und denk⸗ ſeiner egent⸗ Tra⸗ h die Kurze miele omd⸗ 22.30 eee eee eee ee. Nr. 123 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 31. Mai 1937 „„ Der neue Bauerngeiſt Eröffnung der 4. Reichsnährſtandsausſtellung in An⸗ weſenheit des Führers. Die feierliche Eröffnung der 4. Reichsnährſtandsaus⸗ ſtellung am Sonntag vormittag auf der Thereſienwieſe in München geſtaltete ſich bei ſtrahlendem Sommerwetter zu einem einzigartigen feſtlichen Ereignis. Zahlloſe Sonder⸗ züge und Hunderte von Autobuſſen und Privatwagen brachten immer neue Maſſen von Ausſtellungsbeſuchern aus allen Gauen des Reiches in die Hauptſtadt der Bewe⸗ ung. Sie alle wollten die einzigartige Ausſtellung, die rößte landwirtſchaftliche Schau 7 8 05 überhaupt ſehen und ſich ein Bild von dem, was das deutſche Volk für die Volksernährung leiſtet, machen. Vom Haupteingang bis zur Ehrenhalle im Neubau des großen Reichsnährſtandshauſes Thereſienwieſe hat in far⸗ benfroher Gewandung die deutſche Landjugend Spalier gebildet. Ein Ehrenſturm der SS iſt vor der Ehrenhalle angetreten. In der Halle ſind Männer des Reichsarbeitsdienſtes mit blitzenden Spaten aufmarſchiert. Kurz vor 11 Uhr haben die Ehrengäſte ihre Plätze ein⸗ genommen. Punkt 11 Uhr hallen Kommandos. Der SS⸗Muſikzug intoniert den Badenweiler Marſch und Jubel brandet von draußen her auf: Der Führer kommt und fährt vor der Ehrenhalle vor. Als er den Raum betritt, donnern ihm nicht endenwollende Heilrufe entgegen. Reichsbauernführer Darre heißt namens des Reichsnährſtandes, ſeiner Mitarbeiter und des ganzen deutſchen Landvolks den Führer herzlich willkommen und nimmt kurz darauf das Wort zu ſeiner Eröffnungsrede. Er führte u. a. aus: „Vier Jahre nachdem Sie, mein Führer, die Verant⸗ wortung im Reich übernahmen, findet hier in München, der Hauptſtadt der Bewegung, die Vierte Reichsnährſtands⸗ ſchau ſtatt. Dieſer Umſtand gibt dieſer Reichsnährſtands⸗ ſchau ihr beſonderes Gepräge. Eine vierjährige Arbeit im Agrarſektor, und zwar eine aus nationalſozialiſtiſchem Geiſte geborene und von Nationalſozialiſten durchgeführte Arbeit kritt hier vor der NSDAP mit ihrer Leitung zum Appell an. Was wir heute eröffnen, iſt die größte landwirtſchafkliche Schau Europas. Wer ſich die kataſtrophale Lage und Ausſichtsloſigkeit der deutſchen Landwirtſchaft bei der Machtübernahme im Jahre 1933 vergegenwärtigt, weiß, welche Arbeit in den vergan⸗ genen vier Jahren auf allen Gebieten und bei allen zu⸗ ſtändigen Stellen notwendig geweſen iſt, um heute eine ſo lapidare Feſtſtellung ausſprechen zu können. Denn dieſe Ausſtellung zeigt nicht nur die wirkſchaft⸗ liche Geſundung des Bauernkums, ſondern insbeſondere den neuen Glauben, den neuen Geiſt und neuen Willen des Landvolkes, aus dem heraus ſolche Leiſtungen möglich waren. Die von uns durchgeführte Agrarpolitik wäre ohne den Nationalſozialismus einfach unmöglich geweſen. Und ich möchte es klar ausſprechen, daß unſere wirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen ſich erſt dadurch wirtſchaftlich richtig auswirkten daß wir ſie auf einer weltanſchaulichen und geiſtigen Grund⸗ lage gufbauten, die nationalſozialiſtiſch war, und ſie mit⸗ hin mit den Lebensintereſſen des deutſchen Volkes in Ein⸗ klang brachten! Erſt wenn man im nationalſozialiſtiſchen Sinne das Volk bejaht, rechtfertigt ſich aus dieſer Idee her⸗ aus eine ehrliche und lebensfähige Landwirtſchafts⸗ und Bauernpolitik. Der Liberalismus ließ nur die Ichſucht als allei⸗ nigen Motor jeden Wirtſchaftsſtrebens gelten. Die Folge wär eine reſtloſe, wirtſchaftliche Vereinzelung der Men⸗ ſchen. Damit war jede Gemeinſchaftsleiſtung unmöglich ge⸗ macht. Erſt als wir mit unſerer Vorſtellung vom Volke heraus das Wirtſchaftsgeſchehen auf dem landwirtſchaft⸗ lichen Markte nicht mehr vom Standpunkt landwirtſchaft⸗ licher Einzelintereſſen, ſondern vom Geſamtintereſſe der Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes aus betrach⸗ teten, finden wir die nationalſozialiſtiſche Löſung der Marktordnung. Damit war die echte Gemeinſchaftsleiſtung wie ſie ſich heute in der Erzeugungsſchlacht dokumentiert ermöglicht. Denn auf dem durch den Verſailler Friedens⸗ vertrag verringerten deutſchen Raume konnte die Ernäh⸗ rungsſicherung auf der Grundlage einer Produktionsſteige⸗ rung durchgeführt werden, welche ſich nach volkswirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkten ausrichtete, d. h. die Produktion mußte freigemacht werden von den Preisſchwankungen der liberalen Spielregel von Angebot und Nachfrage. Zeigte die Marktordnung zunächſt bei dem an⸗ fänglichen Ueberfluß von Lebensmitteln das eine Geſicht: nämlich Schutz der Erzeugerpreiſe und geregelte Abſatzverhältniſſe als Vorausſetzung einer Mehrerzeugung ſo würde ſehr bald das andere dem Geſamtvolk zugewandte Geſicht deutlich: nämlich Schutz des Verbrauchers gegenüber ee Preiſen als Folge einer Verknappung und gerechte Verteilung der an ſich verknappten Ware. Dank für die Leiſtungen des Landvolks. Dieſe neue Agrarpolitik hat zwar das Bauernkum gerettet, ſie hat dem Bauerntum noch viele Vorteile ge⸗ bracht, um die uns heute andere Länder beneiden. Allein die eindeutige Ausrichtung unſerer Agrarpolitik nach wirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten hat auch vom Landvolk die dußerſte Anstrengung ſeiner Kräfte gefor⸗ dert. Welche großen Aufgaben wir vom Landvolk. verlangt haben, wiſſen wir. Dieſe Ausſtellung zeigt nur einen klei⸗ nen Ausſchnitt des Geleiſteten, und es iſt mir ein Bedürf⸗ nis, an dieſer Stelle dem deutſchen Landvolk, welches in den vergangenen vier Jahren im feſten Vertrauen der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Führung gefolgt iſt, un ſeren Dank zum Ausdruck zu bringen. Ziel: modernſter Bauernbetrieb der Well... Dieſe Reichsnährſtandsſchau weiſt nun die Wege, wie trotz aller Umſtände und auf der Grundlage der gegebenen Verhältniſſe doch noch eine Leiſtungsſteigerung möglich iſt Es iſt z. B. unſer Ziel geweſen, die landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchnenproduktion anzuleiten, ſich den gegebenen Betriebs- . und Produktionsleiſtungen der deutſchen zandwirtſchaft anzupaſſen und ſolcherweiſe auch dem Klein⸗ bauern und Landwirt eine wirtſchaftliche Anwendung von Maſchinen zu ermöglichen. „Wir kommen auf dieſe Weiſe nicht nur dazu, in eini⸗ 15 Jahren die lechniſch vielleicht modernſten mittel und leinbäuerlichen Beiriebe der Welt zu beſitzen, ſondern wir zeigen auch dem kleinen Bauern und dem kleinen Landwirt heute die Möglichkeit, die Technik arbeilſparend und leiſtungsſteigernd in ſeinem landwirkſchaftlichen Be⸗ krieb einzuſetzen.“ 5 i. Hinſichtlich der Frage, wie die moderne Wiſſenſchaft in der landwirtſchaftlichen Betriebsführung arbeitſparend im volkswirtſchaftlichen Sinne eingefetzt werden kann, nannte dann der Reichsbauernführer Beiſpiele aus der Praxis. Durch die moderne Vererbungswiſſenſchaft könne man heute das Gebiet der landwirtſchaftlichen Tier⸗ zucht von bisher dort üblichen allgemeinen verſchwomme⸗ nen Begriffen der Raſſe auf klare züchteriſche Leiſtungen abſtellen. Volkswirtſchaftlich geſehen, liegen hier noch wenig erſchloſſene außerordentliche Ertragsreſerven, da die Wiſ⸗ ſenſchaft von der Vererbung noch jungen Datums iſt, und wir erſt am Anfang einer kierzüchteriſchen Entrümpelung unſeres Viehſtapels ſtehen. Beim Saatgut liegen hier die Verhältniſſe noch klarer. Dieſe Beiſpiele, ſo fuhr der Reichsminiſter fort, zeigen. daß ein Mehrertrag ohne gleichzeitigen Mehreinſatz von Arbeitskraft erreicht werde. Die Erzeugungsſchlacht iſt alſo kein gekünſteltes Hochſchrauben der Er⸗ träge, ſondern iſt für uns in erſter Linie die Heranbrin⸗ gung aller volkswirtſchaftlich notwendigen landwirtſchaftli⸗ chen Betriebszweige auf eine geſunde und möglichſt hohe Durchſchnittsleiſtung. Auf der Summe ſo gewonnener Mehr⸗ erzeugung aus den einzelnen Betrieben erwächſt die volks⸗ wirtſchaftliche Produktionsſteigerung im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes. Selbſtverſtändlich konnten wir in vier Jahren national⸗ ſozialiſtiſcher Agrarpolitik nicht alle Schäden ausmerzen die ein Jahrhundert des Liberalismus der deutſchen Land⸗ wirtſchaft geſchlagen hatte. Aber wir konnten in unverhält⸗ nismäßig kurzer Zeit die deutſche Landwirtſchaft an ihre volkswirtſchaftlichen Aufgaben der Ernährungsſicherung des deutſchen Volkes nicht nur heranführen, ſondern dieſe Auf⸗ gabe bis zu 80 v. H. auch bereits meiſtern. Die Erzeugungsſchlacht iſt eine Gemeinſchafksleiſtung von ungeheurem Ausmaß, und noch kein Staat der Welt hat auch nur ekwas ähnliches wie die Erzeugungsſchlacht W vermocht, geſchweige denn ihre Ergeßniſſe er⸗ reicht. Beiſpielsweiſe zeigen die enormen Preisſteigerungen auf dem Weltmarkt— allein beim Getreide um 300 v. H.