Nr. 117 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 24. Mai 1937 — Konmpf der Säuglingsſterblichkeitt Der Grundirrtum der Wohlfahrtsarbeit des Libera⸗ lismus war ihre Ausrichtung auf das Individuum. Ihre ganze Sorge galt dem Einzelweſen, an Wohl und Wehe des Volkes dachte ſie nicht und konnte ſie nicht denken; denn„Volk“ war für den Liberalismus letztlich nur ein zufälliges Nebeneinander von Einzelperſonen mit gleicher Sprache und gleichem Brauchtum. Im Gegenſatze zu die⸗ ſen liberaliſtiſchen Gedankengängen ſteht die nationalſo⸗ zialiſtiſche Wohlfahrtspflege auf dem Standpunkt, daß das Los eines jeden Volksgenoſſen auf Gedeih und Ver⸗ derb mit dem ſeines Volkes verbunden iſt, ſo wie das Glied am Körper und der Zweig am Baum nur geſund und ſtark ſein können, wenn der Geſamtorganismus lebensfriſch daſteht. Ein zweiter Fehler unterlief der Wohlfahrtspflege der Vergangenheit in ihrer Methodik. Sie ſtand mit ihrer Arbeit nicht am Anfang des Lebens und ſah ihre Auf⸗ gabe nicht in der vorbeugenden Verhütung von Schäden. Vielmehr ſetzte ſie erſt dann ein, wenn der Menſch zum Bettler und zum Krüppel geworden war. Sie deckte, wie man zu ſagen pflegt, den Brunnen erſt zu, wenn das Kind ſchon hineingefallen war. Der Nationalſozialismus hinwiederum bekennt ſich zu dem Grundſatz:„Vorſorge iſt beſſer als Fürſorge“. Da alſo wahre Wohlfahrtsarbeit an der Wiege des Lebens einzuſetzen hat, und als Ziel das Wohl des Volks⸗ ganzen zu erſtreben iſt, nahm die nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt als eine ihrer Hauptaufgaben den Kampf gegen die Säuglingsſterblichkeit auf. Die alte Wohlfahrt hatte hier auf der ganzen Linie verſagt. Wäh⸗ rend Holland, Schweden, Norwegen und die Schweiz ſchon vor zehn Jahren eine Säuglingsſterblichkeit von nur 4,7 vom Hundert als Maximum aufzuweiſen hatten, betrug noch im Jahre 1934 in Deutſchland ihr Jahresdurchſchnitt für Städte von 30 000 bis 50 000 Einwohner 6,19 v. H. und der für Städte von 50 000 bis 100 000 Einwohnern 6,23 v. H. In Oberſchleſien und der Bayeriſchen Oſtmark aber lagen die Zahlen erſchreckend höher. So meldet Am⸗ berg 9,9, Landshut 10,4, Regensburg 11,7 und Deggendorf 13,8 v. H. im Jahre 1934. Ohne den Urſachen dieſer kataſtrophalen Säuglings⸗ ſterblichkeit im einzelnen nachzugehen, muß feſtgeſtellt wer⸗ den, daß weder die freie noch die kirchliche Wohlfahrts⸗ pflege vor der Machtübernahme in Deutſchland auf dem rechten Wege waren, und daß ſie infolge ihrer falſchen Zielſetzung und abwegigen Methoden unſerem Volkstum ungeheuren Schaden zugefügt haben. Hätten wir vom Jahre 1919 an die Säuglingsſterblichkeit auf einen Jah⸗ resdurchſchnitt von 4 v. H. herabgedrückt, dann wäre bis zum Jahre 1935 das Leben von 310 000 Kindern erhal⸗ ten worden, deren Tod einen unermeßlichen Verluſt für unſere Volkskraft bedeutet. Die Eindämmung des Uebels der Säuglingsſterblichkeit iſt ſomit eine der brennendſten Aufgaben, die die nationalſozialiſtiſche Wohlfahrt zu löſen hat. Aber nicht genug damit, das Leben dieſer Kinder zu erhalten, ebenſo wichtig iſt es, die Erkrankung und Schä⸗ digung der Kinder durch Mangel- und Ueberflußſtörungen zu verhindern und damit die Folgen ſolcher Störungen für ein ganzes Leben zu unterbinden. Nur planmäßige Arbeit an der Wiege des Lebens und weiſe Vorſorge ver⸗ hüten ſeeliſche und körperliche Verkrüppelung. Aus dem Geſagten ergibt ſich, daß hier die Arbeit der NSV. zunächſt eine Erziehungsaufgabe iſt. Sie hat im Menſchen alle phyſiſchen und pſychiſchen Kräfte frei zu machen, damit er ſich ſelbſt im Lebenskampfe be⸗ haupten kann. Erſt dort, wo die Kräfte des einzelnen ver⸗ ſagen, ſetzt die Hilfe der Volksgemeinſchaft ein. Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ der NSV. hat in Zuſammenarbeit mit dem Reichsmütterdienſt des Deut⸗ ſchen Frauenwerks durch ſeine Hilfs- und Beratungsſtellen und durch den Einſatz von Wanderlehrerinnen den ſyſte⸗ matiſchen Kampf gegen die Säuglingsſterblichkeit aufge⸗ nommen. Im Laufe des Jahres 1936 wurde die Zahl der Hilfsſtellen um 37,7 v. H., von 16 723 auf 23.034 er⸗ höht, während die Zahl der Beratungsſtellen durch Ueber⸗ führung in die ſtaatlichen Geſundheitsämter vermindert werden konnte. Die Erfolge der Arbeit liegen auf der Hand. Betrug die Säuglingsſterblichkeit bei der Macht⸗ übernahme im Reichsdurchſchnitt noch 7,9 v. H., ſo ſenkte ſie ſich bereits auf 6,5 v. H. a Unſere Hauptaufgabe für die nächſte Zeit wird es ſein, neben dem Kampf gegen die Säuglingsſterblichkeit der Vorſorge für die Geſundheit der Mutter und des Kleinkindes beſondere Beachtung zu ſchenken. Im vor⸗ ſchulpflichtigen Alter ſind Schädigungen des kindlichen Or⸗ ganismus immer noch zu beheben. Wartet man aber mit dem Einſatz der Fürſorge bis zum zehnten Lebensjahre, ſo kann am Fundament des Geſamtorganismus eine we⸗ ſentliche Verbeſſerung kaum mehr vorgenommen werden; alle Bemühungen führen dann lediglich zu einer Verſchö⸗ nerung der Faſſade. Rechtzeitige Erholungspflege der Mutter und des Kleinkindes und weitſchauende Vorſorge können hier wertvollſtes Leben erhalten Die Ferienzüge 1937 Die zu Beginn der Sommerferien eingelegten Ferien⸗ ſonderzüge ſind für alle Ferienreiſenden beſonders vorteilhaft. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 40 Prozent, im Verkehr mit Oſtpreußen ſogar 60 Prozent. Die Ferienſonder⸗ zugskarten ſind ſomit erheblich billiger als die Urlaubskarten. Die gleiche Ermäßigung wie für den Ferienſonderzug wird auch für die Anfahrſtrecke bis zum Einſteigebahnhof des Ferienſonderzuges und zurück auf eine Entfernung bis 100 km gewährt. Die Ferienſonderzüge werden beſchleunigt— mög⸗ lichſt bis zu den Zielorten— durchgeführt. Die Einſteige⸗ zeiten ſind günſtig gewählt. Als beſonders angenehm wird die vorherige Sicherung eines Sitzplatzes in einem Nichtrau⸗ cher⸗ oder Raucherabteil empfunden. Zur weiteren Bequem⸗ lichkeit werden die Abteile im allgemeinen nur mit 6 Perſonen beſetzt und ganze Abteile ſchon für Geſellſchaften von 6 Per⸗ ſonen ab bereitgehalten. Ueberſichtsheftchen, die alle Einzel⸗ heiten enthalten, ſind von Anfang Juni ab bei allen Fahr⸗ kartenausgaben koſtenlos zu erhalten. Aus Baden verkehren folgende Ferienſonderzuge: Mann⸗ f heim und Karlsruhe— München am 24./25. Juli 1937, Baſel DRB. und Konſtanz— Berlin am 24.25. Juli 1937, Bafel DRB. und Konſtanz— Hamburg und Bremen am 24.25. Juli 1937. Fahrplan und Fahrpreiſe ſind aus den Aushängen an den Bahnhöfen erſichtlich. Die erforderliche Beſtellkarte, wie auch eine Ueberſicht der Ferienſonderzüge iſt bei den Fahrkartenausgaben koſtenlos erhältlich. f Großkundgebung der Mieter 29. Deutſcher Mietertag in München. Im Rahmen des 29. Deutſchen Mietertages in Mün⸗ chen, an dem weit über 2500 Mitglieder des Bundes deut⸗ ſcher Mietervereine aus allen deutſchen Gauen teilnahmen, fand eine Großkundgebung ſtatt. Miniſterialdirektor Dr. Volkmar vom Reichsjuſtiz⸗ miniſterium unterſtrich, daß erſt im neuen Reich eine ein⸗ heitliche Vertretung der deutſchen Mieterſchaft ermöglicht worden ſei und heute über der einſeitigen Intereſſenver⸗ tretung die gemeinſame Arbeit zwiſchen Hausbeſitzern und Mietern ſtehe. Auch der jetzt allenthalben eingeführte Ein⸗ heits mietvertrag, der nur eine vertrauensvolle Hausge— meinſchaft gewährleiſte, war nur in einer neuen Zeit möglich. Auch für die Zukunſt hoffe das Reichszuſtizmini⸗ ſterium für die geſetzgeberiſche Arbeit auf die Mitwirkung der beiden Organiſationen. 5 Kontrollierung des Miet⸗ und Pachtzinſes Bundesführer Groß gab ſodann einen Ueberblick über die Arbeit und die Erfolge. Drei große Aufgaben ſeien es vor allem, die den Bund Deutſcher Mietervereine ſtets beſchäftigen: Hilfe und Betreuung für den rat⸗ und hilfe⸗ ſuchenden Volksgenoſſen, Schaffung von Aufklärung und Weckung von Verſtändnis für die neue Zeit und Mit⸗ arbeit an dem Ausbau der Wohnungswirtſchaft mit Bezug auf die Arbeitsgebiete der Geſetzgebung, der Rechtſpre⸗ chung und Rechtspflege ſowie der Verwaltung. Zu den großen Aufgaben der Zukunft gehören vor allem Kontrol⸗ lierung des Miet- und Pachtzinſes für Wohn⸗ und Ar⸗ beitsſtätten, wirtſchaftliche und rechtliche Sicherung des Heimes der deutſchen Familie auch im Mietheim, dazu Sorge für die