— E 2 2 2.8 0 Beingspreis: Monatlich Mä. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm bteite Millimeterzeile 3 Pfg., Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Lages · und Anzeigenblatt 1 5 aqnagß 11 sog gog In vag 26 g . N Dan id nir lang ed 2 „Gait usb ain do sv Invavag Aüuvctleß ann ug aun uss ine toaabavacg meufeſu uf wen sog ggf ono snoch su! an e wu Greis i uus ueszeinchue 5 e 2 5 im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Amgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 197 D.⸗A. IV. 37: 1160 37 Jahrgang Freitag, den 14. Mai 1997 Nr. 110 face, act Scheinewanl. Große außenpolitiſche Rede Cianos.— Deutſch⸗ikalieniſche Zuſammenarbeit wird fortgeſetzt. Rom, 13. Mai. Außenminiſter Graf Galeazzo Ciano hat am Donners⸗ tagnachmittag in der Kammer in einer großen Rede zu den außenpolitiſchen Hauptproblemen und ihrer Entwicklung ſeit Abſchluß des Sanktionskrieges Stellung genommen. „15 Jahre lang hat Italien verſucht“, ſo führte Graf Ciano aus,„eine Politik des Ausgleichs und der Zu⸗ F zwiſchen jenen Ländern zu erleichtern, die er Krieg getrennt hatte, und hat zu dieſem Zweck Europa wiederholt auf die Notwendigkeit hingewieſen, den ma⸗ teriellen und moraliſchen Bedürfniſſen Deutſch⸗ lands entgegenzukommen, das, wie es ſeinem eigenen Recht, aber auch dem internationalen Nutzen entſpricht, im Rahmen des europäiſchen Wiederaufbauwerks den ihm ge⸗ bührenden Platz wieder einnehmen mußte. 5 Man konnte vom deutſchen Volk keine katſächliche und aufrichtige Mitarbeit erwarten, ſolange es unter der Laſt der Reparationen zerdrückt und in ſeiner Tätigkeit als ſouveräner Staat beſchnitten und behindert blieb. Dieſe Wahrheit iſt vom Faſchismus immer betont worden, und als Erſte haben wir die Notwendigkeit unkerſtrichen, einer paradoxen Lage ein Ende zu machen, die die Wiederein⸗ ſetzung Deutſchlands in ſeine vollen Rechte und in ſeine volle geſchichtliche Funktion verhinderte. Bei mehr als einer Gelegenheit hat die Entwicklung dazu geführt, daß die Politik des faſchiſtiſchen Italien und die des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland auf zwei paralle⸗ len Linien ſich entfaltet hal Beſonders deutlich hat ſich das in Bezug auf den Weſtpakt, in der Frage der Sicherheit gezeigt, ferner in der antibolſchewiſtiſchen Stellungnahme, in den ſpaniſchen Angelegenheiten und ganz beſonders in der Nichteinmiſchungsfrage, in Bezug auf die territoriale Integrität Spaniens und auf die Anerkennung der natio⸗ nalen Regierung des Generals Franco, alles Fragen, auf die ſich in den letzten Monaten die internationgle Tätigkeil in Europa konzentriert hat Die Parallelität dieſer Politik, die bers 5 war und die ſich allmählich immer deutlicher abgezeichnet hatte, fand bei den perſönlichen Fühlungnahmen bei mei⸗ ner Reiſe nach Berlin ihre Beſtätigung. Die Be⸗ ſuche, die uns in der letzten Zeit der Außenminiſter des Reichs und andere Perſönlichkeiten des Nationalſozialismus emacht haben, haben dieſe fruchtbare Zuſammenarbeit ge⸗ festigt und von Fall zu Fall der Entwicklung angepaßt. Wir haben keinen Block gebildet Das politiſche Syſtem, das von Rom nach Berlin geht, iſt eine Achſe und nicht eine Scheidewand. Es wird geleitet von wirklich aufrichtigen Gefühlen der Zuſammenarbeit zwiſchen allen Völkern und hat nichts Geheimnisvolles oder Andurchſichtiges. Die Pra⸗ is dieſer Monate hat vielmehr bewieſen, daß die parallele Politik der beiden großen autoritären Staaten Europas einen höchſt nützlichen Sicherheits. und Friedensfaktor dar⸗ ſtellt, einen Ausgangspunkt, auf den ſich alle Kräfte, die die von der bolſchewiſtiſchen Gefahr bedrohte Kultur relten und eine wirkſame und dauerhafte Aufbauarbeit leiſten wollen, in natürlicher Entwicklung einſtellen werden oder bereils eingeſtellt haben. Die italieniſch⸗deutſche Freundſchaft hat“ wie Graf Ciano in dieſem Zuſammenhang weiter betonte, die ſozialen Schichten der beiden Länder bereits tief durch⸗ drungen. Das iſt ſehr wichtig, da, wenn internationale Freundſchaften nicht von den Abſichten der beiden Regie⸗ rungen bis ins Innerſte der Volksſeele reichen, ſie unwei⸗ erlich Schiffbruch leiden müſſen. Die deutſch⸗italieniſche Zu⸗ e wird in dieſem Geiſt fortgeführt wer⸗ den, der keiner Protokolle bedarf, die den bei meiner Reiſe nach Deutſchland unterzeichneten hinzuzufügen wären. Sie wird nicht nur auf dem politiſchen Gebiet, ſon⸗ dern mit der gleichen Wirkſamkeit auch auf wirtſchaftlichem Gebiet überall da, wo die beiden großen Nationen ihr wach⸗ ſames internationales Verantwortungsgefühl beweiſen kön⸗ nen durchgeführt werden.“ Uebergehend zu den römiſchen Protokollen. die, wie Graf Ciano fortfuhr, ſich als ein lebensfähiges und wirkungsvolles internationales Inſtrument erwieſen haben, erklärte der italieniſche e weiter:„Auf dem Boden der Protokolle von Rom gibt unſere Zuſam⸗ menarbeit mit den beiden Nachbarſtaaten überzeugende Ergebniſſe und ſtellt einen ſicheren Gleichgewichtsfaktor in Mitteleuropa dar. Bei der letzten Zuſammenkunft in Vene⸗ dig hat Italien ſeine Freundſchaftspolitik gegenüber Oeſterreſch gefeſtigt, das ſeinerſeits die Protokolle von Rom und die deutſch⸗öſterreichiſche Vereinbarung vom 11. Juli 1936 als unabänderliche Hauptgrundlage ſeiner inter⸗ nationalen Tätigkeit beibehält g 5 Mithin hal ſich in der Freundſchaft zwiſchen uns und Oeſterreich 155 geändert. Wer dieſe e 0 in anki⸗ deulſcher Funktion ſehen wollte, mag dieſe Hoffnung fahren a Eine ſolche Funktion lag und liegt nicht in unſerer Abſicht und ebenſowenig in den Wünſchen und Mäglichkei⸗ ken Beſterreichs. Davon mögen ſene Kenntnis nehmen, die es ſich vorläufig zur Aufgabe gemacht hatten, in keines. wegs ſelbſtloſer Weiſe Alarm zu ſchlagen. Und da es immer noch einige Leute gibt, die bei jedem Raſcheln im Wald ſich verpflichtet fühlen, unerwartete Aen⸗ derungen in den italieniſchen Richtlinien anzukündigen, iſt es angezeigt, ein für alle Mal zu erklären, daß dem Ja chismus die Politik der„Extratouren“ nicht S Bei der Behandlung der ſpaniſchen Frage er⸗ innerte Graf Elan 1 5 an die mehr als zeitgemäßen ——.— 8—— Aneregungen Italiens für die Verwirklichung einer kat. ſächlichen Nichteinmiſchung. Nach einer kurzen Aufzählung der Gründe, die Italien zur formellen Anerkennung der Regierung des Generals Fran co veran⸗ laßt haben, und nach beſonderer Erwähnung der Sympa⸗ thien für dieſe tüchtigen Soldaten, der die nationale Erhe⸗ bung ſeines Volks beſeelt und durchführt, erklärte Graf Ciano es für ſeine Pflicht, „auf die ſchweren Gefahren hinzuweiſen, die von den periodiſch wiederkehrenden Angriffen einer gewiſſen inter⸗ nationalen Preſſe, die gegenüber dem faſchiſtiſchen Italien ſich dauernd nur von einem Gefühl des Verärgerkſeins, des Haſſes und von der Lüge leiten läßt, ausgehen. Wenn die jüngſten Wechſelfälle einmal von der objek⸗ tiven Geſchichtsſchreibung und nicht aus dem engen Ge⸗ ſichtswinkel einiger Zeitungen aufgezeichnet werden, dann wird man in endgültiger Form dokumentiert erhalten, daß die Leiſtungen der italieniſchen Freiwil⸗ ligen in Spanien im Kampf gegen die rote Tyrannei überall ganz auf der Höhe ihres traditionellen Heldenmuts geweſen ſind.“ Im weiteren Verlauf ſeiner Rede kam Graf Ciano auf die Beziehungen Italiens zu England und Frank⸗ reich zu ſprechen. Nach den erſten günſtigen Auswirkun⸗ gen des italieniſch-engliſchen gentleman agreements habe Italien feſtſtellen müſſen, daß irgendein unvorhergeſehenes Hindernis den Wiederannäherungsprozeß zwiſchen den bei— den Ländern zumindeſt verzögert hat, der mit beiderſeiti⸗ gem 1 5 Willen bereits eingeleitet ſchien. Es ſei vollkom⸗ men falſch, wenn man dieſe Tatſache mit einer Verſteſſung der Haltung Italiens wegen der von der Londoner Regie⸗ rung beſchloſſenen Wiederaufrüſtung habe erklären wollen. Die anormale Lage, die in Bezug auf die diplomatiſche Vertretung Frankreichs in Rom entſtanden ſei, ſei auf einen allgemeinen Beſchluß der italieniſchen Regierung zu⸗ rückzuführen, wonach die ausländiſchen Bevollmächtigten ihr Beglaubigungsſchreiben dem Souverän mit den Titeln eines Königs und Kaiſers unterbreiten mußten, die ihm nach der italieniſchen Geſetzgebung zuſtänden und die auch kein diplomatiſcher Vertreter zu ignorieren oder zu über: gehen ſich herausnehmen könne. Uebergehend zur Frage eines neuen Weſtpakts erklärte Graf Ciano die Bereitſchaft Italiens,„den Pakt zu er⸗ neuerg und die alten Garankieverpflichtungen zu über⸗ Wir erklären jedoch, daß wir der Einberufung einer Kon⸗ ferenz ſolange nicht zuſtimmen werden, als nicht ſorgfältig durchgeführte Vorarbeiten die unbedingke Gewähr für po⸗ ſikive Reſultate derſelben geben.