Nr. 119 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 26. Mai 1937 . Der Vermittlungsverſuch Wenn man auch in London durchaus nicht die Hoffnung aufgegeben hat. daß die von der englischen Regierung ein⸗ geleitete Initiative 3 ur Herbefführung eines Waffenſtillſtandes in Spanien doch noch den beabſichtigten Erfolg erzielen wird, ſo verhehlt man ſich kei⸗ neswegs die Größe der Hinderniſſe. Aus den Verhandlun⸗ gen, die der franzöſiſche Außenminiſter Delbos bei ſeinem Be⸗ ſuch in Brüſſel mit dem belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland und dem Außenminiſter Spaak geführt ſowie aus der Unterredung, die Herr Delbos nach ſeiner Rückkehr in Paris mit dem italieniſchen Botſchafter Cerruti pflog, iſt feſt⸗ zuſtellen, daß die Vermittlungsaktion Englands von Frank⸗ reich und Belgien unterſtützt wird. Es ſcheint jedoch, daß je nach dem Erfolg der ausgeſtreckten Fühler, der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland für den direkten Appell an die beiden Bürgerkriegsparteien als Vermittler auserſehen iſt. Herr Delbos hat dem italieniſchen Botſchafter in Paris aus⸗ drücklich erklärt, daß die franzöſiſche Regierung genau ſo wie die belgiſche die Anregung Englands in dieſer Frage voll⸗ ſtändig billige und demgemäß auch entſprechend unterſtütze. Es bleibt abzuwarten, ob der engliſche Schritt in irgend⸗ einem Zuſammenhang ſteht mit der Genfer Tagung des Völkerbundsrates. Jedenfalls erfolgt er nach einen ſehr nachdrücklichen Kritik der„Times“ über die völlige Paſ⸗ ſivität des Völkerbundes in den Fragen der Herſtellung fried⸗ licher Zuſtände. Das einflußreiche engliſche Blatt ſprach direkt von dem großen Preſtigeverluſt, den der Völkerbund in letz⸗ ter Zeit erlitten habe Man könne heute nicht mehr behaup⸗ ten, daß der Völkerbund das„Monopol für friedliche Bemü⸗ hungen“ habe oder daß jede Anſtrengung für den Frieden den Völkerbundsſtempel tragen müſſe. Sehr objektiv ſtellt das engliſche Blatt dann feſt, daß die in letzter Zeit in der europäiſchen Lage eingetretene Entſpannung hauptſächlich darauf zurückzuführen iſt, daß ſtärkere Kräfte als der Völker⸗ bund am Werke ſeien, um die politiſche und wirtſchaftliche Befriedung zu fördern. Ob das eine Rechtfertigung im vor⸗ aus dafür darſtellen ſoll, daß England ſeinen Schritt außer⸗ halb des Völkerbundes unternommen hat, oder ob dieſe ſicher im Einverſtändnis mit Downingſtreet erfolgte Kritik auch eine Genfer Parallelaktion einleiten ſoll, muß die nächſte Zukunft erweiſen. Nach Lage der Dinge iſt das letztere jedoch wenig wahrſcheinlich. Der neue Volksfrontausſchuß von Va⸗ lencia hat es bekanntlich für gut en auf Grund des Artikels 11 der Satzung mit einer Beſchwerde beim Völkerbund über ausländiſche Einmiſchung zu enen der Regierung Franco zu ſtarten Die Wirkung in London und Paris dieſes Schrittes iſt für ſeine Urheber nicht ermu⸗ tigend. In Paris empfindet man dieſes Vorgehen des Va⸗ lencia⸗Ausſchuſſes beinahe als Störung der britiſchen Ini⸗ tiative und die franzöſiſchen Zeitungen ſtellen unwirſch feſt, daß das Vorgehen des Valencia⸗Ausſchuſſes die Ausſichten für eine Vermittlungsaktion abſchwäche. Aehnlich das Echo von London! Die Ausſichten für eine Beendung des Bürgerkrieges in dem unglücklichen Lande hängen natürlich in erſter Linie von der Entſcheidung der beiden kriegführenden Parteien ab. Bisher hat beg der Valencia-⸗Ausſchuß geäußert. Der neue Vorſitzende des Valencia⸗Ausſchuſſes meint zwar, daß es„zu früh iſt, um