Bezugspreis: Monatlich Mb. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Nages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 37: 1160 37. Jahrgang Donnerstag den 8. April 1987 Nr. 81 Die Einheit der Verwaltung Die Zukunft der Gemeinden und Landkreiſe. Reichsminiſter Dr. Frick ſprach am Mittwoch auf der Jahrestagung des Deutſchen Gemeindetages über „Grundſätzliche Fragen der Verwaltungsreform“ Er führte u. a. aus:„Wenn wir auf das verfloſſene Jahr zurückblik⸗ ken, ſo glaube ich ſagen zu dürfen, daß es für die deutſchen Gemeinden in der großen Linie ein erfolgreiches Jahr war. Wichtige Geſetzgebungswerke, von denen ich nur die Real⸗ ſteuerreform und das Deutſche Beamtengeſetz zu erwähnen brauche, haben den Einbau der Gemeinden in das Reich weitergeführt. In den Gemeinden ſelbſt hat indeſſen die ſtille und zähe Arbeit im Dienſte der Volksgemeinſchaft und der neuen durch den Vierjahresplan geſtellten Aufga⸗ ben, der Kampf um die völlige Wiedergeſundung ihren Fortgang genommen. Die Gemeinden haben die Erwar⸗ tungen, die wir in ihre Mitarbeit geſetzt haben, vollauf er⸗ füllt; ihre innere Feſtigkeit hat erfreulich gewonnen; der Kreis der Gemeinden, die wir als noch nicht völlig wieder⸗ geſundet bezeichnen müſſen, hat weiterhin abgenommen.“ Der Reichsminiſter bezeichnete die Deutſche Ge⸗ meindeordnung als eine der bedeutſamſten Entſchei⸗ dungen in dem Werk des Neubaues.„Das Dritte Reich hat ſich in dieſem Grundgeſetz unzweideutig zu dem Gedanken bekannt, daß nicht Zentraliſation, Befehlsgewalt einer Stelle bis in die letzten örtlichen Einzelheiten hinein das Kennzeichen unſerer neuen Verwaltung ſein ſoll, daß viel⸗ mehr in dem deutſchen Einheitsſtaat der Selbſtverwaltung und namentlich der Selbſtverwaltung der Gemein⸗ den weiter Raum gelaſſen werden ſoll. Ich kann dabei ohne weitere Erörterungen davon ausgehen, daß wir in der Deutſchen Gemeindeordnung eine Verfaſſungsreform für die Gemeinden gefunden haben, die eine ſchlagkräftige und zielſichere Verwaltung unter allen Umſtänden gewährlei⸗ ſtet, eine Verfaſſungsform, die echter Selbſtverwaltung wei⸗ ten Raum gibt, wenn die Gemeindeleiter die hier liegen⸗ den Möglichkeiten nützen. Dagegen ſind die Auffaſſungen für die Selbſtverwaltung der Gaue zurzeit noch nicht einheitlich; ich glaube aber, daß die praktiſchen Erfahrun⸗ gen, über die wir gerade durch die Umgeſtaltung der Pro⸗ vinzialverfaſſung in Preußen im Jahre 1933 heute bereits verfügen, für die endgültige Löſung eine ſo ausgezeichnete Grundlage bieten, daß auch hier der richtige Weg gefun⸗ den werden kann.“ „Es mag auf den erſten Blick ein gewiſſer Widerſpruch im Weſen gemeindlicher Selbſtverwaltung erſcheinen, wenn ich hier die Frage einer gewiſſen Leiſtungsgleich⸗ heit oder Minderheitsleiſtungsfähigkeit der Gemeinden und Gemeindeverbände erörtere. Ich möchte zur Vermei⸗ dung jeden Mißverſtändniſſes von vornherein erklären, daß eine Gleichmacherei oder Schematiſierung, die an dieſe Wurzeln der Selbſtverwaltung greift, in mir ſtets ihren ſchärfſten Gegner finden würde. Es wird ſtets eine gewiſſe Mindeſtgrenze geben, die erfüllt werden muß, wenn der Selbſtverwaltungsträger ſeiner Aufgabe 1 werden will. Kann dieſe Mindeſtgrenze von einer emeinde oder einem Gemeindeverband nicht mehr ein⸗ gehalten werden, ſo fallen im Unterbau des Reiches in mehr oder weniger weitem Umfang beſtimmte Glieder aus, ſo wird die Einheit der Aufgabenerfüllung zerriſſen und ein Zuſtand herbeigeführt, der ſchon in normalen Zeiten unerwünſcht, in ernſten Zeiten aber unerträglich iſt. Am ſchwierigſten iſt dieſes Problem zweifellos für den Bereich der kreisangehörigen Gemeinden zu löſen. Auch wenn wir uns namentlich in der Geſetzgebung ſtets bewußt bleiben, daß die Anforderungen, die an die kleinen ehrenamtlich verwalteten Gemeinden überhaupt ge⸗ ſtellt werden können, ihre ganz beſtimmten Grenzen ha⸗ ben, auch wenn wir daran denken, daß die kreisangehöri⸗ gen Gemeinden im Landkreiſe ſtets ihren Helfer und Bera⸗ ter haben, befindet ſich die Verwaltung dieſer kleinen Ge⸗ meinden des flachen Landes zurzeit in einem Zuſtand, der ernſtliche Sorge auslöſen muß.“ Dr. Frick erklärte dann, es ergebe ſich mehr und mehr das Bild, daß eine ganze Zahl kleiner Gemeinden unterhalb der unbedingt nötigen Leiſtungsmindeſtgrenze liegen. Ihre Beſeitigung kann deshalb nur eine Frage der Zeit ſein. Auch ſoweit unſere ländlichen Ge⸗ meinden außerhalb des Bereichs der Zwerggemeinden ſte⸗ hen, hat ſich in ihnen ein immer ſtärkeres Mißverhältnis zwiſchen den verwaltungsmäßigen Anforderungen, die an ſie geſtellt werden, und ihrer verwaltungsmäßigen Lei⸗ ſtungsfähigkeit herausgebildet. Die Folgen zeigen ſich nicht nur in einer nicht mehr überall ordnungsmäßigen Erledi⸗ gung der Geſchäfte, ſondern, was noch ſchlimmer iſt, in einer ſtarken Reſignation unſerer ländlichen Bürger⸗ meiſter, die trotz beſten Bemühens ihrer Aufgabe nicht mehr Herr werden können. Auch hier halte ich alsbald durchgreifende Maßnahmen für erforderlich. Dabei möchte ich aber ſchon jetzt klar betonen, daß zur Behebung dieſer Mängel im allgemeinen verwaltungsmäßige Mittel aus⸗ reichen, die an dem Beſtand dieſer Gemeinden und ihrer Selbſtverwaltung nicht rühren. Reichsminiſter Frick legte ſodann dar, daß man auch bei den Stadtkreiſen ganz ähnlichen Fragen be⸗ gegne. Auch hier ſei deshalb die Beſeltigung der 23wergſtadtkreiſe“, die in gewiſſem Umfang ſchon durch die Deutſche Gemeindeordnung vorbereitet werde, auf die Dauer unhaltbar, ſo ſchmerzlich ein derartiger Schritt in manchen bisher als Stadtkreiſe geltenden Ge⸗ meinden mit oft älteſter Tradition empfunden werden möge. 5 Dr. Frick wandte ſich hierauf der Frage der Normal⸗ größe der Landkreiſe zu. Er habe in ſeiner Mün⸗ chener Rede bereits beſtimmte Einwohnerzahlen genannt, 60 000 bis 100 000, innerhalb deren der normale deutſche Landkreis der Zukunft liegen ſoll. Es werde ſich alſo dar⸗ um handeln, in abſehbarer Zeit jedenfalls in einer Reihe von Ländern größere Landkreiſe zu ſchaffen, als ſie bisher dort beſtehen. Auf der anderen Seite ſichere eine derartige Größe der Landkreiſe aber auch die Volks⸗ nähe der Landkreisverwaltung. Die Deutſche Gemeindeordnung geht grundſätzlich davon aus, daß jede Gemeinde die Aufgaben der örtlichen Ge⸗ meinſchaft in Ausſchließlichkeit erfüllen ſoll. Es verbleibt aber neben den Aufgaben, die in der Gemeinde ſelbſt zu erfüllen ſind und ſolchen, die ſich mehr zur überörtlichen Erledigung eignen, eine weitere Gruppe von Aufgaben, die ich als zwiſchengemeindlich bezeichnen möchte. Cie werden ihrer Zahl und ihrer Bedeutung nach immer er⸗ heblicher. Bei beſtimmten Fällen bleibe nach der derzeitigen Rechtslage nur der Weg der Verbandsbildung, der Weg der Begründung eines Zweckverbands, der ſich dann als ein dritter Körper in den regelmäßigen Aufbau zwiſchen Gemeinde und Gemeindeverband einſchiebe. Reichsminiſter Dr. Frick erinnerte daran, daß er in München eine radikale Wiederherſtellung der Einheit der öffentlichen Verwaltung durch Zuſammen⸗ faſſen möglichſt aller Fachverwaltungen in einer einzigen Behörde als Forderung aufgeſtellt hatte.„Soweit aus be⸗ ſonderen Gründen“, ſo habe er damals erklärt,„die Ein⸗ beziehung des einen oder anderen Verwaltungszweigs in die einheimiſche Verwaltung nicht möglich iſt, müſſen dieſe ſelbſtändig bleibenden Sonderverwaltungen in enge Bezie⸗ hungen zur allgemeinen Verwaltung gebracht werden, in⸗ dem ſie wenigſtens einheitlicher politiſcher Führung unter⸗ ſtellt werden. Nur ſo iſt der Ausgleich der Intereſſen der einzelnen Verwaltungszweige möglich. Gerade im Verhält⸗ nis der Gemeinden zu den Aufſichtsbehörden ſte⸗ hen wir ja immer wieder vor der Tatſache einer ungenü⸗ genden Abſtimmung der ergehenden Anordnungen, begeg⸗ nen wir immer wieder Sonderanforderungen, die auf dem ſpeziellen Gebiet durchaus berechtigt ſein können, der Ge⸗ ſamtlage der Gemeinde aber nicht gerecht werden. So fin⸗ det die von uns geforderte Einheit der örtlichen Verwal⸗ tung erſt durch die weitere Forderung der Einheit der Verwaltung in der regionalen Inſtanz ihre Abrundung und Vollendung.“ Das Deutſchtum in Südweſt Ausſprache im ſüdafrikaniſchen Parlamenk. London, 8. April. Wie aus Kapſtadt gemeldet wird, kam es im füdafri⸗ kaniſchen Parlament zu einem lebhaften Wortwechſel zwi⸗ ſchen dem Oppoſitionsführer Dr. Malan und dem Mini⸗ ſterpräſidenten General Hertzog über die Maßnahmen der Unionsregierung gegn das Deuͤtſchtum in Südweſtafrika Dr. Malan erklärte, es wäre beſſer geweſen, wenn die Regierung in ihren Bemühungen, ein harmoniſches Ver⸗ hältnis in Südweſt aufrechtzuerhalten, verſöhnlicher gewe⸗ ſen wäre. Das Vorgehen der Regierung habe bereits zu Proteſten nicht nur von ſeiten Deutſchlands, ſondern auch von ſeiten Italiens geführt. Dieſe beiden Länder betrachten die Aktion der Unionsregierung nicht als einen ſüdakrikaniſchen, ſondern als einen imperialiſtiſchen Schritt. Die einzige Löſung der Probleme in Südweſt könne auf dem Wege freundſchaftlicher Zuſammenarbeit mit Deutſchland erzielt werden. General Hertzog erwiderte, daß die Unionsregierung dem deutſchen Bevölkerungsteil in Südweſt ſtets äußerſt freundſchaftlich gegenübergeſtanden habe. So habe man z. B. der deutſchen Sprache die Gleichberechtigung mit Eng⸗ liſch und Afrikaans gegeben. Etwas Unheilvolles, das nicht zu der glücklichen und befriedigenden Entwicklung des Friedens beitrage, ſei jedoch in das Verwaltungsleben von Südweſt hereingebracht worden. Das deutſche Element habe Maßnahmen wie die Einſchüchterung früherer Deutſcher eingeführt, die Staatsangehörige der Union geworden ſeien. Die Regierung könne einen ſolchen Zuſtand nicht mehr länger dulden. Sie ſei gezwungen worden, energiſche Maßnahmen zu ergreifen. Er, General erh, könne je⸗ doch dem Parlament verſichern, daß die egierung ihr möglichſtes tun werde, ſtets in freundſchaftlicher Weiſe ge⸗ genüber dem deutſchen Bevölkerungsteil zu handeln. 5 — Deutſche und die Pariſer Weltausſtellung. „Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die während der Oſterferien unterbrochen worden waren, ſind nunmehr in Paris wieder aufgenommen worden. Die Be⸗ ſprechungen, die bisher in Berlin geführt worden waren, hatten zu dem Ergebnis geführt, daß einer großen Anzahl deutſcher Staatsangehöriger die Möglichkeit gegeben wird, die Pariſer Internationale Ausſtellung 1937 zu beſuchen. Zur Fortſetzung der Verhandlungen wurden verſchiedene Unterausſchuͤſſe gebildet, die in den nächſten Tagen zuſam⸗ mentreten werden. N Brüſſel. Reichsbankpräſident Dr. acht trifft am 13. April in Brüſſel zu einem 15 der Bel ufenthalt ein, um den Beſuch des Gouverneurs der zu erwidern. 