— 2 2 ä—— . *—— 1 7 0 Nr. 104 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 7. Mai 1937 Solide Finanzpolitik In einem groß angelegten Ueberblick über die deutſche Wirtſchaftsentwicklung hat Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht am Geburtstag des Führers u. a. darauf hin⸗ gewieſen, daß im Zuge einer ſorgfältigen Kapitalmarkt⸗ förderung und ⸗kontrolle ein anſehnlicher Milliardenbetrag an Reichsſchulden konſolidiert worden ſei, daß allerdings „die bisher verfolgte Methode noch jahrelang weiterhin eingehalten werden müſſe, bis die geſamten Sonderaus⸗ gaben des Reiches endgültig feſtgeſchrieben ſind“. Dr. Schacht hat damit klar zum Ausdruck gebracht, daß in ziemlich regelmäßigen Abſtänden noch eine Reihe von Reichsanleihen zur Emiſſion gelangen werden. Der Sinn dieſer Anleihebegebung wird völlig verkannt, wenn man bei der von Zeit zu Zeit wiederkehrenden Auflegung von Reichsanleihen denkt, daß das Reich nun etwa immer neue Schulden aufnähme. Die Reichsanleihen haben im Gegen⸗ teil allein den Zweck, eine ſchon vorhandene, aus der Arbeitsbeſchaffung und Wehrhaftmachung des Reiches reſultierende kurzfriſtige Verſchuldung abzulöſen und ſie in eine langfriſtige Form der Anleihe umzugießen. Es tritt alſo durch die Begebung neuer Reichsanleihen keinerlei Steigerung der geſamten— mäßigen— Reichs⸗ verſchuldung ein, vielmehr wird eine„proviſoriſche“ Ver⸗ ſchuldung in Wechſelform, die wegen ihrer relativ kurzen Fälligkeit nicht beſtehen bleiben kann, zum Verſchwinden gebracht und dafür eine langfriſtige Anleiheverſchuldung eingegangen, die im Laufe des nächſten Jahrzehnts oder der beiden nächſten Jahrzehnte aus den laufenden Ein⸗ nahmen des Reiches ohne Schwierigkeit langſam, aber regelmäßig getilgt werden kann. Die ſich von Zeit zu Zeit wiederholende Auflegung von Reichsanleihen iſt deshalb Ausdruck einer ſoliden deutſchen Finanz⸗ und Kreditpolitik, die dem deutſchen Sparer zu erkennen gibt, daß wir im Gegenſatz zu inflatoriſchen Methoden ſorgſam eine Erhaltung ſeiner Erſparniſſe ſicherſtellen. Die bevorzugte Heranziehung der bei voll⸗ arbeitender Wirtſchaft immer reichlicher fließenden Erſpar⸗ niſſe der Arbeiter, Angeſtellten, Unternehmer, des Hand⸗ werks, des Handels und der Landwirtſchaft zur Abdeckung kurzfriſtiger Reichsſchulden iſt ein vollgültiger Beweis für den unbeugſamen Willen der Reichsregierung, den Ge⸗ ſamtumlauf an baren und unbaren Zahlungsmitteln über das zur Bewältigung des geſtiegenen Güterumſchlags not⸗ wendige Maß hinaus auf keinen Fall anſteigen zu laſſen. So verdient auch die jetzt wieder zur Zeichnung auf⸗ gelegte neue Reichsanleihe das vollſte Vertrauen der Sparer in allen Kreiſen unſerer Wirtſchaft. Die Art, in der dieſe Reichsanleihe zur Ausgabe gelangt, zeigt aufs neue die Vorſicht der Reichsbank, die durch den mäßigen Umfang der Emiſſion und ihre anhaltend gün⸗ ſtigen Bedingungen für den Sparer ſchon vorweg die erfolgreiche Zeichnung der Anleihe gewährleiſtet. Man darf nicht vergeſſen, daß der„Kapitalmarkt“ auf eine ſolche Anleihebegebung ſchon ſeit Wochen vorbereitet und dafür vollgerüſtet iſt. Ein großer Teil der für die Zeichnung einzuſetzenden Gelder iſt bereits vorübergehend durch die Ausgabe von Solawechſeln der Deutſchen Golddiskontbank in einer Rekordhöhe von rund 1 Milliarden RM. ge⸗ bunden Der deutſche Kreditapparat hat die von ihm über⸗ nommenen Beträge der letzten Anleihe in der Zwiſchenzeit an breiteſte Kreiſe des ſparenden Publikums verkaufen können. Die ſteigende Beliebtheit, die ſich die Reichsanleihe als Sparanlagef orm erfreut, drückt ſich ſchon darin aus, daß die Börſenkurſe der früher begebenen Reichs⸗ anleihen ſämtlich höher notieren als der Emiſſionskurs, obwohl es ſich dabei um einen ſehr anſehnlichen Umlauf handelt. Wer alſo heute früher erworbene Reichsanleihen verkaufen muß, erzielt einen höheren Erlös, als er ihn bei der Zeichnung anlegen muß. Die Bedingungen der Zeichnung bei der neuen Reichsanleihe ſind für den Sparer relativ jetzt noch erheblich günſtiger geworden. Denn obwohl ſämtliche Rentenkurſe in den letzten Mona⸗ ten und Wochen ununterbrochen erheblich geſtiegen ſind, bleibt der Emiſſionskurs der neuen Anleihe von 98% v. H. unverändert.(Der Sparer, der einen Be⸗ trag von z. B. 100 RM. Reichsanleihe zeichnet, braucht dafür nur 98,75 RM. anzulegen). Die Reichsbank hat auch bewußt darauf verzichtet, etwa den Nominalzinsſatz der neuen Anleihe zu verringern. Die effektive Verzin⸗ ſung liegt deshalb mit über 4,6 v. H. höher als bei den vielen anderen feſtverzinslichen Wertpapieren. Die breite Maſſe der ſparenden Bevölkerung wird zweifellos durchrege Beteiligung an der Zeichnung dieſer neuen Anleihe im Betrage von zunächſt nur 600 Millionen RM.(wovon 100 Millionen RM. von Kapital⸗ ſammelſtellen feſt übernommen werden) die günſtigen Be⸗ dingungen ausnutzen, die ihr durch dieſe beſonders ſichere, hoch verzinsliche und jederzeit durch riſikoloſen Verkauf wieder zu Geld machende Erſparnisanlage geboten wird. DLWnd um die Blick nach Berlin.— Ein Wort über„Kleinigkeiten“.— Das Land ruft.— Ein alter indiſcher Spruch. In der Reichshauptſtadt zeigt die gewaltige Leiſtungs⸗ ſchau des deutſchen Volkes, was in den erſten vier Jahren der nationalſozialiſtiſchen Revolution an Aufbauarbeit ge⸗ leiſtet worden iſt. Es wird mit der Feſtſtellung:„Das muß man geſehen haben“, mancher Unfug getrieben, aber bei dieſer Ausſtellung wird ſie zu einer Forderung an jeden Deutſchen, der bewußt ſeine Zeit erleben will, zu einem kategoriſchen Imperativ. Die Bindung der Reichs⸗ hauptſtadt mit dem Reiche, die einſtmals zerriſſen war, iſt unter nationalſozialiſtiſcher Staatsführung eng und feſt geknüpft. Das Reich, das immer ſich einen klaren Blick für die wahren Kulturwerte bewahrte, beginnt auf ſeine Hauptſtadt wieder ſtolz zu werden. Die Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land ſind gefallen. Wer vermöchte in dieſem Maien überhaupt an Gegenſätze denken? Durch die Tat Adolf Hitlers wurde allen Gegenſätzen eine Wendung zum Poſitiven gegeben, wurden umgeformt zu einer wunder ⸗ baren Vielgeſtaltigteit deutſchen Lebens, deutſchen Schaf⸗ ſens, deutſchen Willens, unter einer Führung und unter einer einheitlichen großen Zielgebung. Große Ziele können jedoch