“ s Nach dieſer umfaſſenden Schilderung der Beziehungen Italiens mit den europäiſchen Staaten berührte der Mini⸗ ſter Italiens Aktwität auf handelspolitiſchem Ge⸗ biet, die nach Aufhebung der Sanktionen zum Abſchluß von 23 proviſoriſchen Abkommen oder Verträgen führte. Die Machtzunahme die das faſchiſtiſche Italien durch die Gründung des Imperiums erfahren hat, habe die Grenzen ſeiner Intereſſen und ſeinen Tätigkeitsbereich erweitert Mit der arabiſchen und mohammedaniſchen Welt unterhalte Italien die beſten und freundſchaftlichſten Beziehungen. N Hinſichtlich der Beziehungen zu den aſiatiſchen Mächten beſchäftigte ſich Gräf Ciando insbeſondere mit de⸗ nen zu Japan, indem er auf die Vertiefung hinwies, die der ſpontanen Anerkennung der italieniſchen Souveränität in Aethiopien von Seiten Japans gefolgt ſei und die durch die Haltung der japaniſchen Regierung gegen die bolſche⸗ wiſtiſche Gefahr noch verſtärkt worden ſei. Deutſche Preſſegeſinnung Hannover, 13. Mai. Auf einer von den drei niederfächſiſchen Landesſtellen des Reichspropagandaminiſteriums veranſtalteten Tagung ſprach der Leiter des Reichsverbands der Deutſchen Preſſe, SA⸗ Gruppenführer Weiß, über Tagesfragen der deut⸗ ſchen Preſſe. Er ging bei ſeiner Anſprache von der Kritik aus, die an der deutſchen Preſſe und an der e ſchen Preſſepolitik vor allem im Ausland geübt wird. Es ſei in ausländiſchen Zeitungen wiederholt zu leſen, daß es der deutſchen Preſſe nicht mehr möglich ſei, eine objektive Meinung zum Ausdruck zu brigen. Zur charakteriſtiſchen Beleuchtung dieſer Behauptung beſchäftigte ſich Pg. Weiß mit der bekannten Greuelgeſchichte, die der Vertre⸗ ter des Reuterbüros über die angebliche Zerſtörung Guer⸗ nicas durch deutſche Bomben in die Welt geſiße hatte. Deutſchland hat bekanntlich dieſe greifbare nwahrheit energiſch zurückgewieſen. Aber kennzeichnend für die Auf⸗ faſſung von Preſſefreiheit, die in gewiſſen außerdeutſchen Redaktionsbüros herrſcht, ſei ein chreiben des Reuterbüros, das in dieſem Zuſammenhang an den „Völkiſchen Beobachter“ gerichtet worden iſt und in dem ſich u. a. folgender Satz befindet: e „Nach engliſcher Auffaſſung hat der Korreſpondent in Bilbao 5 15 5 Salamanca gleicherweiſe die Pflicht, in fairer Weiſe die Anſichten der zuſtändigen Behörden auf beiden Seiten objektiv weiterzugeben, ganz Prich ob dieſe Pflicht ſeinen eigenen privaten Anſichten entſpricht. Der Redner gloſſierte dieſe Erklärung in 9 Weiſe zunächſt mit dem Hinweis, daß es einmal eine Zei 1 habe, in der die englſche ref noch nicht die Verpflichtung geſpürt habe,„objektiv“ die An ichten be i⸗ der Seiten ihren Leſern bekanntzugeben. Das war damals im Weltkrieg, als Deutſchland gegen eine Welt von Fein⸗ den, aber zugleich auch gegen den N. l r Verleum⸗ dungsfeldzug kämpfen mußte, den die Welt jemals erlebt bat. —— Zweitens aber, bemerkte der Redner, ſei es ſehr in⸗ tereſſant, daß das Reuterbüro in dem Augenblick eine be⸗ ſondere Verpflichtung zur Objektiwität zu haben glaubt, in dem es darum geht, die europäiſche Kulturwelt vor der Vernichtung durch den Bolſchewismus zu ſchützen. Der Redner behandelte im weiteren Verlauf einige Fragen der praktiſchen Preſſearbeit. Er forderte erneut von den Zeitungen journaliſtiſche Initiative. Auch der Journalismus ſei eine Kunſt, die ſorgſam gepflegt wer⸗ den müſſe. Pg. Weiß beendete ſeine Ausführungen mit der Feſt⸗ ſtellung, daß die deutſche Preſſe heute ſchon mit Stolz auf die Leiſtungen der letzten Zeit zurückblicken könne. Die deut⸗ ſche Preſſe lebt! Und darum hat ſie auch eine Zukunft. Pg. Weiß ſchloß:„Wir wollen in dieſe Zukunft hineinmarſchie⸗ ren mit der Idee Adolf Hitlers im Herzen, über und vor uns aber die Fahne des neuen Reichs!“ Deutſchlands Landeskulturleiſtungen Holländiſche Kommiſſion im Sproktebruch.— Hohe Anerkennung. Berlin, 14. Mai. Der zweite Tag der auf Einladung des Reichsbauern⸗ führers R. Walther Darre unter Führung des holländiſchen Miniſters Dr. Slingenberg nach Deutſchland gekommenen Studienkommiſſion niederländiſcher Miniſterialbeamter galt dem Beſuch der umfangreichen Kultivierungsarbeiten im Sprottebruch. Das Zuſammenwirken von Reichsarbeits⸗ dienſt und Landeskulturverwaltung machte auf die hol⸗ ländiſchen Gäſte ſichtlich Eindruck. Den Gäſten wurde ſodann Gelegenheit gegeben, den Arbeitsdienſt und die zur Urbarmachung eingeſetzten großen Kraftmaſchinen, die zurzeit bei der Hanfbe⸗ ſtellung Tag und Nacht arbeiten, bei der praktiſchen Arbeit zu beſichtigen. Das Mittageſſen wurde gemeinſam bei einer im Bruch liegenden Abteilung des Arbeitsdienſtes einge⸗ nommen. Namens der holländiſchen Kommiſſion dankte Direktor Smeding vom holländiſchen Sozialminiſterium. Mit gro⸗ ßer Bewunderung hätten ſie geſehen, was ihnen von dem ünmkanaxeichen deutlſchen Laudes kult aa-e. Detbeff iter Nel. gegergr tor ur Beſonders aufgefallen ſei ihm und ſeinen Kollegen, daß ſie nicht nur Geſegenheit hälten, alles zu ſehen, was ſie wollten, ſondern auch auf ſede Frage ſofort eine klare Ant⸗ work bekämen. Aufgefallen ſei ihnen ferner die kechniſche und organiſaforiſche Leiſtung Deutſchlands auf dem Gebiete der Landeskulkur. Dieſe organiſatoriſche Leiſtung habe aber nichts mit Militarismus zu kun, wie man im Ausland mitk⸗ unker anzunehmen geneigt ſei. Reichs autobahn Hamburg-Lübeck Im Beiſein zahlreicher führender Männer von Partei, Staat, Wehrmacht und Verkehrsweſen wurde am Donners⸗ tagnachmiktag die neue Reichsaukobahn Hamburg Lübeck feierlich dem Verkehr übergeben. Ein Arbeiter, der am Bau der Strecke mitgeſchafft hatte, hielt eine Anſprache.„Der Führer“, ſo ſagte er, „kann von uns Autobahnarbeitern die Gewißheit haben, daß wir alle bemüht ſind, zu arbeiten und zu ſchaffen für Deutſchland und ſeinen Führer.“ Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, führte dann u. a. aus:„Durch die Reichsauto⸗ bahn Lübeck— Hamburg Bremen werden drei große Külturzentren, die drei alten Hanſeſtädte, verkehrs⸗ mäßig miteinander verbunden. Im letzten Herbſt wurde die Strecke von Hamburg nach Bremen eingeweiht. In frühe⸗ ren Zeiten wären dieſe drei großen Arbeiten ſahrzehnte⸗ lang beraten, beſprochen und vielleicht ſogar zum Teil in Angriff genommen worden. Heute bedeutet der Abſchluß dieſer Werke für uns den Anfang neuer Arbeit. Und wäh⸗ rend hier die erſten Kraftwagen über die neue Straße rol⸗ len, beginnt beiſpielsweiſe bereits der Plan zum Bau der gewaltigen Brücke über den Elbſtrom in die Tat umgeſetzt zu werden. Im Auftrag des Führers“, ſo ſchloß Dr. Todt, unter brauſendem Beifall,„übergebe ich die Strecke hamburg Lübeck dem deutſchen Volk und dem Verkehr!“ Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann wies ſodann auf die hohe Bedeutung hin, die die Uebergabe der Reichs⸗ autobahn Hamburg Lübeck an den Verkehr für Hamburg hat. Nach einem Treuebekenntnis zum Führer formierten ſich die langen Wagenkolonnen zur Eröffnungsfahrt über die neue Straße Zum Verbot der bündiſchen Jugend Das Geheime Staatspolizeiamt weiſt darauf hin, doß durch Erlaß der Preußiſchen Geheimen Staatspolizei und des Politiſchen Polizeikommandeurs der Länder vom 8. Fe⸗ bruar 1936 alle Gruppen und Vereine der bündiſchen Ju⸗ end(Großdeutſcher Jugendbund, Deutſcher Pfadfinder⸗ bund, Deutſchmeiſter⸗Jungenſchaft, Deutſche Jungenſchaft vom 1. 11. Trucht, Deutſche Freiſchar, Stromkreis, Nerother Wandervogel⸗Bund, Verein zur Erhaltung der rheiniſchen Jugendburg, das Graue Korps uſw.) aufgelöſt und verbo⸗ ten ſind. e Darnach wird gemäß Paragraph 1, 4 der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 beſtraft, wer ſich im Sinne der auf⸗ elöſten Gruppen und Vereine betätigt, ſie unterſtützt, ihren uſammenhalt aufrechterhält oder auf andere Perſonen, insbeſondere auf e zum Zwecke der Fortſetzung der bündiſchen Betätigung einwirkt. ä——— Die erſte Stichflamme Die UAnkerſuchung der„Hindenburg“-Kataſtrophe. Newyork, 13. Mai. Der„Hindenburg“⸗Ausſchuß, der wegen der Trauer⸗ feier ſeine Arbeiten unterbrochen hatte, nahm die Verneh⸗ mung der Zeugen wieder auf. Leutnant Tyler, der die Landungsmannſchaft befehligte und im vergangenen Jahr als Beobachter der amerikaniſchen Marineluftfahrt eine Fahrt des„Hindenburg“ mitmachte, ſagte aus, daß die erſte Stichflamme ungefähr zwei Meter breit und drei Meter hoch geweſen ſei. Der Zeuge iſt der Anſicht, daß der Stichflamme eine Exploſion vorausgegan⸗ gen iſt, die ſich unmittelbar vor der Höhenfloſſe und etwas oberhalb der Längsachſe des Luftſchiffes ereignet haben Aae hler bezeugte, daß die Landungsſeile trocken waren, alſo keinesfalls als Leiter für ſtatiſche Elektrizität dienen konnten. Auf Befragen erklärte er, daß er von einer Spät⸗ zündung bei den Heckmotoren nichts bemerkt habe. Das Newyorker Polizeipräſidium hat gleichzeitig be⸗ kanntgegeben, daß es den Unterſuchungsbehörden drei ſeiner beſten Detektive zur Verfügung geſtellt habe, die ſämtlich Spezialiſten für Exploſipſtoffe ſeien. Die Detektive haben angeblich den Sonderauftrag erhalten, feſt⸗ zuſtellen, ob Sabotage bei der Kataſtrophe eine Rolle ge⸗ ſpielt hat. Die Heimkehr Die ſterblichen Ueberreſte von 25 Todesopfern des„Hin⸗ denburg“ haben auf dem Trauerſchiff„Hamburg“ ihre Reiſe zur letzten Ruheſtätte in deutſcher Erde angetreten. Die Newyorker Preſſe widmet der Trauerfeier, die für die Toten des„Hindenburg“ auf dem Hapag⸗Pier abgehal⸗ ten wurde, ſpaltenlange Schilderungen. Die Blätter heben dabei den internationalen Charakter der Feier hervor, auf der neben Deutſchland Amerika und Schweden offiziell ver⸗ treten waren. Die Preſſe unterſtreicht, daß in allen Anſpra⸗ chen der feſte Wille zum Ausdruck kam, weiterhin Luftſchiffe zu bauen und dieſes Verkehrsmittel ſtändig zu Aibeſſern Die Feier ſei eine Kundgebung des Glaubens an die