2 . Nr — 2 7 Nr. 101 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 3. Mai 1937 Fortſetzung der Führerrede im Staatsakt. 2 Man ſage nicht, daß dieſe Aufgaben gelöſt wären und nun nichts mehr zu tun übrig bliebe. Das Leben verpflich⸗ tet jede Generation zum eigenen Kampf für dieſes Leben. Was aber Jahrhunderte an Vorurteilen und an Unvernunft aufgerichtet haben, das kann man nicht in vier Jahren reſt⸗ los beſeitigen. Das geht nicht auf einmal!] Aber den Willen, damit fertig zu werden, den haben wir und niemals werden wir mit dieſem Willen kapitulieren!(Brau⸗ ſende Beifallsſtürme.) Und wir faſſen unſere Aufgabe auch gründlich an, das werden Sie mir zugeben. Wir haben in dieſen vier Jahren Ordnun eſchaffen, wir haben dafür geſorgt, daß nicht der eee er Endes den Lohn einheimſt, ſondern daß die Millionen der braven und arbeikenden Maſſen in Stadt und Land zu ihrem Erfolg kommen konnken!(Skürmiſche Zuſtimmungskundge⸗ bungen.) Wir haben in Veutſchiand wirklich gebrochen mii! einer Welt von Vorurteilen. Ich ſehe von mir ab. Ich bin ja auch ein Kind dieſes Volkes und ſtamme nicht aus irgendeinem Schloß heraus, ſondern komme vom Ar⸗ beitsplatz. Ich war auch nicht General, ſondern ich war Sol⸗ dat wie Millionen Andere(Jubelnde Kundgebungen). Es iſt etwas Wunderbares, daß bei uns ein Unbekannter aus der Millionenarmee deutſcher Menſchen, deutſcher Arbeiter und Soldaten, an die Spitze des Reiches und der Nation treten konnte! Neben mir ſtehen deutſche Menſchen aus allen Lebensſchichten, die heute zur Führung der Nation gehören: ehemalige Landarbeiter als Reichsſtatthalter; ehemalige Me⸗ tallarbeſter ſind heute Gauleiter uſw. Allerdings nehmen auch ehemalige Bürgerliche und ehemalige Ariſtokraten in dieſer Bewegung ihre Stellung ein. Es iſt uns ganz gleich, woher ſie kommen, wenn ſie nur zum Nutzen unſeres Volkes arbeiten können. Das iſt das Entſcheidende. Denn wir haben nicht 5 eingeriſſen, um neue auf⸗ urichten, ſondern wir haben Klaſſen beſeitigt, um das deut⸗ ſche Volk in ſeiner Geſamheit an ihre Stelle zu ſetzen. Wir ſind konſequent vorgegangen. Wir haben gewiſ⸗ ſen Schichten auch die Animoſität vor der Handarbeit weg⸗ genommen und den Arbeitsdienſt eingeführt. Wenn man ſich vorſtellt, daß jetzt das Bürgerſöhnchen von einſt den Spaten ſchultert und im Moor und Bruch mitarbeitet wie jeder andere, dann iſt das ein Erziehungswerk, das wir für alle tun(Stürmiſche Zuſtimmungskundgebung). Aber wir erziehen auch zum Reſpekt vor der gei⸗ ſtigen Leiſtung. Wie wir den einen dazu bringen, den Spaten zu reſpektieren, ſo den anderen, auch den Zirkel oder die Feder zu achten! a Es gibt nur mehr deutſche Volksgenoſſen und ſie wer⸗ den nur gewertet nach ihrer Leiſtung. Kann es etwas Schöneres geben als eine Organiſation, die aus einem Volk die fähigſten Köpfe herausholk und an die führenden Stellen bringt! Das iſt der höchſte Sozialismus, den es gibt, weil er der vernünftigſte und der klügſte iſt. Er kommt uns allen zugute! Wir haben uns bemüht, die großen Schranken in Stadt und Land umzulegen. Manchem paßt das nicht. Manche ärgern ſich noch heute darüber und verſuchen, ſich mit lä⸗ cherlichen kleinen Mitteln dagegen zu wenden. Es war für ſie ſo ſchön in einer Zeit, in der es nicht eine Fahne gab, ſondern wo jeder ſein eigenes Fähnchen akte. Es iſt natürlich leichter in einem Verein mit 20 Mann eine Rolle zu ſpielen als in einer großen Volksge⸗ meinſchaft. Aber die Leute ſollten lernen, ſich unterzuord⸗ nen, denn alle Menſchen müſſen ſich unterordnen. Wir haben uns auch untergeordnet Faſt 6 Jahre lang bin ich Soldat geweſen und habe nie widerſprochen, habe ſtets nur . Heute hat mich das Schickſal zum Befehlen ge⸗ bracht. Und von jedem Deutſchen muß ich verlangen: Auch Du mußt gehorchen können, ſonſt biſt Du niemals würdig oder wert zu befehlen! Das iſt die Vorausſetzung! Dazu werden wir unſer Volk erziehen, und über Eigen⸗ ſinn oder Dummheit des Einzelnen hinweggehen: Bie ⸗ gen oder Brechen— eines von beiden! Wir können nicht dulden, daß dieſe Autorität, die die Autorität des deutſchen Volkes iſt, von irgendeiner anderen Stelle ange⸗ griffen wird. Das gilt auch für alle Kirchen. Soweit ſie ſich um ihre religiöſen Probleme kümmern, kümmert ſich der Staat nicht um ſie. Wenn ſie verſuchen, durch irgendwelche Maßnahmen, Schreiben, Enzykliken uſw. ſich Rechte anzumaßen, die nur dem Staat zukommen, werden wir ſie zurückdrücken in die ihnen gebührende geiſl⸗ lich⸗ſeelſorgeriſche Tätigkeit. Es geht auch nicht an, von die⸗ ſer Seite aus die Moral eines Staates zu kritiſieren, wenn man ſelbſt mehr als genug Grund hätte, ſich um die eigene Moral zu kümmern. Für die deutſche Staats⸗ und Volksmoral wird ſchon die deutſche Staatsführung Sorge tragen— das können wir all den Beſorgten in und außer⸗ halb Deutſchlands verſichern. Denn dieſes Volk muß geſund bleiben; mit ſeiner Ge⸗ ſundheit ſteht und fällt auch unſer eigenes Daſein. Für die aufwachſende Generation leben wir, für ſie ſind wir be⸗ orgt und ſie werden wir behüten und bewahren vor Je⸗ ermann. S0 1 denn dieſer 1. Mai der glanzvolle Feiertag der Auferſtehung des deulſchen Volkes aus ſeiner Zerriſſenheit und Zerſplikterung. Es iſt der glanzvolle Tag der Aufrich⸗ kung einer neuen großen Volksgemeinſchaft, die über alles Trennende hinweg Stadt und Land, Arbeiter, Bauern und Inkellektuelle zuſammenfügt und über allen ſtehen läßt des Reiches Wehr und Waffen. Was liegt daher näher, als daß wir gerade an dieſem Tag uns wieder mit ganzem Herzen zu unſerem Volk bekennen. Wir können das Bekenntnis nicht oft genug er⸗ neuern, daß wir dieſem Volk gehören wollen, daß wir ihm dienen und uns bemühen wollen, uns gegenſeitig zu ver⸗ tehen, daß wir vor allem gerade an dieſem Tage wieder ben Glauben an unſer Volk erneuern wollen, die Zuver⸗ ſicht, daß es ein hervorragendes, tüchtiges, fleißiges und anſtändiges Volk iſt, und daß dieſes Volk ſeine Zukunft 998 wird, weil wir es ſind, die für diefe Zukunft orgen! And ſo kann ich Sie denn, die Sie hier und in dieſer Stunde in ganz Deutſchland 1 nur bitten, aus ganzem Herzen mit mir den alten Auf auszubringen: 3 deukſches Volk und unſer Deutſches Reich— Sieg 5 Der 9 1 bender Since iſt 8 s eigerauſcht. 1,7 Millionen haben allein im Luſtgarter Anh fangs ver 2 Amphi durch ihre Aaweſeghe für W Deutſchland Zeugnis abgelegt, eine überwälti⸗ Der feſtliche Abſchluß Während ſich nach dem ſtrahlenden Sonnentag die Dämmerung langſam über der Reichshauptſtadt ſenkte. füllte ſich die weite Umgebung des Schloſſes und des Luſt⸗ gartens wieder mit vielen zehntaufenden Menſchen. Kurz nach 21 Uhr hörte man von der Schloßbrücke her Marſch⸗ muſik. Die Kolonne des Fackelzuges rückte an! Um 21.30 Uhr war der Einmarſch auf dem rieſigen Feſtplatz beendet, 12 000 Mann ſtanden nunmehr verſammelt im Lichte der Fackeln und Scheinwerfer. Punkt 22 Uhr erſchien der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Himm⸗ le r. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt er die aufgeſtellten Formationen ab, worauf Landesſtellenlei⸗ ter Wächter die Abendkundgebung eröffnete. Reichsführer SSS Himmler ergriff dann das Wort. Er führte u. a. aus: Ich ſpreche heute hier an Stelle des durch eine Reiſe ins Ausland verhinderten Parteigenoſſen Generaloberſt Göring. Wieder geht ein 1. Mai, der 5. Tag der nationa⸗ len Arbeit im Dritten Reich, ſeinem Ende entgegen. Er fin⸗ det ſeinen Abſchluß in dieſer Kundgebung aller Gliederun⸗ gen der Partei und des Staates, auf dieſem Platz, der von Euren Fackeln erleuchtet iſt. Dieſer 1. Mai, dieſes Früh⸗ lingsfeſt, hat etwas ganz Eigenes in ſich. Dieſe Maifeiern ſind Frühlingsfeſte, Feſte des Friedens und der Freude, Feſte der Einheit und Kameradſchaft. Und Feſte des Frie⸗ dens kann man nur feiern, wenn man ſtark in Wehr und Waffen iſt. Stark in Wehr und Waffen kann man nur ſein, wenn bedingungslos Friede im Innern und Brüder⸗ lichkeit in den Reihen eines Volkes zu Hauſe ſind. Daß wir dieſes Feſt des Friedens wieder feiern dürfen, in Wehr und Waffen, als ein Volk, verdanken wir dem Mann, mit deſſen Namen die Jugend am Morgen ihre Feier begonnen und mit deſſen Namen wir dieſen Tag heute wieder ſchließen. Heilig ſej unſere Gemeinſchaft, die wir bedingungslos ſchützen und unnachgiebig verteidigen werden, wenn es notwendig iſt, einen Schaden für unſer Volk, einen Angriff auf ein Lebensrecht oder Lebensgeſetz unſeres Volkes zu verhüten. Da dürfen und wollen wir niemals und an kei⸗ nem Platz Barmherzigkeit oder falſches Mitleid kennen. In anderen Fällen aber können wir manches leichter machen die Einigkeit unſeres Volkes noch inniger geſtalten. Wir wollen, wenn einer glaubt da oder dort eine Unvollkom⸗ menheit feſtſtellen zu müſſen, alle Kraft darauf verwenden, mitzuarbeiten, ſolche Unebenheiten zu beſeitigen. Das hilft mehr zu dieſer Einigkeit als alles Geſchwätz Und dann wird es Jahrhunderte geben und Millionen von Menſchen auf dieſer Erde, die uns glühend beneiden, daß wir zur Zeit Adolf Hitlers leben, unter ihm dienen durften und daß wir mit ihm dieſes deutſche Maifeſt feiern konnten. Mit dieſen Gedanken, die Erinnerung und Gelöbnis ind, gehen wir in das nächſte Jahr hinein. Mit dem Vor⸗ tz, alles 1 tun, des Führers Werk, die Auferſtehung des eulſchen Volkes, den Frühling