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Mai der Syſtemzeit iſt dem deutſchen Volke im Geiſte des Na⸗ tionalſozialismus ein nationaler Feſttag, ein wahrer Feier⸗ und Freudentag der Gemeinſchaft erwachſen. Aus Haß und Bruderzwiſt wurde die lebendige Einheit aller Schaffenden. Schulter an Schulter marſchierten die Millionen Volksge⸗ noſſen aller Gaue im Zeichen der ſich erneuernden Natur, im Zeichen neuen Werdens und Wachſens zur deutſchen Maifeier, ohne Unterſchied des Standes und des Berufes. Und über Stadt und Land wehten glückverheißend die Fah⸗ nen des Dritten Reiches. Die Reichshauptſtadt, wie immer im Mittelpunkt der großen Staatsfeiern ſtehend, ſtrahlte heitere Feſtlichkeit aus. Dem repräſentativen Fahnenſchmuck des Regierungs⸗ viertels, der farbenfrohen Geſtaltung der Charlottenburger Chauſſee paßte ſich würdig die umfaſſende Ausſchmückung aller Stadtteile an, die ſich naturgemäß in den Hauptſtra⸗ en der Innenſtadt und insbeſondere längs der„Via riumphalis“ vom Luſtgarten bis zum Reichsſportfeld am reichſten entfaltete. Fahnen über Fahnen! Auch die Bot⸗ ſchafts⸗ und Geſandtſchaftsgebäude haben die Flaggen ihrer Länder geſetzt. Da ſchon im erwachenden Morgen halb Berlin auf den Beinen war, war man auch nicht ſonder⸗ lich verwundert, bereits um 7 Uhr eine große Menſchen⸗ menge vor der Reichskanzlei und der Wilhelm⸗ ſtraße anzutreffen. Bewegung kam in die Menge, als die SS⸗Männer die Feldmützen mit dem Stahlhelm vertauſch⸗ ten, und wenige Minuten ſpäter konnten die Tauſende als erſte dem Führer ihren Heilgruß entbieten. 2 1. Die größte Jugendkundgebung der Welt Wieder ſtand am Anfang des Nationalen Feiertages die machtvolle Kundgebung der Hitlerjugend, in dieſem Jahre zum erſten Male im Olympiaſtadion auf dem Reichsſportfeld. In prachtvoller Haltung waren 120 000 Hitlerjungen, Jungvolkpimpfe und BdM⸗Mädel vor ihrem Führer dufmarſchiert und bereiteten ihm überwältigende Kundgebungen. Die Stätte des olympiſchen Wettkampfes erhielt damit zum erſten Male ihre Weihe als Schauplatz einer politiſchen Willenskundgebung des jungen Deutſch⸗ land, die in dieſem Ausmaß zugleich die bisher größte Ju⸗ gendkundgebung der Welt überhaupt iſt. Unterhalb der Führertribüne hatten die italieni⸗ ſchen Gäſte der Feiern des 1. Mai— die Journaliſten, die Führer der Balilla und die Induſtriellen— in ihrer ſchwarzen faſchiſtiſchen Uniform Platz genommen. Punkt halb 9 Uhr trafen der Gauleiter von Groß⸗Berlin, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, mit dem italieniſchen Jugendführer, Staatsſekretär Ricci, ein. Der Führer des Gebiets Berlin, Obergebietsführer Ax ⸗ mann, meldete dem Reichsjugendführer die angetretenen Formationen in Stärke von 120 000. Das weihevolle Lied „Aufhebt unſere Fahnen“, das von der Jugend gemeinſam geſungen wurde, leitete über zu der Rede des Reichsjugendführers Er führte u. a. aus:„Euer Anblick erfüllt heute unſer ganzes deutſches Volk mit einer ſtolzen Zuverſicht. Unter uns ſtehen heute die fünfzig Kameraden und Kameradinnen, die als die beſten deutſchen Jungarbeiter dieſes Jahres ſich aus 1,8 Millionen Berufswettkämpfern her⸗ dus⸗ und emporgearbeitet haben als die Elite, als der höchſte Adel unſerer Jungarbeiterſchaft. Wir ſind ſtolz, ſie an die⸗ ſem Feſttag des deutſchen Volkes unter uns zu wiſſen. Wir ehren in ihnen das geſamte deutſche Arbeitertum. Wir ehren in ihnen den ſozialiſtiſchen Gedanken unſerer Zeit, den wir in der größten Jugendgemeinſchaft aller Zeiten verkörpert haben. Wir wollen uns dieſer Zeit würdig erweiſen und wollen verſuchen, des großen Führers wert zu ſein, deſſen Namen wir in Ehrfurcht und Dankbarkeit tragen dürfen. In dieſem Sinne feiern wir den 1. Mai, in dieſem Sinne gehen wir an unſere Arbeit, in dieſem Sinne empfangen wir heute die Parole unſerer weiteren Tätigkeit und unſeres weiteren Einſatzes. Wir wollen als eine gläubige, tapfere und arbeitsbereite Jugend unſere, uns von unſerem Führer auferlegte Pflicht erfüllen und hoffen damit beſtehen zu können vor unſerem Volk und vor unſerem ewigen Gott.“ Anſprache Dr. Goebbels' Nach der Anſprache des Reichsjugendführers grüßten be⸗ geiſterte Heil⸗Rufe den Berliner Gauleiter Dr. Goebbels, der nun zu der Jugend der Reichshauptſtadt und durch den Rundfunk zur Jugend Deutſchlands ſprach. „Deutſche Jungen und deutſche Mädchen! Es iſt das fünfte Mal im nationalſozialiſtiſchen Reich, daß Ihr zum 1. Mai aufmarſchiert ſeid. Das erſte Mal ſtandet Ihr am 1. Mai 1933 im Luſtgarten, und damals ſprach zu Euch, 25 dalſozialiſtiſchen Jugend, zum erſten, aber auch zum letzten Male der Reichspräſident Generalfeldmarſchall von 8 g. Es war uns allen, als wollte er damals der heranwachſenden deutſchen Jugend ſein letztes Vermächtnis übergeben, das Teſtament eines Scheidenden an die kom⸗ mende Generation. Er prägte damals das Wort: Wer be⸗ fehlen will, muß gehorchen lernen. 5 b In dieſen vier Jahren nun, Ihr Jungen und Mädchen, habt Ihr gehorchen gelernt, und uns alle erfüllt es das Herz mit tiefer Freude, wenn wir Euch in Eurer ſtolzen Orga⸗ niſakion, die als eine im nationalſozialiſtiſchen Reiche den Namen des Führers krägt, vor uns aufmarſchiert ſehen. Ihr habt das Vermächtnis Sindenburgs wahrgemacht; durch Fleiß, Disziplin, Arbeit und Leiſtung wachſt Ihr als junge Generation in das Re tſchen, in den Staat Adolf Hitlers hinein. In dieſem Sinne ſeid Ihr auch heute hier aufmarſchiert und in dieſem Sinne verpflichtet Ihr Euch wieder zu Volk, Bewegung, Staat und Führer, indem Ihr zur Eröffnung des Nationalen Feiertages des Deutſchen Volkes Führer und Nation grüßt mit dem Ruf: Adolf Hitler Siegheil!“ Begeiſtert ſtimmten die 150000 in das Sieg⸗Heil auf Deutſchland und ſeinen Führer ein. Dann erklang der Baden⸗ weiler Marſch. E Der Führer iſt da! Ein einziger, unbeſchreiblicher Jubelſturm ſchlägt ihm ent⸗ gegen, als er aufrecht in ſeinem Wagen ſtehend langſam durch das Marathontor auf die Laufbahn des Stadions fährt. Plötzlich Stille: der Reichsjugendführer befiehlt„Stillgeſtan⸗ den zur Meldung an den Führer“ und erſtattet Meldung: „Mein Führer! Ich melde Ihnen die größte Jugend⸗ kundgebung der Welt. Ich melde Ihnen den freiwillig vollzogenen Eintritt von 917 445 Jugendlichen im zehnten Lebensjahr am 20. April d. J.!“ Nun begrüßt der Führer die 120000 Jungen und Mädels:„Heil Jugend!“ Und wie aus einem Munde hallte die Antwort zurück:„Heil, mein Führer!“ Nach dem Lied„Nur der Freiheit gehört unſer Leben“ und erneut minutenlang aufbrauſenden Heil⸗Rufen nimmt der Führer das Wort. Er führte u. a. aus: Der Führer an die Jugend Das deutſche Volk, deſſen Jugend Ihr ſeid, feiert an die⸗ ſem 1. Mai ſeine Auferſtehung als Volk. Viele, viele Jahr⸗ hunderte hat das Ringen der deutſchen Menſchen um dieſe Gemeinſchaft gedauert. Wir ſind die glücklichen Zeugen der Vollendung. Wir haben um ſie gerungen, haben ſie er⸗ obert, und wir werden ſie nun feſthalten für alle Zukunft. Und dafür ſeid Ihr, meine deutſchen Jungens und Mäd⸗ chen, die Garanten. Denn dieſe Zukunft ſeid Ihr. Daher auch die Sorge für diefe Zukunft. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe geſtellt, unſerer Jugend den Geiſt der Volksgemeinſchaft ſchon frühzeitig einzuimpfen, in dem Alter, in dem die Menſchen noch unverbildet und damit unverdorben ſind. Ihr dürft nur dieſe glückliche Gemein⸗ ſchaft, die Euch in Eurer Jugend noch gegeben iſt, nicht ver⸗ lieren, und damit Ihr ſie behaltet, ſeid Ihr von uns zu⸗ ſammengefügt, um in den kritiſchen Jahren des Lebens nicht auseinander zu ſtreben, ſondern äußerlich und auch innerlich für immer beieinander zu bleiben. Es gibt nur ein deutſches Volk, und es kann daher auch nur eine deutſche Jugend geben! Und es kann nur eine deutſche Jugendbewegung geben, weil es nur ein: deutſche Jugenderziehung und Jugendbildung gibt!(Brau- ſende Zuſtimmung). Wir wollen erſtens eine geſunde Jugend! Geſund am Körper und geſund in der Seele. Wir wollen in der Zukunft die Geſundheit des deutſchen Knaben ſchon an ſeinem Aeußeren erkennen und genau ſo am deutſchen Mädchen. Was wächſt in unſerem Volke heute für ein wunderbares, gradliniges, geſundes Geſchlecht heran! Man kann ſtolz ſein, dieſe neue deutſche Jugend zu ſehen. Sie trägt in ſich und auf ihren Geſichtern Lebensfreude, Le⸗ bensluſt und auch Lebensgeſundheit!