effent⸗ ähm en, itende klage, h der ange habe minar ſter p 5 frü J 00 ende veſent⸗ ſtecken N be⸗ ockend er mit digen ſelfälle Bild loſung wer⸗ wenn e Be⸗ erlich⸗ tlichen erung keine . ging 3 berlich zum eine erden ie be⸗ Sim⸗ reibe ungen ymutz⸗ Trotz 0 die rderb⸗ Rost“ ufen. zerſtr.; —— neuer wagen vie . Rübe bzugeben. hrung Drucken, — i . Nr. 105 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 8. Mai 1937 5 Dr. Frick zum Muttertag Reichsinnenminiſter Dr. Frick veröffentlichte zum Mut⸗ tertag folgendes Geleitwort: „Der Muktertag ſoll der deutſchen Frau Gelegenheit geben, ſich ihrer Stellung innerhalb des deutſchen Volks- tums bewußt zu werden; ſie ſoll ſich an dieſem Tage daran erinnern, daß ſie nicht nur Mukter im engſten Familien- ſinne, ſondern auch die Trägerin der Zukunft unſerer Na⸗ tion, die Bewahrerin des deutſchen Lebens, der Ark und der Raſſe unſeres Volkes iſt.“ Deutſche Mütter Eine Wanderlehrerin des Deutſchen Frauenwerkes erzählt. Ns. Das wahre Weſen der Mutter bleibt fern dem grellen Schein und der Phraſe, es ſteht als lebendige Wirk⸗ lichkeit mitten im Alltag. Darum will ich nicht über ſie re⸗ den, ſondern von ihr ſelbſt erzählen, der Mutter des Volkes wie ſie mir begegnet iſt und wie ſie jeden Tag unſerm Volke begegnen kann, Kraft ſchenkend auf mancherlei Weiſe, aber überall dieſelbe— Mutter des Volkes. „Mutterle“, meldet ſich am hellen Werktag da der Jüngſte von Vieren,„Mutterle, gehen wir wieder in die Sonne, ſo, wie am Sonntag, geſtern?“ Mutterle iſt Putz⸗ frau, der Mann krank. Jedes Stündchen, das ſie mit den Kindern gemeinſam bei Spiel und Erholung verbringt, muß ſie einholen am frühen Morgen und ſpät in der Nacht. Hohe Flickkörbe warten, der Mann braucht ſeine beſondere Koſt, die Appetit bringen ſoll, jede Minute nach der Arbeit im fremden Haushalt iſt koſtbar für den eigenen: Kann ſie da mitten am Tage an die Sonne? Aber Mutterle grübelt nicht lange, und für eine Stunde nimmt ſie ihr Kind bei der Hand und iſt mit ihm in Luft und Sonne. Ob das der Kleine wohl ahnt, wie koſtbar dieſe Sonnenſtunde iſt? „Kommen Sie bald“,— ſo ſtand auf der Karte— „kommen Sie bald! Aber heute ſchon verſpreche ich Ihnen meinem Kinde zuliebe tapfer und froh zu bleiben jeden Tag! Es ſoll einmal wie ſein Vater ein aufrechtes, deut⸗ ſches, fröhliches Menſchenkind werden!“— Ein Schickſal, hart und groß, ſteht vor meinen Augen. Wir hatten ſie alle ins Herz geſchloſſen, die immer frohe, hilfsbereite junge Frau, ein prachtvoller Sportskamerad. Wir freuten uns alle mit auf den großen Tag, der kommen ſollte; die Er⸗ füllung einer Sehnſucht vieler Jahre, ein eigenes Kindchen. Man wußte nicht, wer ſich mehr freute, der Mann oder die Frau, alles war mit Liebe vorbereitet auf dieſes Glück. Wir konnten es kaum glauben, als es dann knapp und ſachlich in der Zeitung ſtand: Tot—, tot der Mann, verunglückt im Dienſt fur das Volk. Nie ſollte er ſein Kindchen ſehen dürfen!— Ich ſehe ſie heute noch vor mir ſtehen, als ich ſie dann beſuchte; klar und tapfer in ihrem Entſchluß:„Wir haben nicht viel, Schweſter, aber wir kommen durch! Mein Kind gebe ich nicht anderen Leuten zur Pflege, es ſoll keine Stunde ſeines Lebens ſeine Mutter vermiſſen müſſen— ich arbeite daheim!“— Ein richtiges Sonnenkind, Lachen und Frohſinn, war das Kleine,— in der Ecke ſtand die Tüte, hergerichtet für die Pfundſpende. Unvergeßlich bleibt mir auch eine Mutter, die ich beim Reichsparkeitag erlebte. Die Kongreßhalle war ganz gefüllt, wir ſtehen draußen, ſie zufällig neben mir, um die direkte Uebertragung anzuhören. Einfach, mit ſtrahlenden Augen ſteht ſie da, die Unbekannte,— wir warten. Die Muſik be⸗ ginnt.„Jetzt hören meine Kinder alle mit und ſagen, Mut⸗ ter iſt auch dabei“ beginnt ſie ein Geſpräch mit mir. Es entgeht ihr kein Wort; alles merkt ſie ſich ganz genau; denn alle ihre vierzehn ſind in der Gefolgſchaft des Führers. Soll ich noch an das Zarteſte rühren, was man ſich den⸗ ken kann? Von Frauen ſprechen, die Mutter werden, die durch lange Monate in ſich ihre Gedanken richten auf das kon lende, hilfsbedürftige kleine Weſen, dem ſie ſelbſt mit ib und Seele entgegenreifen? Von jungen, in ihrer Art noch mädchenhaften Frauen, die in beſcheidenen Verhält⸗ niſſen gläubig ihren Kindern das Leben ſchenken, alle Aengſte und Nöte tapfer durchfechten und nach dem erſten Kindchen melden:„Schweſter, das iſt das erſte von ſechſen! —“ Ich kenne ſolche Frauen. Sie machen nicht viel Worte, alle Mütter, ſie wollen es nicht. Aber ſie ſind da und ſchaf⸗ fen Heimat, durch ihr Daſein. Und nichts wollen ſie von uns dafür, als daß ſie uns liebhaben dürfen, daß wir ſie teilhaben laſſen an unſeren Sorgen. Wir aber wollen uns am Muttertag freuen, ihnen eine beſondere Sonnenſtunde bereiten zu können, voll Wärme, Kraft und Dank! 9 8 U voller Muttertag. Ein altes Sprichwort lautet:„Als Gott nicht alles allein machen wollte, ſchuf er Mütter.“ Mit dieſem Worte ließ das Volk den Müttern göttliche Verehrung zuteil werden. Und iſt es heute nicht ebenſo? Weht um das Angeſicht einer rechten Mutter nicht der Odem Gottes? Die Mutter aller Mütter aber iſt Maria. Ihr Muttergottestum hat gerade auf das deutſche Gemüt den tiefſten Eindruck gemacht. Das kommt daher, weil wir Mutterſchaft und Muttertum als den heiligen Quell vieler hoher Tugenden anſehen. Geht auf Erden doch nichts über die Liebe der Mutter zu ihren Kindern. Sie iſt aller Opfer fähig, iſt unbegrenzt, ja göttlich. Das Wunder der Geburt bringt die Mütter Gott näher als jeden anderen Menſchen, macht ſie ſtark und fromm, zu rechten Hüterinnen des Glaubens. Eine Mutter, die Gottes Wort in ſich trägt, iſt die Kraft und der Segen der Familie. Sie ſtellt ihr Haus auf den feſten Grund des Glaubens und läßt ihre Kinder in rechter Zucht und Gottesfurcht heranwachſen. Was in uns an ſittlicher Kraft lebendig iſt, danken wir zumeiſt unſeren Müttern, die uns vom erſten Tage unſeres Lebens an unter Gottes Hut geſtellt haben. Dank, ewigen Dank dieſen Müttern! G. B. 0 So jung war deine Mutter nie Als in dem Lenz, da ſie dich krug, Da noch dein Herz in ihrem ſchlug— So jung war deine Mutter nie. Auch nicht als Kind war ſie ſo jung, Der Erde ſo verwandt und nah, Dem Frühling ſo vertraut, wie da— Auch nicht als Kind war ſie ſo jung. Tag war wie Nacht und Nacht wie Tag. Sie lag mit Augen wach und groß. Du wuchſeſt ja in ihrem Schoß— Tag war wie Nacht und Nacht wie Tag. Der Frühling war in ihrem Blut, Die Knoſpe dehnte ſich und ſprang, Die Amſel brütete und ſang And Frühling war der Mukter Blu; 8 eee e ene 5 — 5 Zum Muttertag am 9. Mai. Albrecht Dürer: Mutter. Ina Seidel. Ausfahrt der KocF⸗Flotte Im Beiſein des Führers.