agel zaufen. tr. 25. ißer DEM 2 Nr. 82 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 9. April 1937 Finanzfragen der Gemeinden Forkſchreitende Geſundung.— Jahreskagung des Deutſchen Gemeindetages. Vor dem Gebäude der Krolloper wehten die Flaggen der deutſchen Großſtädte, als im Reichstagsſitzungsſaale der Krolloper am Mittwoch der Deutſche Gemeindetag zu ſeiner diesjährigen Jahrestagung zuſammentrat. Der Vorſitzende, Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fieh⸗ ler⸗München, eröffnete die Jahrestagung mit einem Gruß an die Ehrengäſte, deren große Zahl beweiſe, daß der Wert der Selbſtverwaltung von allen Seiten hoch einge⸗ ſchätzt werde. Darauf nahm der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick das Wort zu ſeinem Vortrag über grundſätzliche Fragen der Verwaltungsreform, den wir an anderer Stelle wiedergeben. Die Reihe der Referate wurde dann fortgeſetzt durch den Vorſitzenden des Deutſchen Gemeindetages, Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler, der einleitend zunächſt Fi⸗ nanzfragen der Gemeinden und Gemeindeverbände erör⸗ terte. Nach Ablauf der erſten vier Jahre nationalſozialiſti⸗ ſcher Führung könne mit Stolz und Freude feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Haushalte der gemeindlichen Selbſtverwal⸗ tungskörper wieder geſund ſind. Die Zahl der notlei⸗ denden Gemein den, die aus zentralen Fonds unter⸗ ſtützt werden, habe ſich ſtark vermindert. Wohlfahrtshilfe erhielten von rund 1000 Bezirksfürſorgeverbänden nur noch 28, während 1933 noch 983 Bezirksfürſorgeverbände Wohlfahrtshilfe bekamen. der Geſamtſchulden⸗ be der Gemeinden ſei trotz der großen von ihnen urchgeführten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen durch ver⸗ ſtärkte Tilgung zurückgegangen. Die Sorge um die nach— hallige Sicherung des Gemeindehaushalts mache die vor⸗ lichtige Haltung der Gemeinden und Gemeindever— bände gegenüber neuen Aufgaben verſtändlich, umſomehr als ihnen ſeit 1933 eine Fülle zuſätzlicher Aufgaben über⸗ tragen wurde. Die Vielfalt der gemeindlichen Aufgaben führe auf an— derem Gebiete zur Abwehr aller Beſtrebungen, die Ge⸗ meinde etwa als Milchkuh für Sonder wünſche ein⸗ zelner Intereſſengruppen zu betrachten. die Gemeinden verwalteten die Mittel der Allgemeinheit und dürften ſie nicht für Zwecke privater Organiſationen ver⸗ zetteln. Wenn ſich ſolche Organiſationen als notwendig er⸗ wieſen, ſo müßten ſie von den von ihnen erfaßten Kreiſen ſelbſt getragen werden. Die Realſteuern ſeien wieder reine Ge⸗ meindeſteuern geworden. Im einzelnen ſei die Aus⸗ wirkung der Realſteuerreform nicht für alle Gemeinden einheitlich zu bewerten. Es wäre zu wünſchen, daß die Ge⸗ meinden in Zukunft wenigſtens noch an einer großen Reichsſteuer weſentlich beteiligt würden. Im In⸗ tereſſe der Ueberſichtlichkeit des Gemeindehaushaltes wäre es zu begrüßen, wenn es im Fortſchreiten der Reichsreform gelänge, zu einem Geſamtfinanz⸗ und Laſten⸗ ausgleich zwiſchen dem Reich und den einzelnen Ge⸗ bietskörperſchaften zu kommen, der den gebietlichen und örtlichen Verſchiedenheiten durch ſchlüſſelmäßige Beteili⸗ gung an beſtimmten Einnahmen und Laſten weiteſtgehend Rechnung trage. Der im letzten miniſteriellen Haushaltser⸗ laß feſtgelegt Grundſatz „Heine weiteren neuen Verſchuldungen der Gemeinden“ 15 unbedingt richtig. Die ſchematiſche Anwendung dieſer ichtlinien würde aber nicht nur zu Ungerechtigkeiten füh⸗ ren, ſondern auch die Durchführung dringend notwendiger Aufgaben verhindern. Bei der engen Verbundenheit zwl⸗ ſchen Gemeinden mit Sparka fen und Girozentralen wäre zu wünſchen, daß dieſe Inſtitute wieder aktiv in das Kommunalkreditgeſchäft eingeſchaltet würden. Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler wandte ſich dann allgemeinen Fragen der Verwaltung zu, in Sonderheit den Mgaben des ehrenamtlichen Elementes als einem beſonderen Wertſtück der Selbſtverwaltung. Unbedingt ſei der Wert auf öffentliche Sitzungen der Gemeinderäte zu legen, um damit Ankeilnahme und Wider⸗ 905 bei der Bevölkerung zu finden. Das Gleiche gelte von er Beteiligung der Preſſe, damit dieſe ein lebendiges Bild von den Sorgen und Nöten, den Plänen und Zielen der Gemeindeverwalkugn erhalte, aber auch von den Grenzen der der Gemeindepolitik gegebenen Möglichkeiten. Zwiſchen der örtlichen Preſſe und dem Genzeindeleiter müſſe eine ſtändige verkrauensvolle Fühlung beſtehen. Die ausgiebige und innvolle Einſchalkung der Preſſe bedeute keineswegs eine inſchränkung oder gar eine Schwächung der Führer⸗ ſtellung des Gemeindeleiters. Auch das Verhältnis der Ge⸗ meinden zur Partei könne nur ein von gegenſeitigem Ver⸗ krauen getragenes ſein. Oberbürgermeiſter Fiehler ſchloß mit der Bitte, auf dem erfreulichen, bereits beſchrittenen Wege der Auflok⸗ kerung der Staatsaufſicht fortzufahren. Die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände müßten wirklich„mün⸗ dig“ werden und dürften nicht in Verſuchung kommen, die Verantwortung nach oben abzuſchieben, indem ſie ſich hinter Erlaſſen und Verordnungen verkriechen. Die Ge⸗ meinden würden mutig und ſelbſtverantwortlich ihr eigenes Geſchick meiſtern, wenn an ihrer Spitze ſachkundige, verantwortungsbewußte und verantwortungs⸗ bereite Männer ſtehen.„Wir Männer der deutſchen Selbſt⸗ verwaltung wollen beweiſen, daß wir des in uns geſetzten Vertrauens würdig ſind.“ Der geſchäftsführende Präſident des Deutſchen Ge⸗ meindetages, Dr. Jeſerich, erſtattete anſchließend den Bericht über die kommunalpolitiſche Arbeit des Deut⸗ ſchen Gemeindetages im letzten Jahre. Im Mittel⸗ punkt ſeiner Arbeit ſtehe das Beſtreben, aus den kommu⸗ nalpolitiſchen Erfahrungen der 50 000 Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände Anregungen, Wünſche, vielleicht auch ein⸗ mal Bedenken an die zentralen Stellen heranzubringen und ſo die enge Verbindung zwiſchen der kommunalen Front und den Reichsſtellen zu ſichern. Die Realſteuerreform Rede des Reichsfinanzminiſters. In der Nachmittagsſitzung des Deutſchen Gemeinde⸗ tages ſprach Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk über die„Finanzpolitiſche Bedeutung der Real⸗ ſteuerreform“. Zu Beginn ſeiner Ausführungen wies der Miniſter auf die Notwendigkeit der Unterordnung der Realſteuerreform unter die leitenden Geſichtspunkte der Reichsfinanz. und Wirtſchaftspolitik hin, aus denen ſich u. a. ergebe, daß keine Senkung des geſamten Steuer⸗ aufkommens eintreten dürfe, aber die Frage nach einer beſſeren Verlagerung der Skeuerlaſt zu leſen war. Dieſem Ziel diene die Schaffung eines einheitlichen Grund- und Gewerbeſteuerrechts für das ganze Reich. We⸗ niger als dieſes Ergebnis der Reform ſei ihre andere— finanzpolitiſche— Seite, nämlich Abtrennung der Länder von den Realſteuern, bisher beachtet worden: doch ſei gerade dieſes Ergebnis beſonders bedeutungsvoll. Die Uebertragung der Realſteuerhoheit auf die Gemein⸗ den führe das Geſetzgebungswerk aus dem rein ſiats⸗ politiſchen Gebiet heraus und erhebe es zu einer ſtaats⸗ politiſchen Tat von grundlegender und zukunftsweiſender Bedeutung. Mit dieſem Geſetzgebungswerk würden finanz⸗ wirtſchaftliche Vorausſetzungen geſchaffen, unter denen ein⸗ mal die Reichsreform verwirklicht werden wird Das be⸗ deutſamſte Skück in der Vorarbeit für die Reichsreform ſei die Vereinheitlichung des Realſteuerrechts und die Erhe⸗ bung der Gemeinden zu alleinigen Steuergläubigern. Neue Laſten verteilung Zu der Ausſchöpfung der den Gemeinden zuwachſenden . übergehend, erklärte der Miniſter eine ver⸗ ſtärkte Heranziehung der Gemeinden bei der Erfüllung