den lle pf⸗ die. ten Im be⸗ der den am am ge⸗ icht en⸗ ing ns⸗ tal en⸗ ds. tes nn. un Nr. 125 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 2. Juni 1937 5 Die Tat des Führers NS. Mit Begeiſterung und Genugtuung hat das ganze deutſche Volk die Nachricht aufgenommen, daß ſeine Regierung den Tod der tapferen deutſchen Seemänner nicht mit Noten, ſondern mit Taten beantwortet hat. Daß unſere diplomatiſchen Vertreter eine Tribüne verlaſſen ha⸗ ben, auf der wochenlange Debatten geführt werden, wäh⸗ rend deutſche Soldaten ihr Leben laſſen müſſen, deutſche Volksgenoſſen zu Tauſenden verfolgt, gequält, ermordet wurden. Der Entſchluß des Führers, die deutſche Ehre und das deutſche Recht und die Sicherheit der deutſchen Schiffe mit den Mitteln zu verteidigen, die allein dem roten Geſindel Eindruck zu machen vermögen, iſt uns allen aus dem Her⸗ zen geſprochen. Das war die richtige Antwort, weil ſie die einzig würdige und der Größe des Reiches war. Das Maß deſſen, was das rote Geſindel, das Spanien in einen furchtbaren Bürgerkrieg geſtürzt hat, ſich gegen⸗ über dem deutſchen Volke herausgenommen hat, war über⸗ voll bereits vor dem verbrecheriſchen blutigen Angriff auf das vor Ibiza in Ruhe liegende deutſche Kriegsſchiff. Vergeſſen wir nicht, daß wir in den mehr als drei Viertelſahren ſeit dem Ausbruch des ſpaniſchen Krieges in endloſer Folge brutalſte Vergewaltigung deut⸗ ſcher Volksgenoſſen und ihrer Rechte in Spanien durch rote Gewalttaten erlitten haben! Vergeſſen wir nicht, daß ſchon in den erſten Tagen des Bürgerkrieges ſieben deutſche Volksgenoſſen, darunter ein Kind im Alter von 7 Jahren, von den Ro⸗ ten beſtialiſch mißhandelt und ermordet wurden, nur weil ſie Deutſche waren, ohne daß ihr Tod Sühne und die Ver⸗ 5 5 Vergeltung öder auch nur gerichtliche Verfolgung anden. Vergeſſen wir nicht, daß etwa zehntauſend deut⸗ ſche Volksgenoſſen unter dem Druck der roten Machthaber Heim und Veruf verlaſſen, über Nacht ihre Häuſer, ihr Vermögen, ihren ganzen Beſitz zurücklaſſen mußten, ohne daß ſie von den Roten je einen Pfennig Entſchädigung erhielten. Vergeſſen wir nicht, daß alle deutſchen Schulhäu⸗ ſer im roten Teil Spaniens geplündert, DA F⸗Dienſtſtellen verwüſtet, daß rote Horden in der Deutſchen Botſchaft in Madrid übel gehauſt haben, und daß die deutſchen Konſu⸗ late in allen von den Roten beſetzten Städten geſtürmt, ge⸗ plündert und beſetzt wurden. Vergeſſen wir nicht, wie viele deutſche Handels⸗ ſchifffe von roten Freibeutern auf offener See angehal⸗ ten und beſchoſſen wurden. Die Fälle der Dampfer„Beſſel“, „Kamerun“,„Palos“,„Pluto“ und andere ſind noch in aller Erinnerung. 5 Und denken wir daran, daß bereits vor ein paar Ta⸗ gen das deuſche Torpedoboot„Albatros“— das ebenſo wie das Panzerſchiff„Deutſchland“ in Ruhe lag— auf der angemeſſene Reede von Palma de Mallorca mit Bomben belegt wurde, ohne daß freilich die Bomben ihr Ziel trafen. Vergeſſen wir weiter nicht, daß es den roten Draht⸗ ziehern nicht genügte, deutſche Volksgenoſſen zu entre ſhten, deütſches Eigentum zu ſtehlen und deutſche Häuſer zu brandſchatzen, ſondern daß ihr tieriſcher Haß gegen das deutſche Volk faſt täglich eine Lügenflul gegen das