— Und zweitens: Wir wollen eine ſtolze Jugend! Sie ſoll nicht mit gebeugten Köpfen durch die Lande ſchlei⸗ chen, ſondern ſie ſoll ſtolz darauf ſein, Söhne unſeres Vol⸗ kes, Töchter unſeres Volkes ſein zu dürfen!(Stürmiſcher Jubel).— Und wir wollen drittens eine männliche Jugend und wir wollen weibliche Mädchen. Wir wollen eine tapfere Jugend. Wir wollen in der Zukunft nicht die Standhgftia⸗ keit des einzelnen Jungen ermeſſen nach ſeiner Trinkfeſtig⸗ keit, ſondern nach ſeiner Widerſtandskraft.(Stürmiſcher Beifall). Nicht trinkſtark ſollt Ihr werden, ſondern ſchlag⸗ hart und ſchlagfeſt. Das erfordert die heutige Zeit. Und da⸗ her wollen wir dieſe Jugend ſchon früh zum Ertragen von kleinen Opfern, von Härten und Strapazen erziehen. Es wird ihr zugute kommen. Sie wird einmal feſt im Leben ſtehen! Ja, es iſt doch heute ſchon ſo: was aus unſeren Jahrgängen herausmar⸗ ſchiert, das iſt wirklich in kurzer Jeit ein Mann. And wir wollen weiter dieſe Jugend offen erziehen, zu keinerlei Heimtücke, zu keiner Hinterhältigkeit. Sie ſoll lernen, ge⸗ rade zu ſtehen und gerade zu gehen und jedem frei und offen ins Angeſicht zu blicken.(Toſender Beifall). Aber wir wollen 9 daß Ihr eine fröhliche und freudige Jugend ſein ſollt. Ihr ſollt nicht mit ver⸗ grämten Geſichtern herumgehen, ſondern Ihr ſollt lachend in die Welt hineinblicken. Und Ihr habt Grund dazu, denn dieſe Welt, Eure Welt, unſer Volk, unſer Reich: Sie ſin d e geworden, als ſie je zuvor waren! Cu- elnde e Und daher ſollt Ihr auch dieſe Schön⸗ heit kennenlernen. Ihr ſollt und Ihr müßt Deutſchland ken⸗ nenlernen, damit Ihr es 15 ganz in Eure jungen Herzen aufnehmen und es ganz lieben könnt. So ſollt Ihr ſein und ſo ſeid Ihr! Jahrgang, der mit ſun aner Mil 155 der unge ion Knaben und Mäd⸗ chen jetzt in Eure Reihen am 20. April eingerückt iſt. auch er wird ſich ganz in dieſe Gemeinſchaft hineinleben. Er wird aus dieſer Gemeinſchaft einſt entlaſſen werden in die Organiſationen der Partei, in die des praktiſchen Lebens; und er wird dann einrücken in den Reichsarbeitsdienſt und ſchließlich werden die Männer Soldaten ſein und werden damit die letzte Weihe zum Dienſt für ihr Volk empfangen. Und ſo wie Generationen dieſe Pflichten erfüllt haben ſo wird dieſe Jugend dieſe Pflichten einſt erſt recht erfül⸗ len! Sie wird ſtärker ſein als die Jugend der Vergangen⸗ heit, denn ſie hat ſchon von Kind auf nichts anderes gelernt als gehorchen, treu ſein, anſtändig, offen, tapfer, mutig, entſchloſſen, aber auch jung ſein.(Jubelnde Kundgebun⸗ gen). Und deshalb wird und muß, ſo wie Ihr meine lieben Jungen und Mädchen dieſes unſer Deutſchland liebhabt, auch dieſes Deutſchland Euch liebhaben. Ihr ſeid für uns alle der weitaus größte Schatz, den es gibt. Ihr ſeid für uns alle das Unkerpfand des Glaubens und der Hoffnung für unſer Volk. Indem wir Euch ſehen, haben wir ein unbändiges Vertrauen und eine unermeß⸗ liche Zuverſicht in die Zukunft unſeres Volkes, des Volkes, deſſen Jugend Ihr ſeid, deſſen Männer und Frauen Ihr einſt ſein werdet, dem wir alle gehören jetzt und bis an das Ende aller Tage. Unſer deutſches Volk: Sieg⸗Heil! Nichts Wunderbareres als das Echo, mit dem die Ju⸗ 15 des Führers Sieg⸗Heil auf das deutſche Volk mit turmesgewalt aufnimmt! Dieſer Ruf der Jugend iſt ein einziges Gelöbnis. Schon während ſich der Führer zur Feſtſitzung der Reichs⸗ kulturkammer im Deutſchen Opernhaus begab, war die Via Triumphalis, der lange Straßenzug, der ſich vom Deutſchen Opernhaus in Charloktenburg bis zum Luſtgarten im Stadt⸗ innern erſtreckt, von einer feſtlich geſtimmten Menſchenmenge umlagert, die ſich hinter den Spalierketten der SA., SS. und des NSKK. anſammelte. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit begann dann der Aufmarſch der ungezählten Hunderttau⸗ ſende, die in Zwölferreihen unter Führung der Muſikkapellen und Fahnenabordnungen ſich in endloſen Zügen formierten und mit derſelben Pünktlichkeit an den vorgeſchriebenen Auf⸗ marſchabſchnitten erſchienen. Bereits um 11 Uhr war der gewaltige Aufmarſch reibungslos vollzogen. Die deutlſche Kunſt Rede Dr. Goebbels' in der Reichskulturkammer. Zwiſchen dem großen Jugendaufmarſch im Olympia⸗ ſtadion und der Rieſenkundgebung des geſamten ſchaffenden Volkes im Luſtgarten lag, wie in jedem Jahre, die große Feſtſitzung der Reichskulturkammer im Deutſchen Opernhaus, in deren Mittelpunkt die Verkündung des nationalen Film⸗ und Buchpreiſes durch den Präſidenten der Reichskulturkam⸗ mer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſtand. Die feierlichen Klänge der 3. Leonoren⸗Ouvertüre von Beethoven, geſpielt vom Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes, leiten die Feierſtunde ein. Dann bringt Staatsſchauſpieler Friedrich Kayßler einen längeren Abſchnitt aus der großen Kulturrede des Führers auf dem Parteitag der Frei⸗ heit zu Gehör. Die tieſe Erkenntnis der Worte des Führers:„Die gro⸗ ßen Kulturleiſtungen der Menſchheit waren zu allen Zeiten Höchſtleiſtungen des Gemeinſchaftslebens“, packt alle An⸗ weſenden und löſt ſtürmiſchen Beifall aus. Einen außergewöhnlich künſtleriſchen Genuß bieten das Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes und der Kittel ſche Chor mit dem prachtvoll erhabenen„Heldenrequiem“ des jugend⸗ lichen Komponiſten Gottfried Müller. Dann betritt der Prä⸗ ſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, die Bühne. Den Höhepunkt der Feſtkundgebung der Reichskultur⸗ kammer bildete auch in dieſem Jahr die große Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels, in deren Verlauf die Verlei⸗ hung des Nationalen Film- und Buchpreiſes vorgenommen wurde. Or. Goebbels wies mit Nachdruck darauf 21 daß bei der Feier des 1. Mai auch der Künſtler nicht fehlen dürfe. Denn ſeinem Beruf und ſeiner Berufung nach ſei er der erſte geiſtige Arbeiter des Volkes. Er müſſe mit dem Volk gehen, denn ſein Werk entſpringe aus dem tiefen Boden unſeres Volkstums und ſeine Kunſt ſtelle die höchſte und edelſte Blüte des völkiſchen Nationalwillens dar Kunſt und Künſtler müßten im Volke bleiben und aus dem Geiſt des Volkes heraus ſchaffen. „Die Zeit aber,“ erklärte Dr. Goebbels,„in der wir leben, iſt die Zeit des Nationalſozialismus. Er hat fie heraufgeführt und er geſtaltet ſie. Der National⸗ ſozialismus hat eine große hiſtoriſche Phaſe der deutſchen Entwicklung eingeleitek Aber da er Gegen wart und nicht Vergangenheit iſt, ſteht er uns als geſchichtlicher Wer⸗ deprozeß noch zu nahe als daß er künſtleriſch ſchon geſtaltet und gedeutet werden könnte.“ Das iſt aber auch nicht ſo ausſchlaggebend für das Wachstum einer modernen, vom 18 bie be⸗ ſtimmten deutſchen Kunſt Denn die dichteriſche i Stoff nimmt ihre ſtärkſten Impulſe nicht ſo ſehr aus dem Stoff, den ſie formt, als vielmehr aus der Haltung die bei der Formung des Stoffes zum Ausdruck kommt Der Na⸗ tionalſozialtsmus nun hat eine neue e des deutſchen Menſchen im Einzelnen und der. olks⸗ gemeinſchaft in der Geſamtheit den Dingen des Lebens ge⸗ genüber heraufgeführt. 