9 Bezegspreis: Monatlich Mn. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Versündblatt für den Suabttell Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 19% D.⸗A. IV. 37: 1160 37, Jahrgang Hetzpropaganda durch Greuelmärchen. Sabotage der Verſtändigungsbemühungen. Berlin, 12. Mai. Die Annahme, daß es ſich bei der Preſſehetze wegen eines angeblichen Bombardements von Guernica galiſten mitgeteilt worden ſind. Für die Skrupelloſigkeit, mit der dieſe und ähnliche Greuelnachrichten in die Welt geſetzt werden, iſt die Be⸗ richterſtattung über den Untergang des nationalſpaniſchen Schlachtſchiffs„Eſpana“ ein weiteres Schulbeiſpiel. In den Berichten der in Bilbao anſäſſigen engliſchen Korre⸗ ſpondenten über den Untergang des Schlachtſchiffs wurden u. a. folgende Behauptungen aufgeſtellt: a) Die„Eſpana“ ſei von Flugzeugen der Madrider Armee angegriffen und verſenkt worden. b) Sie ſei unerhört raſch, innerhalb 20 Minuten geſunken. c) Der Zerſtörer„Velasco“ hätte nur die Offiziere gerettet, während die große Mehrzahl der Matroſen ertrunken wäre. Inzwiſchen hat aber die britiſche Admiralität an Ort und Stelle genaue Erkundigungen eingezogen und der Oeffentlichkeit durch den maritimen Korreſpondenten der „Times“ folgende Tatſachen über den Untergang der „Eſpana“ mitgeteilt: a) Die„Espana“ iſt untergegangen, weil ſie auf eine Mine gelaufen war; Flugzeuge waren hierbei überhaupt nicht anweſend. b) Im Augenblick ihres Untergangs zeigten ſich in der Umgebung drei Flugzeuge, aber ſie flogen in großer Höhe, hoch über den Wolken, nicht eine einzige Bombe ſei von ihnen abgeworfen wor⸗ den e) Das Sinken der„Eſpana“ dauerte eine volle Stunde. d) Die geſamte Beſatzung iſt vom Zerſtörer„Velasco“ über⸗ nommen worden. Aus dieſem Vergleich kann man ſich einen ungefähren Begriff davon machen, welch einen Wert die Berichte über die Zerſtörung Guernicas verdienen, zudem hierbei kein einziger engliſcher Journaliſt zugegen geweſen iſt. Es iſt klar erſichtlich, welcher Zweck mit dieſen Greuel⸗ märchen verfolgt werden ſollte. Die Zerſtörung Guernicas erſchien den für die engliſche Aufrüſtung werbenden Pro⸗ pagandaſtellen als ein ebenſo gefundenes Freſſen wie die „von den Deutſchen ermordeten belgiſchen Babys“ wäh⸗ rend des Weltkriegs. Wenn man die Zerſtörung Guernicas einer deutſchen Luftflotte in die Schuhe ſchieben konnte, ſo bedurfte es nicht mehr der Herſtellung von Schauerfilmen zur Ermunterung der engliſchen Bevölkerung und zur wei⸗ teren Belebung der Rekrutierungs⸗ und Aufrüſtungspro⸗ paganda. Sitzung des Reichskabinelts Annahme eines Geſetzes über das Paß⸗ und Meldeweſen. Berlin, 12. Mai. Das Reichskabinett ſetzte in ſeiner Sitzung am Dienstag die Beratungen über den Entwurf eines neuen Strafgeſetz⸗ buches fort. Angenommen wurde ferner ein Geſetz über das Paß⸗ das Aüsländerpolizei. und das Meldeweſen ſowie über das Ausweisweſen. Durch dieſes Geſetz ſoll eine klare und ein⸗ wandfreie Rechtsgrundlage geſchaffen werden für Neu⸗ tegelungen, die dem Gedanken der Einheit des Reiches echnung tragen und alle Belange berückſichtigen, die ſich vom Standpunkt der inneren und äußeren Sicherheit des Reiches ergeben. Türkiſcher Beſuch in Bukareſt. Der türkiſche Außenminiſter Rüſchtü Aras trifft am . Mai in Bukareſt ein. Sein Beſuch wird offiziellen Hergen agen und der Beſprechung der politiſchen Fra⸗ en gemeinſamen Intereſſes dienen. Er wird Beſprechun⸗ n mit dem rumäniſchen Außenminister und Miniſterprä⸗ 1 haben. Er wird wahrſcheinlich auch von König arol empfangen werden. regierung herzl 0 5 n Mittwoch, den 12. Mai 1987 Millionengrenze unterſchritten Der Arbeitseinſatz im April 1937. Berlin, 11. Mai. Nach dem Bericht der Keichsanſtalt für Arbeitsver- mittlung und Arbeitsloſenverſicherung ſank die Arbeitslo⸗ ſigkeit im April unter die Grenze von einer Million: Die Zahl der Arbeitsloſen nahm um 285 000 ab und erreichte damit einen Skand von 961 000. In keinem Jahre ſeit Beginn der Arbeitsſchlacht war die Entlaſtung im April ſo kräftig wie in dieſem Jahr. Die Größe und Nachhaltigkeit der diesjährigen Frühjahrs⸗ belebung kommt auch darin zum Ausdruck, daß die Zahl der Arbeitsloſen in den erſten drei Monaten nach dem winter⸗ lichen Höchſtſtand um insgeſamt 893 000 zurückging gegen⸗ über 740 000 bzw. 758 000 in den beiden Vorjahren. Dabei lag der winterliche Höchſtſtand in dieſem Jahr nur noch bei 1,85 Millionen gegenüber 2,5 Millionen im Jahre 1936 und 3 Millionen im Jahre 1935. Die ſtarke Verminderung der Arbeitsloſigkeit im April iſt umſo bemerkenswerter, als in dieſem Monat auch die Eingliederung des neuen Jahrgan⸗ ges Schulentlaſſener fiel. Durch dieſe Entwicklung konnte der günſtigſte Stand des Vorjahres, der im September mit 1 635 000 Arbeitslo⸗ ſen erreicht wurde, ſchon jetzt überholt werden. Beſonders bemerkenswert erſcheint, daß die drei hochinduſtriellen Be⸗ zirke Rheinland(minus 3500), Weſtfalen(minus 24 000) und Sachſen(minus 21000) den weiteſten Vor⸗ ſprung vor den bisher erreichten günſtigſten Stand gewon⸗ nen haben. Der ſeit dem Herbſt vorigen Jahres erzielte Fortſchritt in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, der ſich in der Vermigderung um 74000 Arbeitsloſe ausdrückt, entfällt in erſter Linie auf die Berufsgruppen Bergbau(minus 24 000), Bekleidungs⸗ und Spinnſtoffwerke(insgeſamt mi⸗ nus 22 000) und Metallgewerbe(minus 8000). Die Zahl der von der Reichsanſtalt Unterſtützten nahm im April um 234 000, die Zahl der anerkannten Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen um 29 000 ab. Die Zahl der von der Reichs⸗ anſtalt Unterſtützten betrug damit Ende April noch 549 000, die der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen 110 000. Werkſtoff⸗Schau des Handwerks Eröffnung durch Oberſt Loeb. Berlin, 12. Mai. Im Haus des deutſchen Handwerks wurde in Gegen⸗ wart von Vertretern der Partei, der Behörden und der Reichsinnungsverbände des deutſchen Handwerks die Aus⸗ ſtellung„Deutſcher Werkſtoff im Handwerk“ von dem Chef des Amts für Roh⸗ und Werkſtoffe, Oberſt Loeb, eröffnet, Er wies auf die enge Verbindung der Aufgaben des Amtes für Roh⸗ und Werkſtoffe mit denen des Handwerks hin, um dann die einzelnen Gebiete des Vierjahresplanes kurz zu skizzieren. Die verſtärkte Nachfrage nach Eiſen, die gegenwärtig zu einer gewiſſen Verknappung geführt habe werde durch Erweiterung der Hüttenkapazität und durck Förderung inerdeutſcher Erze in abſehbarer Zeit mühelo⸗ gedeckt werden werden können. Bei dem Nichteiſenmetall ſei die Lage günſtigen; fü; Blei, Zinn und Kupfer ſtünden deutſche Werkſtoffe in au⸗ reichendem Maße zur Verfügung, wobei dem Leichtmetall eine beſondere Bedeutung zukomme. Die Beſchaffung de erforderlichen Austauſchſtoffe bereite bei dem heutiger Stand der Chemie keine Schwierigkeiten. Was die Holz⸗Verſor gung angehe, ſo werde es nötig ſein, die Einfuhr überflüſſig zu machen, allerdings müſſe das deutſche Volk von der unwirtſchaftlichen Verwen, dung des Holzes, dem Verbrennen, allmählich abkommer und hierfür Torf und Kohle heranziehen. Die in dieſem Zu⸗ ſammenhang notwendige Verminderung des Papierver⸗ brauches werde ſich ebenfalls ermöglichen laſſen. Bei der wichtigen Frage der Textilverſorgung ſeien Anſätze zur hundertprozentigen Eigendeckung vor handen. Die Erſetzung des natürlichen Kautſchuks durch Bun a dürfe inſofern als ein techniſcher Fortſchritt bezeichnet wer⸗ den, als der künſtliche Kautſchuk in ſeiner Zuſammenſetzung den einzelnen Verwendungszwecken beſſer angepaßt wer⸗ den könne. Hinſichtlich der Kraftſtoffverſorgung werde Deutſchland innerhalb der vom Führer feſtgeſetzten Friſt in Bezug auf Leichtkraftſtoffe vom Ausland unabhängig ſein; darüber hinaus werde auch die Einfuhr von ſchweren Kraftſtoffen überflüſſig werden. 