na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſchland in die Kanäle der Welt⸗ preſſe leitete. Immer neue Verſuche wurden unternommen, den ſpaniſchen Bürgerkrieg zu einem europäiſchen Konflikt zu entfachen. Wir erinnern uns noch der tollen Märchen von angeblichen deutſchen Truppenlandungen in Ma⸗ rokko, der wüſten Behauptungen im Falle Guernica und anderer Abele Lügen, die das deuͤtſche Volk in eine nur allzu verſtändliche tiefe Erregung verſetzen mußten, und die uns allen die blutigen Ereigniſſe von Ibiza als den Höhepunkt einer ſyſtematiſchen Provokation der Valen⸗ ciabolſchewiken begreifen laſſen, als beſtellte Arbeit, die das Ziel hat, die Ehre und das Anſehen der deutſchen Nation in der Welt zu untergraben. Der Führer hat das getan, was das ganze deutſche Volk erſehnte: er hat den Provokateuren deutlich gemacht, daß nunmehr das Maß voll und Deutſchland gewillt it, dieſen Machenſchaften energiſch die Stirn zu bieten. Deutſchland hat den Weg der Selbſthilfe gewählt, weil es notoriſchermaßen keinen anderen gibt. Schiffe Kann der f ſchützen, unſere Soldaten vor Bomben bewahren? Die 13 5. Kapitel. Das ging nun ſchon ſeit Monaten ſo: Patrouille Nacht für Nacht, wenig Schlaf immer auf dem Sprung, ein ver⸗ damnit harter Dienſt! Aber die Erfolge lohnten die ſchier übermenſchliche Anſtrengung. Volle neun Wochen hatte dieſer griechiſche Kerl von ſeinem raffiniert angelegten Bergverſteck aus dem Enalän⸗ der alle deutſchen Geheimbefehle mittels eines Blinkſpiegels hinübergefunkt— nun baumelte er— das Schickſal des auf friſcher Tat ertappten Spions findend, an der höchſten Schirmakazie, die 2 05 ausfindig machen konnte, als war⸗ nendes Beiſpiel..: Auch mit den tückiſchen Angriffen der feindlichen Maſſai, die mit vergifteten Pfeilen ſchoſſen war es ſo gut wie vor⸗ bei: der Dornſche Stoßtrupp hatte gehörig unter ihnen aufgeräumt und ihre Angriffsluſt gebrochen. Trotzdem blieb noch genug zu tun, denn der erhaltene Sonderbefehl ging dahin, den Gegner nicht zur Ruhe kommen zu laſſen. Aber ſo hart und gefährlich der Dienſt auch war— nichts vermochte den Kampfgeiſt des kleinen Trüppchens zu erſchüttern. Immer geringer wurden die gegneriſchen Kampfhandlungen, bis ſie endlich— ein Rätſel angeſichts der geradezu unermeßlichen feindlichen Uebermacht!— für längere Zeit völlig erlahmten.. Bis zu dieſem Zeitpunkt hatte ſich die Dornſche Truppe in einem beneidenswert guten Geſund eitszuſtand befunden und war nur von den grauſamen uälgeiſtern Afrikas, den Sandflöhen, heimgeſucht worden die, weil die Askari keine Stiefel trugen, ſich in die nackten Fußſohlen einfraßen und oft, wenn ſie nicht rechtzeitig mit Stecknadeln heraus⸗ . wurden, zu heftigen Zellgewebsvereiterungen An⸗ aß gaben. 