der öffentlichen Aufgaben für erforderlich. Es komme nicht in Frage, daß der den Ländern entſtehende Ausfall ein⸗ fach durch einen entſprechenden Abſtrich an den Anteilen der Gemeinden an den Reichsſteuerüberweiſungen ausge- glichen werde Es wird vielmehr eine Neuregelun 9 der Verteilung der Aufgaben und Laſten e dern und Gemelnden zu kreffen ſein Diele ihm und dem Reichsminiſter des Innern geſtellte Aufgabe ſei viel⸗ leicht der wichtigſte, aber auch ſchwierigſte Teil der für die Reichsreform zu leiſtenden Vorarbeit. Falt alle Zweige der öffentlichen Verwaltung würden in den Kreis der Erörterung gezogen werden, handle es ſich doch um die Verlagerung einer Steuermaſſe von rund 500 Millionen Mark jährlich. Anhand einiger Beiſpiele wies der Miniſter auf die ſich der Finanzausgleichsregelung entgegenſtellenden beſonde⸗ ren Schwierigkeiten hin, die durch die ſehr unter⸗ ſchiedliche Anſpannung der Realſteuer und der Bür⸗ gerſteuer in den einzelnen Gemeinden entſtehen. Anſchließend ſprach Landrat Ludwig(Saalfeld) über Aufgaben der deutſchen Landkreiſe. Das wirtſchaftswiſſenſchaſtliche Studium Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat im Intereſſe eines plan⸗ mäßigen Neuaufbaues des wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Un⸗ terrichts an den deutſchen 80 und Hochſchulen und zur Ermöglichung einer vollkommenen Durchführung der von ihm nach nakionalſozialiſtiſchen Grundſätzen her⸗ ausgegebenen Richtlinien für das Studium der Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaft das wirtſchaftswiſſenſchaftliche Studium auf folgende Univerſitäten und Hochſchulen beſchränkt: Univerſität Berlin und Wirtſchaftshochſchule Berlin, die Univerſitäten Breslau, Erlangen, Frankfurt a. M., Freiburg, Göttingen, Halle, Hamburg, Heidel⸗ berg. Jena, Kiel, Köhn, Königsberg, die Handelshoch⸗ ſchule Leipzig, die Univerſität Leipzig, die Univerſität München und Techniſche Hochſchule München, die Univerſi⸗ tät Münſter, Hindenburg⸗Hochſchule Nürnberg, Univerſität Roſtock und Univerſität Tübingen. Durch dieſe Regelung bleibt der wirtſchaftswiſſenſchaft⸗ liche Unterricht, wie er gemäß den„Richtlinien für das Studium der Rechtswiſſenſchaft“ für die Studierenden der Rechtswiſſenſchaft erforderlich iſt, an allen Univerſitäten weiterhin gewährleiſtet und unberührt. Studierenden der Wirtſchaftswiſſenſchaft bleibt die Möglichkeit, auch an Uni⸗ verſitäten mit ſolch eingeſchränktem wirtſchaftswiſſenſchaft⸗ lichen Unterricht bis zu zwei Semeſtern zu ſtudieren, unbe⸗ nommen. Dagegen iſt die Ablegung der Diplomprü⸗ fungen für Volkswirte, Kaufleute und Handelslehrer nur noch 5 den genannten Univerſitäten und Hochſchulen möglich. Gleichzeitig hat der Reichserziehungsminiſter einheitliche Prüfungsordnungen für Diplom⸗Volkswirte, Diplom⸗Kauf⸗ leute und Diplom⸗Handelslehrer für das Reich erlaſſen. 4 Steigender Fremdenverkehr Günſtige Entwicklung im Jebruar. Berlin, 7. April. Im Februar wurden nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes in 686 wichtigen Fremden⸗ verkehrsorten des Deutſchen Reiches 1,16 Millionen Frem⸗ denmeldungen und 3,55 Millionen Fremdenübernachtun⸗ gen gezählt, d. h. 4 und 5 v. H. mehr als im Februar 1936. Der infolge der Winterolympiade beſonders große vorjährige Umfang des Fremdenverkehrs iſt alſo im Be⸗ richtsmonat noch etwas übertroffen worden. Der im Geſamtergebnis mit enthaltene e den a aus dem Ausland blieb nur um 6 v H, hinter dem außerordentlich ehren Stande vom Februar 1936 zurück Im übrigen be⸗ chränkt ſich der Rückgang des Fremdenverkehrs aus dem Auslande auf Süd⸗ und Weſtdeutſchland, während er in Mittel-, Nord- und Hſtdeutſchland ſich weiter erhöht hat. In den Großſtädten ſind die Fremdenübernachtungen ge⸗ genüber dem Februar 1936 um 13 v. H., für Auslands⸗ fremde um 20 v. H. geſtiegen, in den Bädern und Kur⸗ orten, die auch die Winterſportplätze umfaſſen, wurde die vorjährige Geſamtzahl der Fremdenübernachtungen dage⸗ en nicht ganz erreicht(minus 2 v. H.). Für Auslands⸗ fern ergab ſich hies aus den ſchon genannten Gründen ein Rückgang der Uebernachtungen um etwas über ein Drittel(38 v. H.). Und kommt aus lindem Süden Der Frühling übers Land, So webt er dir aus Blüten Ein ſchimmernd Brautgewandd Der dies ſang, trieb ſich die längſte und ſchönſte Zeit ſeines Lebens in den deutſchen Gauen umher, in die der Frühling ſeine erſten Boten ſendet. vom Hegau kam er, ſchaute vom Hohentwlrel den ziehenden weißen Wol⸗ ken entgegen, trank roten Meersburger am Bodenſee, blumigen Pfälzer an der Haardt und goldenen Neckarwein im Reiche des wunderlichen Zwerges Perkeo am hohen Schloß zu Heidelberg. Mit dem Föhnwind zog er durch die Lande. Bis er den Blütenrauſch der Bergſtraße und der pfälziſchen Gefilde durchwandert, hingen am Neckar die Flieder⸗ dolden über alle Zäune. Und heute iſt es wie je. Dort, wo die Häuſer ſo ſteil am Berge liegen, daß eines dem anderen auf Dach und Giebel ſchaut, muß man in manchen Nächten die Fenſter ſchließen, um dem ſtarken Jasminduft zu weh⸗ ren. Die Nachtigallen freilich treiben es ſo laut in den Hecken, daß ihr Schluchzen und Flöten auch durch geſchloſ⸗ ſene Scheiben dringt. Ueber die hohen Schweizer Berge brauſt der Föhn. Der Bodenſee färbt ſich dunkelblau. An ſeinen Ufern tragen die Kaſtanien ſchwere glänzende Knoſpen. Es iſt die kurze Zeit, da es ſcheint, als beten die Bäume zum Licht. Dann iſt das Frühlingswunder bereit; alle Knoſpen brechen auf wie auf eheimen Befehl. Abends noch lag es wie Ahnen in der uft. Ein warmer Regen trommelt in der Nacht auf die Dächer, und morgens ſteht die Welt in Blüten und jungem Grün. Noch malt die Sonne erſt kleine Schatten auf die hel⸗ len Üferwege und Alleen rings um den See. Doch die Hänge hinauf liegt es wie Schnee und Roſen. Mandeln, Pfirſiche, Kirſchen und Apfelbäume blühen, noch ehe ſie Blätter treiben. Jeder junge Frühlinastag bringt neues Blühen, bis die alten breiten Kaſtanien über und über voll Kerzen ſtehen. Da geht, wer das vorher nie erlebte, voll Andacht und Bewunderung durch den weiten Gottesgarten. Jede Blüte, die ins Haar weht, iſt ein Bote des Glückes Dieſer ſtarke Frühling im deutſchen Süden teilt ſich dem ganzen Men⸗ ſchen mit. Wer aus Mauern und Städten kommt, mag wohl zuerſt unruhig werden und nicht wiſſen, wie ihm ge⸗ ſchieht. Doch bald gibt er 5 dem neuen Rhythmus hin und wird erfaßt vom tauſendfältigen neuen Leben. Weit hinauf in die ſüdlichen Schwargwald⸗ berge ziehen die Straßen vom Bodenſee. Solange man, rückwärts ſchauend, den peißaliternden Säntis leuchten ſieht, ſteigt das Seeklima mit ins Land. Dann beginnt es, nach Tannen zu duften; es kommen die großen Wälder, die Tannen des Schwarzwaldes bergauf und bergab. Hell glän⸗ zen die jungen Triebe an den dunklen Bäumen. Zartes Aitengrun über weißen Stämmen wirkt wie ein Schöpfüngswunder in dieſen Bereichen. Oft bleiben wir ſtehen und ſehen unter uns im weiten, blumenbeſternten Wieſenhang ein Haus liegen. Ach, wir glaubten, es ſeien Malerphankaſien, dieſe heimeligen Häuſer unter weitem Dach mit Balkonen ringsum und kleinen Guckfenſtern vol⸗ ler Blumen, hingebaut in eine jauchzende Frühlingswieſe am Hang, überraat von alten dunklen Tannen. 