nur durch unbedingte Treue auch in Kleinigkeiten erreicht werden. Ein Beiſpiel unt: Badens Wirtſchaſt im Aufſchwung Aus den Mitteilungen der Arbeitsämter über den Rück⸗ ang der Arbeitsloſigkeit oder den Berichten der Kranken⸗ kaſſen uſw. über die Erhöhung der Beſchäftigungszahlen iſt ja allgemein bekannt, in welchem Maße die Wiedereinglie⸗ derung der Arbeitsloſen in den Wirtſchaftsprozeß ſeit der Machtübernahme gelungen iſt. Kommt hierdurch ſchon der Wiederanſtieg unſeres Wirtſchaftslebens ſeit dem Jahre 1933 genügend zum Ausdruck, ſo iſt es wohl doch intereſ⸗ ant zu unterſuchen, in welchem Untfang die gewerblichen Betriebe an dieſem Wirtſchaftsaufſchwung Anteil gehabt haben. Für die Betrachtung liegen die Ergebniſſe dreier ge⸗ werblicher Betriebszählungen vor, nämlich vom 1. Auguſt 1929, vom 1. Auguſt 1934 und vom 1. September 1936. Fiel die Zählung vom Jahre 1929 noch in eine Zeit wirt⸗ ſchaftlicher Blüte, ſo zeigt demgegenüber die Zählung vom Jahre 1934 die Wirtſchaft in der erſten Erholung von dem ſo tief greifenden Zuſammenbruch. In den Ergebniſſen der Zählung vom Jahre 1936 ſchließlich tritt nun der Erfolg dreieinhalbjähriger nationalſozialiſtiſcher Witrſchaftsführung deutlich uren ü f Der nterſuchung zu Grunde liegen die gewerblichen Betriebe mit mindeſtens fünf Arbeitnehmern(ohne Inha⸗ ber). Solche Betriebe wurden ermittelt: am 1. Auguſt 1929 12 794 am 1. Auguſt 1934 8 801 am 1. September 1936 10 618 Im Jahre 1934 wurden alſo faſt 4000 Betriebe(gleich 31, Prozent) weniger gezählt als 1929; dagegen ergab die Zählung vom Jahr 1936 wieder eine Zunahme der Be⸗ triebe gegenüber 1934 um 1817 oder um 26,6 Prozent. Der Stand vom Jahre 1929 konnte zwar noch nicht wieder er⸗ reicht werden, doch wurde bereits die Hälfte des Verluſtes wieder eingeholt. Wichtiger als die Betriebszahlen ſind ſedoch die Zahlen über die beſchäftigten Perſonen. Hier wurden ermittelt: am 1. Auguſt 1929 427 394 Perſonen am 1. Auguſt 1934 334 164 Perſonen am 1. September 1936 394 088 Perſonen Im Jahre 1934 waren alſo in den Betrieben mit fünf und mehr beſchäftigten Perſonen 93 230 Menſchen weniger beſchäftigt(gleich 21.8 Prozent) als im Jahre 1929. Bis zum Herbſt des Jahres 1936 nahm dieſe Beſchäftigtenzahl je⸗ doch wieder um rund 690 000 oder 17,9 Prozent zu, ſo daß gegenüber 1929 nunmehr ein Fehlbetrag von 33 000 Be⸗ ſchäftigten(gleich 7,8 Prozent) vorhanden war. Aufſchlußreich iſt nun die Betrachtung, wie die Entwick⸗ lung in den einzelnen Gewerbezweigen verlief, wobei als Maßſtab die Zahl der beſchäftigten Perſonen gelten ſoll. Drei Gruppen laſſen ſich hierbei unterſcheiden: 1. Gewerbezweige, die nach ſtarker Schrumpfung ſich weitgehend erholt haben und teils den Stand vom Jahre 1929 erreicht, ja teils ſogar überſchritten haben. Hierher zählen der Bergbau einſchließlich Salinenweſen, die Me⸗ tall⸗ und Maſchineninduſtrie mit ihren ſämtlichen Zweigen (ſo die Eiſen⸗ und Metallwaren, der Maſchinen⸗, Apparate- und Fahrzeugbau), dann die Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik, die chemiſche Induſtrie, die Holzinduſtrie, die Nahrungs- und Genußmitelinduſtrie einſchließlich Tabak⸗ induſtrie, das Baugewerbe und das Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaftsgewerbe. In den Betrieben des Bergbaus, der Eiſen⸗ und Metall⸗ gewinnung und der Elektrotechnik und Feinmechanik waren im Jahre 1936 mehr Perſonen beſchäftigt als im Jahre 1929 und auch in der chemiſchen Induſtrie und Holzindu⸗ ſtrie iſt der Stand von 1929 ſo gut wie erreicht. 2. Gewerbezweige, die ſich nach mehr oder weniger ſtarkem Rückgang nur erſt ſchwach erholt haben. Hier ſind zu nennen: Die Induſtrie der Steine und Erden, die Tex⸗ tilinduſtrie, die Papierinduſtrie, das Vervielfältigungsge⸗ werbe und das Handelsgewerbe. Die Rückgänge bei allen dieſen Gewerbezweigen ſind jedoch meiſt nicht ſonderlich groß geweſen. Der Grund des nur langſamen Wiederaufſtiegs liegt teils in Rohſtoffſchwie⸗ rigkeiten(Textilinduſtrie), teils iſt er durch geſetzliche Maß⸗ nahmen hervorgerufen(Verſchwinden kleinerer Zeitungs⸗ drückereien), teils ſind es Gründe anderer Art. 3. Gewerbezweige, deren Perſonalſtand an allen drei Erhebungsſtichtagen ungefähr gleich groß war oder ohne nennenswerten Rückgang ſogar eine Steigerung aufweiſen konnte. Zu dieſen gehören die Leder- und Gummiindu⸗ ſtrie, das Bekleidungsgewerbe, die Waſſer⸗, Gas⸗ und Elek⸗ trizitätsgewinnung und»verſorgung, das Verſicherungswe⸗ ſen und das Verkehrsweſen. Mit Ausnahme des Bellei⸗ dungsgewerbes liegen bei allen dieſen Induſtriezweigen die Beſchäftigungszahlen 1936 höher als im Jahre 1929. Allen den drei Gruppen iſt jedoch das eine gemeinſam, daß bei ihnen mehr oder weniger ſtark der große wirtſchaft⸗ liche Aufſtieg in Erſcheinung tritt, der ſich jedenfalls nach Behebung einiger Schwierigkeiten im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes(Rohſtoffſchwierigkeiten in der Textilinduſtrie) noch umfaſſender auswirken und auch diejenigen Gewerbe⸗ zweige in den Aufſchwung einbeziehen wird, die heute noch nicht in dem Maße teilnehmen wie die meiſten anderen. Das Reich hat den Vorrang Graf Schwerin von Kroſigk über Finanzfragen. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kro⸗ ſigk ſprach in Würzburg vor Vertretern der mainfrän⸗ kiſchen Wirtſchaft über Fragen der gegenwärtigen Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik. Der Miniſter verwies auf die Er⸗ folge der ſeit der Machtübernahme durch den Führer be⸗ triebenen Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik, deren Phaſen über die Arbeitsbeſchaffung des Jahres 1933 zu den großen Aufgaben der Wehrhaftmachung und des Vier⸗ jahresplanes geführt haben. Er ging dann auf die Fragen der Finanzierungsmethoden ein und betonte, daß die großen Aufgaben des Reiches nicht allein aus den laufen⸗ den Staatseinnahmen finanziert werden könnten. Eine gewiſſe Finanzierung im Kreditwege könne daher noch nicht entbehrt werden. Für das Reich ſei das Ziel, allmählich immer mehr aus der kurzfriſtigen Verſchuldung herauszukommen und zu einer wirklich langfriſtigen Konſolidierung zu gelangen. Daher müſſe auch weiter auf dem Kapitalmarkt dem Finanzbedarf des Reiches der Vorrang zukommen, ſo ſehr andererſeits eine gewiſſe Lockerung der Emiſſionsſperre zu wünſchen wäre. Zum Schluß verwies der Miniſter darauf, daß die Aufgabe, die Erreichung der großen nationalen Ziele durch Konzentrierung aller finanziellen und wirtſchaftlichen Kräfte zu ermöglichen und zu ſichern, Opfer und Auf⸗ ſchiebung mancher berechtigter Wünſche erfordere. Wie es Aufgabe der Reichsfinanzverwaltung ſei, dem Reiche jeden Pfennig zuzuführen, auf den es Anſpruch habe, ge⸗ nau ſo ſolle der Steuerzahler wiſſen, daß an Steuern, Umlagen und Abzügen nicht mehr von ihm ver⸗ langt werde, als es zum Wohl der Allgemeinheit un⸗ bedingt erforderlich ſei. 7. 