einen holte „ die iſter⸗ Wal⸗ arten .) zu unte, cem: ſicher nach⸗ Pri⸗ der eine wies mein zwei⸗ inen ——, Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dapes und Aurzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 19“7 D.⸗A. III. 37: 1160 37. Jahrgang Dienstag, den 18. April 1937 Nr. 85 Das„Mehr“ entſcheidet NS. Ende dieſes Monats wird der vierte Reichsbe⸗ rufswettkampf in München ſeinen Abſchluß finden. Faſt zwei Millionen junger Menſchen haben ſich aus eigenem Antrieb freiwillig und mit Einſatzfreude bemüht, ihre Ar⸗ beitsleiſtung zu verbeſſern, Mängel und Lücken der Aus⸗ bildung feſtzuſtellen und zu beſeitigen. Jeder Lehrling, jeder un⸗ und angelernte Jungarbeiter hatte den Ehrgeiz, ſeinen Nachbarn in der beruflichen Leiſtung zu übertreffen und alles aus ſich herauszuholen, was ſich an Qualitäten und Anlagen entwickeln ließ. Die geſamte ſchaffende Jugend iſt, veranlaßt durch die politiſche Initiative der HJ, gerade auf dem Gebiet der beruflichen Ausbildung in eine Bewegung geraten, die nach neuen Formen und Grundlagen der be⸗ trieblichen Arbeit verlangt. Dieſe einheitliche Mobiliſierung von Kräften, die durch keine behördliche Maßnahme hätte erreicht werden können, iſt ſicherlich die beſte Gewähr für die Erfüllung der wirtſchafts⸗ und arbeitspolitiſchen Auf⸗ gaben, die ſich aus dem Zeitprogramm des Vierjahrespla⸗ nes für die Gegenwart ergeben. Betrachtet man demgegenüber die Vorkehrungen zur tatſächlichen Neugeſtaltung der Berufsausbildung, ſo iſt feſt⸗ zuſtellen, daß ſowohl die Neugeſtaltkung der rechtlichen Grundlagen wie die Feſtlegung neuer Ausbildungsrichtlinien und Prüfungsanforderungen noch die einheitlichen Gedan⸗ kengange, die ſolchen Beſtrebungen zugrunde liegen ſollten, vermiſſen laſſen. Noch weniger iſt zu erkennen, daß die von den zuſtändigen Gliederungen der Partei immer wieder hervorgehobene unlösliche Verknüpfung von Arbeitsſchutz und Berufsausbildung in entſprechenden Maßnahmen des betrieblichen Geſundheitsſchutzes, die über allgemeine Ver⸗ ordnungen des Geſetzgebers oder der Verwaltungsbehörden hinausgehen, ihren Niederſchlag findet Eine geſundheitliche Betreuung der schaffenden Menſchen muß ſich den, 0 auch auf die Ergebniſſe ihrer Arbeit auswirken, ſo da in Zeiten, wo höchſte Qualität verlangt wird, der umfaſ⸗ ſendſte Arbeitsſchutzz am Platze iſt. Dieſes Grundgeſetz der Sozialpolitik ſollte um ſo mehr beachtet werden, je ſtärker ſich ein Geſchlecht zur Arbeit und zur Leiſtung bekennt. Es iſt unter ſolchen Geſichtspunkten unverſtändlich, daß bisher vielfach Gerüchte in Umlauf gebracht wurden, nach denen der Vierjahresplan unter Umſtänden ſozialpolitiſche Grundgeſetze, Arbeitszeitordnung o. ä, außer Kraft ſetzen ſollte. Dieſem Zuſtand wird durch den Aufruf des Be⸗ auftragten des Führers für den Vierjahresplan, Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring, zur Eröffnung des ſozialen Wettbewerbs der Betriebe ein raſches und gründliches Ende bereitet. Göring weiſt darauf hin, daß die Erfüllung der arbeits⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben des Vierjah⸗ resplanes in ſtärkſtem Maße von der Leiſtungskraft der ſchaffenden Menſchen und ſomit von der ſozialen Einſatz⸗ freudigkeit der deutſchen Unternehmerſchaft abhängig iſt. Leiſtungskräfte, die wir in der Gegenwart benötigen, wer: den nicht aus einem ſozialen Rückſchritt, ſondern ausſchließ⸗ lich aus einer poſitiven Entwicklung in der Sozialpolitik er⸗ wartet werden können. Mit beſonderem Nachdruck unter⸗ ſtreicht der Aufruf, daß der geforderte Einſatz für die Be⸗ triebsgefolgſchaften nicht ſchon in der gewiſſenhaften Erfül⸗ lung ſozialpolitiſcher Geſetze oder entſprechender Anordnun⸗ gen der oberen Verwaltungsbehörden gegeben iſt, ſondern daß erſt die Leiſtung beginnt, wo dieſes Maß überſchritten und die Grundlage der Betreuungsarbeit weſentlich ver⸗ breitert und vertieft wird.„ Der Vierjahresplan iſt neben der Notwendigkeit einer planmäßigen Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes die günſtigſte Vorausſetzung für eine wahrhaft nationalſoziali⸗ ſriſche Sozialpolitik, für einen Kampf um das Leiſtungs⸗ vermögen des deutſchen Arbeiters, wie er in der Geſchichte noch nicht verzeichnet worden iſt. Die Hitlerjugend hat im Zuge ihrer ſozialen Arbeit und ſozialpolitiſchen Forderun⸗ gen wiederholt erklärt, daß die Verwirklichung ihrer An⸗ regungen ebenſo auf den realen Gegebenheiten des Vier⸗ jahresplanes und der Wiederherſtellung der Wehrfähigkeit wie auf der nationalſozialiſtiſchen Erziehung an ſich gegrün⸗ det ſein werde. Sie darf daher mit dem nunmehr begin⸗ nenden ſozialen Wettbewerb größte Erwartungen verbin⸗ den, da es ja gilt, für ihren eigenen Einſatz, den Reichs⸗ berufswettkampf, das bisher fehlende Gegenſtück betrieb⸗ licher Einſatzfreude und damit die weiteren Kachnuchſes der Ausbildung und Leiſtungsſteigerung des Nachwuchſes zu ſchaffen. f 5 Sie hat ferner inſofern beſondere Veranlaſſung, über die Einleitung dieſes Wettkampfes erfreut zu ſein un ſtärk⸗ ſten ſozialen Fortſchritt zu erhoffen, als der in den Jahren 1937 bis 1947 ins Erwerbsleben eintretende Nachwuchs dem verhängnisvollſten Jahrzehnt der deutſchen Geburtenent⸗ wicklung, den Jahren 1923 bis 1933, entſtammt, alſo in ſte⸗ tigem Maße vermindert wird. Heute ſchon ſtehen faſt alle voll einſatzfähigen Arbeitskräfte in regelmäßiger Beſchäf⸗ tigung. Die Zukunft wird an die Zahl unſerer Arbeitskräfte noch größere Anforderungen ſtellen. Wenn die⸗ ſen nicht genügt werden kann ſo wird die dadurch entſte⸗ hende Lücke nur durch eine Steigerung der Qualität, der wertmäßigen Subſtanz geſchloſſen werden können. Mehr noch: Die Sorgen um die Unterbringung des Nachwuchſes, die allmählich zur Tradition der deutſchen Berufslenkung ge⸗ worden ſind, werden ſchon im kommenden Jahr durch die Sorge der Betriebe um einen ausreichenden un e Nachwuchs Abel werden. In demſelben Maße werden die ſozialen Arbeitsbedingungen, zu denen ſich die Betriebe entſchließen, in der Richtung einer natürlichen Nachwuchs⸗ lenkung wirken, ſo daß im ſozialen Wettkampf für den ein ⸗ elnen Betrieb weit gel vom 3 abhängt als die uszeichnung„Nationalſo K uſterbetrieb“ und die entſprechende esche ich irkung. ee Bilbao wirkſam blockiert Britiſche Schiffe vor dem Anlaufen baskiſcher Häfen gewarnt. London, 12. April. Nach engliſchen Berichten blockieren General Francos Seeſtreitkräfte die nordſpaniſche Hafenſtadt Bilbao. Der nationalſpaniſche Kreuzer„Almirante Cervera“ patrouil⸗ liert unmittelbar vor Bilbao, ſo daß fünf engliſche Dampfer, die mit für Bilbao beſtimmten Lebensmitteln im franzöſi⸗ ſchen Hafen Saint Jean de Luz liegen, den Hafen bisher nicht verlaſſen konnten. Der Kommandant eines der britiſchen Zerſtörer hat den Kapitänen der Lebensmittelſchiffe den Beſchluß des engli⸗ ſchen Kabinetts mitgeteilt, wonach ſie einen militäriſchen Schutz nur auf hoher See erhalten würden. Die Schiffe ſind außerdem gewarnt, daß ſie ſich der Gefahr der Beſchie⸗ ßung ausſetzen würden, falls ſie verſuchen ſollten, Bilbao dennoch zu erreichen. Ferner hat die Londoner Reederei einem der Kapitäne mitgeteilt, daß das engliſche Handels⸗ miniſterium im Augenblick im Hinblick auf die gefährliche Lage nicht wünſche, daß engliſche Schiffe baskiſche Häfen anliefen. Der Dampfer ſolle alſo in Saint Jean de Luz blei⸗ ben, bis er weitere Weiſungen erhalte und im übrigen mit den Kommandoſtellen der engliſchen Flotte zuſammenarbei⸗ ten. Der Bericht ſagt weiter, daß die Blockade der national⸗ ſpaniſchen Flotte immer wirkſamer wird und es nicht einmal mehr kleinen und ſchnellen Motorbooten gelingt, Bilbao zu erreichen. Kein Eingreifen engliſcher Kriegsſchiffe Das engliſche Kabinett beſchäftigte ſich in einer überra⸗ ſchend einberufenen Sonderſitzung mit der Lage, die infolge der Blockade Bilbaos durch nationalſpaniſche Flottenſtreit⸗ kräfte entſtanden iſt. Mehrere engliſche Handelsſchiffe, die Bilbao anlaufen wollten, ſind in franzöſiſchen Häfen zurück⸗ geblieben, und die britiſche Flotte konnte ihnen kein Ge⸗ leit zufſagen Die engliſche Regierung hielt dieſe Lage für beſonders dringlich, was bereits darin zum Ausdruck kam, daß ſie den Kreuzer„Shropſhire“ und das Großkampfſchiff „Hood“ von Gibraltar nach den nordweſtſpaniſchen Gewäf⸗ ſern entſandte, um die dort liegenden britiſchen Flotten⸗ ſtreitkräfte zu verſtärken. Nach langer Beſprechung kam die Regierung zu der Auffaſſung, daß ein Eingreifen britiſcher Kriegsſchiffe in ſpaniſchen Territorialgewäſſern nicht angebracht ſei. Das be⸗ deutet alſo, daß den engliſchen Handelsſchiffen, die verſuchen ſollten, die Blockade General Francos bei Bilbao zu durch⸗ brechen, keine Unterſtützung durch die engliſche Kriegsflotte gewährt wird. Die Londoner Blätter erklären, daß ſich die Anerken- nung der Blockade nur auf Nordweſtſpanien bezieht und daß ſich im übrigen die Stellungnahme der engliſchen Re⸗ gierung gegenüber General Franco nicht geändert habe, England hat bekanntlich den beiden Parteien in Spanien nicht die Rechte von Kriegführenden und damit auch unter normalen Umſtänden nicht das Recht einer Blockade zuer⸗ kannt. Die Blätter geben jedoch zu, daß es General Franco gelungen iſt, eine wirkungsvolle Blockade durchzuführen. * Anterhauserklärnng Baldwins Miniſterpräſident Baldwin gab im Unterhaus die er⸗ wartete Erklärung über die durch die Blockade von Bilbao entſtandenen Fragen ab Es ſei notwendig, die praktiſche Seite in Rechnung zu ſtellen, die ſich daraus er⸗ geben habe, daß die Nationalen den Verſuch gemacht hät⸗ ken, Bilbao vom Meer und vom Lande her einzuſchließen, Bilbao befinde ſich in unmittelbarer Nähe der Kriegszone; es ſeien daher ſtändige und ſchwere Gefahren für die Schiffahrt im Hafen von Bilbao gegeben, die von Bomben⸗ abwürfen herrührten. Hierzu müſſe das Auslegen von Mi⸗ nen in Rechnung geſtellt werden. Es beſtehe ſomit ein ſchweres Riſiko für ſedes Schiff, das in den Hafen gelangen wolle, falls nicht vorher innerhalb der ſpaniſchen