n 2 — oi usbiqinphzues— augegz nba Nr dun— ian bn 24 ua gibs 32 . 8 „ en eee —— zona ulsuzel zeg nua ed odo illogd 312 — np ο, 42 N 4 18 Tezue boch ius ueqvg 2188“ uelduizeß used pin „unorfbhlegbend 3% dnl uc“ ut udg Inv pihneg gun au sei son usqun es zoagunz innen Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 19“ D.⸗A. IV. 37: 1160 937 Jahrgang Samstag, den 8. Mai 1987 Nr. 105 Die„Hindenburg“ Kataſtrophe DN B-Augenzeuge berichtet. Der am Schauplatz der Unglücksſtätte weilende richterſtatter des Deutſchen Nachrichtenbüros folgenden Drahtbericht: Ich war ſelbſt Augenzeuge der unfaßbaren Kataſtrophe des LZ„Hindenburg“. Ich war mit einigen deutſchen und amerikaniſchen Freunden im Kraftwagen nach Lakehurſt unterwegs, als wir gegen 18 Uhr Newyorker Zeit bei un⸗ freundlichem, von wiederholtem Platzregen begleiteten Wet⸗ ter den deutſchen Luftrieſen in gleicher Fahrtrichtung, wie wir ſie einhielten, etwa in Höhe der Atlantiſchen Küſte fah⸗ ren ſahen. LZ„Hindenburg“ entſchwand dann aber unſeren Blicken, um erſt wieder am Horizont aufzutauchen, als unſer Kraftwagen in Lakehurſt eintraf. Nach etwa dreiviertelſtündigen ſtrömendem Regen— es war dabei ſehr ſchwül— erſchſen das Luftſchiff aus ſüdöſt⸗ licher Richtung kommend und traf gegen 19,15 Uhr abſtei⸗ gend zur Landung ein. Trotz immer noch ſchwerverhängtem Himmel ſchien plötzlich Windſtille eingetreten zu ſein. Zwei⸗ mal ließ LZ„Hindenburg“ Waſſerballaſt ab, und dann fie⸗ len aus der Vorderſpitze nacheinander zwei Landungstaue zur Erde. Alles nahm einen ordnungsmäßigen Verlauf, und man hatte den Eindruck eines geradezu vorbildlich ausgeführten Landungsmanövers. Um 19,23 Uhr aber ſchoß plötzlich aus vielleicht mittlerer Höhe des Hinterſchiffes eine Stichflamme heraus. Dann folgte ein dumpfer Knall. In Bruchteilen einer Sekunde war das Hinterſchiff in ein einziges Flammen⸗ meer verwandelt, und die Feuergarben erfaßten ſofort auch das ganze Schiff, das langſam zu Boden ſank und aus⸗ brannte. Ich ſelbſt befand mich 150 Meter vom Ankermaſt ent⸗ fernt. Die Flughöhe des Luftſchiffes, das mit abgedroſſelten Motoren fuhr, dürfte im Augenblick der Kataſtrophe 50 bis 75 Meter betragen haben. Bericht des Flughafenkommandanten Waſhington, 8. Mai. Der Kommandant des Flughafens Lakehurſt, Charles Roſendahl, der ſelbſt mehrfach Luftſchiffe geführt hüt, macht in ſeinem Bericht an das Marineamt über die Kataſtrophe des Luftſchiffes„Hindenburg“ folgende Angaben: Die Vorbereitungen zur Landung ſeien in normaler Weiſe erfolgt. Die Haltetaue ſeien aus einer Höhe von etwa 60 Meter geworfen worden. Etwa vier Minu⸗ ten nach dem Herabwerfen der Seile ſei Feuer am Hin⸗ terſchiff erſchienen, das ſich nach dem Vorderſchiff zu aus⸗ breitete. Das Luftſchiff ſenkte ſich darauf zu Boden, das Heck voran, und war in ſeiner ganzen Länge von Flammen eingehüllt, als es den Boden erreichte. Es ſei unmöglich ſagt Commander Roſendahl in dem Be⸗ richt, jetzt die verſchiedenen Darſtellungen über die Ret⸗ tung der Beſatzung und der Fluggäſte des„Hindenburg“ zuſammenzufaſſen, aber es ſei klar, daß bemerkens⸗ werte Rettungstaten von Perſonen innerhalb wie außerhalb des Luftſchiffes vollbracht worden ſeien. Das Feuer habe mehrere Stunden gebrannt und ſei dann durch chemiſche Feuerlöſcher wie durch Waſſer gelöſcht worden. Es ſei noch zu früh, um irgendwelche Vermutungen über die Urſachen des Feuers auszuſprechen; das müſſe durch die Unterſuchungsbehörden feſtgeſtellt werden. Die Geretteten, Vermißten und Verletzten Nach den bis jetzt bei der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei vorliegenden Meldungen ſind folgende Paſſagiere un ver⸗ letzt gerettet worden: Adelt. Leonhard; Adelt, Gertrud; Clemens, Karl Otto; Doehner, Mathilde; Doehner, Walter, Doehner, Werner; Heidenſtan, Rolf von; Hinkelbein, Klaus; Hirſchfeld, George; Leuchtenberg, W. G.; Mangone, Philip; Mather, Mague⸗ rit; Morris, Nelſon; Stöckle. Emil. Folgende Paſſagiere konnten werden: g Doehner, Irene; Grant, George; Kleemann, Frau Ma⸗ ria; Knöcher, Erich; O'Laughlin, Herbert James; Späh, Joſef; Witt, Hans Hugo. . Paſſagiere gelten zur Stunde noch als ver⸗ 1 5 Be⸗ übermittelt verletzt geborgen Anders, Rudolf; Belin, Peter; Brinck, Birger; Doehner, Hermann; Dolan, Burtis; Douglas, Edward; Ernſt, Otto; Ernſt, Elſe; Feibuſch, Moritz; Osbun, Clifford; Pannes, Jones; Pannes, Emma; Reichold, Otto; Vinholt, Hans. Für Fritz Erdmann liegt die Todesbeſtäti⸗ gung vor. Die Beſatzung Von der Beſatzung blieben unverletzt: Fiſcher; Meier; kaver; Klein; Nunnenacher; Lau; Kolmer; Witte⸗ mann; Bauer, Heinrich; Zabel; Ziegler; Bauer, Kurt; Schweighardt; Kubis; Nielſen; Beutele: Sauter; Scheu⸗ bele; Zettel; Dörflein; Steeb; Deeg; Boetius; Stöffler; Franz; Balla; Henneberg. Verletzungen trugen davon: Lehmann; Sammt; Speck; Dove, Schönherr; Lenz; Leibrecht; Deutſchle; Her⸗ zog; Dr. Rüdiger; Ritter; Freund; Schädle; Bernhard; Grötzinger; Felber; Bahnholzer; Pruß. i Als Ver m 1511 haben zu gelten: Knorr; Eichelmann: Huchel, Spehl; Müller, Richard; Flachus; Schultze, Max: mhoff, Emilie; Dimler; Schreitmüller; Biallas; Stöckle, Alfred; Scheef; Mooſer: Reiſacher: Helgenina: Schlapp. Kapitän Lehmann 7. Lakhurſt, 8. Mai. Der Neuyorker Vertreter der Deutſchen Zeppelin⸗ Reederei teilt mit, daß der hervorragende Luftſchiffkapitän Lehmann am Freitag um 23.05 Uhr deutſcher Zeit den ſchweren Verletzungen erlegen iſt, die er bei der Kataſtrophe des Luftſchiffes„Hindenburg“ erlitten hatte. Trauer in Friedrichshafen Dennoch mit Zuverſicht vorwärks. Friedrichshafen, die Stadt der Zeppeline, iſt durch die tragiſche Kataſtrophe des Luftſchiffs„Hindenburg“ tief er⸗ ſchüttert. In den früheren Morgenſtunden kündeten ſchwarzumrandete Extrablätter in großen Lettern:„Luft⸗ ſchiff Hindenburg vernichtet“, eine Meldung, die die Be⸗ völkerung Friedrichshafens kaum zu faſſen vermag. Auf den Straßen und Plätzen ſtehen die Menſchen voller Be⸗ ſorgnis und warten auf neue Extraausgaben, um über das Schickſal ihrer Angehörigen und Freunde, die der Be⸗ ſatzung des Luftſchiffs angehören, etwas Neues zu erfah⸗ ren. Ein neues Bodenſeeſchiff, die„Schwaben“, ſollte in Dienſt geſtellt werden, wozu viele Ehrengäſte bereits ein⸗ getroffen waren. Die Feier wurde abgeſagt, und die Gäſte haben Friedrichshafen verlaſſen. Die Belegſchaft des Luftſchiffbaus ver⸗ ſammelte ſich um 8.30 Uhr in Halle l unter dem Bug des in Bau befindlichen Luftſchiffs„LZ 130“. In Vertretung Dr. Eckeners, der ſich zurzeit auf einer Auslandsreiſe be⸗ findet, berichtete der ſtellvertretende Betriebsführer Dr. Dürr den verſammelten Gefolgſchaftsmitgliedern über den Unfall. Mit herzlichen Worten ſprach er dann davon, den Blick vorwärts gerichtet, das große Werk des Grafen Zep⸗ pelin weiterzuführen, das durch die Luftſchiffe„Graf Zep⸗ pelin“ und„Hindenburg“ ſchon ſtaunenswerte Erfolge zei⸗ tigte. Wenn im Augenblick durch das Unglück des„Hin⸗ denburg“ die Ausſick en getrübt ſind, ſo ſei doch ſicher, daß die Reichsregierung dem Luftſchiffbau ihre Unter⸗ ſtützung zum Welterbau von Luftſchiffen gewähren wird. Der Luftſchiffbau befindet ſich in einer ähnlichen Lage wie 1908, als Graf Zeppelin vor einem Nichts ſtand. In einer ſtillen Minute gedachten die Verſammelten ihrer vom Unglück betroffenen Arbeitskameraden. Dr. Dürr verlas dann die Namen der 44 geretteten Be⸗ ſatzungsmitglieder, unter denen ſich 18 Verletzte befinden. Mit der Parole„Wieder ans Werk“ wurde die Arbeit fortgeſetzt, damit das neue Schiff bald ferkig werde und die Lücke wieder ausgefülll iſt, die durch den Verluſt des LZ„Hindenburg“ der Luftſchiffahrt erwachſen iſt. Beileidstelegramm des Führers Spende für die Familien der Beſatzungsmitglieder. Der Führer und Reichskanzler hat an die Deutſche Zep⸗ pelin⸗Reederei folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „An dem ſchweren Schickſalsſchlag, der Sie durch den Verluſt des Luftſchiffes„Hindenburg! und durch den Tod zahlreicher mitglieder der Beſatzung und Paſſagiere bekrof⸗ fen hat, nehme ich herzlichſten Ankeil. Ich bitte Sie, den Aa der verunglückten Fahrgäſte, ſowie den Hinker⸗ liebenen der in kreuer Pflichterfüllung ums Leben gekom⸗ menen Angehörigen Ihrer Reederei mein kiefempfundenes Beileid, den Verletzten meine Wünſche für baldige Wieder⸗ herſtellung auszuſprechen. Als erſte Hilfe für die Familien der Beſatzungsmitglie⸗ 1 ſtelle ich Ihnen den Betrag von 30 000 Mark zur Ver⸗ ügung.