1d Nechkar⸗Bote(2. Blatt) Für Ruhm und Ehre des Reiches In der Arbeit äußert ſich die ſchöpferiſch geſtaltende Kraft des einzelnen Menſchen und des geſamten Volkes Aus ihr entſpringt die Leiſtung, die dem Schaffenden ſeinen Platz im Geſamtleben der Nation zuweiſt. Die Nation wiederum wird im Selbſtbehauptungskampf der Völker nur dann beſtehen können, wenn jeder Volksgenoſſe ſeine tägliche Arbeit als Dienſt am Ganzen begreift und bereit iſt, jeden Einſatz für die Nation zu wagen. Arbeit und Nation gehören zuſammen, denn ſie be⸗ dingen einander. Wir erlebten in den Monaten des deut⸗ ſchen Aufbruchs nicht nur eine politiſche Umgeſtaltung, ſondern eine grundſätzliche Wandlung des Denkens und Fühlens auf allen Lebensgebieten. Nicht mehr der ein⸗ zelne Menſch ſteht im Mittelpunkt, ſondern die Nation. Wir ſind immer ein arbeitſames Volk geweſen, aber wir juchten in der Arbeit uns ſelbſt zu dienen. um Wohlſtans ind Reichtum zu erwerben. Wir wußten keinen Dank nehr für ihren Segen, weil ſie manchen nur Mittel war ind vielen zum Fluch wurde. Es war kein Geringerer ils Wilhelm Heinrich Riehl, der ſeinerzeit das Lob der geutſchen Arbeit kündete, weil er den Verfall der deutſchen Arbeitsgeſinnung vorausahnte. Während Tauſende ſat, ind reich wurden, darbten Millionen, verloren den Glau⸗ den an den Inhalt ihres Lebens und verfielen mit der Ahnungsloſigkeit ihres jungen Standes artfremden Ele⸗ menten, die Haß und Neid in ihre Seelen ſtreuten. Nicht kur der Kapitalismus, ſondern auch der Marxismus ſah im dem deutſchen Arbeitsmenſchen einen Mechanismus ohne Seele, der irgendwo eingeſetzt wurde, um fur ſich die Vorausſetzungen zur materiellen Lebenserhaltung zu ſichern. So mußten wir unſeren Weg gehen durch die harte Zeit des Klaſſenkampfes, der inneren Entfremdung untereinander und des Eigennutzes. Arbeit und Nation waren zwei Größen, die in loſer Beziehung zueinander ſtanden und ſich nicht zu einer kraftvollen Einheit ver⸗ banden. Dann kam der große Krieg. Das Volk wurde erfüll von einem gewaltigen Willensſtrom. Die Menſchen hör⸗ ten auf den in ſolchen Zeiten elementar hervorbrechenden Urinſtinkt und beſannen ſich wieder auf die Gemeinſam⸗ keit ihres Seins. Das tiefe Erlebnis der Front hat unſer Volk neu geformt. Es hat alte, überlebte Wertmaßſtäbe und Lehren zerſtört. Das deutſche Volk begann, ſich in ſeinen Tiefen grundlegend zu wandeln; aber es bedurfte vieler Jahre, bis die erſtarrte Form des volksfremder Weimarer Unſtaates von dem unaufhaltſam wachſenden Strom eines neuen Glaubens und junger Kraft einer in den Stahlgewittern des Weltkrieges gehärteten Genera⸗ tion fortgeriſſen werden konnte. Dem deutſchen Volke erſtand ein Führer, der die Grundlagen eines neuen Staates der Macht und der Ehre ſchuf. Adolf Hitler hat in ſeinen großen Reden, die noch Generationen nach uns den Weg weiſen werden, immer wieder den Wert der Arheit betont. Jeder deutſche Menſch wird danach bemeſſen werden ob er durch ſeine Arbei dem Volle dient oder nicht Nur die Leiſtung gilt als Wertung für jeden Volksgenoſſen. Damit wird die Arbeil wieder zur Ehre. Jeder deutſche Arbeitsmenſch iſt als gleichgeachteter Volksgenoſſe eingegliedert in das Geſamt⸗ daſein der Nation. Er wird nicht danach gefragt werden was und wo er ſchafft, ſondern mit welchem Ernſt unf welcher Hingabe er ſeine Pflicht erfüllt. Die geiſtig ſeeliſche Erneuerung unſeres Volkes kann nur von de! Arbeit her geſchehen, weil in ihr all die Kräfte zuſammen⸗ fließen, mit denen der Menſch dem Gemeinweſen, in das er hineingeboren wurde, dient. Wir wollen wieder ler⸗ nen, auch in unſerer täglichen Kleinarbeit einen Dienſt zu erkennen, der uns am Leben der Nation teilhaben läßt Beruf und Menſch müſſen wieder zu einer Einheit wer⸗ den. Nicht der Menſch an ſich hat einen Wert. Er emp⸗ fängt ſein Lebensrecht erſt aus dem Adel der Arbeit, die r in Verantwortung vor den Lebensgeſetzen ſeines Volkes in Treue verrichter. Vas iſt das neue Ethos der Arbelt, wodurch der Nationalſozialismus aus getrennt nebenein— anderlebenden Einzelmenſchen wieder ein Volk ſchmieden will. Das iſt jene Geſinnung, die dem Gedanken des deutſchen Sozialismus zugrunde liegt, den voll zu ver⸗ wirklichen ſich die deutſche Jugend zum Ziele ſetzte. Das iſt der neue Lebensrhythmus, der die Menſchen des Arbeitsdienſtes erfüllt. Arbeit und Nation haben ſich wiedergefunden. Wir kommen den Quellen unſeres We⸗ ſens wieder nahe. Es geht eine ehrliche Beſinnung durch anſer Volk auf das, was das ewige Leben der Nation zon uns fordert: zu arbeiten und zu kämpfen für den Ruhm und die Ehre des Reiches. 9 Deutjcher Mai Aus weißen Nebeln wächſt ein neuer Morgen. Es glüht und flimmert. Hinter lichten Schleiern Liegt ahnungsſelig noch ein Glück verborgen, Das aus dem Dunkel drängt zu ſeligen Feiern. Da teilen ſich, vom Sonnenlicht getroffen, Die lichten Schleier. Golden überflutet Iſt es, als ſtünd' der weite Himmel offen, Die ganze Welt vom Gotteslicht durchflutet. Und in des Maientaues Diamantblinken Neigt eine holde Jungfrau ſich zur Erde Und will den reinen Himmelsſegen trinken, Daß ihre Jugend maienſelig werde. Und in den Lüften iſt ein helles Klingen, Ein duftend Blühen über allen Landen, Und in den Herzen ſiegesfrohes Singen: Der deutſche Mai iſt herrlich auferſtanden! Tag der Arbeit— Ehrentag der ſchaffenden Frau NS. Der 1. Mai iſt der Tag des ſchaffenden Men⸗ ſchen. Früher ein Symbol marxiſtiſchen Klaſſenkampfes iſt er heute Sinnbilb geeinten Wollens und gemeinſamen Erlebens. Nicht mehr„rote“„gelbe“ oder„ſchwarze“ Ar⸗ beiter ſtehen ſich und den Unternehmern gegenüber, ſon⸗ dern Arbeitskameraden und Arbeitsbeauftragte hören Seite an Seite die Rede des Führers, der zu ſeinen deutſchen Ar⸗ beitern vom Sinn der nationalen Arbeit ſpricht. Zu den Millionen, die dieſen Tag feſtlich begehen, ge⸗ hören auch die vielen deutſchen Frauen, die im Erwerbs⸗ leben ſtehen. Er iſt auch ihr Ehrentag. Und wieviel mehr entſpricht es ihrem Weſen, ihn wirklich als Feiertag zu geſtalten und zu erleben, als mit Liedern des Haſſes auf den Lippen, das Banner der Internationale in den Hän⸗ den, durch die Straßen zu ziehen und die drohend geballte Fauſt hochzuhalten. Erinnern wir uns doch einmal an die Umzüge und Maffeiern, an die„roten Weiber“, die mit blauen Bluſen oder grauen Windjacken mit zerzauſten Haaren neben den Männern herliefen, oft Kinderwagen vor ſich herſchiebend und ein paar Kinder an der Hand hal⸗ tend, die ſchreiend mitgezogen wurden. dente ſcheint uns dies Bild wie ein böſer Spuk, aber w⸗ icht noch vor unf Lahren Wirtlichteit? Wir wollen doch nicht immer o ſchnell vergeſſen, beſonders nicht, wenn eine ſo grund⸗ egende Wandlung vor ſich gegangen iſt wie hier. Grimm(Foto⸗Expreß)— M. Nie wieder wird man deutſche Frauen ſo ſehen. Die Aufmärſche des Tages der nationalen Arbeit ſind keine Umzüge des Haſſes. Die Arbeiterin aus Fabrik und Kon⸗ tor geht feſtlich gekleidet in den Reihen ihrer Kameradin⸗ nen durch die geſchmückten Straßen als Glied einer Ge⸗ meinſchaft, die vom gleichen Wollen beſeelt iſt, dem Wollen für Deutſchland zu arbeiten. 