der deutſchen Nakjon grö⸗ ßer und ſchöner zu geſtalten. Wir e des Führers: Unſer Führer Adolf Hitler Sieg-Heil! Begeiſtert ſtimmten die Maſſen ein. Der große Zapfen⸗ 1 und die Lieder der Nation ſchloſſen dann dieſe Abendkundgebung und damit die feſtlichen Veranſtaltungen des Feiertages der deutſchen Nation ab. * Die Ehrenabordnung der Arbeiter und die RBWae⸗Sieger bei Dr. Goebbels. r Die Ehrenabordnungen der deutſchen Arbeiter und die Reichsſieger und ſiegerinnen des Reichsberufswettkampfes waren Gäſte des Reichsminiſters Dr. Goebbels in Anwe⸗ ſenheit von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach. Am Vorabend des na⸗ tionalen Feiertages des deutſchen Volkes erlebten ſie einige Stunden froher Kameradſchaft und Geſelligkeit mit führen⸗ den Männern der Partei und des Staates. Die Arbeiter aus allen deutſchen Gauen und die Jungen und Mädel fühlten ſich in den Feſträumen des Propagandaminiſteriums bei Kaffee und Kuchen und froher Muſik ſehr bald heimiſch. Scherzworte flogen in allen Mundarten von Tiſch zu Lich Reichsminiſter Dr. Goebbels gab dem Erlebnis der Kameradſchaft und der Volksgemeinſchaft in einer Anſprache Ausdruck. Herzliche Worte der Anerkennung richtete er an die Sieger und Siegerinnen im Reichsberufswettkampf. Reichsminiſter Dr. Goebbels forderte alsdann die Arbeiter und die Jungen und Mädel auf, ſich in dieſen Tagen als die Gäſte des Führers in Berlin wie zuhauſe zu fühlen und mit offenen Herzen an all dem Schönen teilzunehmen, das ihnen geboten werde. „Dann werden Sie empfinden, wie wunderbar unſer Vaterland iſt und wie herrlich das Gefühl ſein muß, zu wiſ⸗ ſen, daß an der Spitze des Volkes ein Mann ſteht, der dem Volk alle Schönheiten des Lebens vermikteln will und der im Namen des Volkes für dieſes Volk ſorgt und arbeitet.“ Die Ehrenabordnungen beim Führer Am Nachmittag des Nationalen Feiertages des deut⸗ 17 Volkes empfing der Führer, wie in ſedem Jahre, ie 96 Arbeiter, die als Ehrenabordnungen des ſchaf⸗ fenden Volkes aus allen Gauen an dieſem Tag als Ehren⸗ äſte in der Reichshauptſtadt weilen, und die 50 Reichs⸗ jeger und Siegerinnen des Reichsberufswett⸗ kampfes der deutſchen Jugend im Garten des Hauſes des Reichspräſidenten. Der Führer unterhielt ſich mit jedem einzelnen der Ar⸗ beitergäſte über ihren Flug nach Berlin, über ihre Erleb⸗ niſſe und Eindrücke, aber auch über iher Arbeit in den Betrieben und die Fragen, die ſie hier und da aus ihrem praktiſchen Betriebsleben an ihn richteten. Jeder Arbeiter hatte dem Führer Beſtellungen von ſeinen Arheitskamera⸗ den, ſeiner Ortsgruppe oder auch ſeiner Familie auszu⸗ richten. Aus ihren ſchlichten und einfachen Worten ſprach die unendliche Liebe und Treue gerade der ärmſten Volks⸗ genoſſen zum Führer. 5 ö N Immer wieder tauchte bei ihren Geſprächen mit dem Führer der verſtändliche Wunſch auf:„Wir bitten Sie herzlichſt kommen Sie doch auch einmal zu uns!“ Und ein Oldenburger Landarbeiter meinte:„Wenn Sie bei uns durchfahren, dann ſteigen Sie doch auch mal aus!“ Einige Arbeiter ſtellten ſich als Väter vor, für deren 11 oder 12. Kind der Führer die Ehrenpatenſchaft über⸗ nommen hatte Bei ihnen erkundigte ſich der Führer nach dem Befinden des kleinen Erdenbürgers. Sehr viele der Gäſte waren Arbeiter von den Reichsautobahnen, die der Führer eingehend nach dem Stand der Bauarbeiten an ihrer Strecke fragte Einer ſagte lachend zum Führer:„Ich ſoll Ihnen doppelt die Hand drücken, für meine Arbeits- kameraden auch mit!“ 55 Genau ſo einfach und ſchlicht wie ihre Worte waren auch die Gaben, die einige Arbeiter dem Führer mitgebracht hatten. Dann ſchritt der Führer durch die Reihen der Reichs⸗ ſieger und ⸗Siegerinnen des Reichsberufswett⸗ kampfes. Nachdem er dem Schöpfer und Leiter dieſes ein⸗ zigartigen Berufswettſtreits der deutſchen Jugend, Ober⸗ gebietsführer Axmann, mit einem Händedruck für ſeine Arbeit gedankt hatte, begrüßte er jeden Jungen und jedes Mädel. Und immer wieder fragte er ſie nach Beruf und Alter und nach ihren Aufgaben im Reichsberufswettkampf und gab jedem von ihnen die Hand. Das war der ſchönſte Lohn für dieſe 50 Jungen und Mädel die hier als die Aus⸗ leſe von 1,8 Millionen Teilnehmern im Reichsberufswett⸗ kampf vor den Führer treten durften. Darnach ließ der Führer ſie alle, Arbeiter, Jungen und Mädel im Kreis um ſich herumtreten und ſprach noch ein⸗ mal in ihrer Mitte herzliche Worte zu ihnen über den Sinn des 1. Mai, als dem Feſttag der Volksgemeinſchaft. Dann wünſchte er ihnen noch recht frohe Stunden in Berlin. Hallen der Volksgemeinſchaſt Der Führer—„Baumeiſter des neuen Deukſchland“. Im Rahmen des Nationalfeiertages fand in Gegenwart des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, in Weimar die Grundſteinlegung zu Bauten am „Platz Adolf Hitlers“ ſtatt. Der Stellvertreter des Führers ſagte in einer Anſprache: „Die Nachwelt wird bewundernd vermerken, daß Bauten, wie die, deren Grundſtein wir heute legen, in Deutſchland wurden, während es noch mit Erſtellung einer Rüſtung be⸗ faßt war, wie ſie noch kein Volk in ſo kurzer Zeit und ſol⸗ cher Vollendung ſich ſchuf. Nie iſt ſo gearbeitet worden in Deutſchland wie im Deutſchland Adolf Hitlers. Das Volk aber iſt der Inhalt unſeres Seins und in unſerem Volke leben wir, für unſer Volk leben wir, durch unſer Volk leben wir. Es iſt der Wille Adolf Hitlers, daß allenthalben in Deukſchland ſich Hallen erheben, in denen die Volksgemein⸗ ſchaft ſich vereint, in denen ſie ihre Feſte feiert, in denen die Führer zur Volksgemeinſchaft ſprechen, in denen die Jüh⸗ ter wirken für immer neue Feſtigung dieſer Volksgemein⸗ ſchaft. Der Führer wirkte auch hier als der große Baumeiſter, als der er eingehen wird in die Geſchichte. Denn der Füh⸗ rer iſt Baumeiſter im beſten Sinne, Baumeiſter am Staat in ſeiner Geſamtheit, Baumeiſter an vielen einzelnen Wer⸗ ken der Baukunſt innerhalb dieſes Staates und, wie die von ihm geiſtig beeinflußten Baudenkmäler nach ehernen Grund⸗ ſätzen der Statik errichtet wurden, ſo errichtete er nach glei⸗ chen ehernen Grundſätzen der Statik das neue Deutſch⸗ land, auf dem die Bauten wie der Staat ſtehen, allen Stür⸗ men zum Trotz hier auf dem Platz Adolf Hitlers, dem erſten Platz Deutſchlands, der ganzem nationalſozialiſtiſchem Wol⸗ len ſein Werden verdankt. Hier wird die erſte Halle der Volksgemeinſchaft Deutſchlands ſtehen. Deutſcher Orden für Ausländer Der Führer und Keichskanzler hat zur Ehrung aus⸗ ländiſcher Staatsangehöriger durch das Deutſche Reich durch Verordnung den„Verdienſtorden vom Deutſchen Adler“ geſtiftet. Dieſe Auszeichnung ſoll nach der vom Füh. rer und Reichskanzler gleichzeitig mit der Verordnung er⸗ laſſenen Satzung des Ordens ausländiſchen Staatsange⸗ hörigen, die ſich um das deutſche Reich verdient gemacht haben, auf Vorſchlag des Keichsmigiſters des Auswärkigen vom Führer und Keichskanzler verliehen werden. Der Orden iſt in fünf Gruppen eingeleitet, die als „Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler“,„Verdienſt⸗ kreuz des Ordens vom Deutſchen Adler mit dem Stern“, „Verdienſtkreuz Erſter Stufe“,„Verdienſtkreuz Zweiter Stufe“ und„Verdienſtkreuz Dritetr Stufe“ bezeichnet ſind. Zu dieſen Orden tritt noch eine„Deutſche Ver⸗ Ehrung ausländiſcher dienſtmedaille“, die zur 555 für verdienſtliche Leiſtungen beſtimmt iſt. Das in allen Abſtufungen des Verdienſtordens wieder⸗ kehrende Ordenszeichen iſt ein achtſpitziges, weiß emaillier⸗ tes golden gefaßtes Kreuz, in deſſen Winkeln je ein golde⸗ ner deutſcher Adler mit geſenkten Flügeln auf einem das Hakenkreuz umſchließenden Eichenkranz ſteht; das Band des Ordens iſt rot mit weiß⸗ſchwarz-weißem Saum. Das Großkreuz wird an einem breiten, von der rechten Schulter zur linken Hälfte führenden Band getragen: zu demſelben gehört ein ſilberner achteckiger Bruſtſtern, der mit dem Ordenszeichen belegt iſt und an der linken Seite getragen wird. Bie Satzung des Ordens beſtimmt, duß der Reichsminiſter des Auswärtigen bei außenpolitiſchen Anläſſen das Großkreuz des Ordens trägt. „Gebt mir vier Jahre Zeit“ Der Leiſtungsbericht nationalſozialiſtiſcher Staatsführung. Als Auftakt zum Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes eröffnete am Freitag der Führer und Reichskanzler in Anwefenheit vieler Männer des Staates und der Bewe⸗ gung die gewaltige Leiſtungsſchau nalkionalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit, die Reichsausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“ auf dem Berliner Meſſegelände Nach der Feſtmuſik aus„Lohengrin“ hieß Stadtpräſi⸗ dent Oberbürgermeiſter Dr. Lippert den Führer und die. willkommen. Er hob u. a. hervor, daß mit mehr als drei Millionen Ausſtellungsbeſuchern im vergan⸗ genen Jahre die höchſte Beſuchsziffer erreicht worden ſei, ſeit es in Berlin Ausſtellungen gebe. Nach ihm trat der Schirmherr der Ausſtellung, Reichs⸗ miniſter Ir. Goebbels, an das Rednerpult. i Reichsminiſter Dr. Goebbeis ankäme, kheoretiſ nächſte Zeil Grund auf zu erfüllen. 