“ Trauer der amerikaniſchen Bevölkerung Die Kataſtrophe des Luftſchiffs„Hindenburg“ beſchäftigt die geſamte amerikaniſche Preſſe. Allgemein werden die hervorragenden bisherigen Leiſtungen des„Graf Zeppelin“ und des„Hindenburg“ hervorgehoben, ihre Pünktlichkeit und Wetterfeſtigkeit ſowie das Geſchick ihrer Führer. Die Rundfunkprogramme ſämtlicher Sender wurden in den Abendſtunden dauernd unterbrochen, um den Hörern die neueſten Nachrichten aus Lakehurſt mitzuteilen und durch Bekanntgabe der Namen weiterer Geretteter die Familien der Fahrgäſte neue Hoffnung ſchöpfen zu laſſen. Trotz der vorgerückten Stunde fuhren Tauſende von Kraftwagen zur Unglücksſtätte, ſo daß innerhalb von zwei Stunden ſämt⸗ liche Zufahrtsſtraßen nach Lakehurſt verſtopft waren. Der Führer dankt Rooſevelt Berlin, 7. Mai. Der Präſident der Vereinigten Staaten, Franklin D. 1 hat an den Führer folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Ich habe ſoeben Kenntnis erhalten von dem Anglück des Luftſchiffes„Hindenburg“ und ſpreche Ihnen und dem deutſchen Volke meine kiefſte Anteilnahme an dem kragiſchen Verluſt von Menſchenleben aus, den 1 un⸗· erwartete und unglückliche Ereignis 11 Folge halte.“ 1 75 Führer hat hierauf mit folgendem Telegramm gedankt: „Ew. Exzellenz danke ich aufrichtig für die herzlichen Worte der Teilnahme, die Sie 1 dem deutſchen Volke anläßlich des Unglücks ausgeſprochen haben, dem das Luft⸗ 10„Hindenburg“ zum Opfer gefallen iſt.(gez.) Adolf Hitler.“ 1 25 5 e 3 Dem Führer iſt außerdem aus den Vereinigten Staa⸗ ten eine große e von Beileidstelegram⸗ men aus den verſchiedenſten Kreiſen des amerikaniſchen Volkes zugegangen. Trotz alledem! „Mit tiefer Erſchütterung hat das deutſche Volk und mit ihm die ganze Welt die Nachricht von der Zerſtörung des deutſchen hiffes„Hindenburg“ vernommen. Die deut⸗ he N fahrt, die bisher ſo unvergleichliche und einzig⸗ in der Erſchließung des Luftraumes über ) Nordatlantik erzielt hat, iſt nun leider auch Unglück verſchont geblieben, einem Unglück, der Luftſchiffahrt anderer Länder im letzten verſchiedentlich ereignet hat. 9 iſche Sage— oder iſt es mehr?— von Da⸗ dalos und Ikaros, jenes wagemutigen Vaters, der mit ſei⸗ nem Sohn mit ſelbſtgebauten Flügeln in die Lüfte ſich er⸗ hob und der dann den Sohn abſtürzen ſah, hat uns in unſe⸗ rer Jugend immer tief ergriffen Wie oft ſchon hat ſich ſeit jener grauen Zeit dieſe Ikaros-Tragödie, ſymboliſch und wirklich, wiederholt! Außer der Tragik des Geſchehens be⸗ ſteht aber zwiſchen jenem Abſturz und der Kataſtrophe des „Hindenburg“! keine Aehnlichkeit Dort ein waghalſiger Ver⸗ ſuch, phantaſtiſch, hier aber das Gründlichſte, was man ſich auf dem Gebiete der Luftfahrt denken kann. Nie wurde ein Luftſchiff mit größerer Fachkenntnis, Erfahrung, Gründ⸗ lichkeit gebaut, nie wurden Fahrten mit größerer Gewiſſen⸗ haftigkeit und Sicherheit unternommen als die mit den bei⸗ den Zeppelin⸗Luftſchiffen, und nirgends wohl wurde eine Beſatzung beſſer ausgeleſen, vorbereitet und geſchult wie die⸗ jenige dieſer beiden ſtolzen deutſchen Weltverkehrsmittel. Jahrelang iſt ohne die geringſten Unfälle die Verbindung über den Ozean hergeſtellt worden, Fahrten um die Welt, Fahrten zum Nordpol wurden ohne jeden Zwiſchenfall un⸗ ternommen. Das Luftſchiff„Hindenburg“, das im März vergangenen Jahres zum erſtenmal über alle Gaue Deutſch⸗ lands geflogen war, und zwar anläßlich des Wahlkampfes zuſammen mit dem kleineren„Graf Zeppelin“, hat dann mit pünktlicher Regelmäßigkeit zehnmal den Ozean über⸗ quert und den ſchwierigen Luftraum über dem Nordatlan⸗ tik einem regelmäßigen Paſſagierverkehr erſchloſſen. Mit einer bewunderungswerten Pünktlichkeit wurden alle dieſe Fahrten durchgeführt, die ſich wachſender Beliebtheit und Beanſpruchung ekfreuten. In ſchweren Stürmen haben ſich Luftſchiff, Führung und Beſatzung bewährt. Die erſten Luft⸗ fahrtfachmänner der Welt ſtanden am Steuer, Kapitäne, Veteranen der Zeppelinfahrt, die ſchon während des Krie⸗ ges auf hundert Fahrten unter gefährlicheren Umſtänden erprobt waren; Kapitän Lehmann, der verletzt in Amerika liegt, blickt auf elfhundert Fahrten im Luftſchiff zurück. Die Mannſchaft war die erprobkeſte und zuverläſſigſte Luftſchiff⸗ beſatzung der Welt. Das Luftſchiff„Hindenburg“ ſelbſt, das hundertneunundzwanzigſte ſeiner Art, war das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrungen, Vervollkommnungen und Verbeſſerungen. Nie hat man bei einer Fahrt damit ein an⸗ deres Gefühl als das des Geborgenſeins, der Sicherheit und der Souveränität über alle Gefahren gehabt. In aufrichtiger Trauer gedenken das deutſche Volk und die ganze Welt der Paſſagiere und der wackeren Beſatzungs⸗ mitglieder, die den Tod gefunden haben. Dieſer Verluſt iſt kein Verluſt Deutſchlands allein, es iſt ein Verluſt der gan⸗ zen Kulturwelt. Denn eine Kulturleiſtung erſten Ranges ſind dieſe Zeppelin⸗Luftſchiffe. So kommt denn auch in allen Auslandsſtimmen der Schmerz über die Kataſtrophe zum Ausdruck, da verblaſſen alle politiſchen Empfindungen und Erwägungen. In dem befreundeten Italien hat die Vernichtung des Luftſchiffes allenthalben lebhafte und ſchmerzliche Kundgebungen der Anteilnahme che Be „Meſſaggero“ ſchreibt u. a.„Die ſtarke deutſche Verkehrs⸗ luftfahrt, ihre techniſchen Leiſtungen und die große Tüchtig⸗ keit ihrer Piloten könnten in keiner Weiſe durch ein Unglück in Frage geſtellt werden, das die ganze ziviliſierte Welt tief bewegt. In dieſer Stunde der Trauer und des e fühle ſich das italieniſche Volk mehr als je mit dem deutſchen engverbunden und entbiete den Opfern ſeinen ehrfurchtsvol⸗ len Gruß.“ In den leberſchriften der franzöſiſchen Blätter, wie„Das tragiſche Ende des Hindenburg“ oder„Die ſchreck⸗ liche Kataſtrophe“, kommen Anteilnahme und Beſtürzung zum Ausdruck. In Wien iſt die Anteilnahme der Bevölke⸗ rung außerordentlich ſtark. Man hört überall auf der Straße, in den Straßenbahnen und Autobuſſen von dem Unglück ſprechen. Das tragiſche Ereignis wird als ein Schick⸗ ſalsſchlag empfunden, der nicht das Deutſche Reich allein, ſondern das ganze deutſche Volk betroffen hat. Die Anteil⸗ nahme, die Dänemark Deutſchland entgegenbringt, kommt bereits in der Aufmachung zum Ausdruck. In beſonderen Darſtellungen wird der„Hindenburg“ ſo z. B. im„Ber⸗ lingfke Tidende“ und„Nationaltidende“, als das ideale Luftſchiff gewürdigt, das imſtande geweſen ſei, alle An⸗ forderungen hinſichtlich Fahrtſicherheit, Bequemlichkeit der Reiſenden uſw. zu erfüllen. Die Flammen hätten ein Mei⸗ ſterwerk der Technik zerſtört. Auch in der Schweiz iſt die Kataſtrophe des Luftſchiffes Hindenburg“ mit großer Be⸗ ſtürzung und aufrichtiger Trauer vernommen worden. In keinem anderen Lande wohl, außer Deutſchland, iſt der Zep⸗ pelin ſo populär wie in der Schweiz, deren Gebiet er bei leinen Fahrten nach Amerika bis zur Ueberſiedlung nach Frankfurt a. M. ſtändig berührte. Das Werden und die Vollendung des„Hindenburg“ wurde deshalb von der ſchweizeriſchen Bevölkerung auch in allen Phaſen miterlebt. Uebereinſtimmend wird die ſchlechte Witterung hervorgeho. ben, der der 1 auf ſeiner ganzen Fahrt aus⸗ geſetzt geweſen ſei Die„National⸗Zeitung“ ſchreibt zu der Kataſtrophe:„Man will es nicht faſſen, daß dieſer Luftrieſe, der bereits 21 erfolgreiche Atlantiktraverſierungen hinter ſich hat, von dem Unglück betroffen und vernichtet worden iſt. Die bewährte Konſtruktion und die ausgezeichnete, erfah⸗ rene ee vermochten bei jedem Wetter die Luft⸗ ſchiffe hei 1 Ziel entgegenzubringen. Im Luftſchiffbau der Welt bildete LZ 129 den Höhepunkt.