8 Foto: Mauritius⸗Verlag, Berlin(RD- M) 5 7 Ins Glottertal muß man gehen oder in ein ande⸗ res der vielen Schwarzwaldtäler, um zu ſehen, daß dieſe ſchönen Bilder Wirklichkeit ſind— Wirklichkeit wie die ſauberen Dörfer mit den weißen Kirchen und den Gaſt⸗ ſtuben, aus denen man gar nicht mehr fortmöchte. Der Wirt, die Trau Wirtin, die Tochter im ſamtbeſchwerten Faltenrock, ſie halten uns wie liebe, langerwartete Gäſte, daß man vor ſoviel offener Herzlichkeit beſchämt iſt, wenn man mit Geld die Zeche begleichen will. Anderes Land, anderes Volk trifft man ein paar Weg⸗ ſtunden weſtwärts. Da liegen die großen uralten Dome in den Städten der Rheinebene. Da hat das Leben ſchnelleren Pulsſchlag. Wer viele Eindrücke ſammeln will, nimmt ſeinen Weg über die Münſterſtadt Freiburg über Baden⸗ Baden. Auch von dort führen Blüten⸗ ſtraßen durch deutſche Frühlingsgaue. Wen die Bergſtraße nicht feſthält, der raſtet für ein paar Tage in Heidel⸗ berg, der wandert den Neckar hinauf bis Hirſchhorn, wo der Odenwald beginnt, und wo er, wenn er Glück hat, ein paar ſeltene Reiher im Schilfgras ſtehen ſieht. Berg⸗ einwärts, droben im Buchenwald, wo die Sonne lichtgrün durch De Stämme dringt hat die deutſche Sage einen hei⸗ ligen Ort. Hier geſchah es, wo an einer Quelle Hagens Speer Siegfried die Todeswunde ſchlug. Burgruinen auf den Höhen, Wein⸗ und Blütenland, ſchimmernde Laubwälder im Wechſel von Tal und Berg ibt es auch drüben, jenſeits des Rheins in der ſonnigen Sar N Auch da iſt ein Stück Süden, auch da ge⸗ deihen Nußbäume, Feigen und Mandeln, gibt es prunken⸗ den Frühling und Menſchen, die ihr Herz auf der Zunge tragen, ehrlich und frei. Du brauchſt nicht viel zu reden im Pfälzerland, nur fröhlich mußt du ſein, 110 fragt dich e warum du traurig biſt, und was er für dich tun önnte. Noch ein Stück weiter reicht der Südwind bei ſeiner Fahrt durch ſedliches Land, ehe er ſich im Norden ver⸗ faut An den Taunus be 0 n ſtaut er ſich und zaubert dort früh im Jahr blühende Gärten und blühendes Land. Wiesbaden im Frühling kann ſich mit den ſchönſten Städten der Erde meſſen. Ein Dutzend heilkräftige Bäder und Kurſtädte liegen in der Runde. Doch wenn am Rhein der junge Wein blübt wenn die Taunusberge. 1 lingsgewand tragen, ſt für viele die Gottesnatur ſelbſt der beſte e. 8 Schön iſt der deutſche Süden, wo ihn der Föhn be⸗ rührt, am ſchönſten im jungen Frühling und da, wo er zuerſt ſeine holden Wunder entfaltet. Käte Brandel⸗Elſchnen Die Frau und ihre Welt Wer kann NS.⸗Schweſter werden? Als beſte Vorbildung zum NS.⸗Schweſternberuf iſt es zweifellos anzuſehen, wenn ein junges Mädchen bereits durch die Schule des BDM. und des Arbeitsdienſtes ge⸗ gangen iſt. Hier hat ſie alles gelernt und erlebt, was als innere Grundlage die Vorausſetzung auch des Lebens⸗ bérufes ſein muß: Kameradſchaftlichkeit und Diſziplin und das völlige Verwachſen⸗ und Verwurzeltſein mit den Idealen, nach denen ſich unſere deutſche Zukunft geſtaltet. Außerdem iſt von den Mädels, die aus dieſen beiden Or⸗ gantiſationen hervorgegangen ſind, anzunehmen, daß ſie körperlich hinreichend gekräftigt und abgehärtet ſind, um auch in dieſer Hinſicht den Anforderungen des Be⸗ rufes gewachſen zu ſein. Fehlt aus irgendwelchen Gründen dieſe ſehr er⸗ wünſchte Vorbildung, ſo wird doch als unerläßlich ge⸗ fordert, daß das junge Mädchen die folgenden Bedingun⸗ gen erfüllt: Nachweis des deutſchen oder artverwandten Blutes, der deutſchen Staatsangehörigkeit und politiſcher Zuverläſſigkeit(ſelbſtverſtändlich darf es nicht vorbeſtraft ſein), Ferner bedarf es einer guten Schulbildung bzw. abgeſchloſſener Volksſchulbildung und gründlicher haus⸗ wirtſchaftlicher Kenntniſſe, die, ſofern ſie noch fehlen, durch ein halbes oder ein ganzes Vorſchuljahr in einem Mütterheim der NSV. erworben werden, wobei es auch die beſte Gelegenheit hat, ſich in die Aufgaben der NS.⸗Volkswohlfahrt einzuleben. Das junge Mädchen ſoll bei der Aufnahme nicht unter 18 und nicht über 28 Jahre alt ſein. Die eigentliche Lehrzeit umfaßt zwei Jahre, von denen das erſte geringe, das zweite keine Koſten verurſacht. Bei Mittelloſigkeit der Eltern und beſonderer Eignung der Tochter kann außerdem ein Stipendium gewährt werden. Die ſehr gründliche und vielſeitige Ausbildung ſchlteßt mit dem Staatsexamen, nach welchem ſich die jun⸗ gen Schweſtern verpflichten müſſen, mindeſtens zwei Jahre im Dienſt der NS.