8 Der Führer habe ſeine Erfolge nicht für Wochen und Monate in Ausſicht geſtellt, ſondern eine Zeit von vier Jah⸗ ren gefordert, um die größten und ſchwerſten Hinderniſſe u überwinden und das erſte Neuland für das deutſche olksleben zu gewinnen. Dr. Goebbels erklärte:„In einem alſo unterſchieden Sie ſich, mein Führer, gleich am Anfang von allen Ihren Vorgängern: Sie ſprachen nicht von Wochen oder Monaten, Sie ſprachen von 770 5 die nötig waren, aber Sie nann⸗ ten auch die Dinge beim Namen, verſchloſſen Ihre Augen nicht vor den ſchleichenden Krebsſchäden der Zeit, verſpra⸗ chen aber, ſie zu löſen, wenn Volk und Nation Ihnen da⸗ für die nötige Friſt und Bewegungsfreiheit zur Verfügung ſtellen wollten.“ Der Miniſter erinnerte daran, daß böswillige Aus⸗ landszeitungen damals behaupteten, der Nationalſozialis⸗ mus fordere vier Jahre Zeit, weil er ſich noch vollkommen im Unklaren darüber ſei, was eigentlich getan werden müſſe. Der Entſchluß des Führers zum Handeln war umſo riskanter, als es für die nationalſozialiſtiſche Regierung weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart weder im eigenen noch in einem anderen Volke Beiſpiele gab, nach denen ſie ſich hätte ausrichten können. „Deutſchland ſtand damals,“ fuhr Dr. Goebbels fort, „in ſeiner vielleicht ſchwerſten Kriſe der Nachkriegszeit. Wenn dieſer letzte Verſuch mißlang, dann war alles verlo⸗ ren. Das Vaterland war in Gefahr und es mußze einer ſich an die Spitze ſtellen und das nationale Kommando übernehmen. In einigen monumentalen Plänen gaben Sie, mein Führer, dem Aufbau Kichtung und Ziel. Und nun wurde das Wunder Wirklichkeit; in ein paar Wochen ſchon erzitterte die ganze Nation vom Rhythmus einer neuen Arbeit. Die Maſchinen ſetzten wieder ein, die Turbinen heulten, die Motore donnerten und die Schlote rauchten.“ Anſchließend kam Dr. Goebbels auf die großen Erfolge des nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes zu ſprechen. Adolf Hitler habe der deutſchen Armee Wehr und Waffen zurück⸗ gegeben und im organiſatoriſchen Reichsneubau die Grund⸗ lagen für die Vereinheitlichung des Reiches geſchaffen. Der deutſche Arbeiter ſei in der Arbeitsfront, das deutſche Bauerntum im Reichsnährſtand und das deutſche Künſtler⸗ tum in der Reichskulturkammer zuſammengefaßt. Die kom⸗ mende Generation lebe dem Volke in der Hitlerjugend eine geeinte Nation vor. Durch ein großangelegtes politiſches Erziehungswerk wurde die Partei als Trägerin des poli⸗ tiſchen Willens an die Führung des Volkes geſtellt. In einer Kulturerneuerung von wahrhaft monumentalen Aus⸗ maßen wurde die Nation an die Schätze deutſcher Art und deutſcher Kunſt herangeführt. In dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ ließ der Führer ſeine weitſchauende Sorge dem köſtlichſten Schatz und tiefſten Quell unſerer Volkskraft an⸗ edeihen. Im Winterhilfswerk ſchuf er die imponierendſte ſoziale Großtat, die die Geſchichte aller Zeiten und Völker kennt. In der Millionenorganiſation„Kraft durch Freude“ wurde dem Volke Optimismus, Lebensbejahung, Kraft und Freude geſchenkt. Immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, fuhr Dr. Goebbels fort:„Nun iſt die Arbeitsſchlacht geſchla⸗ gen. Ein ſtolzes Heer wacht wieder an den Grenzen des Reiches. Die Nation iſt einig und geſchloſſen. Die deutſche Zugend marſchiert in einer ſtolzen Millionenorganiſſation, die den Namen des Führers trägt. Die Theater und Kon⸗ zerkſäle haben ſich wieder gefüllt mit den Kunſtgläubigen unſeres Volkes, deren Seele krunken iſt von den Wundern deutſcher Muſik und deutſcher Dichtung. Die Parkei aber ſtehl gefeſtigt und geſichert hinter dem Führer an der Spitze unſeres Volkes und beſtimmt Kichlung und Ziel des Auf⸗ bruches der Nation.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchloß ſeine Rede mit den an den Führer gerichteten Worten: „Dieſe vier Jahre ſtanden unter Ihrem Namen, mein Führer. Sie prägten ihnen Ihren Stempel auf. Sie werden einge⸗ hen in die Geſchichte als die hiſtoriſche Zeitſpanne Ihrer erſten großen Aufbauperiode. Hunderttauſende und Hun⸗ derttauſende werden in den nächſten Tagen und Wochen in andächtigem Schweigen, aber auch voll glücklicher Freude und tiefſter Bewunderung durch die Hallen dieſer Ausſtel⸗ lung gehen. Und keiner von dieſen vielen Hunderttauſenden, ſo glaube ich, wird dieſe Hallen verlaſſen, ohne das Gefühl tiefſter Dankbarkeit dafür, daß Sie, mein Führer, dem Leben, unſeres Volkes wieder Sinn und Inhalt gegeben haben. Ich mache mich zum Dolmetſch all der liefen Gefühle der Dankbarkeit und Verehrung für Sie, mein 1 die in dieſer ſtolzen Stunde die ganze Nation erfüllen. Ihr Werk ſollte, ſo ſagten Sie vor vier Jahren, Ihr Zeugnis ſein, und nun ſpricht es in dieſen Dokumenten beredter als jedes Menſchenwort. Es macht ein Verſprechen zur Wirk⸗ lichkeit: Deutſchland iſt ſchöner, mächtiger und glücklicher n Und nun bitte ich Sie, mein 5 5 die große eutſche Ausſtellung„Gebt mir vier Jahre Zeit“ zu er⸗ öffnen.“ Nun erklärte der Führer und Reichskanzler von ſeinem Platz aus die Ausſtellung für eröffnet. Das Landesorcheſter und die Sänger ſtimmten den Chor Gerhard Schumanns an, den der Dirigent Herbert Windt wuchtig und mitreißend vertont hat. Bei der Strophe des Dichters: Aus dem Dröhnen und Hämmern und Wettern, Das unſere Fäuſte und Herzen gewann, Steigt in brauſenden, leuchtenden Lettern Sein Nun⸗fanget⸗an. zeigte zur gleichen Na das Buch in der Mitte der Halle as Bild, das den Augenblick wiedergibt, als der Führer und Reichskanzler im Jahre 1933 den erſten Spatenſtich tat und als der erſte Arbeiter der Nation den ſchaffenden Deutſchen den Befehl gab: Fanget an! Bild 1 Bild gingen dann die großen Taten des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland an den Teilnehmern der feierlichen Eröffnungskundgebung vorüber und löſten ju⸗ belnde Begeiſterung aus, die in dem Sieg⸗Heil ſtürmiſch ausklang, das der Berliner Gauleiter auf den Führer aus⸗ brachte. ö Mit den Liedern der Nation klang die Feierſtunde aus. Dann wandte ſich der Führer und Reichskanzler, begleitet von den Reichsminiſtern, Reichsleitern, dem Diplomatiſchen Korps, den Gauleitern und Staatsſekretären der gegen⸗ 8 Darſtellung der erſten vier Jahre national ozialiſtiſcher Staatsführung den Hallen zu. Die ſoziale tatgemeinſchaſt iſt einigende fraſt der 125 Nation. Reichsarbeitskammer⸗Tagung Der Führer verleiht 30 Betrieben die Auszeichnung „Nalionalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“. Berlin, 30. April. Am Tage vor dem Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes, aber in unmittelbarem und engſtem Zuſammen⸗ hang damit, krat am Freitag die vor zwei Jahren als eine wichtige Säule im organiſchen Aufbau des Staates ge. gründete Reichsarbeitskammer im feſtlich geſchmückken Saale des ehemaligen Herrenhauſes zu einer feierlichen Tagung zuſammen, die ihre beſondere Weihe und hohe Be. deutung dadurch erhielt, daß hier der Führer und RKeichs⸗ kanzler 30 deutſchen Betrieben die Auszeichnung„Natio- nalſozialiſtiſcher Muſterbekrieb“ verlieh. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley begrüßte die Ver⸗ ſammlung. Er erinnerte daran, daß, als er vor vier Jahren im Auftrag des Führers die Gewerkſchaften und die Arbeit⸗ geberverbände übernahm, nur ein einziges großes Chaos vorhanden war. Er führte dann u. a. aus: Heute können wir bereits in Deutſchland Betriebe zum Muſterbetrieb er⸗ nennen, d. h. dieſe Betriebe haben die nationalſozialiſtiſchen Forderungen der Betriebsgemeinſchaft: Kameradſchaft Fleiß und Leiſtung erfüllt. Es genüge nicht, daß man von der Ueberwindung des Klaſſenkampfes rede, ſondern man müſſe die Gemeinſchaft exerzieren und zeigen, wie man Betriebsführer und Gefolgſchaft zuſammenbrinage Der Stabsobmann der NSBO, Hupfauer, verlas an⸗ ſchließend die Liſte der 30 deutſchen Betriebe, die vom Füh⸗ rer die Auszeichnung„Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ erhalten haben, darunter in Baden: Staatliche Fernheiz⸗, Elektrizitäts, und Waſſerwerke, Karlsruhe; in Heſſen⸗ Naſſau: Deutſche Milchwerke, Zwingenberg(Berg— ſtraße), und Portland⸗Zementwerke AG, Mainz⸗Weiſenau; im Gau Köln⸗Aachen: Gebrüder Stollwerk AG, Köln In außerordentlich eindrucksvollen Worten ſprach dann der Führer und Reichskanzler zu den verſammelten Mäu⸗ nern der deutſchen Arbeit über das Weſen der wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Neuordnung, die im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland auf der Einheit und Geſchloſſenheit des politiſchen Willens, auf der vernunftgemäßen Erkenntnis der einfachſten volkswirtſchaftlichen Grundſätze gegründet und von der Geſinnungs⸗ und Arbeitsgemeinſchaft aller Schaffenden in den Betrieben getragen ſei. Er bezeichnete es als den Sinn der Auszeichnungen, daß ſie der Anregung für immer weitere dienen ſollten, bis es einmal nur noch nationalſozialiſtiſche Muſterbetriebe in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft gebe. Daraus werde dem deutſchen Arbeitgeber ein ebenſo großes Glück erwachſen wie dem deutſchen Arbeit⸗ nehmer, denn beide würden dann erſt immer mehr begrei⸗ fen, daß ſie letzten Endes an einem gewaltigen gemein⸗ ſamen Werk arbeiten und ſie würden dann immer mehr verſtehen, daß letzten Endes aus der gemeinſamen Arbeit aller komme:„Das tägliche Brot für die Miillonenmaſſen unſeres lieben deutſchen Volkes“. Nach Abſchluß der feierlichen Sitzung begab ſich der Führer zu den in einem andern Zimmer verſammelten Be⸗ triebsführern und Betriebsobleuten und überreichte ihnen die für die nationalſozialiſtiſchen Muſterbetriebe