Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Kärdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 37: 1160 97„Jahrgang Mittwoch, den 2. Juni 1987 Nur eine einzige Macht: Sowjetrußland.— Die deutſch⸗ italieniſche Solidarität. Rom, 1. Juni. Die übereinſtimmende Halkung Deutſchland Italien nach den verbrecheriſchen Anſchlägen der ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten bildet das Hauptthema der italieniſchen Preſſe, die zugleich der Beſchießung des befeſtigten Hafens von Al⸗ meria als einer rechtmäßigen Vergeltung und wohlverdien⸗ ten Lektion vollkommen zuſtimmk. Die deutſch⸗italieniſche Solidarität beſtätige, ſo wird von den Blättern betont, von neuem die Feſtigkeit der Achſe Rom— Berlin. Mit ihrer raſchen und unmißverſtändlichen Maßnahme habe die Reichsregierung, wie der Pariſer Vertreter des „Popolo di Roma“ unter Hinweis auf die Machenſchaften der im Moskauer Solde ſtehenden Pariſer Preſſe und auf die Umtriebe del Vayos in Genf ausführt, dem Stier den Kopf abgehauen. Damit ſei in gewiſſer Hinſicht die in⸗ ternationale Atmoſphäre gereinigt. Deutſch⸗ land habe raſch und folgerichtig gehandelt. Der gemein⸗ ſame Beſchluß, mit dem ſich Berlin und Rom vorläufig aus dem Nichteinmiſchungsausſchuß zurückzie⸗ hen, ſei vollkommen gerechtfertigt, nachdem Deutſchland und Italien ſchon manches Mal in dieſem Ausſchuß gegen das widerrechtliche Vorgehen von Valencia und Moskau pro⸗ teſtiert haben, ohne das Berlin und Rom bis jetzt mit der gebührenden Energie von dem Ausſchuß unterſtützt wor⸗ den wären. Untätiges Zuſehen wäre unter ſolchen Umſtän⸗ den ein verhängnisvoller Fehler geweſen. Im übrigen hätten Deutſchland und Italien mit ihrem Vorgehen nicht nur ihre eigenen Belange, ſondern auch die des Ausſchuſ⸗ es wahrgenommen. Die engliſchen Kreiſe hätten ſich längſt darüber klar werden ſollen, daß Valencia nichts an⸗ deres als ein Trittbrett für Moskau ſei und daß ihm da⸗ mit nur an der Provokation eines allgemeinen Konfliktes gelegen ſein könne. „Popolo di Roma“ und„Meſſagero“ beantworten die Frage:„Wer will denn den Krieg?“ klipp und klar mit dem Hinweis darauf, daß es nur eine einzige Macht in Europa gebe, die an einem Ausbruch eines Weltkrieges Intereſſe habe, nämlich Sowjetrußland, das ſogar ein Intereſſe daran habe, daß dieſer allgemeine Krieg ſo ſchnell wie möglich und noch vor dem Abſchluß der deutſchen Rüſtungen zum Ausbruch komme. Moskau, ſo ſchreibt„Meſſagero“, braucht den Krieg, da nicht einmal in Moskau ſelbſt der Bolſchewismus hoffen kann, ſich ohne einen Weltkrieg noch lange halten zu können. „Entſchloſſenes Handeln bannte das Kriegsgeſpenſt“ Zum Entſchluß, die deutſchen und italieniſchen Vertre⸗ ter aus dem Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß zurückzu⸗ ziehen, ſchreibt„Piccolo“, durch ihr ruhiges Vorgehen hätten Berlin und Rom bewieſen, daß ihre Achtung vor dem Londoner Ausſchuß und ihr europäiſches Verantwor⸗ tungsgefühl in umgekehrten Verhältnis zu der Verachtung ſtehe, die der Bolſchewismus in Spanien gegenüber den 1 der Nichteinmiſchung beteiligten Staaten zur Schau age. „Tevere“ iſt der Anſicht, daß die neue Poſition, die von Italien und Deutſchland eingenommen worden ſei, ra⸗ ſcher noch, als man denke, dazu beitragen könne, die un⸗ durchſichtige Lage in Spanien zu klären. Die entſchloſſene Reaktion Deutſchlands und Italiens werde zweifellos das Kriegsgeſpenſt bannen, dem bereits Unſchuldige zum Opfer gefallen ſeien. Verſtändnis in England „Deutſchland hat Anrecht auf die Zympathien Europas“. London, 1. Juni. Die geſamte Londoner Preſſe bringt lange Berichte über die große Erregung, die die gemeine Bombardierung der„Deutſchland“ im ganzen Deutſchen Reich hervorgeru⸗ fen hat. Ganz allgemein bringt die Preſſe ihr tiefſtes Be⸗ dauern über den verbrecheriſchen Anſchlag auf die„Deutſch⸗ land“ zum Ausdruck. Mit Zufriedenheit wird die Erklä⸗ rung der Reichsregierung aufgenommen, daß mit der Be⸗ ſchießung Almerias die Vergelkungsaktion beendet ſei. Die„Morning Poſt“ ſchreibt, keine Nation, möge ſie noch ſo friedfertig ſein, könne ſich einfach eine unprovozierte Herausforderung gefallen laſſen. Ein ſolcher Angriff und die Jahl der getöteten und verwundeten Seeleute, die ledig⸗ lich nach internationalem Abkommen im neutralen Dienſt ſtanden, würden jede Nation zum Grollen gebracht haben, beſonders weil der Angriff allem Anſchein nach vorbereitet geweſen ſei. Die deutſche Regierung und das deutſche Volk ätten Anrecht auf die Sympathien Europas und vor allem er Nationen, mit denen ſie ſich in gemeinſamer Aktion für einen gemeinſamen Zweck zuſammengetan hätten. Die Behauptung, der Angriff auf die„Deutſchland“ ſei von Kräften durchgeführt worden, auf die die Bolſchewi⸗ tenhäuptlinge keinen rechten Einfluß hätten, ſei kaum mit ihrer Verteidigung zu vereinbaren. Valencia habe erklärt, daß die„Deutſchland“ nicht das Recht hatte, im Hafen von Ibiza zu liegen, und daß die„Deutſchland“ das Feuer er⸗ öffnet habe. Dieſe Behauptungen der Bolſchewiſten liefer⸗ ten den klaren Beweis, daß die Bombardierung der Deutſchland“ vorbedacht und mit Abſicht erfolgte. Somit en Vergeltungsmaßnahmen zu erwarten geweſen. Duſchſchaut! Man könne die Möglichkeit nicht von der Hand wei⸗ ſen, daß der Angriff auf die„Deutſchland“ durchgeführt wurde, um eine Entzweiung der Mächte herbeizuführen und ſo die europäiſche Neutralität in einen europäiſchen Kon⸗ flikt umzuwandeln. „Der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes hebt die britiſche Anſicht hervor, daß alles unternommen müßte, um Deutſchland und Italien ſobald wie möglich in den Nichteinmiſchungsausſchuß zurückzubringen. Die ⸗„Deutſchland“ ſei in ihrem vollen Re cht geweſen, vor Ibiza vor Anker zu gehen, ſolange ſie die üblichen Ge⸗ bräuche bei Beſuchen in ausländiſchen Häfen geachtet habe. Auch britiſche Kriegsſchiffe hätten ſtändig ſpaniſche Anker⸗ plätze beider Parteien benutzt. Genau dasſelbe ſtellt Ver⸗ non Bartlett im„News Chronicle“ feſt. In der„Times“ heißt es u. a., es beſtehe wohl kein Zweifel, daß die deutſche Darlegu nig des Angriffs auf das Panzerſchiff mit den Tatſachen überein⸗ ſtimme. Die Balearen⸗Inſeln lägen zwar in der franzö⸗ ſiſchen Ueberwachungszone, aber keine der anderen Ueber⸗ wachungsmächte hätte etwas dagegen einzuwenden ge⸗ habt, daß Palma von den Deutſchen angelaufen wurde, denn man habe ja ſchwerlich erwarten können, daß die deutſchen Schiffe den Weg jedesmal bis nach Emden oder Wilhelmshaven zurücklegten, ſobald ſie Del einnehmen müßten. Der Zuſtand, in dem ſich die„Deutſchland“ befand, zeige, daß der Angriff völlig unerwartet kam. Man könne in ihm nichts anderes erblicken als einen frevelhaften und unverantwortlichen Angriffsakt, der zur Folge gehabt habe, daß viele wackere Seeleute getötet oder verwundet worden ſeien. Obwohl das Blatt die Meinung britiſcher Kreiſe dahin zuſammenfaßt, daß die Bombardierung der„Deutſchland“ bedauert werde, glaubt es, auch ſein Bedauern über die deutſche Vergeltungsmaßnahme ausſprechen zu müſſen. An⸗ dere Blätter drücken ſich ähnlich aus. Hierzu bemerkt „Daily Expreß“ in einem Leitärtikel, die Vergeltungsmaß⸗ nahme ſei draſtiſch und bedauerlich, doch gebe es in der engliſchen Flottengeſchichte Präzedenzfälle Wie nicht anders zu erwarten, ergeht ſich ein Blatt wie der„Daily Herald“ in übelſten Greuelnachrichten und Beſchimpfungen Deutſchlands und nimmt blindlings die Partei der Bolſchewiſten. Was dabei herauskommt, iſt aus der ſeltſam anmutenden Behauptung zu erkennen, daß die Beſchießung Almerias ſo ſchnell geweſen ſei, daß man den Eindruck eines Maſchinengewehrfeuers mit Kanonen ge⸗ habt habe! „Deutſchlands gutes Recht“ „Die Valencla⸗Bolſchewiſten kragen die Alleinſchuld!