Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm bteite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verküͤndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 197 D.⸗A. III. 37: 1160 Mittwoch, den 21. April 19387 Nr. 92 37. Jahrgang Ein Froudenlag ner Nalion Das deutſche Volk und das Deutſchtum in aller Welt feierten des Führers Geburtstag. Berlin, 20. April. Deutſchland und mit ihm das Deutſchtum in aller Welt feierte des Führers Geburtstag. Ein wahrer Freudentag des Volkes, Bekenntnis der Herzen zu dem Manne, der das Wunder der Wiedergeburt unſerer Nation bewirkte. Spon⸗ taner und urſprünglicher Ausdruck der tiefen Verbunden⸗ heit, der Liebe und des unauslöſchlichen Dankes für ſeine einzigartige geſchichtliche Tat, die aus furchtbarſter innerer Zerriſſenheit und außenpolitiſcher Ohnmacht den tauſend⸗ jährigen Traum der Einheit der Nation verwirklicht und uns Ehre, Anſehen und Wehrkraft wiedergeſchenkt hat. Wenn am 20. April überall, wo deutſche Menſchen wohnen, die Hakenkreuzfahnen wehten und die Nationallieder erklangen — ſo iſt das gleichzeitig ein Symbol für die ſelbſtverſtänd⸗ liche innere Geſchloſſenheit des Volkes, das im gläubigen Vertrauen zum Führer einer neuen ſchöneren Zukunft ent⸗ gegenmarſchiert. Der erſte Gratulant zum Geburtstag des Führers war auch in dieſem Jahr wieder die deutſche Jugend, die in einer Rundfunkringſendung aus allen Gebieten des Reiches um die Mitternachtsſtunde dem Führer ihre Wün⸗ ſche entbot. In Wi verſchiedenartigen heimatlichen Mund⸗ art ſprachen die Jungen und Mädel dem Führer ihre Glück⸗ wünſche aus. Die Glocken von Braunau am Inn, der Geburtsſtadt des Führers, leiteten die Feierſtunde der Jugend ein Es folgten die Sendungen aus der Hauptſtadt der Bewegung und der Stadt des Auslandsdeutſchtums, die jugendlichen Stimmen aus der Saarpfalz, aus der Weſt⸗ mark und aus Weſtfalen, aus der Reichshauptſtadt und der Kurmark, aus der Nordmark und dem Oſten, aus dem grü⸗ nen Herzen Deutſchlands, aus Sachſen, und ſchließlich aus Schleſien. Im Deutſchlandſender ſchließlich faßte ein Hitlerjunge alle Wünſche, die ein einziges Bekenntnis der Jugend zu ihrem Führer darſtellten, in den Ruf zu⸗ ſammen:„Im Glauben an Dich, an die Bewegung und unſer Volk, mit dem Ruf vorwärts— vorwärts! ſteht die deutſche Jugend bei Dir“ Das Lied der Hitlerjugend,„Vor⸗ wärts, Vorwärts“, mit dem die Sendung ausklang, war in dieſen erſten Minuten des neuen Lebensfahres des Führers das Treuegelöbnis der Jugend, die mit Stolz und Verpflich⸗ tung ſeinen Namen trägt. In der Reichskanzlei Nachdem bereits um Mitternacht die perſönlichen Ad⸗ jutanten und die Herren aus dem Stabe des Führers ſo⸗ wie u. a. Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsleiter Amann und Gauleiter Streicher in der Wohnung des Führers ihre Glückwünſche ausgeſprochen hatten, 1 19 7 am Morgen im Ehrenhof der Reichskanzlei der Muſik⸗ zug der Leibſtandarte Adolf Hitler, um bei herr⸗ lichſtem Sonnenſchein die Feier des Geburtstages mit einem Ständchen einzuleiten. Die erſten Gratulanten des Führers waren die Kinder ſeiner Adjutanten. Dann erſchien der Reichsführer SS Himmler mit zahlreichen höheren SS⸗ Führern in der Reichskanzlei, um dem Führer die Wünſche ſeiner Schutzſtaffeln auszuſprechen. Die Kinder der Miniſter und dem Führer naheſtehender Perſönlichkeiten waren die nächſten, die dem geliebten Führer ihre Glück⸗ wünſche übermittelten. Im Anſchluß an das Ständchen nahm der Führer vor der Reichskanzlei die Parade der Leibſtandarte Adolf Hitler ab, die der SS⸗Obergruppenführer Dietrich anführte. Der Führer nahm den Vorbeimarſch im Wagen ſtehend ab. Neben ihm ſah man den öſterreichiſchen Geſand⸗ ten in Berlin, Tauſchitz, und den öſterreichiſchen Bundes⸗ miniſter von Glaiſe⸗Horſtenau. Meitere Glückwünſche Der Jubel, ber ben Führer beim Erſcheinen vor der W begrüßt hatte, wiederholte ſich, als er nach dem prächtigen Schauspiel wieder in die Reichskanzlei zurück⸗ kehrte. Hier empfing der Führer, nachdem ihm Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick ſeine Glückwünſche übermittelt führe als nächſte Gratulanten die von dem Reichsbauern⸗ ührer Jarre geleitete deutſche Landjugend, die in Dich⸗ tung und Lied ihre Gratulation ausſprach und der der Führer durch eine Einladung zum Frühſtück eine beſondere Freude bereitete. Nachdem der Minifter des Auswärtigen Freiherr von Neurath ſeine Glückwünſche übermittelt hatte, erſchien gegen 10 Uhr eine größere Abordnung der Blutordens⸗ träcer der Bewegung Ihnen ſchloſſen ſich zahlreiche ohe Parteifuhrer an, unter ihnen Stabschef Lutze, Reichslei⸗ ter Dr ey, Dr Frank, Roſenberg, Reichsarbeits⸗ führer Hierl, ferner Korpsführer Bühne Gene⸗ ralinſpekteur Dr. Todt, Gauleiter Wächtler, die Reichs⸗ rauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink, Reichskriegsop⸗ erführer Oberlindober, berſt a. D. ⸗Gruppen⸗ ührer Reinhardt. Die Glückwünſche der Reichshaupt⸗ tadt überbrachte Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. ippert. Ferner ſah man den Berliner Polizeipräfidenten Graf Helldorf und rin z Auguſt Wilhelm. a * SA⸗Gruppenführer Der Aufmarſch der Truppenverbände Der Aufmarſch der Truppenverbände zur Paradeauf⸗ ſtellung vollzog ſich in den frühen Vormittagsſtunden nach einem genau feſtgelegten Plan. In den kilometerlangen Ko⸗ lonnen ſah man ſämtliche Waffengattungen. Ueberall wur⸗ den die Soldaten von der Bevölkerung freudig begrüßt. Die Verkehrspolizei hatte ihren großen Tag. Verſtärkte Poſten ſorgten für eine ſchnelle Abwicklung des Verkehrs, eine Lei⸗ ſtung, die um ſo höher zu bewerten iſt, da auch ein Tell der Straßenbahnlinien umgeleitet werden mußte. Bei ſtrahlendem Sonnenſchein bietet die nun ſchon tra⸗ ditionelle Paradeſtrecke vom Brandenburger Tor bis zum Knie in Charlottenburg dasſelbe farbenfreudige Bild wie im Vorjahr. Wieder drängen ſich zu Hunderttauſenden die freudig bewegten Menſchenmaſſen nicht nur auf der kilo⸗ meterlangen Paradeſtrecke ſelbſt, ſondern auch in den An⸗ und Aufmarſchſtraßen. Trotz aller Großzügigkeit der Polizei, die zum Teil auch die Schmuckplätze für das Publikum frei⸗ gibt, kann beim beſten Willen nur ein kleiner Teil der Be⸗ völkerung unmittelbar herankommen. Die Spalierbildung an der Paradeſtrecke haben wieder die Gliederungen der Bewegung übernommen. Der Vorbeimarſch fand diesmal nicht inmitten des Tiergartens, ſondern auf der Verliner Straße gegenüber der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Auf der Nordſeite ſind hinter dem Führerpodium zwei lange Tri⸗ bünen für die Ehrengäſte errichtet, die mehr als 8000 Per⸗ ſonen faſſen. Davor haben die an der Parade nicht unmit⸗ telbar teilnehmenden Offiziere des Standortes Berlin Auf⸗ ſtellung genommen. Dicht hinter dem Standort des Füh⸗ rers hat die Generalität und Admiralität ihren Platz, da⸗ neben auf der einen Seite die verdienten militäriſchen Füh⸗ rer aus dem Weltkrieg und aus der alten Armee, auf der andern Seite die Mitglieder der Reichsregierung, die höhe⸗ ren Führer der Parteigliederungen, die Mitglieder des Di⸗ plomatiſchen Korps und die Militärattachees. Geduldig warten die Hunderttauſende auf den Beginn des Vorbeimarſches. Die entlang der ganzen Strecke und in den Nebenſtraßen aufgehängten Lautſprecher tragen mit Muſik und kurzen Anſagen der freudigen Stimmung der Maſſen Rechnung. Ab 11 Uhr gibt der Anſager des Rund⸗ funks laufend Unterrichtungen über das Abfahren der Front durch den Führer. Kurz vor 11 Uhr brauſen am Wil⸗ helmplatz Heilrufe auf, die den Führer empfangen und ihn auf ſeiner Fahrt durch das Spalier einer undurch⸗ dringlichen Menſchenmauer begleiten. In ſeinem Wagen ſit⸗ en neben dem perſönlichen Adjutanten, Obergruppenführer Brückner, die Adjutanten der drei Wehrmachtsteile. Die meldung des Kommandierenden Generals. An der Ecke Wilhelmſtraße⸗Unter den Linden macht die Wagenkolonne halt. Dort ſtehen die Mannſchaften der Kraft⸗ fahrkampftruppenlehrabteilungen mit ihrer Standarte. Während der Präſentiermarſch aufklingt, tritt General v. Witzleben, der Kommandierende General des 3. Ar⸗ meekorps, vor den Führer und erſtattet die Meldung: „Mein Führer! Ich melde 1550 Offiziere, 13 000 Mann, 1500 Pferde und 950 Fahrzeuge zur Parade an⸗ getreten.