vom Frieden zu ſprechen“, aber die nationalen Erfolge gegen Bilbao zeigen doch auch wachſende pſycholo⸗ giſche Wirkungen. Die Großmächte, an die die engliſchen Vermittlungsvor⸗ ſchläge gegangen ſind, werden vermutlich im Rahmen des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes ihre endgültige Stel⸗ lungnahme darlegen. Sie kommen ja nur für die ſogenannte Freiwilligenfrage in Betracht. Will man aber wirk⸗ lich dem Ziele einer wirkſamen Lokaliſierung des ſpaniſchen Bürgerkrieges zuſteuern, dann muß man nach dem Stand⸗ punkt Italiens und Deutſchlands die Einmiſchung nicht nur in dem begrenzten Sektor der Freiwilligenfrage betrachten. Die deutſche Reichsregierung hat ſchon in ihrer Note vom 7. Januar darauf hingewieſen, daß es zweckmäßig und richtig ſei, die Einmiſchung in ihrer ganzen Totalität zu ſehen. Es bedeute eine einſeitige Förderung der Gegner Francos, wenn das ſpaniſche Nationalvermögen zur Finanzierung von Ma⸗ teriallieferungen oder für ſonſtige Zwecke der Verteidigung in gewiſſen europäiſchen Hauptſtädten in Zahlung genom⸗ men werde. Sehr weſentlich ſei auch die Unterſtützung der Valencia⸗Regierung durch ausländiſche Propagandtiſten und Parteifunktionäre, und jede dieſer Formen der Einmiſchung iſt letztlich von der Frage der Teilnahme ausländiſcher Frei⸗ williger am ſpaniſchen Bürgerkrieg nicht zu trennen. 3 im Nichteinmiſchungsausſchuß erzielte Kontrolle iſt ſchon ein weſentlicher Fortſchritt. Daß der Gefahrenherd ſchwächer geworden iſt läßt ſich nicht leugnen. Aber dieſe Feſt⸗ ſtellung ſchließt ja leider nicht aus, daß ſich doch irgendwelche Komplikationen ereignen, die die gewonnene Entſpannung wieder in Frage ſtellen. Hinzu kommen dann immer noch Ereigniſſe, wie die Landung roter Flieger auf franzöſiſchen Flugplätzen, und es hat ſich ja gezeigt, daß ſelbſt die inter⸗ nationalen Kontrollorgane ihre Wünſche auf Internierung ſolcher„Verirrter“ nicht durchzuſetzen vermögen. Solange der Bürgerkrieg alſo dauert, beſteht immer die Gefahr, daß neue internationale Komplikationen entſtehen und daß die gewonnene Entſpannung wieder der Gefahr eines Rückſchla⸗ ges ausgeſetzt wird. Eine wirkliche Befriedung Spaniens würde darum ſicher von allen Seiten aufrichtig begrüßt wer⸗ den, Ehe man aber einen Erfolg der engliſchen Anregung vorausſagen kann, muß man ihre Beweggründe und ihre Tragweite klar erkennen. Erſt dann laſſen ſich die Ausſichten einigermaßen ſicher beurteilen. Dazu gehört vor allem die ſtrikte Unparteilichkeit aller ausländiſchen Mächte. Das Vertrauen in die Ehrlichkeit und in den Willen, wirklich Frieden in Spanien zu ſchaffen, darf nicht immer wieder durch verſchleierte Unterſtützungen der einen Seite in Frage ge⸗ ſtellt werden. Sollen aber die Bürgerkriegsparteien den Weg zum Frieden finden, dann dürfen am wenigſten die barba⸗ riſchen Methoden der Geiſelmorde, Kirchenſchändungen un! Brandſtiftungen ihren Fortgang nehmen. Denn die„Huma⸗ niſierung“ des Bürgerkrieges bezieht ſich ja auch hierauf. Zurückſtellung von der Dienſtpflicht Ueber die Zurückſtellung von der aktiven Dienſtpflicht oder von Uebungen der Wehrmacht beſtehen immer noch Zweifel. Deshalb veröffentlichen wir nachſtehend kurz zu ſammengefaßt die hierfür in Frage kommenden Beſtimmun⸗ gen. 1. Die Zurückſtellung von der zweijährigen aktiven Dienſtpflicht kann nur von den Dienſtpflichtigen ſelbſt, von ihren Verwandten erſten Grades ſowie von ihren Ehe⸗ frauen beantragt werden. Die Arbeitgeber ſind hierzu nicht berechtigt. 