— die Ernährungsſorgen der anderen Völker ſehr deutlich. Was wir geſchaffen haben, haben wir nur zu ſchaffen vermocht, weil wir dem Geſetz treu geblieben ſind, nach dem wir angetreten ſind. Dieſes Geſezmein Führer, haben Sie uns gelehrt. Damit iſt das, was wir hier zeigen Auswirkung Ihrer Arbeit und Ihrer Leiſtung. Wir können unſeren Dank für Ihr Vertrauen nicht an⸗ ders und beſſer zum Ausdruck bringen, als daß wir Ihnen verſichern, daß wir dem Geſetz treu bleiben, nach dem Sie uns haben antreten laſſen. In dieſem Sinne fordere ich die Anweſenden auf, ſich zu erheben und mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Unſer geliebter Führer Sieg⸗Heil! Als der begeisterte Widerhall bei den Maſſen verhalle war, erklärte Reichsminiſter Darre im Auftrag des Füh⸗ rers und Reichskanzlers die Vierte Reichsnährſtandsaus⸗ ſtellung für eröffnet. Beim Verlaſſen der Ehrenhalle wurde der Führer immer wieder mit toſenden Heilrufen begrüßt. Ein Bauern. mädchen überreichte ihm einen Blumenſtrauß als Ausdruck des Dankes und der Liebe des ganzen Bauernſtandes. In Begleitung des Reichsbauernführers und der zahlreichen 1 d aus dem ganzen Reich trat der Führer nun einen Rundgang durch die Ausſtellung an. Er beſichtigte u. a, den großen Muſterbauernhof mit all ſeinen Anlagen. Einrichtungen und Räumlichkeiten, mit ſeiner naturge⸗ treu nachgebildeten bayeriſchen Alm und ihren Betrieben Europas größte Landwwirtſchaftsſchau Die Hauptſtadt der Bewegung ſteht bis zum 6. Juni völlig im Zeichen der 4. Reichsnährſtandsausſtellung, die berufen iſt, dem deutſchen Bauern alle neueſten Hilfsmit⸗ tel vor Augen zu führen, die Technik und Chemie, Wiſſen⸗ ſchaft und Praxis bieten, um die Erzeugung aus eigener Scholle zu fördern und zu ſteigern. Es handelt ſich um die größte landwirtſchaftliche Ausſtellung, die jemals auf dem europäiſchen Feſtland durchgeführt worden iſt. Die bebaute Fläche beträgt nicht weniger als rund 40 Hektar. Ein großer Teil iſt den Lehrſchauen eingeräumt. Ihnen gegenüber iſt die Induſtrieabteilung, in der die Land⸗ maſchineninduſtrie ihre Erzeugniſſe ausſtellt. Das Ge⸗ lände auf dem ſüdlichen Teil dient der Unterbringung der Tiere und enthält außerdem den großen Vorführungs⸗ ring. Haus des Reichnährſtandes. Sinn und Zweck der Reichsnährſtandsausſtellung bringen es mit ſich, daß dieſe Schau ſich nicht allein auf die Dinge der landwirtſchaftlichen Praxis beſchränkt, ſon⸗ dern auch den weltanſchaulichen, politiſchen und ſozialen Fragen des Bauerntums einen breiten Raum gewährt. Im Hauptbau der Ausſtellung, dem„Haus des Reichs⸗ nährſtandes“, werden die großen kulturellen Auf⸗ gaben des Reichsnährſtandes hinſichtlich der Erfaſſung des Menſchen in verſchiedenen Sonderſchauen dargeſtellt: „Ein Volk, ein Blut, eine Geſittung“ oder„Die Schau der Landarbeiter“ oder„Die Aktion Kampf dem Ver⸗ derb“ oder„Die Marktordnung“. Einer der Hauptanziehungspunkte der geſamten Schau iſt ſicherlich die Freilanddarſtellung„Der Bau⸗ ernhof in der Erzeugungsſchlacht“. Hier wurde auf dem Gelände von zwei Hektar ein typiſcher oberbayeriſcher Bauernhof aufgebaut, und zwar mit voll⸗ kommener Einrichtung in Wohnräumen und Stallungen, Scheunen und Nebengebäuden. Hier lernt der Bauer an Beiſpielen und Gegenbeiſpielen kennen, wie ein Bau⸗ ernhof ausſehen ſoll und wie er richtig bewirtſchaftet wird. Zu dem Bauernhof gehört eine Reihe von beſonde⸗ ren Lehrſchauen, ſo eine für Gärfutterbereitung, eine für Pflanzenzucht und für Sonderkulturen, wie Zuckerrüben, Mais, Flachs, Hanf, Hopfen, Tabak uſw. Auch ein muſtergültiger Bauerngarten und Obſtgarten iſt zu ſehen. Neben den Feldern des Bauernhofes liegt das „Haus der Düngung“, das„Haus der Landtechnik“ uſw. Die Maſchinen⸗Lehrſchauen. Die Maſchinen und Geräte ſind zum größten Teil im Freien untergebracht. Praktiſche Darſtellungen und Vor⸗ führungen laſſen erkennen, wie durch die Anwendung der Geräte und Maſchinen im einzelnen eine Steigerung der Erzeugung erreicht und eine Beſchleunigung und Inten⸗ ſivierung der Landwirtſchaft durchgeführt werden kann. Etwa 500 Firmen haben rund 7000 Die große Tierſchau. 