a pieteg ann ape aue sip uvm num eino usa zuuu; e e/ is: Monatlich Ma. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkünd blatt für den Stadteil Müm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 187 D.⸗A. IV. 37: 1160 37. Jahrgang Freitag, den 21. Mai 1987 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Die feiertägliche Ruhe der Pfingſten iſt vorüber, und der Werktag hat uns wieder in Pflicht genommen. Man konnte über die Feiertage wieder einmal beobachten, welche Gerüchte aufkommen und geglaubt werden, wenn es einmal zwei Tage lang keine Zeitung gibt. Eigentlich iſt dieſe Friſt ja garnicht ſo ſehr lange, aber ſie genügt den Erfindern von Nachrichten offenbar vollkommen, weil ſie wiſſen, daß man ihre Redereien nicht ſofort anhand der Zei⸗ tungen auf ihre Richtigkeit prüfen kann. Woran ſich wieder einmal zeigt, wie wichtig und bedeutungsvoll die Zeitung für unſer tägliches Leben iſt. Wenn der Nachrichtenapparat der Preſſe auch nur für die Dauer von zwei Feiertagen ſtillgelegt iſt, macht ſich das ſofort bemerkbar. Unter den vielen unfreiwilligen„Haſes“, die von nichts wiſſen, weil ſie keine Zeitungen leſen können, finden ſich dann immer einige Leichtgläubige, die auf alle möglichen Schwindel⸗ nachrichten hineinfallen. Erſt, wenn dann die mit Span⸗ nung erwartete nächſte Zeitungsnummer erſcheint, iſt Auf⸗ klärung möglich. Auch der Rundfunk hat den Wert der Zei⸗ tung als Nachrichtenquelle nicht vermindern können. Man iſt ohne Zeitung eben nur ein halber Menſch— erſt recht in unſerer raſchlebigen Zeit, die tagtäglich eine Fülle von Geſchehniſſen bringt, über die die Preſſe berichten muß und die ſie kommentiert, damit ſie von der Oeffentlichkeit richtig verſtanden und gewürdigt werden können. Daß die Preſſe damit gleichzeitig eine wichtige Erziehungsarbeit leiſtet, er⸗ höht noch ihre Bedeutung. Freuen wir uns, daß wir im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland eine gutgeleitete Preſſe haben, die ſich ihrer hohen Verantwortung ſowohl als Nach⸗ richtenquelle wie auch als politiſcher Erziehungsfaktor be⸗ wußt iſt. 0 Das geradezu abſchreckende Gegenbeiſpiel gegenüber der verantwortungsbewußten Haltung der deutſchen Preſſe bie⸗ ten diejenigen ausländiſchen Hetzorgane, die keine Gelegen. heit vorübergehen laſſen, ohne Senſation zu machen und gleichzeitig gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu aͤgitieren. Es kommt ihnen dabei durchaus nicht darauf an, ob das, was ſie melden, ſachlich richtig iſt, oder nicht. Die⸗ ſem Zweck diente vor einigen Tagen die Lügenmeldung, deutſche Flieger hätten die ſpaniſche Stadt Guernica bombardiert, während ſie in Wirklichkeit, wovon ſich fran⸗ zöſiſche und engliſche Preſſeleute ſelbſt überzeugt haben, von bolſchewiſtiſchen Banden in Brand geſteckt wurde. Dem glei⸗ chen Zweck dienten neuerdings auch die ebenſo verlogenen Meldungen, ein deutſches Kriegsſchiff habe den engliſchen Zerſtörer„Hunter“, der in den ſpaniſchen Gewäſſern ge⸗ ſunken iſt, torpediert, während in Wirklichkeit das engliſche Kriegsſchiff auf eine Mine gelaufen war. Die engliſche Admiralität hat das ſelbſt feſtgeſtellt, und dieſen Sachver⸗ halt in einer amtlichen Preſſenotiz der Heffentlichkeit mil⸗ geteilt. Man könnte die Aufzählung beliebig fortſetzen, aber das Geſagte mag zur Kennzeichnung dieſer gefährlichen Giftmiſcherei genügen. Wie lange laſſen ſich das die andern Staaten noch gefallen?— Da die erwähnten Hetzmeldungen ſpaniſche Dinge betrafen, ſei in dieſem Zuſammenhange über die Lage in Spanien einiges geſagt. Die natio⸗ nalen Truppen des Generals Franco haben weitere Fort⸗ ſchritte gemacht. Auf der Gegenſeite müſſen große Unſtim⸗ migkeiten herrſchen, denn der famoſe Herr Caballero, das Oberhaupt des Bolſchewiſtenausſchuſſes in Valencia, der ſich „Regierung“ nennt, iſt zurückgetreten und bei der Neubil⸗ dung des Ausſchuſſes ausgeſchieden, Caballero war früher der erklärte Liebling Moskaus, ſoll aber neuerdings in Ungnade gefallen ſein, weshalb Moskau ſeinen Rücktritt verlangte und jetzt auch erreicht hat. In dem neuen Aus⸗ ſchuß ſind die Anarchiſten, die ihm bisher angehört hatten, nicht mehr vertreten. Er wird aber trotzdem— oder viel⸗ mehr erſt recht— ein gefügiges Werkzeug der Moskowiter bleiben, die nach wie vor die wahren Organiſatoren des Widerſtands gegen die nationale Wiederaufrichtung Spa⸗ niens ſind. 8 Im übrigen belaſten die Dinge in Spanien, die ohne die Einmiſchung Moskaus längſt liquidiert wären, immer noch die geſamteuropäiſche Politik in hohem Maße. Zwar beſteht der Nichteinmiſchungsbeſchluß immer noch zu Recht, und die Kontrolle an den ſpaniſchen Grenzen wird durchgeführt, aber es iſt kein Geheimnis, daß— ganz abgeſehen von Mos⸗ kau— einzelne Staaten nach wie vor die ſpaniſchen Roten unterſtützen. Neuerdings ſind auf dem ſüdfranzöſi⸗ ſchen Flugplatz Pau über ein Dutzend roter Kampf- flugzeuge gelandet, die angeblich aus Spanien kamen und der„verflogen“ hatten. Die Franzoſen glauben aber an die⸗ es Verfliegen nicht recht, denn vor wenigen Tagen ſind ſchon einmal Militärflugzeuge aus Rotſpanien„notgelan⸗ det“ und zwar damals in Toulouſe. Sie nahmen dort friſche Vorräte auf und durften dann wieder zurückfliegen. Zu der neuen„Notlandung“ tauchen nun in franzöſiſchen Bläl⸗ tern allerlei Vermutungen auf. Es wird ſogar angedeutet, daß es ſich bei der ganzen Affäre um eine Liſt handele, deren ſich intereſſterte Kreiſe bedienten, um eindeutige Be⸗ ſtimmungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zu umgehen. Es beſtehe nämlich der Verdacht, daß die Flugzeuge neue Maſchinen wären, die in Frankreich gebaut worden ſeien und nun unter dem Vorwand einer Notlandung ſicher in das ſpaniſche Gebiet„zurückgeleitet“ werden ſollten. Die Blätter, die mit ſolchen Beſchuldigun en aufwarten, be⸗ chwören die Regierung, wachſam zu n und ernſte Nach⸗ orſchungen anzustellen Scharfe Angriffe werden dabei ge⸗ en den franzöſiſchen Luftfahrtminiſter Cot erhoben, der eſchuldigt wird, Frankreich immer tiefer in das ſpaniſche Abenteuer hinemzuſtoßen und dazu noch in das Lager der Beſiegten. Es ſind, wie geſagt, rang 2 che Blätter, die ſich folchermaßen 3 F Die größte Piolfenſchau. Parade der gewaltigſten Seemacht der Welt vor dem engliſchen König. Portsmouth, 20. Mai. Auf der Reede von Spithaed, in der Meeresſtraße zwi⸗ ſchen der engliſchen Südküſte und der Inſel Wight, hielt am Donnerstag die größte Seemacht der Welt, England. unter Beteiligung von 16 ausländiſchen Seemächten die bisher größte Flottenſchau in der Geſchichte der Seefahrt ab. Georg VI., der neugekrönte König von England, der im Laufe des Mittwoch bereits in Englands größtem Kriegs⸗ hafen, Portsmouth, eintraf, empfing am Vormiktag an Bord der königlichen Jacht„Vickorig und Albert“ die Ber- kreter der ausländiſchen Staatsoberhäupker, die an den engliſchen Krönungsfeierlichkeiten teilnahmen, ſowie die Oberbefehlshaber und die Admiralität der britiſchen Flokke. Seit Wochen waren die Zimmer in allen Hotels und Gaſtſtätten des engliſchen Kriegshafens Portsmouth vor⸗ beſtellt, ſeit Tagen iſt auch in dem benachbarten Southamp⸗ ton kaum noch eine Unterkunftsmöglichkeit zu beſchaffen. Berefts am ſpäten Nachmittag des Mittwoch war das engliſche⸗Königspaar im Sonderzug in dem Vor⸗ ort Coſham eingetroffen, um auf einem zehn Kilometer langem Wege an dem Spalier entlang zu fahren. Im Ha⸗ fen von Portsmouth, wo die königliche Jacht„Victoria und Albert“ vor Anker gegangen war, wurde das Königspaar von dem Oberbefehlshaber des Flottenſtützpunktes Ports⸗ mouth und dem Konteradmiral Turner empfangen und an Bord geleitet. In dem Augenblick, als das Königspaar die Jacht betrat, ging der königliche Stander am Hauptmaſt hoch und die Salutbatterien aller Schiffe gaben den