.= e= n — » nu e Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm bxeite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 197 D.⸗A. III. 37: 1160 37. Jahrgang Donnerstag, den 22. April 1937 Der Führer dankt. Berlin, 21. April. Dem Führer und Reichskanzler ſind zu ſeinem Geburks⸗ kage von den deutſchen Volksgenoſſen Glückwünſche und Zeichen kreuen Gedenkens in ſo großem Amfange zugegan⸗ en, daß es ihm nicht möglich iſt, jedem einzelnen Gratu⸗ anten ſelbſt zu danken; er ſpricht daher auf dieſem Wege allen, die zu dieſem Tage ſeiner gedacht haben, ſeinen herz⸗ lichen Dank aus. Fremde Staats ober häupter gratulieren Der Führer und Reichskanzler erhielt zu ſeinem Geburts⸗ tag in herzlichen Worten gehaltene Glückwunſchtelegramme von folgenden Staatsoberhäuptern: Dem König der Bulga⸗ ren, dem König von Dänemark, dem König von England, dem König von Italien, dem König von Rumänien, dem Reichsverweſer des Königreichs Ungarn, dem Führer des nationalen Spaniens, General Franco, ſowie vom Zaren Ferdinand von Bulgarien. Außerdem haben ihm auf glei⸗ chem Wege ihre Glückwünſche ausgedrückt: Der italieniſche Regierungschef Muſſolini und der italieniſche Außenmini⸗ ſter Graf Ciano. Der Führer hat für dieſe Glückwünſche ſeine Dankſagung telegraphiſch übermittelt. Weitere Glückwünſche Weiter haben zahlreiche Mitglieder der ehemals regie⸗ renden deutſchen fürſtlichen Familien, General Ludendorff und ändere Heerführer, die Reichsſtatthal⸗ ter, die Chefs und Mitglieder der deutſchen Länder, die Gauleiter, die Oberbürgermeiſter der deutſchen Städte, dig Führer der berufsſtändiſchen Gliederungen und wirtſchaft⸗ lichen Verbände, der Präſident des Roten Kreuzes und die Leiter anderer ſozialer Vereinigungen, viele Schulen und Vereine, viele deutſche Schiffe auf See, zahlreiche führende Perſönlichkeiten des wirtſchaftlichen und geiſtigen Lebens Deutſchlands, führende Perſönlichkeiten des Auslandes, unter ihnen Lord und Lady Londonderry, Lord Rother⸗ mere, Bürgermeiſter Kotzias⸗Athen ſowie zahlloſe deutſche Volksgenoſſen aus dem In⸗ und Auslande dem Füh⸗ rer telegraphiſch und brieflich ihre herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen. Die in Berlin beglaubigten fremden Diplomaten haben teils durch Telegramme, teils durch perſönliche Ein⸗ tragung in die ausliegende Gratulationsliſte dem Führer und Reichskanzler ihr Gedenken zum Ausdruck gebracht. Geburtstagsfeiern im Ausland Ueberall in der Welt, wo Deutſche wohnen. Ueberall in der Welt, wo ſich Deutſche niedergelaſſen haben, gedachten auch ſie des Geburtstages des Führers mit Feiern. Die Reden, die von den örtlichen Parteileitern, den Landesleitern und den deutſchen Miſſionschefs oder Ge⸗ neralkonſuln gehalten wurden, behandelten das Aufbau⸗ werk Adolf Hitlers. Sie bekundeten eindeutig die Liebe und Treue der Deutſchen jenſeits der Reichsgrenzen, ganz gleich, wo ſie anſäſſig ſind, zum Führer und Kanzler des Dritten Reiches. In London fand in den neuen Botſchaftsräumen eine 8 ſtatt, bei der auch der ſtellvertretende Leiter der andesgruppe der NSDAP für Großbri nnien und Ir⸗ land, Karlowa, mit ſeinen Mitarbeitern anweſend war. Botſchafter von Ribbentrop wies in einer Anſprache auf die große Bedeutung dieſes Tages für das deutſche Volk che Am Nachmittag hatte der Botſchafter die am Bot⸗ chaftsumbau beſchäftigten deutſchen Arbeiter zum Kaffee in die neuen Botſchaftsräume eingeladen, wobei der Par⸗ teitagsfilm„Triumph des Willens“ zur Verführung kam. Die Landesgruppe der NS DA Pfür Groß⸗ britannien und Irland gedachte am Abend in einer eindrucksvollen Feier des Geburtstages des Führers, an der Botſchafter von Ribbentrop und ſeine Frau teilnah⸗ men. Nach Begrüßungsworten des ſtellvertretenden Leiters der Landesgruppe, Karlowa ſchilderte Parteigenoſſe Schön⸗ berger den Lebensweg des Führers. Hierauf weihte Kar⸗ lowa für die neuentſtandene Ortsgruppe der NSKOV in London eine Fahne. Die deutſche Kolonie in Paris 0 en Geburts⸗ tag Adolf Hitlers in dem Heim der deutſe meinſchaft. Ortsgruppenleiter Kiſchten gedachte zunächſt des ermordeten Kameraden Riedle. Anſchließend zeichnete er ein eindrucks⸗ volles Bild von dem Leben des Führers. Der Feier wohn⸗ ten der deutſche Geſchäftsträger und die beim Deutſchen Haus auf dem Ausſtellungsgelände beſchäftigten Volksge⸗ noſſen bei. Ferner liegen bisher Meldungen vor über Feiern der reichsdeutſchen Kolonien der Schweiz, in Budapeſt, Belgrad, Sofia, Athen, Ae em, Hel⸗ ſinki, Stockholm und Kopenhagen. In Waſhington gab der deutſche Botſchafter Dr. Luther einen Empfang für die fe und Freunde des Deutſchtums. Dabei wurde der Film„Hitler⸗ Quex“ vorgeführt, dem eine Anſprache des Bot⸗ unge ö ſchaker folgte. In Newyork veranſtalteten die vereinig⸗ ten deutſchen Geſellſchaften Groß⸗Newyorks eine Feier, der unter dem Geleitwort„Deutſches 15 rika“ eine Veranſtaltung aus Anlaß des 35jährigen Be⸗ ſtehens der amerikadeutſchen Verbände angeſchloſſen wurde. Generalkonſul Borchert überbrachte die Grüße der alten Heimat. In Buenos Aires fand ein großer Empfang auf der Botſchaft ſtatt. Beſonders ſtark war bei dieſer Feier die Jugend vertreten. a ollen in Am e⸗ Geſundes Volk, geſunde Führung Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt— Das Hilfswerk„Mutter und Kind“. Zur Eröffnung des neuen Arbeitsjahres des Hilfswerkes „Mutter und Kind“ verſammelten ſich am Mittwoch die Gauamtsleiter und die Gaufrauenſchaftsleiterinnen der NSW ſowie die Kreisleiter aus dem ganzen Reich im Reichstagsgebäude. An der Veranſtaltung, die in einem feſt⸗ lichen Rahmen ſtattfand, nahmen viele Vertreter des Staa⸗ 12 und der Partei, insbeſondere des Geſundheitsweſens, teil. Nach Begrüßungsworten von Hauptamtsleiter genfeldt gab Reichsminiſter Dr. Goebbels eine ausführliche Schilderung des Weſens der nationalſo⸗ ialiſtiſchen Wohlfahrtspflege, die ſich die Aufgabe geſtellt 95 Krankheiten an ihren Urſachen und Wurzeln anzu⸗ 1 0 Selbſtverſtändlich ſei es nicht möglich geweſen, mit er Machtübernahme durch den Nationalſozialismus in einem großen Erneuerungsakt auch die geſamte Umſtellung der ſozialen Fürſorge ſofort vorzunehmen. Man habe ein krankes Volk vorgefunden, das politiſch, wirtſchaftlich, ſozial und kulturell ſchwerſte Schäden aufzuweiſen hatte, und man mußte ſich vorerſt damit begnügen, dieſe Schäden auf ein Mindeſtmaß zurückzuführen. Schritt für Schritt ſei man or⸗ ganiſch vorgegangen und den Schäden zu Leibe gerückt, ohne ſich von der Vielfalt und Unüberſichtlichkeit der Probleme beirren zu laſſen. Während die liberal⸗bürgerlichen Regie⸗ rungen immer nur die eine Erklärung zur Hand hatten, daß der kommende Winter ſchwer werde, habe der Nationalſo⸗ zialismus in einer ganz großen Weiſe die Probleme auf⸗ gegriffen in der Auffaſſung, daß es Sache des Volkes ſelbſt und der vom Volk eingeſetzten Inſtanzen und Organiſatio⸗ nen ſein müſſe, nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt zu pflegen. Die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt habe ihre Impulſe aus der nationalſozialiſtiſchen Bewegung entnom⸗ men. Hil⸗ Auf das Winkterhilfswerk des deutſchen Volkes eingehend, zeigte der Miniſter, daß die Summen, die das deutſche Volk für dieſes größte ſoziale Werk aufbringt, von Jahr zu Jahr angeſtiegen ſind und daß allmählich die Zahl der zu betreuenden Volksgenoſſen immer geringer geworden iſt. Die dabei übrigen Mit⸗ tel kämen jetzt anderen Zwecken zugute und ſollten nun für die eigentliche nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt verwen⸗ det werden. Die nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt dürfte nicht dahin ausarten, das Kranke zu kultivieren und in ein Syſtem bürgerlicher Almoſen gewinne zu verfallen, ſondern müſſe die helfende Hand dem Gefunden, dem Werdenden und dem Kommenden zuwenden. Es gebe dabei keine größere Aufgabe als die der Fürſorge für Mutter und Kind. Im nationalſozialiſtiſchen Staat ſollte es ſelbſtverſtänd⸗ lich ſein, daß die kinderreichen Eltern Bürger erſter Klaſſe wären. Die Steuerermäßigungen und die erhöhten Lohn⸗ ſätze für Kinderreiche entſprächen noch in keiner Weiſe den erhöhten Aufwendungen der Eltern. Hier habe bis zum Einſetzen neuer Geſetze die Nationalſozialiſtiſche Volkswohl⸗ fahrt einzuſetzen. Sie habe vor allem tatkräftig einzugrei⸗ fen, um die Urſachen der Krankheit beim werdenden jungen Menſchen zu beſeitigen und habe dafür zu ſorgen, daß die Kinder an Leib und Seele geſunderhalten würden. Der Führer ſelbſt, erklärte Dr. Goebbels, iſt ge⸗ wiſſermaßen der Schutzpatron aller deutſchen Kinder, die ſeit 1933 mehr als in den vorangegangenen Jahren in die deutſche Nation hereingeſtrömt ſind. Sie wären niemals geboren worden, wenn nicht der Nationalſozialismus den Eltern die Hoff⸗ nung gegeben hätte, daß es ihren Kindern einmal beſſer gehen würde als ihnen ſelbſt Ihnen unſere Fürſorage an⸗ Die Deutſchen Brasiliens begingen den Geburtstag des Führers mit feſtlichen Veranſtaltungen. Die deutſchen Firmen hatten die Reichs- und die braſilianiſche Alagen ge⸗ 9155 Die Hauptfeier wurde im„Deutſchen Heim“ in Rio de aneiro abgehalten. Nach einigen Reden bot der Deutſch⸗ Braſilianiſche Jugendbund mehrere Vorführungen. Auch die Deutſchen in den anderen Erdteilen gedachten des Führers, ſo in Ankara, Jeruſalem, Kairo, in Kapſtadt und Pretoria, in Teheran, in Sydney, in Tokio und Kobe. Die Ortsgruppe Mailand der NSDAP hatte ſich im Deutſchen Haus verſammelt. Ortsgruppenleiter Hillebrand 1355 die Feſtanſprache Die deutſche Kolonie in Venedig ſatte bei ihrer Feierſtunde die auf einer Studienfahrt durch Italien in der Lagunenſtadt weilende Reiſegeſellſchaft des Reichsverbandes der deutſchen Zeitſchriftenverleger zu Gaſt. Die reichsdeutſche Kolonie in Warſchau verſammelte ſich in den feſtlich geſchmückten Räumen des Deutſchen Klubs zu einer ſchlichten Feier. Bei der Feier in Bukareſt reichte der gemietete große Saal nicht im entfernteſten aus und Hunderte muß⸗ ten wieder kehrt machen. 