“ Paris, 1. Juni. Die Pariſer Zeitungen widmen dem Attentat von Ibiza und der prompten Antwort der Reichsregierung ſpal⸗ tenlange Beſprechungen. Die Blätter ſind übereinſtimmend der Auffaſſung, daß die Erklärung der Reichsregierung, durch die Beſchießung des befeſtigten Hafens von Almeria ſeien die Vergeltungsmaßnahmen für den feigen bolſchewi⸗ ſtiſchen Angriff auf die„Deutſchland“ beendet, zu einer weſentlichen Entſpannung der Lage geführt habe. Man iſt gier im übrigen der Auffaſſung, daß ſowohl Paris wie London die Pflicht hätten, alles zu tun, um die Nichteinmiſchungspolitik 0 zu erhalten und für Deutſchland und Italien die Vorausſetzungen für deren weitere Mitarbeit im Nichteinmiſchungsausſchuß zu ſchaf⸗ fen. Die beiden in Spanien kämpfenden Parteien müßten allerdings entſprechende Verpflichtungen übernehmen. Die Vergeltungsmaßnahmen, die Deutſchland als Antwort auf den bolſchewiſtiſchen Mordanſchlag ergriffen hat, werden von der Pariſer Preſſe— mit Ausnahme nur der marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Sudelblätter— als zwar ſcharf, aber verſtändlich bezeichnet. Es unterliege, ſo ſchreiben dieſe Blätter, gar keinem Zweifel, daß die Bolſchewiſtenhäuptlinge in Valencia allein die Verantwortung an den letzten Ereigniſſen trügen. Der Anſchlag auf das Panzerſchiff„Deutſchland“, ſchreibt der „Jour“, ſei vorſätzlich geweſen. Valencia, das nur noch ein Werkzeug in den händen Moskaus ſei, und deſſen einziges Ziel darin beſtehe, den Bürgerkrieg in einen inkernationalen Krieg ausarten zu laſſen, habe die Anweſenheik der „Deutſchland“ in Ibiza benutzen wollen, um allgemeine Ver⸗ wirrung zu ſtiften. Wenn Deutſchland ſofork auf den An⸗ griff reagiert habe, ſo ſei das ſein gutes Recht. Der Londoner Ausſchuß überlaſſe es jeder Regierung, diejenigen Maßnahmen zu ergreifen, die ſie im Falle eines Angriffs, wie dem vorliegenden, für angebracht halte. Ein Sonderberichterſtatter des gleichen Blattes erklärt, die Hal⸗ tung, die Deutſchland eingenommen habe, ſei die einer in ihrer nationalen Einheit ſtarken Regierung. „Bravo Deutſchland!“ „Victoire“ ſtimmt den deutſchen Vergeltungsmaßnahmen in jeder Hinſicht zu. Unter der Ueberſchrift„Bravo Deutſch⸗ land“ ſchreibt das Blatt, die Deutſchen ſeien volllkom⸗ men im Recht, wenn ſie ſich dagegen wehren, daß bol⸗ ſchewiſtiſche Flugzeuge Bomben auf ihre Schiffe werfen, die im Auftrag des internationalen Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes verhindern ſollen, daß die beiden ſich in Spanien be⸗ kämpfenden Parteien mit Waffen oder Munition verſorgt werden. Die e habe vollen Anſpruch auf Vergeltung, von dem ſie durch die Beſchießung von Almeria Gebrauch gemacht habe. Es ſei ſicherlich zu be⸗ werden dauern, daß man zu solchen Vergeltungsmaßnahmen ge⸗ zwungen ſei, da von ihnen auch Unſchuldige betroffen wür⸗ den. Aber auch die Matroſen der„Deutſchland“ ſeien un⸗ ſchuldige Opfer geweſen Was würden die Mütter der fran⸗ zöſiſchen Matro auf der„Dünkire „Figaro“,„Petit Pariſien“,„Action Francaiſe“ und eine ganze Reihe anderer Blätter ſtimmen der Darſtellung des Kommandanten des Panzerſchiffs„Deutſchlands“ über die näheren Umſtände des Bombenangriffs zu und lehnen auch die von verſchiedenen Seiten in den Vordergrund geſtellte juriſtiſche Darſtellung ab, wonach die„Jeutſchland“ wider⸗ rechtlich vor Ibiza gelegen habe. Diplomatiſche Verhandlungen Anlaufen von Ibiza war normal. London, 1. Juni. An zuſtändiger engliſcher Stelle wird beſtätigt, daß der gegenwärtige ſtellvertretende Vorſitzende des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes, Unterſtaatsſekrekär Wallace, den Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß vertagt habe, bis eine weitere Klärung der Lage eingetreten ſej. Es hätte eine Reihe von diplomatiſchen Besprechungen ſtattgefunden, und zwar mit den anderen intereſſierten Mächten, in denen britiſcherſeits ſehr auf Mäßigung aller beteiligten Parteien hinge⸗ wirkt worden ſei. Die Aufgabe der gegenwärtigen diploma⸗ tiſchen Verhandlungen beſtehe in zweierlei: a) in der Feſtſetzung von Maßnahmen, die die Wie derholung von Zwiſchenfällen wie den Bombenabwurf auf Patrouillenſchiffe verhindern und b) in der Ausfüllung der Lücke im Kontrollplan, der durch das, wie engliſcherſeits erklärt wird, hoffentlich vorübergehende Ausſcheiden der Deutſchen und Italiener entſtanden ſei. Die britiſche Regierung habe, wie weiter mitgeetilt wird, durch ihren Geſchäftsträger in Valencſa Proteſt ge⸗ gen den Bombenabwurf auf den Hafen von Palma am 26. vorigen Monats einlegen laſſen, als bekanntlich eine Bombe nur 20 Meter entfernt von dem britiſchen Zerſtörer Hardy“ niederging und eine andere auf dem italieniſchen Kreuzer„Barletta“ ſechs Offiziere tötete und mehrere ver⸗ letzte. Die britiſche Regierung habe zu gleicher Zeit ihrer Befriedigung darüber Ausdruck geben laſſen, daß die Va⸗ lencia-,Regierung“ inzwiſchen eine Sicherheitszone im Ha⸗ fen von Palma zur Verfügung geſtellt habe. Im übrigen wird engliſcherſeits darauf verwieſen, daß das Anlaufen ſpaniſcher Häfen durch Schiffe der Kontrolle etwas durchaus Normales ſei, und daß auch brikiſche Schiffe J. B. Cadiz, Palma und andere ſpaniſche Häfen angelgufen hälten, um Lebensmittel. und Brennſtoffvorräte zu er⸗ gänzen. Nach britiſcher Anſicht ſei daher auch die Verſor⸗ gung der„Deutſchland“ auf der Reede von Ibiza mit Brennſtoff durchaus rechkmäßig geweſen. Achſe Rom⸗Berlinals Friedensinſtrument⸗ Sie hat ſich bewährk. Rom, 2. Juni. Die feſte und entſchloſſene Haltung von Berlin und Rom mit der, wie„Tribuna“ in einer Schlagzeile feſtſtellt, alle Mitſchuldigen Moskaus vor ihre politiſche und moraliſche Verantwortung geſtellt werden, bildet auch am Dienstag⸗ abend das Hauptthema der römiſchen Blätter. Von jetzt an werden, wie das halbamtliche„Giornale d' Italia“ ſchreibt, Deutſchland und Italien unverzüglich und ohne Einſchränkung überall da mit Waffen ant⸗ worten, wo ſie unter den gleichen provokatoriſchen Kund⸗ gebungen mit den Luft⸗ oder Seeſtreitkräften der Sowjfet⸗ ſpanier noch in Berührung kommen ſollten. Aber auch ge⸗ genüber dem Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß, der bis etzt nicht in der Lage war, ſeine Autorität gegenüber den ſpaniſchen Bolſchewiſten zur Geltung zu bringen, ſei ein; energiſche, wenn auch korrekte Stellungnahme Deutſchlands und Italiens notwendig geweſen, der in ſeinem Dienſt, weil unzulänglich fue, getroffen wurde. Die Wirkſamkeil der Achſe Rom Berlin wird dadurch beſtätigt. Die beiden Parknerſtaaten werden immer, was die Beurteilung der Lage und das Vorgehen betrifft, in eimer Einheitsfront ſtehen. Die Achſe Rom— Berlin hat ſich auch als ein regelrechtes Friedensinſtrumenk erwieſen, da ſie ſchnell und katkräftig mit den in ihr vereinten Kräften dagen die Angriffe des Kommunismus eingeſetzt werden ann. 5„Aus Berlin keine Gefahr für Europa“. elgrad, 1. Juni. Die hieſige Preſſe beurteilt die du den e e Angriff auf die„Deutſchland“ eb gerufene Verſchärfung der Lage im allgemeinen ruhig. Die deutſcherſeits in dieſem Zuſammenhang ergriffenen Gegen⸗ maßnahmen fin en auch in der hieſigen Oeffentlichkeit weit⸗ gehend Verſtänduis. Das halbamtliche„Vreme“ ſchreibt dazu Berlin ſei heute der Ort Europas, der in einem ent⸗ ſcheidenden Augenblick am meiſten Geiſte 11 de n⸗ war! gezeigt habe Man wiſſe in Deutſchland was Krieg bedeute, und deshalh bleibe man kaltblütig. Aus Berlin drohe Europa auch heute keine Gefahr Deutſchland werde ee energiſch auftreten, aber nicht herausfor⸗ dernd.„„ f e 3 1 .... 