9 1 Wee * „nnen. „ rener. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Amgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mzm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 197 D.⸗A. IV. 37 1160 n Freitag, den 7. Mai 1987 Exploſion bei der Landung in Lakehurſt Newyork, 7. Mai. Nach Meldungen aus Lakehurſt iſt das Lufkſchiff „Hindenburg, als es in der Donnerskagnacht kurz nach 24 Uhr deutſcher Zeit nach einſtündigem Kreuzen im Begriff ſtand, in Lakehurſt bei leichtem Regen zu landen, durch eine Exploſion völlig zerſtört worden. Aus der Steuerbordſeite ſchoß eine Stichflamme heraus. Das Schiff ſtürzte aus etwa 20 Meter Höhe brennend zu Boden. An Bord befanden ſich 39 Fahrgäſte und eine 60 Mann ſtarke Beſatzung. Es wur⸗ den zunächſt 20 Paſſagiere und 44 Mitglieder der Beſatzung lebend geborgen, darunter die Kapitäne Lehmann und Pruß, die ſchwere Brandwunden erlitten haben. Kurz vor der Kataſtrophe waren bereits zwei Halteſeile aus dem Vorderſchiff herabgeworfen worden. Als ſich das Luftſchiff langſam gegen den Landungsmaſt ſenkte, erfolgte die Exploſion. Nach wenigen Minuten war das ganze Schiff nur noch ein verbogenes, gebrochenes Stahlträger⸗ Kapitän 90 7 Das Kommando des Schiffes hatte Max Pruß. Kapitän Lehmann befand ſich an Bord, um das Schiffskommando zu beraten. Die Zahl der Beſatzungs⸗ mitglieder war auf dieſer Fahrt zu Ausbildungs⸗ zwecken beſonders ſtark. Ein amerikaniſcher 9 namens Herbert James O'Laughlin aus Chicago, ſprang noch im letzten Augenblick aus dem Fenſter und kam ſo mit dem Leben davon. Ebenſo haben ſich zwei Stewards und ein Kajütenjunge durch Sprung aus dem Gondelfenſter retten können. Die Landemannſchaft, die jeden Augenblick das Auswerfen der Seile erwartete, ſtob, als die Stichflamme aus dem Schiffs⸗ leib herausſchlug und der Mannſchaftsführer„Rettet Euch!“ ſchrie, entſetzt nach allen Richtungen auseinander. Eine Abteilung Soldaten aus Philadelphia, die als Re⸗ ſervemannſchaft für die Landung bereitſtand, machte ſich in ſieberhafter Eile an die Rettungsarbeiten. Mit bewunderns⸗ würdigem Mut ſtürzten ſich die Soldaklen, ehe noch die Flammen gelöſcht waren, in den brennenden und rauchen den Trümmerhaufen, um zu rekten, was noch zu rekten war. Die Polizei von New Jerſey ſandte ſofort Rundfunk⸗ alarm über den ganzen Staat, um Aerzte, Krankenwagen und Krankenſchweſtern herbeizurufen. Auch die Luftfahrt⸗ geſellſchaft„American Air Lines“ ſandte von Newark aus ein Flugzeug mit Aerzten und Verbandsmaterial. Die Newyorker Bevölkerung hat die Nachricht vom Ab⸗ ſturz des Schiffes mit größter Beſtürzung und größter An⸗ teilnahme aufgenommen. Ueberall in den Straßen ſtehen Gruppen von Menſchen, die das furchtbare Unglück erregt erörtern und als unfaßbar bezeichnen. Die Zeitungen kom⸗ men laufend mit Sonderausgaben heraus, die den Händ⸗ lern förmlich aus der Hand geriſſen werden. In allen Be⸗ richten wird durchweg auf die ſtaunenswerte Pünktlichkeit und die Sicherheit hingewieſen, mit der das Luftſchiff ſo⸗ wohl über dem Süd⸗ wie über dem Nordatlantik ſeit Jahr und Tag ſeinen Dienſt verſah. 1 Luftſchiff„Hindenburg“ d Mit tiefer Erſchütterung wird das deutſche Volk und mit ihm die ganze Welt die Nachricht von der Zerſtörung des deutſchen Luftſchiffes„Hindenburg“ ver— nehmen. Die deutſche Luftſchiffahrt, die bisher ſo unver⸗ gleichliche und einzigartige Erfolge in der Erſchließung des Luftraumes über dem Süd⸗ und Nordatlantik erreicht hatte, iſt nun leider auch nicht von einem Unglück ver⸗ ſchont geblieben, einem Unglück, von dem die Luftſchiffahrt der anderen Länder in den letzten Jahrzehnten verſchie⸗ dentlich getroffen worden iſt. Jahrelang iſt ohne die gering⸗ ſten Unfälle die Verbindung nach Südamerika durchgeführt worden. Das Luftſchiff„Hindenburg“, das im März ver⸗ gangenen Jahres zuſammen mit dem„Graf Zeppelin“ aus Anlaß des Wahlkampfes über alle Gaue Deutſchlands flog, hat dann mit pünktlicher Zuverläſſigkeit zehn⸗ mal den Ozean überquert und ſo zum erſten Male den Luftraum über den Nordatlantik einem regelmäßigen Paſ⸗ ſagierverkehr erſchloſſen. Bekanntlich verſieht das ältere Schweſternſchiff des verunglückten„Hindenburg“,„Graf Zeppelin“, ſeit ſechs Jahren ohne den geringſten Un⸗ fall den Transatlantikverkehr. Auch nach dieſer Kataſtrophe wird der Wage⸗ mut deutſcher Luftfahrtpioniere nicht nachlaſſen. Genau ſo, wie nach dem Unglück von Echterdingen vor dem Kriege das ganze deutſche Volk ſich hinter das Werk des Grafen Zeppelin ſtellte, ſo wird auch jetzt dieſes Erbe nicht verloren gehen. Deutſchland wird unbeirrt durch dieſen Schickſchalsſchlag auf dem gleichen Wege weiter ſchreiten. Schon geht in den Werkshallen in Friedrichshafen ein neues Luftſchiff ſemer Vollendung entgegen, und „Hindenburg“ als Botſchafter von Kontinent zu Kontinent wieder die deutſche Flagge über die Ozeane tragen ſoll. Starke Teilnahme in Amerika Beileidstelegramm Rooſevelts an den Führer und Reichskanzler. Wie aus Waſhington gemeldet wird, ließen ſich Präſident Rooſevelt und Staatsſekretär Hull laufend über alle Einzelheiten der Kataſtrophe gengueſtens unter; richten. Handelsminiſter Roper hat den ſtellvertretenden Direktor des Handelsluftfahrtbüros, Schröder, unverzüglich von Waſhington nach Lakehurſt entſandt und im übrigen verſichert, daß er alles in ſeinen Kräften Stehende tun werde, um, wo immer es möglich ſei, zu helfen. Präſident Rooſevelt ſandte von ſeiner Urlaubsreiſe aus ein Telegramm an den Führer und Reichs⸗ kanzler, in dem er dem deutſchen Volk ſein tiefſtes Bei⸗ leid ausdrückt. Ferner richtete der Präſident eine Botſchaft an die amerikaniſche Oeffentlichkeit, in welcher er ſeiner Erſchütterung über die Tragödie des Luftſchiffs„Hinden— burg“ Ausdruck verleiht und den durch das Unglück betrof⸗ fenen Familien der Paſſagiere, Offiziere und Mannſchaften ſeine Teilnahme ausſpricht. In den Rundfunkſendungen trat das vorgeſehene Unter⸗ haltungsprogramm faſt reſtlos hinter den Meldungen über die Kataſtrophe zurück. Brücke nach Südoſteuropa Eröffnung der Breslauer Meſſe 1937. Im feſtlich geſchmückten Remter des Breslauer Rat⸗ hauſes fand die Eröffnung der Breslauer Meſſe 1937 ſtatt, die aus dem traditionellen Landmaſchinenmarkt ſowie aus der Südoſtausſtellung entſtanden iſt und in dieſem Jahr erſtmalig unter der neuen Bezeichnung und in erweiter⸗ ler Form ſtattfindet. 960 Firmen und Verbände ſtellen landwirtſchaftliche Maſchinen aller Art, Zuchtvieh, Bau⸗ ſtoffe und noch viel andere Ausſtellungsgüter zur Schau. Von beſonderer Bedeutung iſt, daß diesmal in der Meſſe auch rund 200 ausländiſche Ausſteller ihre Waren zeigen. Bei der Eröffnungsveranſtaltung hielt Oberpräſident und Gauleiter Joſef Wagner eine Anſprache, in der er betonte, daß die bislang anerkannten Meſſen in Leipzig und Königsberg durch die neue Breslauer Meſſe eine not⸗ wendige Ergänzung erhalten hätten, die dem Wirken des eſamtdeutſchen Meſſeweſens nur zum Vorteil gereichen önne. „Der Breslauer Meſſe war“, ſo führte der Gauleiter aus, „dom Tage ihres Entſtehens an eine ganz eindeutige Aufgabe zugewieſen, die ſie bis zum heutigen Tage in vollſtem Um⸗ fange, allen Stürmen der Jahrzehnte zum Trotz, beibehalten hat. Breslau als Zentrale des Raumes Schleſien iſt auf Grund ſeiner Lage, ſeiner Geſchichte und ſeiner handels⸗ und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Bedeutung der Ort, deſſen Antlitz dem Oſt⸗ und Südoſtraum Europas zugewandt iſt und alle Voraus⸗ ſetzungen in ſich vereinigt, die wirtſchaftspolitiſchen Verbindun⸗ gen des Reiches mit den Staaten und Völkern des ſüdoſt⸗ europäiſchen Gebietes herzuſtellen. Die Breslauer Meſſe iſt ein ſichtbares Zeichen jener Kraft, die dem deutſchen Volk durch den Sieg des Narionalſozialis⸗ mus im Jahre 1933 beſchert wurde und die ihren Grund hat im unbeugſamen Glauben und Lebenswillen, beide murzelnd in der nationalfozialiſtiſchen Idee. 5 51 abſolute Höhe des Handelsverkehrs mit den füdoſt⸗ curopäiſchen Staaten nimmt im Außenhandelsvolumen Deutſchlands zwar noch leinen überragend großen Anteil ein weil die Kaufkraft des ſüdoſteuropäiſchen Raumes noch nichl ausreicht, um in entſcheidendem Ausmaße die hochwertigen Produkte des induſtriellen Deutſchlands aufnehmen zu kön⸗ neu. Dieſe Tatſache deutet aber gleichzeitig Entwicklungs⸗ möglichkeiten an, die dem deutſchen Oſt⸗ und Südoſt⸗ geſchäft bei ſteigender Kaufkraft der Bevölkerung dieſer Län⸗ der gegeben ſind. Und es gibt kein anderes deutſches Wirt⸗ ſehaftsgebiet, das als wichtigerer Vorpoſten die Verbindung mit den europäiſchen Südoſtſtaaten beſſer aufrechtzuerhalten und zu verſtärken vermöchte, als Schleſten. 