Miſſion der Luftſchiffahrt geweſen, deren politiſche Bedeu⸗ kung als Band der Verſtändigung und Freundſchaft nie erhebender und deutlicher zu Tage getreten ſei, als gerade in dieſer gemeinſamen Trauer um die Opfer des Unglücks. Die Zahl der Menſchen, die der Trauerfeier beiwohnten und nach Beendigung des offiziellen Programms in lan⸗ gen Reihen an den blumengeſchmückten Särgen vorüber⸗ zogen, wird auf mindeſtens 10 000 geſchätzt. Kein Attentat auf„Hindenburg“ Aber Schüſſe auf Flugzeuge bei New Jerſey. Newyork, 14. Mai. Das Newyorker Polizeipräſidium hat bekannkgegeben, die drei Detektive, die die Trümmer des LZ„Hindenburg“ Unkerſuchten, hätten keinen Anhaltspunkt dafür gefunden, daß ekwa durch Bombe oder ein Exploſionsgeſchoß die Jer⸗ ſtörung des Luftſchiffs verurſacht worden wäre. a In Zuſammenhang damit iſt bemerkenswert, daß die Polizei in New Jerſey auf Anfrage beſtätigt hat, während der letzten Jahre ſei wiederholt auf Flugzeuge in der wei⸗ teren Umgebung von Lakehurſt geſchoſſen worden. Auch der bekannte Transozeanflieger Clarence Cha m⸗ berlin erklärte, kürzlich ſeien Anſchläge a uf s wei der Flugzeuge ſei ral Ben Mug kule tte Miötg Ag Hürth ſchoſſenem Benzinzuleitungsrohr angekommen, das andere hätte ein Loch im Flügel gehabt. Wie jetzt auch bekannt wird, wurde bereits im Jahre 1930, als das Luftſchiff„Los Angeles“ noch im aktiven Dienſt ſtand, auf dieſes wie auch auf das Starrluftſchiff „ZM 2“ in den Jahren 1928, 1932 und 1935 geſchoſ⸗ ſen, als die Luftſchiffe über das ſüdliche New Jerſey flo. gen. Die„Los Angeles“ blieb unbeſchädigt, aber„ZM 2“ wies mehrere Schußlöcher und Beulen auf. Die Flugbehörden haben auch mehrfach Beſchwerden und anonyme Telefonanrufe erhalten, in denen die Flieger . wurden, nicht niedrig über New Jerſey zu fliegen, 0 onſt würden die erzürnten Bewohner ſie mit Kugeln durch⸗ löchern. Kurzmeldungen Berlin. Um die reſtloſe Finanzierung für ble Erſtellung der Bung⸗Anlagen ſicherzuſtellen wird ein Zoll für aus dem Ausland eingeführten Rohkautſchuk eingeführt. Berlin. Auf der Arbeitstagung des Reichsſtands des deutſchen Handwerks ec der badiſche Miniſterpräſident Köhler als Leiter der eſchäftsſtelle Rohſtoffperteilung über 5 9 7 55 f die Aufgaben des Handwerks bei der Hurchführung dieſes Werks. Windhoſe wirft Jörderbrücke um. Leipzig, 14. Mai. Ueber Böhlen ging ein heftiges Un⸗ wetter nieder, das von Wirbelſtürmen begleitet war. Eine Windhoſe erfaßte von der Seite die große Abraumförder⸗ brücke der Sächſiſchen Werke AG. und warf ſie um. Drei An den und ein Schwerverletzter wurden geborgen und dem Krankenhaus zugeführt. Donnerstag traf eine Pionierkompanie ein, die ſich an den Aufräumungsarbeiten beteiligte. Zwei Mörder hingerichtet Berlin, 13. Mai. Am Donnerstag früh iſt der am 15. April 1910 geborene Fritz Weyer hingerichtet worden, der am 18. Februar 1937 vom Sondergericht in Berlin we⸗ gen Verbrechens gegen Paragraph 1, Ab, 1, Nr. 1, des Geſetzes zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens und wegen Totſchlagsverſuchs zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war.— Weyer, der vielſach vorbeſtraft iſt und wegen Totſchlags an einem Gendarmeriebeamten eine lebenslängliche Zucht⸗ hausſtrafe verbüßte, hat am 26. Dezember 1936 im Zucht⸗ haus in Sonnenburg(Neumark) verſucht, zwei Strafvoll⸗ zugsbeamte, die 12 bei einem Ausbruchsverſuch entgegen getreten ſind, zu löten. Die pflichtgetreuen Beamten haben chwere Verletzungen erlitten, die nur infolge glücklicher Zufälle nicht zu ihrem Tode führten. Ferner iſt der am 13. Juli 1911 geborene Friedrich Aſtforth aus Jüterborg hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts Potsdam vom 24. Februar 1937 wegen Mordes zum Tode verurteilt worden iſt Aſtforth atte ſeine Ehefrau vergiftet, um ſich in den Beſitz ihres ermögens zu ſetzen und die Lebensverſicherungsſummen in die Hände zu bekommen. Huldigung durch Radio Kundfunkanſprache des neugekrönten Königs. London, 13. Mai. Bevor der neugekrönte engliſche König ſich mit ſeiner Rundfunkanſprache an die Völker des Britiſchen Weltreichs wandte, brachten die führenden Männer der Dominions und der britiſchen Kolonien dem König über den Rundfunk ihre Huldigung dar. Einige dieſer Staatsmänner befanden ſich in London und ſprachen von hier aus, die Stimme an⸗ derer aber kam über Tauſende von Kilometern von der anderen Erdhälfte. Als Erſter ſprach der Gouverneur Hildyard von den Bermudas⸗Inſeln. Ihm folgten der Vertreter Neufund⸗ lands, dann die Premierminiſter Kanadas, Neuſeelands, Auſtraliens und Burmas. Darauf huldigte der Vizekönig von Indien dem neuen Königspaar und verſicherte ihm von Indien aus die Ergebenheit der indiſchen Völker. Als letzte Empire⸗Miniſterpräſidenten ſprachen dann die von Suͤd⸗ Rhodeſien und von Südafrika. Den Abſchluß bildete Bal d⸗ win mit einer Huldigung der engſten Heimat. Anſchließend ſprach der König vom Buckingham⸗Palaſl zum ganzen Empire. Er wies darauf hin, daß vor ihm nie⸗ mals ein engliſcher König die Gelegenheit gehabt habe, an ſeinem Krönungskag mit all ſeinen Völkern in deren Hei⸗ mat zu ſprechen. Ausklang der Krönungsfeierlichkeiten Das große Volksfeſt der engliſchen Königskrönung iſt zu Ende. Trotz des ſchlechten Wetters und der zeitweiligen Regenſchauer feierte die Menſchenmenge noch bis in die frühen Morgenſtunden unter freiem Himmel, und die Stra⸗ ßen und Plätze der engliſchen Hauptſtadt boten ein Bild ausgelaſſenſten Treibens. Das Zentrum Londons war für den Fahrzeugverkehr völlig abgeſperrt, ſo daß die Maſſen freie Bahn hatten und ſich zwanglos auf den Straßen ver⸗ gnügen konnten. Singend und jubilierend, mit bunten Bän⸗ dern und Abzeichen in den engliſchen Nationalfarben ge⸗ ſchmückt und mit Lärminſtrumenten aller Art verſehen, zo⸗ en ſie durch die Straßen. Improviſierte Kapellen und Straßenmuſikanten ſpielten zum Tanz auf, an dem ſich Arm und Reich, Ziviliſten und Soldaten, alte und junge Leute, beteiligten. Die Polizei ließ dem Treiben freien Lauf, und nur in vereinzelten Fällen waren berittene Po⸗ liziſten zum Einſchreiten genötigt. Viele Lichtſpieltheater waren bis 4 Uhr morgens geöffnet und zeigten die Film⸗ aufnahmen von der Krönungsfeierlichkeit. * Blomberg bei Baldwin und Eden. Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg ſtattete am Donnerstag dem Premierminiſter Baldwin ſowie Außenminiſter Eden einen Veſuch ab. Baldwin emp⸗ fing ferner eine Reihe anderer ausländiſcher Vertreter. Bombe in Irland Denkmal Georgs II. völlig zerſtört. Dublin, 13. Mai. Durch ein Bombenattentat auf die Reiterſtatue König Georgs II. iſt das Denkmal völlig zerſtört worden. Es be⸗ ſteht keinerlei Hoffnung, es wieder in Stand ſetzen zu kön⸗ nen. wie es nach dem vorigen Anſchlag im Jahre 1928 der Fall war. Das Attentat würde anſcheinend mit Hilfe einer Bombe mit Zeitzündung ausgeführt. Die Durchführung läßt erkennen, daß die Täter Leute geweſen ſein müſſen, die im Umgang mit Sprengſtoff geübt find. 3 und Surenaſachnorſtändiar be anzen Vormittag am Denkmal gearbeitet, unt Hgendheiche Anhaltspunkte dafür zu finden, wer die Tat ausgeführt haben könnte. Schiffahrtsfunktionäre verurkeilt. In Odeſſa verurteilte das Oberſte Gericht ſechs hohe Schiffahrtsfunktionäre, deren Fahrläſſigkeit den Untergang des Eisbrechers„Semjorka“ verſchuldete, zu Gefängnisſtra⸗ fen bis zu zehn Jahren. Bei der Kataſtrophe des Schiffs Anfang März ds. Is. war die geſamte Beſatzung von 36 Mann ums Leben gekommen. dal. Schuhereme Im Geheimverfahren verurteilt Bucharin und Rykow. a Moskau, 14. Mai. Wie hier erſt jetzt aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, wurden in den letzten Tagen des April die ehemaligen „Rec tsoppoſitionellen“ und früheren maßgeblichen bolſche⸗ wifi chen Häuptlinge Bucharin und Rykow von einem Spe⸗ zialkollegium der Gpu in geheimem Berfahren zu mehr⸗ jährigen Freiheitsſtrafen verurteilt. Der Urkeilsſpruch iſt bis jetzt nicht öffentlich bekannkgegbeen worden. Bucharin ſelbſt iſt der letzte von den bolſchewiſtiſchen Politikern“, die Lenin in ſeinem ſogenannten politischen Teſtament als eventuelle Nachfolger in der Parteileitung bezeichnet hatte. Rykow, der einen Schlaganfall erlitten ha⸗ hen ſoll, liegt angeblich zurzeit noch im Moskauer Kranken⸗ Dns; Bucharin fol ſich bereits in der Verbannung befin⸗ en. Als„Trotzkiſt“ verhaftet. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wurde der Stell⸗ vertreter des Volkskommiſſars für Schwerinduſtrie, Ale⸗ kander Serebrowſki, vor kurzem in Moskau unter dem Verdacht„trotzkiſtiſcher Umtriebe“ verhaftet. Sere⸗ browſki, der ſchon in Vorkriegszeiten eine führende Rolle in der Ain enk chen Partei geſpielt hatte und ſeit 20 Jahren eine Reihe von wichtigen Poſten in der ſowſetiſchen Wirtſchaft bekleidete, war in den letzten Jahren Chef und Organiſator der ſowjetruſſiſchen Goldinduſtrie und noch vor kurzem zum ſtellvertretenden Volkskommiſſar für Schwer⸗ induſtrie ernannt worden. chon ſeit dem Sinowjew⸗Prozeß des Vorjahrs wurden Bucharin und Rykow und ihr Anhang den dort verurteil⸗ ten Radek, Pjatakow und Gen. als„Sdaatsfeinde⸗ leichge⸗ ſtellt und heft W In der Agitation der Preffe wur⸗ den auch ſie„Banditen, Mörder und Landesverräter“ ge⸗ nannt. Auf der Plenartagung des Zentralkomitees der Bol⸗ ſchewiſtiſchen Partei von Aftſang März ds. Is. waren ſie angeblich noch einmal zur„Selbſtvertei igung“ aufgetreten Das Zentralkomitee hatte ſie damals aus der Bolſchewiſti⸗ ſchen Partei ausgeſchloſſen und, wie man jetzt erfährt, der SPu übergeben. a — Klöſter als Geuchenherde Traurige Prozeſſe im ganzen Reich.