den Zer⸗ igs⸗ Di DU ide: Ab⸗ je ter Iten ein ber⸗ ber hine hür⸗ pier mit⸗ eil⸗ nisz den. bon Rin. feſt⸗ echt ſo rift⸗ iſſe Sine 937, Rr. 103 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. Mai 1937 Di.ie europäiſche Achſe Der Beſuch des deutſchen Reichsaußenminiſters Frei⸗ herrn von Neurath in Rom ſtellt die Erwiderungs⸗ piſite für den Beſuch des Grafen Ciano im Herbſt vorigen Jahres in Deutſchland dar. Man muß den Charakter der rö⸗ miſchen Reiſe Neuraths zunächſt einmal feſthalten, um allen ſenſationellen Ausdeutungen der Weltpreſſe zu begegnen. Damit iſt freilich nichts gegen die Wichtigkeit dieſer Reiſe geſagt. Im Gegenteil. Die beiden großen Nationen, die durch ihre Verſtändigungspolitik dem europäiſchen Frieden ſo wertvolle Dienſte geleiſtet haben, feſtigen dieſe Politik durch einen dauernden Beſuchsaustauſch nicht nur von Staatsmännern, ſondern um auch in den beiderſeitigen Völ⸗ kern die Verſtändigungspolitik zu verankern durch Reiſen von Abordnungen aller Art. Durften wir doch erſt in dieſen Tagen in Deutſchland die italieniſchen Journaliſten begrü⸗ en Noch weilen in unſeren Grenzen die italieniſchen In⸗ duſtriellen unter Führung des Grafen Volpi Eine Abord⸗ nung italieniſcher Eiſenbahner war zum nationalen Feier. tag nach Deutſchland gekommen, und der Jugendführer der italieniſchen Faſchiſten, der Begründer der Balilla, Un⸗ terſtaatsſekretär Ricci, hielt im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land Umſchau, beſonders von den Organiſationen der deut⸗ ſchen Jugend begrüßt Umgekehrt reiſen deutſche Abordnun⸗ gen nach Italien, und dieſer wechſelſeitige Beſuchsaustauſch vertieft die Kenntnis und das Verſtändnis der beiden gro⸗ ßen Völker zueinander. Es darf keinem Zweifel unterliegen, daß der Beſuch des Reichsaußenminiſters in Rom dem Geiſt der Zuſammen⸗ arbeit und der Vertiefung unſerer Beziehungen zu Italien wertvolle Dienſte leiſten wird. Mit Recht hebt ein Begrü⸗ ßungsartikel des römiſchen„Meſſaggero“ hervor, daß die Achſe Berlin—Rom zwar noch jung ſei, aber doch ſchon ihre Kraft und Lebensfähigkeit bewieſen habe. e reichen Auswirkungen, ſo ſtellt das Blatt feſt, erſtrecken ſich nicht nur auf die beiden beteiligten Länder, ſondern auf Europa im ganzen. Es kann kaum beſtritten werden, daß das europäiſche Gefüge nach dem deutſch⸗italieniſchen Ab⸗ kommen feſter geworden iſt und ein friedlicheres Ausſehen erhalten hat. Man darf darum füglich von einer euro ⸗ päiſchen Achſe ſprechen, die dem morſchen Europa neuen Halt gegeben hat. Auch die Anhänger der demokratiſchen Völkerbundspolitik leugnen nicht mehr, daß die aktive Friedenspolitik Italiens und Deutſchlands immer neue Erfolge aufzuweiſen hat. Alle Hoffnungen jener unbelehrbaren Beſſerwiſſer, die bald von einem Ausbre⸗ chen Oeſterreichs oder einer Abkehr Ungarns von dieſer europäiſchen Achſen⸗Politik zu faſeln wußten, wurden durch die Ereigniſſe eines Beſſeren belehrt. Oeſterreich verliert ſich nicht auf einem Abwege nach Prag, und Ungarns Selbstachtung verbietet ihm ſchon, den tſchechiſchen Lockrufen u folgen, hinter denen gewiſſe Pariſer Kreiſe ſtehen. Die age don Venedig haben genügend Aufklärung für die Be⸗ ſtändigkeit und Folgerichtigkeit der europäiſchen Achſen-Po⸗ litik ergeben, und der deutſche Außenminiſter wird jetzt Ge⸗ legenheit haben, erneut im Lichte der europäiſchen Oeffent⸗ lichkeit feſtzuſtellen, daß Deutſchland und Italien gerade im Intereſſe des Friedens und der europäiſchen Ordnung nur darauf ausgehen können, ihre Politik immer ſtärker aufein⸗ ander abzuſtimmen und den Rahmen der europäiſchen Neu⸗ ordnung noch weiter zu ſpannen Es läßt ſich doch nicht leugnen, daß die Politik des Friedens ſeit den Tagen der deutſch⸗italieniſchen Verſtändigung weſentliche Fortſchritte in Europa gemacht hat. Italiens Freundſchaftsvertrag mit Jugoſlawien, die italieniſchen Ausgleichsverſuche mit der Fürkei und die Fühler für ein italieniſch ru mä⸗ niſches Abkommen bekunden dies überzeugend. Man darf aber auch weiterhin feſtſtellen, daß dieſe mo⸗ derne Friedensmethodik heute ſchon den bolſche w i ſt i⸗ ſchen Einfluß in Europa weſentlich zur ücckge⸗ drängt hat. In allen Ländern, die ſich mehr oder weni⸗ ger feſt um die Achſe Rom Berlin gruppieren, iſt auch die innere Gefahr des Bolſchewismus geringer geworden. Da⸗ mit iſt der Beweis erbracht, daß jene Politik nicht nur dem äußeren europäiſchen Frieden, ſondern auch der inneren Befriedung der beteiligten Länder wertvollſte Dienſte leiſtet. Natürlich fehlt es nicht an böswilligen Gerüchten und engliſch⸗franzöſiſchen Kombingtionen über den Beſuch Neu⸗ raths.„Tribung“ weiſt ſie als unberechtigt und tendenziös zurück. Die Reiſe trage den Charakter eines Gegenbeſuches, alles andere gehöre ins Reich der Phantaſie. Wenn man in London von militäriſchen Bündniſſen ſprechen wolle, ſo ſeien derartige willkürliche Betrachtungen wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß ein Militärbündnis zwiſchen Frankreich und England beſtehe. Das hätten die Verhandlungen mit Belgien bestätigt, das nicht an einen Wagen geſpannt wer⸗ den wolle, der auch von einem ſopjetruſſiſchen Bären ge⸗ zogen werde. Paris und London ſollten ſich daher an die Talſachen halten und davon Kenntnis nehmen, daß die Reiſe Neuraths einen weiteren Beweis für das muſterhafte Funktfonieren der Ahe Rom Berlin bilde. Dieſe Feſtſtellung ſei für ſich allein ſchon ſehr wichtig, man brauche ſie alſo nicht erſt noch romanhaft auszugeſtalten. „Lavoro Faſeiſta“ unterſtreicht die Uebereinſtim⸗ mung Italiens und Deutſchlands in ihrer Miſſion an der Kultur Europas Sie erkläre die moraliſchen Gründe der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenarbeit. Von dem Gedanken⸗ austauſch in Rom ſeien keine Ueberraſchungen zu erwarten. Die Ziele der Reiſe des Freiherrn von Neuralh ſeien eine logiſche Folge der Wirkſamkeit der Achſe Rom Berlin, die nicht nur eine Garantie für den wahren Frie⸗ den, ſondern auch die einzige Methode für einen geſunden Wiederaufbau Europas darſtelle. Das Rettungswerk, das vom Faſchismus und vom Nationalſozialismus zum Schutz der abendländiſchen Kultur entſchloſſen und erfolgreich durchgeführt werde, habe notwendigerweiſe die Zuſammen⸗ arbeit zur Folge gehabt. Auch ſei es angezeigt, an die Er⸗ klärung Muſſolinis zu erinnern, daß ſich um die Achſe Rom Berlin alle europäiſchen Staaten zu gemeinſamer Friedensarbeit zuſammenſchließen könnten. Mit der deutſch⸗ öſterreichiſchen Verſtändigung vom 11. Juli 1936 ſeien die Meinungsverſchiedenheiten auch zwiſchen Wien und Berlin verſchwunden, was die letzte Begegnung mit Schuſchnigg be⸗ kräftigt habe. 590 V Aus dem Gerichtsſaal Die Neckarauer Metall⸗Diebſtähle. Die zweite Serie der Neckarauer Metalldiebe ſtand von dem Mannheimer Schöffengericht, um ſich wegen Altmetalldiebſtahls zu verant⸗ worten. Angeklagt waren Karl Ehrmann, das Haupt der Diebesbande, der bereits viermal vorbeſtraft iſt, Franz Ze⸗ lenka, Johann Stögbauer, Albert Stuchel und deſſen Ehe⸗ frau Maria Stuchel. Karl Ehrmann ſtahl mit dem mitange⸗ klagten Franz Zelenka und Johann Stögbauer bei Abbruch⸗ arbeiten an einer Fabrikanlage in Waghäuſel etwa 20 kg Altmetall, das an einen Neckarauer Althändler verkauft wurde. Kurz darauf ſtahl Ehrmann mit einem gewiſſen Franzinger in Worms 10 kg Metall, um es gleichfalls in Neckarau zu ver⸗ kaufen. Schließlich brachen Ehrmann. Stuchel und Zelenka bei einem Neckarauer Althändler ein(bei dem ſie beſchäftigt waren) und ſtahlen nach Ueberklettern des Bretterzaunes und Aufbrechen des Lagers etwa 130 kg Altmetall. Beim letzten Fall war Albert Stuchel mit ſeiner Frau beteiligt; er hatte ſeine Frau deshalb mitgenommen, um vorübergehenden Paſ⸗ ſanten ein harmloſes Liehespaar vorzutäuſchen. Von einem kontrollierenden Wachtmeiſter wurden die Diebe beim Ab⸗ transport des Metalls erwiſcht und feſtgenommen. Vom Schöffengericht wurden die Angeklagten wie folgt verurteilt: Karl Ehrmann zu einer Gefängnisſtraſe von einem Jahr und einen Monat, Albert Stuchel zu einer ſolchen von ſieben Monaten, Franz Zelenka zu vier Monaten, Maria Stuchel zu drei Monaten und Johann Stögbauer zu ſechs Wochen Ge⸗ fängnis. * Zuchthaus für Meineid und Beihilfe. Das Mannheimer Schwurgericht verurteilte