Dsgspreis Monatlich Mu. 1.40, durch die Post Mk 1.80, u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzelle 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachlaſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fenſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Wenündblatt für den Siabiteil Ntühm.-Seckenhelm. Tones und Augesgen att Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprilchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich far die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Maunheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 197 D.⸗ A. IV. 37: 1160 37 Jahrgang Dienstag, den 1. Juni 1987 Nr. 124 Almeria von deulſchen Kriegsſchiffen Berlin, 31. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: Zur Vergeltung des verbreche⸗ riſchen Anſchlags roter Bombenflugzeuge auf das vor An⸗ ker liegende Panzerſchiff„Deutſchland“ wurde in den Morgenſtunden von deulſchen Seeſtreitkräften der befeſtigte Seehafen Almeria beſchoſſen. Nachdem die Hafenanlagen zerſtört und die gegneri⸗ ſchen roten Bakterien zum Schweigen gebracht worden ſind, wurde die Vergeltungsaktion abgebrochen und beendet. Beſchluß der Reichsregierung Keine Beteiligung mehr am Konkrollſyſtem. Der deutſche Vertreter im Nichteinmiſchungsausſchuß hat die Weiſung erhalten, dem Vorſitzenden des Ausſchuſ⸗ ſes den amtlich feſtgeſtellten Tatbeſtand des verbrecheri⸗ ſchen Ueberfalls in Ibiza mitzuteilen und ihm dabei fol⸗ genden Beſchluß der Reichsregierung zu notifizieren: Die Reichsregierung wird ſich an dem Konkrollſyſtem und an den Berakungen des Nichleinmiſchungsausſchuſſes ſolange nicht mehr beteiligen, als ihr nicht ſichere Gewähr gegen eine Wiederholung derartiger Vorkommniſſe ver⸗ ſchafft worden iſt. Die gegenüber den roten Machthabern als Ankwork auf den unerhört kückiſchen Ueberfall zu ergreifenden Maß⸗ nahmen wird die Reichsregierung ſelbſtverſtändlich nach ihrem eigenen Ermeſſen beſchließen. Sie hat außerdem für die Dauer dieſes Zuſtandes ihre Kriegsſchiffe angewieſen, jedes ſich nähernde rote ſpaniſche Flugzeug oder Kriegs⸗ ſchiff mit der Waffe abzuwehren. Verſtärkung deutſcher Seeſtreitkräfte Wie amtlich mitgeteilt wird, werden ſofork weikere Schiffe der deutſchen Kriegsmarine zur Verſtärkung unſe⸗ rer Skreitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern in See gehen. Die deutſche Note Dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes über. mittelt. London, 1. Juni. Botſchafter von Ribbentrop übermittelte dem Vorſitzen⸗ den des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Montag folgendes Schreiben: „Herr Präſident! Ich habe die Ehre, Ihnen im Auftrag meiner Regierung Folgendes mitzuteilen: Nachdem am 24. Mai rote Flugzeuge die im Hafen von Mallorca liegenden engliſchen, deutſchen und italieniſchen Schiffe, die zu den für die internationale Seekontrolle be⸗ enn Seeſtreitkräfte gehören, mit Bomben angegriffen atten und dabei auf einem italieniſchen Schiff 6 Offiziere töteten, wurde den deutſchen Schiffen der weitere Aufent⸗ halt in dieſem Hafen unterſagt. Am Samstag, den 29. Mai, lag das Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ vor Anker in Ruhe auf der Reede von Ibizia. Das Panzerſchiff iſt zwiſchen 6 und 7 Uhr abends plötzlich von zwei im Gleitflug niedergehenden Flugzeugen der roten leneig⸗Behörden mit Bomben beworfen worden. Die Mannſchaft befand ſich, da das Schiff in Ruhe lag, zur Zeit des Angriffs in dem im Vorderſchiff befindlichen unge⸗ ſchützten Mannſchaftsraum. Eine der Bomben ſchlug mitten in die Mannſchaftsmeſſe. 23 Tote und 83 Verletzte waren die Folge dieſes Anſchlages. Eine zweite Bombe traf das Seitendeck, richtete dort aber nur geringe Beſchädigungen an. Der Ueberfall auf das Schiff kam völlig überraſchend. Das Schiff hat auf die Flugzeuge keinen Schuß abgegeben. Vleſer Angriff auf das der internationalen Seekoßtrolle angehörende Panzerſchiff„Deutſchland“ iſt das letzte Glied einer Reihe ähnlicher Vorfälle. Deutſche, für die internationale Seekontrolle beſtimmte Streitkräfte— ſeit Anfang April das Panzerſchiff„Graf Spee“, am 11. Maf der Kreuzer„Leipzig“— wurden durch Kriegsſchiffe der Valencia⸗Behörden bedroht. Am 24. Mai erfolgte der obenerwähnte Luftangriff auf die der inter⸗ nationalen Seekontrolle angehörenden engliſchen, deutſchen und italieniſchen Schiffe durch Flugzeuge der Valencia⸗Be⸗ hörden, bei dem 6 italieniſche Offiziere getötet wurden. Bei den erwähnten Gelegenheiten ſind eindringliche arnungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes und der eichsregierung ausgeſprochen worden. Ich habe nunmehr mn Namen meiner Regierung folgende Erklärung abzugeben: 8 1. Die Reichsregierung wird ſich ſolange nicht mehr an dem gonkrollſnſtem noch an den Beratungen des NMichlein⸗ miſchungsausſchuſſes beleiligen, als ihr nicht ſichere Gewähr gegen Wiederholung derartiger Vorkommniſſe verſchaffl e au unerhört kü eberfall zu erhebenden Aatnahmen wird 2 Reichsregierung ſelbſt nach ihrem Raſche Vergeltung. beſchoſſen— Deutſchland und Italien verlaſſen den Nichieinmiſchungsausſchuß. eigenen Ermeſſen beſchließen. sie hal außerdem für die Dauer dieſes Zuſtandes ihre Kriegsſchiffe angewieſen, jedes ſich annähernde ſpaniſche Flugzeug oder Kriegsſchiff mit den Waffen abzuwehren. 5 2. Zur Vergeltung des verbrecheriſchen Anſchlages roker Bombenflugzeuge auf das vor Anker liegende Panzerſchiff „Deutſchland“ wurde heute in den Morgenſtunden von den deutſchen Seeſtreitkräfken der befeſtigte Seehafen von Alme⸗ ria beſchoſſen. Nachdem die Hafenanlagen zerſtört und die gegneriſchen roten Batterien zum Schweigen gebracht wor⸗ 9 ſind, wurde die Bergeltungsaklion abgebrochen und be⸗ endet. Genehmigen Sie, Herr Präſident, den Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung von Ribbentrop.“ Den Weiſungen der Reichsregierung entſprechend hat ſich der deutſche Reichsvertreter bereits am Montag nicht mehr an den Beratungen des Unterausſchuſſes des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes beetiligt. Gchwerer Schaden in Almeria „Die Toten werden gerächt werden“. London, 31. Mai. Mach einem Reukerbericht aus Valencia hat die als Ver⸗ geltungsmaßnahme durchgeführte Beſchießung des befeſtig⸗ ten Hafens von Almeria 1 Schaden verurſacht. Ein⸗ zelheiten fehlen noch. Die erſten Ausgaben der Londoner Abendpreſſe weisen in größter Aufmachung auf die zu erwartenden deutſchen Maßnahmen hin. Gleichzeitig enthalten die Blätter einen Bericht über die Torpedierung des ſpaniſchen Schiffs„Ciudad de Barcelona“, der von einem U-Boot unbekannter Nationalität verſenkt worden ſei. Der„Evening Standard“ überſchreibt ſeine Meldung Hitler führt die ganze Nacht Beſprechungen mit ſeinem Kriegsminiſter über den Bombenabwurf— Der deutſche Flottenurlaub aufgehoben“ und hebt hervor, daß die deut⸗ ſchen Zeitungen einſtimmig in den ſchärfſten Worten den Angriff verurteilen. Auch der„Star“ weiſt auf den außerordentli⸗ chen Ernſt hin, mit dem man die Angelegenheit in Ber⸗ lin betrachte.„Evening News“ unterſtreicht die deutſche Empörung und überſchreibt ſeine Meldung mit den groß⸗ gedruckten Worten:„Die Toten werden gerächt werden“, Das gefährdete britiſche Kriegsſchiff Wie aus Valencia berichtet wird hat zwiſchen dem bri⸗ tiſchen Geſchäftsträger und einem Vertreter der Bolſchewi⸗ ſten ein Notenaustauſch ſtattgefunden, durch den die ſpani⸗ chen Bolſchewiſten eine Sicherheitszone für britiſche Schiffe im Hafen von Palma zugeſtehen. Die Note des britiſchen Geſchäftsträgers erwähnt, daß neben dem britiſchen Kriegsſchiff„Hardy“, das ſich in der Nähe des bombardierten italieniſchen Kriegsſchiffes befun⸗ den habe, eine Bombe in nur 20 Meter Entfernung nieder⸗ gefallen ſei. Das Ergebnis der Beſchießung Paris, 1. Juni. Wie Havas aus Valencia meldet, hat der„Zivilgouver⸗ neur“ von Almeria am Montag den bolſchewiſtiſchen Ober⸗ häupklingen in Valencia mägeleilt, daß ſich nach den bis⸗ herigen Jeſtſtellungen die Zahl der infolge der Beſchießung des befeſtigten rolen Seehafens Almeria am Monkag er⸗ mittelten Toten auf 19 belaufe und die der Verletzten auf 53. 