23 Tote und 83 Verletzte Nach den letzten Meldungen hat der verbrecheriſche An⸗ ſchlag auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ 23 Toke, 19 Schwer- und 64 Leichtverletzte gefordert. Es hat ſich inzwiſchen herausgeſte,t, daß der als ge⸗ tötet gemeldete Obermatroſe Hendorf wohlauf iſt. Außer den bereits gemeldeten Beſatzungsangehörigen fielen im Dienſt für das Vaterland: Oberheizer Bismark, Stabsma⸗ troſe Buſche, Stabsmatroſe Sehm, Obermatroſe Dallus. Weiterer Angehöriger der„Deutſchland“ geſtorben. Gibraltar, 2. Juni. Im Lazarett von Gibraltar iſt ein weiterer Angehöriger der Beſatzung des deutſchen Panzer⸗ ſchiffs„Deutſchland“, der Obermatroſe Steiger, ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Damit erhöht ſich die Zahl der Todes⸗ opfer des verbrecheriſchen bolſchewiſtiſchen Anſchlags auf 24. In deutſcher Erde Heimholung der Toten der„Deukſchland“. Berlin, 1. Juni. Der Führer hat veranlaßt, daß, ſobald die dazu nöki⸗ gen Vorbereitungen getroffen ſind, die Toten vom Pan- zerſchiff„Deukſchland“ auf Stagtskoſten nach Deutſchland übergeführt werden, um in deukſcher Erde zur letzten Ruhe beſtaktet zu werden.. 35 weitere Verwundete der Beſatzung des Panzerſchiffs „Deutſchland“ ſind in Gibraltar ausgeſchifft worden, um im Landlazarett Aufnahme zu finden. Kreuzer„Leipzig“ nach Spanien ausgelaufen Jur Verſtärkung der deutſchen Seeſtreitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern iſt der Kreuzer„Leipzig“ in See ge⸗ gangen. Weitere Schiffe werden in den nächſten Tagen folgen. * Die Verluſte in Almeria. Nach einer Reutermeldung aus Almeria wird die Zahl der Verluſte bei der Beſchießung durch deutſche Kriegsſchiffe mit 20 Toten und 150 Verwundeten angegeben. Weitere Erklärungen Edens Merkwürdige Sympathien der Oppoſition. London, 2. Juni Außenminiſter Eden gab am Dienstag im Unterhaus auf Grund einer Frage des Oppoſitionsführers Attlee eine neue Erklärung über die ſpaniſche Lage ab Er ſagte: „Die deutſche Regierung hat beſchloſſen, keinen weiteren Anteil an der Flottenpatrouille an der ſpaniſchen Küſte oder an den Beſprechungen des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes zu nehmen, ſolange ſie nicht eine ſichere Garan⸗ tie gegen die Wiederholung ſolcher Ereigniſſe wie der Bom⸗ bardierung der„Deutſchland“ erhalten hat. Ein ähnlicher Beſchluß iſt von der italieniſchen Regierung gefaßt worden. Ich erkläre jedoch auf Grund von Nachfragen, die ich angeſtellt habe, daß dieſe Regierungen den internatio⸗ nalen Beobachtungsplan als immer noch in jeder Hinſicht auf ſich anwendbar betrachten mit Ausnahme der Beteili⸗ gung an der Flottenpatrouille, ie Lage wurde auf einer Sitzung des Unterausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes beſprochen, an der ſich der deutſche und der italieniſche Vertreter nicht beteiligten. Die anweſenden Vertreter teilten mit, daß ſie beabſichtigen, die Lage ihren jeweiligen Regierungen zu be⸗ richten, und ſie forderten den Vorſitzenden auf, eine weitere Sitzung einzuberufen, ſobald er es für ratſam halte. Die britiſche Regierung hat ihr tiefes Bedauern über den von der deutſchen und italieniſchen Regierung ausgeſpro⸗ chenen Beſchluß ausgedrückt. Sie wird weiterhin ihr Aeußer. ſtes tun, um wenigſtens eine Erſchwerung der gegenwärti⸗ gen Lage zu verhindern. Sie ſteht in ſtändiger Rückſprache mit den anderen Re⸗ „ über dieſe Angelegenheit mit einem Hinblick auf ie Erwägung ſolcher Schritte, die am nützlichſten unter⸗ nommen werden könnten, um die Lage wiederherzuſtellen. Das Unterhaus wird ſicherlich einſehen, daß es mir gegen⸗ wärtig nicht möglich iſt, weitere Einzelheiten anzugeben.“ Attlee wollte hierauf wiſſen, ob Eden die Frage erwo⸗ gen habe, dieſe Angelegenheit dem Völkerbund vor⸗ igen, damit dieſer die Tatſachen der Ereigniſſe prüfen önne. Eden erwiderte:„Die engliſche Regierung hat na⸗ türlich all dieſe Geſichtspunkte erwogen, und ich weiß, daß die ſpaniſche„Regierung“(gemeint ſind die Valencia⸗Pi⸗ raten) in einer Mitteilung, die ſie geſtern dem Völkerbund Übermittelt hat, nicht um eine baldige Ratsſit⸗ zung erſucht hat.“ Attlee fragte hierauf, ob die Regierung den ſpaniſchen Bolſchewiſten ihre Sympathie für die erlittenen Ver⸗ luſte an Menſchenleben ausgedrückt habe. Zahlreiche konſer⸗ vativbe Abgeordneten riefen an dieſer Stelle: Und die Deutſchen? Eden erwiderte, er habe bereits geſtern ſein Bedauern darüber ausgedrückt, was der„Deutſchland“ geſchehen ſei und was ſich in Almeria ereignet habe. * Blombergs Italienreiſe Generalfeldmarſchall von Blomberg, der am Mittwoch auf Einladung Muſſolinis zu einer mehrtägigen Beſichti⸗ gung der italieniſchen Wehrmacht im Flugzeug in Rom ein⸗ trifft, wird in der röne chen Preſſe in ſehr ſympathiſch ge⸗ haltenen Artikeln als ein Mann geſchildert, deſſen Ver⸗ dienſte, wie„Giornale d'Italia“ ſchreibt, von entſcheidender Bedeutung in der Geſchichte des Dritten Reiches ſowie für die Grundlage der neuen Wehrmacht Deutſchlands ſeien. Nach ſeiner Berufung zum Reichskriegsminiſter habe er mit der ihm eigenen zähen Entſchloſſenheit und mit der Begeiſterung, die auf ſein Vertrauen in die ſichere politiſche Miſſion des Reichskanzlers und Führers begründet ſei, ſich als ein Mann der Tat von eminent praktiſchem Geiſt erwie⸗ ſen. a Generalfeldmarſchall von Blomberg wird am Mittwoch nachmittag vom König von Italien und Kaiſer von Aethiopien in Privataudienz empfangen werden und an⸗ ſchließend den italieniſchen Regierungschef Muſſolin] aufſuchen, der in ſeiner Eigenſchaft als Miniſter der ita⸗ lieniſchen Wehrmacht den Reichskriegsminiſter am Mitt⸗ woch mittag auf 1 95 römiſchen Flugplatz Littoria perſön⸗ lich empfangen wird.. n Donnerstag 15 mehrere Beſichtigungen der italieniſchen Luftwaffe, am Seeg ſolche des Heeres und am Montag Flaggenübungen bei dem italieniſchen Kriegs⸗ hafen Gaeta vorgeſehen. Samstag und Sonntag weilt Ge⸗ neralfeldmarſchall von Blomberg in Neapel um als Gaſt des italieniſchen Kronprinzen den großen hiſtoriſchen Rei⸗ terſpielen beizuwohnen. Deutſche Note an den Vatikan Keine Genugtuung für Mundeleins Beleidigungen! Berlin, 1. Juni. Die aus der Preſſe bekannten unqualifizierbaren Be⸗ leidigungen, die der Kardinal Mundelein vor kurzem in Chicago gegen das deutſche Staatsoberhaupt und Mitglie⸗ der der Reichsregierung ausgeſprochen hat, haben der Reichsregierung Anlaß gegeben, hiergegen am 24. Mai bei der Kurie ſchärfſten Proteſt zu erheben. Wie das Du erfährt, hat der Kardinalſtaatsſekretär aus dieſem Proteſt nicht die ſonſt im inkernakionalen Ver⸗ kehr in derartigen Fällen ſelbſtverſtändlichen Folgerungen ezogen, ſondern in einer am 25. Mai übermittelſen Er⸗ lärung eine Haltung eingenommen, die die Reichsregierung zu einem neuen Schritt bei der Kurie gezwungen hat. Das Nähere ergibt ſich aus der nachſtehenden Note, die der deutſche Geſchäftsträger beim Heiligen Stuhl am 29. Mai dem Kardinalſtaatsſekretär übermittelt hat: „Der deutſche Botſchafter beim Heiligen Stuhl hat vor kurzem Vorſtellungen dagegen erhoben, daß Kardinal Mun⸗ delein vor über 500 Prieſtern des Erzbistums Chicago über das deutſche Staatsoberhaupt, über Mitglieder der Reichs⸗ regierung und über gewiſſe kirchenpolitiſche Vorgänge in Deutſchland in unerhört beleidigender Form geſprochen hat. Insbeſondere gab der Botſchafter ſeinem größten Befrem⸗ den darüber Ausdruck, daß ein Kirchenfürſt vom Range des Kardinals Mundelein ſich zu unqualifizierbaren Verun⸗ glimpfungen des deutſchen Staatsoberhauptes hat hinrei⸗ Ben laſſen. Hierauf iſt dem deutſchen Botſchafter beim Heiligen Stuhl eine mündliche, ſpäter ſchriftlich beſtätigte Antwort