11,5 Millionen deutſcher Frauen arbeiten in den ver⸗ ſchiedenſten Berufen für ihr Volk. Es gibt kaum einen größeren Betrieb, der keine Frauen beſchäftigt. Und be⸗ trachtet man am 1. Mai die Gefolgſchaften, ſo ſieht man wie zahlreich oft die weiblichen Mitglieder ſind. Es iſt dabei intereſſant, feſtzuſtellen, daß die Frau eigentlich nur in den Arbeiten eingeſetzt wird, die ihr weſensgemäß ſind. Dazu gehören vor allen Dingen diejenigen Arbeiten, die fel er, 990 die Technik ſie 100 abnahm, von der Hausfrau elbſt verrichtet wurden. Alſo zum Beiſpiel das Haltbar⸗ machen von Früchten und Gemüſen, von Fleiſch und von Fach das Spinnen und Weben, die Kerzenherſtellung und noch viele hundert Dinge mehr. Die Induſtrie holte ſich zu all diefen Fabrikationszweigen die Frauen, deren geſchickle Hände ſie trotz der Maſchinen nicht entbehren konnte. Und ſe kamen auch, da ſie nun im Haus ja all das nicht mehr 12 brauchten, was ſie im Laden um vieles billiger einkaufen konnten. Aber auch zu anderen Arbeiten, die Fine der fo und Geſchicklichkeit vorausſetzen und die erſt mit der fort⸗ ſchreitenden Technik auftraten, wurde die Frau herange⸗ ogen. Mit unermüdlichem Fleiß und 9155 Ausdauer bal ſie ſich in die Arbeil in Fabrik und Büro hineingefun⸗ den. Sie iſt unentbehrlich geworden. Am Tag der nationalen Arbeit ehrt das Volk auch ſeine chaffenden Frauen Es denkt dabei vor allem auch an diejenigen, die um der Erhaltung ihrer Familie willen ar⸗ beiten, die eine doppelte Aufgabe haben, Mütter, die tags⸗ über an der Maſchine ſtehen oder im Büro ſitzen und die abends erſt dazu kommen, ihren Haushalt zu beſorgen. Das deutſche Volk gibt ihnen allen durch die Feier des 1. Mai die verdiente N-bennung ihrer Leiſtungen. Ra. Preis der Arbeit in Sprichwort und Dichtung. „Die Drohne iſt unſer aller Feind. Die Schaffenden aber, ganz gleich, ob Arbeiter des Kopfes oder der Fauſt, ind das Edelvolk unſeres Staates, das iſt das deutſche Volk.“ Dieſer Satz, den unſer Führer 1922 prägte, ſtellt die Leiſtung, die Arbeit und den Arbeiter in den Vorder⸗ grund, proklamiert den Adel der Arbeit. Solange das deutſche Volk lebt, iſt von den Beſten des Volkes der Ar⸗ beit Lob geſungen worden, und dennoch, welch ein weiter Weg durch Kampf und Leid, ehe beſonders dem Arbeiter der Fauſt die Ehrenſtellung gegeben werden konnte, die ihm der Führer einräumte, als er mit dem 1. Mai 1933 den nationalen Feiertag des deutſchen Volkes als Ehren⸗ tag der Arbeit und des Arbeiters für alle Zeiten feſtlegte. In alten Sprichwörtern bereits heißt es:„Arbeits⸗ ſchweiß an den Händen hat mehr Ehre als goldner Ring am Finger“ oder„Hunger, Arbeit und Schweiß ſind die beſten Gewürze“. Die Qualitätsarbeit wird mit beſon⸗ derem Stolze geprieſen.„Das Werk lobt den Meiſter“, „Am Strunk des Baumes erkennt man den Holzhauer“ find Worte, die der Leiſtung gelten. Daß aber Leiſtung und Lohn nicht immer miteinander in Einklang gebracht wurden, geht aus Sprichwörtern hervor, die einer Mah⸗ gung gleichkommen, wie:„Jeder Arbeiter iſt ſeines Loh⸗ nes wert“ oder„Getaner Dienſt erwartet Dank“. Wir wiſſen nicht, wer dieſe Ausſprüche alle prägte, iber der Fülle der Sprüche aus dem Volke ſchließen ſich zoldene Worte der Großen unſeres Volkes an. Luther J. B. erklärt:„Von Arbeit ſtirbet kein Menſch, aber von edig und müßig gehen kommen die Leute um Leib und zeben, denn der Menſch iſt zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen.“ Unzählige Erkenntniſſe werden uns illein durch Arbeit vermittelt. So vielſeitig wie der Arbeit Segen ſind die Aus⸗ prüche zu ihrem Lobpreis. Ernſt Moritz Arndt, der ge⸗ waltige Mahner, ſpricht:„Träume ſind nicht Taten. Ohne Arbeit wird dir nichts geraten. Die Tugend träat ein ernſt Geſicht.“ Fichte fordert in ſeinen Reden an die deutſche Nation:„. und als allererſter Grundſatz der Ehre ſoll es in ſein(des Zöglings) Gemüt geprägt werden, daß es ſchändlich ſei, ſeinen Lebensunterhalt einem andern denn ſeiner Arbeit verdanken zu wollen.“ Erlöſende Kraft liegt im Werk, Geibel ruft uns zu:„Greif entſchloſſen zur Arbeit! Was die Träne nicht löſt, löſt, dich erquickend, der Schweiß!“ Wenn die Arbeit höchſter Segen iſt, mußte das Recht auf Arbeit zugleich das höchſte Menſchenrecht ſein. Das Recht auf Arbeit ſteht im Mittelpunkt aller wahren ſozia⸗ liſtiſchen Forderungen. Im Mai 1884 rief Bismarck den preußiſchen Landtagsabgeordneten zu:„Geben Sie dem Arbeiter das Recht auf Arbeit, ſolange er geſund iſt, ſichern Sie ihm Pflege, wenn er krank iſt, ſichern Sie ihm Ver⸗ ſorgung, wenn er alt iſt.“ Das ſind die Forderungen, denen durch die Tat des Führers Erfüllung wurde. Dar⸗ über hinaus aber wurde der Arbeiter auf den Ehrenplatz in der Volksgemeinſchaft geſtellt. Der Arbeiter und die Arbeit wurden Gegenſtand der Dichtung, einer Dichtung, die früher oft noch im Schatten der Bitternis des Arbeiter⸗ loſes anklagend war, mehr und mehr aber von einer wunderbaren bejahenden Kraft und bildhafter Schönheit wurde. Joſef Winkler iſt einer der erſten dichteriſchen Ge⸗ ſtalter des Arbeitsplatzes: „Die dunkle Halle—— Rotglut, Weißglut füllt Den Schmelzbau mit dem Spiel gewitternder Lichter; Geſtalten, düſter ſtrahlend die Geſichter, Zu Hunderten in Holzſchuhn, ſchurzverhüllt, Tragen an Stangen rund wie Lampions Sonnrote Tiegel ſchwappend voll flüſſigen Stahls.“ Deutlich ſehen wir den Mann der Fauſt im Werke ſtehen, fühlen ſein ſchweißhartes Ringen als Erlebnis und lernen den Arbeiter achten Das iſt keine weichliche Lyrik, die der Arbeiterdichtung auch ſchlecht anſtehen würde. Der Arbeiterdichter iſt klämpferiſch und muß kämpferiſch ſein, Er pflanzt ſtarke Hoffnung in das Herz des Arbeiters, und der Arbeiterdichter Heinrich Lerſch iſt es, der ver⸗ kündet: „Wenn einſt dein Tun als Vorbild durch die Lande geht, Biſt du erlöſt, biſt du nicht mehr Prolet!“ Wir ſind Zeugen dieſer Erlöſung geworden. Das Lied der Arbeit wird freier und beglückter, immer hoff⸗ nungsſtärker, gläubiger: „Leuchte, ſcheine, goldne Sonne, Unſerm Vormarſch in die Welt. Uns, die nun im Anfang ſtehn, Keine Macht noch Feſſel hält. Alte, Junge! Neue Menſchen! Werkbeglückt einander nahn, Menſchen, keinem andern Geiſte Als der Liebe untertan.— Drum, mein Hammer, ſchwing und halle, Läute Frieden, Hammerſchlag, Ruf mit deinem Stahlgeſange Stadtvolk, Landvolk. Brüder alle, In den großen Arbeitstag!“(Lerſch.) Aus dem Lied des Arbeiters leuchtet uns das Glück der Gegenwart entgegen, und es klingt nicht mehr die herbe Bitterkeit der Kampflieder durch. Die Straße iſt frei geworden, ſo wie die Herzen der Arbeiter frei wur⸗ den. Ob Bauer oder Handwerker, Mann der Fauſt oder Arbeiter der Stirn, ſie alle marſchteren geſchig en einem Ziele entgegen: dem ewigen Deutſchland! Nur wer den Weg des deutſchen Arbeiters aus Not und Elend, aus Arbeitsloſigkeit und Verzweiflung in die Freiheit kennt, vermag das Glücksgefühl zu ermeſſen, das ihn heute er⸗ füllt, ein Glücksgefühl. das auch die Dichtung beſchwinat. Neue Aufgaben der NEW. Die Sommerarbeik.— Ernährungshilfswerk des deutſchen Volkes. Berlin, 30. April. Kaum iſt das Winterhilfswerk mit einem beiſpielloſen Erfolg abgeſchloſſen worden, da ſteht die NS-Volkswohl⸗ fahrt ſchon wieder vor neuen bedeutenden Aufgaben. Ziel nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrt und Geſundheitspflege iſt es, vorſorgend zu wirken und mit der Fürſorge an den Quellen des Lebens— bei Mutter und Kind— zu beginnen. Ueber dieſe neuen Aufgaben, die die Sommer⸗ arbeit der NSW bilden wird, machte Hauptamtsleiter Hil⸗ genfeldt einem Vertreter des DNB gegenüber bemerkens⸗ werte Mitteilungen: „Eine unſerer Hauptaufgaben, mit denen wir uns künf⸗ tig beſchäftigen werden“, ſo erklärte Hilgenfeldt,„wird der Aufbau des Ernährungshilfswerks des deutſchen Volkes bilden. Alle bisher von der Nahrungsmitktelinduſtrie nicht verwerteken Küchenabfälle ſollen der Wiederverwerkung für die Schweinemaſt zugeführt werden. Hierzu ſollen alle deutſchen Haushalte beitragen.“ Es werde leicht fallen hierdurch über eine Million Schweine auf ein Dreizentner⸗ gewicht zu mäſten, was einem Wert von 150 Millionen Mark enkſpricht. „Bedenken Sie“, ſo ſagte Hilgenfeldt,„daß durch eine ſolche Verwendung der Küchenabfälle eine Futter mit⸗ telerſparnis eintritt, die der Kartoffelanbaufläche Badens und der Gerſtenanbaufläche Weſtfalens, d. h 70 000 ha deutſchen Bodens, entſpricht. Darum könne an unſere Hausfrauen nicht eindringlich genug appel⸗ liert werden, mitzuhelfen, dieſe für unſere i unermeßli ben Mexte zu retten.