beſtimmten Fahnen der DAß mit goldenen Franſen und dem gol⸗ denen DAF⸗Abzeichen. Das Recht des Arbeiters auf Arlaub Anordnung für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsge⸗ biet Südweſt hat in einer Anordnung zur Frage der Ur⸗ laubsgewährung Stellung genommen und für 1937 Grund⸗ ſätze aufgeſtellt, die von den Betriebsführern, deren Betriebe noch nicht durch die neueſten Tarifordnungen erfaßt ſind, ſollen. als wirtſchaftlich irgendmöglich eingehalten werden ollen. Lehrlinge und jugendliche Arbeiter haben Ur⸗ laubsanſpruch nach mindeſtens viermonatiger Betriebszuge⸗ hörigkeit. Der Urlaub beträgt im 14. und 15. Lebensjahr 15 Arbeitstage, im 16. und 17. Lebensjahr 12 Arbeitstage, im 18. Lebensjahr 10 Arbeitstage. Der Urlaub iſt nach Mög⸗ lichkeit in die Ferienzeit der Berufs⸗ bezw. Fortbildungsſchule zu legen. Den Gefolgſchaftsangehörigen dieſer Altersklaſſen wird, ſofern ſie den Urlaub in einem Freizeitlager der H J. verbringen, allgemein ein Urlaub von 18 Tagen gewährt. Bei Errechnung des Lebensjahres iſt der Tag zugrundezulegen, an dem der Urlaubsanſpruch entſteht. Gefolgſchaftsangehörige über 18 Jahre haben einen Urlaubsanſpruch nach einjähriger Betriebszugehörigkeit. Stich⸗ tag iſt der Einſtellungstag. Werden Lehrlinge und jugend⸗ liche Arbeiter nach Beendigung der Lehrzeit bezw. nach Voll⸗ endung des 18. Lebensjahres im gleichen Betrieb weiterbe⸗ ſchäftigt, ſo wird ihnen die frühere Betriebszugehörigkeit bei der Berechnung der Urlaubsanwartſchaft(nicht aber bei der Berechnung der Urlaubshöhe) angerechnet. Der Mindeſturlaub beträgt ſechs Arbeitstage, der Höchſturlaub zwölf Arbeitstage. Die Staffelung des Ur⸗ laubs innerhalb dieſer Grenze wird dem Führer des Betriebs nach Beratung im Vertrauensrat überlaſſen, wobei der Höchſt⸗ urlaub in der Regel nach zehnjähriger Betriebszugehörigkeit erreicht ſein ſoll. Schwerbeſchädigte erhalten zu dem normalen Urlaub einen Zuſatzurlaub von drei Tagen. Bei der Berechnung der Betriebszugehörigkeit bleiben unfreiwillige Unterbrechungen des Arbeitsverhältniſ⸗ ſes infolge von Arbeitsmangel, Witterungseinflüſſen, Krank⸗ heit und ähnlichen Gründen unberückſichtigt, ſoweit ſie die Dauer von zwölf Monaten nicht überſteigen. Wer nach einer Betriebszugehörigkeit von einem Jahre vor Vollendung eines Beſchäftigungsfahres aus einem Be⸗ trieb ausſcheidet, erhält, wenn er mindeſtens 6 Monate dieſes Jahres im Betrieb beſchäftigt war, einen Urlaub von 50 v. H. des ihm bei Vollendung des Beſchäftigungs⸗ jahres zuſtehenden vollen Urlaubs. Erfolgt die Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes aus einem Grunde, der eine friſtloſe Entlaſſung rechtfertigt, oder vertragswidrig durch den Gefolgſchaftsangehörigen, ſo entfällt der Urlaubsanſpruch. Für jeden Arlaubstag wird bei Vollarbeit der Lohn für acht Stunden vergütet.— In Betrieben, die im Kalenderjahr 1936 ganz oder teilweiſe kurz gearbeitet haben, iſt für die Berechnung des Arlaubs die Jahres durch⸗ ſchnittsarbeitszeit des geſamten Betriebs während dieſer Zeit zugrundezulegen. Hierbei kann nach Beratung im Vertrau⸗ ensrat entweder die Urlaubsdauer oder das Urlaubsentgelt entſprechend gekürzt werden. Fiaiür Lehrlinge und jugendliche Arbeiter ſoll jedoch eine Kürzung der Urlaubsdauer auc folgen. N Mit dieſer begrüßenswerten Anordnung erhält der Ar⸗ beiter der Fauſt das 8 80 Recht, einmal im Jahr gründlich auszuſpannen und ſich zu erholen. 3 Die Straßen Adolf Hitlers Weitere 100 Kilometer Reichsautkobahn ferkig. Berlin, 30. April. Noch vor Pfingſten werden neue wichkige Abſchnitfe der Reichsautobahn in einer Geſamklänge von 100 Kilo. metern ihrer Verkehrsbeſtimmung übergeben. Am 8. Mai wird im Zug der Verbindung Dresden Chemnitz die Teilſtrecke Noſſen— Frankenberg in einer Länge von rund 24 Kilometern eröffnet. Die neus Strecke führt durch eines der landſchaftlich ſchönſten und abwechſlungsreichſten Gebiete zwiſchen den beiden genann⸗ ten Großſtädten. Die Bahn quert auf rund 6,5 Kilometer Länge den herrlichen Zellaer Wald. Durch Anlage zahlreicher Raſtplätze iſt dafür geſorgt, daß an vielen Stel⸗ len im Walde geparkt werden kann. Große Brückenbau⸗ werke waren notwendig, um die tiefeingeſchnittenen Täler weſtlich des Zellaer Waldes zu kreuzen. Beſonders bemer⸗ kenswert ſind die Brückenbauten über die Große und Kleine Striegis, an deren Brückenköpfen Raſtplätze ſchöne Aus⸗ blicke und liebliche Täler bieten. Am 13. Mai— drei Tage vor Pfingſten— wird die 56 Kilometer lange Autobahn Hamburg— Lübeck dem Verkehr übergeben. Die Autobahn Hamburg Lübeck hat ihre beſondere Bedeutung darin, daß ſie den Raum Groß⸗Hamburg in erſtklaſſiger Weiſe ſeiner„Erholungs⸗ baſis“, der Lübecker Bucht, näher rückt; denn„Hamburg liegt ja“, wie man dort ſelbſt hören kann,„nicht an der Nordſee, ſondern an der Oſtſee“. Wenn auch die Verkür. zung der Strecke durch die Autobahn nur wenige Kilometer bedeutet, ſo wird doch die Verkürzung der Fahrzeit rund 30 v. H. ausmachen. Man wird in Zukunft bequem in nicht ganz einer Stunde vom Zentrum Ham⸗ burgs bis in das Zentrum von Lübeck reiſen und dabei den Reiz der holſteiniſchen Landſchaft neu erleben. Gleichfalls noch rechtzeitig wird vor Pfingſten am 14. Mai im Weſten des Reiches die Strecke Düſſeldorf —Breitſcheid dem Verkehr übergeben. Damit iſt das helle Band der ce zwiſchen Oberhau⸗ ſen und Köln geſchloſſen. Aus dem Kern des Induſtriegebiets, aus Eſſen, Duisburg, Mülheim, wird man an den beiden Feiertagen erſtmals über die Reichs- autobahn den beliebten Ausflugsorten ſüdlich von Köln zueilen. Nur wenig mehr als eine halbe Stunde benötigt man für die 60 Kilometer lange Strecke. Der Jahr für Jahr ſtärker werdende Feſttagsverkehr aus Holland wird den neuen Reiſeweg nicht ungenutzt laſſen. „Schaffendes Volk“, das Kennwort über der Düſſel⸗ dorfer Ausſtellung, wird für die aus den nördlichen Nach⸗ barſtaaten kommende Gäſte bereits Inhalt gewonnen ha⸗ ben, ehe ſie dieſe große Schau deutſchen Schaffens, die am 2. Mai 1937 eröffnet wird, betreten haben. Erweiterung des geſetzlichen Anfallſchutzes Das ſoeben erlaſſene Vierte Geſetz über Aenderungen in der Unfallverſicherung enthält eine Reihe von Vorſchriften, die eine weſentliche Erweiterung des reichsgeſetzlichen Unfall⸗ ſchutzes für die ſchaffenden Volksgenoſſen bringen. Bisher waren die Schüler in Lehrwerkſtätten, Fachſchulen, Schulungskurſen und ähnlichen Einrichtungen nicht reichsgeſetzlich gegen Unfall verſichert. Dieſer fehlende Gauß brachte insbeſondere bei den von Behörden, Gliederungen un angeſchloſſenen Verbänden der NSDAP. und anderen Stel⸗ len veranſtalteten Schulungskurſen ſoziale Härten mit ſich⸗ Durch das neue Geſetz werden die genannten Perſofteſt der Reichsunfallverſicherung unterſtellt, wenn und ſoweit ſie in den bezeichneten Stellen eine Beſchäftigung ausüben, die ihrer Art nach verſichert iſt. Das Geſetz gibt weiter die Möglichkeit, in Zukunft alle Hausgewerbetreibenden, ihre mitarbeitenden Ehe⸗ gatten und die von ihnen beſchäftigken Perſonen der Reichs⸗ Unfallverſicherung zu unterſtellen. Von beſonderer Bedeutung iſt ferner, daß die NS D A P. für ſich und ihre Gliederungen zum Eigen⸗ Unfallverſicherungsträger erklärt wird, mit ihren Betrieben alſo nun nicht mehr zu den einzelnen Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften gehört. Schließlich enthält das Geſetz neben anderen bedeutſamen Vorſchriften Beſtimmungen über eine günſtigere Berech⸗ nung der Renten für Perſonen, die als ehrenamtliche Helfer in der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege, ins⸗ beſondere alſo auch beim Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes, verunglückt ſind. Richtlinien für die Gewerbeſteuer Der Reichsminiſter der Finanzen hat Richtlinien für die Durchführung der Gewerbeſteuer herausgegeben, die im Reichsſteuerblatt veröffentlicht werden und durch den Buch⸗ handel zum Preis von 30 Pfg. bezogen werden können. Die Kenntnis dieſer Richtlinien iſt für alle Steuerpflichtigen wich⸗ tig, die für das Rechnungsjahr 1937 zur Gewerbeſteuer her⸗ angezogen werden. Die Gewerbeſteuerrichtlinien erläutern die Vorſchriften des Gewerbeſteuergeſetzes vom 1. Dezember 1936 und die Be⸗ ſtimmungen der Erſten Durchführungsverordnung dazu vom 26. Februar 1937. Im Hinblick darauf, daß das neue Ge⸗ werbeſteuerrecht erſtmalig für das Rechnungsjahr 193“ einheit⸗ lich für das geſamte Reichsgebiet gilt, kommt den Richtlinien beſondere Bedeutung zu. Sie enthalten Erläuterungen über den Steuergegenſtand(Abgrenzung des Gewerbebetriebs ge⸗ genüber der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, ſelbſtändiger Arbeit, Vermögensverwaltung usw.), über die Behandlung der Ge⸗ ſellſchaften und über die Ermittlung des Gewerbeertrags und des Gewerbekapitals. Sehr eingehend ſind die Erläuterungen über Umfang und Bedeutung des Gewinns im Sinne des Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuergeſetzes und über die den Gewinn hinzuzurechnenden und die von ihm abzurechnen⸗ den Poſten. Hier ſind vor allem zu beachten die Ausführungen über die für die gewerbliche Wirtſchaft beſonders wichtigen Fragen, unter welchen Vorausſetzungen Schulden als Dauerſchulden im Sinne des Gewerbeſteuergeſetzes anzuſehen ſind und wie der zum Betrieb gehörige Grundbeſitz zu behandeln iſt.. 7³ PPTCCCCCCCCCCCTCTCTCTCT(TTTTTTTTTT Gedenktage 3. Mai.. N 1469 Der italieniſche Staatsmann und Geſchichtsſchreiber Niccolo Macchiavelli in Florenz geboren. 