wuſſelt es in vielen Häuſern und Scheuern von winzigen Kätzchen. An manchen Orten wer⸗ den ſie in dieſem Jahr beſonders herzlich begrüßt, weil durch Gift und Seuchen eine Unmenge von Katzen zugrunde gegangen iſt. Und die Katze iſt doch neben dem Hund im⸗ mer noch das treueſte Familientier, das Haus und Speicher von Mäuſen und Ratten ſauber hält So gern wir unſere Katze auch haben, ſo kann man doch nicht verſtehen, was ſich da in Pittsburg— natürlich in Amerika— zugetragen hat. Man hat ja ſchon mehrmals von Katzenaſylen gehört, die von Frauenſonderlingen ein⸗ gerichtet wurden und bei denen den Tieren in einem befon⸗ ders bezeichnenden Falle, der ſich in London zeigte, ein kaum glaublicher Luxus in der Behandlung und Bekö⸗ ſtigung zuteil wurde. Als dann in einem der Fälle die Her⸗ rin des Katzenaſyls erkrankte, zeigte ſich, daß ihre Ver⸗ treterin mit den verwöhnten Katzen nichts anzufangen wußte, da ſogar jede Katze ihr beſonders zuſammengeſtelltes „Menü“ beanſpruchte. Dieſe Art übertriebener Tierliebe hat man zu allen Zeiten beobachten können. Recht bezeich⸗ nend in dieſem Zuſammenhang iſt die Schilderung eines eigenartigen Katzenaſyls in einer amerikaniſchen Zeitſchrift, die ſich vor etwa hundert Jahren im genannten Pittsburg ereignete. In der weiteren Umgebung der Stadt hatte die Katzenjungfrau Fräulein Mary K., die Tochter eines rei⸗ Steuervergünſtigung und Erbhöfe. In einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters wird u. a. ausgeführt: Die Steuervergünſtigungen für den Uebergang und für die Neubildung von Erbhöfen, die bisher im Reichs⸗ erbhofgeſetz, in den Durchführungsverordnungen zu dieſem Geſetz geregelt waren, ſind zuſammengefaßt und erweitert worden. Die Steuervergünſtigungen ſtellen fachliche Befreiungen dar, die ſowohl dem Veräußerer als auch dem Erwerber zugute kommen. Sie beziehen ſich ſelbſtverſtändlich nur auf Erbhöfe im Sinn der reichsrechtlichen Erbhofgeſetzgebung, nicht auf Beſitzungen, die ſich auf Grund landesrechtlicher fein nach Anerbenrecht vererben, ohne Erbhöfe zu ein. Darüber, ob eine Beſitzung zur Zeit des Ueberganges Erbhof iſt oder in der Hand des Erwerbers Erbhof wird, entſcheidet das Anerbengericht. Es empfiehlt ſich deshalb, beim Anerbengericht anzufragen, wenn Zweifel beſtehen. In Zukunft wird ein Auszug aus der Erbhöferolle ver⸗ langt werden können. Zurzeit wird die Erbhöferolle noch nicht überall fertig vorliegen. Zu beachten iſt, daß auch Familienfideikommiſſe und früher fideikommiſſariſch gebundene Beſitzungen, deren Eigentümer noch nach Art eines Vorerben beſchränkt ſind, Erbhöfe ſein können. Auch auf den Uebergang einer ſolchen Beſitzung können daher die Vorausſetzungen für eine Steuerbefreiung zutreffen. Das gleiche gilt für Erbpacht⸗ güter und Lehnbauerngüter, die Erbhöfe ſein können. Beim Uebergang eines Erbhofes, insbeſondere beim Uebergang von Todes wegen, geht oft auch nicht zum Erb⸗ hof gehörendes Vermögen mit über. Selbſtverſtändlich fällt der Uebergang dieſes Vermögens nicht mit unter die Ver⸗ günſtigungen. Auf den Mitübergang ſolchen Vermögens wird daher bei Erbhofübergängen zu achten ſein. Durch das Reichserbhofgeſetz wird der Uebergang des Erbhofs auf den Anerben befreit. Dabei macht es keinen Unterſchied, ob