39 Häuſer ſeien völlig zerſtört worden und zahlreiche andere zum Teil eingeſtürzl. Der in dieſer Zone mit dem Ueberwachungsdienſt be⸗ traute engilſche Torpedobootszerſtörer habe der Beſchießung durch das deutſche Geſchwader beigewohnt. Die Beſchießung Almerias Eine lügneriſche bolſchewiſtiſche Behauptung. London, 1. Juni. Die Valencia⸗Bolſchewiſten teilen nach einer Reutermel⸗ dung mit, daß um 5,45 Uhr(Ortszeit) ein deutſches Panzer⸗ ſchiff und vier Zerſtörer bei Almeria on der ſpaniſchen Küſte beobachtet worden ſeien. Die Schiffe ſeien 12.5 Meilen von dem Hafen von Almeria in Gefechtsformation eingeſchwenkt und hätten aus einer Entfernung von 7.5 Meilen das Feuer „auf die Stadt“ eröffnet. Es ſeien etwa 200 Schüſſe abge⸗ geben worden. Mehrere Gebäude ſeien zerſtört worden, und es habe auch Todesopfer gegeben, Die ſpaniſchen Küſten⸗ batterien hätten mit 70 Schüſſen das Feuer erwidert. Nach einer zweiten Reutermeldung aus Valencia haben die bolſchewiſtiſchen Banditen ebenfalls in einer„amtlichen“ Mitteilung die Dreiſtigkeit, zu behaupten, daß es in Almeria keine militäriſchen Anlagen gebe. Sie ſcheinen in ihrer ver⸗ blendeten Wut nicht zu erkennen, wie ſehr ſie teilung verwieſen zu werden, derzufolge ihre„Küſtenbatte⸗ rien mit etwa 70 Schüſſen das Feuer erwiderten“. batterien keine militäriſchen Anlagen ſind? ſich ſelbſt Lügen ſtrafen. Es braucht nämlich nur auf ihre erſte Mit⸗ Oder wollen die Bolſchewiſten der Welt weismachen, daß Küſten⸗ f Italien ſolidariſch mit Oeutſchland Es zieht ſich auch vom Nichteinmiſchungsausſchuß zurück. Rom, 31. Mai. Nach einer von der Agentur Stefani ſoeben ausgegebe⸗ nen amtlichen Meldung hat die„faſchiſtiſche Regierung be⸗ ſchloſſen, die ikalieniſchen Schiffe von der inkernakionalen Seekontrolle ſowie den eigenen Vertreter im Londoner Ausſchuß zurückzuziehen, ſolange dieſer Ausſchuß keine Maßnahmen getroffen haben wird, die neue verbrecheriſche Anſchläge zu verhindern vermögen“. Dieſe Maßnahme wird mit den wiederholten roten Luftangriffen gegen italieniſche und deutſche Schiffe be⸗ gründet,„die den klaren Beweis des Vorhandenſeins eines vorbedachten Angriffsplanes gegen die von den beiden Staaten entſandten Seeſtreitkräften liefern, die im Auftrag des Nichteinmiſchungsausſchuſſes die Seekontrolle auszu⸗ üben haben.“ Die entſprechenden Beſchlüſſ wie die amtliche Meldung der Stefani hir gt, dem Londoner Ausſchuß durch Vermittlung der italieniſchen Vertreters mitgeteilt worden. Eine gleiche Mitteilung ſei vom Vertreter der Reichsregierung gemacht worden. J 1 Flaggen auf halbmaſt! 5 Der Reichsminiſter des Innern gibt Folgendes be⸗ annt: Aus Anlaß des verbrecheriſchen Anſchlags bolſchewiſti⸗ ſcher Luftpiraten auf das Panzerſchiff„Deutſchland“, durch den 23 brave deutſche Matroſen getötet, 19 ſchwer und 64 leicht verletzt worden ſind, ſetzen alle ſtaatlichen und kom⸗ munalen Verwaltungen, Anſtalten und Betriebe, die ſon⸗ ſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffent⸗ lichen Rechts und die öffentlichen Schulen die Flaggen für drei Tage, Montag bis Mittwoch, auf halbmaſt.“ Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda forderf die Bevölkerung auf, aus Anlaß des ver⸗ brecheriſchen bolſchewiſtiſchen Anſchlags auf das Panzer⸗ ſchiff„Deutſchland“ und zur öffenklichen Bekundung unſeres kiefen Schmerzes um den Verluſt ſo vieler braver Matro⸗ ſen, in der Zeit von Monkag, den 31. Mai, bis Miktwoch, den 2. Juni, Trauerbeflaggung zu ſetzen. Gibraltar flaggt Halbmaſt. Reuter meldet aus Gibraltar, daß alle britiſchen und ausländiſchen Kriegsſchiffe im Hafen von Gibraltar Halb⸗ maſt flaggten, als die„Deutſchland“ in den Hafen einlief. r 5 Totenfeier in Gibraltar Große Teilnahme der Bevölkerung. London, 1. Juni. In Gibraltar fand am Montag nachmittag die feierliche Beiſetzung der bei dem feigen roten Bombenangriff ums Leben gekommenen 23 Matroſen des Panzerſchiffs„Deutſch⸗ land“ ſtatt. Das Leichenbegängnis, bei dem die Beſatzung des Panzerſchiffs„Deutſchland“ leider nicht durch die Ka⸗ meraden der Gefallenen vertreten ſein konnte, da die „Deutſchland“ Gibraltar wieder verlaſſen hat, nahm unter der großen Anteilnahme der Bevölkerung— ebenſo hatten alle im Hafen liegenden britiſchen Kriegsſchiffe Abordnun⸗ gen entſandt— einen erhebenden Verlauf. Die Straßen zum Friedhof waren von Tauſenden von Menſchen umſäumt, die den Trauerzug ſchweigend ehrten. Am Eingang des Friedhofs war eine Ehrenwache der 2. engliſchen Zerſtörerflottille aufmarſchiert. Unter den Trauer⸗ gäſten ſah man den britiſchen Gouverneur von Gibraltar, General Sir Charles Harington, und die Konteradmirale Evans und Wells. Von dem im Hafen liegenden türkiſchen Zerſtörer„Kocatepe“, einem holländiſchen U⸗Boot und einem amerikaniſchen Zerſtörer waren ebenfalls Abordnungen entſandt, Beim Trauerakt ſprach der Geiſtliche des Panzerſchiffs „Deutſchland“ an den Gräbern der rotem Terror zum Op⸗ fer gefallenen deutſchen Matroſen Eeine Kapelle der eng⸗ liſchen Marine ſpielte Trauerweiſen. Horniſten eines eng⸗ liſchen Infanterieregiments blieſen den letzten Abſchieds⸗ gruß. Im Hafen wehten alle Flaggen halbmaſt. a * Außer den bereits gemeldeten Beſatzungsangehörigen fielen im Dienſt für das Vaterland: Oberheizer Bismark, Stabsmatroſe Buſche, Stabsmatroſe Sehm, Obermatroſe Dallus. Die verwundeten Matroſen Ein Teil in Ibizia bezw. Gibraltar ausgeſchifft. Eine Anzahl der beim bolſchewiſtiſchen en verwundeten Matroſen des Panzerſchiffs„Deutſchland“ iſt in Ibizia bezw. Gibraltar zu ihrer weiteren ärztlichen Be⸗ handlung ausgeſchifft worden, und zwar in Ibiza acht, in Gibraltar neunzehn. 3 Die übrigen Verletzten verbleiben an Bord der„Deutſch⸗ land“, Die Ausgeſchifften befinden Behandlung im Landlazarett. ſich in guter ärztlicher 1. 2 48— 5* 2 Große Empörung in Italien Zuſtimmung zu allen Maßnahmen Deutſchlands. „Meſſagero“ erklärt, das geſamte italieniſche Volk, das vor wenigen Tagen gleichfalls durch die wilde und vor⸗ ſätzliche Mordluſt der Bolſchewiſten getroffen worden ſei, ſchließe ſich mit brüderlichem Herzen der Trauer und der Empörung der deutſchen Nation an und beklage in glei⸗ cher Weiſe die gefallenen Helden der„Deutſchland“. Das deutſche Panzerſchiff ſei ebenſo wie die italieniſchen Kriegs⸗ ſchiffe offenbar aus dem Grund angegriffen worden, weil Berlin und Rom wirkungsvoll Europa gegen die bolſchewi⸗ ſtſche Gefahr verteidigen. Bei dem Ueberfall handele es ſich um einen vorbedach⸗ ten und kaltblütig ausgeführten Plan, was durch die me. thodiſche Durchführung der Angriffe bewieſen werde. Das Bündnis zwiſchen Valencia und der Sowjetunion ſcheue ſich nicht, angeſichts der Unabwendbarkeit eines immer deutlicher werdenden Juſammenbruchs ſeiner Stellungen, ein direktes Attentat auf den Frieden auszuüben. Es be⸗ 155 kein Zweifel, daß ſowohl Italien wie auch Deutſch⸗ and entſchloſſen ſind, gegen das brutale Verbrecherkum mit aller Entſchloſſenheit zu reagieren. Jedermann wiſſe, daß es ſich um außerordenklich ernſte Herausforderungen han- dele, die nicht durch platoniſche Beſchlüſſe und das übliche Bedauern des Völkerbundes erledigt werden können. Auch„Tevere“ unterſtreicht den Zuſammenhang der verbrecheriſchen Anſchläge mit der Kriſe der Valencida⸗Bol⸗ ſchewiſten, die in ihrer verzweifelten Lage nach einem ka⸗ taſtrophalen Ablenkungsmanöver ſuchten. Von dem Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß könne man ſchwerlich eine wirkſame Garantie erwarten. Im übrigen weiſt die römiſche Preſſe darauf hin, daß bei der Solidarität zwiſchen dem italieniſchen und dem deutſchen Volk alle Maßnahmen, die Deukſchland zur Wie. dergutmachung der ſchweren Beleidigung ergreifen