— 7000 fahren in den Norden Hamburg, 7. Mai. Ein Vertreter des DNB hat die Ausfahrt der Kdß⸗ Flotte zur erſten diesjährigen Nordlandreiſe an Bord der „Sierra Cordoba“ mitgemacht, die er erſt vor der Elbmün⸗ dung verließ. Ueber ſeine Eindrücke berichtet er nach dem Wiedereintreffen in Cuxhaven: Bot der Welthafen Hamburg am Tage des feierlichen Stapellaufs des erſten KdF⸗Schiffes ſelbſt den Menſchen von der Waſſerkante ein unvergleichlich ſchönes Bild, ſo war dieſer Tag für die Kraft⸗durch⸗Freude⸗Fahrer aus dem Binnenland geradezu überwältigend 7000 ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen wurde bei ihrer Abfahrt ein Ab⸗ ſchied zuteil, wie ihn bisher noch kein Ozeandampfer erle⸗ ben durfte. Von der„Sierra Cordoba, die dieſe Flotte des Friedens anführte, hatte man einen prächtigen Ueber⸗ blick über den Hafen und die Elbufer, wo Hunderttauſende die Ausfahrt der Flotte im Beiſein des Führers miterleben wollten. Es herrſcht eine unbeſchreibliche Hoch⸗ ſtimmung an Bord. Auch die Sonne bricht durch und taucht das Schiff des Führers, den Aviſo„Grille“ in ſtrahlendes Licht. Auf dem Achterdeck ſteht der Füh⸗ rer. Als die„Sierra Cordoba“ allmählich näher kommt, da bricht grenzenloſer Jubel los. Dicht gedrängt ſtehen Ur⸗ lauber und Mannſchaften auf den Decks, winken und ju⸗ beln dem Führer zu, der ſie dieſen ſtolzen Augenblick mit⸗ erleben ließ. Die Bordkapelle intoniert den Badenweiler Marſch, und in dankbarer Verehrung recken ſich die Hände um Deutſchen Gruß, dem Führer zum Gruß, der dieſe ſtolze lotte an ſich vorbeiziehen läßt. Während die„St. Louls“ in unſerem Kielwaſſer an m Führer vorbeigleitet, begleiten uns die vielen Bar⸗ kaſſen und Ausflugsdampfer. Ein fröhliches Rufen von Schiff 50 Schiff beginnt. Noch immer ſind die Elbufer mit l n Menſchen beſetzt. Als wir Altonaer Gebiet paſ⸗ eren, gibt es wieder erhebende Augenblicke. Die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder der großen Induſtriebetriebe, die am Elb⸗ ufer liegen, ſind in ihrem Arbeitskleid an den Kaianlagen angetreten und wünſchen ihren Arbeitskameraden auf den Schiffen eine gute Reiſe. In den Fenſtern der Werkſtätten drängen ſich die Menſchen und winken begeiſtert der „Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Flotte zu Langſam geht die Fahrt elb abwärts. Die hübſchen kleinen Elborte entbieten ihren Abſchiedsgruß. Auch hier das gleiche unvergeßliche Bild. Fahnen über Fahnen, Winken und Zurufe von Land. Es iſt wahrhaftig eine Triumphfahrt, dieſes erſte Auslaufen der Kraft⸗durch⸗ Freude⸗Flotte. Die meiſten Schifte haben aus Anlaß des denkwürdigen Tages über die Toppen geflaggt. Alle grü⸗ en mit ihrer Flagge. Auch ausländiſche Schiffe erweiſen en Schiffen der Freude dieſe Ehrung. Als die Elbufer immer mehr zurücktreten, da benutzen die 900 Urlauber auf der„Sierra Cordoba“ die Gelegen⸗ heit, ſich im Innern des 11 500 Tonnen großen Schiffes umzuſehen. Dann kommt eine neue Ueberraſchung. Der Bordlautſprecher verkündet, daß der Führer auf dem Aviſo„Grille“ der Flotte folge und ſie bald einholen werde Alle Blicke wenden ſich dem Horizont zu, wo hin. ker den fünf folgenden Urlaubsſchiffen der weiße Leib des Aviſo ſichtbar wird. Kurz vor Cuxhaven hat die„Grille“ die Flotte e Noch einmal läßt der Führer auf der Reede don Cüxhaven die einzigartige Flotte vorbeiziehen. Wieder jubeln ihm die glücklichen Menſchen aus vollem Herzen zu. g Als dann völlig unerwartet das Panzerſchiff „Graf Spee“ aus Spanien kommend in die Elbe ein läuft und ſich zwiſchen die in Kiellinie dicht hintereinander e Dampfer und das Schiff des Führers ſchießt, ennt die unbeſchreibliche Begeiſterung keine Grenzen. Spontan ſtimmen die Menſchen die Lieder der Nation an. deren Geſang jedoch von dem donnernden Salut des Pan zerſchiffes übertönt wird. Dann wird das letzte Wahrzei⸗ chen des Feſtlandes, die Kugelbake, paſſiert, die offene See iſt erreicht. Ein Brief zum Muttertag Vor dem Schaufenſter des Reiſebüros ſteht eine kleine ſchmächtige Frau und ſchaut gebannt auf die bunten Bil⸗ der von Wäldern, Bergen und Seen, die da ausgeſtellt ſind und geſchaffen wurden, Sehnſucht zu wecken nach lau⸗ ſchigen Waldwinkeln und duftenden Sommerwinden über weitem Land... Wie das wohl ſein muß, denkt die kleine Frau und fühlt ſich plötzlich an die Stelle der an⸗ mutigen jungen Dame verſetzt, die auf dem Werbebild eines Kurortes in Thüringen läſſig in einem Liegeſtuhl vor ſich hinträumt— wie das wohl ſein muß, ſo den mü⸗ den Rücken ausruhen und die Glieder von ſich ſtrecken zu dürfen.„Total erſchöpft“, hatte der Arzt kürzlich ge⸗ ſagt. Erſchöpft? Du lieber Himmel, entweder man war krank oder geſund— alles andere iſt eine Ausrede für faule Leute.— Damit nimmt die kleine Frau tapfer ihr Marktnetz auf und geht eilig weiter, denn morgen iſt 9 . 8 er e 8—— Zeichnung: Hoppmann, NSV.⸗Archiv(M). Uebrigens— der 9. Mai— iſt da nicht Muttertag? Das ginge ſie ſelber— Mutter von vier Kindern— doch wohl auch an... Aber wer denkt ſchon an ſo etwas. Sie nicht und— die anderen auch nicht. Sonntag Doch dann ereignet ſich etwas Ungewohntes und Er⸗ ſtaunliches: Auf dem Tiſch ſteht ein Kuchen, in dem Kuchen ſteckt ein Brief, und der Brief lautet: Liebe gute Mutter! Du denkſt, wir wüßten es nicht, aber wir haben es ſchon geſehen, daß Du immer blaſſer und magerer geworden biſt und manchmal ſogar verweinte Augen hatteſt, und es iſt uns mächtig ſchwer geworden unſer Geheimnis für uns zu behalten, um Dich zu überraſchen. Nun hör zu, liebe, gute Mutter: jetzt hat alle Plage ein Ende und Du wirſt für mindeſtens drei Wochen verreiſen. Du denkſt, wir ſind verrückt, aber wir ſind nicht verrückt, ſondern nur ſehr glücklich, daß wir Dir das ſagen können. Das Mütter⸗ erholungsheim, in das Du kommſt, liegt in Thüringen und mitten im Wald, und damit Du Dich nicht zu ſorgen brauchſt, wie es inzwiſchen zu Hauſe geht, haben wir ſchon alles genau überlegt: ich, Erna, übernehme das Kochen. Wenn ich auch erſt Oſtern aus der Schule gekommen bin, ſo hab ich Dir doch ſchon viel mehr abgeguckt, als Du ahnſt. Rudi holt ein und ſorgt für Feuerung, Peterchen hilft mir beim Abwaſchen, und die Schuhe putzt ſich jeder allein— auch Vati. Unſer kleiner Purzel aber kommt nebenan zu Frau Parnemann. Der Mann von der NSV. ſagt, das wichtigſte ſei, daß die Mütter geſund und froh blieben und dafür wolle nun das ganze Volk gemeinſam ſorgen. Das iſt ſehr ſchön, denn wir haben ja ſelber geſehen, daß alle Sonne auslöſcht, wenn Du nicht geſund und froh biſt und wollen es nie wieder vergeſſen, ſondern immer ſo wie jetzt helfen und Dir zeigen, wie lieb wir Dich haben, als ob das ganze Jahr Muttertag wäre. H. R—8. Liebſte Mutter! Große Deutſche und ihre Mütter. Wenn er wüßte, was mich der Tod meiner Mutter gekoſtet hat, ſo würde er ſehen, daß ich unglücklich geweſen bin wie jeder andere und unglücklicher als andere, weil ich mehr Empfindſamkeit gehabt habe. Friedrich der Große. So eine Antwort wünſcht ich von Ihr, liebe Mutter, ich hoffe, es ſoll recht ſchön und herrlich werden. Aus Ihrem Briefe habe ich mit vieler Freude geſehen, daß Sie wohl ſind und der Vergnügen des Lebens, ſo weit es gehen will, genießen. Leben Sie recht wohl und lieben mich. Goethe. Alles, was Sie zu einem gemächlichen Leben brauchen, muß Ihnen werden, beſte Mutter, und es iſt hinfort meine Sache, daß keine Sorge Sie mehr drückt. Schiller. Ach unſere Mütter behielten uns gerne immer alle um ſich, aber viele müſſen oft in die Welt weit umher ge⸗ ſichtet werden. Arndt. Hätte ich auch ſonſt nichts, was mich erheitern und mein Gemüt zum Danke und zum Glauben ſtimmen könnte, ſo wäre ein Herz, wie das Ihrige, dieſe Güte und Liebe genug. Hölderlin. Denen zum Gefallen, werde ich nicht durch die Blume reden. Aber um Dir keine Kümmerniſſe zu verurſachen. Hingegen will ich auch nicht heucheln und Dir mit Freudenworten die Trauer wegkünſteln. Lebe wohl, nach Neujahr mehr. Wir grüßen alle herzlich. Jahn. Es muß aber einmal gut werden... Allen, allen meine herzlichſten Grüße. Wir werden uns bald wieder⸗ ſehen. Erhalte Dich, liebes Mütterchen, Deinem treuen Sohn Richard Wagner. Liebe Mutter, ich bin hier glücklich angekommen. Grüße alle vielmals und bleibe ſo geſund, wie wir Dich verlaſſen haben. Ich bin Dein Dich liebender Sohn. 525 Bismarck. (Aus„Liebſte Mutter“, Briefe berühmter Deutſcher an ihre Mütter. Rowohlt Verlag, Berlin.) 1 —— Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 61 0 N 9. Kaum aber hatte Konrad Mayburg die mitleidigen Worte Lieſelottes gehört, da richtete er ſich haſtig auf, ſeine Augen bekamen einen harten Zug und mit erregter Stimme rief er: „Ich will nicht bemitleidet werden, weil ich blind war, ich trage ja an meinem Unglück ſelbſt die Schuld, denn mei⸗ nem alten Vater war eine Sehergabe verliehen, als er ſich von Werra im Entſetzen abwandte, da er ſie als ſeine Toch⸗ ter willkommen heißen ſollte. Damals hat mich das Schick⸗ ſal warnen wollen, dieſer Frau nicht zu großes Vertrauen entgegenzubringen, aber ich habe dieſen Ruf nicht verſtan⸗ den und muß nun die Strafe dafür erleiden. Wer hätte aber auch ahnen können, daß dieſes Lächeln, dieſe gärtlich⸗ keiten und die ſchmeichelnden Worte alles nur Komödie waren, ich bin ja in den langen, troſtloſen Jahren der Ge⸗ fangenſchaft ſo weltfremd geworden, daß ich dieſes Spiel nicht durchſchaute.