der Hof im Weg der Erbfolge oder auf Grund eines Uebergabevertrages auf den Anerben über⸗ geht. Es iſt auch ohne Bedeutung, ob der Anerbe kraft Ge⸗ ſetzes berufen oder vom Bauern zuläſſigerweiſe zum An⸗ erben beſtimmt iſt. Die Befreiung gilt auch für den Austauſch eines Erb⸗ hofs und für die Entziehung des Eigentums an einem Erb⸗ hof und die Uebertragung auf die vom Reichsbauernführer vorgeſchlagene bauernfähige Perſon. Die vorgeſehenen Verſorgunzsanſprüche der Abkömm⸗ linge, der Eltern und des Ehegakten des Erblaſſers bleiben, wenn ſie im einzelnen Fall überhaupt der Erbſchaftsſteuer unterliegen, wie bisher ſteuerfrei. Das gleiche gilt für den Erwerb der Nutznießung. Bel Erbhöfen von mehr als 125 ha Größe iſt eine ſteuerliche Vergünſtigung für den Erwerb von Ver⸗ ſorgungsanſprüchen und Nutzungsrechten im allgemeinen nicht gerechtfertigt. Hier bedarf es im einzelnen Fall der Prüfung, ob und inwieweit die geſamten Umſtände, ins⸗ beſondere die Vermögens⸗ und Einkommensverhältniſſe der Beteiligten, Anlaß zu Billigkeitsmaßnahmen geben. Die Heimatzuflucht iſt jedoch in ſedem Falle erbſchaftsſteuerlich Unberückſichtigt zu laſſen. 334 Aktiengeſellſchaſten in Baden Mit einem Aktienkapital von 515 Millionen. Eine vom Statiſtiſchen Reichsamt vor kurzem abgeſchloſ⸗ ſene Unterſuchung über Zahl und Kapital der deutſchen Akkien⸗ geſellſchaften hat ergeben, daß im Deutſchen Reich am Stich⸗ tag der Ermittlung(31. Dezember 1935) 9643 Aktiengeſell⸗ ſchaͤften mit einem Aktienkapital von 22,26 Milliarden Mark vorhanden waren.— Die Erhebung hat zugleich auch bemer⸗ kenswerte Aufſchlüſſe über die regionale Verteilung der Aktien⸗ geſellſchaften auf die einzelnen Länder und Landesteile er⸗ möglicht. Wenn auch die Geſellſchaften an ihrem juriſtiſchen Sitz erfaßt werden mußten, ſo alſo z. B. die IG. Farben⸗ induſtrie nur in Frankfurt a. M., ſo vermittelt die Vertei⸗ lungstabelle doch weſentliche Einblicke in die Gliederung des deutſchen Raumes in vorwiegend induſtrielle und vorwiegend landwirtſchaftliche Gebiete, indem die agrariſchen Gaue des Oſtens und Südens einen weit geringeren Beſtand an Aktien⸗ geſellſchaften aufweiſen als die Induſtriezentren in Mittel⸗ und Weſtdeutſchland. Insgeſamt gab es nach den amtlichen Erhebungen in Baden 334 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 515 454000 Muͤrk. Der Zahl der Geſellſchaften nach iſt am ſtärkſten die Gruppe mit einem Kapital von 100 000 bis 500 000 Mark in unſerer Heimat vertreten. Gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 1932, nach dem es in Baden 379 Aktiengeſellſchaften mit einem Kapital von 569 650 000 Mark gab, iſt eine nicht unbedeutſame Verminderung der Unternehmungen eingetreten, die vor allem auf die Auflöſung kleiner und kleinſter Geſellſchaften zurückzuführen iſt. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 6. April. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt ſtanden zum Verkauf: 41 Ochſen, 206 Bullen, 259 Kühe, 146 Rinder, zuſammen 652 Stück Groß⸗ vieh. Der Auftrieb brachte 104 Tiere mehr als in der Vor⸗ woche. Bei einer unveränderten Höchſtnottz für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 erfolgte kontingentgemäß die Zuteilung. Eine ſehr ſtarke Beſchickung erfuhr der Kälbermarkt mit 752 Tieren(Vor⸗ woche 688). Nachdem die Feſttage verſtrichen, entwickelte ſich nur ein ſchleppender Markt. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60 bis 65. Die Zufuhr zum Schweinemarkt mit 2584(Vor⸗ woche 2344) Tieren war wiederum eine ſehr gute; bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 52,5 erfolgte die übliche Zu⸗ dfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Donnerstag 8. April: 9.30 Kniffe in der Küche; 17 Glückwunſch an Kinder⸗ reiche; 17.10 Schatten um Cornelia, Goethe beſucht ſeine Schweſter, 17.40 Muſit zum Feierabend; 19 AUnterhaltungs⸗ konzert; 20.10 Mit Pauken und Trompeten; 21 Deutſche Weltſchau; 21.15 Lieber Petrus, lache wieder, heitere Funk⸗ fantaſie; 22.30 Unterhaltungskonzert. Freitag, 9. April: 9.30 Sendepauſe; 10 Und nun mit Ernſt und friſchem Schwung. Feierſtunde zum Schulbeginn; 10.30 Sende⸗ pauſe, 14 Muſikaliſche Kurzweil; 14.30 Die Wunſchmühle, Märchenſpiel; 17.40 Mammute in Sibirien; 18 Muſik aus Dresden; 19.15 Es muß viel Glauben ſtehen bei feder Saat, Badener Jungmädels ſingen und erzählen vom Land⸗ dienſt; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 Nordiſches Konzert; 21 Grabbe⸗Zyklus; 22.30 Nachtmuſik. Samstag, 10. April: 9.30 Sendepauſe, 10 Schuljugend baut Segelflugmodelle, Hörbericht; 10.30 Sendepauſe; 15 Reichtum der Arbeit, Hörberichte; 15.30 Kampf im Schönbuch, Hörbericht; 19.58 Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Drum grüß ich dich mein Badner Land, Soldatenliederſingen; 19 Wunſchkonzert; 20.10 So lang's auf der Welt noch a Muſi gibt..„ bunte Folge; Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 8. April: 9.45 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 17 Klänge der deutſchen Roman⸗ tiker; 17.30 Nordiſche Schickſale; 17.45 Liebe zur Kunſt— Liebe zum Volk; 18 Blaskonzert; 19 Froher Feierabend; 20.05 Einführung in die Oper Fra Diavolo; 20.10 Fra Dia⸗ bolo, komiſche Oper von Auber; in der erſten Pauſe 21.10 bis 21.25: Einführung in die folgenden Akte; in der zweiten Pauſe 22 bis 22.15; Nachrichten; 22.40 Tanzmuſik. Freitag, 9. April: 10 Sendepause; 11.15 Hausfrau, hör zu; 1145 Land⸗ funk; 15.15 Alles wege nem Krageknöppche, luſtiges Hör⸗ ſpiel; 17.30 Ein Wegbereiter deutſchen Denkens; 17.45 Er⸗ innerung an Joſef Gottlieb Kölreuter; 18 Muſik aus Dres⸗ den; 19 Muſikanten nach Feierabend, bunter Reigen; 20.10 Unterhaltungsmuſik; 21 Die Geſchichte einer Liebe; 22.30 Un⸗ terhaltungsmuſik. PPPPCTPTTGCCTCTCTCTCTbT—T—T——... w ww — chen, angelehenen Farmers, in ihrer Vorliebe für Katzen äämtliche Tiere aus der Nachbarſchaft unter ihr Dach ge⸗ lockt, wo ſie ſich häuslich fanden. Ihr Eheglück war aller⸗ dings damit beſiegelt, und als ſie mit zwanzig Jahren einen Anbeter zum Altare führte und am Hochzeitsabend der junge Ehemann, das gemeinſame Schlafzimmer betre⸗ tend, mehrere Betten vorfand, die ſämtlich mit ſchlafenden und ſchnurrenden Katzen belebt waren, verbat er ſich dieſe ungewöhnliche Einquartierung. Dabei ſtieß er jedoch bei ſeiner eben angetrauten Gattin auf derartiges Mißfallen, daß ſie, alle Liebe zu ihm vergeſſend, dieſen des Hauſes verwies, ein Befehl, dem dieſer bereitwilligſt Folge leiſtete. Obwohl ſie ſogar ſeinen Namen ablegte, war ſie boshaft genug, nie