1849 Der ehemalige Reichskanzler Fürſt Bülow in Klein⸗ Flottbek geboren. 1849 Max Schneckenburger, der Dichter der„Wacht am a Rhein“ geſtorben. 5 1933. des Reichsſtandes des deutſchen Hand⸗ werks. Sonnenaufgang 4.52 Sonnenuntergang 19.53 essen SSS 8 2 EN . Sees eee „F- rr er * N* F K* 4 Genſationelle Feſtſtellungen Hohe Kirchenſtellen lafſen die Anzeigen eines Paters un⸗ beachtet.— Der Biſchof von Mainz verweigert die Aus⸗ ſage. 1 Koblenz, 30. April. Beinahe unglaublich klingende Feſtſtellungen mußte das Schwurgericht in Koblenz in einer Verhandlung ge⸗ gen den Franziskanerbruder Michael Magin, genannt ruder Julian, machen, der beſchuldigt wurde, unter Eid eine falſche Ausſage gemacht zu haben. Der Angeklagte war als Brudervorſteher in dem dem Waldbreitbacher Franziskaner⸗Orden gehörigen Herz⸗Jeſu⸗Hoſpital tätig. Er ſchilderte bei ſeiner Vernehmung die Zuſtände in dem Kloſter und erklärte, daß er mit dem Hausgeiſtlichen, Pa⸗ ter Columban, dauernde Auseinanderſetzungen gehabt habe. Angeblich habe der Pater ihn beim Hefterolpile in Mainz angeklagt, und zwar in mehreren Punkten, die die Durchführung des Gottesdienſtes betroffen haben ſollen. Pater Columban habe ſich ſogar während des Gottesdien⸗ ſtes am Altar umgedreht und öffentlich erklärt, daß er ihm, em Bruder Julian, die Kommunion verweigere. Später abe der Biſchof von Tier die Angelegenheit als apoſtoli⸗ cher Viſitator in die Hand genommen und eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet, in deren Verlauf dann Pater Colum⸗ ban das Kloſter habe verlaſſen müſſen. Wie ſich nun herausſtellt, iſt Pater Columban aus dem Kloſter gewieſen worden, weil er ſeine vorgeſetzten kirchli⸗ chen und klöſterlichen Stellen auf die enkſetzlichen Aus⸗ ſchweifungen und Juchtloſigkeiten hingewieſen hat. Auf die Frage des Vorſitzenden erklärt der Angeklagte Bruder Julian zwar, daß er weder aus eigener Wahrneh⸗ mung, noch von dritter Seite etwas über ſittliche Verfeh⸗ lungen im Herz⸗Jeſu-Haus erfahren habe. Er will ſogar dann, als der ſchwer beſchuldigte Bruder Rupertus auf Anweiſung des Generaloberſten friſtlos entlaſſen worden ſei, noch nicht den geringſten Verdacht gehabt haben, daß ſich der Bruder in ſittlicher Hinſicht verfehlt habe. Dieſe Ausſage hatte Bruder Julian unter Eid gemacht. Dem Angeklagten wurde aber einwandfrei nachgewieſen, daß ihm bereits vor der Eidesleiſtung von dem Angeſtellten Böhm mitgeteilt worden war, daß ſich unſittliche Vor⸗ kommniſſe widerlichſter Art ereignet hatten. Es kam weiter zur Sprache, daß die Verfehlungen dem Angeklagten auch auf einer Konferenz mit dem Biſchof von Mainz bekannt⸗ geworden ſein mußten, da Pater Columban ſie hier vorge⸗ tragen hatte. Bemerkenswerte Feſtſtellungen brachte dann die Ver⸗ nehmung des Kapuzinerpalers Columban, der mit aller Deutlichkeit die furchtbaren Juſtände in den Klöſtern der Franziskaner geißelle und von ſeinem vergeblichen Kampf gegen die entſetzlichen Ausſchweifungen und Zuchkloſigkei⸗ ken be Mit größter Entrüſtung wies er darauf hin, daß er keinen Skreitk mit dem Bruder⸗Vorſteher geſucht habe, ſondern nur für die Wiederherſtellung von Zucht und Sitte habe Sorge kragen wollen. Der Pater erklärte u. a.:„Betrunkene haben das Klo⸗ ſter auf den Kopf geſtellt. Ich habe die Geiſtlichkeit immer wieder gewarnt, daß hier einmal ein rieſiger Skandal aus⸗ brechen werde. Ich e wollte keinen Haß gegen den Vorſteher, ſondern ich ſah es als meine Pflicht an, die Waldbreitbacher Brüder von ihrer Roheit und Verdorben⸗ heit abzubringen. Wer bei den Waldbreitbachern Charak⸗ ker bewies, mit dem war es bald aus. Das ganze Regi ⸗ ment ekelte mich an, und es war eine himmelſchreiende Sünde, wie die Oberen in Waldbreitbach die armen jun⸗ gen Leute im Orden verkommen ließen. Ich ſelbſt bin be⸗ ſchämt darüber, daß ich hier ſtehe, um ſo Furchtbares aus⸗ zuſagen. Ich trage keine Spur von Haß in mir und wollte Rur erreichen, daß eine völlige ſittliche Reinigung erfolgte“. Anfang November fuhr Pater Columban zum Biſchof von Mainz um ihm Bericht zu erſtakten. Der Biſchof er⸗ klärte aber:„Wie ſoll ich da vorgehen, damit ich keine Dummheiten mache?“ Der Zeuge erwiderte dem Biſchof: „Beſtrafen Sie die Schuldigen, dann kun Sie Ihre Pflicht“. Doch es wurde nichts unternommen. „Als dann bei einer neuen Beſprechung mit dem Bi⸗ ſchof der Generalvikar und der Generalobere zugegen wa⸗ ren, packte ich aus und ſchilderte alle Vorgänge im Kloſter, wobei ich die Namen der einzelnen Kloſterbrüder nannte. Als ich die Aufzeichnungen, die eine einzige Anklage ge⸗ gen die Waldbreitbacher darſtellten, übergeben hakte, er⸗ klärte der Generglobere zum Biſchof:„Wir müſſen ver⸗ 1 155 daß dieſe Aufzeichnungen in die Hände der Polizei allen.“ Pater Columvan ſteute dann feſt, daß der Biſchof na ſeiner Meinung jahrelang von den Juſtänden gewußk un nicht eingegriffen habe. 5 Der Zeuge kam dann auf eine der vom Biſchof von Trier angeordneten Viſikationen im Kloſter zu be und erklärte, daß hierbei die eigentlichen Zeugen gar nicht vernommen worden ſeien. Sie hätten aus Angſt vor Kün⸗ digungen gar nicht den Mut gehabt ſich zu äußern. Als nächſter Zeuge bekundete der frühere Kranken⸗ pfleger Joſef B., daß ſich bereits 1932 der Stationsbru⸗ der Rupertus in unſittlicher Weiſe ihm genähert und ihn zur Unzucht verführt habe. Er habe dieſe Vorfälle dem Bruder Vorſteher mitgeteilt. Unter großer Spannung aller e wurde dann der Biſchof von Mainz, Dr. Albert Stkohr, als Zeuge aufgerufen. Zur größten Ueberraſchung erklärte je⸗ doch der Zeuge, daß er von ſeinem Zeunisverweigerungs⸗ recht Gebrauch machen wolle. Zur Begründung führte der Zeuge an, daß er von den widerwärkigen Vorgängen im Harmſtädier Kloſter genntnis erhalten habe, daß er ſich aber verpflichtet fühle, hierüber zu ſchweigen. Der Staatsanwalt gab hierauf die Erklärung ab, daß er die Zeugnisverweigerung für ungerechtfertigt halte. Er werde jedoch auf die Ausſage verzichten und ſeine Schlüſſe aus dem Verhalten des Biſchofs ziehen. Auch der nächſte Zeuge, Domprätendant Dr. Hammer, verweigerte die Ausſage mit der gleichen Begründung. Der Staatsanwalt führte in ſeinem Plädoyer aus, daß ſich die Anklagebehörden ſeit 1935 mit den Zuſtänden in den Franziskanerklöſtern beſchäftigen müſſen. Wer aber angenommen habe, daß die kirchliche und klöſter⸗ liche Obrigkeit die Ermittlungen der Staatsanwalt⸗ ſchaft im Intereſſe der Sauberkeit unterſtützen werde, ſei ſehr bald enttäuſcht worden. Nicht in einem einzigen Verfahren— und es hätten de⸗ ren tauſend eingeleitet werden müſſen— hätten die kirch⸗ lichen Obrigkeiten es für notwendig gehalten, die Behör⸗ den in ihrem Kampf gegen die klöſterliche Unzucht zu un⸗ terſtützen. Ganz im Gegenteil habe man immer wieder feſtſtellen müſſen, daß den Ermittlungen der Staatsan⸗ waltſchaft der allergrößte Widerſtand entgegengeſetzt wurde. Man habe ſich geweigert, die Kloſterakten heraus⸗ zugeben. Als der Vertreter der Staatsanwaltſchaft mit dem Biſchof von Trier ſprach, habe auch dies keinen Erfolg ge⸗ habt. Es müſſe feſtgeſtellt werden, daß die Anklagebehörde kein Intereſſe daran gehabt hätte, von den Ordensangehö⸗ rigen Dinge zu erfahren, die ſie in Gewiſſenskonflikte hät⸗ ten bringen können, ſondern es gehe einzig und allein dar⸗ um, die Wahrheit über die furchtbaren Zuſtände in den Klöſtern zu erfahren. Der Staatsanwalt erklärte wörtlich: „Wir ſehen in dieſem Verhalten die einheitliche Linie des Widerſtandes gegen den Skaak.“ Als 1936 der Biſchof von Trier der Anklagebehörde die Mitteilung zugehen ließ, daß er acht Angehörige des Fran⸗ ziskanerordens wegen ſittlicher Verfehlungen entlaſſen habe, habe ſich bald herausgeſtellt, daß dieſe in einem an⸗ deren Orden außerhalb der deutſchen Grenzen wieder Auf⸗ nahme gefunden hätten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Bruder Julian wegen Meineids zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt. Außerdem wurde ihm für Lebenszeit die Eidesfäbiakeit aberkannt.—— Aus dem Gerichtssaal Pfarrvikar als Jugendſchänder Zuchthaus für einen widerlichen Verbrecher. Arnsberg, 30. April. Der 56 Jahre alte Pfarrvikar Jo⸗ hann Meiwes aus Nordborchen bei Paderborn hatte ſich wegen widernatürlicher Unzucht und fortgeſetzter unzüch⸗ liger Handlungen an Minderjährigen vor der Großen Strafkammer des Landgerichts zu verantworten. Die un⸗ ker Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführte Verhandlung gab ein geradezu erſchütterndes Bild von der Gewiſſenlo⸗ ſigkeit und ſchrankenloſen Hemmungsloſigkeit dieſes ka⸗ choliſchen Geiſtlichen, der jahrelang die ihm anvertraute Jugend zur Befriedigung ſeiner ſcheußlichen widernatürli⸗ chen Neigungen mißbrauchte. Meiwes, von dem die Sachverſtändigen ſagen, daß er der Trunkſucht verfallen und außerdem erblich belaſtet ſei, wurde wegen fortgeſetzten Verbrechens gegen den Para⸗ graphe 176. 3 in zwei Fällen, jedesmal in Tateinheit mit Verbrechen gegen Paragraph 174. 1 und Verbrechen gegen Roman von Marie Blank⸗Cis mann. 57 „Denn ich habe ihn lieb, Annie.