gegeben worden, die ich im Auftrage meiner Regierung wie folgt beantworte: Die Deutſche Reichsregierung war bei der im Intereſſe der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Vatikan ihrem Botſchafter vorgeſchriebenen und von dem Botſchaf⸗ ter in dieſem Sinne ausgeführten Demarche davon ausge⸗ gangen, daß niemandem mehr als dem Heiligen Stuhl ſelbſt daran liegen müſſe, diejenigen Schäden abzuwenden, welche für das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und der Kurie aus den niedrigen Angriffen des Kardinals gegen das deutſche Staatsoberhaupt erwachſen müßten. Die Deut⸗ ſche Reichsregierung hatte es für ſelbſtverſtändlich gehal⸗ ten, daß der Heilige Stuhl von den aller Welt bekannten Aeußerungen des Kardinals alsbald abrücken, dieſe korri⸗ gieren und ſein Bedauern ausſprechen werde, wie es im internationalen Verkehr ſtets guter Brauch geweſen iſt. Zu ihrer lebhaften Ueberraſchung und zu ihrem tiefen Befrem⸗ den hat der Hetlige Stuhl es jedoch für gut gehalten, in allgemeinen, unſubſtantivierten und unrichtigen, aber deſto ausfallenderen Bemerkungen darüber, daß der Kardinal höchſtens Gleiches mit Gleichem vergolten habe, einen Vor⸗ wand zu ſuchen, um die Vorſtellungen des deutſchen Bot⸗ ſchafters unbeantwortet beiſeite zu ſchieben. Die Deutſche Veichsregierung iſt ſonach zu der Jeſtſtel⸗ lung gezwungen, oaß der heilige Stuhl jene unqualiftzier: baren öffenklichen Angriffe eines ſeiner höchſten Würden⸗ kräger gegen die Perſon des deutſchen Staatsoberhaupkes unkorrgiert fortbeſtehen läßt und ſie dadurch in den Augen der Welt kalſächlich deckt. Der heilige Stuhl wird ſich darüber im klaren ſein, daß ſein unerwarketes und unverſtändliches Verhalten in die⸗ ſer Sache, ſolange keine Remedur erfolgt, die Vorausſetzun⸗ gen für eine normale Geſtalkung der Beziehungen zwiſchen der Deukſchen Regierung und der Kurie beſeitigt hal. Für dieſe Entwicklung krägt die Kurie allein die volle Verant- workung.“ Engliſcher Wehrbeitrag zurückgezogen London, 2. Juni. Die Sitzung des Unterhauſes, in der die Finanzvorlage der Regierung zur Deckung der erhöhten Rüſtungsausga⸗ den, beſonders die Wehrbeikragsſteuer beſprochen wurde, er⸗ hielt eine beſondere Note dadurch, daß der konſervative Ab⸗ geordnete Winſton Churchill ſcharfe Angriffe gegen dieſe Steuer richtete und dem Schatzkanzler und der Re⸗ gierung nahelegte, dieſe Steuer zurückzuziehen. Nachdem auch von Seiten der Arbefkerparkei an dem Geſetz Kritik geübt worden war, erklärte Miniſterpräſidenk Chamberlain, daß der Schatzkanzler andere Vorſchläge mit dem Ziel ausarbeiten werde, eine einfachere Beſteuerung der Gewine der Induſtrie zu finden, die 25 Millionen Pfund Sterling erbringen ſoll. Damit iſt die viel umkämpfte Wehrbeitragsſteuer in der bisherigen Form gefallen. Paris Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller, der an der 13. Tagung der Internationalen Eiſenbahnkongreß⸗ vereinigung teilnimmt, ſtattete dem Deutſchen Haus 905 der Internationalen Ausſtellung einen Beſuch ab. Kurzmeldungen „Hindenburg“⸗Männer kehren heim. Hamburg, 2. Juni. Mit dem Schnelldampfer„Deutſch⸗ land“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie kehren am 4. Juni pfer weitere Beſatzungsmitglieder des Luftſchiffes Hindenburg“ heim und zwar der vierte Ingenieur Raphael Schaedler, der Bordarzt Dr. Kurt Ruediger und die beiden Maſchiniſten Auguſt Deutſchler und Adolf Fiſcher. Drei Opfer der Berge. Bern, 2. Juni. Wie aus Erſtfeld im Kanton Uri gemel. det wird, ſind am Ruchenfenſterſtock in den Windgängen drei Mitglieder des Schweizeriſchen Alpenklubs tödlich ab⸗ geſtürzt. Mitglieder der Station Gotthardt des Schweizerf⸗ ſchen Alpenklubs fanden am Dienstag die Leichen der drei Touriſten. 0 Vulkan⸗Ausbruch in der Südſee Rabaul auf Neu- Pommern zerſtört. London, 2. Juni. Die Vulkan⸗Ausbrüche auf der zum Bismarck⸗Archipel gehörenden Inſel Neu⸗Pommern haben noch kein Ende gefunden. Auch am Dienstag wurden in der ſchwer heimgeſuchten Hauptſtadt Rabaul neue ſtarke Erdſtöße verſpürt. Die Einwohnerſchaft, etwa 5000 Men⸗ ſchen, hat die Stadt verlaſſen und iſt in einem Nachbarort untergebracht worden. Ueber Rabaul wurde der Aus⸗ nahmezuſtand erklärt. Allen Perſonen mit Ausnahme der Sicherheitsbeamten wurde das Betreten der zum Teil zer⸗ ſtörten Stadt verboten. Der Hafen von Rabaul iſt durch eine gewaltige Schlamm⸗ welle vom offenen Meer völlig abgeſchloſſen. Während des Wiederaufbaues der Stadt ſoll ein Teil der Bevölkerung in Auſtralien untergebracht werden. Eilzug gegen Laſtkraftwagen.— Drei Toke. Breslau, 2. Juni. Am Dienstag nachmittag ſtieß der von Hirſchberg kommende Triebwageneilzug beim Schran⸗ kenpoſten 3 zwiſchen Lohbrück und Breslau-Freiburger Bahnhof mit einem beladenen Laſtkraftwagenzug zuſam⸗ men. Dabei wurden drei Reichsbahnbedienſtete getötet und mehrere Reiſende leichter verletzt. Der Kraftwagenführer blieb unverletzt. Kowno. Das Kriegsgericht verurteilte vier Perſonen we⸗ gen kommuniſtiſcher Wühlarbeit zu Zuchthaus⸗ und Gefäng⸗ nisſtrafen von acht Monaten bis zu ſechs Jahren. Prinz Konoe japaniſcher Miniſterpräſidenk. Wie verlautet, wurde Prinz Fumimaro Konoe, Mitglied des Kaiſerhauſes und Präfident des Oberhauſes, beauftragt, die Kabinettsbildung vorzunehmen. Der Prinz hat den Auf⸗ trag angenommen. Vor Enthüllungen über die franzöſiſche Landes verteidigung? Der frühere Präſident der Republik, Doumergue, und General Duchene haben, wie„Le Jour“ berichtet, ihre Aemter innerhalb des franzöſiſchen Luftſchutzverbandes nie⸗ dergelegt. Das Blatt will noch mit Enthüllungen aufwarten und deutet deren Sinn ſchon jetzt in ſeiner Ueberſchrift an: „Die Landesverteidigung Frankreichs in den Händen der Extremiſten“. Rotſpaniſches Segeiſchiff bombardiert Aus Barcelona meldet Reuter, das gleiche U⸗Boot, daz bereits den rotſpaniſchen Dampfer„Ciudad de Barcelona“ verſenkte, habe auch das bolſchewiſten⸗ſpaniſche Segelſchiff „Granada“ bombardiert. Ein Mann der Beſatzung ſei ge⸗ tötet und zwei ſeien ſchwer verwundet worden. Die„Gäuberung“ in Sowjetrußland Elf Todesurteile.— Selbſtmord eines hohen Funktionärs. Moskau, 1. Juni. Wie die Zeitung„Tichookeanſkaja Swaesda“, das amt⸗ liche Organ fuͤr das fernöſtliche Sowjetgebiet, meldet, fand in Chabarowft ein weiterer Monſtreprozeß gegen eine neue angeblich„trotzkiſtiſche terroriſtiſche Spionageorganiſalionä ſtatt, die gleichfalls Angeſtellte der Eiſenbahnlinien des Fernen Oſtens umfaßt haben ſoll. Wiederum verurteilte das„Son⸗ derkollegium“ des oberſten Militärgerichtshofes der Sowjel⸗ union alle elf Angeklagten zum Tode. Das Urteil wurde bereits vollſtreckt. Auch dieſes Bluturteil, das bereits das dritte iſt, von dem das fernöſtliche Provinzblatt berichtet, wurde natürlich von der Moskauer Preſſe verſchwiegen. Insgeſamt wurden vom 9. bis 22. Mai im fernöſtlichen Sowfetgebiet, den An⸗ gaben des Blattes zufolge, 66 Menſchen wegen angeb⸗ licher parteifeindlicher Betätigung erſchoſſen. Wie die Taß meldet, hat der ſtellvertretende Verteidigungskommiſſar und Leiter des politiſchen Erziehungsbüros der Roten Armee, Gamarnik, Selbſtmord begangen. Die Taß fügt hinzu, Gamarnik habe offenſichtlich gefürchtet, als„Trotzkiſt“ entlarvt zu werden.— Gamarnit, die rechte Hand Woroſchilows, war bis vor unf Zeit noch Mitglied des Zentralkomitees der Kommuni ſchen Partei. . ſleride 17 Liocgd fes„ „„ ebenes. Der Schauplatz des ver⸗ brecheriſchen Bolſchewi⸗ ſtenanſchlags. Eine Ueberſichtskarte von der ſpaniſchen Küſte, wo ſich der verbreche⸗ riſche Ueberfall bolſche⸗ wiſtiſcher Flugzeuge auf das Panzer iff „Deutſchland“ ereignete. Neben dem An eg bei der Balearen⸗Inſe Ibiza iſt auch die Stelle gekennzeichnet, wo be⸗ reits vor einigen Tagen bolſchewiſtiſche Flug⸗ euge deutſche und ita⸗ liernſche Kontrollſchiffe angegriffen und mit Bomben beworfen haben. Glieſe(M). 