⸗Schweſternſchafts) tätig zu ſein. Jedoch werden ſie nach Ablauf dieſer Friſt bereits ſo mit Leib und Seele in ihrem ſchönen Beruf aufgegangen ſein, daß ſie glücklich ſein werden, noch ein ganzes Leben vor ſich zu haben, um in ihm wirken zu können. Es ſei denn, daß ein anderer Beruf oder beſſer geſagt, die große Berufung der Frau, ihre Rechte geltend macht— Ehe und Mutterſchaft. *) Nähere Auskünfte über alle Einzelheiten erteilen die Kreis⸗ und Gauamtsleitungen der NSV. Duftige Strick⸗ und Wirkmode Die Zeiten ändern ſich— und wir mit ihnen. Wer hätte in jenen Tagen, da geſtrickte Bekleidung nur dem Schutz vor den Anbilden der Witterung, allenfalls noch 15 ichen Zwecken diente, daran gedacht, daß das aſchenmaterial einmal das univerſellſte der Frauen⸗ kleidung überhaupt bilden wird und in ſeinem Formen⸗ und Farbenreichtum den größten modiſchen Anforderungen gerecht zu werden vermag. g en ſchlagendſten Beweis für dieſe Entwicklung bieten pie Strick- und Jerſevmodelle der neuen Saiſon. Die intereſſanteſten dieſer neuen Schöpfungen zeichnen ſich durch Leichtigkeit, Duftigkeit und Schmiegſamkeit in ſolch her⸗ vorragendem Maße aus, daß man den Charakter der Wolle e. völlig vergeſſen kann. Gewiß trägt zu dieſem modiſchen Bilde viel bei, daß man mehr als je geneigt 55 dünne und leichte Garne anderer Arten, ſo Baumwolle, Zwirn, Seide, ja auch Baſt und Celtagal, entweder allein oder mit Wolle vermengt, zu verwenden. Es iſt überhaupt charakteriſtiſch, daß neben den ſtark⸗ fädigen, grob gearbeiteten Geſtricken und Gewirken ſich die hauchdünnen, feinen Materialien ſieghaft behaupten, welche die ganze Maſchenmode aus dem Gebiete des Handarbeits⸗ mäßigen zu einer höheren, verfeinerten und den modernen Bedürfniſſen angepaßteren Stufe emporheben. Und da iſt es kein Zufall, daß wir es egenwärtig mit einer geradezu ſtürmiſchen„Renaiſſance“ des Ajour⸗ und Spitzengedankens zu tun haben Ajourgeſtricke, Durchbruchs⸗ technik, geſtrickte Pliſſees 55 ebenſo Lieblinge unſerer Tage, wie die Afourjerſeys, die Spitzenjerſeys und die Wolle ſpitzen in unendlichen Variationen. Kein Wunder, daß die Wollmode des Winters, die ſich ja bekanntlich bis zu den Abendkleidern aus Jerſey vor⸗ gewagt hat, von der Strick- und Jerſeywelle des Frühjahrs und Sommers abgelöſt wird, die unſeren Frauen eine noch nie dageweſene Fülle von praktiſchen und geſchmackvollen Pullovern, Strickbluſen, Weſten und Trachtenjäckchen bringt, welche durch die ſo kleidſamen Jerſeykoſtüme, Kleider und Tailleurs ergänzt werden. Wenn auch das Spitzenartige und Duftige in der neuen Wollmode einen 77 605 Raum einnimmt, ermangelt ſie doch nicht 12 ſo beliebten Materialien, die als Noppenjerſey, Reliefjerſen uſw zum wichtigen Beſtand der Trotteurmode ehören Nicht minder ſind es auch die Strickkleider und trickkoſtüme, die ihre vielfältige, praktiſche Verwendbarkeft für Reiſe, Sport und Alltag fener Relief⸗ und Streifen⸗ bindung zu verdanken haben, die nun ſchon ſeit einigen Jahren in immer neuen, überraſchenden Variationen das modiſche Bild beherrſchen. Für warme und kalte Tage, für Liebhaberinnen hauch⸗ dünner, ganz e Modelle und ſolche, die die traditionellen, feder Strapaze gewachſenen Geſtricke vor⸗ Nüle bietet die neue Wollmode Auswahl in Hülle und E. 3 1.