Hoheits⸗ gewäſſer die Minen weggeräumt ſeien. Die britiſche Regierung könne Rechte einer kriegführen⸗ den Macht in dieſer Sache weder anerkennen noch voraus⸗ ſetzen. Sie warne jedoch die britiſche Schiffahrt, angeſichts der Zuſtände in der Umgebung von Bilbao, davor, ſich in dieſes Gebiet zu begeben. Wenn von der Notwendigkeit, ſozialpolitiſche Geſetze und Verordnungen zugunſten der Gefolgſchaftsmitglieder zu überhöhen und zu erweitern, die Rede iſt, ſo dürſte das vor allem mit Bezug auf die Tarifordnungen geſagt worden ſein, die bisher vielfach nur theoretiſch Mindeſtbedingungen enthielten. Der ſoziale Wettkampf hat von ſeiten des Staa⸗ tes den Einbruch in das ſtarre 1 der ſozialpolitiſchen Kollektivregelungen erzwungen und den Wert und die Be⸗ deutung der Einzelinitiative mit Nachdruck hervorgehoben. Das iſt neben der Beſeitigung von Gerüchten, die wir oben kennzeichneten, das weſentlichſte Merkmal dieſer neuen Etappe unſerer ſozialen Entwicklung, die damit eingeleitet wurde. Wenn es gelingt, nicht nur ausreichende Sozialgeſetze u ſchaffen und die zuſtändigen Behörden mit weitgehenden g e in der Sozialpolitik zu verſehen, ſondern auch die Kräfte der Freiwilligkeit und ſchöpferiſchen Einſatz⸗ freude, die von jeher das Wirtſchaftsleben getragen haben, auch auf den Gebieten des ſozialen Lebens zur Mitarbeit heranzuziehen, ſo wird das deutſche Volk um eine erfreu⸗ liche Aisnürkung des Vierjahresplanes reicher ſein. Der Vizeadmiral, der das Schlachtkreuzergeſchwader kommandiere, ſei an Bord der„Hood“ an die Nordküſte Spaniens entſandt worden. Die britiſche Regierung wünſche, daß ſich mit Rückſicht auf die ſchwierige Lage in dieſen Gewäſſern eine angemeſſene Seeſtreitkraft unter dem direkten Kommando eines Flaggoffiziers im Admiralsrang befinde. Wie Reuter aus Saint⸗Jean⸗de⸗Luz meldet, wird dort behauptet, daß der Wirtſchaftsattache der britiſchen Bot⸗ ſchaft aus Hendaye am Dienstag nach Burgos reiſen werde, um mit der Nationalregierung über die in Saint⸗Jean⸗de⸗ Luz liegenden Lebensmittelſchiffe, die für Bilbao boeſtimmt ſind, zu verhandeln. Marokko⸗Handel zurückgewieſen London, 12. April. Die britiſche Regierung veröffentlicht ihre Antwort auf das Schreiben der bolſchewiſtiſchen Macht⸗ haber in Valencia vom 9. Februar, in der bekanntlich ein Angebot bezüglich der ſpaniſchen Marokkozone enthalten war Die britiſche Regierung erklärt in ihrer Ant⸗ wort, daß ſie die Lage in Spanien weiter mit Sorge an⸗ ſehe und daß ſie mit verſchiedenen Vorſchlägen die Beendi⸗ gung jeder ausläandiſchen Einmiſchung in Spanien zu erzie⸗ len verſucht habe. Die Frage der Zurückziehung der auslän⸗ diſchen Staatsangehörigen habe der Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß ernſtlich erwogen. Die britiſche Regierung ſei der Anſicht, daß die anderen Fragen, die del Vayo erwähnt habe, bis zur Rückkehr friedlicher Zuſtände in Spanien warten ſollen. Gleichzeitig wurde in Paris die franzöſiſche Antwort⸗ note auf das Schreiben der Valencia⸗Bolſchewiſten vom 9. Februar veröffentlicht. Die franzöſiſche Regierung habe ver⸗ merkt, daß ſich Valencia mit der Möglichkeit einer politiſchen Regelung beſchäftige, die ſich beſonders auf die Lage Spa⸗ niens in Nordafrika erſtrecke. Die Prüfung einer ſolchen Frage könne auf ſpaniſche Initiative hin nur unternommen werden, wenn in Spanien die Ordnung wiederhergeſtellt wäre. Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß die Löſung nur in Uebereinſtimmung mit den in Kraft befindlichen Abmachun⸗ gen geſucht werden könne. Garvin zur Kriegslage in Spanien Im„Obſerber“ wiederholt Garvin ſeine bereits wieder⸗ holt geäußerte Anſicht, daß die Bolſchewiſten in Spanien nicht gewinnen könnten, da gegen ſie zwei Drittel, ja drei Viertel des ſpaniſchen Volkes ſtänden. Die Junta in Va⸗ lencia habe kein Recht, ſich eine Regierung zu nennen. Je⸗ der Zeuge beſtätige, daß die zwei Drittel des Landes unter der nationalen Regierung mit leichter Hand verwaltet wür⸗ den. Die Lebensmittelverſorgung ſei weitgehend ſicherge⸗ ſtellt. Die Bedeutung dieſer Reſerven müſſe mehr und mehr erſcheinen. An der militäriſchen Lage ſei durch den örtlichen Rückſchlag der italieniſchen Freiwilligen nicht das geringſte geändert worden. Die Hauptſache ſei, daß die über⸗ triebenen ſowjetruſſiſchen Hoffnungen auf ein bolſchewiſti⸗ ſches Spanien als Stützpunkt einer kommuniſtiſchen Aus⸗ dehnung in ganz Weſteuropa fehlgeſchlagen ſeien. General Franco ſei kein Reaktionär und ſei von dem Faſchismus durchaus verſchieden. Nach den Brüfſeler Teilwahlen Jolgerungen aus dem Wahlergebnis. Brüſſel, 12. April. Das Wahlergebnis wird in der Brüſſeler Preſſe eingehend beſprochen. Große Genugtuung herrſcht in der Preſſe der⸗ jenigen politiſchen Gruppen, die die Kandidatur van Zee⸗ lands unterſtützt haben„Independance Belge“, das Organ, das dem Miniſterpräſidenten naheſteht, ſchreibt, die Brilſſe⸗ ler Wähler hätten in unverhofft bemerkenswerter Klarheit bewieſen, daß Belgien die Rettung des Staats im Rahmen der Verfaſſung forkſetzen wolle. Das katholiſche Blatt„Libre Belge“ meint, das Wahlergebnis bedeute einen großen per⸗ ſönlichen Sieg für van Zeeland. Die Rex⸗Zeitung„Le pays reel“ veröffentlicht einen Artikel Degrelles, worin es heißt, daß die Rex⸗Be⸗ wegung ſich bei dieſem Wahlgang trotz der gegen ſie gerich⸗ teten Koalition aller Parteien trotz des ganzen Drucks des Regimes und trotz des Zweifels, der in letzter Minute in die Gewiſſen geworfen worden ſei, gut gehalten habe. Der Erklärung des Kardinalerzbiſchofs von Brüſſel wird eine entſcheidende Bedeutung für den Wahlausgang beigelegt. Der Erzbiſchof hat bekanntlich in einer Erklärung am Vor⸗ abend der Wahl die Rex⸗Bewegung offen verurteilt. Die Wähler, die ſich trotz allem zu Rex bekannt hätten, ſeien von nun an Soldaten erſter Ordnung. „Volk en Staat“, die nationalflämiſche Tageszeitung, die dem mit Rex verbündeten VNV naheſteht, ſchreibt, unter den außergewöhnlichen Umſtänden, unter denen dieſer Wahl⸗ kampf geführt worden ſei. ſei Degrelle durchaus berechtigt, mit dem Ergebnis 9 5 zu ſein. Das kommuniſtiſche Organ„La Voix du Peuple“ tritt an van Zeeland mit Forderungen heran und verlangt u. a. die Auflöſung der„faſchiſtiſchen Organiſationen“ und die „Reinigung“ der Armee, der Gendarmerie und der Ver⸗ waltung. 5 Miniſterpräſident van Zeeland wurde am Montag von König Leopold im Königlichen Palais in Brüſ⸗ ſel empfangen.. König Leopold von Belgien hat ſich nach einer Meldun der Bel ichen Telegraphen⸗Agentur am Knie verletzt unh wird ſich daher einige Tage 2 auferlegen müſſen. Die für den 14. April vorgeſehene Beſichtigung der Trup⸗ pen des Standortes 999 durch den König mußte daher auf unbeſtimmte Zeit verſchoben werden. Politiſches Allerlei Frankreichs Bürgerliche und die Kommuniſten. Der aus der Radikalſozialen Partei vor einiger Zeit ausgetretene ehemalige Generalſekretär Pfeiffer richtet an ſeine früheren Parteifreunde einen Brief, in dem er ſie zum Bruch mit den Kommuniſten auffordert.„Ich habe“, ſo heißt es in dieſem Schreiben u. a.,„vor der unvermeid⸗ lichen Teilung des Landes in zwei gegneriſche Lager ge⸗ warnt. Clichy muß Ihnen die Augen geöffnet haben. Sie können den Revolutionären nicht die Herrſchaft der Straße einräumen, zumal die Polizei unbewaffnet iſt. Es genügt jetzt nicht mehr, zu bremſen; man muß nun den Mut haben, mit den Kommuniſten zu brechen.“ Ungarns Innenminiſter über ſeine Aufgaben. Der neuernannte ungariſche Innenminiſter Joſef Szell erklärte anläßlich eines Preſſeempfangs, er werde es ür ſeine Aufgabe anſehen, die ſtaatliche und geſellſchaftliche Ruhe und Ordnung gegen jede Bedrohung ungeſtört auf⸗ recht zu erhalten. Er werde keine Bewegung dulden, die die derzeitige Ruhe, die Verfaſſung oder das wirtſchaftliche Le⸗ ben des Landes auch nur im geringſten gefährde. Der Mi⸗ niſter hält es für ſeine geſetzliche Pflicht, gegenüber den da⸗ zu nicht befugten Organiſationen dem Verbot des Tragens Eine beſondere Behandlung verdiene der Kommunismus, von Uniformen mit aller Gewalt Geltung zu verſchaffen. der den Sturz der ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Ordnung anſtrebe. Ein weiterer Mittelmeer⸗Pakt? Die kürkiſch· jugoſlawiſchen Beſprechungen. Belgrad, 13. April. Der türkiſche Miniſterpräſident Ismet Inönü hatte ge⸗ e mit dem Außenminiſter Rüſchtü Aras am Mon⸗ bag längere Beſprechungen mit dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch.„Prawda“ zufolge 9910 die Beſprechungen, die anläßlich der Anweſenheit Jsmet Inönüs geführt werden, auch der Frage des Ab⸗ chluſſes eines Mittelmeerabkommens zwiſchen der Türkei, ugoflawien und Griechenland einerſeits und Italien an⸗ dererſeits gelten.— Ismet Inönü und Rüſchtü Aras wur⸗ den vom Prinzregenten Paul empfangen. Kämpfe in Indien Eine Schlappe der Engländer. „London, 12. April. Das Indien⸗Miniſterium hat die Liſte der britiſchen Offiziere veröffentlicht, die während des Wochenendes an der indiſchen Nordweſtgrenze getötet wur⸗ den. Unter ihnen befinden ſich ein Major, zwei Hauptleute und vier Leutnants. Unter den Verwundeten werden eben⸗ falls ein Major, ſowie zwei Hauptleute und zwei Leutnants enannt. In engliſchen Meldungen aus Peſchawar wird die age im Aufſtändiſchen⸗Gebiet von Waziniſtan infolge der neuen britiſchen Verluſte als ſehr kritiſch bezeichnet. Man erinnert daran, daß die britiſch⸗indiſchen Truppen erſt vor zehn Tagen zwei Offiziere und 21 Soldaten verloren haben. „Daily Telegraph“ meldet, daß die aufſtändiſchen Stämme immer verwegener würden. Die Regierung werde daher ſchärfere Maßnahmen gegen die Anhänger des Fakirs von Ipi treffen müſſen. Die bisherigen engliſchen Bombenangriffe hätten noch nicht den gewünſchten Erfolg gehabt. Es handele ſich um eine ernſtliche Regierungsniederlage. Die Bemühungen für eine friedliche Verhandlung mit den Aufſtändiſchen ſeien ge⸗ genwärtig erſchöpft. Der letzte Kampf habe mik einer Schlappe der britiſchen Truppen geendet. Angegriffen wurde ein aus 45 Kraftwagen beſtehender Transport, der durch vier Panzerwagen, 125 Mann Infanterie und meh. rere Flugzeuge begleitet wurde. Etwa 12 Kilometer von Jandola wurde der Transport von den Aufſtändiſchen über. fallen. Die Engländer wurden während des Gefechts noch durch Maſchinengewehrkruppen und Panzerwagen, ſowie durch Infanterie und Flugzeuge verſtärkt. Rom. Der neue Geſandte der Republik Paraguay über⸗ reichte ſein Beglaubigungsſchreiben das an den König von Italien, Kaiſer von Aethiopien gerichtet iſt. Tibor Eckhardt gegen die ankiſemitiſche Rechksbewegung. Budapeſt, 13. April. Der Führer der Kleinlandwirte⸗ partei, Tibor Eckhardt, hat auf einer Parteiverſammlung in ſchärfſter Form ſeinen Kampf gegen die antiſemittſche Rechtsbewegung des Landes angekündigt. Er fordert ferner die Regierung auf, das allgemeine geheime Wahlrecht ein⸗ zuführen. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗Eis mann. 41 Werra kniff die Augen zuſammen und ſchaute mit prü⸗ fenden Blicken Lieſelotte an. Sie fühlte, daß ihr in dieſer eine Gegnerin erwuchs. Aber noch vertraute ſie zu ſehr dem Zauber ihrer Schön⸗ heit. Sie eilte auf Konrad zu, umklammerte deſſen Hals und ſchmiegte ſich ſo nahe an ihn, daß er den Hauch ihres Mundes ſpürte. „Konrad, wenn du mich lieb haſt, dann wirſt du alle Hebel in Bewegung ſetzen, um mir meinen Diamanten wie⸗ der herbeizuſchaffen— du weißt, wie ſehr ich an dem Kleinod hänge, weil es das letzte Andenken an meine liebe Mutter iſt—.“ 5 5 „Beruhige dich, Liebling— wir werden ihn wieder fin⸗ den—.“ „Du mußt alles durchſuchen laſſen— er kann ſich nur hier im Hauſe befinden— ach, wäre ich wirklich die Herrin hier und hätte zu beſtimmen— ich wüßte, wo ich mein ver⸗ lorenes Kleinod ſuchen muß—“ Konrad Mayburg horchte erſtaunt auf. einen Verdacht, Werra?“ Sie nickte eifrig. Und indem ſie ſich noch feſter an ihren Gatten anſchmiegte, ſo daß er die Wärme ihres Körpers ſpüren mußte, flüſterte ſie: „Nur ein Landsmann kann wiſſen, welchen Wert dieſer Diamant beſitzt— nur er kann nach dieſem Kleinod trachten.“ 8 Konrad Mayburg zuckte erſchrocken zuſammen und flü⸗ ſterte:„Du glaubſt alſo, daß Romanowski—“ Werra nickte eifrig. i „Ich glaube es nicht nur, Konrad— ſondern habe ſo⸗ gar die Gewißheit, daß Romanowski den Diamant geſtoh⸗ „Du haſt alſo „Marxiſtiſche Preispolitik“ Verteuerung raſcher als Lohnerhöhung. Paris, 13. April. Der e e vergleicht die Richtzahlen des März 1936 mit denen des März 1937. Dieſer Vergleich er⸗ gibt ganz allgemein bei den Großhandels- und Einzelhan⸗ delspreiſen für alle lebensnotwendigen Waren bis auf Ge⸗ müſe eine erhebliche Steigerung. Für insgeſamt 25 Artikel des täglichen Gebrauchs wird nach der Richtzahl der Groß⸗ handelspreiſe eine Steigerung von 41,7 v. H. feſtgeſtellt. Darnach iſt im einzelnen das Brot um 43,7 v. H., Ge⸗ tränke um 46 v. H., Kolonialwaren um 26 v. H., Milch und Käſewaren ebenfalls um 20 v. H. und Fleiſchwaren um 23 v. H. teurer geworden. In der Bekleidung ſowie in Haus⸗ haltsgegenſtänden haben die Preiſe um 52 bezw. 36.5 v. H angezogen. Das Blatt erklärt abſchließend, daß die von ihm veröffentlichten Ziffern„nur annähernd eine Vorſtellung 295 der Steigerung der Lebenshaltungskoſten im ganzen geben.“ 5 Dieſe Veröffentlichung ſtellt einen weiteren Beitrag zu dem Thema„marxiſtiſcher Preispolitik“ dar. Die angeführ⸗ ten Zahlen ſind ein neuer Beweis dafür, daß die den Ar⸗ beitern gewährten Lohnerhöhungen ſchon weit von der Preisentwicklung überholt worden ſind. Daß dieſe Tatſache immer wieder der Keim neuer Streiks und neuer politi- ſcher Unruhen iſt, haben die letzten Creigniſſe in Frankreich zur Genüge gezeigt. Bergarbeiter gegen Streikhetzer in AS Handgreifliche Lektion. Galena(Kanſas), 12. April. Im ganzen hieſigen Zink⸗ und Bleigrubenbezirk kam es zu althger Ae etzungen zwiſchen eingeſeſſenen Bergarbeitern und herge⸗ laufenen Mitgliedern einer marxiſtiſchen Gewerkſchaft, die neue Mitglieder zu werben und die Bergarbeiter zu Streiks aufzuhetzen verſuchten. Nachdem bereits in mehreren um⸗ liegenden Dörfern verſchiedene Gewerkſchaftsbonzen ausge⸗ peitſcht und Dutzende von Streikagitatoren verprügelt wor⸗ en waren, ſtürmte eine 500 Köpfe ſtarke Menge mit Gas⸗ bo m hen das hieſige Hauptquartier der Gewerkſchaft. Die Angreifenden wurden dort mit einer Feuerſalve empfan. gen. Elf Kämpfer blieben ſchwerverletzt liegen. In den Gewerkſchaften pflegen Flugblätter mit aufge. druckten pazifiſtiſchen Phraſen geſpeicherk zu werden. 810 Tatkſache, daß die Anſktürmenden, die ſich gegen die ver⸗ heerenden Folgen der ſinnloſen Streikhetze zur Wehr ſetzen wollten, hier— wie auch in vielen anderen Fällen— mit Gewehrſalven empfangen wurden, zeigt die ganze Verlo⸗ genheit der eigenſüchtigen Gewerkſchaftsbonzen auf. Kurzmeldungen Berlin. Für den Zentralverlag der NSDAP zeichnete, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, Reichsleiter Amann 50 000 Mark und außerdem perſönlich eine größere Geld⸗ ſumme zum Dankopfer der Nation. Der„Seeteufel“ hat Hamburg verlaſſen. Hamburg, 13. April. Graf Luckner hat mit ſeinem„See⸗ teufel“ Hamburg verlaſſen und Kurs auf Stettin genom⸗ men, wo in den nächſten Tagen der Start zu der großen Weltreiſe, die über 12000 Kilometer gehen wird, erfolgen ſoll. Der belgiſche Juſtizminiſter zurückgetreten. Brüſſel, 12. April. Der belgiſche Juſtizminiſter Boveſſe iſt am Montag zurückgetreten Er iſt für den Poſten eines Gouverneurs der Provinz Namur in Ausſicht genommen. Das Heer hat wieder eigene Archive. Berlin, 13. April. Die Errichtung der e am 16. April im Heeresarchiv Potsdam, dem Gebäude der ehemaligen Kriegsſchule auf dem Brauhausberg, durch eine kurze militäriſche Feier feſtlich begangen. Seit dem 1. April hat das Heer eigene Archive. Zum Chef der Heeres⸗ archive wurde Generalleutnant Dr. h. c. von Rabenau er⸗ nannt. Ihm unterſtehen die Heeresarchive Dresden, Mün⸗ chen, Potsdam und Stuttgart. Das däniſche Kronprinzenpaar in Berlin. Ihre Kgl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprin⸗ zeſſin von Dänemark trafen auf ihrer Rückkehr von Italien nach Kopenhagen in Berlin ein Zu ihrer Begrüßung hatten ſich der Chef des Protokolls, Geſandter von Bülow⸗ Schwante, und der Kgl. däniſche Geſchäftsträger auf dem Anhalter Bahnhof eingefunden. Am Abend krat das dä⸗ nhiſche Kronprinzenpaar vom Stettiner Bahnhof aus die Weiterreiſe nach Dänemark an. deres geſucht haben, als ſich in den Beſitz meines Schmuckes zu ſetzen, um damit das Weite zu ſuchen.“ Lieſelotte war totenblaß geworden. 5 Ihre Hände taſteten nach einem Halt und ſtützten ſich ſchwer auf Konrads Arbeitstiſch, ſo daß die vielen Gläſer klirrten und einen ſchrillen Ton hören ließen. „Ich muß dir ein Geheimnis verraten, Konrad, das ich gerne verſchwiegen hätte, um einen Landsmann nicht zu ſchädigen— aber ich kenne Michael Romanowski und weiß, daß er aus der Heimat flüchtete, um ſich den Nachforſchun⸗ gen des Kriegsgerichtes zu entziehen, vor das man ihn ge⸗ ſtellt hatte, weil er diplomatiſche Papiere und geheime Pläne an den Feind verkaufte,— einem Spion— einem Hoch⸗ verräter hat dein Vater ſein Haus geöffnet, und damit die ganze Niedrigkeit ſeines Charakters offenbar wird, hat er in dieſer Nacht noch den Diebſtahl begangen. Ich ahnte es ja, daß von dieſem Mann nur Unglück kommt— wer kann ermeſſen, wie ſehr er das Vertrauen deines Vaters täuſchte und wieviel er von den Einnahmen unterſchlagen hat.“ Da aber richtete ſich Lieſelotte auf und ſchrie: „Das iſt nicht wahr,— das iſt eine Verleumdung— Michael Romanowski hat ehrlich und gewiſſenhaft das ihm anvertraute Gut verwaltet— und ich kann nicht glauben, daß er einer ſo niedrigen Handlung fähig wäre und einen Diamanten geſtohlen haben könnte.“ i Jäh wandte ſich Werra ihrer Schwägerin zu. Ihre Augen flammten beleidigt auf.„Willſt du mit dieſen Worten ſagen, daß ich eine Lügnerin bin?“ Konrad erſchrack. Er legte ſeinen Arm um Werras Schul⸗ tern und ſtreichelte beruhigend über deren erregtes Geſicht. „Beruhige dich, Liebling, ich werde dieſe ſeltſame An⸗ gelegenheit unterſuchen laſſen, ich werde alle deine Wünſche erfüllen und keinen anderen Gedanken haben, als daß du wieder in den Beſitz deines Schmuckſtückes kommſt—“ Werra lehnte ihren Kopf an Konrads Schulter und ſtöhnte: a len hat, denn ich ſah ihn geſtern abend in der Nähe mei⸗ nes Zimmers herumſchleichen, und er kann doch nichts an⸗ Vier Opfer einer Familientragödie Warnsdorf(Böhmen), 13. April. Eine furchtbare Fg⸗ milientragödie, die vier Menſchen das Leben koſtete, ſpielte ſich am Montag in Neukreibitz ab. Dort fand man im Schlafraum den 36jährigen Häusler Heinrich Kindermann, ſeine 34 Jahre alte Ehefrau Emma ſowie ſeine im Alter con und 13 Jahre ſtehenden Söhne mit durchſchniktenen Kehlen auf. Während Kindermann ſelbſt noch ſchwache Le. benszeichen von ſich gab und erſt im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag, waren die Frau und die Kinder bereits tot. Ueber den Anlaß zu der furchtbaren Tat wird bekannt, daß ſich der ſechsjährige Sohn am Samstag beim Spielen mit einem alten Regenſchirm ins Auge geſtochen hatte und daß die Verletzung ſo ſchwer war daß man in der Reichen⸗ berger Klinik die völlige Erblindung des Knaben voraus⸗ ſagte. Dieſe Nachricht ſcheinen ſich die auch ſonſt vom Schickſal ſchwer heimgeſuchten Eheleute ſo zu Herzen ge⸗ nommen zu haben, daß ſie beſchloſſen, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Paris. In Servian bei Montpelliers kam es in der Nacht zwiſchen Mitgliedern der Sozialdemokratiſchen Partei und Anhängern der Franzöſiſchen Volkspartei Doriots zu einer Schlägerei, in deren Verlauf drei Perſonen verletzt wurden. Exploſion auf einem Mokorbook. Lindau, 12. April. Im Lindauer Seehafen ereignete ſich auf einem Motorboot eine ſchwere Exploſion. Bei einem Kurzſchluß ſprang ein Funke in die gasgefüllte Kabine. Mit heftigem Knall ſchlug ſofort eine hohe Stichflamme aus dem Schiffsinnern und ſetzte das 40 Perſonen faſſende Boot im Nu in Flammen. Nach verſchiedenen Verſuchen gelang es ſchließlich der Beſatzung der in der Nähe liegenden„All⸗ gäu“, mittels Schaumlöſchmaſſe den Brand zu löſchen. Das Motorboot wurde zum großen Teil vernichtet. Der mit Re⸗ paraturarbeiten beſchäfkigte Mechanikerlehrling Raitmaier erlitt ſchwere Verletzungen. f Ausflüglerbarke auf dem Teſſin gekenkerk. l Mailand, 12. April. Eine Barke mit Ausflüglern iſt auf dem Teſſin infolge der ſtarken Strömung gegen einen Pfeiler der über die Autobahn Mailand Turin führenden Brücke geſtoßen und gekentert. Alle ſieben Inſaſſen fielen ins Waſſer. Ihre verzweifelten Hilferufe wurden am Ufer gehört, doch war kein Boot in der Nähe, um ihnen Hilfe zu bringen. Da der Fluß zahlreiche Wirbel aufweiſt, ſind zwei Frauen und ein jusger Mann ertrunken, während vier gute Schwimmer das Ufer erreichten. Die Leichen konn⸗ ten noch nicht geborgen werden. Schweres Militärflugzeugunglück in Italien. Rom, 12. April. Am vergangenen Freitag ſind, wie erſt am Montag in Rom bekannt wurde, in der Nähe von Fo⸗ rili zwei Bomber bei einem Gruppenflug zuſammengeſtoßen und abgeſtürzt. Die Beſatzung beider Flugzeuge, beſtehend aus je zwei Fliegern, einem Funker und einem Mechani⸗ ker, alſo insgeſamt acht Perſonen, konnten bet der geringen Flughöhe von dem Fallſchirm nicht mehr Ge⸗ brauch machen und haben den Tod gefunden. Schwerer Sturm an der koreaniſchen Küſte. London, 13. April Bei einem ſchweren Sturm an der koreaniſchen Küſte ſind zehn Fiſcherboote gekentert. 