“ Lieſelotte ſtreichelte liebkoſend über den Arm des Bruders und flüſterte:„Armer Konrad, wie viel haſt du in dieſen Stunden verloren. Dein Glauben an die Menſchheit muß erſchüttert ſein, aber ſie ſind nicht alle ſo gewinnſüchtig wie Werra und Saſcha.“ Konrad Mayburg ballte ſeine Hände zu Fäuſten. Mit ſtarren Blicken ſchaute er vor ſich hin und murmelte: Des⸗ halb alſo galt ihr großes Intereſſe meiner Erfindung, ſie hatten ſie auf den Wert abtaxiert und der ſchien ihnen hoch genug, um ein ſolches Spiel in Szene zu ſetzen. Alles könnte ich ertragen, ihre Untreue, ihre Flucht, ihren Spott, weil ich mich täuſchen ließ und allzuleicht in ihre Netze ging, aber daß ſie mich um meine Erfindung beſtiehlt, an der ich ſeit Jahrzehnten arbeitete, die mein ganzer Stolz war und um derentwillen ich weder Mühe noch Arbeit, weder Enttäu⸗ ſchungen noch Verluſte ſcheute, das iſt wohl der härteſte Schlag, der mich treffen konnte.“ Ehe Lieſelotte noch eine Antwort finden konnte, wurde die Dienerſchaft beiſeite gedrängt und Friedrich Karſten trat ein. Er ſtarrte Konrad Mayburg an, wandte ſich dann an Lieſelotte und fragte: „So iſt es wahr, was man ſich erzählt? Jene fremde Frau, die Herr Mayburg aus Rußland heimbrachte, iſt bei Nacht und Nebel geflohen und hat ihm ſeine Erfindung geſtohlen?“ Lieſelotte nickte ernſt. „Ja, Herr Karſten, das Haus Mayburg wird von ſchwe⸗ ren Schickſalsſchlägen heimgeſucht.“ Da aber reckte ſich Friedrich Karſtens breitſchulterige Ge⸗ ſtalt trotzig in die Höhe. Seine Augen blitzten und mit har⸗ ter Stimme entgegnete er: „Dagegen kann man ſich doch wehren!“ Jäh hob Konrad Mayburg den Kopf und ſchaute den alten Inſpektor an, den er ſchon, als er noch ein Junge war, oft bewundert hatte und gerne deſſen Rat hörte. „Wehren?“ Faſt erſtaunt kam das Wort über Konrad Mayburgs Lippen. Inſpektor Karſten aber nickte eifrig und erklärte: „Es iſt bisher in Mayburg ſtets üblich geweſen, daß man Dieben ihre Beute nicht kampflos überläßt.“ Konrad Mayburg preßte ſeine Hand auf das klopfende Herz und ſtarrte dabei den Inſpektor an, als hätte er deſſen Worte nicht verſtanden. Langſam ſchüttelte er den Kopf und entgegenete:„Ich verſtehe Sie nicht, Herr Karſten!“ Da ſchob dieſer ärgerlich ſeine Augenbrauen zuſammen und rief:„Sie dürften nicht die Hände in den Schoß legen, Herr Mayburg, und den Dingen ihren Lauf laſſen. Sie müſſen handeln, müſſen die Polizei verſtändigen, damit die Flüchtlinge in der nächſten größeren Ortſchaft feſtgenom⸗ men werden.“ — 2 Kreuz und Quer Ein paar ſchöne Maientage waren uns nun beſchieden; letzt iſt wieder eine Abkühlung eingetreten, die gefürchteten Eismänner werfen ihren kalten Schatten voraus. Nicht nur zum Verdruß aller derer, die nach dem ſchäbigen April einen richtigen Lenzmai erwarteten, ſondern auch zum Aerger ihrer menſchlichen„Kollegen“, der Eismänner, die mit den erſten Sonnentagen mit ihren weißen Eiswagen hinaus⸗ gezogen ſind und von den Kindern freudig begrüßt wur⸗ den. Als die Sonne eine Zeitlang brannte wie im Sommer, bildete das Speiſeeis eine angenehme Erfriſchung, und Alt und Jung gaben ſich ſeinem Benuſſe hin. Bekannt iſt, daß die Amerikaner große Eiseſſer ſind. Aber ſelbſt dort drüben erregt der Rekord des Negerboxers Joe Lauis einiges Aufſehen. Mit Beſorgnis beobachten ſeine Manager, wie Louis ſeine Vorliebe für Sahneeis oder Eiskreme, wie man drüben das mit Sahne hergeſtellte Vanille⸗Eis nennt, durch Vertilgen von Rieſenmengen aus⸗ drückt, ſtatt ſich in entſprechender Weiſe für den Boxkampf gegen Jim Braddock vorzubereiten, der am 22. Juni ſtatt⸗ ſindet Tafſächlich lieht Joe die Eiskreme für ſein Leben. ſo daß zu befürchten ſteht, daß unter dieſer Leidenſchaft, die noch durch zahlreiche gebratene Hühnchen ergänzt wird, der Boxkampf leiden wird. Inzwiſchen wird ſein Körpergewicht von Woche zu Woche größer, und Hand in Hand damit nimmt ſein Leibesumfang zu, während darunter die Be⸗ weglichkeit der Muskeln eine Einbuße zu erleiden droht. Joe vertilgt derart große Mengen von Eiskreme, daß, wie ſeine Manager erklären, von dieſem Quantum ein ganzes Waiſenhaus ſatt werden könnte, und Mengen gebratener Hühnchen, die ausreichen würden, ein größeres Feſteſſen zu beſtreiten. Andererſeits iſt Braddock eifrig dabei, ſein Kör⸗ pergewicht möglichſt niedrig 8 halten und nur ſolche Nah⸗ rungsmittel zu bevorzugen, die ſtärken ohne dabei dick zu machen und den Körper aufzudunſen. Mit einem Rieſenfreſſer bös hereingefallen iſt da ein Gaſtwirt in Chicago. Dieſer war auf den originellen Ge⸗ danken gekommen, das Publikum dadurch anzulocken, daß er ankündigen ließ, man könne in ſeinem Lokal ſo viel für 50 Cent eſſen, wie man wolle. Dieſe Reklame bewährte ſich ausgezeichnet. Die Gäſte ſtürmten, angelockt von dem bil⸗ ligen Preis, in das Reſtaurant, deſſen Beſitzer bei dieſem Maſſenkonſum trotzdem ein ausgezeichnetes Geſchäft machte Kürzlich wurde jedoch der ſchlaue Wirt das Opfer eines außergewöhnlichen Beſuchers. Der 21jährige William Gu. 0 erſchien zeitig morgens und ließ f für ſeinen halben ollar ein Eſſen ſervieren. Dieſes„Frühſtück“ währte aber nicht weniger als zehn und eine halbe Stunde. Während dieſer Zeit hatte er unter anderem verzehrt: einige Portio⸗ nen Suppe, 14 Portionen Schweinsbraten, 4 Portionen gebratenen Speck und Eier, Spanferkel mit Spaghetti. 5 ———— Doch Konrad Mayburg hob entſetzt beide Hände.„Nur keinen Skandal, nur kein Aufſehen.“ Da aber wandte ſich Lieſelotte ihrem Bruder zu und rief:„Du kannſt ihnen aber doch nicht kampflos deine Er⸗ findung überlaſſen, kannſt doch nicht dulden, daß ſie die Früchte ernten, um die du dich ſo viele Jahre bemüht haſt.“ Konrad Mayburg hatte den Kopf in beide Hände ge⸗ ſtützt und ſchaute mit ſtarren Blicken vor ſich hin.„Meine Erfindung iſt mir wie ein Kind an das Herz gewachſen, iſt mein höchſtes Gut, mein ganzer Stolz.“ Da legte ihm Friedrich Karſten ſeine Hand ſchwer auf die Schultern und erklärte: wenn Sie jetzt handeln, Herr Mayburg, dann wird es gelingen, den Räubern ihre Beute wieder abzujagen.“ „Kampf alſo?“ Friedrich Karſten nickte eifrig. „Ja, Kampf, denn die anderen haben es ſo gewollt 3 und ich hoffe, daß Sie mit einem ſolchen Gegner, der ſich hinterliſtig in Ihr Lager geſchlichen hat und ſich unlauterer Mittel bediente, kein Mitleid haben, Herr Mayburg.“ Da ſprang Konrad Mayburg haſtig auf. Er umſpannte Friedrich Karſtens Arm und rief mit erregter Stimme:„Ja, Sie haben recht, ich habe den Kampf nicht geſucht, aber da man mich dazu zwingt, ſo will ich we⸗ nigſtens verſuchen, ob ich den Sieg nicht doch noch an mich reißen kann.“ Gleich darauf hetzten ſich die Befehle. Der kleine Adler⸗ wagen wurde aus der Garage geholt. Lieſelotte ſetzte ſich ſelbſt ans Steuer und Friedrich Karſten nahm mit Kon⸗ rad Mayburg auf dem Rückſitz Platz. Der Nebel hatte ſich etwas verzogen, nur der Regen rieſelte noch hernieder. Ehe Lieſelotte den Motor anlaufen ließ, fragte ſie haſtig: „Welchen Weg ſoll ich nehmen?“ Erſtaunt ſchauten ſich die beiden Herren gegenſeitig an. Da aber rief der eine der Diener mit lebhaften Gebärden: „Der Mercedeswagen hat ganz neue Autoreifen, die ſich ſicher deutlich in dem feuchten Erdboden abzeichnen werden, wir brauchen alſo nur die Spuren der Räder zu ſuchen, 175 zu wiſſen, welchen Weg die Flüchtlinge genommen ha⸗ ben.