7 5 Wirtſchaftliche Zuſammenarbeit Regelmäßige Ausſprache der deutſch⸗italieniſchen Induſtrieführer. Die bayeriſche Wirtſchaftskammer veranſtaltete in München zu Ehren der italieniſchen Wirtſchaftsführer einen Empfang, bei dem Reichsſtatthalter General Rit⸗ ter von Epp die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Deutſchland und Italien als eine abſolute Notwen⸗ digkeit der politiſchen Entwicklung würdigte. „In ſeiner Erwiderung teilte Graf di San Marco mit, daß auf Vorſchlag des Präſidenten und im Einver⸗ nehmen mit den deutſchen Induſtrieführern beſchloſſen worden ſei, daß in Zukunft alle drei Monate deutſche und italieniſche Induſtrielle abwechſelnd in Ita⸗ lien und Deutſchland zuſammenkommen, um beide Län⸗ der intereſſierende Fragen zu unterſuchen und zu löſen. Die Reichsbank Ende April Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30, April hat ſich die Kapitalanlage des Noteninſtitutes insgeſamt in der Ultimowoche um 781 auf 5619,7 Mill. Mark erhöht. Dieſe Inanſpruchnahme mag gegenüber dem Vorjahre, in dem die zuſätzliche Ultimobelaſtungsſpitze nur 563,2 Mill. Mark betragen hatte, zunächſt außerordentlich hoch erſcheinen. Es muß jedoch vor allem berückſichtigt werden, daß der Stichtag ein Freitag war, wo zu dem üblichen Monats⸗ ſchlußbedarf auch noch ein erheblicher Geldbedarf für Lohnzahlungen kam. Außerdem folgten auf den Freitag zwei Feiertage, von denen der Samstag der 1. Mai, auch einen nicht unerheblichen Zahlungsmittelbedarf ſeitens der Wirt⸗ ſchaft verurſacht haben dürfte. Im großen und ganzen dürfte jedoch der in der Ultimowoche aufgetretene Bedarf an Zahlungsmitteln nur kurzfriſtiger Natur ſein. Der ge⸗ ſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich Ende April auf 6942 Mill. Mark gegen 6193 in der Vorwoche, 6838 im Vormonat und 6351 im Vorjahr. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände haben um 0,1 auf 74,3 Mill. Mark zuge⸗ Handelsteil Widerſtandsfähig Die Haltung der Börſe war gut behauptet. Der Erfolg der neuen Reichsanleihe, auf die man ſeit Tagen vorbereitet war, ſteht für die Börſe bereits jetzt feſt. Am Aktienmarkt hatten Spezialwerte größere Umſätze. Im Verlauf rückten auch Elektrowerte etwas in den Vordergrund. So zogen Akkumula⸗ toren(218,75) auf 224,50 an. Autowerte waren recht wider⸗ ſtandsfähig. Am Markt der feſtverzinslichen Werte war nur geringes Angebot vorhanden. Das Kursniveau zeichnete Die Lage am Geldmarkt erwies, daß auch diesmal bei der Begebung der neuen Reichsanleihe der richtige Zeit⸗ punkt gewählt worden iſt. Man trägt einen Zeitungsausſchnitt mit ſich herum, der ſchließlich nicht mehr benötigt wird, man wirft ihn weg. Er verkommt im Müll oder Schmutz.— Eine Kleinigkeit! Was kommt es ſchon auf ein Stückchen Papier an? Es gibt wohl kaum ein Material, mit dem ſo verſchwenderiſch und achtlos umgegangen wird, als wie mit dem Altpapier. Alte Zeitungen, alte Rechnungsbücher, Kartons, Schachteln uſw., was bedeutet das ſchon! Für den einzelnen eine Klei⸗ nigkeit. Aber dieſe Kleinigkeit hat eine bedeutſame Kehr⸗ ſeite. Es iſt Tatſache, daß in Deutſchland nur 20 Prozent der im Jahre verbrauchten Papier⸗ und Pappmengen der Altpapierverwertung wieder zugeführt werden. Im reichen Amerika ſind es immerhin ſchon 50 Prozent! Was beweiſt. daß die Loſung:„Kampf dem Verderb“ nicht eine Not⸗ loſung des neuen Oeutſchlands iſt, ſondern eine Forderung vollswirtſchaftlicher Ueberlegung. Die Rohmaterialien für Papier und Pappe beziehen wir größtenteils aus dem Auslande. Würden wir das Altpapier gänzlich verwerten, könnten viele Millionen RM. Deviſen geſpart werden. Iſt das eine Kleinigkeit? Einen Vorgeſchmack von der Bedeu⸗ tung der Altpapierverwertung haben einzelne Entrümpe⸗ lungsaktionen in verſchiedenen Landkreiſen ergeben, wobei viele tauſend Tonnen erfaßt wurden. Iſt das eine Kleinigkeit? a Charakteriſtiſch für das Vocgehen in Deutſchland aber iſt es, wie ſinngemäß man vorgeht. Gerade auf den Böden des Landes ſchlummern unter alten Papieren noch viele wertvolle Schriftſtücke und Urkunden, die für die Heimat⸗ geſchichte und Familienforſchung von unſchätzbarer Bedeu⸗ kung ſind. Auch darauf hat man bei den Entrümpelungs⸗ aktionen Rückſicht genommen. Kein Stück Papier, über deſſen urkundlichen Wert auch nur die geringſten Zweifel 4 beſtehen, darf der Altpapierverwertung ohne ſachverſtän⸗ dige Prüfung zugeführt werden. Eine Kleinigkeit— und doch von größtem kulturellen, heimatgeſchichtlichen Wert. All dieſe Leiſtungen ſind aber nur möglich, wo vom Füh⸗ rer bis zum letzten Volksgenoſſen ein Wille und eine Ein⸗ ſatzbereitſchaft herrſchen. Aus unzähligen ſolchen Kleinig⸗ keiten ſetzen ſich viele Leiſtungen zuſammen, die heute an⸗ geſtaunt werden, die man einſtmals nicht für möglich hielt, Triumphe des Opferwillens eines einigen Volkes. Darum unſere Maienfreude, darum auch die Möglichkeit, Feſte zu feiern, wie wir ſie bisher nie geſtalten konnten. Das Land ruft zu neuer Arbeit. Jeder, deſſen Kräfte brachliegen und der noch landwirtſchaftliche Arbeit leiſten kann, wird gerufen, auch hier in die Front ſich einzureihen, die dem Vierjahresplan zum Siege verhilft. Aus dem Zu⸗ ſammenklang dieſer unzähligen kämpferiſchen Kräfte ward unſerem Volke ein neuer Lebenswille gegeben, der Wille zu neuem Wachstum, zu neuer Blüte in unſeren Kindern. Auch dieſem Willen wurde ein Feſttag im Maien geſchenkt: der„Muttertag“. Er ſteht im Zeichen von„Mutter und Kind“, zeigt uns, daß das ewige Leben des Volkes zu⸗ allererſt in den Müttern liegt. So gilt unſer Gedenken den jungen deutſchen Müttern, die ſich zur höchſten Auf⸗ gabe des Weibes wieder bekannt haben, gilt allen deutſchen Müttern, die unſerem Volke Kinder ſchenkten, aus welchen Kämpfer des Geiſtes, der Arbeit und des Schwertes wurden. An die Ehrwürdigkeit der Mütter möge uns der alte indiſche Spruch mahnen;„Zehn Brahmanen überragt ein Lehrer an Würde, zehn Lehrer ein Vater, zehn Väter oder auch wohl die ganze Erde übertrifft an Würde eine einzige Mutter. Welche Ehrwürdigkeit kommt der einen gleich!