5 Alle dieſe Maßnahmen würden eine entſcheidende Er⸗ leichterung der deutſchen Deviſenlage zur Folge haben und damit einen für ein großes Volk unwürdigen Zuſtand be⸗ ſeitigen, den wir infolge der langen Gewöhnung beinahe überhaupt nicht mehr empfunden hätten. Glückwunſch für König Georg Ein Telegramm des Führers und Reichskanzlers. Berlin, 12. Maj. Der Führer und e hat Se. Majeſtät dem König Georg VI. von Großbritannien zur Krönung fol⸗ gendes pi ctet egen überſandt: „Eure Majeſtät bitte ich meine und der deutſchen Reichs a 1115 1 zur ftrönung, verbunden n mit den für Ew. Majeſtät und des könig ⸗ ſein 1 5 Bohle Großbritanniens, Ir 4 bel ſchen de und Indiens ſowie im haltung des Friedens der Welt.“ 5 l f 5 e 5 aal g. er überſeei Intereſſe der Nr. 108 ee eee Der neue britiſche Botſchafler Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens. Berlin. 11. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing den neuernannten Königlich Britiſchen Botſchafter Sir Neville Henderſon zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungs⸗ ſchreibens und des Abberufungsſchreibens ſeines in gleicher Eigenſchaft nach Paris verſetzten Vorgängers Sir Erie Phipps. Der neuernannte Bokſchafter wurde unter dem üb⸗ lichen Zeremoniell durch den Chef des Protokolls des Aus⸗ wärtigen Amtes von der Königlich Britiſchen Botſchaft ab⸗ geholt und im Kraftwagen des Führers zum„Haus des Reichspräſidenten“ geleitet. Im Ehrenhof des Reichspräſi⸗ dentenhauſes erwies eine Ehrenkompanie die militäriſchen Ehrenbezeugungen. An dem Empfang im Innern des Hau⸗ ſes nahmen außer dem Chef der Präſidialkanzlei und dem Adjutanten des Führers und Reichskanzlers der Reichsmi⸗ niſter des Auswärtigen und der Staatsſekretär im Aus⸗ wärtigen Amt teil. Botſchafter Henderſon überreichte das Handſchreiben Seiner Majeſtät König Georgs VI. dem Führer und Reichs⸗ kanzler mit einer Rede in engliſcher Sprache, in deren Ueberſetzung es heißt:„Herr Reichskanzler! Ich bin mir tiefſt innerlich der Ehre bewußt, die mein Landesherr mir antut, indem er mich mit dieſer verantwortungsvollen Sen⸗ dung betraut, und es iſt nicht lediglich eine Förmlichkeit, wenn ich ausſpreche, daß ich mein Leben in dieſem großen und artverwandten deutſchen Volk mit der feſten Abſicht be⸗ ginne, alles, was in meinen Kräften liegt, zur Förderung der Sache des engliſch⸗deutſchen Einvernehmens zu tun. Ich hege die Ueberzeugung, daß es zwiſchen uns keine Frage gibt, die nicht in friedlichem Zuſammenwirken und mit beiderſeitigem guten Willen geregelt werden kann, ich hoffe, daß ich in meinen perſönlichen Beziehungen zu Ew. Exzel⸗ lenz und Ew. Exzellenz Miniſtern mich darauf verlaſſen darf, das volle Maß an Unterſtützung und den Geiſt ver⸗ trauensvollen Zuſammenarbeitens zu finden, die zur Durch⸗ führung dieſer hohen Aufgabe unerläßlich ſind.“ Der deutſche Reichskanzler antwortete u. a.:„Herr Bot⸗ ſchafter! Mit Befriedigung habe ich Ihren Worten entnom⸗ men, daß Sie es ſich zur Aufgabe machen wollen, alles zur Förderung des deutſch⸗engliſchen Einvernehmens zu tun. Ich möchte hierauf erwidern, daß ich, die Reichsregierung und das deutſche Volk dieſe Mitteilung aufrichtigſt begrüßen. Ew. Exzellenz haben der Ueberzeugung Ausdruck gege⸗ ben, daß es zwiſchen uns keine Frage gibt, die nicht in fried⸗ lichem Zuſammenwirken mit beiderſeitigen gutem Willen ge⸗ regelt werden kann. Dieſes entſpricht auch meiner Ueber⸗ zeugung, und ich möchte hinzufügen, daß ich in dieſem fried⸗ lichen Juſammenwirken eine Notwendigkeit ſowohl für das Gedeihen unſerer beiden Völker, deren Artverwandtſchaft Sie beſonders betont haben, als auch im Intereſſe des all⸗ gemeinen Friedens ſehe. Die freundlichen Wünſche, die Seine Majeſtät König Georg VI. in ſeinem Handſchreiben für das Gedeihen Deutſchlands und für mich perſönlich zum Ausdruck gebracht hat, nehme ich mit lebhaftem Dank entgegen. Ich erwidere ſie aufrichtig und heiße Sie, Herr Botſchafter, im Namen des Deutſchen Reiches herzlich willkommen.“ Weitere Empfänge von fremden Geſandten. An den Empfang des britiſchen Botſchafters ſchloſſen ſich zwei weitere Empfänge ausländiſcher Diplomaten an, und zwar zunächſt der des neuernannten Geſandten von Guatemala. Nachdem die mittelamerikaniſche Republik Guatemala, die bisher in Deutſchland einen Geſchäftsträger unterhielt, ihre Vertretung zum Rang einer Geſandtſchaft erhoben hat, überreichte als erſter Geſandter ſeines Landes im Deutſchen Reich Herr Joſe Gregorio Diaz, der ſeit 1931 in Berlin als Geſchäftsträger tätig iſt, ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben. Es folgte der Empfang des neuernannten Ge⸗ ſandten der Vereinigten Staaten von Mexiko, General Juan F. Azcarate. Nach der Abfahrt der Diplomaten ſchritt der Führer und Reichskanzler die Front der im Vorhof aufgeſtellten Ehrenkompanie ab. Er wurde bei dieſer Gelegenheit von Nn Zuſchauern mit ſtürmiſchen Heilrufen be⸗ grüßt. Oſtoberſchleſiens Verwaltung Kaktowitz, 12. Mai. Seit dem Inkrafttreten der neuen polniſchen Verfaſſung ſind Beſtrebungen in Gang, das auf dem Verſailler Diktat beruhende„Polniſche Verfaſſungs⸗ geſetz vom 15. Juli 1920 betreffend das organiſche Statut der Wojwodſchaft Schleſien“ aufzuheben, zumindeſt aber einzuſchränken. Dieſes Autonomiegeſetz gibt der Wojwod⸗ ſchaft Schleſien, die die abgetrennten preußiſchen Geoiets⸗ teile Schleſiens und das ehemalige öſterreichiſche Teſchener Schleſien umfaßt, in gewiſſem Umfang das Recht, ihre wirtſchaftlichen, finanziellen und kulturellen Belange ſelbſt zu verwalten. Von gewiſſen Kreiſen ging nun die Abſicht aus, die Autonomie Oſtoberſchleſiens rein gebietsmäßig ab⸗ zuändern. Durch Einbeziehung rein polniſcher Gebietsteile der Wojwodſchaften Krakau und Kelce ſollte das Deutſch⸗ 9 8 einer bedeutungsloſen Minderheit herabgedrückt werden. 1 5 des Schleſiſchen Sejms, Grzeſik, ein eſprechung tat, ß erwaltungs⸗ körperſchaften un ſche Woj⸗ wode Dr. N eamten Den Toten von Lakehurſt Die große Trauerfeier auf dem Hapag⸗ loyd Pier in Newyork. Newyork, 12. Mai. Auf dem Hapag⸗Lloyd⸗Pier in Newyork fand unter tarker Beteiligung am Dienstagabend die offizielle deut⸗ che Trauerfeier für die Todesopfer der Luftfchiff⸗ kataſtrophe von Lakehurſt ſtatt. Der deutſche Botſchafter Luther hatte ſich mit den Militär. und Marineattaches General von Boettcher und Admiral Wietthoeft⸗ Emden ſowie Geſandtſchaftsrat Scholz zur Teilnahme an der Feier nach Newyork begeben. Auch die diplomatiſchen Vertreter Oeſterreichs und Schwedens nahmen an der gro⸗ ßen Trauerfeier teil. Die amerikaniſche Armee, Luftwaffe und Marine hatte Ehrenwachen geſtellt. An den Feierlichkeiten nahmen auch die geretteten Mitglie⸗ der der Beſatzung des verbrannten Luftſchiffs„Hin⸗ denburg“ ſowie die Offiziere und Mannſchaften der Lan⸗ dungsſtation Lakehurſt teil, an der Spitze Commander Roſendahl, der bekanntlich bei ſeiner Ausſage vor dem amerikaniſchen Unterſuchungsausſchuß am Vortage die Möglichkeit einer Entzündung des Luftſchiffs durch Elektri⸗ zität verneint hatte. Trauerfeier in Mexiko Im überfüllten Großen Saal des Deutſchen Hauſes in Mexiko⸗Stadt fand in Anweſenheit des deutſchen Geſandten die Trauerfeier für die mit LZ„Hindenburg“ verunglückten Fahrgäſte und Beſatzungsmitglieder ſtakt. Der Vorſitzende der Deutſchen Handelskammer, Eversbuſch, edachte beſonders des Seniorchefs der deutſchen Groß⸗ un Beick, Felix u. Co., Hermann Döhner, der bekannt⸗ lich mit ſeiner jüngſten Tochter den Tod gefunden hat, wäh⸗ rend ſeine Frau und ſeine zwei Söhne verletzt wurden. Er feierte den Heldenmut der Frau Döhner, die ihre beiden Söhne aus dem brennenden Luftſchiff abwarf, ſelbſt nach⸗ ſprang und damit ſich und zweien ihrer Kinder das Leben rettete. Anſchließend nahm Geſandtſchaftsattache Dr. Northe das Wort zu einer Anſprache, in der er betonte, daß ſich das deutſche Volk durch dieſen ſchweren Verluſt nicht ent⸗ mutigen laſſen werde. Kapitän Pruß außer Gefahr Das Befinden der Schwerverletzten. Ueber den Zuſtand einiger verletzter Fahrgäſte und Be⸗ ſatzungsmitglieder des„Hindenburg“ melden die letzten Krankenhausberichte, daß Kapitän Pruß, der Erſte Offizier Sammt, die Beſatzungsmitglieder Deutſchle, Schönherr, Fi⸗ ſcher und Schädler ſich endgültig auf dem Wege der Beſ⸗ ſerung befinden, ebenſo die Fahrgäſte Vinholt und Hirſch⸗ feld. Die Beſatzungsmitglieder Herzog, Leibrecht und Rit⸗ ter ſind noch nicht über alle Gefahr hinweg. Der Stand der Anterſuchung Beſichtigung des Wracks des 83„Hindenburg“. Im weiteren Verlauf der Arbeiten des amerikaniſchen Unterſuchungsausſchuſſes für die„Hindenburg!