“ Langſam ſetzt ſich die Wagenkolonne mit dem Führer und ſeiner Begleitung wieder in Bewegung.. Bie Fahrt des Führers geht durch das Brandenburger Tor über den Hindenburg⸗-Platz, die Charlottenburger Chauſſee entlang bis zur Siegesallee, wö ebenfalls Truppen Aufſtellung genommen haben, deren Fronten der Führer abfährt. Dann geht die Fahrt in langſamem Tempo weiter über den Großen Stern zur Charlottenburger Brücke, wo der Kommandierende General des 3. Armeekorps, General von Witzleben, den Wagen verläßt, um vom Pferde aus die Parade zu kommandieren. Kurz nach 11.15 Uhr hört man auf den Tribünen die Heilrufe der Zuſchauermaſſen, die die Ankunft des Führers ankündigen. Die Wagen des Führers und ſei⸗ ner Begleitung erſcheinen an der Charlottenburger Brücke. Schnell haben ſich Sprechchöre gebildet, die ihre Glück⸗ wünſche ſagen. Während der Führer nach allen Seiten Kue ſieht man bereits die Spitze der Truppen über die harlottenburger Brücke anrücken. Ver Vorbeimarſch wird eröffnet durch den Kommandie⸗ renden General des 3. Armeekorps General der Infanterie von Witzleben, gefolgt von dem Kommandanten von Ber⸗ len, Generalmajor Seiffert. Beide ſitzen nach dem Vorbei⸗ reiten ab und melden dem Führer die Truppe. Der Führer ſteht vorn am Podium, halbrechts hinter ihm Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg, halblinks hinter dem Führer Ge⸗ neraloberſt Freiherr von Fritſch, in der Mitte 7 ihnen Generaloberſt Göring und Generaladmiral Raeder. Die erſte vorbeimarſchierende Formation iſt das Wach⸗ regiment Berlin, dem das Infanterielehrregtment und die Kriegsſchule Potsdam folgen. Zum erſtenmal erleben wir wieder eine Parade mit Feldzeichen der Truppen. Es ſind die Fahnen und Standarten, die am Vor⸗ abend auf dem Wilhelmsplatz ihnen vom Führer verliehen worden ſind. e und Muſikkorps ſchwenken vor dem Führer aus und nehmen ihm gegenüber Aufſtellung, um beim Abmarſch ihrer Truppe wieder einzuſchwenken. Die Infanterie zeigt in blendender Form einen Vorbei⸗ marſch mit aufgepflanzten Seitengewehren in Zugkolonnen inter dem Fußvolk folgen die beſpannten Fahrzeuge des ſtegiments, die Maſchinengewehrwagen, die en bfr und die Panzerabwehrkanonen. den Berliner Son⸗ erformationen ſchließt ſich die 23 Diviſion an, geführt von dem Kommandeur Generalmajor Buſch, der dem Führer Meldung erſtattet. Nun folgen die Infanterieregimenter 9 und 67(von Seeckt). Es funkelt und 1 auf den aufge⸗ 1 Seitengewehren, ſoweit man 185 kann. en bſchluß der Fußtruppen bildet das Pionierbataillon 3. Nach einer kurzen Pauſe trabt die Kavallerie an, an der Spitze der Kommandeur des Kavallerieregiments 9, dahinter der Keſſelpauker, der nach der Paradeordnung in großem Bogen ausſchwenkt, während das Trompeterkorps an der Seite der Straße Aufſtellung nimmt. Im Trab zieht nun Schwadron um Schwadron vorbei, voran die in der Waffenfarbe leuchtenden Standarten. An die Kavallerie ſchließt ſich das Artillerteregiment 23 mit zwei beſpannten Abteilungen an, denen— immer im Trabe— die erſte Abteilung des Artillerieregiments 59 mit ihren ſchweren Batterien und die beſpannten Abteilungen des Ar⸗ tillerielehrregiments folgen. Man ſieht dann die motorisierten Truppenteile des Heeres anrücken. Den Abſchluß des Vorbeimarſches der Truppenteile des Heeres bildet die Nachrichtenabteilung 43. Drüben auf der Charlottenburger Brücke leuchtet es blau und weiß auf. Die 1. Marinelehrabteilung unter Fregattenkapitän von Trotha iſt im Anmarſch. Es ſind ſtramme, ſonnengebräunte Geſtalten, die von den Zuſchau⸗ ern beſonders freudig begrüßt werden. Der Höhere Kommandeur der Flakartillerie II General⸗ major Weiſe meldet nunmehr dem Führer die Truppenteile der Luftwaffe. Nach Generaladmiral Raeder tritt Ge⸗ neraloberſt Göring halblinks rückwärts zur Seite des Füh⸗ rers. Den letzten Teil der Pargde beſtrejten die Panzer⸗ truppen. Ihnen voraus fährt der ſtellvertretende Kom⸗ mandeur der 3. Panzerdiviſion, Generalmafor Kühn, dem auf ratternden Raupen die Fahrzeuge folgen, niedrige, ſchnellgängige Tanks. In der ſchwarzen Uniform und der ſchwarzen Mütze ſind die Panzertruppen die Schwarzen Huſaren der modernen Armee. An die Kampfwagen ſchließt ſich das Schützenregimenkt z an. ein zu raſchem Ein⸗ ſatz auf gelängegängigen leichten Laſtkraftwagen verladenes Infanterieregiment Dieſer Teil des Vorbeimarſches, der die modernsten Kampfmittel zeigt, vermittelt ſo recht einen Ein⸗ druck davon, welch außerordentliche Leiſtung bei der Wieder⸗ errichtung und dem Ausbau der neuen Wehrmacht zu voll⸗ bringen war. Zum Schluß führt Oberſt Ritter von Radlmaier, der Kommandeur der Kraftfahrkampftruppenſchule, die letzte Truppe der Parade vorbei, die Lehrabteilung der Kraft⸗ fahrkampftruppen, gegliedert zu Kraftradſchützen⸗ kompagnien mit ſchnellen und wendigen Panzerſpähwagen, Panzerabwehrkompagnien mit unbeſchränkt geländegän⸗ igen Panzerwagen. Wenige Minuten vor 1 Uhr iſt der etzte Wagen vorbeigerollt. Eine wundervolle und unerhört eindrucksvolle Parade iſt zu Ende. In anderthalb Stunden ſind insgeſamt 131 Einheiten der drei Wehrmachtsteile mit rund 14 000 Offi⸗ zieren, Unteroffizieren und Mannſchaften ſowie 1500 Pfer⸗ den und Hunderten von Kraftfahrzeugen am Führer vor⸗ beidefillert. Der Führer verabſchiedet ſich mit Gruß und Hand⸗ ſchlag von den Oberbefehlshabern der Wehrmacht. Er grüßt zu den fremden Diplomaten und den Spitzen von Partei und Staat, um dann unter dem Jubel der heilrufenden Maſſen durch das Spalier langſam mit den Wagen ſeiner militäriſchen Gefolgſchaft zurückzukehren zum Brandenbur⸗ ger Tor. Wenige Minuten nach 13 Uhr traf der Führer in der Reichskanzlei ein. Der Führer auf dem Balkon. Kaum iſt der Führer von der großen Parade der Wehr⸗ macht zurückgekehrt, da brauſen wieder tauſendfache Heil⸗ rufe über den Wilhelmplatz, und ununterbrochen ſchallt es im Sprechchor zur Reichskanzlei hinauf:„Wir wollen unſe⸗ ren Führer ſehen!“ Der Jubel wächſt zum Orkan, als dann der Führer auf den Balkon hinaustritt; ſie haben es er⸗ reicht, dieſe Zehntauſende begeiſterter Volksgenoſſen, die ſchon ſeit den frühen Morgenſtunden auf dem weiten Platz und in den angrenzenden Straßen ausharrten. Sogar der Wuͤnſch der Mädel, die viele Stunden mit ihren Blumenſträußchen warteten, wird erfüllt: ſie dürfen dem Führer ihren Geburtstagsgruß überbringen. * Die Glückwünſche der Wehrmacht Vor Beginn der militäriſchen Feierlichkeiten erſchien der Hberbeſehlehaber der Wehrmacht, Reichskriegsminiſter Ge⸗ neralfeldmarſchall von Blomberg, mit den Oberbe⸗ ehlshabern der Wehrmachtsteile, Generaloberſt Freiherr v. ritſch, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder und Gene⸗ kaloberſt Göring, im Botſchafterzimmer der Reichskanz⸗ lei, um dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehr⸗ macht ihre Glückwünſche zu ſeinem Geburtstag auszuſpre⸗ chen. „Adolf⸗Hitler⸗Dank“ Zährlich 500 oog mark an alte Kämpfer. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet: Der Führer hat eben folgend Verfügung erlaſſen⸗ „Zur Behebung oder Erleichterung wirtſchaftlicher und ern Nolſälle verdienter Nationalſozialiſten be⸗ ume ich als Dank und Anerkennung unter dem 20. April 1937: f Aus den Mitteln der Nationalſozialiſtiſchen„Deutſ n Arbeiterparkei werden als„Adolf Hitler⸗ Jank ährlich 500 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Aus dieſem Betrag werden Träger des Ehrenzeichens der 2 des Blut- ordens ſowie beſonders verdienke Parteigenoſſen, die ſich in wirkſchaftlicher und geſundheitlicher Nollange befinden, be⸗ kreut. 8 Der Führer in München München, 21. April. Der Führer traf am Nachmittag ſeines Geburtstages völlig unerwartet, von Berlin kommend, in München ein. Auf dem Flugplatz Oberwieſenfeld erwarkete ihn der Stell- verkreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, der dem Führer die Geburtskagsglückwünſche der Parkei ausſprach. Die Vereidigung Der Geburtstag des Führers erreichte ſeinen Abſchluß und zugleich ſeinen een am Dienstagabend mit der eierlichen Vereidigung auf dem Königlichen Platz in München. 