die 37 Jahre alte geſchiedene Katharina Günther aus Sippers⸗ feld wegen Meineids zu einem Jahr ſechs Monaten Zucht⸗ haus und drei Jahren Ehrverluſt und den 58 Jahre alten Hermann Stoll aus Lobenfeld wegen wiſſentlicher Beihilfe zum Meineid zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt und zu den Koſten des Verfahrens. Die Ange⸗ klagte Günther lernte am 23. Juni Stoll in einer Wirt⸗ ſchaft kennen. Es kam zu einer Abmachung, wonach die Günther Stoll den Haushalt führen kollte. Beide zogen zu⸗ ſammen. Inzwiſchen ſchwebte die Eheſcheidungsklage beim Oberlandesgericht in Karlsruhe in Sachen Ehefrau Stoll gegen ihren Mann. Frau Günther erſchien mit dem Ange⸗ klagten Stoll vor dem Amtsgericht und beſchwor, daß ſie mit ihm nie intime Beziehungen unterhalten habe, Stoll erklärte auf ausdrückliches Befragen, daß dieſe Angaben richtig ſeien. Als die Angeklagte ihm einen Schuldſchein in Höhe von 140 Mark verweigerte auszuliefern, wurde die Anzeige erſtattet. Eine Zeit ſpäter ſtellte ſich St. der An⸗ klagebehörde. Die Zeugenausſagen beſtätigten, daß Gün⸗ ther und Stoll viel beiſammen in und außerhalb der Woh⸗ nung zu jeder Zeit geſehen wurden und man daher den be⸗ ſchworenen Angoben der Angeklagten nicht Glauben ſchen⸗ ken könne. Beachtet man weiter, daß beide Angeklagten ein ziemlich düſteres Vorleben haben(Stoll iſt elfmal, darunter viermal mit Zuchthaus vorbeſtraft, die Günther war ſchon in Ehebruchs⸗ und Meineidsſachen verwickelt), und von einer moraliſchen und geſunden Eheauffaſſung keinen Begriff zu haben ſcheinen, ſo iſt zweifelsohne die Schuld beider Täter zu bejahen. Der Anklagevertreter charakteriſierte ſcharf die Handlungsweiſe Stolls, der zuerſt die Mitangeklagte einen Falſcheid ſchwören ließ, um dann die Frau, die ihm frü⸗ her gute Dienſte tat, wegen Meineids anzuzeigen Der An⸗ geklagte wußte allerdings nicht, daß er ſich damit ſelbſt auf die Anklagebank brachte Freiburg.(Zu Zuchthaus verurteilt.) Der 70jährige Felir Heibt aus Leimſtetten erſchwindelte in ſieben neuen Fällen Beträge von etwas über 50 Mark. Da es ſich um wiederholten Rückfall handelt, mußte das Gericht auf Zuchthaus erkennen. Das Urteil lautete dann auch auf zwei Jahre Zuchthaus und 50 Mark Geldſtrafe. Vor der bean⸗ tragten Sicherungscerwahrung wurde der Angeklagte nur wegen ſeiner körperlichen Gebrechen bewahrt.— Der ledige Hubert Blumenſchein aus Zozunegg(Amt Stockach) hat be⸗ reits zwei Jahre Zuchthaus wegen Falſchmünzerei abgeſeſſen. Wenige Tage nach ſeiner Entlaſſung aus der Strafanſtalt wurde er erneut rückfällig, indem er falſche Fünf⸗ und zwei⸗ Mark⸗Stücke anſertigte und in den Verkehr brachte. Diesmal wandert der Volksſchädling auf drei Jahre und ſechs Monate ins Zuchthaus. Wieder ein Franziskanerbruder. Paderborn, 4. Mai. Die Strafkammer in Paderborn verurteilte dieſer Tage den Franziskanerbruder Wendelin(Stefan Huber) we⸗ gen Unzucht mit Kindern unter 14 Jahren zu einer Geſamt⸗ zuchthausſtrafe von zwei Jahren und Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der jetzt 62⸗Jährige entſtammt dem Mutterhaus Wald⸗ breitbach des Ordens vom Heiligen Franziskus. Er hatte im Jahre 1933 die landwirtſchaftliche Leitung aller von Fran⸗ ziskanerbrüdern geführten Gutsbetriebe in Welda in der Nähe von Warbürg übernommen. Den Bewohnern der Umgebung war geit langem bekannt, daß die auf dem Gut beſchäftigten Elemente. Landſtreicher, die auf der Straße aufgeleſen wurden, ihren anormalen Neigungen auf ſittli⸗ chem Gebiet nachgingen. Vor der Strafkammer ſagten einige jugendliche Zeuginnen aus, daß ſich Bruder Wendelin durch kleine Geſchenke das Zutrauen der Kinder zu erwerben ge⸗ ſucht hatte. Wenn ihm dies gelungen war, ging er etwas weiter, indem er die Mädchen zu Spaziergängen im Wald einlud Bei dieſen Gelegenheiten verſuchte er dann, den Mädchen näherzukommen durch derfängliche Reden und Handgreiflich Hauptbelaſtungszeugin, ein damals 13jähriges N der Angeklagte, nachdem er ſie guf zeiſe bee hatte öfter in ſeinem im Gutshaus gelegener ngen, ſie hier in unſitt⸗ licher Weiſe berührt und iſt auch einige Male mit ihr zu⸗ ſammen in ſeinem Schlaf zn. Mit anderen, teil⸗ weiſe erſt elfjährigen omme Bruder ähnliche Handlungen 5 In der Gerichtverl f gab der Angeklagte die ihm zur Laſt gelegten Vorwürfe nur zum Teil zu und verſuchte ſich damit herauszureden, es habe ſich bei dieſen Fällen nur um„Spielereien“ mit den Kindern gehandelt, bei denen der Angeklagte ſich„nichts gedacht“ 0 In der Urteils ſonders ſchwer ins densbruder geweſen dem Ordensklei in der gemeinſten gen. indem er das Verl und Angehörigen und da ſpäter zt es, daß der Fall be⸗ eil der Angeklagte Or⸗ i er Achtung vor der Angeklagte ſich ehrlos bekra⸗ kerung, der Eltern gröblich getäuſch Voi 9 der Kinde habe. Wenn die Strafe etwas milder wie der Ankrag des Staatsanwalts ausfalle, der drei Jahre Zuchthaus verlangt hakte, ſo ſei das auf die Verdienſte zurückzuführen, die dei Angeklagte ſich im Krieg als Soldat und in ſeinem Beruf als e um die Beſſerung der Landſtreicher erworben habe. „Komme gleich wieder!“ Eine gedankenloſe Unſitte. Dieſe oder ähnliche Zettel, die die Hausfrau ſorglos an ihre Tür heftet, ſind oft ſchon zum Verhängnis ge⸗ worden, indem„Klingelfahrer“ oder Einbrecher darin eine Einladung ſahen. Selbſt wenn die Einbrecher über⸗ raſcht werden ſollten, ſo ſind ſie doch gewitzig genug, ſich dagegen durch Poſtenausſtellung zu ſichern oder den nicht geringen Schreck der Zurückkehrenden auszunutzen. Be⸗ ſonders leicht wird es ihnen aber gemacht, wenn der Schlüſſel noch unter die Fußmatte gelegt wird oder die Tür ein Schloß beſitzt, das mit einfachem Nachſchlüſſel zu öffnen iſt. Es ſollte aber nicht erſt dazu kommen, daß die Wohnungsinhaber durch Schaden klug werden. Dabei iſt es ohne große Ausgaben möglich, ſich mit Hilfe der zahlreichen Selbſtſchutzeinrichtungen gegen Diebſtahl zu ſichern. Eines der bekannteſten Mittel iſt die elektriſche Siche⸗ rung. Tritt etwa der Beſucher nichtsahnend auf den Tep⸗ pich vor dem Geldſchrank, ſo ſchrillt weithin die Alarm⸗ galocke. Ein Alarmſignal kann aber auch ausgelöſt werden durch gewe nes Hantieren Uneingeweihter an der Tür oder an beßammten Gegenſtänden, durch Berühren oder Fortnahme von Dingen. Immer wird durch Unter⸗ brechung eines Stromes ein Alarmſignal ausgelöſt. Brauchbare Sicherungen gibt es für Fahrrad, Auto und Motorrad, für Fenſter⸗ und Rolladen, für die viel zu ſtiefmütterlich behandelten Keller, Böden und Schuppen. Trotz ununterbrochener Warnung und Aufklärung durch die Polizei und durch die Preſſe fallen immer wie⸗ der Volksgenoſſen auf uralte Schwindlertricks herein. Wie viele Gutgläubige ſind nicht ſchon von„Händlern“ ge⸗ prellt worden, die ihnen an der Wohnungstür oder im Lokal Schmuckſachen, Wäſche, Stoffe uſw. aufredeten. Wenn es ſich nicht um Diebesgut handelt, ſo iſt dieſe Ware doch meiſt minderwertig. Gegen die hier aufgezeigten Gefahren kann man ſich durch Anſchaffung geeigneter Einrichtungen ſichern. Man ſchützt ſich ſelbſt und die Gemeinſchaft. Zahlreich ſind aber auch die Gefahren die vor allem Gemeingut bedrohen, und die nur durch Vorſicht verhütet werden können. Es braucht nur an die Schutzvorſchriften der Forſtverwal⸗ tung erinnert zu werden, an die Gefahrenmomente bei Steinbrüchen, in der Nähe von Teichen, am Lagerfeuer uſw. Gegen all dieſe Gefahren, wie gegen die zahlreichen auf der Straße, im Betrieb und im Haushalt, hilft man am beſten ſich ſelbſt: Durch Selbſtſchutz und ſtändige Auf⸗ merkſamkeit. 28325 Der J ängt die Arbeiterabo d e wettkampfes. rdnungen und die Reichsſieger des Reichsberufs⸗ In Stade fand d Weltbild(M). s urch SA.