“ Uftſe derem eee —— 1 1 ö Bei aller Trauer können wir Deutſche doch auch das Gefühl des Stolzes nicht unterdrücken, des Stolzes über die Anerkennung und das Vertrauen in die deutſche Luftſchiff⸗ fahrt. Schon einmal war vor über 30 Jahren ein Luftſchiff bei Echterdingen einer Kataſtrophe zum Opfer gefallen. Sie wurde kein Schlußpunkt unter die Verſuche des Grafen Zeppelin, wie manche damals meinten, ſie führte zu einem nationalen Auftrieb für das ganze deutſche Volk, das dann durch die Zeppelinſpende die nötigen Mittel zur Weiterfüh⸗ rung des Zeppelinbaues zur Verfügung ſtellte. Noch viel ſtärker als damals betrachtet heute das deutſche Volk den Zeppelinbau als ſeine Sache. Es iſt ein ſchwerer Schickſalsſchlag, der uns durch die Katastrophe des„Hindenburg“ betroffen hat. Aber wir ſind ein geſchloſſenes, verjüngtes und erſtarktes Volk, das ſolche Schickſalsſchläge zu überwinden weiß, ohne nur im gering⸗ ſten an Mut und Tatkraft zu verlieren. Schon geht in den Werfthallen in Friedrichshafen ein neues zuftſchiff ſeiner Vollendung entgegen, und ſchon iſt die Zeit nicht mehr fern, da es an Stelle des„Hindenburg“ die Ozeane überfliegen und zum völkerverbindenden Botſchafter der deutſchen Na⸗ tion werden wird. Wir ſenken in Trauer die Fahnen, aber im Geiſte des Grafen Zeppelin, ſeiner Mitarbeiter und Nach⸗ folger erheben wir die Herzen und Hände zum Gelöbnis entſchloſſener Weiterarbeit. Parole: Trotz alledem! Anerſchütterliches Vertrauen Daß das Vertrauen zur deutſchen Luftſchiffahrt durch die Kataſtrophe in keiner Weiſe beeinträchtigt iſt, beweiſen viele Zuſchriften und Telegramme, die ſtändig bei der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei eingehen. a Ein früherer Luftſchiffpaſſagier kündigt z. B. in ſeinem Beileidskelegramm an, daß er an einer der nächſten Ame⸗ rikafahrten wieder als Paſſagier keilnehmen werde. Auch das deutſche Volk beweiſt durch ſeine Geſamthal⸗ kung, viele Zuſchriften und Geldſpenden für den Neubau eines Luftſchiffs ſeinen Glauben an den weiteren Erfolg der deutſchen Luftſchiffahrt. U. a. haben Gefolgſchaftsmit⸗ glieder verſchiedener Betriebe ſpontan unter dem Eindruck des Geſchehens Sammlungen veranſtaltet, die bemerkens⸗ werten Erfolg hatten. Vielfach haben ſich die Arbeitskame⸗ raden entſchloſſen, Ueberſtunden zu leiſten, deren Ertrag ebenfalls für einen Neubau verwendet werden ſollen. Gerektete Paſſagiere äußern ſich. Alfred Grözinger, der zweite Koch des„Hindenburg“ erklärte:„Es kam mir vor, als wäre ich 16 Meter hinab⸗ geſprungen, aber das iſt jedenfalls übertrieben.“ Als die Exploſion erfolgte, habe er keine Ahnung gehabt, was vor ſich ging; er ſei inſtinktiv abgeſprungen.— Ein Fluggaſt, Frau Maria Kleemann aus Bad Homburg, hat bereits am Freitag das Krankenhaus Lakehurſt wieder verlaſſen können. Sie iſt ſofort weitergeflogen nach Newark (New Jerſey). Frau Kleemann iſt eine alte Fliegerin und hat erklärt, ſie werde auch weiterhin fliegen. Fünf Frauen und ein junges Mädchen ſeien an Bord ge⸗ weſen. Sie ſelbſt ſei ruhig auf ihrem Platz ge⸗ blieben und hinausgegangen, als das Luftſchiff den Bo⸗ den berührte. Frau Kleemann hat nur leichte Verletzungen im Geſicht erlitten. Ein anderer Fahrgaſt, der 63 Jahre alte George Grant aus London, erklärte, er ſei 15 bis 20 Fuß hinabgeſprun⸗ gen. Dabei hat er eine Rückenverletzung erlitten. Trotzdem will er aber wieder mit dem Luftſchiff reiſen. Die Direktoren der Goodyear Zeppelin Company er⸗ klärten, daß die Herſtellung eines amerikaniſchen Verkehrs⸗ luflſchiffes durch dieſes Unglück nicht rückgängig gemacht werden würde, denn die„Hindenburg“ habe auf ihren Ak- lankikreiſen zur Zufriedenheit ihre Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit bewieſen. An die Männer der deutſchen Luftfahrt! Ein Aufruf Görings.— Beſchleunigke Jerktigſtellung des neuen Luftſchiffes. Reichsminiſter der Luftfahrt Generaloberſt Göring hat folgenden Aufruf erlaſſen: An die Männer der deutſchen Luftfahrt! Ein harter Schickſalsſchlag hat die deutſche Luftfahrt getroffen. Mit ihr gedenkt das ganze deutſche Volk in tie⸗ fer Trauer und Erſchütterung der Opfer, die ihr Leben bei der Kataſtrophe unſeres ſtolzen Luftſchiffes„Hindenburg“ laſſen mußten. Sie waren wahrhafte Pioniere des Welt⸗ luftverkehrs und als ſolche leben ſie für uns fort, die Be⸗ ſatzung, die pflichttreu bis zum Tode ihren Dienſt erfüllt hat, und die Paſſagiere, die durch ihr Vertrauen zum deutſch⸗amerikaniſchen Ueberſee⸗Luftverkehr dies große Werk mitfördern halfen. Dieſes Vertrauen zu der ſo zahl⸗ reiche Male erprobten und bewährten Luftverbindung zwi⸗ ſchem dem deutſchen und dem amerikaniſchen Volk ſo uner⸗ ſchüttert. Wenn ein unerklärliches Schickſal uns ſo ſchwer getroffen hat, ſo ſind wir die Letzten, die ſich kleinmütig machen laſſen. In der Not zeigt der Starke ſeine Kraft. So verpflichtet uns dies große Opfer zu neuer Anſtrengung. Jetzt erſt recht werden wir unter der Verwertung der letz⸗ ten Erfahrungen alles darangeben, den Luftverkehr zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten für immer und ungefährdet in die Tat umzuſetzen. Dabei ſind wir gewiß, daß auch die Vereinigten Staaten für die ungefährdete Voll⸗ endung des in Angriff genommenen Werkes uns unter⸗ ſtützen werden. Ich habe angeordnet, daß der Ausbau des in den Werft⸗ hallen zu. vor der Fertigſtellung ſtehenden Luftſchiffes beſchleunigt durchgeführt wird. Es ſoll ſo ſchnell wie möglich als Erſatz„O3 Hindenburgs“ Deufſchlands 1 Flagge zeigen. In gemeinſamer Arbeit wollen wir änner der deutſchen Lufkfahrt der Welt zeigen, daß krot allem die Idee und der afſchfſvorkehr zuoiſe Zeppelins ſich bewährt, und daß der Luftſchiffverkehr zwiſchen den Natio⸗ nen ein heute aus der Welt nicht wegzudenkendes, die Völ⸗ ker verbindendes Friedenswerk iſt. Hermann Göring. Eckener nach Amerika abgereiſt Berlin 8. Mai. Dr. Eckener traf Freitag nachmittag von Wien kommend im Flugzeug auf dem c Tempelhof ein. Er begab ſich unmittelbar nach der Landung ſofort zu einer Beſpre⸗ chung in das Reichsluftfahrtminiſterium. 5 Die deutſche Unterſuchungskommiſſion, die ſich heute früh mit einem Sonderflugzeug nach Cherbourg beſteh um dort an Bord des Dampfers„Europa“ zu gehen beſteht aus folgenden Mitgliedern! Dr. Eckener und Dr. Dürr, Profeſſor Bock und Stabsingenieur 5 von der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt, Profeſſor Dr. Dieckman⸗München, Oberſtleutnant Breithaupt vom Reichsluftfahrtminiſterium. N ſtungspflicht und der Verpflichtung zu Pirtſchaft aus eigener Kraft. „Schaffendes Volk“. Düſſeldorf, 8. Mai. In der Kunſt⸗ und Gartenſtadt am Rhein wird heute die„Große Reichsausſtellung Schaffendes Volk“ durch Miniſterpräſident Generaloberſt Göring in feierlicher Weiſe eröffnet. Im Mittelpunkt dieſer einzigartigen Ausſtellung, die insgeſamt 78 000 Quadratmeter Gelände bedeckt, ſteht die vom Amt für Roh⸗ und Werkſtoff betreute Vier ja h⸗ resplan⸗ Werkſtoffſchau, die ſich mit den werkſtoff⸗ techniſchen Problemen des heutigen Deutſchland befaßt und zum erſtenmal einen umfaſſenden praktiſchen Ueberblick über alle neuen deutſchen Werkſtoffe, ihre Herſtellung, Ver⸗ arbeitung und vielſeitigen Anwendungsmöglichkeiten gibt. Von den drei Grundſtoffen Kohle, Holz und Erzen ausgehend, zeigt dieſe Schau unter Einbeziehung deutſcher Erden, wie Deutſchland mit dieſen ihm zur Verfügung ſte⸗ henden Grundſtoffen wirtſchaftet und aus ihnen ſeine Werkſtoffe ableitet. Kohleveredelung, heimiſche Treibſtoffe, Stahl und Eiſen, Nichteiſenmetalle, Kunſtſtoffe, ſyntheti⸗ ſcher Kautſchuk(Buna), Holz, Erden, Glas und Porzellan und die neuen Textilgrundſtoffe werden hier in ihrer Struktur, in ihrer Verarbeitungstechnik und in überra⸗ ſchenden Anwendungsbeiſpielen anſchaulich dargeſtellt. Ihre hervorragenden Eigenſchaften, die dieſen Werkſtoffen große Gebiete im In⸗ und Ausland erſchließen und das deutſche Angebot in aller Welt erweitern, werden hier unter Beweis geſtellt. In über 40 großen Hallen und zahlreichen Pavillons ſchließt ſich eine Leiſtungsſchau von Induſtrie und Wirtſchaft an, in der die wichtigſten Gruppen der deutſchen Induſtrie und Wirtſchaft in Spitzenleiſtungen einen Querſchnitt durch ihr Schaffen in lebendiger Form geben. Alle Maſchinen ſind in Betrieb, es wird gearbeitet wie in den Fabriken. Sinnvoller Städtebau und wohnliche Sied⸗ lungen ſind Vorausſetzung dafür, daß das ſchaffende Volk die großen Aufgaben erfüllt, die ihm im neuen Reich im Zeichen des Vierjahresplanes geſtellt ſind. Wie