in eine Scheidung von ihm eiazuwilligen,„da⸗ mit er nicht noch ein anderes Mädchen täuſche“. Später zog ſich die Katzenjungfrau in ein kleines Landhaus zurück, wo ſie ihr ganzes Vermögen mit dieſer Katzenliebe verbrachte, his ſie in größtem Elend ſtarb. Ein anderer Fall, in dem übertriebene Tierliebe zur Cheſcheidung führte, wird aus Los Angeles berichtet. Eine merkwürdige Ueberraſchung wurde dort einem Montage⸗ angeſtellten zuteil, als er von einer mehrmonatigen Dienſt⸗ reiſe zu ſeiner Familie zurückkehrte. Herr Roland M. Com⸗ fort beſaß nur eine Zweizimmerwohnung, die indeß, da er ſelbſt wenig zu Hauſe ſein kann, für ſeine Frau und einen kleinen Sohn ausreichend iſt Bei feiner Ankunft wurde er von ſeiner Frau und ſeinem Sohne aufs herzlichſte begrüßt. Da ſich gleichzeitig lautes Hundegebell bemerkbar machte, wurde der Mann ſtutzig, zumal ihn im nächſten Augenblick zehn laut bellende Hünde zur Begrüßung umzingelten. Der Gatte wußte nicht, was er zu dieſem Empfang ſagen ſollte, zumal ſeine Gattin ihm verriet, daß die Hunde ſchon ſeit Monaten ihre Hausgenoſſen ſeien, ſämtlich brave und treue Tiere. Seine Verwunderung über dieſes fidele Tierleben verwandelte ſich aber in Verärgerung als er weiter er⸗ fahren mußte, daß damit ſeine Heimmenagerie noch nicht erſchöpft ſel. Nein, ſein treues Weib hatte ſichtlich ſich be⸗ müht, Leben und Abwechflung ins Haus zu bringen, indem ſie fünfzig Aquarien kaufte in denen mehrere hundert Fiſche der verſchiedenſten Gattungen herumſchwimmen. Der beſſeren Ueberſicht wegen habe ſie ſie in einem Raume der Zweizimmerwohnung untergebracht. Aus dem frohen Empfang wurde für Comfort eine heftige Entrüſtung, und ſo vermochte er ſeiner Frau gegenüber mit argen Vorwür⸗ fen nicht zu ſparen. Enkrüſtet meinte er daß man ihm nicht zumuten Ente ſeine Wohnung mit zehn Hunden und hun⸗ dert Fiſchen zu teilen Frau Comfor bar aber nicht zu bewegen ihren Fierponk“ aufzugeben ind ſa kam os utr Eheſcheidungsklage des Gatten mit der Begründung, daß er unter den herrſchenden Umſtänden mit ſeinem kleinen Sohne kein geregeltes Familienleben führen könne. Dem Eheſcheidungsantrag wurde natürlich vom Gericht ſofort ſtattgegeben. Was würden die in beiden Fällen genannten überſpann⸗ ten Katzen, und Hundeliebhaberinnen geſagt haben, wenn ſie das erfahren hätten, was ſich in Paris abspielt! Der Schlag hätte ſie wahrſcheinlich getroffen. Auch dieſe„Tier⸗ geſchichte“ jedoch führte zur Eheſcheidung. Auf eine ſelt⸗ ſame Art und Weiſe iſt Madame Simone Batut dazu ge⸗ kommen, den Pariſer Scheidungsrichtern das eigenartigſte Scheidungsmotiv der letzten 20 Jahre zu liefern. Fünf Jahre lang hatte Madame Batut mit ihrer Ehehälfte die ſchwerſten Kämpfe auszufechten, weil ſie nicht in der Lage war, ihm ſieben Mal in der Woche zweimal täglich Fleiſch in ausreichenden Mengen zu ſervieren. Nach einem ſehr heißen Familienſtreit wegen dieſer Fleiſchrationen ſchaute Madame Batut zum Fenſter hinaus und— ſah draußen auf den 1 eine Menge Katzen herumſtreichen. Noch am gleichen Tage, nachdem ihr Gatte zum Geſchäft gegan⸗ gen war, begann ſie mit ihren beiden Söhnen eine große Katzenjagd, die von guten Erfolgen begleitet war. Die „Katzenjagden wiederholten ſich morgens und abends. Jeden⸗ falls hatte