1934 gingen bei⸗ ſpielsweiſe auf dem Eiſenbahnwege nach Polen aus dem ge⸗ ſamten Deutſchen Reich 221000 Tonnen Güter, davon aus Schleſien allein 146000 Tonnen, nach der Tſchechoflowakei 2200 000 Tonnen, davon aus Schleſien 1127000 Tonnen, nach Jugoflawien, Bulgarien, der Türkei und Griechenland 56 000 Tonnen, davon aus Schleſien 31000 Tonnen. Die Breslauer Meſſe ſoll dieſe Wechſelbeziehungen mit Nachdruck weiter för⸗ 895 und vertiefen. Ueber der Breslauer Meſſe ſoll das Wort ſtehen: „Das Leben iſt ſtärker ais alle Unvernunft,— Deutſch⸗ land glaubt an den Sieg des Lebens!“ Auf ein Grußtelegramm von der Meſſe hat der Füh⸗ rer in einem Danktelegramm geantwortet und den Wunſch ausgeſprochen, daß die Breslauer Meſſe die Ent⸗ wicklung der ſchleſiſchen Wirtſchaft und der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen Deutſchlands zu den ſüdoſteuropäi⸗ ſchen Ländern fördern möge. Aebereinſtimmende Intereſſen Die amtliche Mitteilung über die deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen in Rom. Ueber die deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen der letzten Tage wird von der Agenzia Stefani folgende amt⸗ liche italieniſche Verlautbarung veröffentlicht: eines außenminiſter Freiherr von Neurath hat während ſeines Aufenthalts in Rom mit dem Duce und mit dem Außen⸗ miniſter Grafen Ciano eine Reihe herzlicher Unterredun⸗ gen gehabt, bei denen die großen politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Probleme, die Deutſchland und Italien an⸗ gehen, geprüft worden ſind. 5 Der Gedankenaustauſch gelegentlich dieſer Unter⸗ redungen hat noch einmal die enge Parallelität der Inter eſſen und die Uebereinſtimmung der Abſichten der beiden Länder beſtätigt. Dementſprechend iſt der Wille der beiden Regierungen von neuem bekräftigt worden, in allen gro ⸗ — Nr. 104 urch Erploſion zerſtört ßen Fragen auch weiterhin eine übereinſtimmende Politik auf dem Boden und im Geiſte der im Oktober vergange⸗ nen Jahres in Berlin unterzeichneten italieniſch⸗deutſchen Protokolle zu verfolgen, deren aktive Anwendung für Italien und Deutſchland zur Zufriedenheit ausgefallen iſt und zugleich einen praktiſchen Beitrag für die Sache des Friedens geliefert hat. Dieſe Beſprechungen haben außerdem den beiden Regierungen Gelegenheit gegeben, von neuem ihren kla⸗ ren Willen zu bekräftigen, auch in Zukunft jede Anſtren⸗ gung zu machen, die zu einer umfaſſenderen Zuſammen⸗ arbeit auch mit den anderen Mächten führen könnte und die Europa die weſentlichen Vorausſetzungen für eine größere und ſicherere politiſche und wirtſchaftliche Stabi⸗ lität zu gewährleiſten vermöchte.“ Dunkle Ziele ausgeſchloſſen Erklärungen des Keichsgußenminiſters. Rom, 7. Mai. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hat einem Vertreter der Agenzia Stefani vor ſeiner Rückreiſe nach Berlin folgende Erklärungen abgegeben: „Als altem Freund und Kenner des faſchiſtiſchen Italien iſt es mir eine ganz außerordentliche Freude geweſen, wie⸗ der einmal in die Hauptſtadt des Faſchismus zu kommen, an den mich ſo viele perſönliche Beziehungen und Erinne⸗ rungen binden. Die Aufnahme, die ich in dem impe⸗ rialen Rom fand, hat meine Erwartungen weit übertrof⸗ fen, und ich benutze die willkommene Gelegenheit, auf dem Weg über die Agenzia Stefani der italieniſchen Preſſe, dem italieniſchen Volk und nicht zuletzt ſeinen verantwortlichen Männern den lebhafteſten Dank auszuſprechen für die Art und Weiſe, mit der ſie auch fetzt wieder den Führer und Reichskanzler, das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und mich ſelbſt haben auszeichnen wollen. In der Atmosphäre der Freundſchaft und Sympathſe, in der ich dieſe kurzen römiſchen Tage verbringen konne, habe ich mich perſönlich davon überzeugt. wie ſehr das ge⸗ genſeitige Sichverſtehen unſerer beiden Völker bereits zu einer Tatſache geworden iſt, die für die politiſche Zuſam⸗ menarbeit der beiden Regierungen in der Abwehr gegen Bolſchewismus und Anarchie, die Europa bedrohen, die be⸗ ſten Vorausſetzungen ſchafft. In der Zeit einer neuen Hochflut von Verdächti⸗ gungen gegen Deutſchland wie gegen Italien ſtehe ich licht an zu erklaren: Es wäre ein Glück, wenn die Waffe der Verleumdung begraben würde und die internationale Preſſe ihre wichtige Aufgabe darin ſehen wollte, die Völker einander näherzubringen. Ich weiß mich in dieſer Auffaſ⸗ ſung vollkommen einig mit ſo verantwortungsſtarken Männern wie Muſſolint und Hitler und weiß, daß auch andere Regierungen eine Entgiftung der internatio— nalen Atmoſphäre als unerläßlich erkannt haben, So kann ich mir den Appell der italieniſchen Preſſe ge gen das Ueberhandnehmen einer neuen intereſſierten Kam. pagne gegen Jaljen und Deutſchland nur zu eigen machen und ſie zu der hohen Auffaſſung beglückwünſchen, die ſie in der geiſtigen Kriſe unſerer Tage von ihrer verantwortungs⸗ vollen Aufgabe hat. Ich tue das umſo lebhafter und nach⸗ drücklicher, als die Preſſe unſerer beiden Länder dazu be⸗ rufen iſt, die Uebereinſtimmung der Anſchauungen, die ſich erfreulicherweiſe bei meinen Beſprechungen mit dem ika. lieniſchen Regierungschef und mit ſeinem Außenminiſter von neuem ergeben hat, bei der weileren Enkwicklung der polikiſchen Zuſammenarbeit an der Achſe Rom— Berlin im Inkereſſe Europas wie unſerer beiden Länder katkräftig zu unterſtützen und zu fördern.“ 5 Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hat ferner kurz por ſeiner Abreiſe aus Rom einen Vertreter des„Gior⸗ nale d Italia“ empfangen, dem er erklärte:„Ihr Ehefredak⸗ teur Ga da korrigiert ſehr richtig die erkünſtelten Deu⸗ tungen, die gewiſſe ausländiſche Blätter dem Inhalt und Zweckmeſner Unterredungen in Rom zu geben verſuchen. Solche Verſuche verfälſchen die Tatſachen, ſie ſind aber darüber hinaus als ſehr bedauerlich zu bezeichnen, weil ſie immer neues Mißtrauen und Unruhe ſchaffen und ſo den Intereſſen einer europälſchen Aufbaupolttik ſchaden. Die Linie der deutſch⸗italieniſchen Zuſammenarbeit und ihre Ziele ſind ſo klar, daß es wahrhaft ungerechtfertigt erſcheinen muß, ihr geheime und dunkle Abſichten zuzuſchrei⸗ ben. So kennt auch der deutſch⸗italieniſche Standpunkt in der ſpan iſchen Frage kein anderes Ziel, als das, die geſchichtlichen und kulturellen Güter Europas zu ſchützen und damit das Recht 9 Selhſtbeſtimmung des ſpaniſchen Volkes zu ermöglichen. Irgendwelche verborgenen egoiſti⸗ ſchen Abſichten liegen uns fern. Dieſelben Grundſätze leiten uns in der ſogenannten Donaupolitik, wofür die deutſch⸗öſterreichiſchen Vereinbarungen vom 11. Juli und die Belgrader Abkommen zwiſchen Italien und Jugoſla⸗ wien einen klaren Beweis bilden In der Weſtpakt⸗ frage wird, ſobald die belgiſche Frage geregelt iſt, es dar⸗ auf ankommen, die natürlichen Intereſſen der übrigen be⸗ teiligten Mächte in einer möglichſt klaren und einfachen Form zu vereinen. 