16 Fi⸗ ſcher ſind ertrunken, 61 werden noch vermißt. Auch von den 15 5 man, daß ſie ein Opfer des Sturmes gewor⸗ en ſind. Kommuniſtenverhaftungen in Paläſtina. Der Polizei in Paläſtina iſt es gelungen, die Mitglie⸗ derliſte einer verbotenen Kommuniſtiſchen Partei aufzufin⸗ den. Dieſe Entdeckung führte zur Feſtnahme zahlreicher ara⸗ biſcher und jüdiſcher Kommuniſten, die, ſoweit ſie Inlän⸗ der ſind, den einheimiſchen Gerichten zur Aburteilung übergeben, oder, falls es ſich um läſtige Ausländer han⸗ delt, abgeſchoben werden ſollen. König Georg dankt Reichsminiſter Ruſt. Nauplia, 13. April. Reichsminiſter Ruſt empfing von Seiner Majeſtät König Georg II. ein Telegramm, in dem der König von Herzen für den freundlichen Gruß dankt und für das ſoeben auf Initigtive des Führers und Reſchskanz⸗ lers begonnene ſchöne Werk der wiederaufgenommenen Grabungen in Olympia viel Glück wünſcht. zum Teil lebensgefährlich verletzt, während weitere ſieben mit leichteren Verletzungen davonkamen. „Lieſelotte hat es gewiß nicht bös gemeint, Werra— ſie wird dich um Entſchuldigung bitten.“ Lieſelotte ſtarrte ihren Bruder an. „Das kann dein Ernſt nicht ſein, Konrad— ich habe deine Frau nicht beleidigt— ich habe nur Michael Roma⸗ nowski in Schutz genommen, der ungerecht verdächtigt wird.“ Werra ſchluchzte leidenſchaftlich auf. „Ach, wäre ich niemals mit hierhergekommen— ich habe es ja geahnt, daß ich hier rechtlos ſein werde.“ Lieſelottes Geſicht blieb ernſt. Ruhig und unerſchrocken ſchaute ſie Werra an und entgegnete: „Ich werde dir die Stellung in dieſem Hauſe niemals ſtreitig machen, aber ich kann nicht dulden, daß man An⸗ geſtellte unſeres Hauſes in ihrer Abweſenheit verdächtigt. Ich wurde geſtern abend zufällig Zeuge, daß Michael Ro⸗ maltowski in dein Zimmer ging, Werra— aber er war nicht allein— du ſelbſt haſt ihn empfangen und da iſt es wohl unmöglich, daß er dich dabei beſtohlen hat“ Für einen Augenblich verzerrte ſich Werras Geſicht und ihre Augen zeigten einen entſetzten Ausdruck. Inſtinktiv fühlte ſie, daß in dieſem Augenblick alles für ſie auf dem Spiele ſtand. Jetzt würde ſie Siegerin werden — oder alles verlieren. Aber nur für den Bruchteil eigner Sekunde war ſie un⸗ ſicher, dann zeigte ihr Geſicht ein überlegenes Lächeln und haſtig entgegnete ſie: Ja, Romanowski war in meinem Zimmer und bat mich, über ſeine Vergangenheit zu ſchweigen, damit er ſeine Stel⸗ lung hier im Hauſe nicht verlieren würde— aber dabei benutzte er dieſen Beſuch wahrſcheinlich nur, um ſich genau zu orientieren und zu erfahren, wo er meinen Schmuck fin⸗ den würde, deſſen hoher Wert ihm aus den Petersburger Tagen bekannt war.“ Lieſelotte hatte in dieſem Augenblick ganz vergeſſen, daß ihr Michael Romanowski bitteres Leid zufügte— ſie dachte „Man glaubt mir nicht— man feindet mich an und ſtellt mich als Lügnerin hin—“ 5 nur daran, daß ſie dieſe Frau haßte, weil Michael Roma⸗ nowski ſie in ſeinen Armen gehalten hatte. b Gortſezung folgt S S SSS — reren „ 1 Roſſaint gab Hetzſchriſten weiter Der Hochverratsprozeß gegen die katholiſchen Prieſter. Berlin, 12. April. Einen aufſchlußreichen Einblick, in wie hohem Maße ſich die vor dem Volksgerichtshof unter der Anklage des Hoch⸗ perrats ſtehenden katholiſchen Prieſter als Mithelfer kom⸗ muniſtiſcher Zerſetzung betätigten, erbrachte die Verhandlung am fünften Prozeßtage. Die kommuniſtiſchen Agitatoren erblickten in dem Kaplan Roſſaint einen brauchbaren Bun⸗ desgenoſſen, durch den ſie verſuchten, die in den katholi⸗ chen Jugendbünden verbliebenen Jugendlichen in ſtaats⸗ feindlichen Sinne beeinfluſſen zu können. Zu dieſem Zweck verſahen ſie der frühere kommuniſtiſche Funktionär Lohkamp und die Agentin Berta Karg mit hochverräteriſchen gerſet⸗ ungsſchriften. Darunter befanden ſich üble Schmierereien, je von jüdiſchen Emigranten im Ausland kolportiert wur⸗ den und die die verlogenſten Kombinationen und die ab⸗ ſurdeſten Verleumdungen Deutſchlands enthielten. Der Prieſter Roſſaint hat früher ausgeſagt, die gleichen Hetzſchriften auch an ſeine geiſtlichen Vorgeſetzten, den Ge⸗ neralſekretär des Katholiſchen Jungmännerverbandes ECle⸗ mens, gegeben zu haben. Jetzt will er das allerdings nicht mehr genau wiſſen. Aus den Ausſagen verſchiedener Zeugen ging hervor, daß Roſſaint ſich zu einem aktiven Verbreiter der in jenen jüdiſchen Machwerken enthaltenen Lügenfabri⸗ kate gemacht hat. In vielen Geſprächen zog er über die Einrichtungen des neuen Staates her und begründete ſeine Aeußerungen mit den„Geiſtesblitzen“ der jüdiſch⸗kommuni⸗ ſtiſchen Hetzer. Kennzeichnend für die Einſtellung des Ange⸗ klagten Roſſaint iſt der Umſtand, daß er 1931 bereits„pazi⸗ fiſtiſche“ Werbezettel an Bäume klebte. In dieſen Zetteln hieß es u. a.:„Wer heute für die Wehrpflicht eintritt, macht ſich mitſchuldig am nächſten Kriege!“ Als anſchließend der Generalſekretär Clemens zu der Frage vernommen wird, ob er von Roſſaint kommuni⸗ ſtiſche Hetzſchriften erhalten hat, ſtellt er das erneut entſchie⸗ den in Abrede. Nachdem im weſentlichen die Verbindungen erörtert worden ſind, die der Hauptangeklagte Roſſaint mit kommu⸗ niſtiſchen Funktionéren zum Zwecke der Schaffung einer ge⸗ en die nationalſozialiſtiſche Regierung gerichteten Einheits⸗ front unterhalten hat, wendet ſich jetzt die Verhandlung vor dem Volksgerichtshof einem zweiten, wenn auch klei⸗ neren Turktagepunkt zu Es handelt ſich dabei um die Be⸗ ziehungen Roſſaints zu dem Mitangeklagten Jülich und den kommuniſtiſchen Agenten, die er durch Jülich kennengelernt hat. 5 Der 33jährige Hermann Jülich aus Düſſeldorf, der als Sohn einer Halbjüdin im moſaiſchen Glauben erzogen wor⸗ den war, kam mit Roſſaint dadurch in Berührung, daß er ſich auf Wunſch ſeiner katholiſchen Frau im Jahre 1933 taufen laſſen wollte. Roſſaint als ſein örtlich zuſtändiger Prieſter erteilte ihm monatelang Religionsunterricht in Ein⸗ zelſtunden und nahm gegen Ende 1933 auch ſelbſt die Taufe vor. Jülich hat Roſſaint zahlreiche kommuniſtiſche Hetzſchrif⸗ ten ausgeſprochen hochverräteriſchen Inhalts gebracht. Einen Teil dieſer Schriften hat Roſſaint an den auf freiem Fuß befindlichen Mitangeklagten Hu⸗ bert Schäfer gegeben, bei dem ſie gelegentlich einer ſpäteren Hausſuchung gefunden und beſchlagnahmt wurden. Jülich hat auch, wie ſich aus dem weiteren Gang der Verhandlung ergibt, die Bekanntſchaft zwiſchen Roſſaint und dem kommuniſtiſchen Funktionär Schwippert vermit⸗ telt. Als dieſer um die Jahreswende 1934⸗35 nach Holland geflohen war, hat Roſſaint ihn geldlich unterſtützt und ihn auch mit Greuel nachrichten über die innen⸗ politiſche Lage Deutſchlands verſehen. Endlich hat Jülich Roſſaint mit dem kommuniſtiſchen Funktionär Hermann Herrmanns in Verbindung gebracht und auch mit dieſem Staatsfeind hat ſich Roſſaint eingehend politiſch unterhalten. Im Laufe der Nachmittagsverhandlung kamen nochmals und abſchließend die Beziehungen zur Sprache, die der Ka⸗ plan Roſſaint zu dem kommuniſtiſchen Funktionär Schwip⸗ pert unterhalten hat. Um den nach Holland geflüchteten Schwippert mit politiſchen Greuelnachrichten über das neue Deutſchland zu verſorgen, iſt Roſſaint über die Grenze gefahren und hat ſeine hochverräteriſchen Nachrichten jenſeits der Grenzpfähle in den Briefkaſten gesch Erſt im November 1935(!) will Roſſaint Verdacht geſchöpft haben, er könne zu unlauteren„kommuniſtiſchen Funktionen“ mißbraucht werden, als er von Schwippert aus Amſter⸗ dam einen Brief erhielt mit der Bitte, die Einladung unge⸗ leſen weiterzuleiten. Nun erſt brach Roſſaint die Be⸗ ziehungen ab. Die beiden Briefe will er in ſeiner Em⸗ pörung ſofort verbrannt haben. Wie lange Roſſaints gefährliche Zuſammenarbeit mit den kommuniſtiſchen Funktionären fortgedauert hat, geht dar⸗ aus hervor, daß der kommuniſtiſche Funktionär Max Schäfer noch einmal bei ihm auftauchte, nachdem er in! zwiſchen eine anderthalbjährige, wegen Vorbereitung zum Hochverrat erhaltene Gefängnisſtrafe abgebüßt hatte. Damit war im weſentlichen die Vernehmung des Haupt⸗ angeklagten abgeſchloſſen. Aus den Nachbargauen Die Nanga⸗Parbat-Expedition abgereiſt. München, 12. April. Mit dem Brenner⸗Schnellzug ha⸗ ben acht der Teilnehmer der Deutſchen Nanga⸗Parbat⸗ Kundfahrt die Ausreiſe von München angetreten. Die von dem Geographen Dr. Karl Wien geführte Mannſchaft, zu der Peter Müllritter, Martin Pfeffer. Pert Fankhauſer als Bergſteiger, Dr. Günter Hett und Dr. Hartmann als Aerzte, Profeſſor Troll und Dr. Luft als weitere Wiſſenſchaftler ehören, trifft in Genua an Bord des Dampfers„Frauen⸗ els“ der Hanſa⸗Linie mit Adolf Goettner, der die Schiffs⸗ reiſe ſchon früher angetreten hat, zuſammen. Koblenz.