5 — Dr. Goebbels betonte, daß jede lebende Generation die Aufgabe und Pflicht habe, den Kulturbeſitz ihres Volkes in ſeiner ganzen umfaſſenden Weite und Bedeutung zu erhal⸗ ten und ihn ihrer Art und ihrem Weſen gemäß zu vermeh⸗ ren. Niemals dürfe die Vergangenheit Experimentierobjekt für die Gegenwart ſein. In dieſem Zuſammenhang nahm Dr. Goebbels auf das Schärfſte gegen kleinliche erſuche gewiſſer bürgerlicher Betriebsmacher, die deutſche Sprache auf künſtlichem Wege und mit ungeeigneten Mit⸗ teln zu verbeſſern, Stellung. Die Sprache werde nicht von Gelehrten erdacht, ſondern vom ſprechenden Volk und von der ewig in Entwicklung befindlichen Ent⸗ wicklung geſtaltet. Der wahre Sprachfreund ſtehe deshalb auch den in großen nationalen Erneuerungsperioden immer wieder auftauchenden Experimenten einer künſtlichen Sprach⸗ verbeſſerung mit ſkeptiſcher Reſerve gegenüber. Es werde hier das an ſich gute und begrüßenswerte Beſtreben nach einer echten, klaren, einfachen und deutſchen Sprache in einer Art und Weiſe verhunzt und verballhorniſiert, daß einmal in aller Oeffentlichkeit dagegen Einſpruch erhoben werden müſſe, um weiteres Unheil zu verhüten. „Die Großen der Nation haben die Sprache immer aus ihrem Geiſte heraus gemeiſtert. Sie waren deutſch im Skil, weil ſie auch deuiſch in ihrem Handeln waren. Unſere heu⸗ tigen deutſchtümelnden Sprachakrobaten vergeſſen meiſtens, daß die Deutſchheil aus dem Weſen unſeres Volkes und nicht aus einer erdachten Theorie abgeleitet werden muß. Sie überſehen, daß zu allen Zeiten die großen Männer des Volkes ſeine großen Sprachſchöpfer waren. Das gelte, führte Dr. Goebbels anſchließend aus, auch für die moderne Dichtung. Sie dürfe nicht krampfhaft nach einem neuen Stil ſuchen. Denn nicht die äußere Form ſei die primäre Vorausſet⸗ zung der Modernität, ſondern der Geiſt, aus dem heraus die Form geprägt werde. Dr. Goebbels betonte mit Nach⸗ druck, daß man etwas lernen müſſe, um etwas zu leiſten.„Wir leben heute,“ erklärte Dr. Goebbels,„man möchte faſt ſagen, in einem renaiſſanceartigen Zeitalter. Die Gegenwart ſtellt nicht nur in der Politik, ſondern auch auf allen anderen Lebensgebieten die größten und imponierend⸗ ſten Aufgaben. Der nakionalſozialiſtiſche Staat iſt der warmherzige Be⸗ ſchützer aller Künſte; er will ſie fördern, und er hal den Ehrgeiz, ihr großzügiger Mäzen zu ſein.“ Die Gegenwart ſei nicht arm an künſtleriſchen Kräf⸗ ten Welcher Künſtler ſehe im neuen Deutſchland nicht alle Chancen ſur ſeine Entwicklung gegeben. Aber er müſſe ſie ergreifen, und er dürfe nicht an den Aufgaben der Zeit acht⸗ los vorübergehen. Ihr Beruf entſpringe ihrer inneren Beru⸗ fung, und es bleibe den Zeitgenoſſen nichts anderes übrig, als ihnen die Wege zu ebnen und ihrem Wirken Raum und Geltung zu verſchaffen. Darin liege auch der Sinn der großen nationalen Preiſe, die an den Feierta⸗ gen des Volkes zur Austeilung gelangten. Die Fülm⸗ und Buchpreiſe 1937 Dr. Goebbels ſtellte anerkennend feſt, daß vier deut⸗ ſche Filme der letztjährigen Produktion mit den höch⸗ ſic Prädikaten ausgezeichnet werden konnten. Es handele ich um die 1„Verräter“,„Wenn wir alle Engel wä⸗ ren“,„Der Kaiſer von Kalifornien“ und„Der Herrſcher“. Der Nationale Filmpreis 1936-37 wurde in Auswahl unter dieſen vier Spitzenfilmen dem Mitglied des Reichskulturſenates, Staatsſchauſpieler Emil Jannings, für ſeinen Film„Der Herrſcher“ zuerkannt. Emil Jannings gehöre zu den bahnbrechenden Pionie⸗ ren der deutſchen Filmkunſt. Seine unvergleichlichen Mei⸗ ſterleiſtungen ſeien dem deutſchen Volk und, man könne wohl ſagen, der ganzen Kulturwelt von der Bühne und von der Leinwand her auf das Beſte bekannt. Er gehöre zu jenen wenigen konſequenten und kompromißloſen künſt⸗ leriſchen Kampfnaturen, die den Mut hätten, ein modernes Zeitthema unbeirrt und ſicher anzufaſſen und mit ſouverä⸗ ner Hand formend zr geſtalten. Hunderttauſende Freunde der deutſchen Filmkunſt im In⸗ und Ausland hätten ſich in den letzten Wochen durch die mitreißende und erſchüt⸗ ternde Menſchengeſtaltung des„Herrſchers“ auf das Tiefſte ergreifen laſſen. Der Nationale Buchpreis 1936.37 wurde dem Mitglied des Reichskulturſenates, SS⸗Sturm⸗ führer Friedrich Bethge aus Bea a. M. für 25 Schauſpiel„Marſch der eteranen“ zuer⸗ annt. „Friedrich Bethge gehört zur Alten Garde der Partei. Er hat die Bewegung aktiv mit zum Siege geführt. Als Frontkämpfer wurde er viermal verwundet. Seine preis⸗ gekrönte Dichtung iſt beſtimmt vom Begriff der nationalen Ehre. Der„Marſch der Veteranen“ iſt ein hohes Lied preu⸗ ßiſcher Zucht und ſoldatiſchen Gehorſams. Die einzelnen Szenen haben dichteriſche Atmoſphäre, ſie ſind getragen von einem außerordentlich plaſtiſchen Dialog. Sie verraten die feinſte dialektiſche Geſchliffenheit. Der„Marſch der Vetera⸗ nen“ darf als eine erſte glückliche Erfüllung der von der nationalſozialiſtiſchen Kulturpolitik erhofften Bühnendich⸗ tung gelten.“ „Ich glaube, mich zum Dolmetſch des ganzen deutſchen Volkes zu machen“, fuhr Dr. Goebbels fort,„wenn ich den beiden preisgekrönten Künſtlern von Herzen Glück zu die⸗ ſer hohen Auszeichnung wünſche Sie haben für ihr künſt⸗ leriſches Schaffen eine ſichtbare Ehrung vor der ganzen Nation erfahren., Sie ſoll für ſie und für alle anderen deut⸗ ſchen Kunſtſchaffenden Beiſpiel und Anſporn ſein.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchloß ſeine Rede über die deutſche Kunſt mit einem Dank an den Führer, der im raſtloſen Wirken und ewig neuer Offenbarung ſeines beflügelten Genius nicht müde geworden ſei, die Kunſt zum Volke, aber auch das Volk zur Kunſt zu führen. Darum möge er heute die Huldigung aller guten Deutſchen entge⸗ gennehmen. Die Verkündung der Preisträger, die ſich unter der Feſt⸗ verſammlung befanden, wurde mit lautem Beifall aufge⸗ nommen. Die Dankesworte des Miniſters an den Führer rufen langanhaltende Zuſtimmung und eine ſtürmiſche Hul⸗ digung für den Führer hervor. Wenige Minuten nach halb 12 Uhr verließ der Führer das Deutſche Opernhaus, und nun nahm auf der Feſtſtraße des J. Mai eine einzigartige Fahrt Adolf Hitlers durch das Spalier des ſchaffenden Volkes ihren Anfang. Vom erſten Augenblick an, als der Führer aus dem Opernhaus heraus⸗ trat, umfing ihn unendlicher Jubel. Die brauſende Begei⸗ ſterung wurde weitergetragen oon Mann zu Mann, von Tau⸗ ſenden zu Tauſenden, bis die ganze kilometerlange Wegſtrecke von einem einzigen Sturm von Heil⸗Rufen erfüllt war, der die Wagen ununterbrochen begleitete. So wurde die Fahrt des Führers auf der Feſtſtraße wirklich eine Triumphfahrt mitten durch das ſchaffende Volk. Der Staatsakt Der Berliner Luſtgarten war an dieſem ſtrahlenden erſten Maitag wahrlich ein Platz der Freude und ber Luſt erfüllt mit einer unbeſchreiblichen Stimmung, die getragen war von dem ſtärkſten Daſeinswillen und von der höchſten Daſeinsfreude, die das ganze Volk im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland an dieſem ſchönſten ſeiner Feiertage erfüllte. i Schon um 10 Uhr vormittags ſtanden auf dem weiten Platz Kopf an Kopf Tauſende ſchaffender deutſcher Men⸗ ſchen, biele in ihrer typiſchen Berufskleidung, andere mit den Mützen der Deutſchen Arbeitsfront, Arbeiter der Hände und des Kopfes, Männer und Frauen, Jungarbei⸗ ter und alte Meiſter, Betriebsführer und Gefolgſchaft— ein Sinnbild der neuen Einheit. i Die Lautſprecher künden den Fahnenaufmarſch in dem Augenblick, in dem der Führer vom Deutſchen Opernhaus aus ſeine Fahrt über die 8 Kilometer lange von den Hunderttauſenden von Schaffenden Berlins um⸗ Zumte Spalierſtrecke antritt. Gleichzeitig ziehen, aus dem Schloßhof kommend, die Standarten und Fahnen in den Luſtgarten ein. Alle erheben ſich von den Plätzen und grü⸗ zen die Feldzeichen der deutſchen Freiheitsbewegung. Von der Ferne her rauſchen die Klänge des Präſentier⸗ marſches. Bewegung kommt in die Maſſen. Alle erheben ſich von ihren Plätzen: Der Führer kommt An einem Fahnenmaſt, der an der Seite des Rednerpodiums errichtet iſt, ſteigt nun die Führerſtandarte empor. Die Lieder der Nation klingen auf, Faſt übertönt werden ſie aber von den brauſenden Heilrufen, mit denen der Führer, der zunächſt die Front der Ehrenkompanien abſchreitet, an der Kund⸗ gebungsſtätte empfangen wird. Doimetſcher des Dankes Mit Heilrufen empfangen, eröffnet dann der Berliner Gauleiter Dr. Goebbels die Kundgebung. „Mein Führer! Es iſt das fünfte Mal, daß Sie in Ihrem Reich, mit Ihrem Volk den nationalen Tag der Ar⸗ beit gemeinſam begehen Bei dieſer feſtlichen Kundgebung ſteht vor unſerem geiſtigen Auge wiederum jene denkwür⸗ dige und unvergeßliche Abendſtunde, da Sie am 1. Mai 1933 vom Tempelhofer Feld aus zur deutſchen Nation ſprachen. Wir erlebten damals zum erſten Male, ſichtbar für je⸗ dermann, das Wunder unſerer Volkwer dung. Was ſelbſt die Optimiſten unter uns kaum für möglich ge⸗ halten hatten, das wurde hier Wahrheit. Ueber Parteien und Klaſſen hinweg reichte das