8 Auf der ſüdlichen Hälfte des Ausſtellungsgeländes ſind die Tiere untergebracht: 150 Warmblut⸗ und 130 Kaltblutpferde, 650 Rinder, 260 Schafe, 500 Schweine und 240 Ziegen neben allen Sorten von Kleintieren. Selbſt Seidenraupen und Bienen machen ſich in beſonderen Zel⸗ ten bemerkbar. Unter anderem ſieht man in der Pferde⸗ abteilung das Oberländerpferd und das Rottaler Warm⸗ blut, die rheiniſchen und ſchleſiſchen Kaltblüter, die Oſt⸗ preußen und das württembergiſche Warmblut, Rinder aus Franken, dem Allgäu, aus dem Werdenfelſer Land und aus dem Pinzgau. Aus dem Norden wird ſchwarzes und rotbuntes Tieflandvieh vorgeführt. Neben den hei⸗ miſchen Schafſorten ſind auch Merino⸗ und Fleiſchſchaf⸗ raſſen vorhanden. In der Schweineſchau ſtellt das ver⸗ edelte deutſche Landſchwein den Hauptanteil. In großen Aquarien tummeln ſich die Fiſche, So gibt dieſe gewaltige Reichsnährſtandsſchau einen Ueberblick über die geſamte deutſche Landwirtſchaft, über das deutſche Landvolk und ſeine lebenswichtigen Aufga⸗ ben und Ziele: das deutſche Volk in der Nahrungs⸗ und Rohſtoffverſorgung ſo weit wie möglich unabhängig zu machen. 2 5 Der Führer an das Handwerk Dank für das Treuegelöbnis des Handwerks. Vom Tag des Deutſchen Handwerks iſt dem Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm zugegangen: „Unſer Führer! Zehntauſende deutſcher Meiſter, Geſellen und Lehrlinge, die zum dritten Male in der Stadt bes Deut⸗ ſchen Handwerks zu ernſter Arbeit zuſammengekommen ſind, entbieten Ihnen die herzlichſten Grüße. Sie geloben, in vor⸗ behaltloſer Treue zu Ihrem Werk zu ſtehen, in vorbildlicher Kameradſchaft für die Verwirklichung des deutſchen Sozialts⸗ mus im Handwerk einzutreten und durch eine immer größere Steigerung der Leiſtungen in der handwerklichen Werkſtatt ihr Teil zur Erreichung der Freiheit und Unabhängigkeit un⸗ ſeres Volkes beizutragen.(gez.) Dr. Ley 5 und Walter, Leiter des Deutſchen Handwerks.“ Der Führer und Reichskanzler hat darauf mit nachſtehendem Telegramm geantwortet: „Den in der Stadt des Deutſchen Handwerks ver⸗ ſammelten Meiſtern, Geſellen und Lehrlingen daule ich für das mir telegraphiſch ausgeſprochene Treuegelöbnis und die mir übermittelten Grüße. Ich erwidere ſie herz⸗ lichſt mit den aufrichtigſten Wünſchen für das Gedeihen des deutſchen Handwerks und erfolgreiche Weiterarbeit im Dienſte des Geſamtvolkes.(gez.) Adolf Hitler.“ Zuſammenarbeit mit Amerika Dr. Eckener über Deutſchlands Luftfahrtpläne. Waſhington, 28. Mal. Dr. Eckener wurde vom Militärausſchuß des ameri⸗ kaniſchen Repräſentantenhauſes ſehr eingehend vernommen. Nachdem der Vorſitzende ihn als den großen Wiſſenſchaftler vorgeſtellt hatte, der keiner Einführung bedürfe, erhielt Dr. Eckener das Wort, der einleitend ausführlich auf die enge Zuſammenarbeit zwischen der deutſchen und amerikaniſchen haft Zeppelingeſellſchaft einging. Dieſe Betriebsgemein⸗ chaft ſolle dafür ſorgen, daß die beiderſeitigen Belange ge⸗ wahrt und insbeſondere Helium ausſchließlich für Han⸗ delszwecke benutzt werde. Den Hauptteil der Vernehmung bildeten Fragen der Auſchiffe über eine militäriſche Verwendbarkeit der Luftſchiffe. Eckener antwortete überzeugend auf ſämtliche Fragen und legte dar, daß deutſche Luftſchiffe reine Verkehrsmittel ſeien. Deutſchland denke an keine Beeinträchtigung der ame⸗ rikaniſchen Luftfahrt, ſondern wolle im Gegenteil eine Zu⸗ ſammenarbeft, denn beide Nationen ſeien auf hun⸗ dert Dingen im anderen Land angewieſen Einen anderen als den rein privatwirtſchaftlichen, einzig und allein fried⸗ fertigen Gebrauch gebe es für Luftſchiffe nicht. Er, Eckener, hoffe auf fahrplanmäßige Dreiecksfahrten Frankfurt Rio de Ja- neiro Nordamerika. Die Vernehmung endete mit dem herzlichen Dank des Vorſitzenden und einem Händeſchütteln aller Abgeordneten. Der auf Veranlaſſung Rooſevelts eingereichte Geſetzent⸗ wurf Rooſevelts, der den Verkauf von Helium an Deutſchland ermöglichen ſoll, wird nunmehr in den Aus⸗ ſchüſſen beider Häuſer beraten und zur Abſtimmung ge⸗ bracht werden. Der Preſſebeirat des vom Wirtſchaftsminiſterium einge⸗ ſetzten„Hindenburg“⸗Unterſuchungsausſchuſſes erklärte nach Abſchluß der Unterſuchung, der deutſche Ausſchuß habe in „ mit dem amerikaniſchen Ausſchuß nochmals alle Bekundungen der Zeugen durchgeſprochen. Die Theorie des Mitgliedes der deut Bock, daß eine Se er in den Gaszellen durch Elmsfeuer oder einem Kugelblitz hervorgerufen worden ſei, wurde von beiden Ausſchüſſen beſonders beachtet. Die Marinebehörde begann alsdann die Unter⸗ ſuchung über das Verhalten des Marineperſonals während der Kataſtrophe, ſeinen Verluſt an Menſchenleben und Ver⸗ letzten und den Sachſchaden. Kommiſſion