— Die kirchlichen Auf. ſichtsinſtanzen übten„Nachſicht“. 5 8 Bonn, 13. Mai. In dieſen Tagen kommen in ganz Deutſchland, im Oſten ebenſo wie im Weſten oder Süden, zahlreiche Prozeſſe gegen römiſch⸗katholiſche Geiſtliche oder Irdensbrüder zur Verhandlung. Erſchütternd iſt dabei, zu ſehen, wieweit die furchtbare Sittenverderbnis ſchon um ſich gegriffen hatte bis endlich die ſtrenge Hand der Gerechtigkeit enge be⸗ ſchämend für die Kirche, die es ſo weit kommen ließ und ihrerſeits jede notwendige Reinigungsmaßnahme vermied dafür aber mit Hirtenbriefen uſw. ſich in die Politik ein⸗ miſchte. Von den aus zahlreichen Prozeſſen bereits ſattſam be⸗ kannten„Barmherzigen Brüdern“ vom Heiligen Alexius ſtanden in Bonn wiederum 15 Brüder wegen nicht weniger als 75 neuen Fällen des Verbrechens egen Paragraph 175 StccB. unter Anklage. Von intereſſterter Seite wird zur Abſchwächung dieſer furchtbaren Zuſtände in den Ordensgemeinſchaften und Klöſtern immer wieder betont, es handele ſich um„Einzelfälle“. Daß es ſich in Wirklichkeit aber um eine Kette unzähliger ſchwerſter, die Jugend gefährdender Vergehen handelt, beweiſt am beſten daß von den zurzeit im Alexianer⸗Orden vereinten 60 Mit, gliedern nicht weniger als 53 unter Anklage ſtehen. Die Angeklagten, die alle geſtändig ſind, haben eine Verkomme 19 5 an den Tag gelegt, wie ſie ſich kaum jemand hinter den Mauern von kloſterniederlaſſungen vor⸗ geſtellt hat. Im Mittelpunkt des Verfahrens ſtehen die als Hauptverführer anzuſprechenden Bruder Elemens(Anton Puppe) und Bruder Dongtus(Karl Weiß). Puppe ſuchte ſeine Opfer unter 16⸗ bis 17jährigen Poſtulanten und Pfleg⸗ lingen. Das ſtrafwürdige Verhalten der auffſichtsführenden Ordens leitungen und kirchlichen Behörden kommt auch in dieſem Prozeß wiederum klar zum Ausdruck. Einer der Angeklagten ſagte aus, daß er vor ſeiner Verführung durch den im letzten Prozeß zu drei Jahren Zuchthaus ver⸗ ürteilten Bruder Stanislaus bereits ſchon im Jahre 1934 den vorgeſetzten Kirchenbehörden Meldun g eerſtattet habe. Auch in dieſem Falle geſchah nichts. Die Verbrechen gingen ungehemmt weiter, und erſt durch das Dazwiſchen⸗ treten der Polizei im Jahre 1936 konnte dem Treiben in der Laſterhöhle ein Ende gmacht werden. Das Gericht verurteilte die Angeklagten zu Gefängnis⸗ ſtrafen von ſechs Monaten bis zu zwei Jahren. Kloſter vorſteher drohte ver führtem Zögling Die Große Strafkammer in Koblenz verhandelte wieder gegen zwei verkommene Ordensbrüder, die„Barm⸗ herzigen Brüder“ Hieronymus und Eutropius, die ſich we⸗ gen der gleichen Verbrechen zu verantworten hatten, die zum Entſetzen der Oeffentlichkeit in Klöſtern verübt wor⸗ den ſind. Der Angeklagte Ludwig Gerhart, genannt„Bruder Hieronymus“, iſt bereits von der Koblenzer Strafkammer wegen ſchwerer ſittlicher Verfehlungen zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Jetzt fanden andere Verbrechen ihre Sühne. Bruder Hieronymus war 1926 ins Kloſter eingetreten. Im Kloſter Fulda geriet er in die klöſterliche Sumpfatmoſphäre. 1929 hatte er einen kranken Zögling zu verſorgen. An dieſem armen Körperbehinderten hat er ſich vergangen Später wurde auch ein zweiter kör⸗ perbehinderter Anſtaltszögling über zwei Jahre lang ſein Opfer. Als ſich die Höſtange nicht mehr zu helfen wußten, wandten ſie ſich endlich an den Vorſteher des Kloſters und machten ihm von dem verbrecheriſchen Treiben des Kloſter bruders Mitteilung. und nun geſchah das Anglaubliche, daß dieſer aufſichtsführende Vorſteher, ſtatt ſofort Abhilfe zu ſchaffen, den Jöglingen mit der Erziehungsanſtalt drohie, 15 auf die gemeinſte Weiſe beſchimpfte und ſie abführen ie. Er verlangte volle Berſchwiegenheit von ihnen, und erſt als die Opfer mit der Polizei drohten, wurde Bruder hie⸗ ronymus nach dem Kloſter Dorſten verſetzt. Der Angeklagte, der geſtändig war, wurde zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und zu drei Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Der zweite Fall betraf den Bruder Eutropius, den das Kloſterleben zu einem körperlich und ſeeliſch gebrochenen Mann gemacht hat. 1923 war er auf Drängen ſeiner Eltern als 17⸗Jähriger in das Kloſter gegangen. Bruder Eutro⸗ ius war zunächſt zwei Jahre in Montabaur und kam un in das Franz⸗Sales⸗Haus in Karlsruhe. Hier verführte ihn der 60 Jahre alte Bruder Maximilian, der ihn mit den widerlichen Verbrechen vertraut machte, und dann ereignete ſich etwas, was in den bisherigen Prozeſ⸗ ſen gegen die entarteten Kloſterbrüder noch nicht zu ver⸗ zeichnen war: bere Vorſteher über die Grenze verduftet! Bruder Eutropius verließ damals, angeekelt von dem widerlichen Treiben, bei Nacht und Nebel das Kloſter und kehrte in ſein Elternhaus zurück. Da er es nicht fertig brachte, ſich den Eltern völlig anzuvertrauen, überredeten ihn dieſe, wieder in das e Haus“ zurück⸗ zukehren. Er kam in das Kloſter Prö liens bei Dorſten. Da er von der Seuche aber bereits ergriffen war, verging er ſich hier an mehreren Zöglingen und Brüdern. 1931 konnte er abermals die Zuſtände im Kloſter nicht mehr aushalten und kehrte der Stätte des Laſters endgültig den Rücken. Zur Verantwortung gezogen, gab er ſeine Verfehlungen zu 1 zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr ver⸗ urteilt. In der Babdeanſtalt des Herz⸗Jeſu⸗Heims Bereits in der vergangenen Woche waren die ſchweren Vergehen in der Genoſſenſchaft der„Barmherzigen Brü⸗ der“ von Montabaur, die ein Bild ſittlicher Verkom⸗ menheit in dem Herz⸗Jeſu⸗Heim in Fulda wiedergaben, Gegenſtand der Verhandlung vor der 3. Großen Strafkam⸗ mer des Landgerichts Koblenz. Diesmal ſtand der 37 jährige Heinrich Schuhmacher(Bruder Silverius), der als Bademeiſter in dem Heim tätig war, unter Anklage. Er hat ſich an mehreren e aber ſonſt geſunden Zöglingen in ſchwerſter Weiſe vergangen und mit ihnen widernatürliche Unzucht getrieben. Wie in faſt allen Prozeſſen, ſo tritt auch hier wieder die ſtrafwürdige„Nachſicht“ der Ordensleitung hervor. Der 73jährige Bruder Matthias bekundet, er habe von den Verfehlungen des Bruders Silverius erfahren, als dieſer kurz vor der Ablegung der ewigen Gelübde ſtand. Er habe ſie der Ordensleitung ſchriftlich zur Kenntnis gebracht. Es ſei auch eine Unterſuchung erfolgt, die aber vollkommen im Sande verlief, Das Urteil lautete auf ein Jahr ſechs Monate Gefäng⸗ nis, wobei das Gericht dem Angeklagten zugute hielt, 5 er ein Opfer der unnatürlichen eng pe im Kloſter ſe ———— „ nnter r ern Badiſche Chronik 110 000 Mark für die Heimbeſchaffung der HJ. () Karlsruhe. Miniſterpräſident Finanz. und Wirt⸗ ſchaftsminiſter Pg. Köhler hat im Einvernehmen mit dem Miniſter des Kultus und Unterrichts für die Heimbeſchaffung der badiſchen Hitlerjugend für dieſes Jahr den Betrag von 110 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Zuſchüſſe ſind nur für diejenigen badiſchen Gemeinden beſtimmt, die finanziell ſehr ſchlecht geſtellt ſind und nicht aus eigenen Mitteln ein Heim für die H J. erſtellen können. Anträge auf Bewilligung von Zuſchüſſen ſind über die Gebietsführung an den Miniſter des Aale und Unterrichts einzureichen. 8 1 Hefdelberg.(Zuchthaus wegen Meineids.) Das Heidelberger Schwurgericht verurteilte den 32jährigen Bruno Adolf Würmlin aus Freiburg i. Br. wegen Mein⸗ eides zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und drei Jah⸗ zen Ehrverluſt. 1933 hatte der Angeklagte zu einem 18 äh⸗ rigen Mädchen in Donaueſchingen Beziehungen unterhalten. Schon längſt nicht mehr hatte er an jene Liebſchaft gedacht, als er im vorigen Jahre vom Vormundſchaftsgericht er⸗ ſucht wurde, die Vaterſchaft eines im April 1934 geborenen Kindes anzuerkennen. Da es ihm nun ſchwer fiel, nachzu⸗ weiſen, daß dies nicht der Fall ſein konnte, leiſtete er bei ſeiner Vernehmung in Heidelberg einen falſchen Eid und belegte ſeine Angaben durch eine gefälſchte Urkunde. Die Unter⸗ ſuchung ergab zwar, daß der Angeklagte bei den mannigfachen Beziehungen des Mädchens zu anderen Männern nicht zur Anterhaltspflicht herangezogen worden wäre, doch war der Angeklagte wegen Meineids zu verurteilen. i Weinheim.(Nächtliches Großfeuer.) Kurz nach Mitternacht wurden die Einwohner von Gorxheim durch Feuerſignal aus dem Schlaf geweckt. Die Mühle des Sebaſt. Stadler war in Brand geraten. Die Gorxheimer Ortsfeuer⸗ wehr war bald zur Stelle, mußte aber noch die Feuerwehren von Unterflockenbach und Weinheim alarmieren. Die Wein⸗ heimer Wehr kam mit zwei Motorſpritzen. Die ganze Mühle mit Wohnhaus brannte lichterloh. Die Feuerwehren mußten ihr Hauptaugenmerk auf die Nebengebäude lenken. Das Wohnhaus Groß, eine Scheuer und das Sägewerk von Stad⸗ ler waren ſtark bedroht. Die Wehren konnten das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Der Brandſchaden iſt ſehr groß. Erfreulicherweiſe konnte wenigſtens das Vieh gerettet werden. Weinheim.