(Todesſturz aus dem Fenſter.) In der Stegemannſtraße ſtürzte ein 60 Jahre alter Einwoh⸗ ner, der ſich zu weit aus dem Fenſter gelegt hatte, aus der Höhe des zweiten Stockwerkes in den Hof. Bei dem Sturz erlitt der Mann ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach we⸗ nigen Stunden im Krankenhaus ſtarb. ab Amerikaniſcher Schleppdampfer geſunken. Wie aus Cheſter in Pennſylvanien gemeldet wird, iſt auf dem Dela⸗ ware ein Schleppdampfer geſunken, der ſieben Mann Be⸗ ſatzung und ein 18jähriges Mädchen an Bord hatte. Nur der Kapitän und der 1. Offizier konnten gerettet werden. * Darmſtadt.(Aus Spaß wurde Ernſt.) Junge Handwerker hatten in einem Odenwalddorf einander in der Arbeitspauſe geneckt. Aber aus Spaß wurde ſchrecklicher Ernſt. Ein Burſche aus Semd griff zum Meſſer und ſtach zu. Sein Gegner wurde durch einen Stich in den Bauch verletzt, durch eine Infektion trat der Tod ein. Das Schwurgericht verurteilte den Täter wegen gefährlicher Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu einem Jahr Gefängnis. Darmſtadt.(Kind um Bett verbrannt.) Im Ortsteil Arheilgen hatte eine Frau ihr zweieinhalbjähriges Söhnchen zum Schlafen ins Bett gelegt und war bei der Hausarbeit, als ſie plötzlich Brandgeruch wahrnahm. Als ſte nachſah, fand ſie das Bettchen des Kleinen in Flammen. Er hatte vor dem Einſchlafen unbemerkt vom Nachttiſch Streichhölzer genommen und damit im Bett geſpielt, wo⸗ durch der Brand entſtand. Das Bübchen erlag nach kurzer Zeit im Krankenhaus ſeinen ſchweren Brandwunden. Frankfurt a. M.(In geiſtriger Umnachtung aus dem Fenſter geſprungen.) Aus Berlin wird gemeldet: In einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſprang um Mitternacht die 68jährige Witwe Helene Rüppel in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht aus dem dritten Stockwerk der Woh⸗ nung ihrer Tochter in der Straße Siegmundshof Nr. 6 auf den Hof hinab. Die Lebensmüde, die in Frankfurt a. M. beheimatet iſt und bei ihrer Tochter zu Beſuch weilte, erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der ihren ſofortigen Tod zur Folge hatte. — Geislingen a. St.(Wäſchedieb geſchnappt.) Von der Kriminalpolizei iſt ein aus dem Gebiet Aachen zu⸗ gereiſter Mann verhaftet worden, der ſowohl dort wie in eislingen zahlreiche Wäſchediebſtähle verübt hat. Meiſt hat der Kerl Damenwäſche an ſich genommen, die er dann teilweise ſelbſt getragen hat. Außerdem hat der Verhaftete beim Kauf eines Photoapparates in einem hieſigen Ge⸗ ſchäft ein wertvolles Stativ mitgehen laſſen. — Höfingen Kr. Leonberg.(Unglücklicher Sturz) Ein hieſiges Mädchen wollte mit dem Rad nach Leonberg in ihre Stellung fahren. In der Kurve bei der Eiſenbahn⸗ brücke kam der Radfahrerin ein Kraftwagen entgegen, wodurch ſie unſicher wurde und die Herrſchaft über das Rad verlor. Sie ſtürzte ſo unglücklich, daß ihr im Kran⸗ kenhaus Leonberg ein Fuß abgenommen werden mußte. — Steinheim Kr. Marbach.(Das Zeichen über⸗ ſehen.) Am Ortseingang von Murr wollte ein Kraftfah⸗ rer mit Soziusfahrer von der Hauptſtraße nach links in eine Straße einbiegen und gab auch rechtzeitig das Zeichen hierzu. Ein hinter ihm fahrender Perſonenwagen überſa das Zeichen des Motorradfahrers und fuhr ihn an, ſo daß der Motorradfahrer und ſein Begleiter von dem Fahrzeug geſchleudert wurden. Der Motorradfahrer wurde leichter der Soziusfohrer ſehr ſchwer verletzt. — Ebingen.(Vom eigenen Wagen überfah⸗ ren.) Als der Fahrer Karl Schaudt einen ſtädtiſchen Elek⸗ trowagen fuhr, ſtürzte er plötzlich von ſeinem Führerſtand vornüber auf die Straße Der weiterlaufende Wagen ging ihm über die Beine und verletzte ihn recht erheblich. Die Urſache des Unfalls iſt jedenfalls in zu plötzlichem und ſtar⸗ kem Bremſen zu ſuchen. 0 4 Mutiger Lebensretter. Ein aufregender Vorfall er. eignete ſich am Iſarufer in München Ein 12jähriger Junge war über die Ufermauer geſtürzt und ins Hauptbett des Fluſſes gefallen. Geiſtesgegenwärtig und unter eigener Le⸗ bensgefahr ſprang ein Maler dem Jungen nach und rettete ihn vor dem ſicheren Tod. Mit Meſſern und Heugabeln Blutiger Erbſchaftsſtreit unter Brüdern. Neuß, 12. April. In der Ortſchaft Buſch bei Kapellen kam es zwiſchen fünf Brüdern, die im früheren elterlichen Haus zum Zwecke einer Ausſprache über Erbſchaftsfragen zuſammengekommen waren, zu einem Göde Streit. Es handelte ſich um die Verteilung von ändereien und Mö⸗ belſtücken. Als einer der Brüder den anderen unehrliche Ab⸗ ſichten vorwarf, kam es zu Handgreiflichkeiten, die nachher in der Scheune fortgeſetzt wurden. Mit Meſſern und Heu⸗ gabeln gingen die Brüder aufeinander los. Der älteſte Bru⸗ der flüchtete ſchließlich, aber die Auseinanderſetzung zwiſchen den zurückgebliebenen vier Brüdern nahm damit kein Ende. Nachbarn, die auf den Lärm hin ſchließlich hinzueilten, bot ſich ein ſchreckliches Bild: alle vier Raufbolde hatten ſchwere Verletzungen davongetragen und mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Arbeitertransport verunglückt Ein Toter, elf Verletzte. Siegen(Weſtfalen), 12. April. Auf der Reichsſtraße Netphen—Siegen⸗Weidenau ereignete ſich am Montag un⸗ terhalb Netphen ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Ein Laſtkraftwagen, der mit etwa 20 in der dortigen Gegend bei Meliorakionen und Wegebauten tätigen Arbeitern aus Bochum beſetzt war, wurde von einem von Siegen kommen⸗ den Laſtkrafkwagen geſtreift. Die linke Seite des erſten Wa⸗ gens wurde aufgeriſſen, wobei 12 der Inſaſſen Verletzungen davontrugen. Unter den Verletzten befinden ſich vier Schwerverletzte. von denen einer inzwiſchen geſtor⸗ ben iſt. Die Polizei, Aerzte und Gemeindeſchweſtern aus Netphen leiſteten die erſte Hilfe und ſorgten für die Ueber⸗ führung der Verunglückten in die Krankenhäuſer von Wei⸗ denau und Siegen. Das Unglück trug ſich in einer Kurve zu, und zwar in den Augenblick, als der Siegener Laſtkraft⸗ wagen einen Radfahrer überholen wollte. Die polizeilichen Ermittlungen zur Klärung der Schuldfrage ſind noch nicht abgeſchloſſen. 0 a Kind im Brunnen ertrunken. In Ochſenfeld ſtreifte ein Fuhrwerk einen als Deckel über einen Brunnen geleg⸗ ten Steinklotz und rückte ihn zur Seite. Spielende Kinder ſprangen über die entſtandene Oeffnung. Eines der Kinder, das ſechsjährige. des Bauern Johann Hirſchbeck, geriet zu nahe an den Brunnenrand und fiel hinab. Da die Spielkameraden davonliefen, ohne jemand von dem Vorfall zu verſtändigen, ertrank der Kleine. A Motorrad von Triebwagen erfaßt. Unweit von Deg⸗ gendorf wurde auf der nichtabgeſchrankten Wegüberfahrt wiſchen den Bahnſtationen SchwanenkirchenIggensbach er Nebenſtrecke Deggendorf—Kalteneck ein Motorrad von dem Triebwagen überfahren. Der 32 Jahre alte Lenker des Kraftrades wurde getötet. Der 22 Jahre alte Mitfah⸗ rer kam mit leichteren Verletzungen davon. Lolcale uu ciiaù Mannheimer Rundſchau. Was der April bringt.. Vorbereitungen der Mai⸗ Pferderennen.. Die Flugverbindungen des Sommers. Der 1. April bietet nicht nur alljährlich Gelegen⸗ heit zu mehr oder weniger gelungenen Scherzen, mit denen man ſeine lieben Mitmenſchen auf den Leim führt; es iſt auch der meiſtbenutzte Termin für den Wohnungs⸗ wechfſel. In Mannheim war die Umzugstätigfeit dies⸗ mal außerordentlich rege. Man begegnete allenthalben den Möbelwagen, deren manchmal zwei oder gar drei vor einem Haus ſtanden. Die Spediteure hatten ſeit Oſtern viel zu tun und konnten kaum den Bedarf an Wa⸗ gen und Packern decken, ſo daß viele Umziehende ſich bis mehrere Tage nach Quartalsſchluß gedulden mußten. ehe ſie das neue Heim beziehen konnten. In den erſten Tagen des Monats erfolgten beim Einwohnermeldeamt 3500 Meldungen von Amzügen innerhalb der Stadt, weitere 1200 Meldungen betrafen Wegzüge und 750 Zu⸗ züge. Zahlreiche Familien konnten neuerſtellte Wohnun⸗ gen beziehen, beſonders in den Vororten, wie der Bau von Eigenheimen und Siedlungshäuſern nach wie vor anhält. Aber auch in der Stadt ſelbſt, ſogar in der dicht⸗ bevölkerten Unterſtadt, gab es neue Wohnungen. Der Abriß des Apollo⸗Quadrates gab allein die Möglichkeit zur Erſtellung von ſieben neuen Häuſern mit 50 Wohnun⸗ gen, von denen die erſten dieſer Tage bezogen wurden. 8 In Bälde beginnen die Mannheimer Mai⸗Feſttage, das große Ereignis des Jahres, das alle Kräfte des öffentlichen Lebens mobil macht und eine große Menge auswärtiger Beſucher nach Mannheim bringt. Im Mit⸗ telpunkt ſtehen von altersher neben dem traditionellen Maimarkt und der Meſſe die großen Pferderennen, von denen man jetzt, nachdem Mannheim wieder Garniſon⸗ ſtadt iſt, einen neuen Auftrieb erhofft. Die Hauptren⸗ nen des Mannheimer Meetings haben einen ſehr guten Nennungserfolg, aber auch die Ausgleiche haben ſämtlich mehr als befriedigend abgeſchloſſen. 8 in dem auch Der Sommerflugdienſt der Lufthanſa, i b eine wichtige der Mannheimer Flughafen Neuoſtheim Rolle ſpielt, hat am 4. April eingeſetzt. Täglich gehen hier 20 Anflüge und Landungen vor ſich. Der Sommer⸗ flugdienſt weiſt diesmal eine ungewöhnliche Fülle neuer und ganz ausgezeichneter Flugmöglichkeiten auf. ei⸗ ſpielsweiſe läßt ſich von Mannheim die griechiſche Haupt⸗ ſtadt Athen in elfdreiviertel Stunden erreichen. Knapp zweieinhalb Stunden dauert der Flug nach Berlin. Da die Reiſezeiten durch das Flugzeug auf ein Mindeſtmaß verkürzt werden, rücken räumlich weit voneinander ge⸗ trennte Städte zeitlich immer enger zuſammen und der Verkehr zwiſchen ihnen gleicht geradezu einem Nahver⸗ kehr. Dementſprechend iſt auch die Häufigkeit der Ver⸗ bindungen. So verkehren zwiſchen Mannheim und Frankfurt täglich vier planmäßige Flugzeuge in jeder Rich⸗ tung. Mit den weſteuropäiſchen Hauptſtädten beſtehen täglich mindeſtens zwei Verbindungen, Von lokaler Wich⸗ tigkeit iſt es außerdem, daß unſer Flughafen erſtmalig durch eine direkte Strecke mit Halle/ Leipzig und Berlin verbunden iſt. Mit der Reichshauptſtadt beſtehen von Mannheim aus drei Verbindungen. 