1 89 114 *.„ ese Nr. 90 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 19. April 1937 5 Der Kontrollbeginn Nach einem Beſchluß des Unterausſchuſſes des Lon⸗ doner Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſoll die ſeit dem 20. März immer wieder und mit allen Schikanen ver⸗ ſchleppte Kontrolle an den ſpaniſchen Grenzen am 19. April um Mitternacht einſetzen. Wer die Entwicklung des Krie⸗ ges in Spanien und auch die Verhandlungen in London mit einiger Aufmerkſamkeit verfolgt hat, wird— ſoweit es gewiſſe Mächte angeht— dem Verlauf der Kontrolle recht ſkeptiſch gegenüberſtehen. Die Haltung ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß von den 160 Kontrolleuren, die an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze ihre Tätigkeit aus⸗ üben ſollen, erſt etwa die Hälfte ernannt iſt, ſie befinden ſich noch nicht am Ort ihrer Tätigkeit. Von den 550 Kon⸗ trolleuren für die Seekontrolle ſind erſt etwas mehr als die Hälfte beſtimmt. Sollte es dennoch gelingen, alle Beamte für die Land⸗ und Seekontrolle rechtzeitig einzutei⸗ len, ſo fehlen ihnen doch noch die unbedingt erforderlichen Ortskenntniſſe, ohne die eine einigermaßen wirkſame Kontrolle nicht durchgeführt werden kann. Denn gerade die Pyrenäen mit ihren unzähligen Schmugglerpfaden find ein Paradies für die Kriegsſchmuggler, die ſich im Dienſt der franzöſiſchen Durchſtechereien ſchon beſtens be⸗ währt haben. Das Gebirge ſteigt bis zu 3350 Meter auf und hat ſelbſt im weſtlichen Teil auf einer Strecke von über 250 Kilometern zahlreiche Uebergänge entlegener Art von nicht mehr als 2000 Meter aufzuweiſen. Ferner führen auf der franzöſiſchen Seite zahlreiche Stichbahnen in den Quertälern teilweiſe bis in die Nähe des Kammes, wo⸗ durch eine weitere Begünſtigung des Kammüberganges gegeben iſt. Zweitens wollen wir nicht vergeſſen, daß das Gebiet von Andorra, deſſen Bewohner vielfach geradezu mit Hingabe dem Schmuggel aller Art leben, ſchon ſeit Monaten eine geſuchte Durchgangsſtelle für lichtſcheue Elemente bolſchewiſtiſcher Färbung iſt, und daß die Po⸗ lizei von Andorra in franzöſiſcher Hand iſt. Ein Teil der engliſchen Preſſe war über den Beſchluß, den Kontrollplan jetzt endlich in Kraft zu ſetzen, ſehr be⸗ friedigt. Der diplomatiſche Vertreter der„Morning Poſt“ ſprach von einer allgemeinen Entſpannung der ſpaniſchen Lage. Der Nichteinmiſchungsausſchuß habe etwas erreicht, was dem Völkerbund, in dem zwei der am meiſten inter⸗ eſſierten Nationen nicht vertreten ſeien, unmöglich geweſen wäre. Der Korreſpondent glaubt ſogar, daß dieſer Erfolg zu der Hoffnung berechtige, daß der Ausſchuß ſpäter ein⸗ mal eine Vermittlung im ſpaniſchen Bürgerkrieg verſuchen könnte. Sollte ſich dieſe Hoffnung jemals verwirklichen, dann werde ein ſtarker Anreiz dafür vorhanden ſein, den Nichteinmiſchungsausſchuß oder eine gleichwertige Orga⸗ niſation ſtändig aufrechtzuerhalten. Es würde auf dieſe Weiſe vielleicht eine neue Art von Völkerbund entſtehen, der aus den Erfahrungen gelernt hätte und die Fehler des alten Völkerbundes vermeiden würde. Der„Daily Herald“, das Organ der Arbeiterpartei, bezeichnete die Inkraftſetzung des Kontrollplanes als einen Erfolg für Europa, und nach der liberalen„News Chroniele“ ſei die Anwendung des Planes ein Beiſpiel der internationalen Zuſammenarbeit, nachdem endloſe Streitigkeiten und Ver⸗ zögerungen die Hoffnung faſt zerſtört hätten. In der fra nzöſiſchen Preſſe findet der Beſchluß über das Inkrafttreten des Kontrollplanes und die Er⸗ klärungen des italieniſchen Vertreters im Ausſchuß, Grandi, bezüglich der Rückſendung der Freiwilligen aus Spanien, Beachtung. Grandis Erklärung wird im allge⸗ meinen gut aufgenommen, mit Ausnahme der Linkspreſſe, die ſelbſtverſtändlich mit phantaſiereichen Verdächtigungen aufwartet. Wladimir d'Ormeſſon ſtellt im„Figaro“ feſt, in der ſpaniſchen Angelegenheit ſei eine Entſpannung ein⸗ getreten. Man könne hoffen, daß ein guter Schritt vorwärts auf dem Wege der internationalen Klugheit getan worden ſei. Die radikalſoziale„Ere Nouvelle“ bezeichnet die letzten Entſchlüſſe des Nichteinmiſchungsausſchuſſes als ſehr wich⸗ tig für den Frieden. Die Politik der Vernunft habe ſich jetzt bei allen durchgeſetzt und man könne ſich dazu beglück⸗ wünſchen. Es eröffneten ſich jetzt neue Perſpektiven. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ ſpricht von einer großen Ueber⸗ raſchung. Trotz aller Nichteinmiſchungsbeteuerungen wurden die Lieferungen von Kriegsmaterial an die ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten fortgeſetzt. Nach einer Meldung des„Echo de Paris“ iſt der holländiſche Frachtdampfer„Sarkani“ in der Meerenge von Gibraltar von national⸗ſpaniſchen Kriegsſchiffen aufgebracht und nach Ceuta geleitet worden. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗Eis mann. 46 „Vergißt du denn ganz unſere Pläne? Denkſt du denn nicht mehr an Konrads Erfindung, die wir verkaufen woll⸗ ten, um dann irgendwo in der Welt ein angenehmes Leben zu führen?“ Saſcha wandte ſich ärgerlich ab. 5 „Natürlich habe ich das nicht vergeſſen— aber mir er⸗ ſcheint es verlockender, noch länger zu bleiben und hier den Herrn zu ſpielen—“ 5 Werra eilte auf Saſcha zu und umklammerte deſſen rm „Du liebſt Lieſelotte— nur deshalb willſt du hier blei⸗ en Saſcha lächelte überlegen und zuckte ein wenig mit den Schultern.„Vieleicht haſt du recht— vielleicht habe ich mich wirklich in die großen blauen Träumeraugen verliebt!“ „Und du glaubſt, daß ich es ertragen könnte, dich in den Armen einer anderen zu ſehen?“ „Ich muß doch auch oft Zeuge der Zärtlichkeiten werden, die du mit Konrad austauſchſt—“ Wütend ſtieß Werra mit dem Fuß auf. 5 „Aber du weißt genau, daß mir Konrad Mayburg gleich⸗ gültig iſt, daß ich ihn nicht liebe und nur deshalb ſeine Gattin wurde, um den Erfolg ſeiner Erfindungen jederzeit zu kontrollieren und zu wiſſen, wenn für uns der Zeitpunkt gekommen iſt, endlich den großen Schlag auszuführen und dieſes gewinnbringende Geſchäft zu machen— ich habe kei⸗ nen anderen Gedanken, als ſo bald als möglich aus der Nähe dieſes Mannes fortzukommen, der mir mit ſeinen Zärtlich⸗ keiten läſtig wird— ich bleibe auf keinen Fall länger hier und ich dulde es nicht, daß du Lieſelotte May burg heirateſt — denn ſie iſt niemals die Frau, die dich für längere Zeit feſſeln kann.“. Saſcha hatte ſich wieder in den Klubſeſſel fallen laſſen, ſchlua nachläſſia die Beine übereinander und kreuzte die Das Schiff ſoll Kriegsmaterial an Bord gehabt haben. Weiter berichtet das Blatt, daß ſich der ſpaniſche Handels⸗ dampfer„Conte de Zubiria“ augenblicklich im Hafen von Breſt befinde, um eine Ladung engliſchen Kriegsmaterials für das bolſchewiſtiſche Spanien an Bord zu nehmen. Am 12. April habe der griechiſche Dampfer„Leonia“ mit Kriegsmaterial an Bord Marſeille in Richtung Barcelona verlaſſen. Im Hafen von Port Vendres befinde ſich augen⸗ blicklich der ſpaniſche Segler„Trinidad“, der einen regel⸗ mäßigen Pendeldienſt zwiſchen Frankreich und Sowjet⸗ ſpanien mit ſogenannten„Freiwilligen“ ausführe. Die „Action Frangaiſe“ meldet, daß am 10. April ein Waggon Gasmasken in Sete eingetroffen ſei, der nach Barcelona weiterfahren ſoll. Am 12. April hätten 26 ſpaniſche„Frei⸗ willige“ aus Paris Toulouſe in Richtung Biscaya⸗Front paſſiert. Am 13. April habe das bolſchewiſtiſche ſpaniſche Konſulat in Toulon 42„Freiwillige“ angeworben. Drei Militärflugzeuge(Gourdou) ſeien vor kurzem über Tou⸗ louſe nach Sowjetſpanien abgegangen. Seit dem Inkraft⸗ treten des Nichteinmiſchungsabkommens, nämlich dem 4. April, hätten mehr als 3000 Freiwillige angeblich auf Schmugglerwegen die Grenze nach Katalonien über⸗ ſchritten. Gerade dieſe letzten Meldungen beweiſen, wie die ſo oft betonte„Nichteinmiſchung“ in Wirklichkeit ausſieht, ſie zeigen aber auch, wie berechtigt eine