“ Uebereifrig eilten die Diener aus dem Hofe und gingen auf die Suche. Nach wenigen Minuten kehrten ſie zurück und riefen: „Die Spur führt die Hochberger Landſtraße entlang, die Abdrücke der Räder des neuen Mereedeswagens ſind ganz lich, zu erkennen, ſo daß ein Irrtum ausgeſchloſſen ſein Kaum aber hatten die Diener dieſe Meldung überbracht, a ſchob Inſpektor Karſten ſeine Mütze in den Nacken, fuhr den Fingern über ſein dichtes, graues Haar und edHochberger Landſtraße? Das iſt allerdings ein ge⸗ wagtes Experiment, bei ſolchem Wetter dieſe Straße mit einem großen Wagen zu fahren. Sie können unmöglich ein raſches Tempo eingeſchlagen haben, da die Kurven zu gefähr⸗ lich ſind.“ Lieſelotte wechſelte mit Karſten einen raſchen, verſtänd⸗ nisvollen Blick und flüſterte:„Und der Abhang am Ro⸗ landsfelſen, er iſt die gefährlichſte Stelle auf dieſer Straße.“ Friedrich Karſten wehrte haſtlg ab. „Fahren wir zu und verſuchen wir, die Flüchtigen ein⸗ zuholen. Sie kennen ja dieſe Straße, Fräulein Lieſelotte, und wenn Sie am Steuer ſitzen, droht uns keine Gefahr.“ Der Motor begann zu rattern und gleich darauf verließ der Wagen den Gutshof. Die Dienerſchaft drängte ſich unter dem Tor zuſammen und ſtarrte dem Auto nach, bis es ihren Blicken entſchwunden war. Niemand aber dachte daran, an ſeine Arbeit zu gehen, ſondern man blieb in Grupvan zuſammen ſtehen und erörterte eifrig die feltfamen Vor⸗ gänge. . Erdbeerkuchen zwischendurch Salate, Reispudding, Obſt, Eiskreme, 5 Taſſen Kaffee, 2 Taſſen Tee und noch andere Speiſen und Getränke. Der Wirt, der zunächſt den Scherz gutmütig aufnahm, bedeutete ſchließlich dem Vielfraß, daß er bei lauter ſolchen Gäſten in wenigen Tagen zugrunde gehen müſſe. S das Reſtaurant, in⸗ e. Seufzend verließ Guzan dem er erklärte, noch immer Appetit zu haben! So etwas kann auch nur in Amerika vorkommen. Bei uns iſt man im allgemeinen genügſamer, wir führen uns lieber ein paar Tropfen köſtlichen Rebenſaftes mehr zu Ge⸗ müte. Der iſt ja dem Körper auch viel zuträglicher als über⸗ mäßige Eſſerei. Ueber das Stadium der erſten„Benom⸗ menheit“ kommt man immer bald hinaus, wenn man mit Verſtand und Genuß trinkt. Und ſo ein Geſchichtchen, wie es vor kurzem in Freiburg vorkam, hat für uns nur eine humoriſtiſche Seite, und wir könnten den, dem es zuſtieß. faſt, beneiden. Der„Rote Bur“, der Edelwein des Glotter⸗ tals, iſt nach der Meinung vieler Weinkenner ein wenig heimtückiſch, er ſoll nicht in den Kopf, ſondern in die Füße gehen. Dieſe Mutmaßung wird erhärtet durch beſagtes lu⸗ ſtiges Ereignis, das ſich unlängſt abſpielte. Ein Beſucher der Breisgauſtadt hatte ſich zum Skudium des„Roten Bur“ in eine altbekannte Wein⸗ und Winzerwirtſchaft nach Zähringen begeben. Nach gründlicher Auseinanderſetzung mit den verſchiedenen Jahrgängen machte er ſich, da die letzte Straßenbahn längſt abgefahren war, zu Fuß dem Freiburger Bächlein entlang auf den Weg nach der Stadt Bald merkte er, daß der„Rote Bur“ ihm kräftig zugeſetzt hatte, und er ging im Bächlein weiter, um einem Hinein⸗ fallen vorzubeugen. Einem Paſſanten, der ihn nach dieſem eigenartigen Luſtwandeln in einem der Freiburger Stra⸗ ßenbäche fragte, gab er zur Antwort:„Anderen Leuten macht der Wein den Kopf heiß, mir hat er die Beine heiß gemacht. Ja, ja, der Glottertäler und beſonders der„Rote Bur“ hat's auf ſich.“ Sprachs und ging, luſtig plätſchernd, im Bächlein weiter ſeinem Qusrtier entabgen. So benebelt war er alſo noch nicht, daß er etwa das Bächlein ſelbſt als Ruhelager ſich auserſehen hätte, wie es bor kurzem in einem nordbadiſchen Städtchen einem um das Gemeinwohl ſehr verdienten Mann paſſiert iſt. Es gibt ja mancherlei Lagerſtätten, aber eine außergewöhnliche Bleibe hatte bh ein Ehepaar in Newyork ausgeſucht. Dort hatte ein Arbeitsloſer mit ſeiner Frau zwei Monate lang im Tunnel der Untergrundbahn gewohnt, ohne daß es fe⸗ mand merkte. Die tägliche Miete für dieſes ſeltſame Eigen⸗ heim koſtete bloß zwei Fahrkarten für die Kurzſtrecke. Da er ſelbſt dieſen Betrag ſchließlich nicht mehr aufbringen konnte, verfiel er auf die Idee, ſich durch die Tunnels in die gepolſterten Wagen auf dem Abſtellungsgleis zu ſchlei⸗ chen, wo er und ſeine Frau die Nacht zubrachten und mor⸗ gens wieder verließen. Nach zwei Monaten wurden ſie entdeckt, und da die Behörden auf die Not der Leute auf⸗ merkſam gemacht wurden, iſt ihnen jetzt ein beſſeres Woh⸗ nen ermöalicht worden. i We e Auch Konrad Mayburg vermochte ſeine Gedanken von der furchtbaren Entdeckung, die er machen mußte, nicht loszu⸗ reißen. Er beantwortete nur einſilbig die Fragen des In⸗ ſpektors, ſo daß dieſer ſchließlich ſchwieg, ſich in die Polſter zurücklehnte und aufmerkſam die Fahrtrichtung verfolgte. Konrad Mayburg aber achtete nicht auf die vorüberfliegende Landſchaft. Seine Augenbrauen hatten ſich finſter zuſammen⸗ geſchoben, ſeine Hände lagen im Schoß ineinander ver⸗ krampft. Dabei klopfte ſein Herz in raſendem Takt, ſo daß er den Schlag bis zum Hals hinauf ſpürte. Werra hatte ihn betrogen, jedes ihrer Worte war Lüge geweſen. Und er hatte ihr wie ſich ſelbſt vertraut. Er hatte ſie in alle Einzelheiten ſeiner Erfindung ein⸗ geweiht, hatte ihr voller Stolz alle Geheimniſſe anvertraut. Nun ſollte er mit einem Schlag alles verloren haben? Die Frau, der er ſein Herz ſchenkte, und ſeine Erfindung, auf die er ſo ſtolz war. Konrad Mayburg vermochte das alles noch nicht zu erfaſſen. Er glaubte zu träumen, einen jener bangen, quälenden Angſtträume, aus denen man ſchweißgebadet erwacht. Aber wenn er um ſich blickte, dann mußte er erkennen, daß alle jene ſchrecklichen Ereigniſſe Wirklichkeit waren. Doch würde es einen Zweck haben, dieſe Verfolgung zu Ende zu führen? Vielleicht waren die beiden längſt in Sicherheit. Doch plötzlich wurde Konrad Mayburg aus ſeinen Grübeleien herausgeriſſen, denn Lieſelotte ließ mit einem jähen Ruck den Wagen ſtoppen. Sie deutete mit der ausgeſtreckten Rech⸗ ten in die Ferne und rief: „Dort, jenes Bauernfuhrwerk, das uns entgegenkommt, ſcheint einen Kranken zu transportieren. Wir müſſen war⸗ ten, bis es an uns vorüber iſt, da die Kurve zu ſchmal iſt, um ein Ausweichen zu geſtatten.“ f Man blickte dem näherkommenden Fuhrwerk ungeduldig entgegen, denn dieſer Aufenthalt bedeutete einen Zeitver⸗ luſt, der ſchwer wieder einzuholen war, da die Straße durch den vorangega nen Regen ſchlüpfrig wurde und der gen trotz aller Vorſicht manchmal ins Schleudern geriet. Als aber der ſchwere Leiterwagen näher kam, rief der Führer, ein großer, kräftiger Bauernburſche, den Inſaſſen des Autos warnend zu: 3 „Heute iſt größte Vorſicht geboten und ich rate Ihnen, ſo langſam als möglich zu fahren, damit es Ihnen nicht geht wie jenen beiden, die ich hier auf meinem Wagen habe. Sie ſind in den Abgrund des Rolandfelſens geſtürzt und wur⸗ den ſchwer verletzt aufgefunden.“ 5 Haſtig ſprang Konrad auf und ſtarrte nach dem Wagen, von wo ſich ein leiſes Wimmern hören ließ. Und mit erregter Stimme fragte er: „Sie haben Verunglückte gefunden?“ 5. Der Burſche nickte.„Ja. Sie müſſen ein raſendes Tempo gefahren ſein, denn der Abſturz iſt mit einer ſolchen Ge⸗ walt erfolgt, daß der Wagen vollſtändig zertrümmert wor⸗ den iſt. Dabei war es ein großer, faſt neuer Mercedes⸗ wagen.“. Kaum aber hatte der Burſche dieſe Auskunft gegeben, da ſchrie Lieſelotte leiſe auf. 5 Konrad Mayburg aber verließ haſtig den Wagen und wandte ſich dem Transport zu. Mit einem Satz war er neben dem Bauernburſchen und riß die wollene Decke zur Seite, die man über die Verunglückten gedeckt hatte. Erſchüttert wandte er ſich gleich darauf wieder ab und ſtöhnte:„Sie ſind es— Werra— und Saſcha 8 5 Erſtaunt horchte der Bauernburſche auf und ſtarrte Kon⸗ rad Mayburg an.„Sie kennen dieſe beiden?