8 mp. Ilvesheim wächſt durch Eigenheimbau. Neuer Ortsteil„Gute Hoffnung“. Wohl keine nordbadiſche Gemeinde von der Größe Ilbesheims hat derzeit eine ſo lebhafte Bautätigkeit auf⸗ zuweiſen wie der rund 3000 Einwohner zählende Ort. In allen Ortsteilen, diesſeits und jenſeits des Neckar⸗ kanals, erheben ſich Neubauten oder es wird mit der Errichtung begonnen. So wächſt der Ort faſt nach jeder Himmelsrichtung, nur am Neckar ſind der weiteren Aus⸗ dehnung Grenzen geſetzt. Während die nördliche Orts⸗ erweiterung, im Gewann Schloßfeld, größere Eigenheime aufweiſt, laſſen ſich im Oſten, gegen Ladenburg hin, die Anfänge einer geſchloſſenen Siedlung erkennen, die 35 Ein⸗ familienhäuſer umfaſſen ſoll und den Namen„Gute Hoff⸗ nung“ erhalten hat. Es ſind meist Arbeiter und Ange⸗ ſtellte, deren Traum von einem Eigenheim hier in Er⸗ füllung gehen wird. Jedes Haus enthält im Erdge⸗ ſchoß zwei Zimmer und Küche, im Oberſtock zwei wei⸗ tere Räume, von denen ſich einer als Küche einrichten läßt, ſo daß eine weitere Kleinwohnung geſchaffen werden kann. Ein Stall oder Schuppen wird angebaut; in die⸗ ſem Nebengebäude liegt, eine ſinnreiche Raumerſparnis, der Hauseingang. Zum Haus gehören 400 bis 500 qm Garten. Mit dem Grundſtück kommt ein ſolches Eigen⸗ heim auf etwa 6500 Mark, wovon der Bauherr, da er ſelbſt mitarbeitet, nur 800 bis 1000 Mark beim Bau⸗ beginn auf der Hand haben muß. Das erforderliche Eigenkapital von 25 bis 30 v. H. der Bauſumme wird durch die eigene Mitarbeit erreicht. Eine Straße durch⸗ zieht das Baugebiet der Länge nach und endet mit dem Platz, an den das geplante Heim der Hitler⸗Jugend zu ſtehen kommt. Die erſten Häuſer können im Laufe des Sommers bezogen werden. Auf zahlreichen Bau⸗ ſtellen wird ſchon emſig gearbeitet. Die Gemeinde hat auch dafür geſorgt, daß die Waſſerleitung rechtzeitig zur Verfügung ſteht und hat daher bereits die Rohre legen ſaſſen und die Anſchlüſſe hergeſtellt. Für einige Dutzend Familien erſtehen hier Heimſtätten in Licht und Sonne, unweit des Neckars, die zu den ſchönſten und zweckmäßig⸗ ſten ihrer Art gehören, Briefkaſten. Anfrage Ehrenmal beir. Wie wir erfahren ſind ſowohl in der Platzfrage als auch in der Denkmalsfrage noch keine Entſcheidungen getroffen. Ueber beide Fragen, in denen ſich neue Momente ergeben haben, finden Be⸗ ſprechungen zwiſchen Stadt und Denkmalsausſchuß ſtatt. Sicher wird der Denkmalsausſchuß, ſobald die Fragen ge⸗ löſt, näheres der Einwohnerſchaft unterbreiten. f — Pp, 7˖7§ꝙ» f 2 ̃ ˙. ̃ ˙ w ̃˙—ę¼¶⁵m—— ——̃ ö ̃7ß⏑ß—ß—ß—.ꝛ.ñßß—.— —— Frau Winifred Wagner und Sohn. Frau Wini⸗ 1 Wagner hat ihr Erſcheinen zu der am 24. April tattfindenden Erſtaufführung von Siegfried Wagner's Oper „Schwarzſchwanenreich“ zugeſagt. Die Inſzenierung der Oper hat Generalintendant Spring von den Städtiſchen Bühnen Köln übernommen. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirek⸗ tor Karl Elmendorff. Die Bühnenbilder entwirft Wieland Wagner, der Sohn Siegfried Wagners. Regimentstag der Zöer. Der 4. Regimentstag des ehem. 2. Bad. Feldart.⸗Regts. 30 findet nun beſtimmt am 19., 20. und 21. Juni in der alten und jetzt wieder neuen Garniſon Raſtatt ſtatt. Die Vorarbeiten find bereits abgeſchloſſen, und ſo verſpricht auch dieſes Kameradſchaftstreffen wieder ein Feſt der alten Schwarzkragen zu werden, das ſich würdig an die letzten drei Regimentstage anſchließt. Anmeldungen und Anfragen ſind zu richten an den Verbandsführer Kamerad Carl Feger, Kaufmann, Naſtatt, Kaiſerſtr. 15, Fernruf 2391. — Erſatzreſerviſten und Wehrmeldeamt. Erſat reſer⸗ piſten J und förderungsbedürftige Erſatzreſerviſten II, die noch nicht ihre Arbeitsdienſtpflicht erfüllt haben und vor Eintritt in den Reichsarbeitsdienſt ihren dauernden Auf⸗ enthalt wechſeln, melden ſich außer bei der polizeilichen Meldebehörde auch bei dem für ſie zuſtändigen Wehrmelbde⸗ amt an und ab. — Beſchränkung des Drachenſteigens. Durch die Ver⸗ ordnung des Reichsluftfahrtminiſters wird das Drachen⸗ 5 im Intereſſe des Luftverkehrs erheblichen Beſchrän⸗ ungen unterworfen. Solche Beſchränkungen beſtanden bis⸗ her ſchon in der Umgebung von Luftfahrtgelände, ſie wer⸗ den jetzt allgemein eingeführt. Das Steigenlaſſen von Drachen jeder Art, die mit Draht oder Drahtſeil oder mit einem mehr als 100 Meter langen Seil gehalten werden, iſt nur mit Erlaubnis der nächſtgelegenen Luftpolizei⸗ behörde zuläſſig. Die Luftämter können das Steigenlaſſen von Drachen jeder Art durch Polizeiverordnung weiter be⸗ ſchränken. — Was ſind Spitzenleiſtungen? Durch ein Reichsge⸗ richtsurteil wurde feſtgeſtellt daß die Bezeichnung „Spitzenleiſtung“ für eine Durchſchnittsware unzuläſſig iſt. Man dürfe nicht darauf hinweisen daß man früher allge⸗ mein derartige Ausdrücke verwendet habe, denn heute würde Wahrheit in allen Werbeoehauptungen verlangt. — Einſatz der ganzen Leiſtungskraft. Im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat muß von jedem Volksgenoſſen erwar⸗ ret werden, daß er ſeine ganze Arbeitskraft einfetzt. Hat daher ein Gefolgsmann, der körperlich und geiſtig durchaus in der Lage iſt, bei gutem Willen vollwertige Arbeit zu leiſten, bewußt läſſig gearbeitet und dieſes Verhalten trotz Ermahnung fortgeſetzt, ſo hat er die aus gusgeſprochene Kündigung Verhalten zuzuſchreiben. — at dieſem Grunde ſeinem eigenen pflichtwidrigen I Heidelberg. Geldbeutel Schirmer, haft in engſten Stelle der tal mit dem erfüllt. Heidelberg. ra d.) geſtürzt war, daß rad von einem Müller jun., kenhaus. Merz wurde Strohvorräte () Durlach. Schweſtern.) geſtellt hat. Auch kenfeld teilte der Die Tochter des L. Unvorſichtigkeit, zu nehmen. Bekehrte Feitſünder Wir ſetzen uns zum Abendbrot— ich bin ja ſo ge⸗ ſpannt! Hanning öffnet neugierig die Suppenſchüſſel und macht mehr als Kulleraugen.„Nanu!“ Bitte ſchön, Obſt⸗ pee im April, ganz richtig mit Apfelſtückchen und Grieß⸗ lößchen. Hanning iſt begeiſterter Obſtſuppeneſſer im Som⸗ der und ſtrahlt jetzt. Zwischendurch fragt er aber doch:„Wie teuer iſt denn ſo eine üchſe?“ Ich ziehe die Stirn kraus und mime ſchlechtes Gewiſſen. Nach einigem Zögern ſage ich N„einhalb Pfund Volksmarmelade 0,16 Mark.“ Nun iſt er aber platt. Dieſe Volksmarmelade! Morgens ſind wir ja bereits lange von Wurſt, Schmalz oder Käſe zu Mar⸗ melade oder Haferflocken mit Marmelade übergegangen. Sie ſchmeckt ſo gut und iſt ſo billig. Und wenn nachmittags Gäſte kommen, ſind Brötchen mit Marmelade an der Ta⸗ gesordnung. Jetzt haben wir alſo auch eine neue Suppe. Ich geſtehe daß dieſer Gedanke nicht von mir ſtamimt, 11 8 daß ich angeregt durch einen Aufſatz verſucht habe, bſtſuppe im Winter zu machen. Und das ſchmeckt ordentlich nach all den guten zu der Marmelade verwendeten Früch⸗ ten wie Trauben, Beeren, ſchöne Aepfel und Birnen uſc. Wir finden es immer ganz großartig, daß uns eine ſolche Marmelade beſchert wurde. Nächſtens eſſen wir Eierkuchen aufgerollt mit Marmeladefüllung. Hoffentlich ſchmeckt es Freiburg i. Br. tet.) 1941 nach Frankfurt a. Gaſtdirigent tätig ſein. kenswerte Leiſtungen ge Oberkirch. (D ( kommen ausgeglichen. träge aus allen anderen auch wie uns. (Todes Aus Chur(Schweiz) wird erſten Viamala⸗Brücke Zürich, lautet. daß die Beſitzerin der die ſchaurigen Klüfte der ein Ende gemacht hat.— Gegen Viamalaſchlucht Im Alkademiſchen Krankenhaus Fabrikarbeiter Georg Bauſt aus auf dem Wege zur Arb entgegenkommenden wobei der Soziusfahrer, der 28 auf das Pflaſter ge innere Verletzungen davontrug. Der Motorradlenker kam gen davon. Die Autolenkerin ſoll zu weit l da ſie von einem anderen Fahrzeug geblendet wurde. Daudenzell b. Mosbach.(Bran d.) De der vor drei Jahren neuerbauten Scheuer de durch Feuer zerſtört. Es 0 mitverbrannt. Die Brandi . In der le germeiſter Sauerhöfer mit, mehr die Mittel zum Bau die Finanzierung hauſes ſteht vor einem erfol dieſem Jahr mit dem Baubeginn gerechnet werden kann. ( Pforzheim.(Eine Ahrenfabrik für Birken⸗ feld.) In der Beſprechung mit den Gemeinderäten in Bir⸗ Bürgermeiſter mit, daß ternehmer aus Baſel in einem h fabrik mit zunächſt 20 Arbe handlungen zur Einrichtung eines weiteren k triebs mit 15 Mann ſind im Gange. () Abſtadt b. Bruchſal. 3 Sie verſchlu ſofort in das Krankenhaus a zr.(Nach Generalmuſikdirektor burger, Stadttheater iſt vom Badiſche Chronik Bruchſal verbracht werden. hat das In der Familie Erich ftige Buben, angekommen. auf acht Köpfe erhöht. Schlägerei.) Hier kam chen einigen jungen Burſchen. Einer rart geſchlagen, daß er bewußtlos hrere Kopfverletzungen und ſehr chütterung erlitten. ( Konſtanz.(Voranſchlag ausgeglichen.) Der ſtädtiſche Haushalt für 1937 iſt erſtmals ſeit Jahren voll⸗ Außerdem konnten ſämtliche Fehlbe⸗ früheren Jahren abgedeckt werden, ſo daß auch das Rechnungsjahr 1937 ohne einen Fehlbetrag abſchließen wird. prung in die Viamala.) uns gemeldet: In der Nähe der fanden Arbeiter einen Damenſchirm und eine Handtaſche. Die Handtaſche enthielt einen leeren ſowie einen Reiſepaß, der auf den Namen Hermine deutſche Staatsangehörige, aus Heidelberg, wohn⸗ Alle Anzeichen deuten darauf hin, tände durch einen Sprung in Viamala⸗Schlucht ihrem Leben Die Straße überſchreitet an dieſer bekanntlich dreimal den Fluß in etwa 50 Meter Höhe über derſelben, und der f rige Durchgang dieſer aus dem Altertum berühmten Straße“, die über den Splügenpaß hinweg das iſt der 37jährige Plankſtadt geſtorben, der eitsſtätte mit dem Fahrrad in den Schienen der Straßenbahn hängen geblieben und ſo ſchwer er eine Gehirnerſchütterung erlitt UI Heidelberg.(Beifahrer tödlich verunglückt) In der Unteren Neckarſtraße wurde in der Nacht ein Motor⸗ Perſonenauto geſtreift ährige Schuhmacher Heinrich ſchleudert wurde und ſchwere Er ſtarb abends im Kran⸗ mit leichten Verletzun⸗ inks gefahren ſein, r Dachſtuhl s Erbhofbauertz ind reiche Heu⸗ und lrſache iſt unbekannt. (Ein Gaumutterhaus der NS.