— * 4 Ohne Materialkenntnis geht es nicht Die Pflege des Küchengeräts. Haushaltsmaſchinen und viele Haushaltsgeräte ſind aus Gußeiſen. Man muß wiſſen, daß dieſes Material ſehr ſpröde iſt und nur einen geringen Grad von Zähigkeit beſitzt. Der gußeiſerne Topf verträgt alſo einen Sturz vom Herd herunter ebenſowenig wie die Fleiſchmaſchine, die unachtſam in den Spüktiſch geworfen wird. Gußeiſen läßt ſich nicht zuſammenſchweißen oder ſchmieden, das teure Gerät kann durch Nachläſſigkeit unbrauchbar werden. Es iſt übrigens auch empfindlich gegen Temperaturunter⸗ ſchiede. Daran iſt zu denken, wenn man glühende Herd⸗ ringe mit naſſen, kalten Lappen reinigt! Das„unerklär⸗ liche“ Brechen der Ringe kann darin ſeine Urſache haben. Meſſing iſt ein Material, das das Herz der Haus⸗ frau durch ſeinen Glanz erfreut. Allerdings erfordert es viel Pflege, die man ſich jedoch erſparen kann, wenn man bei Anſchaffungen andere Werkſtoffe wählt oder die vor⸗ handenen Türgriffe und anders Meſſingteile im Haushalt mit einem unſichtbaren Lack überzieht. Hinterher dürfen die Meſſingteile natürlich nicht mehr geputzt werden. Was das Holzgerät im Haushalt betrifft, ſo gebührt ihm beſondere Beachtung. Holzgeräte, die ſchön wirken und blendend weiß bleiben ſollen, ſollen aus Ahorn- oder Pappelholz ſein. Bei Feuchtigkeit quillt das Holz auf, in der Einwirkung des Sonnenlichts zieht es ſich zuſam⸗ men und wirft ſich. Holzgeräte müſſen alſo, wenn es nötig iſt, ſehr raſch heißt gereinigt und dann trocken und luftig aufgeſtellt werden, jedoch nicht in direkter Sonnenbeſtrah⸗ lung. Auch Holzwannen, auf deren Aſtfreiheit man achten muß, dürfen weder in feuchten Kellern noch auf ſonnen⸗ durchglühten Böden aufgeſtellt werden, will man ſich dieſe Geröte lange erhalten. Wäſcheduft— ſelbſt bereitet Zur gepflegten Frau gehört ein zarter Duft— nie⸗ mals allerdings läßt ſich dieſer anmutige Duft durch auf⸗ dringliche, ſcharfriechende und laute Parfüms oder Duft⸗ wäſſer erzeugen. Den meiſten dieſer Mittel haftet die Eigenſchaft an, daß ſie nicht leicht genug auf die Haut oder das Taſchentuch aufgetragen werden können. Sie verbreiten kurze Zeit ſehr ſtarke Duftwolken, um dann völlig zu verſchwinden oder aber einen ſcharfen und wenig angenehmen Rückſtand zu hinterlaſſen. Der eigentliche, perſönliche Duft aber ſollte eine Frau ſtets begleiten. Das einfachſte und ſicherſte Mittel iſt von unſeren Großmüttern erfunden worden: Das Wäſchepar⸗ ſfüm! Hier ein vorzügliches Rezept: Thymian 100 Gramm, Aprilwetter Der Regenmantel tritt nun wieder ſeine Herrſchaft an; ohne ihn wären wir für den launiſchen April ſchlecht gerüſtet Seine wichtigſte Aufgabe iſt Regenundurch⸗ läſſigkeit, es ſind immer wieder die⸗ ſelben Stoffe, die dafür verwendet werden: impräg⸗ nierte Seide, Ga⸗ bardine oder Gum⸗ mi. Die ſportliche Note iſt auch hier⸗ für die geeignete. Capes ſind für ſchlechtes Wetter als Ergänzung zum Koſtüm ſehr beliebt geworden; denn ſie ſind prak⸗ tiſch und modiſch, daneben haben die Mäntel mit Gür⸗ tel die weiten Sli⸗ pons wieder et⸗ was, aber nicht ganz, verdrängt. Ein weicher Filz⸗ hut oder eine Mütze bilden die paſſende Ergän⸗ zung. Zeichnung Hilde Körnig M 1. Eabardinemantel mit Stepperei und großem Knopf⸗ verſchluß. 2. Großkariertes Koſtüm mit in der Farbe abgeſtimm⸗ tem, einfarbigem Cape. wir ſie mit einem Schleiſchen an die hübſch beſponnenen Kleiderbügel im Schrank anarbeiten. Det ſehr friſche und aromatiſche Duft, der ſich der Wäſche und Kleidung mitteilt, wird von der Haut der Trägerin gern angenommen und„begleitet“ auf dieſe Weiſe wirklich die Frau. a Das Badezimmer wie es ſein ſoll „And hier iſt das Badezimmer. Sie müſſen entſchul⸗ digen, es ſteht einiges hier, das nicht herein gehört, aber— ſchließlich ſtört es hier am wenigſten“, meint die gute Haus⸗ frau, wenn ſie dem Gaſt die Wohnung zeigt. Gewiß, ſonſt iſt ſie tadellos, die Wohnung, hell und freundlich. Nur das Badezimmer!! Aber was kommt's ſchon darauf an. Oh, wenn du wüßteſt, wie es darauf ankommt, liebe Hausfrau. Im Badezimmer beginnt