Befeſtigt 5 Die Berliner Aktienbörſe beendete die Woche in feſter Haltung. Verſchiedene Spezialwerte konnten ihre Aufwärts⸗ bewegung weiter fortſetzen. So erhöhten ſich Deutſches Erdöl auf 159,25(157,25). Auch Montanwerte waren allgemein ge⸗ beſſert. Am Textilmarkt zog die Bemberg⸗Aktie auf 123,50 121) an. Am Rentenmarkt war Reichsaltbeſitzanleihe mit 126,0(126,37) wenig verändert. Kommunale Umſchuldungs⸗ anleihe wurde mit 94,15 notiert. Am Geldmarkt erhöhte ſich der Satz für Tagesgeld zum Ultimo auf 2,75 bis 3 Prozent. Am Deviſenmarkt war der Dollar gegenüber dem Pfund und dem franzöſiſchen Franken erheblich gebeſſert. Deviſenkurſe. Belga(Belgien) 42,05(Geld) 4213(Brief), dän. Krone 54,95 55,05, engl. Pfund 12,305 12,335, franz. Fran⸗ ken 11,12 11,14, holl. Gulden 137,07 137,35, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,84 61,96, öſterr. Schilling 48,95 49,05, a 1 poln. Zloty 47,04 47,4, ſchwed. Krone 63% 6357, eiz. nd aſchinen und Geräte Franken 58,84 56,96, ſpan. Peſeta 1698 17,02,.. ausgeſtellt. Sie bringen wichtige Neuerungen, die für die 8,666 8,684, amerikan. Dollar 2494 5 2 Landwirtſchaft von Bedeutung ſind.. 5 8 5 N 2, 5 Spert und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. Seckenheim 1— Edingen I 111 Seckenheim II— Edingen II 2:2 Seckenheim III— Rheinau Privat 2:3 Seckenheim A.⸗H.— Neckarau A.⸗H. 04 Seckenheim Igd.— Brühl Igd. 611 Trotz ſommerlicher Hitze wurde verhältnismäßig guter Sport geboten. Bei der Urteilsbildung muß Berückſich⸗ tigung finden, daß man bei dieſer Temperatur ſchon bom Zuſehen allein müde wird— wieviel mehr müſſen die Spieler unter den hitzeſpendenden Sonnenſtrahlen leiden. Edingen brachte eine junge ſpieleifrige Mannſchaft mit, die, wenn noch mancher ſchwache Punkt ausgemerzt iſt, recht anſehnliches Können zu bieten weiß. Seckenheim ſpielte in den Deckungsreihen groß, wäh⸗ rend die Stürmer reſtlos verſagten. Hier waren Fuchs und Gruber nach beſten Kräften bemüht, etwas Fluß in die Aktionen zu bringen, fanden aber nirgends Unterſtützung. Das Spiel war eben ein„Sommerſpiel“ wie überall bei dieſer Badetemperatur. Der Schiedsrichter paßte ſich den Leiſtungen der Mannſchaften an. „ Ilvesheim verliert in Wiesloch. B.. B. Wiesloch— Alemannia Ilvesheim 4:1(0:1) Am Sonntag trug Ilvesheim das fällige Rückſpiel im Rahmen der Aufſttegſpiele in Wiesloch gegen den dor⸗ tigen V. f. B. aus. Der Platzmannſchaft gelang es, mit viel Glück für die im erſten Spiel erlittene 4:2⸗Niederlage Revanche zu nehmen. Die über 500 Beſucher ſahen unter der Leitung bon Schiedsrichter Merkel⸗Wallſtadt, der ſeiner Aufgabe gut gerecht wurde, ein ſchönes und faires Spiel. Bei der Gäſte⸗ mannſchaft fehlte der bewährte Torhüter, während bei den Einheimiſchen der Rechtsaußen erſetzt war. Wiesloch legte gleich zu Beginn mächtig los, aber die Gäſte klärten ſicher und gingen ſelbſt zum Angriff über, der vom Torhüter geſtoppt werden konnte. In dieſer Spiel⸗ phaſe war Ilvesheim die beſſere Elf. Die Platzherren hielten jedoch ihr Tor rein, beſonders die Verteidigung war auf der Höhe. Hierauf wurde Wiesloch überlegen und das Spielgeſchehen wickelte ſich in der Hälfte der Gäſte ab. Dem Ilvesheimer Halbrechten Schwarz gelingt es, durch⸗ zukommen und konnte dabei den Führungstreffer erzielen. Wiesloch konnte in der erſten Spielhälfte nichts mehr erreichen. Nach dem Wechſel ſpielt Ilvesheim ſehr gut, peinlich genau liegen die Vorlagen, die Angriffe der Platzmannſchaft werden glatt abgeſtoppt. Aber der Ausgleich für Wiesloch lag in der Luft, der auch nach erkwa 10 Min. erzielt wurde. Das feuerte die Platzherren mächtig an, und das Ilvesheimer Tor wurde nun ſtändig beſtürmt. Erbittert kämpften nun beide Mannſchaften um den Sieg. Hier hatte nun Wiesloch mehr Glück: 8 Minuten vor Schluß kam die Platzmannſchaft zum Führungstrefſer und erreichte dann in den Schlußmenuten durch Voll und Keßler zwei weitere Tor, ſomit das Reſultat 4:1 herſtellend. Nach dem Spielgeſchehen hätte Ilvesheim ein anderes Ergebnis ver⸗ dient gehabt. Klubkampf. To. Leutershauſen Akt.— Tbd.„Jahn“ Akt. 2241 To. Leutershauſen Igd. Tbd.„Jahn“ Igd. 42: 40 Ty. Leutershauſen 1— Tbd.