700 Politiſche Leiter der Bewegung und 1500 Frauen der NS⸗Frauenſchaft ſtanden, ausgerichtet auf die Ewige Wache, ausgerichtet auf die unſterblichen Vorbilder des höchſten Einſatzes für das ewige Deutſchland, 6500 Wal⸗ ter und Warte der Gliederungen der Partei waren ange⸗ treten in der Ausſtellungshalle auf der Thereſienhöhe. Viele Tauſende waren es im Traditionsgau und Hun- derttauſende in all den anderen Gauen des großen weiten Reiches, die, aufgeſtellt in Reih und Glied zufam⸗ mengefügt zu einem einzigen rieſenhaften Block des Glau⸗ bens und des Willens, in der gleichen Stunde dem Führer treue Gefolgſchaft ſchworen und das heilige Gelöbnis ableg⸗ ten, ihre ganze Kraft, jeder an ſeinem Platz, dem Führer und dem Volk zu weihen. Bei der Vereidigung auf dem Königlichen Platz in München hielt der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, folgende Anſprache: Ueberall in Deutſchland ſind in dieſer Stunde die For— mationen der NSDAP angetreten, um der feierlichen Eides⸗ leiſtung beizuwohnen. Und überall dort, wo die zu Vereidi⸗ genden auf den Augenblick warten, die Hand zum Schwur auf Adolf Hitler zu erheben, da haben die Hoheitsträger der NSDAP vom Sinn des Nationalſozialismus, von der Idee unſerer Bewegung, vom Wollen unſeres Führers zu Euch geſprochen. In den wenigen Jahren, in denen dieſe Eidesleiſtung feierlich vorgenommen wird, iſt der Brauch nun ſchon in den großen Linien, in den Ausdrucksformen dradition geworden, Tradition iſt der Aufmarſch hier auf dem Kö- niglichen 1 Traditio die einleitenden Aufmärſche auf den Plätzen, die ſich überall im Reich zu Plätzen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung entwickelt haben. Tradition eworden iſt damit der Rahmen dieſer Eidesleiſtung. 20. pril, 1. Mai, Reichsparteitag, Bückeberg, 9. November— das ſind Tage, für die ſich Formen nationalſozialiſtiſcher Feierſtunden ergeben haben, die wir als Brauchtum unſe⸗ rer Partei und unſeres Staates anſehen können. Dieſes Brauchtum hat ſich nicht zwangsweiſe, nicht nach ausgedach⸗ ten Syſtemen, nicht nach einer ausgeklügelten Sinngebung entwickelt, ſondern aus der inneren Kraft der inneren Dy⸗ namik unſeres Willens. In ſpäteren Zeiten werden ſich Worte und Sätze regel. mäßig wiederholen, die— in unſerer Zeit gebildet— in der Nachwelt ehrwürdigen Klang haben! Es werden ſich auch regelmäßig die feierlichen Eidesleiſtungen auf den Führer wiederholen, wie wir fetzt eine für das Jahr 1937 vorneh⸗ men. Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Ich for⸗ dere Euch das Treuegelöbnis ab vom Königlichen Platz im Traditionsgau der Bewegung aus, angeſichts der Gefalle⸗ nen, die in ihrem Ehrentempel Wache halten am Braunen Haus., In Ehrfurcht gedenken wir der Toten: Senkt die Fahnen! Wir gedenken eines Horſt Weſſels, eines Herbert Nor⸗ kus, eines Wilhelm Guſtloff, und all der vielen anderen, dle ihr Leben ließen für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Wir gedenken heute in Sonderheit unſeres in Buenos Aires fern der Heimat ermordeten Parteigenoſſen Riedle. Unſer Troſt iſt die ſtolze Gewißheit: Sie ſtarben nicht umſonſt. Unſere Toten gaben ihr Leben, auf daß Deutſch⸗ land lebe. Und Deutſchland lebt. Solange aber Deutſchland lebt leben auch ihre Namen fort in Deutſchland. Die Jahnen hoch! Ihr, die Ihr nun durch Euren Eid eingereiht werdet in das Jührerkorps der N DAP, ſeid Euch bewußt: Nicht die Rechte ſind das Weſenkliche am Amk, das Weſentliche ſind die 1 Die Rechte werden Euch gegeben, um Euch die Erfüllung Eurer Pflicht zu erleichtern. Nicht die Ani orm iſt das Weſentliche, das Weſentliche iſt das herz darin. Nicht die Abzeichen ſind das Weſentliche, ſondern der Cha· rakter. Nicht der Titel, nicht der Rang ſichern Euch auf die Dauer Aukorität, ſondern Eure Halkung und die Frucht Eures Wirkens. Die höchſte Aukorität, die je einer in Deukſchland beſaß, ſchuf ſich ein Mann ohne Titel, ohne Kang, ein Mann im ſchlichten braunen Nock, ein Mang aber, der eines war und eines iſt: Führer. Führer in ſeinem Weſen, Führer in ſeiner Haltung, Führer in ſeinem Verantwortungsbewußtſein, Führer in der Hingabe an ſein Werk. Strebt auch Ihr danach ührer zu ſein in Eurem Weſen, in Eurer Haltung, in Eurem Verantwortungsbewußtſein, in Eurer Hingabe an das Werk Adolf Hitlers. 5 Der Weg zur wahren Führerſchaft iſt ein ſchwerer Weg. Aber dann, wenn er Lach beſonders ſchwer zu ſein ſcheint, denkt daran, wie unendlich viel ſchwe⸗ rer der Weg war, den Adolf Hitler gehen 1 Von frü⸗ her Jugend an allein im Leben, ohne Men chen, die ihn förderten, ohne Geld, das ihm half. Durch Unverſtändnis und Haß vom Arbeitsplatz geſtoßen; ein Machtloſer inmitten des Unſinns der Revolte; ein politiſcher Führer ohne 1172 952 g Heft ein Kämpfer für ſein Volk, gegen den alle Mittel der eeinfluſſung dieſes Volkes ſtanden, gegen den alle Gewalt der Machthaber ſtand, verhöhnt und verdächtigt, verfolgt, gefangen, der Ausweiſung nahe, vom Tode bedroht. Wie leicht iſt Euer Weg hiergegen. Was gegen den Führer wirkte, wirkt heute für Euch. Die Gewalten, die ge⸗ gen ihn ſtanden, helfen Euch. Der Führer ſelbſt gibt Euch von ſeiner Kraft. Seine Autorität ſtärkt Eure Autorität. Erweiſt Euch deſſen würdig! Seid Euch bewußt, daß die Haltung jedes einzelnen von Euch wiederum zurückwirkt f die Aukorität des Führers. Eure Haltung, Euer Wirken i weſentlich für die Stimmung im Volk, für die Bereitſcha des Volkes, freudigen Herzens dem Führer zu folgen. Seid Ihr vorbildlich, ſo erleichtert Ihr dem Führer ſein Wirken und ſein Leben. Seid Ihr ſchlechte Un⸗ terführer, erſchwert Ihr es ihm. Ihr tragt die Verantwor⸗ tung für die Haltung des Volkes in Eurem Bereich. Ihr ſeid verantwortliche. Fühlt Euch nicht als Vorgeſetzte, fühlt Euch als Vertrauens⸗ leute des Volkes. 5 5 Der Führer hat nicht durch Vetehle das Volk geeint, nicht durch Befehle es unter ſich geſellt, ſondern durch das Verkrauen, das er ſich ſchuf Die alten Kämpfer fanden einſt den Weg zum Führer, weil ſeine vorbildliche Perſönlichkeit ſie anzog. Weil Adolf Hitler ehrlich und treu war, ſtanden ſeine alten Kämpfer ehrlich und treu zu ihm, weil er das Gute predigte, zog er gute Menſchen an. Weil er das He⸗ roiſche verkündete, kamen heroiſche Charaktere zu ihm. Weil er Kämpfer war, kamen Kämpfernaturen zu ihm. Haltet Euch wie Adolf hikler und Ihr werdet Vertrauen ernten. Fragt Euch in allem Euren Handeln, wie würde 1 Hitler handeln, und Ihr werdet nicht fehlgehen. „Seid Euch deſſen bewußt: Nach einem Wort des Führers dient Ihr dem anſtändigſten Volk der Weltl Es iſt das Volk, das nach tiefſtem Sturz, nach höchſter Not wie kein zweites ſich bekannt hat zu ſeiner Ehre und zu dem Führer, der ihm ſeine Ehre wiedergab. Seht in jedem Volksgenoſſen zuerſt den Arbeiter für un⸗ ſer Volk, den Beſchützer des Volkes Seht in jeder Volksge⸗ noſſin die Mutter der Kinder unſeres Volkes. Ihr ſollt Diener ſein dieſes Volkes. So wie der Führer ſich als erſter Diener dieſes Volkes fühlt. Bei Euch ſoll jeder Volksgenoſſe ſeine Sorgen laſſen können. Bei Euch ſoll jeder Volksgenoſſe ſich Rat ſuchen können. In die⸗ ſem Vertrauensverhältnis zwiſchen Volk und Partei, zwi⸗ ſchen Volk und Führung ruht die Geſchloſſenheit des Gan⸗ zen. Für alle Zeiten und allen Stürmen zum Trotz. Adolf Hitler! Wir Nationalſozialiſten erneuern unſer Ver ſprechen: Wir ſtehen in Deinem Geiſte zu unſerem Volk immer⸗ dar, ſo wie Du zu Deinem Volke ſtehſt immerdar! Dieſes Volk wird zu Dir ſtehen, zu dem was Du ihm gabſt noch in ferner Zukunft, ſo wie Dein Geiſt und Dein Werk fork⸗ wirken werden in unſerem Volk noch in ferner Zukunft. Ihr aber, die Ihr durch Eure Eidesleiſtung eingereiht werden ſollt in das Heer der politiſchen Helfer des Füh⸗ rers, prüft Euch, ob Ihr Euch ſtark genug fühlt, den Eid auf Adolf Hitler in ſeinem Geiſte zu halten. Kein Nachteil erwächſt dem, der nicht mitſchwört und dann offen und ehrlich ſein Amt niederlegt, weil er ſich nicht ſtark genug gefühlt hat, es zu tragen! Wehe aber de m, der ſchwört, undſeinen Schwur nicht hält! Treue wird von Euch gefordert! Nicht allein Treue in der Tat, auch Treue in der Geſinnung. Unerſchütterliche Treue wird von Euch gefordert— Treue, die kein Wenn und Aber, keinen Widerruf kennt. ö Unbedingter Gehorſam wird von Euch gefor⸗ dert, der nicht fragt nach dem Nutzen des Befehls, der nicht fragt nach den Gründen des Befehls, ſondern der gehorcht um des Gehorchens willens. Bedenkt Euch nun. Rudolf Heß gibt den zur Vereidigung angetretenen Männern und Frauen der Partei kurze Minuten des Be⸗ denkens und der Beſinnung. Leiſe erklingt die erſte Strophe des Deutſchlandslieds. Der Stellvertreter des Führers ent⸗ blößt ſein Haupt. Stille herrſcht über dem weiten Königli⸗ chen Platz, und nur die Scheinwerfer ſpielen auf den Geſich⸗ tern der Zehntauſende, die in tiefem Ernſt den feierlichen Augenblick der Vereidigung erwarten. Dann fordert Rudolf Heß die Hunderttauſende im gan⸗ zen Reich auf, ihm die Eidesformel nachzuſprechen. Die Schwurhände erheben ſich zum Himmel, und wie mit einer Stimme ſprechen ihm die auf dem Königlichen Platz ange⸗ tretenen Politiſchen Leiter und mit ihnen die im ganzen Reich die Eidesformel nach, langſam und feierlich. Wir kommen zum Eide;: Ihr leiſtet ihn bei den Wäch⸗ tern unſerer Idee, bei den Wächtern, die hier in den eher⸗ nen Sarkophagen der Ehrentempel ruhen. Sprecht hier und in allen Gauen des deutſchen Vaterlandes mir nach: „Ich 59 Adolf Hitler unerſchütterliche Treue, ich ſchwöre ihm und den Führern, die er mir beſtimmt, un⸗ bedingten Gehorſam!