5 5 Die Reichsdeutſchen Prags verſammelten 1 im Rahmen eines Hilfsvereins zu einem ſtark peſuchten feſtli⸗ chen Abend, zu dem der deutſche Geſandte erſchienen war. In Mexiko-Stadt fand in der deutſchen Schule eine Schulfeier und für die Kolonie am Abend eine Feier ſtatt. Auch in Guatemala und San Salvador ge⸗ dachten die Deutſchen des Führers und der Heimat⸗ gedeihen zu laſſen, iſt eine der wichtigſten Pflichten des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staates. Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ ſoll unmittelbar in die Not des Tages eingreifen, und zwar nicht aus bürgerlicher Wehleidigkeit, ſondern aus einem ſtaatspolitiſchen Intereſſe her⸗ aus, ja von der Ueberzeugung aus, daß nur ein geſundes Volk auch eine geſunde Führung verſtehen kann, und daß nur eine geſunde Führung mit einem geſunden Volk eine geſunde Politik machen kann. Der Miniſter ſprach allen an dieſem großen ſozialen Werk Beteiligten Dank und Anerkennung für ihre Arbeit im abgelaufenen Jahre aus. Viele Millionen von Müttern und Kindern dankten ihnen, daß ſie durch die⸗ ſes Werk von ihren Sorgen befreit und in ihrem Leben ge⸗ ſichert worden ſeien. Dieſe Arbeit ſtelle das Leben des Vol⸗ kes für die Zukunft ſicher. Mit Mut und Zuverſicht könne man auch an die Arbeit des nächſten Jahres herantreten. Die ganze Nation ſchließe ſich dem Dank an, denn die Lö⸗ fung dieſes Werkes werde wieder einen ungeheuren Vorrat an Vertrauen für den Führer und für das nationalſo⸗ zialiſtiſche Regime zeitigen und damit auch dem national⸗ ſozialiſtiſchen Staat und ſeiner Führung die Möglichkeit ge⸗ ben, die großen ſtaatspolitiſchen Probleme zu löſen. Ein impoſanter RKechenſchaftsbericht. Der Geſchäftsführer des Hilfswerkes„Mutter und Kind“, Amtsleiter Althaus, erſtattete den Rechenſchaftsbe⸗ richt des vergangenen Jahres, der erkennen läßt, wie ſegens⸗ reich dieſes große ſoziale Werk der Selbſthilfe ſich ausge⸗ wirkt hat. Der Arbeitsrahmen iſt im vergangenen Jahre weſent⸗ lich erweitert worden, und eine ganze Reihe neuer Aufgaben ſind dem neuen Arbeitsjahr vorbehalten. Die Geſamt⸗ zahl der Betreuten betrug im vergangenen Jahr 981881, das bedeutet eine Erhöhung gegenüber dem Vor⸗ jahr von 146 v. H. Die Zahl der Hilfsſtellen für Müt⸗ ter und Kinder betrug am Ende des Jahres 23 034, die Zahl der Beſucher dieſer Hilfsſtellen 2 824932. Er⸗ wähnenswert iſt beſonders der verſtärkte Einſatz der NSs⸗Gemeindeſchweſtern in den Notſtandsgebieten und Grenzgauen im Kampf gegen die Säuglingsſterblichkeit. Durch die Wohnungshilfe wurden 135 196 und durch die Arbeitsplatzhilfe 14739 Perſonen betreut. Die Zahl der betreuten werdenden Mütter und Wöch⸗ lerinnen betrug 185 845, die der Säuglinge 99 168. Der Kampf gegen die Abtreibung ſtellt neue große Aufga⸗ ben. Eine reichsgeſetzliche Regelung des Adoptivwe⸗ ſens iſt in Angriff genommen worden. Zur Erholung verſchickt wurden 69 876 Mütter und zwar mit einem durch⸗ ſchnittlichen Erholungszeitraum von 26 Tagen. Die ört⸗ liche Erholungsfürſorge iſt weiter ausgebaut wor⸗ den. Zahlreiche Dauerkinderheime und Ernte⸗ kindergärten wurden neu eröffnet. Die Arbeit der NS⸗ Jugendhilfe hat einen weiteren Ausbau erfah⸗ ren, die Beratungsſtellen der Jugendhilfe ſind von faſt einer Million Volksgenoſſen in Anſpruch genommen worden. Nicht weniger als 632 190 Kinder wurden in Heime, Land⸗ pflegeſtellen und örtliche Erholungsſtätten entſandt. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ſchloß die Jahresta⸗ gung mit einem Dank an ſeine Mitarbeiter. Mit beſonderer Genugtuung konnte er feſtſtellen, daß die Säuglings⸗ ſterblichkeit in Deutſchland ſeit 1933 von 7,9 v. H. auf 6,58 v. H. zurückgegangen iſt und daß unter Berückſichtigung der anſteigenden Geburtenzunahme in den Jahren 1934 bis 1936 118515 Kinder mehr am Leben erhalten wur⸗ den. Das berechtige zu der Hoffnung, daß Deutſchland in wenigen Jahren unter allen Völkern die niedrigſte Säug⸗ lingsſterblichkt t haben werde. Kreisleitertagung auf Burg Vogelſang Im Zeichen des Vierjahresplanes. NS. Berlin, 21. April. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat die Kreisleſter der Bewegung zu einer Tagung aufgerufen, die er für die Zeit vom 22. bis 28. April auf Burg Vogelſang anbe⸗ raumt hat. Während die letzte Kreisleiterta 71 0 vor Jah⸗ resfriſt auf der Ordensburg Cröſſinſee durchgeführt wurde und im beſonderen Zeichen der Uebergabe der drei Glau- bensſtäkten des nalionalſozialiſtiſchen Ordens an den Führer ſtand, iſt das diesjährige Treffen der Hoheitsträger auf die große gemeinſame Aufgabe des ganzen deulſchen Volks aus . auf den Vierjahresplan, an deſſen Aufgaben und ſſen Erfüllung die Kreisleiter der Partei enlſcheidend beteiligt ſind. Auf dem Programm der Tagung ſtehen neben Ausführungen von Reichsleiter Roſenberg, General⸗ feldmarſchall von Blomberg, der Reichsfrauenführerin Scholtz! Klink, des Reichsſportführers von e mer und 515 en, Gauleiters Bürckel, Hauptamtslei⸗ ters Hilgenfeldt, Amtsleiters Dr. Bartels und an⸗ derer leitender Männer der großen Arbeitsgebiete des Na⸗ tionalſozialismus die Referate der Leiter der Geſchäftsgrup⸗ pen des Bauftragten für den Vierjahresplan im Mittel⸗ punkt, Es werden zu den Kreisleitern über ihre Sanderge · biete ſprechen: Gosef Wagner, Oberſtleutnant Lö b, Mi ⸗ niſterpräſident Köhler, Staatsſekretär Backe und Prä⸗ ſident Dr. Syrup. e Die olf⸗Hitler⸗GSpende Der Rechenſchaftsbericht.— Perſönliche Miktel des Führers für die Hinterbliebenen gefallener Kämpfer der Bewegung. Berlin, 21. April. Zum Geburtstag des Führers nimmt das Kuratorium der Adolf⸗Hitler⸗Spende einen Rechen⸗ ſchaftsbericht ſeiner Tätigkeit vom Beginn der Spende im Jahre 1933 bis einſchließlich 30. September 1936 vor. Nach dem Willen des Führers ſind deſſen monatliche Gehaltsbe⸗ züge für die Hinterbliebenen ſolcher SA-Männer, SS⸗Män⸗ ner, Polizeibeamten und Hilfspolizeibeamten zu verwen⸗ den, die in Ausühung ihres Dienſtes für die nationalſozia⸗ Iiſtiſche 1 20 ihr Leben gelaſſen haben. Die Verwal⸗ tung und Verteilung der eingehenden Mittel iſt durch das Kuratorium zu beſorgen, dem in ehrenamtlicher Eigenſchaft Reichsſtatthalter Ritter von Epp als Vorſitzender, Rechts⸗ anwalt und Notar Dr. Rüdiger Graf von der Goltz und General der Polizei Kurt Daluege angehören. In der Berichtszeit wurden 423 Geſuche von 382 Per⸗ Dc genehmigt und insgeſamt 97 565 Reichsmark ausge⸗ chüttet. Die Höhe der einzelnen Unterſtützungen betrug bis 5 400 Reichsmark. Außerdem wurden 14 415 Reichsmark aufende Unkerſtützungen gewährt. Bei den Unterſtützten handelt es ſich um 356 Hinterblie⸗ bene von Kämpfern der Bewegung(SA, SS, HJ und Par⸗ teigenoſſen), in den übrigen Fällen um Hinterbliebene von Hilfspolizeibeamten, die zugleich Kämpfer der Bewegung waren und in Ausübung ihres Dienſtes von politiſchen Gegnern ermordet wurden oder bei Verkehrsunfällen und dergleichen tödlich verunglückten, ſowie um Hinterbliebene von Polizeibeamten, die in Ausübung ihres Dienſtes im po⸗ litiſchen Kampf erſchoſſen wurden. Unter den Hinterbliebe⸗ nen von Kämpfern der Bewegung befinden ſich 86 Fälle, in denen dieſe vor der Machtübernahme und im Jahre 1933 durch politiſche Gegner gewaltſam ums Leben kamen, 45 Jahre in denen diefe vor der Machtübernahme und im ahre 1933 in Ausübung ihres Dienſtes für die Bewegung tödlich verunglückten, und 223 Fälle, in denen dieſe vor und nach der Machtübernahme an den Folgen elner in Aus⸗ übung ihres Dienſtes für die Bewegung erlittenen Erkran⸗ kung geſtorben ſind oder tödlich verunglückten. Staatsbegräbnis für General von Gallwitz. Berlin, 21. April. Der Führer und Reichskanzler hat angeordnet, daß die Beiſetzung des Heerführers General von Gallwitz als Staatsbegräbnis erfolgt. Die Leiche des Gene⸗ rals wurde bereits von Neapel nach Deutſchland überge⸗ führt. In Neapel wurde der in eine Hakenkreuzfahne ge⸗ hüllte Sarg auf einer Lafette aufgebahrt und, flankiert von Carabinieri in Galauniform, zum Bahnhof geleitet. Dem Trauerzug folgten der Sohn des Verſtorbenen, Major von Gallwitz, der deutſche Militärattache, Oberſt von Rintelen, der deutſche Generalkonſul von Neapel, die führenden Ver⸗ treter der Partei und der Kolonie, der Vertreter des Prä⸗ fekten von Neapel, eine große Abordnung italieniſcher Of⸗ fiziere in Vertretung ſämklicher Waffengattungen der italie⸗ niſchen Wehrmacht ſowie weitere hohe Perſönlichkeiten. Eine Kompagnie erwies dem Toten die militäriſchen Ehren. Gemeinſchaſt des Blutes v. Glaiſe-⸗Horſtenau über ſeinen Aufenkhalt in Berlin. Berlin, 22. April. Ein Mitarbeiter der Berliner„Börſenzeitung“ hatte Gelegenheit, den öſterreichiſchen Miniſter des Innern, von Glaiſe⸗Horſtenau, über die Eindrücke zu befragen, die der Miniſter während ſeines Beſuches in der Reichs⸗ hauptſtadt empfangen hat. Der Miniſter betonte einleitend, den Hauptanlaß der Einladung bildete der Feſtakt in Potsdam, durch den die Uebernahme der militäriſchen Aktenbeſtände in den Beſitz des Reichsheeres gefeiert wurde. Der Miniſter ſtreifte mit Freude ſeine Veſuche im Fliegerhorſt in Gatow und bei der Döberitzer Infanterieſchule. Meine militäriſchen Er⸗ lebniſſe in Berlin, ſo hob er dann hervor, wurden dadurch ekrönt, daß mich der Herr Reichskanzler und Führer an benen Geburtstage zur Revue über ſeine Leibſtandarte eizog und daß ich auch die große Truppenparade von der Ehrentribüne aus mit anſehen durfte— Veranſtaltungen, die ſich jedem alten Soldaten für immer ins Herz graben müſſen. Meine perſönlichen Beziehungen zu den reichsdeutſchen Kameraden reichen auf Jahrzehnte zurück. Zweimal erfuhr ich noch das Glück, vor den greiſen Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchall von Hindenburg hintreten zu dürfen, der mir ſeinerzeit bei einem Beſuch im Großen Hauptquar⸗ tier das EK 1. Klaſſe perſönlich überreicht hatte. So kann es denn nicht wundernehmen, wenn ich auch die Entwick⸗ lung nach der Rückgewinnung der deutſchen Wehrhaftigkeit durch den Führer und Reichskanzler mit heißeſter Anteil⸗ nahme verfolgte. Mit dem gleichen Skolz, mit dem ich im Weltkriege als Waffengefährte und als Volksgenoſſe die Botſchaften über deutſche Siege hörke, erfüllte es mich, in dieſen Tagen nun einen zwar flüchtigen, aber doch einen kief ergreifenden Ein⸗ blick in die grandioſe organiſatoriſche, erzieheriſche und ſitt. liche 1 nehmen zu dürfen, die in der neuen Armee des Deutſchen Reiches vollbracht wird. Trotz des an ſich unpolitiſchen Charakters meines diesmaligen Aufenthalts im Reiche verſtand es ſich doch von ſelbſt, daß ſich bei der einſtündigen Audienz, die mir der Herr Reichskanzler und Führer zu gewähren die Ehre erwies, und bei den Beſuchen, die ich ſeinen her⸗ vorragendſten Mitarbeitern machte, Gelegenheit zur Erör⸗ terung der die beiden deutſchen Staaten berührenden Fra⸗ en ergab. Der beklagenswerte Riß der letzten Jahre ließ ſich gema nicht von einem Tage auf den ande⸗ ren völlig überbrücken. Ich nehme jedoch nach den oſſenen und freimütigen Unterredungen, die ich in Berlin führte, aus der Reichshauptſtadt die ſichere Ueberzeugung in meine Heimat mit, daß der ehrliche und gute Wille, der gerade in dieſen Dingen entſcheidend iſt, die etwa noch beſtehenden Hemmniſſe überwinden wird. Der überaus auszeichnende und wahrhaft freundſchaft⸗ 12 Empfang, den ich überall fand, ſind mir eine ſichere Bürgſchaft für dieſe hoffnungsvolle Enlwicklung. Dieſe wird, wie verſchieden die Wege auch im einzelnen ſein mö⸗ gen, von der Gemeinſchaft des Blutes und einer kauſend⸗ ährigen Geſchichte bewegt, immer einmünden in den gro⸗ 55 Strom des gemeinſamen nakionalen Schickſals“. Berlin. Der ungariſche Kriegsminiſter, General der Infanterie Röder, iſt am Mittwoch in Berlin eingetroffen. Laufe des Vormittags legte er am Ehrenmal einen Kranz nieder. 