“ Da legte Annie Willinger wie in mütterlicher Zärtlich⸗ keit ihren Arm um Lieſelottes Schultern, preßte dieſe ganz feſt an ſich, ſtreichelte über deren erregtes Geſicht und ent⸗ gegnete mit weicher Stimme: i Ich weiß es, kleine Lieſelotte, deshalb habe ich dich ja zu ihm geholt, denn er hat es mir in ſeinen Fieberphanta⸗ ſien verraten, daß er dich lieb hat.“ Lieſelotte lehnte ihren Kopf an die Schulter der Freun⸗ din, heiße Tränen rannen aus ihren Augen und unter Schluchzen rief ſie:„Er darf nicht ſterben, Annie, wir ha⸗ ben ja viel an ihm gutzumachen.“ Da lächelte Annie Willinger und tröſtete: „Die Liebe und die Jugend vermögen Wunder zu tun, wo die Kunſt der Aerzte ihre Grenze erreicht hat, darum Laß uns hoffen, Lieſelotte, daß wir dieſes Wunder erleben! Wie betäubt lehnte Lieſelotte eine Weile an der Schul⸗ ter der Freundin. Ihre Augen hatten einen ſehnſüchtigen Glanz. Und mit zuckenden Lippen ſtammelte ſie: a 1 „Dieſes Wunder erleben, wie ſchön müßte das ſein— Da aber drängte Annie Willinger die Freundin nach der Türe und erklärte: 5 5 „Jetzt brauchſt du vor allen Dingen Ruhe, kleine Lieſe⸗ lotte, denn dein Geſicht ſieht blaß aus und unter deinen lieben blauen Augen liegen dunkle Schatten, ich übernehme jetzt die Wache an dem Krankenlager und du legſt dich ein paar Stunden nieder.“ 5. Da aber richtete ſich Lieſelotte haſtig auf, ihr Geſicht zeigte einen erregten Ausdruck und mit gehetzter Stimme entgegnete ſie:„Nein— ich habe keine Zeit zum Schlafen— ich muß nach Mayburg—“ s f Annie Willinger ſtarrte Lieſelotte an und ganz deutlich war an deren fragenden Blicken zu erkennen, daß ſie Lieſe⸗ lottes Worte nicht erfaßt hatte. 8 „Zurück nach Mayburg?— Aber du wollteſt doch—“ Doch Lie ſelotte wehrte baſtig ab. 8 „Frage nicht, Annfe, ich kann dir jetzt nicht alles erzah⸗ len— ich weiß nur das eine, daß eine große Gefahr über Mayburg ſchwebt— und daß ich Konrad davor retten muß 3 Und ehe Annie Willinger noch wußte, was geſchah⸗ trat Lieſelotte an das Bett des Kranken, ſtreichelte in ſcheuer, zärtlicher Liebkoſung über die bleichen Hände Michael Ro⸗ manowskis und flüſterte: „Nur dieſen einen Weg noch will ich gehen, dann kehre ich zu dir zurück, dann ſoll uns nichts mehr trennen Für Augenblicke ſtand ſie in Gedanken verſunken da und ſtarrte in das Geſicht des Kranken. Dann aber riß ſie ſich los, umklammerte noch einmal Annie Willingers Hände und „Behüte ihn mir gut— denn er iſt das Liebſte, was ich auf dieſer Welt beſitze bald bin ich wieder zurück aber jetzt gilt es, keine Zeit mehr zu verlieren— und wenn du für meinen Bruder Konrad nur noch ein Fünkelchen übrig haſt, Annie, dann bete mit mir, daß ich nicht zu ſpät komme—“ 5 Annie Willinger wollte fragen— wollte eine Erklärung fordern. Da aber hatte Lieſelotte bereits das Krankenzim⸗ mer verlaſſen. Sie dachte nicht daran, daß ſie ohne Hut und Mantel war. Wie gehetzt lief ſie vorwärts, denn jede Minute erſchien ihr koſtbar. Dabei rief ſie ſich die Worte Michael Romanowskis ins Gedächtnis zurück. Er konnte doch in dieſer Stunde, da er ſo nahe dem Tode war, nicht gelogen haben. i f Aber ſeine Worte hatten eine furchtbare Wahrheit ent⸗ üllt. Lieſelotte vermochte die Einzelheiten kaum zu erfaſ⸗ en. Sie wußte nur, daß ihrem Bruder ein großes Unglück drohte, wenn er noch länger dieſer Frau vertraute. Und zu Konrad wollte ſie ehen— wollte ihn warnen, wollte alles berichten, was Michael in ſeinen Fieberphanta⸗ ſien und dann bei ſeiner Beichte verraten hatte.. Lieſelotte lief in den dämmernden Morgen hinein. Sie achtete dabei nicht auf verwunderten und erſtaunten Blicke der Vorübergehenden, die ſich an ihre Arbeitsſtätten begaben. Sie hörte auch nicht die ſpöttiſchen Worte, die hinter ihr hergerufen wurden, da man glauben mochte, daß ſie von einem nächtlichen Abenteuer kam. 8 rea 175 und wegen 11 Verbrechens gegen Paragraph 174 in zwei Fällen zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren verurteilt. Die Unterſuchung wird angerechnet. Die Bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Außerdem erkannte das Gericht, daß der Verurteilte in einer Heil⸗ und Pflegean⸗ ſtalt untergebracht wird. Die Nachforſchungen ergaben, daß ſich Meiwes ſchon in den Jahren 1918 bis 1926 in Rotthauſen, Kreis Gelſen⸗ kirchen, und in Medebach als katholiſcher Geiſtlicher in einer Unzahl von Fällen immer wieder an Knaben vergan⸗ gen hat. Außerdem war er als Säufer bekannt. Verſchie⸗ dene Ermahnungen der Kirchenbehörden, der Trunkſucht zu entſagen, fruͤchteten nicht. Strafverſetzung folgte auf Strafverſetzung. Bei der Verhandlung war Meiwes geſtändig und gab die ihm nachgewieſenen Straftaten in allen Einzelheiten zu. Seine und die Ausſagen von acht als Zeugen erſchie⸗ nenen Opfern zeigten die ſchändliche Methode, die der An⸗ eklagte immer wieder angewandt hat. Meiwes, der ſeine pfer bisweilen auch planmäßig mit Wein oder Bier be⸗ trunken machte, bemühte ſich übrigens in der Verhandlung, ſeine widerlichen Taten auf den übermäßigen Alkoholgenu zurückzuführen und ſie dadurch zu entſchuldigen. Anwürdiger Kinderſeelſorger „Der böſe Geiſt triumphierte über ihn.“ Bamberg, 30. April. Die Große Strafkammer zu Bamberg verurteilte nach einer Verhandlung unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit den 58jährigen katholiſchen Geiſt⸗ lichen Albert Henny, der ſeit 1926 als Kuratus in Burg⸗ preppach 1 15 geweſen iſt, wegen dreier fortgeſetzter Ver⸗ brechen der Unzucht mit Pflegebefohlenen in Tateinheit mit drei fortgeſetzten Verbrechen der Unzucht mit Kindern, ſo⸗ wie wegen eines Verbrechens gegen das Geſetz über die Deviſenbewirtſchaftung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahren, ferner zu 1000 Mark Geldſtrafe, im Nicht⸗ eitreibungsfall zu weiteren zehn Tagen Gefängnis. Der Angeklagte hat im Jahre 1935 drei minderjährige Mädchen, die ſeiner Pflegepflicht unterſtanden, nach der Abnahme der Beichte in der Sakriſtei der Kirche in Burg⸗ preppach in widerlicher Weiſe unzüchtig berührt. Als ſeine Tat ruchbar wurde, hatte er zunächſt eine der Geſchädig⸗ ten, eine Doppelwaiſe, die ſich in einem Schweſternheim ur Erziehung befand, zu veranlaſſen verſucht, keine Aus⸗ 895 über die Tat zu machen. Als ſeine Bemühungen er⸗ folglos waren, floh er Anfang April 1935 nach der Tſche⸗ 0 i und von dort aus nach Rumänien, wo er Nabe eine Anſtellung als Geiſtlicher zu bekommen. Er ehrte darauf nach Prag zurück, um nach der Schweiz oder nach Italien zu entkommen, wurde jedoch bei der Durch⸗ reiſe durch Oeſterreich feſtgenommen und nach Deutſchland ausgeliefert. Auf ſeinen Reiſen hatte er erhebliche Geld⸗ beträge mitgeführt, ohne dazu von der Deviſenſtelle des Reichs ermächtigt worden zu ſein. In der Hauptverhandlung war der Angeklagte geſtän⸗ dig. Er verſuchte ſein Verhalten mit der Behauptung zu rechtfertigen, daß er infolge Sorgen und Kummer wegen verſchiedener Unfälle und erheblicher körperlicher Indispo⸗ ſition nicht im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Zurechnungsfähig⸗ keit geweſen ſei Weinend erzählte er. daß bei ſeinen Claaf taten„der böſe Geiſt über ihn triumphiert haben müſſe“. Der ſachverſtändige Landgerichtsarzt erkannte ihm auf Grund einer fortſchreitenden Arterkoſkleroſe, ſeines geſtei⸗ gerten erotiſchen Gefühls und der Unfälle verminderte Zu⸗ rechnungsfähigkeit nach Paragraph 51,2 zu. Uebrigens ſchwebte gegen den Angeklagten ſchon im Jahre 1934 ein Pen vor dem Sondergericht wegen Beleidigung der artei. Koblenz.(Sühne für eine Bluttat.) Vor dem Koblenzer Schwurgericht hatte ſich der 65jährige H. Sch. aus Lüdenſcheid wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todeserfolg zu verantworten. Der Angeklagte hatte die Schwiegertochter ſeiner zweiten Frau am Abend des 30. Januar in ihrem Hauſe in Weißenthurm überfallen und durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt daß die Frau wenige Stunden ſpäter verſchied. Die Verhandlung entrollte ein erſchütterndes Bild eines im reifen Lebensalter durch Ver⸗ zweiflung über ſein zerrüttetes Familienleben ins Unglück fühler Mannes. Das Gericht verurteilte ihn wegen vor⸗ ätzlicher Körperverletzung mit Todeserfolg zu vier Jahren Gefängnis. „Sie dachte nur an die Aufgabe, die ihr bevorſtand. Und ſie fühlte keine Müdigkeit, trotzdem ſie die ganze Nacht am Krankenbett gewacht. Aber ſie atmete doch wie erleichtert auf, als ſie endlich einem Mietauto begegnete, das ſie haſtig anrief und dem Chauffeur den Auftrag erteilte, ſie ſo raſch als möglich nach Gut Mayburg zu bringen. Wie betäubt lehnte ſie in den Polſtern. Sie hielt ihre Augen geſchloſſen. Ihre Gedanken hetzten ſich und jetzt, da ſie ſich nahe ihrem Ziele ſah, wurde ſie von einer bangen Sorge beſchlichen. Wie ſollte ſie ihrem Bruder alles berichten, was ſie aus Michael Romanowskis Munde gehört hatte? Konrad liebte ſeine Frau— er würde ihre Partei nehmen— würde viel⸗ leicht Michael Romanowski einen Lügner ſchelten. Doch ehe Lieſelotte einen klaren Gedanken faſſen konnte, hielt das Auto plötzlich vor Gut Mayburg. Wie mechaniſch ging Lieſe⸗ lotte ihren Weg. Was auch kommen mochte, ſie wollte ihre Pflicht tun und Konrad warnen, denn das glaubte ſie ihrem toten Vater ſchuldig zu ſein. Kaum aber hatte ſie die Diele betreten und der Diener ihr berichtet, daß noch alles im tiefſten Schlafe lag, da öffnete ſich die Tür des Arbeitszimmers und Konrad Mayburg tauchte im Türrahmen auf. Erſtaunt ſchaute er Lieſelotte an. Unwillkürlich ſchoben ſich ſeine Augenbrauen finſter. men, denn er erinnerte ſich der unliebſamen Szene, die ſich geſtern abgeſpielt hatte. a Aber als er Lieſelottes bleiches Geſicht ſah, als er er⸗ kannte, daß ihr die blonden Locken wirr ins Geſicht hingen und ihre Augen tiefe Schatten zeigten, da fragte er mit einem verwunderten Kopfſchütteln: „Was bedeutet das—? Wo kommſt du um dieſe Stunde her?