⸗Gr ſiedlung der See e ordſee takt. Wee b. a 2 r 2. Mit dem Föhnwind durch die Lande Erſter Frühling in deutſchen Gauen. Von Käte Brandel⸗Elſchner. Und kommt aus lindem Süden Der Frühling übers Land, So webt er dir aus Blüten Ein ſchimmernd Brautgewand. Der dies ſang, trieb ſich die längſte und ſchönſte Zeit ſeines Lebens in den deutſchen Landen umher, in die der Frühling ſeine erſten Boten ſendet. Vom Hegau kam er, ſchaute vom Hohentwiel den ziehenden weißen Wolken ent⸗ gegen, trank roten Meersburger am Bodenſee, blumigen Pfälzer an der Haardt und goldenen Neckarwein im Reiche des wunderlichen Zwerges Perkeo am hohen Schloß zu Heidelberg. Mit dem Föhnwind zog er durch die Lande. Bis er den Blüten rauſch der Bergſtraße und der pfälziſchen Ge⸗ filde durchwandert, hingen am Neckar die Fliederdolden über alle Zäune. Und heute iſt es wie je. Dort, wo die Häuſer ſo ſteil am Berge liegen, daß eines dem anderen auf Dach und Giebel ſchaut, muß man in manchen Nächten die Fenſter ſchließen, um dem ſtarken Jasminduft zu weh⸗ ren. Die Nachtigallen freilich treiben es ſo laut in den Hecken, daß ihr Schluchzen und Flöten auch durch geſchloſ— ſene Scheiben dringt. Ueber die hohen Schweizer Berge brauſt der Föhn. Der Bodenſee färbt ſich dunkelblau. An ſeinen Ufern tra⸗ gen die Kaſtanien ſchwere glänzende Knoſpen. Es iſt kurze Zeit, da es ſcheint, als beten die Bäume zum Licht. Dann iſt das Frühlingswunder bereit; alle Knoſpen brechen auf wie auf geheimen Befehl. Abends noch lag es wie Ahnen in der Luft. Ein warmer Regen trommelt in der Nacht auf die Dächer, und morgens ſteht die Welt in Blüten und jungem Grün. Noch malt die Sonne erſt kleine Schatten auf die hel⸗ len Uferwege und Alleen rings um den See. Doch die Hänge hinauf liegt es wie Schnee und Roſen. Mandeln, Pfirſiche, Kirſchen und Apfelbäume blühen, noch ehe ſie Blätter treiben. Jeder junge Frühlingstag bringt neues Blühen, bis die alten breiten Kaſtanien über und über voll Kerzen ſtehen. Da geht, wer das vorher nie erlebte, voll Andacht und Bewunderung durch den weiten Gottesgarten. Jede Blüte, die ins Haar weht, iſt ein Bote des Glücks. Dieſer ſtarke Frühling im deutſchen Süden teilt ſich dem ganzen Menſchen mit. Wer aus Mauern und Städten kommt, mag wohl zuerſt unruhig werden und nicht wiſſen, wie ihm geſchieht. Doch bald gibt er ſich dem neuen Rhythmus hin und wird erfaßt vom tauſendfältigen neuen Leben. Weit hinauf in die ſüdlichen Schwarzwaldberge ziehen die Straßen vom Bodenſee. Solange man, rückwärts ſchauend, den weißglitzernden Säntis leuchten ſieht, ſteigt das Seeklima mit ins Land. Dann beginnt es nach Tan⸗ nen zu duften; es kommen die großen Wälder, die Tan⸗ nen des Schwarzwaldes bergauf und bergab. Hell glänzen die jungen Triebe an den dunklen Bäumen. Zartes Bir⸗ kengrün über weißen Stämmen wirkt wie ein Schöpfungs⸗ wunder in dieſen Bereichen. Oft bleiben wir ſtehen und ſehen unter uns im weiten, blumenbeſternten Wieſenhang ein Haus liegen. Ach, wir glaubten, es ſeien Malerphan⸗ taſien, dieſe heimelichen Häuſer unter weitem Dach mit Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 32 Wenn es nun doch zu ſpät wäre. Ehe ſie aber noch die⸗ ſen Gedanken erfaßte, vernahm ſie plötzlich einen gellenden“ Aufſchrei. Sie raffte ſich auf. Sie eilte nach dem oberſten Stockwerk und ſah, wie Konrad unter dem Türrahmen lehnte und wie haltſuchend ſich an dem Pfoſten feſthielt. Lieſelotte hetzte vorwärts und trat an Konrads Seite. Und als ſie einen Blick in das Zimmer warf, ſtammelte ſie:„Leer, leer, das Bett unberührt?“ Da umklammerte Konrad Mayburg die Schultern Lieſe⸗ lottes, ſtarrte ihr mit irrlichternden Augen ins Geſicht und fragte mit zitternder Stimme:„Das iſt doch alles nur ein Traum, nicht wahr, Lieſelotte? Das kann doch nicht Wirklich— keit ſein?“ a Lieſelotte vermochte nicht zu antworten. Da wich Konrad Mayburg mit bleichem Geſicht zurück, er taſtete ſich mit den Händen nach der Stirn, als müßte er ſich Klarheit ver⸗ ſchaffen. Dann aber ſtürzte er ins Zimmer. Er riß die Bett⸗ decke weg, warf die Kiſſen zu Boden und ſchrie: „Werra, Werra, wo biſt du?“ Auch Lieſelotte war näher gekommen. Sie erkannte ſo⸗ fort, daß dieſes Zimmer einen leeren, unbehaglichen Ein⸗ druck machte. Der Toilettentiſch war abgeräumt, nichts von jenen Utenſilien war zu ſehen, die einer verwöhnten Frau unentbehrlich ſind. Lieſelotte trat ganz nahe an den Tiſch heran. Wie aus weiter Ferne aber hörte ſie die Stimme ihres Bruders, die angſtvoll rief: „Werra, wo biſt du?“ Da griff Lieſelotte nach einem breiten, weißen Umſchlag, der mitten auf dem Tiſch lag und die Adreſſe Konrad May⸗ burgs zeigte. Und mit leiſer Stimme entgegnete ſie: „Dieſer Umſchlag dürfte wahrſcheinlich die Antwort ent⸗ halten, Konrad.“ Da wandte ſich Konrad Mayburg ihr zu. Seine Hände griffen nach dem weißen Umſchlag, riſſen ihn ungeduldig auf und ſeine Augen irrten über die Zeilen. Und plötzlich kam ein ſchrilles, verzweifeltes Lachen über Konrad Mayburgs Lippen. Der Brief entfiel ſeinen Hän⸗ den und er ſelbſt ſank betäubt in einen Stuhl nieder, preßte ſein Geſicht in beide Hände und ſtöhnte:„Mein Gott, war ich denn mit Blindheit geſchlagen?“ 5 Da bückte ſich Lieſelotte und hob den weißen Bogen auf. Langſam begann ſie zu leſen: „Es iſt kein Irrtum, Konrad, der Käfig iſt leer— der fremde Vogel iſt ausgeflogen, in die Freiheit, in die ſchöne, weite Welt, woher er kam. Ach, es war ja ſo lang⸗ weilig hier und ich atme wie erlöſt auf, daß ich mein Ziel nun erreicht habe. Noch nie iſt mir eine Komödie ſo ſchwer geworden wie dieſe, denn Deine Küſſe und Zärt⸗ lichkeiten bedeuteten für mich eine Qual, da mein Herz einem anderen Manne gehörte. Doch gräme dich nicht darum, Konrad, ſondern lache mit mir über das Poſſen⸗ ſpiel dieſer Ehe, die nicht rechtsgültig war, da ich mit einem anderen Manne noch verheiratet bin. Aber ich hoffe, daß auch dieſe Feſſel noch fällt und dann will ich in vollen Zügen die 1 genießen. Lebe wohl und ver⸗ iß mich, 0 wie ich dich vergeſſen werde, wenn mich wie⸗ der der wilde, ach ſo heiß erſehnte Strudel der großen Welt umbrandet. Werra Kraſinski.“ zuerſt ſeine holden Wunder entfaltet. e Balkonen ringsum und kleinen Guckfenſtern voller Blu⸗ men, hingebaut in eine jauchzende Frühlingswieſe am Hang, überragt von alten dunklen Tannen. Ins Glottertal muß man gehen oder in ein anderes der vielen Schwarzwaldtäler, um zu ſehen, daß dieſe ſchönen Bilder Wirklichkeit ſind— Wirklichkeit wie die ſauberen Dörfer mit den weißen Kirchen und den Gaſt⸗ ſtuben, aus denen man gar nicht mehr fortmöchte. Der Wirt, die Frau Wirtin, die Tochter im ſamtbeſchwerten Faltenrock, ſie halten uns wie liebe langerwartete Gäſte, daß man vor ſo viel offener Herzlichkeit beſchämt iſt, wenn man mit Geld die Zeche begleichen will. Anderes Land, anderes Volk trifft man ein paar Weg⸗ ſtunden weſtwärts. Da liegen die großen uralten Dome in den Städten der Rheinebene. Da hat das Leben ſchnel⸗ leren Pulsſchlag. Wer viele Eindrücke ſammeln will, nimmt ſeinen Weg über die Münſterſtadt Freiburg, über Baden-Baden. Auch von dort führen Blütenſtraßen durch deutſche Frühlingsgaue. Wen die Bergſtraße nicht feſt⸗ hält, der raſtet für ein paar Tage in Heidelberg, der wan⸗ dert den Neckar hinauf bis Hirſchhorn, wo der Odenwald beginnt und wo er, wenn er Glück hat, ein paar ſeltene Reiher im Schilfgras ſtehen ſieht. Bergeinwärts, droben im Buchenwald, wo die Sonne lichtgrün durch die Stämme dringt, hat die deutſche Sage einen heiligen Ort. Hier geſchah es, wo an einer Quelle Hagens Speer Siegfried die Todeswunde ſchlug. Burgruinen auf den Höhen, Wein- und Blütenland, ſchimmernde Laubwälder im Wechſel von Tal und Berg gibt es auch drüben, jenſetts des Rheins in der ſonnigen Saarpfalz. Auch da iſt ein Stück Süden, auch da gedeihen Nußbäume, Feigen und Mandeln gibt es prunkenden Frühling und Menſchen, die ihr Herz auf der Zunge tra⸗ gen, ehrlich und frei. Du brauchſt nicht viel zu reden im Pfälzerland, nur fröhlich mußt du ſein, ſonſt fragt dich jeder, warum du traurig biſt und was er für dich tun könnte. Noch ein Stück weiter reicht der Südwind bei ſeiner Fahrt durch ſüdliches Land, ehe er ſich im Norden verläuft. An den Taunusbergen ſtaut er ſich und zaubert dort früh im Jahr blühende Gärten und blühendes Land. Wies⸗ baden im Frühling kann ſich mit den ſchönſten Städten der Erde meſſen. Ein Dutzend heilkräftiger Bäder und Kurſtädte liegen in der Runde. Doch wenn am Rhein der junge Wein blüht, wenn die Taunusberge ihr Frühlings⸗ gewand tragen, iſt für viele die Gottesnatur ſelbſt der beſte Jungbrunnen. Schön iſt der deutſche Süden, wo ihn der Föhn be⸗ rührt, am ſchönſten im jungen Frühling und da, wo er — 1** 55* Frühling in der Wildbahn Beginn der Vollendung des Kopfſchmuckes. Der Monat Mal iſt für alle Cerviden, Hirſch und Reh, von beſonderer Bedeutung durch die Erneuerung ihres Kopfſchmuckes, der von allen Jägern heiß begehrten Tro⸗ phäe ihres Weidwerks. Es iſt ein Vorgang, der die gan⸗ zen Körperkräfte des Wildes in Anſpruch nimmt. Das wird erklärlich, wenn man bedenkt, daß das Geweih ſtar⸗ ker Hirſche ein Gewicht von 10 Kilogramm und darüber erreicht, und daß dieſe ganze Maſſe aus dem Blut heraus Lieſelottes Augen waren zuletzt immer gehetzter über die Zeilen geeilt. Als ſie zu Ende war, ließ ſie den Brief ſinken und ſtarrte Konrad an. Ehe ſie aber noch ein Wort entgegnen konnte, ſtürzten die Diener herbei und riefen mit ſchreckensbleichen Geſichtern: „Das Turmzimmer!