5555 Die von mir angedeutete Linie der deulſch⸗ italieniſchen ließt dunkle e Jühlung⸗ Zufammenarbeil, die auf der e der natur- gegebenen Bedingungen in Europa beru Ziele aus, Andererſeits macht ſie eine bau nahme wünſchenswerk und erklärlich.“ Schiff der Freude und des Friedens Feierlicher Stapellauf des neuen Kͤß⸗Oampfers Das neue Groß⸗Hamburg, nach des Führers Willen geſchaffen, feierte ſeinen erſten großen Feſt⸗ und Ehrentag. Zum erſtenmal weilte der Führer in der neuen Hanſe⸗ ſtadt, um dem feierlichen Stapellauf des erſten eigenen KdF.⸗Schiffes auf der Werft von Blohm u. Voß beizu⸗ wohnen und ſo die Bedeutung dieſer ſichtbarſten Bekun⸗ dung deutſchen Friedens⸗ und Aufbauwillens aufs ſtärkſte zu unterſtreichen. Zum erſtenmal in der Geſchichte des Schiffsbaues aller Länder iſt ein Ueberſeeſchiff eigens zu dem Zweck erbaut worden, den Schaffenden der Stirn und der Fauſt eines Volkes Gelegenheit zu geben, auf einzigartigen Ge⸗ meinſchaftsreiſen die Meere der Welt zu befahren und die Schönheiten fremder Geſtade kennenzulernen. Die Hanſeſtadt ſtand ganz im Zeichen des großen Er⸗ eigniſſes. Im Hamburger Hafen war die geſamte Kd F.⸗ Flotte eingetroffen. An der feſtlich geſchmückten Ueberſee⸗ brücke lagen über die Toppen beflaggt in langer Reihe die großen Schiffskörper der„Sierra Cordoba“,„St. Louis“,„Monte Olivio“,„Der Deutſche“,„Stuttgart“ und „Oceana“. Aus allen Gauen des Reiches waren große Urlaubertrupps in Hamburg eingetroffen, mehr als 7000 Volksgenoſſen an der Zahl, die mit der KdF.⸗Flotte aus⸗ reiſen; darunter auch 1000 Hitlerjungen des Gebietes Mittelelbe. Für ſie alle bedeutete dieſer Tag ein großes Ereignis ihres Lebens. Seit den frühen Morgenſtunden fluteten unüberſehbare Menſchenmengen zum Hafen und zu den Straßenzügen, durch die der Führer ſeinen Weg durch die Stadt nahm. Beim Dammtorbahnhof, wo ſtarke Ehrenabteilungen aller Gliederungen der Bewegung, der Wehrmacht und der Polizei aufmarſchiert waren, ſtauten ſich die Maſſen zu vielen Zehntauſenden. In den Straßen, die zu den Landungsbrücken führten, verſchwanden die Häuſerfronten faſt in einem Meer von Fahnen und friſchem Maiengrün. Das modernſte Schiff der Weit Unüberſehbare Kolonnen von Arbeiterurlaubern aus allen Gauen nahmen zu beiden Seiten des neuen KdF.⸗ Schiffes Aufſtellung, um Zeugen der großen Stapellauf⸗ feier zu ſein. Der maſſige Rumpf des neuen Ozeanrieſen ragte hoch empor über Hellinggerüſten und Werftgebäu⸗ den. Grüne Girlanden ſchmückten den Bug des deutſchen Schiffsneubaues, von deſſen Deckoufbauten die Fahnen des Dritten Reiches und der Deutſchen Arbeitsfront und zahl⸗ reiche bunte Wimpel wehten. Das neue Schiff ſtellt mit ſeinen 25 000 Tonnen das fünftgrößte Schiff der deutſchen Handels⸗ flotte dar. Mehr als 200 Meter erſtreckt ſich der elegante Schiffsrumpf, 23¼ Meter mißt es in der Breite, und die Höhe vom Kiel bis zur Maſtſpitze iſt nicht geringer als 56 Meter. Faſt 1500„Kraft durch Freude“⸗Urlauber können in den mit allen modernen und hygie⸗ niſchen Einrichtungen verſehenen Schiffsräumen und Kabinen Aufnahme finden. Alle Errungenſchaften der neuzeitlichen Schiffsbautechnik ſind herangezogen worden, um dieſes Schiff der Freude zu einem wahrhaften Zeugen des neuen Deutſchlands werden zu laſſen. Vor dem Bug des Schiffes war die große und wür⸗ dige Taufkanzel errichtet. Längs des Ankunftsweges des Führers auf dem Werftgelände halten Ehrenabteilungen aller Gliederungen der Bewegung und der Wehrmacht ſo⸗ wie der Werkſcharen der Bauwerft Aufſtellung genommen. Flotte Marſchmuſik von Muſikzügen der Leibſtandarte Adolf Hitler und der Werkſcharen von Blohm u. Voß er⸗ höhten die erwartungsvolle Stimmung der Zehntauſende, unter denen ſich vor allem auch die Gefolgſchaftsmitglieder der Werft mit ihren Angehörigen befanden. Jubelnder Empfang des Führers Bei ſeinem erſten Beſuch, den der Führer dem von ihm geſchaffenen Groß⸗Hamburg abſtattete, bereitete die hamburgiſche Bevölkerung ihm einen überwältigenden Empfang. Als der Sonderzug in die Halle des Dammtor⸗ bahnhofs einfuhr, wurde dem Führer ein begeiſterter Empfang bereitet. Immer wieder brach die Menſchen⸗ menge in Heil⸗Rufe aus. Als Adolf Hitler auf den weiten Platz, den eine unüberſehbare Menſchenmenge umſäumt hielt, eintraf, klang dem Schöpfer Groß⸗Hamburgs ein unbeſchreiblicher Jubel entgegen. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Führer dann die Front des Ehrenſturms der SS.⸗Standarte„Germania“ ab. In Kraftwagen begaben ſich dann der Führer und ſeine Be⸗ gleiter zum Hafen. Zu beiden Seiten der Anfahrtſtraßen hatten die Formationen und die Schuljugend Aufſtellung genommen. Hinter den Abſperrungsketten drängten ſich auch hier wieder Zehntauſende begeiſterter Hamburger Volksgenoſſen, die ihrem Führer in dankbarer Verehrung zujubelten. Adolf Hitler auf der Werft Als der Führer nach ſeiner Triumphfahrt durch die Straßen der Hanſeſtadt an den Landungsbrücken ein⸗ traf, begrüßte ihn auch dort unvorſtellbarer Jubel ſeiner dankbaren Hamburger. In einer Barkaſſe begab ſich der Führer durch den Hafen, in dem zahlreiche Schiffe aller Nationalitäten aus Anlaß des großen Tages geflaggt hatten, hinaus zur Bauwerft. Beim Betreten des Werft⸗ geländes wurde der Führer von dem Betriebsführer, Staatsrat Rudolph Blohm, und Betriebszellenobmann Pauly herzlich willkommen geheißen. Heilrufe brauſten auf, hallten weit über den Platz und brachen ſich donnernd an den hohen Wänden der auf den Helgen liegenden Schiffe. Durch das von vielen Fahnen der Bewegung und der Ehrenformationen gebildete Spalier ſchritt der Führer mit ſeiner Begleitung unter den Klängen des Badenwei⸗ ler Marſches zur Taufkanzel. In Begleitung des Führers befanden ſich Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichs⸗ führer SS. Himmler, der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Dr. Raeder, Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann und der Leiter der Auslandsorgani⸗ ſation, Gauleiter Bohle. Werk der Gemeinſchaftsarbeit Vor Beginn der Feierlichkeiten hielt Direktor Süch⸗ ting einen außerordentlich intereſſanten Vortrag über die Technik des Stapellaufs. Zur Herſtellung des Schiffes wurden bisher rund 9000 Tonnen Stahl und andere Werk⸗ ſtoffe verarbeitet. Der Betriebsführer der Werft Blohm u. Voß, Staats⸗ rat Rudolf Blohm, hielt beim Stapellauf eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: i Jeder, der etwas zum Bau beigetragen hat und noch bei⸗ tragen wird, 110 ſich mit dieſem Schiff auf immer verbun⸗ den und iſt ſtolz auf das Schiff. Es bedeutet eine l Freude, dieſes Werk einer Gemeinſchaftsarbeit wachſen und ſeiner Vollendung entgegengehen zu ſehen. Einen beſonderen Stolz aber empfindet die Bauwerft, daß ihr das Vertrauen entgegengebracht worden iſt, dieſes erſte Ur⸗ lauberſchiff für Kd F. zu bauen, und daß Sie, mein Führer, mit Ihren Gäſten durch Ihre Anweſenheit den Tag des Stapellaufs zu einem unvergeßlichen Ehrentag geſtalten für die Werft, für alle ihre Gefolgſchaftsangehörigen und für die 50000 Menſchen, die als Zuſchauer aus allen Gauen Deutſchlands nach Hamburg gekommen ſind. Ihnen, mein Führer, melde ich im Namen der Werft das Urlaubsſchiff, Baunummer 511, fertig zum Stapellauf. Dr. Ley hält die Taufrede Dann trat Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ans Mikrophon, um die Taufrede beim Stapellauf des erſten eigenen KdFF.