— Deine Schuhe ſind beſchmutzt— dein Kleid zerdrückt — und du ſelbſt ſiehſt aus, als hätteſt du die ganze Nacht nicht geſchlafen?“ e Lieſelotte ſenkte ihren Blick zu Boden. Und ganz leiſe entgegnete ſie:.„ „Du haſt es erraten, Konrad— ich habe nicht ge — ich komme direkt von einem Krankenlager zu dir—“ „Was ſoll das heißen?“„„ 5 „Ich war bei Michael Romanowski, Konrad—“ „Lieſelotte— das iſt nicht wahr,— du kannſt nicht zu einem Dieb gegangen ſein“„ N Sperrt und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seckenheim J— Poſtſportverein I 3:0 98 Seckenheim II— Poſtſportverein II 6:1 Kaum iſt der erſte richtige Sonnenſtrahl gekommen und ſchon wird„Sommerfußball“ vorgeführt. Von wenigen guten Schachzügen abgeſehen war wirklich nicht beſonderes zu ſehen. Poſtſportverein allerdings gab, trotz Theobald, der als Mittelläufer mitwirkte, keinen beſonderen Gegner ab und ſo wurde auch von Seckenheimer Seite aus kein beſonderer Einſatz gezeigt. Die wenigen Zuſchauer, die gekommen waren, ſahen nicht viel; mag ſein, daß die Feiertagsſtimmung der Spielleitung»twas Abbruch tat. 1.* Ilvesheim ſchlägt Konſtanz. Alemannia Ilvesheim— BfR Konſtanz 2:0(1:0) Bei herrlichem Wetter empfing am Sonntag Ale⸗ mannia Ilvesheim den VfR Konſtanz zu ſeinem fälligen Aufſtiegsſpiel, das die Einheimiſchen verdient mit 2:0 gewannen. Die Zuſchauer ſahen unter Leitung von Schiedsrichter Moos(Karlsruhe) ein zu Beginn wenig ſchönes Spiel; die Spieler auf beiden Seiten waren außerordentlich auf⸗ geregt, ſodaß der Unparteiiſche ſtändig eingreifen mußte. Eine Viertelſtunde dauerte dieſe Periode, worauf dann das Spiel einen beſſeren Verlauf nahm. Die Gäſte trugen zwei ſehr ſchöne Angriffe vor, doch waren ſie der Hinter⸗ mannſchaft der Ilvesheimer gegenüber zu unentſchloſſen. Es kamm dann wieder eine Zeit, in der man wiederum ein ſchlechtes Spiel ſah, ſodaß ſich Strafſtoß an Strafſtoß reihte. Man ſah hierauf verteiltes Spiel, mehrere Schüſſe auf beiden Seiten jagten an den Pfoſten vorbei. Die Ilvesheimer gingen dann energiſch vor und benützen jede Gelegenheit zum Schießen, allerdings fehlte es am Zu⸗ ſammenſpiel. Der Mittelſtürmer von Ilvesheim wurde regel⸗ widrig angegangen; der verhängte Strafſtoß hatte aber keinen Erfolg. Bei einem Vorſtoß der Platzherren konnte dann Macko den Ball ins leere Tor ſchießen und Ilvesheim in Führung bringen. Konſtanz kämpfte aber mit Energie weiter, ein gefährlicher Angriff wurde von den Ein⸗ heimiſchen durch Lenbach abgeſtoppt. Ein weiterer Erfolg wurde bis zum Seitenwechſel nicht mehr erzielt. In den erſten Minuten der zweiten Halbzeit konnte Ilpesheim das zweite Tor erzielen. Konſtanz war aber immer gefährlich und verſuchte mit aller Macht, das Tor⸗ verhältnis zu beſſern, was aber nicht mehr gelang. Aller⸗ dings hatte Ilvesheim dabei auch viel Glück, oft nur im letzten Augenblick war es Ilvesheim möglich, Erfolge des Gegnern zu verhindern. Gegen Schluß wurde der Konſtanzer Torhüter verletzt; er war der beſte Mann der Konſtanzer Elf. Der Sturm der Gäſte war etwas ſchwächer wie der der Einheimiſchen, aber die anderen Mannſchaftsteile waren ſich gegenſeitig etwa gleich. Ilvesheim hatte in ſeinem Flanke ſeine Stärke. Vor allem löſte. Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiel: Zürich: Schweiz— Deutſchland 071 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 4 Düſſeldorf: Fort. Düſſeldorf— VfR. Köln 0:2 Aufſtiegsſpiele: Gau Süd weſt: Opel Rüſſelsheim— TSG. 61 Ludwigshafen 5:4 1. FC. Kaiſerslautern— MSV. Darmſtadt 10 Gau Baden: Angriff auf der linken war der Mittelſtürmer Hartmann ſehr gefährlich für die Gegner, hatte aber mit ſeinen Schüſſen Pech. Der Schiedsrichter hatte bei dieſem Spiel keine leichte Aufgabe, die er aber zufriedenſtellend Länderſpiel Deutſchland— Schweiz Schwacher Sieg über die Eidgenoſſen 1:0.— Der deutſche Sturm enttäuſchte ſtark. Im 20. Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz, der am Sonntag bei herrlichem Wetter vor 35 000 Zu⸗ ſchauern— darunter mehr als 10 000 deutſchen Schlachten⸗ bummlern— in Zürich ausgetragen wurde, mußte ſich die deutſche Mannſchaft mit einem knappen 1:0⸗Sieg begnügen. Der deutſche Sieg war zwar durchaus verdient, aber der deutſche Sturm enttäuſchte ſtark und konnte ſich nicht zu einem einzigen erfolgreichen Torſchuß aufſchwingen. Das Tor des Tages mußte der Schweinfurter Außenläufer Kitzinger ſchießen, der zuſammen mit Münzenberg der beſte Spieler auf dem Felde war. Deutſchlands ſtärkſter Mannſchaftsteil war wieder die Hintermannſchaft, während im Sturm der ge⸗ ſamte Innenſturm nicht den Erwartungen entſprach, ſelbſt der techniſch ausgezeichnete Szepan nicht. Eckert hatte Lam⸗ penfieber und zeigte erſt gegen Schluß ſein wahres Können, während Noack durch zu langes Ballhalten viel verdarb. Unter dem ſchwachen Spiel des Innenſturms litten auch die Flügelſtürmer, die nicht richtig eingeſetzt wurden. Auf ſchweizeriſcher Seite gefielen ebenfalls die hin⸗ teren Reihen am beſten, vor allem der Verteidiger Minelli und der Mittelläufer Vernati. Im Sturm war der alte Kam Abegglen, der ſein 66. Länderſpiel beſtritt, der beſte Mann, aber allein konnte auch er es nicht ſchaffen. Unter der Leitung des belgiſchen Schiedsrichters L. Baert, der das Spiel muſtergültig leitete, ſtanden die beiden Mann⸗ ſchaften wie folgt: Deutſchland: Jakob; Billmann, Münzenberg; Kupfer, Goldbrunner, Kitzinger; Lehner, Szepan. Eckert. Noack. Urban: Schweiz: Bizzozero; Minelli, Lehmann; Springer, Vernati, Lört⸗ ſcher; Bickel, P. Aebi, Karcher, Abegglen, G. Aebi. Oer Spielverlauf Mit dem deutſchen Anſpiel ſetzte auch ſofort das An⸗ feuerungsgeſchrei der deutſchen Schlachtenbummler ein. Selten hat man ein ſolches Mitgehen der deutſchen Zuſchauer erlebt. Man glaubt ſich in eine deutſche Kampfbahn verſetzt, ſo groß und ſtark war der Stimmenaufwand der Zuſchauer. Auf dem Spielfeld machten ſich indeſſen gleich in den erſten Minuten Schwächen in unſerer Sturmreihe bemerkbar. Der Hamburger Noack klebte zu ſehr am Ball und brachte ſei⸗ nen Nebenmann Urban überhaupt nicht ins Spiel. Der Wormſer Eckert, unſer Mittelſtürmer, auf deſſen Leiſtung man beſonders geſpannt war, ſchien offenſichtlich Lampenfieber zu haben und fand ſich überhaupt nicht zurecht. Trotzdem ſtand die erſte Viertelſtunde im Zeichen der deutſchen Mann⸗ ſchaft. In der 16. Minute hatte Noack eine große Tor⸗ gelegenheit herausgearbeitet, aber Lehner mußte aus zu ſpitzem Winkel ſchießen, und ſo konnte der ausgezeichnete ſchweizeriſche Hüter das Leder abfangen. Gleich darauf wurde mit viel Glück ein Angriff der Eidgenoſſen abgewehrt und ein faſt ſicherer Treffer verhindert. Jakob war ſchon ge⸗ ſchlagen, aber Münzenberg ſtand auf der Torlinie und ſchlug den vom Schweizer Mittelſtürmer Karcher ge⸗ ſchoſſenen Ball ins Feld zurück. Die Eidgenoſſen fanden ſich immer beſſer, was ein Verdienſt des großartigen Kam Abegg⸗ len war, der Bickel und Karcher glänzend einzuſetzen ver⸗ ſtand. Die ſchweizeriſchen Anfeuerungsrufe wurden immer zahl⸗ reicher, und der ſchweizeriſche Sturm wurde von Minute zu Minute gefährlicher. In der 25. Minute gab es die erſte Ecke für die Schweiz, Jakob kam nicht an den Ball, aber Münzenberg ſtand wieder im Tor und köpfte den Kopf⸗ ball Bickels zurück. Den deutſchen Angriffen fehlte der letzte Druck, während im Feld recht gut gearbeitet wurde. Kein Stürmer konnte ſich zu einem herzhaften Schuß aufſchwingen Eckert ſtand ſtändig falſch, meiſtens mit dem Rücken zum geg⸗ neriſchen Tor, und die beiden Halbſtürmer hielten den Ball oft zu lange. In den letzten zehn Minuten vor der Pauſe diktierte Deutſchland das Spielgeſchehen. Münzenberg und Goldbrunner rückten ſtark auf und auch die beiden Schwein⸗ furter Außenläufer unterſtützten den Sturm vorbildlich. Aber alle Angriffe zerſchellten an der ſtarken ſchweizeriſchen Deckung. Auch eine Ecke brachte nichts ein und ſo ſchloß die erſte Hälfte 0:0.