-Kataſtrophe wurde Wilhelm von Meiſter, der Vizepräſident der American⸗Zeppelin⸗Transport⸗Companie und Vertreter des Zeppelin⸗Luftſchiffbaues für Amerika, vernommen. Meiſter beſchrieb die Landungsvorbereitungen und erklärte, das Luftſchiff habe die Landung wegen Gewitterſtürme verſchie⸗ ben müſſen. Es habe die Landung in etwa 150 Fuß(45 Meter) Höhe vorbereitet. Die Windſtärke ſei auf zwei Kno⸗ ten gefallen geweſen. Das Luftſchiff hätte genügend Ge⸗ ſchwindigkeit gehabt, um zu landen, und habe ſo gut wie ſeitürde v als es die Heckſeile herabließ. Der Zeuge ſtand eitwärts vom Schiff. Er hatte während des Anfliegens be⸗ merkt, daß das Luftſchiff zweimal vom Heck Waſſerballaſt abgab, was andeutete, daß das Heck zu ſchwer war. Er ſei intereſſiert geweſen, ob es noch mehr Ballaſt abgeben müſſe. Langſam ſei das Luftſchiff zur Landung herabgekommen. Meiſter bemerkte ſehr ſtarkes Licht in der oberen Finne, dann ſei eine Flamme an der Backbordſeite herausgeſchla⸗ 807 Im Nu ſtand das ganze Heck in Flammen und das uftſchiff ſank zu Boden, nachdem es in der Mitte ausein⸗ andergebrochen war. Nun ſei auch das ganze Gerüſt zuſam⸗ 5 Er ſei auf das Luftſchiff zugelaufen, um, wenn möglich, Hilfe zu leiſten.— Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Trimble, beſtätigte, daß der Ausſchuß von der heldenmüti⸗ gen Rettungsarbeit Meiſters gehört habe. Commander Roſendahl führte die Ausſchußmitglieder zum Wrack des„Hindenburg“. Wie Mittelholzer abſtürzte Vom Skeinſchlag in die Tiefe geworfen.— Die mukmaß⸗ liche Arſache des Unglücks am Hochſchwab. Wien, 11. Mai. Die behördlichen Ermittlungen über das Bergunglück. dem Walter Mittelholzer zum Opfer fiel, laſſen folgenden Vorgang vermuten: An der faſt ſenkrechten Wand kletterte Uli Silk voraus; nach ihm ging Liſelott Kaſtner und als Dritter Walter Mittelholzer. Uli Silk muß offenbar gerade dabei geweſen ſein, einen Mauerhaken einzuſchlagen, als eine Steinlawine niederging, die ihn von dem Felſen ſchleu⸗ derte. Im Fallen hat er ſeine Begleiterin mitgeriſſen und Mittelholzer konnte den Sturz nicht mehr richtig abfangen. Das Seil riß zwiſchen ihm und Frau Kaſtner. Doch hatte er durch den Ruck offenbar ſoweit das Gleichgewicht ver⸗ loren, daß er auch in die Tiefe ſtürzte. Uli Silk hatte bei ſeiner Auffindung noch Mauerhaken und Hammer in den verkrampften Händen. Trauer in der Schweiz. Baſel, 11. Mai. Der tödliche Abſturz Walter Mittel⸗ holzers löſte in der Schweiz allgemein tiefe Trauer und Beſtürzung aus. Mit ſeinem Tode, ſo wird in der Oeffent⸗ lichkeit hervorgehoben, verliert die Schweiz ihren volkstüm⸗ lichſten Flieger, der als Fliegerheld der Jugend galt. „Walter Mittelholzer“, ſchreibt ein Blatt,„war einer der beſten und fähigſten Piloten, der über das berufliche Kön⸗ nen hinaus durch ſeine Entdeckungsfahrten, ſeine Flugzeug⸗ Filmaufnahmen, nicht zuletzt aber durch ſeine ſchriftſtelleri⸗ ſche Tätigkeit und ſeine in allen Ländern gehaltenen Vor⸗ träge dem modernen Flugweſen die Bahn geebnet hat. Als Direktor der„Suiſſe Air“ hatte er den größten Anteil an der Standardiſierung nicht nur der„Suiſſe Air“⸗Flug⸗ maſchinen und des durch dieſe Geſellſchaft betriebenen Flug⸗ verkehrs, ſondern auch an der erfreulichen Entwicklung der ſchweizeriſchen Zivil⸗ und Militär⸗Aviatik.“ A* Tod eines franzöſiſchen Kunſtfliegers. Bei dem durch Flugzeugabſturz in Villa Coublay ums Leben gekommenen Piloten handelt es ſich um den franzöſiſchen Kunſtflieger Paulhan. Königskrönung als Volksfeſt Auch ſtrömender Regen kut der Jeſtſtimmung keinen Ab⸗ bruch.— London im Licht.— Ueberall Krönungseſſen. London, 11. Mai. „Die Feſtſtimmung in der Hauptſtadt des britiſchen Welt⸗ reiches iſt auf einem Höhepunkt angelangt, deſſen Ueber⸗ bietung ſchwer vorſtellbar iſt. Leider regnete es in London faſt den ganzen Dienstag über, doch wurde angekündigt, daß, gleichgültig wie das Wetter auch ſein möge, das Feſt⸗ programm nicht geändert werden wird. Für den Dienstag allerdings hat das Feſtprogramm eine Aenderung erfahren muſlen, inſofern als Baldwin ſein Gartenfeſt für die über⸗ eeiſchen Beſucher infolge des ſtrömenden Regens abſagen mußte. Vor dem Buckingham⸗Palaſt fuhren am Dienstagvor⸗ mittag die Miniſterpräſidenten Kanadas, Auſtraliens, Neu⸗ ſeelands, Südafrikas und die Vertreter Indiens und der Kolonien vor, um dem König eine Ergebenheitsadreſſe zu überreichen. König Georg dankte mit einer längeren Anſprache den Vertretern der Dominions und Kolonien, wobei er auf die ſchwere Aufgabe verwies, die er über⸗ nommen hat. Unter Anſpielung auf Worte ſeines Vaters bei der Begrüßung der Vertreter der Dominions anläßlich des Silberjubiläums bezeichnete er ſich als das„Haupt der großen Familie“. Dem Empfang wohnten neben der Kö⸗ nigin auch der Innenminiſter, der Dominions⸗ und Kolo⸗ nialminiſter bei. Dem Zuſtrom der Maſſen aus allen Teilen Englands des Britiſchen Reiches und auch aus dem Ausland zu den Krönungsfeierlichkeiten hat auch der Omnibusſtreik keinerlei Abbruch tun können. Umſo ſtärker werden die Straßenbah⸗ nen und vor allem das hervorragende Netz der Untergrund⸗ bahnen in Anſpruch genommen. Selbſtverſtändlich läuft der Verkehr Tag und Nacht ohne Unterbrechung. Rechnet man doch damit, daß am Krönungstag etwa 12 Millio⸗ nen zu befördern ſind. Jedermann hat ſich mit einem Abzeichen des feſtlichen Ereigniſſes geſchmückt. Groß und Klein, Reich und Arm tragen Schleifen in den blau⸗weiß⸗roten Farben, Kokarden, die zuweilen Tellergröße erreichen, goldene und ſilberne Medaillen mit dem Bild des Königspaares, mit dem Wap⸗ pen des Hauſes Windſor oder Kronen in allen Größen. Vielfach haben die Beſucher auch die Blumen, die das Kennzeichen ihrer Länder ſind, angeſteckt. So erkennt man die Schottländer an den Diſteln, die Irländer an den Klee⸗ blättern, die Kanadier an dem Ahornblatt, die Südafrika⸗ ger an den Schwertlinien uſw. Zu den zahlloſen Andenken⸗ artikeln, die zumeiſt den Vorzug größerer Preiswürdigkeit haben, gehört das Krönungsprogramm in prachtvollem Le⸗ dereinband mit den Wappen der beiden fürſtlichen Häuſer in Golddruck oder eine Nachbildung des Salblöffels, die goldplattiert für nur einen Schilling zu haben iſt. Die Ausſchmückung der Straßzen iſt vielfach wirklich märchenhaft. Der ganze Zauber dieſer Farbenpracht aber wird ſich erſt am Krönungstage ſelbſt bei der abendlichen Beleuchtung entfalten. Zunächſt wurden einige private Geſchäftshäuſer probeweiſe illuminiert, und gur die Gaſtſtätten bedienten ſich ihrer Lichterketten zugleich als Anreiz. Die prächtigen hiſtoriſchen Bauten und die ſchönſten Plätze der Stadt ſind alle für eine Flutlichtbeſtrah⸗ lung hergerichtet. Wenn der Krönungszug in den Nachmittagsſtunden in den Buckingham⸗Palaſt zurückgekehrt iſt und damit der offizielle Teil ſeinen