“ Die Eidesleiſtung iſt geſchehen! Heute am Geburtstage des Mannes, der Symbol ge⸗ worden iſt für das Leben unſeres Volkes, für ſeine Lebens⸗ kraft, für ſeinen Lebenswillen, am Geburtstag des Mannes dem Deutſchland ſeine Wiedergeburt verdankt, an dieſem Geburtstag iſt es unſer Wunſch, daß all ſein raſtloſes Schaf⸗ fen, all ſein Sorgen um unſer Volk auch künftig begleitet 9 vom Segen Gottes, daß insbeſondere belohnt wird ſein ingen um den Frieden. Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Wir grü⸗ ßen den Führer! Adolf hitler Sieg. Heil! Die Nationallieder hallten über den nächtlichen Platz. Nochmals reckten ſich die Arme zum Gruß, und damit war der feierliche Akt der Vereidigung beendet. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches verlie⸗ ßen die Formationen in ſtrammer Haltung, ſo wie ſie an⸗ getreten waren, wieder den Königlichen Platz. Vor der Rede von Rudolf Heß hatte Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley eine kurze Anſprache gehalten. 144 016 Politiſche Leiter und 590 515 Obmänner, Lei⸗ terinnen, Walter und Walterinnen der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände waren zur Vereidigung im ganzen Reiche angetreten. Vereidigungsfeier in Berlin Eine Anſprache Dr. Goebbels'. Berlin, 21. April. „Zur gleichen Stunde, da auf dem Königlichen Platz in München vor der Ewigen Wache die Männer und Frauen aus der Hauptſtadt der Bewegung zur feierlichen Vereidi⸗ gung aufmarſchiert waren, gelobten in der Reichshauptſtadt rund 89 000 politiſche Amtsträger dem Führer unverbrüch⸗ liche Gefolgſchaft. Im Mittelpunkt der 85 Vereidigungs. feiern ſtand die im Sportpalaſt, jener traditionellen Kampf⸗ ſtätte Berlins Dr. Goebbels hielt dabei eine Anſprache. „Die Sicherheit unſerers Volkstums und die Ewigkeit unſerer nationalen Exiſtenz können wir niemals einem ko. ten Staatsgebilde anverkrauen. Geſichert iſt das Schickſal der Nation nur in den Händen von Menſchen, die für den Staat eintreten, für ihn leben und in der Gefahr auch für ihn zu ſterben bereit ſind,“ ſo rief Dr. Goebbels unker flür⸗ miſchem Beifall aus. Die größte Aufgabe die es in Deutſchland zu erfüllen 15 iſt der Dienſt am Volke, und der beſte Dienſt am olk iſt der Djenſt an der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Es muß eine junge Generation da ſein, die einſt in unſere Stellungen einrücken kann. Darum iſt es unſere Aufgabe, aus den Beſten unſeres Volks unſere Parteigenoſſen herauszu⸗ ſuchen. Das ſoll aber nicht heißen, daß die Bewegung etwa das ganze Volk umfaſſen müßke. 5 8 Die Bewegung iſt eine Minderheit in der Kampfzeit ge⸗ weſen, und ſie wird eine Minderheit auch in der Zeit der Macht bleiben. Sie iſt ja eine Ausleſeo rganiſa⸗ tion, die die Beſten zu ſich heranzieht. 4 600 3 5 Dr. Goebbels kam abſchließend auf die Bedeutung des Eids auf den Führer zu ſprechen, den abzulegen für jeden Nationalſozialiſten eine beſonders heilige Handlung ſei, voll⸗ ziehe er doch damit den Eintritt in den Bund der beſten deutſchen Patrioten. Deshalb glaube ich, ſo ſchloß Dr. Goebbels, daß wir alle unſerem Führer kein ſchöners Geburkskagsge k machen können als das Gelöbnis, in aller Zukunft an ſeinem Werk tätig teilzunehmen. Halten wir uns immer den Führer als das große wegweiſende Beiſpiel vor Augen. Zu ihm und 95 e bekennen wir uns an ſeinem heutigen Ge⸗ urtstag!“ „Das Vorrecht der Leiſtungen“ Die erſten Klaſſen der Adolf⸗Hitler⸗ Schulen eröffnet. Burg Cröſſinſee, 20. April. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Reichsjugendfüh⸗ rer Baldur von Schirach wohnten der Eröffnung der erſten Klaſſen der Adolf-Hitler⸗Schulen auf der Ordensburg Cröſ⸗ ſinſee bei. Nach einer Begrüßung des Burgkommandanten Pg. Gohdes nahm der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er wandte ſich an die in der Halle verſammelten 300 erſten Adolf-Hitler-Schüler und rief den Pimpfen zu, daß ſie einmal in 20 Jahren die Führer des jungen Deutſchland ſeien und das Schickſal der Nation in der Hand halten könnten. Es würde ihnen jedoch nichts ge⸗ ſchenkt, ſondern ſie müßten ſich alles härter als die anderen erkämpfen. Wer zur höchſten Führung berufen ſei, müſſe ſich den härteſten Pflichten Herfen können. Reichsleiter Dr. Ley entwickelte im Anſchluß die Er ziehungs aufgaben, die die NS DA zu erfüllen habe, und erklärte, die Adolf⸗Hitler⸗Schulen bil⸗ deten die Grundlage für das geſamte Schulungsprogramm der Partei. Dr. Ley dankte der Arbeite 94 f deren Beiträge zu dem Gelingen dieſes Werkes mithelfen. Er könne dieſe Ausgabe verantworten, denn in den Adolf⸗Hit⸗ 5 ſäßen die Söhne des Arbeiters und des Hand⸗ werkers. „Am Euer Schickſal, Söhne der 16, fader ging es, ihm galt das Ringen, damit Ihr einmal zu den höchſten Stellen des Staates aufſteigen könnt. Was früher nur den e möglich war, das können ſich jetzt die Söhne der 15 eiterſchaft auf Grund des Vorrechts der Leiſtung er⸗ ringen.“ Große ſpaniſche Nationalpar tei Alle Parteien und Milizen aufgelöſt. 5 Sk. Jean de Luz, 20. April. Ueber ſämtliche nakionalſpaniſchen Sender wurde be⸗ kannkgegeben, General Franco habe ein Dekret unkerſchrie. ben, das die ſpaniſchen Syndikaliſten(Jalange) mit den Requekes(Kampforganiſation der Carliſten) in einer gro⸗ ßen nationalen Parkei aß Dieſe wird die ein⸗ zige Partei Spaniens ſein. f Die oberſte Leitung dieſer Partei übernimmt der Staatschef General Franco perfönlich. Ihm wird ein Natio⸗ nalrat zur Seite ſtehen, der aus einem höheren Offizier des Heeres und je einem Chef der Milizen, der Falange und der Requetes gebildet wird. Gleichzeitig werden ſämtliche Aue 195 politiſchen Parteien und Milizorganiſationen aufge⸗ ö ſt. Durch den Entſchluß Francos iſt der Grundſtein zum autoritären Spanien der Zukunft gelegt. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat den Gaulei⸗ ter Rudolf Jordan zum Reichsſtatthalter in Braunſchwei und Anhalt ernannt. Deſſau bleibt wie bisher Amtcſi des Reichsſtatthalters. Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat den Regie⸗ rungspräſidenten Dr. Hermann Muhs zum Staatsſekretär im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium für die kirchlichen Angelegenheiten ernannt. Rom. Die Zuſammenkunft zwiſchen dem italieniſchen Regierungschef und dem öſterreichiſchen Bundeskanzler fin⸗ det vorausſichtlich am Donnerstag auf Muſſolinis Privat⸗ hacht„Aurora“ ſtatt. Glanzvolle Uraufführung des italieniſchen Films„Mario“. In einem beſonders feſtlichen Rahmen fand die deut⸗ ſche Uraufführung des von dem„Fauno⸗Film“ in Rom her⸗ geſtellten und im Verleih der Deutſch⸗italieniſchen Film⸗ Union⸗Gmbh. erſchienenen italieniſchen Jugendfilms„Ma⸗ rio“ in dem größten Lichtſpieltheater Berlins, in dem gro⸗ ßen Ufa⸗Palaſt am Zoo, in Anweſenheit des Führers ſtatt. Schuß auf ſudetendeutſchen Abgeordneken. Auf den Abgeordneten der Sudetendeutſchen Partei Franz May wurde in der Nacht in der Nähe ſeines Hau⸗ ſes in Niedergrund bei Warnsdorf(Nordböhmen) ein Re⸗ volveranſchlag verübt. Der Abgeordnete war auf dem Heim⸗ weg, als ein Schuß auf ihn abgegeben wurde. Die ugel durchſchlug die Aktentaſche, die er im linken Arm trug, und blieb ſchließlich in einem Buche ſtecken. Als Attentäter kom⸗ men mehrere Perſoſſen in Betracht; ſie ſind ſofort nach Ab⸗ gabe des Schuſſes geflüchtet. 