8. Schulſchiff„Schleſien“ bei Dampfer„Borkum“. Bremen, 7. April. Schulſchiff„Schleſien“ hat den Dampfer„Borkum“ erreicht und begleitet das mit eigener Kraft fahrende Schiff, nachdem Schiffe das Wetter beru⸗ 1 higt hat, nach den Azoren. Die e werden vorausſicht⸗ ich am 8. April dort eintreffen. —4 elgiſchen Nationalbank Der Adlerſchild für Kirdorf Glückwünſche des Führers und Görings. Berlin, 8. April. Der Führer und Keichskanzler hat dem verdienten deuk⸗ ſchen Wirlſchaftsführer Geheimrat Kirdorf in Mülheim an der Ruhr der alter Nationalſozialiſt und Träger des Gol⸗ denen Ehrenzeichens der NS DA iſt, zur Vollendung ſei⸗ nes 90. Lebensjahres den Adlerſchild des Deutſchen Reiches verliehen. Die Verleihungsurkunde des Führers an Geheimrat Kirdorf hat folgenden Wortlaut: Sehr geehrter Herr Geheimrat! Zur Vollendung Ihres 90. Lebensjahres ſpreche ich Ihnen herzliche Glück⸗ wünſche aus. In ee e Ihrer hohen Verdienſte um die deutſche Wirtſchaft verleihe ich Ihnen hiermil die höchſte Auszeichnung des Reiches, den Adlerſchild mit der Widmung:„Dem großen deutſchen Wirtſchaftsfüh⸗ rer!“ Mit den beſten Wünſchen für Ihr weiteres Wohl. ergehen bin ich mit Deutſchem Gruß Ihr Adolf Hiller.“ Miniſterpräſident und Generaloberſt Göring hat Geheimrat Kirdorf in einem in herzlichen Worten gehalte⸗ nen Telegramm ſeine Glückwünſche ausgeſprochen. Am 8. April wird Geheimrat Dr. ing. e. h. Emil Kir⸗ dorf 90 Jahre alt. Der deutſche Bergbau, vornehmlich der rheiniſch⸗weſtfäliſche Steinkohlenbergbau, weite Kreiſe der Wirtſchaft und der Nation werden an dieſem Tage mit Ehrfurcht und Dankbarkeit nach dem„Streithof“ blicken. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung verehrt Geheimrat Kir⸗ dorf als den großen Wirtſchaftsführer, der als einer der erſten deutſchen Induſtriellen ſchon im Jahre 1927 ſich dem Führer anſchloß und deſſen Goldenes Parteiabzeichen Sinnbild iſt für die unerſchütterliche Treue, die er ſeinem Führer hielt. Mit reger Anteilnahme ſteht der nun 90⸗Jährige auch jetzt noch allen Erſcheinungen des öffentlichen Lebns gegenüber, vor allem, wenn ſie die weſt⸗ deutſche Heimat oder gar die Steinkohle berühren. Uner⸗ müdlich ſtellt er ſeinen durch beiſpielloſe reiche Erfahrungen und Abgeklärtheit des Urteils gewichtigen Rat zur Verfü⸗ gung. Kit dorfs Lebensweg Der Lebensweg Emil Kirdorfs iſt einzigartig. Im ju⸗ gendlichen Alter von erſt 24 Jahren wurde ihm die kauf⸗ männiſche Leitung der Bergbau AG⸗Holland zu Watten⸗ ſcheid übertragen. Am 8. November 1871 verband er ſein Schickſal mit dem des Ruhrbergbaues. Später übernahm er die kaufmänniſche Leitung der Gelſenkirchener Bergwerks AG., die er aus kleinen Anfängen zur be⸗ deutendſten Montan-Geſellſchaft Europas machte. Sein Werk war nach dem Krieg und dem Diktat von Verſailles mit ſeinen die Ruhrwirtſchaft ſchwer erſchütternden Aus⸗ wirkungen dazu berufen, der Mittelpunkt der wirtſchaftli⸗ chen Wiederaufbau⸗ und Zuſammenſchlußbeſtrebungen“ zu werden, eine Aufgabe, die in der mächtigen Organiſation der Vereinigten Stahlwerke ihre Krönung fand. Als Kirdorf im Jahre 1926 von der Führung zurücktrat, hatte er 53 Jahre lang der Gelſenkirchener Geſellſchaft, faſt 55 Jahre lang dem Ruhrbergbau in leitender Stellung gedient. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat hat er 32 Jahre lang bis zum 21. April 1925 geführt. Von jeher iſt Emil Kirdorf erfüllt geweſen von einer leidenſchaftlichen Liebe zum deutſchen Volk. Seit Bismarcks Entlaſſung hat er dem kaiſerlichen Deutſchland mit Mißtrauen und Spottſucht gegenübergeſtanden. Er warnte oft und ernſt vor dem falſchen Wind einer mehr und mehr von den zerſtörenden Kräften des Parlamenta⸗ rismus abhängig werdenden Regierung, und er ſah das tragiſche Schickſal des deutſchen Volkes bereits lange vor dem Kriege voraus, deſſen Ausgang ihm alle Hoffnung raubte. Die führenden Männer des„Syſtems“ fanden bei ihm nur Verachtung. Erſt als er erlebte wie Zehntauſende Adolf Hitler in opferbereitem Glauben zujubelten, erwachte in ihm die alte Energie. Im Jahre 1927 fand er den Weg 115 Führer und zu neuer Hoffnung für Volk und Vater and Studentenkrawalle in Warſchau Neue Störung der Hochſchulvorleſungen. Warſchau, 6. April. In Warſchau kam es erneut zu Studentenunruhen. In der Techniſchen und in der Land⸗ wirtſchaftlichen Hochſchule Warſchaus waren die Vorleſun⸗ gen nach längerer Unterbrechung wieder aufgenommen worden, während die Univerſität noch geſchloſſen iſt In der Techniſchen Hochſchule wurden bald nach Beginn der Vor⸗ leſungen Stinkbomben und Flaſchen mit Tränengas ge⸗ ſchleudert. In der Vorhalle explodierte ein Kanonenſchlog Alle Vorleſungen mußten abgebrochen werden. An der Landwirtſchaftlichen Hochſchule verſuchten einzelne Studen⸗ ten ebenfalls die Abhaltung der Vorlefungen ugmöglech zu machen, jedoch gelang dies nicht, da die Mehrzahl der Stu⸗ denten nicht mitmachte. a F Noch im Laufe des Tages behandelte der Stelwertreter des Kultusminiſters, Profeſſor Ujeſſti die Angelegenheit in einer von allen pomiſchen Sendern verbeeitelen Rede Ver⸗ brecheriſche Elemente verſachren, das ak id mache Leben zu beherrſchen. Sie ſeien n, ſehr zahlreich kceuten aber vor keinem Mittel phyſiſchen und moraliſchen Terrors zurück, von anonymen Schmähſchreiben bis zu Bomben. Ueberfälle auf einzelne Studenten ſelen beinahe eine nor⸗ male Erſcheinung geworden Von einem normalen Unter⸗ richtsbetrieb könne nicht die Rede ſein. 3 Was ſagt Warſchau dazu? Polniſcher Weſtverband fordert deutſche Gebiete. Graudenz, 7. April. Der Polniſche Weſtverband veranſtaltete in Graudenz im Rahmen ſeiner Pommerellen⸗Woche eine Groß⸗Kundge⸗ ung, an der eine Reihe von offiziellen polniſchen Organi⸗ ſationen teilnahmen. In den Umzügen wurden, ohne daß die polniſche Polizei einſchritt. Transparente mit Aufſchrif⸗ ten getragen wie:„Graudenz ſoll die künftige Hauptſtadt der nichtbefreiten Gebiete werden“. Auf einem anderen Transparent las man:„Das Schlohauer Land muß in den Schoß der Mutter zurückkehren.“ Weitere Schilder verlangten die Einverleibung Maſu · rens, des Ermlands und des Weichſellands in den polniſchen Skaat. Am Marktplatz war eine große Landkarte im Schaufenſter einer Buchhandlung ausgeſtellt, in der die nach Anſicht des Polniſchen Weſtverbands noch zu befrei⸗ enden Gebiete, die bisher zu Deutkſchland gehören, in ro⸗ ter Farbe eingezeichnet waren. In einer Reſolution wird u. a. Folgendes erklärt: Die Bewohner der Stadt Graudenz werden wie bisher, ſo auch weiter, die Wacht an der Weichſel halten und die Inter⸗ eſſen von Nation und Staat auf der pommerelliſchen Erde ſchützen. Aufrechterhalten bleibt in ſeinem nicht realiſierte Recht Polens auf die Wie nicht dem Verlauf der Weichſel, ſo könne man auch nicht die Forderungen und Beſtrebungen der polniſchen Nalion zur Vereinigung aller polniſchen, bisher unbefreiten Länder in den Grenzen des Staates aufhalten.„Den Landsleuten daſelbſt und beſonders im Ermland und Ma⸗ ſuren ſenden wir Worte der Begrüßung und der Zuverſicht und ermunkern ſie zu dem Aushalken bis zu dem Augen- blick, wo mit Gokles Hilfe für ſie das Morgenrot der Frei- heit leuchtet.“ Es werden dann noch Kampfforderun gen ge⸗ gen die deutſche Minderheit in Pommerellen ausgeſpro⸗ chen. ganzen Amfang das nichkbefreiten Gebiete. Dazu ſchreibt der„Deutſche Dienſt“ u. a.:„Man darf eſpannt ſein, was die amtlichen polniſchen Stellen zu die⸗ 5 geradezu ſkandalöſen Reſolution und zu dieſer Kund⸗ Haren ſagen werden. Wenn in Deutſchland in einer öffent⸗ ichen Kundgebung eines großen Verbandes unter den Augen der Regierung durch den Bürgermeiſter einer Stadt in dieſer Form Forderungen auf große polniſche Gebiete angemeldet würden, und ferner entſprechende Landkarten aufgeſtellt und Transparente angebrachte wür⸗ den wie„Wir fordern Pommerellen und ganz Poſen zurück“ „Wir verlangen die Rückgabe Oſtoberſchleſiens“, oder„Wir rüßen die Millionen 12 und Pommerellen“, dann würden ſchen Stellen ſehr unfreundlichen Akt und eine Einmiſchung in die inne⸗ ren Verhältniſſe Polens betrachten. natürlich eine derarkige Kund⸗ haben, und alle jene Kreiſe in Po⸗ 9. egen derartige hetzer olche Elemente wie den Bizebürgermeiſter von Graudenz ein für allemal aus der e dent pol- niſchen Staat mit ihrer chauviniſtiſchen Kundgebung keinen Dienſt geleiſtet haben. 5 5 1 16 Milliarden Liter Oel England lagert rieſige Vorräte ein. London, 7. April. Das amerikaniſche Innenminiſterium hat nach einer Mel⸗ dung des„Daily Expreß“ aus Waſhington die größte Oellieferung, die je in Auftrag gegeben wurde, angehalten. Es handelt ſich um die Verſchiffung von rund 16 Milliarden Litern Texasöl für engliſche Rechnung. Das Oel ſoll, dem „Daily Expreß“ zufolge, von England aufgekauft worden ſein, das es auf Grund des Rüſtungsplanes für einen Kriegs⸗ fall einlagern wolle. f Die Verſchiffung ſollte ſofort beginnen. Die Oelgeſell⸗ ſchaften von Texas verhandeln jetzt mit der Regierung über die Ausfuhrgenehmigung. Außerdem plane man den Bau einer Oelleitung von Texas zum Atlantiſchen Ozean, um engliſchen Oeldampfern das Tanken zu erleichtern. Das Oel würde dann in England in rieſige unterirdiſche Lager ge⸗ pumpt werden. Jugoflawien hat ſich durchgeſetzt Beneſch von Belgrad wieder abgereiſt. Belgrad, 8. April. Der tſchechoſlowakiſche Staatspräſident Dr. Beneſch hat am Mittwochnachmittag Belgrad verlaſſen, im über Agram nach Prag zurückzureiſen. In hieſigen politiſchen Kreiſen verlautet, daß der Be⸗ uch von Dr. Beneſch keine neuen Momente in der Frage er tſchechoſlowakiſchen Pläne hinſichtlich des Ausbaues des Paktes der Kleinen Entente ergeben habe. dieſe Pläne ſcheinen von Dr. Beneſch auf Grund der Er⸗ ſebniſſe der knapp vor ſeinem Beſuch ſtattgefundenen Kon⸗ erenz der Außenminiſter der Kleinen Entente auch nicht nehr entſcheidend aufgeworfen worden zu ſein. In tſche⸗ hoſlowakiſchen Kreiſen wird aber erklärt, daß ſie nur als urückgeſtellt anzusehen ſeien. Ein ſpäteres Zurück⸗ ommen auf ſie ſei in einer geänderten politiſchen Lage hurchaus möglich. Im übrigen hat man ſich lſchechoſlowakiſcherſeits gele⸗ lenklich des Beſuches Dr. Beneſchs offenbar auch davon iberzeugt, daß Zugoſlawien durch ſeine Politik der Her. kellung freundſchaftlicher Beziehungen zu den Nachbarn nut ur Befeſtigung des Friedens beizutragen wünſchk. Gteigende Preiſe in Frankreich Kakaſtroͤphale Auswirkungen der 40 Stundenwoche. Paris, 7. April. Die plötzlich aus agitatoriſchen Gründen erfolgte Ein⸗ führung der Vierzig-Skundenwoche in Frankreich, durch die auf die Woche ein Arbeitstag weniger enkfällt, hal nicht nur in Wirtſchaftskreiſen, ſondern auch insdeſondere in Arbeiterkreiſen erhebliche Beſorgniſſe hervorgerufen. Abge⸗ ſehen davon, daß die zugebilligten Lohnerhöhungen den Ausfall eines Tagesverdienſtes nicht zu erſetzen vermögen, haben ſie ſofort ein weiteres Anziehen der Preiſe auf allen Gebieten zu Folge gehabt. Die Preisſteigerung beunruhigt die Bevölkerung außer⸗ ordentlich und hat im allgemeinen die Spanne der Abwer⸗ kung längſt überſchritten. Inzwiſchen iſt bereits die Auf⸗ wertung der landwirtſchaftlichen Preiſe verlangt worden, eine Forderung, der ſich ſowohl Regierung als auch Par⸗ lament nicht werden widerſetzen können, wenn nicht die geſamte Landwirtſchaft zuſammenbrechen ſoll. Die Ausdeh⸗ nung der Sozialgeſetze von der Induſtrie auf die Land⸗ wirtſchaft beſchleuͤnigt dieſe Entwicklung weiter. Schon jetzt überſteigt die Verteuerung der Lebenshal⸗ tung die den Arbeitern zugebilligten geringen Lohnerhö⸗ hungen. Daraus ergeben ſich neue Lohnforderungen, neue Streiks, neue Beunruhigungen für die Wirtſchafft und ein weiteres Abgleiten von Aufträgen in andere Länder, ſo daß bereits ſetzt 50ſſe Werke über Auftragsmangel klagen 191 es nicht unmöglich iſt, daß ſie ihre Betriebe ſtillegen müſſen. Die Großhandelsrichtzahl für 45 verſchiedene Waren iſt von 372 im Juni 1936 auf 517 Ende Februar 1937, auf 525 am 6. März 1937 und auf 536 am 27. März 1937 (alſo im ganzen um 44,1 v. H.