(Ehrenmalsweihe.) Am Pfingſt⸗ ſonntag wird in Weinheim auf der„Höhe 304“(zwiſchen Windeck und Wachenburg) das Ehrenmal des ehemaligen In⸗ fanterie⸗Regiments 469 eingeweiht werden. Verbunden damit iſt eine Wiederſehensfeier der Frontkameraden. Eberbach.(Vom Eberbacher Strandbad.) Die Eröffnung des Eberbacher Strandbades erfolgt am 15. ds. Mts. Das Bad iſt im Laufe des Winters weſentlich er⸗ weitert und die Einrichtungen, insbeſondere die Kabinen und der Reſtaurationsbetrieb, ſind weſentlich verbeſſert worden. Das Bad wird auch für dieſen Sommer wieder eine Stätte der Erholung für jeden Beſucher der Stadt Eberbach ſein. ) Bühl.(Obſtverſand 1936.) Im Geſchäftsbe⸗ richt, der auf der Generalverſammlung der Obſtabſatzgenoſ⸗ ſenſchaft Bühl gegeben wurde, ſind Angaben über den Obſt⸗ verſand im Jahre 1936 enthalten. Darnach wurden im vorigen Jahr durch die Oag 186 268 Zentner Obſt ver⸗ ſandt, von denen naturgemäß die Frühzwetſchgen den größ⸗ ten Anteil hatten. Die Hauptverſandgebiete waren Berlin, Köln, Stuttgart und die Standorte verſchiedener Konſerven⸗ fabriken. Insgeſamt wurden 462 Waggons verladen. Auf dem Obſtgroßmarkt wurden aufgefahren 122 900 Zentner Obſt, darunter waren 64000 Zentner Frühzwetſchgen, 26 000 Zentner Erdbeeren, 5700 Zentner Aepfel, 4700 Zentner Bir⸗ nen, 4200 Zentner Pflaumen, 3600 Zentner Johannisbee⸗ ren, 2900 Zentner Trauben uſw. Der Umſatz betrug im ver⸗ floſſenen Jahre insgeſamt 404 000 Mark, die Verluͤſte belie⸗ fen ſich auf nur 14,75 Mark. (), Bruchſal.(Verkehrsunglück.) Ein Mannhei⸗ mer Autofahrer rannte in der Nacht an der Kreuzung Kaiſer⸗ und Friedrichſtraße auf einen Motorradfahrer und dann gegen einen Laſtzug. Das Perſonenauto ging in Trümmer, der Mitinſaſſe mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Autolenker ſoll den Unfall unter dem Einfluß des Alkohols verſchuldet haben. () Konſtanz.(Bodenſee⸗Feuerwehrtag.) Am 20. und 30. Mai findet anläßlich der Feier des g0jährigen Beſtehens der Freiwilligen Feuerwehr Konſtanz eine große Bodenſee⸗Feuerwehr⸗Tagung in Konſtanz ſtatt. Das Treffen beginnt mit einem Kameradſchaftsabend im Konzil, an dem alle Wehren, auch die der öſterreichiſchen und der ſchweizeri⸗ ſchen Uferſtädte, teilnehmen. Der zweite Tag iſt den Schul⸗ und Vorführungsübungen und einem Vorbeimarſch auf der Marktſtätte gewidmet. Ein Feſtkonzert im Stadtgarten bildet den Abſchluß der Tagung. Aus den Nachbargauen Ohne Führerſchein auf dem Motorrad.— Ein Toler, ein Schwerverletzter. „ Darmſtadt. Ein Motorradfahrer mit Begleiter, der hinter einem großen Omnibus herführ, ſtieß beim Ueberho⸗ len mit einem entgegenkommenden Heag⸗Omnibus zuſam⸗ men. Durch den Anprall wurden die beiden Motorradfah⸗ ter auf die Straße geſchleudert. Der 25fährige Guſtav Pfalz⸗ gef von Mannheim, der ſeit einem Tag in Griesheim ei Darmſtadt wohnt und auf Arbeitsſuche war, war ſo⸗ fort tot. Dem Begleiter Karl Weiland, ebenfalls aus Gries. heim, wurde ein Bein ungen e In bedenlichem Zuſtand brachte man ihn ins Kran enhaus. Das Motorrad war ge⸗ liehen, keiner von beiden war im Beſitz eines Führer⸗ ſcheins. Wer das Motorrad gelenkt hat, iſt noch nicht er⸗ mittelt. Der Dank des Reichsminiſter Dr. Goebbels. Herr Reichsminiſter Dr. Goebbels ließ dem Herrn Oberbürgermeiſter nachſtehendes Telegramm zugehen: „Sehr verehrter Herr Oberbürgermeiſter. Ueben den herrlichen Empfang, den mir die Stadt Mannheim am Montag bereitet hat, habe ich mich ſehr gefreut. Nehmen Sie bitte auch auf dieſem Wege meinen aufrichtigen Dank dafür entgegen. Heil Hitler Reichsminiſter Dr. Goebbels.“ * 1936: 79 Geburten in Seckenheim. Nach dem Statiſtiſchen Jahresbericht der Stadt Mann⸗ heim erblickten in Mannheim im Jahre 1936 insgeſamt 4928 lebendgeborene Kinder das Licht der Welt. Der Stadtteil Seckenheim iſt daran mit 79 beteiligt.(Die in Mannheim geborenen ſind hier nicht inbegriffen.) Von dieſen 79 Seckenheimer Neugeborenen waren 47 Knaben und 32 Mädchen. Ehelich waren 76 Geburten(46 männl., 30 weibl.), unehelich 3(1 männl., 2 weibl.). Totgeburten waren nicht zu verzeichnen. * Die reinlichen Seckenheimer. Die ſtädtiſchen Bade⸗ anſtalten Mannheims wurden im Jahr 1936 von insgeſamt 331932 Perſonen benutzt, das Städt. Hallenbad außerdem von 343 164 Perſonen. Das Bad in Seckenheim wurde von 2328 Perſonen benutzt. 0 Frühjahrsimpfung 1937. Die unentgeltliche Impfung wird im Stadtteil Seckenheim am Mittwoch, den 26. Mat, von 15.3017 Uhr in der Schloßwirtſchaft, Hauptſtraße 68, vorgenommen. * Schachvereinigung Seckenheim. Um eine größe e Spiel⸗ ſtärke und damit einen kampfkräftigeren Verein zu erhalten, hat ſich die Schachvereinigung Seckenheim mit den Schach⸗ ſpielern in Ilvesheim unter dem Namen„Schachfreunde Seckenheim⸗Ilvesheim zuſammengeſchloſſen. Die Spielabende finden jeweils Montagsabends abwechſelnd in Seckenheim (Pfälzer Hof) und in Ilvesheim(Deutſches Haus) ſtatt. Vereinsführer iſt Dr. Müller, Ilvesheim. 120 Der Wohnungsmarkt in Mannheim. Nach den Feſtſtellungen des Mann⸗ heim betrug der Reinzugang an April ds. Irs. 289(Zugang durch Neubau 285, durch Umbau 6, Abgang durch Umbau 2). Von den neu ge⸗ ſchaffenen Wohnungen ſind 243 Wohnungen mit 1—3 Zim⸗ mern, 45 Wohnungen mit 4—6 Zimmern und 3 Wohnungen Statiſchen Amts Wohnungen im Monat mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 63 neue Wohn⸗ gebäude von privaten Bauherrn, 7 von öffentlichen Körper⸗ ſchaften erſtellt, darunter ſind 34. Kleinhäuſer mit 1—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 29 Neu⸗ bauten, die zuſammen 134 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. —— k 5 — ingarten.(Motorradfahrer tödlich verunglückt.) Ein Motorradfahrer aus Düſſeldorf wollte einen Laſtkraftwagen, der in ziemlich raſchem Tempo in Richtung Ravensburg fuhr, beim Städtiſchen Krankenhaus„Vierzehn Nothelfer“ mit ſeinem Kleinkraft⸗ rad überholen. Im gleichen Augenblick kam ihm auf der verhältnismäßig ſchmalen Fahrbahn ein Lieferwagen aus Tettnang entgegen. Der Motorradfahrer verfing ſich mit dem linken Aermel in dem Fahrzeug, wurde zunächſt mit⸗ geriſſen und dann zu Boden geſchleudert. Mit ſchweren Armverletzungen, einem Schädel⸗ und Oberſchenkelbruch, wurde er ſofort in das Krankenhaus verbracht. Doch be⸗ reits nach wenigen Minuten war der Verletzte tot. — FJriedrichshafen.(Tödlicher Sturz vom Ge⸗ ür ſt.) Im Werk Allmansweiler der Dornier⸗Metallbau⸗ ten ereignete ſich ein ſchwerer Arbeitsunfall. Ingenieur Karl Scheuermann ſtürzte von einem Gerüſt herunter und fiel auf den Hebel einer Schneidemaſchine. Die Verletzun⸗ gen, die er durch dieſen Sturz erlitt, waren ſo ſchwer, daß er ſtarb. Ab Starker Verkehr auf den Luftwegen. Außerordentlich lebhafter Verkehr herrſcht, wie aus Berlin gemeldet wird, zurzeit in den deutſchen Flughäfen. In den meiſten Häfen treffen vor den planmäßigen Maſchinen Vorverdichtungen ein, die beweiſen, wie ſtark die Benutzung der Verkehrs⸗ flugzeuge iſt. In den Morgenſtunden und über Mittag, wenn die meiſten Maſchinen abfliegen, bekommt man einen überwältigenden Eindruck von den Ausmaßen, die der Luft⸗ verkehr erreicht hat. In Minuten werden oft 100 und mehr Fluggäſte abgefertigt, beſteigen die Flugzeuge und zer⸗ ſtreuen in alle Winde. ai Möbelfabrik in Flammen. In Veitshöchheim(Main⸗ franken) brach in der Möbelfabrik Gebrüder Brückner im Heizraum ein Brand aus, der raſch auf den Maſchinen⸗ raum übergriff. Die dort untergebrachten Elektromotoren und Maſchinen ſowie das Rohmaterial wurden ein Raub der Flammen. Bis auf weiteres wurde der Fabrikations⸗ betrieb ſtillgelegt. A In der Kiesgrube verſchüttel. In einer Kiesgrube bei Weigen dorf, Bezirksamt Dingolfing, waren die Dienſtmagd Lauthammer und der Dienſtknecht Blatter mit dem Abgraben von Kies beſchäftigt, als ſich plötzlich an der ſteilen Wand mehrere Kubikmeter Sand loslöſten. Wäh⸗ rend ſich der Knecht aus den Sandmaſſen wieder heraus⸗ arbeiten konnte und nur leichte Verletzungen erlitt, waren zur Bergung der Magd umfangreiche Maßnahmen not⸗ wendig. Sie hatte einen Bruch der Wirbelſäule davonge⸗ tragen und der Tod trat nach kurzer Zeit ein. Kreisverbandstag des Reichskriegerbundes. Zum 65 jährigen Stiftungsfeſt der Kriegerkameradſchaft Ilvesheim. Die Kriegerkameradſchaft Ilvesheim, hervorgegangen aus dem Kriegerverein, feiert ihr 65 jähriges Stiftungs⸗ feſt. Die Pfingſttage ſtehen für Ilvesheim ganz im Zeichen dieſes Ereigniſſes, zumal der Kreisverband Mannheim des Deutſchen Reichskriegerbundes die Gelegenheit wahrnimmt, ſeine Tagung hier abzuhalten. Für den Abend des Pfingſt⸗ ſamstag iſt ein Feſtbankett vorgeſehen, bei dem eine Reihe verdienter Kameraden geehrt wird. Am Pfinſtſonntag vor⸗ mittags 9.30 Uhr finden für beide Konfeſſionen Feſt⸗ gottesdienſte ſtatt, anſchließend iſt Totenehrung am Ge⸗ fallenen⸗Denkmal auf dem Friedhof. Die Kreisverbands⸗ tagung in Anweſenheit des Gebietsinſpekteurs Major a. D. Broicher beginnt um 14 Uhr im Gaſthaus„Zum Schiff“. Auf 15 Uhr iſt Generalappell der Kameradſchaften des Kreisverbandes Mannheim angeſetzt mit Vorbeimarſch in der Hauptſtraße. Die Teilnehmer verſammeln ſich dann zum Feſtakt und kameradſchaftlichen Beiſammenſein in der Feſthalle. Auf dem Schießſtand wird das am Himmelfahrtstag begonnene