„Jahn“(Igd. u. I. komp.) 8:14 Eine ganz nette Angelegenheit war der Eröffnungs⸗ klubkampf am geſtrigen Sonntag gegen Leutershauſen, der ſchon ſehr ſchöne Leiſtungen brachte und einen hoffnungs⸗ vollen Einblick in das vorhandene Kräftematerial zeigte. Vor allem in der Jugend hat der Verein eine große Aus⸗ wahl von entwicklungsfähigen Leuten, die bei dem nötigen Training die entſtandenen Lücken durch Einzug zum Ar⸗ beitsdienſt uſw. voll ausfüllen werden. Mit etwas Glück gelang es der Jugend von Leutershauſen, mit 2 Punkten Vorſprung den Kampf zu gewinnen, da ſie in 5 Uebungen mit nur ganz knappem Unterſchied den erſten Sieger ſtellen konnten, während S. nur in 3 Konkurrenzen den 1. Platz belegte. Punktenmäßig zählt der 1. Sieg ſoviel wie die beiden folgenden Plätze. Die aktive Mannſchaft landete einen ganz überlegenen Sieg, die zur Hauptſache der hervorragenden Leiſtung von Häußler zu verdanken iſt, der in ſeinen 4 Konkurrenzen ſtets den 1. Platz belegte und zwar mit ganz beachtlichen Leiſtungen. Das ab ſchließende Handballſpiel der 1. Mannſchaft von Leutershauſen gegen eine Kombination aus Igd. und 1. Mannſchaft von S. gewann Leutershauſen infolge ſchwacher Leiſtung der S. Hintermannſchaft. Nachſtehend die Ergebniſſe: Jugendkampf: 100 m⸗Lauf: 1. Hufnagel L. 12.1; 2. Scherer S. 12.2; 3. Gund S.; 4. Werber L. 100 0% m⸗Lauf: 1. Feuerſtein S. 2. 56,1; 2. Kling L. 3.0,6; 3. Bühler S.; 4. Edelmann L. 4 mal 100 m⸗ Staffel(Pendelſtaffel): 1. Leuthers⸗ 7 hauſen 52 Sek., 2. Seckenheim. 10 mal 100 m⸗Staffel: 1. Vorſprung). Weitſprung: 1. Scherer S. 3.84; 2. 3. Wolf S.; 4. Weber L. Hochſprung: 1. Schulz L. 1.62; 2. Bühler S. 1.55; 3. Scherer S. 1.55; 4. Edelmann L. Kugelſtoßen: 1. Schulz L. 11.25 2. Sößer S. 3. Gund S. 11.20; 4. Elfner L. Keulenwerfen: 1. Edelmann L. 53 m; 2. Elfner L. 52.70; 3. Grimm S. 50.25, 4. Gund S. Aktive Maunſchaft: Seckenheim(ca. 50 m Schulz L. 5.74; 11.20; 100 m⸗Lauf: 1. Häußler S. 11.6 Sek.; 2. Elfner L. 12.7 3. Kern S.; 4. Keller S. Weitſprung;: 1. Häußler S. 6.21 m; 2. Kettner S. 6.20; 3. Schulz J.; 4. Kanzler L. Hochſprung: 1. Häußler S. 1.62; 2. Kanzler J 1.62; 3. Schulz L. 15 Kettner S. 1.50. Keulen werfen: 1. Häußler S. 60 m; 2, Elfner L. 58: 3. Keller S. 55.60; 4. May L. Kugelſtoßen: 1. Keller S. 10.96; 2. Schmich S. 10.82; 3. Spersling L. 9.85; 4. Kanzler L. 4 mal 100 m⸗Staffel(Pendelſtaffel): 1. Seckenheim 49,8 Sek.; 2. Leutershauſen. Fußball ‚ Aufſtiegsſpiele: Gau Südweſt: VfL Neu⸗Iſenburg— TS 61 Ludwigshafen 1 1. FC Kaiſerslaukern— Sportfreunde Frankfurt 8: Me Darmſtadt— Saar 05 Saarbrücken 2 Gau Baden: VfB Wiesloch— Alemannia Ilvesheim 41 Phönix Karlsruhe— Fe Neureut 51 Sc Freiburg— FW Kehl 02 Gau Württemberg: N FV Kornweſtheim— Ulmer JV 94 21 VfR Schwenningen— Sp⸗Vg Untertürkheim 2:0 Gau Bayern: Armin München— Jahn Regensburg 0·˙4 Schwaben Augsburg— FC Bayreuth 4:3 Tſchammer⸗Pokalſpiele(2. Hauptrunde): Boruſſia Neunkirchen— Kickers Frankenthal 13— Kickers Offenbach— Sp⸗Vg Sandhofen 3:0 Union Böckingen— SV heilbronn 96 31 SV Feuerbach— Sportfreunde Stuttgart 5:0 VfB Ingolſtadt— BC Augsburg 31 Freundſchaftsſpiele: Eintracht Frankfurt— 1. FIC Nürnberg Sportfreunde Eßlingen— Juventus Zürich(Sa) Stuttgarter SE— Wacker München(Sa) Eintracht Frankfurt— Rot⸗Weiß Oberhauſen Opel Rüſſelsheim— Hanau 93 JV Saarbrücken— S4 Fives Lille Südpfalz— Rheinheſſen(in Landau) SV Waldhof— Wormatia Worms Stuttgarter S Juventus Zürich Sportfreunde Eßlingen— Wacker München Stuttgarter Kickers— FS Frankfurt I 05 Schweinfurt— Hamborn 07 Städteſpiel Würzburg— Frankfurt 1860 München— Hamborn 07 Neumeyer Nürnberg— Pf Neckarau D E A 2 do do H 271 f. 7 7. e E eo e e ASS Angarns Handballer unterlegen Deutſchland ſiegte 20:5. Zum 6. Handball⸗Länderkampf ſtanden ſich am Sonn⸗ tag in Kaſſel die Nationalmannſchaften von Deutſchland und Ungarn gegenüber. Das Spiel, das vor rund 20 000 Zuſchauern in der feſtlich geſchmückten Heſſen⸗Kampfbahn ausgetragen wurde, endete mit einem überlegenen Erfolg der deutſchen Elf. Der Beginn des Kampfes war ſehr überraſchend, fanden ſich doch die Ungarn ſchneller zuſammen als ihre Gegner, und noch vor Ablauf der erſten Minute ſtand es 10 für die Ungarn. Aber ſchon in der folgenden Minute fiel durch Baumann der Ausgleich. Im Gegenſtoß ſetzten ſich die Un⸗ garn durch, ein Freiwurf von Koltai brachte die Gäſte wie⸗ der in Front. Dieſe beiden Tore kamen auf das Konto der deutſchen Hintermannſchaft, die anfangs ſehr unſicher war und ſich erſt nach 10 Minuten fand. lieber die Läuferreihe hinweg kam dann auch mehr Zuſammenhang in den Sturm der bald entſchloſſener operierte und ſich auch