⸗ tzten Ratsherrenſitzung teilte Bür⸗ daß der Leiter der NSV. nun⸗ des Gaumutterhauſes der NS. Schweſternſchaft in Durlach endgültig genehmigt und bereit⸗ des eigentlichen Kranken⸗ greichen Abſchluß, ſo daß noch in zwei Schweizer Un⸗ ieſigen Anweſen eine Uhren⸗ itern einrichten werden. Die Ver⸗ leinen Uhrenbe⸗ (Rähnadel verſchluckt.) Schaad beging die oft zu be bei Näharbeiten eine ckte plötzlich a obachtende Nadel in den Mund die Nadel und mußte Frankfurt verpflich⸗ Franz Konwitſchny vom Frei⸗ 1. Auguſt 1938 bis 31. Auguſt f M Nals Städtiſcher Muſikdirektor verpflichtet worden. In der Zwiſchenzeit wird er dort Konwitſchny Leben der Stadt Freiburg ſtark befruchtet un als Theater-, ſondern auch als Konzertdirigent ſehr beach⸗ zeigt. rillinge.) Klüppel ſind Drillinge, drei krä Damit hat ſich die Familie (—) Konſtanz.(Schwere es zu einer Schlägerei zwif der Beteiligten wurde de zu Boden ſank. Er hatte me wahrſcheinlich eine Gehirnerf als muſikaliſche d nicht nur „Deutſchland braucht Radwege“ In Baden 2000 Kilometer geplant. () Karlsruhe, 12. April. In Anweſenheit der Vertreter von Partei, Staat und Stadtverwaltung ſowie der Wirt⸗ ſchaft, wurde im zweiten Stock der Städtiſchen Ausſtel⸗ lungshalle die Wanderſchau der Reichsgemeinſchaft für Radwegebau e. V. Berlin, eröffnet. Der Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Roth, wies in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache darauf hin, daß durch die fortſchreitende Motoriſierung der Bau von Radfahrwegen immer dringen. der werde. Es handele ſich darum, dem arbeitenden Men. ſchen den Weg von der Wohnſtätte zum Betrieb zu erleich. chau⸗ tern. Es ſprach ſodann der Leiter der Reichsbetriebsge. n„Böſen meinſchaft„Stein und Erde“ in der DAF, Pg. Dr. Kloſe 0 a 0 ö Hinterrhein⸗ Er behandelte die Frage des Radfahrwegbaues zunächſt un⸗ Comerſee verbindet, iſt von wildem Getöſe ter dem Geſichtspunkte der Schadenverhütung und ſtellte 5 feſt, daß in Deutſchland jährlich 800 Radfahrer bei Ver⸗ (Tödlicher Sturz vom Fahr⸗ kehrsunfällen den Tod finden und 80 000 verletzt werden. Das bedeutet in Geldwert umgerechnet einen 40 Millionen Mark. Der Radfahrwegebau iſt allein ein verkehrstechniſches, ſondern vor allem ein ſoziales Problem. Man bedenke, daß von 17 Millionen radfahrenden Volksgenoſſen 10 Millionen im Berufe tätig ſind, und alleg getan werden muß, um deren Arbeitskraft zu erhalten. Wir müſſen ihnen deshalb einen vor Gefahren geſicherten Be⸗ rufsweg geben und dürfen auch nicht außerachtlaſſen, daß ein Radausflug zur Erholung gehört. Es geht um Leben und Geſundheit des deutſchen ſchaffenden Menſchen. Bei Löſung dieſes Problems müſſen alle Kreiſe mithelfen, nicht nur Reich und Staat, Gemeinden und Gemeindeverbände, ſondern auch die Betriebe. Eme Reihe von ſolchen haben von ſich aus bereits betriebseigene Radfahrwege geſchaffen. Mit dieſem Appell erklärte Pg. Kloſe die Ausſtellung eröffnet, die uns in anſchaulicher Weiſe über den augen⸗ blicklichen Stand und die Notwendigkeit des Radwegbaues unterrichtet, ebenſo über den Bedarf, der auf 40 000 Kilo⸗ meter geſchätzt wird. J Aus dem Gerichtssaal Gefängnis für zwei Heiratsſchwindler. Mannheim. Vor dem Mannheimer Schöffengericht tanden wieder einmal zwei Heiratsſchwindler, die es mit 0 0 5 7 Verluſt von aber nicht außerordentlicher Geriſſenheit verſtanden hatten, ihre Opfer finanziell auszubeuten. Im erſten Falle handelte es ſich um den 26jährigen Joſef Sigg aus Murg, der in der Pfalz die um acht Jahre ältere Monika P. kennengelernt hatte. Es kam zu einem Verhältnis und bald erklärte Sepp der ahnungsloſen Heiratskandidatin, daß er nur dann hei⸗ raten könne, wenn er eine Exiſtenz aufzubauen in der Lage wäre. Hierzu benötige er aber Geld. Monika ſchenkte ihrem Geliebten Glauben und gab ihm nach und nach insgeſamt 4685 Mark zur Anſchaffung von Einrichtungsgegenſtänden für ſeine Praxis. Für dieſen Zweck verwendete der Angeklagte allerdings nur 700 Mark, weitere 700 Mark wurden zum Kauf eines Motorrades gebraucht und eine weitere Summe floß einer anderen Geliebten zur Tilgung einer Schuld zu. Von der Schweſter der Betrogenen ließ er ſich durchfüttern. In der Hauptverhandlung beſtritt der Angeklagte alles. Die Kronzeugin blieb aber auf ihren Ausſagen beſtehen, daß ihr der Angeklagte die Heirat verſprochen habe. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den Angeklagten antragsgemäß zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und erkannte außerdem auf zwei Jahre Ehrverluſt. Wegen ſeines hart⸗ näckigen Leugnens wurde dem Angeklagten die Unterſuchungs⸗ haft nicht angerechnet.— Im zweiten Fall ſtand der 48. jährige geſchiedene Emil Münkel aus Straßburg vor Gericht. Er hatte zwei Frauen ſchändlich betrogen und insgeſamt 1000 Mark von ihnen erſchwindelt. Um ſich das Vertrauen dieſer Frauen zu erſchleichen, täuſchte er ihnen vor, daß er ein Einkommen von 500 Mark habe und beabſichtige, ein Eigenheim zu bauen; dazu benötige er noch einen Teilbetrag, den die Frauen auch hergaben. Schon ſiebenmal vorbeſtraft, verwandte Münkel dieſe ergaunerten Gelder für Schuldentil⸗ gung und betrog noch einen kleinen Eiſenbahnbeamten um 180 Mark, den er angeblich zur Sicherheitsleiſtung benötige. Auch in dieſem Falle brandmarkte der Staats- anwalt die Verwerflichkeit, mit der der Angeklagte die Frauen um ihre Erſparniſſe betrog und beantragte ein Jahr vier Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehrverluſt. Das Schöffengericht verurteilte Münkel zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und zwei Jahren Ehrverluſt. Verſammlungs⸗ Kalender. 9 Evangel. Kirchenchor. Heute Abend Probe. Landfrauen Seckenheims! Zu dem am 27. April ſtattfindenden Ausflug können noch Anmeldungen im Gaſthaus„Zum Löwen“ bis morgen Mittwoch Abend gemacht werden. Deulſche Ppiſcheior zum Einlegen. Georg Röſer. Eiſenbahner ſucht 2-3 Ziumer⸗ Wohnung. Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Geben Sie acht! Er ſpielt Ihnen einen Streich! — Wenn sie die dach danger woes Für Lehrling beim Wäſchewaſchen vergeſſen, ſo haben . Verluſt an Waſch⸗. 1 0 Hauſe wirkung—. 5 5 055 3 volle Penſion Sie ſich davor, indem Sie einige 3950 Henke Bleich-Soda etwa 15 Minuten vor Bereitung der Waſchlauge mit in dem mit Waſſer gefüllten Keſſel ver⸗ Familienanſchluß rühren. 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Während in der Welt Brand, Mord, Vernichtung und Zerſtörung wütet, bauen die nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen unter dem Schutze der deutſchen Armee, SA.⸗Siedlun⸗ gen, um ſo Zeugnis abzulegen, von dem Gemeinſchafts⸗ geiſt und dem deutſchen Aufbauwillen. Unſer Führer ſtellt ſeine ganze Kraft dem Volke zur Verſügung und ſeine Sorge gilt allein dem ſchaffenden deutſchen Menſchen. Dieſe Sorge wollen wir jedoch mit ihm teilen, indem wir durch unſer Opfer die Erſtellun⸗ gen von weiteren Siedlungen ermöglichen und ſo dem Führer die Freude bereiten, das Gelingen ſeines Werkes feſtſtellen zu könen. Im ganzen Reich wurden bereits in den letzten Wo⸗ chen und Tagen die erſten Spatenſtiche für fünf Siedlun⸗ gen ausgeführt und die Arbeiten aufgenommen. Weitere Siedlungen werden geplant und in Bälde erſtehen. Als getreue Gefolgſchaftsmänner und Sozialiſten der Tat wollen wir durch die kleinſte Spende das große Ziel erreichen! Wir wollen dem Führer ſagen:„Nimm den Dank der Nation als ihr Erretter aus unſeren Hän⸗ den. Dein Wille, dem letzten deutſchen Volksgenoſſen zu helfen, haben wir verwirklicht.“ Der deutſche Sozia⸗ lismus marſchiert! f Der Führer des SA.⸗Sturmes 13/171 m. dek. F. b. Weißling, Obertruppführer. / r een ö e Hands! . r gossen 77 7 585 8 8 2 e eee——— 9 ang rene 7 S 5 Gultav Nachtigal nimmt die weſtafrikaniſchen Kolonien in Beſitz (1. Fortſetzung.) Mittlerweile entwickelte Giuſeppe(Nachtigals Diener) die anderen Gegenſtände aus den vaterländiſchen Kiſten, und zunächſt ging glänzend aus ihnen der Thron, der Glanzpunkt der Sendung, hervor. Die Bewunderung des koſtbaren Armſtuhls war rückhaltlos, vollſtändig. Darauf produzierte er die großen Bildniſſe des Königs, der Königin und des Kronprinzen, von denen der Scheich Omar erſt gefürchtet hatte, als das Gerücht ihm von ihnen ſprach, daß es Statuen ſein könnten. Nachbildung der Menſchen aber in ſtereometriſcher Weiſe, wo der Kör⸗ per den Schatten eines lebendigen Menſchen wirft, iſt Sünde, während die planimetriſche Ausführung nichts Sündhaftes an ſich hat. Die Porträts erfüllten ihn mit Stolz und imponierten ihm als reicher Zierat ſeines Ratsſaales. Auch die ſechs Zündnadelgewehre hatten einen großen Erfolg; der Scheich kannte trotz ſeiner rei⸗ chen Sammlung dieſes Syſtem nicht. Ein Harmonium hatte leider ſeine Funktion eingeſtellt; die Hitze hatte es ruiniert. Giuſeppe klebte und kleiſterte ſo lange an ihm herum, bis es ſich hinlänglich Töne entlocken ließ. Mu⸗ ſikmaſchinen ſind hier ſtets ihres Erfolges ſicher...“ Sieben Monate blieb Nachtigal in Kuka, der Haupt⸗ ſtadt Bornus, dann zog er weiter. Aber es war noch ein weiter Weg bis nach Hauſe zurück. Kreuz und quer zog er durch den geheimnisvollen Erdteil, ſah Stämme und Gegenden, die noch kein Europäer kannte, erlebte die grauſamen Schrecken von Menſchenjagden mit, bis er end⸗ lich im Hochſommer 1874 nach Chartum kam. Als Nachtigal den Nil erreichte, ging ihm die Kunde ſeiner Taten nach Europa voraus, und tauſend Herzen jubelten ihm zu. Er hatte ein Gebiet durchmeſſen, von der zehnfachen Größe Deutſchlands; 24 Breitengrade trennten den ſüdlichſten Punkt ſeiner Reiſe vom nörd⸗ lichſten, und von Oſt nach Weſt hatte er 20 Längengrade durchſchritten. Die deutſche Flagge wird gehißt Nachtigals Geſundheit war inzwiſchen ſo angegrif⸗ ſen, daß er ſich noch einige Zeit in Aegypten aufhalten mußte. Im April 1875 war er ſo weit wiederhergeſtellt, daß er mit Beginn der wärmeren Jahreszeit Europa endlich wieder aufſuchen konnte. Es wurde ein Sieges⸗ zug, und überall, in Rom, London, Paris und beſonders natürlich in Berlin, mußte er Vorträge halten und wurde mit Ehren überſchüttet. Der König von Belgien, in deſſen Dienſten auch Her⸗ mann von Wißmann einige Zeit ſtand, rief ihn zu ſich, und Nachtigal half mit, das Fundament zu dem ſpäteren Kongoſtaat zu legen. Die wichtigſten Dienſte aber leiſtete er der Heimat als Präſident der Deutſch⸗Afrikaniſchen Ge⸗ ſellſchaft und der Geſellſchaft für Erdkunde, bis er un⸗ mittelbar in den Dienſt des Reiches trat. 1882 wurde er zum Kaiſerlichen Generallonſul von Tunis ernannt. Sehen heute Forſcher und Wiſſenſchaftler ſeine größte Bedeutung in ſeinem bisherigen Lebenswerk, ſo iſt Nachtigal im Gedächtnis des Volkes unſterblich ge⸗ worden durch die Arbeit ſeines letzten Lebensjahres, da⸗ durch, daß er Deutſchlands Fahnenträger im ſchwarzen Erdteil wurde. 