Neuregelung des geſamten Rechts des Grund und Bodens, Sorge für die Schaffung neuen Wohnraumes, der geſunde Wohnungen zu tragbaren Laſten bietet. Wohnungsbau im Rahmen des Vierſahresplanes Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung, Geheimer Regierungs⸗ rat Dr. Syrup, Berlin, ſprach über„Baumarkt und Vier⸗ jahresplan“. Der Wert der baugewerblichen Erzeugung ſei von 2,3 Milliarden Mark im Jahre 1932 auf 9 Mil⸗ liarden im Jahre 1936 geſtiegen. Dieſe ſtürmiſche Entwick⸗ lung mußte zu einem Mangel an Facharbeitern und einer Verknappung an Bauſtoffen führen. Während im Jahre 1933 noch 916 000 Bauarbeiter arbeitslos waren, ſei ihre Zaht auf 78 000 geſunken, von denen ein beachtlicher Teil nicht voll einſatzfähig ſei. Seit dem Frühjahr 1937 könne der Arbeitseinſatz im Baugewerbe als ausgeglichen ange⸗ ſehen werden. Der Redner ging zum Schluß im einzelnen auf die Eiſenverknappung am Baumarkt ein, die zur Sicherſtellung der Bauſtoffe für ſtaats⸗ und wirtſchafts⸗ politiſch wichtige Bauvorhaben geführt hahe. Er hob dabei beſonders hervor, daß zu dieſen hochwichtigen Auf⸗ gaben auch die Schaffung des Wohnraumes für die ar⸗ beitende Bevölkerung gehöre. Nach Erſtellung der großen Bauvorhaben für den Vierjahresplan käme dem Woh⸗ nungsbau eine überragende Bedeutung zu. Arbeitseinſatz und Rohſtoffwirtſchaft würden ſich dann in den Dienſt des Wohnungsbaues ſtellen, der in ſeiner Eigenſchaft als Schlüſſelgewerbe berufen ſei, die Ständigkeit des Arbeits⸗ einſatzes zu ſichern. Förderung der Schaffenskraft Die Aufgaben der DAF. im Vierjahresplan. In Halberſtadt ſprach der Leiter des Propaganda⸗ amtes der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsamtsleiter Gei⸗ ger, auf einer Großveranſtaltung der DA. In ſeinem Referat zeigte der Redner die großen Aufgaben des Vier⸗ jahresplaues und die Aufgabe, die die DAF. in ihm zu erfüllen hat. Nur mit lebensfreudigen und lebensbejahen⸗ den Menſchen könne dieſe Aufgabe gelöſt werden. Es kann den Menſchen aber nicht befohlen werden, freudig und lebensfroh zu ſein, ſondern man muß ihnen das geben, was ſie brauchen, um eine freudige Einſtellung gegenüber dem Leben einnehmen zu können Hier liegen die Aufgaben der DA F.:„Kraft durch Freude, Schönheit der Arbeit, Ge⸗ ſundheitsſchutz, Berufserziehung, Heimſtättenbau“. Alle dieſe Leiſtungen dürfen aber niemals Almoſen ſein, ſon⸗ dern müſſen von der Gemeinſchaft für die Gemeinſchaft gegeben werden. Auf Einzelheiten eingehend, zeigte Reichsamtsleiter Geiger, wie die DAF. ungelernte Arbeiter zu Facharbei— tern umſchule, 30 große Umſchulungslager ſeien ſchon an der Arbeit, weitere ſollen entſtehen. Das neue Abkom⸗ men der DA. mit 22000 Aerzten für Betriebsunter⸗ ſuchungen werde dazu beitragen, dem ſchaffenden Menſchen ſeine Geſundheit zu erhalten. Der Aufruf zum Mithelfen am Neuen Plan ergehe nicht nur an die Direktoren oder Wirtſchaftsführer, ſondern an jeden einzelnen Volks⸗ genoſſen. Die Grundlagen für die Erhaltung ſeiner Schaf⸗ fenskraft und ſeiner Schaffensluſt gebe ihm die DAF. Er ſelbſt müſſe den Willen, die freudige Bereitſchaft zur Mit⸗ arbeit mitbringen. 5 Der Bauernhof in der Erzeugungsſchlacht Auf der großen Thereſienwieſe in München findet in der Zeit vom 30. Mai bis 6. Juni die große vierte Reichs⸗ nährſtands⸗Ausſtellung ſtatt. Heute ſchon, und das iſt wohl das wichtigſte, ſteht die große und einzig daſtehende Lehrſchau„Der Bauernhof in der Erzeugungsſchlacht“ ſo gut wie fertig da. Nur noch die letzten Aufräumungs⸗ arbeiten beſchäftigen einen Trupp von Leuten. Der Wild⸗ bach rauſcht bereits, die Aecker und Wieſen ſtehen grün und farbenprächtig in natura da, die Bauernſtube ladet zum Verweilen ein, die Almhütte winkt vom Berge herab und zieht alle Blicke auf ſich. Auch ein großer Teil der Maſchinen und Geräte iſt bereits eingetroffen und ihr helles Hämmern, gepaart mit dem tiefen Baß der großen Dampflokomobilen, künden von dem großen Geſchehen, das in den nächſten Tagen in München abrollen wird. Nur die Tiere ſind noch nicht eingetroffen. Sie kommen erſt in den allerletzten Tagen in zahlreichen Sonderzügen, für die ein beſonderes mehrere hundert Seiten ſtarkes Fahr⸗ buch gedruckt werden mußte, an, da es überaus wichtig iſt, daß dieſe wertvollen Hochzuchttiere ihren heimatlichen Ställen ſo kurze Zeit wie nur irgend möglich entzogen werden. 