könnke, 15 volle ZJuſtimmung der italieniſchen Oeffentlichkeit fin⸗ en. 5 74* Franzöſiſche Stimmen „Deutſchland hat ein Recht auf Genugtuung“. Paris, 31. Mai. Die Pariſer Morgenpreſſe veröffentlicht in großer Auf⸗ machung den Ueberfall der ſpaniſchen Bolſchewiſtenflug⸗ zeuge auf das Panzerſchiff„Deutſchland“. Die Erklärung der Reichsregierung ebenſo wie die von der deutſchen Preſſe veröffentlichten Einzelheiten und Kommentare werden zum Teil in Fett⸗ und Sperrdruck wiedergegeben. Die Machenf n der Drahtzieher von Valencia ange⸗ ſichts ihrer ver ten Lage ſtünden, erklärt der„Jour“ im Einklang mit den Abſichten der Moskauer Drahtzieher. Paris und London hätten heute eine große Ver⸗ antwortung. Ihr Schweigen würde von den Vol⸗ ſchewiſten in Valencia als eine Anerkennun g und Er⸗ munterung ausgelegt werden. Die engliſche und franzöſiſche Regierung würden den Frieden befeſtigen, wenn ſie Europa vor den bolſchewiſtiſchen Provokateuren warnten. Der Berliner Sonderberichterſtatter des„Journal“ meint, die Lage ſei umſo heikler, als die Bombardierung des Pan⸗ zerſchiffes„Deutſchland“ als ein unmittelbarer Angriff auf das Anſehen des Dritten Reiches empfunden werde. Es ſei zu hoffen, daß es krotz der gerechtfertigten Empörung in Deukſchland nicht zur Erſchütterung des Friedens in Europa komme. Die Deukſchen ſeſen angegriffen worden, und nie⸗ mand denke daran, dieſe Tatſache zu beſtreiten. Deulſchland habe auch ein Recht auf Genugtuung. Der„Intranſigeant“ ſtellt dieſen Zwiſchenfall mit der kürzlichen Bombardierung eines engliſchen Schiffes im Ha⸗ fen von Valeneig und zweier italieniſcher Schiffe im Hafen von Palma de Mallorca in Zuſammenhang und meint, die⸗ ſer Zwiſchenfall ſei geeignet, die ſo ſchwierig erreichten in⸗ ternationalen Abkommen wieder in Frage zu ſtellen. Das Blatt bezeichnet den letzten Zwiſchenfall als von außer⸗ ordentlich ſchwerer Tragweite. * 42 Der Piratenangriff im Anterhaus N Eine kurze Erklärung Edens. ö London, 1. Juni. Am Montag nachmittag fragte der arbeiterparteiliche Oppoſitionsführer Aktlee im Unterhaus gegen Ende der ragezeit, ob der Außenminiſter eine Erklärung über die wiſchenfälle abzugeben habe, die ſich zwiſchen ſpaniſchen Piratenbombern und dem deutſchen Panzerſchiff bei Ibizia abgeſpielt hätten. Außenminiſter Eden antwortete:„Ich erfahre, daß das deutſche Panzerſchiff„Deutſchland“ am 29. Mai aus der Luft bombardiert wurde, während es in der Nähe der Bucht von Ibizia vor Anker lag, und daß eine Bombe explodierte und, wie ich zu meinem tiefen Bedauern mitteilen muß, eine gaoße Anzahl von Verluſten verurſachte. Ich habe noch keine vollſtändigen Berichte über den Zwiſchenfall erhalten und ziehe es vor, gegenwärtig keine weitere Erklärung ab⸗ zugeben. Ich habe auch von einem engliſchen Kriegsſchiff Mittei⸗ lung erhalten, ſagte Eden weiter, daß das deutſche Panzer⸗ ſchiff„Admiral Scheer“ Almeria am Montag von 6.30 Uhr bis 7 Uhr beſchoß. Im Verlauf einer Unterredung, die er mit dem deutſchen Geſchäftsträger Mon⸗ tag morgen gehabt habe, habe er gebeten, der deutſchen Re⸗ gierung die Hoffnung der britiſchen Regierung mitzuteilen, daß die deutſche Regierung keine Aktion ergreifen werde die die gegenwärtige Lage noch ernſter geſtalten würde als ſie ſchon ſei. Attlee fragte hierauf, ob es die Abſicht der britiſchen Regierung ſei, eine Unterſuchung dieſes Zwiſchenfalls durch den Völkerbund nachzuſuchen. Der Außenmi⸗ niſter antwortete, der Abgeordnete müſſe einſehen, daß er, Eden, nur ſehr wenig Zeit gehabt habe, dieſe Lage zu er⸗ wägen und daß er es daher vorziehe, nichts weiter zu ſagen. Eden beſpricht die Lage Wie verlautet, empfing Außenminiſter Eden am Mon⸗ lag die diplomatiſchen Vertreter Deutſchlands, Frankreichs und Italiens, um mit ihnen die Lage zu beſprechen. Beſprechungen Blums Paris, 1. Juni. Miniſterpräſident Blum hatte außer mit dem engliſchen Bokſchofter Sir Erie Phipps am Montag noch Unterredungen mit dem ſowfetruſſi⸗ ſchen Geſchäftsträger in Paris, Hirſchfeld, und dem frühe⸗ ren Botſchafter der ſogenannten Valencia„Regie⸗ tung“ in Paris, raquiſtain. Miniſterpräſident Blum empfing ferner mittags den rumäniſchen Außenminiſter Antonescu und Außenminiſter Delbos. Franco an den Führer Der Staatschef des nationalen Spanien, General Franco, hat an den Führer und Reichskanzler das nachſtehende Te⸗ legramm gerichtet: „Empfangen Euer Exzellenz und das edle deutſche Volk den Ausdruck meines Mikgefühls und desjenigen des nationalen Spaniens anläßlich des feigen Ueberfalls, deſſen Gegenſtand die„Deutſchland“ geweſen iſt General Franco.“ Der Führer und Reichskanzler hat General Franco tele⸗ graphiſch gedankt. Der Gkagerrak⸗Gedenktag Teilnahme der japaniſchen Marinegäſte. Kiel, 31. Mai. Auf dem Kaſernenhof in Kiel⸗Wiek fand Montag anläßlich des Skagerrak⸗Gedenktages eine Parade des Standortes Kiel der Kriegsmarine vor dem Komman⸗ dierenden General der Marineſtation der Oſtſee, Admiral Albrecht, ſtatt. Nachdem dieſer unter den Klängen des Prä⸗ ſentiermarſches die Front abgeſchritten hatte, ergriff er das Wort zu folgender Anſprache: Heute ſind 21 Jahre vergangen ſeit dem Tag, an dem vor dem Skagerrak die deutſche Flotte für die Freiheit un⸗ ſeres Volks kämpfte. Höchſte Gefechtsausbildung, Tapfer⸗ keit, Manneszucht der Beſatzungen gaben dem Flottenchef Admiral Scheer das Bewußtſein unüberwindlicher Kraft, auch einem überlegenen Gegner gegenüber. 2551 deutſche und 6094 engliſche Seeleute fielen vor dem Skagerrak in heldenhaftem Kampf, wie die Ehre ihrer Flagge es ihnen befahl. Wir gedenken heute dieſer Toten beider Völker in Ehrfurcht. Sie kannten nur ein Ziel, ihr Leben einzuſetzen in opferbereiter Pflichterfüllung für ihr Volk und ihr Va⸗ terland. In verpflichtender Dankbarkeit ſind unſere Gedanken bei unſeren Kameraden vom Panzerſchiff„Deukſchland“, die getreu ihrem Eid ihr Leben für Führer und Volk ga⸗ ben. Im Donner der Skagerrak⸗Schlacht hat im Kampf mit der ſtärkſten, kriegserfahrenſten Flotte der Welt Deutſch⸗ land ſein Recht auf Seegeltung für alle Zeiten begründet. So iſt es zu verſtehen, daß die Skagerrak⸗Schlacht für das deutſche Volk ebenſo wie die Seeſchlacht bei Tſuſhima für das japaniſche Volk— wir begrüßen in herzlicher Verbundenheit die Kameraden der kaiſerlich japaniſchen Marine in unſerer Mitte— das Symbol unſeres. glaubens geworden iſt, des Glaubens an ein ſtarkes Reich der Ehre, der Freiheit und des Friedens. Wir Soldaten und Seeleute der Kriegsmarine des Dritten Reichs haben die ſtolze Aufgabe, die ruhmvolle Ueberlieferung der kaiſerlichen Marine fortzuführen. Dieſe Ueberlieferung hat jedoch nur dann einen bleibenden Wert. wenn ſie von uns als innerliche heilige Verpflichtung er⸗ faßt wird. Eine große militäriſche Leiſtung kann nur dann entſtehen, wenn ſeder von uns, vom Admiral bis zum jüngſten Rekruten, in lebendiger Erinnerung an die Ta⸗ ten derer, die vor uns waren, und den Opfertod unſerer Gefallenen ſeine Pflicht tut. Dem dreifachen Siegheil auf den Führer, dem Deutſch⸗ landlied, dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied und der japaniſchen Hymne folgte der Vorbeimarſch, an dem auch die Ehren⸗ kompagnie des japaniſchen Kreuzers„Aſhigara“ teilnahm. Die Anleihe voll gezeichnet Berlin, 1. Juni. Wie bereits bekanntgegeben wurde, hatte die am 13. Mai eröffnete Zeichnung auf die 4 pro⸗ zentigen auslosbaren Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1937, 2. Folge, einen ſo guten Verlauf genom⸗ men, daß ſich das Konſortium am neunten Zeichnungstag entſchloſſen hatte, den urſprünglich zur Zeichnung aufgeleg⸗ ten Betrag von 500 Millionen Mark zur Befriedigung der Nachfrage auf 700 Millionen Mark zu erhöhen. Nach dem am 29. Mai erfolgten Schluß der Zeichnung hat ſich ergeben, daß auch dieſer erhöhte Bekrag voll gezeich⸗ net worden iſt. Die gezeichneten Beträge können in voller Höhe zugeteilt werden. Deutſche Segelflieger überqueren die Alpen. Berlin, 31. Mai. Der deutſche Mannſchaftsführex Offel meldete dem Korpsführer des NSF, Generalmajor Chri⸗ ſtianſen, daß am Sonntag den von NSßẽͤ über den Aero⸗ klub von Deutſchland zum Internationalen Segelfliegertref⸗ fen anläßlich der Iſti-Tagung in Salzburg gemeldeten Se⸗ gelfliegern Dittmar, Karch, Ruthart, Klein, Kracht und Fräulein Flugkapitän Reitſch die Alpenüberquerung Salz⸗ burg—Italien gelungen iſt. Die Landungen erfolgten bei Pieve di Cadors, Farad, Alpago und Uſopo bei Udine. Die 05 Luftlinie Salzburg— Udine beträgt ungefähr 200 Ki⸗ meter. 