1884 wurde er zum Reichskommiſſar für Weſtafrika ernannt und erhielt den Auftrag, zum Zeichen der Be⸗ ſitzergreifung durch Deutſchland in Togo, Kamerun und Deutſch⸗Südweſt die deutſche Flagge zu hiſſen. Endlich war es ſo weit. Eine Generation tapferer und vater⸗ landsliebender Männer hatte den geheimnisvollen Erd⸗ teil in vielen Gegenden erobert. In Liſſabon trafen ſich Dr. Nachtigal, ſein Mitar⸗ beiter Max Buchner, den er ſich zur Begleitung erbeten hatte, und das deutſche Kanonenboot„Möwe“. Am Pfingſtſonntag 1884, dem 1. Juli, ging die„Möwe“ von Gibraltar aus in See. Am 5. und 6. Juli 1884 wehte zum erſten Male die deutſche Flagge über Togo. Gegen Mittag hatten ſie glücklich den erſten Schutzvertrag. Er wurde engliſch abgefaßt, damit die höher gebildeten Ne⸗ ger, die wohl engliſch zu leſen gelernt hatten, nicht aber deutſch, ſich über ihn unterrichten konnten. Andächtig malten die ſchmutzigen Häuptlinge ihre Kreuze auf das Papier, zu denen Buchner dann ihre Namen ſetzte, ſo, wie er ſie eben verſtehen konnte, was zuweilen ſchwierig war... Nachdem auch die Häuptlinge von Lome ihren Vertrag unterzeichnet hatten, der ganz das nämliche be⸗ ſagte wie der in Bagida verfaßte, wurde auch hier die Flagge gehißt und von der„Möwe“ ſalutiert. Damit für Bagida und Lome ein getreuer Wächter zurückblieb, der die Flagge übernahm und den Feinden gegenüber einen gewiſſen Rückhalt gewährte, wurde Herr Randad, der Hauptagent der Firma Wölber u. Brohm, proviſoriſch zum Konſul ernannt. Wettrennen um Kamerun Sodann erhielt Buchner den ſchönen Auftrag, den g erſten deutſchen Grenzpfahl zu ſetzen, den Afrikas Boden tragen ſollte. Eine halbe Stunde weſtwärts, zehn Schritte von einem engliſchen Hoheitszeichen, ſetzten ſie den Grenzpfahl auf die Erde und ſchickten ſich an, ihn ein⸗ zugraben. Es war ein ziemlich ſtarker Geſelle, fußdick und 3 Meter hoch. An deſſen Weſtſeite, warnend gegen getrockneten Aufſchrift:„Kaiſerlich deutſches Protektorat“. Dann nahmen ſie drei Farbtöpfe und bemalten den dicken Pfahl aufſteigend ſchwarz⸗weiß⸗rot. Eile tat not, denn um Kamerun ſetzte ein großes Wettrennen ein. Wer würde ſchneller dort ſein: Eng⸗ land oder Deutſchland? Als die Engländer merkten, daß Deutſchland ſeine Hand auch nach Kamerun ausſtreckte und fürchten mußte, daß die Eingeborenen ſich lieber unter deutſche Oberhoheit begeben würden, ſandten ſie Boten an die ſchwarzen Herrſcher Kameruns, King Bell und King Akwa, daß„Ihrer Majeſtät Konſul He⸗ schen ih fernen Getreu bis in den Tod Dr. Nachtigal hatte die Reiſe angetreten, obwohl er wußte, daß das tropiſche Klima für ihn gefährlich war. Und er wurde kränler und kränker, litt unter Malaria und Fieber, aber er ruhte nicht und erfüllte ſeine Auf⸗ gabe bis zum Schluß. Am 11. April 1885 verließ er Ka⸗ merun, ein ſchwerkranker Mann. Die„Möſpe“ ſuchte ſchnell das freie Meer zu gewinnen, da man dort Linde⸗ rung für den Generalkonſul und erſten deutſchen Reichs⸗ kommiſſar für Afrika erhoffte. Es war zu ſpät. Am 20. April 1885, morgens um 4.30 Uhr, ſtarb er, 160 Seemeilen von Cap Palmas entfernt, in dem Augen⸗ blick, als die Heimat ſich anſchickte, ihn wiederum mit Ehren zu empfangen. Entgegen der Sitte aber gab man ſeinen Leichnam nicht dem Meere. Auf dem Vorgebirge von Las Palmas beſtattete man ihn. ä—.ñĩßů—ñv—— L—oßñ wett ſie nächſtens mit einer freundlichen Botſchaft von Ihrer Majeſtät der Königin beſuchen werde und daß gehofft werde, ſie möchten vorher keine Verträge mit irgendeiner anderen Regierung ein gehen“. Die engliſche Kolonie wartete, und die deutſche Kolonie wartete. Wer würde das Rennen machen? Nachtigal und die„Möwe“ blieben Sieger, und Kamerun wurde deutſch. King Bell und King Akwa hatten ſich bereit erklärt, ihre Hoheit abzugeben an den King of Ham⸗ burg. Nur die letzte Formalität, die feierliche Be⸗ ſitzergreifung und das Hiſſen unſerer Flagge, war noch endgültig vorzunehmen. Mit ſeiner gewohn⸗ ten kühlen Ruhe empfing Dr. Nachtigal die Beſu⸗ cher. Am 14. Juli war die Flaggenhiſſung. Ein Kommando Matroſen landete unter Führung eines Leutnants mit drei Pfeifern. An vorderſten Punk⸗ ten der drei Dörfer waren bereits Flaggenmaſten errichtet, und an jedem vollzog ſich nun weſentlich das gleiche Manöver: Landen der Boote, Hinauf⸗ marſchieren, Aufſtellung nehmen und Präſentieren. Dr. Nachtigal hielt eine Rede, die Flagge ſtieg em⸗ por unter einem dreifachen Hoch, die Trommler trommelten, und drei Geſwehrſalven des Komman⸗ dos beendeten jeden einzelnen Akt. So ging es weiter die Küſte entlang, und manch⸗ mal auch ein Stück landeinwärts. Am 21., 23., 24., 26., 29., 31. Juli in Bimbia, Klein⸗Batanga, Plan⸗ tation, Kriby, Batta, im Campodiſtrikt, in Aduni; im Auguſt am Benitofluß, im September am Kongo, im Oktober in Angra Pequena, in Betha⸗ nien, der Walfiſchbai, Laonda. Ueberall ſtieg nach einer Rede Dr. Nachtigals unter brauſendem Hurra und donnerndem Salut die deutſche Flagge hoch, wehte über Afrika, beendete das Ringen um die deutſche Kolonialmacht, begann eine neue Epoche der Weltgeſchichte. Aufnahme: Scherl⸗Bilderdienſt— M. Heiß Flagge! Die Entfaltung der deutſchen Flagge in Kamerun 1884 durch Nachtigal. Einſamer Fridtjof Nanſens wunderſamſte Abenteuer Die Magie des Nordpols hat wohl keinen Menſchen zuvor und ſpäterhin derart ſtark und unbezwingbar in ihren Bann geſchlagen wie Fridtjof Nanſen! Schon der Zwanzigjährige begab ſich auf ſeine erſte Fahrt in die nördlichen Eismeere, damals noch ohne recht zu wiſſen, warum, vielmehr lediglich einem blutmäßigen Inſtinkt gehorchend. So erlebte er zum erſten Male die Wunder der Arktis. Hier fanden ſein Geiſt und ſein Herz die wahre Heimat, fand der herauwachſende Mann ſeine erſten Abenteuer— und den Untergrund für ſeine grandioſe Lebensleiſtung: die weltbewegende Expedition der „Fram“, auf der er dann ſeine wunderſamſten Abenteuer erlebte. Im Jahre 1881 war an der nordſibiriſchen Küſte das Polarſchiff„Jeannette“ vom Eiſe zerdrückt worden. Zwei Jahre ſpäter fand man Ausrüſtungsſtücke des Schiffes an der Südweſtküſte Grönlands. Die Eisſcholle, auf der ſie eingefroren waren, mußte die 2900 Meilen nach Weſten getrieben ſein. Auch ſibiriſches Treibholz fand einen Weg über die nördliche Rundung der Erde. Warum nicht über den Pol ſelbſt? Alſo, folgerte Nanſen, wenn man ein ſtark gebautes Schiff von der äußerſten ſibiriſchen Küſte, etwa von der Bering⸗Straße aus, von wo auch die„Jeannette“ aus⸗ ging, ſo weit wie möglich nordwärts ſteuert und mit ihm treiben läßt, dann muß das Schiff genau denſelben Weg machen wie das Treibholz in Grönland und die Fundſtücke von der„Jeannette“: es fährt gemächlich über den Nordpol zur anderen Seite der Erdkugel oder kommt ihm doch ſehr nahe. „Zum Nordpol will ich!“ Nanſens Plan erregte ungeheures Aufſehen. Die einen nannten ihn„den kühnſten Plan, von dem man je gehört“, die anderen lächelten über den„dilettantiſchen Einfall“. Nanſen hörte alle Ratſchläge und Warnungen bedächtig an, abſchrecken aber ließ er ſich nicht, ſondern ging an die Durchführung. Nach ſeinen Angaben wurde die nachmalige„Fram“ gebaut; er wählte ſich zwölf Kitta hin, wurde eine Tafel genagelt mit der glücklich Begleiter, darunter den Kapitän Sverdrup und den Wanderer in Nacht und Eis Leutnant Johanſen— und am Johannistag 1893 ſtach die„Fram“ in See Nun, Nanſen hat den Nordpol nicht erreicht, wie er denn bis heute noch von keinem Schiff und Schiffer er⸗ reicht, ſondern lediglich im Flugzeug überflogen wurde — immerhin aber drang er ſo weit nach Norden, wie kein Menſch vor ihm. Schon bald trog ihn ſeine Be⸗ rechnung: er gelangte nicht, wie er gehofft, im offenen Waſſer wenigſtens über den 80. Grad hinaus, ſondern am 25. September ſaß die„Fram“ bereits auf dem 78. Breitengrad im Packeis feſt. Die Drift des Eiſes nach Nordweſten war dann ermüdend langſam und unregel⸗ mäßig. Ein halbes Jahr nach Einſchließung der„Fram“ rechnete Nanſen aus: wenn es im bisherigen Tempo weitergeht, ſind wir glücklichſtenfalls in— acht Jahren wieder zu Hauſe! Was nun?! Zum Nordpol will ich!— Alſo gibt es nur die eine Möglichkeit: das Schiff verlaſſen und die Eiswüſte bis zum Pol durchwandern! Das Eis bricht auf! Im März 1895 tritt Nanſen, nachdem die„Fram“ bis zum 84. Breitengrad hinaufgetrieben war, mit Schlit⸗ ten, Hunden, Proviant und einem einzigen Begleiter, dem Leutnant Johanſen, den Marſch nach Norden an. und über anderthalb Jahre hat es gedauert, bis die bei⸗ den in den Einſamkeitswüſten des Eiſes und der ewigen Nacht endlich wieder auf Menſchen ſtießen Ungeheuerliches an Strapazen bricht über die beiden herein. Wie ſie über den 86. Grad hinausgekommen ſind, ſehen ſie ein, daß der Pol auf dieſe Weiſe nie erreicht werden kann. Im übrigen ſind ſie ja wenigſtens in Re⸗ gionen vorgedrungen, ſo hoch nördlich, wie noch kein Sterblicher jemals gelangt iſt, ſo daß wenigſtens der ſportliche Ehrgeiz befriedigt iſt. Alſo zurück— ſo ſchnell wie möglich! Und es beginnt der ungeheuerliche Marſch über Treibeis, ſtets vom Tode des Ertrinkens bedroht, nicht zu⸗ letzt umlauert vom Geſpenſt des Hungers, dem nach und nach bereits die meiſten Schlittenhunde zum Opfer fallen. (Fortſetzung iolgt.) Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnelistens Neckar-Bote- Druckerei