8 Hüter der Berge und Bergſteiger Die Deutſche Bergwacht hat ihren Rechenſchaftsbericht für das Geſchäftsjahr 1936/37 vorgelegt, nach dem in 3629 Fällen Bergſteigern Hilfe geleiſtet wurde. Darunter be⸗ fanden ſich 945 Abtransporte vom Berg. 53 Bergungen Toter und 23 Bergungen von Unverletzten. Außerdem wurden 52 Vermißtenmeldungen behandelt. Glanzleiſtun⸗ gen der Bergwacht im abgelaufenen Jahr waren die Ret⸗ tungsexpeditionen an der Eiger-Nordwand und an der Watzmann⸗Oſtwand. Auch auf dem Gebiete des Natur⸗ ſchutzes entfaltete die Deutſche Bergwacht eine reiche Tätigkeit. Durch zahlreiche Streifen in nahezu allen Berg⸗ gebieten wurde dem Raub geſchützter Pflanzen Einhalt geboten. Die alpine Auskunftsſtelle der Bergwacht erfreut ſich immer größeren Zuſpruchs. Ihr mußte eine Zweigſtelle in Kempten angegliedert werden. Die Finanzlage der Bergwacht iſt dank der Zuwendungen des Reiches und des Landes befriedigend. An Mitgliedervereinen zählt die Bergwacht 211, die wieder 61430 Bergſteiger umfaſſen. Im aktiven Dienſt ſtehen 2095 Bergwachtmänner. Günſtige Auswirkung der Rheinregulierung. Die Baſler Rheinſchiffahrtsdirektion weiſt in ihrem Jah⸗ resbericht mit Genugtuung darauf hin, daß auf der Strecke Baſel— Straßburg infolge der vorgenommenen Regulierungs⸗ arbeiten und der großen Waſſerführung des Stromes im letz⸗ ten Jahr der Talweg beinahe auf der ganzen Strecke bereits die planmäßige Lage einnehme. Auch die Ausbildung der Fahrwaſſerbreite habe überall Fortſchritte gemacht. Die an⸗ gewendete Bauweiſe habe ſich ſomit bewährt. Die ganze Strecke befinde ſich nun ſeit dem 1. April 1936 im Zuſtand des„weiteren Ausbaues“. Zum erſtenmal ſeit der Aufnahme der Baſler Schiffahrt ſei nun der Rhein das ganze Jahr hin⸗ durch befahrbar geweſen. Dieſes Zeichen der günſtigen Aus⸗ wirkung der Regulierungsarbeiten kam auch in der höheren Belaſtung der Kähne zum Ausdruck. Die Durchſchnittsbela⸗ ſtung eines einfahrenden Kahnes betrug 1356 Tonnen bei einer Tragfähigkeit von 1500 Tonnen. 667 Rheinkähne(1935: 521) wieſen eine Tragfähigkeit von über 1300. Tonnen auf. Die guten Waſſerſtände hatten auch eine große Verkehrsver⸗ ſchiebung vom Kanal auf den Rhein zur Folge. Während 1935 916 Rheinkähne auf dem offenen Strom nach Baſel kamen, waren es 1936 bereits 1242, die Zahl der Güter⸗ boote erhöhte ſich auf 1306 gegenüber 640 im Vorfahr. Den Kanal benutzten 4278(i. V. 6278) Kanalkähne. onne opfer und Entbehrung it kein menſchenleben, auch das alücklichſte nicht, Handelsteil Die Berliner Aktienbörſe eröffnete am Wochenende mit kaum veränderten Kurſen. Das Geſchäft hielt ſich in ſehr engen Grenzen, nur einige Spezialwerte hatten Nachfrage. Im Verlauf kam es vereinzelt zu leichten Kursrückgängen. Am Montanmarkt war die Haltung meiſt feſt, ſpäter gab es leichte Kursrückgänge. Hapag und Norddeutſcher Lloyd konnten ſich leicht verbeſſern. Am Markt der feſtverzinslichen Werte waren die Veränderungen gegenüber dem Vortag nur unweſentlich. Um⸗ ſchuldungsanleihe hatte einen Mittelkurs von 94,05. Reichs⸗ bahnvorzugsaktien lagen feſt. Am Geldmarkt waren die Sätze für Tagesgeld auf 2,25 bis 2.50 ermäßigt. Am internationalen Deviſenmarkt waren keine we⸗ ſeutlichen Veränderungen zu beobachten. Deviſen⸗Notierungen. Belga(Belgien) 42,03(Geld) 42,11 (Brief), dän. Krone 54,98 55,10, engl. Pfund 12,315 12,345, franz. Franken 11,115 11,135, holl. Gulden 137,03 137,31, ital. Lire 13,09 13,11, norw. Krone 61.89 62,01, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 63,50 63,62, ſchweiz. Franken 56,98 57,10, ſpan. Peſeta 16,98 17,02, tſchech. Krone 8.661 8.679, amer. Dollar 2,493 2,497. Die Staatstrauerfeier für die Opfer der Luft⸗ ſchiffkataſtrophe. Die ergreifende Trauer⸗ feier für die Opfer der Kataſtrophe von Lake⸗ hurſt in der großen Hapag⸗Paſſagier⸗Halle in Cuxhaven. Staats⸗ ſekretär der Flieger Milch hält im Auftrage Hermann Görings die Trauerrede. Weltbild(M). — Sport und Spiel Ei 2 2 nheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seckenheim 1 Kurpfalz 98 Seckenheim Jungliga 98 Seckenheim II— Friedrichsfeld II 3:0 98 Seckenheim Igd.