ſkeptiſche Haltung gegenüber der wirkſamen Durchführung des Kontroll- planes iſt. „Kartoffel⸗Jones“ konnte Santander nicht erreichen. „Die Lage bei Bilbao hat jetzt Anlaß zu einem Zwiſchenfall gegeben, der der Komik nicht entbehrt. Es handelt ſich um den abenteuerlichen Verſuch des engliſchen Kapitäns Jones, mit ſeinem 900 Tonnen großen Dampfer „Mary Llewellyn“ die Blockade von Bilbao zu durch⸗ brechen. Die Eskapade dieſes alten Seebären hat ihm den Beinamen„Kartoffel⸗Jones“ eingetragen. Vergeblich hat er verſucht, ſeine in Fäulnis übergehende Kartoffel⸗ ladung, die für Bilbao beſtimmt war, anderweitig an den Mann zu bringen. In ſeiner Betrübnis entſchloß ſich dann „Kartoffel⸗Jones“, die nationalſpaniſche Blockade zu durchbrechen und nach Santander zu fahren. Er kehrte jedoch wutſchnaubend zurück, denn ihn hatte ein engliſcher Zerſtörer zur Rückkehr gezwungen. Fünf Tage nach New Fork und zurück! 18 Nordamerika⸗Fahrten des Luftſchiffs„Hindenburg“ Mit der Wiederaufnahme der Nordamerika⸗Fahrten am 3. Mai beginnt die zweite Fahrtenperiode des Luft⸗ ſchiffes„Hindenburg“ im Nordatlantikverkehr der Deut⸗ ſchen Zeppelin⸗Reederei. Gegenüber den zehn Nord⸗ amerika⸗Reiſen des Vorjahres, die das Luftſchiff mit ge⸗ wohnter Zuverläſſigkeit und Schnelligkeit durchführte, bedeutet das Fahrtenprogramm für 1937 mit 18 Rund⸗ reiſen während der Monate Mai bis Oktober einen weſent⸗ lichen Ausbau des deutſchen Luftſchiffverkehrs nach Ueberſee. Durch eine Verkürzung der Liegezeiten in den Häfen wurde es möglich, die Fahrten in etwa acht⸗ bis zehn⸗ tägigem Abſtand einzuſetzen. Für den Luftſchiffhafen Lakehurſt iſt ſogar nur eine Liegezeit von 10 bis 12 Stun⸗ den vorgeſehen. Dadurch ergeben ſich in dieſem Jahre Reiſemöglichkeiten, die man noch vor wenigen Jahren kaum für glaublich gehalten hätte; denn man kann jetzt innerhalb von fünf Tagen eine Reiſe nach New Vork und zurück ausführen, wobei noch ein voller Tag in New Pork zur Verfügung ſteht. Auf der erſten diesjährigen Nordamerikafahrt des Luftſchiffes„Hindenburg“ verläßt man beiſpielsweiſe Frankfurt am Main in den Abendſtunden des 3. Mai, trifft am 6. Mai frühmorgens in Lakehurſt bei New York ein und kann noch am gleichen Abend die Rückreiſe nach Deutſchland antreten; am 9. Mai frühmorgens iſt der Reiſende dann wieder in Frankfurt. Noch bemerkenswerter iſt die Tatſache, daß das Luft⸗ ſchiff infolge einer noch weitergehenden Verkürzung der Liegezeiten in Frankfurt von Mitte Auguſt bis Ende Sep⸗ tember ſogar einen. wöchentlichen Dienſt über den Nordatlantik wahrnehmen kann. Sechsmal hintereinander ſtartet Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ jeden Freitagabend in Frankfurt und tritt jeweils am darauffolgenden Montag die Rückreiſe nach Deutſchland an. Arme über der Bruſt. Dabei ſchaute er mit prüfenden Blicken Werra an und entgegnete: „Lieſelotte iſt jung— ſehr jung und ſchön— Werra ballte drohend die Hände. „Saſcha, willſt du mich eiferſüchtig machen?— Hüte dich, es iſt gefährlich, mich zu reizen. Ich habe bisher willenlos alle deine Wünſche erfüllt, habe es ermöglicht, daß durch meine Hilfe deine Pläne gelungen ſind— aber wenn du es wagſt, eine Frau an dich zu ketten, dann Lachend ſprang Saſcha auf und zog Werra in ſeine Arme, wobei er ihr ins Ohr flüſterte: „Du Närrin du— keine iſt ſchöner und begehrenswerter als du— und wenn ich Lieſelotte wirklich an mich feſſeln wollte, ſo geſchähe es nur mit den gleichen Abſichten, die dich zur Ehe mit Konrad Mayburg bewegt haben— je mehr wir dieſem Hauſe verbunden ſind, umſo ſicherer erreichen wir das große Ziel, das ich erſtrebe. 5 Werras Augen leuchteten auf.„Du liebſt mich alſo noch, Saſcha— liebſt mich genau ſo wie bisher?“ e „Hätte ich ſonſt alles für dich gewagt?— Hätte ich ſonſt Michael Romanowski aus dem Wege geräumt, weil er dir gefährlich zu werden drohte? Ich weiß, daß unſer Glück auf dem Spiele ſtand, deshalb wagte ich den höchſten Ein⸗ a. 2* Werra ſchmiegte ſich an Saſcha an und ſchloß mit einem ſeligen Lächeln die Augen.