— Kitzingers Tor! Die zweite Halbzeit wurde mit einem Fehlſchuß Szepans eingeleitet, gleich darauf gab es eine weitere Ecke für Deutſchland, die aber auch nichts einbrachte. Eckert zeigte dann dach einmal, daß er ſchießen kann, aber die„Bombe“ ver⸗ . fehlte ihr Ziel. Zehn Minuten lang drängte Daeutſchland ſtark, wobei ſich vor allem der Schweinfurter Kitzinger auszeich⸗ nete. Schade, daß der Sturm mit den vielen guten Vorlagen nichts anzufangen wußte. Zwiſchendurch wurde auch die Schweizer Fünferreihe ſehr gefährlich, aber Münzenberg, Jakob, Goldbrunner und Billmann erwieſen ſich als unüber⸗ windlich. In der 63. Minute verlor die Schwei ihren Außenläufer Springer infolge einer Verletzung, die er ſich bei einem Zuſammenſtoß vor dem eigenen Tor zugezogen hatte. P. Aebi ging in die Läuferreihe zurück. Gleich darauf zog ſich Billmann den Unwillen des Publikums zu, als er gegen G. Aebi allzu hart ſpielte. Der Kampf wurde immer aufgeregter und härter. Zumal als Deutſchland in der 65. Minute das von den deutſchen Schlachtenbummlern ſtürmiſch bejubelte Führungstot ſchoß. Wie ſchon ſo oft, wanderte der Ball zwiſchen Urban, Noack und Szepan hin und her, plötzlich paßte Szepan an den mitgelaufenen Kitzinger zurück, und dieſer ſchoß aus 20 Meter Entfernung ſo hart und genau, daß der Schweizer Hüter keine Möglichkeit zur Abwehr hatte. Der Schweinfurter knüpfte damit an ſeine Leiſtung im ſeinerzeitigen Länderſpiel gegen Portugal in Liſſabon an, wo er ebenfalls ein Tor erzielte. Deutſchland hatte nach dieſem Führungstreffer ſtets etwas mehr vom Spiel. Der Schweizer Vier⸗Männer⸗Sturm kam gegen die ſicher arbeitende deutſche Abwehr nicht auf, aber auch der deutſche Sturm blieb bis zum Schluß matt und konnte das Ergebnis nicht günſtiger geſtalten. * Der 20. Länderkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz war ein ſchneller und harter Kampf, der aber ohne fußballtechniſche Höhepunkte blieb, wenn von einigen Kabinett⸗ ſtückchen, die die beſten Spieler auf beiden Seiten boten, abge⸗ ſehen wird. Die deutſche Mannſchaft ſiegte durchaus verdient. Die Schweiz unterlag in dieſem Spiel überaus ehrenvoll. Unſer Gegner hatte eine ausgezeichnete Abwehr mit dem unverwüſtlichen Minelli, der ſein 50. Ländergek beſtritt, an der Spitze. Vernati war ein famoſer Mittelläu⸗ fer, der nicht nur gut verteidigte, ſondern auch ausgezeichnet aufbaute. Der Sturm mit ſeinen durchweg körperlich ſchwachen Spielern konnte ſich gegen die ſtabile deutſche Hintermann⸗ ſchaft nicht durchſetzen. Der alte Abegglen, der ſchon 1920 für ſein Land ſpielte(), war der beſte Mann. Nach ihm wäre Bickel zu nennen, der allerdings wiederholt zu eigenſinnig ſpielte. Schiedsrichter L. Baert leitete das Spiel ausgezeich⸗ net, allerdings machten ihm beide Mannſchaften ſein Amt auch nicht ſchwer. Handball Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: Oberalſter Hamburg— DBV. Berlin 1027 Tuſpo Bettenhauſen— VfL. Königsberg 4411 Gruppe 3: MSV. Hannover— Hindenburg Minden 118 1. FC. Nürnberg— SV. Waldhof 514 Gruppe 4: VfR. Schwanheim— TA. Altenſtadt 6˙6 M TSA. Leipzig— MSV. Koblenz 13:2 Weitere Spiele: Weinheim: Baden MTB. München— Schwäb.⸗ASC. Gra Hockey Meiſterſchafts⸗Vorrunde: Etuf Eſſen— Klipper Hamburg(n. Verl.) 3:2 VfB. Jena— Pf. Königsberg 2 Rugby Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft: Hannover: Linden 97— R. Heidelberg 32:11 Freundſchaftsſpiel: SC. Frankfurt 1880— Electric Paris 9:9 Württemberg(Igd.) 227 5 90 3 5 Je weniger Rufgaben du in deinem keben ju meiſtern haſt, um ſo leerer und unnüger wird Dir dein keben erſcheinen. du loliſt Dich für die semeinſchaſt einleten! Alemannia Ilvesheim— VfR. Konſtanz 2·0 FV. Kehl— VfB. Wiesloch 4:2 Gau Württemberg: 5 Ulmer FV. 94— Sg. Untertürkheim 3:0 FV. Geislingen— FV. Nürtingen 122 Kreuz und Quer Regenwürmer aus Aukomaten.— Ein einträglicher Auko⸗ kauf.— Auf der Suche nach dem Goldſchatz von Port Arthur. Mit großer Hoffnung begrüßen wir den Mai, von dem wir erwarten, daß er weiß, was er ſeinem Rufe als „Wonnemonat“ ebe iſt. Regen wünſchen wir jetzt kei⸗ nen mehr, unſer Bedarf iſt vorläufig gedeckt. Der April hat außer für die Schirm⸗, Regenmäntel. und Schuhherſteller auch für die Angler beſtens geſorgt, denn Feld und Gar⸗ ten wimmeln von fetten Regenwürmern, die in dieſem Klima gut gediehen ſind. Da wird jener findige Kopf in Newyork genügend Zufuhren 110 ſeine Automaten gehabt haben, vorausgeſetzt, daß der April auch jenſeits des gro⸗ ßen Teiches dieſelbe mürriſche Laune gezeigt hat, wie bei uns. Ja, es gibt nicht nur Automaten, denen man gegen Entgelt Autobusfahrkarten, allerhand Süßigkeiten oder Zigaretten entnehmen kann, nicht nur dienſtbare Geiſter mit mechaniſchem Betrieb, die eisgekühlte Getränke oder wohlſchmeckende Brötchen präſentieren, baden auch Auto⸗ maten neueſten Stils, die kriechendes Gewürm zum Ver⸗ kauf anbieten. 770 0 iſt dieſe letzte Errungenſchaft noch auf Amerita beſchränkt. In Newyork lebt nämlich ein Fri⸗ ſeur, der im Nebenberufe bis vor kurzem noch an Inter⸗ eſſenten wohlfeile Regenwürmer verkaufte. Die Fiſcher der anzen Umgebung zählten zu ſeinen Kunden. Bald ver⸗ iente der Mann mit dieſem Verkauf mehr, als ſein Ge⸗ werbe ihm einbrachte. Da kam er nun auf den Gedanken an eine weitere Ausdehnung des Nebengewerbes, und Pian durch Aufſtellung von Regenwurmautomaten. Der lan wurde auch Wir ichkeit, und heute ſieht man an ver⸗ en Air Plätzen der Stadt ſowie in den oe⸗ ebteren Straßen ie neuen Automaten, die gegen den Einwurf von zwanzig Cents einen 8 mit 925 Regenwürmern verab 0 Die Tag und! acht in Betrie . Apparate müſſen häufig nachgefüllt werden, ein Zeichen des regen Bedarfs des Verkaufsaeaenſtandes. Eine ganze Menge Schuljungen liefert dem einfallreichen Friſeur die erforderlichen Regenwürmer, die ihm gegen E Beteiligung rieſige Mengen zuführen. Das Ge⸗ chäft lohnt ſich für beide Teile! Ein recht lohnendes Geſchäft anderer Art machte in Buenos Aires ein Hotelbeſitzer, in deſſen Lokal ein Ehe⸗ 758 abgeſtiegen war, das, als ihm nach einer Woche die eie präſentiert wurde, nicht in der Lage war, ſie zu begleichen. Die Leute machten dem Hotelbeſitzer den Vor⸗ ſchlag, er möge ihr Auto kaufen, das zwar keinen neuen Typ darſtelle, ſich aber ſonſt in ausgezeichnetem Zuſtand befand. Da der Beſitzer keine andere Möglichkeit ſah, zu ſeinem Gelde zu kommen, entſchloß er ſich, den Kraftwa⸗ in zum Preiſe von 750 Mark zu erſtehen. Er zahlte dem hepagr den Preis abzüglich der aufgelaufenen Hotelſchuld aus. Am nächſten Tage reiſte das Ehepaar mit unbekann⸗ tem Ziel ab. Bei der ſorgfältigen Reinigung des Wagens 1 der neue Beſitzer nun feſt daß das Auto noch beſ⸗ er im Stand war, als er geglaubt hatte. Dabei machte er noch eine weitere Entdeckung: zwiſchen den Polſterſitzen fand er eine Zehn⸗Cent⸗Münze aus dem Jahre 1821. Er 70 damit zu einem ihm bekannten Münzenſammler, der ſie ſofort als eine Seltenheit erkannte und dem erſtaunten Hotelbeſitzer für das winzige Ding den dreifachen Betra aushändigte, den dieſer für das Auto bezahlt hatte. Au dieſe Weiſe hat ihn das alte Auto nicht nur nichts gekoſtet, ſondern der Mann hatte außerdem noch einen ſchönen Ge⸗ winn zu verzeichnen. ö f Der Mann hat in dem alten Auto natürlich keinen Schatz geſucht, und doch einen gefunden. Anders jene drei japaniſchen Herren, die zurzeit in einer beſonderen und recht geheimnisvollen Miſſion in Budapeſt weilen. Sie ha⸗ ben es ſich br Aufgabe gemacht, nach einem ungariſchen Militärarzt Dr. György zu ſuchen der mit dem Geheim⸗ nis des 1 zes von Port Arthur, jener ruſſiſchen Feſtung, die ſchließlich unter dem Druck der Japaner wäh⸗ rend des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges fiel, vertraut ſein ſolle Die drei Japaner haben ein ganzes Heer von Detektiven auf die Beine gebracht, um Dr. György aufzufinden, oder, 115 er inzwiſchen verſtorben ſein ſollte, mindeſtens ſeine ufzeichnungen in die Hand zu bekommen. Der Arzt ſoll jener Gruppe ruſſiſcher Offiziere angehört haben, die den rieſigen Kriegsſchatz in Goldbarren und Gold im Werte von fünfzig Millionen Yen an einem unbekannten Ort very ſteckt hatten. Nach ſiebenmongtiger Belagerung hatte der damalige Kommandant von Port Arthur den ſchweren Entſchluß gefaßt, die Feſtung den Japanern auszuliefern. Von Spionen hatten die Japaner bereits von dem Verſteck des Goldſchatzes Kenntnis gehabt, ſo daß dieſer ihnen e in die Hände gefallen wäre, wenn nicht im letzten ugenblick etwas Beſonderes geſchah. Und daher entſchloß ſich Kommandant Stöſſel zu einer Art Huſarenſtück. Er be⸗ traute fünf Offiziere mit der Miſſion den Schatz durch die feindlichen Linien hindurchzuſchmuggeln und an einem un⸗ bewachten Orte zu verſtecken. Nacht zum 2. Januar 1905, als gerade die Wache vom Ar⸗ ſenal abgezogen wurde, auf einen Schlitten gebracht, und der Transport verſchwand ſeitdem ſpurlos, ohne daß es den Japanern 120 intenſiven Fahndungen gelang, ihn aufzuf üren. Nun hatten die Japaner kürzlich wieder eine neue Aktion zur Suche nach dem Verſteck eingeleitet, die recht umfangreich aufgezogen wurde Dies geſchah vor⸗ nehmlich auf Grund von Informationen, wonach der un⸗ 11 1 György, der zur Zeit des ruſſiſch⸗ſapaniſchen rieges in Petersburg wohnte, zu den wenigen Eingeweih⸗ ten gehörte, die an der Ueberführung des Goldſchatzes teil⸗ genommen hatten. Dr. György, ein geborener Ungar hatte ich damals freiwillig zum ruſſiſchen Heeresdienſt gemeldet. ld hatte er H durch ſein mutiges und entſchloſſenes Verhalten die Zuneigung des Generals Stöſſel erworben, der ihn auch wiederholt mit den vertraulichſten und wichtig⸗ ſten Miſſionen betraute. Bis zum Jahre 1913 unterhielt er dann eine gutgehende Praxis in Petersburg, um dann wieder nach Ungarn überzuſiedeln. Noch iſt die ganze Sache in völliges Dunkel gehüllt In Ungarn einen Offizier dieſes Ramens: auch war bis heute nicht das Geringſte darüber bekannt, daß ein ſolcher ruſſiſcher elle Aeg geh ieh der banane Fnege l 5 ahr in! geſellt 5 g anta 8 riegs⸗ ſctes ale zu fenen See en d ingräber den, wie ſie von altersher aus mannigfachſten Anla 2 ch 15 die Volls⸗ e einſchlichen, aber noch niemals gehoben wor⸗ n 5 . 8— 8 — Das Gold wurde in der kennt niemand A