Kö⸗ nigsſalut von 21 Schüſſen. Erſtes Ziel aller Beſucher Portsmouths' war natürlich der Hafen mit der neun Reihen tief geſtaffelten gewal⸗ tigen Armada. In den erſten vier Linien, deren längſte ſieben und deren kürzeſte immerhin noch fünf Meilen lang war, ankerten die britiſchen Kriegsſchiffe Am Vormittag des Donnerstag brachten die Londoner Sonderzüge neue Menſchenmaſſen in die Stadt. Nach eini⸗ gen kleineren Regenſchauern am frühen Morgen klärte ſich der Himmel auf. Von den Docks des Kriegshafens! hat eine ſtrenge Abſperrung die Beſucher ferngehalten. Viele von ihnen benutzten den Vormittag, um dem prächtigen Flagg⸗ ſchiff des Admirals Nelſon, dem Dreimaſter „Victory“, einen Beſuch abzuſtatten und in Andacht an der Stelle vor dem Hauptmaſt zu verweilen, wo der Be⸗ gründer der engliſchen Seeherrſchaft am 21. Oktober 1805 von einer Musketenkugel zu Boden geſtreckt wurde. Ehr⸗ fürchtig ſtehen ſie entblößten Hauptes unter Deck an dem Platze, wo Nelſon den letzten Atemzug tat, und ein meiſter⸗ haftes Bild in ſchwerem Goldrahmen die Todesſtunde des großen Admirals feſtgehalten hat. Alle Schiffe auf der Reede von Spithead haben über die Toppen geflaggt, alle haben die Paradeaufſtellung einge⸗ nommen. Es iſt ein beträchtlicher Teil der engliſchen Seeſtreitkräfte, der ſich zu der friedlichen Schau ver⸗ einigt hat. 9 Schlachtſchiffe, 2 Schlachtkreuzer, 15 Kreuzer, 5 Flugzeugmutterſchiffe, 56 Flottillenführerboote und Zer⸗ ſtörer, 22 U-Boote und endlich eine große Zahl von Depot⸗ und Hilfsſchiffen, Vermeſſungsſchiffen, Fiſchereiſchutzbooten, Begleitſchiffen, Tankſchiffen und Schulſchiffen der engliſchen Marine ſind hier vor Anker gegangen; hinzu kommen 2 Zerſtörer der kanadiſchen Marine, 1 Kreuzer Neuſeelands und eine Schaluppe der indiſchen Marine. Hinter ihnen lie⸗ gen 16 Kriegsſchiffe der ausländiſchen Seemächte An ſich iſt dieſe franzöſiſche Politik natürlich nicht ver⸗ wunder zöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Freundſchaft ſoeben in Paris wieder einmal einen Beſuch gemacht, und in der amtlichen Verlautbarung, die über ſeine Unterredun⸗ en mit Miniſterpräſident Blum und Außenminiſter Delbos e wurde, iſt die völlige Uebereinſtimmung in der Außenpolitik beider Staaten und die Freundſchaft zwi⸗ ſchen ihnen ausdrücklich feſtgeſtellt worden. Die franzöſiſche Regierung hat ſomit die ungeheure Gefahr, die das Pak⸗ tieren mit den Bolſchewiſten bedeutet, immer noch nicht er⸗ kannt, obwohl ein Blick auf die innere Lage Frankreich dieſe Gefahr jedem objektiven Belrachter ohne weiteres auf⸗ zeigt. Die Agitation der kommuniſtiſchen Hetzer, die infolge der amtlichen Freundſchaft zu Sowjetrußland keinerlei be⸗ hördlichen Hemmungen begegnet iſt daran ſchuld, daß die Pariſer Weltausſtellung nicht rechtzeitig fertiggeſtellt wer⸗ den kann, und daß der Streikwahnſinn nach wie vor in Janz Frankreich herrſcht und verſchiedentlich zu tollen Zwi⸗ ſchenfallen geführt hat. Das alles will die franzöſiſche Ra⸗ gierung nicht ſehen 5 Auch ſonſt gab es in der abgelaufenen Woche eine leb⸗ hafte diplomatiſche Tätigkeit. Die vielen poli⸗ tiſchen ee die in London aus Anlaß der Kö⸗ nigskrönung verſammelt ſind, haben natürlich dieſen Anlaß auch zu einem politiſchen Meinungsaustauſch benützt. Viel beachtet wurde der deutſche Kriegsminiſter von Blomberg, der als Vertreter des Führers und Reichskanzlers in Lon⸗ don weilt, Beſprechungen mit den maßgeblichen Perſönlich⸗ keiten hatte und auch einen engliſchen 1 be⸗ ſuchte. Auch dem deutſchen Schlachtſchiff„Admiral Graf Spee“, das am Donnerstag an der großen Flottenparade vor dem engliſchen König teilnahm, galten allgemein⸗ Auf⸗ merkſamkeit und Bewunderung. 5 5 ich, wenn man daran denkt, wie intim die fran⸗ 8. g zurzeit iſt. Der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow⸗Finkelſtein hat Nr. 115 und hinter dieſen wieder die Schiffe der Handelsmarine, dis Fiſchereifahrzeuge, die Jachten, die Werft⸗ und Küſten⸗ boote. Die Abſperrung am Pier, wo die königliche Jacht „Victoria und Albert“ liegt, iſt beſonders ſtark. Das ſtolze Schiff, das 1899 vom Stapel lief, hat alle bisher in Spithead durchgeführten Flottenparaden mitgemacht. Der ſchöne Dreimaſter tritt bei der dritten Krönungsflottenſchau zugleich auch ſeine letzte Fahrt an. Er wird abge⸗ wrackt und durch ein modernes Schiff erſetzt. Die Krönungs⸗ jacht, in ihrer einſtigen Form von vollendeter Schönheit, hat ſich infolge ſtatiſcher Fehlberechnungen als wenig ſeetüchtig erwieſen. Der König empfängt Dampfer auf Dampfer und Motorbarkaſſe auf Motor- barkaſſe, Segel- und Ruderboote fahren auf die Reede, um den herrlichen Anblick der Kriegsſchiffe aus möglichſt großer Nähe zu genießen. Kurz nach 10 Uhr läuft eine Reihe von Schnellbarkaſſen mit den Admiralsſtandern am Heck ein, um in der Nähe der königlichen Jacht anzulegen. Die Admi⸗ ralität, die Oberbefehlshaber der Heimat⸗ und Mittelmeer⸗ flotte, der Kommandierende Vizeadmiral der Reſerveflotte, die Kommandanten der von den Dominien entſandten Kriegsſchiffe und die Kommandanten der an der Flotten⸗ parade beteiligten ausländiſchen Kriegsſchiffe ſowie endlich die der Handels- und Fiſchereiflorfte werden von Georg VI. an Bord der Königsfacht empfangen. Bei dieſer Gelegenheit überreichte er ihnen die Krönungsmedaille. Kurz nach 1 Uhr ſetzte ein lebhaftes Signali⸗ ſieren auf allen Schiffen ein Dem für die Flottenſchau verantwortlichen Navigationsoffizier der Heimatflotte wird die Bereitſchaft der Flottenparade gemeldet. Die Parade Endlich, kurz nach 15 Uhr, iſt es ſo weit. Geleitet von dem Schiff„Patricia“ der älteſten engliſchen Geſellſchaft zur Förderung der Seeſchiffahrt, des zu Beginn des 17. Jahrhunderts begründeten„Trinity-Hauſes“, dreht die kö⸗ nigliche Jacht ab und nähert ſich, eskortiert von der Admi⸗ ralsjacht„Enchantreß“, den Linien der gewaltigen Flotten⸗ ſchau. In dieſem Augenblick geht auf dem Flottenflaggſchiff der Heimatflotte„Nelſon“ ein Signal hoch und faſt in derſelben Sekunde brüllen die Salutbatterien aller Kriegs⸗ ſchiffe ihren ehernen Gruß: Den Königsſalut von 21 Schuß, Toſender Jubel begleitet die königliche Jacht, auf deren Kommandobrücke der König in Admiralsuniform mit den Oberbefehlshabern, dem Erſten Lord der Admiralität, der Königin und Mitgliedern der königlichen Familie ſteht. Erſtes Schiff der vierten Linie iſt das Flaggſchiff„Lon⸗ don“ des Kommandeurs des Erſten Kreuzergeſchwaders der Mittelmeerflotte, während das erſte Schiff der fünften Linie, das Flaggſchaff des Oberbefehlshabers der Mittel⸗ meerflotte Schlachtſchiff„Queen Elizabeth“ iſt. In dem Augenblick, als der Bug der Königsſacht auf gleicher Höhe mit dem Bug dieſer Schiffe iſt, präſentieren die Ehrenwa⸗ chen und intonieren die Muſikkapellen die Königs⸗ hymne. Die Königsjacht hat die Hälfte der erſten Linie paſſiert, als erſt das letzte der Begleitſchiffe in die Linien einfährt. Dann ſchwenkt die„Victoria und Albert“ zwiſchen die ſechſte und ſiebente Reihe, diesmal von Weſten nach Oſten, ein. Sie hat jetzt auf der Backbordſeite die 11 175 der 56 großen Zerſtörer, während auf der Steuerbordſeite die Kriegsſchiffe der ausländiſchen Seemächke vor Anker liegen. Das erſte Schiff iſt das eſtländiſche U-Boot„Kalev“, ein bei Armſtrong und Vickers gebautes ganz modernes Fahrzeug von 600 Tonnen mit vier Tor⸗ pedorohren. Ihm folgen der polniſche Zerſtörer„Burza“ und der ſchnelle türkiſche Zerſtörer„Kocatepe“, der ru⸗ mäniſche Zerſtörer e Maria“, die portugie⸗ ſiſche Schaluppe„Bartholomeo Diaz“, das finniſche Küſtenwachtſchiff„Väinämöinen“ und das däniſche Schiff„Niels Juel“. Das ſchwediſche Küſtenwachtſchiff „Drottning Viktoria“ und der japaniſche 10 000⸗Ton⸗ nen⸗Kreuzer„Aſhigara“ ſchließen ſich an. Holland hat den ſchnellen kleinen