im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland gebaut und geſiedelt werden ſoll, zeigt in anſchaulicher Weiſe die A usſtellungs⸗ ſtadt, die ſogenannte Schla geterſtadt mit ihren 100 bewohnten Häuſern, einer Reihe zur Beſichtigung freigege⸗ benen Muſterhäuſern und einer Reichsheimſtättenmuſter⸗ ſiedlung mit 14 Anweſen. In dieſer Ausſtellungsſtadt, dis auch eine Künſtlerkolonie einſchließt, wird gezeigt, was neues Bauen heißt, und wie die neuen Werkſtoffe bei der Herſtellung und Einrichtung von Häuſern verwandt werden können. Wie das deutſche Volk den ihm zur Verfügung ſtehen⸗ den Raum geſtaltet, indem es planmäßig alle Möglichkeiten des deutſchen Raumes dienſtbar macht, zeigt eine in Zu⸗ jammenhang mit der Ausſtellungsſtadt errichtete große Halle„Der deutſche Lebensraum“. Die Stadtgeſtaltung findet ihre Ergänzung in der 280 000 Quadratmeter großen Gartenkultur ſchau, die einen Querſchnitt duͤrch den Hochſtand deutſcher Gar⸗ tenkultur gibt. Großen herrlichen Parkanlagen für die All⸗ emeinheit, die dauernd erhalten bleiben, ſteht der ein füge zweckmäßig und wohnlich geſtaltete Garten der Fa⸗ milie gegenüber. Die Luftſchutzpflicht Durchführungsverordnungen zum Luftſchutzgeſetz. Berlin, 8. Mai. Im Reichsgeſetzblatt Nr. 58 vom 7. Mai 1937 wurden die erſten drei Verordnungen des Reichsminiſters der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe zur Durchfüh⸗ rung des Luftſchutzgeſetzes verkündet. Die erſte Durchfüh⸗ rungsverordnung zerfällt in drei Teile: Teil 1 befaßt ſich mit der Abgrenzung der Luftſchutzaufgaben und mit allgemeinen Organiſa⸗ tionsfragen des Luftſchutzes, insbeſondere legt er die Be⸗ fugniſſe der Polizeibehörden und die dem Reichsluftſchutz⸗ bund und der Reichsgruppe Induſtrie übertragenen Auf⸗ gaben feſt. Danach ſind die letztgenannten Organiſationen zwar mit der Durchführung öffentlich rechtlicher Aufgaben betraut worden, jedoch haben ſie keine ſtaatlichen Hoheits⸗ rechte eingeräumt erhalten. Por allem können Z3wangs⸗ befugniſſe nur durch die örtlichen Polizeibehörden an⸗ gewendet und Beſtrafungen nur dann vorgenommen werden, wenn Polizeiverordnungen oder unanfechtbar ge⸗ wordene polizeiliche Verfügungen ergangen ſind. Teil 2 der Durchführungsverordnung regelt die Luft⸗ ſchutzdienſtpflicht, insbeſondere die Fragen der Er⸗ faſſung, Heranziehung, Vergütung, Entſchädigung, Beur⸗ laubung, f Ausbildungsveranſtaltungen und ferner der Uebungen und des Beſchwerdeverfährens. Teil 3 bringt Beſtimmungen über den Luftſchutz der Wehrmacht, Reichspoſt, Reichsbahn, Reichswaſſer⸗ ſtraßenverwaltung und der Reichsautobahn, ſowie über den Flugmeldedienſt. Der Aufbau der Verordnung gliedert die Luftſchutz⸗ pflicht des Paragraphen 2 des Luftſchutzgeſetzes in die Dienſtleiſtungspflicht, Sachleiſtungspflicht und das luft⸗ ſchuzmäßige Verhalten. Die Befugnis, die Verpflichtung zu luftſchutzmäßigem Verhalten aufzuerlegen, iſt generall der Polizei übertragen worden. Die Regelung der Sachlei⸗ luftſchutzmäßigem Verhalten auf dem Gebiet des Bauweſens iſt beſonderen Beſtimmungen vorbehalten worden. Die zweite Durchführungsverordnung verpflichtet all⸗ gemein ſeden, der Neu⸗, Am. oder Erweiterungsbauten ausführt, zur Durchführung von Luftſchutzmaßnahmen. Die Verpflichtung erſtreckt ſich auch auf Gebäudeteile, die bon dieſen Bauten nicht unmittelbar berührt werden, wenn die 3 enkſtehenden Mehrkoſten dem Pflichtigen zuzumu⸗ en ſind. Zu dieſer Verordnung verkündet der Reichsarbeitsmi⸗ niſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe nähere Beſtim⸗ mungen über den Bau von Luftf L'räumen. In dieſen benen ſind für die Errichtung baulicher Anlagen in Gegenden, die nicht luftgefährdet find, Aus⸗ nahmen zugelaſſen. Die dritte Durchführungsverordnung 2 0 Beſtim⸗ mungen über die einheitliche Regelung der Entrüm⸗ delung im Reich. Um die für die Verwertung des an⸗ fallenden Altmaterials notwendigen Vorkehrungen treffen zu können, tritt die Entrümpelungsverordnung erſt am 1. September 1937 in Kraft. Alle übrigen Beſtimmungen kreten mit dem auf die Verkündigung im Reichsgeſetzblatt folgenden Tag in Kraft. 3 f — r*. Eröffnung der Reichsausftellung Edens trübe Quellen Merkwürdige Anſichken über den„Fall Guernica“. London, 8. Mai. Außenminiſter Eden beſchäftigte ſich im Unterhaus in ſeiner Schlußanſprache zunächſt mit der anarchiſtiſchen Re⸗ volte in Barcelona. Weiter ging Eden auf die Angelegen⸗ heit von Guernica ein und erklärte, daß dieſes Ereig. nis eine beträchtliche Entrüſtung hervorgerufen habe. Der Außenminiſter hielt bemerkenswerterweiſe an der Verſſon eines„Bombenangriffes“ feſt, wobei er hinzufügte,„es handele ſich allerdings nicht um einen Einzelfall“. Nach den in den Händen der engliſchen Regierung befindlichen In⸗ formationen bilde jedoch Guernica ein beſonders bemer⸗ kenswertes Beispiel.(Leider ging Eden nicht näher auf die Quellen der ihm vorliegenden Informationen ein und gab auch keine Aufklärung über den Gegenſatz, der zwiſchen dieſen Informationen und den Augenzeugenberichten be⸗ teht. Die Schriftleitung.) In dieſer Frage, ſo fuhr Eden ort, ſpreche er nicht zum Unterhaus, ſondern zu einer grö⸗ ßeren Zuhörerſchaft. Er wünſche,„daß andere Natio⸗ nen verſtehen würden, daß die in England hervorgerufe⸗ nen Gefühle im Falle Guernica nicht auf den Wunſch zu⸗ rückzuführen ſeien, irgendein anderes Land auf die An⸗ klagebank zu ſetzen oder zu beſchuldigen“. Dieſe Gefühle ſeien vielmehr auf den„auf Grund der gegenwärtig vor⸗ handenen Beweiſe“ von weiten engliſchen Kreiſen geteilten Glauben zurückzuführen, daß in Guernica eine außeror⸗ dentlich ſchwere Bombardierung und Maſchinengewehrbe⸗ ſchießung aus der Luft ſtattgefunden habe und daß eine Wiederholung dieſer Dinge oder ihre Durchführung in grö⸗ ßerem Ausmaß eine ſchreckliche Zukunft für Europa brin⸗ gen würden. 8 Die engliſche Regierung würde die Durchführung einer Unterſuchung begrüßen, nicht, weil ſie irgendjeman⸗ den beſchuldigen wolle, aber wenn die Tatſachen beſtritten würden, dann liege die einzig befriedigende Löſung in einer Unterſuchung zur Feſtſtellung der Vorgänge. Zu den Räumungsmaßnahmen in Bilbao erklärte Eden, die engliſche Regierung hätte es vorgezogen, wenn die Durchführung dieſer Aktion auf Grund eines Abkom⸗ mens zwiſchen den beiden in Kampf liegenden Parteien in Spanien hätte erfolgen können. Abſchließend erklärte Eden, die engliſche Regierung tue ihr Aeußerſtes, um die Nichteinmiſchungspolitik wir kſam u machen und dafür zu ſorgen, daß ſich der ſpaniſche Nonflikt nicht zu einem europäiſchen Konflikt aus⸗ wachſe. Vor einigen Wochen habe er gewiſſe Hoffnungen gehabt, daß Maßnahmen zur Beendigung des ſpaniſchen Bürgerkrieges möglich ſein könnten. Jetzt aber ſcheine es, daß die Leidenſchaften wieder zunehmen. Eine Been di⸗ gung des Bürgerkrieges könne nur dann erfolg⸗ reich herbeigeführt werden, wenn alle Großmächte unter ſich einig ſeien und ſich dann gemeinſam an die beiden ſtrei⸗ tenden Parteien in Spanien wenden würden. Bedauern in England Glauben in Luftſchiffverkehr nicht erſchütterk. London, 7. Mai. Die Nachricht von dem Unglück des deutſchen Luftſchiffes z Hindenburg“ hat in England tiefes Bedauern und ehrliche Anteilnahme ausgelöſt. Die Blätter, die ſpaltenlange Be⸗ richte über die Exploſion veröffentlichen, weiſen gleichzeitig darauf hin, daß die deutſchen Zeppeline jahrelang ohne vollbracht einen einzigen Unfall die größten Leiſtungen haben. Der berühmte Arktisforſcher und Flieger Sir Hubert Wilkins der an der erſten Fahrt der„Hindenburg“ nach Amerika teilgenommen hatte, erklärte, viele gute Freunde durch die Katgſtrophe verloren zu haben. Er habe beinahe die geſamte Beſatzung der„Hindenburg“ gekannt. Es ſei nur kröſtlich, daß die Kapitäne Lehmann und Pruß mit dem Leben davongekommen ſeien, da ihr Tod einen großen Verluſt für die Wiſſenſchaft des Luftſchiffbaues be⸗ deutet haben würde. Das Unglück des„Hindenburg“ habe ihm. Wilkins, ſei⸗ nen Glauben an den Luftſchiffverkehr keine“* geraubt. 