2 Kurzmeldungen Kiel. Der ſeit einer Woche im Kieler Hafen gelegene ja⸗ paniſche Kreuzer„Aſhigara“, auf dem ſich der Chef des 4. japaniſchen Kreuzergeſchwaders Konteradmiral Kobayaſhi, befindet, lichtete am Montag nachmittag ſeine Anker, um in die ferne Heimat zurückzukehren. Paris. Der Vorſitzende des rechtsſtehenden Nationalver⸗ bandes ehemaliger Frontkämpfer, Jean Goy, wurde bei Kammererſatzwahlen in Falaiſe gegen ſeinen radikalſozialen Gegner gewählt. Paris. Der Vorſitzende der Franzöſiſchen Sozialpartei, de la Rocque, kündigte die Unterſtützung des abgeſetzten Bürgergeiſter⸗ von St. Denis, Doriot, an. Den Haag. Die Königin der Niederlande hat den nach den Wahlen zurückgetretenen bisherigen Miniſterpräſiden⸗ ten Dr. Colijn mit der Neubildung der Regierung betraut. Die italieniſch-japaniſche Freundſchaft. Der japaniſche Botſchafter Sugimura, der Rom verläßt und die Leitung der japaniſchen Botſchaft in Paris über⸗ nimmt, erkennt in einer dem„Corriere Diplomatico“ ge⸗ währten Unterredung mit den Worten der Bewunderung für Muſſolini deſſen großes Verſtändnis für die Probleme des Fernen Oſtens an. Der Botſchafter teilte in dieſem Zu⸗ ſammenhang mit, daß die Gemeinſchaft der Anſichten Ita⸗ lien und Japan enger zuſammengeführt und den Weg für eine herzliche und entſchloſſene amtliche Verſtändigung frei⸗ gemacht hat. Dank dem perſönlichen Willen des Duce und der Mitwirkung des Grafen Ciano ſowie infolge der ein⸗ mütigen u A der japaniſchen Regierung und des japaniſchen Volkes ſollen in kurzer Zeit ereinbarungen abgeſchloſſen werden. Die enge lien und Japan werde demnächſt durch den Beſuch des Prin⸗ zen Tſchitſchibu in Italien und Rom unterſtrichen werden. reundſchaft zwiſchen Ita⸗ Deutſcher ſiegt im Luftrennen London Inſel Man, 9 London, 1. Juni. Sieger des Luftrennens London—Inſel Man wurde der deutſche Flieger Major Seidemann Ergebnis konnte erſt am Montag bekanntgegeben werden da am Samstag infolge des dichten Nebels, der die Inſel Man einhüllte, zunächſt nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte, wer das Ziel zuerſt erreicht hatte. 2 Der ſapaniſche Miniſterpräſident Hayashi zurückgetreten. Der japaniſche Miniſterpräſident Hayaſhi iſt zurückge⸗ treten. Die Plötzlichkeit des Rücktritts hat allgemein über⸗ raſcht. Den unmittelbaren Anlaß bildete die zunehmende Kritik der Armee an Hayaſhi und das deutliche Abrücken des Präſidenten des Oberhauſes, Prinz Konoe, unmittelbar nach dem vereinten Angriff der Mehrheitsparteien auf Hayaſhi in einer öffentlichen Kundgebung in Tokio. Die tieferen Gründe des Rücktritts liegen in der Stärkung der Stellung der Mehrheitsparteien nach den Neuwahlen. Sie hatten verſtanden, ſich zum Sprachrohr der Unzufriedenheit breiter Schichten der Bevölkerung wegen der zunehmenden wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zu machen. Das Militär da⸗ gegen wandte ſich von Hayaſhi ab, nachdem offenkundig wurde, daß ſeine unzureichenden Reformpläne weder wirt⸗ ſchaftliche Erleichterungen noch innerpolitiſche Beruhigung brachten. Taufe des italieniſchen Thronerben. Rom, 1. Juni. Die Taufe des italieniſchen Thronerben iſt am Montag in der Schloßkapelle des Qurininals vollzo⸗ gen worden. Bei der feierlichen Handlung waren das ita⸗ lieniſche Herrſcherpaar, das Kronprinzenpaar, die Mitglie⸗ der des Hauſes Savoyen Vertreter des belgiſchen Königs. hauſes und ausländiſcher Fürſtenhäuſer, die Mitglieder der italieniſchen Regierung, das diplomatiſche Korps und zahl⸗ reiche Ehrengäſte zugegen. Die Paten des Täuflings, des Prinzen von Neapel, der die Namen Viktor Emanuel er⸗ hält, waren der König und Kaiſer, in Vertretung der Kö⸗ nigin von Belgien die Herzogin von Vendoce. Rotſpaniſcher Dampfer verſenkt Von einem U-Boot. Nach aus Valencia eingelaufenen Nachrichten ſoll der Dampfer„Ciudad de Barcelona“, vermutlich rotſpaniſcher Herkunft, von einem A-Boot unbekannter Nakionalitä außerhalb des Hafens von Barcelona korpediert worden ſein. Es hätten ſich keine Paſſagiere an Bord befunden. Wie Havas aus Marſeille berichtet, ſollen ſich an Bord des verſenkten Dampfers, der aus Marſeille gekommen ſei, 110 Perſonen befunden haben.„Paris Midi“ ſpricht von 300 Fahrgäſten, und von ihnen ſeien nur 60 gerettet wor⸗ den. Havas behauptet, der Dampfer habe an Ladung 300 Tonnen Ferro⸗Cerium, Kaffee, Bohnen, Stahlplatten, Lachs, Zinn und 50 Krafträder mit Beiwagen und Laſt⸗ kraftwagen an Bord gehabt. Die Beladung in Marſeille ſei unter Aufſicht der Zollbehörden und des Prüfungsaus⸗ ſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes erfolgt. Es habe ich, behauptet Havas weiter, kein Kriegsmaterial unter der Ladung befunden. Die deutſchen Freiwilligen ausgetauſcht St. Jean de Luz, 31. Mai. Am Sonntag um 21.30 Uhr hat in St. Jean de Luz der Austauſch von drei deutſchen freiwilligen Fliegern und einem Schweizer Staatsange⸗ hörigen gegen zwei ſowjetruſſiſche und einen ſpaniſchen Flie⸗ ger ſowie gegen den vor Monaten in Avila Havas⸗-Vertreter Mallet ſtattgefunden. Von Franco freigelaſſene Engländer zurückgekehrt 23 Engländer, die kürzlich von General Franco bedin⸗ gungslos freigelaſſen wurden, nachdem ſie auf Seiten der Bolſchewiſten gekämpft hatten und von den nationalen Truppen gefangen genommen worden waren, ſind am Sonntagabend in London eingetroffen. verhafteten Wer iſt Herr in Barcelona? Wieder Geiſtliche erſchoſſen. Paris, 31. Mai. Nach dem Bericht von ſieben ſpaniſchen Flüchtlingen aus Barcelona, die an dem franzöſiſchen Grenzpoſten Sail⸗ lagouſe eintrafen, ſind die Anarchiſten nach wie vor die wirklichen Machthaber in der katalaniſchen Haupt⸗ ſtadt. Sie beſäßen den größten Teil des Haupttelephonamkes owie des Elektrizitätswerkes, ferner die Jawiſch Mont⸗ juich und ſchließlich die Vorſtadt Torraſa. Zwiſchen den Anarchiſten und den von Valencia aus gehaltenen Vol⸗ ſchewiſten komme es faſt täglich zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen. Einer der Flüchtlinge erzählte, wie vor einigen Wochen eine Kolonne Milizen in Lerida eingetroffen ſei und die dortige Kathedrale in Brand geſteckt habe. Die Brandſtifter hätten ſich dann 22 Geiſtliche ausliefern laſſen, die ſofort auf dem Marktplatz erſchoſſen worden ſeien. Gtraßenkämpf in Chicago 4 Toke und 83 Verletzte. Newyork, 31. Mai. Zu neuen blutigen Straßenkämpfen kam es im Süden Chicagos vor dem Stahlwerk der Re⸗ publie Steel Corporation das trotz wiederholter Verſuche der Lewis⸗Gewerkſchaft, dort einen Streik anzuzetteln, den Betrieb nicht ſtillgelegt hatte. Die Gewerkſchaft hatte etwa 1000 Streikende, darunter auch Frauen, vor ihrem Gewerk⸗ ſchaftshaus zuſammengebracht und ſo aufgehetzt, daß ſie ſchließlich gegen das Skahlwerk marſchierten, um es zu ſtür⸗ men. Zu dieſem Zweck waren die Streikenden mit Eiſen⸗ ſtangen, Stahlbolzen, ſchweren Nieten und anderen Werk⸗ zeugen bewaffnet worden. Am Haupkeingang zum Stahlwerk ſtießen die Streiken⸗ den auf Polizei, die ſie warnte, das Fabrikgelände zu berre⸗ ken. Trotzdem machten die Streikenden den Verſuch, in das Werk einzudringen. Daraufhin warf die Poltzei, die ſich in großer Minderheit befand, zuerſt Tränengasbomben, auf die aus der Menge nicht nur mit Steinen, ſondern auch mil anderen Wurfgeſchoſſen geantwortet wurde. Nun fielen aus den Reihen der Streikenden Schüſſe. Jetzt griff die Polizel ihrerſeits zur Schußwaffe. Als die erſte dee der Streiken⸗ den kot oder verwundet auf dem Platz lag, wogle die Menge zurück. Kurz darauf griff ſie aber erneut an. Die Zahl der bei den Streikunruhen in Süd⸗Chicago ums Leben Gekommenen iſt inzwiſchen auf vier geſtiegen. 