„Ich danke dir, Saſcha— „Nun droht uns keine Gefahr mehr, nun ſind wir doch Sieger geblieben—“ 5 5 „Und wir werden bald von hier fortgehen— hinaus in die Welt, wo allein das Leben ſchön und lockend iſt! Du weißt ja nicht, wie entſetzlich langweilig mir dieſes Da⸗ ſein hier wird; ich ſehne mich nach dem heißen, pulſierenden Leben der großen Städte— ſehne mich danach, die Nächte wieder durchzutanzen, wieder unter Menſchen zu ſein, die, wie wir, Abenteurer ſind— nur bald fort von hier— irgend wohin, nach Paris, nach London oder hinüber nach Amerika— nur nicht hier erſticken müſſen. 1 Da wurde auch Saſcha Lermontow von ihren Worten berauſcht und entgegnete: Oer Reſchsentſcheid im Berufswettlampf Vom 25. bis 29. April in München. Zum diesjährigen Reichsentſcheid im Reichsberufs⸗ wettkampf 1937 werden vom 25. bis 29. April in der Hauptſtadt der Bewegung 3300 der beſten deutſchen Jung⸗ arbeiter und Jungarbeiterinnen antreten, die aus den Gauwettkämpfen als Sieger hervorgingen. In vier Sonderzügen werden die Teilnehmer aus allen deutſchen Gauen am 24. April in München eintreffen und ſich abends zu einer Feierſtunde vor der Feldherrn⸗ halle verſammeln, wo der Gauleiter des Traditionsgaues, Staatsminiſter Wagner, der Toten der Bewegung gedenken wird. Nach dem theoretiſchen und weltanſchaulichen Wettkampf in der Univerſität am Montag und den Sport⸗ wettkämpfen auf 20 Münchener Sportplätzen finden am Dienstag, dem 27. April, in rund 500 Münchener Be⸗ trieben die praktiſchen Wettkämpfe ſtatt. Da verſchiedene Wettkampfgruppen aus berufspraktiſchen Gründen den Reichskampf nicht in München durchführen können, ver⸗ anſtaltet beiſpielsweiſe die Gruppe„Textil“ ihren Wett⸗ kampf in Reichenbach im Vogtland, die Gruppe„Berg⸗ bau“ in dem oberbayeriſchen Bergwerksort Peißenberg, die Gruppe„Papier“ in Stuttgart und die Gruppe „Nahrung und Genuß“ und„Tabak“ in Würz⸗ burg. Die Käſer führen ihren Wettkampf in Kempten im Allgäu aus, die Hutmacher in Lindenberg im All⸗ gäu und die Gruppe„Steine und Erden“ endlich in Leheſten im Thüringer Wald. Während am Mittwoch die Arbeiten von den Wett⸗ kampfleitern bewertet werden, fahren die Wettkampfteilneh⸗ mer in 35 Gruppen nach Garmiſch-Partenkirchen, von wo aus ſie Wanderungen ins Gebirge unternehmen werden. Abends werden ſie im Feſtſaal des alten Rathauſes von Oberbürgermeiſter und Reichsleiter Fiehler empfangen werden. Am letzten Tage des Reichsentſcheids, am Donners⸗ tag, dem 29. April, findet dann eine große Schluß⸗ kundgebung im Zirkus Krone ſtatt, bei der die 350 beſten Fungen und Mädel als die Reichsſieger des Reichs⸗ berufswettkampfes aufgerufen werden. Auf dieſer gewal⸗ tigen Kundgebung werden Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, und Gauleiter Staatsminiſter Wag⸗ ner zu den Jungarbeitern und Jungarbeiterinnen ſprechen. Im Anſchluß an die Siegerverkündung fahren 50 der Reichsſieger nach Berlin, um am 1. Mai in der Reichskanzlei dem Führer vorgeſtellt zu werden und von ihm den Handſchlag zu erhalten. Handelsteil Spezialwerte gefragt An der Berliner Aktienbörſe, die in feſter Haltung eröff⸗ nete, herrſchte wieder Nachfrage nach Spezialwerten. Da zum größten Teil nur Kaufaufträge vorlagen, äußerte ſich weiterhin ſtarke Materialknappheit. Maſchinen⸗ und Montanwerte ſtanden im Vordergrund. Am Rentenmarkt war die Grundhaltung ebenfalls feſt, wobei ſich beſonders Altbeſitzanleihe aus zeichnete, die ſich auf 124,37 v. H. befeſtigte. Die Umſchuldungsanleihe ſtieg im -Mittelkurs auf 93,30. Deviſen⸗Notierungen, Belga(Belgien) 41.94(Geld) 425.02 (Brief), dän. Krone 54,64 54,74, engl. Pfund 12,235 12265, franz. Franken 11,12 11,4, holl. Gulden 136,18 136,22, ital. Lire 13,09 13,11, norw. Krone 61749 61,61, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 63,08 63,20, ſchweiz. Franken 56,77 56,89, ſpan. Peſeta 16,98 17,02, tſchech. Krone 8,646 8,664, amer. Dollar 2,488 2,492. Reichsbankentlaſtung hält an Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. April hat ſich auch in der zweiten Monatswoche die Entlaſtung des Noten⸗ bankſtatus fortgeſetzt, ſo daß die zuſätzliche Belaſtungsſpitze vom Ultimo ſchon nahezu völlig wieder abgebaut iſt. Insgeſamt hat ſich die Kapitalanlage der Reichsbank, die ſchon in der erſten Aprilwoche um 422,9 Mill. RM. abgenommen hatte, um weitere 231,7 Mill. RM. ermäßigt. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind zuſammen 130,3 und an Scheidemün⸗ zen 41,4 Mill. RM. aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der ge⸗ ſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich Mitte April auf 6315 Millionen Reichsmark gegen 6487 Mill. RM. in der Vorwoche, 6373 Mill RM. Mitte März und 6000 Mill. RM. in der ent⸗ ſprechenden Vorjahrswoche. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände find um 0,5 auf 74,0 Mill. RM. geſtiegen. Davon entfallen 0,3 bzw. 68,0 Mill. RM. auf die Goldbeſtände und 90,2 bzw. 6.0 Mill. RM. auf Beſtände an deckungsfähigen Deviſen. „Ja, fort von hier— bald müſſen wir am Ziele ſein.“ Werra nickte.„Nur wenige Tage noch, dann iſt die Er⸗ findung abgeſchloſſen. Konrad arbeitet mit einem fieber⸗ haften Eifer daran.“ „Ahnt er vielleicht, daß dir der Aufenthalt hier uner⸗ träglich wird?“ „Ich peitſche ja ſeinen Ehrgeiz zu jeder Stunde aufs neue an und gönne ihm keine Ruhe, bevor er nicht endlich ſein Ziel erreicht hat.“ „Und der Tor ahnt nicht, daß er nur für uns arbeitet.“ Werra dehnte ihre weißen ſchlanken Arme und flüſterte: „Bald am Ziel ſein— das iſt meine heißeſte Sehnſucht — mir iſt es, als brenne der Boden unter meinen Füßen — und manchmal überkommt mich eine namenloſe Anaſt, daß irgendein Unheil auf uns lauert.“ Doch Saſcha verlachte alle ihre Bedenken. „Was kann uns jetzt noch für eine Gefahr drohen? Un⸗ ſer gefährlichſter Gegner, Michael Romanowski, iſt aus dem Spiel ausgeſchaltet und es iſt ſogar noch gelungen, den Krondiamanten in unſeren Beſitz zu bringen, ſo daß wir Mayburg mit überreicher Beute verlaſſen werden— biſt du nun zufrieden, Werra?“ Sie lehnte für Sekunden wie betäubt an Saſchas Bruſt und ſchloß die Augen. „Noch kann ich mich aber des Sieges nicht freuen, Saſcha — noch haben wir die Grenze von Mayburg nicht hinter uns.“ Ehe Saſcha Lermontow noch etwas erwidern konnte, waren plötzlich haſtende Schritte vor der Türe zu hören, ſo daß Werra ſich raſch aus Saſchas Armen löſte, nach dem Fenſter eilte und dort haſtig über ihr Geſicht ſtrich, um die erregten Züge zu glätten. 1 Saſcha aber ließ ſich in den Lehnstuhl fallen und zündete ſich nachläſſig eine Zigarette an. Da wurde die Tür auf⸗ geriſſen und Konrad Mayburg ſtürmte herein. 5 (Fortſetzung folgt.) Einheimiſcher Fußball. 98 Seckenheim Igd.— Rohrhof 6:1 98 Seckenheim 3. Mannſchaft— Poſtſportverein 31 98 Seckenheim Jungliga— Rohrhof 1:0 Die anderen Spiele ſind wegen Regen ausgefallen. * Sc Freiburg— Alemannia Ilvesheim 4:0 Eine hohe Niederlage mußten die Ilvesheimer Fuß⸗ baller am geſtrigen Sonntag in Freiburg hinnehmen. Sie war zwar in dieſer Höhe nicht ganz verdient, doch zeigten ſich die Einheimiſchen techniſch als beſſer. Alle Anſtrengungen der Gäſte konnten keine Erfolge erzielen. Damit iſt nun Ilvesheim, nachdem es am vorher⸗ gehenden Sonntag auf die vierte Stelle in der Tabelle rücken konnte, an die ſechſte, zweitletzte Stelle gerückt, ſodaß eine Möglichkeit für den Aufſtieg kaum mehr beſteht. Die Alemannen, die ſich in der Bezirksliga tapfer ſchlugen und die Meiſterſchaft errangen, hatten bei den bisherigen Aufſtiegsſpielen kein Glück. Ver⸗ ſchiedentlich hatten ſie außerordentlich Pech, bei den noch ausſtehenden Aufſtiegsſpielen wird aber wohl mancher Verein noch die Erfahrung machen müſſen, daß die Alemannen zu ſpielen verſtehen. Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiele: Brüſſel: Belgien— Schweiz 12 Bukareſt! Rumänien— Tſchechoſlowakei 111 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: 5 Dresden: Be. Hartha— Hamburger SB. O: Beuthen: Beuthen 09— Hindenburg Allenſtein 2 Gruppe 2: Stolp: Viktoria Stolp— Schalke 04 0¹8 Berlin: Hertha Berlin— Werder Bremen 1·3 Gruppe 31 Stuttgart: VfB. Stuttg.— Wormatia Worms 0:0 Kaſſel: S. Kaſſel— SB. Deſſau 05 270 Gruppe 4: Düfſeldorf: Fort. Düſſeld.— 1. FC. Nürnb. 113 Koblenz: 5190 Köln— SV. Walhef 011 Gauliga⸗Spiele: 1 Gau Baden: VfR. Mannheim— 1. Fc. Pforzheim 5˙3 VfL. Neckarau— Karlsruher 5 B. 10 Germania Brötzingen— FV. 04 Raſtatt 525 Aufftiegsſpiele: Gau Südweſt: 8 5 5 7 8 e 8˙1 „FC. Kaiſerslautern— üſſelsheim 20 MSV. Darmſtadt— Sfr. Frantflet 5 11 Gau Baden: SC. Freiburg— Alemannia Ilvesheim 4:0 BfR. Konſtanz— VfB. Mesl 33 FV. Kehl— Fc. Neureut 4:2 Gau Württemberg: VfR. Schwenningen— FV. Nürtingen 310 V. Geislingen— Ulmer FV. 94 96 V. Kornweſtheim— SVg. Untertürkheim 51 Gau Bayern: Jaun Regensburg— Fc. Bayreuth 371 chwaben Augsburg— FS. Nürnberg 572 Armin München— Würzburger Kickers 122 Freundſchaftsſpiele. Reichsbahn Frankfurt— Eintracht Frankfurt Kewa Wachenbuchen— Eintracht Frantfurt FSV. Frankfurt— Freiburger FC. 1. SSV. Ulm— Kickers Offenbach VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— Sfr. Eßlingen SVg. Fürth— VfB. Leipzig Sg. Freudenſtadt— FV. Zuffenhausen Bf. Sindelfingen— Anion Böckingen Weſtmark Trier— FV. Saarbrücken SV. Bonn⸗Beuel 06— FV. Saarbrücken Voung Fellows Zürich— Bayern München SV. Bonn⸗Beuel— FV. Saarbrücken 9 80 Trier— FV. Saarbrücken Heſſen Hersfeld— Kurheſſen Marburg M O-O OOO = D H DR * Waldhofs erſter Gieg VfR. Köln— SV. Waldhof 0:1. Mit einem knappen, aber 1 Sieg über den BfR. Köln kehrte Badens Meiſter, SV. Waldhof, aus Koblenz zurück. Auf dem Platz des TuS. Neuendorf hatten ſich trotz regneriſchem Wetter gegen 7000 Zuſchauer eingefunden, die ein hartes, aber ſtets faires Spiel erlebten. Waldhof war vornehmlich in der erſten Halbzeit und gegen Schluß eindeutig überlegen und rein ſpieleriſch weſentlich beſſer als der Mittelrheinmeiſter. Trotzdem hatte Köln Mitte in der zweiten Halbzeit wiederholt Gelegenheit, zu Torerfolgen zu kommen, aber einmal hatten die Kölner Stürmer viel Schußpech und dann war Waldhofs Hüter Drayß wieder in rächtiger Form. Neben Drayß zeichneten ſich auf der Seite 1 Siegers noch der Außenläufer Leupold und die beiden Außenſtürmer Weidinger— der auch das einzige Tor ſchoß! und Guünterroth aus. Siffling arbeitete unauffällig, aber wirkſam. Kölns beſter Mannſchaftsteil war die Abwehr, vor allem Torhüter Döhmer konnte ſehr gut gefallen. technisch pielte von Anfang an überlegen, glänzte durch techniſche Feinheiten und führte ſchon nach einer Viertelſtunde mit 1:0. rmann hatte den Ball gut nach vorn gegeben, Bielmeier ſpielte an Weidinger, der von der Strafraumgrenze aus un⸗ ltbar einſchoß. Auch in der Folge hatte die reifere Wald⸗ ofmannſchaft mehr vom Spiel, erſt kurz vor der Pauſe kam Köln auf, ohne aber Drayß ſchlagen zu können. Nach Sei⸗ tenwechſel wurde Köln zusehends beſſer, und die Waldhof⸗ Abwehr mußte ſchwere Arbeit verrichten. Viele gutgemeinte Schüſſe von Piller und Werner gingen am Tor vorbei, und einen feinen Kopfball Birrekovens 5 Drayß in unnach⸗ ahmlichen Stil, Gegen Schluß macht ſich Waldhof wieder frei, aber als Siffling aus nächſter Nähe das Tor verfehlte, war die letzte Gelegenheit verpaßt, das Endergebnis günſtiger dau geſtalten. Sport und Spiel ährige Weltreiſe an. Wormatia bleibt in Führung VfB. Stuttgart— Wormatia Worms 0:0. Der vorentſcheidende Kampf der Gruppe 3 ahn am Sonntag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kamp des unübertrefflichen Kiefer war!). So endete das Treffen mit dem für Stutlkgart unbefriedigenden 0:0 Handball Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: Königsberg: VfL. Königsb.