nämlich für deine Familie der Weg zur Arbeit. Hier genießen ſie die erſten Eindrücke des beginnenden Tages. Hier wollen ſie nicht nur in ſach⸗ gemäßer Pflege des Körpers Kraft und Geſundheit für die Arbeit ſammeln, ſondern auch Ruhe und Heiterkeit. Um aber jene Heiterkeit zu ſchaffen, die wir nötig haben, um den Tag mit ſeinen Mühen und kleinen Aergerniſſen zu überſtehen, brauchen wir die Harmonie eines hübſchen und hellen Raumes mit fröhlichen Farben. Man joll nicht denken, daß die alten ſchadhaften Vorhänge aus dem Herren⸗ zimmer für das Badezimmer noch reichlich gut ſind. Im Herrenzimmer mögen dieſe Vorhänge mit ihren gedämpften dunklen Farben am Platze geweſen ſein, in ein Badezimmer gehören ſie nicht. Vorhänge, Badeteppich, Handtuch und Waſchlappen ſollen in frohen, lichten und waſchechten Farben gehalten ſein. All dieſe kleinen Dinge, die zuſammen dem Raum ſeine freundliche Harmonie geben und mit deren Hilfe wir nicht nur unſeren Körper pflegen, ſondern auch unſerm Auge einen freundlichen Anblick geben wollen, müſſen mit be⸗ ſonderer Sorgfalt von der Hausfrau ausgeſucht werden. Indanthrenfarbene Stoffe, die über Licht⸗ und Farbechtheit verfügen und ſich guk waſchen laſſen, ſind hier wohl am geeignetſten, um allen Anforderungen von Hygiene und Schönheit zu genügen. Jedenfalls vergiß nicht, liebe Haus⸗ frau, daß nicht nur dein Herrenzimmer und dein Eßzimmer deinen Beſuchern etwas über deine Wohnkultur erzählen— eine Wohnkultur, die entſtanden iſt aus dem innerſten Bedürfnis des arbeitenden Menſchen nach Licht, Schönheit und Harmonie— ſondern oder„gerade“ dein Badezimmer. A. L- Kurz und bündig: Feſtſitzende Napfkuchen bringt man ohne Zerbrechen aus der Form, wenn man die Form irgendwie erwärmt, ſo daß ſie ſich ausdehnt. * Lackgegenſtände ſollen niemals mit Waſſer, ſondern. mit gutem Oel geſäubert werden. *. Lampendochte lege man vor der erſten Benutzung für 24 Stunden in guten Weineſſig. Nach dem Trocknen brennt der Docht hell und ſparſam. Dem; Petroleum füge man etwas Kochſalz zu. i s 8 2 . Leber gewinnt an Wohlgeſchmack, wenn man ſie einen Tag in Milch legt. . Zur Vertreibung von Mäuſen empfehlen wir Pfeffer⸗ minzöl, Lorbeerblätter, Karbol und Oleanderblätter. * Maulwürfe vertreibt man mit Hilfe von Terpentindl, Teer und Petroleum, * Geronnene Mayonnaiſe bindet man, wenn man zwei Eidotter mit etwas Salz ſchaumig ſchlägt und langſam unter ſtändigem Umrühren zur geronnenen Oelſoße gibt. 1 Waſſerflecke auf polierten Holzflächen werden mit feuchtem Salz beſtrichen. Nach einiger Zeit wäſcht man die Maſſe ab und reibt das Holz mit einem Korken blank. Nach einer anderen Vorſchrift dient ein in Petroleum ge⸗ tauchter Wollappen zur Entfernung dieſer Flecken. Milchflaſchen und Milchgläſer nehmen ein trübes Ausſehen an, wenn ſie alsbald nach der Benutzung mit heißem Waſſer gereinigt werden. Richtig iſt es, ſie erſt gründlich mit kaltem Waſſer auszuſpülen und anſchließend heißes Waſſer zu verwenden. f Das ſteht nicht im Kochbuch. Bei Koteletts und Steaks ſind vor dem Braten die Sehnen zu durchſchneiden. Man vermeidet dadurch, daß ſich das Fleiſchſtück zuſammenzieht oder krümmt und wölbt und unanſehnlich wird. Geriebene Kartoffeln, die man nicht gleich für Kar⸗ toffelpuffer oder Kartoffelplinſen verwenden 5 werden leicht dunkel. Um ſie anſehnlich und friſch zu erhalten, überſtreut man ſie mit einer dicken Mehlſchicht. Man dich⸗ tet dadurch die Kartoffeln gegen die Luft ab. Gemüſe kocht man im Dampftopf, da man dadurch die wertvollen Beſtandteile des Gemüſes nicht zerſtört. Iſt das Gemüſe gar, gibt man nur ein Stückchen Fett dazu. Für Kartoffelbrei darf man niemals kalte Milch ver⸗ 9„ 3. Mantel aus imprägnierter Seide. wenden, da er dadurch eine graue Farbe bekommt. — So billig! So gut!