23 Poliziſten und mehr als 60 Steel ende wurden, teilweiſs ſchwer, verletzt. i 5 n . n d. e ee ... Babiſche Chronik Badiſches Geſetz, und Verordnungsblatt. Das Badiſche Geſetz und Verordnungsblatt Nr. 21 ent⸗ Hält Verordnungen des Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters und des Miniſters des Innern über die Anpaſſung und Aeberleitung zu den Realſteuergeſetzen ſowie die Aenderung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes; des Miniſters des Innern zum Vollzug des Reichsgeſetzes über die Preſſe. Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937. Die Reichsfeſtſpiele Heidelberg finden zum vierten Male ſeit der Machtübernahme in dieſem Jahre wieder in der Zeit vom 20. Juli bis 22. Auguſt ſtatt. Wie in den ver⸗ gangenen Jahren hat der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joſef Goebbels, die Schirmherrſchaft übernommen. Der Spielplan umfaßt Heinrich Kleiſt's„Amphi⸗ tryon“, Shakeſpeare's„Romeo und Julia“, Johann Wolf⸗ gang von Goethe's„Götz bon Berlichingen“ und Paul Ernſt's „Pantalon und ſeine Söhne“. Aus der Gauhauptſtadt () Das Volksmuſikfeſt ſteht vor der Tür. Nur noch wenige Tage trennen die badiſche Gau⸗ und Grenzlandhaupt⸗ ſtadt von dem Feſt der deutſchen Volksmuſik. Die Veranſtal⸗ tungen der Feſttage werden ſich etwa in folgender Reihenfolge abwickeln: Samstag, 5. Juni: 16 Uhr Beginn der Wer⸗ tungsſpiele, 20.15 Uhr Eröffnungskonzert in der Feſthalle; Sonntag, 6. Juni: 7 Uhr Wertungsſpiele, 10.30 Uhr„Alte und neue Blasmuſik“ in der Markthalle, 15.30 Uhr Volks⸗ tümlicher Feſtzug(Kaiſerſtraße), 16.30 Uhr Kundgebung „Muſik im Volk“ auf dem Schloßplatz, 18.30 Uhr Sonder⸗ veranſtaltungen in der Eintracht, im Friedrichshof und im Coloſſeum, 20 Großer Kameradſchaftsabend im Stadt⸗ garten und halle; Montag, 7. Juni: 9 Uhr Muſikaliſche Morgenfeier in der Feſthalle, 10 Uhr Kund⸗ gebung„Volksmusik im Werk“ im Reichsbahn⸗Ausbeſſerungs⸗ werk, 11.30 Ahr Kundgebung„Muſik der Jugend“ im Badiſchen Staats d 5 nehmenden franzöſiſchen Kapellen. Uhr Sonderkonzert der teil⸗ () Sperrholzladung in Flammen. geriet ein mit Sperrholz fehrlaſtzuges in der gen der Achſe in Brand. Etwa 5000 Mar! Am Montag früh beladener Anhänger eines Fernver⸗ enheimer Landſtraße durch Heißlau⸗ Es entſtand ein Geſamtſchaden von J Seidelberg.(Bootsunfälle auf dem Neckar.) Vor Beginn der Regatta am Sonntag kenterte ein mit zwei Jungen beſetztes Paddelboot bei der Hindenburgbrücke, Als es zu nahe an einen Schleppzug herankam. Die Inſaſ⸗ zen konnten ſich ſchwimmend retten und ſpäter auch das Boot bergen. Ebenfalls von einem ſchweren Kahn gerammt wurde ein Nachen am Startplatz der Regatta bei der Alten Brücke, auch hier iſt kein größerer Schaden entſtanden.— Weſentlich gefährlicher ſah es allerdings aus, als der Vierer mit Steuer⸗ mann der Saarbrücker Rudergeſellſchaft„Undine“ etwa auf der Höhe der Bootzſchen Badeanſtalt gerammt wurde und dabei völlig in Trümmer ging. Auch hier konnte ſich die Mannſchaft glücklicherweiſe in Sicherheit bringen. Der Scha⸗ den dürfte allerdings erheblich ſein, da ein derartiges Boot immerhin etwa 800 Mark koſtet. (J) Odenheim b. Bruchſal.(Ssommertagszug.) Der in Odenheim veranſtaltete Sommertagszug bot mit ſeinen zahlreichen Gruppen und ſinnigen Feſtwagen aus dem Volks⸗ Prauchtum und dazu die jubelnde Jugend ein frohes und far⸗ benfreudiges Bild. Zu den vielen Hunderten von Zuſchauern gehörten auch die Nachbarorte, ſo daß es ein wahrer Heimal⸗ tag wurde. () Neudorf b. Bruchſal.(Ertrunken.) Auf dem Baggerſee des Kieswerkes badete der 16jährige Joh. Preſtel mit einigen Kameraden. Ohne daß dieſe es bemerkten, ver⸗ ſank plötzlich der junge Mann. Die Leiche konnte erſt am an⸗ deren Morgen durch den Arbeitsdienſt aufgefunden werden. Die bedauernswerte Familie hat innerhalb Jahresfriſt zwei Söhne verloren. () Gernsbach.(Töd licher Unfall auf der Murgtalbahn). Früh ¾%66 Uhr wurde der 27jährige Taglöhner Adolf Haitz aus Durmersheim im Bahnhof Gernsbach von einem Zug überfahren und getötet. Haitz war, wie jeden Tag, zu ſeiner hieſigen Arbeitsſtelle gefah⸗ ren. Allem Anſchein nach hatte er beim Ueberſchreiten der Bahngleiſe nicht beachtet, daß der von Forbach kommende Zug bereits einlief. Lahr.(Fabrikbrand.) Im Silo der weltbekann⸗ ten Maßſtabfabrik Albert Neſtler entſtand, wahrſcheinlich in⸗ folge Selbſtentzündung feinen Staubes, ein Brand, deſſen Be⸗ kämpfung durch die Betriebsfeuerwehr und den motoriſierten Löſchzug der Freiwilligen Feuerwehr ſich zwar etwas er⸗ ſchwerte, aber durch das raſche Zugreifen keinerlei Ausbrei⸗ tung über den Entſtehungsherd hinaus genommen hat. Vier Mitglieder der Gefolgſchaft haben mehr oder weniger ſchwere Brandwunden, hauptſächlich an den Armen, erlitten. Sie wurden in das Bezirkskrankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. a Hausach.(Kind ertrunken.) Das vierjährige Söhnchen des Kaufmanns Emil Lehmann fiel in den in 5 Nähe des Wohnhauſes vorbeifließenden Gewerbekanal und ertrank. () Konſtanz.(Ertrunken aufgefunden.) Im Kranenhafen entdeckten Arbeiter die im Waſſer liegende Leiche des 27jährigen Franz Thomann, der ſeit Ende vergangener Woche als vermißt gemeldet wurde. 3 Aus den Nachbargauen Aus dem H nierhalt niedergeſchoſſen 5 Feiger Ueberfall auf einen Erbhofbauer. 2 Neuwied. In Wollendorf wurde der 58jährige Erbhof⸗ bauer Johann Strecker abends auf dem Weg von der Ge⸗ meinde Wollendorf nach ſeinem Gutshof„Gebrannter Hof von einem bisher noch unbekannten Manne überfallen und durch Revolverſchüſſe ſo ſchwer evrletzt, daß er inzwiſchen ge⸗ ſtorben iſt. Strecker begab ſich von dem ſogenannten Heckenpfad auf den Weg nach ſeinem Hof. Dabei wurde er von einem Manne, der nach den Angaben des Schwerverletzten hinten einem Baum kniete, mit ſechs Schüſſen angeſchoſſen. Strecker konnte ſich noch bis zu ſeinem Hof ſchleppen, wo er zuſam⸗ menbrach. Die herbeigerufenen Aerzte ſorgten für ſeine Ueber⸗ führung in das Krankenhaus vom Roten Kreuz in Neuwied, wo er in der Nacht darauf ſtarb. Der Täter muß mit den Aren Verhältniſſen Streckers und mit der örklichen gebung ſehr vertraut geweſen ſein. 1 Ludwigshafen.(Sich ſelbſt der Polizei gs⸗ ſtellt.) Der Führer des Laſtkraftwagens, der Ende der letzten Woche einen Fußgänger tödlich überfuhr und der nach dem Unfall in Richtung Maudach davongefahren war, hat ſich freiwillig der Polizef geſtellt. Die Schuldfrage wird noch unterſucht. Bei dem Verunglückten handelt es ſich um den 50jährigen Penſioniſten der JG. Farbeninduſtrie, Bern⸗ hard Sauter aus Mundenheim. Schifferſtadt.(Selbſtmord auf den Schienen.) Am Montagvormittag ließ ſich ein 24jähriger Mann aus Böhl auf der Strecke Böhl—Schifferſtadt in ſelbſtmörderi⸗ ſcher Abſicht vom Zug überfahren. Was den jungen Mann zum Selbſtmord trieb, iſt noch unbekannt. Die Gendarmerie und das Gericht weilten bereits am Tatort und leiteten die Unterſuchung. „Darmſtadt.(Angefahren und liegen laſſen) Wie die Polizei meldet, wurde am 24. Mai auf der Straße Darmſtadt—Eberſtadt ein Radfahrer von einem Perſonen⸗ auto angefahren und verletzt. Der Kraftfahrer fuhr in Rich⸗ tung Darmſtadt davon, ohne ſich um den Verletzten zu küm⸗ mern. An der Unfallſtelle wurde der linke Türgriff des Kraftwagens gefunden. Wo iſt ein ſolch beſchädigter Wagen repariert worden? Angaben, die zur Ermittlung des flüch⸗ tigen Kraftfahrers führen können, an die Kriminalpolizei Darmſtadt erbeten. — Schwäb. Gmünd.