“ Ehe Konrad Mayburg aber noch eine Antwort geben konnte, hatte auch Inſpektor Karſten das Auto verlaſſen und ſchaute auf die beiden Verunglückten, die auf ein hohes Strohlager gebettet waren, damit das Rütteln der Räder ihnen nicht wehe tun ſollte. Und haſtig entgegnete er an Konrad Mayburgs Stelle: „Es ſind die Gäſte vom Gut Mayburg, die heute Nacht uns verlaſſen haben.“ Wa⸗ (Fortſetzung folgt.) Das wirft ein bezeichnendes Licht auf die ſozialen Män⸗ gel im reichen Amerkka. Mit Humor hat dieſes Geſchichtchen nichts zu tun; es iſt wahrhaftig nicht zum Lachen. Zweckmäßige Schuhbehandlung Lackſchuhe ſollte man immer an einem warmen Platz anwärmen, bevor man ſie anzieht. Dadurch wird das Leder weicher und bekommt keine Riſſe. Ebenſo iſt es gut, nach jeder Benutzung die Lackſchuhe mit ein wenig Oliven⸗ öl abzureiben.— Sind Schuhe jeder Art ſehr ſchmutzig geworden, ſo würde es das Leder zu ſehr beſchädigen, wenn man den Schmutz mit einer Bürſte entfernen wollte; man wäſcht ihn vielmehr am beſten mit einem feuchten Schwamm ab. Dann läßt man die Schuhe trocknen und reibt ſie nun mit einem Lappen blank, eventuell nachdem man etwas Creme aufgetragen hat. Beim Auftragen von Creme iſt zu beachten, daß der Schuhereme immer einige Minuten auf den Schuhen antrocknen muß, ehe man das Polieren beginnen kann. Sind Schuhe naß geworden, ſo iſt es nicht ratſam, ſie am Feuer zu trocknen, da ſie dann die Form verlieren. Man ſoll ſie deshalb mit Zeitungspapier füllen und ſo trocknen laſſen. Dadurch bleiben ſie gut in Form Sind farbige Schuhe unanſehnlich geworden, ſo tut man gut, ſie gründlich mit Benzin abeureihen, his alle dunklen Stellen entfernt ſind. Dann erſt trägt man neuen Creme auf und poliert nun gründlich. Die Behandlung mit Creme und Polieren wiederholt man ſo oft, bis die Schuhe wieder wirklich tadellos ausſehen. Alte und neue Blumentöpfe Bevor man eine Pflanze in einen neuen Blumentop pflanzt, ſollte man den Topf erſt einige Stunden in kalte! Waſſer legen. Auch ältere Blumentöpfe, in welchen Pflanzen abgeſtorben ſind, ſollte man niemals zum Um topfen von Pflanzen verwenden, bevor man ſie nie gründlich mit Waſſer und einer Bürſte gereinigt ha. Man tut gut, leere Blumentöpfe eine Zeitlang dem Rege und der Luft im Freien auszuſetzen. Hierdurch werde. die Töpfe nicht allein ſauber, ſondern ſie bekommen aug ein friſches Ausſehen. Zum Schutze der Tapeten neben Waſchtiſchen uſw. heftet man einen großen, paſſend geſchnittenen Cellophan⸗ bogen auf, der unſichtbar, waſſerdicht und durchſichtig iſt. Verblichene, verſchmutzte Teppiche friſcht man durch Auftragen von roh geriebenen Kartoffeln oder feuchten Sägeſpänen leicht wieder auf. Vorher müſſen ſie natür⸗ lich gründlich geklopft und gebürſtet werden. Zur Schonung der Teppiche und Fußböden nagele man Tuch⸗ oder Gummiſcheiben unter die Stuhlbeine. —.9 n n —— . ref 4 e eee Le SCrlebmis Einſamer Begegnung auf Franz⸗Joſephs⸗Land (3. Fortſetzung.) In dieſem Zuſtand die zuſammengebundenen Kajaks rudern? Aber ehe ich ſie voneinander los hatte, war ich erfroren. Nur ſtärkſtes Rudern konnte mein Blut wieder in Bewegung bringen. Ich ſetzte die Ruder ein gegen den Wind und hatte in meinem dünnen, naſſen wollenen Hemd die Empfindung, als wenn er durch mich hindurchwehe. Ich zitterte, die Zähne klapperten. Aber ich riß mich aus der beginnenden Erſtarrung auf. Schlag auf Schlag— langſam näherte ich mich der Eiskante, Zwei Alke.— Zu eſſen hatten wir ſo wenig, daß mich der Gedanke, gleich das Abendeſſen noch mitzubringen, elektriſierte. Ich nahm mein Gewehr und erlegte die bei⸗ den Vögel mit einem Schuß. Johanſen entſetzte ſich dar⸗ über, wie er mir ſpäter ſagte; er glaubte, ein Unglück ſei geſchehen, ich hätte den Verſtand verloren. Endlich erreichte ich den Eisrand. Johanſen ſprang herbei und half mir hinaus; ich konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten. Er riß mir die Kleider herunter und zog mir die wenigen trockenen Sachen an, die wir noch beſaßen. Dann breitete er den Schlafſack auf dem Eis aus, ſteckte mich hinein und deckte mich mit dem Segel und was er ſonſt faſ⸗ ſen konnte, zu. Eine lange Zeit dauerte es, bis ich nicht mehr zitterte und die Wärme in den Körper zurück⸗ kehren fühlte. Während Johan⸗ ſen das Zelt auf⸗ baute und die beiden Alke zum Abendeſſen zu⸗ rechtmachte, ſchlief ich ein. Als ich erwachte, war das Eſſen ſchon lange fertig und kochte über dem Feuer. Die heiße Suppe und eine ordentliche Mahlzeit beſei⸗ tigten ſchnell die letzten Nach⸗ wehen meiner Schwimmtour. Dieſe Helden⸗ tat Nanſens ret⸗ tete ihn und ſei⸗ nen Kameraden vor dem ſicheren Tod!— Und weiter ſüdwärts— und es geſchahen der Abenteuer noch viele, bis die einſamen Wanderer endlich mitten hineinlandeten in ihr größtes und erſchütterndſtes Abenteuer: die Begegnung So hat Nanſen es ſelbſt getauft, und ſelbſt mag er es auch erzählen: Dienstag, 23. Juni. Ich kann es noch immer kaum faſſen. Wie unerſchöpflich ſind die Wechſelfälle dieſes Wanderlebens!— Es war kurz nach Mittag, als ich am 17. Juni aufſtand, um das Frühſtück zu bereiten. Ich war nach dem Rande der See hinabgegangen, um Waſſer zu holen, hatte Feuer angemacht, das Fleiſch zerſchnitten und in den Topf gelegt und bereits einen Schuh ausgezogen, um wieder in den Sack zu kriechen, als ich bemerkte, daß der Nebel über dem Lande ſeit dem vorhergehenden Tage ſich etwas gehoben hatte. Ich dachte, es ſei das beſte, die Gelegenheit zu benutzen und Umſchau zu halten, zog daher den Schuh wieder an und begab mich auf den Hügel neben uns. Vom Lande her kam eine ſanfte Briſe, die von den Bergen neben uns einen verwirrenden Lärm von Tau⸗ ſenden von Vogelſtimmen herübertrug. Während ich auf dieſe Laute des Lebens horchte und die Scharen der über mir hin und her fliegenden Alke beobachtete, während mein Auge der Küſtenlinie folgte, auf den dunklen, nackten Bergwänden ruhte und über die Eisebenen und Gletſcher eines Landes glitt, das, wie ich glaubte, noch von keines Menſchen Blick geſchaut, noch von keines Menſchen Fuß betreten war, das in arktiſcher Majeſtät hinter ſeinem Nebelmantel ruhte— da ſchlug plötzlich ein Laut an mein Ohr wie das Bellen eines Hundes! Es waren nur ein paar Bellaute, aber es konnte nichts anderes ſein. Ich ſtrengte das Gehör an, vernahm aber nichts mehr als nur den alten brodelnden Lärm der Tauſende von Vögeln. Ich mußte mich doch geirrt haben. Dann kam das Bellen nochmals: erſt einzelne Laute, dann ein richtiges Gebell; es war ein rauheres und ein dünneres Bellen— daran war nicht länger zu zweifeln. In dieſem Augenblick fiel mir ein, daß ich am Tage vorher zwei Knalle gehört hatte, die ich erſt für Schüſſe gehalten, die„ mir aber dann als Geräuſch im Eiſe Fridtjof Nanſen nach ſeiner Rück⸗ kehr auf Kap Flora vor der Hütte Jackſons. e Wanderer in Nacht und Eis erklärt hatte. Ich rief Johanſen zu, daß ich im Lande Hunde bellen hörte. Johanſen ſprang aus dem Sack, in dem er geſchlafen hatte, und eilte aus dem Zelt. „Hunde?“ Er wollte es nicht ſofort glauben, ſondern mußte ſelbſt heraufklommen und mit eigenen Ohren hören, während ich das Frühſtück bereitete. Ehe ich mich aufmachte, begab ich mich nochmals auf den Hügel, um zu lauſchen und nach einem Wege über das unebene Eis landeinwärts auszuſchauen. Der erſte Menſch Es war kein Geräuſch wie Hundegebell zu hören, nur das ſchrille Geſchrei von Tauchern und das Gekreiſch der Stummelmöwen. Ob es doch dieſe waren, die ich gehört hatte? Zweifelnd machte ich mich auf den Weg. Dann ſah ich vor mir friſche Fährten eines Tieres. Und wieder traf der Laut eines bellenden Hundes mein Ohr. Ich ſah immer mehr Fährten, die nur von Hunden herrühren konnten. Mit ſeltſam gemiſchten Gefühlen ſetzte ich mei⸗ nen Weg durch die zahlreichen Hügel und Unebenheiten landeinwärts fort. Plötzlich glaubte ich, den Ruf einer menſchlichen Stimme zu hören, einer fremden Stimme, der erſten in drei Jahren. Wie mir das Herz klopfte, wie mir das Blut zum Kopf ſchoß, als ich auf einen Hügel hinauf⸗ rannte und mit der ganzen Kraft meiner Lungen ſchrie! Hinter dieſer einen menſchlichen Stimme inmitten der Eis⸗ wüſte, dieſer einzigen Botſchaft vom Leben, ſtanden die Heimat und alles, was die Heimat für mich umfaßte; weiter ſah ich nichts, als ich mir einen Weg zwiſchen den Schollen und Eisrücken bahnte, ſo raſch mich meine Schneeſchuhe tragen konnten. 