Henri Bartut, der fleiſchhungrige Ehemann, Tag für Tag ſeine Fleiſchrakion. Er ahnte nichts, ſondern be⸗ wunderte die Ehefrau, die auf einmal den Weg gefunden atte, um mit dem Wirtſchaftsgeld ſogar den täglichen leiſchhedarf zu decken. Die häuslichen Verhältniſſe geſtal⸗ teten ſich erheblich friedlicher. Eines Tages aber kehrte Henri Bartut vorzeitig aus dem Geſchäft nach Hauſe zu⸗ rück. Als er ſich in der Küche umſah, ſtanden ihm die Haare zu 5— denn ſeine Gattin war eben dabei, einen gro. verſchwanden, und die jene Katzenjägerin ernſthaft darüber befragte, ob ſie auch— einen J. 3 9d chein habe. 8 2 5 2 5 5 4 4 8 5 5 n 8 2 e e 88 85 88 2 5 eee eee 8 8 5 25 33 2 1 e,.. 8 2 ee 5 5 5 .. l 2 Sten——— eee .* 8 0 3 85 0 2 0 5 2 Im Juli 1884 hißte er die deutſche Flagge in Bagida und Lome, in Bimbia, Plantation, Kriby, Batta, im Campodiſtrikt und in Aduni, im Auguſt am Benitofluß 88085 ſei. Ob dieſe Anſicht richtig iſt, mag dahingeſtellt bleiben. Namen wie Sven Hedin, Amundſen un gabe von zwei chungen geſehen hat, ſind ſie doch mehr Ausklang. Große Erfolge waren immer das Werk wenn 5000 bis Forſcher wie Guſtav Nachtigal, Frithjof Nanſen, Roald Amundſen und Sven 9 eine hübſche Ein⸗ . 75 5 94 i 6 N Fase 1 2 kträger 11 mals in den be⸗ des ſchwarzen der Beſitzergreifung durch Deutſchland im Auftrage ſeines[lebens ſchon reichlich müde, ſich zurückſehnte nach Tunis, rund um Musruk Guſtav Nachtigal! Und als die erſte deutſche Fahne über[Epidemie unter den Truppen zum Stehen zu bringen, war forſcht, gänzlich 8 5 g en Geiſt nie f die Dauer zuſagen. So war Nachti 1—. ausahnend, zog er, Fahnen und Flaggen errichtend, durch] men Geiſt nicht auf die Dauer zuſagen. So war Nachtigal Tibet. Kein Eu⸗ Tunis der K ertyphus aus. Vergeblich ſuchten ihn die 1 Tunis der Hungertyphus aus. Vergeblich ſuchten ihn die kehrt, und ſelbſt und in den Küſtendiſtrikten am Südufer des Benito, in[k 5 53 i das E 5 j 5 5 5 8 a 5 e as Elend, das dieſe Seuche 81 975 ö Hickory⸗Town, im September im Kongo, im Oktober in ſahren, und es gelang ihm, das G e 5 Einwohner, die 2— 2 e * 2 7 8— 5 5 A 2 4 5 2 8 3 7 8 7 7 5 F. 2 8 8 Erlebnisse Ben ie fernen Cee Scott könnten gegen diefe Annahme ſprechen. Tatſüchlich war aber das 19. Jahrhundert das Jah. bis drei Talern willensſtarlen und einſatzbereiten Menſchen, von Männern der Tat. Ihr Leben und vor allem i 10.000 pro Jahr ſicherlich nicht die Abenteuer, aber ſie gingen ihnen nicht aus dem Wege, weil ohne wagemuti nahme repräſen⸗ im 3 3 1 zo Fonte ö reits„ziviliſier⸗ Gustav Nachtigal: der Mann, der im schwarzen Erdteil zuerſt die beutſche Flagge hißte„ wilif Die erſte deutſche Flagge in Togo hißte als Sinnbild, rauhen Söhnen Afrikas, des Zeltlager- und Nomaden⸗ Erdteils aus. Vaterlandes der Arzt und Forſcher Dr. Guſtav Nachtigal.] da brach eine Typhus⸗Epidemie aus. Wieder hatte Nach ſchon er⸗ 7 7 7 7 3 2 ein N 0 0 Fr de S. Lei. 8 5 Deutſch⸗Süd⸗Weſt wehte, ſtand unter ihr im Auftrage der[ein Ruhm gemacht. Er wurde Haus⸗ und Leibarzt des unbekannt aber 1 10* 54 h Fon 18 2 3 0 ſeine 5 Afrika. froh, wieder einmal nach Deutſchland zu können, um ſeine ropäer war von Freunde feſtzuhalten. Aber ſein Pflichtgefühl ließ ihm die Eingeborenen — 1 5 N: in jenen Gegenden bildet, zu bannen. Wieder