“ Mellior. Sperrt und Spiel Der Sport an Himmelfahrt Einheimiſcher Sport. Fußball. VfR Bürſtadt 1— 98 Seckenheim J 2:3 Mit reichlich Erſatz ging Seckenheim nach Bürſtadt und landete dort einen ſchönen Sieg. Nicht das Ergebnis konnte befriedigen, ſondern die Spielleiſtung im Ganzen gewertet, verdient die Note„gut“. Seitz, der erſtmals das Tor der erſten Mannſchaft hütete, machte ſeine Sache brav. Auch die Verteidigung mit Probſt und Bauder J war wacker und zog gut aus der Affäre. Das Glanzſtück war die Läuferreihe. Würthwein J, Gropp und Kopp J brachten die gegneriſchen Angriffe auf„Halt“ und bauten trotz enormer Arbeit noch gut auf. Der Sturm mit Fuchs, Koob, Bauder II, Mack und Buller war etwas zu„bunt“ in der Neubeſetzung, um gleich vollwertig zu ſein. Trotzdem ſpricht es für ſich, wenn man ein Spiel, das zur Halb⸗ zeit mit 2:0 verloren ſteht, noch auf Sieg umgeſtaltet. Bürſtadt ſtellte eine gleichwertige, körperlich gut in Schuß ſeiende Mannſchaft ins Feld, die das Fußballſpiel von Grund auf beherrſcht. Der Sieg der Seckenheimer baſiert lediglich auf Grund des beſſeren Stehvermögens. —— Auswärtiger Sport. Fußball 5 Auswahlſpiel. in Duisburg: Deutſche Auswahl— Mancheſt. City 00 8 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: in Beuthen: Beuthen 09— Hamburger SV 14 8 Aufftiegsſpiele: Gau Süd weſt: VfL Neu⸗Iſenburg— Opel Rüſſelsheim 0¹·˙4 Gau Baden: Sc Freiburg— Phönix Karlsruhe 123 IC Neureut— VfB Wiesloch 10 Tſchammer-Pokalſpiele. Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Germania Schwanheim 411 JV Saarbrücken— S Güdingen kampfl. f. S. Germania Kl. Krotzenburg— Fc Egelsbach 311 Gau Ba den: VfB Grötzingen— Karlsruher JV 174 Ie Wolfach— Fc Singen 3˙2 Fe Konſtanz— FV Emmendingen 113 Gau Württemberg: S Plochingen— Sportfreunde Eßlingen 178 Gau Bayern: Wacker Acchaften— MTW Ingolſtadt 4˙0 Kickers Aſchaffenburg— Fc 05 chweinfurt 0:5 Freundſchaftsſpiele. 1860 München— Sch Planitz l 22 Wo war der Wunderſturm? Deutſche Auswahl gegen Englands Ligameiſter 0:0. Das Duisburger Stadion war am Himmel⸗ fahrtstage ausverkauft, als Englands Ligameiſter Manche⸗ ſter Eity zum erſten Spiel gegen eine deutſche Auswahl⸗ mannſchaft antrat. 40 000 Zuſchauer erlebten in der erſten Halbzeit einen ſehr ſchnellen und auch ſchönen, aber keinen rechte Begeiſterung weckenden Kampf, der mit 040 endete. Die beiden Mannſchaften traten wie folgt unter Leitung des Schiedsrichters Beſt(Höchſt) ag: Deutſchland: Klodt; Janes, Schulz; Gelleſch, Sold, Heermann; Elbern, Siffling, Eckert, Szepan, Urban. Mancheſter: Swift; Dale, Barkas; Percival, Mar⸗ ſhall, Bray; Toſeland, Herd, Tilſon, Doherty, Broce, Die deutſche Abwehr ſpielte hervorrragend, auch im Sturm ſah man verſchiedentlich großartige Züge, doch fehlte der richtige Schwung. Ganz ausgezeichnet war die Deckung der Engländer, Marſhall ein großartiger Stopper. Ek⸗ kert zeigte ſein Talent bei vorbildlichen Vorlagen, konnte ſich aber gegen Marſhall nicht durchſetzen, hatte allerdings auch einiges Pech. Eine Kombination Eckert Urba IN eröffnete das Spfiel, doch Swift fing das Leder ab. Die Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 60 Sie hatten in Paris bereits Abnehmer, die ſich für di, neue Erfindung intereſſierten und die bereit waren, ein⸗ hohe Summe dafür zu bezahlen, daher kam es, daß alle ihr, Gedanken nur damit beſchäftigt waren, wie ſte ſich ihr neue; Leben geſtalten wollten. Reiſen, die Welt ſehen, überall gefeiert werden und eine tonangebende Rolle ſpielen. Das war der Traum ihrer Sehnſucht. Sie wollte bei den Bällen und Feſtlichkeiter in den großen internationalen Kurorten Ballksnigin ſein wollte von der Herrenwelt umſchwärmt werden, beim Tanz aus einem Arm in den anderen fliegen, wollte wieder an Spieltiſch ſitzen und der rollenden Kugel nachſchauen.— Bunte, lockende Bilder ſtiegen vor ihr auf. Das Leben war ja ſo ſchön und die Tage in Mayburg waren ſo ent; ſetzlich langweilig geweſen. Sie kam aus der großen Welt, ſie war eine Abenteuerin und gehörte in dieſes Leben zu⸗ rück. Aber die Worte Saſchas ſchreckten ſie aus ihren Ge⸗ danken auf, ſo daß die lockenden Bilder wie ein Kartenhaus zuſammenſtürzten. Erwachend blickte ſie um ſich und ſah, daß wohl der Morgen heraufdämmerte, aber graue Wolken am Himmel hingen und ein Regen niederftel, ſo daß die Straße kaum zu erkennen war. Und ſie merkte in dieſem Augenblick, daß der Wagen ins Schleudern geriet. Am Kilometerzähler aber ſah ſie, daß Saſcha Lermontow die höchſte Geſchwindig⸗ keit eingeſchaltet hatte. Wie ein Blitz jagte der Wagen da⸗ hin. Aber wieder kam er einer Kurve der Böſchung ſo nahe, daß er faſt hinunterſtürzte. a Angſtvoll umklammerte Werra den Arm ihres Begleiters und rief mit zitternder Stimme: „Du mußt die Geſchwindigkeit verringern, Saſcha!“ Er aber hatte die Lippen zuſammengepreßt und ſchaute Engländer zeigten gute Kurzrombination, doch war die deutſche Abwehr auf dem Poſten. Die engliſchen Außenſtür⸗ mer kamen zunächſt kaum über die Mittellinie hinweg, ob⸗ 2 die linke Flanke ein feines Spiel lieferte und auch Tilſon, ein famoſer Dribbler, einigemale durchbrach, Der Linksaußen Brock verſuchte ſich als gefährlicher Torſchütze Nach 20 Minuten erzielten die Gäſte die erſte Ecke, die aber Klodt ſicher aufnahm. Im deutſchen Sturm war Elbern körperlich zu ſchwach. Die beiden Schalker Szepan und Urban kombinierten ſehr gut, auch Siffling ſchaltete ſich gut ein, aber es fehlte der Torſchuß. Szepan war wiederholt zu umſtändlich Ein 25⸗Meter⸗Strafſtoß von Brock ging über den Kaſten, dann unterbrach Bray ein Zu. ſammenſpiel Eckert⸗Szepan. Vor beiden Toren ergaben ſich wiederholt kritiſche Momente. Wenige Sekunden vor der Pauſe hatte Eckert eine glänzende Gelegenheit, er ſchoß freiſtehend dem Torhüter in die Arme. Nach der Pauſe ſpielten die Engländer mit dem Wind. Der Sturm lief in dieſer Hälfte ſehr oft in die Ab⸗ ſeitsfalle der