⸗Schiffes zu halten. Er führte u. a. aus: „Es iſt etwas unerhört Großes, es iſt einmalig und erſtmalig in der Welt, daß es ein Staat unternimmt, für ſeine Arbeiter ein ſo großes Schiff zu bauen. Nicht alle Käſten nehmen wir Deutſche für unſere Arbeiter, ſondern das Beſte iſt gerade gut genug für unſere deutſchen Arbeiter. Als ich vor kaum vier Jahren den Gedanken Kraft durch Freude verkündete, war das alles ſo neu, daß es ſelbſt bei uns nur wenige gab, die glaubten, man könne dieſe großen Pläne wirklich in die Tat umſetzen. Der Führer gab mir damals den Befehl: „Sorgen Sie dafür, daß der deutſche Arbeiter ſeinen Urlaub bekommt, damit er ſeine Nerven behält. Denn ich lönnte tun und laſſen, was ich wollte, es wäre zwecklos, wenn das deutſche Volk ſeine Nerven nicht in Ordnung hätte. Es kommt darauf an, daß das deutſche Volk, die deutſchen Maſſen, der deutſche Arbeiter ſtark genug ſind, um meine Gedanken zu begreifen.“ Dr. Ley dankte dann allen den Männern, die an dem gewaltigen Werke mithalfen.„Was damals noch nebel⸗ haft war“, ſo fuhr er fort,„iſt heute Gemeingut der Deut⸗ ſchen geworden, und das iſt der Beweis für die Richtigkeit des„Kraft durch Freude⸗Werkes. Der Arbeiter hat Jahr⸗ zehnte vorher gerungen um ſeine Heimat und um die An⸗ erkennung ſeiner Ehre. Er wollte gleichberechtigter Staats⸗ bürger in Deutſchland ſein. Nun ſah er in Kraft durch Freude dieſe Sehnſucht Wahrheit werden.„Kraft durch Freude iſt kein Vergnügungsverein. Und wenn manche Reaktionäre glaubten, daß die Deutſche Arbeitsfront durch ihre Kraft durch Freude ⸗Arbeit ſich von den übrigen großen ſozialen Aufgaben ablenken laſſen werde, ſo iſt das eine entſchiedene Täuſchung. Wir haben, während wir „Kraft durch Freude“ aufbauten, unſere übrigen ſozialen Ziele nicht vernachläſſigt.“ Unter minutenlangen Beifallsſtürmen erklärte Dr. Ley:„Kraft durch Freude iſt wohl der volkstümlichſte und kürzeſte Ausdruck für das Wollen des neuen Deutſchlands. Wir wollen leben nicht der Freude wegen, ſondern wir wollen aus der Freude Kraft ſchöpfen, um dafür zu ſor⸗ gen, daß Deutſchland ewig ſei. Wenn wir an die Ewigkeit Deutſchlands glauben, dann bejahen wir damit auch das diesſeitige Leben mit allen ſeinen Freuden und Sorgen. Wir wollen dem ganzen deutſchen Volke die Kraft geben, ſeine Sorgen zu meiſtern. Wir kapitulieren im neuen Deutſchland niemals wieder.(Minutenlange Beifalls⸗ ſtürme.) Mein Führer! Sie führen unſer Volk zum Schönen. Sie geben ihm einen Lebensſtil und eine innerliche und äußerliche Lebenshaltung, die auf das Schöne hinzielt. Sie geben unſerem Volk ſchöne Autobahnen, große und ſchöne Ba rg, in München und bald auch hier i a. Das Hüne iſt eg. das uns heute he⸗ n Hambura 3 Schöne t. das 1 ſeeit. Wir wonen, daß jeder ſtart und geſund wird, denn 7 4 11 iin uten in Nürnb Bei dieſen Worten Dr. Leys brachen die Maſſen in minutenlange Beifalls⸗ und Jubelſtürme aus. Zum Schluß dankte der Reichsorganiſationsleiter der Werft von Blohm u. Voß und allen Arbeitern, die an dem ſtol⸗ zen Neubau mitgewirkt haben. Den Dank aller an den Führer brachte Dr. Ley mit einem Sieg⸗Heil auf Adolf Hitler zum Ausdruck, das die Maſſen begeiſtert aufnahmen. „Wilhelm Guſtloff“ Wieder ſchallt, als Dr. Ley geendet hat, das Siegheil dem Führer als machtvolles Bekenntnis entgegen. Wäh⸗ rend der letzten Worte Dr. Leys ſind am Bug des Schiffes die bislang verdeckten Namensſchilder ſichtbar geworden, und der Name Wilhelm Guſtloff, des großen und mutigen nationalſozialiſtiſchen Vorkämpfers unter den Auslandsdeutſchen, leuchtet in großen Lettern auf. Dann donnert der Startſchuß über den Platz. Als nun die Witwe des ermordeten Landesgruppenleiters den Taufakt mit den Worten „Ich taufe dich auf den Namen Wilhelm Guſtloff“ vollzieht, vereint ſich das Klirren der am Bug des ſtolzen Schiffes zerſplitternden Flaſche mit dem begeiſterten Jubel der feſtlich geſtimmten Menge. Glatt und reibungslos löſt ſich dann der mächtige Schiffsrumpf von ſeinen Halte⸗ vorrichtungen und gleitet unter den Klängen der Lieder der Nation und den immer wieder aufhallenden Heilrufen in ſein Element. Von der Taufkanzel grüßen der Führer und ſeine Begleitung mit erhobener Rechten das erſte eigene Schiff der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Dann verläßt der Führer, von dem Dank und der Verehrung aller getragen, die Werft, um ſich quer durch den Hafen zum Aviſo„Grille“, der vor den Landungs⸗ brücken liegt, zu begeben und hier die Vorbeifahrt der ausfahrenden„Kraft durch Freude“⸗Flotte abzunehmen. Parade der KödF.⸗Flotte vor dem Führer In unmittelbarer Nähe von den Landungsbrücken liegt die Flotte der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Sämtliche ſechs Schiffe haben über die Toppen geflaggt. Die glücklichen Menſchen, die mit dieſen Schif⸗ fen hinausfahren, ſind bereits an Bord gegangen. Um 13.30 Uhr werden die Schiffe, die die Elbe beleben, durch Signale angewieſen, die Fahrrinne frei zu machen. Als erſtes Schiff der KdF.⸗Flotte löſt die„Sierra Cordoba“ die Anker. Auf dem Achterdeck der„Grille“ hat inzwiſchen der Führer zur Abnahme der Vorbeifahrt Aufſtellung genommen. Neben ihm ſtehen Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Generaladmiral Dr. e. h. Raeder ſowie die übrigen Ehrengäſte. 5 Langſam zieht der weiße Rumpf der„Sierra Cordoba“ an dem Führerſchiff vorbei. An Bord wird der Badenweiler Marſch geſpielt. Hell und freudig er⸗ klingen die Heilrufe der tauſend Fahrgäſte zu dem Führer hinüber. Der Führer dankt mit erhobenem rechten Arm für den einzigartigen Jubel. Als zweiter Dampfer folgt die„St. Louis“. Die Heilrufe wollen kein Ende neh⸗ men. Noch viermal wiederholt ſich das herrliche Schau⸗ ſpiel. Auf der„Monte Olivia“ hatten mehrere Mit⸗ glieder der Beſatzung ſogar die Spitze des Schornſteinz erklommen, um die Möglichkeit zu haben, den Führer zu grüßen. Auf dem prächtigen Dampfer„Der Deutſ ch e⸗ auf deſſen Decks 1000 Hitlerjungen in muſtergültiger Ord⸗ nung angetreten ſind, ertönen Sprechchöre:„Führer, wir danken dir!“ Es folgt die„Stuttgart“ und als letztes die„Ozeana“. Immer aufs neue wiederholt ſich der einzigartige Jubel, der Gruß und Dank an den Führer. Länger als 30 Minuten dauert die Vorbeifahrt der ſtolzen Flotte. 6500 Volksgenoſſen, Männer und Frauen aus den Fabriken, Werkſtätten und Kontoren fahren mit dieſen Dampfern hinaus in die norwegiſchen Fjorde und legen Zeugnis ab vom Sozialismus der Tat, der in Deutſchland ein ſolches herrliches Werk geſchaffen hat. Ribbentrop bei Eden Gegen kendenziöſe engliſche Preſſeberichte. London, 7. Mai. Amklich wird mitgeteilt:„Im Juſammenhang mit der Verlautbarung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes uchte der deulſche Botſchafter von Ribbenkrop den engliſchen Außzen⸗ miniſter Eden auf und lenkte deſſen Aufmerkſamkeit auf die Berichterſtattung in gewiſſen engliſchen Zeitungen über die Sitzung des Haupkausſchuſſes des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes, die, wie er feſtſtellte, gänzlich unrichtig und irre⸗ führend ſei. Der Botſchafter würdigte die korrekte Haltung, die Lord Plymouth damit eingenommen hat, daß er dieſe Behaup⸗ tungen in der neuen Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuf⸗ ſes richtigſtellte, und wies erneut darauf hin, daß die Be⸗ hauptungen über den Mangel einer deutſchen Bereitſchaft, einen Appell zur Verhinderung des Bombenabwurfes auf offene Städte in Spanien zu unterſtützen, frei erfunden ſeien. Wie verlautet, wies Eden auf die Erklärung hin, die Lord Plymouth im Nichteinmiſchungsausſchuß abgege⸗ ben hat und der er auf Grund der ihm berichteten Tat⸗ ſachen völlig zuſtimme.