Abſchluß gefunden hat, ſetzt das Volks⸗ feſt ein. Nach altem Brauch geht ihm ein Krönungseſſen ooraus, das in dem vornehmen Weſtend in den großen Ho⸗ tels gefeiert wird, bei denen das Gedeck von zwei bis zu zehn Guineas, das ſind 26 bis 130 Mark, koſtet. Weſentlich e dene wird es dagegen in den andern Stadtteilen ugehen, und da hier ſelbſt die unzähligen Gaſtſtätten und Teeräume nicht ausreichen— ſchließlich erwartet Landon ja rund 2 Millionen Beſucher— iſt das Krönungseſſen einfach auf die Straße verlegt worden. Hier werden Ochſen und Hammel am Spieß gebraten, hier ſind zahlloſe Freiluftgaſtſtätten errichtet, in denen man zu volkstümlichen Preiſen die Spezialitäten der engliſchen Küche genießen kann. Die alkoholiſchen Genüſſe ſind aller⸗ dings beſchränkt geblieben, die Zeit des Ausſchanks iſt nur um eine Stunde, bis Mitternacht, verlängert worden. Wie alle Theater ein beſonderes Feſtprogramm bieten, das ein⸗ heitlich mit einem großen Schlußbild endet, in deſſen Mit⸗ telpunkt die Britannia ſteht, haben ſich auch die Kinos, Revue⸗Theater, die Singſpielhallen und die Kabaretts auf die Bedeutung dieſes Tages eingeſtellt. Südſlawiſche Journaliſten bei Muſſolini. Eine jugoflawiſche Preſſeabordnung wurde im Palazzo Venezia von Muſſolini empfangen. Dieſer unterſtrich die Bedeutung des Beſuches für die Verwirklichung der Auf⸗ gaben, die der Preſſe beider Länder im Hinblick auf den wirkſamen Ausbau der Belgrader Verſtändigung obliegen. Er wies auf die wichtigſten Richtlinien für dieſe Aktion hin, deren Verwirklichung nicht nur den beiderſeiti⸗ gen Intereſſen, ſondern auch der Verbeſſerung der allge⸗ meinen politiſchen Atmoſphäre dienen werde. Addis Abeba nicht mehr Hauptſtadt Italieniſche Pläne in Aethiopien. Rom, 11. Mai. Gerüchtweiſe war ſeit längerem bekannt, daß im Stabe des Vizekönigs Graziani den maßgebenden Amtsſtellen auch bereits bekanntgegebene Pläne erwogen würden, eine neue Hauptſtadt in Italieniſch⸗Afrika zu gründen. Die Frage einer neu zu gründenden Hauptſtadt ſoll demnächſt entſchieden werden. Einer der wichtigſten Punkte für eine neue Hauptſtadt ſoll die beträchtliche Höhenlage von Addis Abeba(2600 Meter) ſein, die es vielen unmöglich macht dort ſtändig zu leben. Seit einiger Zeit iſt die Ausführung des neuen Stadtplanes von Addis Abeba und die Inan⸗ griffnahme von Neubauten bis auf weiteres eingeſtellt worden. Für die künftige Hauptſtadt zieht man dem Vernehmen nach folgende Ortſchaften, die durchweg etwa 2000 Meter hoch gelegen ſind, in Erwägung: Ambo, 60 Kilometer weſtlich von Addis Abebg gelegen das aber für den Ver⸗ kehr ungünſtig gelegen ſcheint; das Gebiet um Acachi und Moggio, die kaum 20 Kilometer bezw. 80 Kilometer von Addis Abeba an der Bahnlinie nach Dſchibuti gelegen ſind und über eine ſehr gute Waſſerverſorgung verfügen; das 250 Kilometer nördlich von Addis Abebg liegende Deſſie, das vor den andern Orten eine beſonders gün⸗ ſtige Verkehrslage hat; Irgalem im Süden von Addis Abeba, das über ähnlich günſtige Waſſerverhältniſſe ver⸗ fügt wie Acachi.. Der„Note Napoleon“ geſtürzt Weitgehende Umbildung der Roten Armee. Moskau, 11. Mai. In Jorm einer knappen Verlautbarung, welche die Blätter nicht einmal auf der erſten Seite bringen, erſcheim in der Moskauer Preſſe die Nachricht von einer weitgehen⸗ den politiſchen Umbildung der Roten Armee und einem höchſt bedeutſamen Reviremenk innerhalb der oberſten Ge. ner alität. Der Wortlaut der Verlautbarung iſt reichlich dunkel ge⸗ halten. Durch Regierungsverordnung, ſo heißt es darin, iſt es für nötig erachtet worden, in den Militärbezirken „Kriegsräte“ zu bilden und in den Truppenteilen, Ver⸗ waltungen und Aemtern der Roten Armee das„Inſtitut der militäriſchen Kommiſſare“. Mit der Schaffung„Kriegs⸗ räten“ in den Militärbezirken greift man anſcheinend be⸗ wußt auf die Zeit des Bürgerkrieges zurück. Ihre Aufgabe iſt zweifellos, die Generalität zu kon⸗ trollieren und über die Geſinnung des Offizierkorps im bol⸗ ſchewiſtiſchen parteimäßigem Sinn zu wachen. Zum erſten Stellvertreter des Volkskommiſſars für die Landesverteidigung iſt der„Marſchall der Sowſetunion“ Je⸗ gorow ernannt worden. Zum Generalſtabschef iſt der Ar⸗ meekommandeur erſten Ranges Schapoſchnikow ernannt worden. Der Armeekommandeur erſten Ranges Jakir wurde zum Kommandierenden der Truppen des Leningra⸗ der Militärbezirks ernannt. Der„Marſchall der Sowpet⸗ union“ Tuchatſchewſki iſt zum Kommandierenden der Truppen des Wolga⸗Militärkreiſes ernannt worden. Das bedeutſamſte Ereignis bei dieſem Revirement iſt natürlich der Sturz des Generals Tuchat⸗ ſchewſki. Dieſer wird vom Stellvertreter Woroſchilows und verantwortlichen Chef des ganzen Landheeres zum Kommandeur des(zudem noch militäriſch unwichtigen) Wolga⸗Militärbezirks degradiert. Vor einem Jahr galt der⸗ ſelbe Mann als fähigſter Kopf der Roten Armee und der Roten Marine im Kriegsfall. Sein brennender Ehrgeiz mag ihn ſeitdem dazu geführt haben, ſich auf dem politiſchen Glatteis der gegenwärtigen Machtverſchiebungen im Sowjetſtaat den Hals zu brechen. Der Sturz Tuchat⸗ ſchewſkis wurde ſchon eingeleitet durch eine vor einigen Monaten erſchienene Verordnung, wonach das Kriegskom⸗ miſſariat umgebildet wurde und Tuchatſchewſki die Ober⸗ aufſicht über die Luftwaffe und Kriegsflotte verlor. Seit dem Radek⸗ Prozeß zu Beginn des Jahres war der Stern des„Roten Napoleon“, wie Tuchatſchewſki in Sow⸗ jetkreiſen hochtrabend genannt wurde, langſam im Sinken. Im Zuſammenhang mit dem Radek⸗Prozeß ſchwebte eine Unterſuchung gegen Tuchatſcheroſki. Nachdem nun an ſeiner Stelle vor wenigen Tagen der Großadmiral Orlow zu den Krönungsfeierlichkeiten nach London delegiert wurde, begann man ſich bereits auf den Sturz Tuchatſchew⸗ ſkis gefaßt zu machen. Der an ſeiner Stelle ernannte Marſchall Jegorow, bis⸗ heriger Generalſtabschef, war ebenſo wie Schapoſchnikow ſchon in der Zarenarmee Offizier. Alle dieſe hoch bedeutſamen Aenderungen im Bereich der Roten Armee werden in der Preſſe bis jetzt mit keinem Wort kommentiert. Kurzmeldungen Paris. Die Unruhen vom 16. März in dem Pariſer Vor⸗ ort Clichy haben nachträglich ein weiteres Todesopfer ge⸗ fordert; es handelt ſich dabei um einen Polizeibeamten. Paris. Einer der Gründer der kroatiſchen Uſtachi⸗Or⸗ ganiſation und unmittelbarer Mitarbeiter Pawelitſchs, Ste⸗ 55 Maruſitſch, wurde in Paris verhaftet. Santiago de Chile. Auf dem Flugplatz Cerillos bei San⸗ tiago de Chile traf der frühere Präſident, General Carlos Ibanez, mit ſeiner Familie ein; er wurde von etwa 2000 Perſonen begrüßt. Deutſcher Keiterſieg in Paris. Paris, 12. Mai. Seinen ſportlichen Höhepunkt erreichte das Pariſer Reitturnier mit der Entſcheidung des Preiſes der Nationen in Anweſenheit des Präſidenten der Republik, Leorun, in deeſſn Begleitung ſich König Faruk von Aegyp⸗ ten befand. Die deutſche Reitermannſchaft feierte wieder einen großen Triumph. Nach dem erſten Umlauf bereits mit klarem Vorſprung in Front liegend, behauptete ſie ihre führende Stellung bis zum Schluß und gewann mit 33 Feh⸗ lern vor Irland(56), Frankreich(59,5), Rumänien(75) der Schweiz(83), Holland(96,5), der Türkei(100) und Belgien(146 Fehlerpunkten). Auch in der Einzelwertung gab es einen deutſchen Erfolg. Die Olympiaſiegerin, Tora (Rittmeiſter K. Haſſe) errang mit 4 Fehlern den Sieg in der Einzelwertung vor„Mainau“. Mexikos Parteinahme für Valencia Ausrüſtung eines Hilfskreuzers. Mexiko-Stadt, 11. Mai. Die Zeitung„Exzelſior“ berich- tet aus Veracruz, daß mit der Bewaffnung und dem Aus⸗ bau des kürzlich zum Kriegstransportſchiff erklärten ſowjet⸗ ſpaniſchen Dampfers„Otomar“ in einen Hilfskreuzer der Valencia-Bolſchewiſten begonnen worden ſei. Die Umwand⸗ lung erfolge in dem ſtaatlichen mexikaniſchen Arſenal, und zwar auf Grund der vom mexikaniſchen Kriegsminiſter er⸗ teilten Anweiſungen. Wie verlautet, erhält die„Otomar“ einen Stahlpanzer und wird mit ſchwerer, leichter ſowie Flugabwehr ⸗Artillerie ausgerüſtet. Eine Maßnahme Francos.