“ „Die Tür iſt erbrochen.“ „Alles geraubt.“ „Und das Zimmer des Herrn Saſcha leer.“ „In der Garage fehlt der Mereedeswagen.“ Wie verſtört wurden dieſe Worte hervorgeſtoßen. Kon⸗ rad Mayburg ſchaute auf— blickte ſuchend umher. Es war, als könnte er alles noch nicht faſſen, als hätte er den Sinn der Worte nicht verſtanden. Dann aber ſprang er jäh auf. Sein Geſicht zeigte eine fahle Bläſſe und mit erſtickter Stimme ſtieß er hervor:„Meine Erfindung!“ Er ſtieß die Diener zur Seite. Er hetzte die Treppe em⸗ por, nahm zwei, auch drei Stufen auf einmal. Nür vorwärts, vorwärts. Aber als er in dem Korridor anlangte, wo die Türe zum Turmzimmer mündete, da ſtieß er einen gellenden Schrei aus. Er ſtürzte in das Zimmer hinein, er ſchaute mit verzweifelten Augen umher, brach dann in die Knie nieder, grub ſein Geſicht in beide Hände und wimmerte: „Beſtohlen, um mein Lebenswerk beſtohlen und um mei⸗ nen Glückstraum betrogen.“ Scheu drängte ſich die Dienerſchaft unter der Tür zu⸗ ſammen und ſchaute mit ſtarren Blicken auf ihren Herrn. Lieſelotte aber trat langſam auf Konrad Mayburg zu. Ihre Lippen zuckten und bebten und aus ihren großen, blauen Augen rannen ein paar heiße Tränen. Dann taſtete ſie mit zitternden Händen nach Konrad Mayburgs Kopf, ſtrei⸗ chelte in zärtlicher Liebkoſung über das dichte Haar und flüſterte: „Armer, armer Konrad, dir hat das Schickſal eine harte Prüfung auferlegt.“ 24. „Biſt du nun zufrieden, Werra?“ „Ja, Saſcha.“ „Nun haben wir doch unſer Ziel erreicht, haben mehr ge⸗ wonnen als wir ahnten.“ „Ja, alle unſere Wünſche haben ſich erfüllt.“ „Nun fahren wir dem neuen Leben entgegen, Werra— unſerem Leben.“ Sie ſchloß wie geblendet die Augen, lehnte ſich ein we⸗ nig erſchöpft in die Polſter zurück und preßte dabei die Aktentaſche feſt an ſich, in der ſie die wichtigſten Aufzeich⸗ nungen wußte, die von Konrad Mayburgs Erfindung berich⸗ teten. Sie vermochte alles noch kaum zu faſſen, denn die letzten Ereigniſſe hatten ſich ſo ſehr gehetzt, daß ſie nicht zum Nachdenken kam. Es ſchien, als könnte Saſcha ihre Gedanken erraten, denn er rief mit einem höhniſchen Lächeln: „Das war eine tolle Hetzjagd. Werra, ich fühle noch jetzt, wie alle meine Nerven aufgepeitſcht ſind.“ 5 „Du hätteſt eben meinen Rat befolgen ſollen, Saſcha, und die Flucht bereits heute vormittag in allen Einzelhei⸗ ten vorbereiten müſſen.“ Saſcha Lermontow zuckte mit den Schultern. „Ich wußte ja nicht, daß Michael noch im letzten Augen⸗ blick zum Verräter an uns werden konnte, ich hielt ihn aus dem Spiel für ausgeſchaltet, ich ſah keine Gefahr mehr, erſt als ich Lieſelotte bemerkte, als ſie fluchtartig das Haus verließ und ich ſie im Geſpräch mit einer Schweſter ſah und iunerhalb weniger Monate gebildet werden muß. Und mit jedem neuen Lebensjahr wird ein größeres und ſchwe⸗ reres Geweih mit vermehrter Endenzahl aufgeſetzt, bis die Altersgrenze erreicht iſt, in der die Körperkräfte ab⸗ nehmen. Dann werden auch die Stangen des neuen Ge⸗ weihes dünner und kürzer, und nicht nur die Endenzahl vermindert ſich, ſondern auch ihre Dicke und Länge. Sol ein überſtändiger Hirſch, deſſen rechtzeitiger Abſchuß un⸗ terblieben iſt, wird zum Einſiedler, der kein Rudel mehr führt, weil er von jedem jüngeren Rivalen beſiegt und vertrieben werden würde. Der Abwurf des alten Geweihes erfolgt zuerſt bei den ſtarken Hirſchen bereits Ende März und Anfan April, weil ſie naturgemäß eine längere Zeit zum Aufbau ihres Kopfſchmuckes gebrauchen, als die jüngeren. Er muß ſo rechtzeitig beendet ſein, daß ihnen bis zum Be⸗ ginn der Brunftzeit noch ſechs bis acht Wochen bleiben, in denen ſich ihre Körperkraft wieder erholt. Die jüngeren Hirſche tragen ihr Geweih noch bis Anfang Mai, und in dieſer Zeit ſind ſie die unbeſtrittenen Herren des Wal⸗ des, weil die älteren ihnen keinen Widerſtand leiſten kön⸗ nen und ihnen überall, auch an den Futterſtellen, weichen müſſen. Die neuen Kolben wachſen ziemlich raſch empor. Sie ſind noch weich und mit einem dicken Baſt bekleidet, der ſie vor der Kälte ſchützt. Erſt wenn das neue Geweih ſeine endgültige Form erhalten hat und nicht mehr wächſt, wird es hart und feſt. Dann beginnt das Fegen, das Ab⸗ reiben des Baſtes, wozu der Hirſch dünne Stämme von Laubbäumen braucht, an denen er den neuen Kopfſchmuck reiben muß, bis der Baſt entfernt iſt und die Stangen ihre dunkle Farbe angenommen haben. Danach wird auch der ſtärkſte Hirſch für einige Wochen zum Einſiedler, der auf nichts anderes bedacht iſt, als ſich durch reichliche Aeſung zu kräftigen, bis er kurz vor Beginn der Brunft⸗ zeit auf dem Plan erſcheint und ſich ein Rudel ſucht, das er nunmehr gegen Rivalen zu verteidigen imſtande iſt. Der Rehbock, der ſein Gehörn ſchon im Herbſt ab⸗ wirft, hat es bis Anfang Mai ſoweit vollendet, daß er es fegen kann. Auch er braucht einige Wochen der Er⸗ holung, um bis zum Beginn der Brunftzeit wieder zu Kräften zu kommen. Außerdem legt er während dieſer Zeit ſein graues Winterkleid ab und ſein rotes Sommer⸗ kleid an, was als das ſicherſte Zeichen dafür gilt, daß er die Schäden der Winterszeit völlig überwunden hat. Einen grauen Bock zu ſchießen, galt ſchon von jeher als unweidmänniſch. Es iſt jedoch früher von Schießern oft dagegen gefündigt worden, namentlich wenn es ſich um einen ſtarken Bock handelte, den man ſich an einer gefähr⸗ deten Grenze ſichern wollte. Auch dieſer Uebelſtand iſt jetzt beſeitigt worden, denn jetzt wird nicht nur jedem Jagd⸗ inhaber die Anzahl der Böcke, die er erlegen darf, zuge⸗ teilt, ſondern auch die Bedingung auferlegt, daß er vor der Brunft nur geringe Böcke und Schwächlinge, die für die Zukunft keine gedeihliche Entwicklung verſprechen, ab⸗ ſchießen darf. Eine ſcharfe Aufſicht durch die ſtraff auf⸗ gezogene Organiſation des Weidwerks ſorgt dafür, daß dieſe heilſame Beſtimmung, die zur Verbeſſerung unſerer Wildbahn durchaus notwendig war und iſt, nicht verletzt wird. Es wird als ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt, daß jeder Jagdinhaber den Monat Mai dazu benutzt, ſich eine genaue Kenntnis der Wildbahn ſeines Reviers zu ver⸗ ſchaffen, und ſich nicht nur über die Zahl der ſchwachen und ſtarken Böcke, ſondern auch darüber zu unterrichten, was ſie aufgeſetzt haben. Dr. Fritz Skowronnek. dabei hörte, wie der Name Michaels genannt wurde ver⸗ mutete ich eine neue Gefahr.“ „Und du eilteſt Lieſelotte nach?“ Saſcha nickte lebhaft.„Ich ſchwang mich auf das Reſerve⸗ rad des Autos, hielt mich daran feſt und machte die Fahrt mit. Du kannſt dir mein Erſtaunen denken, Werra, als ich Lieſelotte mit der Schweſter den Wagen verlaſſen ſah und hörte, daß ſie Michael aufſuchen wollten.“ „Du ſchlichſt den beiden dann nach?“ „Ja, da ich aber nicht ins Haus mit eintreten konnte, blieb ich im Garten zurück, ohne daß ich zunächſt einen kla⸗ ren Plan zu faſſen vermochte. Aber als ich mit einem Male an einem der matterleuchteten Fenſter einen Schatten auf⸗ tauchen ſah, kletterte ich an dem Obſtſpalier in die Höhe und hatte ein beſonderes Glück, denn ich hörte die Stimme Lieſelottes. Sie mußten ein Fenſter des Krankenzimmers of⸗ fenſtehen haben, denn jedes Wort, das geſprochen wurde, war 5 zu vernehmen und ſo hörte ich die Anklage Mi⸗ haels.“ Werra preßte die Lippen zuſammen. „Es iſt dir alſo nicht gelungen, ihn ſtumm zu machen.“ Wieder zuckte Saſcha Lermontow mit den Schultern. „Das iſt ja jetzt alles höchſt gleichgültig, Werra, denn wir haben im rechten Augenblick die Gefahr erkannt. Kaum wußte ich, daß Lieſelotte den Worten Michaels lauſchte, da raſte ich ſo raſch als möglich nach Mayburg zurück.