5 Bald hörte ich wieder rufen und ſah von einem Rücken herab eine dunkle Geſtalt, die landeinwärts zwi⸗ ſchen den Hügeln ſich bewegte. Es war ein Hund, aber weiter entfernt kam noch eine Geſtalt, und das war ein Menſch! Raſch näherten wir uns einander; ich ſchwenkte den Hut, er tat dasſelbe. Ich hörte ihn zu dem Hunde ſprechen und horchte. Es war Engliſch— ich erkannte Jackſon, den Leiter der engliſchen Expedition, die man bei unſerer Abreiſe nach Franz⸗Joſephs⸗Land geplant hatte. 0 Ich zog den Hut, wie reichten uns die Hände mit einem einzigen herzlichen„Wie geht es Ihnen?“ Ueber uns ein Nebeldach, das die Welt rundherum ausſchloß, zu unſeren Füßen das holprige, treibende Pack⸗ eis und im Hintergrund ein Schimmer von Land, alles Eis, Gletſcher und Nebel. Auf i 1 daß ich der erſte bin, der Ihnen zu Ihrer Rückkehr gra⸗ tulieren kann.“ Noch einmal ergriff er meine Hand und ſchüttelte ſie herzlich. Wärmer hätte ich nicht bewillkommnet werden können; dieſes Händeſchütteln war mehr als bloße Förm⸗ lichkeit. In ſeiner gaſtfreien engliſchen Weiſe ſagte er ſofort, er habe„eine Menge Platz“ für uns und erwarte jeden Tag ſein Schiff. Wie ich ſpäter entdeckte, meinte er mit dieſer„Menge Platz“, daß in ſeiner Hütte noch ein paar Quadratfuß übrig waren, die nachts von ihm und ſeinen Schlafgefährten nicht benutzt wurden. In der Hütte angekommen, ſchickte Jackſon ſofort ſeine Leute ab, um Schlitten zu holen und zu Johanſen hinaus⸗ zugehen. Und es dauerte nicht lange, bis Johanſen ein⸗ traf. Sein Empfang in der Hütte war kaum weniger herz⸗ lich als der meine Wo iſt die„Fram“? So weit Nanſen.— Dann kam am 27. Juli das er⸗ wartete Schiff, die„Windward“, zehn Tage ſpäter waren Nanſen und Johanſen auf der Heimreiſe. Man ſteuerte in den Hafen von Vardö. Nanſen gab Hunderte von Tele⸗ grammen auf, die in der ganzen Welt Aufſehen erregten; denn man hatte ihn und ſeine ganze Expedition bereits für verloren gehalten. Aber noch laſtete ein dumpfes Ban⸗ gen nicht nur auf Nanſen, ſondern auf der ganzen anteil⸗ nehmenden Welt. Es erhob ſich die Frage: Wo iſt die „Fram“? Niemand hatte etwas von dem Schiff gehört. Dennoch verlor Nanſen ſeine Zuverſicht nicht. Und er be⸗ hielt recht. Am Morgen des 20. Auguſt war er gerade aufgeſtanden, als jemand an ſeine Kabinentür klopfte. Ein Mann ſei draußen, der ihn ſofort zu ſprechen wünſche. Nanſen ſchlüpfte ſchnellſtens in ſeine Kleider, und als er herauskam, ſtand der Direktor des Telegraphenamtes vor ihm und überreichte ihm eine Depeſche. Nanſen riß ſie auf und las: „Skjärvö, 20. Auguſt 1896.„Fram“ heute in gutem Zuſtand angekommen. Alles wohl an Bord. Gehe ſofort en Tromsö. Willkommen in der Heimat. Otto Sver⸗ rup.“ Am nächſten Tag war Nanſen mit Johanſen bereits in Tromsö. Und da lag das Schiff. Ein ſtürmiſches Wie⸗ derſehen fand ſtatt, alle Gefährten einer Polarexpedition, wie ſie ſo kühn und abenteuerreich nie zuvor ſtattgefunden, waren wieder vereint. Wir enden unſeren Bericht von Nanſens wunder⸗ ſamen Abenteuern mit der ebenſo ſchlichten wie wahrheits⸗ getreuen Feſtſtellung, daß ſeine Nordpolfahrt wohl die glücklichſte und für die Wiſſenſchaft ertragreichſte geweſen iſt, die je unternommen ward. Fridtjof Nanſen iſt nicht der Mann, der auf ſeinen Lorbeeren ausruhen kann. Ruhelos treibt es ihn, die der einen Seite der ziviliſierte Europäer in einem karierten engliſchen Anzug und hohen Gummiſtiefeln, ordentlich ra⸗ ſiert, friſtert und den Duft par⸗ fümierter Seife verbreitend, den die geſchärften Sinne des Wil⸗ den gleich bemerkten— auf der anderen Seite der Wilde, beklei⸗ det mit ſchmierigen Lumpen, ſchmutzig von Tran und Ruß, mit langem, ungekämmtem Haar und zottigem Bart, ſchwarz von Rauch, mit einem Geſicht, in welchem die natürliche Farbe unmöglich zu erkennen war durch die dicke Schicht von Fett und Ruß. Sind Sie nicht Nanſen? Jackſon:„Freue mich rieſig, Sie zu ſehen.“—„Danke, ich gleichfalls.“ „Haben Sie ein Schiff hier?“—„Nein, mein Schiff iſt nicht hier.“ „Wie viele ſind Sie?“— „Ich habe nur einen Gefährten draußen am Eisrand.“ Während wir ſprachen, hat⸗ ten wir begonnen, dem Lande weiter zuzuſchreiten. Ich nahm 8 als feſtſtehend an, daß er mich erkannt hatte oder ſich wenigſtens denken könne, wer unter dieſem wilden Aeußern verborgen ſei, da ich nicht glaubte, daß ein voll⸗ kommen Fremder ſo herzlich aufgenommen werden würde. Plötzlich blieb er ſtehen, blickte mir voll ins Geſicht und ſagte raſch:„Sind Sie nicht Nanſen? By Jove, es freut mich, Sie zu ſehen!“ Darauf ergriff er meine Hand und ſchüttelte ſie noch⸗ mals, während ſein ganzes Geſicht ein einziges lächelndes Willkommen bildete und die Freude über dieſes uner⸗ wartete Zuſammentreffen ihm aus den dunklen Augen ſtrahlte. a „Woher ſind Sie jetzt gekommen?“ fragte er. „Ich verließ die„Fram“ auf 84 Grad nördlicher Breite, nachdem wir zwei Jahre getrieben waren, und habe den Breitengctad von 86 Grad 5 Minuten erreicht, wo wir umkehren und uns nach Franz⸗Joſephs⸗Land wen⸗ den mußten. Wir waren jedoch gezwungen, den Winter über irgendwo im Norden von hier zuzubringen, und ſind jetzt auf dem Weg nach Spitzbergen.“ „Ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen. Sie haben eine tüchtige Reiſe gemacht, und es freut mich ungemein, Nanſens Expeditionsſchiff„Fram“ im Packeis der Arktis. e Aufnahmen(2): Argusfot— M. Fülle von Stoff, die ihm ſeine Expeditionen geboten haben, zu verarbeiten. Eine kurze Zeit nur lann der Lehr⸗ ſtuhl den Forſcher bannen— dann treibt es ihn wieder hinaus. Neue Fahrten— neue Forſchungen! Der Name Fridtjof Nanſen wird unlöslich mit dem Norden der Erd⸗ kugel verbunden. Dann kommt der Weltkrieg. Mit blutendem Herzen ſteht Nanſen all das Elend, das der Krieg über die Menſch⸗ heit bringt. Dunkel liegt über der Welt, als man in Ver⸗ ſailles den„Frieden“ unterzeichnet. Rußland ertrinkt im Blut des Bolſchewismus! Europa ſteht am Rande des Abgrundes. Nanſen kann nicht untätig bleiben. Noch ein⸗ mal leuchtet ſein Name über der Welt: Die Sorge um das Los der Millionen, die durch den Krieg Heimat und Vater⸗ land verloren, läßt ihn— als Oberkommiſſar beim Völ⸗ kerbund— den„Nauſen⸗Paß“ ſchaffen, jenes Dokumenl, das inmitten chaotiſcher Verſchiebungen und Vergewalti⸗ gungen von Minderheiten den Aermſten der Armen, wenn arch nicht die Heimat, ſo doch eine neue legitimierte Ext⸗ ſtenzberechtigung verſchaffte. 5 8(Fortſetzung ſolgt) 85 — Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei e n W Sperrt und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. Rohrbach, der morgige Gegner, ſpielt in der Gruppe Heidelberg eine ſehr gute Rolle. Alljährlich ſind die Leute in der Spitzengruppe zu finden. Seckenheim hat erſt kürzlich in Rohrbach geſehen, daß man kämpfen muß, wenn nan gewinnen will. Das Spiel ſelbſt iſt inſofern von Intereſſe, als der neue Trainingsleiter, Herr Walz(Spy. Waldhof), laufend Verſuche mit jungen Kräften macht. Das Spiel wird ſicher einen guten Sport bieten. * Rund um den Friedrichsplatz. Am Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ am morgigen Sonntag beteiligt ſich auch der Tbd.