“ . Wie DRB hierzu ergänzend hört, lenkte Botſchafter v. Ribbentrop bei ſeinem Beſuch beim engliſchen Außenmi⸗ niſter des weiteren die Aufmerkſamkeit auf die falſchen und tendenziöſen Behauptungen, die von gewiſſen Teilen der britiſchen Preſſe und im Unterhaus über die angebliche Zerſtörung der ſpaniſchen Stadt Guernica aufgeſtellt worden ſind. Demgegenüber verwies der Botſchafter auf die Berichte anderer ausländiſcher Agenturen und Zeitun⸗ gen, die auf den Ausſagen von Augenzeugen beruhen und mit dem Ergebnis deutſcher Nachfragen übereinſtimmen, wonach die Stadt Guernica von den Bolſchewiſten in Brand geſteckt worden iſt. Der Botſchafter gab ſeinem ſtarken Befremden über die obenerwähnke falſche und kendenziöſe Berichterſtattung Aus⸗ druck, die, wie er erklärte, nokwendigerweiſe höchſt be⸗ 10982 Auswirkungen haben müßte, falls ſie forkgeſetzt würde. Chronik des Tages Aus Anlaß der Vollendung des Rügendammes und nach Fertigſtellung und Inbetriebnahme der Rügendammſtraße fin⸗ det am 13. Mai in Stralſund eine Feier ſtatt. Der Reichsſender Köln überträgt auf alle Reichsſender— ohne Deutſchlandſender— am 8. Mai aus Düſſeldorf die Er⸗ oöffnungsfeier der Reichsausſtellung„Schaffendes Volk“. Es ſpricht Miniſterpräſident Generaloberſt Göring. Bombenanſchlag im D⸗Zug Ein Toter, fünf Verletzte. Paris, 7. Mai. Im Schnellzug Bordeaux—Marſeille er⸗ eignete ſich eine Exploſion. Auf Grund der Unterſuchungen nimmt man als Urſache einen Bombenanſchlag an. In der Nähe der Exploſionsſtelle wurde ein Teil einer Röhre ge⸗ funden, die als Behälter für Exploſionsſtoff benutzt und wahrſcheinlich in einem Abteil des in Brand geratenen Wagens angebracht war. Das Exploſionsunglück hat ein Menſchenleben gefordert. Fünf Perſonen ſind mit mehr oder weniger ſchweren Ver⸗ letzungen in das Krankenhaus von Arles eingeliefert wor⸗ den. Anarchiſten rebellieren gegen die bolſchewiſtiſchen Gewalt⸗ haber.— Hilferuf des franzöſiſchen Konſuls. Der ſchon ſeit Monaten dauernde Machtkampf der miteinander rivaliſierenden Gruppen in Katalonien hat jetzt zu blutigen Auseinanderſetzungen geführt. Nach den letzten Meldungen haben ſich die Anarchiſten gegen die bol⸗ ſchewiſtiſch⸗ſozialiſtiſchen Generalidad offen empört und die Macht an ſich zu reißen verſucht. Der„Präſident“ der Generalidad Companys ſoll bereits den Belagerungs⸗ zuſtand über Barcelona verhängt haben, nachdem es zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen Anarchiſten und den katalaniſch⸗bolſchewiſtiſchen Milizen gekommen war. Entgegen der Verlautbarung der ſpaniſchen bolſche⸗ wiſtiſchen„Botſchaft“ in Paris, wonach der anarchiſtiſche Aufſtand bereits ſiegreich unterdrückt ſei, meldet der „Jour“, daß man in gewiſſen ſpaniſchen Kreiſen ir Paris weniger optimiſtiſch geweſen ſei. Die Lage werde als äußerſternſt beurteilt, denn die Anarchiſten ſtell⸗ ten die am beſten organiſierte politiſche Partei Kata⸗ loniens dar. Katalaniſcher Bolſchewiſtenhäuptling getötet London, 7. Mai. Wie Reuter aus Barcelona meldet, iſt während der Straßenkämpfe ein Mitglied des neuen kata⸗ laniſchen Bolſchewiſtenvorſtandes namens Antonio Seſe ſetötet worden. Bereits kurz nach Ausbruch der Straßen⸗ ämpfe ſind, ſo meldet Reuter weiter, mindeſtens 50 Per⸗ ſonen gefallen, während die Zahl der Verwundeten„ſehr hoch“ war. Bolſchewiſtiſcher Flugzeugüber fall Auf die offene Stadt Valladolid. San Sebaſtian, 6. Mai. Aus Salamanca wird gemeldet, daß drei bolſchewiſtiſche Flugzeuge einen Angriff auf die offene Stadt Valladolid unternommen und ſie bombardierk haben. Jahlreichs Bombenabwürfe köteten eine große S000 von Zivilper⸗ ſonen und verurſachten bedeukenden Sachſchaden. a Die Bolſchewiſten hatten das unſichtige Wetter ausge⸗ nutzt, um das offene, mehrere hundert Kilometer von der Front entfernt liegende Valladolid anzugreifen. Beſonders viele Frauen und Kinder fielen dieſem Ueber⸗ fall zum Opfer. Bisher wurden 65 Tote und 115 Ver⸗ wundete feſtgeſtellt. 5 4 4 eee ren 1e AA 14 Eee a A. rere eee Badiſche Chronik Se delberg.(S ch w urgerichtstagung.) Die Heute beginnende Schwurgerichtstagung bringt vier Anklage⸗ fälle zur Verhandlung, nämlich: Georg Schatz aus Neckar⸗ gemünd wegen Meineids; Anna Scheihle aus Aglaſterhauſen wegen Kindestötung; Antonie Wipfler aus Mühlhausen we⸗ gen gewerbsmäßiger Abtreibung; Bruno Walter Würmlin aus Freiburg wegen Meineids. UI Heidelberg.(Der Tod im Glühofen.) Die amt⸗ lichen Unterſuchungen haben im Benehmen mit dem Landes⸗ gewerbeamt ergeben, daß bei dem ſchweren Unglück in der Nagelfabrik und Drahtverzinnerei von Helmreich u. Co. in Wieblingen ein Verſchulden der Firma nicht vorliegt, ſo daß mur ein unvorhergeſehener beſonders verhängnisvoller Am⸗ ſtand den Tod des als gewiſſenhaft und pflichtgetreu bekann⸗ den Arbeiters Franz Kraus verſchuldet haben kann. Ii Königshofen.(Oeffentliche Belobigung.) Der 66jährige frühere Bahnarbeiter Johann Diez rettete im Februar d. J. ein Kind vom Tode des Ertrinkens. Er ſelbſt geriet dabei in Lebensgefahr. Für dieſe wackere Tat wurde Dem Lebensretter jetzt vom Landeskommiſſär eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen. U Waldkatzenbkah.(Diamantene Hochzeit.) Die⸗ ſer Tage konnte das Ehepaar Johann Jakob Kirſchenlohr, Landwirt, und Roſina, geb. Reibel, das ſeltene Feſt der Dia⸗ mantenen Hochzeit feiern. Das Ehepaar iſt 84 bezw. 87 Jahre Alt. Die Jubilarin war 45 Jahre Hebamme in der Ge⸗ meinde. () Bruchſal.(Fahrradmarder zu Zuchthaus verurteilt.) Ein unverbeſſerlicher Fahrraddieb ſtand in der Perſon des 24 jährigen Robert Weis aus Heidelsheim wor dem Richter. Er erhielt unter Einſchluß einer einjährigen Wefängnisſtrafe neuerdings ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. Lahr.(Bei der Schwarzfahrt tödlich ver⸗ unglückt.) Am 1. Mai unternahmen in Kürzell zwei junge Leute unberechtigt eine Fahrt mit einem Motorrad. Auf der Kreisſtraße von Ichenheim nach Meiſenheim ſtieß das Motor⸗ rad gegen den Anker eines Telegrafenmaſtes. Der Motorrad⸗ fahrer, der des Fahrens nicht kundig war, erlitt einen Schä⸗ delbruch, dem er nun im Bezirkskrankenhaus Lahr erlag. Hundertjährige Betriebe. Waghäuſel. Bei dem Betriebsappell der Zuckerfabrik anläßlich des Tages der Nationalen Arbeit warf der Be⸗ kriebsführer, Pg. Brendel, einen Rückblick auf den Werdegang der Fabrik ſeit der Gründung vor hundert Jahren. Die Hun⸗ dertjahrfeier ſoll in aller Stille begangen werden. Die fonſt dafür aufzuwendenden Geldmittel ſollen der Gefolgſchaft und den Altpenſionären zugutekommen. Hornberg. Die hieſige Firma Steingutfabrik Schwarz⸗ A GmbH. konnte auf ein 120jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Ihringen(Kaiſerſtuhl).(Badens größter Win⸗ zerkeller.) Die hieſige Winzergenoſſenſchaft hat mit einem Kostenaufwand von 150000 Mark ihren Winzerkeller erwei⸗ tert, der damit der größte badiſche Winzerkeller geworden iſt und etwa 15 000 Hektoliter zu faſſen vermag. Zur Ein⸗ weihung fand ein großes Winzerfeſt ſtatt, das aus allen Weinorten des Kaiſerſtuhls und auch aus Freiburg ſehr ſtark beſucht war. * Zwei Perſonen vom Glitz erſchlagen Freiburg, 7. Mai. Ein Gewitter forderte in Föhren⸗ Dach ein Todesopfer. Der 82 Jahre alte Gregor Schätzle Aus Oberlinach wurde im Walde von dem Unwetter über⸗ raſcht und ſuchte unter einem Baume Schutz Dabei wurde er von einem Blitzſtrahl, der in einen danebenſtehenden Baum einſchlug, getroffen und war ſofort tot.