“ Werra lächelte ein wenig.. 8 „Und haſt mich aus dem Schlafe geriſſen, wir packten eiligſt unſere Koffer, rafften alles zuſammen, was wir in Konrad Mayburgs Zimmer finden konnten und verließen heimlich das Gut.“ Saſcha Lermontow nickte eifrig. „Und nun ſind wir auf der Fahrt zu einem neuen Le⸗ ben, die reiche Beute führen wir mit uns und ich hoffe, daß wir in wenigen Stunden die Grenze erreicht haben, alle notwendigen Papiere habe ich ſeit Wochen in Ordnung, wir brauchen nichts mehr zu fürchten.“ Werra atmete ſchwer und ihre Augen irrten unruhig umher.„Wenn man aber unſere Flucht entdeckt?“ „Unſinn, vor morgen früh brauchen wir nichts zu fürch⸗ ten und bis dahin ſind wir über der Grenze.“ „Biſt du deſſen ſicher, Saſcha?“ „Natürlich, du weißt, daß ich noch ſtets mein Ziel er⸗ reicht habe.“ „Aber wenn nun durch einen Zufall Konrad Mayburg doch entdeckt, daß unſere Zimmer leer ſind?“ „Dann wird er ſicherlich zunächſt den Weg nach der Stadt nehmen und glauben, daß wir von dort aus mit dem Ex⸗ preßzug weiterfahren, da ich auch an dieſe Möglichkeit dachte, ſo habe ich zunächſt den Weg nach der entgegengeſetzten Seite ö eingeſchlagen, um dann an einem entſcheidenden Kreuzweg erſt die Richtung nach der Grenze zu nehmen. „Iſt das aber nicht Zeitverſäumnis, Saſcha?“ ö „Unſinn, der Wagen fährt 120 und wenn es ſein muß — auch 150 Kilometer, ich habe bereits ein hohes Tempo ö genommen, wenn nur dieſer verdammte Regen und Nebel nicht wäre.“ Jetzt blickte Werra endlich einmal auf. Sie hatte bisher für nichts anderes Intereſſe gehabt, als für die gehetzten Ereigniſſe, die hinter ihr lagen. Sie dachte nur daran, daß ſtie den Krondiamanten der Romanowskis beſaß und daß ſie Konrad Mayburgs Erfindung gleich nach der Vollendung an ſich brachte. 8 5. N n 35 1 mn 4 R * Die Frau und ihre Welt Sind die Leitern in Ordnung? Jeder Beruf und jedes Handwerk gebrauchen Hand⸗ werkzeug und jedes, auch das ſcheinbar kleinſte, muß in gutem Zuſtand ſein, wenn nicht dem Beſitzer Aerger oder auch oft großer Schaden daraus erwachſen ſoll. Vom Zuſtand der Geräte und des Handwerkzeugs kann man immer auf den ganzen Betrieb ſchließen. Geht nun ein Gartenbeſitzer oder Obſtzüchter durch ſeine Anlagen und betrachtet voller Stolz die vollbehangenen Bäume, dann muß er in erſter Linie auch an ſeine Leitern denken, ob ſie alle tadellos und in gutem Zuſtand ſind, denn ſchnell iſt die Zeit der Ernte da, und dann muß alles fertig und gut zur Hand ſein. Man gebraucht natürlich in jedem Betrieb verſchiedene Größen und verſchiedene Arten von Leitern. Hierbei iſt die Größe und die Art der Obſtbäume maßgebend. Werden in einer Gegend hauptſächlich Hochſtämme gezogen, wie es ja immer an den Chauſſeen der Fall iſt, dann gebrauchen wir natürlich die ſogenannten Einlegeleitern, die oft eine ziemliche Länge haben müſſen. Sie eignen ſich zum Pflücken bis in die höchſten Spitzen, müſſen natürlich vorſichtig ein⸗ gelegt werden, damit ſie vor allen Dingen niemals aus dem Baume herausrutſchen können und auch nicht zu viel Bruch entſteht. Für Pflaumenbäume eignen ſich dieſe Anlegeleitern nicht ſo gut; denn Pflaumenholz bricht leicht, ſo daß durch das Einlegen viele Triebe abgebrochen werden, an denen dann die Knoſpen für das nächſte Jahr ſitzen. Für alle kleineren Bäume, ſowie namentlich für Pflaumen und Kirſchen eignen ſich am beſten die Bock⸗ leitern und die Einbaumleitern mit Stütze. Das Stehen auf der Einbaumleiter erfordert zuerſt einige Uebung, aber bald wird man merken, daß ſie vollkommen feſt und ſicher ſteht. Sie hat den Vorzug, daß man ſie bei dicht bewachſenen Bäumen in die Gabeln legen kann und keinen Bruch zu befürchten braucht. Der richtige Einleger iſt da ſchlecht zu gebrauchen. Hier in unſerer Obſtgegend iſt vor allen Dingen die breitſtehende Bockleiter in den verſchiedenſten Größen im Gebrauch. Sie ſteht vollkommen feſt, auch in loſem Sand⸗ boden, und mit ihr können alle Bäume gut gepflückt werden. Namentlich zum Pflücken der Kirſchen iſt ſie unentbehrlich, denn man kann außenherum den ganzen Baum abernten. Ebenſo wichtig iſt ſie zum Pflücken von Pfirſichen. Würde man da Leitern einlegen, dann würden die noch nicht pflück⸗ reifen aber doch ſchon ziemlich loſe ſitzenden Früchte abfallen und dadurch wertloſer werden. Und wir müſſen doch gerade jetzt bei der Durchführung des Vierjahresplanes darauf bedacht ſein, jede Frucht gut und nutzbringend zu ver⸗ wenden! Selbſtverſtändlich müſſen alle Leitern immer in gutem, tadelloſem Zuſtand ſein; denn wenn da oben auf dem hohen Einleger vielleicht eine Sproſſe nicht taktfeſt iſt und bricht, dann kann das größte Unglück paſſieren. Ehe alſo die Ernte beginnt, müſſen alle Leitern auf ihre Feſtigkeit unterſucht werden, Daß man ſie durch einen öfteren Firnisanſtrich vor Verwitterung ſchützt und daß ſie im Winter eine geſchützte Stelle zum Aufbewahren haben müſſen, braucht wohl kaum geſagt zu werden. ann Spaten, Gießkanne und Schlauch Die Handgeräte für die Gartenarbeit werden oft ſehr ſtiefmütterlich behandelt. Die Folge davon iſt, daß ſie den Dienſt verſagen, in dem Augenblick, wo man ſie am nötig⸗ ſten braucht. Da iſt zunächſt der Spaten, er kommt beim Umgraben in die feuchte Erde, und die Feuchtigkeit dringt natürlich in den Holzſtiel. Nach der Arbeit läßt man den Spaten häufig ſtunden⸗ lang achtlos in der heißen Sonne ſtehen, wodurch der hölzerne Stiel wieder austrocknet und ſich zuſammenzieht. Es dauert dann nicht lange, bis bei dieſer. Behandlung der Stiel locker wird Das kann man aber ſehr gut vermeiden, wenn man gebrauchte, feuchte Spaten ſtets in den Schatten ſtellt oder mit einem Sacktuch bedeckt Im übrigen iſt zu empfehlen, jeden neu⸗ angeſchafften Spaten zuerſt etwas zu imprägnieren, d. h. den Holzſtiel mehrmals gut mit Leinölfirnis zu ſtreichen Das Holz nimmt das Oel gewöhnlich begierig auf und iſt dann erheblich widerſtandsfähiger gegen Feuchtigkeit Gebrauchte Spaten ſollte man wenigſtens einmal im Jahre, und zwar am beſten vor Beginn der Frühjahrsarbeit, mit Leinölfirnis überſtreichen. Ferner iſt darauf zu achten, daß der eiſerne Teil des Spatens immer glatt und blank iſt, damit er beim Gebrauch leicht in die Erde eindringt. Feuchte Erde, die oft am Spaten kleben bleibt, muß alſo immer abgekratzt werden, ehe man ihn beiſeite ſtellt. Dias nächſte Gerät, das man auch oft ſtiefmütterlich be⸗ handelt, iſt die Gießkanne. Man läßt ſie meiſtens mit kleinen Waſſerreſten und mit verſtopfter Brauſe herumſtehen, was dazu beiträgt, daß die Kanne vorzeitig unbrauchbar wird. Sie muß natürlich nach jedem Gebrauch auf den Kopf geſtellt werden, damit ſie gut austropft, am beſten ſtülpt man ſie über einen dafür vorgeſehenen paſſenden Stab Den Boden der Gieß⸗ kanne ſollte man ſtets vor dem erſten Gebrauch mit roſtſchützender Oelfarbe ſtreichen, ſie hält dann bedeutend länger. Undicht ge⸗ wordene Kannen müſſen ſelbſtverſtändlich gelötet werden, man tut aber gut daran, bei Bodenlötungen nach dem Löten etwas erwärmten Aſphalt in die Kanne zu gießen, ſo daß davon der Boden bedeckt iſt. Hierdurch halten die gelöteten Stellen erheb⸗ lich länger. Schließlich darf man die Brauſe nicht, wie es oft Reutte; auf die Gartenbeete legen, weil hierdurch ſtets Erd⸗ rumen in das Sieb gelangen und Verſtopfung verurſachen. Ein Kapitel für 105 iſt der Gartenſchlauch. Er wird ſelten richtig behandelt, trotzdem ſich gerade ei ihm jede oel liche Behandlung beſtimmt lohnt. Die 155 unbedingte Regel iſt, daß der 1 0 5 nicht geknickt wird. iſt alſo falſch, ihn t über einen Haken zu hängen; er muß über ein rundes Geſtell aufgerollt werden. Ein ſo enannter Schlauch⸗ karren iſt natürlich am beſten, weil man den Schlauch damit gleichzeitig beliebig transportieren kann, Durch das Schleifen auf der Erde wird vom chlauch ſtets Gummi abgerieben, er wird alſo 0 und nach dünner und damit widerſtandsloſer gegen den Waſſerdruck, den er aushalten muß. Der Schlauch 11 Auch nicht ſtundenlang den heißen Sonnenſtrahlen ausgeſetz werden, denn hierdurch wird der Gummi ſpröde und ri Um den Schlauch recht lange brauchbar und elaſtiſch zu erhalten, muß man ihn nach jedem Gebrauch gut abſpülen, ſorgſam aus⸗ 915 laſſen und dann ungeknickt aufrollen. Von Zeit zu Zeit reibt man ihn leicht mit etwas Glyzerin ab und verhindert damit das Sprödewerden. 