5 Nun aber fiel die Malaria über die Tapferen her und als Peter Dorn von einem Jagdzug, der drei Zebras und ein Dutzend Perlhühner eingebracht hatte, in das Lager Frage ſtellen heißt ſie beantworten. Kann man Veutſch⸗ land zumuten, daß es ſich weiterhin darauf beſchränkt, in London vertreten zu ſein, anſtatt den richtigen Weg einzu⸗ ſchlagen, und ſeine Schiffe zu verteidigen, wenn ſie ange⸗ griffen werden? dafür haben die Anfang unſeres Jahrhunderts mehr Verſtandnis aufgebracht als heute. Als in China im Jahre 1900 der deutſche Geſandte von Ketteler ermordet wurde, und im ſogenannten Boxeraufſtand die Europäer in Peking bedroht wurden, rüſteten England, Frankreich, die Vereinigten Staaten gemeinſam mit Deutſchland und anderen Staaten eine eigene Armee aus, um gegenüber den chineſiſchen Uebergriffen Vergeltung zu üben und durch ein energiſches Aufreten künftige Verbrechen zu ver⸗ hindern! Allen denjenigen Auslandsjournaliſtn, die ſich in dieſen Tagen bemüßigt fühlen, am deutſchen Vorgehen un⸗ nötigerweiſe herumzukritiſieren, ſei das Studium dieſer und zahlreicher anderer ähnlicher geſchichtlicher Vorgänge angelegentlichſt empfohlen. Der Nationalſozialismus hat Deutſchland eine große und weitblickende Führung gegeben, aber er hat auch dem Volke wieder einen ſicheren Blick und ein reifes politiſches Urteil verſchafft. Die Sprache, die dieſes nationalſozialiſti⸗ ſches Deutſchland führt, iſt eine Sprache des Friedens für alle, die es ehrlich meinen und mit uns für den Frieden arbeiten, aber ſie iſt eine Sprache der Kanonen für Ver⸗ brecher, die unſere Schiffe mit Bomben belegen, die unſere Volksgenoſſen quälen und morden und die unſer Volk be⸗ ſchimpfen. Der Führer hat dem deutſchen Volk und unſeren toten Kameraden Genugtuung verſchafft! Mit dem ſtolzen Ge⸗ fühl, daß unſere Ehre und die Stärke der deutſchen Nation mit Entſchloſſenheit verteidigt worden iſt, können wir nun unſere toten Kameraden, die aus einem jungen Soldaten⸗ leben jäh geriſſen wurden, in die Heimat führen, in eine Heimat, die dieſes Verbrechen an jungen deutſchen Men⸗ ſchen nicht hinnahm, ſondern die notwendige Sühne er⸗ zwang und damit ſich ihrer Söhne würdig zeigte. Fremdenverkehr eine politiſche Aufgabe Jeder Touriſt ein Propagandiſt für Deulſchland. Auf dem 11. Kongreß des Internationalen Verbandes der amtlichen Fremdenverkehrsorgane hielt Staatsſekretär Funk eine Anſprache, in der er erklärte, der Fremdenver⸗ kehr ſei in Deutſchland eine politiſche Aufgabe,„Wir ſind uns“, ſo ſagte er,„unſerer Pflichten als Gaſtgeber durch⸗ aus bewußt und haben ſelbſt das größte Intereſſe daran, daß der Ausländer, der das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land beſucht, von hier die beſten Eindrücke mitnimmt und ſchöne glückliche Tage in Deutſchland verlebt, weil er auf dieſe Weiſe zu einem Propagandiſten für das neue Deutſch⸗ land wird, das die Aufklärung im Auslande ebenſo nötig hat wie das tägliche Brot und ſich tagtäglich gegen eine ß. Welt von Mißgunſt und Verleumdungen verteidigen muß. Wenn die Organiſakionen des Fremdenverkehrs im Auslande den RKeiſeverkehr nach Deulſchland fördern, ſo er⸗ füllen ſie damit eine poliliſche Aufgabe, nämlich der Wahr heit und damit der Verſtändigung und dem Frieden der Völker zu dienen. Die deutſche Regierung werde alles kun, was in 95 5 Kraft ſteht, um die Hinderniſſe, die dem Frem⸗ 1 8 8 r heute noch überall enkgegenkreten, beſeiligen zu elfen. Wenn in Deutſchland die Parole ausgegeben wurde: „Deutſcher, reiſe in Deutſchland“, ſo heißt das, daß wir auch in dieſem Falle aus der Not eine Tugend ge⸗ macht haben. Bei der augenblicklichen Deviſen⸗ und Roh⸗ ſtofflage