2. Die Zurückſtellung von Uebungen l(einſchl. kurz⸗ friſtige Ausbildung) in der Wehrmacht kann von den Dienſt⸗ pflichtigen ſelbſt, von ihren Verwandten erſten Grades, von ihren Ehefrauen und auch von ihren Arbeitgebern bean⸗ tragt werden. 3. Die Zurückſtellungsanträge ſind umgehend zu ſtellen; ſpäteſtens zwei Wochen vor der Muſterung der Dienſtpflich⸗ tigen bezw ſpäteſtens zwei Wochen nach Empfang des Ein⸗ berufungsbefehls zur Uebung. Die Zurückſtellungsanträge ſind grundſätzlich an die Kreispolizeibehörde, von den Ein⸗ wohnern der Städte an den Polizeipräſidenten zu richten: ſie können ſchriftlich oder mündlich geſtellt werden. Bei An⸗ trägen auf Zurückſtellung von Uebungen hat der Antrag⸗ ſteller außerdem gleichzeitig das zuſtändige Wehrbezirks⸗ kommando hiervon ſchriftlich oder mündlich zu benachrich tigen. 4. Die Entſcheidung auf die Zurückſtellungsanträge er. folgt im Einvernehmen mit der Kreispolizeibehörde oder dem Polizeipräſidenten durch den zuſtändigen Wehrkreis⸗ kommandeur. 5. Gegen den Entſcheid des Wehrkreiskommandeurs iſt Beſchwerde zuläſſig, jedoch nur innerhalb einer Friſt von zwei Wochen. Die Beſchwerde iſt grundſätzlich an die Kreispolizeibehörde oder an den Polizeipräſidenten zu rich⸗ ten; ſie kann ſchriftlich oder mündlich erfolgen. 6. Die Entſcheidung auf eine Beſchwerde erfolgt im Ein⸗ vernehmen mit dem Regierungspräſidenten durch den zu⸗ ſtändigen Wehrerſatzinſpekteur. Die Entſcheidung des Wehr⸗ erſatzinſpekteurs iſt endgültig. Badiſche Juſtizper ſonalien Ernannt: Gerichtsaſſeſſor Auguſt Martin in Walds⸗ hut zum Amtsgerichtsrat daſelbſt, Gerichtsaſſeſſor Kurt Ulmer zum Juſtizrat in Sinsheim, Juſtizinſpektor Maximilian Fräßle beim Amtsgericht Freiburg zum Verwaltungsoberinſpektor bei der Direktion der Gefängniſſe daſelbſt, Juſtizinſpektor Karl Heß beim Amtsgericht Heidelberg zum Juſtizoberinſpektor da⸗ ſelbſt, Juſtizaſſiſtent Rudolf Drexler beim Notariat Pfullen⸗ dorf zum Juſtizſekretär daſelbſt, Kanzleia'ſiſtent Jakob Theo⸗ dor Dürr bei den Gefängniſſen Freiburg zum Verwaltungs⸗ Wer in Koblenz weilt, wandelt auf Wein. Koblenz, die Stadt am„Deutſchen Eck“ und am Zu. ſammenfluß von Rhein und Moſel, iſt ein e rd des rheiniſchen Fremdenverkehrs. Rheinreiſende aller Erdteile und Nationen, die mit den Schnellzügen aus England und Holland, aus der Schweiz, Italien und Frankreich eintref⸗ ſen, geben ſich in den Sommerwochen und monaten hier ein Stelldichein. Die Landſtraßen ſind belebt mit Autos und Fahrzeugen aller Art, und auf dem Rheinſtrom ziehen neben de⸗ auf. und abfahrenden Schleppkähnen die weißen Perſonenoampfer und die ſchnellen Motorboote vorüber, die tagtäglich in. und ausländiſche Reiſegeſellſchaften nach Koblenz bringen. Auf dem Bahnhof und an den Landungs⸗ brücken der Koblenzer Rheinwerft herrſcht internationales Sprachengewirr, und überall flutet das Leben der Hun⸗ derttauſende, die alljährlich die Sehnſucht und die Reiſeluſt an den Rhein locken Koblenz bietet ſich ſeinen Gäſten von der heiteren Seite dar: die Rheinfront mit dem hiſtoriſchen Deutſchen Eck, den Hotelpaläſten und Regierungsgebäuden in ſommerlichem Glanz— das iſt ein Bild bon feſtlich⸗heiterer Prägung! Die ed an der Rheinwerft iſt die Anmarſchſtraße zum Deutſchen Eck, dem Wahrzeichen der Stadt und Ziel ſedes Reiſenden. Auf einem Granitunterbau erhebt ſich das 14 Meter hohe Reiterſtandbild Kaiſer Wilhelms 1 Breite Stufen führen über mehrere Terraſſen zu einer wuchtigen