Volk Ihnen, mein Führer, vertrauensvoll die Hand entgegen. Und Sie legten in die Hand des Volkes das Verſprechen ab, daß Sie in vier Jah⸗ ren nun der deutſchen Nation ein neues Ge⸗ ſicht geben würden. Die vier Jahre ſind um, und das Verſprechen iſt Wirklichkeit geworden. Unter den ungezählten Millionen, die auf der Triumph⸗ ſtraße in Berlin, im Luſtgarten und auf den anderen Mai⸗ feldern des Reiches verſammelt ſtehen, befinden ſich meh⸗ rere Millionen von denen, die damals, als Sie zum erſten Male an die Nation appellierten, noch ohne Arbeit und ohne Brot der Verzweiflung preisgegeben waren. Aber nicht nur dieſe Millionen, denen Sie den Weg in die Fa⸗ briken und Werkſtätten in den vergangenen vier Jahren eröffneten, wollen Ihnen in dieſer Feſtesſtunde des 1. Mat ihre Dankbarkeit bekunden. „Die ſubelnden Begeiſterungsſtürme der weit über eine Million Berliner, die Ihnen auf der Fahrt vom Deutſchen Opernhaus bis hierher entgegendröhnten, ſind der Aus⸗ druck eines allgemein wirkenden Gefühls, eines allgemei⸗ nen großen National⸗ und Volksgefühls. In dieſer Stunde wollen wir Ihnen danken für das Aufbauwerk, das uns alle wieder glücklicher, das Deutſch⸗ land ſchöner und mächtiger gemacht hat. Und dieſem Dan. kesgefüßl geben wir Ausdruck, indem wir Sie, mein Füh⸗ rer, mit dem alten Kampfruf begrüßen: Adolf Hitler Sieg⸗ Heil!“ Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley gibt nun den Ausdruck, was die Millionen deutſcher Men⸗ ſchen in allen Teilen des Reiches an dieſem Tage und in dieſer Stunde empfinden: Deutſche Menſchen! Es iſt ein Wunder, das wir tagtäg⸗ lich immer wieder von neuem erleben. Aber das größte Wunder von allen iſt uns ſelbſt geworden. Wir, die Men⸗ ſchen, ſind neu geworden. Wir leben wieder, wir, die krank waren, ſind geſund geworden, langſam, Schritt für Schritt. Der Führer hat uns geleitet wie einen langſam Genkſen⸗ den. Er gab uns die Aufgaben. Wir arbeiteten dann, und Energie, Willenskraft, Hoffnung und Glauben ſtellten ſich ein. Und die Lebensfreude kam hinzu. Wir bejahten das Leben. Und heute nach vier Jahren: Die Sonne lacht, Früh⸗ lingstag, der Mai iſt gekommen! Ja, unſer Volk erlebt den Mai den Frühling Und wir dürfen dabei ſein. mir dürfen mitarbeiten und mitſchaffen, wir dürfen Aufgaben löſen Iſt das nicht etwas Herrliches? Und ein Mann hat uns das alles gegeben, ein ein⸗ ziger Mann, der aus dem Volke kam, zeigte uns den Weg und gab uns Hoffnung. Er gab uns Glauben und gab uns Lebenskraft und ſagte: Du ſollſt glauben, Du ſollſt hoffen, Du ſollſt leben. Es iſt ein Wunder, und der Herr⸗ gott ſegnet dieſen Mann, unſeren Führer, unſeren Adolf Hitler. Was liegt alles in dieſem Wort: Mein Führer Unſer Führer! Ja das iſt das Allerſchönſte, das wir erleben dürfen. Wir dürfen ſagen: Mein Führer, Unſer Führer! Und ſo bitte ich Sie, mein Führer, reden Sie zu 8 Der Führer ſpricht Der Führer tritt an das Rednerpult. Erneut rollen die Wogen der Begeiſterung zu ihm empor, wieder über⸗ ae ihn die Arbeiter Berlins mit den Beweiſen ihrer nhänglichkeit und Verehrung. Erſt nach geraumer Zeit verebbt der Jubel, und der Führer ſpricht zum ſchaffenden deutſchen Volk. Er führte aus! Deutſchland feiert heute wieder den 1. Mai. Wir er⸗ innern uns noch einer Zeit, da an dieſem Tage die einen marſchierten, die anderen nicht, die einen jubelten und die anderen ſchimpften, die einen ſchrien und die anderen Angſt Jetes einer Zeit, da dieſer Tag nicht den Charakter eines ie ſondern den einer Demonſtration unſerer alten po⸗ litiſchen Zerriſſenheit trug Daher ging man auch in frühe⸗ ren Jahren dieſem 1. Mai mit gemiſchten Gefühlen ent⸗ gegen, je nach Einſtellung und Auffaſſung. So, glaube ich, iſt es bei den anderen Völkern auch jetzt noch Wir Deutſche find heute in der glücklichen Lage, vor dieſem Feſt eigentlich nur vor einem einzigen Angſt zu haben: nämlich, daß es regnen oder vielleicht ſogar ſchneien könnte(große Heiter⸗ keit) Im übrigen gehen wir dieſem Feſt entgegen mit der Aufgeſchloſſenheit eines Volkes, das weiß, warum es die⸗ ſen Tag feiert. 5 Einſt war doteſer 1. Mat das große Frühlingsfeſt un. ſeres Volkes geweſen. Jahrhunderte lang! Später wurde dieſer Tag zum Symbol des Kampfes unſeres Volkes un⸗ tereinander. Heute iſt dieſer Tag Staatsfeiertag, weil wir an ihm die wiedererrungene oder beſſer, die zum erſten Male errungene deutſche Volksgemeinſchaft feiern. Denn es iſt etwas Gewaltigeres, ein Volk zu formen, als nur einen Staat aufzurichken. Staaten kommen und Skaaken vergehen. Völker aber ſind für Ewigkeiten geſchaf⸗ fen. Unſerer Zeit blieb es vorbehalten, die Staatsbildung des Deutſchen Reiches zu bekrönen durch die Volkwerdung der deutſchen Nation.. Wenn wir an dieſem Tage das Feſt der deutſchen Volksgemeinſchaft feiern, dann erhebt ſich die Frage, was dieſem Volk gemeinſam iſt. Was uns zu dieſer Ge⸗ meinſchaft nicht nur führt, ſondern zwingt, iſt unſer gemeinſames Schickſal, dieſes zwangsläufige gemeinſame Schickſal, dem ſich keiner entziehen kann, unſer Lebensſchickſal auf dieſer Welt! Und es iſt kein leichtes, es iſt ein ſchweres Schick⸗ ſal! Denn unſere Lebensprobleme ſind ſchwerer als die anderer Völker. Wir Deutſche ſind von der Natur auf die⸗ ſer Erde mehr als ſtiefmütterlich bedacht worden Ein gro⸗ ßes Volk, ein unendlich fähiges Volk, ein fleißiges Volk, ein Volk, das leben will und an das Leben Anſprüche ſtel⸗ len darf, lebt in einem Raum der viel zu eng und zu begrenzt iſt, um ſelbſt bei größtem Fleiß ihm aus Eige⸗ nem all das zu geben, was notwendig iſt. Wenn wir manch⸗ mal ausländiſche Politiker hören:„Zu was brau⸗ chen Sie andere, erweiterte Lebensmöglichkeiten?“, dann könnten wir die Frage an ſie zurückſtellen:„Warum legen denn dann Sie ſo großen Werk darauf?“ Gerade weil die⸗ ſer Lebenskampf bei uns viel ſchwerer iſt als irgendwo anders, haben wir beſondere Konſequenzen aus dieſer Tat⸗ ſache zu ziehen. Wir können nicht von Phraſen, von Re⸗ densarten und Theorien exiſtieren, ſondern nur von dem Ergebnis unſerer Arbeit, unſerer Fähigkeit und unſerer Intelligenz. Dieſer ſchwere Lebenskampf aber wird nicht dadurch leichter geführt, daß jeder ſeines Weges geht, daß jeder ſagt: ich tue, was ich will und was mir gut dünkt. Nein! wir müſſen miteinander leben! Es kann ſich keiner von dieſer Gemeinſchaft ausſchließen, weil ſich keiner dieſem gemeinſamen Schickſal entziehen kann Und aus die⸗ ſer harten und nüchternen Erkenntnis erhebt ſich das zwin⸗ gende Gebot für unſere deutſche Vollsgemeinſchaft. Sie iſt die Vorausſetzung zur praktiſchen Durchführung unſeres Lebenskampfes. Ich brauche nur auf einen kleinen Ausſchnitt dieſes Le⸗ benskampfes hinzuweiſen: Wir Deutſche haben weniger Rohſtoffe als die Anderen. Es iſt nun unſere Aufgabe, uns unter Einſatz aller Möglichkeiten die für die Güter⸗ erzeuauna feblenden Rohſtoffe zu chern. Soweit wir das im Austauſchverkehr mit anderen Völkern tun können, iſt es gut. Soweit dies nicht möglich iſt, können ſpir nicht ſa⸗ gen: es geht nicht! Sondern nun müſſen menſchlicher Geiſt und menſchlicher Wille ſich aufraffen, um aus Eigenem Ab⸗ hilfe zu ſchaffen. So iſt der Vierjahresplan geboren worden. Aber wa würden wir mit einem ſolchen Plan hinkommen, wenn nichl hinker ihm eine Millionenmaſſe feſt zuſammengefügker Men. ſchen ſtände? Dieſes gewaltige Werk, das nun vier Jahre lang unſer Volk bis in das Innerſte erfaſſen wird, kann nur erfolgreich gelingen durch den geſchloſſenen Einſatz des gan⸗ zen deutſchen Volkes. Höchſte Anſtrengungen ſind notwendig und höchſte Lei⸗ ſtungen, um dieſe Aufgabe durchzuführen. Denn an der Spitze unſerer nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsführung ſteht nicht das Wort„Theorie“, nicht das Wort„Geld“ oder„Ka⸗ pital“, ſondern das Wort„Produktion“. Glauben Sie mir, meine Volksgenoſſen: es koſtet mehr Gedankenarbeit, mehr Anſtregung und Konzentration, einen Vierjahresplan aufzuſtellen und durchzuführen, um unſerem Volk die not⸗ wendigen Lebensgüter in der Zukunft zu ſichern, als etwa die Rotationsmaſchinen anlaufen zu laſſen, um mehr Pa⸗ piergeld zu drucken. Es iſt ſehr einfach, heute vor ein Volk hinzutreten und zu ſagen:„Wir erhöhen die Gehälter, die Bezüge und die Löhne“— und dann erhöhen wir morgen die Preiſe. Und es iſt ſehr einfach zu ſagen:„Wir vermindern die Arbeits⸗ zeit, das heißt die Arbeitsleiſtung und ſteigern dafür den Lohn“. Das iſt vielleicht im Augenblick populär. Aber der Zuſammenbruch muß kommen, denn der Einzelne lebt ja nicht von einem papiernen Lohn, ſondern von der Geſamt⸗ ſumme der Produktion ſeiner Volksgenoſſen. Das iſt der pri⸗ märſte Grundſatz nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik. Erſt die Mehrung dieſer Produktionsgüter bedeutet Stei⸗ gerung der Kaufkraft und damit Verbeſſerung des Lebens. Ods umgekehrte Prinzip. das wir heute in der anderen Welt ſehen: Preisſteigerung, Lohnerhöhung, wieder Preis⸗ ſteigerung, wieder Lohnerhöhung dann dreifache Preisſtei⸗ gerung und wieder doppelte Lohnerhöhung und dann Geld⸗ entwertung und infolge der Geldentwertung neue Lohner⸗ höhungen und dann erſt recht Preisſteigerung— das könn⸗ ten wir auch machen. Glauben Sie: es iſt zwar ſchwerer, unſer Prinzip durchzuführen, aber es iſt ſicherer, und es iſt auch anſtändiger! 