(9 geſtiegen. Die Richtzahl für Induſtrieerzeugniſſe ſtieg von 351 im Juni 1936 auf 528 Ende Februar 1937, auf 536 am 6. März 1937 und auf 552 am 27. März(alſo im ganzen um 57,3 v. H.(h. Die Kleinhandelsrichtzahl, die 34 Artikel umfaßt, weiſt ebenfalls eine anſteigende Entwicklung auf. Sie betrug Ende Januar 1937 567, Ende Februar bereits 577; die 9510 175 März liegt noch nicht vor, dürfte jedoch abermals höher ſein. Die Richtzahl für die Ausgaben einer Arbeiterfamilie von vier Perſonen iſt von 438 Ende 1935 auf 540 Ende 1936, alſo um 23,3 v. H.(9 geſtiegen. Wie ſie Ende 1937 ausſehen wird, iſt angeſichts der Geſamtentwicklung noch gar nicht abzuſehen. Wien. In Wien wurde die Ausſtellung„Deutſche Bau- kunſt— Deutſche Plaſtik am Reichsſportfeld“ eröffnet. Sie gibt der Bevölkerung Wiens zum erſten Male Gelegenheit, den Bauſtil des neuen Deutſchland kennenzulernen. Warſchau. Wie verlautet, beabſichtigt die polniſche Re⸗ gierung zur Bekämpfung der unberechtigten Preisſteige⸗ rungen einen Preiskommiſſar zu berufen. e Die vom NS⸗Lehrerbund veranſtaltete Ta⸗ ung für Geſchichtslehrer wurde mit einem Vortrag des Reie sleiters Roſenberg über deutſche Geſchichte eröffnet. Ein für emal: Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 37 „Nein, du ſollſt 1171 deine Anweſenheit die Reinheit dieſes Hauſes nicht beflecken, du und dein Geliebter, ihr ſeid Abenteurer und gehört in die Welt hinaus, wüßte Konrad Mayburg, daß ſeine Ehe mit dir ungültig iſt, weil du dem Geſetze nach noch an mich gebunden biſt, wüßte er, daß Saſcha Lermontow nicht dein Bruder, ſondern dein Geliebter iſt, er würde ſich voll Entſetzen von dir wenden und dich von der Schwelle ſeines Hauſes weiſen.“ „Nur ein paar Wochen noch, Michael, dann will ich ja gehen und nie wieder hierher zurückkehren—“ Dabei dachte ſie nur daran, daß Konrad Mayburg in den wenigen Wochen ſeine Erfindung abgeſchloſſen haben würde, zu der nur noch einige praktiſche Verſuche gehörten. Wenn ſie dann dieſe Erfindung an ſich brachten und da⸗ mit ins Ausland flüchteten, würden ſie dort ſo große Sum⸗ men dafür erzielen, daß ihre Zukunft geſichert war. Aber Michael Romanowski ließ ſich weder durch Bitten, noch durch Tränen erweichen. „Keine Stunde gebe ich dir noch länger Friſt, keine Stunde länger darfſt du in dieſem Hauſe weilen. Ent⸗ weder, du fügſt dich meinen Bedingungen, oder Konrad Mayburg erfährt durch mich, daß ſeine Ehe ungültig iſt, erfährt durch mich, daß du mich um Glück und Ehre ge⸗ bracht und nun ihn zum Opfer auserſehen haſt.“ Da aber wurde plötzlich die Tür aufgeriſſen und Saſcha Lermontow eilte herein. Er lachte höhniſch auf und rief: „Laß dich von den Drohungen dieſes Menſchen nicht er⸗ ſchrecken, Werra. Konrad Mayburg liebt dich, er wird dir mehr Glauben ſchenken, als ihm— und ich habe mich ſoeben Eine ſchändliche Komödie Sowjetfreiwillige als„ſpaniſche Rekruten“ Baris, 7. April. Zu dem vor allem von der italieniſchen Preſſe ge⸗ brachten Enthüllungen von Materiallieferungen und Ver⸗ ſtärkungen von ſeiken Frankreichs für die ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten“ ſchreibt der Außenpolitiker des„Exzelſior“, in franzöſiſchen zuſtändigen Kreiſen dementiere man dieſe Nachrichten. Man weiſe auf die Tatſache hin, daß die Py⸗ rendengrenze Tag und Nacht ſcharf überwacht werde. In⸗ zwiſchen habe auch Oberſt Lunn, der mit der internationa⸗ len Kontrolle beauftragt ſei, ſeinen Poſten angetreten. Dieſer Behauptung des„Exzelſior“ widerſprechen wei⸗ tere Enthüllungen der„Action Francaiſe“. Dieſes Blatt, das bisher unbarmherzig faſt täglich Verſtöße Frankreichs gegen die Nichteinmiſchungsbeſtimmungen angeprangert hat, ſchreibt unter der Ueberſchrift„Die ſchändliche Komö⸗ die der ſogenannten Freiwilligen“ u. a., man wiſſe, daß den meiſten Freiwilligen vor ihrer Abreiſe ins bolſchewiſtiſche Spanien ihre Perſonalpapiere abgenommen würden. Da⸗ durch würde es ihnen unmöglich gemacht, jemals wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Die Volksfront habe nun ein ebenſo einfaches wie wirkungsvolles Mittel gefunden, um die neuen Schwierigkeiten, die durch die internationalen gehen. miſchungsbeſtimimungen eingetreten ſeien, zu um⸗ gehen. Die Anarchiſten und Kommuniſten von Valencia häk⸗ ken ſoeben angeordnet, daß ſämkliche im Auslande wohnen⸗ den Spanier der Jahrgänge 1932 bis 1936 ſich zur Mo⸗ bilmachung bei den Konſulaten der ſpaniſchen Jolſchewiſten ſtellen müßten. Das Spiel ſej nun rechk einfach. Wenn ſich nun auf einem dieſer Konſulafe ein Freiwilliger melde. ſo erhalte er einfach einen Paß und die Sache ſei erledigt. Das Blatt 5 aus ſicherer Quelle, daß die verſchieden. ſten Konſulate der ſpaniſchen Bolſchewiſten, beſonders die in Frankreich und in der Schweiz, Päſſe in großen Men⸗ gen erhalten häkten, ſo daß ſämtliche Nachfragen zufrieden. geſtellt werden könnten. Die„Action Francaiſe“ gibt dem Kontrollbeauftragten an der Pyrenäengrenze, dem däniſchen Oberſten Lunn, den Rat, ſich eine ganze Armee von Dolmetſchern zu beſorgen. Er könnte dann aus einigen wenigen Jeg mit den neuen„ſpaniſchen Rekruten“ feſtſtellen, wer von ihnen ein echter Spanier ſei. Nur ſo könnte dem ganzen Täu⸗ ſchungsmanöver am ſicherſten ein Ende gem gt werden. Bolſchewiſtiſcher Nacheakt Vier norwegiſche Seeleute verhaftet. Oslo, 8. April. Vier norwegiſche Seeleute, die ſich an Ver finniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze auf ſowjetruſſiſches Ge⸗ biet verirrt hatten, wurden von der ſowjetruſſiſchen Grenz⸗ vache verhaftet. Die norwegiſchen Seeleute, die mit einem Boot an Land gerudert waren, wollten von der auf fin⸗ liſchem Gebiet gelegenen Radioſtation Vaidaguba aus tele⸗ onieren. verrirten ſich aber und gerieten am frisch ſowiet⸗ zuſſiſchen Grenzfluß auf die ſowjetruſſiſche Seite. Der Ka⸗ bitän des Fiſchdampfers, zu dem die Verhafteten gehören, für die Befreiung vagte nicht, ſofort an Ort und Stelle einer Mannſchaft zu wirken, da er fürchten mußte, eben⸗ alls verhaftet zu werden. Das norwegiſche Außenminiſterium hat den norwegt⸗ chen Geſandten in Moskau beauftragt, bei der ſowjetruſſi⸗ chen Regierung die ſofortige Freilaſſung der torwegiſchen Seeleute zu fordern. In der norwegiſchen Preſſe wird vielfach darauf hingedeutet, daß die Verhaf⸗ ung der Seeleute ein Racheakt der ſowjetruſſiſchen Grenz⸗ vache ſei für die Ver aftung bolſchewiſtiſcher Spione in Norwegen und in Finnland. i Jagod as Geheimſchrank Diamanten im Werte von 120 000 Mark. London, 8. April. Der Warſchauer Korreſpondent des „Daily Expreß“ veröffentlicht Einzelheiten aus dem Pri⸗ vatleben Jagodas, des jetzt geſtürzten GPu⸗Häuptlings, unter deſſen Blutterror das ruſſiſche Volk viele Jahre ge⸗ litten hat. Nach der Verhaftung hat man Jagodas Wohnung durch⸗ ſucht und dabei in einem Geheimſchrank hinter ſeinem Bell Diamanten im Werte von mehr als 120 000 Reichsmark und amerikaniſche und apaniſche Banknoten in Höhe von rund 72 000 Reichsmark gefunden. Die Sowjets erklären hierzu, damit ſei der Beweis erbracht, daß Jagoda aus der Sowjekunion über Mandſchukuo und Japan habe Erdal Schuhereme Michael taumelte entſetzt einige Schritte nach rückwärts und ſtarrte Saſcha an. Er atmete ſchwer, preßte ſich in dieſen Augenblicken Dann ſtammelte er: Mit Lieſelotte Mayburg— verlobt—“ Trotzig reckte ſich Saſcha Lermontows hagere Geſtalt. Um ſeinen Mund lag ein triumphierendes Lächeln, als er entgegnete: „Ja— jetzt ſind wir doppelt dem Hauſe Mayburg ver⸗ bunden— und wenn Sie es nun noch wagen, den Kampf mit uns aufzunehmen, ſo wird Ihnen eine Niederlage ge⸗ wiß ſein—“ Aber Michael Romanowski achtete kaum noch auf dieſe Worte, ſondern ſtürzte aus dem Zimmer, rannte den Kor⸗ ridor entlang und eilte ins Freie. Seine Schläfen häm⸗ merten ſo ungeſtüm, daß er ſich danach ſehnte, den kühlen Nachtwind um ſeine heiße Stirn ſtreichen zu laſſen. Seine Gedanken wirbelten in einem tollen Kreis. Es war ihm unmöglich, Klarheit zu ſchaffen. Aber als er das Rauſchen der Bäume über ſich vernahm und die Stille des Parkes ihn umfing, kam es ihm mit grauſamer Klarheit zum Bewußtſein, welche Botſchaft er vernommen hatte. Saſcha Lermontow, der Abenteurer— der in der Geſell⸗ 225 Petersburgs eine zweifelhafte Rolle ſpielte und der eit Jahren der Geliebte Werras war— er ſollte ſich mit der ſüßen, reinen, keuſchen Lieſelotte Mayburg verlobt haben— Das mußte unmöglich ſein, einem ſolchen Manne konnte Lieſelotte Mayburg nicht ihr Jawort geben. Sie kannte ihn ja erſt wenige Tage— ſie wußte nichts von ihm und ſeiner Herkunft— a Michael Romanowski atmete ſchwer und preßte ſeinen Kopf an die kalte Lehne einer Steinbank, um das Fieber zu hemmen, das durch ſeine Adern tobte. 5 Wenn Saſcha Lermontow die Wahrheit geſprochen hatte, ſeine Hand auf das Herz, das ſchmerzhaft zuſammenzog. mit Lieſelotte Mayburg verlobt und ſie wird nicht dulden, daß man ihren Bräutigam beſchimpft“ 3 dann war es nutzlos, den Kampf aufzunehmen.. Ein bitteres Lächeln huſchte um Michaels Mund. fliehen wollen. Im Keller dieſes ſeltſamen„Arbeiterfüh⸗ rers“ hat man außerdem nicht weniger als 700 große Flaſchen franzöſiſchen Champagners gefunden, Würde ihm Lieſelotte— würde ihm Konrad Mayburg glauben, wenn er die Wahrheit über Werra und Saſcha berichtete? Man hielt ihn vielleicht für neidiſch, würde glau⸗ ben, daß er ſeinen Landsleuten den Platz neidete, den dieſe im Hauſe Mayburg einnahmen. Was aber ſollte er tun, um dieſe beiden Menſchen vor bitteren Enttäuſchungen zu bewahren? Lieſelotte durfte doch nicht unglücklich werden— ihr Le⸗ ben durfte nicht zerſtört werden. Er hatte ſie ja ſo lieb— er hätte ſie auf ſeinen Händen tragen mögen, damit ihr Fuß an keinen Stein ſtoße. Und nun ſollte er dieſes drohende Unglück von ihr nicht abwenden können? Sie konnte doch unmöglich Saſcha Lermontow lieben— Und doch—— Man hatte ſich zählt, daß Saſcha verſtand. Warum ſollte ihm dieſes frevelhafte Spiel nicht bei Lieſe⸗ lotte geglückt ſein? f Michael ſtöhnte verzweifelt auf. Doch mußte er die Geliebte nicht ſchützen— und ſie vor allem Leid bewahren—? Sein eigenes Leben war von dieſen beiden zerſtört wor⸗ damals in Petersburg ſo oft davon er⸗ Lermontow die Frauenherzen zu betören den— es durfte kein neues Opfer gefordert werden. Wo aber war ein Ausweg aus dieſem furchtbaren Irrgarten? Verzweifelt preßte Michael ſeine Hände auf das unruhige Herz. Aber wie ſchon einmal, ſo zuckte er auch heute zuſam⸗ men, denn ſeine er auf ſeiner Bruſt verborgen trug. Hände fühlten das koſtbare Kleinod, das Haſtig riß er den Lederbeutel hervor und taſtete nach dem Kron⸗Diamant. Mit einem zuverſichtlichen Lächeln hielt er den koſtbaren Stein gegen das helle Mondlicht. „Wenn einer mich retten kann— dann biſt du es— dich will ich opfern für ſie— für Lieſelotte, meines Herzens Königin.