Engländer. Eine 13⸗Meter⸗Bombe lenkte Klodt noch knapp über die Latte. Bei einem Flachſchuß zeigte ſich der Schalker Hüter dann etwas unſicher, doch ging die Gefahr verüber. Das deutſche Spiel verlor an Ge⸗ nauigkeit. In der Läuferreihe war Heermann ein guter Stopper, aber ſein Abſpiel war mangelhaft. Sold war mit den Verteidigern die beſte Kraft in der Abwehr, während im Mittelfelde Gelleſch dominierte. Schulz führte ſich als Verteidiger ſehr gut ein. Unſer Sturm ſpielte ziemlich zer⸗ fahren, auch Szepan gab diesmal zu ungenau ab Eine große Gelegenheit hatte Urbon, aber Swift war auf der Hut. Genau ſo war es kurz vorher dem Wormſer Eckert gegangen Ein Flachſchuß von Brook verfehlte auf der Ge⸗ genſeite das Ziel. Barkas mußte dann gegen Urban retten. Auf beiden Seiten wurde zum Schluß nicht mehr viel ge⸗ zeigt. Eine Ecke auf jeder Seite brachte nichts ein. Mancheſter City hinterließ im erſten Spiel den Ein⸗ druck, den man bisher von allen engliſchen Mannſchaften in Deutſchland gewinnen konnte: techniſch ganz ausgezeichnet, ſpieleriſch jedoch zerfahren und ziemlich unklar. Handball Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: DBW Berlin— Oberalſter Hamburg 8·8 Gruppe 2: Boruſſia Carlowitz— Tura Wuppertal 2:2 Gruppe 3: S Mannheim⸗Waldhof— MS Hannover 10:6 Hindenburg Minden— 1. FC Nürnberg 9˙4 Gruppe 4: TV Altenſtadt— MSA Leipzig 6·10 VfR Schwanheim— MS Koblenz 7:4 Weitere Spiele. TS 61 Ludwigshafen— TSG 46 Darmſtadt 15:12 Stuttgarter Kickers— Schwäb. AS Graz 1 Stadt SV Frankf.— VfR Mannheim(Frauen) 1110 Sp.⸗Fürth— Be Augsburg(M.⸗Sp.) 14:9 Hockey Höchſter HE— Vf. Mannheim 3˙3 Höchſter HE— BfR Mannheim(Frauen 270 Tus Marburg 1860— SC Frankfurt 1880 1 12. Pfälziſche Motorradrennen Rekordzeiten in Herxheim. Auf der Ritter⸗von⸗Epp⸗Kampfbahn in Herxheim wur⸗ den am Himmelfahrtstag die 12. Pfälziſchen Motorradren⸗ nen auf Sandbahn durchgeführt, die in jeder Hinſicht ein voller Erfolg waren. Mit 25 000 Zuſchauern wurde ein Rekordbeſuch verzeichnet, und der bekannte Fahrer Gunzenhauſer(Neidlingen) konnte ſeinen Ba hen⸗ rekord auf 5:11 Minuten gleich 88,43 Stundenkilometer verbeſſern. Die Organiſation der ganzen Veranſtaltung, für die die DDAc⸗Ortsgruppe Herxheim verantwortlich zeich⸗ nete, klappte hervorragend, ſo daß die Beſucher in feder Hinſicht befriedrigt würden, zumal es auch ſchöne Kämpfe gab. Neben Gunzenhauſer ſtachen beſonders die Hamburger Fahrer Drews und Graf hervor. Bei den Ausweisfah⸗ rern gab es verſchiedene Stürze und viel Maſchinenſchaden. Schwarzwälder(Seckenheim) mußte mit einem Schädelbruch in das Landauer Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer: Eröffnungsrennen(200 cem und 250 cem): 1. Roderlmeier(Regensburg) auf Wimmer 6:42 Minuten.— n. ü. 350 cem: 1. Fiedler(Nürnberg) auf Ardie 6:55 Min., 2. Chriſtmann(Spesbach) auf Rudge 6.59 Min., 3. Lodemeier(Regensburg) auf Rudge 7110 Min.; n. ü. 500 cem: 1. Knopf(Karlsruhe) auf Bücker mit ſtarren Blicken vor ſich hin. Haſtig und erregt ſtieß er hervor:„Wir müſſen unſer Ziel erreichen.“ „Aber merkſt du denn nicht, wie der Wagen ſchleudert?“ „Fürchteſt du dich?“ „Jede neue Kurve kann gefährlich werden, Saſcha.“ Er lachte nur.„Ich halte das Steuer zu ſicher in der Hand, Werra.“ Sie wagte nichts mehr zu entgegnen. Aber ihre Augen bohrten ſich in die Ferne, ſuchten den Nebelſchleier zu durch⸗ dringen. Dabei fühlte ſie ihr Herz bis zum Hals hinauf klopfen. Eine neue Kurve kam. Saſcha warf den Wagen herum, daß ſie hoch in den Polſtern emporgeworfen wurden und mit einem jähen Ruck zurückfielen. Angſtvoll wandte ſie ſich abermals ihm zu. „Fordere das Schickſal nicht heraus, Saſcha, diesmal könnteſt du eine Niederlage erleiden!“ Da aber wurde Saſcha Lermontow ärgerlich und zwiſchen den zuſammengepreßten Lippen ſtieß er heftig hervor: „Schweig, wir müſſen vorwärts, ich darf mich von deiner Angſt nicht erſchrecken laſſen.“ Werra zuckte unwillkürlich zuſammen und taſtete mit den Händen nach einem Halt, denn ſie wurde hin und her geworfen und fürchtete, bei einer Kurve aus dem Auto ge⸗ ſchleudert zu werden. Sie hielt ihre Augen geſchloſſen, aber ſie vermochte auch dadurch die Schreckensbilder nicht zu ban⸗ nen, die ſich mit einem Male vor ihrer Seele auftaten. Und plötzlich erinnerte ſie ſich jenes Traumes, der ſie in der Sil⸗ veſternacht ängſtigte. Angſtvoll ſchrie ſie bei dieſem Gedanken auf und taſtete nach Saſchas Händen, die das Steuerrad umklammert hiel⸗ ten. Und wieder ſtammelte ſie mit zuckenden Lippen: „Saſcha, nimm doch Vernunft an, niemand fährt bei einem ſolchen Wetter ein ſolches Tempo!“ „Wir dürfen keine Zeit verlieren, Werra, jeder Kilometer bedeutet für uns einen ſicheren Gewinn.“ „Aber du ſetzt unſer Leben aufs Spiel.“ „Unſinn, ich habe meine Nerven in der Gewalt, ich bin ein ſicherer Fahrer.“ 5 6:50 Min, 2. Lodemeier(Regensburg) auf Rudge 651 Min., 3. Chriſtmann(Spesbach) auf Rudge 657 Min.— m. Seitenwagen n. ü. 1200 cem: 1. Kupfer(Mün⸗ chen) auf Saroleg 5:40 Min., 2. Kaufmann(Karlsruhe) auf Phönix 5:40,5 Min. Lizenzfahrer: n. ü. 250 cem: 1. Gunzenhauſer (Neidlingen) auf Jawa 6:23 Min. 2. Drews(Hamburg) auf Jap 6:25,3, 3. Sengl(München) auf Wimmer 6789 Min.; n. ü. 350 cem: 1. Gunzehauſer 6:15 Min., 2. Graf (Gamburg) auf Jap 625 Min., 3. Drews 6:31 Min.; n. fl. 500 cem: 1. Gunzenhauſer 5:11 gleich 88,43 Stundenkilo⸗ meter(Bahnrekord), 2. Drews 5:52 gleich 78,13 Stunden⸗ kilometer, 3. Brindl(Pankofen) auf Jap 6:01 Min.; m. Seitenwagen n. ü 1200 cem: 1. Hofmann(Würz⸗ burg) auf Viktoria 5208 Min.— 2. Rennen: 1. Ebers⸗ berger(Nürnberg) auf Ardie 3:54 Min. Rennen zu Haßloch Der Pfälziſche Rennverein Haßloch eröffnete am Him⸗ melfahrtstag ſeine diesjährige, wieder nur kurze Galopp⸗ rennzeit mit einem Programm, das bei den Ställen, die anläßlich des Mai⸗Meetings in Mannheim ihre Zelte auf⸗ geſchlagen haben, großen Anklang gefunden hatte. Die Bahn wies Maſſenbeſuch auf. Den Höhepunkt des erſten Renntages bildete das See⸗ Jagdrennen, eine mit 2000 Mark ausgeſtattete Prü⸗ fung für Amateurreiter über 4000 Meter. Acht Pferde be⸗ warben ſich um den Preis. Vom Start ging Al Raſchid Unter Lt. v. Guſtedt mit der Führung ab, dicht gefolgt vom übrigen Feld. Nachdem der große Wall paffiert war und hier Al Raſchid in der Führung von Dompfaff abgelöſt worden war, ging es in den See. Hier wurde das Rennen entſchieden, denn nicht weniger als genau die Hälfte des Feldes wurde reiterlos. Weltmeiſter, Orontes, Oriolus und Al Raſchid kamen heil aus dem Waſſer, während Adelbert nachgeritten wurde und am Schluß ſeinem Stall ſo noch das fünfte Geld ſicherte. Al Raſchid verließ den See als Erſter vor Orontes. Dieſe beiden Pferde blieben über die Hinderniſſe dicht beiſammen und erſt auf der Flachen holte bh Oriolus, durch Rittm. v. Horn ausgezeichnet geritten. ie Führung und auch den Sieg von Al Raſchid, Orontes und Weltmeiſter.