323 8 8 Der Tog der Luſtwaffe verun, 21. Apru. Der Tag der Luftwaffe, der ſeit zwei Jahren am 21. April, am Todestage des größten aller Kriegsflieger, des Rittmeiſters Man 25 ed Frhr. v. Richthofen, im gan⸗ zen Reich an allen Standorten der Luftwaffe feierlich be⸗ gangen wird, wurde auch in der Reichshauptſtadt würdig gefeiert. Am Mittwoch früh wurden ſämtliche Wachen von der Wachtruppe der Luftwaffe bezogen. Im Beiſem einer Ehrenkompagnie der Luftwaffe wurde am Grabe des Fliegerhelden auf dem Invalidenfriedhof von einem höhe⸗ ren Fliegerkommandeur ein Kranz niedergelegt. In den erſten Nachmittagsſtunden kamen hier aus dem ganzen Reich etwa 50 von 64 überlebenden Ange⸗ hörigen des Kriegsgeſchwaders von Richthofen zuſam⸗ men, um ihres großen unvergeßlichen Waffengefährten zu gedenken. Im Beiſein aller dieſer einſtigen»Waffengefähr⸗ ten des„roten Kampffliegers“ legte General Udet den von den Angehörigen des Kriegsgeſchwaders Freiherra von Richthofen Nr. 1 gewidmeten Kranz nieder. Ihm ſchloß ſich der Bruder des toten Helden, Bolko Freiherr v. Richt⸗ hofen an, der die Grabplatte mit dem Kranz der Mutter und der Geſchwiſter ſchmückte. Zu einer beſonderen Feier geſtaltete ſich die Ueber⸗ 1 einer Gedenktafel an das Jagdgeſchwader ichthofen. Auf dem Appellplatz des Fliegerlagers Döbe⸗ ritz waren im offenen Viereck die Offiziere und Mannſchaf⸗ ten des erſten Jagdgeſchwaders Richthofen 132 angetreten, in der Mitte, flankiert von einem Doppelpoſten, ſtand die zu übergebende Tafel, dahinter die im Vorjahr dem Regi⸗ ment geſtiftete Fahne. Der Höhere Fliegerkommandeur im Luftkreis 2, Generalmajor Kühl, übergab mit ehrenden Worten der Erinnerung an den großen Kriegsflieger die Gedenktafel im Auftrage des Oberbefehlshabers der Luft⸗ waffe, Hermann Göring, in die Obhut des Richthofen⸗Ge⸗ ſchwaders. Donauſhſtem nicht ohne Oeutſchland Sur Zuſammenkunft Muſſolini— Schuſchnigg. Rom, 21. April. Die Zuſammenkunft Muſſolini—Schuſchnigg bezeichnet der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“ als eine jener ſtändig wiederkehrenden und nunmehr traditionell ge⸗ wordenen Beſprechungen zwiſchen den befreundeten Regie⸗ rungschefs Italiens und Oeſterreichs und betont, daß dieſe weder in den politiſchen noch in den wirtſchaftlichen Bezie⸗ hungen der beiden Länäder irgendwelche Aenderungen her⸗ beiführen würden. Sie kämen aber gerade recht, fährt das Blatt fort, um die Ränke und Manöver auszuſchalten, mit denen man verſucht habe, die italieniſch⸗öſterreichiſche Freundſchaft u untergraben. Alle dieſe Manöver ſeien zu dem Zweck er⸗ folgt, in Oeſterreich ein Gefühl des Unbehagens aufkommen zu laſſen, um es damit auf neue gewagte Bahnen zu lenken. Italien ſtelle den von Paris und Prag beabſichtigten ſtarren Syſtemen, in die man auch Oeſterreich einzubezie. hen ſuche, ein bei weitem gerechteres, verſtändnisvolleres und geſchmeidigeres Syſtem enkgegen. Das Prinzip dieſes Syſtems liege in der Erkenntnis verankert, daß die Organi⸗ ſation des Donauraums nicht ohne Deutſchland und Italien, geſchweige denn gegen Deutſchland oder Italien erfolgen önne. Dieſe Politik habe mit den römiſchen Protokol⸗ len begonnen, ſei durch das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen vervollſtändigt und ſchließlich durch das ikalie⸗ niſch⸗ſüdſlawiſche Abkommen ergänzt und erweitert worden. Einige Regierungen, die immer noch mit interna⸗ tionalen Gegenſätzen rechneten würden jedenfalls enttäuſcht ſein, denn Konflikte könne man zwiſchen Deutſch⸗ land, Italien und Oeſterreich heute überhaupt nicht mehr heraufbeſchwören.. 2690. Jahreskag der Gründung Roms. Rom, 22. April. Die italieniſche Hauptſtadt prangte am Mittwoch bei herrlichſtem Frühlingswetter anläßlich des 2690. Jahrestages der Gründung Roms, der in ganz Ita⸗ lien zugleich als Feiertag der nationalen Arbeit gefeiert wird, in ſchönſtem Flaggenſchmuck. Den Höhepunkt der Kundgebungen bildete um 10 Uhr vormittags die von Mu R. ſolini perſönlich vorgenommene Verteilung von 1200 Tantiemsbüchern, auf die jährlich rund 1 200 000 Lire fal⸗ len. Bei dieſer Gelegenheit hielt der ſtalieniſche Staatschef an die Arbeiter eine Anſprache, in der er betonte, daß der Faſchismus ein Volksregime ſei, deſſen Grundlage der Op⸗ ferwille und der Mut ſowie die Intelligenz des geſamten italieniſchen Volkes bilden. Anſchließend wandte ſich der Duce an die zu Zehntauſenden auf der weiten Piazza Ve⸗ nezia verſammelten Menge und dankte ihr für ihre begei⸗ ſterten Huldigungen. Dickſtein und Kumpane Generalkonſul gegen Emigranten und Judenlügen. 5 Newyork, 21. April In der Feſtanſprache auf der Feier der Vereinigten Deutſchen Geſellſchaften Groß⸗Newyorks am Geburtstage des Führers ging Generalkonſul Borchert auf die völ⸗ lig unbegründeten böswilligen Angriffe ein, die das Deutſchtum in Amerika in der letzten Zeit zu erdulden hat. Er ſagte in einer Anſprache, in der er das Bedauern aller Deutſchen über die durch ſolche Angriffe entſtandene ver⸗ Aft Atmoſphäre zum Ausdruck brachte, daß es die in merika lebenden Reichsdeutſchen ſtrikt ablehnen, ſich ir⸗ 5 in inneramerikaniſche Verhältniſſe einzumiſchen. ie von Herrn Dickſtein und ähnlichen Kumpanen von gro⸗ ßer Phantaſie und Geſpenſterfurcht zeugenden immer wie⸗ der vorgebrachten Gerüchte und Angriffe ließen es einmal notwendig erſcheinen, dieſe an ſich ſo ſelbſtverſtändliche Tat⸗ ſache auszuſprechen, denn ſonſt könnten die„bedauernswer⸗ ten Opfer eines ſelbſterzeugten Naziſpuks“ ſchließlich ſchon in den deutſchen Pionieren von 1760 und in den ſpäteren * er amerikaniſchen Nordſtaaten im Bürger⸗ rieg ſchon Vorläufer der gefürchteten Sturmtruppen er⸗ blicken, die angeblich zu Hunderten auf deutſchen Schiffen nach Amerika eingeſchmuggelt wurden. Dieſe geradezu lächerlichen Lügen ſcheuten ſich auch nicht,„weiter feſtzuſtellen“, daß das Ziel dieſer Einwande⸗ rer ſei, den Amerikanern fremde Ideen zu unterbreiten und die Regierung des Landes zu ſtürzen. Beſonders für die Amerika⸗Deutſchen, die wenig oder gar keine eigenen Beziehungen zu Deutſchland unterhalten, behandelte der Redner dann das kulturelle Leben Deutſch⸗ lands. Er widerlegte auch hier die gehäſſigen und erloge⸗ nen Berichte der Emigranten und ihres Anhanges, die im⸗ mer wieder bemüht ſind, dem amerikaniſchen Volk vorzu⸗ 8 das Dritte Reich verleugne alte deutſche Kultur nd riſtliche Religion und erlebe einen kulturellen Rück⸗ crttt. N Dollar(rund eine Million Kurzmeldungen Richtfeſt der Dankopferſiedlung der SA. Kitzingen, 22. April. Am Geburtstag des Führers wurde hier das Richtfeſt der Dankopferſiedlung der SA ge⸗ feiert. Auf zehn Häuſer, die der Führer ſeinen alten Kitzin⸗ ger SA⸗Kameraden ſtellte, konnte der Richtbaum aufge⸗ ſtellt werden, nachdem erſt ſieben Wocher vorher der erſte Spatenſtich für die Siedlung erfolgt war. Die Kitzinger SA⸗ Siedlung konnte als erſte in Deutſchland das Richtfeſt be⸗ gehen. 5 5 Gelinde Strafe für Beleidigung des Führers. Der verantwortliche Schriftleiter Rozniewſki der Lodzer Zeitung„Glos Poranny“, die durch unverſchämte Aeuße⸗ rungen über den Führer und Reichskanzler ihre niedrige Geſinnung enthüllt hatte, wurde wegen Beleidigungen des Oberhauptes eines fremden Staates, mit dem Polen freundſchaftliche Ages eiten unterhält, zu zwei Monaten Haft mit Bewährungsfriſt verurteilt. 1 8—— Brandunglück bei Filmvorführung in Eſtland 70 Schulkinder verletzt, 4 Tote. Reval, 22. April. Die Vorführung von Filmen in einem ungeeigneten Lokal hat in dem im Kreiſe Pernau unweit der eſtniſch⸗lettländiſchen Grenze gelegenen Flecken Kil⸗ linginömme ein erſchütterndes Unglück herbeigeführt. Im Gebäude der örtlichen Grundſchule fand eine Film⸗ vorführung ſtatt, zu der ſich etwa 100 Schulkinder einge⸗ funden hatten. Während des Ablaufens fing der Filmſtrei⸗ fen Feuer. Unter den Kindern entſtand eine furchtbare Pa⸗ nik. Der Lehrer wies ſie an, ſich auf den Boden zu wer⸗ fen. Stattdeſſen liefen viele Kinder direkt ins Feuer hin⸗ ein, zumal der A ee gerade an der Tür auf⸗ geſtellt war. Mehrere Kinder ſprangen aus dem im zweiten Stockwerk gelegenen Saal auf die Straße. Der erſten Explo⸗ ſion folgten nach einiger Zeit zwei weitere, und der Saal ſtand bald in hellen Flammen. Auch die Kleider der Kinder wurden von den Flam⸗ men ergriffen; zwei Mädchen verbrannten, zwei weitere Kin⸗ der erlagen ihren Verletzungen im Krankenhaus von Per⸗ nau, wohin 49 Kinder gebracht worden ſind. Davon ſchwe⸗ ben zehn in Lebensgefahr; der Reſt hat ſchwere Brandwun⸗ den. Weitere 20 wurden leichter verletzt. Oſtoberſchleſiſche Bergleute im Hungerſtreik. 