2 Proteſtakt gegen Verleumdungen Italieniſche Korreſpondentken aus London abberufen. Rom, 8. Mai. Die italieniſchen Zeitungen haben zum„Seichen des Proteſtes gegen die verleumderiſche Halkung der engliſchen Preſſe gegenüber Italien und den italieniſchen Freiwilli⸗ gen in Spanien“ die Abberufung ihrer Korreſpondenken aus London in Ausſicht genommen ünd bereits eingeleiket. Amerika baut Sowjetſchlachtſchiff! Das eigene modernſte Kriegsſchiff als Muſter. Newyork, 7. Mai. Die Hearſt⸗Jeitung„RNewyork American“ meldet aus Waſhington, daß die Bethelehem⸗Stahl⸗Company für ſow⸗ jetruſſiſche Rechnung den Bau eines 35 000⸗Tonnen⸗ Schlachtſchiffes vom Typ der„Weſtvirginia“ übernehmen werde, nachdem die Regierung der Vereinigten Staaten ihren früher erhobenen Einwand gegen die 16zöllige Be⸗ ſtückung zurückgezogen habe. Eine amkliche Beſtätigung die⸗ ſer Meldung liegt noch nicht vor. Die„Newyork American“ behauptet weiter, daß nicht nur Beſtandteile dieſes Schlachtſchiffes in den Vereinigten Staaten hergeſtellt und in Sowjetrußland ſpäter zuſammen⸗ 11 werden ſollten, ſondern daß das ganze Schiff in Amerika fertig gebaut vom Stapel gelaſſen werden und mit eigener Kraft nach Sowjetrußland fahren ſolle. Das Schlachtſchiff werde mit neun 16⸗Zoll⸗Geſchützen und ſtarken Flugabwehrbatterien nach ſowjetruſſiſchen Ent⸗ würfen ausgerüſtet werden. Die„Weſtvirginia“, der dieſes ſowjetruſſiſche Schlachtſchiff gleichen ſoll, iſt das modernſte und nahezu ſchnellſte Kriegsſchiff der geſamten Schlacht⸗ ſchiff⸗Flotte der Vereinjaten Staaten. z Aaubmord während des Goktesdienſtes. In der kleinen a e Hienheim, die etwa 8 Km. oberhalb von Kelheim an der Donau liegt, wurde die Zwillingsſchweſter des Gemeindekaſſiers, die 61 Jahre alte Philomeng Roſen⸗ hammer, ermordet, nachdem der bezw. die Täter die Ge⸗ meindekaſſe mit 1000 Mark Inhalt ausgeraubt hatten. Die Tat muß während des Gottesdienſtes verübt worden ſein. Kurz nach 9 Uhr noch war die Erſchlagene im Geſpräch mit einer Nachbarin geſehen worden und auch noch wäh⸗ rend des Gottesdienſtes ſelbſt wurde ſie beobachtet, wie ſie ſich aus dem Fenſter mit einer Nachbarin unterhielt. Das furchtbare Verbrechen wurde von dem Bruder der Ermordeten entdeckt, als er aus der Kirche heimkehrte. A . eee in Re⸗ en⸗ eig⸗ Der ſion 5 den In⸗ ler. auf und hen be⸗ den ö. 10 ufe⸗ azu⸗ An⸗ ihle vor⸗ ten ror⸗ be⸗ Ane zrö⸗ rin⸗ ner an⸗ ten in irte enn öm⸗ in tue am che Us⸗ gen hen eg, d i⸗ g⸗ ter vei⸗ Aus Baden und den Nachbargauen. Deutſche Preſſefahrt durch Nordbaden Begrüßung durch Innenminiſter Pflaumer.— Schloßkonzert in Bruchſal.— Weiterfahrt ins Neckartal. () Karlsruhe. Am Spätnachmittag des Himmelfahrts⸗ tages begann von der badiſchen Gauhauptſtadt aus eine ſich auf drei Tage erſtreckende Preſſefahrt durch Nordbaden, an der über 60 Schriftleiter deutſcher Zeitungen und Zeitſchrif⸗ ten teilnehmen. Beſonders ſtark vertteten iſt die Reichshaupt⸗ ſtadt, dann das Rheinland, Heſſen, Bayern, Württemberg, weiterhin das Ruhrgebiet, Thüringen und einige Teile Nord⸗ deutſchlands. Ferner nehmen an der Fahrt Preſſevertreter der maßgebenden Zeitungen der beiden Nachbarſtaaten teil. Im feſtlich ausgeſchmückten Marmorſaal des Karlsruher Schloſſes wurden die Gäſte von Innenminiſter Pflaumer willkommen geheißen. Der Miniſter gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, neben den Vertretern der deutſchen Preſſe auch Ver⸗ treter des benachbarten Auslandes zu ſehen, denen auf der Fahrt Gelegenheit geboten ſei, ſich ungezwungen umzuſehen, um dabei zu erfahren, daß das deutſche Volk nicht unter Zwang und Terror lebe, ſondern frei und froh am Aufbau des Dritten Reiches mitarbeite. Nachdem noch Bürgermeiſter Müßig⸗ Neckargemünd, als Gebietsführer des die Fahrt veranſtaltenden Gebietsaus⸗ ſchuſſes Nordbaden im Landesverkehrsverband, Willkomm⸗ worte geſprochen, wurde unter Führung von Direktor Martin das Armeemuſeum beſichtigt, wobei die jetzt im Aufbau be⸗ findliche dem Weltkrieg gewidmeke Wöreilung beſondere Auf⸗ merkſamkeit fand. Abends erfolgte die Fahrt in Kraftomni⸗ buſſen nach Bruchſal. In den durch Kerzenlicht erleuchteten Räumen des Schloſſes entbot Bürgermeiſter Dr. Fees die Begrüßung der Stadt. Im Fürſtenſaal wurde den Fahrt⸗ teilnehmern dann ein hiſtoriſches Konzert geboten, das unter Leitung von Muſikdirektor Hunkler und Mitwirkung der Opernſängerin Hannefriedel Grether vom Staatstheater Karlsruhe in ſeiner ſtilvollen Aufmachung und Durchführung ungeteilten Beifall fand, an dem das ſicher muſizierende Kam⸗ merorcheſter des Muſikvereins Bruchſal beſonderen Anteil hatte.— Zu ſpäter Nachtſtunde wurde die Weiterfahrt nach Mannheim angetreten, von wo aus am Freitag die Preſſe⸗ fahrt ins Neckartal ging. 0 () Oberhauſen b. Bruchſal.(Brand durch Blitz⸗ ſchlag.) Durch Blitzſchlag geriet die Scheuer des Wendelin Org in Brand und wurde ſamt Fahrniſſen uſw. völlig ein⸗ geäſchert. Der Eigentümer erleidet erheblichen Schadef. Müllheim.(Im Steinbruch tödlich abge⸗ ſtürzt.) In Malsburg ſtürzte der Arbeiter Friedrich Sei⸗ dera im Granitſteinbruch aus einer Höhe von etwa 25 Meter ab und mußte mit ſchweren Verletzungen in die Freiburger Klinik gebracht werden. Dort iſt er wenige Stunden nach dem Anfall geſtorben. Speyer.(Bootsunglück auf dem Rhein.) In⸗ folge ſtarken Wellenſchlages kenterte ein mit zwei Perſonen be⸗ ſetztes Paddelboot auf dem Rhein. Während das mitfahrende Mädchen von zwei anderen Paddlern gerettet werden konnte, verſank der 24 jährige Fritz Lang aus Speyer in den Fluten. Seine Leiche konnke noch nicht geborgen werden. um die Rettung bemühte ſich in vorbildlicher Weiſe auch ein junger Mann namens Gottfried Ernſt aus Neulußheim, der in den Kleidern zur Unfallſtelle ſchwamm. Kuſel.(Todesfall.) Der Direktor der ſtädtiſchen Werke, Max Mertens, iſt im Alter von 64 Jahren plötzlich geſtorben. Er ſtand ſeit mehr als 30 Jahren in den Dien⸗ ſten der Stadtverwaltung, Die ſtädtiſchen Werke wurden un⸗ ter ſeiner Leitung vorbildlich inſtandgehalten und ausge⸗ baut. Neben mehreren Partefämtern bekleidete er ſeit 1933 das Amt des Bezirkstagsvorſitzenden; auch gehörte er dem Aufſichtsrat der Pfalzwerke an. In der Beſatzungszeit mußte er das harte Schickſal vieler aufrechter Deutſcher tei⸗ len, indem er mehr als ein Jahr aus der Heimat ausge⸗ wieſen war. Laſtzug die Böſchung hinabgeſtürzt. — Sigmaringen. Der Führer eines Laſtzuges der Firma Ettlinger und Weber kam beim Ausweichen auf der Straße Au igmaringen dem Straßenrand zu nahe, ſo daß der Anhängerwagen, nachdem er einen Randſtein umgeriſſen, die Böſchung hinabſtürzte und ſich überſchlug. Der mitfah⸗ rende Alfons Wahl aus Krauchenwies wurde von dem ſich überſchlagenden Anhängerwagen erdrückt. Der Getötete mußte aus den Wagentrümmern herausgeſägt werden. — Lauffen d. N.(mutter rettet ihr Kind,) Frau Pauline Schlegel, die in der Küche tätig war, wurde durch den Ruf erſchreckt:„Dein Bub iſt ins Waſſer gefallen!“ In Haſt eilte ſie zum Kanal. Hier ſah ſie, wie ihr Knabe eben unter der Brücke durchgetrieben wurde. Unter Lebensgefahr ſprang ſie in den tiefen Kanal und vermochte ihr Kind lebend ans Ufer zu bringen. — heilbronn. Unglücklicher Schütze) Ein be⸗ dauernswerter Unfall ereignete ſich in Brackenheim. Ein Mann ſchoß in ſeinem Garken auf Spatzen. Dabei ging eine Kugel an einen Baum, prallte dort ab und traf im benach⸗ barten Schulhof ein 6 Jahre altes Mädchen in den Kopf. Das Kind wurde ſofort in eine Heilbronner Klinik ver⸗ bracht, wo es alsbald verſtarb. Es iſt das einzige Kind ſei⸗ ner Eltern. Der unglückliche Schütze hatte das Gewehr erſt tags zuvor gekauft. Söchenſchwand.