— Die Ergebniſſe: Preis von Haßloch(1650 Mark, 1600 Meter): 1. H. Buchmüllers Max(J. Pinter); 2. Pompon; 3. Saltus. Ferner: Waldmädel, Griffon, Farinello, Käthi Glanzzeit, Spata. Tot.: 18, 18, 30, 22:10— EW: 156.10. Rehbach Jagdrennen(1750 Mark, 3400 Meter): 1 e Friderichs Grog(Lt. Ziervogel); 2. Lockvogel 3. Lycomedes. Ferner: Reichsmark, Perle, Pralinee. Tot. 14,12, 1,1 13:10.— EW: 64.10. Preis von der Saarpfalz(500 Mark, 1200 Me⸗ ter): 1. A. Macks Stahleck(Höfle); 2. Eisſproſſe; 3. Lord⸗ major. Ferner: Urſel, Clivia, Pfalzgräfin. Tot.: 16, 11, 11, 12:10.— EW: 64:10. Preis der NS 3 Rheinfront(1000 Mark, 3600 Meter): 1. Kav.⸗Regt. 8 Eilflug(Lt. v. Seidlitz); 2. Medardus; 3. Pitt. Ferner: Lauderis, Grenzesluſt, Birgit, Viktor. Tot.: 139, 23, 15. 23.10.— EW: 40810. Preis von der Deutſchen Weinſtraße(1400 Meter): 1. Batterie Art.⸗Regt. 35 Martin(Oberlt. v. d. Buſch); 2. Nobleſſe; 3. Oder; 4. Lateran. Ferner: Inder, Margot, Lucretia, Oberon, Newa, Odyſſeus, Jochem. Tot.: 16, 13, 30, 29, 34:10.— EW: 52:10. See⸗Jagdrennen(2000 Mark, 4000 Meter): 1. Frhr. v. d. Kneſebecks Oriolus(Rittm. v. Horn); 2. Al Ra⸗ ſchid; 3. Orontes. Ferner: Dompfaff, Ahnherr, Adelbert, Liebgard, Weltmeiſter. Tot.: 84, 20, 15, 30:10.— EW: 10010. Preis von der Kalmit(500 Mark, 1600 Meter): 1. F. Niehaus' Manfred(Matyſeck); 2. Diana; 3. Dom⸗ pfaff. Ferner: Pfalzgräfin, Wotan, Marſchall, Agnes. Tot.: 21, 1 13, 10 EW: 92.10. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Feſtſpiele vom 6. bis 16. Mai: Freitag, 7. Mai: Miete H 23 und 1. Sondermiete H 122 Friedrich Wilhelm J. Schauspiel von Hans Reh⸗ berg.(Titelrolle: Robert Kleinert, Volksbühne Berlin als Gaſt). Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Samstag, 8. Ma: Miete G 23 und 1. Sondermiete G 12: Prinz Caramo. Oper von Albert Lortzing. Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 9. Maj: Zum letzten Male: Der Etappen⸗ haſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Anfang 20, Enda nach 22.15 Uhr. HAiwver ou rennſt dte Straßen nicht.“ Saſcha Lermontow preßte die Lippen zuſammen und ziſchte:„Es wäre mir jetzt auch lieber, wir hätten doch den Weg nach der Stadt genommen, denn dieſe Kurven hier ſind eine harte Prüfung für einen Automobiliſten, aber wenn ich die Geſchwindigkeit verringere, dann wird für uns der Zeitverluſt zu groß und wir müſſen die Grenze erreichen, ehe man uns verfolgen kann.“ Und weiter raſte das Auto. Je mehr aber der Morgen heraufdämmerte, um ſo dich⸗ ter wurde der Nebel, ſo daß man kaum noch die Bäume der Landſtraße erkennen konnte. Werra vermochte nichts mehr zu denken. Sie wagte zuch kein Wort zu ſprechen, denn ihre Kehle war wie zu⸗ zeſchnürt. Aber ſie fühlte eine namenloſe Angſt in ihrem derzen. Hatten ſie zu früh über ihren Sieg triumphiert? Sollten ſie jetzt, da ſie der Entſcheidung ſo nahe waren, doch noch eine Niederlage erleiden? Nur wenige Stunden noch, dann waren ſie in Sicher⸗ zeit, nur wenige Stunden noch, dann mußte die Sonne den Rebel verdrängen. Aber noch waren ſie nicht am Ziel. Und ſie hielt doch die Krondiamanten der Romanowskis n ihren Händen, wußte die Erfindung Konrad Mayburgs n ihrem Beſitz, wußte, daß ihnen Millionen ſicher waren. Ein ſcheuer Blick ſtreifte ihren Begleiter. Und ſie ſah, die Saſcha Lermontow weit vorgebeugt daſaß. „Seine Bruſt keuchte und ſeine Hände hielten mit eiſernen driffen das Steuerrad umſpannk. Er blickte weder rechts loch links, er ſtarrte immer durch die Scheibe nach der Vegrichtung. Wieder kam eine Kurve, wieder riß er den Vagen herum und lachte dann zufrieden auf, wenn das luto die breite Straße dahinſchoß. Aber Werra gellte dieſes achen in ihren Ohren. Ihr ſchien es, als lachte der Teufel u dieſem grauſamen Spiel. g Dioch ſte vermochte kein Wort zu ſprechen. Nur ihre Ge⸗ anken quälten ſich mit der bangen Frage:„Wie wird das les noch enden?? 0 — 3* 4 5 Gortſetzung folgt.) 1987 2 8 Sie konnten, ats der Nr. 19 Hrachton Nirtsheorüigung unterlegen. C rfnaaen Oo Ann N: „%„%,, neiv u:— ugwmpſieg quseanvick um udgol zl jegunen! zog usul nenva zin nebol joa uur 1 FFF e de gunenf aebi Ae Teure vue are“ e eee„,denn ene e“ „—— An usgunmclrea Piiggict of uuvmasee 1106 n— janocaean uuva gut keqnuebeb zeig uon ⸗gom di uepoigebuse suseinch e jeg uvun zog uneleobzog sgocte zun ug cg ddungch duzel zog 8 obo! uin vasczu ol ze uad e en een eee 218 laehpu dig user“ q fc bufd o bean nein ane uv Ji gun old reucpaig ungoc on aoaeg een Ip aun zzuhegz nvag 10„— inezlae a6— 418“ „Bunzeſpihgogz ⸗vandecg“ oc uda teucpaig iofjecklug keucpziy 1 dulv un“ eine ehe deu len e ae beg o „enleiaoa fbüöduſe inne ul bf ga 518 uoffpfloch! 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Wir wollen zur Sache kommen. Es handelt ſich ſchließlich doch darum, daß Feldmann ver⸗ ſchwunden iſt.“ „Ja, verſchwunden. Das iſt wohl der richtige Ausdruck. Spurlos verſchwunden. Das heißt— er hat mir da etwas aufgeſchrieben——“ „Das intereſſiert mich. Was ſchrieb er?“ Bitte, Sie können den Zettel leſen.“ Sie kramt in der Schürzentaſche,„hier iſt er.“ Kirchner betrachtet das fettige Stück Papier. Haſtig lieſt er: Verehrte Frau Behnke! Ich muß leider plötzlich verreiſen und gebe noch weitere Nachricht. Die Sachen heben Sie bitte auf. Mit beſtem Gruß Günther Feldmann. Frau Behnke rückt unruhig hin und her.„Er iſt,“ ſagt ſie ſtockend mit einer Stimme, die nahe ans Weinen kommt,„eigentlich iſt er doch niemals davon gegangen, ohne mir regelrecht lebewohl zu ſagen. And nun auf ein⸗ mal— bei Nacht und Nebel— da ſtehe ich morgens auf — und der Mann iſt verſchwunden. Das geht mir zu hoch, Herr Inſpektor!“ Kirchner zieht bedächtig ein Zigarettenetuf aus der Taſche.