5 Kattowitz, 22. April. Die zahlreichen Einzelſtreiks auf den oſtoberſchleſiſchen Gruben, unverkennbar angezettelt von jüdiſch⸗kommuniſtiſchen Hetzern, haben ſich verſchärft. Am Mittwoch ſind die Belegſchaften der Richterſchächte in Laura⸗ hütte und des Moscicki⸗Schachtes in Königshütte, die ſich bereits ſeit einigen Tagen in Streik befinden, in den Hun⸗ gerſtreik getreten. Alle Bemühungen, die insgeſamt 3500 ergleute zufriedenzuſtellen, waren bisher ergebnislos. Die Polizei, die die Angehörigen der ſtreikenden Bergleute hin⸗ dern wollte, vor den Wohnungen der Direktoren beider Gruben Kundgebungen zu veranſtalten, wurden mit Stei⸗ nen beworfen. Wo die treibenden Kräfte dieſer Zwiſchen⸗ fälle zu ſuchen ſind, ergibt ſich daraus, daß eine 22jährige Jüdin verhaftet wurde, die die Bergarbeiterfrauen zu Ge⸗ walttätigkeiten aufhetzte. 5—— Paris. Das„Echo de Paris“ ſetzt ſeine Enthüllungen über die weitere bolſchewiſtiſche Einmiſchung in Spanien fort. 5 Bern. Die Regierung des Kantons Waadt hat der kom⸗ muniſtiſchen Partei jede öffentliche Kundgebung auf dem Gebiet des Kantons verboten. Warſchau. Der Stabschef des Lagers der nationa⸗ len Einigung, Oberſt Kowalewski, äußerte ſich vor der Preſſe über den Aufbau der neuen Organiſation. Er teilte dabei u. a. mit, daß Juden nicht aufgenommen werden dürfen. g Judenviertel als Brutſtätte des Kommunismus. Die Warſchauer Polizei ſtellte im Judenviertel eine leb⸗ hafte Tätigkeit kommuniſtiſcher Elemente feſt, und hob meh⸗ rere kommuniſtiſche Zellen aus. 23 Perſonen wurden we⸗ gen kommuniſtiſcher Hetztätigkeit verhaftet. Dabei handelt es ſich wiederum ausnahmslos um Juden. Das Rownoer Bezirksgericht verurteilte 44 Mitglieder der ſogen. kommu⸗ Gegen kommuniſtiſchen Propagandafilm in Amerika. Nachdem der in Newyork und anderen nordamerikant⸗ ſchen Städten gezeigte kommuniſtiſche Propagandafilm „Spanien in Flammen“ bereits in weiten Kreiſen auf Ab⸗ lehnung geſtoßen war, macht nunmehr der Verband„Co⸗ lumbusritter“ Front gegen dieſen Zerrfilm und verlangt ein Verbot. Solche Filme ſeien geeignet, die Meinung der merikaner und beſonders der amerikaniſchen Kinder zu vergiften. Das Blatt verlangt ein amtliches Einſchreiten und bezeichnet es als Pflicht aller Patrioten, derartige Filme zu boykottieren. Salamanca. Wie der amtliche Heeresbericht mitteilt, haben die nationalen Truppen an der Vizcaya⸗Front unter Ausnutzung beſſeren Wetters bedeutende Fortſchritte erzielt. Buenos Aires. Die Polizei deckte in der Provinz Bue⸗ nos Aires einen großangelegten Terror⸗Plan der Kommu⸗ niſten auf, der nach dem 1. Mai durchgeführt werden ſollte. Reykjavik. D: isländiſche Nationalverſammlung(Al⸗ ting) iſt wegen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Regierungsparteien aufgelöſt worden. Die Neuwahlen wer⸗ den am 20. Juni ſtattfinden. Geheimnisvolle Verladung in Newyork Empfänger höchſtwahrſcheinlich Sowjetſpanien! Newyork, 22. April. Veträchtliches Aufſehen erregte es als in der Nacht im Newyorker Hafen 240 Kriegsfahrzeuge nämlich 44 Eintonnenkraftwagen, 96 Tanks und 100 Laſt⸗ kraftwagen, die ſämtlich khakifarben angeſtrichen waren, un⸗ ter dem Schutz von bewaffneter Polizei und Detektiven an Bord des Dampfers„Felix Taußig“ verladen wurden. Käu⸗ fer der Ladung iſt die Newyorker Firma Hanover Sales Corporation, deren Präſident Sherover ehemals Direktor einer ſowjetruſſiſch⸗amerikaniſchen Effektenmaklerfirma ge⸗ weſen ſein ſoll. Die 1 die einen Wert von 400 000 Dollar(run eichsmark) darſtellt, iſt angeb⸗ lich nicht für Spanien beſtimmt. Die Schiffspapiere ſind auf einen franzöſiſchen Hafen ausgeſtellt, jedoch iſt angeſichts der ganzen Begleitumſtände wohl kaum daran zu zweifeln, daß die Kraftwagen unter Umgehung der internationalen Kon⸗ trolle auf irgendeine Weiſe an die ſpaniſchen Bolſchewiſten —— 2 —— verſchoben werden ſollen. Stadthalle die diesjährigen Tagungen der badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften fonte . niſter— Abteilung für Landwirtſchaft und Domänen— er⸗ Wiesloch. Amtsbezirk Sinsheim Mosbach: Neudenau. Stark verſeucht ſind: Amts⸗ bezirk Bruchſal: Helmsheim, Rheinsheim. In ſtark ver— Badiſche Chronik Genoſſenſchaftstagung in Heidelberg. Am 4. und 5. Mai finden in der Heidelberger Bekanntmachung zur Reblausbekämpfung. () Karlsruhe. Der badiſche Finanz, und Wirtſchaftsmi⸗ läßt im Badiſchen Staatsanzeiger eine Bekanntmo nach der gemäß Paragraph 22 Abf. 4 der b ur Ausführung des Geſetzes betr. die Bekämpfung der Reb⸗ laus im Weinbaugebiet vom 23 12. 1935 als ſchwach ver⸗ ſeucht und ſtark verſeucht erklärt worden ſind: Schwach verſeucht ſind: Amtsbezirk Heidelberg: Malſch bei Kürnbach Amtsbezirk ſeuchten Gemarkungen dürfen Neupflanzungen nur mit Pfropfreben vorgenommen werden. Eberbach.(Reckarſchiffahrt eingeſtellt.) Der Neckarwaſſerſtand iſt ſo ſtark geſtiegen, daß die Schiffahrt eingeſtellt werden mußte. Aus Hirſchhorn wird gleichfalls ſteigendes Waſſer gemeldet. Die Uferſtraße mußte dort in⸗ folge Ueberſchwemmung geſperrt werden. 3 Osterburken.(Funde aus der Römerzeit.) Beim Fundamentgraben für die Errichtung eines Krieger⸗ ehrenmals auf dem Römerkaſtell wurde hier ein Kalkofen aus der Römerzeit freigelegt. b () Beförderung. Der Führer der Landesinſpektion Ba⸗ den des Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund), Oberſtleutnant A. D. Knecht, iſt laut Verfügung des Reichsführers SS. zum Oberſturmbannführer unter gleichzeitiger Ernennung zum SS.⸗Führer im Stabe des SS. ⸗Abſchnittes 19 befördert worden. Weinheim.(Nach Kislau verbracht.) Der verheiratete Georg Ihrig, in der Nordſtraße wohnhaft, war ſchon einmal im Arbeitshaus Kislau. Die Beſſerung, die er dort verſprach, hielt er nicht. Die Behörde ſah ſich deshalb gezwungen, ihn zum zweiten Male dort, und zwar auf neun Monate, unterzubringen. 0). Bruchſal.(Jäher Tod.) In Oberhauſen wurde Der 42jährige Joſef Feuerſtein jäh aus dem Leben geriſſen. Als er ein Rind durch den Ort führte, brach er vor dem Rat⸗ Haus tot zuſammen. Ein Herzſchlag hatte ſein Leben beendet. () Ettlingen.(Auf Laſtzug aufgefahren.) Der 28jährige Bauunternehmer Bernhard Schottmüller aus Buſen⸗ bach iſt mit ſeinem Motorrad auf einen vor ihm fahrenden Laſtzug aufgefahren. Sch. erlitt dabei einen komplizierten Schädelbruch. ech Pforzheim.(Ein gemeiner Wildfrevel.) Vor einigen Tagen wurde auf der Landſtraße zwiſchen Dillweißen⸗ ſtein und Unterreichenbach eine mit Schrot geſchoſſene Reh⸗ Zeis gefunden, die bei der Oeffnung drei Junge im Leib trug. Durch dieſe ruchloſe Tat ſind vier Rehe verloren gegangen. Der Täter ſelbſt ließ nach Abtrennung eines Vorderlaufes das Tier liegen. Für die Ermittlung des gewiſſenloſen Wild⸗ frevlers iſt eine Belohnung in Ausſicht geſtellt. (—) Engen.(Kind vom Transmiſſionsriemen getötet.) Als man auf dem Buhlenhof bei Emmingen ab Egg mit Holzſägen an der Kreisſäge beſchäftigt war, ge⸗ Jangte das fünfjährige Töchterchen des Hofbeſitzers unbemerkt in die Scheuer, in der die Transmiſſion lief. Das Kind wurde von dem Transmiſſionsriemen erfaßt und herumgeſchleudert. Als man den Unfall bemerkte, war das Kind bereits tot. O Sreiburg. Im großen Ratſaal, der dem ernſten An⸗ laß gemäß mit Lorbeer und dem Bildnis des verſtorbenen Heerführers geſchmückt war, fand unter dem Vorſitz des Ober⸗ bürgermeiſters eine Trauerkundgebung der Ratsherren zu Ehren des am Sonntag in Neapel verſtorbenen Ehrenbürgers von Freiburg, General von Gallwitz, ſtatt. Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Kerber gab in einer Anſprache an die Erſchienenen, die ſich von ihren Sitzen erhoben hatten, einen kurzen Abriß des Lebenslaufes des Verſtorbenen. Hierauf widmete Dr. Kerber dem mit dem Stadt Freiburg durch ſeine Ehrenbür⸗ gerſchaft beſonders eng Verbundenen noch herzliche Worte. Mit dem Verſtorbenen ſei ein Mann dahingegangen, deſſen Name für alle Zeiten mit der Heeresgeſchichte und mit der Stadt Freiburg aufs engſte verknüpft ſei. In Anbetracht der hervorragenden Verdienſte im Kriege hatte der Führer das Staatsbegräbnis angeordnet. Nach einer Minute des ſtillen Gedenkens erklärte der Oberbürgermeiſter die Trauerkundge⸗ bung für geſchloſſen. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗Eis mann. Der Chefarzt traf noch einige Anordnungen, dann war die Schweſter wieder allein. f Wie betäubt ſaß ſie am Krankenlager und lauſchte den Fieberphantaſien Michael Romanowslis. Er flüſterte nur immerfort einen einzigen Namen: „Lieſelotte— kleine ſüße Lieſelotte—“ Annie Willingers Gedanken hetzten ſich. Jeden Wunſch erfüllen—. So hatte ihr Profeſſor Reinhard befohlen. Und mit klopfendem Herzen vernahm ſie die Stimme des Kranken, die ſehnſüchtig flüſterte: „Lieſelotte— wo biſt du? Ich ſehe dich nicht— und ich möchte dich ſo gern einmal ſehen— nur ein einzigesmal noch— zum letztenmal— ich will dir ja nur Lebewohl ſagen, ehe ich für immer von dir ſcheide— Lieſelotte, wenn du nur ein Fünkchen Mitleid für mich, den Bettler, den Flüchtling und Heimatloſen— haſt, dann wirſt du kommen — Lieſelotte, ich rufe dich— ich ſchreie in Sehnſucht deinen Namen— nur einmal noch will ich dich wiederſehen— nur einmal noch deine Hände in den meinen halten— nur ein⸗ mal dir ſagen, wie lieb ich dich habe— Lieſelotte— komm bald— bald— ſonſt findeſt du mich nicht mehr,— denn hinter meinem Bett— ſiehſt du ihn nicht, Lieſelotte— den Todesengel, der dort Wache hält, bereit iſt, mich aus dieſer Welt fortzuholen—2 Lieſelotte— ich will ihm nicht fol⸗ gen— ich möchte ja ſo gerne noch leben— aber er winkt mir— darum komm, Lieſelotte,— nur ein einzigesmal komm noch zu mir— ehe es zu ſpät iſt—“ Da dachte Annie Willinger nur noch an die Mahnung des Profeſſors. Sie ſah in dieſen Augenblicken den Standes⸗ unterſchied zwiſchen der Tochter des Rittergutsbeſitzers May⸗ Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Wegen Blutſchande verur⸗ teilt.) Wegen eines Verbrechens der Blutſchande hatte ſich vor dem Schöffengericht Ludwigshafen der 28 Jahre alte ledige Emil Ohler zu verantworten. Ohler wurde be⸗ ſchuldigt, ſeit Februar ds. Is. in mehreren Fällen mit ſei⸗ ner erſt 16jährigen Schweſter ſträflich verkehrt zu haben. Er geſtand ſeine Vergehen reumütig ein. Wegen eines Ver⸗ gehens der Blutſchande wurde der Angeklagte zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt und auf die Strafe die bisher erlittene Unterſuchungshaft angerechnet. Annweiler.