— Tuſpo Bettenh. 86 Gruppe 3: Hannover: MSV. Hannover— SV. Waldhof 6:7 Nürnberg: 1. FC. Nürnb.— Hind. Minden 914 Gruppe 4: Leipzig: MTSA. Leipz.— TV. Altenſtadt 12:8 Koblenz: MSV. Kobl.— BfR. Schwanh. 483 Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: MSV. Darmſtadt— TSG. 61 L'hafen 8:5 FSV. Frankfurt— Ingobertia St. Ingbert 4:8 Gau Bayern: 1860 München.— SVg. Fürth 476 Bamberger Reiter— BC. Augsburg 976 Oeutſche Gerät, Meiſterſchaft Olympiaſieger Konrad Irey⸗Kreuznach wieder deutſcher Meiſter. Skukigart, 19. April. Noch bei keiner deutſchen Meiſterſchaft hatten ſchon die Pflichtübungen einen derart ſtarken Beſuch aufzuweiſen, wie am Sonntag morgen bei den Pflichtübungen zur 7. Deutſchen Gerät⸗Meiſterſchaft in der Stuttgarter Stadthalle. Bei Beginn der Kämpfe hatten ſich bereits 7000 Zuſchauer eingefunden und ſpäter brach der Zuſtrom nicht mehr ab, ſo daß bald mit 10 000 Menſchen das Faſſungsvermögen der Halle erſchöpft war. Unter zahlreichen Zuſchauern boe⸗ merkte man auch Abgeſandte aus Finnland und der Tſche⸗ choſlowakei, beſonders ſtark vertreten aber war erwartuns⸗ gemäß die Schweiz. Nach dem Einmarſch der Turner und einer kurzen Be⸗ rüßungsanſprache des Reichsmännerturnwartes Martin S n eider(Leipzig) begann der Kampf um die deutſchen Meiſtertitel im Gerätkurnen, in ſechs Riegen traten rund 60 der beſten Turner aus allen deutſchen Gauen an. Das her⸗ vorſtechendſte Ereignis ſchon des Vormittags war das aus⸗ gezeichnete Turnen des Titelverteidigers Konrad Frey, der ſich nach Erledigung der Pflichtübungen überlegen an die Spitze des Feldes geſetzt hatte. Zum Endkampf der zwölf beſten deutſchen Gerät⸗ turner am Sonntag nachmittag in der Stuttgarter Stadt⸗ alle hatten ſich nicht weniger als 10 000 Zuſchauer einge⸗ unden. Der Heidelberger Iſele begann am Bar- ren. Seine Uebung fand ſpontanen Beifall, der ſich immer mehr ſteigerte. Die„Helden“ waren 11 5 Müller(Leuna) und Steffens(Hamburg), die beide für ihre tadelloſen Uebungen eine„Zwanzig“ erhielten. Graf Luckner geht auf zweijährige Weltreiſe. Mit ſeinem neuen Zweimaſtſchoner„Seeteufel“, der eine wölfköpfige Beſatzung hat, tritt Graf Luckner eine zwei⸗ Unſere Aufnahmen zeigen Graf Kuckner und ſeinen„Seeteufel“. f a 8 Weltbild(WW g bahn den VfB. Stuttgart mit Wormatia Worms zuſammen. Der Kampf, dem bei trübem, aber trockenem Wetter rund 20000 Zuſchauer beiwohnten, nahm einen torloſen Verlauf, was zweifellos einen Erfolg für den Südweſtmeiſter bedeutet, der mit dieſem Unentſchieden ſeine führende Stellung behauptete. Worms hatte in der erſten Hälfte den ſtarken Wind im Rücken, ohne aber eine Ueberlegenheit herausſpielen zu kön⸗ nen. In den erſten 20 Minuten ließen die Leiſtungen beider Mannſchaften zu wünſchen übrig, erſt dann wurde es beſſer. Hüben und drüben gab es Torgelegenheiten, aber etwas Zähl⸗ bares wurde nicht erreicht. Der VfB. brachte einmal im An⸗ ſchluß an einen Freiſtoß den Ball im Wormſer Tor unter, aber da Ebert behindert worden war, hatte der Treffer keine Gültigkeit. In der zweiten Halbzeit hatte dann Stuttgart den Wind zum Bundesgenoſſen und geſtaltete ſchließlich das Spiel eindeutig überlegen. Worms mußte ſtark verteidigen und ſich auf gelegentliche Vorſtöße beſchränken. Aber auch jetzt blieben Tore aus, zumal Stuttgarts Innenſturm nicht in beſter Form war(was andererſeits aber auch ein Verdienſt Das zweite Gerät, das Seitenpfeld, brachte etwas ſchwächere Leiſtungen, die aber dennoch ſtürmiſchen Beifall landen. Krotzſch, der für ſeine Uebung mit 19,8 die beſte Note erhielt, wurde nur noch von Frey und Pludra er⸗ reicht, die die gleiche Wertung bekamen. Der Frankfur⸗ ter Winter war hier von dem Hamburger Steffens vom dritten Platz verdrängt worden. Dann ging es an die Ringe. Hier zeigte Stangl in ſeiner Uebung die beſten Handſtände, ſeine„Zwanzig“ war voll verdient. Aber auch Frey bekam die volle Punktzahl