Kreuzer„Java“, Griechenland ſein größtes Kriegsſchiff, den Kreuzer„Georgios Averoff“, entſandt. Auf dem deutſchen Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ ſind die Offiziere in Galauniſorm, die Mannſchaften in Blau angetreten. Auf dem Achterſchiff präſentiert die Ehren⸗ wache, während die Kapelle zunächſt den Präſentiermarſch, dann die Lieder der deutſchen Nation und anſchließend die engliſche Hymne ſpielt. Muſtergültig aufgerichtet ſteht die geſamte Beſatzung an der Reling, die Offiziere bei ihren Diviſionen, die nicht eingeteilten Offiziere in einer gemein⸗ ſamen Gruppe. Den Schluß der ausländiſchen Schiffe bilden das ar⸗ gentiniſche Schlachtſchiff„Moreno“, das größte aller ausländiſchen Kriegsſchiffe, das 14 1% Seat„Dunkerque“, und das amerikaniſche Schlachtſchiff„Newyork“. ö Volle anderthalb Stuaden hat die Vorbeifahrt an den a und ſchönſten Kriegsſchiffen der Welt ge⸗ dauert. Während die königliche Jacht an der Spitze der fünften Linie vor der„Queen Elizabeth“ ankert, brauſen Marineflugzeuge zu Staffeln geordnet über den Linien der ſtolzen Armada Dann kündet ein Kanonenſchuß das Ende des prächtigen maritimen Schauſpiels an, und wenig ſpäter wird die Abſperrung aufgelockert, die Begleit⸗ dampfer können die Linien entlang fahren. Der Vatikan hat das Wort Die Hetzrede des Kardinalerzbiſchofs von Chicago. Berlin, 20. Mai. Die von dem Kardinalerzbiſchof Mundelein auf einer Tagung der Diözeſe Chicago vor über 500 katholiſchen Geiſtlichen gehaltene Hetzrede zur Entlaſtung der geiſtlichen Sittlichkeitsverbrecher beranlaßt den„Deutſchen Dienſt“, die Frage zu ſtellen, ob der Vatikan zu dieſen unflätigen Aus⸗ führungen zu ſchweigen beabſichtige. Der„Deutſche Dienſt“ ſchreibt u. a.: „Mit tiefſter Entrüſtung wird jeder, werden alle gläu⸗ bigen Katholiken und werden beſonders die Eltern der verführten Kinder zur Kenntnis nehmen, daß nach Mei⸗ nung jenes Kardinalerzbiſchofs die allgmein als notwendig anerkannte Reingungsaktion in den Klöſtern und Bruder⸗ ſchaften lediglich einen„Akt der Oppoſition gegen die Ka⸗ tholiſche Kirche“ darſtellen ſoll.... Wenn er der Meinung iſt, daß das in all den Sittlichkeitsprozeſſen vorgelegte Beweismaterial unrichtig ſei, ſo wollen wir ihn an die Tatſache erinnern, daß der Biſchof von Trier, Dr. Bornewaſſer, am 8. Mai Folgendes als Zeuge vor der Großen Strafkammer in Trier erklärt hat: 1. Wegen der ſchlimmen ſittlichen Vergehen von Or⸗ densbrüdern in ſeiner Diözeſe ſei er nach Rom gef a h⸗ ren und habe vom Heiligen Vater außerordentliche Voll⸗ machten zur Ahndung der Verbrechen erhalten. Er habe da⸗ mit ohne beſonderes kirchengerichtliches Verfahren Or⸗ densbrüder ausſchließen können. 2. Er habe 30 Brüder in ſeiner Diözeſe ausge⸗ ſchloſſen, ferner acht Brüder, die ins Ausland geflo⸗ hen ſeien. 3. Er habe von der Generalſtaatsanwaltſchaft die Ur⸗ teilsbegründung gegen die kirchlichen Sittlichkeitsverbre⸗ cher angefordert, ſie erhalten und ſie zur Grundlage ſeines Vorgehens gemacht. Dieſe drei Erklärungen des Biſchofs Bornewaſſer wur⸗ den von mehreren hundert Zuhörern, größtenteils Katho⸗ liken, mitangehört und ſogar auf Schallplatten aufgenommen. Ebenſo wie die Worte des Enkſetzens und des aufrichtigen Bedauerns, mit denen ſich der Bi⸗ ſchof über die einwandfrei ermittelten Verbrechen äußerte, können ſie jederzeit der Oeffentlichkeit bekanntgegeben wer⸗ den. Ein Kardinalerzbiſchof, der— zumal vor einem ſol⸗ chen Forum— Erklärungen abgibt, die kirchenamtliche Gültigkeit zu haben pflegen, handelt entweder im Auf⸗ trag des Vatikans oder gegen deſſen Auftrag. Der Vati⸗ kan, der von Biſchof Dr. Vornewaſer unterrichtet worden iſt, hat nun das Wort. Er muß— und er kann damit manche Glaubenszweifel vieler guter Katholiken beheben — entſcheiden, ob er die ungehörigen Auslaſſungen eines ſeiner erſten Diener ſtraflos hingehen laſſen, oder ob er ihn zur Ordnung rufen will.“ Deutſche Vor ſtellungen in Waſhinglon Waſhington, 20. Mai. Die deutſche Botſchaft hat we⸗ gen der törichten und geſchmackloſen Beleidigungen des Führers und Reichskanzlers durch den Chicagoer Kardi⸗ nal Mundelein beim Staatsdepartement in Waſhington energiſche Vorſtelkungen erhoben. * 2. Die Strafe für Pfarrer Bauer Fünfeinhalb Jahre Zuchthaus.— Keine mildernden Umſtände Trier, 20. Mai. Am 0.30 Uhr verkündete die Strafkammer des Land⸗ gerichts Trier das Arteil gegen den wegen widernatürlicher Anzucht angeklagten römiſch⸗latholiſchen Pfarrer Bauer. Der Angetlagte wurde zu insgeſamt fünf. Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Ein Jahr der erkannten Strafe gilt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Dem Angeklagten Bauer wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. In der Arteilsbegründung führte der Vorſit⸗ zende aus, die fünftägige Hauptverhandlung habe wieder ein⸗ mal ein erſchreckendes Bild ſittlicher Verkommenheit und Ge⸗ wiſſenloſigkeit gezeigt. Nach dein Gutachten der ärztlichen Sachverſtändigen ſei der Angeklagte Bauer für ſein Han⸗ deln voll verantwortlich. Das Gericht habe die Zubilligung mildernder Amſtände für den Angeklagken Bauer AU hae lehnt. Erſchwerend ſei ins Gemicht gefallen daß Der S 2 7 e 20 775 2 omen sus Heufsch-Osι,fEQοe H EEE OE Ex A deberrro schult caro dermuoe brcyo: kamen. Merle. tel gc 3 Der Raum, den Frau Schlegel für den Verletzten in aller Eile hergerichtet hatte, glich zu gleichen Teilen einem Opergtions⸗ und Krankenzimmer. Zur Linken ſtand ein blütenweiß bezogenes Feldbett, auf der anderen Seite ein verſtellbarer, auf ſtählen zen Beinen ruhender Tiſch, auf den Turner, mit dem Geſicht nach unten, vorſichtig niedergelegt wurde. Rechts davon ſtanden auf metallener Platte Ge⸗ fäße mit Pinzetten, Scheren und anderen chirurgiſchen In⸗ ſtrumenten, die, wie der dampfende Waſſertopf in unmit⸗ telbarer Nähe verriet, erſt ſoeben abgekocht worden waren. Mit einer Selbſtverſtändlichkeit, die keinen Widerſpruch aufkommen ließ, löſte die Frau den Verband. Was ſie er⸗ blickte, war furchtbar, aber ihre Hände zitterten nicht, als ſie mit den Inſtrumenten zu hantieren anfing. Turner war bei Beſinnung, gab jedoch keinen Laut von ſich. Kar⸗ bolgeruch verbreitete ſich im Zimmer. Peter Dorn fühlte, wie ihm dicke Schweißperlen auf die Stirn traten. Aber auch er ſchwieg, um das Samariterwerk der flinken Hände nicht zu ſtören. Nachdem die Schulter neu verbunden worden war, kam die Stirnwunde an die Relhe, die ſich zum Glück als nicht ſo ſchwer erwies. Dann bettete man den Verletzten behutſam auf das weiße Lager. „Er hat Glück,“ ſagte Frau Schlegel eine Viertelſtunde ſpäter, als ſie ſich mit Dorn auf der Veranda niederließ. „Seit zwei Wochen haben wir Dr. Schmitz aus Daresſalam zu Gaſt. Vorgeſtern iſt er mit einigen meiner Leute zu einem kleinen Jagdausflug aufgebrochen. Heute nachmittag lch er wahrſcheinlich zurückkommen. Sie ſehen, es trifft ich gut.“ „Ich bewundere Sic“ ſagte Dorn. Er kam ſich unge⸗ mein plump und tölpelhaft vor, als er das ausſprach, aber doch verlieh er nur dem Gefühl Ausdruck, das ihn aufrich⸗ tig beherrſchte. Frau Schlegel war ſchwer in eine beſtimmle Rubrik von Frauen unterzubringen. Sie war weder ſchön noch häßlich, wirkte weder gutmütig noch kaltherzig. 