wollte er Ji N Angra Pequena, in Bethanien, der Walfiſchbai, Laonda. e 0 Tibbu, ob ihrer Man ſagt, daß im 20. Jahrhundert für Entdecker und Abenteurer großen Formats kein Platz mehr Rheitsmäßige Ab⸗ hundert der großen geographiſchen Entdeckungen, und ſoweit das 20. Jahrhundert noch ſolche For⸗ pro Kopf, was, beit aufzuzeichnen, iſt nützlich und lehrreich. Des halb bringt die folgende Aufſatzreihe Bilder großer kommen, ſchon Einſatz lein Erfolg ſein kann. Ihr Erleben war bunt, deshalb muß der Bericht gleichfalls bunt ſein. tiert. So ſah es da⸗ ten“ Gegenden f Das Land Fezzan Die erſte deutſche Flagge hißte in Kamerun: Dr. tigal alle Hände voll zu tun, und als es ihm gelang, die war Regierung: Dr. Guſtav Nachtigal! Sein Ende ſchon vor-] Bey von Tunis. Doch dieſes Leben konnte dem ungeſtü⸗ noch das Land Studien fortzuſetzen. Kaum war er aber da, brach in dort zurückge⸗ keine Wahl. Er fuhr wieder nach Tunis, trotzte allen Ge⸗ früchteten deſſen Als er nach Krönung ſeines Werkes am 11. April 1885 nach Deutſchland reiſen, da kam etwas anderes da⸗ Treuloſigkeit und Nachtigal im afrikaniſchen Feſtkleid in 2 32 8 5 4 zwiſchen. Hinterli bot dai 875 Afrika verließ und mit der„Möve“, auf der er gekommen, zwiſch 11 8 Trotz Mf a 2 12 0 e wieder heimwärts fahren wollte, ſtarb er auf dem Kano 1 7202 aher Warnungen Aufnahmen(2): Scherl Bilderdienſt— M. nenboot 160 Meilen von Cap Palmas entfernt. Der Kurier des Königs 915 38. VVV! 5 5 25 2 8 8 8 1 jus eſes hoe 89 0 L 50 on2 br 8 Wer war dieſer Mann, den Deutſchland dazu aus⸗ Der Sultan von Bornu hatte verſchiedentlich deutſche] ga aus, dieſes geheimnisvolle Land kennenzulernen Mühf os o id 7* 7„* To 7 gehen hatte dieſen ſeierliſten Akt zu vollziehen und der Reiſende und Forſcher in ſeinem Lande gaſtlich beherbergt bene e be 1 17 55 der Weg. 705 Welt ſymboliſch zu zeigen, daß mit dieſem Griff über den und unterſtützt. Deshalb wollte ihm der König von Preu⸗ Auch dies al itte ſich 115 genloſſgleiz 5 8 Ozean das Reich ſich eingereiht hatte in die Kolonial⸗ ßen 1868 zum Dank und zur Erhaltung dieſer Freund- In Bed nd Near 1 55 5 an e politik der Weltmächte? ſchaft einige Geſchenke übermitteln. Gerhard Rohlfs, der Grund—— Viele 0 e sc 1 5 al, hen 2 1 damals bekannteſte Afrikareiſende, ſchlug nun dem König noch nie ein weißes Geſicht denn der Baabe von Bar⸗ Krieg in Tunis vor, dieſes Geſchenk durch Nachtigal überbringen zu laſſen, dai verläßt ſein Tal nicht. Daher 9 9 auch ihre 1 8 5 5 8 der nicht nur mit den dortigen Sprachen und Sitten ver⸗ vor mir und ihr Haß 8 l Es zweifelte 5 ide Wäre Nachtigal ein geſunder und kräftiger Menſche traut war, ſondern auch durch ſeine Heilkunſt allmählich daran, daß ich 1 158 Ankunft e. Ran* u Milfkararzt Lane aged ee im dunklen Erdteil einen Namen erworben hatte. ähnliche chriſtliche Beſchäftigungen in kürzeſter geit 8 e Deuiſchlands im Ach en Wbiliabrachte die Geſchenke des Königs nach Tunis, Untergang des Landes herbeiführen, daß irgendeine Peſt Erdteil gwwiſchen der Geburt und dem Tode dieſes[und Nachtigal übernahm es, ſie nach Bornu zu bringen. oder ein Erdbeben oder ein allgemeines Viehſterben mei⸗ Mannes liegt ein reiches Leben, das oft die Spannung Das war damals ein abenteuerliches Wageſtück, der Weg ner