(Der falſche Kuhdoktor“) Mit einem nicht alltäglichen Betrugsfalle hatte ſich das Amtsgericht Annweiler zu beſchäftigen. Die Kuh einer Landwirtswitwe in Wernersberg zeigte Anzeichen einer ſchweren Erkran⸗ kung. Die Witwe holte den 37 Jahre alten Erhard Roſe aus Goſſersweiler, der, obwohl er keinerlei Veterinärausbildung hat, bei der Kuh einen„Eingriff“ vornahm. Mit einer Zange bewaffnet machte er ſich an der Kuh zu ſchafken und förderte plötzlich zwei kleine Stückchen Draht hervor, die er dem Tier aus dem Maſtdarm mit der Zange herausgeholt haben will. Der„operative Eingriff“, für den er ſich fünf Mark geben ließ, hatte aber keinen Erfolg. Das Tier, das am anderen Tage von einem Tierarzt unterſucht worden war, mußte notgeſchlachtet werden. Der nun wegen Betrugs angeklagte Roſe behauptete in der Verhandlung, er habe bei ſeinem„Eingriff“ katſächlich die zwei„Fremdkörper“ aus dem Maſtdarm der Kuh entfernt. Die Sachverſtändigen be⸗ kundeten übereinſtimmend, daß derart ſpitze Gegenſtände überhaupt nicht bis zum Maſtdarm vordringen können. Das Gericht verurteilte den Schwindler zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis. Es kann ſich hier nur um einen plumpen Schwin⸗ del handeln. Jugenheim. Eine der Vorausſetzungen dafür, daß Frem⸗ denverkehrsplätze ſich in Zukunft„Luftkurort“ nennen dür⸗ fen, iſt die ſtändige Ueberwachung ihres Klimas. Die wich⸗ tigſten klimatiſchen Eigenſchaften müſſen wiſſenſchaftlich er⸗ forſcht und feſtgeſtellt ſein, es wird von einem Luftkurort verlangt, daß er ein„erholungsförderndes Klima“ beſitzt. In einem ſo eng von Kurorten beſetzten Gebiet wie Oden⸗ wald und Bergſtraße iſt jedoch das Vorhandenſein von Klimaſtationen nicht an allen Orten notwendig. Es wurden von der zuſtändigen Stelle vier Plätze herausgegriffen, an denen zunächſt ſolche Stationen eingerichtet werden, nämlich Jugenheim und Heppenheim an der Bergſtraße und Lin⸗ denfels und Bad König im Odenwald. Der Gebietsreferent für dieſes Fremdenverkehrsgebiet, Verkehrsdirektor Hanns Fiſcher⸗Darmſtadt, beſprach in Jugenheim mit den Bürger⸗ meiſtern dieſer Kurorte die Einrichtung der Klimaſtationen, deren Thermometerhütte ehrenamtlich von einem zuverläſ⸗ ſigen, ſachlich intereſſierten Mann, einem Lehrer, Beamten oder Gärtner betreut wird. In Bad König beſteht dieſe Einrichtung bisher ſchon. Es iſt geplant, die Klimaſtationen nach zweijähriger Kontrolle der genannten Plätze an andere Orte zu verlegen, ſo daß in einigen Jahren das geſamte Gebiet Odenwald⸗Bergſtraße klimatiſch durchforſcht iſt. — Freudenſtadt.(Mit dem Motorrad gegen einen Baum) Im Schorrental auf der Straße von Erz⸗ grube nach Beſenfeld ereignete ſich ein tödlicher Verkehrs⸗ unfall. Der 34 Jahre alte, von Wörnersberg gebürtige und in Schönmünzach wohnhafte Elektromonteur Joh. Martin Maſt war, von Arbeit in Altenſteig kommend, mit dem Mo⸗ torrad auf dem Heimweg begriffen. Im Schorrental nach Erzgrube fuhr er aus bis jetzt ungeklärten Gründen ein Stück weit ganz ſcharf am linken Straßenbankett und ſchließ⸗ lich in voller Fahrt auf einen auf dem Bankett ſtehenden Baum auf. Dabei wurde ihm die Schädeldecke eingedrückt, ſo daß er ſofort tot war.. — Schorndorf.(Im Mühlkanal ertrunken“) Einige Kinder vergnügten ſich in der Nähe des Mühl⸗ kanals beim Schafwaſen mit Spielen. In einem unbewach⸗ ten Augenblick muß das zweieinhalb Jahre alte Söhnchen Kurt des Ernſt Heim, das anſcheinend Waſſer ſchöpfen wollte, in den Kanal gefallen ſein, ohne daß die übrigen Kinder etwas davon bemerkten. Erſt als am Rechen der Kunſtmühle Hahn das Kind als Leiche zum Vorſchein kam, erhielten die Eltern von dem ſchrecklichen Unglücksfall Kennt⸗ Nis. Ii Straßenbahnzuſammenſtoß. In Köln fuhr in der Nähe der neuen Univerſität ein Straßenbahnzug auf einen anderen haltenden Zug auf. Der Anprall war ſo heftig, daß die Glasscheiben der Wagen zertrümmert wurden. Eine Anzahl von Perſonen wurde, in der Hauptſache durch Glas⸗ ſplitter, verletzt. Die erſte Hilfe war ſofort zur Stelle. Jahl⸗ reiche Polizeibeamte ſperrten die Unfallſtelle ab. Der Poli⸗ zeipräſident und der Oberbürgermeiſter ſuchten die Unfall⸗ ſtelle auf. ſen nicht. Sie wußte nur das eine, daß ein Sterbender um die Erfüllung ſeines ſehnſüchtigſten Wunſches bettelte. Und ſie wollte ihm dieſen Wunſch erfüllen— wollte ihm das Sterben erleichtern. 8 Mit einem Lächeln auf ſeinen Lippen ſollte er hinüber⸗ ſchlummern in jene andere Welt, in der es kein Leid und keine Schmerzen mehr gab.. Faſt beneidete Annie Willinger den Sterbenden und ein leiſer Seufzer kam aus wundem Herzen. Wenn ſie doch an ſeiner Stelle ſein könnte—. Dann würde ſie endlich vergeſſen können vergeſſen, daß der, den ſie über alles liebte, nach dem ihr de 5 in der gleichen Sehnſucht ſchrie, ſo, wie der Sterbende nach Lieſelotte verlangte— jetzt noch lebte und einer anderen ehörte. 5 beet Kraft gehörte dazu, um das alles ertragen zu können und nach außen ruhig und gelaſſen zu erſcheinen, um den Mitmenſchen nicht zu zeigen, wie weh und bang es ihr ums Herz war. a „Sie erneuerte noch einmal den Eisbeutel auf der heißen Stirn des Kranken, ſtreichelte ihm zärtlich über das rote Geſicht, das im Fieber glühte, netzte ſeine trockenen Lippen und flüſterte: 5 r 5 „Sei ruhig— ganz ruhig— ich hole ſie dir— dein ſehnſüchtiger Wunſch ſoll Erfüllung finden.“ 5 Und es ſchien, als hätte der Kranke dieſe tröſtenden und wie ein Hauch kam es über ſeine Lippen:. „Lieſelotte— du meines Herzens Königin— wie ich dich liebe— 5 l a Da eilte Annie Willinger mit raſchen Schritten aus dem Zimmer, holte eine befreundete Schweſter zur Vertretung, vertraute dieſer den Kranken an und verließ dann in un⸗ 11 Eile die Klinik, um ſich an der nächſten Straßen⸗ fahren. a 8 Sie hatte in dieſen Augenblicken völlig vergeſſen, daß burg— und dieſem armen, vertriebenen, heimatloſen Ruſ⸗ ſie nun vielleicht Konrad Mayburg begegnen würde, nie wiederſehen wollte. Worte N denn ein Lächeln glitt um ſeinen Mund euzung ein Auto zu nehmen und nach Gut Mayburg zu den ſie i Sieben Verkehrsunfälle. An der Kreuzung D 2D 8 E 2⸗E 3 ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Lieferdreirad zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurde das Lieferdrei⸗ rad zur Seite geſchleudert und erfaßte hierbei zwei Radfahrer. Die Radfahrer kamen zu Fall und erlitten mehrere Verletzun⸗ gen, die die Aufnahme in ein Krankenhaus erforderlich mach⸗ ken. Die Schuld am Unfall dürfte nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen den Führer des Perſonenkraftwagens treffen.— Ecke Brückenſtraße und Adolf⸗Hitler⸗Ufer fuhr ein Perſonen⸗ kraftwagen einen 66jährigen Radfahrer an, wodurch dieſer zu Fall kam und ſchwer verletzt wurde. Der Kraftwagenführer dürfte infolge Verletzung des Vorfahrtsrechts für den Unfall verantwortlich ſein.— Auf der Feudenheimerſtraße ſtießen zwei Lieferkraftwagen zuſammen, wobei zwei Perſonen verletzt wurden. Den Führer des einen Lieferkraftwagens, der unter erheblicher Einwirkung geiſtiger Getränke ſtand, dürfte die Schuld am Anfall allein treffen.— Außerdem ereigneten ſich weitere vier Verkehrsunfälle, bei denen eine Perſon ver⸗ letzt wurde. . — Zwei Wochen Spielraum für Betriebsfeiern. Der Reichspropct andaleiter der NSDAP und Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat ſich auf Antrag der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten. und Beherbergungsge⸗ werbe in Uebereinſtimmung mit der Reichsleitung der DA dahin entſchieden, daß überall da, wo nicht genügend Räume für die Betriebsfeiern aus Anlaß des Nationalfeiertages des deutſchen Volkes zur Verfügung ſtehen, dieſe Feiern in der Zeit vom 26. April bis 10. Mai durchgeführt werden können. Die vergangenen Jahre haben erwieſen, daß viele Betriebe ihre Feiern nicht in der geplanten Weiſe durch⸗ führen konnten, weil es nicht möglich war, geeignete Räume in Gaſtſtätten zur Verfügung geſtellt zu erhalten. So ent⸗ ſtand oftmals auch ein erheblicher Ausfall für deutſche Gaſt⸗ ſtättenbetriebe, der in Zukunft vermieden werden kann. — U Bois Chabot ſtartet in der Badenia. Der im Beſitz des Oberſtltn. J. Bührer befindliche fünfjährige Franzoſe Bois Chabot ſoll beſtimmt ſein Engagement in der Badenia am 4. Mai erfüllen, und zwar unter dem Champion der franzöſiſchen Amateure, tn. M. Mathet. Bois Chabot ſtammt von dem Franzoſen Caligula, v. Town Guard, hat ſich auf der Flachen bewährt und gewann im Vorjahre zwei Hürden⸗ und ein Jagdrennen. Auch in dieſem Jahr zeigte er bereits eine nützliche Form und endete mehrfach placiert. Der Hengſt, der von W. Manby in Paris trainiert wird, hat in der Badenia 71 Kilo zu tragen. Aus dem Elſaß kom⸗ men der bereits in Baden⸗Baden gelaufene Rumilly und Baoul des Herrn E. Goeldlin. Rumilly könnte ſchon am erſten Tag im Preis der Baden⸗Badener Spielbank ſtarten, wäh⸗ rend ſich Baoul im Preis des Mannheimer Flughafens, einem Ausgleich 2, vorfindet, in dem er 48 Kilo erhalten hat. Schweres Unwetter au ber Bergſtraße. In den erſten Nachmittagsſtunden des Mittwoch ent⸗ lud ſich ein von ſtarkem Sturm und Hagelſchlag begleitetes Gewitter gerade über der durch ihren Obſtbau berühmten Bergſtraße, wo die Baumblüte bereits durch den mehrtägigen Regen ſchwer gelitten hatte. Die oft taubeneiergroßen. Hageltörner zerſtörten die Baumblüte faſt völlig und über⸗ zogen das Land in wenigen Minuten mit einer oft mehrere Zentimeter hohen Eisſchicht. — Eierſegen. Eine gewiß fleißige Eierlegerin iſt die Rhodeländerhenne des Züchters Karl Blümmel. Sie legte 3 Tage hintereinander Eier im Gewicht von 112 bis 115 Gramm. Blondes Haar bedarf wegen 0 seiner Empfindlichkeit beson- 12 derer Pflege. Man wäscht es daher nur mit Mitteln, dle A. e kein Hlkall und keine Kalkseife im Haar zurück- lassen und dafür sorgen, daß es nicht nachdunkelt, also mit Für Blondinen besonders zu empfehlen: Schwarzkopf-Schaumpon Sorte Kamille zu 20 Pf Schwarzkopf- Extra- Blond mit Blondverstärker zu 30 Pf. Sie dachte nur an den Kranken— nur daran, daß Lieſe⸗ lotte Mayburg die einzige war, die jetzt Hilfe bringen und dem armen, heimatloſen Fremdling das Sterben erleichtern konnte. Er hatte ſie ja ſo lieb. 3 Und deshalb mußte Lieſelotte kommen— mußte Mit⸗ leid haben. 