136 einmal ihr Alter war zu erraten. Wären die Töchter nicht geweſen, hätte man ſie ebenſo gut auf dreißig wie auf fünf⸗ getauſcht. Angeklagte die Se Ortspfarrer gerad ten, in gewiſſenlo habe. Strarmitloernd 91 el 1 en der jungen Leute, die ihm als ihren unbegrenztes Vertrauen entgegenbrach⸗ ter und gemeinſter Weiſe vergiftet E 0 3 2 ronnte lediglich in Betracht gezogen wer⸗ den, daß der Angeklagte Bauer bisher nicht beſtraft iſt und als Menſch mit minderwertiger Anlage nicht die Hemmungen hätte aufbringen können, die einen geſunden Menſchen von der Ausführung derartiger gemeiner Taten abgehalten hätten. Wenn auch feſtſtehe, daß die vorgeſetzten kirchlichen Be⸗ hörden mindeſtens ſeit dem Jahre 1927 von dem Treiben des Angeklagten Kenntnis hatten und ihm trotzdem durch Be⸗ laſſung in ſeinem Amt immer wieder von neuem die Möglich⸗ keit gegeben haben, in gleicher Weiſe weitere ſtrafbare Hand⸗ lungen zu begehen, ſo werde dies doch durch die ganze Art der ſtrafbaren Handlungen unter Ausnutzung ſeines geiſt⸗ 8 Ante mol 51 Intern 2 lichen Amts mehr al gewogen. Der öſterreichiſche Beſuch in Paris Staatsſekretär Schmidt hat ſondierk. Wien, 21. Mai. Die Kommentare der offiziöſen Blätter zur Unterre⸗ dung des öſterreichiſchen Staatsſekretärs Dr. Schmidt mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Delbos betonen, daß dieſe nur dem Zweck einer allgemeinen Ausſprache gedient habe. Die Miſſion des Staatsſekretärs in den Hauptſtädten des Weſtens, ſo ſchreibt die amtliche„Wiener Zeitung“, werde wohl am beſten damit umſchrieben daß er einerſeits Auf⸗ klärung über die Haltung Oeſterreichs zu den einzelnen Problemen der Gegenwart gegeben habe und ſich auch Auf⸗ klärung über die politiſchen Richtlinien der anderen Staa⸗ ten habe verſchaffen wollen. „Paris Soir“ veröffentlicht eine Erklärung, die der öſterreichiſche Staatsſekretär für auswärtige Angelegenhei⸗ ten, Dr. Schmidt, vor ſeiner Abreiſe aus Paris gegeben hat Die politiſche Linie Oeſterreichs, unterſtrich er, ſei durch ſeine Kultur und ſeine geographiſche Lage feſtgeſetzt. Sie ſei heſtimmt durch das Abkommen Deſterreichs mi: Deutſchland vom 11. Juli und durch die mit Italien und Ungarn unterzeichneten römiſchen Protokolle, Die Tür zu anderen Ländern ſei dadurch nicht verſchloſſen. Oeſterreich verſuche zu erreichen, daß ſeine Beziehungen zu den Mächten ſich nicht gegenſeitig widerſprächen und es möchte ſeine freundſchaftliche Geſte gegen gewiſſe Länder nicht als eine feindſelige Handlung gegen andere Länder ausgelegt ſehen. Ueber die Beziehungen zu Deutſchland äußerte Di. Schmidt u. a.: Wenn zürzeit einige Schwierigkeiten aufge⸗ kreken ſeien, ſo deshalb, weil ſeit dem 11. Juli vorher über⸗ haupt nicht vorhanden geweſene Probleme auftauchten, denn Deutſchland und Heſterreich ſeien ja drei Jahre lang voneinander abgeſchloſſen geweſen. Die Tatſache, daß es jetzt einige Meinungsverſchiedenheiten gebe, bedeute alſo nicht, daß die Beziehungen ſchlechter geworden ſeien. Man müſſe gerade auf das Gegenkeil ſchließen, denn ſie ſeien aktiver geworden und man verſuche ſich zu verſtändigen, in⸗ dem man die Streitigkeiten auf allen Gebieken auszumer⸗ zen ſich bemühe. „Generalſtab der Autarkie“ Muſſolinis Anweiſungen. Rom, 21. Mai. Miniſterpräſident Muſſolini hat im korporativen Haupt⸗ ausſchuß, in Anknüpfung an ſeine auf dem Kapitol gemach⸗ ten Ausführungen, die grundſätzlichen Richtlinien erteilt denen zufolge den Korporationen die Aufgabe zukomme in allen ihnen unterſtehenden Produktionsgebieten auf die größtmögliche Wirtſchaftsautarkie hinzuarbeiten. 5 Der korporative Ausſchuß habe die Tätigkeit der Kor⸗ porationen zu überwachen und über die ihnen unkerbrei⸗ teten Vorſchläge zu entſcheiden. Er ſtelle eine Art„Gene. ralſtab in der Schlacht zur Erlangung der wirkſchafllicher Unabhängigkeit der Nation“ dar. London. Der Beſuch des Reichskriegsminiſters General⸗ feldmarſchall von Blomberg bei der britiſchen Luftwaffe im Flughafen von Adover findet in der engliſchen Morgen⸗ preſſe größte Beachtung. Budapeſt. Das italieniſche Königspaar legte am Helden⸗ denkmal einen Kranz nieder. Am Abend wurden bei einem Feſteſſen auf der Königlichen Burg herzliche Trinkſprüche zig ſchätzen können. Kein graues Fädchen trübte def gol⸗ denen Schimmer ihres blonden Haares, nur in den Augen⸗ winkeln liefen ein paar Falten zuſammen. Ein Blick in ihre etwas farbloſen, mattblauen Augen fiel in unergründ⸗ liche Tiefen, ſie ſpielten aber in ein leuchtendes Graublau hinüber, wenn ſie in Erregung geriet. Um die ſchmalen Lip⸗ pen ruhte meiſt ein verhaltenes Lächeln, wie man es oft bei Menſchen findet, die Schweres erlitten haben und es verſtehen, ihre Gefühle für ſich zu behalten. Sie war eine Frau von ſchlichtem, einfachem Weſen und dabei doch von 115 Rätſelhaftigkeit, der ſich niemand zu entziehen ver⸗ mochte. „Erzählen Sie von ſich und Ihren Erfolgen,“ forderte ſie ihn auf, als der rieſenhafte Schwarze ein Erfriſchungs⸗ getränk gebracht hatte.„Sie haben ſich alſo wirklich ſelb⸗ ſtändig gemacht! An Mut und Unternehmungsgeiſt ſcheint es Ihnen alſo wirklich nicht zu mangeln. Wie lange waren Sie diesmal unterwegs?“ „Seit vier Monaten,“ erwiderte er und gab ihr einen knappen Bericht über ſeine Erlebniſſe. Er war zum Plau⸗ dern wenig aufgelegt, wäre ſich aber unhöflich vorgekom⸗ men, wenn er geſchwiegen hätte. Während er haſtig ſprach, irrte ſein Blick ſuchend umher. aber er ſah weder Pauline, die der Mutter eigentlich am ähnlichſten war, noch Grete und Magda, die beiden jüngſten Schlegeltöchter. Ganz be⸗ ſonders war es Grete, nach der er ausſpähte, aber er ſah ſie nirgends und auch im Hauſe blieb es totenſtill. Dann fiel ihm ein, daß er für Jimmy eine Lanze brechen mußte. „Er iſt Engländer,“ ſagte er,„das ſchrieb ich ja ſchon, aber alles, was recht iſt, es gibt wenige ſo brave Burſchen als ihn. Wir kennen uns ſeit vielen Jahren. Sein Vater——“ „Sie brauchen ihn gar nicht ſo herauszuſtreichen,“ un⸗ terbrach ſie ihn,„in meinem Hauſe findet Schutz und Hilfe, wer Schutz und Hilfe nötig hat.“ Ihm war, als huſche ein Schatten über ihr Antlitz, aber vielleicht täuſchte er ſich auch, denn in ſcheinbar heiterer Stimmung fuhr ſie fort: „Von den vier Leoparden ſind Ihnen alſo nur zwei verblieben! Und dann ſchleppen Sie an lebendem Viehzeug noch drei Löwen und zwei ſunge Gorillas mit ſich herum? Was wollen Sie denn nun damit anſtellen?“ „Die Tiere ſind für eine Hamburger Handlung be⸗ ſtimmt, Frau Schlegel. Das Elfenbein geht nach Süd⸗ deutſchland. Ich muß ſo raſch als möglich weiter nach eee 5 n 5 ü——.———— Kurzmeldungen Flugunfall bei Böblingen Berlin, 21. Mai. Am Donnerstag gegen 13 Uhr wurde ein Verkehrsflugzeug der Strecke Stutt art—Friedrichhofen kurz nach dem Abflug in Böblingen Mlolge unfreiwilliger Bodenberührung ſtark beſchädigt. Hierbei kamen der Ma⸗ ſchiniſtenfunker Jeude und der Fluggaſt Niligiſter ums Le⸗ ben. Der Flugzeugführer wurde ſchwer, drei Fluggäſte wur: den leichter verletzt. Todesſturz eines deukſchen Sporffliegers. 5 Wien, 21. Mai. Der bekannte deutſche Sportflieger Graf Arco⸗Zinneberg iſt am Donnerstag kurz nach ſeinem Start auf dem Flugfeld bei Aſpern beim Fliegen einer ſteilen Kurve in der Nähe der Ortſchaft Eßlingen ab⸗ ſtürzt. Er wurde tot aus den Trümmern ſeines Flugzeuges geborgen. Graf Arco⸗Zinneberg hatte am Pfingſtflug über Oeſterreich teilgenommen und wollte am Donnerstag nach München fliegen. 5 Gauleiter Forſter auf einer Deutſchlandreiſe Danzig, 21. Mai. Gauleiter Forſter begab ſich auf eine Reiſe in das Reich, die in die verſchiedenen Teile unſeres Vaterlandes führt. Auf mehreren großen Kundgebungen wird der Gauleiter als der Sprecher der Danziger Bevöl⸗ kerung die Verbundenheit Danzigs mit dem Reich bekun⸗ den. Am 22. Mai ſpricht er in Fra nkfurt a. M., am 24. Mai in Saarbrücken, am 25. Mai in Heidel⸗ berg, am 28. Mai und 29. Mai in Nürnberg und am 1. Juni in Breslau. Sechs Arbeiter wal glühendem Eiſen verbrannk. Wien, 21. Mai. In einer Eiſen und Metallgießerei in Wiener⸗Neuſtadt ereignete ſich ein ſchweres Exploſionsun⸗ glück. Aus unbekannter Urſache flog der Deckel einer Gieß⸗ grube in die Luft, und die glühende Metallmaſſe ergoß ſich nach allen Seiten. Sechs Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Einige von ihnen dürften kaum mit dem Leben davon⸗ konnen. 