5 „Daß Hacken und Harken ſtets feſt am Stiel ſitzen müſſen, iſt e eee aber auch hier heißt es, von Zeit zu Zeit nachſehen und kleine Schäden beſeitigen. Ein locker gewordener Stiel macht ſchnelles und ſicheres Arbeiten unmöglich Die Gartengeräte müſſen aber, wie jedes andere Handwerkszeug, zum Gebrauch ſtets in Ordnung ſein. Ihre Pflegliche Behandlung lohnt ſich.. zuſammengera Verblaßte Stoffe aufzufriſchen Bekanntlich verblaſſen Kleiderſtoffe, Anzüge, Portieren und dergleichen an den Stellen, die beſonders der Sonne ausgeſetzt ſind, während ſie in den Falten die urſprüngliche Farbe behalten. Solche verblaßten Stoffe ſind meiſtens noch gut erhalten und laſſen ſich aufgefriſcht noch längere Zeit tragen und verwenden. Die Auffriſchung muß aber zweckmäßig vorgenommen werden. Man erreicht die Farben⸗ auffriſchung beſonders durch Anwendung von Eſſig, von Salmiakgeiſt oder mit einer Abkochung von aner und ſchließlich auch mit den übrig bleibenden Teeblättern vom Teekochen. Die aufzufriſchenden Stoffe müſſen zuerſt gut geklopft und ausgebürſtet werden, dann entfernt man ſorgfältig allenfalls vorhandene Fleckſtellen, und hiernach reibt man die verblaßten Stellen mit verdünntem Eſſig oder mit ver⸗ dünntem Salmiakgeiſt ab Bei helleren Stoffen, die zarter im Gewebe ſind, nimmt man feuchte Teeblätter oder eine ſchwache Kochbrühe von Panamaſpänen. Hiernach müſſen die Sachen auf einem Bügel geordnet in den Kleiderſchrank gehängt werden, und darunter ſtellt man noch ein Schälchen mit Salmiakgeiſt zum Verdunſten. Die Hauptſache iſt, daß die Sachen im Schrank dunkel hängen, denn jede Hausfrau hat wohl ſchon die Beobachtung gemacht, daß ſich im Laufe der Zeit im dunklen Kleiderſchrank die verblaßten Stoffe wieder erholen. Dieſer Vorgang wird durch die hier er⸗ wähnte Behandlung weſentlich unterſtützt und beſchleunigt. Die verblaßten Farben erholen ſich im Salmiakgeiſtdunſt ſo ausgezeichnet, daß die Kleidungsſtücke wieder tragbar und andere Stoffe wieder für längere Zeit verwendbar werden.— Seidenwäſche und ihre Verwertung Bekommt die Seidenwäſche Löcher, ſo wirft man ſie nicht in die Lumpen Es ſind meiſtens nur beſtimmte Stellen, die entzwei gehen, und es ſind noch an jedem Wäſcheſtück feſte Teile Die ſchneidet man heraus und fertigt ſich kleine Wäſcheſtücke davon, wie zum Beiſpiel Büſten⸗ halter. Schlüpfer, die im Schritt zerriſſen ſind, ſind auch noch zu verwerten, aus zweien macht man einen, indem man die beiden Oberteile aneinander ſetzt oder von einem Oberteil eine doppelte breite Bahn anſtatt Keil in die zer⸗ riſſenen Schlüpfer einfügt.— Nicht ſo ſchnell in den Lum⸗ penbeutel! Beine von ſeidenen Strümpfen geben hübſche Kinderunterröckchen. Mit ein bißchen Liebe und Mühe kann man viel auswerten und man ſoll mit dem Wegwerfen nicht ſo ſchnell bei der Hand ſein. A. Rh. *. Schleier zu waſchen. Weiße Schleier wäſcht man in lauem Waſſer mit etwas Borax, indem man ſie zwiſchen den Händen rollt. Dann ſtärkt man ſie in Zuckerwaſſer, dem etwas Borax zugeſetzt iſt, und ſteckt ſie mit Stecknadeln auf ein Plättbrett breit auf. Sie werden nicht geplättet.— Schwarze Schleier taucht man in warmes Waſſer, worin Ochſengalle aufgelöſt iſt, und ſpült kalt nach. Dann zieht man ſie durch Gummiwaſſer, klopft ſie mit den Händen und ſteckt ſie zum Trocknen auf. Sie sich ohne Sorge wöchent⸗ lich gönnen— wenn Staub und Hitze es erfordern, sogar noch öfter! Bedin- 222 8 gung ist aber Wäsche mit milden Spezialmitteln, die kein Alkali und keine Kalkseife im Haar zurücklassen, also mit SCHWARZKOPFE Für 20 Pf.: mit besonderem„Haarglanz“-Bad Für 30 Pf.: mit„Haarglanz“- Wirkung bei der Wäsche. Diese Erfrischung können 5 Zeſchnung; A Delorme(NMI Ein Jackenkoſtüm aus Angorajerſey hat arte, in Säumchen geſteppte Einſätze an Aermeln und Nock, und ebenfalls in Säume genäht iſt die eigenartige Sattelpartie mit angeſchnittenem Shawl. Ein Frühlingskleid aus Noppenzerſey zeigt 8 10 geſteppte Taſchen und eine hübſch komponierte Schulter⸗ partie, Grobe Noppen und Streifen geben dem Strickkoſtüm ſportliche Reize. Der Jumper iſt in Spitzendeſſin geſtrickt und hat Patentpaſſe und Kragen. Kurz und bündig: „jo d ufhängen, daß die direkten Spiegel darf man direkte urch werden ſie frühzeitig Sonnenſtrahlen ſie treſſen wolkig und unbrauchbar. Gegen Naſenröte hilft tägliches Einpinſeln der Naſe mit farbloſer Jodtinktur. Mittel, die Zähne gut zu erhalten. Gewöhnlicher Branntwein und Kalmus werden in einer Flaſche angeſetzt und damit die Zähne und das Zahnfleiſch jeden Morgen abgerieben. Auch das Abreiben allein mit Kalmus iſt ſehr gut für die Zähne. Uebler Mundgeruch nach dem Genuß von Zwiebeln. Nach dem Genuß von Zwiebeln wird der Atem oft un⸗ angenehm. Der Geruch verſchwindet ſogleich, wenn man ein Glas friſche Milch trinkt. Das Kochſalz als Heilmittel im Hauſe, Ermüdete de werden mit ſtarkem Salzwaſſer abgewaſchen, wäs äuße ſtärkend und wohltuend wirkt. Bekannt iſt, daß Gurgeln mit Salzwaſſer bei einfgchen Halsentzündungen vortrefflich hilft; auch öfteres Eintzi auwarmen Salzwaſſers durch die Raſe iſt en ausgezeich⸗ netes Heilmittel gegen Schnupfen. Verſengte Wäſche. Man bereite eine Chlorkalklöſung aus 100 Gramm Chlorkalk und 900 Gramm Rüetn Waſſek. In dieſe tauche man, nachdem ſie ſich geklärt hat, est leinenes Läppchen und beſtreiche ſanft damft die verſengteſt Stellen. Iſt Stärkwäſche verſengt worden, ſo muß man por Anwendung der Chlorkalklöſung die Stärke mittels heiße Waſſers beſeitigen. Nachdem die Sengflecke verſchwunden ſind, wäſcht man mit kaltem Waſſer die Chlorkalklöſung gründlich aus. Blumenkörbe ſtelle man niemals ohne Schutz auf Decken oder Tiſche. Während des Gießens kann man ſte in ein Gefäß ſtellen, damit das Waſſer ungehindert ablaufen kann, und hinterher ſchneidet man ſich eine Unterlage in det Form des Korbes aus waſſerdichtem Papier. * Für die Küche Eine Woche ohne Küchenſorgen Sonntag: Spargelſuppe in Taſſen angerichtet. Lammbraten, Kartoffeln, Spargel in holländiſcher Soße. Quarkſpeiſe mit eingemachten Sauerkirſchen).— Zum Abend: Gemiſchter Aufſchnitt, zu dem Lammbraten mit ver⸗ wendet wird, Pumpernickel, Käſe. Montag: Gräupchenſuppe. Gebackene Quetſchkar⸗ toffelne) mit Fleiſcheinlage.— Zum Abend: Kartoffel alat mit kaltem Rauchfleiſch. 5 Dienstag! Kartoffelſuppe. Spiegelei mit eln m Surge Kartoffeln.— Zum Abend: ratkartoffeln mit Cornedbeef, grüner Sung 1 1010 Mittwoch: Grüne Kräutexſuppe. Gebrgtene ei) klöße zu Stachelbeerreis“). Zum Abend: Milch 905 5 geriebenem Zwieback. 5 Donnerstag: Brühſuppe mit kleinen Nude Ge backener Spargels) mit e c— Abe Radieshäckerle mit gekochtem m züm But ot- ſcher Tee. 5 Freitag: Spingtſuppe mit geröſteten 2 würfeln. Gebratene grüne Herinze e b grünem Salat.— Zum Abend: Quarkbratlifige“) Rhabarberkompott. Sonnabend: Möhren mit a und Kar⸗ 7 toffeln zuſammengekocht, mit reichlich Pete ürgt. Zum Abend: Friſche Wurſt zu Pellkärtoffeln 90 Wen Sauerkohlſalat. ) Zuarkſpeiſe mit ein gemachten Sauer⸗ kirſchen: 250 Gramm Quark wird durch ein Sieb geſtrichen und mit einem Eigelb, 50 Gramm Zucker mit Vanillegeſchmack, einigen Löffeln voll Milch und 50 Gramm vorgequollenen Sul⸗ taninen glatt gerührt. Man richtet ſie in einer Glasſchüſſel an und beſtreut ſie mit geriebenem Zwieback. Die Kirſchen werden 0 gegeben. 