5 In drängender Ungeduld ſchaute Annie Willinger auf die vorüberfliegende Landſchaft und wartete auf das Ende dieſer Fahrt.. Werra und Saſcha ſchauten ſich mit leuchtenden Blicken an, während Konrad Mayburg alle Einzelheiten ſeiner Er⸗ findung vorführte. Er war dabei von einem ſolchen Eifer, daß er den Triumph nicht ſah, der auf den Geſichtern ſeiner beiden Zuhörer deutlich zu erkennen war. 8 1 Saſcha ſtellte immer wieder neue Fragen, die Konrad Mayburg bereitwillig beantwortete. s 0 Er ſtrich ſich erregt über ſeine hohe Stirn, ſeine Augen flammten begeiſtert auf und zufrieden rief er: „Nun habe ich raſcher mein Wer 1 als ich es mir träumen ließ— auch der letzte Verſuch iſt geglückt und ich kann meine Erfindung ſchon in den nächſten Tagen der Oeffentlichkeit übergeben, ſobald alle meine Aufzeichnungen in Reinſchrift übertragen ſind.“ f Dabei ſchaute er mit einem leuchtenden Lächeln auf die Bogen nieder, die er in ſeiner Hand hielt und die mit vie⸗ len Aufzeichnungen bedeckt waren. 0 Saſcha kniff ein wenig die Augen zuſammen. „Wirſt du dieſe Arbeit ſelbſt übernehmen, Konrad, oder die Abſchrift einem Büro übertragen?“ 5 Da preßte Konrad Mayburg ängſtlich die Blätter an ſeine Brust, als fürchtete er, daß ſie ihm entriſſen werden könnten, und rief:„„ f Faortſetzung folgt.)„ 1 ee, Aus dem Gerichtsſaal Betrugsprozeß im Tabakhandel Jüdiſcher Tabakhändler vor Gericht. Mannheim. Vor der 1. Großen Strafkammer, die am Mittwoch zu einer Sontertagung zuſammengetreten ift, bat ſich in mehrtägiger Verhandlung der am 22. Januar 1911 in Mannheim geborene Konrad Hirſch zu verantwor⸗ ten. Die Anklage wirft ihm vor, daß er in 13 nachgewieſe⸗ nen Fällen Kunden dadurch betrogen, daß er unter Nen⸗ nung der Namen bekannter Tabakgemeinden genaue Anga⸗ ben über die Herkunft des Tabaks machte, obwohl er wußte, daß er Tabak aus den von ihm genannten Orten überhaupt nicht oder zum mindeſten nicht in ausreichender Menge be⸗ ſaß und auch nicht beſchaffen konnte. So hat er laut An⸗ klage, ohne die Käufer davon zu verſtändigen, billigeren und geringwertigen Tabak aus anderen Orten geliefert, den die Kunden der Anklage zufolge nicht zum gleichen Preis gekauft und abgenommen hätten, wenn ſie von dem Sach⸗ verhalt gewußt hätten. Auf dieſe Weiſe hatte ſich Hirſch einen Mehrgewinn von rund 15 700 Mark verſchafft. Seine Kunden hatte er dadurch um eben dieſe Summe geſchädigt. Auf ca. 250 Zentner 1934er Tabak Hagenbach zum Preiſe von 135 Mark je Zentner lieferte H eine Miſchung von drei Fünfteln Hagenbach und zwei Fünfteln Leimersheim. Er erzielte daben einen Mehrgewinn von rund 1659 Mark. Im zweiten Fall verkaufte der Angeklagte die gleiche Mi⸗ ſchung. Am 27. September und am 18. Oktober 1935 lie⸗ ferte er insgeſamt 103 Zentner des Gemiſchs, darunter rund 50 Zentner Leimersheimer. Der Ueberverdienſt habe 790 Mark betragen. Am 2. Oktober 1935 tätigte Hirſch einen Abſchluß auf Lieferung von ca. 100 Zentner 1935 Hardt⸗ grumpen zum Preiſe von 115 Mark ſe Zentner. Obwohl er wußte, daß er über eine ſolche Menge Hardtgrumpen nicht verfügte, lieferte er der Firma am 9. November 1935 eine Miſchung von 92 Zentner Tabak, darunter mindeſtens 35 Zentner Grumpen aus den Orten Reilingen, Kirchheim, Freiſtett, Schwerzheim, Sickingen, Flehingen, Menzingen und Landshauſen, deren Durchſchnittseinkaufspreis um min⸗ deſtens 8,50 Mark je Zentner geringer war als der Wert der Hardtgrumpen. Aehnlich ſollen die übrigen Fälle liegen Zu dem Prozeß, der 2—3 Tage beanſpruchen wird, ſind 12 Zeugen und vier Sachbverſtändige geladen worden.— Konrad Hirſch iſt der Sohn des Tabakhändlers Erwin Hirſch. Er iſt rein jüdiſcher Abkunft, 1920 zum evangeliſchen Glauben übergetreten. Nach e Volontärzeit in Lahr trat er in die Firma J. u L. Hirſch ein und über⸗ nahm die Geſchäftsführung anſtelle ſeines 1928 verſtorbenen Vaters. Die Familie Hirſch betreibt den Rohtabakhandel in Mannheim ſeit über 100 Jahren. Hirſch hat ſich am 16. De⸗ zember 1933, alſo lange nach der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus, mit einer ariſchen Gräfin Agnes 81 Eulenburg verheiratet. Er hatte ſeine jetzige Frau im rühſahr an der Handelshochſchule, wo die damalige Gräfin 75 Eulenburg Sprachen ſtudierte, kennengelernt. Die Ehe⸗ ſchließung, die gegen den Willen der Eltern der Braut er⸗ folgte, hat ſeinerzeit außerordentliches Aufſehen erregt. Bis. jetzt iſt aus der Ehe ein Sohn hervorgegangen. Intereſſant war es dann. wie der wegen Kraftfahrzeug⸗ Aagehenz und fahrläſſiger Körperverletzung vorbeſtrafte Angeklagte verſuchte, ſich auf echt jüdiſche Weiſe um alle er⸗ hobenen Beſchuldigungen und Vorwürfe herumzudrücken. Zwar gab er zu, die Täuſchungen formal begangen zu ha⸗ ben, aber er anerkannte nicht, daß er ſich hierdurch einen widerrechtlichen Vermögensvorteil verſchafft und ſeine Kun⸗ den qualitätsmäßig betrogen hat. In ſieben Fällen von den ihm zur Laſt gelegten 13 will er den Tabak gewiſſermaßen „als Probe“ verkauft haben. Er habe nur den Fehler be⸗ 950 gen daß er, wenn er etwa 1000 Zentner Tabak, in dem 50 Zentner Urloffen waren, verkaufte dieſe ganzen 1000 Zentner als Urloffen deklarierte. Hochintereſſant iſt eine Feſtſtellung des Geſamtum⸗ fatzes und des Gewinns des Juden Hirſch in den Jah⸗ ren 1934 bis 1936. Der Geſamtumſatz an eigener Ware be⸗ trug im Jahre 1934 909 000 Mark, 1935 1 442 000 Mare und 1936 1 340 000 Mark. Der Bruttogewinn bezifferte ſi 19934 auf 162 300 Mark, 1935 auf 266 275 Mark und 193 auf 314258 Mark. Obwohl der Geſamtumſatz im Jahre 1936 geringer war als im Jahre zuvor, war der Gewinn im Jahre 1936 um rund 550 000 Mark höher als im Jahre des größeren Geſamtumſatzes. Als erſter Sachverſtändiger wurde der von der Verteidigung geladene Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meiß⸗ ner⸗Karlsruhe gehört, der längere Ausführungen über Tabak⸗Einſchreibung machte. Immer und immer wie⸗ der ſucht ſich Hirſch in der Folge damit herauszureden, daß Tabakſorten, die ein gleiches Ausſehen hätten, auch quali⸗ tativ von derſelben Beſchaffenheit ſeien. Es wäre deshalb völlig gleichgültig, wenn er zu dem Hagenbacher Lei⸗ mersheimer Tabak gemiſcht habe, da Leimersheimer zu demſelben Diſtrikt gehöre. Dieſen Ausführungen wider⸗ ſetzten ſich jedoch die Sachverſtändigen und auch die Zeugen eindeutig. Sopiel ging jedenfalls aus der Behandlung des erſten Falles eindeutig hervor, daß es der Jude Hirſch darauf ab⸗ gelegt hatte, einfach ſeine Ware an den Mann zu bringen, 1 gleichgültig, unter welchen Umſtänden dies ge⸗ hehe. Der uneheliche Vater raubte ſein Kind. () Karlsruhe. Das Karlsruher Schöffengericht verur⸗ teilte den 27jährigen ledigen Oskar Oehler aus Durlach wegen Kindesraubs und verſuchter Abtreibung zu ſechs Monaten Gefängnis, den 26jährigen Robert Wacker aus Hohenbeckers⸗ bach wegen Beihilfe zur verſuchten Abtreibung und Beihilfe zum Kindesraub zu ſechs Monaten Gefängnis und die 21⸗ jährige ledige Mina Dietz aus Söllingen wegen verſuchter Abtreibung zu vier Wochen Gefängnis. Oehler hatte mit der Dietz ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Da er ſie nicht heiraten wollte und auch nicht daran dachte, für den Unterhalt des Kindes aufzukommen, fuhr er am 15. Februar mit einem Kraftwagen nach Söllingen und begab ſich mit ſeinem Freunde Wacker in die Wohnung der Mutter des vier Wochen alten Kindes. Er gab ſich den An⸗ Wut als wolle er ſeinem Freund das Kind zeigen. Die utter dachte nichts ſchlimmes und ließ den Freund das Kind auf den Arm nehmen. Auf ein Zeichen Oehlers ſprang Wacker dann aus der Wohnung in das bereitſtehende Auto, deſſen Motor noch lief. Oehler wehrte die Mutter ab und ſprang dann ebenfalls in den Wagen, worauf die Kindesent⸗ führer nach Durlach fuhren. Erſt unter Mithilfe der Polizei konnte der Mutter ihr Kind wieder zurückgegeben werden. Freiburger Schwurgerichtstagung.— Der Mord von Ebnet. Freiburg. Die erſte Tagung des Schwurgerichts Freiburg im Geſchäftsjahr 1937⸗36 beginnt Montag, den 27. April 1937. Für Dienstag, den 27. April, vormittags 8.30 Uhr ſteht der Mordfall von Ebnet bei Freiburg auf der Tagesordnung. Angeklagt ſind wegen gemeinſamen Mor⸗ des Julius Scherer aus Eſchbach(Amt Freiburg), Friedrich Volk aus Ebnet, Heinrich Mayer aus Wittental(Amt Frei⸗ burg), Leo Gallus Mayer aus Eſchbach und Amalia Sche⸗ rer, geb. Mayer, Ehefrau des Angeklagten Julius Scherer aus Eſchbach. In der Mordſache Scherer und Genoſſen ſind 26 Zeugen und zwei Sachverſtändige geladen. Die Verhand⸗ lung dieſes Falles wird vorausſichtlich zwei Tage daueen. Denkzettel für zwei brutale Rowdys. Freiburg. Ohne den Ueberfallenen zu kennen und ohne jeden äußeren Anlaß ſtürzten ſich die heute unter Anklage ſtehenden Julius Erwin Ruf und Auguſt Beha am 2. November 1936 auf einen des Weges kommenden Maſchiniſten und ſchlugen ihn gemeinſchaftlich mit den Fäuſten zu Boden. Während Beha den Unglücklichen am Boden feſthielt und auf ihm lag, verſetzte Ruf ihm mit dem Meſſer mehrere tiefe Schnittwunden und Stiche in Geſicht und Rücken. Das linke Auge wurde ſo ſchwer getroffen, daß ſich der Mißhandelte einer Operation in der Freiburger Chirurgiſchen Klinik unter⸗ ziehen laſſen mußte. Es beſtand lange Gefahr, daß er das Auge ganz verlieren würde; jedenfalls bleibt das Sehver⸗ mögen des augenärztlichen Sachverſtändigen für dauernd ſtark herabgeſetzt. Das Schöffengericht ging über den Strafantrag der Staatsanwaltſchaft hinaus und verurteilte Ruf und Beha zu je ein Jahr ſechs Monaten Gefängnis. Von der beantrag⸗ ten Unterbringung des Ruf in einer Verwahrungsanſtalt wurde nochmals abgeſehen; bei irgend einer Rückfälligkeit wird ſie unweigerlich über ihn verhängt werden. entbehrungen für die kxiſtenz der bemeinſchaft zu tragen, das iſt die firönung allen opferſinns. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Bau⸗ ernfunk; 8.10 Gymnaſtit; 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 22. April: 9.30 Seltſame Landſchaft; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepause; 16.50 Glückwunſch an Kinderreiche; 17 Lob des guten Hausſtandes; 17.30 Kleine Stücke für Gitarre und Klavier; 17.45 Der Wechſel, Erzählung aus dem Leben der Landhelferinnen; 18 Blasmuſik; 19 Berühmte Orcheſter; 20.10 Schön iſt das Soldatenleben, Militärmuſik; 21 Deutſche Weltſchau; 21.15 Beliebte Kapellen ſpielen zum Tanz; 22.30 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 23. April: 9.30 Sendepauſe; 10 Das Schiff und ſein Weg; 10.30 Die Himalaja⸗Expedition 1936; 10.45 Sendepauſe; 11.15 Pa⸗ kete wandern; 14 Muſikaliſches Allerlei; 14.30 Der Schatz im Dorfteich und Muhme⸗Märchen, zwei Märchenerzählun⸗ gen; 17.30 Rätſel⸗Bazillus, Hörfolge; 18 Konzert; 18.30 Sechſtes Offenes Liederſingen; 19 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feierabendmuſik; 20.10 Schwankende Geſtalten, heiteres Funkbild; 21.10 Darf ich bitten?, Tanzmuſik! Samstag, 24. April: 9.30 Sendepauſe; 10 Der beſte Orden, den ich weiß, iſt eine Hand voll Schwielen, Hörfolge; 10.30 Sendepauſez 11.15 Für dich, Bauer; 15 Rudolf Berthold, Hörfolgez 15.45 Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Lucienne Boyer ſingt; 18.4 Erzeugungsſchlacht; 19 Wunſchkonzert; 20.10 Alles um Liebez 22.30 Tanzmuſik. 5 Reichsſender Frankfurt: Donnerstag, 22. April: 9.50 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 16 Kleine Konzertſtunde; 16.30 Un⸗ terhaltungskonzert; 17.30 Unvergeßliche Kindheit, Erinnerun⸗ gen und Erkenntniſſe; 17.45 Das aktuelle Buch; 18 Blaskon⸗ zert; 19 Ein Schifflein fährt gen Südoſten, volksdeutſcher Liederreigen; 20.10 Volksmuſik und Volkslieder aus dem Weſterwald; 21 Holzappel, Volksſtück aus dem Weſterwaldz 22.35 Tanzmuſik. Freitag, 23. April: 11 Tummelſtunde, Mutter turnt mit dem Kind; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Landfunk; 15.15 Höhe Ziele, Er⸗ lebnisberichte; 15.30 Wiesbadener Maiwochen; 17.30 Flug⸗ planmäßig über dem Nordatlantik, Erlebnisbericht; 17.45 Deutſche Arbeiter erlebten Rumänien; 18 Muſik aus Dresdenz 19 Anterhaltungskonzert; 20.10 Orcheſterkonzert; 22.30 Tanz⸗ muſik.. Samstag, 24. April: 9.30 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.40 Kolon⸗ nadeneinweihung in Wiesbaden, Funkbericht; 11.50 Land⸗ funk; 15.15 Wir bemerken dazu.. 15.30 Ein Stück Schwäl⸗ mer Heimat; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Aus der Welt des Sportbuches; 18.15 Sportſchau; 18.30 Pio⸗ niere ſind ſtets munter, Militärkonzert; 19.30 Wochenſchauz 19.55 Ruf oer Jugend; 20.10 Rund um die Liebe in Ge⸗ ſang, Muſik und Tanz; 22.20 Oſtpreußenfahrt 1937, Fahrer⸗ appell: 22.40 Tanzmuſik. Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 22. April, 20 Uhr, Ende nach 22,15 Pyr: Miete D 22 und 2. Sondermiete D 11: Towariſch. Komödie von Jaques Deval. Deutſche Bearbeitung Curt Goetz. Freitag, 23. April, 20 Uhr, Ende nach 22,30 Uhr: Miete F 22 und 2. Sondermiete F 11: Heinrich⸗von⸗Kleiſt⸗ Abend: Amphitryon. hierauf: Der gerbro⸗ Nd f ee Kaffee iſt eine Spezialität meines Hauſes. Täglich friſche Röſtungen in eigener Großröſterei. unbedingt erforderlich. CCCCC(CCc(0ãé ͤ ͤdddddßßGdßßGßcGddßGßGßßßcßcccccccßcßßcßccßc( ö Verſammlungs⸗ Kalender. 9 J ooo Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe im Kolpingshaus. Abfahrt ab Rathaus 8.21 Uhr; Radfahrer 8.15 Uhr am„Reichsadler“. In Anbetracht des bevorſtehenden Konzertes iſt pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Gute Miſchungen, GSammel⸗Anzeiger Uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verhoufsgenoſſenſchaft. Gaatkartoffeln. Böhms Allerfrüheſte, Voran, Goldwährung, Nord⸗ oſt gelb, Panaſſia und Ackerſegen vorrätig. Anmeldungen zur Lieferung von chene Krug. Feedee lee oren helfen puren! 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Heute letzter Termin für Anmeldungen zur Reichs⸗ nährſtands⸗Ausſtellung nach München. Spä ßere Anmeldun⸗ gen können nicht mehr berückſichtigt werden. Der Ortsbauernführer. Landjugend, Abt. 1D. Die Anmeldungen für den Ausflug müſſen bei unſerem Schriftführer Oskar Hartmann gemacht werden, da wir die Ortsjugendwart. Meldung abſchließen müſſen. gelbfleiſchigen Speiſekartoffeln müſſen ſofort gemacht werden. Beſtellungen auf Amoniak und Trockenſchnitzel werden im Lager entgegengenommen. Der Verteilungsplan über den Tabakanbau für das Jahr 1937 liegt von heute Donnerstag, den 22. April bis einſchl. Samstag, den 24. April 1937, jeweils von vormittags 9 bis 12 Uhr auf dem Rathaus hier, Zimmer Nr. 3, auf und können die Tabakpflanzer daſelbſt die ihnen zugeteilte Tabakanbaufläche einſehen. Einſprachen gegen die Zuteilung ſind mit entſprechen⸗ der Begründung bis ſpäteſtens Samstag, den 24. April 1937, vormittags 12 uhr, auf dem Rathaus Zimmer 3 ab⸗ zugeben. Die Einſpruchsgebühr mit 5.— RM. iſt ſofort da⸗ ſelbſt zu bezahlen. 5 2 Wir dlrucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Gahungen, ſowſe alle ſonffigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Oruckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Veckar-Bete- Druckerei 3 Stück. 10 EIER jet zt billiger Stück ab. 09 O. Rab. 3% Rabatt tit Ausnahme weniger Artikel, Heute friſchgebrannten 0 licorg Röler. Kiten Herd weiß emailliert, Zimmer ofen emailliert 4 zu verkaufen. 1 Freiburgerſtr. 60 Taglohn- Lettel 5 ere eee ee eg ur ere r erg e für Bauhandwerker weiße Leghorn,(nach rebhf. J aliener, vorgeschrieb. Rhodeländer städt. Muster) zu haben bei zu haben Großmann, in der Meßgkircherſtr. 6. Reckarbote-Druckere: seniren büͤngt ben! 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Invigz udusgengeuehva add nm Jepsen Spibup! zuv 10 aun Apes ien sbuvluv ug 8e Bud qa dean opu a0 go eh eee zo nd alpine due zipmobs soon 914 udboß gquvineg N ee ben bungen usbem unu 1e oc nf! 0 00 u 1e ug geek Uleulſe iu amo uuf ul 0g b eee un ee e; elemaeppnibun enam! 20. Kapitel. Eines Morgens, als die Gatten wie gewöhnlich zu⸗ ſammen das Frühſtück eingenommen hatten, wobei nur die gleichgültigſten Worte gewechſelt worden waren und Armgard bleich und teilnahmslos wie immer daſaß, riß ihm die Geduld. „Armgard— komm mit mir hinaus in die Felder!— Draußen grünt und blüht alles und— du biſt ſo lange nicht mit mir gekommen.“ Es durchſchauerte ſie, ein heißes Verlangen, ſeine Bitte de erfüllen, packte ſie. Nur einmal vergeſſen, einmal wie⸗ er froh genießen können, wie einſt! Aber ſchon im näch⸗ ſten Augenblick ſchüttelte ſie entſagungsvoll den Kopf. „Nein, nein— laß mich— ich kann jetzt nicht!“ „Warum nicht?“ Er bebte vor innerer Erregung. Sie ſah zu Boden, ihre Lippen bewegten ſich, aber ſie fanden die Antwort nicht. Da kam er ihr zuvor: „Du willſt nicht,“ ſagte er mit ſeltſam gepreßter Stim⸗ me,„du willſt dich mit Gewalt allem verſchließen, was dir Freude machen könnte und— mir dazu! Armgard, das— kann ſo nicht weitergehen, das muß dich und mich zer⸗ mürben. Gewiß haben wir ſchwer zu tragen, aber ich hatte gehofft, unſere gegenſeitige Liebe würde uns darüber hin⸗ weghelfen, doch alle meine Liebe vermag dein Weſen nicht zu wandeln, im Gegenteil, du verſchließt dich immer mehr, ja, es kommt mir oft vor, als zitterſt du vor einem Allein⸗ ſein mit mir. Du lebſt an meiner Seite rein äußerlich, dein innerer Menſch und deine Gedanken gehen Wege, weitab von mir. Dafür— kann ich nur eine Erklärung finden: Du quälſt dich mit Selbſtvorwürfen, du wankſt und ſchwankſt in deinem Empfinden und kannſt dich doch nicht zu einem entſcheidenden Schritt entſchließen.— So— ſo will ich dir helfen, Armgard.“ Hier ſchwankte ſeine Stimme und brach. Doch ſchnell war er wieder Herr über ſich und fuhr beherzter fort:„Ich habe ſchwer gelitten, ſeit ich nach Burgsdorf zurückgekehrt bin, und doch noch immer gehofft bis— zum letzten. Hart und bitter habe ich gekämpft, ehe ich dir das ſagen konnte, was— ich dir jetzt ſagen muß, wollen wir beide uns nicht länger in einem unhaltbaren Zuſtande aufreiben: Arm⸗ gard— fühlſt du dein Gewiſſen Gert gegenüber beſchwert — liebſt du ihn noch— ſo— ſo kehre zurück zu ihm— ich— gebe dir— den Weg frei.“ Ganz entgeiſtert ſtarrte Armgard ihren Gatten an, als begriffe ſie ſeine Worte nicht, als hätte ſie nicht recht ver⸗ ſtanden. „Bernfried!“ ſtammelte ſie hilflos und verwirrt und preßte die Hand auf das Herz, das ſeinen Schlag ausge⸗ ſetzt zu haben ſchien. Aber er hörte ſie nicht mehr! Am Ende ſeiner Selbſtbeherrſchung rannte er hinaus in den Wald. Niemand ſollte ſehen, was in ihm tobte, nie⸗ mand ſollte den wahnſinnigen Schmerz erkennen, der ihn verzehrte. Erſtarrt und verſteinert verharrte Armgard nach ſei⸗ nem Fortgehen noch einen Augenblick auf ihrem Platz, dann brach ſie mit einem erſtickten Aufſchrei zuſammen.— „Stunden dauerte es, ehe Bernfried zurückkehrte. Ohne ſeine Mutter zu begrüßen oder nach Armgard zu fragen, ging er in ſein Zimmer und ſchloß ſich ein. Sein tolles Umherlaufen draußen im Walde hatte den Sturm in ſei⸗ ner Bruſt nicht beſänftigen und den wütenden Schmerz nicht betäuben könnnen. Er ſah bleich und verſtört aus. Nun hatte er alles verloren, ſein Glück war dahin! 390 galt ihm noch das Leben? Es war vernichtet, ge⸗ rochen.— Jetzt erſt vermochte er ſich recht in Gerts Lage hinein⸗ zudenken,— nur hatte ſich der Spieß umgekehrt und ihn traf das Los des Entſagenden. So furchtbar ſchwer hatte er es ſich nicht gedacht und er begriff Gerts Verlangen nach der Erlöſung nur zu gut. Sollte er wie Gert hinaus⸗ gehen?“ Dieſer Gedanke belebte ihn, war ihm ein Troſt. Wenn er ſich freiwillig ſtellte, ſich zu den Fliegern meldete, dann mußte man ihn nehmen. Daran hinderte ihn ſein ſteifes Knie nicht, und das Vaterland, das vor die Frage des Seins oder Nichtſeins geſtellt war, brauchte jetzt je⸗ den Mann und jede Kraft. Er wollte noch heute den Antrag ſtellen. So wie er kraftvoll das Band zwiſchen ſich und Arm⸗ gard zerſchnitten hatte, ſo wollte er auch bis zum Ende kraftvoll ausharren. Seine Ehe hatte ihm nur ein kurzes Glück gegeben, das er nun abtreten mußte an den anderen, der ältere Rechte beſaß. Wenn es nur nicht ſo bitterſchwer wäre: das Entſagen und Aufgebenmüſſen! Für Armgard war es vielleicht eine Befreiung und Erlöſung aus ihrem Zwieſpalt, daß er ſie freigegeben hatte. Sie hatte ihm nicht widerſprochen und es hingenommen. So mußte ſie Gert mehr lieben als ihn. Trotzdem würde es ihr ſchwer werden, ihn zu verlaſſen, das wußte er— es würde ſie ſchmerzen, ihm wehtun zu müſſen. Aber ſie ſollte nicht merken, wie weh es tat.