1 W .. —. e Fr . 8 ee ee nene e Badiſche Chronik Ernennungen und Verſetzungen. () Karlsruhe. Im Bereiche des Miniſteriums des In⸗ nern wurden ernannt: Regierungsbaumeiſter Walther Huber bei der Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau zum Regie⸗ rungsbaurat und Aſſeſſor Erich Stuible beim Bezirksamt Freiburg zum Regierungsaſſeſſor; beim Miniſterium des Kul⸗ kus und Unterrichts wurden ernannt die Lehramtsaſſeſſoren Joſef Schütz zum Profeſſor am Gymnaſium in Baden⸗Baden, Erich Röſch zum Profeſſor am Realgymnasium in Walds⸗ hut und Heinrich Berger zum Profeſſor an der Humboldt⸗ ſchule in Karlsruhe. Verſetzt wurden: Landrat Klaus Tellen⸗ bach beim Bezirksamt Konſtanz als Dienſtvorſtand an das Bezirksamt Tauberbiſchofsheim und Regierungsrat Hans Goll vom Bezirksamt Tauberbiſchofsheim zu jenem in Wertheim. Zur Ruhe geſetzt wurden Profeſſorin Dr. Elſe Sturm an der Mädchenrealſchule in Konſtanz und Oberregierungschemiker Dr. Fritz Türk an der Staatl. Lebensmittelunterſuchungsan⸗ stalt in Karlsruhe. 2 8 5 eee U Hetoeioreg. Eine außerordentlich wertvolle Bereiche⸗ rung ihrer Beſtände an Urkunden und Archivalien hat die Bibliothek der Univerſität Heidelberg durch eine großzügige Schenkung des Privatmannes und Bezirksaltertumspflegers Ernſt Fiche! erfahren, der jetzt in Freiburg lebt, nachdem er viele arbeitsreiche Jahre hindurch ſeine geſchichtlichen, kultur⸗ hiſtoriſchen und familienkundlichen Forſchungen in Weinheim an der Bergſtraße betrieben hat. Es gelang ihm, ſich aus eigener Kraft, mit der Energie eiſernen Strebens, ein feſtge⸗ gründetes, auf Quellenſtudien beruhendes geſchichtliches Wiſ⸗ ſen und archivaliſche Kenntniſſe zu erwerben, die ihm ermög⸗ lichten, eine Reihe gehaltvoller Schriften zu erarbeiten. Faſt alle beſchäftigen ſie ſich mit Fragen der deukſchen Landes⸗ geſchichte. Dieſes Archiv von ſchätzungsweiſe 5000 Doku⸗ menten aller Art gruppiert ſich um zwei Grundſtöcke: um eine Sammlung von Akten und Urkunden der heute ausgeſtor⸗ benen Familie Echter von Meſpelbrunn und um gleiche Archi⸗ valien des Hauſes der Herren von Ingelheim; ihnen kommt umſo höhere Bedeutung zu, als ſie auch die Ueberbleibſel aus dem verbrannten Archiv dieſer Familie bilden. Nicht nur zur Aufhellung der Geſchichte beider weitverzweigten Geſchlechter und einzelner ihrer Glieder bringen die zwei großen Samm⸗ ungen Stoff in Ueberfülle bei. Auch die Kenntnis der Lan⸗ desgeſchichte, der Kultur und des öffentlichen wie perſönlichen Lebens der ganzen mainfränkiſchen Landſchaft bereichern ſie unendlich nach allen Seiten hin. () RNaſtett.(Im Rhein ertrunken.) Abends iſt der verheiratete bei den Daimler⸗Benz⸗Werken in Gaggenau beſchäftigte 38jährige Edmund Schmitt aus Raſtatt beim Baden oberhalb der Schiffsbrücke bei Plittersdorf ertrunken. () Achern.(Zwei Straßenarbeiter vom Blitz erſchlagen.) Das Achern⸗ und Bühlertal wurde von einem ſchweren Gewitter, verbunden mit ſtarkem Sturm, heim⸗ geſucht, der erheblichen Schaden an den Obſtbäumen anrich⸗ tete. Bei dieſem Gewitter wurden auf der Straße zwiſchen Ottersweier und Saßbach zwei Straßenarbeiter erſchlagen. Es handelt ſich um den 29jährigen Wilhelm Fiſcher aus Achern zund den 38jährigen Bernhard Karcher aus Bühlertal. Die beiden wollten an ihrer Arbeitsſtelle ihre Kleider holen, um ſich gegen den Regen zu ſchützen. Dabei wurden ſie vom Blitz getroffen. Sie waren ſofort tot. Bühl.(Kampf ums Storchenneſt.) Um das Storchenneſt auf der katholiſchen Stadtkirche ſpielte ſich ein Kampf ab. Von Südweſten her kamen drei große Störche zu dem Neſt geflogen. Die Inſaſſen des Storchenneſtes ſtellten ſich nun ſchützend bor ihre Jungen im Neſt, um die Anſtür⸗ menden abzuwehren. Der Angriff wiederholte ſich einige Male, His endlich die Gegner unverrichteter Dinge abzogen. () Herrenwies b. Bühl.(Tod durch elektriſchen Strom.) Die 13jährige Tochter des Wegwarts Hermann Müller war im Kaffee Waldruhe in der Küche aushilfsweiſe beſchäftigt. Als ſie in den Keller geſchickt wurde, um Kartof⸗ feln zu holen, kam ſie mit der anſcheinend nicht in Ordnung befindlichen Lichtleitung in Berührung vielleicht hatte das Mädchen auch naſſe Hände) und fand durch den elektriſchen Strom den Tod. O Freiburg.(Prof. Becker 75 Jahre alt.) Prof. Dr. Philipp Auguſt Becker vollendete ſein 75. Lebensjahr. Becker iſt ein hervorragender Romaniſt. Seine akademiſche Lehrzeit begann er 1888 in Freiburg. Von da wurde er 1893 auf den neugegründeten Lehrſtuhl für Romaniſtik an die Ani⸗ verſität Budapeſt berufen. 1905 folgte er einem Ruf nach Wien und 1917 nach Leipzig. 1930 in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt, kehrte Prof. Becker wieder nach Freiburg zurück, wo er 185 einige Jahre als Honorarprofeſſor an der Univerſität wirkte. (—) Stockach.(Schwerer Zuſammenſtoß.) Ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß ereignete ſich in den Abendſtun⸗ den. Ein Radfahrer wollte noch die Fahrbahn vor einem Motorradfahrer kreuzen. Dies gelang jedoch nicht mehr, ſo daß er in voller Wucht mit dem Motorradfahrer zuſammen⸗ ſtieß. Beide Fahrer blieben bewußtlos liegen. Nach den ärzt⸗ lichen Feſtſtellungen haben ſie außer anderen Verletzungen noch ſchwere Gehirnerſchütterungen erlitten. (—) Radolfzell.(An weſen niedergebrannt.) In den frühen Morgenſtunden brach in dem großen landwirt⸗ ſchaftlichen Anweſen des Landwirts und Maurers Joh. Dölli in Bankholzen Feuer aus, das ſich mit raſender Geſchwindig⸗ leit ausbreitete und innerhalb kürzeſter Zeit das ganze An⸗ weſen bis auf die Grundmauern einäſcherte. Nur notdürftig bekleidet konnten die Hausbewo'mer, die ſich noch in tiefem Schlaf befanden, das brennende Haus verlaſſen. Das Vieh konnte außer zwei Schweinen und den Hühnern, die dem Feuer zum Opfer gefallen ſind, gerettet werden. Zur Brand⸗ bekämpfung wurde auch die Motorſpritze von Radolfzell her⸗ beigeholt. Beſondere Erwähnung verdient die Tatſache, daß es in der Gemeinde Bankholzen ſeit etwa 30 Jahren nicht mehr gebrannt hat. Ueber die Brandurſache iſt bis jetzt nichts bekannt Konſtanz. Im vergangenen Jahr gab bekanntlich das ſchwere Boslsunglück auf dem Bodenſee verſchiedenen Stel⸗ len Veranlaſſung, die Einrichtung eines Sturmwarndien⸗ ſtes auf dem Bodenſee zu erörtern Das Problem iſt nun⸗ mehr in ein entſcheidendes Stadium getreten. In aller Bälde ſoll eine Sitzung der Meldeſtellen einberufen wer⸗ den, die die Einrichtung des Warndienſtes genauer feſtlegen oll. Man denkt hierbeſ an einen zentralen Meldedienſt, der von der Flugwetterwarte Böblingen aus über Friedrichs dafen die einzelnen Landeſtellen des Bodenſees benachrich⸗ bal die dann ihrerſeits an beſonderen Maſten weithin ſicht⸗ bare Signalkörper aufziehen um damit alle auf dem See befindlichen Fahrzeuge beſonders Kleinboote, zu warnen. Auch die Lautſprecheranlagen der auf der Fahrt befind⸗ lichen Schiffe ſollen zur Warnung der Kleinboote verwen⸗ det werden. Die Zoll⸗ und Polizeiboote ſollen in Sturm⸗ zonen eine Art Rettungsdienſt verſehen. Aus den Nachbargauen Speyer.(Vom Tod überraſcht). Beim Abmarſch zum Kriegerappell des Reichskriegerbundes wurde der 54 Jahre alte Schiffer Ludwig Fiſcher von einem Unwohlſein befallen. Bald darauf erlag er in ſeiner Wohnung einem Herzſchlag. Speyer.(Brand am Bahndamm). Der Vahn⸗ damm der Strecke Speyer— Heidelberg fing zwiſchen Worm⸗ ſer Landſtraße und Kuhweide zr brennen an. Zwei Mor⸗ gen Gras wurden ein Opfer des Feuers, das ſchließlich von Polizei. Feuerwehr und Arbeitsdienſt gelöſcht wurde. Leimersheim.