1 Der albaniſche Rebellenführer verhaftet. In Argirokaſtro hat ſich ein Sondergericht gebildet, das in den nächſten Tagen die Prozeſſe gegen die Rebellen auf⸗ nehmen wird. Inzwiſchen ſchreiten die Säuberungsarbeiten immer mehr fort, ſo daß man von einer endgültigen Been⸗ digung der unrühmlichen Rebellion, die nach bolſchewiſtiſchen Parolen geſtartet wurde, ſprechen kann. Einen wichtigen Fang machten die Gendarmen bei Bolena, wo ſie einen der maß⸗ gebenden Rebellenführer, den früheren Gendarmexriehaupt⸗ mann Ismail Gylbergay, der mit dem früheren Innenmini⸗ ſter Toto den Aufſtand angezettelt hatte, verhaften konnten. Im Wald von Kurveleſchi ſtießen die Gendarmerietruppen auf eine größere Horde der fliehenden Rebellen. Sechs von ihnen wurden bei einem Feuergefecht erſchoſſen. Der Gtreikwahnſinn in ASA 93 000 Arbeiter müſſen feiern, weil 1500 ſtreiken. Newyork, 20. Mai. 1500 Arbeiter einer Elektrizitätsge⸗ ſellſchaft in Detroit ſind in den Streik getreten. Vier Städte im Saginawtal wurden infolgedeſſen von der Stromzu⸗ uhr. abgeſchnitten. In der Stadt Saginaw, in der ſich viele Kraftwagenfabriken befinden, mußten ſämtliche Betriebe ſtillgelegt werden. Die Stadt iſt natürlich auch ohne Licht, 0 Kühlhäuſern ſind große Fleiſchvorräte und andere Lebensmittel dem Verderb ausgeſetzt. 93 000 Arbeiter mußten wegen dem Strommangels die Arbeit niederlegen. Skadt auf den Philippinen in Flammen. Newyork, 21. Mat. Nach Zei N H„Ne. Mat. Nach Zeitungsmeldungen aus Ma⸗ mild(Philippinen) ſteht die 10000 Einwohner große Stadt Paracala auf der Inſel Luzon vollſtändig in Flammen. Tauſende ſind durch den Brand obdachlos geworden. Die Zahl der Verletzten iſt groß, piele B orden 7 5 groß, viele Bewohner ſind Flammen umgekommen. hner ſind in den Unglück in einem franzöſiſchen Steinbruch. Paris, 21 Mai In Donzenat bei Bordeaux wurden pier Arbeiter, die in einem etwa 60 Meter tiefen Steinbruch beſchäftigt waren, beim Verlaſſen ihres Arbeitsplatzes von niederbrechenden Geſteinsmaſſen verſchüttet. Drei konnten mit ſchweren Verletzungen geborgen werden. Der vierte war unter den Geſteinsmaſſen völlig begraben. Die Ret⸗ tungsarbeiten mußten wegen der Gefahr weiterer Ge⸗ ſteinsniederbrüche eingeſtellt werden. Kiloſſa. Das heißt,“ ſchloß er etwas bedrückt,„wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht, daß Turner hier bei Ihnen zurückbleibt.“ „Wir wollen nicht von Ihrem Freund, ſondern von Ihnen ſprechen,“ erwiderte ſie.„Sie wollen alſo zur Bahn⸗ ſtation, dort, wie ich annehme, die Tiere verfrachten und ſie nach Daresſalam bringen?“ „— wo ich den Dampfer noch zu erreichen hoffe,“ er⸗ gänzte er beiſtimmend,„mit dem mein Fang in die Heimat gehen ſoll. Mit Ihrer Erlaubnis käme ich dann ſo raſch als möglich zurück, um Ihnen die Laſt um Jimmy abzu⸗ nehmen.“ „Kranke ſind niemals läſtig, ſondern höchſtens bedau⸗ ernswert.“ „Frau Schlegel, Ihre Güte——“ „Alſo Eiſenbahn, Daressalam, Dampfer,“ unterbrach ſie ihn und ſah ihn ſonderbar an,„nicht ſchlecht, aber was würden Sie tun, wenn etwas dazwiſchen käme?“„Was ſollte dazwiſchen kommen?“ lächelte er.„Von hier bis Ki⸗ loſſa iſt es ein Kinderſpiel! Oder——.“ er forſchte in ihren Zügen, allerdings vergebens, beendete deshalb den Satz nicht, ſondern meinte:„Man wird in Hamburg nicht fonderlich begeiſtert ſein, wenn nur ſo wenig Tiere an⸗ kommen, aber wer kann gegen Pech an?“ Dann raffte et ſeinen ganzen Mut zuſammen und fragte:„Wo ſind eigent⸗ lich die übrigen Damen des Hauſes? Darf ich ſie nicht begrüßen?“ „Die Damen? Ach ſo, Sie meinen meine Töchter. Ja, Pauline iſt im Hauſe, aber ſie wird noch zu tun haben. Magda begleitet den Doktor; ſie werden wohl bald wieder da ſein. Grete iſt allerdings weder hier noch in der Nähe.“ Sie machte eine Pauſe, um Peter Dorns enttäuſchte Miene aufmerkſam zu ſtudieren, fuhr dann aber gleich⸗ mütig fort:„Allzu große und immerwährende Einſamkeit taugt nicht für ein junges Mädchen. Steinſchneiders— Sie kennen doch die Familie in Daresſalam, nicht wahr? —Steinſchneiders hatten ſie ſchon wiederholt eingeladen. Da habe ich ſie denn vor zwei Monaten reiſen laſſen⸗ da⸗ mit ſie einmal etwas anderes ſieht als nur die ewige Pflan⸗ zung mit den immer gleichen Geſichtern darin. Nun möchte ich allerdings, daß ſie ſofort zurückkommt,“ ſchloß ſie in einem Ton unverhohlener Beſorgnis,„denn ſo lange man nicht weiß, wie ſich die Dinge entwickeln, iſt es beſſer, alle ſeine Küken um ſich zu haben.“ 2 —— n l„ n 3„ e e PR Feen renner e e r — Badiſche Chronik J Edingen.(Neugeborenes Kind ertränkt). Sei der Ueberfahrt zum Schwabenheimerhof wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes, die etwa zwei bis drei Wochen im Waſſer gelegen haben dürfte, geländet. Allem Anſchein nach hat das Kind nach der Geburt gelebt und iſt erſtickt worden. (J Bruchſal.(mit dem Motorrad tödlich ver⸗ unglückt). Die 21jährige Heidelberger Studentin Liſe⸗ lotte Hahn aus Eſſen verunglückte im benachbarten Heidels⸗ heim mit dem Motorrad Der Unfall geſchah durch Aufpral⸗ len auf einen Laſtkraftwagen. () Bühl.(200 jährige Linde). Im Stadtteil Kap⸗ pelwindeck ſteht bei der Kirche eine mächtige Linde, deren Alter auf 200 Jahre geſchätzt wird. Sie ſoll im Jahre 1737 durch den damaligen Gemeindevorſteher Seiter gepflanzt worden ſein und kann demnach in dieſem Jahre ihr 200jäh⸗ riges Jubiläum begehen. Man will dasſelbe in den Tagen vom 19. bis 21. Juni mit einem großen Volksfeſt feiern. ( Lahr.(Verdorbenes Fleiſch gegeſſen.) Im benachbarten Frieſenheim ſind ſämtliche Angehörigen der Familie Auguſt Hechinger nach dem Genuß von anſchei⸗ nend verdorbenem Fleiſch erkrankt. Vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, mußten ins Bezirkskrankenhaus eingelie⸗ fert werden. 5 8. Freiburg.(Schwere Strafe für Sittlich⸗ keits verbrecher.) Die Zweite Große Strafkammer Freiburg hatte ſich in zwei Fällen mit ſchweren Sittlich⸗ feitsverbrechen zu befaſſen. Der 33jährige Erich Cattaneo aus Höllſtein, A. Lörrach, wurde wegen Verbrechens nach Paragraph 175 RStöB. und wegen Kuppelei zu drei Jah⸗ ren ſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Fünf Monale der Unterſuchungshaft gehen ab. Großfeuer in Freihurg.— Lagerſchuppen in Flammen. Freiburg. Am Donnerstag früh gegen 6 Uhr brach in einem Lagerſchuppen der Rhodiaſeta in der Tullaſtraße ein Brand aus, der ſich durch die dort lagernden Rohſtoffe zu einem. Großfeuer entwickelte. Dicke ſchwarze Rauchwolken kündeten weithin von dem Brand. Die geſamte Freiburger Feuerwehr wurde ſofort alarmiert und ſämtliche Rettungs⸗ zuge nahmen die Bekämpfung des Feuers auf. Nach etwa dreiſtündiger Tätigkeit konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Das eigentliche Fabrikgebäude war nicht gefährdet. Zum Glück befanden ſich in dem Lagerſchuppen keine exploſive Stoffe. Die Lage ſah zunächſt bedrohlich aus, da ſich in der Nähe des Brandlagers ein Oellager und die Lager der Freiburger Verbrauchergenoſſenſchaft befinden. Schließlich aber konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Pochdem die Lagerhalle ausgebrannt war, ſtürzte das Gebäude in ſich zuſammen, und nur noch die Eiſenträger ragen aus den Trümmern. In den ſpäten Vormittagsſtun⸗ den ſind die Wehrmänner noch immer damit beſchäftigt, die an vielen Stellen immer wieder aufflammenden Brandherde zu beſeitigen. Das Großfeuer hatte eine ziemlich große Men⸗ ſchenmenge angelockt. Der Schaden wird auf 500000 bis 500 000 Mark geſchätzt; er iſt durch Verſicherung gedeckt. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Aus den Nachbargauen Speyer.(mit dem Motorrad verunglückt) Beim Verſuch, einer Radfahrerin auszuweichen, geriet ein Motorradfahrer zu nahe an den Randſtein, ſtürzte und zag ſich Kopfverletzungen zu. Die Machine geriet in Brand, ſo daß auch die Kleider des Motorradfahrers Feuer fingen Paſſanten löſchten die Flammen. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht Zweibrücken.(Zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt.) Vor dem Schwurgericht Zweibrücken hatte ſich die 1902 geborene Hedwig Fiſcher aus Pirmaſens, ſeit anderthalb Jahren in Anterſuchungshaft, wegen gewerbsmäßi⸗ ger Abtreibung zu verantworten. Die Fälle reichen bis ins Jahr 1931 zurück. Zum Teil hat ſie ihr unſauberes Ge⸗ ſchäft unentgeltlich ausgeübt. Es konnte ihr aber auch einwand⸗ frei nachgewieſen werden, daß ſie Geſchenke, Geld und ſogar einen koſtenloſen Ferienaufenkhalt für ſich und ihre Tochter angenommen hat. Insgeſamt wurden ihr neun Fälle nach⸗ gewieſen. An ſich ſelbſt hat die Angeklagte bereits ſeit 1922 Eingriffe vorgenommen. Die Straftaten will ſie nur aus Mikleid begangen haben. Das Gericht verurteilte ſie zu einer Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren und zehn Jahren Ehrverluſt. Die Unterfuchungshaft wurde auf die Strafe angerechnet. Der Staatsanwalt hatte acht Jahre Zuchthaus beantragt. Worms.(Radfahrer vom Laſtzug getötet), Auf der Mainzerſtraße wurde abends gegen 21 Uhr ein Radfahrer von einem Laſtzug(Bulldogg mit kleinem An⸗ hänger) angefahren und getötet An der Unfallſtelle wur⸗ den zahlreiche Glasſplitter einer beſchädigten Windſchutz⸗ ſcheibe gefunden. Der Fahrer des Bulldoggs iſt etwa 30 Jahre alt, 1,70 m groß und von ſchmaler Figur. Unter dem einen Auge hat er eine Verletzung. Der Beifahrer wird wie folgt beſchrieben: Etwa 28 Jahre alt, 1,70 m groß, volles Geſicht, bartlos; er trug einen ausgewaſchenen Schloſſer⸗ anzug. Alzey.(Vop einer Kuh tödlich verletzt). Der Landwirt Georg Kolter in Dautenheim wurde bei Feld⸗ arbeiten von einer Kuh ſo unglücklich getreten, daß er einen ſchweren Unterſchenkelbruch erlitt. Im Krankenhaus ſtellte ſich eine Infektion ein, der er erlegen iſt. Gießen.(Vom eigenen Fuhrwerk überfah⸗ ren), In dem Dorf Münchenberg ſtürzte der 27 Jahre alte Landwirt Adolf Walter als die Pferde ſeines Geſpanns auf dem Heimweg vom Felde ſcheuten und durchgingen, ſo unglücklich von dem Wagen, daß er unter die Räder ge⸗ riek und überfahren wurde Der ſunge Mann mußte mit ſchweren inneren Verletzungen nach Gießen in die Klinik eingeliefert werden. * Frankfurt a. M.(Vom Dachdecker zum Tenor) Unter den zahlreichen Jüngern der Kunſt, die kürzlich die Opernprüfung beſtanden, befindet ſich auch der Frankfurter Kurt Gradel. Einer von vielen, gewiß, aber der Lebensweg des jetzt 26jährigen Frankfurters vom Dachdecker zum lyri⸗ ſchen Tenor iſt intereſſant genug, um kurz feſtgehalten zu wer⸗ den. Schon als Zehnjähriger ſpielte Gradel im Schauſpiel⸗ haus mit; als er aus der Schule kam und ſich dem Theater widmen wollte, war der Vater für dieſen Plan nicht zu haben. Der Junge wurde Dachdecker. Nicht ſelten geſchah es dann, daß der junge Gradel während der Arbeit in ſchwindelnder Höhe ſeine Arien ſchmetterte und ſich im Nu eine ſtaunend harrende Zuhörerſchaft auf der Straße anſammelte. Bei einer ſolchen Gelegenheit hörte der Direktor einer Schallplattenge⸗ ſellſchaft den jungen Sänger und ſprach ihm ſein Lob aus. Gradel bewarb ſich ſchließlich um eine Freiſtelle im Frank⸗ furter Konſervatorium, erhielt ſie und machte ſchnell ſolche Fortſchritte, daß er in dieſem Frühjahr die Opernprüfung beſtehen konnte. Trotz des Studiums hatte aber Gradel bis zu dieſem Tage ſeinen Beruf keineswegs aufgegeben und als Dachdecker weitergearbeitel. Für die kommende Spielzeit erhielt er nun einen Vertrag als lyriſcher Tenor an das Stadttheater Döbeln in Sachſen. Fulda.(Noch ein Opfer des Blitzſchlages) Nachdem bereits in der letzten Woche ſich einige ſchwere Gewitter über der Hohen Rhön entladen hatten, die be⸗ kanntlich auch ſchwere Beſchädigungen an dem Fliegerdenk— mal auf der Waſſerkuppe anrichteten, bildeten ſich erneuß ſtarke Gewitter, in deren Verlauf eine 37jährige Einwoh- nerin eines Rhöndorfes auf dem Heimweg vom Blitz er⸗ ſchlagen wurde. * Limburg.(Von der Schiffſchaukel getrof⸗ fen.) Der Angeſtellte eines Schiffſchaukelbeſitzers, der in Willmenrod ſein Unternehmen aufgeſtellt hatte, wurde von einem in Betrieb befindlichen Schiffchen am Kopf getroffen und erheblich verletzt, ſo daß er ins Limburger Krankenhaus eingeliefert werden mußte.— Der Vorfall möge eine War⸗ nung zur Vorſicht ſein! Schwäbiſche Heimattage. Im Mittelpunkt eines aus der Pfalz, aus Heſſen, Baden und Württemberg beſuchten Trachtentreffens in Sindelfingen ſtand der große Feſtzug, eine bunte Trachtenſchau, die von dem Erſtarken der Trachtenbewegung in der Südweſtecke des Reiches zeugte. Ein Heimatfeſt vereinte Einwohnerſchaft und Gäſte im Rieſenzelt, wo zugleich das zehnjährige Wirken des Gebirgs⸗ und Volkstrachten⸗Erhaltungsvereins Sindelfingen gefeiert wurde.— In Oehringen waren aus aller Welt, ſelbſt aus Amerika, die Söhne und Töchter der Gemeinde zur Hei⸗ matwoche zuſammengekommen. Bei der Eröffnungsfeier in der großen heimatkundlichen Ausſtellung wurde die Gründung des Vereins„Feſthalle Oehringen“ bekanntgegeben, der die Erbauung einer neuen Feſthalle fördern ſoll.— Im Hofe des altertümlichen Braunsbacher Schloſſes im Kochertal wurde das Heimatſpiel„Der Bauer ſteht auf“ aufgeführt; es be⸗ handelt den Bauernaufſtand in der Mühle zu Braunsbach im Jahre 1525. (Schwerer — Horb. Verkehrsunfall.) Zwi⸗ ſchen Dettingen und Ihringen iſt der Geſchäftsführer einer Reutlinger Firma, Hermann Haas, tödlich verunglückt. Sein von einem Mechaniker der Firma geſteuerter Wagen geriet auf der naſſen Straße ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Dabei erlitt Haas ſchwere Schädelverletzungen, an denen er kurz nach ſeiner Einlieferung in ein Krankenhaus ge⸗ ſtorben iſt. Der Verunglückte war Geſchäftsführer und Or⸗ ganiſationsleiter der Reutlinger Ortsgruppe Joſ.⸗Weiß der NSDAP. — Kappel.(Von einem Ochſen niederge⸗ ſprungen.) Als Landwirt Zoll aus Kappel ſeinen Ochſen zur Tränke führen wollte, ſcheute das Tier und ſprang Zoll nieder. Der Mann wurde übel zugerichtet und mußte mit einem Oberſchenkelbruch und inneren Verletzungen in ein Ulmer Krankenhaus übergeführt werde. — Holzgerlingen.(Tödlich geſtürzt.) Der Dreher⸗ meiſter Wilhelm Wacker iſt durch einen Sturz tödlich verun⸗ glückt. Der Verſtorbene war in Sängerkreiſen eine ſehr ge⸗ ſchätzte und bekannte Perſönlichkeit. Er gehörte dem Kreis⸗ führerrat des Otto Elben⸗Kreiſes an und war auch Ehrenmit⸗ glied des Liederkranz Sindelfingen. A Aus dem fahrenden Zug gefallen. Wie die Reichs⸗ bahndirektion Nürnberg mitteilt, ſtürzte zwiſchen Grön⸗ hart und Weißenburg ein neunjähriges Mädchen aus dem fahrenden Eilzug und wurde tödlich verletzt. Das Kind hatte ſich im Vorraum des Wagens aufgehalten; es muß, da die Tür verſchloſſen und in Ordnung befunden worden war, mit dem Türdrücker geſpielt und dieſen geöffnet haben. A Todesopfer einer Meſſerſtecherei. Zwiſchen mehreren Burſchen kam es nachts in einem Tanzſaal in der Ortſchaft Rinchnach zu einem Wortwechſel, in deſſen Verlauf der 29 Jahre alte Michgel Käſer aus Kleſſing von dem 27 Jahre alten Franz Ehrenbeck einen Meſſerſtich in die Herzgegend erhielt. Der Geſtochene ſtarb ſchon nach wenigen Minuten. Der Täter wurde noch in der gleichen Nacht verhaftet und in das Landgericht Deggendorf eingeliefert. Die folgen⸗ ſchwere Auseinanderſetzung war wegen eines Mädchens entſtanden. ab Kellereinſturz. In Bonn ſtürzte bei Abbruchsarbei⸗ ten in einem Hauſe in der Meckenheimerſtraße das Keller⸗ gewölbe ein und begrub zwei Arbeiter unter ſich, die er⸗ hebliche Verletzungen erlitten und erſt nach längeren Be⸗ freiungsverſuchen durch die Feuerlöſchpolizei ins Kranken⸗ haus gebracht werden. Dort iſt einer der Verletzten inzwi⸗ ſchen geſtorben. A Anglücklicher Schütze. In Mauk bei Wernsbach ver⸗ gnügten ſich mehrere junge Burſchen im Walde mit dem Schießen von Krähen. Der älteſte der Burſchen wollte eben⸗ falls ſeine Schießkunſt zeigen und zog einen Revolver aus der Taſche. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und traf einen der Burſchen in den Unterleib Mit ſchweren Verletzungen wurde der Verunglückte in das nächſte Krankenhaus ein⸗ geliefert. Lalcale Nuudocliau. Das Blumenwunder Dieſe Wochen ſchenken uns eine große Fülle der pracht⸗ vollſten Blumen und Blüten. Mit einem Male geht mit den linden Lüften das alljährlich wiederkehrende Blumen⸗ wunder auf. Es iſt in Wahrheit ein Wunder. An die Erde gebunden, ringen die Blumen dem Lichte nach. Der Schlaf der Pflanze macht ſich an all ihren Gliedern geltend. So legen ſich bei den Mimoſen, Akazien und ähnlichen Sträu⸗ chern und Bäumen der Schmetterlingsblütler wie auch Wicken und Ginſter die Blättchen aneinander, während die dreizähligen Blätter der Kleearten ſich zueinander aufbie⸗ gen, mit ihren Rändern berühren und in dieſer Ruhelage die Nacht über verharren. Wandern wir nächſtens über die Wieſen, dann läßt ſich beobachten, wie die ſchlichten Kreuz⸗ blütler ihre Blumenkronen zur Knoſpenentfaltung zuſam⸗ mengelegt haben. Das Gänſeblümchen hat ſeine weißen Zungen über die gelbe Blütenſcheibe gebogen; alſo hat auch die großblütige Wucherblume, der Löwenzahn, und das zahlloſe Völkchen der Korbblütler getan. Ausnahmen machen nur Vergißmeinnicht, Schwarzwurz, Glockenblu⸗ men ſowie die roten und weißen Taubneſſeln, die Tag und Nacht offen bleiben, d. h. diejenigen, deren Blumenkronen aus einem einzigen Stück beſtehen. Sonſt iſt„über allen Wipfeln Ruh“. Und ſelbſt auf dem Waſſer taucht die gelbe und weiße Seeroſe unter, und zwar mit geſchloſſener Krone, um ſich am Tage wieder über den Waſſerſpiegel zu er⸗ heben und neu zu erſchließen. Sobald aber die Sonne am Horizont emporſteigt und ihre Strahlen die Schlafenden berühren, dann erwachen all dieſe Blumen in derſelben Ordnung, wie ſie ſich zur Ruhe gelegt haben, um ſich je⸗ doch beim Vorüberzug regendrohender Wolken zeitweilig erneut zu ſchkießen. Recht ſonderbar iſt das Verhalten der himmelblauen Blüten des Flachſes und einiger Leinkräuter mit blauen, violetten und roten Blumen, deren Kelche ſich den ganzen Vormittag über öffnen, während mittags alle Herrlichkeit vorüber iſt. Gewiſſe Eisgewächſe öffnen ſich nur in der ſon⸗ nigſten Mittagszeit, während andere Blumen, wie die prächtige Tigerlinie, ſich vor ſtarker Sonnenbeſtrahlung ſchon vormittags ſchließen. Eine weitere Sorte von Blu⸗ men, die man auch Nachtblütler nennt, macht den Tag zur Nacht, wie das Eiskraut, das erſt abends erblüht, um beim Sonnenaufgang wieder die Knoſpen zu ſchließen. In außerordentlichem Maße gilt dies von der„Königin der Nacht“, deren majeſtätiſche weiße Blumenkrone ſich in den Abendſtunden öffnet und von Mitternacht an wieder zu verwelken beainnt. Verkehrsunfall. Geſtern abend ſtießen auf der Secken⸗ heimer Hauptſtraße ein Perſonen⸗Kraftwagen und ein Rad⸗ fahrer ſich Hautabſchürfungen im a des linken Auges zu. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt. * Radfahrer kam zu Fall und zog Geſicht und eine Verletzung zuſammen. Der Weitere Verkehrsunfälle. Ecke Kaiſerring und Schwetzinger⸗ ſtraße ſtießen ein Kleinkraftrad und eine Radfahrerin zuſam⸗ men. Die Radfahrerin kam zu Fall und zog ſich Verletzun⸗ gen am Ellenbogen zu.— Außerdem ereigneten ſich ſechs weitere Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt wurden. Zwei Perſonenkraftwagen und zwei Fahrräder wurden zum Teil erheblich beſchädigt.— Wegen verſchiedener Uebertre⸗ tungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 28 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und acht Kraftfahrzeughalter wur⸗ den zur Abnahmeſtelle einbeſtellt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. . Die Sonderſchau„Tibet“ des Städtiſchen Muſeums für Völkerkunde und Urgeſchichte(Zeughausmuſeum) Mannheim in den Rhein⸗Neckarhallen wird noch bis Sonntag, den 6. Juni, geöffnet ſein. Die Ausſtellung hat nunmehr eine Beſucherziffer von 40 000 überſchritten. * — Reiſegepäckgebühren im Kraftpoſtverkehr. Die große Zahl der Tarifſtufen bei den Reiſegepäckgebühren im Kraft⸗ poſt⸗ und Landkraftpoſtverkehr hat ſtellenweiſe die Abfertigung der Reiſenden erſchwert. Die Deutſche Reichspoſt hat ſich des⸗ halb entſchloſſen, künftig— von wenigen Ausnahmefällen abgeſehen— nur noch drei Tarifſtufen zu führen, nämlich bis 20 kg 25 Rpfg, über 20 bis 50 kg 50 Npfg., über 50 bis 100 kg 100 Rpfg. Beträgt das Perſonenfahrgeld weniger als 25 Rpfg., ſo wird auch für das Reiſegepäck nicht mehr erhoben. Die Neuregelung bedeutet für viele Fahrgäſte eine Ermäßigung gegenüber den bis jetzt gültigen Reiſegebühren. Sie tritt zum 1. Juli in Kraft. — e ſind unpfändbar. Für be⸗ ſtimmte Gruppen von Arbeitern gibt es ſogenannte Schwer⸗ arbeiterzulagen, die gewährt werden, damit der Arbeiter die durch die Schwere ſeiner Arbeit erforderlich werdenden grö⸗ ßeren Lebenshaltungskoſten beſtreiten kann. Das Landgericht Altona hat entſchieden(Jur. Wochenſchr. 37-1166), daß dieſe Schwerarbeiterzulagen nicht der Pfändung unterliegen und bei der Berechnung des pfändbaren Einkommens nicht mitzurechnen ſind. Sie ſeien zweckgebunden, da ſie ausſchließ⸗ lich der Beſtreitung des höheren Bedarfs dienten. — Standesbeamter und Eheſtandsdarlehen. Iſt das Aufgebot erfolgt, ſo hat der Standesbeamte auf Antrag zwecks Erllangung eines Eheſtandsdarlehens unentgeltlich einen Antragsvordruck, wie ihn der Präſident des Landesfinanz⸗ amtes überſandt hat, den Verlobten auszuhändigen, die ihn auszufüllen, zu unterzeichnen und an die. zuſtändige Gemeinde⸗ behörde einzureichen haben. Ebenſo ſind die Anlagen des Vordrucks koſtenlos abzugeben: Arbeitgeberbeſcheinigung, Merkblatt. ärztlicher Prüfungsbogen. 5 TF——TbT!T'Tbb— TFT—— E333 T—— 33 ĩðͤV ——— KH 8 „ccc „FL, Jord. D doo 8— Jöst 970 Fr abt o C d 5 So T'! o AR R K 77 Sd 1 EN — 5 —.— 5 N ——.„2... ³·1md bee, N pc, H, Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung in Mannheim. In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen und in zuſätzlich zu errich⸗ tenden Bauten in Mannheim wird in der Zeit vom 4. bis 19. September vom Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspropa⸗ ganda die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung durch⸗ geführt. Dieſe Ausſtellung umfaßt die nach 17 Produktions- gruppen aufgeteilten Induſtrien der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammerbezirke Mannheim und Ludwi gsha⸗ fen. Fernerhin zeigt die Ausſtellung nach neuen Geſichts⸗ punkten eine Schau der geſamten badiſchen Wirtſchaft. Ein⸗ geleitet wird die Ausſtellung durch eine umfangreiche, ſorg⸗ fältig vorbereitete Leh rſicha u. Die Sonderſchau über den Vierjahresplan, an dem im Erfaſſungsgebiet der Ausſtel⸗ lung zahlreiche bedeutende Induſtrien beteiligt ſind, wird einen Umfang und Inhalt aufweiſen, der für das ganze Reichsgebiet von Intereſſe ſein wird. Der badiſche Mini⸗ ſterpräſident Köhler hat in ſeiner Eigenſchaft als Südweſtkommiſſar für den Vierjahresplan die Schirmherr ſchaft über die Oberrheiniſche Induſtrie-Ausſtellung über⸗ nommen. Hinter der Ausſtellung ſtehen die Gaudienſtſtel⸗ len der NSDAP. für Baden und Saag rpfalz, die Induſtrie- und Handeskammer die Sladtverwaltungen und Reichsführerlager der HJ Goethes Programm einer nakionalen Erziehung. Meimar, 21. Mai. Unter freudiger Anteilnahme der gesamten Beoolkerung ſind 1300 Bann⸗ und Jungbaanführer cus dem ganzen Reich zum zweiten Reichsführerlager der HJ in Weimar eingetroffen. Auf der herrlich gelegenen Glockenweeſe im Goethe⸗Park ſind 45 Hauptzelte und etwo 