Reiſe folgen werde wie ein Schweif ſeinem Kometen. eines Abenteurerromans hat Als der altmärkiſche führte durch Gegenden, die kaum ein Europäer betreten Die Ziviliſierteſten aber waren überzeugt, daß ich nur ge⸗ Pfarrersſohn aus Eichſtädt bei Stendal als junger Mili] hatte, und an Stämmen vorbei, von denen noch kein ſommen ſei um das Gold, das eine Therme, deren ſie tärarzt in Köln ſah. d ß es mit ſei Gefundheit ſeh Abendländer lebend zurückgekehrt war. Der Weg nach, ſich erfreuten, enthalte, mit eigenen Augen zu ſehen, um ant in Koln ſah, 5„ e ede Reſidenzſtadt Kuka“, erklärten damals alle meine Landsleute zur Beſitzergreifung dieſes herr⸗ ſchlecht beſtellt war und er nie ſeinen Beruf würde in der Zeitgenoſſen,„iſt ein ungeheures, von Beſchwerlichkeiten lichen Landes herbeizulocken.“ 5 ö Heimat ausüben können, wenn er ſich nicht gründlich aus⸗ 5 N. 3 a g 5. i und Gefahren aller Art umdrohtes Wageſtück“. Von Afrika Nach einem Monat gelang es ihm zu fliehen. Seiner 8 3 Art umdrohte 0 8 2 0 ges ihm zu fliehen. Seiner kurierte ging er eines Tages kurz zentſchloſſen nach Algier. faunte man kaum die Küſtenſtrecken. Das Innere war im- Kamele und aller Habe beraubt, mit kaum hinreichendem Seine Hoffnung, dort durch Ausübung ärztlicher Praxis die rätſelhafte Sphinx 5 8 8 e 5 ſeinen Lebensunterhalt verdienen zu können, ſchlug fehl mer noch die rätſelhafte Sphinx. Dattelproviant verſehen und geſchwächt durch den erlitte⸗ 8 7 3. 1 7 3 7 0 5 iS fior a 1 ſoino 1 2 0 Da zog er weiter nach Tunis. Hier ging die Praxis zwar, Kurz nach Weihnachten brach Nachtigal auf Einem nen Hunger, riskierte er doch mit ſeinen ſchwarzen Be⸗ 358. 5 1 5 5 5 9 7775 1 ſchiedsbrief ripolis: leitern den dreiwöchigen Fußmarſch durch die mörderiſche aber ſeine Einnahmen waren„ein halbes Dutzend Läuſe, Freunde ſchrieb er in dem Abſchiedsbrief von Tripolis: gleit 5 gen Fuß 0 die 50 alle 1 5 mit nach Hauſe Fade, neten 5„Glaube nicht zu früh, daß ich umgekommen bin, und] Wüſte. Zweimal dem Verdurſtungstod nahe, und wäh⸗ Exemplaren von außerordentlicher Schönheit und Größe“,[wenn Du während 1869 nichts hörſt, warte 1870 ab und rend der letzten fünf Tage vor der Erreichung des erſten denn ver Lohn, den er erhielt, beſtand„im Küſſen der denke, daß Livingſtone nach unglaublicher Zeit wieder ans bewohnten Ortes von Fezzan ohne alle Spur von Nah⸗ Hände, des Rockes und der Beine“. Doch bald half ihm] Licht kam..“ 85 5 bei einem täglichen Marſch von 10 bis 12 Srun⸗ eine Revolution. Er wurde bei den Truppen, die zur Aber noch viel länger mußten ſich die Freunde um den Ente niemand von ihnen den Anſtrengungen und Niederwerfung des Aufſtandes zuſammengezogen wurden, tapferen, kleinen, ſchmächtigen Mann ſorgen. Noch viel n 5 ſte Kleid 5. als Militärarzt angeſtellt. länger, als er ſelbſt gedacht, dauerte dieſe Reiſe. Scharf aum, daß ſie Kleidung beſaßen, die Diener faſt nackt, Als einziger Europäer machte er dieſen Krieg mit, am Tode vorbei, mit ungeheurem Mut und ohne alle VVV r wilde Kämpfe und grauſames Gemetzel, verband Wunden, Mittel, faſt ohne Kleidung der Gefangenſchaft entflohen, umwickelt, die obere Hälfte 5 3 Pariſer Som half, linderte und mußte zuſehen, wie die Truppen mit ſollte Nachtigal erſt nach fünf Jahren von dieſer Expedi⸗ paletot gewickelt einziges Glanzſtück ein elm, den abgeſchlagenen Köpfen der Gegner auf ihren Lanzen tion zurückkehren. kamen ſie abgemagert, zerlumpt und ſchmutzig doch endlich 8 en 105 her wurde marſchiert, erſt der Auf⸗ Von. aeg es 15 0 b de in Musruk an 5 a f a tand niedergekämpft, dann im beſiegten Gebiet Steuern zuerſt bis Musruk.