— Morgen ſchon wollte er nach Berlin gehen und die nötigen Schritte einleiten. Das befreite ſie beide von aller un⸗ nötigen Qual. Doch zwiſchen alle Entſchlüſſe, die er faßte, um ſich ſelbſt abzulenken und zu beruhigen, drängte ſich gebieteriſch der wahnſinnige Schmerz und forderte ſeine Rechte. Er ſchüttelte an ihm, wühlte ſein ganzes Sein bis in ſeine Grundtiefen auf. Den Kopf in beide Hände auf den Schreibtiſch geſtützt, ſaß Bernfried und vergaß Zeit und Ort darüber. Da klopfte es leiſe an die Tür, er vernahm es nicht. Erſt beim ſtärke⸗ ren Klopfen ſtand er auf, um zu öffnen. Sein alter grauhaariger Diener ſtand vor der Tür. „Ein Brief für den Herrn Grafen.“ Bernfried nahm ihm den Brief ab. „Gut, Friedrich.“ Damit ſchloß er die Tür wieder und ging an ſeinen Schreibtiſch zurück. Den Brief legte er acht⸗ los auf die Platte und verſank wieder in ſein dumpfes Brüten. Wie zufällig ſtreifte ſein Blick nach einer Weile die Aufſchrift des Briefes und die riß ihn jäh aus ſeiner Ver⸗ ſunkenheit. Das war doch Gerts Handſchrift! Was wollte Gert von ihm? Ach richtig— er entſann ſich. Er ſollte ihm ſeinen Jungen bringen, wenn er wie⸗ der hinauszog. Nun war es wohl ſo weit; in den langen Wochen konnte Gert wieder völlig geneſen ſein. Nun mußte er ſein Verſprechen halten. Aber— ein Schreck packte ihn — durfte er das noch— war Armgard nicht die Nächſte dazu, da ſie doch ſowieſo zu ihm zurückkehren wollte? Ein Stöhnen brach aus ihm heraus. Er hatte keinen Teil mehr an dem Kinde, keinen Teil an Armgard; er durfte es Gert nicht bringen. Wieder wollte ihn das raſende Weh überwältigen, aber er biß die Zähne zuſammen und zwang nieder. was an ihm riß. (Schluß folgt) Ein ſeltſamer Zweikampf Ein abenteuerliches Erlebnis hatte kürzlich ein Tau⸗ cher bei Meſſina. Er hatte kaum den Meeresgrund er⸗ reicht, als er plötzlich von mächtigen Armen umklammert wurde. Sie gehörten einem rieſigen Polypen, der ihn zu erdrücken drohte. Erſchrocken gab der Taucher ſofort das Notſignal. Als er heraufgezogen wurde, kam der Polyp mit und machte alle Anſtrengungen, den Taucher zu zer⸗ quetſchen. Man mußte ihn auf Deck Stück für Stück von dem Taucher abhacken, der zwar unverletzt gebließen war, aber einen ſchweren Nervenſchock erlitten hatte. Das Hexenmehl Der Bärlappſamen führt im Volksmunde den Namen Hexenmehl. Beſtreut man damit ein Brett und läßt dann darauf einen Tropfen Waſſer fallen, ſo bleibt das Brett unbenetzt. Der Waſſertropfen zerfließt nicht, ſondern be⸗ hält ſeine Kugelform, in der man ihn auf dem Brette durch entſprechende Schwenkbewegungen herumrollen laſ⸗ ſen kann. Beſtreut man den Boden eines Siebs mit Bär⸗ lappſamen, ſo kann man darin Waſſer herumtragen. Wenn man mit unbenetzter Hand einen Gegenſtand aus dem Waſſer herausholen will, reibt man ſich vorher Bär⸗ lappſamen gut in die Hand oder beſtreut damit die Waſ⸗ ſeroberfläche. Jedes Gewebe(3. B. ein Taſchentuch) wird waſſerdicht, wenn man es gut mit Bärlappſamen durch⸗ dringt. Dieſe Eigenſchaft des Bärlappſamens läßt ſich zu manchem verblüffenden Zauberkunſtſtück verwenden. Vom Bild 8 ur Liebe Ein Tatſachenbericht von Arthur von Niha Keine Lieblingsfrau des Maharadſcha. Ein Mahadadſcha wandelte einſt mit ſeinem Gefolge durch eine Münchner Kunſtausſtellung und blieb gefeſſelt vor einem Bilde ſtehen, auf dem ein liebliches blondes und blauäugiges Mädchen als Frühling verkörpert war. „Wer iſt das ſchöne Mädchen?“ fragte der Maharadſcha den Direktor der Ausſtellung, der ihn begleitete. „Ich weiß es nicht, Hoheit,“ erwiderte der Direktor. Mit dieſer Auskunft gab ſich jedoch der Inder nicht zu⸗ frieden. Er ließ den Namen und die Adreſſe des Malers aufſchreiben, der das Bild geſchaffen hatte. Dann fuhr er geradenwegs von der Ausſtellung zu dem Maler hin. Hier fragte er wieder nach dem Namen des Mädchens. Aber der Maler wollte ihn nicht nennen.„Es iſt kein Be⸗ rufsmodell, Hoheit,“ ſagte er. „Wenn Sie mir den Namen nennen, kaufe ich Ihr Bild für zwanzigtauſend Mark,“ erwiderte der Maharadſcha. „Außerdem bin ich bereit, nur in Ihrer Gegenwart mit dem Mädchen zu ſprechen.“ Nun war der Maler einverſtanden und holte das Mädchen, das die Tochter eines benachbarten Handwer⸗ kers war. g Entzückt ſah der Inder, daß das Original noch ſchöner und lieblicher war als das Bild. Von Leidenſchaft entbrannt, ſuchte er den Vater des jungen Mädchens auf und bot ihm eine fabelhafte Geld⸗ 8 0 wenn er ihm die Tochter für ſeinen Harem über⸗ teß. Der biedere Handwerker machte kurzen Prozeß und warf empört den Verſucher hinaus. Vergebens ſchickte der Maharadſcha noch mehrere Un⸗ terhändler aus, die immer höhere Preiſe boten. Schließ⸗ lich mußte er das Zweckloſe ſeiner Bemühungen einſehen. Zornig reiſte er ab und konnte es nicht begreifen, daß ein deutſches Mädchen nicht für ſein vieles Geld zu haben war. Zu ſpät. Tragiſcher war das Schickſal des Erben eines reichen engliſchen Adelsgeſchlechts. Er ſah auf der Londoner Kunſtausſtellung das Bild⸗ nis eines Mädchens, deſſen ſchönes Geſicht mit ſeinem gol⸗ denen Lockenhaar ſofort ſein Herz gewann. Nachdem er das Bild gekauft hatte, ſuchte er nach dem Maler, den er endlich in einem weltentlegenen Dorfe in Wales aufſtöberte. Schmerzlich betroffen erfuhr er von dem Künſtler, daß es das Bildnis ſeiner Schweſter war, die wenige Wochen vorher an einem Herzſchlage verſchieden war. Antröſtlich zog ſich der junge Mann von der Welt zu⸗ rück. Tag und Nacht dachte er räumeriſch an das ſchöne Mädchen, das durch ein grauſames Schickſal zu früh aus dieſer Welt gegangen war. Die beſorgte Familie ſchickte den jungen Mann auf eine Weltreiſe, damit er durch neue Eindrücke vergeſſen lernen konnte. Er blieb jahrelang aus, aber das holde Geſicht der Toten begleitete ihn auf jedem Schritt. Heimgekehrt ſuchte er Ablenkung in der Arbeit. Aber er wurde das ſchöne Mädchenantlitz nicht los. Er verlor darüber ſeine ehedem blühende Geſundheit, bis er als junger Dreißiger ſtarb. Die Sehnſucht nach der Verlore⸗ nen hatte ihn aufgezehrt. Ihr Bild wurde auf ſeinen Wunſch mit ihm begraben. Die wiedergefundene Jugendliebe. In der Pariſer Kunſtausſtellung blieb ein tropenge⸗ bräunter, militäriſch ausſehender Herr mittleren Alters wie angewurzelt vor einem Bilde ſtehen, das unter dem Titel„Mutterglückk eine Mutter mit ihrem Kinde dar⸗ ſtellte. Starr betrachtete er die anmutige Frauengeſtalt, als wäre ſein Blick daran feſtgebannt. Erſt nach geraumer Zeit riß er ſich davon los, wäh⸗ rend ſich bereits Neugierige um ihn zu ſammeln be⸗ gannen. a Er ſchob die Leute auseinander und eilte in das Aus⸗ ſtellungsbüro. f „Iſt das Bild Mutterglück verkäuflich?“ fragte er eifrig. „Wir haben keinen Verkaufsauftrag,“ erwiderte der Sekretär.„Der Künſtler iſt tot. Seine Witwe hat das Bild auf unſere Bitte der Ausſtellung überlaſſen.“ „Vielleicht läßt die Dame mit ſich reden,“ erwiderte der Fremde. „Verſuchen Sie es!“ entgegnete der Sekretär und gab ihm die Wohnadreſſe der Künſtlerswitwe. Der Fremde ſuchte ſofort die Dame auf und erblickte in ihr nicht nur das Modell des Bildes, ſondern— was 515 ihn weit wichtiger war— auch ſeine Jugendgeliebte, ie er ſchon im Bilde wiedererkannt hatte. Er hatte ſie als mittelloſer Leutnant kennen und lie⸗ ben gelernt. Als er ihre Gegenliebe errungen hatte, hielt er bei ihrem Vater an, der als General ſein Vorgeſetzter war. Jedoch der Vater wies den armen 1 ab, der nichts als ſeine Leutnantsgage zu bieten hatte. Die Tochter wollte nicht ohne den Segen des Vaters heiraten und fügte ſich ſchließlich in ſeinen Wunſch. Der Leutnant ließ ſich nach Indien verſetzen, wo er bald darauf für ſein tapferes Verhalten im afghaniſchen Feldzug außer der Reihe zum Hauptmann befördert wurde. Durch die Kriegsauszeichnung war ihm eine beſſere Laufbahn in ſeinem Berufe geſichert. Er hoffte daher, daß er nun als Werber mehr Gegenliebe beim Vater des ge⸗ liebten Mädchens finden würde. Doch dieſe Hoffnun wurde durch die Nachricht von ihrer Vermählung mi einem Maler zerſtört, der gerade in Mode ſtand und große Summen verdiente. Der Vater hatte dieſen Bewerber ſeiner Tochter zugeführt, weil er dadurch ihre Zukunft ge⸗ ſichert glaubte. Als der General bald darauf einem alten Herzleiden erlag, trat ſein Beweggrund zutage. Durch ſeine Hinter⸗ laſſenſchaft wurden gerade noch die Koſten ſeines Begräb⸗ niſſes gedeckt. a Der abgewieſene Freier verzichtete auf jedes fernere Liebesglück und widmete ſich ganz ſeinem militäriſchen Be⸗ ruf. Er kam in den indiſchen Generalſtab und wurde als junger Vierziger bereits General. l etzt trat er ſeinen erſten Urlaub nach der Heimat an, die er all die Jahre gemieden hatte, um die Geliebte nicht als die Frau eines anderen zu ſehen. Auf der Durchreiſe hielt er ſich in Paris auf und fand hier durch den Beſuch der Kunſtausſtellung die unvergeſ⸗ ſene Jugendgeliebte als Witwe wieder. Nun konnten die Hochzeitsglocken läuten, bei deren Klang dieſer Lebensroman ein glückliches Ende erfuhr. In der zweiten Generation. Auf der Wiener Weltausſtellung erregte ein kleines Bildchen die Aufmerkſamkeit eines Beſuchers, der nach faſt einem Vierteljahrhundert zum erſtenmal wieder in ſeine Vaterſtadt zurückgekommen war. f Das Bild zeigte auf einer ſonnenbeſchienenen Wieſe eine elfenhafte Mädchengeſtalt, die unter einem großen Strohhut mit enzianblauen Augen ſehnſüchtig in die Welt blickte. Entzückt ſah der Fremde an ihr das Ebenbild eines Mädchens, das er 5 einem Vierteljahrhundert geliebt hatte. Er war damals junger Werkmeiſter in einer Fa⸗ brik. Kurz vor der Hochzeit gab es in ſeinem Betriebe einen Streik, der zu einem Handgemenge mit der Polizei