“ Und wie gehetzt lief er wieder dem Hauſe zu. (Fortſetzung folgt.) iona⸗ wei⸗ glatt, 'eichs igert omö⸗ den tiſche Da⸗ ieder nun den, alen um⸗ 2 Neues aus aller Welt Neue Dankopferſiedlungen Berlin, 7. April. Im Zuge der von der SA. getra⸗ genen Siedlungstätigkeit werden aus den Mitteln des vorjäh⸗ rigen Dankopfers wiederum zahlreiche Siedlerſtellen in An⸗ griff genommen. In Stade im Bereich der S A.⸗Gruppe Hanſa wird am kommenden Sonntag der erſte Spatenſtich für eine Siedlung von 20 Bauten getan, während am glei⸗ chen Tage die SA.⸗Gruppe Nordmark in Schleswig mit dem Bau von ebenfalls 20 Siedlungshäuſern beginnt. 5 2 Geiſtliche und Kommuniſten Ein Hochverratsprozeß vor dem Volksgerichtshof. Berlin, 7. April. Vor dem Volksgerichtshof begann am Mittwoch ein vorausſichtlich mehrere Wochen dauernder Prozeß gegen ſieben Angeklagte, der aufſchlußreiche Enthüllungen brin⸗ gen wird über die geheime Zuſammenarbeit zwiſchen ka⸗ tholiſchen Prieſtern und kommuniſtiſchen Kreiſen zur Ver⸗ wirklichung der von der ehemaligen KP propagierten ka⸗ tholiſch⸗kommuniſtiſchen Einheitsfront. Nach dem Ergebnis der Vorunterſuchung war der 34⸗ jährige Kaplan Joſef Roſſaint aus Düſſeldorf der leitende Mann aus den Kreiſen der beteiligten katholiſchen Geiſtlichen. Ihm wird vorgeworfen, daß er ſich in ſeiner Eigenſchaft als Betreuer der Düſſeldorfer„Sturmſchar“⸗ Gliederung des katholiſchen Jungmännerverbandes Deutſch— lands in Gemeinſchaft mit ehemaligen leitenden Funktio⸗ nären des Kommuniſtiſchen Jugendverbandes Deutſch⸗ lands, die eine Wiederaufrichtung dieſer aufgelöſten Orga⸗ niſation erſtrebten, beſonders rege für dieſe hochverräteri⸗ ſchen Ziele eingeſetzt hat Bei ihrer Verfolgung hat ihm der 32jährige Franz Steber aus Matgendorf(Kreis Güſtrow in Mecklenburg) ais„Reichsführer“ der Sturm⸗ ſchar zur Seite geſtanden Ferner iſt der 36jährige Kaplan Karl Kremer aus Remſcheid in die Angelegenheit ver⸗ wickelt. Daß es ſich nicht um Machenſchaften untergeordneter Geiſtlicher handelt, beweiſt der Umſtand, daß nach dem Er⸗ gebnis der Vorunterſuchung auch der Generalſekre⸗ tkär des Katholiſchen Jungmännerverbandes Deutſchlands, der 46jährige Kaplan Jakob Clemens aus Düſſeldorf, der geiſtliche Vorgeſetzte Roſſaints, deſſen hochverräteriſche Betäligung in voller Kenntnis ihrer ſtaatsfeindlichen Ziele geduldet hat Der 33jährige Mitangeklagte Netter Him ⸗ mes aus Duſſeldorf hat von einem der mit Roſſaint zu⸗ ſammenarbeitenden kommuniſtiſchen Funktionäre eine hochverräteriſche Druckſchrift entgegengenommen. Ein wei⸗ terer Verbindungsmann der Kommuniſten und Lieferant von Hetzſchriften war der 33jährige Hermann Jülich aus Düſſeldorf. Den letzten beiden Angeklagten wird vorgeworfen, daß ſie von Jülich ſtammende kommuniſtiſche Heßzſchriften auf⸗ bewahrt oder es unterlaſſen haben, trotz Kenntnis der Zu⸗ ſammenhänge die nach den geſetzlichen Vorſchriften gebotene Anzeige zu erſtatten. Roſſaint iſt weiter dadurch belaſtet, daß er einem kommuniſtiſchen Funktionär(Twippert), den er durch Jülich kennengelernt hatte, nach ſeiner Flucht mach Holland im November 1934 mit Geld unkerſtützt, Beſtellungen für ihn entgegengenommen, ihn gewarnt und mit politiſchen Informationen verſehen hat. Die für den geflüchteten bolſchewiſtiſchen Hetzer beſtimmten Nachrichten wurden teils aus dem Inlande, teils aus dem Auslande abgeſandt. Am erſten Verhandlungstage wurden die Angeklagten bis auf Roſſaint über ihre perſönlichen Verhältniſſe ver⸗ nommen. Für die Beweisaufnahme ſind 27 Zeugen und ein aus⸗ wärtiger Sachverſtändiger geladen. Oer Druck der 40⸗Stundenwoche Die Auswirkungen der Einführung der 40⸗Stunden⸗ woche in Frankreich werden von Tag zu Tag fühlbarer, und das dadurch entſtandene Durcheinander in der Preisent⸗ wicklung und in der 8 der Bevölkerung wird im⸗ mer größer. Auch die Preſſe beſchäftigt ſich bereits aus⸗ führlich mit den Zuſtänden. Der„Matin“ weiſt z. B. dar⸗ Auf hin, daß, um das Durcheinander voll zu machen, die Banken und Modehäuſer am Samstag Wolcheo hen bleiben, während die Lebensmittelgeſchäfte und Warenhäuſer am Montag ſchließen müſſen. Es komme hinzu, daß die Schul⸗ eit der Kinder ſich nicht ändere und damit praktiſch für ie Eltern ein Feiertag gar nicht eintrete. Der„Matin“ ſtellt zum Schluß feſt, daß das normale Leben an drei Tagen der Woche geſtört ſein werde. Der Kunde ſei das„zahlende Schwein“, um deſſen Bequemlich⸗ keit 5 niemand zu kümmern habe. Es wird ferner dar⸗ Auf hingewieſen, daß es eine Fülle von Geſchäften gemiſch⸗ ker Branchen gebe, bei denen es unklar ſei, an welchem Tage ſie nun zu ſchließen hätten, ſo daß kein Käufer mehr wiſſe, wann er ein Geſchäft geöffnet finde, und ſchließlich die a e ſowohl an den Samskagen wie an den Mon⸗ kagen leer ſein würden. Eine andere Folge ſei, ganz abgeſehen von dem weite⸗ ren Steigen der Preiſe und dem Abſinken der Kaufkraft der Arbeiterſchaft, die zu erwartende Zahl der Geſchäftszuſam⸗ menbrüche. Im Namen von 350 000 kleinen und mittleren Kaufleu⸗ ten und Induſtriellen wurde an den Miniſterpräſidenten ein Schreiben gerichtet, in dem auf die ernſten Schwierig⸗ keiten 1 wird, die aus der plötzlichen Anwendung ger 40⸗Stundenwoche bei dem Kleinhandel entſtehen. Engliſcher Paſſagierdampfer gaſunken. London, 8 April Der 1600 To. große Paſſagierdampfer „Lairdsmoor“, der ſich auf dem Wege von Dublin nack Blasgow befand, iſt in der iriſchen See geſunken, nachdem ir kurz vorher in dichtem Nebel mit dem britiſchen Motor⸗ chiff„Taranaki“ zuſammengeſtoßen war. Man befürchtet, haß der Kapitän und ein Heizer der„Lairdsmoor“ ertrun⸗ en ſind. Die ſechs Fahrgäſte und die übrige Beſatzung der Lairdsmoor“ konnten von der„Taranaki“ gerettet wer⸗ zen. Brandkataſtrophe auf den Philippinen. Manila, 8. April. In Manila brach in einer Wäſcherei Feuer aus, das ſich infolge ſtarken Windes raſch auf einen großen Teil des dichtbevölkerten Tondo⸗Diſtrikts an der Manila⸗Bay ausdehnte. Die leichtgebauten Wohnhäuſer die⸗ ſer Gegend brannten mit unheimlicher Schnelligkeit nieder. Ein Einwohner kam in den Flammen um, während el verletzt wurden. Insgeſamt ſind durch den Brand 10 00 Menſchen obdachlos geworden. Aus den Nachbargauen i Ludwigshafen.(Im Keller erſchoſſen aufge⸗ funden) In einem Keller in der Hemshofſtraße wurde abends ein lediger 25 Jahre alter Arbeiter von ſeinem Va⸗ tel erſchoſſen aufgefunden Er hatte ſich einen Schuß in die Schläfengegend beigebracht. Vermutlich iſt die Tat ſchon bor zwei Tagen erfolgt. Urſache: Liebeskummer. Ludwigshafen.(Beim Spiel von der Ufer⸗ mauer geſtürzt.) Ein in Ludwigshafen zu Beſuch weilender Volksſchüler fiel beim Spielen am Luitpoldhafen von der etwa ſechs Meter hohen Ufermauer ins Waſſer. Zum Glück konnte er ein vom Ufer ins Waſſer hängendes Drahtſeil erreichen und ſich feſthalten. Von einem Schiffs⸗ jungen, der mit einem Boot an die Unfallſtelle eilte, wurde er, ohne Schaden genommen zu haben, an Land gebracht. Der Schüler hatte mit noch einigen Spielkameraden ver⸗ botswidrig das Hafengelände betreten. Grünſtadt.(Sturz aus dem dritten Stock⸗ werk). Abends ſtürzte das vierjährige Kind Elfriede des Arbeiters Mangold vom dritten Stockwerk des elterlichen Anweſens in den Hinterhof, wo es in hoffnungslos verletz⸗ tem Zuſtande aufgefunden wurde. Am Aufkommen des Kindes wird gezweifelt. Landau.(Wegen fahrläſſtgen Falſcheides verurteilt). Am dritten Verhandlungstag des Schwur⸗ gerichtes Landau hatte ſich der 1893 geborene Friedrich Schafft aus Steinfeld wegen Meineides zu verankworten. Das Gericht ließ Milde walten, nahm ein Vergehen des fahrläſſigen Falſcheides an und verurteilte-Schafft zu 9 Mo⸗ naten Gefängnis. Kaiſerslautern.(Todesfalh. Unerwartet iſt Dipl. Ing. Kurt Geyer geſtorben, der ſeit nahezu zwölf Jahren in der Kraftfahrabteilung des Saarpfälziſchen Landesge⸗ werbeanſtalt als Sachverſtändiger tätig war. Während ſei⸗ ner Wirkſamkeit hat er vor allem dem pfälziſchen Kraft⸗ fahrweſen wertvolle Dienſte geleiſtet. — Lauffen a. N.(Ein rabiater Bulle). Ein nicht alltäglicher Vorfall ereignete ſich in der Bahnhofſtraße. Ein junger Bulle, der von zwei Metzgern zur Waage gebracht wurde, riß aus und ſprang in wilden Sprüngen ſtadtein⸗ wärts. Nach vieler Mühe konnte er endlich eingefangen und in einem Stall untergebracht werden. Im Stall zertrüm⸗ mert eer den Holztrog und flüchtete dann, ein Stück des Troges mitſchleifend Nun ſetzte die Jagd nach ihm ein, bei der es lebensgefährlich zuging Schließlich verfing ſich das widerſpenſtige Tier an einem Toreinfahrtspfoſten. Mit Liſt gelang es dann, dem Bullen eine Blende über die Augen 2 binden und einen weiteren Fallſtrick anzulegen. Der ransport zum Schlachthaus war nicht einfach, denn mehr als zwanzig Mal mußte von den Fallſtricken Gebrauch ge⸗ macht werden Im Schlachthaus ſelbſt verſuchte er nochmals auszubrechen, konnte aber durch den Metzgergeſellen mit einem Schießapparat ins Jenſeits befördert werden. — Schramberg.(Verkehrsunfall.) Abends ſtieß unterhalb der Wirtſchaft„Zum Rappen“ ein auswärtiger abwärts fahrender Langholzkraftwagen mit einem entge⸗ genkommenden Perſonenkraftwagen zuſammen. Der An⸗ prall war ſo heftig, daß der Perſonenkraftwagen ſtark be⸗ ſchädigt und die Böſchung hinuntergeſchleudert wurde. Der Inſaſſe des Perſonenkraftwagens wurde ſchwer verletzt und iſt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Schuldfrage iſt noch nicht ganz geklärt. — Hettingen in Hohenzollern.(4Ajähriges Kind von Motorrad angefahren). Vor dem Schwanen⸗ gaſthof vergnügten ſich an der Schaukel und dem Karuſſell zahlreiche Kinder. Als die Frau des Maurers Anton Lieb ein Kind vom Boden aufheben wollte, ſprang im gleichen Augenblick ihr anderes Kind über die Straße und wurde von einem auswärtigen Motorradfahrer angefahren. Das vierjährige Kind erlitt ſchwere Verletzungen. In der Tübin⸗ ger Klinik mußte ihm ein Auge entfernt werden. — Friedrichshafen(Schwarzfahrt bringt Un⸗ glück). Auf einer Schwarzfahrt ereignete ſich ein Auto⸗ unglück. Als der Schwarzfahrer einen anderen Wagen überholen wollte, fuhr er gegen einen Baum. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Der Lenker des Wagens wurde nur leicht verletzt. Bürſtadt.(mit dem Liefer wagen gegen das Brückengeländer). Der Händler F. Huy erlitt an der Wormſer Rheinbrücke einen ſchweren Verkehrsunfall. In⸗ folge der naſſen Fahrbahn rutſchte ſein Lieferwagen und fuhr mit Wucht gegen das Brückengeländer. Der Lenker und ein Mitfahrer kamen mit leichteren Verletzungen da⸗ von, ein dritter Inſaſſe jedoch, der hinten im Wagen ſaß, erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. Mainz.(Greis totgefahren). Auf der Saarſtraße wurde am Dienstag morgen der 72jährige Hochgeſang aus Gonſenheim von einem Auto angefahren. Hochgeſang war mit einem Handwagen unterwegs und wollte links ein⸗ biegen. In dieſem Augenblick wurde er von dem aus der Pfalz kommenden Perſonenwagen erfaßt. In hoffnungs⸗ loſem Zuſtande wurde der Schwerverletzte in das Kranken⸗ haus eingeliefert, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Bingen.(Nur noch vormittags Unterricht.) Mit Beginn des neuen Schuljahres wird an den Volksſchu⸗ len in den größeren Gemeinden des Kreiſes Bingen nur noch vormittags unterrichtet. Die freien Nachmittage ſtehen dann ganz der HJ. oder in den ländlichen Gemeinden für die Hilfeleiſtung im landwirtſchaftlichen Betrieb zur Verfügung. —— A Schleppkahn leck geworden. Das im Anhang des Radſchleppdampfers„Epervier“ auf der Bergreiſe befind⸗ liche Laſtſchiff 1 zog ſich beim Paſſieren des Tau⸗ berwerths bei Oberweſel einen Leckſchaden zu und mußte oberhalb Kaub vor Anker gehen. Um einem gänz. lichen Abſinken im Kauber Fahrwaſſer vorzubeugen, wurde es bis an die Bacharacher Seite geſchleppt, wo. die aus Feinkohle 1 Ladung in ein Leichterſchiff über⸗ ſchlagen wurde. i Motorrad gegen ein Haus geprallt. In München wurde ein Motorradfahrer, der mit hoher Geſchwindigkeit in die Karlſtraße einbiegen wollte, aus der Kurve getragen und rannte mit ſeinem Fahrzeug in voller Fahrt gegen ein Haus. Der Fahrer ſowohl als ſein auf dem Rückſitz befindlicher Be⸗ gleiter erlitten Schädelzertrümmerungen. Sie wurden in hoff⸗ nungsloſem Zuſtande in das Schwabinger Krankenhaus ge⸗ lassen Das Kraftrad war übrigens polizeilich nicht zuge⸗ aſſen. i Glimpflich davongekommen. Ein Memminger Schloſ⸗ ſermeiſter war damit beſchäftigt, ein leck gewordenes Benzin⸗ faß zu ſchweißen. Trotzdem er alle Vorſichtsmaßregeln ge⸗ troffen hatte, explodierte plötzlich das Faß. Der Knall war ſo laut, daß er ganze Straßenzüge weit gehört wurde. Dem Schloſſermeiſter iſt wie durch ein Wunder nichts paſſiert; er erlitt lediglich kleine Hautabſchürfungen. , Schulbeginn in Seckenheim. Morgen Freitag wird die Schule ihre Pforten wieder öffnen, nachdem die Oſterferien zu Ende gegangen. Ein neues Schuljahr beginnt und für unſere Scholaren heißt es nunmehr wieder, morgen früh zur bekanntgegebenen Zeit in ihren Klaſſenzimmern ſich einzufinden und ihre Schulpflichten zu übernehmen. Reu geſtärkt und jetzt mit umſo größerem Eifer werden ſie an die ihnen lieb⸗ gewordene Arbeit gehen, um Eltern und Lehrer durch ihren Eifer und Aufmerkſamkeit Freude zu machen. Ebenfalls die Schulanfänger werden ſich morgen zum erſten mal in der Schule einfinden. An der Hand don Erwachſenen etwas ſchüchtern, manche aber auch ſchon etwas ſicherer im Gefühl ihrer Würde werden ſie daher- ſchreiten und das Reue, Ungewohnte in ſich aufnehmen. Das unbeſchränkte kindliche Spiel für ſie iſt zu Ende, ein neuer Lebensabſchnitt mit Pflichten beginnt. Der erſte Schulweg. Im allgemeinen ſind die„heutigen“ Kinder ſchon lebensſicherer und gefahrenkundiger als die Kinder von früher, aber dennoch exiſtieren auch heute noch genügend Kinder, die noch ganz unſicher und weltfremd ſind, ſich am liebſten ſtändig an Mutters Schürzenband feſthalten und Bange haben, wenn ſie unter Leute gehen ſollen. Meiſtenteils liegt das an der Erziehung, einer gewiſſen Verzärtlichung und großem Beſorgtſein der Mütter. Dieſen verzärtelten, überbehüteten Kindern geht es bekanntlich häufig im Leben ſchlecht, weil ſie einfach dem Leben mit ſeinen Härten und Nackenſchlägen und Gefahren nicht ge⸗ wachſen ſind. a Darum zittern kurz vor dem Schulanfang auch ſo viele Mutterherzen und bangen ſich um ihre Lieblinge, die zur Schule müſſen. Sie fürchten Gefahr für dieſe. Gefahren, die überall auf der Straße lauern. Und auf die Straße müſſen doch die Kinder jetzt hinaus, wenn ſie den Schulweg antreten. Und nicht immer hat jede beſorgte Mutter Zeit, ihren Liebling zu begleiten, ſo daß er ſicher ans Ziel kommt und wieder zurück. Das läßt ſich wohl einmal machen und noch einmal, aber nicht auf die Dauer. Darum heißt es alſo vorbeugen! Fragt nicht, wie das zu machen iſt, ihr Mütter, und meint nicht vorher ſchon, daß man nicht vorbeugen kann; denn man kann es, wenn— mit den Kindern frühzeitig der Schulweg geübt wird. Wenn jede Mutter vor Schulbeginn ihr demnächſt ſchulpflichtiges Kind an die Hand nimmt und anſtatt mit ihm irgendwohin einen Spaziergang zu machen, die Straßen geht und die Plätze überſchreitet, die zwiſchen dem Elternhaus und der Schule liegen, und dabei auf alle Gefahren aufmerkſam macht, deren es in Hülle und Fülle gibt: Auf die vorbeiraſenden Autos und Motorräder und auf die großen Laſtkraftwagen und die Straßenbahn. Und ihm erklärt, weshalb man nicht unmittelbar hinter einem Straßenbahnwagen die Straße überqueren ſoll, und warum es notwendig iſt, eine Straßenkreuzung im rechten Winkel zu überqueren, und warum man ſich vor dem Ueberſchreiten eines Fahrdammes erſt gründlich umſchaut. Aufmerkſam wird das Kind zuhören und ſich gern belehren laſſen. Und es wird auch die Belehrungen be⸗ halten und danach zu handeln verſuchen, weil es die Zweck⸗ mäßigkeit an Hand der Dinge voll und ganz begriffen hat. Und es wird wohl beim nächſten Spaziergang plötzlich die Hand ſeiner Mutter loslaſſen und ſchon ein wenig ſelbſt⸗ ſicherer tun. Die ſechſte Mütterſchule in Baden. Die neue Mütter⸗ ſchule der NS.⸗Frauenſchaft, Kaiſerring 8, die ſechſte Schule dieſer Art im Gau Baden, wurde in Anweſenheit des ſtell⸗ vertretenden Gauleiters Röhn, der Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates und der Stadt ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben. Mannheimer Jubiläums⸗Rennen. Die Gewichte für die Badenia, des am 4. Mat in Mannheim zum Austrag kommenden, mit 15 000 Mark ausgeſtattéeten großen Jagd⸗ Rennens, ſind jetzt erſchienen. Der Handicapper hatte 33 Pferde auszugleichen. Er ſtellte an die Spitze mit 78 Kilo den diesjährigen Karlshorſter Oſterpreis⸗Sieger Salam des ſchweizeriſchen Leutnants Muſy. Tenor, im Beſitz der Kaval⸗ lerieſchule Hannover, erhielt als Nächſter 75 Kilo, dann fol⸗ gen Kriegsflamme mit 74, Wolkenflug mit 73,5, Mumtas⸗ Mahal mit 73, Dorſch mit 71, Le Bougnat mit 70,5, Jam⸗ bus und Laus mit 70, Feldpoſt und Heldenfauſt mik 69 Kilo. Das Terzett des ſchweizeriſchen Oberſtleutnauts Büh⸗ rer bekam 71 Kilo für den neuen Franzoſen Bois Chabot, 67,5 Kilo für Agathon und zwei Kilo weniger für Seni. Aol 1 5 wurden mit dem niedrigſten Gewicht von 63 ilo gebucht. — Anordnung über den Jiſchverkauf. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Fiſchwirtſchaft hat in einer Anordnung unterſagt, die Abgabe von Fiſchen und ee aller Art von der gleichzeitigen Abnahme von anderen Fiſchen, Fiſch⸗ oder ſonſtigen Waren abhängig zu machen. Hilfsbedürftige Mieter. Hilfsbedürftige Mieter vo Wohnungen, die den notwendigen Lebensunterhalt für ſi und ihre unterhaltsberechtigten Angehörigen nicht oden nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln beſchaf⸗ 5 können und ihn auch 1 von anderer Seite, insbeſon⸗ ere von Angehörigen erhalten, müſſen ihre Anträge auf Gewährung von Stundung und Niederſchlagung der Haus⸗ zinsſteuer ſelbſt bei den Fürſorgeverbänden einreichen. Vom 1. April 1937 an kann die Stundung infolge der Steuer⸗ en nur um einen geringen Hauszinsſteuerbetrag er⸗ olgen. Die Miete erhöht ſich entſprechend. Die Fürſorge⸗ verbände haben den Mietern hierfür eine höhere Unter⸗ ſtützung zu gewähren. a 8 Achtung! Luftſchutzſchule! Der nächſte Luftſchutzſchulungskurſus beginnt am Donnerstag, den 15. April. Dieſer Kurſus findet für frei⸗ willige Teilnehmer ſtatt. Anmeldungen ſind in der Wirt⸗ ſchaft„Zur Pfalz“ abzugeben. Auf dem Anmeldungszettel iſt anzugeben: Rame, Wohnung, Beruf, Geburt und Geburtsort. Rechtzeitige Anmeldung iſt erforderlich. Die⸗ jenigen, die nachzuholen haben, wollen ſich am Kurſusbe⸗ ginn melden. Verſäumte Tage müſſen innerhalb 2 Mo⸗ naten nachgeholt werden, andernfalls iſt der Kurſus zu wiederholen. 3 J. A. Hörner. Badiſche Chronik Außenabteilung Karlsruhe des Nechnungshofes des Deutſchen Reiches. (), Karlsruhe. Seit 1. April iſt anſtelle des bisherigen Badiſchen Rechnungshofes die Außenabteilung Karlsruhe des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches getreten. Zur Eröff⸗ nung findet am 24. April ein Feſtakt ſtatt. Außenabkeilun⸗ gen des Rechnungshofes Deutſchen Reiches beſtehen ferner in München, Leipzig und amburg. Auf Grund des Reichs⸗ geſetzes vom 17. Juni 1936 arbeiten Reich und Länder vom Rechnungsjahr 1937 ab in ihrer Haushalts-, Wirtſchafts⸗ und Kaſſenführung nach einheitlichen Vorſchriften und werden nach einheitlichen Vorſchriften geprüft. + 8 S H Heidelberg.(Das Mozart⸗Feſt.) Das Mozart⸗ Felt der Stadt Heidelberg vom 29. Mai bis 6. Juni unter eitung von Generalmuſikdirektor K. Overhoff und Univer⸗ ſitätsmuſikdireftor Prof. Dr. H. M. Popren beainnt am 29. Mai mit einem Serenadenkonzert im Schloßhof, am 30. Mai ſpielt das Elly Ney⸗Trio im Königsſaal des Schloſſes. Im Städtiſchen Theater gelangen(am 30. Mai und 2. Juni) „Don Giovanni“ und(am 31. Mai und 3. Juni)„Figaros Hochzeit“ zur Aufführung. Am 1. Juni findet im Rahmen des Feſtes ein Symphoniekonzert in der Stadthalle ſtatt, am 4. Juni wiederum ein Serenaden⸗Konzert im Schloßhof und am Tage darauf iſt im Königsſaal des Schloſſes das Strub⸗ Quartett zu Gaſte. Am Schluß des Feſtes findet das Chor⸗ Konzert, Meſſe c⸗mall, am 6. Juni in der Stadthalle ſtatt. I Seidelberg.