und behauptete dadurch ſei⸗ nen Vorſprung vor Stangl. Höchſte Kunſt ſah man in den Freiübungen, tadellos waren die Uebungs⸗Kombing— tionen. Die Leiſtungen waren einfach bewundernswert Zwei„Zwanziger“ gab es auch hier. Stangl und Krötzſch waren die beſten. Die letzte Uebung und den Schluß des Kampfes bildete das Recktur nen. Es zeigte ſich wieder einmal, daß Deutſchlands Turner die beſten Reckturner der Welt geworden ſind, daß ſie erfolgreich Finnland aus die⸗ ſer Stellung verdrängt haben. Eine„Zwanzig“ ſicherte ſich der Münchener Stangl auch an dieſem Gerät, mit einem fabelhaften hohen Salto ging er ab. Auch des Ex⸗Welt⸗ meiſters Ernſt Winters Leiſtung, er beendete feine Uebung mit einem doppelten Salto, wurde mit der höchſten Punkt. zahl bewertet. Der Kampf war beendet. Konrad Frey(Bad Kreuznach) hatte ſeinen Meiſter⸗ titel mit Erfolg verteidigt. Mit 237,4 Punkten erhielt er die gleiche Punktzahl wie 1935 bei der Meiſterſchaft in Frankfurt a. M. Zum dritten Male errang der Kreuznacher in Stuttgart den Titel eines deutſchen Gerätemeiſters. Nur knapp dahinter belegte Innozenz Stangl (München) den zweiten Platz, aber auch die Leiſtungen der übrigen Turner waren ſo hervorragend, daß die Unter⸗ ſchiede nur ganz gering waren. Kleinſte Verſager gaben hier ſchon Ausſchlag für die Plazierung. Der Frankfurter Ernſt Winter konnte in den Kürübungen ſeinen drit⸗ ten Platz nicht mehr halten und mußte noch den Hamburger Steffens und Müller(Leuna) vorlaſſen. Von den kam Karl Stadel(Konſtanz) noch auf den 12. Platz. nicht am Nachmittag am Endkampf teilnehmenden Turnern Die Ergebnifſke: „Konrad Frey(MTW 1877 Bad Kreuznach) 2374 P.; 5 Innozenz Stangl(1860 München) 234,7 Punkte; Walter Steffens(Hamburger Tſchft. 1816) 232,0 P.; „Alfred Müller(TS Leuna) 231,8 Punkte; „Ernſt Winter(Tgde Eintr. Frank fu rt) 231,6 P.; „Kurt Krötzſch(TSV Leuna) 229,1 Punkte; f Guſtap Schmelcher(1860 München) 228,3 Punkte; 8. Leo Iſele(Tad. 1878 Heidelberg) 226,7 Punkte; 9, Georg Sich(Düſſeldorfer TV.) 225.3 Punkte; 10. Hans Pludra(Berliner Tſchft. Korp) 225,2 Punkte; 11. Münder(Göggingen) 224,3 Punkte; 12. Karl Stadel(Konſtanz) 224,2 Punkte; 13. Reuther(Oppau) 223,6 Punkte; 14. Kleine(Leuna) 223,1 P.; 15. Rödel(Irchwitz) 223,0 P.; 16. Lüttinger(Ludwigshafen) 2228 P.; 17. Walter(Weinheim) 222,6 P.; 18. Hlſintzky (Frankfurt) 222,5 P.; 19. Weiſchedel(Stutt⸗ gart) 222,1 P.; 20, Hausmann(Singen) 221,9 P.: 21. Kanis(Zoppot) 221,6 P.; 22. Geiſtbeck(München) und AO Leuſchel(Thalheim) je 221,4 P.; Mock(Berlin) und Gö⸗ big(Mainz⸗Mombach.) je 220,8 P.; 26. Otto(Leuna) und Kammerbauer(Kuchen) je 220,7 P.; 28. Limburg (Ruhla) 220,5 P.; 29. Hecker(Pirmaſens) 219,7 P., 30. Tretner(Altenburg) 219,4 P.; 31. S meißing (Kaſſel) 218,8 P.; 32. Stiegler(Riüfffefsche inen 218,5 Punkte. Rugby Länderſpiel: Paris: Frankreich— Deutſchland 27:6 Freundſchaftsſpiele: Stuttgarter RC.— Eintracht Frankfurt 8:0 Neuköllner RFC.— Horniſſen Berlin 3·0 Siemens Berlin— Tennis⸗Boruſſia Berlin 14.0 SC. Linden— Germania Liſt 82 08 Ricklingen— 06 Döhren 16:11 8. Heuſer im Berliner Sportpalaſt. Adolf Heuſer, neben Witt der zweitbeſte deutſche Halbſchwergewichtsboxer, wird ſeinen 75. Kampf am 30. April im Berliner Sportpalaſt austragen. Als ſein Gegner iſt der rumäniſche Meiſter Ilie Petrasco verpflichtet worden. Auf dem Kampfprogramm ſtehen weiterhin 1 deutſche Meiſterſchaften: im Leichtgewicht hat Eſſer den Meiſter Kretzſchmar, im Federgewicht Bernhardt den Meiſter Beck herausgefordert. Schließlich wird Mittelgewichtsmeiſter Beſſelmann gegen den Franzoſen Candel antreten. * Weltbild(M) Das modernſte Flugzeugmutterſchiff der Welt. Der erſte neuerbaute 22000 Tonnen große Flugzeugträger der britiſchen Flotte,„Ark Royal“, bei ſeinem Stapellauf in Birkenhead. Die Baukoſten des Schiffes, das von der Gattin des Erſten Lords der Admiralität getauft wurde. belaufen ſich auf über 30 Millionen Mark.