— Feudenheim Igd. 2:3 „Sommerfußball“ auf der ganzen Linie. Dieſes im allgemeinen geprägte Entſchuldigungswort muß auch für die geſtern gezeigte Spielleiſtung in Anwendung gebracht werden. Neckarau und Seckenheim ſowohl als auch der Schiedsrichter wußte nichts beſonderes zu zeigen. Es wurden eben die 90 Minuten heruntergebummelt, um der„Fußball⸗ pflicht“ Genüge geleiſtet zu haben. Die einzige gute Leiſtung vollbrachte die Jungliga in der erſten Halbzeit. Während dieſer Spielperiode wußte man dem Spielgeſchehen Reize abzugewinnen, aber als dann die erbarmungslose Hitze einſetzte, war es aus für den Neckarau 1 22 Kurpfalz Neckarau II 63 ganzen Tag. Aber nicht nur in Seckenheim iſt es ſo— überall wird um dieſe Zeite ſo geſpielt, nur geniert man ſich, dies zu ſchreiben. ch * Ilvesheim zeigt ſich Neureut weit überlegen. Alemannia Ilvesheim FC Neureut 3:0(1:0) Ilvesheim hatte am vergangenen Sonntag den FC Neureut bei ſich zu Gaſt in den Aufſtiegsſpielen und es ſei vorweg geſagt, daß Ilvesheim den Gäſten weit über⸗ legen war. Neureut hatte dabei noch Glück, daß die Nieder⸗ lage nicht noch höher ausfiel. Wenn ſich auch nun Ilves⸗ heim an die vierte Stelle der Tabelle ſchob, ſo iſt eine weitere Verbeſſerung ſeines Tabellenſtandes nicht mehr möglich. Nach dieſem Spiel— es war gerade das Gegenteil desjenigen der Ilvesheimer vom vergangenen Sonntag— iſt es bedauerlich, daß nunmehr dieſer Verein nichts mehr erreichen kann. Der Tabellenſtand wäre eine ganz anderer, wenn die Ilvesheimer Elf bei den Aufſtiegsſpielen immer den geſtrigen Elan gezeigt hätten. Von Neureut hatte man eigentlich mehr erwartet; ſie enttäuſchten in erheb⸗ lichem Maße. Gleich zu Beginn des Spieles waren die Ilvesheimer im Vorteil, konnten aber die ſich bietende erſte Chance nicht verwerten. Kurz darauf ſchoß Hartmann⸗Ilvesheim den Ball an die Latte. Die Ueberlegenheit des unter⸗ badiſchen Meiſters wurde dann drückend und die Gäſte hatten alle Mühe, ihr Tor rein zu halten, wobei ſie noch außerordentliches Glück hatten. Geſtern zeigten die Ein⸗ heimiſchen einen Eifer, der des öfteren zu groß war. Die Gegenangriffe der Gäſte wurden von Ilvesheim mit Leichtig⸗ keit geſtoppt. Hartmann erzielte dann für Ilvesheim den Führungstreffer. Mit 1:0 für Ilvesheim ging es in die Pauſe.— In der zweiten Halbzeit gab es für beide Parteien Torgelegenheiten, die aber vergeben wurden. Bei mehr Glück hätte Ilvesheim zu Beginn zwei Tore erzielen können. Später erzielte dann Hartmann den zweiten Treffer für ſeine Mannſchaft, und einen Elfmeter verwandelte W. Schwarz zum dritten Tor für Ilvesheim. Weitere Gelegenheiten konnten nicht mehr zu Erfolgen verwandelt werden, ſodaß es bei dem 3:0 für die Einheimiſchen verblieb. Schiedsrichter Lauer Plankſtadt leitete das Spiel gut. Handball To. Friedrichsfeld II— Tbd.„Jahn“ To. Friedrichsfeld Igd.— Tbd. 0— Auswärtiger Sport. Fußball Auswahlſpiele: Stuttgart: Dt. Auswahl— Mancheſter City 3:2 Frankfurt: Frankfurt— Italien B 128 Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: Alkona: Hamburger SV.— BC. Hartha 3.0 Gruppe 2: Bremen: Werder Bremen— Schalke 04 2 Berlin: Hertha Berlin— Viktoria Stolp 3 Gruppe 3: Kaſſel: SV. Kaſſel— VfB. Stuttgart 125 Deſſau: Deſſau 08— Wormatia Worms 0˙4 Gruppe 4: München: 1. FC. Nürnberg— SV. Waldhof 7 Köln: VfR. Koln— Fortuna Düſſeldorf 5 Aufſtiegsſpiele: Gau Südweſt: Sfr. Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 2:6 Saar 05 Saarbrücken— 1. Fe. Kaiſerslautern 111 Me Darmſtadt— Pf. Neu⸗Iſenburg 315 Gau Baden: 817 19 12 komb. „Jahn“ Igd. — Alemannia Ilvesheim— FC. Neureut 30 Phönix Karlsruhe— BfB. Wiesloch 6:0 VfR. Konſtanz— SC. Freiburg 552 Pokalſviele: Gau Baden: SVg. Sandhofen— TSc. Plankſtadt 2 Germania Durlach— 1. FC. Pforzheim 1 2 Karlsruher FV.