(Der Bub mit dem Zicklein.) Eine nette Szene ſpielte ſich dieſer Tage in der Nähe des Verkehrsamtes ab. Dort beobachteten einige wartende Leute einen etwa 12jährigen Jungen, aus deſſen Ruckſack ein Zick⸗ lein munter in die Welt blickte. Der Bub ſelbſt aber weinte herzzerbrechend. Als man ihn nach dem Grund ſeines Wei⸗ neus fragte, erzählte er, daß er von Gaiberg her nach Hei⸗ delberg geſchickt worden ſei, um das Zicklein zu verkaufen, denn die Eltern brauchten das Geld. Das tue ihm ſo leid, denn nun werde doch das liebe Zicklein, mit dem er immer ſo ſchön geſpielt habe, am Sonntag aufgegeſſen. Schnell ent⸗ ſchloſſen eröffnete eine Frau unter den Paſſanten, die ſich in⸗ zwiſchen um den Bub und ſein Zicklein angeſammelt hatten, eine Sammlung. Als deren Ertrag konnte ſie dann dem Jun⸗ gen 4 Mark übergeben mit der Weiſung, das möge der Vater als Zahlung für das Zicklein betrachten und nun als Gegen⸗ leiſtung ihm, dem Büblein, das Zicklein überlaſſen. Freude⸗ ſtrahlend zog der Kleine nach Gaiberg zurück. Hoffentlich kommt es nun auch ſo, wie es ſich die Helfer gedacht haben! (J. Bruchſal.(Selbſtmord eines 74 Jährigen) Im Weiher an der Nebenbahn nach Übſtadt hat ſich ein 74jähriger Mann aus unbekanntem Grunde ertränkt. 8 Freiburg.(Fahrläſſige Tötung eines Säuglings.) Das Freiburger Schöffengericht hatte ſich mit einem Fall der fahrläſſigen Tötung eines Säuglings zu befaſſen. Ein mit der Wartung von Kleinkindern beauftrag⸗ tes Mädchen wollte in einem Kinderheim nachts ein unruhi⸗ ges Kind dadurch beſchwichtigen, daß es ihm die Bettdecke über den Kopf zog. Als das Mädchen nach anderthalb Stun⸗ den nach dem vermeintlich ſchlafenden, drei Monate alten Kind ſchauen wollte, lag dies tot in ſeinem Bett. Der Tod des Säuglings war durch Erſticken eingetreten. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu vier Monaten Gefängnis. Freiburg.(Verband oberrheiniſcher Nar⸗ renzünfte.) Zur gemeinſamen Pflege der echten Volks⸗ fasnacht haben ſich eine Reihe von Narrenzünften vom Ober⸗ rhein und dem Breisgau zu einem Verband Oberrheiniſcher Narrenzünfte zuſammengeſchloſſen. Dem Verband gehören als Gründungsmitglieder die Zünfte Breiſach, Freiburg mit Her⸗ dern, Kenzingen, Lahr, Lörrach, Staufen und Weil a. Rh. an. Als Oberzunftmeiſter wurde einſtimmig Harry Schäfer, Breiſach, gewählt. (), Konſtanz.(Dreijährige Frauenſchule.) Der Reichserziehungsminiſter hat ſich mit der Errichtung der dreijährigen Frauenſchule an der Friedrich⸗Luiſen⸗Schule in Konſtanz einverſtanden erklärt. Die Friedrich⸗Luiſen⸗Schule beſitzt danach in der Oberſtufe ſowohl die ſprachliche wie die hauswirtſchaftliche Form(Frauenſchule), ſie hat alſo wiſſen⸗ ſchaftliche und Frauenſchulabitursberechtigung. (—) Fürſtenberg b. Donaueſchingen.(Vom Stark⸗ ſtrom getötet.) Als der 32jährige Landwirt Markus Erhart Gülle füllen wollte und den Strom zur elektriſchen Jauchepumpe einſchaltete, brach er plötzlich bewußtlos zuſam⸗ men. Wiederbelebungsverſuche blieben ohne Erfolg. Erhart war anſcheinend mit dem elektriſchen Strom in Berührung ge⸗ kommen. Auch der letzte Hof ſoll erfaßt werden Die landwirtſchaftliche Beratung in Baden. Bereits im Anſchluß an die letzte Tagung des Führer⸗ korps des Reichsnährſtandes, auf der Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring als Beauftragter für den Vierjahresplan die Großoffenſive des Landvolks in der Erzeugungsſchlacht durch ſeine grundſätzlichen Ausführungen ankündigte, hat der Reichsbauernführer eine Anordnung herausgegeben, die einen ſofortigen Ausbau der Wirtſchaftsberatung mit dem Ziel der Erfaſſung des letzten Bauernhofes veranlaßt. Aus die⸗ ſem Grunde hat der badiſche Landesbauernführer, Gauamts⸗ leiter Pg. Engler⸗Füßlin, nach der Verkündung dieſer Auf⸗ gaben eine Arbeitstagung der führenden Amtsträger der Lan⸗ desbauernſchaft Baden im Intereſſe der ſchnellſten Durchfüh⸗ rung der Anordnungen im letzten badiſchen Dorf veranſtaltet. Nunmehr hat als weitere Folgerung des großen Planes zur Leiſtungsſteigerung unſerer einheimiſchen Landwirtſchaft, eine bedeutungsvolle Beſprechung der mit der Neuorganiſa⸗ tion und Durchführung des landwirtſchaftlichen Beratungs⸗ weſens beauftragten Männer in Karlsruhe ſtattgefunden. In allen Kreisbauernſchaften wird nunmehr unter Verantwortung des zuſtändigen Kreisbauernführers, der für die Betreuung der Bauernhöfe verantwortliche, als Bauer oder Landwirt ehrenamtlich tätige Kreishauptabteilungsleiter 2 und der für dieſen Bezirk als Beratungsleiter ernannte Landesökonomie⸗ rat ohne Verzug dafür Sorge tragen, daß der vom Reichs⸗ nährſtand feſtgelegte und unter deſſen alleiniger Führung und Verantwortung aufzubauende und arbeitende Apparat der landwirtſchaftlichen Betriebsberatung bis zum letzten badiſchen Bauernhof in Tätigkeit tritt und noch für die kommende Ernte ſich auswirkt. Rund 120 badiſche Landwirtſchaftslehrer, eine größere Anzahl weiterer, hauptberuflich tätiger Fach⸗ kräfte und einige kauſend badiſcher Bauern und Landwirte, die hinſichtlich ihrer Wirtſchaftsführung beiſpielgebend ſind, wer⸗ den ſich in den Dienſt des Beratungsweſens ſtellen. Mit die⸗ ſen Maßnahmen wird ein grundſätzlich neuer Weg der land⸗ wirtſchaftlichen Berufsberatung im Julereſſe der Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes beſchritten. Badens Landesbauern⸗ führer, Gauamtsleiter Pg. Engler⸗Füßlin, brachte in dieſer ſehr erſprießlichen Arbeitstagung zum Ausdruck, daß die Landesbauernſchaft nunmehr die Führung und Verantwortung für die künftige Leiſtungsſteigerung der badiſchen Landwirt⸗ ſchaft ausſchließlich übernommen hat und dem Ziel unter ſtärkſtem Arbeitseinſatz und mit unumſtößlicher Willenskraft zuſtreben wird. Die Durchführung der leiſtungsſteigernden Maßnahmen iſt in unſeren kleinbäuerlichen und vielſeitigen Be⸗ triebsverhältniſſen unendlich ſchwieriger, als in vielen anderen Gebieten des Reiches. Die Geſchloſſenheit der Ratgeber und Betreuer unſerer Landwirtſchaft, die nunmehr dem Bauern und Landwirt ſich vorſtellt, wird ſicherlich ein Ausmaß von Achtung und Vertrauen bei unſerem Landvolk finden, das letz⸗ ten Endes auch den Erfolg ſichern wird. In einem Leiſtungs⸗ wettbewerb werden unſere Bauern und Landwirte die Ent⸗ wicklung der Leiſtungsſteigerung unſerer⸗ landwirtſchaftlichen Produktion auf allen Gebieten darlegen, und der Landes⸗ bauernführer ſelber wird im Verlauf des Sommers ſich über⸗ all davon überzeugen, was geſchehen iſt. Landeshauptabteilungsleiter 2, Bauer Schmitt, brachte zum Ausdruck, daß nunmehr die Mittel und Wege gefunden werden, um diejenigen für den Kampf um die deutſche Nah⸗ rungsfreiheit bis zum letzten Mann heranzuholen, die bisher noch nicht in der vorderſten Front ſtanden. In die Bera⸗ tungsmaßnahmen müſſen auch die Arbeitsgebiete der Land⸗ frau einbezogen werden. Eine militäriſche Gliederung des Be⸗ ratungsweſens unſerer Landwirtſchaft iſt nunmehr vollzogen worden und eine ungeheuer umfangreiche, aber ehrenvolle Aufgabe ſteht vor allen Männern, die ſie erfüllen müſſen. Im Verlauf der Tagung fand eine eingehende Beſprechung der wichtigſten und vordringlichſten Maßnahmen ſtatt, die in kurzer Zeit in allen badiſchen Bauerndörfern zur Auswirkung gelangen müſſen. 2 Kamerabentag des ehemaligen IR. 470. Die Kameraden des ehemaligen Infanterie⸗Regiments 470 treffen ſich in den Tagen des 15. bis 17. Mai(Pfing⸗ ſten) in Gengenbach zu einer Wiederſehensfeier, die zugleich zur Erinnerung an die vor nunmehr 20 Jahren erfolgte Regimentsgründung begangen wird. Das Infanterie⸗Regi⸗ ment 470 iſt bekanntlich das jüngſte badiſche Regiment, das im Jahre 1917 aus den aktiven Regimentern und Erſatz⸗ bataillonen des 14. Armeekorps zuſammengeſtellt wurde und Alle Kameraden, die bis jetzt noch keine Mitte eraden, s jetz h keine Mitteilung zur Teil⸗ nahme auf direktem Wege erhalten haben, e ihre Meldung an Kamerad Auguſt Eſcher, Offenburg, Angel- gaſſe 5 oder an die Orts⸗ bezw. Gauführuna zu richten Frühjahrskuren Im Frühjahr, das heißt mehr in den Tagen des Vor⸗ en ade in denen wir gerade jetzt ſtecken, klagen viele Men⸗ chen über eine beſondere Müdigkeit und Abgeſchlagenheit. Viele haben ſich ſchon ſo an dieſen Zuſtand gewöhnt, daß ſie das Wort„Frühfahrsmüdigkeit“ bereits ſo gebrauchen, als ſei das eine unabänderliche Sache, die mit ebenſolcher Natür⸗ lichkeit komme wie der Frühling ſelbſt. Wie iſt es nun eigent⸗ lich damit? Sicher iſt es keine Einbildung, wenn ſich viele von uns jetzt müde und abgeſpannter fühlen als ſonſt. Meiſtens ſind es Menſchen, die eine vorwiegend ſitzende Lebensweiſe haben, die im Winter weniger Bewegung in friſcher Luft hatten und durch einſeitige Ernährung ihren Körper Mangel leiden lie⸗ ßen. Nun rühren ſich im Pflanzen⸗ und Tierreich im Früh⸗ jahr neue Kräfte und der Menſch möchte gerne an dieſer Neu⸗ belebung des Frühlings teilhaben. „Jetzt iſt die Zeit für eine Frühjahrskur!“ ruft uns die Werbung entgegen. Es bieten ſich die deutſchen Heilkräuter, vor allem die Wacholderbeere, zur Unterſtützung beim Kör⸗ perausputz an, es gibt Elexiere und Eſſenzen. Es gibt aber auch etwas, was kaum Geld koſtet und von beſtem Erfolg iſt. Es iſt eine Kur mit Sauerkraut. Wenn man morgens nüchtern ein Viertelpfund davon roh ißt und dann ein paar Stunden mit dem weiteren Frühſtück wartet, da kann man ſicher ſein, für ſeine allgemeine Körperreinigung und Auffri⸗ ſchung bereits etwas getan zu haben. Mittags ißt man dann am beſten noch einmal eine ordentliche Portion rohes Sauer⸗ kraut als„Vorſpeiſe“. Hierzu richtet man es am beſten mit 2—8 Zwiebeln an, die man entweder roh beigibt oder, wem das unangenehm iſt, der dämpft ſie in etwas Oel halbweich⸗ und mengt ſie dann unter das zerkleinerte Kraut. Wer es be⸗ ſonders gut machen will, nimmt noch 5—10 Wacholderbeeren dazu. Dasſelbe wird abends wiederholt. Morgens kann man zur Abwechſlung ein Glas Sauerkrautſaft trinken. Die ganze Kur wird am beſten 2—3 Wochen durchgeführt. Im Sauerkraut ſind gar wundertätige Heilkräfte, die unſere Aerzte immer mehr zu ſchätzen wiſſen. Wir hören bei den verſchiedenſten Stoffwechſelkrankheiten immer wieder von Heilungen durch Sauerkrautkuren. Aber man braucht ja nicht erſt krank zu werden, auch der geſunde Menſch, der ſich müde und nicht im Vollbeſitz ſeiner Kraft fühlt, ſoll die Zeit des Vorfrühlings zu einer gründlichen Frühjahrskur nußen. Er⸗ folgreich und billig tut er das mit Sauerkraut! Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 9. April: Miete F 20 und 2. Sondermiete 10 2 er Evangelimann. Oper von Wilhelm Kienzl. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 10. April: Miete E 20 und 2. Sondermiete E 10: Heinrich von Kleiſt⸗Abend: Amphitryonz hier⸗ auf: Der zerbrochene Krug. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Sonntag, 11. April: Miete H 21 und 1. Sondermiete H 11: Tann häuſer, von Richard Wagner. Anfang 19, Ende nach 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 6 ſch ſcheinen Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 10. April: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 145 bis 147, 160, 260 bis 266, 360 bis 870, 504 bis 507, 524 bis 527, 536, 554 bis 560, 564 bis 570, 604 bis 607, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig: Prinz Caramo. Oper von Albert Lortzing, Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Sonntag, 11. April: Der Etappenhaſe. Luſtſpiek von Karl Bunje. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Vikar Baumann Golttesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. ruhmreichen Anteil an den ſchweren Offenſiv⸗ und Abwehr⸗ ſchlachten der letzten beiden Krieasjahre im Meſten hate Freitag: 7 Uhr Schülergottesdienſt. 0 Verſammlungs⸗ Kalender. 0 Turnverein 1898(Handballabteilung). Heute Donnerstag Training und Spielerverſammlung. Jugendſpieler beſonders erwünſcht, Beginn der Verſammlung 8 Uhr. Turnerbund„Jahn“. Morgen Freitag Abend wichtige Turnſtunde betr. Schauturnen, wozu vor allem die Spieler und Sportler eingeladen ſind. Fußballvereinigung 1898. Mitglieder⸗Verſammlung. geladen. Hitlerjungend Gef. 29/171. Freitag, 9. April abends 195 Uhr auf dem Sportplatz in Ilvesheim antreten, wie folgt: Schar Volz, antreten 195% Uhr Turnhalle Seckenheim. d Schar Flachs, antreten 1980 Uhr im Schulhof Seckenheim. Schar Möll, antreten 1930 Uhr am Heim. Schar Wohlgemut, ſteht zur obengenannten Zeit auf dem Sport⸗ platz in Ilvesheim. Tadelloſe Uniform iſt Selbſtverſtändlichkeit. Morgen Freitag Abend wichtige Alle Mitglieder werden hierzu ein⸗ Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglleder der Landw. Ein. u. Verkaufsgenoſſenſchaft Böhm Allerſrüßeſie, Doran, Aqterſogen, Erugoid in unſerem Lager vorrätig. Beſtellungen auf Kalkharnſtoff werden im Lager entgegen⸗ N darum immer wieder ATA E 5 un Gllal Ehrliches, fleißiges Tages- iäädlchen (nicht u. 16 Jahr.) ſofort geſucht. Zu erfragen in der Geſchüftsſt. d. Bl. Heute friſchgebrannten Kala lieorg Röſer. — em Aim Epangel. Frauenbund, Mhm.-Oechenheim Sonntag, 11. April, abends ½8 Ahr findet im„Deutſchen Hof“ unſere Seneral- Versammlung mit Kaffee ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder herzlichſt einladen. Der Vorſtand. NB. Taſſen mitbringen. fler Und Küche zu vermieten. u erfragen in der 280 W Gesche d. Bl. l 8 egen arte, Gi, der Redchisbalim fin dar uu Gänſe 1 3 Ilvesheim, Hauptſtraße 62. Land wirtſchaftliche Für den, Eiu⸗ l. Verkaufsgenoſſenſchaft Brotaufſtrich Abteilung Molkerei. empfehle; Heute Rachmittag Abgabe von Johännisbger-Konfftüre offen, ½ Kilo 62 Pfg. Gauer milch Erdbeer⸗Konſitüre 5 5 8 offen, ½ Kilo 62 Pfg.(Vollmilch), Liter 10 Pfg. Aprikoſen⸗Konfitüre 5 a nal 11 5 Nor ddeut ſche emiſchte Marmelade eee Saatkarto ffeln Reichs verbilligte anerkannt, Marmeladen und Gelee: Vierfrucht⸗Marmelade offen, ½ Kilo 32 Pfg. Gemiſchte Marmelade offen, ½ Kilo 32 Pfg. Pflaumenmus, offen ½ Kilo 28 Pfg. in ſchöner Sortierung vorrätig: Böhms Allerfrüheſte Zwickauer frühe Holländer Erſtlinge, Direktor Johannſen Flava 1 Blauſchalige, Acherſegen Tpfel-OGelee Goldwährung, Voran 1155 190— 3 Pfg. Böhms Oval gelbe, Erdgold. ohannisbeer⸗Gelee 5 85 l offen. ½ Kilo 65 Pfg.[Sämtl. Düngemittel Zuckerrübenkraut ſtets vorrätig, Ferner: Gaatwicken, Gaaterbſen. Mex. Schmich. 500 gr-Pappdoſe 28 Pfg. 860 gr-Doſe 52 Pfg. Gar, reiner Blütenhonig 500 Er-Gl 1.45 b. Gl X 250 fr-El. 0.73 o. Gl. X 30% Rabatt mit Ausnahme der mit X Gummi⸗ bezeichneten Artikel. ſtempel 5.— 11. liefert in jeder 9 5 Ausführung 885 Druckerei zu verkaufen. des Aloppenheimerstr. 57.] Neckar⸗Bote. Freitag Morgen punkt 9¼ Uhr: Schulanfängerandacht „usumozebduseuſg gqnvſc biuem ue zinu i z h eat dh Voczue gun bulsg vf on agen„og 405 1 gelen gun engt 4e al„e unzvm— ub niz us u ueupaz usqog 1— 98— eſleccpeg“ Uebng; nee r ee eee inen Inv ag ne Gul 20 „eBeudzd uda 116 iS uecplunm sogz“ Zehn melo mus zelne 510 „Gusuloz au ne jpulue dig uh eng bol anu vl ci lava ol— ivnegncg zezleaſpe bungfobzegß— fjuilpach“ ung ne quvzlueb zie neue guebai un Viale epi epo gun uh noa jquvm „ba gung rene i ct een eee eee ieee ec de engen zo Inv agen ben een ee r ueqnvte 8 Anu ach“ ehe ne ech eee en en ee gun sn rene eie en„eva uhr— ushoa— 4195“ noch oba„ani Uegnvte sgl se jeavsgoiggegc 40 gpg 218 uus“ el: nb usgel Jiu obnegn zbpiloch ah jvu nee en een ee een e et en e i eduvc 1 esa eg obo„uo se danvis b— Go vl Ge „ieapg guy gun nvas cpu chi nbuheg open Acpiu uegn vid id— Apr neue e e e eg au ness ueuteu scan ce: eg u Sou doc ognoch⸗ „e neh uus nn a8 sn ſcvazegn zg zen i len„“ „invis gujeu— in“ buvjch usupgeg uss ⸗niö due gun uegupgz eusel ur Bein esg zs pe aus⸗ „ep ug! 0 2 1 bil ig uehom ue an!“ usch da un ujelp N ophpeu spa bol zogen„— eg ushefleq ug egen cp gun uezuvacß uegequv uebjuse jeg alnvc u uigeugo A e eee ien ego bessunzeugcpneg ue“ „e eivaqv upedcko sd die en wen eden eee eee eee ee 6 uud— snd ci ge e l upelnich und pos pl sog ze— ese Bungee— leine inlgz“ eu Gol gun guvc reg sn usqzelueg a1 uhu 10) „Je bei us 98 uegog 1016 — oh zeggunlech ane uengegpnaing sog frog i une eee e eech aeg— inu 528 uollog“ G0 epi ei aeg upon A1 eino 10 „EUsgaoceb lee 218 que enz uon u Bun; se ones uo gun gunvgze zen eig eibva„eech uu“ Cuszogzeg pnagpozg) . 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Tegel eine qui een un uebuneup ideell vy nee ie usb oavcguv uu un usbunkuvllgz usſphinsg ug Inv delloy zie dana zbuſegan ueſpſtunheqv zeulel egg uebpzzebieg snpgeolloy sog bun; eee l eee en eee ee ö ug zunles ppc ui Roetegquvlasa ei Invrom FF e eee eee ie een eee F ⸗ Hog, ue ee ee eee peer wer ee ei, ⸗iüleguepoa z usgozs inv usußgogz eg usupozd sog zumo; uud uses Srucgusu dog usguenlpguv ug ogzuelnzz Ale ip sog o neue u engl un nu eue erh 0 0 Hu usgeie ut 8e diiqt Invzeig ann aclenb Se Spenuezeeg og neuzg ld e wuelvuupge — önpgszvone eee U moni uegbipbngsguvluiß zam ed nee e eee eee eacogg ung T haun; 46 1 ang gun zuuecmchles uuvg emule usgzg lego FF une wee eee ene eee ee ehe pense refeeß uh sig eg uno lebhappp vez ue A delloggnngz ze ueunpquslenntz uda uenvcpc u! ad sha lee egungugeecpel sig guelnvg Inv gegog ug! geupjlck 11 575 eee ee eee nene ere ng aui Brembuned weczehnv eig ueugogß biuem big „use dein ee nee een wee neee bee F suv uur fegazvanzing obiahplbunf gusſe Gang ange aua-solo —— f— 8 0 „usuuuucgeg uspouß obiqupn ⸗uv zwock uie æmnuv uusg ou vg peng uses and gun vag eee eee e eee lune ag zei sug jvc uv zulphplaeaün gun zbnubaea iu eeung gun ianzlugag Aue r ee een e een eee e ee e a a 5 1870126 Tojckuog uskuvs ueg jpuluie oou uebnzz ug zu of s cus ne ubm , ehlus d suv ogob gun inv obu fach 68 eulel uenoch mu Tegen use pog anu vc kezunusg auen ile: gun usbungcklod keuluog svg Inv i vai udhlegz senf ru spec nge meingeduse due ue on nue ud 8 a eee e eee e ehe ne in oho ue eue uv gun daun ae Jüngugeg meg oa pff i avs mou zie ung uuvg Gr obo„uh“ Snvuig gel gun zue sv un Buco ogg abe pia ueufe uuiae 08 ehem fun pat gun uezolgh oi ups Ide us 10 Be uuvc u ſbigiejeg uelogg ure gun dan anus iu een een en een gun eg ech „anjg udg udpaec gr uscpgung send ze uma dung asc nue eee er ehe „ eim va 100 a0 aeg sog u! f den eee uedusctuv pia neue nu ci gun geh agen cpu golcßh udleig on 110 Auna be unavg jvuse oi uus Zangugeg agen en e ee enen eevacegung nde e en e ee eic ue de ieee e 5 nav eguchend sig Bunzusz uda a re edc ei ne obo c gun usbojneusdoreg ugzec ususbis ue de inne b ee eee dee ebene eee ee ene ee e ene en e ene, en ig a0 ebf„Aepmebpg uc w dcac uv zg“ voie eunc n 2 Gert wurde unruhig. „Steht es ſo ſchlecht mit mir?“ fragte er argwöhniſch. „Schlecht? Ja, wie kommen Sie denn darauf?“ rief die Schweſter jetzt erſtaunt.„Merken Sie ſelbſt nicht, wie Sie täglich geſünder und kräftiger werden?“ „Allerdings,“ beſtätigte Gert,„wenigſtens glaubte ich — aber jetzt—“ „Nahmen Sie an, daß ich um Sie geweint habe,“ fiel ſie ihm jetzt lachend ins Wort, und dieſes Lachen wirkte wie eine Erlöſung auf ihn.„O, Sie eitler Herr!“ ſchalt ſie, wie, um darunter ihre geheimen Gedanken zu verber⸗ gen,„ſollen wir Frauen immer Tränen um euch vergie⸗ ßen, wenn ihr einmal krank ſeid, noch dazu, wo man— ſo wenig Grund dazu hat? Aber jetzt will ich erſt ſchnell ein⸗ mal ſehen, ob ich den Verſchönerungsrat noch antreffe, da⸗ mit er Ihre Wünſche befriedigen kann.“ Damit war ſie auch ſchon zur Tür hinaus und es war Gert, als wenn mit ihr ein Sonnenſtrahl aus dem Zimmer wiche! Seine Ge⸗ danken wollten nun wieder zu Armgard abſchweifen, aber der Eintritt des Barbiers verſcheuchte ſie. „Machen Sie mich ſo ſchön, wie möglich,“ forderte er ſcherzend, und der Mann ging ans Werk. es, 60 18. Kapitel. Als Bernfried eine Stunde ſpäter in das Zimmer trat, blieb er überraſcht auf der Schwelle ſtehen: „Was iſt mit dir geſchehen, Gert?“ Gert lachte. „Komm nur näher und ſieh dir das Wunder genau an! Der Ruſſe Klupatoff mußte dem Herrn Cronegg wei⸗ chen, die Bartſtoppeln ſind gefallen— Sehe ich denn nun wieder einigermaßen menſchlich aus?“ „Mehr als das,“ beſtätigte Bernfried, kräftig Gerts Hand ſchüttelnd,„jetzt biſt du der alte ſchneidige Gert wieder.“ „Gottlob, es war auch Zeit und nun— kann Armgard auch endlich kommen,“ ſetzte er hinzu, mit ſtarker Span⸗ nung in des Freundes Zügen forſchend. Durch Bernfrieds Körper ging ein Ruck, doch er zwang ſich zu einem unbefangenen Lächeln. „Hat es dir der Arzt erlaubt?“ fragte er. „Ach was,“ machte Gert ungeduldig,„ob er es nun er⸗ laubt oder nicht— ich will endlich meine Frau ſehen! Ich laſſe mich nicht länger vertröſten und hinhalten.“ Bernfried war totenblaß geworden und es war ihm, als wenn jemand ſeine Kehle zudrückte und ihn würgte. „Du mußt Geduld haben, Gert,“ entrang es ſich ſchwer ſeinen Lippen. „Geduld und immer Geduld!— Ich habe ſie verloren und ich bitte dich, Bernt, ſchreibe Armgard, daß ſie mit dem Jungen kommt, ich halte es nicht länger aus. Nach meiner Meinung hätte ſie längſt hier ſein müſſen.“ Der Schweiß perlte Bernfried auf der Stirn und ſein Herz hämmerte wie toll gegen den Bruſtkaſten. „Ich— werde ihr ſchreiben.“ „And wann kann ſie ſpäteſtens eintreffen?“ fragte Gert ungeduldig weiter. „Ich— weiß es nicht.“ Was waren das für ſeltſam gebrochene Töne, die plötz⸗ lich aus des Freundes Bruſt hervorquollen? Gert wurde aufmerkſam und ſah zu Bernfried auf. „Was haſt du, Bernt?“ fragte er befremdet und er⸗ ſchrocken, und plötzlich ſtieg eine jähe, ihm den Atem rau⸗ bende Angſt in ihm auf:„Iſt etwas mit Armgard, mit dem Jungen— ſind ſie krank oder—? Mein Gott, Bernt, du biſt ſo ſonderbar— ſpanne mich nicht auf die Folter, — ſage es mir!“ Er ſchrie es faſt in ſeiner Erregung. „Beruhige dich,— beide ſind ganz wohl,“— kam es hohl, faſt tonlos von Bernfrieds Lippen. „Was iſt es ſonſt? Irgend etwas iſt geſchehen, was du mir verhehlen willſt, ja,— was man mir verhehlt hat bis letzt, um mich zu ſchonen. Jetzt wird es mir plötzlich klar, daß Armgard nicht gekommen iſt, aus einem anderen Grund, als man mir ſtets vorgab,— aber ich will— ich muß ihn jetzt wiſſen.“ „Rege dich nicht auf— werde ruhig, Gert,“ verſuch Bernfried ihn mit Aufbietung ſeiner äußerſten Kräfte 4 es dir ſagen, wenn du mit 5 ören.