(Lehrling von Kraftwa⸗ gen überfahren) Ein aus Bad Cannſtatt ſtammen⸗ der Laſtkraftwagen ſtieß beim Einbiegen in die Lederſtraße mit einem von zwei Lehrlingen geſchobenen Gipfſerkarren zuſammen. Der Lenker des Laſtwagens verlor dadurch an⸗ ſcheinend die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und fuhr auf den Gehweg, wo der Wagen erſt an einer Gartenmauer zum Stehen gebracht werden konnte. Einer der beiden Lehr⸗ linge, der Sohn des Gipſermeiſters Weber von hier, der ſich der drohenden Gefahr entziehen wollte, wurde im letzten Augenblick noch von dem Laſtkraftwagen erfaßt, überfah⸗ ren und ſo ſchwer verletzt, daß augenblicklich der Tod ein⸗ trat.— Wie man hört, ſoll plötzlich die Steuerung des Laſt⸗ kraftwagens verſagt haben. — Navensburg.(In kochenden Seifenſchleim geſtürzt.) In einer Seifenfabrik war ein 22jähriger Arbei⸗ ter mit dem Reinigen einer Tonne in der Nähe eines Keſſels beſchäftigt, in dem ſich kochender Seifenſchleim befand. Plötz⸗ lich ſtürzte die Tonne in den Keſſel und riß dabei den Ar⸗ beiter mit ſich in die kochende Maſſe. Der Verunglückte konnte zwar alsbald daraus b 1 werden, erlitt jedoch ſo ſchwere Brandwunden, daß ſeine Verbringung in ein Krankenhaus notwendig wurde. Schönecken. FUeberfallen und beraubt.) Auf der Fernverkehrsſtraße Schönecken Bitburg iſt ein 25jäh⸗ riges Mädchen aus Schwarzenbach von zwei unbekannten Perſonen überfallen und der Handtaſche beraubt worden. in der ſich 50 Mark befanden. Die Burſchen, die gut ge⸗ kleidet waren, ſind dann in den nahen Wald unerkannt entkommen. s Af Hagelſchlag und Wolkenbruch. Ein ſchweres Gewitter, das über das Oberallgäu niederging, entlud ſich mit beſon⸗ ders ſtarker Gewalt über den Ort Sigiswang. Dem drei⸗ ſtündigen verheerenden Toben des Unwetters war ein leich⸗ ter Hagelſchlag vorangegangen. Dann ſetzte ein ſchwerer Wolkenbruch ein, der in kurzer Zeit alle Durchläſſe ver⸗ ſperrte und ſämtliche Brücken abriß. In einer Sägerei ſtand das Waſſer bis an den Fenſterſtöcken; bei einem anderen Anweſen haben die wilden Waſſermaſſen den ganzen Zu⸗ gangsweg weggeſchwemmt. a Nächtliches Großfeuer. In einem landwirtſchaftlichen Anweſen in 15 bei Rosbach⸗Sieg entſtand in der Nacht ein Schadenfeuer, das in kurzer Zeit Stall und Scheune einäſcherte; auch ein Teil des Wohnhauses brannte nieder. Da nur wenig Waſſer vorhanden war geſtalteten ſich die Löſcharbeiten der Feuerwehr ſchwierig. Obwohl das Vieh und der größte Teil des Mobiliar gerettet werden konnte, iſt der Schaden doch beträchtlich. Die Brandurſache iſt noch nicht bekannt. A Tödlicher Sprung vom Motorrad. Auf der Fahrt von Duisburg nach Kleve 199115 an einem Motorrad der Reifen des Hinterrades. Obwohl der Fahrer ſofort bremſte, ſprang ſeine junge Frau aus Angſt von dem n Dabei blieb ſie mit dem linken Fuß in den Speichen des interrades hängen und ſchlug mit dem Kopf auf die traßendecke. Hierdurch kam auch der Fahrer ſelbſt zu Fall. Während er mit leichteren Verletzungen davonkam, erlitt ſeine erſt ſeit einigen Wochen angetraute Frau einen Schädelbruch und ſtarb bald nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. Aus dem Gerichtsſaal. Köln, 31. Mai. Ein vor der Großen Strafkammer in Köln verhandelter Sittlichkeitsprozeß erhielt ſein beſonderes Gepräge durch die einwandfreie Feſtſtellung, daß Vertu⸗ ſchungs⸗ und Einſchüchterungsverſuche von geiſtlicher Seite unternommen wurden. Angeklagt war der 41jährige Pfarrektor Ferdinand Mu⸗ lach auͤs Overath. Der Angeklagte war in franzöſiſcher Kriegsgefangenſchaft in den Kaſſematten eines Forts ho⸗ moſexuell mißbraucht worden. Dieſe Seuche, die ſein Ver⸗ derben werden ſollte, nahm er in die Heimat mit. Im Jahre 1934 zum Prieſter geweiht, kam Mulach als Kaplan 1933 nach Overath⸗ Heiligenhaus. Hier durchbrachen ſeine homd⸗ ſexüuellen Triebe die Hemmungen. Sein erſtes Opfer wurde ein 1933 ſchulentlaſſener Junge, den Mulach in ſeinem Gar⸗ ten und in ſeiner Bibliothek beſchäftigte und der auch den Organiſtendienſt verſah. Es vollzogen ſich widernatürliche Szenen in der Wohnung des Seelſorgers. So ſchreckte der Angeklagte bei dem zweiten Opfer, einem noch minderjäh⸗ rigen Knaben, nicht davor zurück, die Kirche ſelbſt zu ent⸗ weihen. 925 Höhepunkt der Verhandlung bildete die Verneh⸗ mung des Dezernenten für Perſonalfragen beim erzbiſchöf⸗ lichen Generalvikariat in Köln Prälat Eng e ls. Mit ihm iſt der jugendlich verführte Organiſt von Heiligenhaus einige Male in Düſſeldorf zuſammengekommen. Am Schluß der Vernehmung mahnte er den jungen Mann:„Du ſaaſt doch nichts, ſonſt kommſt Du noch ſelbſt unter Anklage!“ Die Familie des Zeugen verfiel der Mißachtung der von der eiſtlichen Seite beeinflußten Bevölkerung. Das Geſchäft aner Schweſter wurde boykottiert. f Der Staatsanwalt hob hervor, es ſei wiederum klar zutage betreten, daß g wie kirchliche Stellen das Be⸗ treben gezeigt hätten, den Sachverhalt zu verdunkeln und ben Täter der gerechten Strafe zu entziehen. Von welchem Geiſt gewiſſe Kreiſe beſeſſen ſeien gehe aus der ungeheuer⸗ lichen Tatſache hervor, 1 95 an einer Fronleichnamsprozeſ⸗ ſion in der Umgebung Kölns verurteilte und der Verurtei⸗ lung harrende Alexianerbrüder ohne Widerſpruch hätten teilnehmen können. Der Angeklagte wurde zu zweieinhalb Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt. 5 wenden. Lalcale Nuudoclicu *„ Jun f Der Juni vollendet als ſechſter Monat das erſte Halb⸗ jahr unſeres Kalenders. In ihn fällt der Termin des aſtro⸗ nomiſchen Sommerbeginns. Dieſer und die ihm unmittel⸗ bar vorangehenden und folgenden Tage ſind mit 16 Stun⸗ den und 23 Minuten die längſten Tage des Jahres; vom 24. Juni ab nimmt die Tageslänge, wenn auch zunächſt noch wenig merklich, ab. Um die Zeit der längſten Tage feierten daher unſere germaniſchen Altvordern das Feſt der Som⸗ merſonnenwende. Man nennt den Juni auch den Roſen⸗ monat. Der bekannte deutſche Name iſt Brachmonat, weil im Juni bei der Dreifelderwirtſchaft das in dem Jahre brach⸗ liegende Gelände umgepflügt wird. Der Juni wird aber auch mit dem Namen Heuet bezeichnet; namentlich im badiſchen Oberland iſt dieſer Name im Gebrauch, weil in ihm die Heuernte beginnt. Im allgemeinen iſt aber„Heuet“ der Name des Monats Juli. Der Juni hat 30 Tage, von denen vier Sonntage ſind. Der 24. Juni iſt der Namenstag Johannes des Täufers, der ein Lostag von großer Bedeu⸗ tung iſt. Am 29. Juni iſt ſchließlich Peter und Paul, von welchem Tage die Wetterregel kündet:„Iſt's an Peter und Pauli klar, hoffe auf ein gutes Jahr“. Bauernregeln für Juni ſind: Wenn die Stricke und Rie⸗ men kürzer werden, gibt's bald Regen. Juni feucht und warm, macht den Bauern nicht arm. Soll gedeihen Korn und Wein, muß der Juni trocken ſein. Juni trocken mehr als naß, füllt mit gutem Wein das Faß. Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er ſtets das ganze Jahr. Gibt's im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter. Wie's an Medarde(8.) wittern mag, wittert es noch 30 Tag'., Hat Margarete(10.) keinen Sonnenſchein, dann kommt das Heu nie trocken ein. Regnet's auf St. Barnabas(11.), ſchwimmen die Trauben bis ins Faß. Gertraut ſät das Kraut und St. Veit(15.) ſetzt die erſten Kaid((Krautſetz⸗ lingen), ſetzt ihn aber die Kaid ſchon im Mai, kriegt man Häuptle wie ein Ei. Hat St. Vitus(16.) ſtarken Regen, nachher kommt er ungebeten Regnet's an Johanni ſehr. ſind die Haſelnüſſe leer. Johannisnacht geſteckte Zwiebel, wird groß faſt wie ein Butterkübel. Peter und Paul klar, ein gutes Jahr. Regnet es an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul. Wie der Holder blüht, blühen auch die Reben. Stupf ni, ſagt die Kartoffel, wenn da witt, vor em Broachet(Juni) ſiehſt mi nit. Nordwinde wehen Korn ins Land. 21. Opfertag des deutſchen Sports. Am 20. Juni ds. Irs. werden die hieſigen Turn⸗ und Sportvereine(Tv. 98, Tbd.