“ Die NSW werde um oll Städte einen Ring von Schweinemäſtereien errichten, in denen je 600 bis 800 Schweine untergebracht werden. Durch eine ſolche Aufteilung würde ſichergeſtellt werden, daß ſich Seuchen niemals auf einen größeren Schweinebeſtand ausdehnen könnten. Hilgenfeldt wies dann darauf hin, daß der geſamte Gewinn aus dieſer für unſere Ernährungswirtſchaft ſo bedeutungsvollen Einrichtung der Fürſorge für Mutter und Kind zugute kommt. Stärkere Betreuung von Mutter und Kind. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt kam dann auf die Wohl⸗ fahrtspflege zu ſprechen, die in Zukunft vor allem der Für⸗ ſorge für Mutter und Kind gelten werde. Die NSW werde 7000 Ernte⸗ Kindergärten errichten. In Tauſen⸗ den von Dörfern werden 10 Mutter und Mägde für die Erntearbeit freigemecht, die ſonſt zur Betreuung der Kin⸗ der auf den Höfen zurückbleiben müßten. Die in den Ernte⸗ Kindergärten untergebrachten Kinder erhalten außerdem eine ihrem Alter und Zuſtand angepaßte Ernährung, wo⸗ mit die auch auf dem Lande infolge falſcher Ernährung auftretenden Mangelkrankheiten wirkſam be⸗ kämpft werden. Es gelte, den Aufbau des Körpers in den erſten und entſcheidenden Jahren des Lebens zu fördern und ihn vor geſundheitlichen Schäden zu wahren. Denn die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt dürfe nicht am Ende des Lebens ſtehen und den Menſchen erſt dann betreuen, wenn er zum Krüppel geworden iſt, ſondern müſſe am An⸗ fang ſeines Lebens dafür ſorgen, daß er ſich lebenskräftig und geſund entwickelt. 5 Baher werde ſich die Fürſorge der NS, ſo erklärte Hilgenfeldt weiter, wandeln in eine Pflege von Mutter und Kind. In beſonderem Maße werde ſie ſich der Klein⸗ kinderfürſorge und der Verſchickun g von Kindern zuwenden. Im Zuge dieſer Entwicklung werde die Zahl der Kinderheime vergrößert werden. Die NSW werde ſich in Zukunft vor allem der Betreuung der vorſchulpflichtigen Kinder annehmen. Geſundheitshäuſer in der Bayeriſchen Oſtmark. Zum erſten Male wird die Nationalſozialiſtiſche Volks, wohlfahrt in dieſem Jahr mit der Sanierung eines deut⸗ ſchen Lebensraumes beginnen. In der Bayeriſchen Oſtmark, einem Gebiet, das bisher von der Geſundheitspflege und Wohlfahrt ſehr vernachläſſigt wurde, werden 12 Ge⸗ ſundheitshäuſer, über 70 Schweſternſtatio⸗ nen und ein Krankenhaus eingerichtet werden. Die Geſundheitshäuſer werden alles enthalten, was für die ärztliche Betreuung und die Mütterſchulung erforderlich iſt. Was dies bedeutet, wird man ermeſſen können, wenn man erfährt, daß die Säuglingsſterblichkeit in der Bayeriſchen Oſtmark bisher unverhältnismäßig hoch war und in drei Ortſchaften ſogar 40 v. H. erreichte. Es könnten in dieſem Gebiet 8000 Kinder am Leben erhalten werden, die ſonſt mangels richtiger ärtlicher Betreuung und Müttererziehung ſterben müßten. Für die bisherige Arbeit der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt könne, ſo betonte Hauptamtsleiter Hilgen⸗ ſeldt, keine überzeugendere Rechenſchaft abgelegt werden, als daß es mit ihrer Arbeit gelungen ſei, die Säuglings⸗ ſterblichkeit um 118 000 Kinder zu mindern. Gegen dummes Geſchwätz! Hauptamtsleiter Hilgenfeldt wandte ſich dann mit Nach⸗ druck gegen die dummen Behauptungen, daß Gelder des Winterhilfswerks für Rüſtungszwecke verwandt werden. Eine klare Rechnungslegung ergebe den Unſinn des Geredes. Das Winterhilfswerk habe das überwälti⸗ gende Ergebnis von 400 Millionen Mark gezeitigt. Davon ſeien 3,5 Millionen Haushalte mit etwa 11 Millionen Men⸗ ſchen im Reichsdurchſchnitt mit 110 bis 120 Reichsmark un⸗ terſtützt worden, was ſchon 360 Millionen Mark ergebe. (Dieſe Zahlen ſind Durchſchnittszahlen. Es gibt Haushalte, die mit 500 bis 600 Mark und ſolche, die mit weniger als 110 Mark, alſo je der Notlage entſprechend, unterſtützt wur ⸗ den.) Wenn man bedenkt, daß mit dem Reſtbetrag des Winterhilfswerks die Aufgaben der freien Wohl⸗ fahrtspflege finanziert wurden, fo müſſe man fra⸗ gen, wo denn die Summen für Rüſtungszwecke herge⸗ nommen werden ſollten. Zum Schluß hob Hilgenfeldt noch hervor, daß die durch das Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellten Lebensmit⸗ tel, ſo u. a. Fiſche, Fleiſch, Zucker und anderes mehr zum Teil verdoppelt wurden. Die Kohlenverſorgung durch das WHW wurde auf beſondere Anweiſung des Führers ebenfalls erhöht. Aus dem Gerichtsſaal Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für einen rück⸗ fälligen Zuhälter. Ein gemeingefährlicher Zuhälter ſtand in der Perſon des 30 jährigen Alexander Vollmer aus Pforz⸗ heim vor der Zweiten Strafkammer des Landgerichts Mann⸗ heim. Er iſt wegen Zuhälterei allein fünfmal vorbeſtraft. Wo er ſich aufhielt, in Stuttgart, München, Mannheim, über⸗ all verkehrte er nur in Dirnenkreiſen und ließ ſich von ſeinen jeweiligen„Freundinnen“ oder„Bräuten“ aushalten. Mit 18 Jahren kam er zum erſtenmal wegen Zuhälterei mit dem Ge⸗ ſetz in Konflikt, um dann immer tiefer in den moraliſchen Sumpf zu ſinken, der ihn erneut vor den Richter brachte. Kurz vor ſeiner Verhaftung lernte er die„Beſchließerin“ eines Dirnenhauſes kennen, die er heiraten wollte, weil es ſonſt für ihn(wie er ausſagte) keine andere Wahl mehr gäbe, ſich „verſorgen“ zu können. Von dieſer Frau ließ ſich der 30jäh⸗ rige Burſche täglich 7 bis 10 Mark geben, ein Betrag, der für ein bequemes Leben ausreichend war. Zum Glück reichte es für dieſe Heirat nicht mehr, denn die Polizei machte dem gemeingefährlichen Zuhälter einen Strich durch die unſaubere Rechnung. Das Gericht verurteilte Vollmer zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt und erkannte auf Sicherungsverwahrung und Stellung unter Polizeiaufſicht. * Gittlichkeits verbrecher im Kloſter Juchthaus für den Hauptſchuldigen. 8 Koblenz, 28. April. Die Große Strafkammer in Koblenz verhandelte gegen Angehörige der Genoſſenſchaft der Barmherzigen Brüder in Montabaur. Es handelt ſich um eine große Reihe von Or⸗ densbrüdern, die ſich der gleichen Vergehen und Verbrechen ſchuldig gemacht haben wie die Franziskanerbrüder, gegen die vor etwa einem Jahr in Koblenz das Verfahren durch⸗ geführt wurde. Wie die Unterſuchung ergeben hat, ſind viele Klöſter Brutſtätten einer abſcheulichen Seuche geweſen. Vie Montabaurer Barmherzigen Brüder ſind zudem dieſelbe Genoſſenſchaft, deren General⸗Oberer wegen Deviſenverbre⸗ chen Zuchthaus erhalten hat. Auf der Anklagebank ſaßen die Brüder Eugen, Erne⸗ ſtus und Geroldus. Der Hauptangeklagte, der 48 jährige Jo⸗ hann Haſenäcker aus Gelſenkirchen mit dem Kloſternamen Eugen, hat ein Handwerk erlernt. Da er keine Freude daran ehabt habe, ſei er 1911 ins Kloſter eingetreten. Nach dem Krieg erhielt er in Montabaur die Fürſorgeabteilung, in der er über 100 Zöglinge zu betreuen hatte. Dieſen Poſten hat er ſehr ſchlecht verwaltet. 1931 machte er ſich zum erſten⸗ mal an einen ſeiner Zöglinge heran und verführte ihn auf die gemeinſte und raffinierteſte Weiſe. Da Bruder Eugen die Arbeitsabteilung ebenfalls unter ſich hatte, war er viel mit den kranken und ſchwachſinnigen Weiten gen zuſammen. Mit mehreren hat er in widerlicher Weiſe Unzucht getrie⸗ ben. Ein erſchütterndes Schlaglicht auf die im Kloſter herrſchenden Zuſtände wirft folgender Vorfall. Eines Tages brechen zwei Zöglinge, die das Leben im Kloſter nicht 1 85 ertragen konnten, aus. Bruder Eugen fuhr ihnen mit anderen Brüdern in einem Auto nach Die beiden Zöglinge wurden in einem Wald kurz vor Montabaur wieder eingefangen. Der„Anſtifter“ wurde in den Pferdeſtall geführt, deſſen Türen von innen verſchloſſen wurden. Dann wurde der ſchwachſinnige Junge in einen mit Waſſer gefüllten Behälter geſteckt und nachher mit Pferdepeitſchen bearbeitet. Der Angeklagte Haſenäcker iſt im weſentlichen geſtändig und gibt die an dem Jungen verübten Scheußlichkeiten zu. Der Staatsanwalt kennzeichnete mit ſcharfen Worten das furchtbare Treiben in verſchiedenen Klöſtern, das ſich zu einer ſchauderhaften Seuche entwickelt habe und zu einem Eingreifen verpflichte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Haſenäcker we⸗ en Verbrechens gegen die ee 175 und 174, Zif⸗ fer 1, in mehreren Fällen und wegen Körpermißhandlung zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von drei Jahren abgeſprochen. Gegen die Angeklagten Erneſtus und Geroldus, die unter der Anklage der Körpermißhandlung ſtanden, wurde das Verfahren eingeſtellt. 