5 N Der engliſche Steuerzahler ſpürt's Aufrüſtung führt zur Einkommenſteuererhöhung. i London, 21. April. Im Unterhaus gab der Schatzkanzler Neville Chamber⸗ lain am Dienstag die mit Spannung erwartete Erklärung über die Deckung des kommenden Haushaltsjahres ab. Ne⸗ ville Chamberlain erklärte, er erwarte, daß ſich die Einnah⸗ men vom Finanzjahr 1937/38 auf 847 950 000 Pfund ſtel⸗ len würden. Demgegenüber ſeien die 862 848 000 Pfund veranſchlagt, ſo daß ein vorausſichtlicher Fehlbetrag in Höhe von 4998 000 Pfund zu decken blei⸗ ben werde. f Es ſei ſomit notwendig, neue Anſprüche an den Skeuer⸗ zahler zu ſtellen. Er ſchlage daher eine Erhöhung der Ein⸗ kommenſteue zum 3 Pence für das Pfund vor. Ferner ſchlage er eine Steuer auf Gewinne über 200 Pfund vor die im kommenden Jahr erzielt werden würden. Dieſe neue Skeuet ſoll„Maltonale g r erteidigungsbeitrag“ genannk g wol p eneke Sener auf übermäßige Gewinne iſt etwas völlig llig Neuarkiges für England, nämlich eine Skeuer auf Küſtungsgewinne. 5 1 5 eee erer ver. Ausgaben auf * 1 Nan e eee Badiſche Chronik Ernennungen in Baden Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat den badi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler, der im Rahmen des Vierjahresplanes die Gruppe 2 Rohſtoffverteilung, in Verbindung mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium und der Reichsdeviſenſtelle leitet und dem Generaloberſt Göring für die Verteilung der Rohſtoffe auf die verſchiedenen Bedürfniſſe je nach ihrer Dringlichkeit ſowie für die Arbeitsüberwachungs⸗ ſtelle verantwortlich iſt, zum Staatsrat ernannt. * Der Führer und Reichskanzler ernannte mit Wirkung vom 20. April den Führer des Gebietes Baden der HJ. Gebietsführer Friedhelm Kemper, zum Obergebiets⸗ führer. Gleichzeitig wurde der Stabsleiter des Gebietes Ba⸗ den, Bannführer Egenlauf, zum Oberbannführer befördert. Der Kommandeur der 35. Diviſion und Standortälteſte von Karlsruhe, Generalmafor Schaller, iſt vom Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht mit Wirkung vom I. April 1937 zum Generalleutnant befördert worden. Wuiy Birgel Staatsſchauſp eler Der Führer und Reichskanzler hat aus Anlaß ſeines Geburtstages zahlreiche deutſche Künſtler durch Verleihung von Titeln ausgezeichnet. Der bekannte Schauſpieler Willy Birgel, der früher am Mannheimer Nationaltheater tätig war und ſeit einiger Zeit zum Film übergegangen iſt, erhielt den Titel„Staatsſchauſpieler“. Außer ihm wurden noch folgende andere Schauſpieler in gleicher Weiſe geehrt: Viktor de Kowa, Walter Frank. Aribert Wäſcher, Karl Randt, Walter Jung, Paul Wegener. Guſtav Waldau, Hans Herrmann, Schaufuß. Paul Dahlke, Bruno Gübner, Hein⸗ rich Marlow, Harald Paulſen. Walther Kottenkamp Fried- rich Linder, Auguſt Eichhorn, der Schauspieler und Schau⸗ ipieldirektor Ernſt Leudesdorff Der Titel„Staatsſchauſpie⸗ lerin“ wurde verliehen an: Maria Bard, Marianne Hoppe, Luiſe Glau, Lil Dagover, Alice Verden, Antonia Linz. Frieda Jahr. Anne Kerſten. Hedwig Hillengaß gammerſängerin. Der Führer hat anläßlich ſeines Geburtstages der Opern⸗ ſängerin Hedwig Hillengaß vom Badiſchen Staatstheater in Karlsruhe den Titel„Kammerſängerin“ verliehen. Hedwig Hillengaß ſtammt aus Mannheim, wo ſie, be⸗ vor ſie nach Karlsruhe kam, am Nationaltheater angeſtellt war und ſich großer Beliebtheit erfreute. Heidelberg.(Seinen Verletzungen erlegen.) Einer der beiden Kraftwagenfahrer, die in der Nacht zum Sonntag zwiſchen Heidelberg und Mannheim auf der Reichs⸗ autobahn auf einen haltenden Laſtwagen aufgefahren waren, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Es handelt ſich um den 49jährigen Bruno Krebs aus Mannheim. Er hatte ſchwere Schadelbruüche und ſtarb nach der Operation, die an ihm vor⸗ genommen werden mußte. Das Befinden des zweiten Ver⸗ letzten, des 48jährigen Joſeph Herbig aus Mannheim, iſt unverändert ernſt. UA Ruchſen b. Adelsheim.(Zwei Scheuern abge⸗ brannt.) Abends kurz nach 8 Uhr brach in der Scheuer von Wilhelm Reinhardt 2. Feuer aus, das auch auf die Scheuer von Guſtav Krämer 2. überſprang. Beide Scheuern ſamt Vorräte brannten bis auf die Grundmauern nieder. r Gebäudeſchaden beläuft ſich auf über 10 000 Mark. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt bis jetzt unbekannt. () Baden-Baden.(In der Oos ertrunken.) In Lichtental iſt der 38jährige blinde Korbmacher Joſef Metz⸗ maier in die Oos geſtürzt und ertrunken. Der bedauernswerte Mann hatte den Weg verfehlt. Die Leiche iſt geborgen. () Bruchſal.(Waldlaufmeiſterſchaften.) Die Waldlaufmeiſterſchaften des Kraichgaues in Anteröwisheim verzeichneten trotz des Regenwetters über 100 Teilnehmer in fünf Klaſſen. Es wurden recht gute Ergebniſſe erzielt. Erſtmals liefen auch elf Turnerinnen, die etwa 1500 Meter an 4:44 Minuten bewältigten. Die Alemannenfriedhöfe von Wyhlen Lörrach. Die in den letzten Jahren planmäßig vor⸗ genommenen Ausgrabungen nach frühgeſchichtlichen Bodenfun⸗ den im Gebiet des Südhanges des Dinkelberges zwiſchen Grenzach und Rheinfelden haben eine Fülle neuer Anhalts⸗ punkte und Aufſchlüſſe geliefert, die unſer Bild über die Sied⸗ jungsverhältniſſe im Hochrheingebiet vor 1500 bis 2000 Jah⸗ ren weiter vervollſtändigen. Einen beſonders wertvollen Bei⸗ trag lieferte die Aufdeckung des Alemannenfriedhofes bei Herten, des einzigen Gräberfeldes, das bisher in Baden ganz freigelegt worden iſt. In jüngſter Zeit ſind in dieſem Gebiet nun wieder einige bemerkenswerte Grabungen gemacht worden, und zwar wurde Hei Wyhlen mit der Freilegung zweier alemanniſcher Gräber⸗ felder begonnen, die man ſchon vor zwei Jahren wiſſenſchaft⸗ lich feſtgeſtellt hatte und ferner iſt man auf Gemarkungsgrenze Wyhlen— Herten in unmittelbarer Nähe der Reichsſtraße und des Brückenkopfes auf die Mauerzüge eines gallo⸗römiſchen Heiligtums geſtoßen. Die weiteren Grabungen werden über den Sommer einſt⸗ weilen eingeſtellt, damit das Feld während dieſer Zeit land⸗ wirtſchaftlich genutzt werden kann. Im Herbſt gehen die Arbeiten weiter und bei den mit großer Sorgfalt vorzuneh⸗ menden Grabungen hofft man gerade hier auf manche Funde zu ſtoßen, die einen wertdollen Beitrag für die Kultur des Hochrheingebietes zur Römerzeit liefern. Aus den Nachbargauen „Bad Dürkheim.(Betrüger verhaftet) Die Po⸗ lizei Bad Dürkheim nahm den aus Roxheim ſtammenden Erwin Eichert feſt, der ſich verſchiedener Betrügereien ſchul⸗ dig gemacht und in mehreren Orten der Vorderpfalz Volks⸗ genoſſen geſchädigt hatte. Verſchiedentlich hat er vorgegeben, Geſuche für Familienangehörige ſchreiben zu wollen In anderen Fällen ſchwindelte er den Familien vor, der Sohn der betreffenden Leute ſei beim Militär verunglückt, was er (Eichert) mit eigenen Augen geſehen habe. Der Schwindler erbot ſich dann gewöhnlich, auf dem Rückweg Geld oder Pa⸗ ket„aus Gefälligkeit“ mitzunehmen. So lockte er den gut⸗ gläubigen Angehörigen Geld heraus. Da noch weitere Be— trügerejen dieſer Art vermutet werden, erbittet die Polizel Bad Dürkheim ſachdienliche Angaben. * Gelnhauſen.(Mit falſchen Fünfmarkſtük⸗ ken unterwegs.) In dem Speſſartort Brücken erſchien bei einem Kaufmann ein Mann, der fünf Zigaretten ver⸗ langte und mit einem Fünfmarkſtück bezahlte. Man gab ihm Wechſelgeld heraus, bemerkte aber nach dem Fortgang des Mannes, daß das Fünfmarkſtück falſch war. Der Betrü⸗ ger wurde verfolgt und konnte nach einer aufregenden Jagd Nane e Nachbarorte Niederſteinbach wartete ein Komplize mit einem Kraftrad auf ihn, der ſich aber, als er ah, was geſpielt wurde, aus dem Staube machte Auch dieſer Betrüger konnte ſchließlich feſtgenommen werden. Die beiden Feſtgenommenen ſtammen aus Frankfurt a. M. und haben, wie feſtgeſtellt werden konnte, das gleiche Manöver ſchon einmal ausgeführt. Mokorradunglück.