— Die Führung der Jalange. Burgos, 11. Mai. Der Führer der neugebildeten ſpani⸗ ſchen Einheitspartei, General Franco, hat den bisherigen Führer der ſpaniſchen Nationalſyndikaliſten(Falange), Ma⸗ nuel Hudilla, ſeines Amtes als Mitglied des Na⸗ tionalrates enthoben. Frachtkdampfer in einen Orkan geraten. San Pedro e 12. Mai. Der am letzten Sonntag in Richtung Manila ausgefahrene britiſche Fracht. dampfer„City of Singapore! kehrte Tags darauf mit 20 verletzten Seeleuten zurück. Wie der Kapitän berichtete, ge⸗ riet der Dampfer, 150 Meilen von der Küſte e lich in einen Orkan von 80 Stundenmeilen konnte jedo rechtzeitig die Luken verſchießen. Das Waſſer drang in einen Laderaum ein, in dem 50 Kiſten mit Benzin und Oel lagen. Schule und Vierjahresplan Ein Aufruf an die Lehrerſchaft. c) Karlsruhe, 11. Mai. Im Amtsblatt des badiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts erläßt Miniſte⸗ rialdirektor Frank folgenden Aufruf an die Lehrerſchaft: „Der Aufbau des Dritten Reiches ſteht gegenwärtig im Zeichen des Vierjahresplanes. Ein gewaltiges Ringen hat eingeſetzt. An dieſem Kampf nimmt unſere Schule kä⸗ tigen Auel Bei der Durchführung des Vierjahresplans handelt es ſich nicht nur um Erhaltung und Gewinnung rein ſtofflich gebundener Werte. In erſter Linie geht es um Deutſchlands Ehre, Daſein und Unabhängigkeit. Das iſt den Schülern vor allem tief einzuprägen. Denn nur dann, wenn dieſe völkiſche Einſicht einmal im Blute liegt, iſt die charakterliche und geiſtige Erziehung zu all den Maßnahmen fruchtbar, die notwendig ſind, Deutſchlands Ehre und Sicherheit wirtſchaftlich zu unterbauen. Lehrer und Schüler müſſen ſich alſo mit dem Weg, mit den Zielen und Wirkungen des Vierjahresplanes in täglicher, vertiefter Arbeit beſchäftigen. Alle Einzelmaß⸗ nahmen aber ſind dem Geſamtzweck einzuordnen und er⸗ halten von ihm aus Sinn und Wertung. Nur von dieſer Warte aus entwickeln ſich Verantwortungsbewußtſein und Verantwortungsfreudigkeit; nur von hier aus iſt die Be⸗ reitſchaft zur Leiſtung, zu Opfer und Verzicht möglich. Die Schüler aber tragen die gewonnene Erkenntnis hinaus in ihren Freundes und Familienkreis, ſo, daß die Schule der richtige Quellgrund für das Fruchtbarwerden der Ge⸗ danken des Führers wird. Die Lehrer der verſchiedenen Schularten haben ſich deshalb in allen Unterrichtszweigen mit den politiſch⸗ weltanſchaulichen Grundlagen und mit den Einzelmaßnah⸗ men des Vierjahresplanes ſtändig ſinnvoll zu befaſſen; aus ihm erwachſen die Aufgaben, ihm werden die Beiſpiele entnommen. Die deutſchkundlichen Fächer werden dabei mehr auf die ſittlich⸗politiſchen Ziele des Vierjahresplanes hinarbeiten, während die Gruppen der Naturwiſſenſchaf⸗ ten und Mathematik ſowie die handwerklich⸗techniſchen, die betriebs⸗ und landwirtſchaftlichen Fächergruppen die Einzelwege zum Erfolg weiſen müſſen. So helfen wir dem Führer.“ Pforzheimer unter den Toten des„Hindenburg“. () Pforzheim. Die Nachforſchungen haben jetzt erge⸗ ben, daß der Pforzheimer Bordmaſchiniſt Rudi Biallas ſich unter den Toten der Beſatzung des„Hindenburg“ be⸗ findet. Rudi Biallas iſt 1914 geboren. Er war bei der Pforzheimer Maſchinenfabrik Albert Reize in der Lehre und fand auf Grund ſeines hervorragenden Könnens An⸗ ſtellung beim Maybach⸗Motorenbau. Auch hier arbeitete er ſich vom einfachen Rundſchleifer zu einer Vertrauens⸗ ſtellung empor. Nach einer kurzen Lehrzeit bei Daimler⸗ Benz kam er Ende des vergangenen Jahres über den Luflſchiffbau Friedrichshafen an den Weltflughafen Rhein⸗ Main in Frankfurt. Die erſte diesjährige Südamerika⸗ fahrt des„Hindenburg“ war ſeine erſte größere Zeppelin⸗ reiſe. Bereits in der Schule machte ſich, wie der„Pforz⸗ heimer Anzeiger“ berichtet, bei Biallas ſein großes Inter⸗ eſſe für den Zeppelinbau bemerkbar, das ſich während ſei⸗ ner Lehrzeit noch mehr entwickelte. Seine Anſtellung als Bordmaſchiniſt auf dem modernſten Luftrieſen der Welt war die Erfüllung ſeiner kühnſten Hoffnungen. Der Ober⸗ Hürgermeiſter ſprach der Familie des Toten ſeine und der Bevölkerung herzliche Anteilnahme aus und ließ der Mut⸗ zer Biallas Blumen überreichen, die er anſtelle des toten Sohnes zum Muttertag ihr zugedacht hatte. Auch ein Schwarzwälder unter den Toten des„Hindenburg“. O Neuſtadt i. Schw. Unter den Toten der Beſatzung des Luftſchiffes„Hindenburg“ befindet ſich auch der Schwarz⸗ wälder Erich Spehl aus Göſchweiler, A. Neuſtadt. Spehl gehörte der Beſatzung ſeit Inbetriebnahme des Luftrieſen an und hat an ſämtlichen Ozeanfahrten teilgenommen. Der Tote iſt 28 Jahre alt und der Sohn des vor zwei Jahren verſtorbenen Bauers Joſef Spehl, eines Inhabers des gol⸗ denen Parteiabzeichens. 2 Herbolzheim.(Tod durch ſcheuende Kuh.) Der Landwirt Emil Geppert wurde, als er mit ſeinem Fuhr⸗ werk unterwegs war, von einer ſcheuenden 1 gegen einen vorbeifahrenden Laſtwagen gedrückt und tödlich verletzt. Das Hebelfeſt in Hauſen. O Hauſen. Der in Grün und Blüten eingebettete Hei⸗ matort Johann Peter Hebels hatte an ſeinem Geburtstag wieder ſein großes Hebelfeſt. Das Hebelmähli, das alljähr⸗ lich gefeiert wird, hat erſt im vergangenen Jahre ſeine Be⸗ deutung dadurch erhalten, daß bei dieſem Feſt der Träger des von der badiſchen Regierung ausgeſetzten Hebelpreiſes ver⸗ kündet wird, der im vergangenen Jahre an Hermann Burte verliehen wurde. Nach den Beſtimmungen iſt aber der Preis nicht an politiſche Grenzen gebunden, ſondern wird demjeni⸗ gen zuerkannt, der in der Dichtkunſt aller Gattungen Hervor⸗ ragendes in deutſcher Sprache leiſtet und in dem Raume wirkt, in dem auch Johann Peter Hebel lebte. So iſt dies⸗ mal der Preis an einen Schweizer, an den Bauerndichter Alfred Huggenberger, der in Gerlikon im Kanton Thurgau lebt, gefallen. Das Schreiben des Kultusminiſters, das von Bürgermeiſter Hauſer beim Feſtakt in der Feſthalle verleſen wurde, bringt zugleich auch eine kurze Würdigung des Preisträgers. Es heißt darin, daß der Reichsſtatthalter den diesfährigen Hebelpreis dem ſchweizeriſchen Dichter Alfred Huggenberger in Anerkennung ſeines dichteriſchen Wirkens, durch das er ein getreues Spiegelbild des bäuerlichen Lebens und der Volkskunſt der alemanniſchen Heimat in unverfälſch⸗ ter Echtheit und hoher dichteriſcher Kraft entworfen hat, ge⸗ tragen von einer ſittlich⸗ernſten Grundhaltung, die er in der Arbeit und in treuerfüllter Pflicht zur Erfüllung des Lebens erblickt, verliehen hat. Der Hebelpreis beträgt 3000 Mark. * Die Poſtbeamten ſammelten 2½ Millionen RM für das WHW. Die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Deutſchen Reichspoſt haben ſich auch in dieſem Winter wie⸗ der in hervorragender Weiſe an dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 beteiligt und durch Gehalts⸗ und Lohnabzug 2,631 Millionen RM an dieſes große ſoziale Hilfswerk abgeführt. Von dieſem Betrage entfallen u. a. auf die Reichspoſtdirektionsbezirke Berlin 484000, Ham⸗ burg 137 000, Frankfurt(Main) 130 000, Leipzig 128 000, Düſſeldorf 127000, Breslau 108 000 und Köln 102 000 Reichsmark. 5 Aus den Nachbargauen Heppenheim.(Schulſchließung wegen Ma⸗ ſern⸗Erkrankung.) Da ſich die Zahl der an Maſern erkrankten Kinder im Kreisort Tröſel auf über 40 erhöht hat und auch in Unter⸗Flockenbach die Krankheit auftritt, wurden in beiden Gemeinden die Schulen von der Geſund⸗ heitsbehörde geſchloſſen, um dadurch die Anſteckungsgefahr zu verringern. Ottweiler.