„Jahn“ mit 2 Mannſchaften und zwar einer Jugendmannſchaft Klaſſe A und einer Seniorenmannſchaft beim Lauf 3. Die Läufe beginnen um 10.30 Uhr mit Start und Ziel am Roſengarten. Im vorigen Jahre iſt es der Senioren⸗ mannſchaft gelungen, als erſter das Ziel zu paſſieren. Durch Einzug zum Arbeitsdienſt und Militär iſt die Mannſchaft dieſes Jahr geſchwächt, trotzdem dürfen wir hoffen, daß le ehrenvoll beſtehen wird. Die Jugendmannſchaft läuft gegen Konkurrenzen wie Tv. 1846, Poſt uſw. und wird es äußerſt ſchwer haben, ſich zu behaupten. Wünſchen wir den Kämpfen einen ſchönen Verlauf. Der Beſuch der Ver⸗ anſtaltung kann nur empfohlen werden. Die Ringer abteilung ſtartet am morgigen Sonntag abend zu einem weiteren Freundſchaftskampf gegen Vc Käfertal in Käfertal. Der Kampf beginnt um 7 Uhr. Sicher wird auch bei dieſem Kampf die Mannſchaft wieder ihven Mann ſtellen. Hofſen wir auf guten Erfolg. Die Handballabteilung wird über Pfingſten eine Rückſpielverpflichtung gegen To. Haßloch einlöſen und zwar wird die 1. Mannſchaft und Jugend nach dort fahren. Intereſſenten an der Reiſe werden heute ſchon darauf hingewieſen. Auswärtiger Sport Es iſt wirklich nicht zu viel geſagt, wenn man das Sport⸗ programm des zweiten Mai⸗Wochenendes als eines der vielſeitigſten und ereignisreichſten, das je zur Abwicklung ſtand, bezeichnet. Neben don jetzt faſt ſelbſtverſtändlich ſchei nenden Gruppenendſpielen der Fuß⸗ und Handballer treten diesmal faſt alle anderen Sportarten ebenfalls mit Groß⸗ veranſtaltungen auf den Plan. Beginnen wir wieder mit Fußball und nennen an erſter Stelle das zweite Auftreten des neuen engliſchen Meiſters Mancheſter City in Deutſchland. Im Stadion zu Wuppertal tritt den Engländern eine Elf gegenüber, die überaus intereſſant iſt und nur in Jüriſ⸗ ſen, Haringer, Malech, Rohwedder und Pörtgen Spieler beſitzt, die in internationalem Kampf des DFB. bereits ihr Koͤnnen bewieſen. Alle übrigen Spieler ſind dem talentierten Nachwuchs entnommen, und es iſt durchaus möglich, daß ein oder der andere Spieler ſich für größere Aufgaben empfiehlt. Die Auſſtellung lautet im einzelnen: Jüriſſen(Oberhauſen); Welſch(Neunkirchen), Haringer(München); Männer(Hanno⸗ ver), Rohde, Bergmann(beide Eimsbüttel); Malecki(Hanno⸗ ver), Berndt(Berlin), Rohwedder(Eimsbüttel), Pörtgen (Schalke), Gärtner(Lorſch) Dieſe Elf wird gegen Mancheſter kaum Siegesausſichten haben, oder ſollte ſie nach der angeneh⸗ men Seite überraſchen? Hamburger SV. und 1. FC. Nürnberg ſtehen in Gruppe 1 und 4 bereits als Sieger feſt, d. h. ſie ſind berechtigt, an der Vorſchlußrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft teil⸗ zunehmen. In der Gruppe 8 entſcheidet am kommenden Sonn⸗ dag das in Frankfurt ſtattfindende Spiel zwiſchen Wormatia Worms und BfB. Stuttgart über den Gruppenſieg. In der Gruppe 2 dürfte die Gruppenmeiſterſchaft erſt Ende des Monats entſchieden werden. Das iſt die Lage. Jetzt die Spiele des Sonntags: Gruppe 1: in Hartha: BC. Hartha— Hind. Allenſtein; Gruppe 2: in Bochum: Schalke 04— Viktoria Stolp, in Braunſchweig: Werder Bremen— Hertha Berlin; Gruppe 8: in Frankfurt: Wormatia Worms— VfB. Stuttgart; in Halle: Deſſau O5— SV. Kaſſel; Gruppe 4: in Nürnberg: 1. FC. Nürnberg— Fortuna Düſſeldorf, in Karlsruhe: SV. Waldhof— VfR. Köln. In Süddeutſchland intereſſieren neben dem badi⸗ ſchen Meiſterſchaftsſpiel SVg. Sandhofen— Freiburger FC., aus dem Sandhofen nur einen Punkt braucht, um endgültig vom Abſtieg gerettet zu ſein, in erſter Linie wieder die Auf⸗ ſtiegsſpiele. Es ſpielen: Gau Südweſt: TSG. 61 Lud⸗ wigshafen— 1. 985 Kaiſerslautern, Saar Saarbrücken— Sfr. Frankfurt, Vf. Neu⸗Iſendurg— Opel Rüſſelsheim; Hau Baden: FV. Kehl— Alemannia Ilvesheim FC. Wee— VfB. Wiesloch, BfR. Konſtanz— Phöͤnir Karlsruhe: Gau Württemberg: FV. Nürtingen— Ulmer FV. g4, VfR. Schwenningen— FV. Geislingen; Gau Bayern: Würzburger Kickers— Jahn Regens⸗ burg, Arr i München Schwaben Augsburg. An Freundſchaftsſpielen ſind folgende Treffen u verzeichnen: MTV. München— Bayern München(Sa.), Vg. Rosenheim— Bayern München, Sfr. Stuttgart— SC. Planitz, Stuttgarter Kickers— Stuttgarter SC., BfR. Mannheim— La Gantoiſe Gent, SB. Wiesbaden— La Gantoiſe Gent(Sa.). Im Ausland ſpielen 1. SSV. Ulm gen Red Star Paris(Sa.) und 1. FC. Pforzheim gegen geing Anzverſitatre d' Algier. In Wien tragen Oeſter⸗ teich und Schottland einen Länderkampf aus und in Belgrad ſteden ſich die Nationalmannſchaften von Jugo⸗ ſlawien und Belgien gegenüber. Im Handball werden die Gruppen⸗Endſpiele mit ſechs Paarungen fort fetzt. Nachdem ſich ſchon am Himmelfahrtstage N art geklärt hat, ſind nun die noch ausſtehenden Gruppenfieger zu erwarten, zumal mit einer Ausnahme ſämtliche Vereine ihre letzten Spiele innerhald der Gruppen austragen. Im Gau Württemberg baden Eßlinger TSV. und BfB. Fried- richshafen in Altenſtadt um den Verbleib in der Gauliga kämpfen, nachdem deide Vereine nach Abſchluß der Mei⸗ ſchaftsſpiele punktgleich waren. In der Leichtathletik werden— im ganzen Reich Großſtaffelläufe veran- ſtaltet. Mannheim beteiligen ſich über 1000 Läufer em traditionellen Staffellauf„Kund um den Friedrichsplas In der Hauptklaſſe wird es wieder zu einem Kampf zwiſchen dem TV. 46 Mannheim, MTG. Mannheim, Poſt Mann⸗ heim und VfR. Mannheim kommen. In Württemberg beanſprucht der Stuttgarte tadtlauf Stuttgart—Cannſtatt Stuttgart, der nun ſchon zum 16. Male entſchieden wird, das meiſte Intereſſe. ſteht die erſte de Mannſchaftstur In beſonderen Ausſch ſich für den End⸗ kampf MTV. Bad Kreuznach, München 1860, Guts Muts Berlin und TSV. Leuna, alſo die Vereine unſerer Spitzen⸗ turner, qualifiziert. Als Favoriten haben die Mannſchaften des MTV. Bad Kreuznach und TSV. Leuna zu gelten. Im Schwimmen wird zur Schulung der deutſchen Waſſerballſpieler am Samstag und Sonntag in Hannover ein Reichsturnier ver⸗ anſtaltet, zu dem 45 Spieler eingeladen wurden. Das Tur⸗ nier wird von Gau- und Gebietsmannſchaften beſtritten.— In München wird ein reichsoffenes Frauenfeſt veranſtaltet. — In Rotterdam gibt Milly den Ouden ihre Abſchiedsvor⸗ ſtellung. Auch Martha Engfeld⸗Genenger wird ſich an dieſen Veranſtaltung beteiligen. Im Kingen werden die Kämpfe zur deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaf, in den Gruppen fortgeſetzt. Jugendkraft Zella-Mehlis und AC Hörde kämpfen im erſten Zwiſchenrundenkampf der Gruppe Nord in Zella-Mehlis.— Nürnbergs Ringer ſind weiterhin ſehr rege. Schon am Sonntag ſteigt der nächſte Kampf, und zwar im Frankfurter„Schumann⸗Theater“ ge⸗ gen eine Städtemannſchaft der Mainmetropole. Im Motorſpork wird die Reihe der„Großen Preiſe“ auf der El-Mellaha⸗ Rundſtrecke in Tripolis mit dem 11. Großen Preis von Tripolis eingeleitet, Die beiden deutſchen Werke Mer⸗ cedes und Auto⸗Union, die als Fahrer Roſemeyer, Stuck, von Delius, Haſſe und Fagioli ſowie Caracciola, von Brauchitſch, Lang und Seaman entſenden, werden es hier abe mit den Fahrern der Seuderia Ferrari zu tun haben. Es gibt gute Menſchen, es gibt zänkiſche, aber es gibt auch Menſchen, die man beim beſten Willen in keine von dieſen Kategorien einreihen kann: Die ewig Phlegma⸗ tiſchen, die nichts weiter wünſchen, als in Ruhe gelaſſen zu werden, die an ihr Haus ſchreiben:„Eintritt verboten“, die ſich nicht um Politik kümmern, denen ihr Volk und ihre Sippe egal ſind. Sie ſtehen nicht etwa jenſeits von Gut und Böſe, aber ſie ſind mit irgendeinem Werturteil— ſei es poſitiv oder negativ— nicht zu faſſen. Intelligent ſind ſie nie; denn ſonſt wären ſie ja nicht ſo teilnahmslos und phlegmatiſch. Sie döſen ihr ganzes Leben lang dahin, eſſend, ſchlafend, trinkend und wollen möglichſt wenig von Sorgen und Problemen wiſſen. Wenn wirklich einmal Lebensfragen an ſie herantreten, dann ſchieben ſie ſie am liebſten noch beiſeite in der ſtillen Hoffnung, daß ſich auch ohne ihre Entſcheidung eine Löſung ergeben wird. Mit ſolchen Menſchen auszukommen, das iſt außer⸗ ordentlich ſchwierig, weil ſie weder ja noch nein ſagen, ſondern ſich einer Entſcheidung zu entziehen verſuchen. Tatmenſchen können durch ſolche Zeitgenoſſen zur Ver⸗ zweiflung gebracht werden, denn wenn man zupacken will, dann ſind ſie nicht mehr da. Hier einige ſehr charakteri⸗ ſtiſche Beiſpiele: Die im erſten Bild gezeigte Schrift ſtammt von einem ungefähr 25 Jahre alten Mann. Beim erſten Anblick könnte man ſie gar für eine Frauenhandſchrift ſungsfähigkeit, Anſchmiegſamkeit des Charakters ſind 0 groß, daß man geneigt iſt, von haltloſer Schwäche reden, haltloſe Schwäche nicht im kriminellen Sinn natül⸗ lich. Es fehlen dem Schreiber jede Energie und jede Jugendlichkeit. Es fehlt ihm vor allem jede innere Be ſtimmung. Der geringe Erwerbstrieb und der ſchwache Sinn für praktiſche Erfolge, den der Schreiber beſitzt, wer⸗ den noch durch die Schlaffheit und Schlappheit und durch die Intereſſeloſigkeit ſeines ganzen Weſens beeinflußt Wenn er etwas erreicht, dann nur durch eine ſehr ſtarke Anſchmiegſamkeit an Menſchen und Umſtände, die im beſten und einfachſten Sinne des Wortes einfach charakter⸗ los machen. . 