(Tödlicher Sturz in der acht.) Der Elektromeiſter Baumgartner von Häuſern fuhr gegen Mitternacht, als er mit dem Fahrrad heimkehren wollte, auf der abfallenden Straße gegen einen Baum und erlitt beim Sturze ſofort tödliche Verletzungen. Lolcale Nuudocliaù Die Mannheimer Maifeſtſpiele Glanzvoller Auftakt mit der„Götterdämmerung“. Mannheim. Wahrhaft feſtlich war die Einleitung der Maifeſtſpiele des Nationaltheaters mit der Aufführung der Götterdämmerung“. Der tiefe geiſtige Gehalt der großen Muſikdramen Richard Wagners iſt eines der aller⸗ wertvollſten Zeugniſſe deutſchen Kulturſchaffens, und die„Göt⸗ terdämmerung“, das gewaltige Schlußſtück der Nibelungen⸗ Trilogie, erhebt den Hörer zu Höhen des Erlebens, die ihn ſchon die Sphäre ahnend empfinden laſſen, welche Kunſt und Religion gemeinſam iſt. Aus der wunderbaren Klangfülle der Wagner'ſchen Muſik erſteigen die monumentalen Bilder der nordiſch⸗germaniſchen Mythologie, kosmiſches Geſchehen und ſeine Widerſpiegelung in menſchlichen Schickſalstragödien. Die Aufführung am Nationaltheater ſtand wiederum im Zeichen der meiſterhaften Stabführung Karl Elmen⸗ dorffs, der das Orcheſter zu unerhörten Leiſtungen führte. Die dramatiſchen Kontraſte erhielten überwältigenden Aus⸗ druck, die Uebergänge waren in kaum zu überbietender Weiſe gemeiſtert und die zwiſchen Orcheſter und Bühnenge⸗ ſchehen erarbeitete Harmonje wies nicht die kleinſte Lücke auf. Hohes geſangliches und auch darſtelleriſches Können zeig⸗ ten die Träger der drei Hauptgeſtalten Siegfried, Hagen und Brünnhilde, Max Lorenz von der Berliner Staats⸗ oper, Herbert Alſen von der Staatsoper Wien und Paula Buchner. Der kraftvolle Tenor des Trägers der Siegfriedrolle erhob ſich zu einem ſchönen Glanz. Herbert Alſens Baß war in allen Lagen von gleicher Klangſchönheit; in einer ganz ausgezeichneten Maske war ſein Auftreten ebenſo wirkungsvoll wie dieſes ſtimmliche Können. Auch Paula Buchner brachte wieder das Dramatiſch⸗Heroiſche ihrer Rolle zum überzeugenden Ausdruck. Walter Großmann von der Staatsoper Berlin und Erika Müller ſangen die Partien des Gunther und der Gutrune mit edler Darſtel⸗ lungskunſt. Die dämoniſche Rolle des Alberich wurde von Wilhelm Trieloff gut charakteriſiert. Eine wunderbare Leiſtung zeigte wieder Irene Ziegler als bittende Wal⸗ traute; auch unter den Nornen feſſelke ſie neben Marlene Müller⸗Hampe und Julia Hilger. Am Gelingen der Aufführung waren weiker Gertrud Gelly, Guſſa Heiken und Nora Landerich als Rheintöchter und die Chöre beteiligt. Das begeiſterte Publikum dankte mit herz⸗ lichen Beifallskundgebungen. Wolfram Groddeck. I Mannheim. Aus Anlaß der Mai⸗Feſtſpiele des Nationaltheaters Mannheim wird Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels am Montag, den 10. Mai, nach Mannheim kommen und einer Aufführung im Nationaltheater beiwohnen. Dr. Goebbels kommt zum erſten Mal als Reichsminiſter zu einem offiziellen Beſuch nach Mannheim und die geſamte Bevöl⸗ kerung wird ihm einen beſonders herzlichen Empfang bereiten. Die Stadtverwaltung ſorgt für eine einheitliche Ausſchmückung der Hauptſtraßen und für eine feſtliche Beleuchtung in den Abendſtunden. Reichsminiſter Dr. Goebbels trifft am Nach⸗ mittag auf dem Flughafen ein und wird über die Autobahn und Auguſta⸗Anlage in die Stadt geleitet. Am 18 Uhr findet im Ritterſaal des Schloſſes ein Empfang durch den Ober⸗ bürgermeiſter ſtatt. Dann begibt ſich der Miniſter ins Natio⸗ naltheater, das in einem Heinrich⸗von⸗Kleiſt⸗Abend„Amphi⸗ tryon“ und„Der zerbrochene Krug“ ſpielen wird. ö J Stadtpreis wird ein gutes Rennen. Für die Sonn⸗ tagsveranſtaltung in Mannheim, die das Jubiläumsmeeting beſchließt, iſt die letzte Einſatzzahlung erfolgt. Auch dieſer Tag verſpricht einen ſehr guten Erfolg, vor allem wird das Haupt⸗ ereignis großartig gelingen. Im Jubiläums⸗Preis der Stadt Mannheim, dem Preis der OBV., ſind 22 Pferde ſtehen⸗ geblieben, von denen allerdings Bois Chabot durch ſeinen Erfolg in der Badenia nicht mehr qualifiziert iſt. Ein Teil der Bewerher um das große Rennen am Dienstag wird in dieſem Jagdrennen nochmals antreten, ſo ſind Salam, Seni, Feldpoſt, Jambus, Trovoatore und Altai ſtartberechtigt ge⸗ blieben. Sie treffen da es ſich um ein Altersgewichtsren⸗ nen handelt, natürlich unter anderen Bedingungen als in der Badenia, die ein Aus dem Nahmenpro⸗ gramm intereſſiert d Preis des Mannheimer Flughafens, ein ü z führender Ausgleich 2 von 5000 Mark. 1 Schwarzwald⸗Jagdrennen werden eben⸗ falls gute Steepler laufen, hier ſind noch 16 Pferde enga⸗ giert. Die kleine Flachrennen ſind nicht mehr ſehr ſtark, da nur ſechs bezw. ſieben Nennungen aufrechterhalten wurden, aber der Amazonen⸗Preis für Rennreiterinnen mit 9 Pferden könnte ein guter Erfolg werden. a — FJortigefetzte Steuerhinterziehung durch unrichtige Steuererklärungen. Das Neichsgericht hatte Gelegenheit, grundſätzlich die Frage zu klären, unter welchen Umſtän⸗ den„fortgeſetzte Steuerhinterziehung“ vorliegt. Dieſe Frage, bei der es alſo um den einheitlichen Zuſammenhang einzelner Hinterziehungsfälle geht, iſt wichtig für die Ver⸗ jährung, für die Anwendung von Straffreiheitsgeſetzen und nicht zuletzt für die Beurteilung. Die Entſcheidung des Reichsgerichts(5 D 859/36) ſagt, es komme darauf an, daß eine auf einen tatbeſtandsmäßigen Erfolg(Steuer⸗ verkürzung) gerichtete einheitliche Willensrichtung gegeben ſei, durch die die einzelnen Tatbeflände innerlich mitein⸗ ander verbunden ſind. Ein ſolcher einheitlicher Vorſatz und damit eine fortgeſetzte Steuerhinterziehung würde nach den Grundſätzen immer vorliegen, wenn jemand Jahr für Jahr unrichtige Steuererklärungen abgibt und dadurch Steuer verkürzt hat. Von beſonderer Bedeutung iſt, daß das Reichsgericht feſtſtellt, daß bei einer fortgeſetzten Tat die Verjährung erſt mit dem Tage beginnt, an dem die letzte Teilhandlung, alſo z. B. die letzte unrichtige Steuer⸗ erklärung. entſtand. Verkehrsunfälle. Ecke Friedrichsring und Collink⸗ ſtraße fuhr ein aus Richtung Friedrichsbrücke kommender Motorradfahrer einen Mann, der den Friedrichsring über⸗ queren wollte, an. Dieſer kam hierbei zu Fall und zog ſich einen Bruch der Schädelbasis zu. Lebensgefährlich verletzt wurde er nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Die Schuldfrage iſt noch nicht ganz geklärt. Außerdem ereigneten ſich fünf weitere Verkehrsunfälle, bei denen jeweils Sachſcha⸗ den entſtand. 1 Noch einige 1000 Jungen werden eingeſtellt. Führeranwärter geſucht. Ueber 10 000 Jungen und Mädel ſtehen bereits heute draußen in den Landdienſtgruppen. Es müſſen aber noch einige tauſend Jugendliche eingeſtellt werden. Der Land⸗ dienſt richtet daher nochmals den dringenden Appell an die Jugend der Städte und übervölkerter Landbezirke: Tretet ein in dieſen Ehrendienſt der Nation. Junger Deut⸗ ſcher, unſer Boden braucht deine Arbeitskraft! Im Land⸗ dienſt findeſt du die beſte Einſatzmöglichkeit, Du wirſt in Gemeinſchaftsheimen untergebracht, bekommſt ausreichende Verpflegung und volltariflichen Lohn. Deine Arbeit im Landdienſt wird dir als landwirtſchaftliche Lehrzeit voll angerechnet. Jeder tüchtige Junge kann Landdienſtgruppen⸗ führer werden und hat die beſten Aufſtiegsmöglichkeiten. Alle jungen Deutſchen im Alter von 14 bis 25 Jahren können ſich ſofort bei allen HJ⸗Dienſtſtellen melden. Inner⸗ halb von 14 Tagen erfolgt bereits die Einberufung. Zur Führung ſeiner Gruppen braucht der Landdienſt der Hitlerjugend noch geeignete Kräfte. Ueber 800 Gruppen werden in dieſem Jahr— hauptſächlich in Mittel⸗ und Norddeutſchland— bei Landwirten und Bauern eingeſetzt. Junge Nationalſozialiſten, die genügend Kenntniſſe in land⸗ wirtſchaftlichen Arbeiten haben, können noch eingeſtellt wer⸗ den. Als Führeranwärter werden ſie in mehrwöchigen Lehr⸗ gängen für den Einſatz vorbereitet und geſchult. Der Landdienſtgruppenführer hat eine verantwortungs⸗ volle, ſchöne und vielſeitige Aufgabe zu erfüllen; er hat in vielen Fällen bereits die Möglichkeit zur Familien⸗ gründung und kann ſich mit Hilfe des Sparſchatzſyſtems im Landdienſt die Grundlage einer Exiſtenz ſchaffen. Beſonders die landgeborene Jugend, die in der engen Heimat keine geeignete Exiſtenzmöglichkeit findet und in andere Berufe abwandern müßte, hat im Landdienſt die beſten Zukunftsausſichten. Der Reinverdienſt beträgt bei freier Unterkunft und Verpflegung monatlich 40-80 RM. Anmeldungen ſind an die Bannſozialſtellen zu richten. Filmſchau. Das Palaſttheater brachte geſtern den ſchönen und ergreifenden Film„Arme kleine Inge“, der für alle gleich wertvoll und verſtändlich iſt, denn er behandelt die ewigen Probleme der erſten großen Liebe in einem jungen Mädchen⸗ herzen. Oft hat dieſer Stoff die Dichter ſchon gereizt und ſie haben ihn verſchiedenartig behandelt, je nach Lebensauffaſſung des einzelnen oder eigenen Erleben, bald heiter und unbeſchwert, mehr eine Verliebtheit als eine Liebe, bald ernſt und ſchwer, gefüllt mit Konflikten, aus denen nur der Tod der einzige Ausweg bildete. Das pſycho⸗ logiſche, ebenſo ehrliche wie darſtelleriſch zarte Werk iſt mit außerordentlicher Folgerichtigkeit durchgeführt und hat gefühlsmäßig ſo viel Spannweite, daß jeder Zuſchauer warme Anteilnahme am Geſchehen nimmt. Die Hauptrollen ſpielen Ellen Schwannecke und Rolf Wanka mit großem Erfolg. Das Spiel von Ellen Schwannecke feſſelt von. Anfang bis Ende durch eine hingebende und verklärte Natürlichkeit, die aufs feinſte das innere Geſchehen aus⸗ deutet. Rolf Wanka gibt der Geſtalt des jungen Profeſſors die ſympathiſchen Züge eines verhaltenen innerlichen Tem⸗ peraments, das in der beweglichen Art ſeiner Partnerin wirkſame Ergänzung findet. Auch das Beiprogramm iſt außerordentlich ſehenswert und bringt in einem Bomben⸗ luſtſpiel mit den beiden bekannten Komikern Liefl Karlſtatt und Karl Valentin einen Hauptſchlager, der die Zuhörer zu Lachſalven hinreißt. e Geſchäftliche Mitteilungen. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Proſpekt der Fa. Gebr. Braun, Mannheim, bei, auf den wir unſere Leſer und Leſerinnen beſonders aufmerkſam machen. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag Exaudi, den 9. Mai 1937. Kollekte für das Frauenwerk der evang. Landeskirche und der evang. Bahnhofsmiffion. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Pfarrer Fichtl. 22.30 Uhr Rückgabe der entliehenen Bücher. Montag Abend: Evang. Gemeindejugend J Dienstag Nachmittag: Evang. Gemeindejugend II. Dienstag Abendt Kirchenchorprobe. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 6. Sonntag nach Oſtern. 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Monatskommunion der Kinder. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Oſter⸗Veſper. 8 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. n N e . — .— 1——— 2 2 5— Aus dem Gerichts ſaal bekannt ſind, bis in das Jahr 1927 zurück. Damals war B Der naktonalſozialiſtiſche Staat, ſo rief der Oberſtagtz, 0 in Laubach, Kreis Simmern, tätig. Die Autorität, die W. n e icht 5 zu ve 7 u ſch 15 15 broucht i 85 F die er innerhalb ſeiner Gemeinde genoß, nutzte er in der die Wahrheit nicht umzubiegen. Der nationalſozialiſtiſche eee Mannheim.— Zwei Meineidsfälle. oerwerflichſten Weiſe aus Sogenannte Fortbildungs⸗ Staat braucht nicht wie in Fowietrußland Theaterprozeſſe Die 48jährige Paula Franz aus Mainz hatte bei Lei⸗ kurſe, die er allwöchentlich im Pfarrhaus veranſtaltete, aufzuziehen. Jeder deutſche Richter würde das auch ableh⸗ ſtung des Offenbarungseides am 8. Juli 1931 wiſſentlich] dienten ihm nur dazu, mit fungen Männern im Alter von nen. Ebenſo wie in Diebſtahls- Bekrugs⸗ und anderen Pro verſchwiegen, außer der Angeſtelltenverſicherungsrente in Höhe[17 bis 20 Jahren in enge Berührung zu kommen. Plan⸗ zeſſen ſoll auch bei dieſen Strafverfahren von 259,80 Mark noch eine freiwillige Rente einer hieſigen ſche Werd er dann in raffinierter Weiſe ſein verbrecheri⸗ nichts anderes als die reine Wahrheit Firma in Höhe von 75 Mark monatlich erhalten zu haben. ſches Werk durch, angeblich um feſtzuſtellen, wie es mit der in breiteſter Oeffentlichkeit ermittelt werden. Deshalb, e 1 lch n f 5 Natur feiner einzelnen Opfer beschaffen ei kt di in br r Oeffentlichkeit elt r n. Deshalb, o Die Angeklagte gibt zu, dies unterlaſſen zu haben, begrün⸗%%%; ᷑ ̃ͤ Gòu x chaffen ſei, ließ er dieſe ſchließt der Anklagevertreter, ſoll jeder, der ſich überzeugen det aber ihren Fehler damit, daß ſie es„vergeſſen“ hatte. widernatürliche Dinge vollführen, während er ſelbſt auf dem will, kommen und ſehen, um ſich ſelbſt ein Urteil bilden zu Im Laufe des Verfahrens kamen Dinge ans Licht, die der Phun lag 995 5 ae ergötzte. Wozu dann die hölliſche können. 95 109 1 1 0 9 9 105 1„ 811 0 5 2 J U 2* 1 85 Angeklagten ein ſchlechtes Zeugnis einbrachten. Ein Heer 1 es Angeklagten 1105 e weiter ver ONer Oberſtaatsanwalt beantragte dann, die deffent⸗ von Glaͤubigern muß hoffnungslos alle Anſprüche aufgeben, führte, kann einfach unmöglich wiedergegeben werden, ſo lichkeit in einem gewiſſen Umfang zuzulaſſen. Es dürfe weil die Frau es ſteks verſtanden hat, fruchtloſe Spoll⸗ notwendig dies auch wäre, um die ganze Beſtialität des i 5 9 605 1 bee 5 i N ie eee, Angeklagten nicht nur den Teilnehmern des Prozeſſes vor natürlich nur Perſonen an den Verhandlungen teilnehmen 3 zu erreichen. Nach ſechs Jahren kam dieſer Schwin⸗ Aug 5 ü a Ab hieße lei 5 e die ein berechtigtes Intereſſe nachweiſen können und aut el heraus. Ihre Redſeligkeit in Kaffeekränzchen und bei ugen zu führen. Aber dies hieße zugleich das schreckliche über die notwendige Reife verfügten. Als der Verteidi Freundinnen kannte keine Schranke. Gift irgendwie weiterzuverbreiten, vor dem ja gerade das, e ger reundinnen kannte keine Schranken, und ſo erfuhr man auch deutſche Volk geſchützt dei l 1 des Angeklagten Bauer dann zu erwägen bittet, doch wenig, von der Rente, und durch die Feindſchaft mit einer ehemaligen utſche geſchütz N ſtens weibliche Perſonen nicht zuzulaſſen, enkgeg, Freundin, daß die Angeklagte einen Meineid geleiſtet habe. Als das unzüchtige Treiben des Angeklagten der Kir⸗ nete der Anklagevertreter: Gerade die deutſche Die Anzeige erfolgte durch einen Gläubiger der Franz. Ein chenbehörde auf Veranlaſſung der Mutter eines verführ⸗ Frau, die deutſche Mutter hot ein hohes Anrecht darauf 0* 2 1 9 1= F. Ei 7 5 825 8 2— 1 e l Monate Zuchthaus bildet die Strafe.— Ein recht ten jungen Mannes zu Ohren kam, wurde der Angeklagte zu erfahren, was hier zur Sprache kommt. e 19 05 5 e Ne den für kurze Zeit in ein Kloſter geſchickt, dann aber bald wie⸗ Nach kurzer Beratung verkündet dann der Vorſitzende Hal e unge⸗ der in eine andere Gemeinde als Pfarrer verſetzt, wo er den Gerichtsbeſchluß, die Oeffentlichkeit in der vom Anklage, agten lag zur Laſt, er habe am 20. November 1936 be⸗; ich j f 3 8 e, 5 ſchworen, mit der erſt 16jährigen F. F. aus Mannheim vor ſein unzüchtiges Treiben unter den jungen Männern des vertreter beantragten Form zuzulaſſen. 275 5 558 8 232 2 1 8 85 5 8 5 j ter der Ifgerufenen 3 gen ofindet ſich und während der Empfängniszeit keine vertraulichen Beziehun⸗ Orts wieder— 5 2 Bi. 85 eee e. 1 ſich auch a gen unterhalten zu haben, obwohl dieſe Ausſagen falſch wa⸗ Gegen lügneriſche Auslegungen))) ren. Der Angeklagte verteidi i ö ör; 5 f f 8 ba er Ang klagt verteidigte ſich damit, ſchlecht zu hören, Zu Beginn der Verhandlung gab der Oberſtaatsanwalt Im weiteren Verlauf der Verhandlung gibt der ange ſo daß er nicht alles verſtehen konnte, was damals der ver⸗ j hb 77 0 j iſſen; 1. 50, 9 enende Nich. 8 eine höchſt bedeutſame Erklärung ab, die gewiſſen in und klagte Pfarrer Bauer bei ſeiner Vernehmung an, er habe nehmende Richter zu Protokoll gab. Es handelte ſich um ud Frei 185 7 11 8„ ee N 1 885 ee ek ha n 5 2 g 5 5 ausländiſchen Kreiſen nicht gerade angenehm ſein dürfte.— das Gymnaſium in Trier beſucht, ſei im Prieſterſeminar einen Anterhaltsprozeß. Dem Angeklagten kam es nur dar Auf die Frage des Vorſtzenden, ob Anträge auf Aus: ausgebildet worden und nach feiner Weihe zum Prieſter iy auf an, nicht zur Zahlung verurteilt zu werden Das Schwur⸗ a f 30 5. a 85 an je 1 ſchluß der Oeffentlichkeit zu ſtellen ſeien, führte perſchiedenen Orten als Kaplan tätig gewesen. Bereits frü gegewe Trüh gericht verurteilte Bannholzer zu zwei Jahren Zuchthaus und[ der Anklagevertreter u. a. aus, daß mit dem Einſetzen der[ hat ſich der Verdacht homoſexueller Veranlagung bei ihm fünf Jahren Ehrverluſt. 5 Sittlichkeitsprozeſſe gegen katholiſche Geiſtliche und Ordens⸗ ergeben. 