Deutſchlands können die 70 Millionen Deutſche nicht unbegrenzt ins Ausland reiſen. Es wäre geradezu töricht zu ſagen, daß Deutſchland ſich von der Welt aoſchlie⸗ ßen wolle, mit der wir unſere Wirtſchaftsgüter, aber auch unſere Kulturgüter austauſchen möchten. Die Tore Deutſchlands ſind weit geöffnet, aber die Tore der Welt ſind uns leider noch verſchloſſen. Wenn es richtig iſt, daß Erfahrung Gewinn bringt, müßte aus den Erfahrungen, die die Ausländer bei ihren Beſuchen in Deutſchland machen, auch die politiſche Vernunft profitieren, die die erſte Vorausſetzung für eine gute Politik iſt.“ Leuten mit hohem Fieber. Zum Glück traf zwei Tage ſpä⸗ ter die Ablöſung ein. Für Dorn kamen einige wunderbare Wochen der Ent⸗ ſpannung, die anfangs durch nichts getrübt wurden. Sein uartier hatte er auf einer Farm aufgeſchlagen, die von ihren deutſchen Beſitzern aus Sorge vor räuberiſchen Maſſafüberfällen verlaſſen worden war. Vom hocherbauten Steinhaus aus ſchaute er über ein weites Tal zu fernen Bergen hinüber. Nachts brüllten die Löwen, Hyänen bellten und die Schakale winſelten. Tags⸗ über ſtolzierten Strauße im Tal umher, Kronkraniche trafen ſich am Bach und dann und wann zog eine Herde Zebras im Gänſemarſch durch das hohe Buſchgras. Die Regenzeit war vorüber und wohin der Blick auch traf, überall er⸗ wachte die Natur zu neuem Leben. Dann kamen die erſten beunruhigenden Nachrichten. Von der etwa fünfzehn Kilometer entfernten Revierbanda, die die Kranken ſeiner Truppe aufgenommen hatte, wurde gemeldet, daß acht ſeiner braven Askaris, die Schulter an Schulter mit ihm gekämpft hatten, und ſo oft gleich ihm trotzig und furchtlos dem Tode ins Auge geſchaut, am Schwarzwaſſerfieber erkrankt und geſtorben waren. Drei Tage ſpäter wurden vier weitere von der entſetzlichen Tropenkrankheit dahingerafft. Kaum vierundzwanzig Stun⸗ den darauf geſchah das Unglück mit Bahari, ſeinem treuen Boy. Ales ereignete ſich ſo ſchnell, daß Dorn die Kataſtrophe nicht zu verhindern vermochte, obwohl er ſeine Geiſtesge⸗ genwart keinen Augenblick verlor. Wie faſt alle Europäer, die den Feldzug mitmachten, führte auch er in ſechs kleinen Käfigen eine Anzahl Hühner bei ſich, um ſich ſeinen Bedarf an den in Afrika ſo raren Friſcheiern zu ſichern. Auf Märſchen ſchwebten die Käfige hoch oben auf den Köpfen ſchwarzer Träger, aber ſobald feſtes Quartier bezogen wurde, ſorgte Bahari mit fallen Händen für einen Auslauf, den er im Nu mit gefälltem Buſchholz zu umzäunen pflegte. f An dieſem Abend ging der Boy zu dem Zwinger, um ein Huhn, das ſeit ein paar Tagen nicht mehr freſſen wollte, herauszuholen und zu ſchlachten. Dorn hörte, wie der Knabe ſingend das Dorf verließ aber wenige Augen⸗ blicke ſpäter ertönten ſchon ſeine gellenden Hilferufe. zurückkehrte, fand er achtzehn von ſeinen dreiundzwanzig Nundfunk⸗Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.15 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert, i. d. Pauſe(7—7.10) Frühnachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, landwirtſchaftl. Nachrichtenz Gymnaſtik, 8.30 Morgenkonzert; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, 1 e ten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepause; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Griff ins Heute; 21 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Mittwoch, 2. Juni: 9.30 Sendepauſe; 10 Sieh, wie die Wolken finſtere Bal⸗ len ſchießen um den ehrwürdigen Trotz der Burgruine, Hör⸗ bilder; 10.