0 Dieſe Steigerung unſerer Produktion zugunſten unſeres Volkes, die Notwendigkeit dieſer Steigerung ergeben ſich ſchon aus einer einfachen Tatſache: Sechs Millionen Er⸗ werbloſe in die Produktion eingliedern, was heißt das an⸗ ders als für dieſe nun Verdienenden mehr Güter zu ſchaf⸗ fen, ſo daß auch ſie als Konſumenten an der erhöhten Pro⸗ duktion Anteil nehmen können? Aber wir haben nicht nur erwerbsloſe Arbeiter in Lohn gebracht, ſondern auch die Produktion aller anderen erhöht, um ihrem Lohn da⸗ mit eine reale Unterlage zu geben. Das iſt das ganze Geheimnis der deutſchen Wirtſchafts⸗ führung und der deutſchen Wirkſchaftserfolge! Das iſt bisher gelungen, und es wird weiter gelingen. Ich bin darüber hinaus der Ueberzeugung, daß unſer Vol ſelbſt immer mehr geſunden wird bei dieſer nüchternen, kla⸗ ren und anſtändigen, politiſchen und wirtſchaftlichen Füh⸗ rung. Ich ſage: politiſchen Führung, denn dieſe Erfolge ſind primär nicht der Wirtſchaft den ſondern der politiſchen Führung. Das iſt das Werk der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Partei! Und das konnte nur eine 1 durch⸗ führen, die nicht dem einen und nicht dem anderen ver⸗ pflichtet iſt, die nicht da iſt für den Unternehmer und nicht Ur den Arbeitnehmer, nicht für den Städter und auch nicht Ur den Bauern, nicht für den Mittelſtändler und nicht für en Handel, ſondern für das deutſche Volk, für dieſe ſeine Schickſalsgemeinſchaft.(Stürmiſcher Beifall.) Sie iſt keinem untertan, ſie dient keinem und 11 5 keinem Ein⸗ zelnen in dieſem Volk. Sie gehört und dient allen! Ihr 955 iſt es, eine ſtarke Gemeinſchaft aufzurichten, in der ernunft und Klugheit regieren, um allen Volksgenoſſen damit die Lebensmöglichkeit zu bieten. 5 3 Fortſetzung 2. Blatt. SS 8. nher er er * Nr ene nnn eee eee ** nn eee e eee eee N 9„„ n Mn M a u* n f n— Aus Baden und den Nachbargauen. Beförderungen in der SA. i Der Führer und Oberſte SA.⸗Führer hat mit Wirkung vom 1. Mai eine Reihe von Beförderungen ausgeſprochen. U. a. wurde der badiſche Miniſterpräſident Walter Köh⸗ er, bisher Oberführer, zum Brigadeführer befördert. Die Oberführer Karl Luyken(Kurpfalz) und Otto von Haldenwang(Kurpfalz) wurden ebenfalls zu Brigade⸗ führern ernannt. () Antergrombach.(Marder im Hühnerſtall.) Bei zwei Landwirten wurden 16 Hühner und einige Enten im Stalle tot aufgefunden. Die Tiere wieſen nur kleine Ver⸗ letzungen am Kopfe auf, die wohl von einem Marder her⸗ rühren. (— Radolfzell.(Motorradfahrer gegen Laſt⸗ auto.— Ein Toter.) An einer Straßenkreuzung an einer der Hauptverkehrsſtraßen ſtießen ein Motorradfahrer und ein Laſtauto zuſammen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß der Motorradfahrer, der 24jährige ledige landwirtſchaft⸗ liche Arbeiter Ehrhardt, tot liegen blieb. Innerhalb weniger Monate iſt dies der dritte tödliche Verkehrsunfall in Radolf⸗ Zell. (— Singen.(Autozuſammenſtoß.) In der Nacht ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. An einer Straßen⸗ kreuzung ſtießen ein Auto aus Singen und ein Kraftwagen aus Tengen zuſammen. Dabei erlitten zwei der vier Inſaſ⸗ ſen des Tengener Wagens ſchwere Verletzungen, und zwar ein 63jähriger Mühlenbeſitzer und ſeine 59 jährige Ehefrau. Autozuſammenſtoß.— Vier Schwerverletzte. Ottweiler. Am Stadtausgang von Ottweiler fuhr ein aus Richtung St. Wendel kommender Perſonenwagen einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Liefer⸗ wagen an der Kurve bei den Zollhäuſern in die Flanke. Der Lieferwagen wurde einige Meter weit geſchleudert, während der Perſonenwagen völlig in Trümmer ging. Die pier Inſaſſen des Wagens wurden mit ſchweren Verletzun⸗ gen in das Kreiskrankenhaus übergeführt. — Ulm.(Die Bremſe verſagt.) Bei einem Fern⸗ laſtzug, der die ſteile Stuttgarter Straße herunterkam, ver⸗ ſagte die Luftdruckbremſe. Der Fernlaſtzug geriet mit ſeinen zwei Anhängerwagen in den Straßengraben und ſtürzte um. Die Fahrzeuge mußten von Pionieren abgeſchleppt werden. Perſonen wurden nicht verletzt. a— Göppingen.(Mit dem Motorrad in das Schaufenſter.) In der Nähe des Elektrogeſchäftes Fritz kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfah⸗ ter und einem Perſonenkraftwagen. Der Motorradfahrer konnte ſein Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig zum Stillſtand bringen und fuhr in das Schaufenſter des Elektrogeſchäftes. Motorradfahrer und Beifahrer zogen ſich mehrere Schnitt⸗ wunden zu. Ein in der Nähe ſtehender Paſſant wurde ange⸗ fahren und erheblich verletzt. — Faurndau, Kr. Göppingen.(Verkehrsunfall fordert drei Verletzte.) Auf der Hauptſtraße ereignete ſich in den Abendſtunden ein Verkehrsunfall. Ein Radfahrer, der in Richtung Göppingen fuhr, ſtieß, als er in eine Seiten⸗ ſtraße einbiegen wollte, mit einem Motorradfahrer zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt ſchwere Verletzungen am Kopf. Sein Beifahrer erlitt leichtere Verletzungen, während der Rad⸗ fahrer Rippenbrüche davontrug. Kurzmeldungen 8 Berlin. Die Schirmherrſchaft der Hitler-Freiplatzſpende Hat außer den in dem Aufruf veröffentlichten Führern von Staat und Partei noch übernommen: der Präſident des Reichsfremdenverkehrsverbandes Hermann Eſſer. Mailand. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat ſeine Königliche Hoheit den Herzog Amadeo von Aoſta in Würdigung ſeiner hohen Verdienſte um das Jagdweſen Zum 1 des Reichsbundes Deutſche Jägerſchaft Ernannt. Neue ſchamloſe Lügenhetze London, 2. Mai. Reuter meldet aus Bilbao: Es wird amtlich beſtätigt, daß am Donnerstag 1500 Deutſche in San Lebaſtian gelan. det ſeien. Die Bevölkerung ſei durch Sirenen gezwungen worden, ſich in die Keller zu begeben, um die Landung nicht geben zu können. Wir ſtellen feſt, daß es ſich bei dieſer„Nachricht“ wie⸗ der einmal um eine von Anfang bis zum Ende erlogene Hetzmeldung handelt. Sie iſt eine der plumpen Lügen ſener internationalen Kriegshetzervereinigung, deren Mitglieder offenbar auch in einigen engliſchen Zeitungen ſitzen. Als ein Zeichen beſonderer Niedertracht muß gewer⸗ zet werden, daß man dieſes Lügenprodukt als von einer „amtlichen“ Stelle in Bilbao beſtätigt in die Welt ſchickt, H. h. alſo, man zieht die bolſchewiſtiſchen Mordbrenner als Hzamtliche Nachrichtenquelle“ heran, um das deutſche Vol wie ſo oft in letzter Zeit aufs neue in übelſter Weiſe zu verdächtigen.. 