„Ich erwähne nur“, ſchreibt Nachtigal, S 11 Fr NN e eingetrieben, und als keine Wunden mehr zu verbinden„daß ich 30 Tage zur Bewältigung dieſer ſieben Breiten- geringer e eee„ 93 5 2 5 5 855 und geringer Waſſervorrat uns verhinderten, uns dem waren und der einzige, ſchmächtige Deutſche unter den J grade notwendig hatte, und daß ich dieſe mehr als 100 ind 3 Milte derers 8„ deutſche Meilen faſt ganz zu Fuß Feinde des Wüſtenwanderers, der Sonne, auszuſetzen. 25 N zetztere Norte Späteſtens morgens 9 Uhr krochen wir in den Schatten Wen d e oimiger Steine, jede unnütze Bewegung, alſo jede lebhafte Wien denne 0 Deen Pedan⸗ Verdunſtung vermeidend, um ungefähr um 5 Uhr nach⸗ tiſche Gangart 11 ohne Rettung mittags unſeren ſaueren Weg fortzuſetzen. Wo Gerhard Schlaf gab 1 Rohlfs zan einem Tage 10 Liter Waſſer ſeinem Organis⸗ In der Oaſe bon M mus aſſimilierte, mußten ſich unſere ausgetrockneten Lei⸗ ſollte 5 fast ein hulbes Jahr ber mit höchſtens drei Gläſern begnügen. Täglich waren warten, bis er ſich der nächſten wir ſicher, neben ſorgfältig ſkelettierten Mitmenſchen die Sari ban Anschließen konte Raſt zu verbringen, die, oft noch bekleidet mit ihrem Das aber hielt 1 5 lebhafte; Kattunhemd aus Bornu, um ſo lebhafter zu meiner krank⸗ tatendurſtige Geiſt nicht aus. haft gereizten Phantaſie ſprachen. Dieſe„Stadt“ war auf dem ö J 5 5 Grunde eines ausgetrockneten Das Harmonium in der Wüfte Salzſees aufgebaut, die Häuſer Oft drohten ſie zuſammenzubrechen, drohten der Mut, „Drecklöcher“ aus ſalzhaltigen die Spannkraft zu ſinken. Aber mit der letzten Willens⸗ Erdklumpen, die ſich bei einem kraft ſchafften ſie es doch, und man empfing ſie überall mit tropiſchen Regen einfach in höchſter Bewunderung; die Hoffnung, ſie je wiederzu⸗ Wohlgefallen auflöſten, ihr Be⸗ ſehen, war bei allen geſchwunden, die Land und Leute der herrſcher, der„Paſcha“, eine[Tribbu Reſchade kannten.“ Endlich, im April 1870, nach nach Nachtigals Worten„körper- faſt einem Jahr, war die Karawane aus Reiſenden, Kauf⸗ lich und geiſtig äußerſt redu⸗ leuten, afrikaniſchen Gauklern zuſammengeſtellt, und im zierte menſchliche Ruine“, ein Juli konnte Nachtigal die Geſchenke des Königs von Türke, der hier ſeine zerrütteten Preußen dem Sultan Omar von Bornu abliefern. Er Vermögensverhältniſſe dadurch. Tſelbſt berichtet über dieſen feierlichen Augenblick: wieder auf den Damm brachte, 1568. Ich überreichte in ſtattlichem Gehäuſe den kunſt⸗ daß er die durchkommenden voll geſchriebenen Brief des Königs Wilhelm und mußte i i Sklavenkarawanen beſteuerte.] denſelben mehrmals laut vorleſen, während der Scheich Jede ankommende Sklavenkara⸗ ſeinen Inhalt aus der arabiſchen Ueberſetzung ſtudierte. Aufbruch der Expedition Nachtigals nach Bornu am 15. Februar 1869. wane bezahlte hier eine gewohn⸗(Fortſetzung folgt.) für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Druckar beiten Neckar- Bote- Druckerei