5 Antwort dringend nötig! Die Verantworkung der katholiſchen Kirche. Berlin, 29. April. Der ſtarke Eindruck, den die in dieſen Tagen gegen ka⸗ kholiſche Geiſtliche und Laienbrüder geführten Prozeſſe in der geſamten Oeffentlichkeit hervorgerufen haben, und die Empörung, die die im Verlaufe der Verhandlungen be⸗ kannkgewordenen Einzelheiten auslöſten, ſpiegelt ſich in den Kommentaren wieder, in denen die geſamte Berliner Preſſe zu dieſen Ereigniſſen Stellung nimmk. Vor allem kommt die unbeſchreibliche Abſcheu aller Kreiſe vor dem Schmutz, mit dem ſich die Gerichte jetzt zu beſchäftigen haben, mit größter Deutlichkeit zum Ausdruck. „Es iſt,“ ſo heißt es z. B. im„Berliner Lokal⸗Anzeiger“, aus Gründen der natürlichen Scham und der zu page der Sittlichkeit völlig ausgeſchloſſen, dem Leſer zu ſagen, was ſich hinter den Mauern der Fürſorgeanſtalten der Laienbrüder und leider auch gelegentlich hinter den Mauern prieſterlichen Orden oder 110 im heiligſten Raum der Kirche abgeſpielt hat. Alle ſtaatlichen Stellen, die ſich mit dieſen Dingen beſchäftigen mußten, haben einmal geglaubt, ſie könnten die Oeffentlichkeit davor bewahren, überhaupt etwas davon zu erfahren. Man wollte die geſunde frohe Jugend des nationalſo⸗ zialiſtiſchen Deutſchland, alle arbeitenden Männer und Frauen und alle Eltern, man wollte die ganze Nation, die in einem harten und geſchloſſenen Kampf ſteht, vor dieſem Schmutz bewahren.“ Das Blatt verweiſt dann darauf, daß der katholiſchen Kirche die Möglichkeit gegeben wurde, die volle Autorität zur Reinigung des eigenen Hauſes ohne den Eingriff ſtaatli⸗ cher Gewalt einzuſetzen. Die für dieſe Dinge im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat verantwortlichen Männer hätten ſich immer wieder dafür eingeſetzt, daß man der katholiſchen Kirche die notwendige Zeit zu dieſer Reinigungsaktion aus 1 Kraft überlaſſe.„Aber,“ ſo muß der„Berliner Lo⸗ kal⸗Anzeiger“ feſtſtellen, „die Kirche verſagte. Der nakionalſozialiſtiſche Staat mußte zugreifen. Außerdem verlange das Staatsintereſſe die Unterrichtung der Oeffentlichkeit in dem Augenblick, als verantwortliche Männer der katholiſchen Kirche den Verſuch machten, den Spieß umzudrehen und über eine im Ausland ſitzende Preſſezentrale hinweg falſche Nachrichten verbreiteten. machen? Jetzt hilft nur noch die Durchführung der Prozeſſe und die volle Wahrheit. Um alle, die Anſpruch darauf haben, weil es ſich um das Wohl ihrer Kinder oder kranker Familien⸗ angehöriger handelt, zu unterrichten, wird in den Prozeſ⸗ ſen die Elternſchaft in weitem Umfange zugelaſſen.“ Kommt ſchon in dieſen Betrachtungen die Verantwor⸗ tung der katholiſchen Kirche dafür, daß es überhaupt ſoweit kommen konnte, deutlich zum Ausdruck, ſo wird die Schuld⸗ frage hinſichtlich der Kirche in der„Berliner Börſenzei⸗ tung noch von einem anderen Geſichtspunkt aus betrach⸗ tet. Dieſes Blatt weiſt nach, daß die kirchlichen Stellen mit ihrer Aufſichtspflicht auf das leichtfer⸗ tigſte umgegangen ſind.„Es iſt nicht wegzuleugnen, daß Kloſterangehörige, deren ſittliche Verfehlungen be⸗ kannt waren, zwar aus dem einen Ordenshaus entfernt wurden, daß man ihnen aber an anderer Stelle erneut die Betreuung Jugendlicher überließ.“ Das Blatt beſchäftigt ſich auch mit der Pflicht der deutſchen Preſſe, ſich mit die⸗ ſen gewiß nicht angenehmen und ſchmutzigen Dingen zu be⸗ ſchäftigen. „Eine Zurückhaltung“, ſo heißt es,„würde in dem jetzi⸗ gen Stadium ſogar ein ſchwerer Fehler ſein. Erſtens ein. mal würden ſchon ſehr viele Eltern durch die Verbrechen, die Kloſterinſaſſen begingen, in Mitleidenſchaft gezogen, und zweitens ſind auch Kräfte am Werk, die Ver dun⸗ kelungsmanöver betreiben. Dieſem Vorhaben muß Einhalt geboten werden. Darum iſt Offenheit not- wendig.“ Angeſichts des Verſagens der Kirche müſſen die für Staat und Volk verantwortlichen Stellen mit unerbittlicher Härte für eine Reinigung ſorgen, damit nicht weiter deut⸗ ſche Menſchen verdorben werden. In dieſem Zuſammenhang erklärt das„Berliner Tage⸗ blatt“:„Immer läßt ſich die Kirche vernehmen; ſie iſt auf der Wacht, daß das Dogma ihres Glaubens nicht angetaſtel werde, und wehrt ſich gegen manches, nur weil es nicht in dogmatiſchem Gewande erſcheint. Sie hat auch über Deutſch⸗ land ſich jüngſt ausgeſprochen. Aber ſie hat nicht ange⸗ kündigt, welchen Weg ſie wählen werde, die Lauterkeit ihrer engſten Diener zu überwachen. Der Staat muß es übernehmen, Schwären und Wunden an ihrem Körper mit dem Richterſpruch auszubrennen. Er muß die Verirrungen peinlichſter Art in ihrem Gefüge durch eine Säuberungs⸗ aktion aus dem Wege räumen. So viel unbeſchreiblicher Entartung waren große Teile der Jugend ausgeſetzt, die mit den Ordensbrüdern zu tun hatten; wie ſehr entfernt ſich dann die Ausſprache über das Recht zur Jugenderzie⸗ hung von der Möglichkeit einer echten Partnerſchaft!l“ Die ſchon hier angedeutete Kluft zwiſchen den For⸗ derungen der katholiſchen Kirche auf dem Gebiet des Erziehungsweſens und der Unmoral der von ihr für die Erziehung von Jugendlichen geſtellten Perſonen wird auch von der„BZ am Mittag“ klar geſchildert:„Erwieſen iſt ein ungeheuerlicher Mißbrauch der Macht über Menſchen, die in die Hand der angeklagten Geiſtlichen gegeben waren, die ihr Erzieherwerk mißbrauchten, um ihren Laſtern zu frönen. Die Kreiſe, die dieſe Verbrechen zu verkleinern trachten, ſind dieſelben, die entrüſtet ſind, wenn geſunde deutſche Mädel im Turnanzug Körper und Geiſt für das Leben ſtählen. Dieſe Kreiſe ſollten ſich in ihren Hirtenbriefen und Enzykliken lieber mit der moraliſchen Verwahrloſung von ihresgleichen beſchäftigen anſtatt 25 phariſäerhaft den Anſchein der Selbſtgerechtig⸗ keit zu geben.“ Alle dieſe Klarſtellungen der Berliner Preſſe laſſen die Verantwortung der katholiſchen Kirche im grellſten Licht erſcheinen, zudem aber auch die Frage nach dem zu⸗ künftigen Verhalten der maßgebenden katholi⸗ ſchen Stellen angeſichts der Aufdeckung all dieſer Laſter und Scheußlichkeiten wach werden. Auf welche Antworten dabei das deutſche Volk wartet, geht aus folgenden hier ſcharf umriſſenen knappen Fragen hervor, die das„12⸗Uhr⸗ Blatt“ an die katholiſche Kirche richtet: „1. Handelt es ſich bei den ſittlichen Verfehlungen von Ordensbrüdern in deulſchen Klöſtern und Erziehungsanſtal⸗ ken wirklich nur um Einzelfälle, wie ſie in beſtimmten Zeiträumen hier und da immer einmal vorkommen mö⸗ gen? 2. Will die katholiſche Kirche weiterhin die oft verkre⸗ tene Behauptung aufrechterhalten, die in den Prozeſſen gegen katholiſche Geiſtliche und Angehörige der kakholiſchen Kirche zur Verhandlung ien Delikte ſeien durchweg nur geringfügiger Natur und die Veröffenklichungen daher überkriebene und zum Teil auch unwahre Darſtellungen? 3. Gedenkt die katholiſche Kirche weiterhin diejenigen in Schutz zu nehmen und als Märtyrer der katholiſchen Sache hinzuſtellen, die die Einrichtungen der katholiſchen Kirche auf das gröbſte mißbrauchen? Gedenkt die katholiſche Kirche weiterhin dieſenjgen Geiſtlichen zu ächten und zu beſtrafen, die das Tiſchtuch zwiſchen ſich und notoriſchen Schmutzfin⸗ ken zerſchneiden? Will die katholiſche Kirche immer noch behaupten, die Erziehung der Jugend ſei allein Sache der katholiſchen Kirche und die Gemeinſchaftsſchule ſtelle eine 1 Einrichtung dar, nur dazu geſchaffen, den chriſtlichen Ge⸗ danken zu ſchädigen und auszurokten?“ Zu Laſter ſtätten erniedrigt! Der„Völkiſche Beobachter“ macht unter der Ueberſchriftt Kirchen und Klöſter zu Laſterſtätten erniedrigt.