durchſetzte. In der 5. Minute war es Brinkmann, der den Ausgleich 2:2 erzielte. Böckel im deutſchen Tor hatte anſchließend einige ſchwierige Sachen zu meiſtern, dann lief wieder die Kombi⸗ nation unſerer Fünferreihe, und in der 7. Minute brachte Hermann zum erſten Male die deutſche Elf mit 312 in Füh⸗ rung. Baumann erhöhte eine Minute ſpäter auf 4:2 und ein ſchönes Zuſammenſpiel unſeres Sturmes ſchloß Roß 2 nach wunderbarer Täuſchung des gegneriſchen Torhüters mit dem 5. Treffer ab. Die deutſche Mannſchaft wurde jetzt eindeutig überlegen und hatte das Spiel jederzeit in der Hand Kritzokat brachte das Ergebnis auf 6.2, aber in der 15. Minute verwandelte Salgo einen Freiwurf zum dritten ungariſchen Treffer. Brinkmann, Hermann, Baumann, Krit⸗ zokat, Roß 1. und nochmals Roß 1. erhöhten dann in regel⸗ mäßigen Abſtänden bis zum Halbzeitſtand von 12:3. Nach der Pauſe gab es zunächſt wechſelnde Angriffe und Freiwürfe, die aber von beiden Seiten nicht verwandelt wurden. Dann kam Deutſchland zum 13. Tor und Roß 2 verwandelte kurz darauf den 14. Treffer, der gleichzeitig das 100. Tor gegen Ungarn überhaupt darſtellte. Erſt nach dem Stand von 1813 kamen die Gäſte zu zwei Gegentreffern durch Fodor und Koltai. Bis zum Schlußpfiff brachte es die erbittert kämpfende deutſche Elf noch fertig, das 19. Tor durch Kritzokat und das 20. durch Hermann einzuwerzen. 8— 1 Inter nalionales Avus⸗Rennen Berlin, 31. Mai. Das Sportgeſchehen der Reichshauptſtadt wurde am letz⸗ ten Maiſonntag von einer Veranſtaltung überſchattet: Ber⸗ lin ſtand im Zeichen des Avus-Rennens, das bei großarti⸗ gen äußeren Bedingungen veranſtaltet werden konnte. Als um 13 Uhr das erſte Rennen geſtartet wurde, mögen es rund 350 000 Menſchen geweſen ſein, die in fieberhafter Spannung die 19.286 Kilometer lange Rennbahn überall dicht umlagert hielten. Nach einer kurzen Begrüßung durch Korpsführer Hühn⸗ lein und der Flaggenhiſſung wurden zuerſt die 350 ⸗cem⸗ Maſchinen geſtartet, denen drei Minuten ſpäter die Viertellitermaſchinen folgten und ſich über drei Runden packende Kämpfe lieferten. In der ſechsköpfigen Spitzen⸗ gruppe der 350er lagen Fleiſchmann, Hentze(NSül), Rich⸗ now(Rudge), May(Velocette) und Hamelehle(Norton) und der eine Viertelliter⸗DW fahrende Kluge dicht bei⸗ ſammen. Fleiſchmann behauptete ſeinen kleinen Vor⸗ teil, der nicht einmal 50 Meter betru und gewann mit nur lieben Zehntelſekunden Vorſprung vor Richnow, Kluge Hentze und May.. Noch ſchneller waren die 250 cem⸗Maſchinen, die mit einer großen Ueberraſchung aufwarteten. Der mehr⸗ fache Weltrekordfahrer Walfried Winkler auf DRKW̃ war eine Klaſſe für ſich und mit ſeiner Zeit von 22:16,1 Mi- nuten für die 58.4 Kilometer war er mit 157,3 Stunden⸗ kilometer noch um 6 Kilometer ſchneller als Fleiſchmann mit der ſtärkeren Maſchine. Dieſes Rennen war überhaupt ein durchſchlagender Erfolg für die kleine DKW, die acht Fah⸗ rer auf die erſten Plätze brachte und erſt an neunter Stelle folgte der Oeſterreicher Novotny mit Puch. Schon in der erſten Runde hatte Winkler einen Rieſenvorſprung. Er war längſt durch die Nordkurve gebrauſt, als ſeine Verfolger erankamen. Er gab ſich aber damit noch keineswegs zu⸗ rieden, drehte in der zweiten Runde noch mehr auf, die er in 716,1 gleich 159.1 Stundenkilometer beendete. Ebenſo unangefochten war der zweite Platz von Petruſchke hinter dem ſich Häußler und Wünſche dicht zuſammen hielten. Be. merkenswert waren die geringen Ausfälle in dieſem Rennen auf Biegen und Brechen. 3535 Einen kleinen Vorgeſchmack für den Kampf der donnern den Ungetüme gab der Kampf der 1½„Liter⸗Reng, wagen, die ſieben Runden, 135,547 Kilometer, zurückzu, legen hatten. Es ſtarteten 11 Wagen ausländiſcher Fabri, kate. Das Rennen wurde zu einem Zweikampf zwiſchen dem von Beginn an führenden En gländer C. H. Ma tin auf Era und dem Italiener Corteſe auf Maſerati. Corteſe 2515 langſam ſeinen Rückſtand aufgeholt und war in der men, als er in der Schlußrunde an der Südkurve zur Auf⸗ gabe gezwungen wurde. Nun war Martin vollkommen außer Gefahr. H. Plate auf Maſerati ſicherte ſich den zwei. ten Platz vor dem Italiener Teagno(Maſerati), der noch in der letzten Runde an ſeinem Landsmann Üboldj vorbeige, gangen war. Martins Sieg war verdient. Mit 5:51, und 197,6 Stundenkilometer ſchaffte er auch die ſchnellſte Runde als ihm Corteſe bereits dicht auf den Ferſen war. Großes Pech