5 Jeder anſtändige Menſch wird hier nur ſagen können, daß es eine Schande für die ziviliſierte Welt iſt, daß man dieſen ſchamloſen a e noch immer nicht das Handwerk gelegt hat. Ihr Ziel iſt klar: Kriegshetze um jeden Preis, Kriegshetze bis zum äu erſten. i Ingrid Wiengreen eingeäſchert. Die Leiche der un⸗ Ina en Tochter des paraguayiſchen Geſandten in Wien, Ingrid Wiengreen, die das Opfer von Straßenräubern wurde, wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof einge⸗ äiſchert. Der Feier wohnte auch der deutſche Botſchafter von Papen bei, der einen Kranz am Sarge niederlegen ließ. Ii Die Flugzeugkataſtrophe in England. Wie jetzt er⸗ gänzend bekannt wird, ſind bei der Flugzeugkataſtrophe von Methwold in Oſtengland insgeſamt fünf Mann der engliſchen Luftwaffe ums Leben gekommen. Wie aus Kap⸗ 7— gemeldet wird, ſtürzte ein britiſches Flugboot, das zu dem Kreuzer„Amphio“ gehörte, in der ber dal, ins Waſſer und wurde ſchwer beſchädigt. Die beiden Inſaſſen konnten gerettet werden. f I Jaſt 3500 Mark für den letzten Brief der Charlotle Corday. Bei der Auktionsfirma Sotheby in London wurde eine Anzahl Briefe Napoleons an ſeinen Finanz ⸗ miniſter Mellier für 3500 Pfund Sterling verſteigert. Der letzte Brief der Charlotte Eorday, den ſie, wenige Minu⸗ ten bevor ſie das. beſtieg, geſchrieben hatte und 5— überaus feſte Handſchrift zeigt, brachte 280 Pfund Elina 8 55 Kunſtwerken und Geräten aus jenem ſeltſamen, beina Der 1. Mai in Seckenheim. Der Ehrentag des ſchaffenden Volkes verlief auch hier in muſtergültiger Weiſe. Im Zeichen des endgültigen Früh⸗ lingseinzugs ſtand der Feſttag; eine lachende, ſtrahlende Frühlingsſonne erhöhte die Feſtſtimmung und Fahnen⸗ ſchmuck, friſches Grün und Blumen gaben dem ganzen Drt das feſtliche Gepräge. Zum feſtlichen Auftakt verſammelten ſich am Vorabend die HJ, IV und BdM an der Turnhalle der 98er zur feierlichen Einholung des Maibaumes. Mit Sang und Klang wurde er zum Schloßhof, dem eigentlichen Feſtplatze des 1. Mai gebracht. Von den Arbeitern des Zimmermeiſters Bühler wurde der 18 Meter hohe Feſtbaum, geſchmückt mit den Emblemen des Handwerks, aufgeſtellt. Die BdM⸗ Gruppe führte dann ihre Tänze unter dem Maibaum vor, während die HJ ihre Lieder ſang. Der 1. Mai wurde in der Frühe mit einem Weckruf der Jugend eingeleitet. Um die achte Morgenſtunde fand ſich die geſamte Jugend im Schloßgarten zur Jugendkundgebung ein. Auf den Planken fanden ſich gegen die elfte Vor⸗ mittagsſtunde ebenfalls wieder die Jugend ſowie die Be⸗ triebsgefolgſchaften, Formationen der Bewegung ein, und im geſchloſſenen Zuge ging es nach dem Schloßgarten zur Maikundgebung. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung erfolgte unter den Klängen des Präſentiermarſches der Fahneneinmarſch. Die Hitlerjugend brachte nun anſchließend einige Rezitationen zum Vortrag. Ortsgruppenleiter Alb. Raule wies in ſeiner Feſtanſprache auf die Bedeutung des Tages hin. Er be⸗ ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Gelöbnis unerſchütter⸗ licher Treue zu Führer und Vaterland. Nach Abſingen des Liedes„Bruder in Zechen und Gruben“ wurde die große Führerrede angehört, die durch eine Lautſprecheranlage übertragen wurde. Nach Abſingen der beiden National⸗ lieder und einem Sieg Heil wurde die Kundgebung be⸗ ſchloſſen. Im Anſchluß daran formte ſich dann in der Meß⸗ kircherſtraße der Feſtzug. Er ſetzte ſich gegen halb drei Uhr in Bewegung, an der Spitze ein Reitertrupp vom Ss⸗Reiterſturm. Der Muſik⸗ kapelle folgte nun die Jugend, der Wagen der Maienkönigin inmitten blumengeſchmückter und belränzter Mädchen. Nach dem Jungvolk folgte nun der reizende„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Wagen. Unter dem Motto„Mit Kraft durch Freude ins Theater“ gab dieſer Feſtwagen ſeinen Zielen lebhaften Ausdruck. Nun reihten ſich die BdM⸗Mädels an, die Arbeitsfront, die Betriebsgefolgſchaften, der Wagen der Handwerker mit ihren Handwerksgruppen folgten. Nach dem Spielmannszug des Jungvolkes vermerkten wir weitere Be⸗ triebsgefolgſchaften, die Bahnmeiſterei, den Wagen der Brauerei, der mit einem rieſigen Bierbecher die Güte des edlen Gerſtenſaftes,„Pfiſterer⸗Brau“, anpries. Den Abſchluß bildete die NS⸗Bauernſchaft mit ihren Wagen. Zwiſchen den einzelnen Wagen folgten abwechſelnd die ein⸗ zelnen Formationen der Bewegung, die Jugendgruppen, die Lehrerſchaft und das Deutſche Rote Kreuz. Nach über einſtündigem Marſch durch die feſtlich ge⸗ ſchmückten Ortsſtraßen löſte ſich im Schloßgarten der Feſt⸗ zug auf. Während auf dem Maifeld nun Kinderbeluſtigun⸗ gen ſtattfanden, verſammelten ſich die Betriebsgefolgſchaften in ihren Lokalen, wo bei Unterhaltung und Frohſinn der Tag beſchloſſen wurde, getreu der Parole:„Freut Euch des Lebens“. 1 Der erſte Maienſonntag war wirklich ein echter Maientag, der Lebensluſt und Lebensfreude auslöſte. Hinaus ins Freie war geſtern die Parole, um den herrlichen Zauber des Frühlings auf uns wirken zu laſſen. Das überaus ſchöne Maienwetter lockte natürlich viele nach der nahen Bergſtraße, die noch im Blütenzauber daſteht. Auch die Mannheimer Maiveranſtaltungen, insbeſon⸗ ders das Pferderennen, der Maimarkt und die Maimeſſe erfreuten ſich eines überaus guten Beſuches. Im Vorder⸗ grund der ſportlichen Veranſtaltungen ſtand geſtern in Ilvesheim das Aufſtiegsſpiel Ilvesheim— Konſtanz, das für die Sportanhänger ein Hauptereignis war. Sein 25 jähriges Dienſtjubiläum konnte am 1. Mai Prokuriſt Emil Fieger in Firma Forer, Lackfabrik, Mannheim, begehen. Aus dieſem Anlaß wurde er, ein Zeichen ſeiner Wertſchätzung, von der Firma ſowie von der ganzen Belegſchaft geehrt und beſchenkt. Lebendige Muſeumsgeſtaltung. Das unter Kurfürſt Karl Theodor von der Pfalz im Jahre 1777 erbaute Mann⸗ heimer Zeughaus, einer der edelſten und eindrucksvollſten Barockbauten der Stadt, wird zurzeit einer durchgreifenden baulichen Inſtandſetzung unterzogen. Das impoſante Bau⸗ denkmal iſt dazu beſtimmt, das von Grund auf neugeſtaltete „Städtiſche Muſeum für Völkerkunde und Urgeſchichte(Zeug⸗ hausmuſeum) Mannheim“ aufzunehmen. Die reichen und vielſeitigen wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Schätze des Muſeums waren bisher nur zu einem kleinen Teil der Oef⸗ fentlichkeit zugänglich geweſen. In Zukunft ſollen ſie nun in ganz neuartiger Weiſe und unter Verwendung modernſter techniſcher Mittel zur Geltung gebracht werden. Es ſoll hier eine große volkstümliche Bildungsſtätte erſtehen, in der in leicht faßlicher Form ein Ueberblick geboten wird über die ſe bedeutſamen Wiſſensgebiete der Raſſenkunde, der Erdkunde, der Urgeſchichte und Völkerkunde, ſodann über die e des Deutſchtums im Ausland, die deutſche Ueberſeeko oniſa⸗ tion und ſchließlich über die Entwicklung der menſchlichen Waffe und Wehr und des Kriegsweſens aller Völker.— Um auch während des Zeughausumbaues der Oeffentlichkeit nicht fern⸗ bleiben zu müſſen, hat das Zeughausmuſeum in einem Raum der Rhein⸗Neckarhalle— unmittelbar neben der monumentalen Einfahrt der Reichsautobahn in Mannheim— ſtändig wech⸗ ſelnde Sonderveranſtaltungen vorgeſehen. Als erſte ſolcher Ausſtellungen und gleichzeitig als ein erſtes Beiſpiel kün tiger Darſtellungsmethoden im Zeughausmuſeum wurde itte März d. J. die Schau„Tibet“ eröffnet. Sie zeigt neben wundervollen, im Beſitz der Stadt Mannheim be. le kulturell ſelbſtändigen Land der Erde eine Fülle packender il⸗ der, Fotomontagen und Schaugruppen von Landſchaft und Volkstum, Wirtſchaft und Kult. a. Der Mannheimer Maimarkt. Der diesjährige Maimarkt nahm am Sonntag ſeinen Anfang und zeichnete ſich vor vielen ſeiner Vorgänger durch prächtiges Wetter aus. Die Beſucherzahl war außerordentlich groß, ſodaß an den Kaſſenſchaltern ein großes Gedränge herrſchte, die Straßenbahnen nach dem Schlachthof waren dicht beſetzt und es entwickelte ſich im Schlachthof der be⸗ kannte Maimarkttrubel. Großes Intereſſe wurde der Pferdemuſterung ent⸗ gegengebracht, wo man prächtige Tiere bewundert konnte. Den Herren, die hier zu urteilen hatten, dürfte die Entſcheidung nicht leicht geworden ſein, Das gleiche ſchöne Tiermaterial war bei den anderen Tiergattungen zu ſehen. Auch die Kleintierſchau wurde in dieſem Jahre durch⸗ geführt, denn die für den Abbruch vorgeſehene Halle, in der jedes Jahr dieſe Schau ſtattfand, wurde noch über den Maimarkt belaſſen. Aus der Kreisfachgruppe der Klein⸗ tierzüchter Mannheims beteiligten ſich 135 Nummern Ka⸗ ninchen und 115 Geflügel. Die Qualität der Tiere, dies wurde beſonders feſtgeſtellt, hat ſich gegenüber den früheren Ausſtellungen weſentlich gehoben, nicht zum wenigſtens ein Verdienſt der in Frage kommenden Organiſationen. Er⸗ gänzt wurde dieſe Schau