— Den Sexualverbrechern die Maske herunter!“ längere Ausfüh⸗ rungen über die Prozeſſe, ihre Hintergründe und ihre Fol⸗ gerungen. Er nennt das Einſchreiten gegen über tauſend Prieſter und Ordensleute eine ſchwere und harte Aufgabe, die aber notwendig ſei. Es gehöre zu den einfachſten Pflichten jedes Staates, ſolchen Abſchaum der Menſch⸗ heit unſchädlich zu machen Falls es der römiſche Männer⸗ bund weiter für zweckmäßig halte, ſeine Sexualverbrecher als Unſchuldsengel und Märtyrer hinzuſtellen, beſtehe die Möglichkeit, die Prozeſſe durch Rundfunküber⸗ tragung dem ganzen deutſchen Volk und der Welt⸗ öffentlichkeit zu übermitteln.— Das Blatt zählt dann die Reihe der im Monat April zur Aburteilung gelangten Fälle auf. Ein Wort an die Eltern! Unter dieſer Ueberſchtift beſchäftigt ſich der Angriff“ eingehend mit der Rolle der Eltern bei den Unſittlichkeits⸗ prozeſſen gegen katholiſche Geiſtliche und Ordensleute. Er berweiſt darguf, daß dieſe Dinge umſo mehr vor aller Oef⸗ fentlichkeit klargeſtellt werden müſſen, wenn ein dringen⸗ des Volksintereſſe vorliegt und das Tolſchweigen einer Tatſache fortwirkende Gefahren für nes alle herauf⸗ beſchwört. Wo in einer Stadt eine Se breche, da werhe man bei den erſten zwei oder drei Fällen niemand alarmieren, wenn ſie aber in Hunderten von Häuſern ent⸗ deckt werde, wenn ſie ſehr weit um ſich gegriffen habe, mache 1 dann nicht jeder ſtrafbar, der nicht alles tut, den enſchen am Ort auf die Gefahr aufmerkſam zu letzten . en err . Sn Fe err n „eee de Amme eee* t Sn. a2 ee W ene. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 36 Unruhig begann der Kranke ſich aufs neue hin und her zu werfen. Sein Geſicht glühte im Fieber. Da taſtete Lieſe⸗ ſotte mit ihrer Linken nach Michaels Stirn und legte ihm ne rechte Hand auf das heiße Herz. Und es ſchien, als könn⸗ n ihre ſchlanken, weißen Hände doch ein Wunder voll⸗ dringen. Michael Romanowski wurde mit einem Male ganz ruhig. Das unruhige Zucken ſeiner heißen Hände ließ nach, müde ſchloſſen ſich ſeine Augen und um ſeinen Mund huſchte ein werträumtes Lächeln. Wie ein Hauch aber kamen noch die Worte über ſeinen Mund: „Wie wohl das tut— deine Hände, Lieſelotte— wie ich ſie liebe, dieſe Hände, die ſchon einmal auf meiner Stirn ruhten— damals, weißt du noch— als der fallende Baum mich ſtreifte— ſeit jener Stunde liebe ich dich— dich ganz allein, du meines Herzens Königin—“ Regungslos blieb Lieſelotte an dem Lager des Kranken ſitzen. Und ein banges Weh beſchlich ihr Herz. Nun wußte ſie, daß er ſie liebte— daß er ſie immer ge⸗ liebt hatte— und doch vergönnte ihnen das Schickſal ein Glück nicht— denn in dieſer Stunde, da ſie ſich gefunden hatten— wurden ſie wieder auseinander geriſſen. Der unerbittliche Tod würde ſie trennen— Da ſchrie Lieſelottes Herz in verzweifeltem Schmerz auf. „Vater im Himmel, ich bitte dich, laß ein Wunder ge⸗ ſchehen— deine Allmacht iſt ſo groß 5 deine gütigen Vaterhände lege ich unſer Schickſal— ſei barmherzig und ſchenke ihm das Leben— laß ihn wieder geſund werden, da⸗ mit ich gut machen kann, was jene andere ihm an Leid und Schmerzen brachte— hilf, du lieber Vater da droben, hilf!“ Aus tiefſtem Herzen ſchrie ſie zum Himmel, wo ſie den Lenker aller Geſchicke thronen wußte. Doch ſie wagte dabei nicht. ihre Hände zu heben, denn bei dem leiſeſten Verſuch, dieſe von dem Herzen und der Stirn des Kranken zu löſen, ſtöhnte dieſer ſchmerzlich auf. Ohne ſich zu regen, blieb Lieſelotte ſitzen. Schweſter Annie kam und blieb am Fußende des Bettes überraſcht ſtehen. „Er ſchläft—“ flüſterte ſie leiſe.„Er fühlt keine Schmer⸗ zen mehr— nun wird alles gut werden— nun wird ihm wielleicht der letzte und ſchwerſte Kampf erſpart bleiben.“ Angſtvoll blickte Lieſelotte die Freundin an. „Glaubſt du, daß er ſterben muß—2“ hauchte ſie und wagte kaum zu atmen. Beruhigend ſtreichelte Annie Willinger über Lieſelottes erregtes Geſicht. „Laß uns auf das Wunder hoffen, kleine Lieſelotte— er iſt ja noch ſo jung— vielleicht vermag ſeine Jugend⸗ kraft dem ſchleichenden Fieber Trotz zu bieten.“ Auf das Wunder hoffen—!1 Lieſelotte klammerte ſich an dieſes Troſteswort und unabläſſig ſchaute ſie dabei in das Geſicht des Kranken, um jeden Zug zu ſtudieren. Und Minute um Minute verrann— wurden zu Stunden, die wie Ewigkeiten erſchienen. Da—1 Mitternacht war längſt vorüber. Da ſchlug Michael Romanowski ſeine großen, dunklen Augen auf. Als kehrte er aus einer fernen, fremden Welt zurück, ſo groß und fragend erſchien ſein Blick, der verwundert in dieſem Zimmer umherirrte, bis er auf Lieſelottes blei⸗ chem Geſicht haften blieb. Da flog ein Lächeln um ſeinen Mund und ganz leiſe flüſterte er: „Nun biſt du doch gekommen, Lieſelotte—“ Sie nickte unter Tränen. „Ja— nun bin ich doch gekommen— „So haſt du meinen ſehnſüchtigen Ruf vernommen?“ „Ja, Michael—“. Da lehnte er ſeinen Kopf tiefer in die Kiſſen zurück und der Blick ſeiner Augen erhielt einen ſtrahlenden Glanz. „Du nennſt mich bei meinem Namen— du biſt bei mir — Lieſelotte iſt das alles denn kein Traum? Biſt du mir wirklich ſo nahe, daß ich dir endlich einmal ſagen kann, wie lieb ich dich habe— wie ich immer und immer nur dich geliebt habe— aber du brauchſt dich dieſer Liebe nicht zu ſchämen, wenn es auch nur die Liebe eines Bettlers, eines Flüchtlings iſt— ich weiß, daß ich kein Recht mehr habe, meine Augen zu dir zu erheben— zur Herrin, der ich diene— jetzt werde ich ja ſterben— und du wirſt vielleicht über den törichten Fremdling lächeln—“ 1* 11 „Nein, Michael— ich werde niemals über dieſe Liebe lächeln, denn— denn— auch ich liebe dich ja—“ „Lieſelotte— ſage es mir noch einmal— ich kann es ja ſonſt nicht glauben—“ Und mit zitternder, erregter Stimme wiederholte ſie: „Ich habe dich lieb, Michael—“ Da preßte dieſer ſeine beiden Hände auf das unruhige Herz und ſchrie: „Herrgott, gib mir Kraft, dieſes Glück zu ertragen— ſie liebt mich, den Bettler, den Heimatloſen— mich, der ich froh ſein muß, wenn mir barmherzige Menſchen einen Platz in ihrem Haus und ein Stück trockenes Brot vergönnen— ſie liebt mich— Lieſelotte— ſage mir, ob ich ſchon im Him⸗ mel bin— denn ſo viel Glück kann es ja auf Erden gar Richt geben.“ Lieſelotte lächelte unter Tränen. „Ich liebe dich, Michael, habe dich von jenem Tage an geliebt, da du dein Leben für das meine aufs Spiel ſetzteſt.“ „Und ich bin doch nur ein Bettler, ich habe keine Schätze, die ich dir ſchenken kann, ich bin ärmer als der Aermſte der Armen, denn man hat mir meinen ehrlichen Namen — hat mir meinen ganzen Beſitz und auch meine Heimat genommen.“ Lieſelotte ſchluchzte verzweifelt auf. „Auch ich bin zur Bettlerin geworden, Michael, auch ich habe nichts mehr, was mich begehrenswert machte, ich bin nicht die Tochter Leopold Mayburgs.“ „Ich weiß es, Lieſelotte.“ „Du weißt es?“ „Ja, dein Vater hat es mir ſelbſt erzählt, als er das Teſtament niederſchreiben wollte, nun hat ihn der Tod da⸗ ran verhindert.“ „Und ich bin arm und heimatlos wie du, Michael.“ Der Kranke ſchloß die Augen. „Wie groß könnte mein Flück ſein, wenn ich dich jetzt in meine Arme nehmen dürfte, damit du an meinem Her⸗ zen eine Heimat haſt, dann könnten wir uns ein Neſt bauen, Lieſelotte, ein Neſt, in dem trotz aller Schickſalsſtürme das Glück wohnen ſollte und nun muß ich ſterben, ſterben durch die Hand eines Schurken, der mit ſeiner Geliebten mein ganzes Leben zerſtört hat, wehe dir, Saſcha Lermontow, wehe dir, Werra Kraſinski, mein Tod ſoll an euch einſt ge⸗ rächt werden.“ Aber Lieſelotte wehrte haſtig ab und flüſterte: „Fluche ihnen nicht, denn ſie wiſſen nicht, was ſie tun.“ „Aber ſie tragen die Schuld an meinem frühen Tod und ich möchte noch ſo gerne leben, Lieſelotte.“ „Du darfſt noch nicht ſterben, Michael, hörſt du es? Ich habe doch jetzt niemanden auf der Welt als dich, ich habe alles verloren.