große Preisſchießen fortgeſetzt, das dann am Pfingſtmontag mit einem Schützenfeſt und der Preisvertei⸗ lung ſeinen Ausklang findet. Ein Feuerwerk beſchließt abends das Volksfeſt. Das Jahr 1872 gilt als Gründungsjahr des„Kamerad⸗ ſchaftlichen Kriegervereins Ilvesheim“. Der erſte Vorſtand ſetzte ſich aus„Präſident“ Daniel Werner, Kaſſier Johannes Lohnert und Schriftführer Ludwig Kämmerer zuſammen. Alljährlich wurde ein Stiftungsfeſt mit Ball veranſtaltet, und im übrigen verlief das Vereinsleben in der damals üblichen Weiſe. Wenn ein Kamerad ſtarb, gab ihm der Verein mit der Fahne das letzte Geleit und die Schützen feuerten eine Ehrenſalve über dem Grab ab. Am Geburts⸗ tag des Großherzogs beteiligte ſich der Verein mit Fahne und Spielleuten an der Kirchenparade. Seit 1889 gehört der Kriegerverein Ilvesheim dem Badiſchen Lande smilitär⸗ vereinsverband und dem Rhein⸗Neckar⸗Gauverband an. Nach dem Weltkrieg verlief die Vereinstätigkeit ſehr ruhig; man rechnete wohl ſelbſt nicht mit einem neuen Aufſchwung, denn es wurde der Beſchluß gefaßt, die Fahne dem letzten Altveteranen mit ins Grab zu geben. Zwölf Mann waren es noch, die bis 1932 dem Verein treu geblieben waren. Ein Jahr ſpäter, nachdem Oberlehrer Karl Grimm einen Aufruf zur Neugründung erlaſſen hatte, zählte der Verein bereits wieder über hundert Kameraden. Im Frühjahr 1985 konnte die nunmehrige Kriegerkameradſchaft den neuen Schießſtand dem Betrieb übergeben. Die ſchwere Nachkriegszeit, wirtſchaftlichen Niedergang und innere Zwiſtigkeiten hat die Kriegerkameradſchaft Il⸗ vesheim überſtanden; ſie iſt heute zu neuer Blüte gelangt und wird im Rahmen der dem Deutſchen Reichskriegerbund geſtellten Aufgaben ihre Pflicht erfüllen. Auf dieſem Wege darf das 65 jährige Stiftungsfeſt als Markſtein betrachtet werden, als ein Anſporn zu weiterer Treue und Mitarbeit. 5¹ Aus dem Schloßmuſeum. Das Schloßmuſeum bleibt Pfingſtſonntag geſchloſſen. Pfingſtmontag ſind die Samm⸗ lungen von 11—17 Uhr zugänglich. Um allen Volksgenoſſen die ungemein aufſchlußreiche Schau„Mannheim als Feſtung und Garniſonsſtadt“ den Beſuch zu ermöglichen, iſt der Eintritt am genannten Tage frei.— Das Theatermuſeum der Stadt Mannheim, E 7, 20, iſt an Pfingſtſonntag gleichfalls geſchlofſen. An Pfingſtmontag iſt es von 10—13 Uhr und 15-17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Auf die ſehenswerte Schau„Projektion im Bühnenbild“ ſei nochmals hingewieſen. Aus der Kunſthalle. Ueber Pfingſten iſt die Kunſthalle wie folgt zugänglich: Pfingſtmontag(17. Mai) von 11— 13.30 und 15—17 Uhr. Pfingſtſamstag Nachmittag und Pfingſtſonntag bleibt die Halle geſchloſſen. Der Leſeſaal des graphiſchen Kabinetts iſt an beiden Feiertagen nicht geöffnet. f Acht Verkehtsunfälle. Ecke P7/O 6 ſtießen ein Pet⸗ ſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Der Kraftrab⸗ fahrer und ein auf dem Sozius mitfahrendes Fräulein kamen zu Fall, wobei ſie ſich Hautabſchürfungen und Prellungen zuzogen, die eine ärztliche Behandlung erforderlich machten. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt.— Zur ſelben Nen fuhr auf der Breitenſtraße in Höhe von H und S ein Kraftrad⸗ fahrer einen Radfahrer an. Der Radfahrer kam zu Fall und zog ſich eine Gehirnerſchütterung ſowie Verletzungeſt am linken Arm zu. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht.— Auf der Mannheimer Straße in Käfertal wollte ein Radfahrer wen⸗ den, als ihm ein Motorradfahrer entgegenkam. Um einen Unfall zu vermeiden, mußte der Motorradfahrer plötzlich bremſen und wurde hierbei über den Lenker zu Boden ge⸗ ſchleudert. In bewußtloſem Zuſtande wurde er nach An⸗ legung eines Notverbandes in ſeine Wohnung gebracht. Die Schuld dürfte den Radfahrer treffen.— Außerdem ereigneten ſich fünf weitere Verkehrsunfälle.— Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 52 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. 20 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. ö Gedenktage . 14. Mai. 5 1686 Der niederländiſche Phyſiker Gabriel Daniel Fahren⸗ eit in Danzig geboren. 1752 Albrecht Thaer, der Begründer der Landwirtſchafts⸗ lehre, in Celle geboren. 1906 Der nordamerikaniſche Staatsmann Karl Schurz in Newyork iche 1912 Der ſchwediſche Dichter Auguſt Strindberg in Stock⸗ holm geſtorben. N 8 —̃— 1 9 A 2 4— UD 7 f 4 eren. 1 1 — Inſtandſetzung als Werbungskoſten. Der Reichsfinanz⸗ hof hat in einer wichtigen Entſcheidung(Jur. Wochenſchr. 37⸗1030) zu der Frage Stellung genommen, ob ein Hausbeſit⸗ zer die Inſtandſetzungskoſten als eigene Werbungskoſten auch dann abſetzen kann, wenn nicht er, ſondern ein Dritter ſie be⸗ zahlt. Der Reichsfinanzhof hat dieſe Frage bejaht. In dem Arteil führt der Reichsfinanzhof aus, der Beſchwerdeführer ſei Eigentümer eines Wohnhauſes, an dem im Jahre 1834 Inſtandſetzungsarbeiten vorgenommen worden ſeien. Die Rech⸗ nungen ſeien von dem Schwiegervater des Beſchwerdeführers bezahlt worden, nachdem dieſer ſeiner Tochter zugeſagt hatte, dem jungen Paar die Aufwendungen auf das Haus zu be⸗ zahlen. Wörtlich heißt es dann: Zunächſt iſt es für die Frage nach dem Begriff der Werbungskoſten gleichgültig, ob der Hausbeſitzer das Geld zu Inſtandſetzungen ſelbſt hat oder ob er es bei einem Dritten entlehnt. Grundſätzlich ſind ſolche Vermögensbewegungen, insbeſondere auch ſolche auf rein fami⸗ lienrechtlicher Grundlage, einkommenſteuerrechtlich bedeutungs⸗ los. Es iſt alſo ſteuerlich die Sachlage ſo zu beurteilen, als ob der Schwiegervater das Geld der Tochter als Mitgift oder Vorempfang als künftige Erbſchaft oder als Unterhaltungslei⸗ ſtung gegeben hätte, und das junge Paar das Geld zur In⸗ ſtandſetzung des Hauf verwendet hätte. Der Beſchwerde⸗ führer iſt daher beree„den Aufwand als Werbungskoſten abzuziehen und die V ſtigung in Anſpruch zu nehmen. * 41 — Beitritt von Beamken zum Reichsbund der Kinder reichen. In einem Runderlaß ſagt der Reichsminiſter des Innern: Der Reichsbund der Kinderreichen Deutſchlands dend Schutze der Familie e. V.(Rö) hat die Aufgabe, die bevölkerungspolitiſchen Gedanken des Nationalſozialismus in das Volk 50 tragen. Er bezweckt die Erhaltung und För⸗ derung der deutſchblütigen, erbgeſunden Familie. Aufgabe und Zweck des Rö verdienen die weitgehendſte Unterſtüt⸗ zung. Ich würde es daher beſonders begrüßen, wenn ſich möglichſt alle kinderreichen Beamten dem Bund anſchlöſ⸗ ſen. Nach der Satzung ſind aufnahmeberechtigt deutſche Vä⸗ ter und deutſche Mütter mit mindeſtens vier ehelichen Kin⸗ dern als ordentliche Mitglieder und mindeſtens drei eheli⸗ chen Kindern als außerordentliche Mitglieder; erwachſene oder verſtorbene Kinder werden mitgezählt. * —. Kein Baueiſen für den Villenbau! Von amtlicher Seite iſt erklärt worden: Die Arbeitsämter haben die Voll⸗ macht, im Rahmen der ihnen zugeteilten Unterkontingente für dieſe dringlich notwendigen Bauten die Unbedenklich⸗ keit der Baupolizei gegenüber zu erklären. Dabei iſt die Zuſtändigkeit hinſichtlich des Wohnungsbaus bevorzugt auf die Wohnſtätten gerichtet, die eine monatliche Miete ober Belaſtung bis zu 40 Mark erfordern. Unter dieſe Be⸗ vorzugung fallen beiſpielsweiſe die Kleinwohnungen, an deren Finanzierung das Reich durch Gewährung von Dar⸗ lehen oder Uebernahme von Bürgſchaften mitwirkt, und der geſamte Landarbeiterwohnungsbau. Soweit die Kon⸗ tingente ausreichen, kann dann auch die Erbauung von Wohnſtätten mit einer monatlichen Miete oder Belaſtung bis zu 80 Mark für unbedenklich erklärt werden. Dagegen können private Verwaltungsbauten, Villenbauten und grö⸗ ßere Mietwohnungen bis auf weiteres aus dieſem Kon⸗ kingent mit ihrem Eiſenbedarf nicht befriedigt werden, ſo daß die Baupolizeibehörde die Baugenehmigung ablehnen muß und das Baugeſuch früheſtens nach Ablauf von ſechs Monaten wiederholl werden darf. Baden auf der Reichsnährſtandsſchau. Wie bei der letzten Reichsnährſtandsſchau in Frankfurt, ſo wird Baden auch in München mit ſeinen Erzeugniſſen vertreten ſein. Bekanntlich iſt Baden das größte deutſche Tabakanbaugebiet; in München werden daher 300 Tabak⸗ muſter aus den verſchiedenen Anbaugebieten ausgeſtellt. Ferner ſtellt die Landesbauernſchaft wieder 14 Winter⸗ weizen⸗ und 3 Sommerweizenproben aus. Die gute Be⸗ ſchaffenheit läßt günſtige Ergebniſſe erwarten. Beſonders ſtark wird die badiſche Tierzucht vertreten ſein. Das badiſche Pferdeſtammbuch ſtellt von den in Baden gezüchteten drei Pferderaſſen zwei aus und zwar das unter⸗ badiſche mittelſchwere Kaltblutpferd und das leichte bis mittelſchwere Kaltblutpferd aus dem Schwarzwald. Es wer⸗ den Pferde gezeigt, die den Erforderniſſen des Vierjahres⸗ planes entſprechen, das heißt, die das wirtſchaftseigene Futter gut verwerten.