(Kinderwagen überrannt). Ein junger Mann verlor anſcheinend die Herrſchaft über ſein Motorrad, kam auf den Bürgerſteig und überrannte einen Kinderwagen, in dem das zehn Monate alte Kind des Bäckers Franz Müller lag. Das Kind mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus Karlsruhe eingeliefert wer⸗ den, während der Fahrer und der Soziusfahrer mit leich⸗ teren Verletzungen davonkamen Kaiſersiautern.(Unglücklicher Streich) Ein 14⸗ jähriger Junge warf beim Baden am Vogelwoog mit einer Glasſcherbe nach einem Mädchen. Er traf es ſo unglücklich am Fuß, daß eine Sehne durchſchnitten wurde und das Mäd⸗ chen ins Jron kenhaus gebracht werden mußte. Ihre Kinder mit der Betldecke erſtickt. — Ellwangen. Das Schwurgericht verurteilte die 25 Jahre alte Elſa Linſe aus Oberdorf, Kreis Neresheim, we⸗ gen zweier Vergehen der Kindstötung zu vier Jahren drei Monaten Gefängnis. Die Linſe hatte ſe im April 1935 und 1936 ihre neugeborenen unehelichen Kinder mit der Bett⸗ decke erſtickt und die Leichen neben den Dunghaufen des elterlichen Anweſens vergraben. Sie war auch angeklagt. ihre Mutter im September vorigen Jahres zu einer Ab- treibung verleitet zu haben, was ſie beſtritt. Ebenſo er⸗ klärte die mitangeklagte Mutter, von den Vorgängen nichts gewußt zu haben. Es mußte daher bei ihr wegen Mangels an Beweiſen ein Freiſpruch erfolgen. Motorradzuſammenſtoß.— Drei Todesopfer. — Wildberg, Kr. Nagold. In den Abendſtunden ereig⸗ nete ſich in der Nähe von Wildberg ein folgenſchwerer Zu⸗ ſammenſtoß von zwei Motorrädern, von denen das eine von Wildberg und das andere von Stuttgart kam. Der Zu⸗ ſammenſtoß wurde dadurch beſonders verhängnisvoll, als jedes der beiden Motorräder mit einem Mitfahrer beſetzt war. Zwei Perſonen wurden auf der Stelle getötet. Von den beiden anderen ins Krankenhaus eingelieferten Schwer⸗ verletzten ſtarb einer kurz nach der Einlieferung, während ſich die vierte Perſon noch in Lebensgefahr befindet. Die tödlich Verunglückten ſind die Brüder Herrmann aus Wild⸗ berg und Georg Ehnis ebenfalls aus Wildberg. Traktor Böſchung hinabgeſtürzt.— Ein Toter. Oberwesel, 1. Juni. Auf der Straße Oberweſel—Wei⸗ belsheim befand ſich ein Traktor mit Anhänger, der mit Rheinſand beladen war, auf der Fahrt nach dem Hunsrück. In der Kurve kam der Traktor von der Straße ab und ſtürzte eine acht Meter hohe Böſchung hinunter in den Oberbach. Ein Mann wurde in den Bach geſchleudert und getötet. Der Beſitzer des Traktors, der Fuhrunternehmer W. Konrad aus Laudert bei Kaſtellaun, wurde in ſchwer⸗ verletztem Zuſtand in das Krankenhaus eingeliefert; der Beifahrer kam mit leichteren Verletzungen davon, Traktor und Anhänger ſind vollkommen zertrümmert. Groß⸗Oſtheim.(Im Main ertrunken.) Der 24jäh⸗ rige Bäckergehilfe Eduard Bilz iſt beim Baden in einer tie⸗ fen Stelle oberhalb des Waſſerwerks ertrunken. Der Ver⸗ unglückte war des Schwimmens anſcheinend unkundig und Hilfe war nicht zur Stelle. Die Leiche konnte inzwiſchen ge⸗ ländet werden. — Heilbronn.(Anabe tödlich verunglückt.) Eine Frau aus Neckargartach wollte dieſer Tage mit ihren drei Kindern ihren im hieſigen Hafengelände tätigen Ehe⸗ mann abholen. Als der fünffährige Knabe den Vater kom⸗ men ſah, lief das Kind von der Mutter weg, ſprang über die Fahrbahn und geriet dabei unter einen in dieſem Augen⸗ blick aus einer Ausfahrt herauskommenden ſchweren Laſt⸗ kraftwagen. Der Junge wurde überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. — Glatten, Kr. Freudenſtadt.(15 jähriges Mäd⸗ chen ertrunken.) Die 15 Jahre alte Fabrikarbeiterin Eliſe Steiner iſt im hieſigen Stauwehr ertrunken. Der Schreinerlehrling Albert Glaſer, der zuſah, wie die des Schwimmens unkundige Steiner plötzlich unterſank, tauchte ſofort nuch ihr Obwohl er das Mädchen zuerſt an der Hand faſſen konnte, entglitt es ihm wieder, da der Untergrund des Stauwehrs ſehr ſchlammig war Weitere Rettungsver⸗ ſuche und das Abtaſten mit Stangen waren ebenſo erfolg⸗ los. Der Leichnam des Mädchens konnte unterhalb des Stauwehrs geborgen werden. 5 — Friedrichshafen.(Dödlicher Sturz vom Mo⸗ torrad.) Bei Schnetzenhauſen ereignete ſich ein ſchwerer Motorradunfall. Ein 28jähriger verheirateett Mann aus Ravensburg war auf der Fahrt nach Friedrichshafen. In⸗ 5 e raſchen Fahrens wurde er in einer Kurve von ſeinem ahrzeug geſchleudert Der Verunglückte ſtürzte in den Straßengraben und erlitt tödliche 9 Als die Po⸗ lizei an der Unglücksſtelle eintraf, war der Tod bereits ein⸗ getreten. A Vollbeſetzter Omnibus umgeſtürzt. In Solingen⸗ Höhſcheid geriet ein mit 34 Perſonen beſetzter Omnibus auf der abſchüffigen Neuenkamperſtraße, angeblich wegen des Herausſpringens des zweiten Ganges, in zu ſchnelle Fahrt und ſchlug in der Kurve um. Acht Perſonen erlitten Quet⸗ ſchungen ſowie 1. g durch Glasſplitter. Die Ver⸗ unglückten wurden den Krankenhäuſern zugeführt, Die Reichsnährſtandsausſtellung 145 000 Befucher an zwei Tagen. München, 2. Juni. Das Intereſſe an der 1 b ſtandsausſtellung in München iſt außerordentlich rege. An den erſten beiden Tagen der Ausſtellung wurden 145 000 Perſonen gezählt. Der Geſamtbeſuch der Münchener Schau dürfte jedenfalls— das kann ſchon heute geſagt werden— den der vorfährigen in Frankfurt a. M. weit übertreffen. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden auch am Diens⸗ tag die Vorführungen der preisgekrönten Tiere. Der Nachmittag 9 örte den Vorführungen der S S⸗ Standarte, Deutſchland“, die den Beſuchern den hohen Stand ihrer körperlichen und reiterlichen Ausbildung ver Augen führte. Anſchließend traten 400 bäuerliche Jun⸗ gen und Mädel an, um den Gäſten zu zeigen, daß auch auf dem Lande die ſportliche Betätigung und das ges Sf Gebiet der Leibesübungen oereits auf h kaife eee i a Lalcale Nuudocuiau Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag ſtieß auf der Secken⸗ heimer Hauptſtraße ein Radfahrer und ein Kraftradfahrer zuſammen. Der Radfahrer erlitt eine Gehirnerſchütterung, der Kraftradfahrer Prellungen an der rechten Hüfte. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Die Schuld an dem Unfall ſoll den Radfahrer treffen, wegen Nichteinräumens des Vorfahrtsrechts. — Arbeitseinſatz der Metallarbeiter. In einem Erlaß an die Arbeitsämter über die praktiſche Handhabung der Anordnung über den Arbeitseinſatz der Metallarbeiter wird betont, daß durch die Anordnung keineswegs eine völlige Beſeitigung der Freizügigkeit der Metallarbeiter beabſich⸗ tigt wird, daß vielmehr ein berechtigter Arbeitsplatzwechſel zugelaſſen werden ſoll. Bei der Prüfung jedes Einzelfalles ſind einmal die Verhältniſſe des abgebenden Betriebes, zum anderen die Verhältniſſe des aufnehmenden Betriebes und ſchließlich auch die Verhältniſſe des beteiligten Facharbeiters zu berückſichtigen. Sie ſind ſorgfältig zu prüfen und gegen⸗ einander abzuwägen. Die Modallſchiffe in Mannheim. Die aus drei Schif⸗ fen beſtehende Modellflotte der Modellbauſchule Potsdam traf in Mannheim ein und legte unterhalb der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke an. Trotz ſtrömenden Regens hatten ſich zahlreiche Freunde des Schiffsbaues zum Empfang eingefunden. Zur Begrüßung war ein Vertreter der Kreisleitung und der Skaͤdt⸗ verwaltung Mannheim erſchienen. Die Modellflotte blieb bis Dienstagabend auf dem Neckar liegen, um am 2. Juni rhein⸗ abwärts nach Worms zu fahren. — Nicht mit vollem Magen baden. Die Mahnung: „Bade nicht mit vollem Magen!