durch eine Ausſtellung von Pelzen, die beſondere Beachtung verdient. Sie zeigt, wie vielſeitig die Verwendung der Felle iſt. Mit dieſer Schau iſt auch die Nutriaſchau vereinigt. Bei dem bisherigen Muſikpavillon iſt nun ein Zelt errichtet, das den Beſuchern Schutz gegen eintretendes ſchlech⸗ tes Wetter bietet. Bald ging es auf dem Maimarktgelände recht lebhaft und luſtig zu, die Muſik ließ flotte Weiſen erklingen und die rechte Maimarktſtimmung war allſeits vorhanden. . „* 24 Mannheimer Jubiläums⸗Rennen „Egmont“ gewinnt den Saarbefreiungs⸗Preis. Der erſte Tag der Jubiläums⸗Rennwoche des Badiſchen Rennvereins, der mit einer Frühjahrs⸗Modenſchau verbunden war, geſtaltete ſich in jeder Hinſicht zu einem Erfolg. Das herrliche Wetter hatte viele Tauſende auf die ſchöne Rennbahn gelockt. In sportlicher Hinſicht konnte der Eröffnungstag vollauf zufriedenſtellen. Das Hauptereignis war das mit 10 000 Mark ausgeſtattete Rennen um den„Saarbefrejungs⸗ Preis“(2000 m), zu dem neun Pferde geſattelt wurden. Nach einem glatten Start führte Palander das dicht geſchloſ⸗ ſene Feld an; am Schluß galoppierte Marienfels, der Sieger des Vorjahres. Im Bogen erſchien Vogelweid kurz in Front, fiel aber ſofort zurück, als der Endkampf einſetzte. Egmont ſchoß aus der Mitte des Feldes heraus und gewann über⸗ raſchend leicht mit etwa drei Längen Vorſprung gegen Blin⸗ zen und den zum Schluß nachlaſſenden Palander. Marien⸗ fels hatte diesmal mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.. Im einleitenden Begrüßungs⸗ Rennen(1800 m) hatte Trainer Mätzig einen Doppelerfolg zu verzeichnen. Sal⸗ tus rang nach prächtigem Endkampf 1 5 Stallgefährten Dobler und Nikolaus, der lange geführt hatte, nieder.— Auch das folgende Rennen um den Prels der Deut⸗ ſchen Weinſtraße(1450 m) wurde von einem von R. Mätzig trainierten Pferd gewonnen, und zwar von Mar⸗ molata, der vor den Tribünen Spanga und Genoveva nieder⸗ kämpfte. Dieſer etwas überraſchende Sieg fand auch am Toto den entſprechenden Ausdruck.— Das Neunkirchner Jagdrennen(3000 m) wurde eine ſichere Beute von Famor, der den zeitweiſe mit Längen führenden Ungar Kelabun im letzten Bogen angriff und glatt raſierte.— Höl⸗ lenfürſt führte im Roſengarten⸗Rennen(1600 m) vom Start bis ins Ziel, war aber zum Schluß von Sybarit ſtark bedrängt und gewann nur mik einem kurzen Kopf.— Im Jagdrennen um den Preis der Baden⸗ Badener Spielbank(3700 m) hatte Voltaire 2 lange die Führung, wurde aber vor den Tribünen von Conte paſſtert und leicht geſchlagen. Caſtor und Herero, die zum Schluß ſtark auf⸗ kamen, ſicherten ſich noch die Plätze.— Das Saärbrük⸗ ker Jagdrennen(3400 m) machten Kaſtanienblüte und Pollux unter ſich aus. Kaſtanienblüte ſiegte zum Sahle mit drei Längen.— Das abſchließende Waldhof Ren⸗ nen(1200 m) wurde bereits am Start entſchieden. Prinzen⸗ weg unter J. Raſtenberger und Novarro da Gubbio waren am ſchnellſten flott und ließen ſich nicht mehr von der Spitze N Prinzenweg ſiegte dann leicht gegen den Erlen⸗ ofer. —ziz: Die Ergebniſſe: Begrüßungs Rennen, 840 Mark, 1200 m: 1 Th. Wurſters Saltus(Schmeer), 2. Dobler, 3. Nikolaus, f. Extra, Wartaweil, Marſchall, Soldatenliebe, Punktino; Tot.: 23, 22, 26, 23:10, EW. 76:10. Preis der Deutſchen Weinſtraße, 1950 Mark, 1450 m: 1. Th. Wurſters Marmolata(Sämiſch), 2. Spanga, 3. Genoveva, 4. Claaßen, f. Infant, Käthi, Pompon, Flü⸗ ſterton, Ahnherr, Edina, Auerhahn; Tot.: 158, 22, 16, 42, 23:10, EW. 56010. Neunkirchen⸗Jagdrennen, 2200 Mark, 3000 m: 1. H. Junks Famor(Mämecke), 2. Kelaoun, 3. Stahlhelm, f. Lauderis, Princeß Ronalda, Galfor, Weltmeiſter, Gan⸗ gani; Tot.: 15, 11, 11, 11:10, EW. 44.10. NRoſengarten⸗Rennen, 2600 Mark, 1600 m: 15 v. Mitzlaffs Höllenfürſt(Bißrey), 2. Sybarit, 3. Saarpfäl⸗ zer, f. Nemere, Palko, Pazmaniterin; Tot.: 19. 10. 10. 10:10, EW. 36:10. i Preis der Baden⸗ Badener Spielbank, 5000 Mark, 3700 m: 1. Maj. Holſtes Conte(Wolff), 2. Caſtor, 3. Herero, f. Agnus, Agathon, Volmar, Voltaire 2; Tot.: 21, 14, 19, 31:10, EW. 88:10. Saarbefreiungs⸗Preis, 10000 Mark, 2000 mr 1. C. A. Wuthenaus Egmont(Steuding), 2. Blinzen, 3. Pak lander, f. Leuthen, Palaſtherold, Norman, Vogelweid, Kohi⸗ ner, Marienfels; Tot.: 118, 43, 24, 10.10, EW. 696:10. 8 „Porzellan unferer Zeit“. Die Städt. Kunſthalle er⸗ öffnete am Sonntag eine Ausſtellung„Porzellan unſerer Zeit“, die ausſchließlich Arbeiten der Staatlichen Porzellau⸗ 10 e h 0 1 5 Schau, die neben einer klei⸗ nen Auswahl von älteren Arbeiten hauptſächli öpfungen der Gegenwart umfaßt, ſoll einen Ueberblick ab Schaffen der Berliner Manufaktur geben. Anläßlich dieſer Ausſtellung wird der Direktor der Manufaktur, Profeſſor Dr. Freiherr von Pechmann, am Freitag, den 7. Mai, 20.15 Ahr, an Hand von Lichtbildern über das Thema ſprechen: „Deutſche Geſchichte in Porzellan, Werke der Staatlichen Porzellan⸗Manufaktur Berlin als Träger geſchichtlicher Er⸗ 1 Der Eintritt zur Ausſtellung und zum Vortrag ————ů— — Noch immer Mangel an Hausgehilfinnen. Aus dem Bericht der Reichsanſtalt über den Arbeitseinſatz im März geht hervor, daß Bedarf und Mangel an Hausgehilfinnen weiter angeſtiegen ſind. Die Meldungen offener Stellen waren zahlreich, die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte verminderte ſich dagegen weiter durch verſtärkte Eheſchlie⸗ zung und durch Berufswechſel in gewerbliche Arbeit. Schul⸗ entlaſſene meldeten ſich zwar in größerer Zahl für haus⸗ wirtſchaftliche Arbeit, die Möglichkeiten, ſie unterzubringen, waren jedoch unterſchiedlich. In einzelnen Bezirken war eine verſtärkte Bereitſchaft der Hausfrauen, Jugendliche anzulei⸗ ten, zu beobachten. Beſonders fehlt es nach wie vor an Kräften für kinderreiche Haushaltungen und für Haushal⸗ tungen auf dem Lande ſowie für Geſchäftshaushaltungen. — keine Sammlungen bis 30. Sepfember. Im Anſchluß an die Sammelgenehmigung für den Jugendherbergsver⸗ band teilt der Reichsminiſter des Innern in einem Rund⸗ erlaß über den Vollzug des Sammlungsgeſetzes mit, daß nach dem Willen des Führers und Reichskanzlers die Sammlun⸗ gen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltungen während der Sommermonate mit Rückſicht auf die großen Leiſtungen für das Winterhilfswerk weitgehend eingeſchränkt werden ſollen Der Miniſter ordnet daher an, daß von den ſtaatlichen Ge⸗ nehmigungsbehörden für die Zeit vom 1. April bis 30. September keine Genehmigung für Sammlungen zu ertei⸗ len iſt. Das Verbot bezieht ſich auch auf Verbreitung von Sammelliſten, Werbeſchreiben oder Aufrufen, den Vertrieb von Eintrittskarten und Waren gemäß dem Sammlungs⸗ geſeg. Dagegen gilt das Verbot nicht für öffentliche Veran⸗ ſtaltungen zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken und für Blindenkonzerte. Weizenmehl nach Typen eingeteilt Die Typen 502, 812, 1050 und ihre Verwendung im Haushalt. NSt. Die notwendige Streckung unſeres Getreidevor⸗ rats bedingt, daß wir aus dem vorhandenen Korn mehr Mehl mahlen müſſen. Das heißt in der Praxis, daß unſer Gebrauchsmehl nicht mehr das hellſte ſein darf, ſondern daß wir auch die dunkleren Sorten verwenden müſſen. Die Furcht davor iſt nicht berechtigt, wenn wir jede Type entſprechend ihrer Beſchaffung verarbeiten. Das feinſte Mehl iſt die Type 502. Sie hat den höchſten Preis, ſoll am wenigſten verwandt werden und muß deshalb ausſchließlich für feinſte Backwaren und Nudeln verbraucht werden. Die Type 812 iſt als das hauptſächlichſte Gebrauchsmehl im Haushalt anzuſehen. Sie eignet ſich für alle Gebäcke, Weiß⸗ brot u. a. Für ſehr feines Gebäck tut man gut, das Mehl 812 mit etwas Kartoffelmehl oder Maisſtärke zu vermi⸗ ſchen. Allgemein benötigt es längere Zeit zum Ausquellen, ſo daß man es langſamer kochen und backen läßt. Die Type 1050, die durch ihr dunkleres Ausſehen ſoviel Beunruhi⸗ gung hervorgerufen hat, iſt viel beſſer als ihr Ruf. Sie iſt im Haushalt ſehr gut zu verwenden, nicht zuletzt auch zu einfachen Kuchen. Allerdings muß man mit ihr gut um⸗ zugehen verſtehen. Zu Tunken muß ſie länger kochen, im Kuchen länger gehen und langſamer backen. Bei Backwerk empfiehlt es ſich, die Menge des Treibmittels(meiſt Hefe oder Backpulver) etwas zu erhöhen. Die geringen küchentechniſchen Nachteile der dunkleren Mehlſorten werden vielfach ausgeglichen durch ihren höhe⸗ ren geſundheitlichen Wett. Deshalb laſſen wir uns nicht durch die Farbe ins Bockshorn ſagen und vom Gebrauch abhalten! 