— Das unterbadiſche Kaltblut ſtellt eine Familienſammlung aus, die aus einem Hengſt und ſeinen fünf Töchtern beſteht. Der Hengſt ſteht in Eppingen und vererbt ſich ſo hervorragend, daß er der Begründer der ſogenannten Lotlinie geworden iſt. Das Schwarzwälder Kaltblut iſt mit zwei Hengſten und fünf Stuten vertreten. Die Auswahl der Gruppe Rinder wird vom Landes⸗ verband badiſcher Rinderzüchter durchgeführt. Zur Aus⸗ ſtellung gelangen die in Baden anerkannten Rinderſchläge, nämlich das Höhenfleckvieh und das Wäldervieh. Bekantt⸗ lich ſind die Hinterwälder die kleinſte Rinderraſſe Deutſch⸗ lands, aber auch die leiſtungsfähigſte, wenn man die Milch⸗ fettleiſtung in Beziehung zum Körpergewicht ſetzt. Der badiſche Landesſchweinezuchtverband bringt 6 Eber und 13 Sauen zur Ausſtellung. Der Landesverband der badiſchen Schafzüchter, der den Schafbeſtand ſeit 1933 von 37700 auf 75 289 Tiere erhöhen konnte, ſtellt in München drei Einheiten aus. Auch die Riege fehlt nicht. Ein Teil der Ziegen kommt in den vorgeſehenen Leiſtungswettbewerb. Nach den im Land erzielten Erfolgen iſt zu erwarten, daß auch der diesjährige Leiſtungswettbewerb in München ein Erfolg für das badiſche Landvolk ſein wird. Zeitſchriften und Bücher. Miterleben, teilhaben an allen Geſchehniſſen dieſer Zeit— heißt: Rundfunkhören. Rundfunkhören jeder Zeit, zu jeder Stunde, alſo auch im Sommer. So heißt es u. g. im Aufruf des Präſidenten der Reichsrundfunkkammer, den die„Funk⸗Illuſtrierte“ in der ſoeben erſchienenen neueſten Nummer 20 veröffentlicht.— Und dieſe bekannte Radio⸗ zeitſchrift bietet auch mit der neueſten Nummer ein leben⸗ diges Abbild der reichhaltigen Wochenprogramme aller deutſchen Reichsſender. Probenummern dieſer bodenſtän⸗ digen Rundfunk⸗Zeitung verſendet der Verlag Wilhelm Herget in Stuttgart, Reinsburgerſtr. 14, auf Wunſch gern. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 13. Mai. All 1 e Notj rungen unverändert. 05 Mannheimer Wochenmarkt v. 13. Mai. Vom Statist ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,7 bis 5, neue 15 bis 20 Wir Karot⸗ Kopfſalat, St. 10 bis 15; Lattich 24 bis 40; Oberkohlraben St. 15 bis 20; Rhabarber 8 bis 12; Radieschen, Bſchl. 4 bis 6; Rettich, Bſchl. 8 bis 30; Meerrettich, St. 10 bis 50 Schlangengurken, St. 40 bis 70; Suppengrünes, Schnittlauch je Bſchl. 4 bis 5; Peterſilie, Bſchl. 4 bis 6; Aepfel 45 bis 80; Zitronen, St. 5 bis 7; Orangen 32 bis 35; Bananen, St. 7 bis 15; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 1425 Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 9 bis 11; Aale 1205 Backfiſch 40; Hahn, geſchl., St. 115 bis 300, Huhn, geſchl, St. 200 bis 400; Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 110 bis 120, Schweinefleiſch 92. 5 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 14. Mai: Miete F 24 und 2. Sondermiele g 12:„Schwarzſchwanenreich“, Oper von Sieg⸗ fried Wagner. Anfang 19.30 Ende nach 22 Uhr. Samstag, 15. Mai: Miete A 23 und 1. Sondermiete 9 12:„Die Frau ohne Schatten“, Oper von Ri chard Strauß. Anfang 19 Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag 16. Mai: Außer Miete: Letzter Tag der Feſt⸗ ſpiele 1937:„Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“ von Richard Wagner.— Eintauſch von Gut ſcheinen aufgehoben.— Anfang 18 Ende 23 Uhr. Montag, 17. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung für Kr werbsloſe— ohne Kartenverkauf—„Am phitryone und„Der zerbrochene Krug“ von Heinrich Kleiſt. Anfang 14 Ende nach 16.30 Uhr. Montag, 125 Mai: Miete H 24 und 2. Sondermiete 9 12:„Luiſe Miller“, Oper von G. Verdi.— Ein tauſch von Gutſcheinen aufgehoben— Anfang 20 Ende gegen 22.30 Uhr. e 18. Mai: Miete B 23 und 1. Sondermiele 12:„Wintermärchen“ von Shakeſpeare. An, fang 19.30 Ende etwa 22 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarken: 5 Sonntag, 16. Mai: In neuer Einſtudierung:„Schnei⸗ der Wibbel“, Komödie von Hans Müller ⸗Schlöſſer, Anfang 20 Ende etwa 22.30 Uhr. Montag, 17. Mai:„Schneider Wibbel“, Komz⸗ die von Hans Müller⸗Schlöſſer. Anfang 20 Ende etwa 22.30 Uhr. 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Es gibt Menſchen, die alles finden, was ſie ſuchen wollen und ſollen, und es gibt Menſchen, die niemals das finden, was ſie ſuchen Es ſpielt dabei keine Rolle, ob ſie für ſich ſelber etwas ſuchen oder für einen anderen. Sie finden einfach das Geſuchte nicht, obwohl ſie ſuchen; und wenn ſich dann ein anderer hilfsbereit für ſie bemühen will, ſagen ſie mit einem ergebenen Geſicht, daß es zweck⸗ los wäre. Wie es ſich dann aber herausſtellt, iſt es doch nicht zwecklos geweſen das Suchen des anderen, kam das Geſuchte tatsächlich ans Tageslicht. Und nun heißt es.„So was, ich habe doch auch geſucht!“ Und ein unſchuldiges und er⸗ ſtauntes Geſicht wird gemacht, als wenn ein Wunder ge⸗ ſchehen wäre. Es iſt aber gar kein Wunder geſchehen, ſondern es hat ſich nur die natürlichſte Sache von der Welt zugetragen. 5 Ein Menſch hat vernünftig geſucht und der andere un⸗ vernünftig. Wer da meint, er ſucht, wenn er planlos hin- und her⸗ rennt und mal hier, mal dort herumkramt und ſchließlich alles durcheinanderbringt, der irrt ſich. Irrt ſich ſehr. Bevor man anfängt, etwas zu ſuchen, muß man erſt einmal in Ruhe überlegen, wo man ſuchen könnte und wo nicht. Und hat man das überlegt, muß man mit äußerſter Ruhe ſuchen und ganz planmäßig, denn nur dieſes Suchen iſt von Erfolg gekrönt. Wer mit Unruhe ſucht, der ſucht mit blinden Augen. Und darum ſehen ſeine Augen dann auch den zu ſuchenden Gegenſtand nicht, mag er nun groß ſein oder mag er klein fein. Jeder aber, der ſich der größten Ruhe befleißigt beim Suchen hat große, klare, geſunde Augen Augen, die da ſehen, tichtig ſehen. Mögen dieſe Augen nun Augengläſer tragen oder nicht. Denn: Vernünftig ſuchen macht ſehend. Unvernünftig ſuchen macht blind. Leider ſind viele Frauen ſtets ein wenig kopflos beim Suchen. Die Männer haben durchſchnittlich beim Suchen mehr Erfolg. Sie ſind es ja auch, die in allen Lebenslagen ihre Ruhe bewahren. Wenn ſie ſie mal beim Suchen ver⸗ lieren, dann iſt es ſchon ein ganz beſonderer Fall.— Es wäre wünſchenswert, wenn alle Frauen jederzeit it der nötigen Ruhe ſuchten. Viel Aufregung und Aerger bliebe dadurch der Familie erſpart Wenig bekannte Selleriegerichte Sellerieſalat, mit Eſſig und Oel bereitet, iſt ja allge⸗ mein bekannt; richten wir ihn aber einmal mit Mayonnaiſe an, dann erſcheint er gleich feſtlicher. Auch können wir ihn mit Apfelſcheiben oder auch einigen Ananasſcheiben vermiſchen, die aber erſt kurz vor dem Anrichten dazu kommen. Das Abkochwaſſer gibt natürlich immer noch eine wohlſchmeckende Suppe. 25 Zum rohen Sellerieſalat raſpeln wir möglichſt weißen Sellerie auf der Rohkoſtreibe, vermiſchen ihn mit Oel, Eſſig, Salz, Pfeffer, Zwiebel, auch ein wenig Knoblauch⸗ ſalz, auch ſaure Sahne ſtatt Oel mundet gut. Soll er einmal ein anderes Geſicht bekommen, dann miſchen wir ihn mit rohen geraſpelten Möhren oder auch einmal mit rohem feingeſchnittenen Sauerkohl. Farbenfreudige Stickereien Lange Zeit ſpielte die Handarbeit in der Mode nur eine untergeordneteRolle, bis die Farbenfreu⸗ digfeit des diesjäh⸗ rigen Sommers ſie wieder auf ihren Schild erhob. Sogar Mäntel und Koſtüme erhalten jetzt dieſe liebenswürdige Note ſorgfältiger Arbeit. Blumenmotive wir⸗ ken ſehr reizend, un auch der alte, immer wieder hübſche Lan⸗ gettenſtich, den ſchon unſere Großmütter zu ſchätzen wußten, at hier wieder neue nwendungsmöglich⸗ keiten gefunden Lei⸗ nen, Pikee oder auch einfarbige Seiden lind das paſſende Material für dieſe a rbeiten. Zeichnung Körnig N Die Zeichnung zeigt links einen 111 9 Pitecmanlel arbenes Leinen⸗ mit e ne Sei rechts ein natur er 6 kostüm mit bunter Stickerei. 1 Eine Fünfminutenſuppe bereiten wir ſchnell, indem wir den rohen Sellerie raſpeln, in einem Löffel Fett oder Oel anröſten, mit einem Liter Waſſer und kleingebrochenen dünnen Fadennudeln 5 Minuten kochen laſſen. Gewürzt wird mit Salz, etwas gehackter Peterſilie und einigen Tropfen Würze. Die Suppe iſt ſehr wohlſchmeckend und ſchnell bereitet. Ein Selleriekotelett mundet zu Quetſchkartoffeln oder Kartoffelſalat auch immer gut. Hierzu wird eine große Knolle nicht zu weich gekocht, ſie muß erkalten, wird in dicke Scheiben geſchnitten, die in Ei mit Peterſilie und geriebener Semmel gewendet werden. In Fett oder Oel werden die Scheiben auf beiden Seiten gebraten und kom⸗ men möglichſt friſch aus der Pfanne auf den Tiſch. Reſt⸗ liche Kotelettſcheiben werden mit in Scheiben geſchnittenen Pellkartoffeln in eine Backform geſchichtet, eine pikante Bechamel- oder Peterſilienſoße wird darüber gegoſſen und dann wird 5 Stunde gebacken. Soße wird noch extra dazu gegeben. Eine Zwiſchenlage von gehacktem Fleiſch oder Schinken verbeſſert das Gericht natürlich. Die unſterbliche Maibowle Die Bowle iſt keine Erfindung der Neuzeit; ſie war als aromatiſche Miſchung ſchon den alten Kulturvölkern be⸗ kannt. Wir bezeichnen mit dem Wort Bowle das terrinen⸗ artige Glasgefäß, aber gleichzeitig auch die aromatiſche Miſchung, die wir von Zeit zu Zeit hineinzufüllen pflegen. Die Bowle iſt im Gegenſatz zum Punſch mehr Erfriſchungs⸗ und daher Sommergetränk. Die Saiſon eröffnet die Mai⸗ bowle, die, kunſtgerecht mit Waldmeiſter zubereitet, eine Huldigung für den Wonnemonat darſtellt. Das Köſtlichſte der Bowle iſt der Zuſammenklang des Aromas, Es gehört dazu— wie beim Punſch— ſo ein bißchen„Fingerſpitzen⸗ gefühl“ und ein blumiger Wein, der die Aromaſtoffe voll zur Geltung bringt. Wenn man mit der Maibowle auf den Geſchmack gekommen iſt, dann kann man Erdbeer⸗, Pfirſich⸗ und Ananasbowle folgen laſſen, ſchließlich auch Apfelſinen⸗ oder Zitronenbowle. Die gewöhnlichen