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf; 20.10 Großer Bauernabend im Löwenbräukeller; 21.15 Aus Ope⸗ retten der Gegenwart; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Donnerstag, 3. Juni: 9.30 Sendepauſe; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 19 Oper in aller Welt, Schallplatten; 20 Wie es euch ge⸗ fällt; 21.15 Fülleſt wieder Buſch und Tal ſtill mit Nebel⸗ glanz.. Lieder und Verſe an den Mond; 22.30 Unterhal⸗ tungskonzert. Freitag, 4. Juni: 9.30 Sendepauſe; 10 Auf der Straßen des Führers in deutſches Land, Funkberichte, 10.30 Geſunde Jugend durch Leibeserziehung; 10.40 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf; 20 Durch die Wälder, durch die Auen.. Almanach für Jäger und Naturfreunde; 21.15 Tſchaikowſky: Fünfte Sin⸗ fonie; 22.30 Lieder; 22.45 Muſik zu Tanz und Unterhaltung. Samstag, 5. Juni: 9.30 Sendepause; 10 Kraft durch Freude, Hörbilder und Funkberichte; 10.30 Sendepauſe; 15 Wer recht in Freuden wandern will.. 16 Bunte Melodien; 19 Was ihr wollt; 20 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachtmuſik. Reſchsſender Frankfurt: Mittwoch, 2. Juni: 9.30 Sendepause; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.55 Sende⸗ pauſe; 11.50 Deutſche Scholle; 15.15 Erbärztliche Beratung; 15.45 Sendepause; 17.30 Mit Kd. durch die ſommerlichen Ausbildungskurſe; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 20.10 Großer Bauernabend im Löwenbräukeller; 22.20 Kame⸗ rad, wo biſt du?; 22.30 Klaviermuſik; 23 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Donnerstag, 3. Juni: 9.45 Sendepauſe; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Sende⸗ pauſe; 11.45 Deutſche Scholle; 15 Für unſere Kinder; 15.45 Sendepause; 17 Inges Ferienwunſch; 17.15 Der Dramatiker im Dritten Reich; 17.30 Moſaik vom bunten Leben, Funk⸗ folge; 18.15 Hockey, aus der Regelkunde des Sportes; 18.30 Von luſtigen Weibern, plumpen und galanten Lieb⸗ habern; 20.10 Ein Liebesroman im Tanzrhythmus; 22.30 Anterhaltungs konzert. Freitag, 4. Juni: 9.45 Sendepause; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Mut⸗ ter turnt und ſpielt mit dem Kind; 11 Sendepauſe; 11.45 Deutſche Scholle; 15.15 Deine Haut, ein Spiegel der Ge⸗ ſundheit, 15.45 Sendepauſe; 17.30 Theater im Freien; 17.45 Heitere Balladen; 18 Muſik aus Dresden; 19 Gorch Fock— ein Bericht vom Schulſchiff und vom Dienſt an Bord; 20.10 Der gutgelaunte Zufall, heitere Begebenheiten; 21 Orcheſter⸗ konzert; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 3. Juni: 9.30 Sendepause; 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Sende⸗ pauſe; 11.50 Deutſche Scholle; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Fort mit den Grillen— fort mit den Sorgen, luſtige Lieder und Verſe; 16 Bunte Melodien; 18 Sport rings um Deutſchland: Finnland; 18.15 Sportſchau; 18.30 Blasmuſik; 19.30 Wochenſchau; 20.10 Junizeit— Roſenzeit, dufti er, bunter Abend; 