3. Reinhaltung der Sandfänger und Rückſtauverſchlüſſe. Bei wolkenbruchartigen und bei beſonders lang an⸗ haltenden Niederſchlägen iſt für die Abführung der großen anfallenden Waſſermengen ein gewiſſer Zeitraum erforder⸗ lich, während deſſen in der Straßenkanälen Rückſtau ent⸗ ſtehen kann. Es iſt keiner Stadtverwaltung möglich, die Straßenkanäle in derartig großen Abmeſſungen herzuſtellen, daß ſie beſonders ſtarke Niederſchläge ohne Rückſtau ab⸗ führen können. Eine ſolche Bauausführung wäre un⸗ wirtſchaftlich und daher nicht zu veranworten. Um nun zu verhindern, daß bei Rückſtau das Waſſer in die tiefliegenden Kellerräume eindringt, müſſen die unter Straßenhöhe liegenden und damit dem Rückſtau aus⸗ geſetzten Entwäſſerungsobjekte(Kellerſinkkaſten, Becken, Bäder, Cloſets uſw.) durch Rückſtauverſchlüſſe geſichert wer⸗ den. Nach§ 21 der Hausentwäſſerungsordnung für die Stadt Mannheim(ortpolizeiliche Vorſchrift vom 24. 4. 1910 iſt der Einbau von ſicher wirkenden Rückſtauverſchlüf⸗ ſen, am beſten mit Handſchieber und ſelbſttätiger Klappe, Bedingung für die Zulaſſung des Anſchluſſes ſolcher tief⸗ liegenden Entwäſſerungsob jekte. Die Inſtandhaltung dieſer Rückſtauverſchlüſſe iſt für ihr Funktionieren von größter Bedeutung. Sie müſſen von Zeit zu Zeit gereinigt und geölt werden, um die Klappen und Schieber vor dem Einroſten zu ſchützen. Die Schieber ſind nur beim Waſſerabfluß zu öffnen und dann ſofort wieder zu ſchließen. Bei Regenwetter kann man ferner vielfach beobachten, daß aus dem Deckel der neben den Regenrohren ſitzenden Sandfänger Waſſer austritt und über den Gehweg fließt. Dies iſt ein Zeichen, daß der Sandfang verſtopft iſt und gereinigt werden muß. In vielen Fällen beſteht auch eine Verſtopfung des Sandfanges, ohne daß ſie ſich in der geſchilderten Weiſe bemerkbar macht. Dann tritt das Waſſer unter dem Sandfangdeckel aus und dringt durch die Haus⸗ mauer in den Keller zum Schaden des Mauerwerkes und der Kellervorräte. Hausbeſitzer und Mieter die Stadt zur Reinhaltung der weil dieſe ſich außerhalb des befinden. Dieſe Auffaſſung iſt nicht zutreffend, denn die Entwäſſerungsanlage des Hauſes iſt bis zum Straßen⸗ kanal Eigentum des Hausbeſitzers. Die Reinhaltung all dieſer Entwäſſerungseinrichtungen und ihrer Zubehörden iſt Aufgabe des Hausbeſitzers, da dieſer gemäß 8 3 und 36 der Hausentwäſſerungsordnung zur Reinigung und Inſtandhaltung ſeiner Abwaſſerleitung und der dazu gehörigen Einrichtungen verpflichtet iſt. find oft der Anſicht, daß Sandfänger verpflichtet ſei, Hauſes— im Gehweg Filmſchau „Lockenköpſchen“ iſt ein ganz entzückender Film, den man ſich unbedingt anſehen muß. Was das ſechsjährige Filmkind Charley Cemple an ſchauſpieleriſchem Talent, an Charme und Temperament uns bietet, grenzt ſchon an das Wunderbare. Alle Beſucher ſind begeiſtert und bedauern es von Herzen, wenn die kleine Charley am Schluß, nachdem ſie mit Erfolg die unglücklich Liebenden zu einem glück⸗ lichen Ehepaar vereinigt, ihr verſchmitztes Lächeln aufſetzt und mit der vielſagenden Bemerkung des kleinen Filmſtars „Du meine Güte!“ ſich der Vorhang ſchließt— Heute abend iſt nochmals Gelegenheit geboten, das„Film⸗Wunder⸗ kind“ ſpielen zu ſehen. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. 6. Mai: Sonderfahrt nach Baden⸗Baden. Wanderungen oder Beſichtigungen mit Führung; anſchl. Unterhaltung mit Tanz. Geſamtkoſten nur 2.40 RM. Abfahrt ab Haupf⸗ bahnhof, Rückfahrt 20.30 Uhr ab Baden-Baden. 6. Mai: 2 Sonderfahrten nach Karlsruhe zur antibolſche⸗ wiſtiſchen Schau mit Eintritt RM. 1.60. 1. Zug ab Hbf. 8 Uhr, Rückfahrt 21 Uhr; 2. Zug ab Hbf. 12.30 Uhr, Rückfahrt 19.30 Uhr. 9. Mai: Wanderfahrt nach Edenkoben. Ab Ludwigshafen 6,32 Uhr. Fahrpreis 1.30. Pfingſten 16—17. Mai. Zweitageswanderung. Waldleiniger Tierpark, Ernſttal, Schloß Waldleinigen. Koſten für Hin⸗ und Rückfahrt einſchl. Abendeſſen, Uebernachten, Frühſtück nur 5.50 RM. Pfingſtſonntag: Rheinfahrt nach Oppenheim. Ab Rheinluſt ungefähr 8 Uhr, Rückkunft 17.30 Uhr. Fahrpreis mit Mittageſſen nur 3.20 RM. Es wäre wünſchenswert, wenn viele Seckenheimer wenigſtens einmal den Verſuch mit einer Kd ⸗Fahrt machen würden. Bis jetzt haben ſich die Teilnehmer nur darüber geärgert, daß ſie nicht ſchon früher mit Ko gefahren ſind. Anmeldungen müſſen rechtzeitig beim Ortswart er⸗ folgen, da die Fahrten beſtimmt bald ausverkauft ſind. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 3. Mai: Miete C 23 und 1. Sondermiete C 12 Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 4. Mai: Miete B 22 und 2. Sondermiete B 11: Towariſch. Komödie von Jacques Deval, Deut⸗ ſche Bearbeitung Curt Goetz. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Mittwoch, 5. Mai: Miete M 24 und 2. Sondermiele M 12: Friedrich Wilhelm J. Schauſpiel von Hans Rehberg. An ang 19.80, Ende nach 22.15 Uhr. Feſtſpiele vom 6. bis 16. Mai: Donnerstag(chriſti Himmelfahrt), 6. Mai: Außer Miete: Götterdämmerung, von Richard Wagner. (Gäſte:„Siegfried“: Max Lorenz, Staatsoper Berlin, „Hagen“: Herbert Alſen, Staatsoper Wien,„Gunther“; Walter Großmann, Staatsoper Berlin). Anfang 18, Ende 23 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Freitag, 7. Mai: Miete§ 23 und 1. Sondermiete H 12: Friedrich Wilhelm J. Schauspiel von Hans Reh⸗ berg.(Titelrolle: Robert Kleinert, Volksbühne Berlin als Gaſt). Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Samstag, 8. Ma:: Miete G 23 und 1. Sondermiete G 12: Prinz Caram o. Oper von Albert Lortzing. Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 4. Mai: Vorſtellung für Erwerbsloſe(Ohne Kartenverkauf: Madame Butterfly. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Sonntag, 9. Mai: Zum letzten Male: Der Etappen⸗ haſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Berſammlungs⸗ Kalender. Schachfreunde. Heute abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ (Nebenzimmer) Schachabend. Fußballvereinigung. Das Training findet dieſe Woche mor⸗ gen Dienstag ſtatt.— Um 9 Uhr iſt im Lokal eine wichtige Beſprechung aller Spieler der l. und 2. Mannſchaft ſowie der Jungliga, wozu die Aktiven ein⸗ geladen werden. Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim Am Himmelfahrtstag, den 6. Mai ds. Irs., Fumilien- Wanderung 7.15 Uhr Sammlung in der Turnhalle. Fahrt nach Neckar⸗ hauſen. Wanderung über Schriesheim Eichelberg zur Jugendherberge Kohlhof. Rückmarſch über Weißenſtein nach Heidelberg und Fahrt nach Seckenheim O. E. G. Wer Mittageſſen wünſcht(Preis 80 Pfg.), muß dies bis ſpäteſtens morgen Dienstag abend 8 Uhr beim Vereins⸗ diener Gg. Schmitthäuſer melden. Ihm muß auch das Fahrgeld(40 Pfg.) bis Dienstag abend 8 Uhr bezahlt werden. Nachzügler fahren mit dem Omnibus von Ilves⸗ heim bis Schriesheim oder Altenbach. Unſere Mitglieder mit Angehörigen ſchönen Wanderung freundlichſt ein ladet zu dieſer Der Vereinsführer. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim Unſer Vereins⸗Ausflug(Götzwanderung) an Chriſti Himmelfahrt führt in die Pfalz. Abfahrt O. E. G. Seckenheim morgens 6.20 Uhr nach Bad⸗Dürkheim. Haardt⸗ wanderung mit Endziel Wachenheim(Winzervereinigung). Fahrpreis mit 50% Ermäßigung 1.50 RM. Anmeldungen ſind unverzüglich im„Kaiſerhof“ vorzunehmen. Unſere Mitglieder mit Angehörigen und Freunden find zur zahlreichen Teilnahme herzlich eingeladen. Der Vereinsführer. Gründlichen Klapierunterrich erteilt bei mäßigem Honorar Hermine Schäfer Kinderreiche! N Schränke Z3türig, in allen Farben 70.—, 90.—, 100.— Küchen, naturl., best. a. 1 Büfett, I Anrichte, 1 Tisch, 2 Stühle 1 Hocker 155.—, 165., 185. Matratzen, 3t., m. Keil 30.— staatlich geprüfte Musiklehrerin Snare elengae vesheim, Schloßstraße 272. mit 32 Federn 22.— Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. 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