8 ch 9er von e 8 e Mit unendlicher Geduld verhört der Vorſitzende aß es ſich hier nur um bedauerliche Einzelfälle handele, die[ den Angeklagten, der ſich immer wieder bei gerade weſent⸗ GSeelenverderver ſtatt Seelenhirt ſich niemals bei einer großen Organiſation vermeiden lie⸗ lichen Feſtſtellungen hinter Gedächtnisſchwäche zu derte Grauenhaftes Verbrechen vor dem Landgerichl. ßen. Man könne das nicht verallgemeinern, hieß es weiter, ſucht, während er oft bei nebenſächlichen Dingen ein be⸗ und außerdem handele es ſich ja auch gar nicht um Geiſt⸗ merkenswert gutes Erinnerungsvermögen zeigt. Stockend Trier, 8. Mai. liche. Als dann aber der erſte Prozeß gegen die Ordensgeiſt⸗ und zögernd gibt er ſchließlich die Straftaten zu, die er mit Vor der großen Strafkammer begann am Freitag der lichen ſtieg, tauchte ſchnell eine andere Lesart auf Jetzt hieß Trunkſucht und Nervenſchwäche zu entſchuldigen Prozeß gegen den 46 Jahre alten katholiſchen Pfarrer es plötzlich: Aber von wem würde der Angeklagte denn und zu erklären bemüht iſt. Etwa ein Dutzend Einzelfälle Pieter Bauer, dem in einer großen Anzahl von Fällen überführt? Auf die Ausſagen von Schwachſinnigen könne werden durchgeſprochen, die immer wieder das gleiche Bild widernatürliche Unzucht zur Laſt gelegt wird. Mit dem] man doch kein Urteil aufbauen. Man vergaß dabei, daß die[ unglaublicher ſittlicher Verkommenheit und Verwahrloſung Pfarrer ſitzt der 55 Jahre alte Matthias Stein⸗ Angeklagten ſogar in den meiſten Fällen ein Geſtändnis ab⸗ bieten, wie es troſtloſer und abſtoßender nicht gedacht wer⸗ bach auf der Anklagebank Bei der Feſtſtellung der Perſo⸗ gelegt hatten. Als ſich dann aber die Strafverfahren gegen den kann. i nalien dieſes Angeklagten ſtellt ſich heraus, daß er bereits katholiſche Geiſtliche ſtändig mehrten, hieß es auf einmal: Erſchütternd iſt die Tatſache, daß der Pfarrer, wenn mehrfach wegen Diebſtahls und Betrugs vorbeſtraft iſt. Die[ Das iſt ja alles Schwindel! Nichts als Theater und Schau⸗ beiden Angeklagten haben ſich wegen Verbrechens und Ver⸗ prozeſſe!l Mit erhobener Stimme ruft der Oberſtaatsanwalt ie von ihm Verführten gegen die ſchmutzigen Dinge Be gehens gegen die Paragraphen 174 Abſatz 1 Ziffer 1 und aus: denken erhoben, wenn ſie ſich ſcheuten, die Ungeheuerlich⸗ 175 alte Faſſung des StrGGB. zu verantworten.„Wenn die Preſſe im Intereſſe unſerer Jugend, unſeres keiten zu begehen, zu denen ſie der Wüſtling im geiſtlichen In der Keihe der anhängigen Verfahren gegen„Erzie.] Volkes und unſerer Kirche alles das bringen könnte, was Gewand aufforderte, dieſe Bedenken mit der Verſicherung her“ im Prieſterrock handelt es ſich hierbei um einen ganz hier wirklich in dieſen Prozeſſen zur Sprache kommk, dann zerſtreute, was ſie in ſeiner Gegenwart täten, ſei keine beſonders ſchweren Fall. Jahrelang hat dieſer„Seelenhirl“ würde wohl niemand den mut aufbringen, zu behaupten, Sünde, das brauchten ſie nicht zu beichten(). Ja, er ging in der ſchamloſeſten und niederttächtigſten Weiſe ſeine es handele ſich hier um eine Juſtizkomödie und aufgebauſchte öfters ſoweit, den jungen Leuten, nachdem er ſie körperlich Machtſtellung zur Befriedigung ſeines perverſen Trieb⸗ Hetze. Die deutſchfeindliche Juden und Auslandspreſſe nahm und ſeeliſch durch ſeine Gemeinheiten vergiftet hatte, zum lebens ausgenutzt. aber dieſe Methode begierig auf und machte in ſpaltenlan⸗ Abſchied den kirchlichen Segen zu geben, eine In dieſer alten Stadt mit ihrer ehrfurchtgebietenden gen Arkikeln Stimmung gegen das neue Deutſchland und Bl 5 i 55 d 5 ö ö 5 5 D Vergangenheit, der nicht zuletzt der Katholizismus ſein Ge⸗ ſprach von ungerechten Verfolgungen gegen katholiſche 7 C brage god emtlindet man doppelt ſtark die gauze Schwere[ Prieſter. Wo blieben die kirchlichen Stellen und die Kir-] ann. der ungeheuerlichen Verbrechen, die dem Angeklagten B. chenfürſten, die doch die Wahrheit wußten,“ ſo rief der An⸗ In der Verhandlung werden dann eingehend die be⸗ oorgeworfen werden, aber auch die gewaltige Größe des klagevertreter aus, als dieſe Artikel erſchienen und dieſe reits erwähnten„Fortbildungskurſe“ in Laubach bei Sim⸗ Kampfes, den die nationalſozialiſtiſche Staatsführung gegen Verſion im Volk umgingen? Keiner von ihnen fand ſich mern erörtert. Im Jahre 1929 kam das unzüchtige Treibeh eine Entwicklung führt, die eine ernſte Gefahr für unſer und erklärte, ja, doch, leider iſt es die Wahrheit, was dork des Pfarrers durch die Mutter eines der verführten jungen Volk darſtellt. f vor Gericht an Scheußlichkeiten zur Sprache gekommen iſt.] Leute der kirchlichen Behörde zu Ohren, und der Schmutz Es ſind ſo widernatürliche Dinge, die dem an⸗ Dieſer Mut zur Wahrheit lag ja auch nicht in der Lüge. die[ fink wurde auf einige Zeit in ein Kloſter geſchickt, Trog geklagten Geiſtlichen zur Laſt gelegt werden, daß es un⸗[ Parole hieß doch: Alles wird von uns einfach als Schwin⸗ dem bekam er znbegreiflicherweiſe ſchon Anfang 1930 die möglich iſt, ſie zu ſchildern. Die Verbrechen dieſes Teufels del hingeſtellt. Kirchliche Rundſchreiben, die von bedauer⸗ Pfarrei Weidingen in der Eifel, wo er ſein verderb⸗ im Prieſterrock reichen, ſoweit ſie dem Gericht überhaupt J lichen Einzelfällen ſprachen, liegen gleichfalls in dieſer Lüge. J liches Treiben alsbald fortſetzte. 7 5 i ö Der lieben Mutter! g Ländl. Kreditverein Seckenheim Zum„Muttertag“ ein würdiges Geschenk Brautpaare. kaufen vorteilhaft und finden Sie in großer Auswahl bei in jeder Ausführung ihre e. G. m. u. H. Mannheim⸗Seckenheim Ott 78 2 8 1 o Löffler, Hauptstraße 118 bei Otto Löffler, Hauptstr. 118.. 3 Uhren, Schmuck, N 1 Geschenkartikel, Geſchäftszweige unſeres Kredit-Inſtituts: ä ö Ve r. a mmlun gs Kalender. 005 5 Mie Krediten und Darlehen Cangfriftige upolhehongolder Volle Auszahlung, billiger Zinsfuß Koffer-Kraft Mannheim Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. 5 Ausführung aller in das Bankfach ein⸗ für Alt⸗ und Neubauten, Grnndſtücke aller Art. 118 Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder Ablöſung von Aufwertungshypotheben, 5 Breitestrae Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. 5 5 ſowie Darlehen in jeder Höhe. Tv. 98. Morgen Sonntag vormittag beteiligt ſich der Verein Annahme von Spareinlagen, Depoſiten An⸗ und Verkauf— an dem Lauf„Rund um den Friedrichsplatz“. Abfahrt und anderen Geldern zur Verzinſung von Wohnhäuſern, Bauplätzen und Grundſtücken der 0* 5 1 85 Turner⸗ und Führung von Scheckkonten auch aller Art in Kürze, ohne Vorſpeſen, durch Beftstelle 0 5 5 8 Erſoe 5 f 144 N 1 8 25 1 i um 9.30 Uhr. Pünktliches Erſcheinen iſt von Nichtmitgliedern Bernh. Zeh, Kloppenheimerſtr. 23 mit Rost Tod.„Jahn“. Die Teilnehmer am Lauf„Rund um den G Beratung und Auskunftserteilung in Mhm.⸗Seckenheim Fernſprecher 47167. Friedrichsplatz“ treffen ſich morgen früh punkt 9 Uhr allen wirtſchaftlichen Angelegenheiten A a erkaufen. per Rad am„Kaiſerhof“.— Die Ringer fahren morgen Freiburgerſtr. d abend um 6 Uhr per Rad nach Käfertal— Sonntag N 3 mittag Handball⸗ und Fauſtball⸗Training ſämtlicher Kaſſenſtunden: 8— 12 und 14— 12 Ahr, Samstags 8— 12 Ahr. Faſt neuer Mannſchaften im Wörtel. Kinderwagen Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 53 2 4 10 9 Uligs- Ma 5 1 2 1 ſowie 5, Gef. 29/171. Sonntag mittag 3 Uhr antreten am 5 e 5— 2 damen ⸗Rädel HJ⸗Heim Seckenheim in Uniform. Mitzubringen iſt: 51 V. e 67 ¹ 5 N 5 Ausweis, Verſicherungskarten mit geklebten Beitrags⸗ 2 Herlag Nicht nur gewaſchen, 21. 4 Ang al 211 ee „„ Zu erfr —— 8 88 c cht nur in, gratulalions- Maren Gescheites d. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Strümpfe„„ 3 Morgen ſpielen die 1. und 2. Mannſchaft auf hie Sencuucder Velen, don king e 1 P' erIiu einen 1er Unsche! 2 i K E reach Elise Merk Nectar Boie-Dructerei. e 1. Mannſchaft 3 Uhr; 2. Mannſchaft 1.30 Uhr 18e erker eckarute- Bic Wollwaren Gengenbacherstr. 14. Die Spielleitung. Die angeſetzten Spiele der anderen Mannſchaften fallen aus Anlaß des Laufes„Rund um den Friedrichsplatz“ aus.„rei ne l 3 5. Uder die schnelle und persildenflegt Achtung. VHandfrauen! 9 dobere Wctung von ſoll Wäſche ſein! 5 Am Montag, den 10. Mai, abends 8 uhr, findet fü. im„Löwen“ unſer 2 13 a Heimabend Aae Piene⸗ ſtatt. Daſelbſt wird Kreisabteilungsleiterin Frau Bach⸗ 68 Pfg. in Apotheken 9 abe, Bohllenſtangen meier einige intereſſante Filme zeigen und über prak⸗ Sicher zu haben! 0 tiſche Dinge im Haushalt ſprechen. Germ.-Drog. W. Höllstin, Hauptstr. 106. eingetroffen Auch das Kommen der Jungbäuerinnen wird gewünſcht. 8 Die Ortsabteilungsleiterin. Inserieren bringt Gewinn Johann& Würthwein. 2 Seht hier die kluqe Lilo als Schuhputz růmmt sie