“ 5 Ja doch, ja doch,“ drängte der Kranke ungeſtüm,„wo⸗ * 00 zu die vielen Worte? Sprich lieber klipp und klar. „Gert,“ Bernfrieds Stimme verſagte faſt, ſie klang rauh und heiſer,„ich habe dir bereits erzählt, wie Armgard um dein Verſchwinden gelitten, wie ſie dich betrauert hat und daß wir keinen Schritt unverſucht ließen, nach dir zu for⸗ ſchen. Beinahe zwei Jahre hat ſie auf deine Wiederkehr gehofft, auf dich gewartet, zuletzt hat ſie jede Hoffnung be⸗ graben müſſen und— ſich langſam wieder dem Leben zu⸗ gewandt. Sie iſt noch ſo jung, hat ſich nach einem Halt im Leben, nach— einem Erſatz für das verlorene Glück ge⸗ ſehnt— hat auch an ihr Kind gedacht, das ſie nicht— vaterlos aufwachſen laſſen—“ „Bernt,— um des Himmels willen, Bernt,“ unter⸗ brach Gert ihn hier heftig und atemlos,„was willſt du Mal ſagen?— Armgard iſt doch nicht etwa— hat doch nicht—“ Hier brach ſeine Stimme in einem gurgelnden Laut, und ſeine bleichen Züge drückten eine verzehrende, faſt wahnwitzige Angſt aus. Mit eiſigem Schreck ſah es Bernfried, aber er konnte und wollte nicht mehr zurück. Allen Klang hatte ſeine Stimme verloren und in ſeinen Zügen arbeitete es in heftigſtem Kampf. 0— es iſt ſo!“— Sein Geſicht war entſtellt, ſeine Augen quollen faſt aus den Höhlen.—— „Und wer— wer iſt der Elende, der ſie mir ſtahl?“ keuchte er hervor. Einen Augenblick drohte auch Vernfried die Faſſung . Kein Blutstropfen war mehr in ſeinem Ge⸗ icht. „Gert— vergib ihr und— mir!“— Mit faſſungsloſem Entſetzen, Mund und Augen weit geöffnet, ſtarrte Gert entgeiſtert den Freund an. Dann wurden ſeine Züge plötzlich aſchgrau, als wollte er auf⸗ ſpringen, ſich auf den Freund ſtürzen, aber kraftlos ſank er zurück, und nur ein ſchriller, gellender Laut, der wie eine ſcharfe Klinge die Luft durchſchnitt, kam über ſeine Lippen: Verräter!“ 1 Damit ſank er hintenüber und blieb mit geſchloſſenen Augen wie leblos liegen.. „Gert— Gert!“ Bernfried beugte ſich über ihn, nahm ihn in ſeine Arme und rüttelte ihn.— Aber kein Lebenszeichen machte ſich bemerkbar, nur zwiſchen den bleichen, feſt geſchloſſenen Lippen quoll es hervor und ſickerte in einzelnen roten Tröpfchen herab. Da gewann Bernfried ſeine Faſſung wieder; er drückte auf den Knopf, und wenige Augenblicke ſpäter trat die Schweſter ein. „Was iſt geſchehen, Herr Graf?“ fragte ſie mit einem Blick auf den Kranken. „Schweſter,“ nur ſchwer wollten die Worte über ſeine Lippen,„ich— habe ihm etwas ſehr Schmerzliches ſagen müſſen, er— drängte mich gewaltſam dazu.“ O, Gott!“ ſchrie ſie vor Angſt auf, aber ſchnell zeigte ſie ſich wieder gefaßt und geiſtesgegenwärtig. „Ich werde ſofort den Arzt herbeirufen und bis er hier iſt, alles tun, um ihn zum Bewußtſein zurückzubringen. Wenn er nur das Furchtbare überſtände— wenn er nur nicht— o, Gott,“ ſtöhnte ſie wieder leiſe auf, aber ſie eilte jetzt an Gerts Lager und nahm 185 in ihre Arme. „Kann ich Ihnen behilflich ſein?“ fragte Bernfried ſcheu, er konnte ſich nicht entſchließen, jetzt den Freund zu verlaſſen. Die Flaſche Kognak vom Tiſch, bitte!“ forderte ſie. Er reichte ſie ihr und ſie flößte davon dem Bewußt⸗ loſen einige Tropfen ein. Sie rieb ſeine Hände, ſeine Wan⸗ gen, ſein Herz, und Bernfried hielt und ſtützte den Freund. Dann ſprang ſie auf. „Ich eile zum Fernſprecher, bleiben Sie ſo lange, bis ich zurück bin.“ Er nickte nur und blieb, Gert in den Armen, auf dem Bettrand ſitzen, nur an ein einziges Wort denkend, das ihm wie die Poſaunen des Jüngſten Gerichts im Ohr zellte: Verräter! 7(Fortſetzung folgt) Das Jawort durch den Schwan Skizze von Do Der Herr von Hochborn war von ſeltener Häßlichkeit. In ſeinem Geſichte ſtanden ein Paar Keine 5 5 Augen, und ſeine Naſe war dick und rot. Außerdem hatte er eine kleine Figur und ging leicht vornübergeneigt. Sein Beſitz war der ſchönſte in der ganzen Gegend. Das Wohnhaus lag in einem wunderbaren Park, und ein herr⸗ licher Teich, von Zypreſſen beſtanden, lag in ſeiner Mitte. Man nannte den Herrn von Hochborn einen Weiberfeind. Dem aber war nicht ſo. Nur ſeine eigene Häßlichkeit hielt ihn. davon ab, nach einer Frau Umſchau zu halten. Und ſchließlich redete er ſich ein, daß er das entbehrte Glück der Ehe und Liebe einer Frau erſetzen müſſe durch ſeltene Pracht. Er ließ darum ein kleines Häuschen in reinem Marmor erbauen und ſtattete es mit allem erdenklichen Luxus aus. Die Wände waren mit ſeidenen Tapeten be⸗ deckt, und Kunſtgegenſtände von ſeltenem Wert ſchmückten die Räume. „Für den Teich aber ließ Herr von Hochborn einen ſelten ſchönen Schwan kommen, den er täglich ſelbſt fütterte. Und dieſe ihn umgebende Pracht war für ihn ein Ausgleich. Eines Tages ſah er vom Fenſter ſeines Hauſes, daß ein junges Mädchen an dem Teich ſtand und ſich den Schwan betrachtete. Er beobachtete es lange und ſtellte feſt, daß es ihm fremd war Die Fremde war eine Frau von großer Schönheit. Sie entnahm einem Handtäſchchen einige Körn⸗ chen und lockte den Schwan zu ſich ans Ufer, um ihn zu füttern. Herr von Hochborn wollte die Anbekannte gern kennen lernen und ging hinunter. Er ſtellte ſich ihr vor. „Ich habe ſchon viel von Ihnen gehört,“ nahm ſie das Geſpräch auf.„Sie ſollen ein Einſiedler ſein.“ Er ging auf dieſen Ton ein. „Da werden Sie wohl auch von meiner Häßlichkeit ge⸗ hört haben.“ 5 1 jeder widerſprechenden Floskel nickte ſie ernſt⸗ aft. „Ja, ich habe davon gehört Aber tut Ihnen denn das weh? Ich glaube, ein Mann mag häßlich ſein wie er will, er bleibt immer ein Mann.“ Sie erzählte ihm, daß ſie die Schweſter des Barons Berger ſei, der auf dem Nachbargut wirtſchaftete. Berger war einer der wenigen, mit denen er einigermaßen gut ſtand. Sie war zu Beſuch aus der Stadt da. „Ich habe im Vorübergehen den Schwan geſehen. Ich liebe ſolche ſtolgen Tiere. Wie kamen Sie eigentlich darauf, ein ſo ſchönes Tier hierherzubringen?“ „Das iſt nicht mit wenigen Worten geſagt. Wenn Sie mir die Ehre geben würden, mein Gaſt zu ſein, dann bitte ich Sie, mein Haus zu beſuchen. Meine Wirtin verſteht es, einen ausgezeichneten Kaffee zu machen.“ Als ſie um den kleinen Tiſch ſaßen, begann er: „Ich bin von jener Häßlitchkeit, die abſchreckend wirkt. Genügend Selbſtkritik hat in dieſer Hinſicht keinerlei Il⸗ luſionen in mir aufkommen laſſen. And ſo habe ich auch niemals um eine Frau geworben, weil ich wußte, daß ich einen Korb bekommen würde. Ich ſchaffte mir den Schwan an, und ich glaube, daß meine Erwägungen richtig geweſen find. Mit einer ſchönen Frau, die mich vielleicht meines Geldes wegen geheiratet hätte, hätte ich nicht leben kön⸗ nen. Es wäre ein Nebeneinander, nicht ein Miteinander geworden. Ich hätte ihr das beſte Leben ermöglicht, und ſie wäre nichts geweſen als eine dekorative Ergänzung meiner Häßlichkeit. Man hätte uns um des Kontraſte⸗ willen viel beſprochen. Darum nun kaufte ich den Schwan. Fräulein von Berger ſchwieg lange nach dieſer ſelt⸗ ſamen Beichte Hochborns. „Iſt das Ihre ganze Einſtellung zu den Frauen?“ fragte ſie. „Ich glaube, ja.“ In dieſem Augenblick trat ein Diener ein und machte eine Meldung. Fräulein von Berger verabſchiedete ſich und Herr von Hochborn bat ſie, bald wiederzukommen. Am Abend ſaß er lange vor dem offenen Kamin, Fein rte Friedrich. Herz war in Aufruhr. Dieſe Frau hatte mit ihm verſtän⸗ dig über Dinge geſprochen, die er ſonſt ängſtlich zu hüten pflegte. 1 Er ſtellte ſie ſich an ſeiner Seite vor. Sie war ſchön Aber vielleicht war ſie die Einzige, die nicht den Wunſch hatte, in der großen Geſellſchaft zu leben, vielleicht genügte ihr das Leben an ſeiner Seite. Und das ſah er als ein unverdientes Glück an. So ſehr beſchäftigte er ſich mit dem Gedanken, daß er ſich an den Schreibtiſch ſetzte und einen Brief an ſie ſchrieb. „Sehr verehrtes gnädiges Fräulein! Ich bitte Sie, mir zu verzeihen, wenn ich Ihnen in ei⸗ ner Angelegenheit des Herzens ſchreibe, ohne zu wiſſen, wie Sie meine Werbung auffaſſen. Sie hatten die Freundlichkeit, meiner Persönlichkeit einige Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken. Ich gehe nicht fehl in der Annahme, daß Sie großzügig genug ſind über meine Häßlichkeit hinweg⸗ zuſehen, und das giht mir den Mut, Sie zu bitten, meine Frau zu werden. Sie ſind die Einzige, der ich die Groß⸗ zügigkeit zuſpreche, über meine Häßlichkeit nicht den Mann zu vergeſſen, der ich ſchließlich bin. Laſſen Sie mich nicht länger warten. Ihr ergebener Hochborn.“ Als Fräulein von Berger dieſen Brief erhielt, wurde ſie rot,. Dann aber glaubte ſie, ſich ernſtlich prüfen zu müſſen. denn Hochborn war ihr aus den Erzählungen ihres Bru⸗ ders kein Anbekannter mehr. Endlich hatte ſie einen Ent⸗ ſchluß gefaßt und teilte ihn dem Baron mit. „Lieber Baron]! Zunächſt danke ich Ihnen für das Ver⸗ trauen, das Sie mir ſchenken. Und ich will Ihnen auch verraten, daß ich des Alleinſeins müde bin und mit der feſten Abſicht zu meinem Bruder kam, mir einen Ehemann zu ſuchen. Sie ſehen, daß ich Vertrauen gegen Vertrauen ſetze. Aber ich will auch einen Mann aus dieſer Gegend heiraten Sie? Nein, ich will mich auf denſelben Stand⸗ punkt ſtellen wie Sie. Sie glauben, daß ich zu ſchön ſei, um neben Ihnen, dem häßlichen Mann, figurieren zu kön⸗ nen. Sie würden mich vielleicht für einen Schwan halten, wie Sie neulich ſo ſinnig uns Frauen verglichen. Der Diener, der neulich Ihnen die Meldung erſtattete, iſt ein hübſcher Menſch. Ich will ihn fragen, ob er mich heiraten will. Dieſer Entſchluß darf Sie nicht überraf en, er mu Ihrem eigenen Empfinden entſprechen, da Si ja 15 einmal für Aeußerlichkeiten inklinieren. Ich freilich hatte gedacht, daß das Maßgebende das Herz des Mannes iſt, nicht ſein Geſicht. Wenn Sie von ſich ſelbſt auch ſo gedacht hätten, dann wäre Ihre Frage an mich viel berechtigter geweſen. So bleibt es beim Diener. Ihre Maria von Berger.“ Als Herr von Hochborn dieſen Brief bekam, war ſein Herz froh. Er ließ anſpannen und fuhr zu Berger hinüber. Maria trat ihm lächelnd entgegen. „Ich bin ſo froh,“ ſagte er,„denn aus allem Nein ſehe ich ein großes Ja, das dahinterſteht.“ „Alſo doch ſehr klug,“ ſagte Maria,„und damit das erſte große Plus.“ 5 „Ich will den Schwan verkaufen und damit bekennen, wie dumm ich war, bis eine kluge Frau mich lehrte, das Leben zu ſehen.“ „Das Tier kann nichts dafür und bleibt.“ Marta war gerührt von dem Ausdruck, der in ſeinem Geſicht lag. Es war ein wundervolles Gemiſch von Selig⸗ 05 und Freude. Und in dieſem Augenblick ſah er direkt ön aus. a Die Grenzen unſeres Gehörs Das menſchliche Ohr vernimmt bloß ſieben Oktaven nit Tönen, die dreißig bis dreißigtauſend Schwingungen i der Sekunde haben. Für alles, was darüber und dar⸗ nter liegt, ſind wir taub. Daraus erklürt es ſich, warum ins manche Weſen ſtumm e weil ihre Laute außerhalb unſerer Hörgrenze liegen..