(Vom Laſtwagen totgefahren.) Bei den Arbeiten an der neuen Straße Ottweiler—Stein⸗ bach—Fürth ereignete ſich ein Unfall an der Banngrenze der Stadt Ottweiler. Ein Arbeiter aus Ottweiler wollte mit einem Laſtwagen zur Baubude fahren. Bei dem Verſuch, auf den Wagen aufzuſpringen, verfehlte er das Trittbrett, fiel und geriet in ein Hinterrad des ſchweren Laſtwagens. Das Rad erfaßte ihn. Obwohl der Wagenlenker den Wagen ſofort zum Halten brachte, konnte das Unglück nicht mehr verhindert werden. Der Unglückliche erhielt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er auf der Stelle tot war. Familientragödie in Mainz Eltern und zwei Kinder durch Gas vergiftek. Mainz, 12. Mai. Eine furchtbare Familientragödie, welche vier Todesopfer forderke, ereignete ſich in Mainz. Der 26jährige Jakob W. brachte ſeiner Frau mit einer Pfanne ſchwere Verletzungen bei, warf dann den Inhalt des Münz⸗ behälters in die Gasuhr und öffnete ſämkliche Gashahnen. Durch das ausſtrömende Gas wurde die ſchwerverletzte Ehe⸗ frau, der Täter ſelbſt und die beiden drei und vier Jahre alten Kinder des Ehepaars getötet. Die Urſache dieſer Tragödie dürfte in den zerrütteten Familienverhältniſſen des als Säufer und Müßiggänger be⸗ kannten Mörders liegen. Schon vor drei Jahren war der Täter, der damals ſeiner im Bett liegenden Frau mit einem Meſſer in die Bruſt geſtochen hatte, wegen dieſer Tat zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. — Schorndorf.(Tödlicher Sturz vom Motor⸗ rad.) In der Karlsſtraße raſte ein Motorradfahrer gegen einen parkenden Kraftwagen. Der Motorradfahrer und ſein Beifahrer erlitten einen ſchweren Sturz, der für den Begleiter, einen 27jährigen Mann von Rohrbronn, tödlich verlief; der Fahrer wurde ſchwer verletzt.— Einen folgenſchweren Sturz erlitt auch ein Mechaniker aus Oberberken, der an der Stra⸗ ßenkreuzung Göppinger⸗ und Rißlerinſtraße mit einem Per⸗ fonenauto zuſammenſtieß. Mit ſchweren Verletzungen wurde er vom Platze getragen. — Neuenhaus, Kr. Nürtingen.(Tödlicher Ver⸗ kehrsunfall.) Als abends hier ein Motorradfahrer zwi⸗ ſchen einem parkenden Auto und einem Fuhrwerk durchfahren wollte, fuhr er die 64jährige Ehefrau Karoline Decker an. Mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung blieb ſie auf der Straße liegen. Die Verletzte wurde ins Katharinenhoſpital nach Stuttgart verbracht und iſt dort ihren Verletzungen erlegen, ohne das Bewußtſein erlangt zu haben. Der Kraftfahrer wurde leicht verletzt. — Wurmberg, Kr. Maulbronn.(Ballonlandung in Baumkronen.) Durch ein Gewitter waren die vier Beſatzungsmitglieder eines Freiballons aus Baden⸗Baden ge⸗ zwungen, bei Wurmberg zu landen. Aber es wurde eine Baumlandung, da eine Bö den Ballon über einer Waldlich⸗ tung bei der Reichsautobahn raſch ſinken ließ. Bewohner be⸗ freiten die unverletzt gebliebene Beſatzung aus dem Korb, der hoch in den Baumwipfeln hängengeblieben war. — Zainingen, Kr. Urach.(Auto im Straßengra⸗ ben.) Beim Ueberholen eines Kraftwagens auf der Straße Zainingen—Feldſtetten wurde der überholende Wagen von dem anderen angefahren. Der Fahrer verlor die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, das die Böſchung hinabſtürzte und ſich überſchlug. Der Autolenker und zwei Mitfahrer wurden ſchwer verletzt geborgen. — Tübingen.(Blutſchänder.) Seit Anfang 1936 unterhielt der verheiratete 59 jährige Ferdinand Honegger, der Vater von neun Kindern iſt, intime Beziehungen zu ſeiner geiſteskranken Tochter. Die Folge davon war, daß das Mäd⸗ chen im Januar dieſes Jahres ein Kind gebar, das aber nach wenigen Tagen ſtarb. Wegen der Blutſchande erkannte nun die Große Strafkammer Tübingen auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr und vier Monaten. e Frankfurt a. m.(zuſammenſtoß zwiſchen Straßenbahn und Fernlaſtzug.) Ein Berliner Fernlaſtzug, der aus der Gallusanlage kommend die Kai⸗ ſerſtraße queren wollte, ſtieß mit einem Straßenbahnzug der Linie 12 zuſammen. Der Anprall war ſo ſtark, daß der mit Leergut beladene Anhänger des Fernlaſtzuges umfiel und den Motorwagen der Linie 12 mit hochriß. Die Schuldfrage an dieſem ganz ungewöhnlichen Unfall iſt noch nicht geklärt. Der Wagenführer der Straßenbahn wurde leicht verletzt, außerdem trugen einige Fahrgäſte, die auf der Plattform ſtanden, leichte Schnittwunden davon. Polizeiliche Schließung eines Krankenhauſes. Duisburg, 12. Mai. Der Polizeipräſident teilt mit:„In⸗ folge einer grundſätzlichen Stellungnahme der Leitung des St. Vinzenz⸗Krankenhauſes, die eine ſachgemäße, den medi⸗ ziniſchen Notwendigkeiten entſprechende Behandlung aller Krankheitsfälle nicht gewährleiſtet und ſie in einem beſon⸗ deren Fall nach ärztlichem Urteil zur Haupturſache für den Tod einer Duisburger Volksgenoſſin geworden iſt, habe ich mich veranlaßt geſehen, die ſofortige Schließung des Kran⸗ kenhauſes anzuordnen. Für die anderweitige krankenhaus⸗ mäßige Betreuung der Kranken iſt Sorge getragen. Bad Kreuznach.(nter der Maske eines Ha u⸗ ſierers.) In einem Auto kam ein Hauſierer nach Be⸗ cherbach und bot von Haus fe Haus ſeine Waren an. Bei einer Kontrolle der Perſonalien durch einen Landjäger er⸗ gab ſich, daß 155 Unter der Maske des biederen Hauſierers ein ſeit 1933 fteckbrieflich geſuchter Verbrecher verbarg. Als er ſich entdeckt ſchn verſuchte er zu fliehen, konnte aber von dem Beamten ſchnell geſtellt und überwältigt werden. Kirn(Nahe).(Zwei bäuerliche Anweſen durch Feuer vernichtet.) In Bergen brach im An⸗ weſen von Albert Klein Feuer aus, das in kurzer Zeit Scheuer, Stall und eine angebaute Schreinerwerkſtätte er⸗ griff. Trotz ſofortiger Hilfe konnte die Feuerwehr nicht verhüten, daß die Flammen auch auf das Nachbaranwe⸗ ſen von Julius Klein übergriffen und ebenfalls Wohnhaus Stall und Scheune völlig vernichteten. Ein weiteres Haus wurde durch Waſſer ſo 1 beſchädigt, daß es geräumt werden mußte. Lalcale Nuudocliaù Die drei geſtrengen Herren Die drei Eisheiligen, St. Pankratius(12. Mai), St. Servatius(13. Mai) und St. Bonifatius(14. Mai), nannte ſchon Friedrich der Große die geſtrengen Herren. Schon zu ſeiner Zeit ſcheint man alſo gewußt zu haben, daß ſie dem Bauern noch manchen Verdruß zufügen konnten. Aber viel weiter iſt das Wiſſen um dieſe drei böſen Tage noch zurückzuverfolgen. Die alten Bauernſprüche weiſen darauf hin, daß man die Fröſte in der Maimitte beſon⸗ ders fürchtete, und ſie konnten ja auch, damals wie heute, die übelſten Verheerungen anrichten. Da 1 der Bauernglaube und gleichzeitig der Bau⸗ ernwitz derbe Ausdrücke, mit denen er das Erſcheinen der drei Eisheiligen ankündigte.„Die drei auf azi, dös ſan die größten Lumpazil!“ ſagen die Oeſterreicher, und ſie drücken damit nur aus, was der Rheinländer etwas we⸗ niger derb, aber ebenſo betrüblich feſtſtellt:„Die Wetter⸗ heiligen auf us, die machen uns viel Verdruß.“„Eh' nicht 1 und Servaz vorbei, iſt nicht ſicher vor Kält' der Mai.“ Doch nicht nur der Gärtner und Bauer fürchtete einen verſpäteten Wintereinbruch, den die drei geſtrengen Herren mit ſich bringen konnten; die Schäfer ſagten: „Wer ſeine Schafe ſcheret vor Servaz, dem iſt die Wolle lieber als das Schaf.