hatte der Norweger Björnſtad auf Era, der zweimgl mit vollkommen zerfetzten Reifen an der Tribüne vorbei kam Er wehrte ſich gegen eine Ueberrundung, als er vor der Südkurve noch einmal Reifenſchaden hatte und fast im Schritt das Rennen als Letzter beenden mußte. Nicht bel beſſer erging es dem deutſchen Maſerati⸗Fahrer Collin (Erfurt), der mit einem Reifenſchaden ausſchied und auch Tröltzſch(Bugatti) erlebte das Ende des Rennens nicht Graf Caſtelbarco kam mit dem Talbot ſogar ſchon aus der erſten Runde nicht mehr zurück. Das Motorrad⸗Rennen der Halbliterma ſchinen bewies deutlich die Ueberlegenheit der BMW. Maſchinen, die im Training ſchon ſchneller waren als die D W. Wie ſchon beim Eilenriede-Rennen hielten ſich Otto Ley und Karl Gall dicht zuſammen, übernahmen abwechſelnd die Führung und noch zum Schluß gab es die Gerade hinauf einen harten Kampf um den Sieg. Ley war diesmal auf der Hut, behauptete ſich bis ins Ziel in Front und ließ ſich nicht, wie vor ſechs Wochen, auf den letzten Meter noch ſchlg⸗ gen. Erſt drei Minuten ſpäter folaten die DK W⸗ Fahrer Sunnquiſt, der Sieger von 1935, und Bodmer(Ebingen) von denen ſich der Schwede erſt im„Endſpurt“ den dritten Platz erkämpfte. Dann folgte der Oeſterreicher Reigk vor dem Königsberger Knees, die NSU fuhren. Mansfeld, der große Favorit des DKW Stalles, fiel im Rennen immer mehr zurück und wurde ſchließlich nur Achter. Die Vorläufe der großen Rennwagen gaben ſchon ein recht deutliches Bild von der ungeheuren Schnel⸗ ligkeit der deutſchen Wagen. Allerdings hatten ſie auch kei nen ernſthaften ausländiſchen Gegner zu ſchlagen, denn wenn ſchließlich der Ungar Hartmann auf Maſerati noch in den Hauptlauf kam— aus jedem Vorlauf kamen die vier Erſtplazierten in die Entſcheidung— ſo hatte er dabei ſehr viel Glück. Im erſten Vorlauf übernahm zunächſt Bernd Roſemeyer die Führung, dicht dahinter brauſte Ru⸗ dolf Caraccioſa mit dem Mercedes ⸗Stromlinier. Hart war der Kampf, als Caracciola in der vierten Runde zum Kampf auf Roſemeyer anſetzte. Der Auto⸗Union⸗Wagen ſchaffte mit 411,2 Minuten und 276 Stundenkilometer in der ſiebten Runde die beſte Rundenzeit Der Erfolg Caracciolas war aber nicht mehr zu gefährden, wenn auch das Ende nur einen Zeitunkerſchied von Sekundenbruchteilen brachte. Weltbild(M). Ein Rennwagen der Auto-Union mit Fagioli am Steuer in voller Fahrt durch die neue Nordkurve. Ungeheuer ſcharf gefahren wurde in den erſten Runden des zweiten Vorlaufes, die drei Stromlinier von Fagioli von Brauchitſch und Lang kämpften erbittert um die Füh⸗ rung Als Lang ſchließſſch an der Südfurpe einen Reifen⸗ wechſel vornehmen mußte, war dieſeß Kampf entſchieden, zu⸗ mal unterdeſſen auch Fagiolj ausſchied Manfred von Brauchitſch ſicherte ſich ſo den zweiten Lauf klar vor Haſſe und Lang, während Hartmann, der eine Runde ge⸗ gen die deutſchen Spitzenfahrer verloren hatte, noch in die Entſcheidung kam, da er den Italiener Soffietti noch um eine weitere Runde hinter ſich laſſen konnte. Triumph deutſcher Wagen und Fahrer. Das internationale Avus Rennen 1937 endete in ſeinem Hauptwettbewerb, dem Kampf der großen Rennwagen mit einem neuen Triumph deutſcher Wagen und deutſcher Fahrer. Der junge Mercedes Benz Fahrer Her⸗ mann Lang, der in Tripolis vor wenigen Wochen ſeinen erſten großen internationalen Erfolg errang, ſteuerte auf der Berliner Avus einen neuen ſchönen Sieg Mit einer Zeit von 35 30,4 Minuten für das acht Runden und 154,832 Kilometer lange Rennen erzielte er einen Durchſchnitt von 261,7 Stundenkilometer. Ernſt von Delius, E. Haſſe und Bernd Roſemeyer belegten mit Auto⸗Union⸗Wagen die nächſten Plätze, während Seaman den zweiten Mercedes. Benz auf den fünften Platz ſteuerte. Manfred von Brau— chitſch und Rudolf Caracciola waren ausgeſchieden. 2 41 Stunden Segelflug Der NS. ⸗Segelflieger und Segelflughauptlehrer an der Reichsſegelſlugklubſchule Sylt, Ernſt 1 hat eine neue deutſche und Wellſegelflugdauerbeſtleiſtung von 40 Stun⸗ den und 55 Minuten erflogen. Er ſtartete mit„Grunau Baby“ e am Donnerstag, dem 27. Mai, um 10.45 Uhr vormittags und landete nach faſt 4iſtündigem Fluge längs der Steilküſte der Inſel Sylt am 29. Mai um 3.40 Uhr früh. Dieſer Dauerflug fand bei ſüdweſtlichen bis nordweſtlichen Winden mit 5 bis 16 Sekundenmeter Süürte ſta⸗ 8 5 etzten Runde bis auf 100 Meter an Martin herangekom. eee eee ————t— 1— 1 —— 22 22 2 2 2— r rr