— Zwei Todesopfer. i Neuenbürg, 21. April. Auf der Bahnhofſtraße ereignete ſich in der Nacht auf Dienstag ein ſchweres Unglück. Der 25jährige Zimmermann Eugen Bott aus Birkenfeld bei Pforzheim kam in der Kurve bei der Enzbrücke aus der Fahnbahn und rannte gegen den rechten Brückenbogen. Bott war ſofort tot. Der 26 Jahre alte Zimmermann Emil Buchter von hier, den er nach Hauſe bringen wollte, erlitt lebensgefährliche Verletzungen und iſt morgens im Kran⸗ kenhaus ebenfalls geſtorben. Der Oberbürgermeiſter von Düſſeldorf beurlaubt. Düſſeldorf, 20. April. Die Regierungspreſſeſtelle zu Düſſeldorf teilt mit: Der Oberbürgermeiſter der Stadt Düs⸗ ſeldorf, Dr. Wagenführ, iſt vom Preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Generaloberſt Göring im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter des Innern mit ſofortiger Wirkung beurlaubt worden. Mit der einſtweiligen Verwal⸗ tung der Geſchäfte des Oberbürgermeiſters iſt der General⸗ direktor der Rheiniſchen Bahngeſellſchaft Otto Liederley in Düſſeldorf als Staatskommiſſar beauftragt worden. Tödlicher Abſturz im Donautal. — Tuttlingen. Zwei junge Leute von Tuttlingen, Wal⸗ ter Dold und Willy Martin, unternahmen am Stiegelefelſen eine Kletterpartie, die einen unglücklichen Verlauf nahm. In etwa halber Höhe ſackte das Seil, an dem Walter Dold be⸗ feſtigt war, ab und der junge Mann hing etwa drei Stun⸗ dem freiſchwebend an dem Felſen, da ihn ſein Kamerad, der einen guten Stand hatte, nicht mehr heraufzuziehen vermochte. Durch Kinder wurden junge Leute von Fridingen geholt, die mit Feuerwehrleitern ausgerüſtet bald zur Stelle waren. Die Rettung ging allerdings ſchwierig vor ſich und nur dem Wagemut einiger Leute iſt es zu verdanken, daß noch vor Ein⸗ bruch der Nacht Willy Martin nach oben gebracht werden konnte, während Walter Dold in ſeiner verhängnisvollen Lage inzwiſchen geſtorben war und nach dem Donautal abgelaſ⸗ ſen wurde. Die Sanitätsabteilung brachte den Toten in das Städtchen, wo er bis zur Freigabe des Leichnams aufgebahrt wurde. 0 Fünfjähriger ſchuld an der Brandkakaſtrophe in Kreuzebra. Nordhauſen(Harz), 21. April. Die furchtbare Brand⸗ kataſtrophe im Eichfelddorf Kreuzebra, der mehr als 30 Ge⸗ bäude, darunter drei Wohnhäuſer, zum Opfer fielen, hat nunmehr ihre Aufklärung gefunden. Wie der Oberſtaatsan⸗ walt mitteilt, haben die Brandermittlungsbeamten feſtge⸗ ſtellt, daß am Ausbruch des Großfeuers ein fünfjähriger Knabe die Schuld trägt. Ab An der Hauswand erdrückt. Als in Hoppſtädten bei Birkenfeld das Milchfuhrwerk in den Hof eines Hauſes einfuhr, wollte der 45jährige Joſef Klock dem Fuhrmann etwas reichen. Dabei wurde er von dem Fuhrwerk gegen die Hauswand gedrückt. Der Mann trug ſo ſchwere Verletzun⸗ gen davon, daß er kurz nach dem Unfall ſtarb. Ak Leichtſinniger Umgang mit einem Floberkt. Durch das unvorſichtige Hantieren wie auch Schießen mit Schußwaffen in der Nähe von Wohnungen, das polizeilich verboten iſt, ereignen ſich immer wieder Unglücksfälle. So kam es in Kleinmaiſcheid wieder zu einem bedauerlichen Vor⸗ fall dadurch, daß ein 15jähriger Junge mit einem Flobert im Garten hantierte. Plötzlich entlud ſich ein Schuß; die Kugel traf einem jungen Mann in die Lunge. Der Schwer⸗ verletzte mußte im Dierdorfer Krankenhaus untergebracht werden. Ab Mord und Selbſtmord. In Mechernich(Eifel) wur⸗ den ein 34 Jahre alter Buchhalter und deſſen Braut, eine 22jährige Angeſtellte, erſchoſſen aufgefunden. Die polizeili⸗ chen Ermittlungen ergaben, daß der Mann ſeine Braut, die ſich vorübergehend bei ihm aufhielt durch einen Herzſchuß getötet und dann die Waffe auf ſich ſelbſt gerichtet hatte. Es wird angenommen, daß erhebliche Schwierigkeiten, die ſich der Verheiratung der beiden entgegenſtellten, Anlaß zu der Verzweiflungstat waren. Lolcale uud chan Treue und Kameradſchaft Aufnahme des Jahrganges 1927 in die 93. „Wochenlang hat das Sache Jungvolk, hat der Jung⸗ mädelbund geworben. Es galt, alle zehnjährigen Jungen und Mädel für die 93 zu erfaſſen. Eine Million Jungen und Mädel des ee 1927 und 500 000 Angehörige älterer Jahrgänge haben während dieſer Werbeaktion Bei⸗ trittserklärungen abgegeben. In allen Gauen des Reiches waren ſie nun vor ihren Einheitsführern angetreten, um Adolf Hitler durch dieſen erſten Appell ihr Geburkskagsge⸗ ſchenk darzubringen. Die durch Rundfunk übertragene feier⸗ liche Aufnahme aller dieſer vielen Hunderttauſende von Jungen und Mädeln in die 93 wurde durch den Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches im großen Remter der alkehr⸗ würdigen Marienburg vorgenommen. Baldur von Schirach führte bei dieſer Gelegenheit u. a. aus: Ein neuer Jahrgang der deutſchen Jugend ſteht an⸗ getreten. Es iſt das erſtemal in der Geſchichte, daß ſich alle Zehnjährigen eines Volkes in ſolcher Art verſammeln, um ein Gelöbnis abzulegen zu den Idealen ihrer Jugend. Deutſcher Junge! Du trittſt mit dieſem Tage in ein neues Leben ein. Bisher warſt Du ein Einzelner. Von heute ab gehörſt Du der größten Jugendgemeinſchaft an, die die Welt kennt. Eingefügt wirſt Du nun in den großen Dienſt am Werke Adolf Hiklers. Beweiſe in den kommenden acht Jahren Deiner Zugehörigkeit zur HJ, daß Du dieſes Wer⸗ kes würdig biſt. In dieſer Stunde erhältſt Du feierlich das Recht, die Uniform der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu tragen. Erkenne, was das heißt! Deukſchland ruft alle Jungen und Mädel, Männer und Frauen. Deutſchland fragt nicht nach äußeren Zeichen, nicht nach Kleid und Würde, Deutſchland ſucht die Herzen! Nach der Rede wiederholten alle Jungen und Mädel die Verpflichtung, die ihnen Baldur von Schirach vor⸗ ſprach: „Ich verſpreche, in der Hitlerjugend allezeit meine Pflicht zu tun in Liebe und Treue zum Führer und un⸗ ſerer Fahne, ſo wahr mir Gott helfe!“ Damit wurden anderthalb Millionen Jungen und Mä⸗ del aus dem ganzen Reich in die HJ aufgenommen. Die Hitlerjugend trat hierzu geſtern abend am Dorfeingang Ilvesheim an, wobei die feierliche Ueber⸗ führung des Jungvolkes in die HJ ſtattfand, während BdM und Jungmädels hier hinterm Rathaus antraten. 4. Orcheſterkonzert: Meiſter des Barock und Rokoko. Das 4. Orcheſterkonzert der Hochſchule bringt Werke von Geminiani, Tartini, Joh. Seb. Bach, Joh. Chriſt. Bach, W. A. Mozart und Leopold Mozart. Soliſten des Abends ſind: Frau Profeſſor Eta Harich⸗Schneider(Berlin), Aenny Siben(Frankfurt) und Fritz Sommer(Dresden). Die muſika⸗ liſche Leitung hat Direktor Chlodwig Rasberger. f , Sahlung der Holzgelder. Nach einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 8. Dezember 1936 darf vom Wirtſchaftsjahr 1938 an die Ausgabe der Holzabfuhrſcheine 1 nur noch gegen Barzahlung erfolgen. Als ebergang zu einer Regelung im Wirtſchaftsjahr 1937 iſt der ſeitherige allgemeine Skundungstermin vom 11. No⸗ vember 1937 auf den 15. Auguſt 1937 vorzuverlegen. Dle bäuerlichen Betriebe in den holzreichen Gebieten müſſen ſich in ihrer Betriebsführung ſo einſtellen, daß ſte den neuen Zahlungsbedingungen in fmanzieller Hinſicht Rechnung tra⸗ gen können. Bisher konnte der Bauer oder Landwirt aus den Erträgniſſen der Ernte ſein Brenn- und Nutzholz be. ſchaffen; dies muß jedoch nunmehr aus den laufenden Ein⸗ nahmen(Milchgeld, Vieherlös uſw.) o ehen. — Birkengrün am 1. Mai. Zur Feier des 1. Mai hat der Reichsinnenminiſter einen Erlaß an die nachgeordneten Behörden gerichtet, worin er beſtimmt, daß ſeine Anwei⸗ ſungen aus dem Vorjahr für die Begehung des Tages in der öffentlichen Verwaltung ſinngemäß Anwendung zu fin⸗ den haben. Darnach ſind, abgeſehen von der Beflaggung, die Dienſtgebäude auch mit friſchem Birkengrün und ſon⸗ ſtigem Grün zu ſchmücken. Es iſt dringend erwünſcht daß die Gemeinden an geeigneten großen Plätzen Lautſprecher aufſtellen, um der geſamten Bevölkerung die Teilnahme an den Feiern zu ermöglichen. In den kleineren leiſtungsſchwa⸗ chen Landgemeinden wird ſich eine Perſönlichkeit finden, die bereit iſt, ein Rundfunkgerät zur Verfügung zu ſtellen. Die Vorbereitung und Ausgeſtaltung der örtlichen Feiern des 1. Mai liegt im übrigen in den Händen der zuſtändigen Landesſtelle des Reichspropagandaminiſteriums. Der na⸗ tionale Feiertag am 1 Mai soll, ſo ſagt der Miniſter, ein Tag der Freude und der Volksgemeinſchaft ſein. Er erſucht deshalb, die Polizeiſtunde für Gaſt⸗ und Schankſtätten am 1. Mai aufzuheben. Mannheimer Großviehmarkt v. 20. April. Der Auftrieb betrug 39 Ochſen, 198 Bullen, 258 Kühe und 126 Rinder, zuſammen 621 Stück Großvieh; das waren 40 Stück mehr als in der Vorwoche. Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente. Höchſtnotiz für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44. Der Kälber⸗ markt war mit 550 Tieren(Vorwoche 176 weniger) beſchickt. Die Höchſtnotiz unb. 60 bis 65, mittl. Marktentwicklung. Am Schweinemarkt waren 2506 Tiere angeboten(Vorwoche 2753), Die Zuteilung erfolgte in üblicher Form zu der und. Höchſtnotiz von 52,5. Suu 22222825 227 Die Eintragungen ins Arbeits buch. Die vom Arbeitsamt durchgeführten Kontrollen haben ergeben, daß ein großer Teil der Unternehmer der Verpflichtung zur rechtzeitigen Abgabe der Ein⸗ ſtellungs⸗, Entlaſſungs⸗ und ſonſtigen Veränderungs⸗ anzeigen nicht nachkommt. Es wird deshalb nochmals dringend darauf hingewieſen, daß der Unternehmer zu folgenden Eintragungen in das Arbeitsbuch unter gleich⸗ zeitiger Erſtattung von Veränderungsanzeigen an das zuſtändige Arbeitsamt geſetzlich verpflichtet iſt: 1. Tag des Beginns und genaue Art der Beſchäftigung des Buchinhabers. 2. Aenderungen in der Art der Beſchäftigung, wenn die neue Arbeitsverrichtung eine weſentlich andere als die bisherige iſt. 3. Aenderungen des Buchinhabers. 4. Tag der Beendigung der Beſchäftigung und zwar der tatſächlichen Beendigung, nicht der Auflöfung des Ar⸗ beitsverhältniſſes. Es iſt alſo in jedem Falle der letzte Tag der tatſächlichen Beſchäftigung einzutragen, Ur⸗ laubs- oder Krankheitszeichen ſind hierbei nicht zu berückſichtigen. Andere als die hier aufgeführten Eintragungen darf der Unternehmer im Arbeitsbuch nicht vornehmen. Das dritte Wanderjahr beginnt! Seit der Wiedereinführung des alten Brauches des Geſellenwanderns iſt das„Deutſche Handwerk“ in der Deutſchen Arbeitsfront beſtrebt, nach den geſammelten Erfahrungen von Jahr zu Jahr dieſe Einrichtung noch beſſer auszubauen. Zum Wanderbuch, dem neben den Perſonalien ſowie den Richtlinien für das Geſellenwandern und den Ge⸗ ſellenaustauſch Verhaltungsmaßregeln neben anderen wich⸗ tigen Mitteilungen beigefügt ſind, erhält der Geſelle ein Heft mit 60 Gutſcheinen zu RM 1.—, wodurch ſeine Verpflegung für die zweimonatige Wanderzeit ſichergeſtellt iſt. Weiter erhält er einen Ausweis des Jugendherbergs⸗ . mit dem er in jeder Jugendherberge übernachten ann. In Handwerkskreiſen werden die Möglichkeiten einer beſſeren Berufsausbildung durch das Geſellenwandern immer mehr erkannt. So iſt es nicht verwunderlich, daß mit jedem Jahr mehr Geſellen auf Wanderſchaft gehen. Am 24. April 1937 werden ſich zu dem Kameradſchafts⸗ abend in Karlsruhe 55 Handwerksgeſellen verſammeln, die in dieſem Jahr auf die Wanderſchaft ziehen. Die Teilnehmer kommen aus ganz Baden und gehören den Verſchiedenſten Berufen an. An Sonntag, den 25. Avril. treffen ſie ſich vor dem Abmarſch im Schloßhof 3u Wohnorts oder der Wohnung des einer kurzen Feierſtunde. Unter Vorantritt der Muſik⸗ kapelle und in Begleitung von Abordnungen aller Berufs⸗ Nunpen werden die Handwerksgeſellen dann durch die Stadt marſchieren, um darauf die Wanderſchaft ins Reichsgebiet anzutreten, um Land und Leute, die Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen Volk und Wirtſchaft, Menſch und Natur kennen und verſtehen zu lernen. Am Donnerstag, den 27. Mai mittags 12 Uhr, haben ſich die Wander⸗ geſellen aus dem ganzen Reich, die einen beſonderen Teilnahmeſchein haben, in Frankfurt a. M. im Hypo⸗ drom zu melden. Am den von Ort zu Ort ziehenden Geſellen an⸗ zuſpornen, das Auge offen zu halten, alles Schöne und Große aufzunehmen, hat die Abteilung„Geſellenwandern und ⸗Austauſch“ ein Preisausſchreiben erlaſſen, an dem ſich jeder Wandergeſelle durch Bild und Bericht be⸗ teiligen kann. 2 „ Taſchengeld im Landjahr. Das Taſchengeld beträgt fh Landjahrpflichtige täglich 5 Pfg., für Kameradſchafts⸗ ührer und Mädelſchaftsführer täglich 10 Pfg. und iſt nach⸗ träglich in Abſtänden von etwa 10 Tagen auszuzahlen. Bei nur vorübergehender Abweſenheit Gum Beiſpiel wegen Ueberweiſung in ein Krankenhaus oder wegen Urlaubs) wird den Landjſahrpflichtigen, Kameradſchaftsführern und Mädelſchaftsführerinnen das Taſchengeld weitergewährt. Spendet Freiplatze. für unſere finder! Deuiſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Zum zweiten Male ruft die SA. zum Dankopfer der Nation. Wiederum wollen wir unſerem geliebten Führer, anläßlich ſeines 48. Geburtstages, den Beweis unſeres ſozialiſtiſchen Tatwillens erbringen. Während in der Welt Brand, Mord, Vernichtung und Zerſtörung wütet, bauen die nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen unter dem Schutze der deutſchen Armee, SA.⸗Siedlun⸗ gen, um ſo Zeugnis abzulegen, von dem Gemeinſchafts⸗ geiſt und dem deutſchen Aufbauwillen. Unſer Führer ſtellt ſeine ganze Kraft dem Volke zur Verfügung und ſeine Sorge gilt allein dem ſchaffenden deutſchen Menſchen. Dieſe Sorge wollen wir jedoch mit ihm teilen, indem wir durch unſer Opfer die Erſtellun⸗ gen von weiteren Siedlungen ermöglichen und ſo dem Führer die Freude bereiten, das Gelingen ſeines Werkes feſtſtellen zu könen. Inm ganzen Reich wurden bereits in den letzten Wo⸗ chen und Tagen die erſten Spatenſtiche für fünf Siedlun⸗ gen ausgeführt und die Arbeiten aufgenommen. Weitere Siedlungen werden geplant und in Bälde erſtehen. Als getreue Gefolgſchaftsmänner und Sozialiſten der Tat wollen wir durch die kleinſte Spende das große Ziel an Wir wollen dem Führer ſagen:„Nimm den Dank der Nation als ihr Erretter aus unſeren Hän⸗ den. Dein Wille, dem letzten deutſchen Volksgenoſſen zu helfen, haben wir verwirklicht. Der deutſche Sozia⸗ Der F Sturmes 13,/171 m. d.. Feb. Starker Verkehr auf dem Neckar Tagung des Südweſtdeutſchen Kanalvereins. Dieſer Tage fand eine Tagung des Südweſt⸗ deutſchen Kanalvereins im Rathaus von Heilbronn ſtatt. Nach der Begrüßung ſprach der Vorſitzende, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Strölin, Stuttgart, über den derzeiti⸗ gen Stand und die Ausſichten der Waſſerſtraßenpläne des Südweſtdeutſchen Kanalvereins. Er ſtellte ſeinen Ausfüh⸗ rungen einen Ueberblick über die Waſſerſtraßenpläne vor⸗ an, die auf die Herſtellung einer leiſtungsfähigen Großſchiff⸗ fahrtsſtraße vom Rhein über den Neckar zur Donau abzielen. Er ſchilderte die günſtige Ver kehrs⸗ entwicklung auf der im Jahre 1935 fertiggeſtellten erſten Teilſtrecke von Mannheim bis Heilbronn. Während der monatliche Durchſchnittsperkehr auf der früher noch nicht kanaliſierten Neckarſtrecke Mannheim heilbronn rund 25 000 Tonnen betrug, ſtieg er nach Eröffnung der neuen Waſſerſtraße von 65 000 Tonnen Anfangsverkehr im Herbſt 1935 auf rund 120 000 Tonnen monatlich im Jahre 1937. Im März ſtieg der Verkehr ſogar auf über 170000 Ton⸗ nen. Der frühere Jahresdurchſchnitt von rund 300 000 Ton⸗ nen wird ſich alſo trotz der noch beſtehenden Tarifſchwierig⸗ keiten auf faſt 1,5 Millionen Tonnen jährlich erhöhen. Dieſe Zahlen beſtätigen die Richtig keit der früher angeſtell⸗ ten Berechnungen. Für den zukünftigen Geſamtverkehr bis Stuttgart⸗Plochingen iſt daher mit faſt drei Millionen Ton⸗ nen zu rechnen. Der Geſamtverkehr wäre noch erheblich hö⸗ her, wenn dem Neckarkanal die gleichen Tar i fvergün⸗ ſtigungen gewährt würden wie den Rhein- und Main⸗ häfen. Dieſes Ziel müſſe unbedingt erreicht werden. An der Strecke Heilbronn— Plochingen war ſchon im Jahre 1935 mehr als ein Drittel bis auf die Schleuſenanlagen ausgebaut. Bereits im Jahre 1936 konnte unter erheblicher Beteiligung des Landes Württemberg und der Stadt Stuttgart der Ausbau der Stauſtufe Al⸗ dingen unterhalb von Stuttgart⸗Münſter in die Wege geleitet werden. Dieſe Stauſtufe wird bis zum Herbſt des nächſten Jahres fertiggeſtellt ſein. Die Verhältniſſe, wie ſie vor allem durch die verkehrs⸗ ungünſtige Lage der württembergiſchen Wirtſchaft im Nek⸗ kargebiet und durch die Notwendigkeit einer geſteigerten Rohſtoffverſorgung gegeben ſind, erfordern jedoch einen raſcheren Au sbau der Strecke oberhalb von Heil⸗ bronn. Der württembergiſchen Regierung wird daher der Wunſch übermittelt, wegen der weiteren Durchführung des Bauprogramms mit dem Reichsverkehrsminiſterium in Ver⸗ bindung