— Stuttgarter Kickers 8 FV. 04 Raſtatt— VfB. Mühlburg 0˙2 FV. Emmendingen— FC. Rheinfelden 04 Handball Länderſpiel: Wien; Oeſterreich— Deutſchland 6.15 Pokalſpiele: Gau Süd weſt: 5 Germania 94 Frankfurt— SV. 98 Darmſtad 8.9 VfL. Rumpenheim— FS. Frankfurt 8:7 Mainzer HE.— MSV. Darmſtadt 12:9 DL. Haßloch— TV. Wörth 1329 Offenbach(Queich)— TSG. 61 Yhafen k. TV. Zweibrücken— Ingobertia St. Ingbert. 7 TV. Danſenberg— Dad. Haßloch 5 TV. Thaleiſchweiler— Bf. Homburg 25 TV. Auerbach— Ver. Turn. Oggersheim 3 Gau Württemberg: 2 S OS— TV. Cannſtatt— Tgd. Göppingen 8: TSV. Süßen— TV. Urach 9 Meiſterſchafts⸗Endſpiele BfB iſt Meiſter. Durch einen zahlenmäßig klaren Sieg über den Heſſen⸗ meiſter ſicherte ſich der VfB Stuttgart die Meiſterſchaft der Gruppe 3, denn Wormatia Worms ſiegte ja in Deſſau „nur“ 4:0 und bleibt im Torverhältnis knapp hinter Stutt⸗ gart zurück. Das Kaſſeler Spiel, dem 6000 Zuſchauer bei⸗ wohnten, wurde von beiden Mannſchaften in beſter Be⸗ ſetzung beſtritten. Anfangs war Stuttgart nervös, beſonders die Abwehr leiſtete ſich einige Schnitzer, aber da Kaſſels Sturm ſeine Chance nicht wahrnahm, ging alles gut für Stuttgart. Als dann in der 10. und 12. Minute Lehmann und Haaga zwei Treffer vorlegten.„lief“ das Stuttgarter Spiel wunſchgemäß. Nach halbſtündigem Spiel verringerte zwar Halbſchmidt auf 1:2 aber Koch ſtellte noch vor Sei⸗ tenwechſel auf 3:1. Wenige Minuten nach Seitenwechſel er— höhte Lehmann auf 4.1 und kurz vor Schluß ſtellte der Rechsgaußen Haaga das Endergebnis her.— Schiedsrichter war Landsloth(Mülheim⸗Ruhr) Wormatia gewann nicht hoch genug. In Deſſau warteten rund 10 000 Zuſchauer lange ver⸗ geblich darauf, daß ihr Meiſter in Fahrt kommen ſollte oder Wormatia Worms durch ſeinen bekannten Mittelſtür⸗ mer Eckert, der diesmal halblinks ſpielte, für einige Tore ſorgte. Erſt im letzten Drittel des jederzeit fairen Kampfes fiel die Entſcheidung als Hoffmann in der 67. Minute die Wormſer in Führung gebracht hatte. Jetzt taute der Süd⸗ weſtmeiſter merklich auf. Hoffmann, Leiſt und Leer ſchoſſen noch drei weitere Tore, ſo daß Wormatia mit 410(0:0) zu einem durchaus klaren Sieg kam Groß dürfte allerdings die Enttäuſchung geweſen ſein, als die Wormſer erfuhren, daß dieſer eindeutige Sieg noch nicht hoch genug geweſen war, um die Gruppenmeiſterſchaft zu erringen. Dem„Club“ gelang alles Mit einem Bombenſieg über den SV Waldhof beſchloß der deutſche Meiſter, 1. FE Nürnberg, vor 17000 Zuſchauern ſeine Gruppen⸗Endſpiele um die deutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft. Der 71(3.1)-Sieg des„Clubs“ über Badens Mei⸗ ſter iſt verdient, aber zahlenmäßig fiel er viel zu hoch aus. Vom Anſtoß weg ſah man ein ſchnelles und ſchönes Spiel, in dem den Mannheimern bereits in der 9. Minute der Führungstreffer gelang, der der Ehrentreffer bleiben ſollte. Nach einem Poſtenſchuß von Vielmeier ſchoß Schneider un⸗ haltbar für Köhl ein. Bald zeigte auch Nürnberg ſeine Ge⸗ fährlichkeit, aber erſt nach 20 Minuten, als Siffling mit Heermann den Platz getauſcht hatte, ſchaffte Schmitt durch energiſches Nachſetzen den Ausgleich. Zwei Minuten ſpäter lag der Elub durch einen famoſen Schuß Gußners mit 211 in Front und der Linksaußen Uebelein 2 erhöhte auf 311 Nürnberg ſpielte bis zur Pauſe klar überlegen, aber es blieb bei dem 3:1. Gleich nach Wiederbeginn wurde Mannheims Torhüter bei einem Zuſammenprall verletzt und ſchied aus. Bald ſchoß Uebelein 2 im Alleingang das vierte Tor, dann verſchoß Siffling einen Strafelfmeter. Friedel, Uebelein 2 und noch einmal Friedel erhöhten für Nürnberg auf 711. Diesmal klarer Fortung⸗Sieg. Die Düſſeldorfer, die das Vorſpiel gegen Köln bekannt⸗ lich auf eigenem Platz knapp verloren hatten, zeigten im Rückſpiel im VfR⸗Stadion in Köln ihr wahres Können und ſiegten mit 571 recht deutlich. Fortung kam durch Heibach zur Führung und als Kellerſohſ mit glücklichem Schuß aus⸗ geglichen hatte, war es Kobierſki, der abermals die Füh⸗ rung herausholte. Fortund hatte nach der Pauſe zeitweise nur zehn Mann im Feld und mußte ſtark verteidigen. Als dann aber das dritte Tor gefallen war, nahm Fortuna das Heft in die Hand und erhöhte durch Kobierſki und Albrecht ſogar auf 5:1 4000 Zuſchauer; Schiedsrichter Wingenfeld (Fulda). 