Pfeilerhalle hinauf, aus der ſich eine Treppe zu einem Rundgang emporwindet. Von dort oben hat man einen un⸗ vergleichlichen Rundblick auf Rhein und Moſel, die ſich zu Füßen des Beſchauers vereinen. Auf der gegenüberliegen⸗ den Uferſeite aber ragt die gewaltige Feſte Ehrenbreit⸗ ſtein empor, deren krutzige Mauern und Zinnen über den breiten Strom herübergrüßen Nach Süden zu, rheinauf⸗ wärts bis zum Ritterſturz, von deſſen Höhen man eben⸗ alls einen berückenden Ausblick auf das mittelrheiniſche and genießt, gleicht die Stadt einem großen Garten. Hinter dieſem leuchtenden Bilde am Rhein iſt die Kob⸗ lenzer Altſtadt mit ihrer altersgrauen Moſelfront verbor⸗ gen. Hier offenbart ſich gleichſam das zweite Geſicht der Stadt am Deutſchen Eck. Grau und verwittert iſt das Ant⸗ litz der Altſtadt. Winklige Gaſſen und alte Plätze zieren ſie, lauſchige und verſchwiegene Weinſtuben laden zum küh⸗ len Trunk, altertümliche 29 1 künden von vergangenen Jahrhunderten, in denen Koblenz als Reſidenz der Trierer Kurfürſten in Wohlſtand erwuchs. Da iſt der„Königshof“, ein ſchmuckes Gebäude mit kunſtvoll geziertem Erker, da ſind das„Krämerhaus“ und die im Mittelpunkt der Stadt gelegenen Häuſer„Zu den vier Türmen“, die als charak⸗ keriſtiſche Merkmale jener Zeit wie ſtumme Wächter der Vergangenheit aufragen. Eins der ſchönſten Baudenkmäler der Stadt iſt das von Clemens Wenceslaus, Prinz von Polen und Herzog von Sachſen 1786 errichtete Schloß Auch das von ihm nach dem Muſter des Schloßtheaters von Verſailles errichtete„Komö⸗ dienhaus“— das heutige Stadttheater— kündet von der glanzvollen Zeit, da Koblenz Reſidenz war Doch: wer in Koblenz weilt, wandelt auf Wein, denn gewaltige Kellereien der Weinfirmen unterwölben faſt die ganze Stadt und bergen viele Millionen Liter des köſt⸗ lichen Naſſes, das rundum gedeiht. Und wer ließe es ſich wohl entgehen, den Rebenſaft des Rheines an der„Quelle“ 15 koſten! Das Koblenzer„Weindorf“, das allabendlich die eſucher beim fröhlichen Winzerfeſt vereint, bietet dazu ausgezeichnete Gelegenheit. In allen Ländern und in allen Erdteilen iſt der Ruhm dieſes Weindorfes verbreitet, wie es das Gäſtebuch in vielen Sprachen kündet.„This place is wonderful!“ ſtellt da ein Engländer kurz und bündig feſt und ein Amerikaner meint äußerſt offen, daß das Wein⸗ dorf mehr für die freundſchaftliche Verſtändigung der Na⸗ tionen tue, als irgendein Völkerbund wieder ſchlecht machen könne Alle aber werden ſie von rheiniſchem Frohſinn und der Romantik dieſes Weinparadieſes angeſteckt: der ſonſt ſtille und reſervierte Engländer, der nüchterne Mann aus der Neuen Welt, der gemütliche Holländer und der tempera⸗ mentvolle Südländer, alle machen begeiſtert mit beim „Schunkeln“ und ſtimmen ein in die ewigen„Loblieder auf Rhein und Wein. Sie ſingen, trinken, freuen ſich und fühlen, hier an einem Orte zu ſein, an dem man aus vollem Herzen heraus fröhlich ſein kann, an dem es keine Geagenſätze und keine Unterſchiede gibt aſſiſtenten, Oberwerkführer Franz Baron bei den Gefängniſ⸗ ſen in Mannheim zum Werkmeiſter im Reichsdienſt, Oberauf⸗ ſeher Martin Scherzinger bei den Gefängniſſen in Freiburg zum Inſpektor im Reichsdienſt. Verſetzt: Amtsgerichtsrat Dr. Adolf Bahrmann in Freiberg i. Sachſen an das Amtsgericht Karlsruhe, Land⸗ gerichtsrat Dr. Hans Stallmann beim Landgericht Mann⸗ heim als Amtsgerichtsrat zum Amtsgericht Charlottenburg in Berlin, Amtsgerichtsrat Stellberger beim Amtsgericht Karlsruhe zum Amtsgericht