25 . le. 2 . ch, lee lee,. Solche Menſchen ſind eben weder ſchlecht noch gut, ſondern ſchmiegen ſich einfach quallenartig dort an, wo ſie ihren Nutzen erhoffen. Die Schrift eines jungen Mädels (Bild 2) von 25 Jahren weiſt ähnliche Züge auf, wenn ſie auch nicht ſo ſehr in das Schwammig⸗-⸗Haltloſe abgleiten wie bei dem gleichaltrigen jungen Mann. Die Schrift macht auch einen etwas beſſeren Geſamteindruck, aber die Grundhaltung iſt doch die gleiche: Friedfertigkeit verbun⸗ den mit einer gewiſſen geiſtigen Beſchränktheit. Das junge Mädel beſitzt ebenfalls nur wenige Intereſſen, und die wenigen ſind ſehr ſtark egoiſtiſch gefärbt, auch ihr fehlt jede wahre Glücksmöglichkeit; denn ſie weiß eigentlich nicht, was ſie will, beſſer geſagt, ſie will immer das, was man ihr gerade einredet. Dabei iſt ſie trotz aller egoiſti⸗ ſchen Intereſſen, die ſich bei ihr aber auch in den nahe⸗ liegenden Dingen des leiblichen Wohlergehens und leib⸗ lichen Genüſſen erſchöpfen, ziemlich gutmütig, wie eben alle dieſen haltloſen und charakterloſen Menſchen gutmütig ſind, nicht immer im ethiſchen Sinne, ſondern aus einer Schlappheit heraus. Aber nicht nur Menſchen, die unter dem Durchſchnitt begabt ſind, beſitzen dieſe Langweiligkeit und Energie⸗ loſigkeit, auch Menſchen mit gutem Niveau wiſſen häufig ihre Bildung und ihre Intelligenz nicht aktiv zu verwer ten, ſondern laſſen ſie, weil ſie ſich nicht zur Tat aufraffer können, ungenützt verkommen. Sie fangen die verſchie denſten Dinge an, immer in der Hoffnung, daß ſie bei den anderen weniger Energie brauchen, daß ſie dort mit ihre“ Unentſchloſſenheit und ihrer Unzuverläſſigkeit durchkom men. Es fehlt ihnen faſt immer an Ausdauer, ſtets ar Durchſetzungskraft. 4 Uelee fenclſ. fm l A elo Auel. Cub olbilume — Hlluuee Naalall lee Fraglos gute Intelligenz läßt ſich letzten Endes nich auswerten, weil es dem Menſchen an dieſem Willen zu Tat fehlt, weil er aus ſeinem Phlegma nicht heraus kam und will. Er iſt unfähig, nein zu ſagen und willensſchwaß und ſtets ein gefügiges Werkzeug in der Hand jedes ſtär keren Willens. Solche ewig phlegmatiſchen Menſchen ſind faſt ebenſt unſympathiſch wie die ewig zänkiſchen. Auch ſie ſind lei dend, aber auch ihnen kann nur in den ſeltenſten Fällexß geholfen werden. K. P. Karfeld. harten. Es liegt raum etwas Mannliches in ihr, Anpaf⸗ zu Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 8.30 Frühkonzert; in der Pause von 7 bis 7.10 Frühnachrichten; 8 Zeit, Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 8.30 Morgenkonzert; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrich⸗ ten; 18.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 5 e 8 19 Nachmittag; 18 Griff ins Heute; Nachrichten; eit, Nachrichten, We 5 24 Nachtmuftk. a 8 Sonntag, 9. Mai: 8 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Gym⸗ naſtik, 8.30 Zum Feſttag der Mutter bringen unſere Klein⸗ ſten ihre Ueberraſchungen; 9 Evang. Morgenfeier; 9.30 Un⸗ terhaltungskonzert; 9.55 Schaltpauſe; 10 Morgenfeier zum Muttertag, es ſprechen: Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichs⸗ frauenführerin Frau Scholtz⸗Klink; 10.40 Unterhaltungskon⸗ dert: 11.30 Du mußt glauben, du mußt wagen, zum 132. 0 destag Friedrich don Schillers; 12 Muſik am Mittag; 18 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Kasperle im Tierpark; 14.45 Maifang im Odenwald; 15.15 Muſikaliſche Leckerbiſſen zur Kaffeeſtunde; 16 Sonntagnach⸗ mittag aus Saarbrücken; 18 Konzert des Rheiniſchen Sän⸗ gerdundes in Newyork; 18.30 An deine Hände, Mutter, muß ich denken, Verſe und Lieder zum Muttertag; 19 Mozart⸗ konzert. 19.30 Tosca. Oper von Puccini; 22 Jeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.30 Europameiſterſchaften im Boxen; 22.45 Wir ditten zum Tanz: 24 Nachtmuſik. Montag, 10. Mai: 9.30 Sendepauſe; 10 Die Uhr; 10.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf; 21.15 Lawine der Logik; 22.30 Heiterer muſikaliſcher Abend. Dienstag, 11. Mai: 10 Schweres Brot auf karger Scholle, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 19 Für ſeden etwas— von jedem etwas; 20 Blasmuſik; 21.15 Abendkonzert: 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 12. Mai: 280 Sendepauſe; 10 Kennt ihr die Muſikinſtrumente d, die Holzdlasinſtrumente; 10.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf. 20.30 Benfammo Gigli ſingt; 21.15 Mozart⸗Kon⸗ dert; 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 9. Mai: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.10 Gymnaſtit; 8.25 Sendepause; 8.45 Orgelmufft? 9 Chriſt⸗ liche Morgenfeier; 9.45 Dank des Dichters an die Mutter; 9.55 Umſchaltung; 10 Morgenfeier zum Muttertag, es ſpre⸗ chen: Reichsinnenminiſter Dr. Frick und Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink; 10.40 Chorgeſang; 11.15 Du biſt das Leben, Funkfolge zum Ehrentag der Mutter; 12 Mittagskon⸗ zert; 15 Berichte vom Rudern„Quer durch Frankfurt“; 18.15 Mittagskonzert; 14 Für unſere Kinder, Sendung zum Muttertag; 14.45 Blasmuſik; 15.30 Deutſche Scholle; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; als Einlage: Fußball⸗ ſpiel Wormatia Worms— BfB. Stuttgart; 18 Konzert; 18.380 Sonntagabends, dergnügt und froh— dafür ſorgt: Fidel u. Co.; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Tief⸗ tand, Muſikdrama von Eugen d' Albert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Lokale Nachrichten; 22.15 Sportbericht; 22.30 Europameiſterſchaften im Boxen in Mailand; 22.45 Tanz⸗ muſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 10. Mai: 9.45 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Deut Scholle; 14.10 Allerlei von Zwei bis Drei; 2 Sender 15.30 Für unſere Kinder: 16 Neuzeitliche Lieder; 16.20 Rei⸗ her⸗Tragödie am Main; 16.35 Unterhaltungskonzert; 17.30 Tief verborgen im Kellerwald; 18 Stuttgart ſpielt auf; 20.10 Heiterer muſikaliſcher Abend an der Remſcheider Talſperre; 22.30 Fortſetzung des heiteren Abends. Dienstag, 11. Mai: 9.30 Elſäſſiſche Komponiſten; 11.15 Programmanſa Wirtſchaftsmeldungen, Wetter: 11.30 b für 9 gend; 11.45 Landfunk; 15.30 Für die Frau: Den Müttern 85 5 8 18 Konzert; 20.10 Unterhal⸗ ungskonzert; ie ſchöne Galathe, rette von S 5 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſit. 8 3 Mittwoch, 12 Mai: 9.0 Sendepause: 11.15 Hausfrau, hör zu: 11.50 Deut- ſche Scholle; 15.30 Mit dem Mikrofon ugs, 16 Kla⸗ viermuſtk; 18.30 Anterhaltungskonzert; 17.30 Sport— zeit⸗ gemäß delauſcht; 18 Unſer tende klingendes Frankfurt; 18.45 Tagesſpiegel: 20.10 Durchs blühende Moſeltal; 22.20 Kamerad, wo diſt du?: 22.30 Kammermuſik: i tungs- und Tanzmuſik. rmuſit; 23 Unterhal⸗