8 Deutſche Auswahl beſiegt Mancheſter City erneut. In der prächtigen Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn zu Stukt⸗ gart beſtritt Englands Fußballmeiſter Mancheſter City am Samstag ſein letztes Spiel auf der Deutſchlandreiſe. Wie in Berlin mußten ſich die Gäſte nach einem großartigen Kampfe erneut mit 3:2(3:0) geſchlagen bekennen. Die deut⸗ ſche Auswahl lieferte vor rund 30000 Zuſchauern in der erſten Halbzeit einen feinen Kampf und konnte in dem be⸗ tonten Angriffsspiel in dieſem Zeitraum drei Tore vorlegen, die alle drei auf Konto des Münchner Linksaußen Simets⸗ reiter gingen. Nach dem Wechſel ſpielten die Engländer dann groß auf. Sie beherrſchten jetzt, als ſich bei der deut⸗ ſchen Elf doch das ungeheure Tempo und die Anſtrengungen des erſten Spielabſchnittes bemerkbar machten, das Feld nahezu reſtlos. And hätten nicht Janes und Goldbrunner in der Abwehr ein ſo großes Spiel geliefert, dann wäre den Gäſten wenigſtens der Ausgleich gelungen. So aber blieb es bei dem etwas glücklichen Erfolg der deutſchen Elf. Großer Handballſieg in Wien Oeſterreich— Deutſchland 6:15(3:6). Der prächtige Kampf, den ſich die Handballmannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich im Schlußſpiel des Olym⸗ piſchen Turniers in Berlin geliefert batten, war wohl die erſte Urſache dafür, daß über 40 000 Zuſchauer in das Wiener Stadion kamen, um die Neuauflage des Berliner Treffens mitzuerleben. Die deutſche Elf lief in der zweiten Halbzeit nach voraufgegangenem offenem Kampf und einer 6:3. Führung bei der Pauſe zur Höchſtform auf und ſiegte verdient mit 15:6 Toren. Erfolgreichter deutſcher Stürmer war der Hamburger Theilig, der allein ſechs Tore erzielte. Vierundzwanzigmal ſtanden unſere Spieler in Länderkämp⸗ fen, zweiundzwanzigmal verließen ſie als Sieger den Platz, zweimal beſiegte uns Oeſterreich. In der neunten deutſch⸗ öſterreichiſchen Begegnung konnten die Oeſterreicher unſeren Siegeszug nicht unterbrechen. Ein Perriſcher Sonnnentag ſetzte die erwartungsfrohen Maſſen bald in Stimmung, viele Reichsdeutſche waren in Sonderzügen nach Wien gekommen. Es ſpielten: Deutſchland: Lüdecke; Müller, Oepen; Keiter, Brinkmann, Stahl; Steininger, Theilig, Ortmann, Klingler, Baumann; Oeſterreich: Schnabel; Tauſcher, Bartel; Kraus, Juracka, Wohlrab; Biſtrizky, Schmalzer, Kreci, Volak, Ax⸗ mann. Keiter und Theilig überrumpelten die Oeſterreicher durch zwei Tore. Die Gaſtgeber faßten ſich aber ſchnell und bald konnte der Rechtsaußen Biſtrizky auf 2:1 aufholen. Die öſterreichiſchen Stürmer ſchufen jetzt mehrfach gefährliche Augenblicke vor dem deutſchen Tore, ſie hatten auch mit ihren Bemühungen, den Vorſprung zu verringern, Erfolg. Nach⸗ dem Theilig und Juracka auf 32 geſtellt hatten, ſah es einige Zeit nicht nach einem überlegenen Siege der Reichs⸗ deutſchen aus. Lüdecke im Tor erwies ſich aber als ganzer Könner und verhinderte jeden Erfolg, bis der reichsdeutſche Sturm ſich gefunden hatte. Die Torerfolge von Theilig 23 und Steininger wurden durch Axmann unterbrochen, ſo da es mit 6:3 in die zweite Hälfte ging. Die deutſche Elf wurde nun ſchneller und genauer im Wurf, der Sturm wartete mit wahren Meiſterleiſtungen auf. Baumann und Steininger eröffneten den Torſegen und ſtellten auf 8:3. Ein Gegenkor von Armann erwiderte Klingler mit zwei Treffern, dem Schmalzer ein weiteres Tor entgegenſetzte. Zwei Freiwürfe von Theilig und Axmann ſtellten das Ergebnis auf 11:6, ehe Theilig, Skahl und Klingler(2) das Enderge bnis erzwangen, Das Golitude⸗Rennen 1937 Kluge, Fleiſchmann, Zimmermann und Braun ſiegten. Auch der zweite Lauf zur deutſchen Kraftrad⸗Meiſterſchaft der Solomaſchinen, der am Sonntag beim Solitude⸗Rennen durchgeführt wurde, brachte auf der ganzen Linie deutſche Er⸗ folge. Auf der durch die große Hitze aufgeweichten, engen 11,5 km langen Dreieck⸗Aſphaltſtrecke der Solitude war es in den erſten Rennen nicht möglich, die beſtehenden Beſtlei⸗ ſtungen zu berbeſſern. Die Sieger des erſten Meiſterſchafts⸗ laufes auf der Eilenriede kamen nicht alle wieder zu fünf Punkten. In der 250⸗cem⸗Klaſſe mußte