— Ein wei⸗ teres Todesopfer forderte das Gewitter in Sai g. Während der Schuhmacher Franz Eiſele zwei Kühe in den Stall ver⸗ bringen wollte, kam er mit der elektriſchen Stalllampe in dem Augenblick in Berührung, als der Blitz einſchlug. Eiſele wurde auf der Stelle getöetet. Netzkarten für den Bodenſee⸗Dampferverkehr. 8 Im Bodenſeeverkehr werden jetzt für alle fahrplanmä⸗ ßigen Schiffe des Ober⸗ und des Ueberlingerſees Netzkarten mit ſiebentägiger Geltungsdauer ausgegeben. Sie koſten 12 Mark; für Kinder ſind Netzbeikarten zum halben Preiſe erhältlich. Auf Unterſee und Rhein gewähren die Deutſche Reichsbahn und die Schweizeriſche Schiffahrtsgeſellſchaft den Reiſenden mit Netzkarten eine Fahrpreisermäßigung von 50 v. H. Das Schwetzinger Schloßtheater Es gibt in Deutſchland zwei Rokoko⸗Theater, die ihren alten Zauber über die Jahrhunderte hinweg ſich zu erhalten wußten und auch wegen ihrer reichen, ſtolzen Geſchichte Sehens⸗ würdigkeiten erſten Ranges ſind: Schwetzingen und Bayreuth. Wie ſchon früher das Bayreuther Rokoko⸗Theater, ſoll nun auch das Schwetzinger Schloß⸗Theater wieder zu künſtleriſchem Leben erweckt werden. Es wird ſo wiederher⸗ geſtellt, wie es einſt in den Glanzzeiten Karl Theodors war, unter Beibehaltung all der hier ſo wunderbar zuſammentref⸗ fenden günſtigſten Bedingungen für die Akuſtik, nur daß den neuzeitlich ſtrengen Feuerpolizei⸗Vorſchriften Genüge geſchieht und Heizung und Bühnenbeleuchtung natürlich auch ihre neueſten Errungenſchaften zur Geltung bringen werden. Denn wir können uns nicht mehr mit Unſchlittkerzen und Oellampen zufrieden geben, die zudem zu Tauſenden eingeſetzt werden mußten, um jene Märchenbeleuchtung hervorzuzaubern, mit der Kar! Theodor ſeine zahlloſen Gäſte in den Jahren 1752 bis 1778 hier entzückte. Die Bühne hat eine Tiefe von 35 m, iſt ſomit die mäch⸗ tigſte damaliger Hofbühnen geweſen und kann auch heute noch den Vergleich mit den gewaltigſten Theatern der Weltſtädte in dieſem Punkte aufnehmen. Die Bühnenmaſchinerie unter, über und ſeitwärts der Bühne iſt in ihrer geſchichtlich ge⸗ treuen Art vollſtändig erhalten geblieben und eine Sehens⸗ würdigkeit für alle, die Sinn für Theatergeſchichte haben. Das Logenhaus mit beiden ſchön geſchweiften und zart an⸗ ſteigenden Logen, deren Brüſtungen lyraartig gezeichnet ſind, iſt ganz aus akuſtiſch ſehr gutem Holz, das gewiß durch ſein Alter nur gewonnen hat und— gleich dem Reſonanz⸗Raum einer koſtbaren alten Meiſtergeige— jeden leiſeſten Ton wun⸗ derbar weitergibt. In dieſem Raum ſchaltete ſeit 1753 der vielgerühmte Hofkapellmeiſter Ignaz Holzbauer, der hier faſt alle ſeine Opern uraufführte, dazu Opern von Pergoleſe, Haſſe, Johann Thriſtian Bach, Galuppi, Gluck, Jommelli, Traetta und Salieri. Zu gern hätte auch der 20fährige Mozart hier eine eigene Oper komponiert und herausgebracht. Leider gab ihm Karl Theodor nicht den lange erwarteten Auftrag hierzu.— Den herrlichen Theaterbau von Pigage(1752) läßt nun das badiſche Ministerium 1 090 1 5 e 1937 wohl hie m. 2 die Beſucher r Ueberraſchendes erwarten Aus den Nachbargauen Offenbach. Wegen ſchweren Betrugs verur⸗ teilt.) Der 53jährige Adolf Förder aus Offenbach wurde von der Großen Strafkammer Darmſtadt wegen ſchweren Betrugs zu 15 Monaten Zuchthaus und 2 Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. Er hatte ſich als Amtswalter der NSV trotz grundſätzlichen Verbots, von Juden Spenden anzunehmen, etwa drei Jahre lang von einem Juden monatlich 20 Mark geben laſſen, dafür im Namen der NSW quittiert, das Geld Mißbrauch d e la Gericht e dieſen groben N uch der Amtswaltereigenſchaft dadurch, daß es über die Mindeſtſtrafe 1 1 2. Dienheim.(Kind vom Laſtauto totgefahren Aus der Paterhofſtraße kommend lief das fünfſahrige Töch terchen des Sattlers Valentin Jugenheimer, ohne erſt zu prüfen, ob die Fahrbahn frei ſei, über die Hauptſtraße un⸗ mittelbar vor einen Laſtwagen. Obwohl deſſen Fahrer auf kürzeſte Entfernung bremſte, wurde das Kind doch vom Vorderrad überfahren und war bei der Eeilieferung ins Mainzer Krankenhaus bereits tot. i Oduterbach.(Mit heißem Teer überſchüttet.) Bei einem im Wald von Freienſteinau gelegenen Jagd⸗ haus eines Frankfurter Jagdpächters ereignete ſich ein ſchwerer Arbeitsunfall. Mehrere Arbeiter waren mit dem Teeren des Daches beſchäftigt, als das Gerüſt plötzlich ein⸗ ſtürzte und die Männer unter ſich begrub. Dabei ergoß ſich einem Arbeiter der heiße flüſſige Teer über Kopf und Hals, ſo daß er ſchwere Brandwunden erlitt. — Ludwigsburg.(Mit der brennenden Ziga⸗ rette. eingeſchlafen.) In einer Fuhrhalterei in der Friedrichſtraße war ein junger Man mit der brennenden Zigarette eingeſchlafen. Sein Schlaf war ſo feſt, daß er ruhig fortſchlief, ſelbſt als das Bett Feuer gefangen und das Zimmer mit Rauch gefüllt war. Es hielt ſchwer, den jungen Mann aus ſeinem gefährlichen Schlaf zu wecken. — Zwiefalten, Kreis Münſingen.(Tod bei der Ar⸗ beit.) In Bach wurde der 19jährige Paul Rapp bei der Arbeit von einem Sattelſchlepper angefahren. Er wurde mit ſolcher Gewalt gegen einen Randſtein geſchleudert, daß er tot liegen blieb. — Metzingen, Kreis Urach(Aus der Kurve gegen eine Mauer gefahren.) Als ein Motorradfahrer aus Auingen mit großer Geſchwindigkeit die Kurve kurz vor dem Durchlaß in der Uracherſtraße nehmen wollte, ver⸗ lor er die Herrſchaft über das Fahrzeug und fuhr auf die rechte Mauerecke des Durchlaſſes auf. Bei dem Sturz erlitt er einen ſchweren Schädelbruch. zi Hoch klingt das Lied vom braven Mann. Auf der Landſtraße Laufen— Breitenbach bei Baſel brannte das kleine Bauernanweſen der Familie Biel in einer der letz⸗ ten Nächte vollſtändig nieder. Da die Treppe in dem größ⸗ tenteils aus Holz errichteten Wohnhaus in Flammen ſtand, waren die ſechs Kinder der Familie Biel in höchſter Le⸗ bensgefahr. In Ermangelung einer Leiter kletterte der Knecht Camille Villard vom nahen Fichtenhofe an einer Stange am Haufe in die Höhe und holte buchſtäblich ſämt⸗ liche ſechs Kinder nach und nach aus den Flammen her⸗ aus. Das letztgerettete Kind wies ſchon empfindliche Brand⸗ wunden auf und mußte ſofort ins Spital verbracht wer⸗ den. Auch der heldenmütige Retter hat Brandwunden davongetragen. zibb Fünf Scheunen niedergebrannt. In Bergrheinfeld (Mainfronken) brach ein Feuer aus, das ſich auf die Scheunen der Landwirte Ziegler, Lederer, Banz und Horn ſowie des Arbeiters Schluz übertrug. Die fünf Scheunen waren eng aneinandergebaut und wurden ein Raub der Flammen. Die Brandgeſchädigten ſind meiſt unbemittelte Leute. 9 ter über her Moſel Der Ort S ich einen Meter hoch überflutet. Ueber dem 9 rücken zwiſchen Kordel, Föhren und Schweich ging ein ſchweres Unwetter nieder. Wolkenbruch⸗ artig ſtrömte der Regen nieder, der ſich bald in ſtarke Hagelſchloßen verwandelte, die an den in Blüte ſtehenden Obſtbäumen erheblichen Schaden anrichteten. Die von den Bergen ſtürzenden Waſſerfluten ſetzten den Ort Schweich über einen Meter unter Waſſer, ſo daß die Bewohner in die oberen Stockwerke ihrer Häuſer flüch⸗ ten mußten. Die Hauptverkehrsſtraße Koblenz— Trier, die über Schweich führt, n e für jeden Verkehr geſperrt werden. 