zu treten und entſprechende Verhandlungen einzu⸗ leiten. Vom rheiniſchen Wirtſchaftsgebiet nach Süddeutſchland. Ueber die Beziehungen des rheiniſchen Wirtſchaftsgebie⸗ tes zu Süddeutſchland über den Neckarkanal ſprach Hafen⸗ baudirektor Hoffbauer⸗Duisburg. Ausge⸗ hend von einer Schilderung der Verkehrslage Süddeutſch⸗ lands und der Struktur namentlich der württembergiſchen Wirtſchaft zeigt der Vortragende, daß die Lage Würt⸗ tembergs weitab der Seehäfen und der Rohſtoffquellen wangsläufig zum Bau des Neckarkanals geführt hat. Die Vedeltung des Kanals für die deutſche Wirtſchaft wird be⸗ ſonders mit dem Hinweis auf den außerordentli ch e n Anteil Württembergs an der Fertigwaren⸗ ausfuhr unterſtrichen. Für die Wirtſchafts⸗ und Handels. beziehungen zwiſchen Württemberg und dem Ruhrgebiet kommen als Empfangsgüter aus dem Ruhrgebiet in erſter Linie Brennſtoffe, ſowie Thomasmehl, Stickſtoff⸗Dün⸗ emittel, Eiſen, Treibſtoffe und als Verfand güte r ürttembergs zum Ruhrgebiet Steinſalz, Eiſenerz und Holz in Frage. Der der Wirtſchaft aus dem Neckgrverkehr entſtehende Nutzen wird nach überſchlägigen Schätzun⸗ gen aus dem Kanal bis Heilbronn mit 5 Millionen Reichs⸗ mark und aus der Fertigſtellung bis Plochingen mit über 8 Millionen Reichsmark jährlich veranſchlagt. Daß eine ſtei⸗ gende Entwicklung der Gütermengen vorausgeſehen wer⸗ den kann, zeigt der ſteigende Brenuſtoffverbrauch in Würt⸗ temberg, der ſich nicht nur in der Kriſenzeit gut gehalten, ſondern auch im Verhältnis zum Geſamtverbrauch im Reich gegenüber dem Jahre 1913 ſtändig erhöht hat. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß die Wirtſchaft darauf drängt, daß die Fortſetzung der Neckarkanaliſierung bis Plochingen baldmöglichſt abgeſchloſſen wird. Der Süddeutſche Mittellandkanal. Kommerzienrat Röchling⸗Saarbrücken begrün⸗ det die Forderung nach einer Waſſerſtraßen⸗Verbindung von der Saar zum Rhein und ſeinen Nebenflüſſen mit der Grenzlage und Notlage des Saargebietes. Das Saarland iſt ein Gebiet in dem ſich auf der Grundlage eines beträchtlichen Kohlenvorkommens ſeit altersher die Schlüſſel⸗Induſtrien des Eiſens des Glaſes und der Kera— mik angeſiedelt haben. Sie ſind mit dem Kohlenbergbau zu⸗ ſammen das Rückgrat der Saarwirtſchaft. Auch gewiſſe Fer⸗ tig⸗Induſtrien, die ſich im weſentlichen auf der Verarpei⸗ tung des Eiſens aufbauen haben im Saarland ihren Sitz gefunden. Darober hinaus iſt eine bedeutende Eiſen verar⸗ beitende Induſtrie, insbeſondere des Maſchinenbaus, in der Pfalz anſaſſig. Weiter haben wir die bedeutende chemiſche Induſtrie, die urſprünglich auf der nahen ſierte, ſpäter aber, da ſie am Rhein gelegen iſt, aus deyr Ruhrgebiet ihre Kohle bezog, ohwohl dieſes dreimal ſo weit vom Sitz dieſer Induſtrie entfernt iſt wie das Saarland Kommerzienrat Röchling verwies ouf das gewaltige Ver⸗ kehrsaufkommen des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe, das in erſter Linie der Ruhrkohle und ihrer Induſtrie diene. An dieſen Verkehrsſtrom müſſe auch das Saargebiet angeſchlof⸗ ſen werden. Mit dem Ausbau der Anſchlußſtrecke vom Rhein über den Neckar zur Donau eröffne ſich für das Sgargebiet und ſeine Erzeugniſſe ein neuer Weg zu ſeinen früheren Abſatz⸗ gebieten in Würktemberg und Südbayern bis hinunter in die Donauſtaaten. Der geplante Saarpfalz⸗Kanal ſei au Fade Erzverſorgung des Saargebietes von größter Be. eutung. Zum Abſchluß der Tagung führte Dr. Strölin aus: Aus den heutigen Beſonderen die Aufgabe: Zuſammenfaſſung und Zuſammenarbeit der im ſüddeuk⸗ en Kaum, an deſſen zukünftiger Lebensader, dem ſüd. eulſchen Mittellandkanal, ſchaffenden Kräfle. Dieſe Kräfte an der Saar, am Rhein, am Neckar und an der Donau können in ihrem Zuſammenwirken über Ländergrenzen hin. weg das ſchöne Beiſpiel einer volks. und ſtammesmäßigen Gemeinſchafksarbeit geben. Oberbürgermeiſter Dr Strölin wird deshalb den Ver⸗ bänden, die an der Planung des ſüddeutſchen Mittelland⸗ kanals beteiligt ſind, den Vorſchlag machen, ſich zu eins: Ar⸗ beitsgemeinſchaft Saar⸗Rhein⸗Neckar⸗Donau zu⸗ ſammenzuſchließen. Das Ziel muß ſein, durch Eingliederung ihrer regionalen Aufgaben in den großen Plan der füd⸗ deutſchen Weſt—Oſt⸗Waſſerſtraße das Gelingen dieſes ſtaatspolitiſch bedeutſamen Werkes gegenſeitig nach Kräften zu fördern. Saarkohle ba⸗ Oberbürgermeiſter Berichten ergibt ſich im Schweinemäſtereien entſtehen Vom Ernährungshilfswerk der NSW. Die Durchführung des Ernährungshilfswerks in unſerem Gau hat weſentliche Fortſchritte gemacht. Es ſind jetzt mit neun Städten die Verhandlungen zum Abſchluß gebracht worden. Inwieweit die Gemeinden nun Stallungen erſtellen oder beſtehende Einrichtungen für den erſtrebten Zweck um⸗ bauen, hängt von den örtlichen Verhältniſſen ab. Freiburg 3. B. errichtet Neubauten für rund 400 Schweine, während die Umbauarbeiten in Raſtatt für eine Maſt von ungefähr 75 Schweine bereits beendet ſind. Welche Küchenabfälle das Ernährungshilfswerk zur Füt⸗ terung der Schweine benötigt und welche als Futter unge⸗ eignet ſind, erfährt die Hausfrau durch eine gedruckte Merk⸗ tafel, die ihr ausgehändigt wird. Darüber hinaus ſorgen auch noch die NS.-Frauenſchaft und das Deutſche Frauen⸗ werk für die notwendige Aufklärung. Die Herſtellung des Sammeleimers wurde in einem größeren Auftrag der badi⸗ ſchen Heiminduſtrie übertragen. Nur durch den Sammeleimer, den der Hausbeſitzer beſchafft, iſt es möglich, die Aktion in einer hygieniſch einwandfreien Weiſe durchzuführen. Bis Ende Mai wird man in vielen badiſchen Orten ſo⸗ weit ſein, daß die Abfälle regelmäßig abgeholt werden. Das geſteckte Ziel iſt groß. Aber wir wiſſen, daß unſere Hausfrauen tatkräftig an dieſem Werke für die Volksgemein⸗ ſchaft mithelfen werden, um es auch im Grenzgau Baden erfolgreich zu geſtalten. Die überſchüſſigen Mittel werden reſtlos im Rahmen der Maßnahmen zur Geſundheitserhal⸗ tung des deutſchen Volkes für das Hilfswerk„Mutter und zend, berwendet. Badurch wird es in abſehbarer Zeit mög⸗ lich ſein, mehr Mütter und Kinder in Erholung zu ſchicken. Die Mühe alſo, welche ſich die Hausfrau durch das Sammeln der Küchenabfälle macht, kommt wieder erholungsbedürftigen deutſchen Volksgenoſſen zugute. ———— h— Mannheimer Theaterſchau Nationaltheater: Mittwoch, 21. April, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr: Miete M 23 und 1. Sondermiete M 12: Die Weib er von Redditz. Luſtſpiel von Friedrich Forſter. Donnerstag, 22. April, 20 Uhr, Ende nach 22,15 Hr: Miete D 22 und 2. Sondermiete D 11: Towariſch. Komödie von Jaques Deval. Deutſche Bearbeitung Curt Goetz. Freitag, 23. April, 20 Uhr, Ende nach 22,30 Uhr: Miete 9 22 und 2. Sondermiete F 11: Heinrich⸗von⸗Kleiſt⸗ bend: Amphitryon. hierauf: Der zerbro⸗ chene Krug. Samstag, 24. April, 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr— In Anweſenheit von Frau Winifred Wagner außer Miete und für die NeS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 133—135: Zum erſten Male:„Schwarz ⸗ ſchwanenreich“, Oper von Siegfried Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. F———.—— 7 . a Sangerbund Mhm.-Gechkenheim (Gegründet 1865) Einladung zu dem am Sonntag, 28. April, nachm. 3 Unr — im Schloß-Saale Mhm-Seckenheim stattfindenden krünanrs Konzert Mitwirkende: f Hans Kohl, Bariton, Mannheim Reg.-Kapelle des Inf.-Reg. 110, Mannheim (Leitung: Musikmeister Andreas Kraus) l Männerchor und Gemischter Chor des Vereins f Musikalische Gesamtleitung; Emil Landhäußer. . Eintrittspreis zum Konzert(einschl. Programm) Rm. 0.60. 1 ö Vorverkaufsstellen 5 0 See e R. Behringer, Zimmermann Wtw., ff Josef Kreu N ar! Gimber, Freiburgerstraße 61. 8 Lee. Akarrenhaus Tohdert. eienr . eb s Ur An:? une der Abene Wa Kapelle d unter Gammel⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſch aft. Gaatkartoffeln. Böhms Allerfrüheſte, Voran, Goldwährung, Nord⸗ oſt gelb, Panaſſia und Ackerſegen vorrätig. a Anmeldungen zur Lieferung von gelbfleiſchigen Speiſekartoffeln müſſen ſofort gemacht werden. Beſtellungen auf Amoniak und Trockenſchnitzel werden im Lager entgegengenommen. Gervier⸗ Huswahl! Pfanos 5 fräulein 5 Nlucht. 5 gespielt, 1 Mäheres i. d. Ge⸗ ſchäftsſt. d. Bl. gut erhalten.“ bill Preislagen pe 0 1 8 552 Inſerieren de ö