„Darf ich hier rauchen?“ 5 0 0 ja— natürlich. Hier ſteht auch ein Aſchen⸗ echer.“ 5 „Ich danke verbindlich. Tia— alſo—— Sie wiſſen, daß Feldmann für unſere Lebensverſicherung tätig war?“ „Als Agent. Ja, natürlich, Er war immer äußerſt ge⸗ wiſſenhaft.“ „Nun kam da das furchtbare Autounglück, bei dem der Ziegeleibeſitzer Andreas verbrannnt iſt. Wir wollten gern Näheres wiſſen. Herr Feldmann hatte Andreas bei uns verſichert. Wir ſchrieben alſo an Feldmann. Die Poſt kommt zurück— was ſoll man da denken?“ „Ich habe für alle Fälle die Poſt zurück gehen laſſen, wenigſtens, was die eingeſchriebenen Briefe betrifft.“ „Das war ſehr vernünftig, Frau Behnke. Sonſt hätten wir gar nicht erfahren—— was denken Sie eigentlich über die Sache? Vor allem: hat Feldmann vor ſeiner plötzlichen Abreiſe irgendwie wichtige Poſt erhalten?“ „Das weiß ich nicht. Einmal— es war wohl ſo zwei Tage vorher, erhielt er noch einen eingeſchriebenen Brief — ich glaube aus Leipzig.“ „Von wem? Das können Sie mir wohl nicht ſagen?“ „Das weiß ich nicht.“ „Na— vielleicht wird er ebenſo plötzlich, wie er ver⸗ ſchwunden iſt, wieder erſcheinen. Wir brauchen uns wohl nicht ſo aufzuregen. Er mußte ſchon triftige Gründe da⸗ zu haben.“ »„Geſtatten Sie mir eine Frage— das heißt ich meine ja nur— man kommt auf die ſonderbarſten Gedanken — er hat doch nichts ausgefreſſen?“ Inſpektor Kirchner lacht herzlich auf:„Nein Frau Behnke, da können ſie völlig beruhigt ſein. Feldmann iſt immerhin ſchon zehn Jahre lang bei uns tätig geweſen, der ſteht wie ein Turm da. Bei dieſem Gedanken kann ich nur lachen.— Entſchuldigen Sie,— aber nun muß ich doch gehen. Es gibt noch mehr hier für mich zu erledigen.“ * „Am neun bereits läßt ſich Kirchner auf dem Polizei⸗ präſidium melden. Kommiſſar Lippmann, ein kleines, ge⸗ drungenes Männchen mit klugen Augen, empfängt ihn. „Ich bitte ſehr, nehmen Sie Platz Herr Inspektor. Sie kommen wohl in der Sache Andreas“ „Ganz richtig!“ „Wir hatten darüber ja korreſpondiert. Die Angele⸗ zenheit geht in Ordnung.“ Es iſt eine Formſache, daß ich noch komme, Herr Kom⸗ miſſar— das heißt, die Geſellſchaft— Sie werden verſte⸗ zen— wenn es ſich um hunderttauſend Mark handelt, iſt orſicht geboten!“ Der Kommiſſar nickt ſeinem Beſucher zu.„Ja, natür⸗ lich. Das iſt doch kein Pappenſtiel. Aber Sie können be⸗ „Wir haben nicht den geringſten Anhalt gefunden. Im Gegenteil. Alles wies klar und deutlich auf den Un⸗ fall hin.“ Kirchners Blick iſt ein wenig fragend auf den Beam⸗ ten gerichtet.„Andreas iſt alſo im Wagen verbrannt, wie uns mitgeteilt wurde. Ja— konnte er ſich denn nicht retten?“ „Wir hatten uns auch gewundert, doch ſchienen ſich mehrere mißliche Amſtände gegen den Aermſten verſchwo⸗ ren zu haben.“ „Es handelte ſich doch um einen geſchloſſenen Wagen?“ „Jawohl. Anvorſichtigerweiſe hatte Andreas dicht ne⸗ ben dem Führerſitz noch eine Kanne Benzin ſtehen. Die vordere Scheibe war offen. Bei dem Vergaſerbrand ſchlug eine Stichflamme in den Benzintank, der explodierte, die Flamme griff raſend ſchnell um ſich. Dann iſt auch die Kanne in Brand geraten, Andreas verbrannte.“ „Das alles iſt protokollariſch feſtgelegt worden?“ „Natürlich. Wir ſandten die Abſchrift des Protokolls. Uebrigens— warum ſchickten Sie niemand, der bei der Anterſuchung zugegen ſein konnte?“ „Ich hatte ſofort an Herrn Feldmann, der dieſen Be⸗ zirk hier bearbeitet und früher ſchon bei uns als Recher⸗ cheur tätig war, telegrafiert und geſchrieben. Ein unglück⸗ ſeliger Zufall indeſſen machte mir einen Strich durch die Rechnung. Wir dachten, daß Feldmann berichten werde, — bis plötzlich die Nachricht kam, daß er verreiſt ſei. Ich habe mich daraufhin— allerdings ſehr verſpätet— ſelbſt auf den Weg gemacht. Uebrigens ſind wir Kollegen.“ „Sie arbeiten alſo im Kriminaldienſt, wenn ich Sie recht verſtehe?“ „Ganz richtig. Ich muß alle Fälle prüfen. Sie werden begreifen, warum ich Sie heute beläſtigt habe. Nun bleibt mir kein Zweifel, daß alles in Ordnung geht. Nur eine Frage noch, wenn ich bitten darf: Herr Andreas war Zie⸗ geleibeſitzer. Hatte er— was das Geſchäftliche angeht— größere Schwierigkeiten?“ „Auch dieſe Frage prüften wir gründlich. Sein Unter⸗ nehmen ſteht gut da. Natürlich war auch Andras nicht ge⸗ rade auf Roſen gebettet. Doch Schwierigkeiten beſtanden nicht.“ „Und der Ruf des Mannes?“ „War ohne Makel.“ „Ich danke Ihnen, Kollege. Ich werde nachher zu der Witwe gehen.“ „Ja, tun Sie das. Dieſe Frau kann mir leid tun.“ „Sind Kinder vorhanden?“ „Nur eine Tochter. Sie iſt jetzt neunzehn.— Na, wenn die Frau erſt das Geld bekommt, bleibt ſie vor dem Schlimmſten bewahrt!“ „Ich werde ihr heute ſchon eine Teilſumme geben. Der 12 0 geht ihr ſpäter nach meinem Bericht von der Direk⸗ ion zu.“ „Natürlich— der heilige Bürokratius muß doch nun auch noch auf ſeine Koſten kommen.“ Kirchner empfiehlt ſich mit einem verbindlichen Lächeln. 0„Ein Serbſtmord tt crusgeſchloſſen?“ * Herr Neumann, Mitinhaber des Bankhauſes Neu⸗ mann und Co. in der Zentralſtadt, das ſich vorwiegend mit größeren, allerdings nicht ſtets einwandfreien Kreditge⸗ ſchäften befaßte, wiegt ſich, die Hände reibend, in ſeinem eleganten Kraftwagen. Der Schofför hat Befehl, nach der Vorſtadt zu fahren. Sternſtraße 24. Dort wohnte die Witwe des Ziegeleibeſitzers Andreas, mit der er ſehr wich⸗ tige Dinge zu regeln hatte. Die Angelegenheit, die jetzt zum Abſchluß kam, fußte auf einer Beleihung, die vor drei Jahren getätigt wurde. Er, Neumann, war damals mit ſeinem Bruder Kurt ſcharf aneinandergeraten. Ihm kam dieſe Sache ein wenig riskant vor,— doch Kurt hatte, alle Beredſamkeit auf⸗ bietend, zugeraten. Es handelte ſich um den Wunſch des in Not geratenen Herrn Andreas, ihm einen Kredit von zwölftauſend Mark zu gewähren, mit der er die etwas herabgewirtſchaftete Ziegelei wieder flott machen wollte. cuhigt ſein. Alles wurde gewiſſenhaft unterſucht.