3 Schlammſe Aus dem Gerichtsſaal Ein„barmherziger“ Bruder An ſchwachſinnigen Pfleglingen vergangen. In der grauenerregenden Reihe von Verfahren vor der Großen Strafkammer in Koblenz wurde die Verhand⸗ lung gegen den 21 jährigen„Barmherzigen Bruder Friedrich Weber, genannt durchgeführt. Der Angeklagte trat 1934 der Genoſſenſchaſt der Barmherzigen Brüder in Montabaur bei, wo er dann als Krankenpfleger ausgebildet wurde. Er iſt ange⸗ klagt, mit den ſchwachſinnigen Pfleglingen widernatürliche Unzucht begangen zu haben Zu der Verhandlung waren 16 Zeugen geladen. Trotz der belaſtenden Ausſagen der Pfleglinge und trotz ſeines bei der Vorunterſuchung abgelegten teilweiſen Ge. een verſuchte der A in der langwierigen erhandlung, die das für ſolche Prozeſſe leider übliche ab⸗ ſtoßende Bild zeigte, jede Schuld hartnäckig in Abrede zu ſtellen. In ſeiner Anklagerede wies der Staatsan- walt insbeſondere auf den merkwürdigen Umſtand hin, daß lediglich von den Barmherzigen Brüdern von Monta⸗ baur die Ableugnungstaktik angewandt werde. Das Urteil lautete in fünf Fällen auf eine Geſamtge⸗ fängnisſtrafe von zwei Jahren. In der Begründung gab der Vorſitzende der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Straf⸗ kammer es für möglich halte, daß hinter dem Leugnen des Angeklagten noch andere Gründe ſtünden.(9 * Kooperator vergeht ſich an Schüler. s München, 7. Mai. Die Große Strafkammer verurteilte den 32 Jahre alten Koopergtor Johannes Schwarzmann wegen zweier Verbrechen wider die Sittlichkeit und wegen ſechs Vergehen der fortgeſetzten Beleidigung zu zwei Jah ren Gefängnis. In den beiden erſten Fällen hatte er ſich an Burſchen unter 14 Jahren vergangen. Als beſonders abſcheulich bezeichnete der Sto! walt den Fall eines Jungen, den Schwarzmann als Hilfsprieſter in Haimhau⸗ 15 ei Dachau kennengelernt hatte und der in ihm ſeinen isherigen Religionslehrer ſehen mußte. Bruder Lorgius, Lalcale Nuudocliaù Der geſtrige Himmelfahrtstag, der von jeher für die Wandersleute und Turnvereine als Ausflugstag gilt, war ein herrlicher Maientag. Schon in den frühen Morgenſtunden machte ſich ein Heer von Aus⸗ flüglern auf den Weg. Den Hauptanteil hatten wohl die Radfahrer; aber auch Kraftfahrzeuge aller Art und die vollbeſetzte O. E. G. hatten das Ziel nach der Bergſtraße oder die ſchöne Pfalz. Es war ein Wandertag erſter Ord⸗ nung und auch ſonſt machte ſich ein überaus ſtarker Reiſe⸗ verkehr bemerkbar. Die hieſigen beiden Turnvereine machten geſtern ihre Vereinsausflüge. Der Turnerbund„Jahn“ hatte ſich eine Haardtwanderung gewählt mit dem Endziel Wachenheim, wo man bei einem gemütlichen Beiſammenſein einen guten Pfälzer Tropfen koſtete. Der Turnverein hatte das rei⸗ zende Schriesheimer Tal und die anſchließenden Höhen als Wanderziel gewählt, um die Schönheiten der engeren Heimat kennen zu lernen. Die Fußballer waren im heſſiſchen Bür⸗ ſtadt, um dort ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Auf dem Lande waren geſtern überall die üblichen Flurprozeſſionen, die hinauswallten in Felder und Fluren, um den Segen des Himmels herabzuflehen. 8 Arbeitsjubilaum. Sein 25 jahriges Arbeitsjubiläum bei der Deutſchen Reichsbahn kann heute der Rangierer Herr Philipp Hirſch, Bonndorferſtraße, begehen. Dem Jubilar unſere herzlichen Glückwünſche. 2 Ilvesheim(Standesamtl. Eintragungen vom April). Geburten: Am 5. April, Anton Weter, Schuh⸗ macher und deſſen Ehefrau Elſa geb. Raufelder einen Sohn Klaus.— Am 5. April, Johann Herre, Bauarbeiter und deſſen Ehefrau Barbara geb. Gärtner eine Tochter Elſa.— Eheſchließungen: Am 2. April, Peter Joachim, Maurer und Klara Margaretha Bühler, Kontoriſtin.— Sterbefälle. Am 16. April, Katharina Joachim geb. Feuer⸗ ſtein, Witwe des Landwirts Konrad Joachim, 81 Jahre alt. 2 AUnachtſame Fußgänger. Auf der Straße zwiſchen P 1 und 2 wurde ein vierfähriges Kind von einem Liefer⸗ kraftwagen angefahren und zu Boden geworfen, wobei es eine Kopfverletzung davontrug. Nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen trifft den Führer des Lieferkraftwagens keine Schuld an dem Unfall.— Gegen 19.15 Uhr wurde eine ältere Frau von einem Kraftrad angefahren und zu Boden geſchleudert. Die Frau, die eine Gehirnerſchütterung erlitt wurde nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. 8 Höhenwanderung des Turnverein 98. Der geſtrige Himmelfahrtstag war ein Tag wie ge⸗ ſchaffen zu einer Wanderung in die eben neu erwachte Natur. So kam die große Zahl der Wanderfreunde, die ſich geſtern früh an der Turnhalle des Tv. 98 einfanden, voll auf ihre Rechnung. Mit friſchem Sang gings nach kurzer Bahnfahrt von Ladenburg aus ins Schriesheimertal, dann auf ſchmalen Pfaden über ſteile Höhen, durch den in zartem Grün prangenden Laubwald und über den Eichelberg nach der Jugendherberge Kohlhof. Nach ergiebiger Raft und frohem Spiel ging es von da über Schriesheimer Hof und Weißenſtein, Heiligenberg mit Thingſtätte nach dem Endpunkt der Wanderung, Heidelberg. Reizende Bilder bot dieſe Höhenwanderung. Ragten dort die Kuppen des Melibokus, der Tromm, Neunkircher Höhe, des Katzenbuckels aus dem grünen Meer der Wal⸗ dungen, ſo hatte man vom heiligen Berg aus den herrlichen Blick nach der fruchtbaren Rheinebene, das ſilberhelle Band des Rheines und dahinter die Kette der Berge des Pfälzer Landes. Alles ſo recht geeignet, die Schönheiten unſerer engeren Heimat vor unſeren Augen erſtehen zu laſſen und Verſtändnis dafür zu erwecken. Als die O. E. G. alle wohlbehalten nach Hauſe brachte, war ein ſchöner und erlebnisreicher Tag mit Befriedigung zu Ende gegangen, an dem man ſich gerne erinnern wird. — Vom Frühaufſtehen. Die Tage ſind wieder lang und das helle Morgenlicht lädt zum Aufſtehen zu einer Tages⸗ zeit ein, zu der man im Winter noch nicht gewohnt war, das warme Lager zu verlaſſen. Ausſchlafen muß der Menſch auf alle Fälle. Aber ein Morgenſpaziergang iſt ein Genuß. Man fühlt die würzige Friſche und Reinheit der Morgenluft. Frühaufſtehen ift zu dieſer Jahreszeit ein Gewinn an Körper und Geiſt Lieber lege man ſich abends etwas eher zur Ruhe, um dem Körper den nötigen Schlaf zu ſichern. Es iſt natürlich nicht nötig, daß man ſogleich kann Stunden früher aufſteht als gewöhnlich, aber man ann ſich allmählich an das Frühaufſtehen gewöhnen. Reichsbeſte der Deutſchen Studentenſchaft. ) Karisruhe. Die Schülerinnen des Hauswirtſchaftsleh⸗ rerinnenſeminars des Deutſchen Roten Kreuzes, Badiſcher Frauenverein— Landesverein Karlsruhe— haben ſich als Zugehörige der Deutſchen Fachſchulſtudentenſchaft mit der Ge⸗ meinſchaftsarbeit„Einheimiſcher Obſt⸗ und Gemüſebau im e Baden und die neuzeitliche Ernährung“ beteiligt. Die Wettkampfgruppe iſt aus dieſem Wettkampf als Reichs⸗ beſte hervorgegangen. 5* 5 Auslandsdeutſche Lehrlinge bei deutſchen Handwerks⸗ meiſtern. Das Deutſche Handwerk in der DAF. hat es ſich zur Aufgabe gemacht, wie im vergangenen Jahr, die Söhne von Reichsdeutſchen aus dem Ausland in Deutſchland bei Hand⸗ werksmeiſtern unterzubringen und ſie handwerklich zu ſchulen und auszubilden. Diesmal iſt die Jugendburg Storkow bei Berlin der Sammelpunkt der 150 jungen Menſchen, die aus Europa und Ueberſee in die Heimat ihrer Eltern gekommen ſind, um nach einer kurzen ſportlichen Ausbildung und all⸗ gemeinen Ausrichtung anläßlich des Tages des Deutſchen Handwerks Ende Mai in Frankfurt a. M. den einzelnen Gauen überwieſen zu werden. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 75 Ochſen, 147 Bullen, 152 Kühe, 140 Färſen, 647 Kälber, 2395 Schweine. Preiſe: Ochſen 42 bis 45, 37 bis 40; Bullen 40 bis 48, 37 bis 39 Kühe 40 bis 43, 34 bis 39, 26 bis 33; Färſen 41 bis 44, 38 bis 40; Schweine 52,5, 52,5, 52,5, 51,5, 48,5, 48,5; Sauen 52,5.„ Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 80 Wagenpferde (1500 bis 2000), 228 3(1200 bis 1850) und 65 Schlachtpferde(75 bis 240 Mark). Marktverlauf: Wagen⸗ und Arbeitspferde mittel, Schlachtpferde lebhaft. 