2) Gebackene ee iet In bekannter Weiſe bereitet man die Quetſ artoffeln, rührt ihne dann aher noch gehackte Peterſtlie, ein igelb und ein Eiſchnee bei. Die Hälfte der Kartoffeln kommt in eine gut gefettete Backform, da reſtliche kleingeſchnittene Fleiſch wird darauf verteilt und m Kartoffeln wird bedeckt. Man überſtreut mit geriebener Semmel und überbäckt eine halbe Stunde im Ofen oder im Küchen⸗ wunder. Die reſtliche Soße wird noch mit Tomatenmus ver⸗ längert und extra 2 gegeben. ) Pikanter Spinat: Um dem Spinat einmal einen anderen Geſchmack zu geben, wird er auf folgende Weiſe zu⸗ bereitet: Der gebe hee Spinat muß auf einem Sieb gut äb⸗ tropfen. In einer Kaſſerolle ſchwitzt man in Fett oder Oel eine zerſchnittene Zwiebel an, gibt den Spinat dazu und läßt ihn ohne Waſſerzuſatz 5—10 Minuten zugedeckt dünſten. Er wird dann auf einen e gegoſſen, die Brühe kommt in den Topf zurück, und der Spinat wird mit einigen ewaſchenen Sax⸗ dellen zuſammen durch die Maſchine gedreht. Man läßt ihn mit der Brühe und einem Löffel voll Mehl noch einmal durchkochen und würzt nach Geſchmack mit Salz. ) Stachelbeer reis: 500 Gramm Reis quillt man 11 ſchwachem Salzwaſſer auf und läßt ihn auf einem Sieb voll⸗ kommen abtropfen. Inzwiſchen kocht man von 500 Gramm Stachelbeeren mit reichlich Jucker ein ſämiges Kompott. Es wird zwiſchen den Neis gerührt und neben dem Feuer muß es eine Weile zuſammen durchziehen. Beim Anrichten gießt u 118 1095 der Bratbutter über den Reis und beſtreut mit Zucker und Zimt. . Gebackener Spargel: 500 Gramm Kuheuter billig) und 500 Gramm Suppenknochen werden mit reichlte uppengrün zu einer kräftigen Suppe gekocht. Fleiſch und Knochen nimmt man heraus und kocht in der Suppe kleine Nudeln auf. Zu der Spargelſchüſſel werden ein Kilogramm arge in Scheiben geschnitten, ein Kilogramm Suppen⸗ Reine iſt gekocht, und das gut weichgekochte Fleiſch hat man in leine Scheibchen e Von dem Spargelwaſſer kocht man Liter pikante Bechamelſoße, die mit einem Eigelb abgezogen wird Nun ſchichtet man in eine gut gefettete Backform Kar⸗ toffeln, Spargel Fleiſch. Mit Kartoffeln anfangend und ab⸗ ſchließend. e Liter Bechamelſoße wird übergegoſſen und mit geriebener Semmel beſtreut Auch einige Butter ückchen kann man noch darauf verteilen. Man bäckt das Gericht nun Stunde A oder im Küchenwunder, gibt es in der Bat orm zu iſch und reicht den Reſt der Soße extra daun. ) Auarkbratlinge: 300 Gramm 00 Gra Kartoffeln werden durch die Maſchine 1 und mit 300 Gramm Quark, einer kleingeſchnittenen Zwiebel, zwei Eiern Falz 50 Gramm Mehl(512) verknetet. Man formt längliche Klöße davon die in geriebener Semmel gewendet und dann in Fett gebraten werden. 3 Sport umd Spiel Mannheimer Maimarktrennen Ausländerſieg in der„Badenia“. Der Badiſche Rennverein Mannheim konnte auch am zweiten Tage ſeiner Jubiläumsveranſtaltung einen ausgezeichneten Erfolg verzeichnen. Die Tribünen ſeiner herrlich gelegenen Bahn im Luiſenpark wieſen wieder Maſ⸗ ſenbeſuch auf, und darüber hinaus verlieh der Beſuch des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt Frhr. von Fritſch, des Inſpekteurs der Kavallerie, General von Pogrell, des badiſchen Miniſterpräſidenten Kö hler und des badiſchen Innenminiſter Pflaumer den Rennen eine beſondere Bedeutung. Im Mittelpunkt des ſportlichen Geſchehens ſtand die traditionelle„Badenia“, ein mit 15000 Mark ausgeſtat⸗ tetes Jagdrennen für Amateurreiter über 4350 Meter. Den Sieg trug der in Schweizer Beſitz befindliche franzö⸗ ſiſche Hengſt„Bois Chabot“ unter Bouchard vor dem ebenfalls aus der Schweiz entſandten Salam und Jambus davon. Fünfzehn Pferde wurden zum Hauptereignis ge⸗ ſattelt, darunter allein vier aus der Schweiz entſandte Be⸗ werber. Vom Start weg führte Paſſy das Rieſenfeld an, wurde aber ſchon in der kleinen Diagonalen von Ordens⸗ ritter abgelöſt, der vor Feldpoſt und Tücſök die Führung übernahm und dieſe über die Hälfte des Rennens nicht mehr abgab. Dicht dahinter hielten ſich immer Salam und Bois Chabot, die, nachdem die Tribünen zum zweitenmal paſ⸗ ſiert waren, bald zu dem braunen Wallach aufſchloſſen und nun das Rennen unter ſich ausmachten. Beim dritten Paſ⸗ ſieren der Tribünen und ſelbſt in der großen Diagonalen hatte ſich das Bild nicht verändert, erſt in der Zielgraden lieferten ſich Salam und Bois Chabot einen ſpannenden Kampf, der auf den letzten 20 Meter zugunſten des franzö⸗ ſiſchen Hengſtes entſchieden wurde. Lt. 5. Muſy hatte ſich anſcheinend im Ziel, das 30 Meter hinausgelegt worden war geirrt. Die Ergebniſſe: Schlageter⸗Hürdenrennen, 500 Mark, 2000 Meter. 1. SS⸗Mann Mayers Upina(E. Mayer), 2. Herz⸗ könig, 3. Maike, 4. Chance. Ferner liefen: Jochen, Diana, Huſar, Lady 3, Benitus, Agnes. Tot.: 17, 12, 31, 58, 2010. EW.: 648:10. Heyden⸗Linden⸗Flachrennen, 2000 Mark, 1800 Meter. 1. Maj. Holſtes Horchauf(Lt. v. Schmidt⸗ Pauly), 2. Preisträger, 8. Fix. Ferner liefen: Siſikon, Ne⸗ mere, Senora, Feuerheld, Saarpfälzerin. Tot.: 13, 10, 10, 10:10. EW.: 52:10. Rheinau⸗ Rennen, 2200 Mark, 1200 Meter. 1. v. Mitzlaffs Höllenfürſt(E. Bieſſey), 2. Weddegaſt, 3. 9275 oper. Ferner liefen: Käthi, Flüſterton. Tot.: 18, 12, 2 15:10. EW.: 120.10. Jubiläums⸗ Badenia, 15 000 Mark, 4350 Me⸗ ter. 1. Oberſtlt. J. Bührers Bois Chabot(Bouchard), 2. Sa⸗ lam, 3. Jambus, 4. Trovoatore. Ferner liefen: Laus, Seni, Tücſök Dalfin, Famor, Walthari, Heldenfauſt, Altai, Feld⸗ poſt, Paſſy(angehalten), Ordensritter. Tot.: 32, 28, 21,7 68, 20:10. EW.: 72410. Lindenhof⸗Kennen, 1950 Mark, 1450 Meter. 1. O. Silbernagels Edina(M. Schmidt), 2. Infant, 3. Niko⸗ laus Ferner liefen: Auerhahn, Falke, Satilla. Tot.: 24, 13, 15, 19:10, EW.: 96:10. Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen, 2750 Mark, 3400 Meter. 1. Kav.⸗Sch ne Hannovers Edelweiß(Et. O. v. d. Groeben), 2. Gemma, 3. Reichsmark. Tot.: 19:10. EW. 20:10. Maimarkt⸗ Preis, 2600 Mark, 2000 Meter. 1. Frau B. Klöhns Fundu.(R. Müller), 2. Heidekönig, 3. Aurel. Ferner liefen: Max, Treuer Huſar, Berna, Oſter⸗ luzei, Royal Pantalion. Tot.: 47, 17, 23, 19:10. EW.: 220:10. 7 Graf Holck⸗Jagdrennen, 2200 Mark, 3000 Me⸗ ter. 1. Lt. J. G. v. Schmidt⸗Paulys Bambus(Beſitzer), 2. Stahlhelm, 3. Prinzeß Ronalda(am Start ſtehen geblieben), 0. ol 25 Der Sport am Himmelfahrtstag Der Himmelfahrtstag wird auch in dieſem Jahre von den Sportlern zu großen Veranſtaltungen ausgenutzt. Auf ſaſt allen Gebieten herrſcht reger Betrieb, ſo werden bei⸗ pielsweiſe im Handball die Gruppen⸗Endſpiele fortgeſegzt, im Fußball ſteigt das erſte Gaſtſpiel des engliſchen Liga⸗ meiſters Mancheſter City, in Paris beginnt ein internatio⸗ nales Reitturnier mit deutſcher Beteiligung und in Mai⸗ land ermitteln die Amateurboxer ihre Europameiſter. Im Fußball beanſprucht das erſte Auftreten des neuen engliſchen Liga⸗ meiſters Mancheſter City in Deutſchland das größte Intereſſe. In Duisburg treffen die Briten auf eine aus Klodt e Janes(Düſſeldorf), Schulz(Hannover); Gelleſch(Schalke), Sold(Saarbrücken), Heermann(Wald⸗ hof); Elbern(Beuel), Siffling(Waldhof), Eckert(Worms), Szepan, Urban(beide Schalke) beſtehende deutſche Aus⸗ wahlelf, die alſo neben bewährten Nationalſpielern auch einige junge Talente aufweiſt. Auf das Abſchneiden der deutſchen Elf darf man recht geſpannt ſein, vor allem aber auch darauf, ob ſich Eckert mehr als am Sonntag in Zürich hervortun kann. Die Spiele um die deutſche Meiſterſchaft wer⸗ den in der Gruppe 1 mit einem Treffen fortgeſetzt, das den Hamburger SP, der bereits Gruppenmeiſter iſt, in Beuthen mit dem ſchleſiſchen Meiſter Beuthen 09 zuſammenführt. Das Vorspiel wurde von den Norddeutſchen 6:0 gewonnen In Süddeutſchland finden zwei Aufſtiegsſpiele ſtatt, und zwar ſpielen im Gau Südweſt Vfe Neu⸗Iſenburg und Opel Rüſſelsheim ſowie im Gau Baden Sc Freiburg und Phönix Karlsruhe gegeneinander. In beiden Treffen ſollten ſich die beſuchenden Vereine behaupten. Eine Reihe nachzuholender Tſchammer Pokalſpiele ſowie einige Freundſchaftsſpiele. das Programm. FSB Frankfurt, Freiburger FC und 1. SSV Ulm weilen in Frankreich und ſpielen dort gegen Saargemünd, AS Straßbura und Fc Rouen. Im Boxen beginnen in Mailand die Europameiſterſchaften der Ama. teure, an denen nach der Abſage von Frankreich und Eng⸗ land noch 17 Nationen mit ihren beſten Vertretern beteilig! ſein werden. Deutſchland iſt vom Fliegen bis Schwerge⸗ wicht durch folgende Boxer vertreten: Kaiſer 8290 Wilke(Hannover), Heeſe(Düſſeldorf) Nürnberg(Dresden), Murach(Schalke), Baumgarten(Hamburg), Pletſch(Leip- 10 und Runge(Wuppertal). Mit Ausnahme des Rhein⸗ änders Heeſe, der bei den Titelkämpfen in Bremen großes e zeigte, kämpfen alſo in Mailand nur deutſche Mei⸗ ter. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 5. Mai: Miete M 24 und 2. Sondermiete M 12: Friedrich Wilhelm l. Schauſpiel von Hans Rehberg. Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Feſtſpieie vom 6. bis 16. Mai: Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt), 6. Mai: Außer Miete: Götterdämmerung, von Richard Wagner. (Gäſte:„Siegfried“: Max Lorenz, Staatsoper Berlin, Hagen“: Herbert Alſen, Staatsoper Wien,„Gunther“: Walter Großmann, Staatsoper Berlin). Anfang 18, Ende 23 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Freitag, 7. Mai: Miete H 23 und 1. Sondermiete H 12 Friedrich Wilhelm J. Schauspiel von Hans Reh⸗ berg.(Titelrolle: Robert Kleinert, Volksbühne Berlin als Gaſt). Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Samstag, 8. Ma:: Miete G 23 und 1. Sondermiete G 12: Prinz Caram o. Oper von Albert Lortzing. Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Sonntag, 9. Mal: 6. Morgenfeier: Uraufführung: „Italieniſches Liederbuch“, von Ermanno Wolf⸗Ferrari für 5 Soloſtimmen und Klavier(Vortrag von Dr. E. L. Stahl, München). Anfang 11.15, Ende 12.45 Uhr.— Abends: Außer Miete: Eugen Onegin. Oper von Peter Tſchaikowſky.(Gäſte:„Tatjana“: Maria Cebotari, Staatsoper Berlin, Titelrolle: Walter Großmann, Staatsoper Berlin). Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Im Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 4. Mai: Vorſtellung für Erwerbsloſe(Ohne Kartenverkauf: Madame Butterfly. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Sonntag, 9. Mai: Zum letzten Male: Der Etappen⸗ haſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Donnerstag, 6. Mai(Chriſti Himmelfahrt): 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.40 Fröhliche Morgen⸗ muſik; 9 Evang. Morgenfeier; 9.30 Orgelkonzert; 10 Hei⸗ miſche Erde, Lieder und Verſe deutſcher Dichterinnen; 10.30 Buntes Schallplattenkonzert; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzerk; 13.45 Erzeugungs⸗ ſchlacht; 14 Brüderchen und Schweſterchen; 14.30 Wach auf, meins Herzens Schöne; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Buntes Schallplattenkonzert; dazwiſchen: Glückwunſch an Kinderreiche; 16 Nachmittagskonzert; 18 Brahms ⸗Konzert; 18.40 Schöne Melodien; als Einlage: Deutſche Weltſchau; 19.30 s kommt Leba ins Haus, heiteres Bilderbuch; 21 Kon⸗ zert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhal⸗ tungskonzert; 24 Nachtmuſik. Freitag, 7. Mai: 9.30 Sendepauſe; 10 Straßen des Führers, Funkberichte; 10.80 Geſunder Geiſt— geſunder Sport, die Heeresſport⸗ ſchule in Wünsdorf; 10.45 Sendepauſe; 11.15 Hafer, Hafer⸗ flocken— ihre Verwendung in der Küche, 14 Schallplatten; 14.30 Die Vogelhochzeit, Kinder ſingen fröhliche Lieder; 17.30 Frauen am Werk, die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink ſpricht; 18 Muſit aus Dresden; 18.45 Ein Künder iebenbürgiſch⸗deutſchen Volkstums: Adolf Meſchendörfer zu einem 60. Geburtstag; 19 Stuttgart ſpielt auf; 20.10 Mai⸗ bowle, eine fröhliche Stunde; 21 Wie es euch gefällt; 22.20 17. Deutſcher Weltwirtſchaftstag; 22.45 Nachtmuſik. Samstag, 8. Mai: 9.30 Hans Schemm ehrt die Mütter; 10... und reget ohn Ende die fleißigen Hände, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 11 Schaffendes Volt, Eröffnungsfeier der Reichsausſtellung in Düſſeldorf, es ſpricht Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring; 15 Lagerleben, Schnappſchüſſe aus den Freizeitlagern des Bdak.; 15.30 Unſer iſt dies Land; 15.45 Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Albert Bräu, der Meiſter des Saxophons; 18.45 Erzeugungsſchlacht; 19 Maiſang im Odenwald; 19.30 Wunſchkonzert; 20.10 Lob der Landſtraße; 22.30 Muſikali⸗ ſches Zwiſchenprogramm; Einlage: Funkbericht vom Rollhok⸗ keyſpiel Deutſchland— Italien; 23 Nachtmuſik; 24 Fidelio, Oper von Ludwig van Beethoven. Reichsſender Frankfurt: Donnerstag, 6. Mai(Chriſti Himmelfahrt): 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Morgenmuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Kleine Rede vom Glück; 10 Konzert; 10.30 Heitere Chorlieder; 11.15 Von Blumen und Gärten, Funkfolge; 12 Mittagskonzert; 14 Ein Strauß ober⸗ deutſcher Maienlieder; 14.30 Der Weſterwald wird Herr des Waſſers; 15 Man ſagt wohl in den Maien; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18 Steht ein Kirchlein im Dorf Hör⸗ folge; 18.30 Volksmuſik; 19 Die Herrenpartie, Szenenfolge; 19.40 Sportſpiegel; 19.50 Funkbericht vom Oſtpreußenturnfer 1937 in Inſterburg; 20 Tanz im Maienz; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten, 22.15 Sportbericht; 22.30 Anterhaltungsmuſik; 24 Nachtkonzert. Freitag, 7. Mai: 11 Tummelſtunde; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Land⸗ funk; 15.15 Frühling am Rhein; 17.30 Zur Weltwirtſchafts⸗ tagung in Frankfurk a. M., 17.45 Die kinderreiche Familie in Verwaltung und Recht, Vortrag; 18 Muſik aus Dresden; 19 Volksmuſik und Volkslieder; 20.10 Der gutgelaunte Zu⸗ fall, heiteres Spiel; 21 Unterhaltungskonzert; 22.20 Zum 14. deutſchen Weltwirtſchaftstag; 22.45 Tanzmuſik. Samstag, 8. Mai: 9.30 Sendepauſe; 10.55 Umſchaltung; 11 Eröffnungsfeier der Reichsausſtellung„Schaffendes Volk“ in Düſſeldorf, es ſpricht Miniſterpräſident Generaloberſt Göring; 15.15 Wir be⸗ merken dazu. 15.30 Wir ſtehn zu den Männern vom Bauernſtand, Funkbericht; 16 Froher Funt für Alt und Jung; 18 Italien, Sport eings um Deutſchland; 18.15 Sportvor⸗ ſchau; 18.30 Blasmuſik; 19.30 Wochenſchau; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Wir fahren ins Land heitere Rundfunkparade; 22.20 Funkbericht vom Oſtpreußenturnier 1937 in Inſterburg; 22.40 Unterhaltungs- und Tanzmuſik; 24 Fidelio, Oper von Ludwig van Beethoven. Beſuch in einem Kirchenbuchamt Vielhurderkjährige Kirchenbücher öffnen ſich. HB. Vor der nationalſozialiſtiſchen Erhebung war Ahnen⸗ und Sippenforſchung eine Art Liebhaberei. Erſt die ſieghafte Weltanſchauung des Nationalſozialismus ſtellte ihre hohe Tragweite heraus. Seitdem werden Fragen der Sippenforſchung überall behandelt. Die Pfarrämter haben reichlich zu tun, die vielen Anfragen zu beantworten. Beſon⸗ ders ſchwierig geſtalteten ſich die Verhältniſſe in den Groß ſtädten, in denen im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Kir. chen entſtanden und die Kirchenbezi'ke ſich wiederholt an. derten. Zur Erleichterung der Arbeit haben verſchiedene Städte Kirchenbuchämter geſchaffen. Statten wir einem ſol⸗ chen Kirchenbuchamt einen Beſuch ab. Da ſehen wir in ſeuerſicheren Schränken zahlreiche vergilbte Bände liegen die Kirchenbücher ſämtlicher Kirchen. Viele Beſucher kom- men zum Kirchenbuchamt mit ganz falſchen Anſichten. Sie glaubten hier gleich die fertigen Stammtafeln erhalten zu können, und zwar möglichſt noch innerhalb von zwei Tagen, Das iſt natürlich unmöglich Ein Kirchenbuchamt iſt keine Regiſterbehörde oder Sippenforſchungsſtelle. Ebenſo ſind die häufigen Beanſtandungen angeblich falſcher Schreibwei⸗ ſen auf den ausgeſtellten Urkunden nicht am Platz. Der Be⸗ amte würde ſich einer Urkundenfälſchung ſchuldig machen, ſchriebe er die Namen anders, als ſie in den Kirchenbüchern ſtehen! In dem Kirchenbuchamt einer größeren Stadt wur⸗ den in einem Halbjahr rund 10 000 Urkunden ausgeſtellt. Davon entfallen 60 v. H. auf Geburts-, etwa 30 v. H. auf Trau⸗ und 10 v. H. auf Sterbeurkunden. Dieſes Ergebnis erklärt ſich ganz natürlich: Auf jede Trauurkunde entfal⸗ len ja zwei Geburtsurkunden, und da die Ahnenforſchung von den meiſten nur bis 1800 zurück verfolgt wird und ein großer Teil der nach 1800 Geborenen nach 1875 geſtorben iſt, ruht der Hauptteil der Sterbeurkunden nicht beim Kir⸗ chenbuchamt, ſondern bei den Standesämtern. Viel Schwierigkeiten bereiten oft Zeit⸗ und Ortsan⸗ gaben. Da findet man den Geburts- oder Trautag vielfach nicht nach dem Datum, ſondern nach den Trinitatisſonn⸗ tagen angegeben, und es iſt ein vom Einzelnen oft nicht ganz einfach zu löſendes Problem, wann nun in dem be⸗ treffenden Jahre Oſtern und damit Trinitatis war. Das Kirchenbuchamt löſt dieſe Frage mit einem Handgriff. Es hat Tabellen beſchafft, die die Ausrechnung zur Spielerei machen. Schwieriger iſt häufig die Löſung der Ortsfragen, Nicht nur die Schreibweiſe, ſondern auch die Ortsbezeich⸗ nungen ſelbſt haben im Laufe der Jahrhunderte bis in die jüngſte Zeit vielfach gewechſelt. Durch Eingemeindung ver⸗ ſchwanden Ortsnamen und ſind heute längſt vergeſſen. An⸗ dererſeits entſtanden neue Namen durch Verſchmelzung von Gemeinden mitdem Bewußtsein Jutond preiswert „ gekäuffzuhapen: im fachgeschafffür Herren · Kleidung Ol 8 8 et 7 re Mannheim- F. Breitestfr. deere.