Bowlenweine ſind häufig zu makk,; guter Bowlenwein muß mindeſtens? Prozent Alkoholgehalt haben. Maibowle wird am wohlſchmeckendſten mit friſch gepflücktem Kraut, in dem der aromatiſch wohlriechende Stoff, das Kumarin, enthalten iſt. Das Kraut darf jedoch nicht länger als eine halbe Stunde ziehen. Nach alten Rezepten wird dem würzigen Maitrank nicht nur Wald⸗ meiſter, ſondern auch noch Blätter der Gundelrebe, der ſchwarzen Johannisbeere und der Walderdbeere zugeſetzt. Dieſe Blätter kann man aber weglaſſen, denn ſie haben ſo ihre zelt wenig Aroma, daß ſie die ſtarke Würze des Waldmeiſters nicht beeinfluſſen können Für zwei Flaſchen Wein braucht man eine Handvoll Waldmeiſter und pro Flaſche 66 Gramm Zucker. Auch Apfelwein und Johannisbeerwein kann man der Waldmeiſterbowle zuſetzen, das rundet den Geſchmack ab Unter den Früchten, die man ferner gern zu Bowle verwendet, ſtehen friſche Walderdbeeren obenan. Auch die kleine Gartenerdbeere eignet ſich dazu, weniger die groß⸗ früchtigen Sorten. Sie müſſen dem Weine in hinreichender Quantität zugeſetzt werden, und zwar, wie immer bei Fruchtzuſätzen, mehrere Stunden vor dem Genuß. Es ſind ferner empfehlenswert die friſche und eingemachte Ananas⸗ frucht, die Apfelſine(in Scheiben, ohne die bitteren Kerne und ohne die weiße, fleiſchige Hülle, aber mit einem klei⸗ nen Teil der aromatiſchen Schale), endlich die Pfirſiche (geſchält und ohne Kerne). 5 Unter den Zuſatzweinen zum Aromatiſieren der Bowlen ſind zu nennen der Burgunder, der gezehrte herbe Ungar⸗ wein, die roten Weine von Aßmannshauſen und Ober⸗In⸗ gelheim, der Madeira und Schaumwein. Die Burgunder⸗ bowlen werden ihres ausgeprägten Charakters wegen von Kennern allen anderen vorgezogen. Auf die Zuſatzweine wird kein Zucker gerechnet, vielmehr wird die Quantität desſelben bei der Bowle noch verringert. Zuſätze von Wein⸗ brand, die man hier und da zur Madeirabowle macht, be⸗ einträchtigen den Geſchmack. Zur Bowle wird bisweilen ein Zuſatz von Selterwaſſer beliebt. Macht man ſie aus feinem, kräftigen Rheinwein, ſo mag er einige Berechti⸗ gung haben. Größere Berechtigung aber hat vielleicht die Anſicht, daß man guten Schaumwein nie zur Bowle nehmen, ſondern ihn zum Genuß in ſeiner reinen, urſprünglichen Geſtalt belaſſen ſoll Die Miſchungsverhältniſſe für die beliebteren Bowlen ſind folgende: Burgunderweinbowle: 4 Flaſchen Bowlenwein, 264 Gramm Raffinade, 1 Flaſche Burgunder Ungarweinbowle: 4 Flaſchen Bowlenwein, 250 Gramm Raffinade, 1 Flaſche alten, herben Ungarwein. 5 Reine Rheinweinbowle: 3 Flaſchen Bowlenwein, 200 Gramm Raffinade, 1 Flaſche Aßmannshäuſer oder Ober⸗Ingelheimer. Schaumweinbowle: 4 Flaſchen Rheinwein, 200 Gramm Raf⸗ finade, 1 Flaſche Schaumwein(Selterwaſſer nach Geſchmack). Oder: 4 Flaſchen Rheinwein, 220 Gramm Raffinade, 1 Flaſche Schaumwein. eine halbe Flaſche Rotwein Baß die Raffinadezuſatze dem Säuregehalt der Bow⸗ lenweine oder dem Geſchmacke anzupaſſen ſind, alſo nicht immer genau innegehalten werden können, iſt ſelbſtredend. Bekannt iſt ferner, daß alle Bowlen umſo beſſer ſchmecken, Weiß in allen Stoffarten * Im Sommer— viel Bluſen. Es geht nun nicht mehr ohne Bluſen, ſie wollen auch genau ſo wichtig genommen werden wie andere Klei⸗ dungsſtücke. Man hat ſich mit neuen kleidſamen Formen befreundet und muß immer wieder feſtſtellen, wieviel Ab⸗ wechſlung eine neue Bluſe für jeden Anzug bedeutet, Bluſen für den Sommer ſind einfach unerläßlich. Eine große Koſtüm⸗ und Kompletmode beſtimmen ihre Daſeins⸗ berechtigung. Was wäre das Koſtüm vom vorigen Jahr ohne eine Auffriſchung in Form von einer neuen Bluſe. Herrenhemdmäßig verarbeitet im ſportlichen Stil, ein wenig ſtreng, aber immer friſch und kleidſam, das ſind die gebräuchlichſten Macharten. Kleine Karos oder Strei⸗ fen, auf Waſchſeide oder Baumwolle, ein ausdrucksvolles Muſter wird ſich gut den gedeckten Farben des Koſtüms anpaſſen. Für dieſe Formen finden auch abgelegte Herren⸗ hemden wieder Verwendung. Als kurzärmelige Hemdbluſe mit Bubikragen— oder man läßt den Herrenhemdkragen unverändert— lebt das Hemd des Hausherrn in neuer, gefälliger Form weiter. Von unſeren Vorſchlägen Nr. 1 iſt eine Hemdbluſe aus buntgeſtreifter Waſchſeide mit Herrenkragen, offen und geſchloſſen zu tragen. Aermel⸗ aufſchläge, Taſchen und Knopfleiſte ſind quer im Muſter aufgeſetzt. Aus einem ausgedienten Herrenhemd entſteht die Waſchbluſe Nr. 2. Eine quer aufgeſetzte Garnierung mit angeſchnittenem loſen Lätzchen verdeckt die eventuell ſchadhaften Stellen. Der Kragen reicht ziemlich breit über die Achſeln, die Revers ſind kleiner angeſchnitten. Mit dieſen Formen wäre die rein ſportliche Note betont. Etwas weicher, lockerer, zugleich auch eleganter ſind Jabot⸗ und Volantgarnierungen. An der Spitzenbluſe, an der buntgeblümten Chiffonbluſe zum ſchwarzen oder dunkelblauen Komplet und aus den vielen gemuſterten Seiden, die dem einfarbigen Material des Anzugs Aus⸗ druck und Farbe geben, laſſen ſich Volants, Falbeln und Rüſchen arbeiten. Weiß iſt in allen Stoffarten vertreten. Jugendlich, mit Bogen und Zacken, in Piqus feingeſtreift und gewaffelt, je dichter und ſteifer, deſto ſchöner. Bunte Motive auf weißem Grund ſehen ſehr luſtig aus. Blau und rot oder grün, Fähnchen, Blumen, Anker, alle ſommer⸗ lichen Motive ſind vertreten. Stickereiſtoffe in Madeiraart werden viel in Weiß und in zarten Paſtelltönen gebraucht. Mit weichen Drapierungen, mit Volants und Languetten, ganz leicht und duftig, in graziöſer Machart. Viele Bluſen tragen Handarbeitsmotive auf Leinen oder Voile. Kleine Kreuzſtichmuſter, bunte Sommerblumen, Sträuße und Kränzchen dicht verſtreut, mehrfarbige Stickereibordüren, alles dient zur Verzierung heller Sommerbluſen. Dazu kommen noch zierliche Spitzen, ſchmale Valen⸗ ciennes⸗Spitzen, die in anmutiger Anordnung auf mattfar⸗ bigen Seiden- und Batiſt⸗ bluſen gut ausſehen. Nr. 3 aus blaßroſa Waſchſeide hat einfache Puffärmel und ein kurzes, angeſchnit⸗ tenes Schößchen. Die Spitzengarnierung iſt aus ſchmalen, mattroſa einge⸗ färbten Spitzen eingereiht. Aus weißem Waffelpiqué iſt die Schoßbluſe Nr. 4 gearbeitet, die mantelartig geknöpft wird. Eine an⸗ dere Form von Piqus⸗ bluſen iſt vorn in der Mitte geknöpft, mit Bogen an allen Kanten umrandet und im Rock zu tragen. Durchſichtig und viel ſom⸗ merlicher ſind Organdy⸗ je kälter ſie gegeben werden.—entzsch. bluſen mit weiten, phantaſievollen Aermeln. Fei⸗ ner, in ſich gemuſterter Glasbatiſt hat bei den vielen hellen Schleifen und Krägelchen bewieſen, daß er ſich gut waſchen und plätten läßt und bei der Verarbei⸗ n tung keine beſonderen Schwierigkeiten macht. Winzige Streublumen wirken wie durchſichtige Farbtupfen auf hellem Grund.— Ebenſo ſteif, aber genau ſo duftig iſt der Madeira⸗Stickerei⸗ batiſt der Form von Nr. 5. Die vordere Mittelnaht iſt leicht ge⸗ rafft. Dichte ſtark glockige Volants um⸗ rahmen den ſpitzen Halsausſchnitt und wiederholen ſich an den ſchulterverbreiternden Aermeln. Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann (M) Angebetene Hausgefährten Es gibt leider in vielen Haushaltungen Hausgenoſſen, auf die man gern verzichten würde, deren Ausquartierung aber häufig mit Schwierigkeiten verbunden iſt. Da wären zunächſt, um mit dem Unangenehmſten zu beginnen, die Wanzen. Durch einen geringfügigen Zufall können ſie eingeſchleppt werden und laſſen ſich ſogleich häuslich und ſehr hartnäckig nieder, Man wird ihrer nur ſehr ſchwer Herr. Inſektenpulver und Brennenlaſſen des Lichts helfen nur gegen nicht allzu ausgehungerte Tiere. Seifenwaſſer⸗ und Karbolwaſchungen tun manchmal gute Dienſte. Am ſicherſten und auf die Dauer am billigſten iſt die Behandlung mit Blauſäuregas, die der Kammerjäger vornimmt. Auch Flöhe treten immer wieder epidemiſch auf. Zu allen ſonſtigen unerfreulichen Eigenſchaften ſind ſie noch imſtande, Krankheitskeime auf ſicherſtem Wege zu über⸗ tragen. Zu ihrer Vernichtung beſtreicht man die Dielen⸗ ritzen mit Anilinöl oder Petroleum. Man wäſcht den Fuß⸗ boden mit Lyſol und Seifenwaſſer. Größte Sauberkeit iſt natürlich Vorbedingung für erfolgreiche Vernichtung aller unliebſamen Hausbewohner. Eine widerliche Plage ſind auch die Silberfiſchchen. die mit beſonderer Freude in den Tapeten, lagernden Papieren und Photos Schaden anrichten. Inſekten⸗ und Giftpulver wird meiſt in Verbindung mit peinlicher Sauberkeit zu ihrer Vernichtung beitragen. Wir merken uns Etiketten oder andere Papiere auf Blech zu kleben, iſt oft ein bißchen ſchwierig. Man reibt daher die Stelle, an der das Etikett ſitzen ſoll, gut mit Schmirgelpapier ab und klebt das Etikett mit Waſſerglas auf. Alte Photographien zu reinigen, iſt kein Kunſtſtück, wenn man ſich weicher Semmelkrume oder eines in Spiri⸗ tus getauchten Wattebauſches bedient. N Bindfaden, der ſtarkes Gewicht tragen ſoll, wird einige Stunden in Alaun gelegt, weil er dann weſentlich haltbarer iſt. 8 8 Strickwolle läuft weniger ein, wenn man ſie vor Ge⸗ brauch in kochendes Waſſer legt und naß aufhängt, ohne ſie auszuwinden. Man umwindet die Stränge mit einem Faden, damit ſie ſich nicht verwickeln, Undicht gewordene Markiſen beſtreicht man, wenn die Fehlſtellen nicht zu groß ſind, mit Waſſerglas. 5 —