“ Michael atmete ſchwer. „Noch nicht ſterben, noch nicht ſterben,“ flüſterte er mit matter Stimme und ein qualvoller Seufzer hob ſeine Bruſt. „Ach, ich möchte ja ſo gerne noch leben, ſage mir noch einmal das ſüßeſte Wort, nach dem ich mich im Wachen und Träu⸗ men ſo oft geſehnt habe.“ „Ich liebe dich, Michael.“ „Küſſe mich, Lieſelotte, nur ein einziges Mal— laß deine ſüßen, roten Lippen auf meinem Munde ruhen, mir iſt, als ob ich unter deinen Küſſen geneſen müßte.“ Da beugte ſich Lieſelotte zu dem Kranken nieder und preßte ihren Mund auf den ſeinen. Und ſeine Arme hielten ſie dabei ſo feſt umſchlungen, daß ſie ihren Mund nicht mehr von dem ſeinen löſen konnte. Doch als er ſie endlich freigab, da flüſterte er: „Leben will ich, leben für dich, du meines Herzens Kö⸗ nigin.“ Dabei taſteten ſeine Hände nach den ihren und hielten dieſe ſo feſt, als ſollte es nie mehr eine Trennung geben. Mit einem ſeligen Lächeln lag Michael in den Kiſſen. „Nun wirſt du immer bei mir bleiben, ſüße Lieſelotte.“ „Immer.“ „Nun kann uns nichts mehr trennen.“ „Nichts mehr!“ Da atmete Michael Romanowski wie erlöſt auf, ſeine Blicke ſuchten noch einmal die großen blauen Augenſterne Lieſelottes, als wollte er auch darin das ſelige Geſtändnis leſen. Dann lehnte er ſich in die Kiſſen zurück, ſchloß ſeine Augen und während er die Hände Lieſelottes feſt in den ſeinen hielt, flüſterte er aufs neue: „Nun biſt du doch mein, Lieſelotte, ſüße Lieſelotte— du meines Herzens Königin.“ Und mit einem ſeligen Lächeln ſchlief er ein. Ganz ruhig atmete er, alle Unruhe war gewichen, das hohe Fieber ge⸗ ſunken. Und draußen dämmerte der neue Morgen herauf. 23. Regungslos ſaß Lieſelotte am Bett des Kranken und ſchaute unverwandt in ſein bleiches Geſicht. Sie vermochte kaum zu denken. Sie wußte nur das eine, daß er in der Stunde, da der Tod ſeine Hand nach ihm ausſtreckte, eine Beichte abgelegt hatte, eine Beichte, die ihr die Gewißheit gab, daß er un⸗ ſchuldig war. Und er hatte ſie lieb, nicht die andere. Sie ſchreckte aus ihren Gedanken plötzlich auf, als ſich eine Hand auf ihre Schultern legte. Aufblickend ſah ſie Annie Willingers beſorgtes Geſicht. Und wie aus weiter Ferne ver⸗ nahm ſie deren leiſe Stimme, die ihr zuflüſterte: i „Er ſchläft, Lieſelotte, deine Nähe hat Wunder gewirkt; vielleicht kann doch alles wieder gut werden.“ Lieſelotte wagte kaum zu atmen. Sie hielt die Hände der vertrauten Freundin in den ihren feſt, als müßte ſie daran Schutz und Halt ſuchen. Aber ſie vermochte kein Wort zu ſprechen. Doch Annie Willinger fuhr haſtig fort: „Nun mußt du auch an dich denken, Lieſelotte, und dich ein paar Stunden niederlegen. Ich habe ſchon in meinem Zimmer alles für dich bereit gemacht.“„ 5 8 Lieſelotte ſtarrte für Augenblicke Annie Willinger faſ⸗ ſungslos an. i. 5 Und mit zuckenden Lippen wiederholte ſie:„Hinlegen? Ausruhen?“ Dann ſchüttelte ſie in heftiger Abwehr den Kopf und murmelte: „Nein, dazu habe ich keine Zeit.“ „Aber der Kranke ſchläft ja, Lieſelotte, und du darfſt mir glauben, daß der Schlaf die beſte Medizin für ihn be⸗ deutet und außerdem weißt du ihn ja bei mir in beſten Händen, ich werde in ſeiner Nähe bleiben, ich werde über ihn wachen und ihn behüten, ſo daß du ohne Sorge ſein kannſt.“ 5 Lieſelotte hatte ganz leiſe dem Kranken ihre Hand ent⸗ zogen und er ſchlief ſo feſt, daß er es nicht merkte. Haſtig richtete ſie ſich auf und ſchaute mit irren Augen im Zimmer umher. Dabei preßte ſie ihre Hand auf das klopfende Herz. Eine Weile ſtand ſie regungslos da, ſtarrte vor ſich hin und an dem Zucken ihrer Schläfen war ganz deutlich zu erkennen, wie erregt ihre Gedanken arbeiteten. Annie Willinger ſchaute erſtaunt die Freundin an, wagte aber weder ein Wort zu ſprechen, noch eine Frage zu ſtellen. Das Schweigen, das zwiſchen den beigen fungen weochen laſtete, währte aber nicht lange, denn Lieſelotte ſtrich ſich haſtig über die Stirn, faßte dann erregt Annie Willingers Arm und flüſterte: „Ja, Annie, bei dir weiß ich ihn in beſten Händen— du wirſt deine ganze Kraft dafür einſetzen, daß er mir er⸗ halten bleibt, daß er wieder geſund wird und wir die ſichere Beute dem Tod entreißen können, er darf nicht ſterben, Annie, er muß leben, denn,“ hier huſchte eine flammende Röte über Lieſelottes Wangen und wie ein Hauch kam es von ihren Lippen: (Fortſetzung folgt.) Alte Volksbräuche am 1. Mai Die große Maifeier des deutſchen Volkes ſteht außer im Zeichen der Arbeit auch im Zeichen von Volkstum und Heimat. Uralte Bräuche und Sitten werden im Rahmen der einzelnen Feiern in Dorf und Stadt wieder aufleben. So wird das Feſt der Arbeit zugleich zur großen deutſchen Frühlingsfeier, wie ſie es einſtmals war. Denn der erſte Mai war ſchon in den vorchriſtlichen Zeiten der Germanen einer der heiligſten Tage, war Op⸗ 185 und Gerichtstag der Maiverſammlung des Volkes. uch als die Germanen ſich längſt zum Chriſtentum be⸗ kehrt hatten, behielt dieſer Tag ſeine Bedeutung als das große deutſche Frühlingsfeſt. Da kamen zur Feier des Ta⸗ ges zwei Reiterſcharen in die Stadt und begegneten ſich auf dem Marktplatz. Die eine wurde vom Winter angeführt, der mit Pelzen bekleidet war und künſtlich gefertigte Schneeballen auswarf. An der Spitze der anderen aber ritt der Maikönig oder Blumengraf, mit grünen Zweigen und Frühlingsblumen reich geſchmückt. Vor verſammeltem Volke fand dann ein„Zweikampf“ im Speerſtechen zwiſchen den beiden Führern ſtatt, in dem natürlich der Maikönig Sieger blieb. Solche fröhlichen Maienſpiele werden uns noch aus dem 16. Jahrhundert berichtet. Später fiel das Turnierſtechen weg, und man begnügte ſich mit dem Ein⸗ bringen des Maikranzes durch den Maikönig in feierlichem Umzuge. Schon Kaiſer Albrecht ſetzte auf ſeiner Maifahrt von Baden nach Brugg im Jahre 1308 ſeinen Begleitern Maikränze aufs Haupt. In vielen Gegenden, beſonders in Norddeutſchland, wurde der Maikönig oder Maigraf von den jun⸗ en Männern gewählt und hielt dann in Beglettung der Bilden ſeinen feſtlichen Einzug in die Stadt. Aus der Schar der jungen Mädchen wählte ſich der Maikönig die Maikönigin. Mit allerhand Luſtbarkeiten wurde der Ein⸗ zug des Maikönigs begangen. Am Rhein fand ſtatt der Wahl der Maikönigin am Vorabend des 1. Mat eine re⸗ gelrechte Verſteigerung der Jungfrauen des Ortes unter den verſammelten Burſchen ſtatt. die Mädchen 1 45 dann ein Jahr lang nur mit ihrem Erſteigerer tanzen. Das eingekommene Geld wurde für die Tanzmuſik und für die Bewirtung verwandt.„Mailehen“ nannte man das Ganze. An das Aufſtellen der Maibäume knüpfte uch viel⸗ facher Aberglaube. Schon bei den alten Griechen und Rö⸗ mern heftete man grüne Zweige als Abwehr gegen Krank⸗ heit und böſe Geiſter an die Häuſer. Schutz gegen das Böſe und Begrüßung des jungen Lebens ſollten auch die grünen Reiſer und Bäume geben, mit denen unſere Vor⸗ fahren am 1. Maitag die Häuſer ſchmückten. Zeichen der Verehrung war der Maibaum, wenn ihn die Burſchen den jungen Mädchen vors Haus ſetzten. Maitau oder Mairegen galt dieſen wieder als Schönheitsmittel. Beſonders gegen Sommerſproſſen ſollte der Maitau helfen, wie ein alter Zauberſpruch ſagt. Die Maifeuer auf den Bergen ſoll⸗ ten die Hexen vertreiben, die in dieſer Nacht beſonders ge⸗ fährlich waren, weil ſie wußten, daß der 1. Mai als Tag der Heiligen Walpurgis ihre Zaubermacht bricht. Der alte Aberglaube iſt längſt geſchwunden; geblieben aber iſt die ſchöne Sitte des Maibaums, und auch der Tanz um den Maibaum wird heuzutage noch fleißig ge⸗ übt. Das älteſte Zeugnis für die Sitte des Maibaumes ſtammt aus der Zeit kurz nach 1200. Man kennt übrigens den Maibaum auch in anderen Teilen Europas, vereinzelt ſogar in Aſien und Afrika Frühlingskraft und neue Le⸗ bensfülle ſoll nach altem Glauben das Maiengrün verlei⸗ hen. In dieſem Zeichen möge auch das Maienfeſt des deut⸗ ſchen Volkes im neuen Reiche ſtehen. Küche und Haus Heringskartoffeln: Pellkartoffeln(oder Kartoffelreſte) werden in Scheiben geſchnitten und in eine Tunke gegeben, die man aus einer hellen Grundtunke mit Speck, Zwiebel und einer Fleiſch⸗ brühe, in die man ſehr kleine Würfel geſchnittene Herings⸗ reſte gibt, herſtellt. Das Gericht kann auch überbacken werden. Salat mit Brunnenkreſſe. 