22.30 Ausſchnitte aus der Weiheſtunde Ewi⸗ ges Volk; 25 Muſik zum ſpäten Abend. Die Büchſe an ſich reißend, ſtürmte Dorn ins Freie. Spärliches Mondlicht erhellte nur ſchwach die nächſte Umgebung, aber es bedurfte auch keines beſonderen Weg⸗ weiſers, weil die ſchrecklichen Laute vom Hühnerzwinger her nur zu deutlich verrieten, wo das Unglück geſchehen war. In raſendem Tempo legte Dorn die kurze Entfernung zurück und riß, kaum, daß er des undeutlichen gelben Rie⸗ ſenkörpers anſichtig geworden, die Büchſe an die Schulter. 12 3 icht war unſicher, trotzdem verfehlte die Kugel nicht ihr Ziel. Mit einem wilden Gebrüll, das noch tagelang in Dorns Ohren widerhallte, ließ der Löwe von ſeinem Opfer ab und wandte ſich dem Schützen zu, aber nur, um mitten im Sprung röchelnd zuſammenzubrechen. „Bahari!“ ſchrie Dorn. Er ſtürmte, mit einem Rieſenſatz über den noch um ſich ſchlagenden Tierkörper hinwegſetzend, auf den böllig Bic Zwinger zu, als er in letzter Sekunde in den üſchen zwei phosphoreſzierende Katzenaugen gewahrte. Blitzſchnell warf er ſich zu Boden und kollte ſich zur Seite, eine Vorſichtsmaßregel, die keinen Augenblick zu früh ergriffen wurde, denn ſchon durchſchnitt der geſchmeidige Leib einer rieſigen Löwin die Luft Als ſie den Fehlſprung erkannte, ſchnellte ſie unter wütendem Fauchen herum, aber die winzige Zeitſpanne hatte Peter genügt. Ein einziger Schuß, mit geübter Sicherheit zwiſchen die ſchillernden Lichter geſetzt warf das Raubtier um und ließ es röchelnd verenden. Bahari war tot. 5 In der verkrampften Rechten hielt er das Meſſer, deſ⸗ ſen gerötete Klinge verriet, wie tapfer er den Kampf mit dem„ſimba“, dem Erzfeind aller Eingeborenen, aufge⸗ nommen hatte, aber dann war er unter den furchtbaren Prankenſchlägen, die ſeinen ſchlanken Knabenkörper ſchreck⸗ lich zugerichtet, zuſammengebrochen,: g Bleich und mit zuſammengepreßten Lippen trug Dorn die lebloſe Geſtalt zum Haus zurück. 5 Am Morgen, als das erſte Frührot Tal und Berge mit blutigrotem Schimmer übergoß, 7 1 den treuen Be⸗ gleiter vieler Monate i zwei hochaufſtrebenden Ze⸗ dern, beſchwerte das Grab mit großen Steinblöcken, um Hyänen fernzuhalten und ſaß dann lange ſtumm und unbe⸗ weglich neben des tapferen Knaben letzter Ruheſtatt. ee d —— 5 8 .. 5 . N 8 2 TT 22 ĩͤ ͤ KVV Sr. 8— 8 5 8. 5 3 7 Sanschen ih fernen Cel, nundſen: Mit Flugzeug und Luftſchiff gegen den Nordpol (5. Fortſetzung.) Der Pol war erreicht, vor ihnen ſtand die mühevolle Rückwanderung. Sie nahmen Abſchied von der wehenden Flagge, grüßten zum letztenmal, dann zogen die Hunde an. Keiner ahnte, welche Tragödie ſich kurz darauf an dieſem Punkt, am Südpol, abſpielen ſollte. Denn eine unerklärliche Fügung hatte nicht nur nach jahrhundertelangem vergeblichen Ringen den Admiral Peary den Nordpol bezwingen laſſen, kurz, ehe Amund⸗ ſen zum gleichen Unternehmen aufbrechen wollte. Wenig ſpäter ſteht ein anderer am Südpol: der Engländer Scott Auch er hat das Banner ſeines Vaterlandes mitgenommen und es durch Eis und Schnee, durch Froſt und Kälte vor⸗ getragen bis in die Regionen, von denen er meinte, daß noch keines Menſchen Fuß ſie je betreten. Nun, da er am Ziele ſteht, flattert ihm ein anderes Banner