“ Und die Winzer haben harte Sorge um ihren Wein, denn„Pankraz und Servaz, die ſtehlen wie ein Spatz“, und wir mußten es ja in den letzten. ren oft erleben, daß die plötzlichen Maifröſte, wenn ſie auch nicht gerade an den Feſttagen der drei Heiligen auf⸗ traten, hoffnungsvolle Anſätze für ein gutes Weinfahr vernichteten. Nun haben die Heiligen ſelbſt aber recht we⸗ nig Schuld an ihrem ſchlechten Ruf und nur der Umſtand daß ihre Gedenktage in die Zeit der Maifröſte fallen, hat ihnen die wenig liebevollen Beinamen eingebrache. * Aus der Beratung mit den Ratsherren vom 7. Mai 1937. In den Stadtwaldungen wurde das vermehrte Auf⸗ treten von forſtſchädlichen Inſekten, insbeſondere der Groß⸗ ſchädlinge Nonne und Eule, feſtgeſtellt. Zur Bekämpfung dieſer Forſtſchädlinge ſoll eine Beſtäubung der befallenen Waldbeſtände mit dem Flugzeug bezw. mit dem Motor⸗ beſtäuber durchgeführt werden. Für dieſe Bekämpfungsmaß⸗ nahmen hat die Stadt Mittel in Höhe bis zu 15 000 RM. zur Verfügung geſtellt. * Der Beſuch Dr. Goebbels in Mannheim Reichsminiſter Dr. Goebbels wohnte einem Kleiſt⸗Abend im Nationaltheater bei, der in feſtlicher Aufführung„Amphi⸗ tryon“ und„Der zerbrochene Krug“ brachte. Vor Beginn der Vorſtellung, in der Pauſe und am Schluß wurden von dem vollbeſetzten Hauſe Dr. Goebbels herzliche Ovationen dargebracht. Der Kleiſt⸗Abend ſtand unter Leitung von In⸗ tendant Brandenburg. Die beiden Komödien wurden hervor⸗ ragend geſpielt, und reicher Beifall belohnte die Darſteller. Sofort nach Schluß der Vorſtellung fuhr Reichsminiſter Dr. Goebbels durch die mit unzähligen roten Lämpchen beleuch⸗ teten Straßen zum Flughafen und trat kurz nach 11 Uhr den Heimflug an. 5 Geſchenk der Stadt Mannheim. Bei dem Empfang im Mannheimer Schloß überreichte Oberbürgermeiſter Renninger dem Reichsminiſter als Geſchenk der Stadt Mannheim ein Gemälde von Hans Thoma — eine Schwarzwaldlandſchaft darſtellend— aus dem Jahre 1882 ſowie zwei Bücher, die von dem Schaffen und Wirken im alten und neuen Mannheim Zeugnis ablesen. Neuer Direktor der Badiſchen Kommunalen Landesbank. IJ Mannheim. Der Direktor der Städtiſchen Sparkaſſe Kehl, Erwin Oberle, iſt mit Wirkung vom 1. Mai d. J. als Direktor an die Badiſche Kommunale Landesbank in Mann⸗ heim berufen worden. Er hat ſeit Februar 1933 die Städ⸗ tiſche Sparkaſſe Kehl geleitet.. Die ſilberne Plakette errang ſich bei der ſchwierigen Geländeprüfungs⸗ und Zuverläſſigkeitsfahrt am letzten Sonntag, die über 180 km Feld⸗ und Waldwege führte, der Rottenführer des NSKK, Martin Neuthinger, mit ſeiner „Zündapp“⸗Maſchine. Wir een — päckchen oder Briefpäckchen? Worin unterſcheiden ſich eigentlich dieſe beiden Verſendungsarten?— ſo wird oft an den Poſtſchaltern gefragt. Hier die Antwort: Das äckchen, das bis zum Höchſtgewicht von 2 Kilo nur 40 Pfg. koſtet, wird mit der Paketpoſt befördert und durch die Paketzuſteller, alſo auch nur werktags, a Da⸗ gage wird das Briefpäckchen e Kilo, Ge⸗ ühr 60 Pfg.) mit der ſchnelleren Briefpoſt befördert und am Beſtimmungsort mit den Briefſendungen, daher auch an Sonntagen, ausgetragen. Wenn z. B. Wert darauf ge⸗ legt wird, daß das billigere Päckchen noch bis zum Sonn⸗ tag in den Händen des Empfängers ſein ſoll, ſo muß man es ſo zeitig einliefern, daß es noch am Samstag früh am Beſtimmungsort zur Paketzuſtellung vorliegt. Andern⸗ falls iſt die Verſendung als Briefpäckchen anzuraten. In der Aufſchrift müſſen die Sendungen den Vermerk„Päck⸗ chen“ oder„Briefpäckchen“ tragen. Briefliche Mitteilungen dürfen beide enthalten. Sie können auch unter„Einſchrei⸗ ben“ verſandt und mit Nachnahme belaſtet werden. Eine Wertangabe iſt nur bei den Briefpäckchen zugelaſſen. Viel Unklarheit beſteht auch hinſichtlich der Höchſtmaße diefer beiden Verſendungsarten. Sie dürfen in der Länge, Brefte und Höhe zuſammen 90 Zentimeter nicht überſchreiten, die größte Länge beträgt hierbei 60 Zentimeter, — Volkswirtſchaft braucht geſundes Wild. Es iſt beim Reichsinnenminiſter angeregt worden, zur Erhaltung des Wildbeſtandes und zur Aufdeckung verſteckter Seuchen⸗ 1355 Unterſuchungen von gefallenem Wild 11 das Vor⸗ iegen e Erkrankungen in den ſtaatlichen Vete⸗ rinärunterſuchungsämtern koſtenfrei ausführen zu laſſen. Der Miniſter erklärt, daß die ſchnelle Feſtſtellung der Ur⸗ ſachen gehäuft auftretender Todesfälle beim Wild ſowohl e volkswirtſchaftlichen als auch im veterinär⸗ polizeilichen Intereſſe liege. Daher erklärt ſich der Miniſter damit einverſtanden, daß das den ſtaatlichen Veterinär⸗ unterſuchungsämtern zur Klärung der Todesurſache einge⸗ ſandte Wild bis auf weiteres koſtenfrei unterſucht wird. Durch romantiſches Burgenland Der Gebietsausſchuß Nordbaden des Landesfremden⸗ verkehrsverbandes Baden veranſtaltete eine dreitägige Preſſefahrt durch Nordbaden. Annähernd 70 Schriftleiter bedeutender Tageszeitungen und Zeitſchriften erlebten in einer vorbildlichen Führung das romantiſche Land der Burgen und Schlöſſer. Beſonders begeiſtert zeigten ſich aber von dieſer Fahrt einige Schriftleiter aus der Schweiz und aus dem Elſaß, darunter auch der Präſident des Elſäſſiſchen Journaliſtenverbandes, Monpeurt, der ſeit einigen Jahren gerne die Gelegenheit benützt, mit deut⸗ ſchen Schriftleitern des weſtlichen Grenzlandes zuſammen⸗ zukommen. a Die Fahrt, über deren Anfang in Karlsruhe und Bruchſal wir bereits berichteten, führte unter der Leitung von Bürgermeiſter Müſig und Pexkehrsdirektor Mei⸗ necke⸗ Heidelberg von Mannheim aus nach Hei⸗ delberg, Neckargemünd bis Wimpfen, am Sams⸗ tag über Hornberg, Mosbach, Neckarelz, Eber⸗ bach, Buchen, Tauberbiſchofsheim nach Wert⸗ heim und am Sonntag über Miltenberg, Amor⸗ hach Michelſtadt, Hirſchhorn, Schriesheim nach Weinheim. Die Reiſe war o vorbereitet, daß einige heſonders ſchöne und intereſſante Ausſchnitte aus dem rei⸗ chen Gebiet gezeigt wurden. Städte und Gemeinden wett⸗ eiferten in der herzlichen Aufnahme der in⸗ und auslän⸗ diſchen Gäſte. Man hielt ſich nicht engherzig an die Lan⸗ desgrenzen, ſondern beſuchte auch die anſchließenden Orte in Württemberg, Heſſen und Bayern in der richtigen Erkenntnis, daß Machtgrenzen, die in früheren Jahrhunderten durch fürſtlichen oder biſchöflichen Handel entſtanden ſind, eine in ihrem Charakter zuſammengehö⸗ rende Landſchaft nicht trennen können. Eine fröhliche und glückliche Stimmung ging von der lieblichen Landſchaft, den herrlichen Wäldern und den ſtolzen Burgen und Schlöſſern auf die ee e über, die ſich von Tag zu Tag ſteigerte, einerlei, ob die Sonne ſchien oder graue Wolken über den Odenwaldbergen lagen. l i In Wertheim am Main ſprach Chefredakteur Monpeurt⸗Straßburg in herzlichen und begei⸗ ſterten Worten ſeinen und ſeiner Freunde Dank aus, daß Gelegenheit gegeben war, an dieſer Fahrt teilzunehmen. Er betonte, daß die von Herzen kommende Aufnahme in den Gäſten nur gleiche Gefühle erwecken könne, ſo daß eine ſolche Reiſe, wie auch der Fremdenverkehr überhaupt, ein hervorragendes Mittel ſei, gegenſeitiges Verſtehen zu fördern und zu vertiefen. Chefredakteur Dr. Eiſenhut, der als Schweizer Schriftleiter teilnahm, fand begeiſterte Worte der Anerkennung für das deutſche Volk und ſeinen Führer, aus denen das Bedauern ſprach, daß die in Deutſchland erlebte Einheit und einige Willenskraft dem Nachbarvolk in der Schweiz noch fehle. Staatsminiſter Pflaumer dankte den Rednern für ihre freundlichen Worte und wünſchte allen Fahrtteilneh⸗ mern auch für den letzten Tag noch recht ſchöne Erlebniſſe. Es gab in dieſer Fahrt Höhepunkte, die auch denje⸗ gigen, der die Landſchaft kennt und in ihr lebt, tief in⸗ nen packten. Geſchichte und neuer lebendiger Wille Hei⸗ delbergs, das Orgelkonzert auf der Barockorgel in Amor⸗ bach, die herrlichen Ausblicke von den Odenbaldbergen, das waren Stationen einer erlebnisreichen Fahrt, die von den Fahrtteilnehmern nicht vergeſſen werden. Daß daneben mühelos ein großes 5 von den Kur⸗ und Erholungs⸗ möglichkeiten und von der ſelbſtverſtändlichen Gaſtlichkeit erworben wurde, dafür ſorgten die Leiter der Reiſe und alle Bürgermeiſter der Städte und Gemeinden, deren Orte auf dieſer Fahrt berührt wurden. Wenn dadurch der Zweck der Reiſe voll erreicht wurde, ſo iſt es das Verdienſt dieſer Männer. Tagung der Lebens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft in Baden. () Pforzheim. Die 9. Haupttagung des Landesverban⸗ des der Deutſchen Rettungs⸗Geſellſchaft ſtand unter dem Motto: Kampf dem naſſen Tod. Sie wurde in einer Sit⸗ zung der Bezirksführer und techniſchen Leiter der Bezirke mit einem Bericht über den Lehrgang in Berlin eingeleitet. In der Hauptſache legte der Verband für Baden die RNet⸗ tungs⸗ und Befrefungsgriffe einheitlich feſt. Nach einer Kranz⸗ uiederleaung an den Gräbern der verſtorbenen Lehrſcheininha⸗ ber Scherzinger und van der Velentyn auf dem Hauptfried⸗ hof folgten im Stadtbad praktiſche Vorführungen über die verſchiedenen Rettungsmaßnahmen. Der Landesverbandsfüh⸗ rer Avenmarg⸗ Karlsruhe erſtattete nach kurzen Be⸗ grüßungsworten und nach herzlichem Gedenken des vernich⸗ teten Luftſchiffes„Hindenburg“ den Geſchäftsbericht. Dieſer ſtellte eine Zunahme der Prüfungsergebniſſe ſowie der Mit⸗ gliederzahl feſt. Der Landesverband Baden umfaßt 9 Be⸗ zirke mit 2135 Mitgliedern, 71 Vereinen und 5 Behörden. Ergänzt wurde der Geſchäftsbericht durch den techniſchen Lei⸗ ter des Landesverbandes, Julius, der die Bedeutung des Rettungsſchwimmens in den Vordergrund rückte. In allge⸗ meinen Ausführungen verbreitete ſich der ſtellvertretende Lan⸗ desführer über die bevölkerungspolitiſche Bedeutung der De R. und empfahl dringend die Aufnahme der Beziehun⸗ gen zu den Behörden und Parteiſtellen. Der Reichsleiter Hax rühmte den Landesverband Baden als den beſtgeleiteten und erfolgreichſten und dankte dem von der Führung ausgeſchie⸗ denen Direktor Breßmer für deſſen langjährige erfolgreiche Arbeit. Ihm wurde als Anerkennung die kleine Bronce⸗Pla⸗ kette mit dem vergoldeten Ehren chen für Rettung aus Lebensgefahr überreicht. Der ärztliche Beirat Dr. Vögtle⸗ Karlsruhe ſprach über die Einwirkung der Leibesübung auf den Organismus. In Anerkennung ihrer Verdienſte um die DRG. wurden mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeich⸗ net: Der Leiter des Bezirks Pforzheim Max Augenſtein, Bez.⸗ Leiter Bauer⸗Mannheim, Fleig⸗Heidelberg, Dr. Fritz Heffner⸗ Mannheim, W. Jund⸗Konſtanz, Immetsberger⸗Mannheim, Leop. Kies⸗Mannheim, Fritz Wentz⸗Mannheim und Schult⸗ schoen Mit dem Führergruß wurde die Tagung ge⸗ hloſſen. „Dankopfer der Nation“— ein großer Erfolg. In der Gruppe Südweſt wurden ca. 500 000 RM. geſpendet. Die nach Abſchluß der Einzeichnung zum Dankopfer der Nation gemeldeten Ergebniſſe im Bereich der SA⸗ Gruppe Südweſt und Kurpfalz zeigen, daß ſich die Beträge gegenüber dem Vorjahre verdoppelt, ja bei manchen Ein⸗ heiten verdreifacht haben. Die Spenden im Bereich der SA⸗Gruppe Südweſt betrugen insgeſamt nahezu eine halbe Million Reichsmark. Dieſes erfreuliche Ergebnis beweiſt, daß der Appell der SA an den Opferwillen des deutſchen Volkes nicht vergeblich war und jeder Volksgenoſſe gern dem Führer ſein Scherflein darbrachte. Das zur Stunde höchſte Ergebnis konnte die Standarte 117 in Mainz mit RM. 40 000.— melden. Dabei waren RM. 290.— in Gold, dazu Silber⸗ münzen faſt aller europäiſchen Staaten bis hinüber nach Peru und Tunis, Silberrubel aus dem alten Rußland, franzöſiſches Silber mit dem Liktorenbündel der napoleo⸗ niſchen Zeit, alte deutſche Reichstaler vom Jahre 1692 und ein Maria⸗Thereſien⸗Taler aus Abeſſinien. Ferner wurden wertvolle Schmuckſtücke, wie ein Armband aus Silber⸗Kopeken, Broſchen aus Geldmünzen und Silber, ſel⸗ tene Erinnerungs⸗ und Krönungstaler, ein japaniſcher Geld⸗ ſchein und 55 Kilo Nickelmünzen aus der Vorkriegszeit dargebracht. „Wurfbahn frei!“ Der Sportplatz lag friſch und grün in der Frühlings. ſonne. Wir konnten in der Umkleidekabine gar nicht ſchueh genug unſere Sachen vom Leibe kriegen, dann ſtürmten wir ins Freie und mit großen Sätzen die Stehplatzſtufen hinunter in die Kampfbahn hinein. „Herrliches U wetter“, ſtellten wir feſt,„das richtige Weſfer unn Winter ſteif gewordenen Knochen aufzutauen und auf 15 Leichtathletikzeit vorzubereiten.“* Bald wimmelte der Uebungsplatz von übenden Sport⸗ kameraden; der Diskus zog ſeine hohe, elegante Bah durch die Luft, und die Speere ziſchten in den Grasboden. e, ** 1 ee 5 een 1 1 Zeichnung: Scheurich, Ras⸗Preſſearchiv(M). Plötzlich, hinein in all die gute Laune— ein Schref. Auf einer Seite des Platzes liegt einer zuckend am Boden. Der Platz iſt ſofort unheimlich ruhig. Faſſungslos kniet der unglückliche Speerwerfer neben feinem verletzten Kameraden Sein Speer hat dieſem den Fuß durchbohrt, Ein Unglück, von beiden verſchuldet, iſt geſchehen. Der Werfer glaubte, daß die über die Wurfbahn laufenden Kameraden Vorſicht üben würden, der Betroffene hin⸗ gegen, daß die Speere wohl nicht gerade dorthin fliegen würden, wo er ſich befand. Vorſicht, geübt von beiden, hätte das Unglück verhindert, das jetzt einen jungen Sportler aus der Kampfbahn herausriß und für lange Zeit ins Krankenhaus zwang. ras. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 12. Mai: Miete M 25 und 1. Sondermiete M 13:„Der fliegende Holländer“ von Ri⸗ chard Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgeho⸗ ben.— Anfang 20 Ende nach 22.30 Uhr. Donnerstag, 13. Mai: Miete D 24 und 2. Sondermfete D 12: In neuer Inſzenierung: Wintermä rechen! von Shakeſpeare. Anfang 19.30 Ende etwa 22 Uhr. Freitag, 14. Mai: Miete F 24 und 2. Sondermiete 8 12:„Schwarzſchwanenreich“, Oper von Sieg⸗ fried Wagner. Anfang 19.30 Ende nach 22 Uhr. Samstag, 15. Mai: Miete A 23 und 1. Sondermiete 2 12:„Die Frau ohne Schatten“, Oper von Ri⸗ chard Strauß. Anfang 19 Ende gegen 22.30 Uhr. Son tag 16. Mai: Außer Miete: Letzter Tag der Feſt⸗ ſpiele 1937:„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“ von Richard Wagner.— Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben.— Anfang 18 Ende 23 Uhr. Zm Neuen Theater im Roſengarken: Dienstag, 11. Mai: Im Rahmen der Feſtſpiele des Na⸗ tionaltheater::„Außerordentliches Sinfo⸗ nie: Konzert“. Dirigent Karl Elmendorff, Soliſt Edwin Fiſcher. Anfang 20 Ende 22 Ühr. Mittwoch, 12. Mai: Für die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“:„Der Etappenhaſe“ Luſtſpiel von Karl Bunje. Anfang 20 Ende nach, 22,15 Uhr. Danksagung. Innigen Dank allen für die wohltuende Anteilnahme an unserem Schmerze beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen. Besonderen Dank dem D. D. A. C., Ortsgruppe Herxheim, der Kraftfahrzeuginnung, der Wiga-Fahrzeugbau, der Firma Hirsch, der Fußballvereinigung, seinen treuen Kameraden, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Frau Else Schwarzwälder. Mhm.-Seckenbeim, 12. Mai 1937. —— S r Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine tröstenden Worte, der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, sowie seinen Freunden und für alle Kranz und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Söllner Wtw. Mhm.-Seckenheim, 12. Mai 1937. g——— S.— Turnerbund„Jahn“, E. B., Nhm.⸗Seckenheim — achtung? + 8 Sportpflicht für Mädels von 17 bis 21 Fahren. f 55 5 5 Gemäß eines Aufrufs des Reichsfugend⸗ und Reichs⸗ allel- Bildchen Wirtschaft„Zur Pfalz“ e ee 10 len fan en gummi. portführers ſind alle Mädels von 17 bis 21 Jahren, die Tfauel-Büdah Morgen Koffer, Hoſen, 1 1 stempel. 3 verpflichtet, in den Vereinen Als Andenken Donnerstag früh 5 eingetroffen. a e Anmeldungen werben 5 den en für die Schlachtfes 8 Johann& Würthwein. rokerbste-Dncker!] Donnerstags oder bei den. 5 Verstorbenen (a. lid) Schuhe——. 9 liert Von 9 ab Uhren, Nad brorgofellfhait und Candi and abend ab zr Trai der Leichtathlet 5 * Wellfleiſch. l in A fabtergeſellſcaſt Und Magend. dballer au 13 5 905 8 e. 5 Druckerei des Hierzu ladet freundlichſt ein„ Heute Mittwoch Abend ½9 Ahr An. E Pf 1 aändballer na Ne 3 8 1 F 535 8 8 ö 0 ie Liste im„Katſerht„Neckar- Bote“ Georg Bauer. Zuſammenkunft in der„Turnhalle“.* 7 le Liſte in„Kaiſerhöf“.