150 Sſhlafzelte errichtet worden, unter ihnen die Zelte des Reichsjugend⸗ führers und ſeiner engſten Mitarbeiter. Ein 12 Meter hoher Ehrenturm kündet die Narzen der 21 f! gendlichen Kämpfer Adolf Hitlers, die für De alſchlands Erneuerung ihr Leben hingaben. Im Deutſchen Nationaltheater fand am Vormittag die erſte große Kundgebung ſtatt. Nach dem gemeinſa⸗ men Geſang eines Liedes nahm der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort zu einer etwa zwei⸗ ſtündigen Rede, in der er ernſte und mahnende Worte an die Führer der HJ richtete. Einleitend wandte er ſich gegen die Ueberhandnahme der Papierarbeit, die die eigentlichen Führungsauf⸗ gaben nicht überwuchern dürfe. Die große Aufgabe ſei die „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Sonntag, den 30. Mai: Sonderzug nach Wildbad. Preis RM. 2.90, ab Mannheim 6.15 Uhr. Nachmittags geſelliges Beiſammenſein und Tanz. 5 Sonntag, den 6. Juni: Sonderzug nach Frankfurt und Darmſtadt. Preis nach Frankfurt und zurück RM. 2 nach Darmſtadt und zurück RM. 1.60. J Abfahrt wird noch bekanntgegeben. Von Darmſtadt aus Wanderungen. In Frankfurt kann zum ermäßigten Preis der Zoo und der Palmengarten beſucht werden Samstag, den 12. Juni: Fahrt mit Dampfer„Beethoven nach Speyer. Abfahrt 19.30 Uhr, Einſteigſtelle der Köln—Düſſeldorfer Schiffahrtsgeſel' ſchaft. Preis RR. 1.—. Tanz an Bord. Karten ſind zu haben beim Ortswart K. Gehr, Mon⸗ tags und Donnerstags Freiburgerſtr. 2, 8—9 Uhr abende und beim Friſeurgeſchäft Volk, Hauptſtr. 129. ö 214 Wandergruppen kommen nach Baden. In dieſem Jahr werden es wiederum viele Tauſende ole Organtſationen der Wirtſchaft. Die Ausſtellung wird im Zeichen des Aufſtiegs der deutſchen Wirtſchaft ſtehen, ſie 5 15 1 des Vierjahresplanes beweisfüh⸗ tend vermitteln und Künderin deutſcher S affenskraft und deutſchen Willens ſein. N 8 totale Ausrichtung der jungen Generation auf die großen ſein, die in ihrem Urlaub eine Wanderung durch deutſches erzieheriſchen Ziele Der Kampf gegen die Papiexkarbeit Land unternehmen. Auch hier iſt„Kraft durch Freude“ hedeute aber nicht etwa Mißachtung der Literatur und vorbildlich, indem alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen Dichtung. Ein gutes Buch und eme gute Vichtung zu le. werden, die Koſten einer ſolchen Wanderung zu verbilligen. —— d ehe für 1 zu den er Erſt dadurch wird es möglich, jedem, der wandern will, 5 2 digkeiten des Lebens Sie ſollten bewußte Träger der na⸗ zu einer Wanderung zu verhelfen. 5 Reichsſportwettkampf der Hitler⸗Jugend. tionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſein. Sie ſollten erzie⸗ 214 Wandergruppen mit über 2000 Teilnehmern wer⸗ hen zum Gefühl der Ehrfurcht, das Goethe als die Grund⸗ lage der menſchlichen Erziehung bezeichnete. Der Reichs⸗ jugendführer legte dar, daß das liberale Bürgertum zu unrecht Goethe für ſich als Kronzeugen beanſpruchte. Die 8 führt in dieſem Jahre den Reichsſportwett⸗ kampf der Hitler⸗Jugend in Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen durch. Die Wett⸗ kämpfe der Mädel finden am 29. und 30. Mai, dem 8 1 5 1 0* ar An agan! 75 f 1— 5 8 e 1 1 8 Hitler Jugend, 198 g ſcchen nationalen Erziehung für alle Zeiten gül⸗ Der Reichsſportwettkampf der Hitler⸗Jugend wird von tig niedergelegt mit den Worten:„Männe ſollt von n Bannen 11 7 Jungbannen, den BdM⸗Untergauen und 3995105 15 Men dee 1 5 ſie h Hewöhnen müf en Jungmädel⸗Untergauen durchgeführt. 7 1 1875 5 erfüllen: 60 m⸗Lauf, Weitſprung und Ballweitwerfen: die 1 5 1 j 5 f Hitler⸗Jugend: 100 m⸗Lauf, Weitſprung nud Keulenweit⸗ 0b ge, ee e e 4 die. m⸗Lauf, Weitſprung und Ball⸗ 11 5 am Stage die Mädchen zu Müttern; ſo 9158 es weitwerfen; der BdM: 75 m⸗Lauf, Weitſvrung 1 Ball⸗. e j b ia P en, t e 8, Wenpprung 1 e überall wohl ſtehen.“ Kein pädagogiſches Bekennknis könnke fen. 7 jeden Wettkampfort iſt eine Wettkampf⸗ ſchlagender die Ziele der nationalſozialiſtiſchen Bewegung den 1937 aus dem Reich zu uns kommen. Einen kleinen Begriff von den Vorbereitungsarbeiten, die hierfür not⸗ wendig ſind, kann man ſich machen, wenn man hört, daß allein für 20 000 Uebernachtungen Quartiere beſorgt wer⸗ den müſſen. Man kann ſchon ſagen, daß der Gau Baden hierfür in jeder Beziehung ganze Arbeit geleiſtet hat. Jeder Tag für die Wanderung iſt in allen Einzelheiten ausgearbeitet, ſo daß es ſelbſt den fremden Wanderführern ſehr leicht fallen wird, die Gruppe zu führen. Außerdem erhält der Führer eine Reliefkarte, auf der die Wander⸗ ſtrecke eingezeichnet iſt. Durchſchnittlich wird in einem Tag fünf bis ſechs Stunden gewandert. In den meiſten Fällen liegt bei einer achttägigen Wanderfahrt ein Ruhetag da⸗ zwiſchen, an dem auch ein kleiner Abſtecher in die nähere Umgebung gemacht werden kann. Schöne Bahnſtrecken, wie 1 1 16575 ir Wertungsausſchuß. Für wiedergeben die Schwarzwaldbahn werden mit dem Zug gefahren. ie Dauer des Reichsſportwettkampfes iſt ein Geſundheits⸗ Reichs 5 8 ſei j 1 Die Standlager werden beſonders in neuerer Zeit 5. 895 5 a 5 1 7 Der Reichsjugendführer forderte von ſeinen Mitarbei⸗ 5 0 85 5 dienſt eingerichtet, für den der Leiter der Geſundheitsſtelle e ee ö. tern letzte Disziplin und letzte Unterordnung, nicht Kadaver⸗ ſehr beliebt,. e e Von gehorſam, ſondern ſelbſtloſes Dienen an dem Glauben, der Baden gehen 28 Wandergruppen in die bebſchiedenſteß alle deutſchen Volksgenoſſen verbindet. Mit dem ſtrengen Gaue Deutſchlands. Auch dieſe Wanderfahrten ſind ſorg⸗ und unerbittlichen Dienſt ſei echte und tiefe Lebensfreude fältig ausgearbeitet und führen in die ſchönſten Gegenden. wohl vereinbar. Die badiſchen Kde⸗Wanderführer wurden erſt kürzlich für Abſchließend ſprach der Reichsjugendführer von der ihr Aufgabengebiet beſonders geſchult. Selbſtverſtändlich ewigen Sendung der deutſchen Jugend: Sie ſoll verhin⸗ wird auch auf das Tageswandern in den Kreiſen beſonders dern, daß je wieder Standesdünkel und Klaſſenhaß heran⸗ Wert gelegt. Außerdem finden am 20. Juni, 15. Auguſt wachſen, ſie ſoll Jahrhunderte um Jahrhunderte eine ſozia⸗ und am 12. September Sternwanderungen des Gaues liſtiſche Gemeinſchaft erziehen, aus der große Geiſter auf⸗ Baden ſtatt, die den Charakter einer Kundgebung für den ſteigen, würdig des Vermächtniſſes, das in Weimar ge⸗ den Wandergedanken„Kraft durch Freude“ tragen werden. ſtaltet wurde. Die Teilnahme hierzu ſteht allen Volksgenoſſen offen. verantwortlich iſt. Ihm ſtehen für den Dienſt an der Unfallſtelle Feldſchere ſowie Mädel im Unfalldienſt zur Seite. Der Reichsſportwettkampf der Hitler⸗Jugend wird durch Flaggenhiſſen, Flaggeneinholung und Siegerehrung um⸗ rahmt. Die Vorbereitungen für dieſen Wettkampf der Hitler⸗Jugend werden in allen Standorten bereits getroffen. So wurden die Sportwartinnen des Obergaues Baden in Karlsruhe für den kommenden„Tag des BdM“ geſchult und erhielten die näheren Anweiſungen für die Durch⸗ führung des Wettkampfes. Anzeige Nr. 5 „Fritz- Schuh Orthopädisch' Schuhe für empfindliche Füße, über erprobte Leisten hergestellt, für schlanke Füße, für Füße mit starkem Ballen, für volle, starke Füße bis Weite 9 und Größe 49, in jedem Fall die richtigen. Unsere große Auswahl läßt Sie bestimmt das finden, was für Sie erforderlich. „Fritz-Schuh Orthopädisch“ in den Preislagen: 16.50, 18.50 Für den Abendtiſch: Statt Karten Bierſchnittchen 2 19368 präm. Sahneheringe — 70 e mit gold. Doſe 45 Pfg. Für die vielen Beweise herzlicher Anteil Sea g, be ver N in Toben 5g. i 10 j i 5. egen Pickel. Mitesser Venus Stärke A. Hausfrauenar nahme bei dem Fleimgange unserer lieben Zeschſeunfgte Wircong durch Venus Doſe 40 Pfg. Entschlafenen, sowie für die tröstenden Besuche Zeslchts wasser 0.80, J.38, 2.20. Heringe 5 Germana-Brog. Höllstin. 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