Wiesloch, Juſtizinſpektor Karl Bernauer beim Amtsgericht Pforzheim zur Stkaatsanwalt⸗ ſchaft daſelbſt, Juſtizinſpaktor Wilhelm Dehm beim Amtsge⸗ richt Karlsruhe zum Amtsgericht Freihurg. Juſtizinſpektor Karl Riegelsberger beim Amtsgericht Offenburg zur Staats⸗ anwaltſchaft Offenburg, Juſtizinſpektor Franz Schladerer beim Amtsgericht Konſtanz zur Staatsanwaltſchaft Kon⸗ ſtanz, Juſtizaſſiſtent Guſtav Adolf Greiner beim Amtsgericht Karlsruhe zu den Gefängniſſen in Karlsruhe, Juſtizaſſiſtent Albert Schweizer beim Amtsgericht Schopfheim zum Notariat Schopfheim, Juſtizaſſiſtent Michael Zimmermann beim No⸗ tariat Schopfheim zum Amtsgericht Schopfheim, Inſpektor Heinrich Leſer bei dem Gerichtsgefängnis in Kehl zu den Ge⸗ fängniſſen in Karlsruhe und Oberaufſeher Mar Jülch bei den Gefängniſſen in Karlsruhe zum Gerichtsgefängnis in Kehl, Oberaufſeher Karl Fröhlich beim Gerichtsgefängnis in Mosbach zu den Strafanſtalten in Bruchſal, Oberaufſeherin Thereſe Becker bei den Strafanſtalten in Bruchſal zu den Ge⸗ fängniſſen in Karlsruhe, Aufſeherin Hermine Doll bei den Gefängniſſen in Freiburg zu den Strafanſtalten in Bruchſal, zum Gerichtsgefängnis in Mosbach. Infolge Erreichung der Altersgrenze treten in den Nuheſtand: Oberlandesgerichtsrat Dr. Julius Koelle beim Oberlandesgericht in Karlsruhe, Oberrechnungsrat Joſef Fuchs beim Landgericht Karlsruhe, Juſtizoberinſpektor dog Bohl beim Amtsgericht Singen, Juſtizoberinſpektor Oskar Kimmig beim Amtsgericht Lörrach, Juſtizoberinſpektor Auguſt Mahl beim Landgericht Karlsruhe, Obergerichtsvollzieher Theodor Noe beim Amtsgericht Karlsruhe, Erſter Inſpektor Friedrich Zimmer beim Arbeitshaus Kislau, die Oberaufſeher Chriſtian Dittes beim Gerichtsgefängnis in Müllheim und Friedrich Sernatinger beim Gerichtsgefängnis in Konſtanz. Zur Ruhe geſetzt: Inſpektor Joſef Ohrband bei den Strafanſtalten in Bruchſal, Oberaufſeher Valentin Fritſch bei den Strafanſtalten in Bruchſal, Oberaufſeher Karl Herr bei den Gefängniſſen in Karlsruhe, Oberaufſeher Joſ. Straub bei den Gefängniſſen in Mannheim. Entlaſſen auf Antrag: Juſtizaſſiſtent Erwin Bund⸗ ſchuh beim Notariat Karlsruhe. Wir dienen dem Volke „Es gilt auch hier der ewige Grundſatz, daß dort, wo ein unbeugſamer Wille herrſcht, auch eine Rot gebrochen werden kann.“ Dieſes Führerwort zeigt uns deutlich, daß der menſch⸗ liche Wille imſtande iſt, die Rot eines Volkes zu bezwingen. Der Wille zur Mitarbeit iſt die unerläßliche Vorausſetzung für das Gelingen der Arbeit zum Wohle des Volkes. Wenn heute tauſende Volksgenoſſen bei uns in Baden ehrenamt⸗ lich im Dienſte der NS.⸗Volkswohlfahrt tätig ſind, ſo tra⸗ gen ſie alle dieſen Willen in ihren Herzen, tatkräftig mitzu⸗ helfen. Ihre unermüdliche Arbeit wird oft verkannt, über⸗ ſehen und unterſchätzt. Sie wird in der Stille geleiſtet, und ihr Wert für die ewige Zukunft unſeres Volkes kann nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Einfache Männer und Frauen bilden den unbekannten Stoßtrupp der NS.⸗Volkswohlfahrt. Dieſer kurze Bericht ſoll ihrem Schaffen gewidmet und allen ein Anſporn ſein, es ihnen gleichzutun. Pg. Karl M. in Neckarzimmern. Im Jahre 1933 hat er ſich ſchon der NS V. zur Verfügung geſtellt und den Stützpunkt übernommen. Gleichzeitig iſt er noch Ortsbeauf⸗ tragter für das Winkerhilfswerk. Er leiſtet in jeder Hinſicht vorbildliche Arbeit, und die betreuten Volksgenoſſen haben ein unbegrenztes Vertrauen zu ihm. Mit ganz beſonderem Fleiß führt er jedes Jahr die Freiſtellenwerbung für die Kin⸗ derlandverſchickung durch. Anton D. in Freiburg. Obwohl er 69 Jahre alt iſt, kam er 34 zur RSV. ⸗Ortsgruppe Herdern, um dort ehrenamtlich mitzuarbeiten. Kein Weg iſt ihm zu viel, keine Arbeit zu ſchwer. Die NSV.