„Jahn“, Fußballvereinigung 98) durch eine gemeinſame Veranſtaltung den Opfertag für den deutſchen Sport hier durchführen. Die hieſigen Ver⸗ eine uſw. werden gebeten, auf dieſen Tag Rückſicht zu nehmen. Ueber Zweck und Sinn dieſes Opfertages werden wir noch weitere Mitteilungen machen. * A Aufallchronik. Auf dem Kreisweg 1a bei Feudenheim ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Der Kraftradfahrer wurde hierbei ſchwer verletzt. Er wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Bei vier weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden zwei Perſonen verletzt und drei Fahr⸗ zeuge beſchädigt.— In der vergangenen Woche ereigneten ſich 39 Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon getötet und 17 Perſonen verletzt wurden. Der an 32 Kraftfahrzeugen und acht Fahrrädern entſtandene Sachſchaden iſt ganz erheblich. Zwei der Verkehrsunfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrzeug⸗ lenker zurückzuführen.— Vorläufig feſtgenommen und in den Notarreſt verbracht wurde nachts ein Mann, weil er auf einem Fahrrad fuhr, obwohl er unter Alkoholeinwirkung ſtand und ſich ſowie andere Verkehrsteilnehmer gefährdete. [ Die Modellflotte in Mannheim. Die aus drei Schiffen beſtehende Modellflotte der Schiffsmodellbauſchule Pots⸗ dam iſt in Heidelberg eingetroffen, wo ſie zu Waſſer ge⸗ laſſen wurde. Am Sonntag war ſie auch bei der Regatto auf dem Neckar zu ſehen. Die im Maßſtab 1:20 erbauten, mit eigener Kraft fahrenden Schiffe trafen auf ihrer Werbe⸗ fahrt vom Neckar zum Rhein am Montag in Mannheim ein, wo ſie bc bis 1. Juni abends aufhalten. Nach einem Be⸗ ſuch Ludwigshafens vom 1. Juni abends bis 2. Juni geht's dann weiter in Richtung Worms. Der Reiſekreditbrief Der Reiſekreditbriefberkehr der deutſchen öffentlichen Sparkaſſen hat ſich bei der Sparkaſſenkundſchaft immer mehr eingebürgert. Die Benutzung eines ſolchen Reiſekreditbrie⸗ 5 erübrigt die Mitnahme größerer Bargeldbeträge bei eiſen aller Art und ſchützt den Reiſekreditbriefinhaber vor Verluſt oder Diebſtahl ſeiner Reiſekaſſe. Dieſe Reiſekredit⸗ briefe werden von allen deutſchen öffentlichen Sparkaſſen ausgeſtellt und auch bei allen Sparkaſſen eingelöſt. Daneben ſind an vielen Orten noch die Gemeindekaſſen, Badever⸗ waltungen oder andere Einlöſeſtellen geſchaffen worden, ſo daß an jedem einigermaßen bedeutenden Ort Deutſch⸗ lands die Einlöſung der Reiſekreditbriefe erfolgen kann. Auch die Bahnhofswechſelſtuben der Deutſchen Verkehrskre⸗ ditbank AG, Berlin, ſind zur Einlöſung der Reiſekredit⸗ briefe bereit. Gebühren werden bei der Einlöſung nicht er⸗ hoben; die Reiſekreditbriefſumme wird bis 8805 Abheben der einzelnen Beträge von der ausſtellenden Sparkaſſe ver⸗ zinſt. 5 Bei einer rede en Reiſe mehrerer Perſonen können auch Reiſekreditbriefe für zwei Inhaber benutzt wer⸗ den, bei denen jeder der beiden Inhaber allein zu Abhe⸗ 1 berechtigt iſt. Das Reiſekreditbriefformular ſowie die Art der Einlöſung ſind durch eine Reihe von Sicher⸗ be eee derart geſchützt daß unberechtigte Abhe⸗ ungen ſeitens Dritter, wenn z. B. der Reiſekreditbrief ver⸗ lorengegangen iſt, ausgeſchloſſen ſind. Auskunft über das Reiſekreditbriefverfahren erteilen fämtliche öffentlichen Sparkaſſen und Girozentralen. — Die Tuben im Vierjahresplan. Auf dem Gebiete der Tubenherſtellung findet der Vierjahresplan ſeine Durch⸗ führung einmal durch weitere Normung der Tuben zum anderen durch die größtmöglichſte Erſeßung von Weich⸗ metalltuben durch Tuben aus Alluminium. Tubenhütchen aus Weichmetall werden nicht mehr herge jußerdem iſt eine Normung für Tubenhütchen aus 5 in Ar⸗ beit. Mit Rückſicht auf die ſparſame Ve ng von Roh⸗ 5 wird an alle Tubenverbraucher e Auf⸗ en zu ver⸗ orderung gerichtet, ausſchließlich genormte Tu Hilfswerk:„Mutter und Kind“. Vor ungefähr 4 Wochen fand zu Berlin die Jahres⸗ tagung des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ ſtatt. neue Arbeitsabſchnitt wurde mit Reden des Reichsminiſters Dr. Goebbels und des Hauptamtsleiters Pg. Hilgenfeldt eröffnet. Anſchließend erſtattete Reichsamtsleiter Pg. Her⸗ mann Althaus den Arbeitsbericht für das Hilfswerk 36,37. Als Aufgaben wurden dem Hilfswerk geſtellt: 1. Die Hilfe für die Familie. 2. Die Fürſorge für die Mutter. 3. Die erzieheriſchen und geſundheitlichen den Kindertagesſtätten. 4. Die Betreuung der Jugend in der ſozial⸗erzieheriſchen Jugendhilfe. 5. Die Jugenderholungspflege. Im Jahre 1936 wurden im Monat in ſtellen der Familienhilfe durchſchnittlich Million() Menſchen betreut. Eine Steigerung gegen 1935 um 146 9 in der Zahl der Betreuten. Die Zahl der Hilfs⸗ ſtellen wurde um 37,7 9 vermehrt. Die Zahl der Dauer⸗ kindergärten hat um 90 0,0 zugenommen. Die NSV⸗Jugend⸗ hilfe hat im bergangenen Jahr 213 722 Fälle bearbeitet. 632 190 Kinder wurden verſchickt oder in Erholungsſtätten Untergebracht. Die Jugenderholungspflege hat ſich zum Ziel geſetzt: 1. Aufrechterhaltung der Kinderlandverſchickung von 300 000 Kinder. Der Aufgaben in 23034 Hilfs⸗ annähernd eine 2. Weiterer Ausbau der Heimentſendungen, und zwar in der Richtung einer ſpezialiſierten Erholungsfürſorge. 3. Durchführung örtlicher Erholungsmaßnahmen, jedoch nicht als Ablöſung einer notwendigen Entſendung. 4. Stärkere Einbeziehung des Kleinkindes in die Ver⸗ ſchickung, um Geſundheitsſchäden ſchon frühzeitig vor der Schulpflichtigkeit wirkſam zu bekämpfen. Die großen und wichtigen volkspflegeriſchen Maß⸗ nahmen, welche dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ geſtellt wurden, erfordern mehr denn je die tätige Mitarbeit und Unterſtützung der NSW durch jeden Volksgenoſſen. Die NSV im Gau Baden wirbt zur Zeit durch eine Großaktion im ganzen Gaugebiet zur Mitgliedſchaft. Dieſe Werbung iſt auch dringend erforderlich, denn die großen Maßnahmen und Aktionen erfordern größere finanzielle Mittel, welche die NSW aus ihren Mitgliedsbeiträgen auf⸗ bringt. Daher wird zur erfolgreichen Durchführung des Werkes jeder einzelne Volksgenoſſe, ohne Unterſchied des Standes und der Konfeſſion benötigt. Jugendluftſchutztag am 2. Juni. Im Rahmen der Reichsluftſchutzwoche, die am 31. Mai bis 6. Juni im ganzen Reich ſtattfindet, führt die Hitlerjugend in Zuſammenarbeit mit dem Reichsluftſchutz⸗ bund morgen Mittwoch, den 2. Juni, einen Jugendluftſchutz⸗ tag durch. Die Standorte der Hitlerjugend werden in Ver⸗ bindung mit der örtlichen ROB. ⸗Ortsgruppenführung Ver⸗ anſtaltungen durchführen. Grüner Galat Die Sorge um ein geſundes Mittageſſen hört auf, wenn der grüne Salat zu erſchwinglichen Preiſen auf dem Markt iſt. Das iſt er jetzt in dieſen warmen Mai⸗Tagen ganz be⸗ ſonders! Er gehört jetzt ſchon eigentlich täglich auf Nicht immer hatten wir es zu dieſer Jahreszeit ſchon ſo gut, daß er ſich uns in ſo großen Mengen und ſo preis⸗ wert anbot. Darum wollen wir freudig zugreifen! In der neuen Ernährungslehre iſt ein Begriff aufge⸗ kommen, der uns den Wert des grünen Salats ſo deutlich macht. Es iſt das der Begriff der„Aufwertung“ unſerer Nahrung. Aufwertung bedeutet eine zuſätzliche Gabe von Vitaminen und Mineralſtoffen, die in den anderen Nah⸗ rungsmitteln oft nicht ausreichend vorhanden find. Wenn wir alſo guf eine ganz einfache Art unſere übliche Koch⸗ kunſt„aufwerten“ wollen, ſo geben wir dazu rohes Ge⸗ müſe— am angenehmſten und einfachſten tun wir das mit dem grünen Salat. Es gibt kaum eine Mahlzeit, zu der er nicht„paßt“. Gibt es mittags als Hauptgericht eine Suppe, ſo reicht man den Salat am beſten als Vorſpeiſe, wo er dann ſeinen geſund⸗ heitlichen Nutzen am beſten erreicht. den Tiſchl Sportliches. Vorbereitungen für die neue Wettkampfzeit. Beſprechung der Leichtathletik⸗Fachwarte des Kreiſes Mannheim. Die von Kreisfachwart Kehl für vergangenen Sams⸗ tag nach Mannheim anberaumte Sitzung der Vereinsfach⸗ warte für Leichtathletik war von 26 Vereinen beſchickt. Zunächſt gab Kampfrichterobmann Römer(Poſtſportverein) Einblick in verſchiedene Nachträge zu den Wettkampfbeſtim⸗ mungen, um ſo auch die maßgebenden Männer der Vereine auf dem Laufenden zu halten. Als nächſte Termine wurden bekanntgegeben: Städtelampf Mannheim Heidelberg— Ludwigshafen auf dem Platz des Tv. 46 Mannheim am 6. Juni, dann die Kreismeiſterſchaften, die am 13. Juni auf dem Platz des Poſtſportvereins Mann⸗ heim ſtattfinden. Meldeſchluß wurde auf 6. Juni bei Wilh. Kehl, Mannheim, Riedfeldſtr. 