“ wird leider nicht immer beachtet. Die Jugend rennt, kaum iſt der letzte Biſſen hin⸗ unter, ſpornſtreichs ins Waſſer Unmittelbar nach dem Eſſen liegt die Gefahr in der Neigung zum Erbrechen, verurſacht durch den ungewohnten Druck des Waſſers auf den Magea, hartes Aufſchlagen bei Sprüngen, fähem Temperaturwech⸗ ſel und anderem. Erbrechen unter Waſſer iſt aber gleich⸗ bedeutend mit Ertrinken. Die im Magen befindlichen Spei⸗ ſen können nicht herausgebracht werden, die Luftröhre preßt ſich zu und das Schickſal des Schwimmers iſt beſiegelt. Auch wenn ſich der Kopf des Schwimmers über Waſſer befindet, genügen ein Schwindelanfall oder das Gefühl der Hilfloſig⸗ keit, um das Unglück zu vollenden Kommt dann noch der Kopf einen Augenblick unter Waſſer ſo iſt das Verhängnis umſo ſchneller da. Es ſollte ſich niemand über derartige Be⸗ denken hinwegſetzen in dem Glauben, daß er über einen geſunden Magen verfüge. Im Augenblick der Gefahr iſt ein voller Magen ein Hindernis, deſſen ſich die Natur zu ent⸗ ledigen verſucht. Aus dem Gerichtsſaal. Er wollte Falſchgeld herſtellen. Der ſtaatenloſe An⸗ ton Polomſki aus Poſen, der ſich ſeit 1919 in Deutſchland befindet und von Köln nach Mannheim⸗Feudenheim kam. verſuchte ſich mit der Herſtellung von Fünf⸗Markſtücken. Die Stücke waren ſehr plump nachgeahmt, ſodaß die Fälſchun⸗ gen ſtets ſofort erkannt wurden. Die Ermittlungen ergaben, daß P, bereits 1929 bis 1931 ſolche falſche Fünfmarkſtücke durch Kinder in Umlauf geſetzt hatte. Die Strafkammer ver⸗ urteilte ihn zu neun Monaten Gefängnis bei Anrechnung von einem Monat Unterſuchungshaft. die eigene Frau verkuppelt. Der 49 Jahre alte Karl Rabe aus Mannheim hatte ſich vor der Strafkammer wegen erſchwerter Kuppelei zu verantworten. Er duldete das Zu⸗ ſammenleben ſeiner Ehefrau mit einem anderen verhei⸗ rateten Manne Der Hausfreund unterhielt dieſes unerlaubte Verhältnis mit der Ehefrau des Angeklagten bereits ſechs Jahre; er verkehrte Tag und Nacht in der Wohnung der Eheleute Rabe. Verſuche der Ehefrau des Hausfreundes, eine Aenderung dieſer Zuſtände herbeizuführen, ſcheſterten an der Willenloſigkeit des Angeklagten. Die Strafkammer verurteilte ihn zu 1 Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Samstag, den 12. Juni: Abendfahrt auf dem Rhein. Abfahrt 8 Uhr Köln⸗Düſſeldorſer Dampfſchiffahrt⸗Geſ. Karten zu 1 RM. Tanz an Bord. 5 Vom 19.—27. Juni: Seefahrt mit der Sierra⸗Cordoba über Berlin. Ein Tag Aufenthalt, dann ab Swine⸗ münde in die Norwegiſchen Fjorde. Zurück nach Bremen. Geſamtkoſten einſchl. Bahnfahrt, Unterkunft, Verpflegung auf dem Dampfer, Stadtrundfahrt in Berlin, Beſichtigung von Bremen nur RM. 62.50. Vom 12.—19. Juni an den Bodenſee. Fahrt, Verpflegung und Unterkunft nur RM. 30.—. Vom 18. Juni bis 6. Juli: Urlaubsfahrt an die Oſtſee nach Glücksburg. Geſamtpreis RM. 71.60. Anmeldungen ſind raſcheſtens erforderlich beim Ortswart. Monatsprogramme für Juni, enthaltend ſchöne Sonn⸗ tagsfahrten, Theater⸗ und Kinoveranſtaltungen der Kdß., zu haben beim Ortswart K. Gehr, Raſtatterſtr. 21 und Friſeur F. Volk, Hauptſtr. 129. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 3. Junk: Miete E 25 und 1. Sondermiete E13: Towariſch. Komödie von Jacguss Deral, Deut⸗ ſche Bearbeitung Curt Goetz. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. N Freitag, 4. Juni: Miete F 26 und 2. Sondermiete 88 Winfermärchen, von Shalkeſpeare. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. 5 a 5 Samstag, 5. Juni: Miete H 25 und 1. Sondermiete 13: In neuer Inszenierung: Gaſparone. Operette von Carl Millöcker. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 6. Juni:„ b für Erwerbs⸗ loſe(ohne Kartenverkauf): Towariſch. Komödie Jacques Deval, Deutſche Bearbeitung Curt Goe fang 14, Ende 16.15 Uhr.— Abends: M und 1. Sondermiete C 13: Schwa reich. Oper von Siegfried Wagner. Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gukſcheit c Im Neuen Theater ofen Sonntag, 6. Juni: Schneid Hans Müller⸗Schlöſſer. A Der Heimat Ehrenkleid Des deutſchen Volkes bunter Trachtenkranz. „Es gehört zur Kraftentfaltung eines Volkes, daß es die verſchiedenartigſten Entwicklungen gleichzeitig umfaſſe“ ſagt W. H. Riehl, der Vorkämpfer für eine geſunde Volks⸗ tumspolitik, die das„eigenſtändige Volk“ und die ihm eigen⸗ tümlichen Lebensgeſetze zum Ausgang nimmt. Er hat dabei wohl auch an den Formenreichtum der deutſchen Volks⸗ trachten gedacht, deren bunte Mannigfalt wie die Blumen des Feldes auf gleichem Volksboden gewachſen iſt. Jede Tracht iſt für ſich ihre eigenen Wege gegangen und hat ihre eigentümliche Entwicklung genommen. So ſind ſie lebendig in den Formen, koſtbarer alter Kulturbeſitz, in dem ich der künſtleriſche Geſtaltungswille des Volkes in ſeiner Vielfalt iſt die Tracht Ausdruck eines Gemeinſchaftsgefühls, das ſich auch dann noch im Feſthalten an Tracht, Sitte und Brauchtum bewährt, wenn einzelne Glieder dieſer Gemeinſchaft ſich in der Fremde eine neue Heimat ſuchen müſſen. Als das „Ehrenkleid der Heimat“ wird ſie empfunden und geachtet. Es iſt bezeichnend, daß ſich die heute noch lebenden Trach⸗ ten nur im Bauerntum haben erhalten können. Das iſt ein Beweis der volkserhaltenden Kraft des Bauerntums und nicht etwa ein Zeichen bäuerlicher Rückſtändigkeit. Faſt alle Trachten laſſen ſich auf alte modiſche Formen zurückführen. Manche knüpfen an die Zeit des Dreißig⸗ f preußiſche Uni⸗ n, wieder andere ſcheinen noch ganz den Stil des Barocks bewahrt zu haben, und manche zeigen noch in einzelnen Zügen deutlich ger⸗ maniſches Kulturerbe: die verſchiedenartigſten Entwicklun⸗ rſprünglichkeit offenbart. Trotz aller jährigen Krieges an, andere erinnern an formen aus der Zeit Friedrichs des Große gen ſind gleichzeitig wahrzunehmen. Wohl am bekannteſten ſind die Trachten des ober⸗ deren Hauptbe⸗ zirke die Gebiete um Schlierſee und Tegernſee, Tölz, Mit⸗ tenwald und Berchtesgaden ſind. Die Männer tragen die offene kurze Joppe mit Hornknöpfen, unter der die grüne Weſte und der beſtickte Hoſenträger ſichtbar ſind, dazu die kurze Hoſe aus Gems- oder Hirſchleder, die Wadenſtrümpfe und die genagelten Schuhe. An Schmuckheit ſtehen ihnen die Mädchen und Frauen nicht nach. Alltags t anliegende Kattunkleider mit kurzen Aermeln und weitem Halsausſchnitt, Sonntags putzen ſie ſich mit der feſtlichen „Geſchnür“, dem Mieder mit Ketten und Anhängern, ſchö⸗ nen ſeidenen Halstüchern und farbigen Seidenſchürzen mit bayeriſchen Gebirgslandes, blumengeſchmückten Bändern. Neben Oberbayern ſtellt das nördl ich land dos räumlich größte Trachtengebiet dar. Es iſt auch zugleich das reichſte. Es umfaßt annähernd 800 Ortſchaf⸗ ten in Kurheſſen und Oberheſſen und greift ü Süben noch auf Naſſau über. Am bekannteſten iſt die“ ſchen Alsfeld und Treyſa und dem Knüllgebirge am Mit⸗ tellauf des Flüßchens, das ihr ſeinen Namen gegeben hat. Die Männerkracht, von ihrem breiten Hut, ihrem ſchwarzen langen Feſttagsrock, der eine durchgehende Knopfreihe auf⸗ weiſt, aber nur in der Mitte einmal geknöpft wird, ange⸗ fangen bis zu den Gamaſchen und Schnallenſchuhen, zeigt in überraſchender Reinheit die Stilformen des 18. Jahr- hunderts. Eine Eigenart der Frauentracht iſt das Ueber⸗ einandertragen von oft bis zu 16 kurzen weiten Röcken. zylinderförmige n ſitzt und von Merkwürdig nimmt ſich auch die kleine Bänderhaube aus, die knapp über der Stir einem Haarknoten feſtgehalten wird. Bei aller Schlichtheit — die Grundfarben ſind ſchwarz, weiß und blau— weiſt die Feſttracht eine reiche Stickerei auf Nach Weſten zu geht die Schwalm in das Marbur⸗ ger Trachtengebiet über, in dem charaktervollen Formen der Schwälmer Tracht durch grö⸗ ßere Farbenfreude aufgelockert ſind. In mancher Hinſicht ähnlich ſind die Trachten des Hinterlandes um Biedenkopf an der