⸗Arbeit iſt ihm zum Lebens⸗ inhalt geworden. Frau Ida A. in Emmendingen. Als treue Hel⸗ ferin arbeitet ſie ebenfalls ſchon jahrelang mit. Ihre Arbeit iſt vorbildlich und zeigt, daß ſie gern ihre Aufgaben und Pflichten erfüllt. Pg. Heinz St. in Heidelberg. Eigentlich hätte er es nicht„nötig“, wie man oft ſagen hört, und doch kam er zur NSV. Gern erfüllt er ſein Aufgabengebiet. Seine liebſte Tätigkeit bildet die Kindererholungsfürſorge. Immer iſt er zur Stelle. Ein Vorbild für alle Mitarbeiter. Frau Berta H. in Karlsruhe. In der Gauhaupt⸗ ſtadt iſt ſie ſeit vier Jahren als Fürſorgerin in einer Orks⸗ gruppe tätig. Die bekreulen Familien freuen ſich auf ihren Beſuch. Sie ſelbſt erklärt, daß ſie ihre Arbeit für eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit halte und ſtolz darauf ſei, in ihren alten Tagen für Führer und Volk arbeiten zu können. Pg. Adolſ B. in Mosbach. Trotz ſeiner ſchweren Kriegsverletzungen und als Vater von fünf Kindern, arbei⸗ tet Pg. B. ehrenamtlich bei der Kreisamtsleitung. Allabend⸗ lich nach Büroſchluß begibt er ſich zum Dienſt in der Kreis⸗ amtsleitung. Nichts iſt ihm zu viel und öft iſt es 2 717 Mit⸗ ternacht geworden, bis alles aufgearbeitet war. Sein Eifer iſt unermüdlich, und daher zählt er zu den treueſten Mit⸗ arbeitern der NS. Nur wenige ſind es von den vielen unbekannten Hel⸗ fern, welche wir in unſerem Bericht erwähnt haben. Aber eines ſehen wir klar und deutlich. Sie alle ſind beſeelt von einem Opfergeiſt und einem Willen, der es ihnen ermöglicht, ihre ganze Kraft dem Volke zu widmen. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt v. 25. Mai. Zum Mann⸗ heimer Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 33 Ochſen, 159 Bullen, 96 Rinder, 203 Kühe, zuſammen 491 Stück Groß⸗ vieh. Gegenüber der Vorwoche war der Markt mit 67 Tieren beſſer beſchickt. Die Zuteilung erfolgte wie üblich bei unver⸗ änderten Höchſtpreiſen, welche für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Rinder 41 bis 44, Kühe 40 bis 43 Pf; 7 Eine reichliche Beſchickung hatte der Kälbermarkt lat 783 Tie⸗ ren(in der Vorwoche 578) erfahren. In Anbetracht der gro⸗ ßen Zahl der zur Verfügung ſtehenden Tiere nahm der Markt einen langſamen Verlauf. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60 bis 65 Pfg. 1972 Schweine(in der Vorwoche 2241) waren dem Markt dieſer Gattung zugeführt. Es erfolgte Zuteilung kontingentgemäß bei unveränderter Höchſtnotiz von 52,5 Pfg. * 1 — Enmachtöpfe/ Einmachgläser Einmachdosen/ Einkoch-Apparate empfiehlt August Schmidt Kloppenheimerstraße Elskusten ᷑Elsschränke Fliegenschränke Weck-Konservengläser Butter kühler Heorg Nöser. Kartoffeldämpfianlage zur Einsäuerung von Kartoffeln. Kein Faulen der Kartoffeln mehr! Landw. Ein- u. Verkaufsgenossenschaft Mannheim-Seckenheim. Febredgeader Fumathue Johann& Würthwein Baumaterialien. Mäuſe und Ratten— der Schrecken der Hausfrau. Im Kampf gegen Mäuſe und Ratten werden ver : 5 1 2 8. 