35/37, feſtgeſetzt. Zum Aus⸗ trag gelangen ſämtliche Wettbewerbe des Olympiſchen Pro⸗ gramms, dazu 200 m, Kugelſtoßen und Weitſprung für Frauen. Nach der neuen Gebietseinteilung hat der Kreis Mann⸗ heim gegenüber früher bedeutend größeren Umfang an⸗ genommen, ſodaß die Errichtung von Stützpunkten in Schwetzingen und Weinheim erforderlich war. Leiter diefer Stützpunkte ſind für Schwetzingen Büttner⸗Plankſtadt und für Weinheim Trautmann vom Tv. 62. Gleichzeitig wurden die Vereine angeregt, mehr wie bisher ihr Augenmerk auf die Förderung der Frauenleichtathletik zu richten, wahrlich ein Gebiet, das faſt überall brach liegt. Dieſe Tatſache erſcheint umſo unfaßbarer, als doch gerade Lauf, Sprung und Wurf der Frau alle Möglichkeiten bieten, um den Körper zu pflegen und zu ſtählen. Zuſtändige Referentin für dieſe Fragen im hieſigen Kreis iſt Fräulein Helene Happel, Mannheim, Verſchaffeltſtraße 5. * Zur Naſſehundeausſtellung Heidelberg vom 12.—13. Juni. Das Württembergiſche Wirtſchaftsminiſterium in Stutt⸗ gart ſtellte zur Raſſehundeausſtellung Heidelberg vom 12.— 13. Juni eine württembergiſche Staatsmünze zur Ver⸗ fügung, ſodaß jetzt insgeſamt 3 Staatspreiſe zum Austrag kommen.— Die Stadt Heidelberg bewilligte 5 Stadt⸗ ehrenpreiſe. Auch die Induſtrie von Heidelberg bekundete ihr Intereſſe durch Bereitſtellung namhafter Bar⸗ und Gegenſtandsehrenpreiſe.— Auf die Schloßbeleuchtung am 13. Juni wird beſonders hingewieſen. Der Meldeſchluß für die Annahme der Hunde iſt auf den 3. Juni feſtgeſetzt. Da Heidelberg die einzige Raſſe⸗ hundeausſtellung iſt, die heuer in Baden vom Gau Süd⸗ weſt des Reichsverbandes für das Deutſche Hundeweſen abgehalten wird, kann den Raſſehundebeſitzern nur empfoh⸗ len werden, ihre Hunde durch die bewährten Preisrichter auf der Ausſtellung Heidelberg, beurteilen zu laſſen. *. Die erſte Radſportveranſtaltung in Hockenheim. Die erſte Veranſtaltung des Bundes der Radfahrer auf der Hockenheimer Rennſtrecke war von ſchönſtem, aber etwas zu heißem Wetter beglückt. Daher blieb der Boſuch etwas hinter den Erwartungen zurück. Dieſe Veranſtaltung ſollte jedoch in erſter Linie feſtſtellen, ob die Hockenheimer Bahn überhaupt für ein Radfahrerrennen geeignet iſt. Die Strecke hat allen Anforderungen genügt und ſo kann man hoffen, daß am 17. Juli die erſte Bezirksveranſtal⸗ tung ebenfalls einen erfolgreichen Verlauf nehmen wird. Auf dem Start⸗ und Zielplatz, wo auch Wirtſchaftsbetrieb ſtattfand, wehten die Flaggen des Reiches. Zum Rennen am Sonntag waren nur Jugendfahrer von 14— 18 Jahren zugelaſſen, von denen mancher ein ganz erſtaunliches Tempo vorlegte und über die 43 Klm. lange Strecke in der Gluthitze auch durchhielten. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 31. Mai. Alle No⸗ tierungen unverändert. Verkehrsſünden Der Verkehr iſt ein treuer Helfer des Menſchen, aber auch ein Tyrann; für jede Wohltat fordert er ſeinen Tri⸗ but. Nach Hunderten zählen die Toten, nach Tauſenden die Verwundeten, die ihm allwöchentlich in Stadt un Land zum Opfer fallen; auf Zehntauſende von Mark be⸗ ziffern ſich die Sachverluſte. Gewiß, Straßen und Beför⸗ derungsmittel ſind mit Mängeln behaftetes Menſchenwerk und Mängel hat auch der menſchliche Organismus, aber wir opfern dem Tyrannen viel mehr, als nach dem allen unumgänglich iſt. Wir vergeuden Volkskraft und ⸗geſund⸗ heit aus Fahrläſſigkeit, Unvorſichtigkeit, Gedankenträgheit Leichtſinn, Uebermut und Rückſichtsloſigkeit. Wir, das ſind wir alle, ob wir am Steuer oder an der Lenkſtange oder auf dem Kutſchbock ſitzen, wir alle auch, die wir die Straßen und Wege als Fußgänger bevölkern. Mit Mah⸗ nungen, Warnungen, Strafandrohungen und Strafen haben die Behörden verſucht, Abhilfe zu ſchaffen, die Ver⸗ nunft, den Anſtand, das Verantwortungsbewußtſein zu Reglern des Verkehrs zu machen. Der Erfolg, ſagen wir es ehrlich, hat nicht den Bemühungen entſprochen. Die Feſtſtellung iſt peinlich und wird auch dadur nicht erträglicher, daß es in anderen Ländern nicht beſſer ſteht. Noch peinlicher aber iſt die Feſtſtellung, daß ein großer Teil der täglichen Unfälle auf übermäßigen Alkoholgenuß zurückzuführen iſt. Hier ſetzt nun der Chef der Polizei den Hebel an, indem er verkündet, daß in Zu⸗ kunft Trunkenheit im Straßenverkehr als kriminelles Ver⸗ brechen behandelt werden ſoll, und daß jeder Schuldige, bei dem übermäßiger Alkoholgenuß nachgewieſen wird, ſofort verhaftet und bis zur gerichtlichen Verhandlung in Haft bleiben wird. Die Sprache der neuen Ankündigung verrät die Entſchloſſenheit zum Durchgreifen, und ſchon darum darf man hoffen, daß es der Anwendung nur ſelten bedürfen wird. Vogelſchwärme in der Luft Das Geheimnis des Vogelflugs. Zweimal im Jahre, im Frühjahr und im Herbſt, ſurrt und ſchwirrt es über die Kuriſche Nehrung. Da ziehen die Vögel, die nicht überwintern, die wiederum den warmen Som⸗ mer des Südens nicht mögen, in endloſen Schwärmen über die Nehrung. Aus der Erkenntnis, daß für die Erforſchung dez Vogelfluges kein anderes Gebiet— abgeſehen von Helgo⸗ land— die gleichen guten Vorausſetzungen für ſyſtematiſche Beobachtungen bietet, wurde die Jahre 1901 gegründet. Birgt Roſitten mit ſeinem kleinen Muſeum die Ergebniſſe langer Jahre Arbeit, ſo beſchränkt ſich die Beobachtung des Vogelzuges auf die Ulmenhorſter Beobachtungsſtelle, die ein paar Kilometer von Roſitten ent⸗ fernt an der Straße nach Sarkau liegt. Wem es einmal ver⸗ gönnt war, auch nur ein paar Stunden hier zu verbringen, der war tief ergriffen von der unendlichen Vielgeſtaltigkeit des Vogelzuges. Denn hier ziehen mitunter in wenigen Minuten 20 000 Vögel durch die Lüfte. Mit bloßem Auge wäre hier nicht viel anzufangen, und ſo müſſen Fernrohre und Fern⸗ ſtecher in Tätigkeit treten für ein genaues Regiſtrieren der Vogelſchwärme. Eine andere wichtige Aufgabe iſt die Beringung der ein⸗ gefangenen Vögel, denn nur mit ihrer Hilfe können wir Ge⸗ naues über den Vogelzug, der noch viele Geheimniſſe birgt, erfahren. Ueberall in der ganzen Welt hat man bereits die kleinen Metallringe gefunden, die die Aufſchrift„Vogelwarte Roſitten Germany“ tragen. Mit ihrer Hilfe kann man dann Roſittener Vogelwarte im aufſchlußreiche Feſtſtellungen über den Verbleib einzelner ögel treffen. Das Fangen iſt gar nicht einfach. Neben den gewöhnlichen Fallen dienen große Reuſen zum Einfangen der Tiere, die beringt werden ſollen. Die im Gebüſch ſitzenden Tiere werden herausgetrieben und verfangen ſich in der gro⸗ ßen Reuſe. Ein paar Griffe und man hat die ängſtlich ſchiep⸗ ſenden Tierchen in einem Korb untergebracht. In der Beob⸗ achtungsſtelle werden dann die kleinen Sänger beringt. Doch es würde wenig nützen, wollte man ſich auf das Anlegen des Ringes beſchränken. Es wird noch ein genaues Protokoll über jedes Tier angelegt, in dem die Nummer des Ringes, die Vogelart und das Gewicht aufgezeichnet werden. lbſtver⸗ ſtändlich werden die beringten Vögel dann auf ſchnellſtem Wege wieder„an die Luft geſetzt“. 0 N Dirndi-Lefir u. 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Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 330 bis 338, 342 bis 350, 5183 bis 517, 529, 560, 569 bis 570, 589 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Die Dorothee. Operetts von Hermann Hermecke, Muſik von A. Vatterling. An⸗ „fang 20, Ende 32.45 Uhr. Mittwoch, 2. Juni: Miete G 25 und 1. Sondermiele G 13: In neuer Inſzenierung: Pygmalion. Komsd⸗ 5 von Bernhard Shaw. Anfang 20, Ende gegen 22.30 r. f i Donnerstag, 3. Juni: Miete E 25 und 1. Sondermiete E13: Towariſch. Komödie von Jacques Deral, Deut⸗ 5 Bearbeitung Eurt Goetz. Anfang 20, Ende 22.15 Ubr. 8 8 . 8