Lahn. Bunte weite Faltenröcke, dickwollene Hals- tücher mit breiten Borden kennzeichnen die Schlitzer Ländchens. Um Hersfeld hat ſich die alte Hubbeltracht erhalten; die Hubbel iſt eine merkwürdige Spitzhau be. ragen ſie eng⸗ he Heſſen⸗ Am zwi⸗ die ſtrengen, Tracht des Die Tracht des Schaumburger Landes um Bückeburg entfaltet eine großartige Pracht. Ein leuchtendes Rot iſt vorherrſchend. Reich ſind die Perlenſtickereien am „Brüſtchen“, einem Halbmieder, von dem farbige Bänder herabhängen. Halskrauſe und„Mütze“, eine ſchwarze hohe Haube, die vorn mit der Stirn eine inie bildet, ſind be⸗ ſonders charakteriſtiſch. Der reiche Schmuck der Feſttracht er⸗ innert an germaniſche Formen aus der Zeit der Völker⸗ wanderung. Nordweſtlich der Tüneburger Heide lebt noch in den Geeſtdörfern Scheeſſel und ittenſen die Abend⸗ mahls⸗ und Trauertracht. Hier hat die ſtädtiſche Mode die alten Trachten bedauerlicherweiſe aus dem Alltag ſchon ſtark verdrängen können. Ebenſo iſt es auch in den Vier landen bei Hamburg. An Sonntagen trägt die Vier⸗ länder Bäuerin zu einer ſchwarzen Haube, von der eine ge⸗ fältete Schleife über den Rücken fällt, einen weitgewölbten Strohhut. Auf einigen Nordfrieſiſchen Inſeln hat die altüberlieferte Freude an gediegenem Schmuck die Wandlungen der Tracht überdauert. Bruſtſchmuck und »Ohreiſen“ ſetzen in gewandelter Geſtalt die Ueberlieferung der germaniſchen Frühzeit fort. Im allgemeinen iſt Norddeutſchland arm an Trachten⸗ gebieten. Auf der Inſel Rügen hat ſich noch die alte Mönchsguter Fiſchertracht mit weiten Leinenhoſen erhal⸗ ten; die Tracht der Frauen mutet faſt biedermeierlich an. Farbenfroher und prächtiger iſt die Tracht der Frauen im „Weizacker“ und Pyritz und Brieig in Oſtpommern. Wie in der Schwalm werden hier mehrere Röcke überein⸗ ander getragen. Im Brandenburgiſchen haben ſich drei Trachtengeblete erhalten. Am bekannteſten iſt hier die Spreewälder Tracht. Sie hat mit der am Niederen Fläming und in den Dörfern des Kreiſes Weſt⸗Sternberg das auf dem Scheitel gebundene Kopftuch gemeinſam und iſt reich an Ausdrucksformen. In der Oberlaufitz herrſcht eine Vorliebe für reichgemuſterte Stoffe, die für Schürzen, Bruſttücher und Kopfhauben verwendet werden. Fränkiſche Trachtengebiete ſind der Hum⸗ melgau bei Bayreuth, die Gegend um Effeltrich bei Forch⸗ heim, der Ochſenfurter und der Schweinfurter Gau. Im Hummelgau lebt jetzt wieder eine der ſchönſten und älteſten Männertrachten auf, die ſich mit der Schwälmer veraleichen Photo P. W. John.(RDV⸗M.) Schwälmer Bauernmädchen kaufen ein. läßt. Die Effeltrichter Tracht iſt von einer ſchilfernder Buntheit, die Mädchen tragen an Feſttagen prachtvolle Goldkronen, die Frauen eigenartig geſteckte weiße Kopf. tücher. An der Ochſenfurter Tracht fällt vor allem die. kunſtvolle Friſur auf, die Haare werden in zwei breiten Zopfbändern ſchleifenartig über den Hinterkopf gelegt. Im Bayeriſchen Wald hat ſich eine ſchlichte Tracht be. wahrt, zu der das kraftvoll urſprüngliche Volkstum der Waldler trefflich paßt. Der Bauer aus dem Ries, den man auf dem Markt zu Nördlingen trifft, fühlt ſich am wohlſten in ſeinem weiten blauen Leinenkittel, der ſparſam weiß beſtickt iſt. Zu dem ausdrucksvollen Bauernkopf ge⸗ hört ein flacher ſteifer Filzhut. Eine ſchöne altdeutſche Tracht findet ſich bei Reutlin gen in und um Betzingen. Der Schwarzwald iſt kein einheitliches Trachten. gebiet. Vor allem unterſcheidet ſich hier die Kopfbedeckung der Frauen, im Gutachtal der„Bollenhut“, im Simons⸗ wald ein einfacher Strohhut, im Elztal und im Prechtas dau ider, im Markgräfler Land eine Schleifen⸗ haube. Eine ſtarke Trachtenpflege zeichnet auch die auslands. deutſchen Siedlungsgebiete im S ü doſten aus. Bedrohtes deutſches Volkstum ſieht im Aeußeren der Tracht das Sinn. bild ſeiner Zuſammengehörigkeit. So wird ſie hier zum völkiſchen Bekenntnis. Herbert Conrad. — Sport nach Feierabend! Handball Tbd.„Jahn“ Siheim 1— Polizeiſportverein Mannheim 1 Für den morgigen Donnerstag abend 7.30 Uhr hat ſich der Polizeiſportrerein Mannheim erboten, ein Freund⸗ ſchaftsſpiel im Handball gegen den hieſigen Turnerbund „Jahn“ auszutragen. Der Polizeiſportverein iſt im Neu⸗ aufbau begriffen und ſeine Erfolge beim Lauf um den Friedrichsplatz haben bewieſen, daß mit ihm auf allen Gebieten zu rechnen iſt. Das Spiel ſoll aber nicht nur eine Probe ſeiner Leiſtungsfähigkeit ſein, ſondern gleichzeitig eine kleine Erholung nach anſtrengendem Dienſt. Aus dieſem Grunde findet auch nach dem Spiel noch ein kameradſchaft⸗ liches Beiſammenſein im„Kaiſerhof“ ſtatt. Der Beſuch dieſes Abendſpiels kann nur empfohlen werden. * Lehrgang für Kampfſpiele, Leichlathletik und Schwimmen. In der Zeit vom 21. Juni bis 3. Juli d. J. wird durch die Landesſchulaufſichtsſtelle für Leibesübungen für Lehrer ein Lehrgang für Kampfſpiele, Leichtathletik und Schwimmen durchgeführt. Die Meldungen für dieſen Lehrgang ſind ſpä⸗ teſtens bis zum 5. Juni d. J. auf dem geordneten Dienſt⸗ weg der Landesſchulaufſichtsſtelle für Leibesübungen in Karls⸗ ruhe, Bismarckſtr. 12, vorzulegen. Näheres iſt aus Nr. 11 des Amtsblatts des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Anterrichts zu erſehen. Verſchiedene Unfälle in der letzten Zeit beim Ringen im Turn⸗ und Sportunterricht haben den Miniſter des Kultus und Unterrichts veranlaßt, für dieſe Uebungen beſondere Anordnungen zu erlaſſen. ——— Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt 9. 1. Juni. Auftrieb: 67 Ochſen, 170 Bullen, 247 Kühe, 390 Rinder, zuſammen 577 Stück Großvieh. Wiederum war der Markt gegenüber der Vorwoche mit 86 Stück(491) beſſer beſchickt bei einer unver⸗ änderten Höchſtnotiz für: Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44. Die Zuteilung erfolgte kontingentgemäß. Ueberreichlich gut war wieder der Kälber⸗ markt mit 879 Tieren(Vorwoche 783) beſchickt. Auch dies⸗ mal nahm der Markt nur einen ſchleppenden Verlauf. Zutei⸗ lung wie üblich. Höchſtnotiz unverändert 60 bis 65. Der Schweinemarkt hatte einen Auftrieb von 2388(Vorwoche 1972) zu verzeichnen. Zuteilung erfolgte bei einer Höchſtnotiz von 54 Pfg., die mit Rückſicht auf die Sommermonate um 1,5 Pfg. höher liegt. 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Pferde, die an beiden Augen blind ſind. Pferde unter 1,35 m Stockmaß. Pferde, die in Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten. Pferde über 18 Jahre, die bei der letz en Pferde⸗ vormuſterung dauernd unbrauchbar waren(D.u.⸗Pferde unter 18 Jahren müſſen vorgeführt werden). b) Vorübergehend befreit ſind folgende Pferde: 6. Pferde unter 3 Jahren. 8 7. Pferde, die wegen Erkrankung nicht marſchfähig find. 8. Pferde, die an einer übertragbaren Seuche leiden oder einen ſolchen verdächtig ſind, was durch den Kreis⸗ tierarzt zu beſcheinigen iſt. Pferdebeſitzer, die ihre geſtellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen, können mit . E. go be Geldſtrafen bis zu 150 RM. beſtraft werden, wenn leine höheren Strafen verwirkt ſind. Außerdem haben ſie zu gewärtigen, daß die nicht geſtellten Pferde auf ihre Koſten zwangsweiſe herbeigeſchafft werden. Für einen ſchriftlich an die Ortspolizeibehörde zu ſtellenden Befreiungsantrag find die erforderlichen Beweismittel beizubringen. Alle muſterungspflichtigen Pferde ſind in ſauber ge⸗ putzten Zuſtand mit einwandfreiem Hufbeſchlag und einem brauchbaren Zaumzeug ohne Geſchirr und ohne Decke vor⸗ zuführen. Die Pſerdemuſterung findet am 15. Juni 1937 755 und zwar in Rheinau(Marktplatz) 9.45 Uhr, in Friedrich feld Rathaus) 10.30 Uhr, in Seckenheim(Planken) 11.15 Uhr. Mannheim, den 19. Mai 1937 Der Polizeipräſident.