5— ſchiedene Mittel mit Erfolg angewandt. Wer Fallen auf⸗ ſtellt, ſſe nicht, ſie mit dem ſicherſten Lockmittel zu vergeſſe verſehen. Dieſes Lockmittel iſt der geräucherte Speck. Den Ratten und Mäuſe gleicher Geruch des Speckes lieben maßen; ſie gehen beſtimmt an den Köder heran und find ſomit leicht gefangen. Rattenfallen, die ſicher arbeiten, ſind in den Eiſenwarenhandlungen zu haben. Die neuen Modelle arbeiten ſehr zuverläſſig. Ein weiteres wirkſames Mittel ſind Meerzwiebel präparate, die in jeder Drogerie zu haben ſind. Die Meer zwiebelpräparate werden von den verſchiedenen Firmen hergeſtellt und ſind durchweg alle gut und erfolgſicher. Gewarnt ſei vor gifthaltigen Präparaten. Dieſe zu legen und zu benutzen iſt Aufgabe der Kammerjäger. Wir legen nur die Präparate, die zugelaſſen ſind, und dieſe be kommen wir beim Drogiſten. Ein guter Rattenfänger, wo Ratten ſtark auftreten, iſt immer noch der Hund. Die Schnauzer und die Terrier ſind die größten Feinde dieſes Schädlings. Gegen Mäuſe iſt die Katze immer das wirkſamſte Mittel. Eine gute Mäuſekatze iſt ein Hausſchatz. Aber allein kann ſie die Schädlinge natürlich nicht vertilgen. Wir kaufen darum auch gegen Mäuſe Meerzwiebelpräparate und Fallen. Giftkörner gegen Mäuſe ſind ſehr vorſichtig zu ſtreuen. Wir formen uns dazu einen Trichter aus Papier und gießen die Körner in kleinen Mengen in die Mäuſe löcher. Wir ſtreuen ſie alſo nicht auf den Boden, oder höchſtens nur da, wo keine kleinen Kinder und Vögel daran gehen können, alſo nur in verſchloſſenen Räumen. Ratten und Mäuſe zu bekämpfen iſt unſer aller Auf⸗ gabe, denn ſie zerſtören jährlich Millionenwerte. Darum gehört dieſer Feldzug als beſondere Attacke zum„Kampf dem Verderb“. Sicher wirkende Bekämpfiungsmittel gegen Obst- und Rebschädlinge sowie gegen alle Pilz- und Bilattkrankheiten. Fragen Sie ö 5 den mit der Landwirtschaft vertrauten Fachmann! Neckar-Drogerie Walter Hornung Schwaben, Küchenſchnecken und Kelleraſſeln. Um Schwaben zu vertilgen, vermiſchen wir zwei Teile Roggenmehl und einen Teil Gips. Wir ſtreuen dieſe Miſchung auf die Stellen, wo ſich die Tiere einfinden, entweder auf Brettchen oder auch ohne dieſe Unterlage auf den Fußboden. Dieſer Köder erhärtet im Körper der Inſekten und tötet ſie. Streuzucker mit Borax vermiſcht auf die Herdplatte geſtreut, iſt ebenfalls ein gutes Mittel. Am allerbeſten aber heifen die flüſſigen Bekämpfungsmittel, die mittels Spritzen im Raum zerſtäubt werden. Vor allem dürfen wir die Ecken und Schlupfwinkel nicht ber geſſen, wir zerſtäuben oder ſtreuen Borax und zwar jeden abend mehrere Wochen lang. Gegen Küchenſchnecken hilft nur das Streuen bon Viehſalz. Wir beſtreuen damit den Fußboden. Die Wände beſpritzen wir mit einer Salzlauge. Ein anderes Mittel iſt das Streuen von Aetzkalk. Gegen Kelleraſſeln, die den Kartoffeln und den Ge müſevorräten ſchädlich werden, hilft am beſten das Au ſchwefeln der Kellerräume. Das Abkehren der Wände un des Fußbodens mit einem groben Beſen iſt angebracht Die ſo zuſammengefegten Tiere werden zweckmäßig ſofor verbrannt. Auch dieſe Tiere zu vernichten gehört in die Aufgabe „Kampf dem Verderb“, weil ſie zuſammengenommen Schaden anrichten. bie 1. Die läſtige Ameiſe. Es gibt Häufer, die jedes Jahr wieder von Amoiſe aufgeſucht werden. Ameiſen können die Hausfrau bal, zur Verzweiflung bringen, denn ſie gehen ſogar in ge ſchloſſene Schränke, ſie fallen über alles her und ſind meiſ. ſchwer zu vertreiben. Doch mit Geduld können wir auch über dieſe Schädlinge Herr werden. Die erſte Bedingung iſt, alle Mauern und Bodenritzer zu verſchmieren, damit ſie nicht durchkriechen können. Kom⸗ men ſie durch die Fenſter, ſo ſtreuen wir Kampfer, welchen wir in Spiritus oder Branntwein auflöſen, damit