“ (Fortſetzung folgt.) *— Unſer Schuſter war Meiſter Zapf auf dem Heumarkt. Dem breitſchultrigen Manne gehörte das winzigſte Haus in der Stadt. Nur zwei Räume faßte es zur ebenen Erde, einſchließlich der Puppenküche; oben war auch nicht viel mehr Platz, aber es hauſten darin ſeelengute Menſchen. Der Meiſter trug ſeinen Hans⸗Sachs⸗Bart mit nobler Würde und hielt den zweiten Baß im Innungsgeſangver⸗ ein, den ein Lehrer dirigierte. In ſeiner Schuſterſtube ſah es dagegen bunt aus. Da häuften ſich die Stiefel zu Bergen, und je bedürftiger ſie der werkenden Hand waren, umſo unverdroſſener nahm ſich Zapf ihrer an. Der Sohn des Meiſters hatte einen ſanften glatten Scheitel und auf der zarten Naſe einen Zwicker; auch ſpielte er, wenn er aus ſeinem Dienſt von der Stadtkämmerei heimgekehrt war, gern in dem Stündchen vorm Abendbrot die Zither Er hatte träumeriſche Augen, aber ein hoffär⸗ tiges Herz— kaum, daß er den Kunden des Alten die ge⸗ botene Tageszeit zurückgab. Der in Stramin geſtickte Se⸗ gen im Rücken des Klimperlings lehnte ſich links an einen mahagoniroten Taſſenglasſchrank an, und an der niedri⸗ gen Fenſterſeite lächelte ſein gelber Kreuzſtich ſteif auf blühende Topfgewächſe herab. So winzig war das Stüb⸗ chen, und wiederum ſo fleißig hatten die flinken Meiſterin⸗ nenfinger an dem frommen Spruch geſtichelt, daß ſie der größte Rahmen für ihn nicht groß genug dünken wollte. Zapfs treue Stütze ſaß in dem türloſen Nebengelaß; es war ein aus geſchworener Zunftgeſinnung haargenau ſo bebarteter Altgeſelle. Die Lichtſpiegelungen des ziehenden Fluſſes, der ſich draußen dicht voruͤberſchob, fingen ſich in der Schuſterkugel. Ja, dieſer Menſch, deſſen Namen ich nie erfahren habe und ſchließlich auch nicht erfahren mochte, (ein in Wortkargheit beſchloſſenes Geheimnis ſchien um ihn zu ſein) ſtrahlte ſo etwas wie Mannentreue aus. Niemals hat dieſes wildegelockte, emſig über die Arbeit gebeugte Haupt mir gegenüber den Mund zum Sprechen gebraucht. Aber nie auch hat 9755 Mund die halblange Pfeife mit dem ſchön geblümten orzellankopf von den umbarteten Lippen gelaſſen— es ſei denn während der Mahlzeiten oder dann, wenn er ſeinen Schlafverſchlag auf dem Dach⸗ boden aufſuchte. Schuſterkugein Von Peter Lee Als ich am dritten Mobilmachungstag ins Feld rückte, da haben die beiden Werkmänner mir zuvor noch ein Paar Stiefel gebaut, die ſich, obwohl an ihnen nur karge Nacht⸗ ſtunden hingen, ſehen laſſen konnten. Sie haben mich quer durch Belgien, tief nach Polen hinein und hinunter ins Herz des Balkans Bein fen leider nur hat man mir den einen ſpäter vom Bein ſchneiden müſſen— ein Jammer um die Arbeit Nun, jener Geſelle war gewiß nicht taubſtumm, wie wohl mancher vermutet. Nein. Aber ſelbſt dem jungen feld⸗ bereiten Soldaten gegenüber hielt er an ſich; jedoch einen ſchwieligen, pechzähen Händedruck fand er für ihn, der je⸗ den Abſchiedsſermon vielfältig aufwog. Wenn ich nach einer guten Sinnfindung des Doppel⸗ begriffes„ſeßhaft und treu“ ſuche: dann denke ich an die⸗ ſen von Stichel und Knieriemen krumm gezogenen Hand⸗ werker, der ſeinem Meiſter nicht weniger ergeben war, als den Zwetſchenknödeln oder den„Thüringern“ der zarten, vom Flußwind irgendwie ſchief gewehten Frau Meiſterin. Die trug die fertigen Beſchuhungen auf immer huſchenden Füßen und meiſt während der Dämmerung den Kunden in einer ungeheuren ledernen Markttaſche wieder zu und war gleichzeitig mit den Inkaſſogeſchäften ihres Eheherrn be⸗ auftragt. Da der aber die billigſten Preiſe weit und breit nahm, kamen die alten Leute nie auf einen grünen Zweig. Sie hatten unverdientermaßen viel Ungemach erdulden müſſen. Ihre Kinder waren über die zu erwartende ſchmale Erbſchaft tief verdroſſen, haben die Mutter lieblos hin⸗ ſiechen ſehen und dem Meiſter harte Worte gegeben. Ein arger Drücker war der Sanftgeſcheitelte geworden und ein ſchiefmäuliger Windbeutel trotz ſeiner Si e Den Altenteiler noch vollends vom ſchmalen itz zu ſtoßen: auch das brachten ſeine glatten Finger fertig. Aber dies mußte wohl ſo ſein, um ein Ungemach ganz u überwinden: der Meiſter hat im 5 bend ſeines ebens wieder atmen gelernt— das Altersheim im Win⸗ kel tat ſich ihm auf und ſchenkte ihm dazu ein paar Blumen auf das Geſims ſeines Friedensſtübchens. Zapf iſt geborgen. Bloß das Licht ſieht er jetzt durch blanke Scheiben und nicht mehr im kugelig krauſen Vielſinn des dunklen Werkraumes. Der Herr, den jeder grüßt Von Karl Lütge Günther Murmel wundert ſich. Worüber wundert er ſich? Worüber ſich keiner der Freunde wunderte. Die andern ſahen es überhaupt nicht. Günther Murmel ſah's. Da ging durch die Gaſtſtätte, mit ſchleppendem Schritt, ein kleiner, beleibter Herr. Der Herr trat an jeden Tiſch. Er verneigte ſich dort jedesmal gegen die Gäſte, ein ganz klein wenig. Die Gäſte verneigten ſich geſchmeichelt und höflich, teils höflich⸗flüchtig. Aber ſie grüßten alle den klei⸗ nen dicken Mann. Er heimſte dutzende Verneigungen und Kopfnickgrüße ein. Nur— es ſchien ihn nicht zu freuen. Er machte kein ſonderlich frohes Geſicht darüber, wie man es hätte erwarten ſollen bei der Freude, die er am laufen⸗ den Band empfing. Günther Murmel murmelte. So ein Schafskopf. So ein Weltfremdling. So borniert wie er war, und überhaupt Am folgenden Tage, in einer anderen Gaſtſtätte, brachte Günther Murmel das Geſpräch auf das erhebende Gefühl, das ein Gruß bei ihm auslöſte. Er fühle ſich ge⸗ hoben, den ganzen Tag glücklich, oder zumindeſt einige Stunden nach einem höflichen, unverhofften oder ſelbſt einem zu Unrecht erhaltenen Gruß ſtark und günſtig be⸗ eindruckt. 20ch glaube, daß ich dadurch, weil ich ſo glücklich durch einen Gruß werden kann, die Leute— jeden, den ich an⸗ ſehe— zwingen kann, mich zu grüßen.“ Die Freunde 19 „Jeder, den ich anſehe, 1525 es mir an, daß ich auf ſei⸗ nen Gruß warte!“ fuhr Günther Murmel kühn fort. „Na, na,“ äußerten die drei Freunde am Tiſch ſtarken Zweifel. „Wetten?“ „Wetten? Da fällſt du rein! Das laß bleiben, Murmell“ Murmel ließ es nicht bleiben. Im Gegenteil. Er er⸗ regte ſich: „Ich möchte euch den Beweis erbringen. J erkühne mich zu der Behauptung, daß jeder hier in der Gaſtſtälte, jeder da drüben, an den kleinen Tiſchen mich grüßt, wenn ich vorbeigehe———“ „Iſt ja Unſinn, vollkommener Unſinn!“ „Verrückte Wette—“ Die Wette wurde abgeſchloſſen. e war ſehr ſicher. Die Freunde waren's noch mehr. Sie lachten mitleidig und teils ſchadenfroh, als Murmel ſich ſchneidig erhob. 1 Murmel ging in die Gaſtſtätte hinein, bis tief hinunter ans Ende. Natürlich beachtete ihn im Lokal niemand, als er an den Tiſchen vorüberging. Selten ſah jemand auf Das war ja vorauszuſehen. Die drei Freunde wußten f