5 Kartoffeln werden abgekocht, von der Schale be⸗ freit und in feine Scheiben geſchnitten. Man gibt Oel, Eſſig, Pfeffer und Salz ſowie fein geſchnittene Schalotten hinzu und läßt den Salat durchziehen. Vor dem Anrichten fügt man auf einen Liter Kartoffelſcheiben 250 Gramm friſche Brunnenkreſſe hinzu, miſcht den Salat gut durch und reicht ihn zu gebratenem Fleiſch. Das unbeachtete Borax hat viele überraſchende Eigen⸗ ſchaften und kann der Hausfrau bei der Arbeit, Erholung, Geſundheits⸗ und Schönheitspflege ein guter Freund und Helfer ſein. g Beim Waſchen von ſchwarzen Wollſachen iſt es anzuraten, zwei Teelöffel voll Borax in das Seifen⸗ 0 5 geben und die Stücke in ſtark geblautem Waſſer zu ſpülen. 0 N,,. ,, man Erna 232225 8 E* Sperrt und Spiel Eport⸗Vorſchau Das kommende Wochenende weiſt auf ſportlichem Ge⸗ biet wieder eine Reihe von Veranſtaltungen auf, die der allgemeinen Rahmen weit überſteigen. Der Samstag als Nationalfeiertag des deutſchen Volkes iſt zwar frei von ſe⸗ dem ſportlichen Ereignis— mit Ausnahme des engliſcher Pokalendſpiels in Wembley— dafür treten die Sportler innerhalb der deutſchen Gaue aber am Sonntag in ver⸗ ſtärktem Maße in Aktion. Im Fußball werden die Spiele um die deutſche Meiſterſchaft in den Gruppen unterbrochen. Lediglich Fortung Düſſeldorf und VfR Köln holen im Düſſeldorfer Rheinſtadion ihr noch rückſtändiges Spiel nach. Das Hauptereignis auf fußball⸗ ſporklichem Gebiet liegt wieder in einem Ländertreffen, und zwar trifft die deutſche Nationalelf in Zürich auf die der Schweiz.— In den ſüddeutſchen Gauen bean⸗ ſpruchen die Aufſtiegſpiele wieder das meiſte Intereſſe. Am Sonntag ſpielen: Südweſt: Opel Rüſſelsheim— TS 61 Ludwigs⸗ hafen, 1. Fc Kaiſerslautern— MSW Darmſtadt, Sportfr. Frankfurt— Vfè Neu⸗Iſenburg. Baden: Alemannia Ilvesheim— VfR Konſtanz, Sc Freiburg— Phönix Karlsruhe, FV Kehl— VfB Wiesloch. Württemberg: Ulmer FV 94— Spbg. Unter⸗ türkheim, FV Geislingen— FV Nürtingen, FV Korn⸗ weſtheim— VfR Schwenningen. Bayern: Armin München— FSW Nürnberg. Nachdem bisher an den Tſchammer⸗Pokalſpie⸗ len nur die Kreis und Bezirksklaſſenmannſchaften betei⸗ ligt waren, greifen nun am Sonntag erſtmals die Gau⸗ ligavereine ein, die ſich gegen die„Ueberlebenden“ durchzu⸗ ſezen haben.— Eine Reihe von Freundſchaftsſpielen ver⸗ vollſtändigt das ſüddeutſche Programm. Im Ausland ga⸗ ſtieren zwei ſüddeutſche Vereine, und zwar beide Male in der Schweiz, Freiburger Ic bei Moung Fellows Zürich und Fe Singen beim FC Oerlikon. Im Handball werden die Spiele um die deutſche Meiſterſchaft in den drei Gruppen fortgeſetzt. Die erſten Rückrundenſpiele ſoll⸗ ten, ſoweit noch nicht geſchehen, in allen Gruppen eine endgültige Klärung der Lage bringen. In Süddeutſch⸗ land ruht der ganze Spielbetrieb bis auf einige Freund⸗ ſchaftsſpiele und Pokalſpiele im Gau Württemberg. Im Hockey nehmen die Endſpiele zur erſten deutſchen Hockeymeiſter⸗ ſchäft mit den Vorrundentreffen ihren Anfang. In Jena teifft der Mittemeiſter VfßB Jena auf den Bf Königs⸗ berg und in Eſſen hat der rheiniſche Meiſter Eſſener Turn⸗ und Fechtklub die Ühlenhorſter Klipper zu Gaſt. Im Rugby kann nun, nachdem am letzten Sonntag in der Gruppe Nord die Entſcheidung zu Gunſten von Hannover⸗Linden gefallen iſt, das e ſteigen. Als Gegner der Hannoveraner tritt der badiſche Meiſter RG Heidelberg auf. In der Leichkathletik werden vorerſt noch Geher⸗ und Laufwettbewerbe über lange Strecken veranſtaltet. Es wird jedoch nicht mehr allzu lange dauern, bis ſich auch die Freunde der anderen Di⸗ ſziplinen ins Freie begeben Am Sonntag werden die tra⸗ ditionellen Geherwettbewerbe„Quer durch Berlin“, die auch für Langſtreckenläufer ausgeſchrieben wurden, und Bonn—Köln—Vonn(50 Km.) durchgeführt. Die Ringer etzen die Kämpfe zur deutſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaft 9955 In der Gruppe Süddeutſchland empfängt am Sonn⸗ tag Roland Bamberg in der Zwiſchenrunde die Staffel des K 95 Stuttgart zum Vorrundenkampf. In der Gruppe Weſtdeutſchland ſtehen ſich in der gleichen Runde Reichs⸗ AC Köln⸗Mülheim ebenfalls im bahn Ludwigshafen und Vorkampf gegenüber. Weltbild(M). Max Schmelings neuer Start nach USA. Der„Deutſche Meiſter aller Klaſſen“, Max Schmeling, mit ſeinem Betreuer Max Machon am Fenſter des Sonder⸗ zuges des Norddeutſchen Lloyd kurz vor der Abfahrt von Berlin. Schmeling bereitet ſich in den Staaten auf ſeinen Titelkampf gegen Braddock vor, obwohl bis jetzt immer noch keine Klärung in der Klageſache gegen Braddock geſchaffen wurde. 25 And nun gegen die Schweiz Der 20. Fußball⸗Länderkampf Schweiz— Deutſchland. Unter den Fußball⸗Nationen, mit denen uns ſeit Jahr und Tag freundſchaftliche Bande verknüpfen, nimmt die Schweiz einen beſonderen Platz ein. Gegen die Eidgenoſſen beſtritt der junge deutſche Fußballſport im Jahre 1908 ſei⸗ nen erſten offiziellen Länderkampf(der in Baſel ſtattfand und mit 3:5 verloren ging!), und die Schweizer waren es, die im Jahre 1920, als Deutſchland einer Welt von Fein⸗ den gegenüberſtand, den Mut aufbrachten, die ſportlichen Beziehungen mit Deutſchland als Erſte wieder aufzuneh⸗ men. Inzwiſchen iſt die Zahl der deutſch⸗ſchweizeriſchen Fußball⸗Begegnungen auf 19 angewachſen, das heißt alſo, daß am kommenden Sonntag in Zürich die 20. Begeg⸗ nung fällig iſt. Von den 19 bisherigen Spielen gewannen wir deren 13, nur vier gingen verloren und zwei endeten unentſchieden 8 Seit der letzten Begegnung mit den Eidgenoſſen ſind über zwei Jahre ins Land gegangen. In aller Erinne⸗ rung iſt noch das große Treffen in der Stuttgarter Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn, das Ende Januar 1935 ſtattfand und von der ſchlagkräftigen deutſchen Vertretung mit 4:0 ge⸗ wonnen wurde. Unſer Mittelſtürmer hieß damals Edmund Conen, und dieſer Conen ſchoß allein drei Tore. Inzwiſchen hat ſich ja vieles geändert, aber in beiden Ländern iſt doch der Stamm der Nationalſpieler im großen und ganzen der gleiche geblieben, und ſo wird man auch am Sonntag eine ganze Reihe von Spielern auf dem Feld ſehen, die ſchon ſeinerzeit in Stuttgart und ſogar in mehreren vorausge⸗ gangenen deutſch⸗ſchweizeriſchen Kämpfen dabei waren. Die Schweiz hat nach dem ſiegreichen Kampf gegen Belgien in Brüſſel, getreu dem alten Grundſatz, eine ſieg⸗ reich geweſene Mannſchaft nicht zu ändern, zum Zürcher Treffen die gleichen Spieler aufgeboten, die im Heyſel⸗Sta⸗ dion erfolgreich waren. Deutſchland ſiegte zwar am vergan⸗ genen Sonntag ebenfalls gegen Belgien, aber dieſe Mann⸗ ſchaftsaufſtellung konnte aus verſchiedenen Gründen nicht beibehalten werden. So ſtehen ſich alſo am Sonntag fol⸗ gende Spieler gegenüber: Deutſchland: Jakob Billmann— Münzenberg Kupfer— Goldbrunner— Kitzinger Lehner— Szepan— Eckert— Noack— Urban G. Aebi— Abegglen— Karcher— P. Aebi— Bickel Lörtſcher— Vernati— Guinchard Lehmann— Minelli Bizzozero Sch weis: Schiedsrichter iſt der Belgier L. Braet, einer der beſten und bekannteſten Pfeifenmänner Europas. Die deutſche Elf Die Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft mußte na⸗ türlich nach den beim Länderſpiel gegen Belgien gemach⸗ ten Erfahrungen und mit Rückſicht darauf, daß Fortung⸗ Düſſeldorf auch am 2. Mai keinen Spieler abſtellen kann, vorgenommen werden. Dabei machte weniger die Beſetzung der hinteren Reihen als die des Sturms einiges Kopfzer⸗ brechen. Verteidigung und Läuferreihe waren in Hannover ſo gut, daß man ſie unbedenklich übernehmen konnle. Wenn der Janes⸗Erſatz Haringer als einziger von den ſechs Abwehrſpielern nicht berückſichtigt wurde, ſo keines⸗ wegs