pulveriſiert wird. Das Auslegen von Schwämmen, die wir mit Zucke ſtreuen und nachher in heißes Waſſer werfen, iſt kei abſolut ſicheres Mittel. Vor allen Dingen werden die Ameiſen dadurch meiſt erſt angelockt. Ein altes Mittel iſt das Vergraben toter Fiſche an der Stelle, wo die Ameiſe in das Haus eindringen. Ferner gießen wir an der Stelle wo ſie in die Stube eindringen, etwas Salmiakgeiſt in die Oeffnung oder ſtreuen gepulverten Alaun oder Buchen⸗ aſche. Weitere gute Mittel finden wir in der Kreolinlöſung oder einem ſtarken Abſud von Tomatenblättern. Dieſe Löſungen werden auf die Fenſterbretter, die Türſchwellen und auf die Straße geſtrichen, auf der ſie herankommen. Oefteres Aufwaſchen der Dielen mit Karbolwaſſer iſt eben falls zu empfehlen. Die Hauptſache iſt der Kampf gegen die. Sobald ſie nicht zur Ruhe kommen, d. h. immer neue, ihnen wider⸗ wärtige Gerüche ausgeſtreut werden, ziehen ſie ſich bald zurück. Gabritol-Schutzanstrich für Eisen und Mauerwerk Carbolineum zum Holzanstrich Holzteer/ Dachanstrichmasse empfiehlt Karl Herdt, Baustoff handlung. Gartenſchädlinge. Nicht nur im Hauſe ſollen wir die Inſekten bekämpfen, auch der Garten wartet auf uns. Da ſind die Schnecken. Sie werden durch Beſtreuen von Thomasmehl getötet. Wir ſtreuen ſchon ſehr früh morgens, wenn die Schnecken noch auf der Oberfläche dee Pflanzen ſitzen. Hierbei müſſen wir auch die Gebüſche und. Kompoſthaufen abſuchen und gewiſſenhaft beſtreuen, Die Erdflöhe ſind ſchwer zu vertilgen, aber mit Gedud und Ausdauer ſiegen wir auch hier. Wir ſtreuen mit Kieſel⸗ ſäure oder nehmen ein mit Leim beſtrichenes Brettchen und ſtreichen ſacht über die Pflanzen hin. Die hochſpringen⸗ den Erdflöhe bleiben daran hängen. Außerdem müſſen wir den Boden oft hacken und gut gießen, denn Erdflöhe vermehren ſich nur auf trockenem und glattem Boden. Raupen auf den Kohlpflanzen bringen viel Mühe, denn meiſt wird nach dem alten Hausmittal verfahren, ſie abzufuchen. Es iſt auch immer noch von gutem Erfolg gekrönt, darum ſollen wir auch dabei bleiben. Darüber hinaus können wir uns die Arbeit aber erleichtern. Wir ſtellen uns eine Quaſſiaſeifenlöſung her und beſprengen die Pflanzen mit einem Zerſtäuber. Auch Nikotinſeifen⸗ löſung iſt von gutem Erfolg. Die Schädlinge unſerer Obſtbäume vertilgen wir nur durch jährliches, gewiſſenhaftes Spritzen. Das Spritzen iſt die Grundlage für eine geſunde Obſtkultur. Alle Krank⸗ heiten verhindert und bekämpft man durch das Spritzen. Das Spritzenmaterial muß friſch, gut und zuverläſſig ſein, Die Wichtigkeit von erſtklaſſigem Spritzmaterial kann nie⸗ mals überſchätzt werden. Darum jedes Jahr friſches Ma⸗ terial benutzen. Merke dir: Immer vor dem Regen ſpritzen nicht nachher. Das Spritzen der Bäume mit gutem chemiſchen Material wird dreifach wieder herausgeholt durch die geſunde und große Ernte, die wir durch das Spritzen erreichen. Pergamentpapier/ Cellophan/ Konservierungsmittel Wasserglas„ Gär.- und Hefemittel Bekämpfungsmittel für Pflanzenschädlinge Sämtliche Bekämpfungsmittel für Ameisen, Fliegen, Schaben, Mäuse und Ratten empfiehlt Germania- Drogerie W. Höllstin Hauptstraße 106. Cusarsen zur Bekämpfung von Werren. Raphanit zur Bekämpfung von Hederich. Landw. Ein- u. Verkaufsgenossenschaft i Mannheim-Seckenheim. Fliegenschränke und Fenster empfiehlt A. Kollnig Schreinerei und Möbelhandlung. 8. 90 947 725 7 segen alles Ungeziefer und alle Schädlinge in Haus, Hof, Garten und Feld liefert die Apotheke Seckenheim.