ſich Walfried Wink⸗ ler(DK W.) mit dem zweiten Platz hinter dem Titelvertei⸗ diger und ſeinem Markengefährten Ewald Kluge begnügen, dagegen kam Heiner Fleiſchmann(NSu.) in der 380er Klaſſe zu einem weiteren überlegenen Sieg. In den Seitenwagen⸗ Rennen teilten ſich NSU. und DW. die Siege. Rund 150 000 Zuſchauer ſtanden und lagen rund um die in herrlichen Tannenwäldern eingebettete Höhenrennſtrecke bei Stuttgart. Nach den Rennen der Ausweisfahrer voll⸗ brachte Meiſter Ewald Kluge in der 250⸗Ccem⸗Klaſſe mit ſeiner DK W. eine feine Leiſtung. Er ſiegte in 1:35:58,2 Std. mit 108,3 km⸗Std. Aus dem Kampf Winkler und Wünſche zing Winkler als der beſſere Fahrer hervor. Petruſchke, bis kurz vor Schluß in gleicher Runde liegend, ſtürzte und ſchied aus. Mit der gleichen Ueberlegenheit ließ Fleiſchmann (NSu.) in der Ss0⸗cem⸗Klaſſe alle ſeine Mitbewerber hinter ſich. Er gewann in 1284.11, mit 110,4 km⸗Std. mit faſt einer Minute Vorſprung vor dem Sindelfinger Hamelehle (Norton). Inm Rennen der Seitenwagen gab es den einzigen Klaſ⸗ ſenrekord des Tages. Hier warte e der Nürnberger Zim⸗ mermann mit einer Ueberraſchung auf. Er hielt die DW. Fahrer Kahrmann und Schumann klar in Schach und ſiegte mit ſicherem Abſtand. In der kleinen Klaſſe ſteuerte Braun (DW.) einen ſicheren Sieg heraus. Hier gab es auch einen gefährlich ausſehenden Sturz, der jedoch zum Glück noch ſehr glimpflich verlief. Beim Ueberholen ſtreifte der Mannheimer Bock den Stuttgarter Jerger, beide Maſchinen überſchlugen ſich mehrfach und eine ſagke gar über die Böſchung hinweg in die Zuſchauer hinein. Hier wie auch bei den Fahrern gab es nur unerhebliche Verletzungen. Mansfeld vor Ley. Wie zu erwarten war, brachte der Lauf der Halbliter⸗ maſchinen den Höhepunkt des Tages, waren doch die deut⸗ ſchen Spitzenfahrer faſt alle im Rennen. Fleiſchmann, Mans⸗ feld und Ley erwiſchten einen ſchlechten Start, was Herz und Bodmer ſofort ausnützten und ein ſcharfes Tempo vor⸗ legten. Sehr ſchnell rückte aber Ley vor. Auch Mansfeld kam noch ſchnell nach vorn. In der elften Runde lag er hinter Ley, Bodmer und Herz an vierter Stelle, in der nächſten ſchon erkämpfte er ſich die Spitze und gab dieſe dann auch bis zum Schluß nicht mehr ab. Ja, der Breslauer konnte ſeinen Vor⸗ ſprung gegen Ley zum Schluß noch bis auf 500 m ausdeh⸗ nen. Der BMW. ⸗Fahrer hatte dann noch Mühe, Bodmer um 5 m vom zweiten Platz fortzuhalten. Pech hatten die NSU.⸗Fahrer. Mellmann ſchied in der erſten Runde aus und Fleiſchmann ſtreckte nach halber Strecke die Waffen. Gloß⸗Staffelläufe Tgd 7s ſiegt in heidelberg. Der Staffellauf„Rund um Heidelberg“ wurde in zehn verſchiedenen Klaſſen ausgetragen. Sieger der Hauptklaſſe wurde, wie ſchon im Vorfahr, die Tgd 78 Heidelberg, die ihre 25 Läufer in 10:13,4 Minuten über die 5 Kilometer lange Strecke brachte. Die 78er waren von Anfang bis Schluß von den Studenten ſtark bedrängt, die in 10:15,8 das Ziel paſſterten. Der Heidelberger TW 46 kam in 10:34, auf den dritten Platz. Die ſiegreiche Staffel „Lorenz⸗Broß⸗Gedächtnis⸗Preis“. gewann den , 3 Cerauurfſecbe be- SooO 8 2 b Y Veranstaltet vom Deutschen Radfahrer-Verband mit Unterstützung der „B. Z. am Mittag“ In den Tagen vom 6.— 20. Juni 1937 werden die beſten Straßenfahrer Europas in zwölf Etappen die deut⸗ ſchen Gaue durchfahren und in einem harten, aber im Zeichen ſportlicher Kameradſchaft ſtehenden Kampfe als wür⸗ dige Repräſentanten ihrer Nation um Sieg und Ehre ſtreiten. * Jede der Etappen, die von Berlin über Guben Breslau— Dresden— Leipzig Erfurt— Schweinfurt — Nürnberg— München— Ulm— Stuttgart— Mann⸗ heim— Frankfurt— Koblenz— Köln— Eſſen— Dort⸗ mund— Bielefeld— Hannover— Bremen Hamburg — Wittenberge zurück nach Berlin führen, iſt ein Rennen für ſich. Aber nur im Rahmen des ganzen. Denn ſchließlich iſt nur die Geſamteiſtung maßgebend, und das ſtolze Trikot des Führenden in der Geſamtwertung trägt, während der 12 Renntag— Ruhetage ſind eingeſchaltet— immer nur der Fahrer, der nach der reinen Zeitrechnung, alle Etappen zuſammengezählt, die Spitze behauptet. 5 . J7/)7%7%%C%%C” 3 ² U TTT E rr bee 0 Dr ee eee p b „