deswegen, weil er in Hannover etwa ſchlecht geweſen iſt. Man wollte vielmehr den längſt fälligen Verſuch mit dem Nürnberger Billmann machen, der Sonntag für Sonntag in der Elf des deutſchen Meiſters große Spiele liefert und ſich nachdrücklichſt für die Nationalmannſchaft empfahl. Mit dieſer Hintermannſchaft und mit dieſer Läu⸗ ferreihe können wir uns in Zürich beſtimmt ſehen laſſen. Allein die Sturmbeſetzung hat eine gewiſſe Ueber⸗ raſchung ausgelöſt, aber man kann nicht umhin, den ver⸗ antwortlichen Männern ein Kompliment zu machen, wenn auch die Betrauung Eckerts mit dem Sturmführerpoſten in einem ſo ſchweren Spiel ein Riſiko bedeutet. Aber hätle nicht jede andere Beſetzung dieſes wichtigen Poſtens auch ein Riſiko bedeutet? Wir nehmen an, daß der Wormſer mindeſtens nicht ſchlechter ſpielen wird als Lenz, dem er in techniſcher Beziehung beſtimmt einiges voraus hat. Hof⸗ fen wir, daß Eckert in Zürich vom Lampenfieber, das ſchon vielen jungen Spielern übel mitgeſpielt hat, verſchont bleibt! Die Berufung von Lehner, Urban und Sze⸗ pan war von vornherein nicht zweifelhaft, dagegen wurde mit einer Aufſtellung Rudi Noacks wirklich nicht ge⸗ rechnet. Man glaubte dieſen famoſen Spieler ſchon„ver⸗ geſſen“, nachdem er nun drei Jahre lang in keiner Na⸗ tionalelf geſtanden hat. Dabei hat der Hamburger weder im Zder⸗Spiel gegen Ungarn in Frankfurt a. M. noch beim Weltmeiſterſchaftskampf gegen die Tſchechoſlowakei im glei⸗ chen Jahr(wo er ſogar das Ehrentor erzielte!) enttäuſcht, Wir wollen den Gründen, die zu ſeiner„Kaltſtellung“ führten, hier nicht nachſpüren, freuen wir uns, daß dieſer⸗ große Könner wieder Eingang in der Nationalmannſchakt gefunden hat. Noack wird halblinks ſpielen und damit muß Szepan zwangsläufig auf die andere Seite rücken. Der Schalker wird auch auf dieſem Poſten ſeiner beſonderen Aufgabe vollauf gerecht werden, deſſen ſind wir gewiß. So darf man alſo die Betrachtung über die deutſche Elf mit der Feſtſtellung ſchließen, daß eine ſehr ſtarke, vertrauen⸗ erweckende Streitmacht in das Land der Eidgenoſſen fährt. die das Zeug dazu hat, einen neuen Sieg zu erkämpfen. Der Rundfunk am 1. Mai Alle Sendungen ſind Keichsſendungen. Die deutſchen Rundfunkſender bringen am 1. Mai nach ſtehendes Programm: 5 Uhr: Aus Breslau: muſik. 6 Uhr: Aus Breslau: Bergarbeiter muſizieren. 7 Uhr: Vom e ee Blasmuſik. 3 8 Uhr: Aus Berlin: Feſtliche Muſik.* 8.30 Uhr: Aus Berlin: Jugendkundgebung im Olympia⸗Stadion des Reichsſportfeldes. Es ſprechen Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Füh⸗ . 9.20 Uhr: Aus Frankfurt: Orcheſterkonzert. 10 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Feſtſitzung der Reichskulturkammer im Deutſchen Opernhaus. Rede des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels, und Verkündung des nationalen Film⸗ und Buchpreiſes. 11.10 Uhr: Aus Königsberg: Marſchmuſik. 11.25 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Bericht von der A des Führers vom Deutſchen Opernhaus zum uſtgarten. 12 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Skaatsakt im Luſtgarten. Begrüßungsanſprache: Reichs. miniſter Dr. Goebbels. Anſprache des Keichsorganiſalions⸗ leiters Dr. Ley. Rede des Führers. 13.30 Uhr: Aus Stuttgart: Bunte Muſik. 15 Uhr: Aus Saarbrücken: Tanz unterm Maienbaum. 16 Uhr: Aus Köln: Muſik im Frühling. 18 Uhr: Aus Leipzig: Oratorium der Arbeit. 19.15 Uhr: Aus Hamburg(Hannover): Der Mai iſt gekommen! 20 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Echo des National⸗ feiertages. Querſchnitt durch die Ereigniſſe des 1. Mai. 20.30 Uhr: Aus München: Beſchwingte Weiſen. 21.45 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Nachrichten. 22 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Abendkundge⸗ bung und Großer Zapfenſtreich im Luſtgarten. Rede des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Polizei Hein⸗ rich Himmler. 22.45 Uhr: Aus Berlin: Tanzmuſik. 24 Uhr bis 2 Uhr: Vom Deutſchlandſender: Unterhal⸗ tungs⸗ und Volksmuſik. Morgenſpruch. Allerlei Volks. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 2. Mai: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Morgenmuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Bericht vom Start des Rad⸗ rennens„Rund um Frankfurt“; 10 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Froher Sonntagmorgen; 12 Muſit am Mittag; als Einlage: Berichte von der Strecke: Radrennen um Frankfurt; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; als Einlage: 16 bis 16.45 en ff Deut land— Schweiz, zweite Halbzeit; 18 Der Maien l gekommen und das iſt ja wahr; 18.30 Der Ruf zum Werk, Hörſpiel; 19.15 Schöne Stimmen; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Tosca, Muſikdrama von Puccini; 22.20 Zeit, Nachrichten; 22.25 Wetter, lokale Nachrichten; 22.30 Sport⸗ bericht des Sonntags; 23 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 3. Mai: 9.45 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Kammermuſik; 16.15 Von Felsakrobaten, Gletſcherflöhen und Hüttenwanzen, unterhalt⸗ ſame Viertelſtunde, 16.30 Unterhaltungskonzert; 17.30 Rhein und Main in der Wirtſchaft der Welt, Funkbericht; 18 Stutt⸗ gart ſpielt auf; 18.55 Umſchaltung; 19 Grundſteinlegung in der Heimbeſchaffungsaktion der Hitlerjugend; es ſpricht der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur o. Schirach; 19.30 Tagesſpiegel; 20.10 Am Donauquell und auf der hohen Baar.., froher Schwarzwaldheimatabendz) 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 4. Mai: 8 bis 11 Sendeſtille; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.30 Sportfunk für die Jugend; 1145 Landfunk; 15.15 Das deutſche Lied; 17.30 Sozialdienſt; 18 Konzert; 19 Welt ohne Wände, Hörbild; 19.30 Kampf dem Verderb; 20.10 Zur Unterhaltung; 21 Orcheſterkonzert; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 2. Mai: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.40 Das ſchöne deutſche Lied; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Deutſche Weltſchau; 10 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 11 Hans Pfitzner, ein deut⸗ ſcher Künſtler und Menſch, eine Würdigung ſeines Schaffens; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.45 Erzeugungsſchlacht; 14 Krach um Kaſperle— im Hinterhaus, fröhliches Spiel; 14.45 Aus Laden und Wertſtatt; 15 P''aliſche Leckerbiſſen zur Kaf⸗ feeſtunde; Einlage: Hiſtoriſche Wirtshäuſer, Hörfolge; 16 Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz, zweite Halb⸗ zeit; 16.45 Sonntagnachmitkag aus Saarbrücken; 18 Das Hör⸗Rohr, heitere Medizin; 19 Frühlingsſonate von Beet⸗ hoven; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; Montag, 3. Mai: 9.30 Hörbericht don der Eröffnung der Ausſtellung Frauen am Werk in der Stuttgarter Gewerbehalle; 10 Was die Maiſonne in einem Teich erſpäht, naturkundliches Spiel; 10.30 Engliſch; 11 Sendepauſe; 17.30 Der Neffe des Alten Fritz; 18 Stuttgart ſpiell auf; 18.55 Schaltpauſe; 19 Grund⸗ ſteinlegung in der Heimbeſchaffungsaktion der Hitlerjugend, es ſpricht der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach; 19.30 Stuttgart ſpielt auf; 20.10 Durch die Wälder, durch die Auen; 21 Deutſche Weltſchau; 21.15 Queckſilber, Tanzmuſik; 22.30 Nachtmuſik. Dienstag, 4. Mai: 10 Ein Mann und ſeine Stadt, Hörfolge; 10.30 Sende⸗ pauſe; 16 Muſik am Nachmittag; dazwiſchen: Von den Früh⸗ jahrsrennen in Mannheim; 17.15 Der Mai iſt e Beſuch im Alpengarten in Pforzheim; 17.45 Richtlinien für Bauende, Zwiegeſpräch; 18 Konzert; 19 Berühmte Orche⸗ ſter; 20.10 Maikäfer. Hörſpielereien im Lenz; 21.10 rauen Arbeitskleide, Konzert zum Gedenktag anläßlich Gründung des Reichsarbeitsdienſtes; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.40 Unterhaltung und Tanz. fiinderlachen— finder⸗ freude in dein ſjaus! nimm ein ferienkind! ile 15 8 N 8 n: Heute von 1821 Uhr, m er dur mul orgen von 9—19 uhr —*