5 * Wie lange bleibt man ſatt? Das wichtigſte an einer Mahlzeit iſt, daß ſie nicht nur gut geſchmeckt, ſondern auch gut verdaut wird und für den Zeitraum reicht, für den ſie gedacht iſt. Die Kunſt der Hausfrau iſt es daher, die einzelnen Gerichte ſo zu wählen und zuſammenzuſetzen, daß ſie gut verdaulich ſind und bis zur nächſten Mahlzeit vorhalten. Hier ſeien daher die einzelnen Verdauungsfriſten für verſchiedene Nahrungs⸗ mittel angeführt, wobei unter Verdauung der Zeitraum zu verſtehen iſt, den die Speiſe braucht, um vom Magen in den Darm weiterbefördert zu werden. Es brauchen: 1 bis 2 Stunden: Ein Glas Waſſer, Tee oder Kaffee, Bier, Wein, Brühe, Kakao und weich gekochte Eier. 2 bis 3 Stunden: 7 Liter ſaure Milch, größere Men⸗ gen Bier, gekochte Milch, Kaffee mit Milch, Kartoffeln, Kartoffelbrei, Blumenkohl gekocht oder als Salat, Kir⸗ ſchen, Weißbrot, Zwieback, rohe und harte Eier, Rühreier, Omelette, Schellfiſch, Hecht, Karpfen, Stockfiſch, Wurſt. 3 bis 4 Stunden: Schwarz⸗ oder Schrotbrot, Schin⸗ ken, roh oder gekocht, Kartoffeln, Kohlrabi, Möhren, Spinat, Gurkenſalat, Aepfel, Reis, junge Hühner oder Taube, Rindfleiſch, roh oder gekocht, Beefſteak, roh oder geſchabt, Kalbsbraten, Lendenbraten, Keks. 4 bis 5 Stunden: Enten⸗ und Gänſebraten, Linſen⸗ und Erbfſenbrei, Schnittbohnen, Rindsfilet, Haſenbraten, Rebhuhn, Rauchfleiſch, Salzherige. Iſt Vergeßlichkeit— Gelbſiſucht? „Ach ja, ich hätte es beinahe vergeſſen, Mutti: ich ſoll dich herzlich grüßen von Fräulein Burger. Ich traf ſie heute“, ſagte Grete,„als ſie vom Einkaufen zurück⸗ kehrte.“ „Ach was?— Wie geht es ihr denn?“— fragte die Mutter intereſſiert. „Sie war nicht beſonders guter Laune. Sie kam gerade aus dem Krankenhaus; ihre Schweſter liegt dort.“ „Nein, was du ſagſt! Iſt Fräulein Burgers Schwe⸗ ſter im Krankenhaus? Die Arme! Was fehlt ihr denn?“ „Es war wohl etwas mit dem Herzen, glaube ich. Oder waren es die Lungen?— Ich weiß es nicht mehr recht, Mutti. Uebrigens bat ſie mich, du möchteſt ſie doch befuchen, am nächſten Donnerstag. Oder war es nun Freitag?— Ja, was hat ſie nun geſaat?“— „Du hörſt doch niemals richtig zu, Grete, wenn dir etwas geſagt wird. Das beobachte ich immer wieder. Wie kommt das nur, daß du immer nur mit einem Ohr zuhörſt? Mit achtzehn Jahren biſt du doch alt genug“ „Na, weißt du, Mutti!— Fräulein Burger hat wohl 10 Minuten lang auf mich eingeredet und ich brannte danach, loszukommen. Du kannſt wirklich nicht verlan⸗ gen, daß ich jedes Wort verſchlingen ſoll, das ſie ſagt. Ich kann das einfach nicht, es geht zu einem Ohr rein, zum anderen raus. Warum willſt du auch alles ſo genau wiſſen? Ich lege nun einmal nicht ſo viel Wert auf die Kleinigkeiten, und die ſind wohl auch nicht ſo wichtig.“ „So— darauf tuſt du dir noch etwas zugute! Aber ich will dir etwas ſagen, mein Kind: der Grund iſt nichts anderes als Oberflächlichkeit. Es iſt dir nach und nach zur Gewohnheit geworden, vergeßlich zu ſein. Das habe ich ſo oft ſchon beobachtet, wenn du mit jemand ſprachſt, der dich nicht intereſſierte. Du antworteſt ſehr nett und liebenswürdig:„Nein, wirklich?“„Iſt das denn mög⸗ lich?“„Ja, aber ſelbſtverſtändlich“ und tuſt recht ge⸗ ſpannt, in Wirklichkeit aber hörſt du gar nicht zu.“ „Ich kann nicht dafür, Mutti. Es iſt mir ganz unmög⸗ lich, mich für die Weisheit zu intereſſieren, von der z. B. Fräulein Burger überfließt“, ſeufzte Grete.„Ich habe es verſucht, aber plötzlich entdecke ich, daß ich an etwas ganz anderes denke.“ „Ja, ja, das iſt es ja gerade. Aber ſag mir eines, Grete: wenn über dich ſelbſt geſprochen wird, oder wenn du einen Brief lieſt, der von dir handelt— biſt du dann auch ſo wenig intereſſiert? Siehſt du— du wirſt rot. Ich habe alſo recht. Das beweiſt, daß deine Vergeßlichkeit nichts anderes iſt als— Selbſtſucht, ganz gewöhnliche Selbſtſucht. Das iſt traurig, nicht?— Aber laß gut ſein, Kind: du kannſt das noch ändern. Verſuch dich in die Verhältniſſe anderer hineinzudenken, dann geht es gleich beſſer. Man darf ſich nicht der Selbſtſucht überlaſſen und immer nur an ſich ſelber denken.“ Fimmerazaleen werden erſt dann ins Freie geſtellt, wenn die Gefahr von Nachtfröſten endgültig vorüber iſt, alſo nicht vor den Eisheiligen. Sie kommen zunächſt in Halbſchatten und werden gut gegoſſen. Im Auguſt werden ſie dann ſonnig geſtellt und weniger gegoſſen, da jetzt ihre Triebe ausreifen und die Knoſpen anſetzen. Auch vor langanhaltenden Regen werden ſie dann geſchützt. Vor Eintritt der Herbſtfröſte kommen ſie dann wieder in ein kühles Zimmer und werden hier möglichſt hell geſtellt Bei dieſer Behandlung und richtiger Heideerde⸗ miſchung iſt auf ein reiches Blühen zu rechnen. Rundfunkhören auch im Sommer! Ein Aufruf des Präſidenten der Reichsrundfunkkammer, Der Präſident der Reichsrundfunkkammer, 3 Kriegler, wendet ſich mit folgendem Aufruf an die Rundfunkhörer: Der 1. Mai 1937, der„Nationale Feiertag des deut⸗ ſchen Volkes“, zeigte wiederum in machtvollen Gemein⸗ ſchaftserlebniſſen die durch den Führer im Nationalſozig⸗ lismus geeinte Nation. Durch den Rundfunk ſind die werktätig Schaffenden in Stadt und Land mit dem Fü rer und überhaupt mit der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ führung verbunden. Die Volksgemeinſchaft weiß, daß der Führer ſelbſt jedes Ereignis von nationaler Bedeutun durch den Rundfunk unmittelbar dem Volk nahebringt und es vor dem Forum der Nation behandelt. Damit der Rundfunk der lebendigſte und wahrhaftigſte Mitgeſtal⸗ ter des völkiſchen Aufbaues. Er iſt aber nicht nur dasjenige Geſtaltungsinſtrument das jeden einzelnen Volksgenoſſen am politiſchen Geſchic unſeres Volkes teilnehmen läßt, ſondern das auch große Leiſtungen des Kulturlebens den Millionen und aber Millionen von Rundfunkhörern übermittelt, und das am Feierabend den Werktätigen ein unentbehrlicher Gefährte ihrer Freizeitgeſtaltung iſt. Der Rundfunk iſt aus dem Daſein jedes einzelnen Volksgenoſſen nicht wegzudenken, Ich richte daher an alle Volksgenoſſen in Stadt und Land den dringenden Appell, auch in den Som⸗ mermonaten Rundfunkhörer zu bleiben und nicht etwa der Meinung zu ſein, daß man im Sommer, wo ſich das Arbeits⸗ und Freizeitleben ſtärker im Freien abſpielt, auf den Rundfunk verzichten kann. Durch den Rundfunk iſt zu jeder Stunde die Einſatzbereitſchaft des deutſchen Vol kes gegeben, wenn es gilt, Entſchlüſſe und Maßnahmen zu erfahren, die der Führer dem geſamten Volk unmittel⸗ bar bekanntgeben will. Neben dieſer politiſchen Bereitſchaft des deutſchen Volkes, durch den Rundfunk zur Mitarbeit an dem friedlichen Aufbauwerk des Führers gerüſtet zu ſein, behält auch der Rundfunk im Sommer ſeine über⸗ ragende Mittlerrolle im deutſchen Kulturleben. Darüber hinaus bringt er Freude, Unterhaltung und Entſpannung überall hin und iſt beſonders für die ländliche Bevöl— kerung ein zuverläſſiger und raſcher Berater in vielen praktiſchen Fragen in den arbeitsreichen Tagen des Früh⸗ jahrs und Sommers. Darum mein Ruf an alle: Rund⸗ funk hören jederzeit, zu jeder Stunde, Rundfunk hören alſo auch im Sommer. Anzeige Nr. 3 Beachten Sie die nächsten! Fritæ eistericlasse So sind die Schuhe unserer Fabrik aus edelstem Material gestempelt Ein Höchstmaß an schöner Ausführung; diese Schuhe kommen bester Maßarbeit gleich, sie sind der Stolz unseres Chefs und eines jeden Arbeiters unserer Fabrik. Sie sind mehr wert, als sie kosten. 16.50 und 18.50 ist der niedere Preis für Schuhe Schenkt Blumen zum lutertag! Seltene, aparte Blatt-, sowie schöne blühende Pflanzen finden Sie in der Gärtnerei Stichtenoth, am Friedhof. henne Ein Paar EEE 8 geschenke Läufer⸗ Bohnen- r Muttertag ſchweine 5 Schokolade zu verkaufen. 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