entgegen— jene Fahne, die Amundſen mit ſeinen Kameraden hißte... Die Motorſchlitten der Scottſchen Expedition wenden. Der einzige Troſt, der dem Forſcher bleibt, iſt die reiche wiſſenſchaftliche Ausbeute, die er mit heimbringen wird nach ſeiner Heimat, nach England. England wartet auf ihn, ein halbes Jahr, ein Jahr. Schon längſt iſt dort die Kunde eingetroffen, daß Amund⸗ ſen als erſter den Südpol erreichte, noch fehlt jede Kunde von Scott. Monate verſtreichen in banger Sorge; aus Monaten werden Jahre, aus Sorge wird Gewißheit, furchtbare Gewißheit: das Schickſal hat Scott nicht nur um die Lorbeeren des Sieges gebracht. Er bezwang das Eis auf dem Marſch zum Südpol. Auf dem Marſch in die Heimat hielt es ihn feſt. Es hat ihn nicht mehr her⸗ gegeben. Der Flug zum Pol 1909 überfliegt Blériot den Kanal. Im ſelben Jahr verhandelt Amundſen mit einem Flieger wegen eines ge⸗ meinſamen Fluges über den Nordpol. Ein tollkühner Plan! Nur wenige Stunden können ſich bisher Flug⸗ maſchinen in der Luft halten, groß noch ſind die Gefahren⸗ momente eines Fluges, dennoch: Amundſen will es wagen. Denn das iſt ein Ziel, wie geſchaffen für den alten Abenteurer. Gut, mag ein anderer ihm zuvorgekommen ſein bei der Entdeckung jenes Punktes, den die Welt als Pol bezeichnet. Hunderte, Tauſende von Quadratkilo⸗ metern aber gibt es dort, durch die noch nie ein Menſch den Weg ſich bahnen konnte. Der Pol iſt entdeckt, gut. Amundſen will dies unbekannte Land entdecken. Jahre⸗ lange Arbeit koſtet es, die Mittel für den Flug zuſammen⸗ zubekommen. 1914 endlich iſt es ſo weit, daß eine Maſchine gechartert werden kann. Da unterbricht der Krieg dies kühne Abenteuer. Frag⸗ los zu Amundſens Vorteil, wie der zugeben wird, der be⸗ denkt, daß erſt im Jahre 1921 ein Weltrekord von 27 un⸗ unterbrochenen Flugſtunden erreicht werden konnte. Doch noch ehe der Krieg beendet iſt, hat Amundſen mit einem neuen Forſchungsſchiff ſich abermals in polare Regionen begeben. Jahrelang wird er dort vom Packeis gefangengehalten. Und abermals beginnt nun für ihn jener Kampf mit den Geldgebern, der ihn ſchon einmal faſt um ſeine geſamte Exiſtenz brachte. Zwei Männer finden ſich Polarforſchung kann nur„auf lange Sicht“ betrieben werden— ihre finanziellen und wiſſenſchaftlichen Erfolge zeigen ſich oft erſt Jahrzehnte ſpä⸗ ter. Amundſen war nie ein rei⸗ cher Mann. Jetzt aber, da er von ſeiner For⸗ ſchungsfahrt zu⸗ rückkehrt, iſt er nicht nur ein ar⸗ mer Maun— er muß Konkurs an⸗ melden! Welch ein Sturz! Seine Er⸗ folge haben ihn auf die Höhe des Ruhmes und des Weltintereſſes ge⸗ führt; nun aber iſt es ſeinen Gläubigern und Widerſachern ge— lungen, die öf⸗ fentliche Meinung gegen ihn zu mobiliſieren. Aber er gibt ſich nicht geſchlagen! Da man ihm Hände und Füße gebun⸗ den hat, da er keinerlei Mög⸗ lichkeit mehr ſieht, eine neue Expe⸗ dition zu ſtarten, Roald Amundſen in ſeiner Polar⸗ ausrüſtung. fährt er entſchloſſen nach Amerika.„Ich werde dort Zeitungsartikel ſchreiben und Vorträge halten!“ Doch Amerika iſt ein ſchnellebiges Land. Vor dem Kriege— ja, da war er„der große Schlager“. Ausver⸗ kaufte Häuſer waren eine Selbſtverſtändlichkeit. Heute aber...„Amundſen, wer iſt ſchon Amundſen?“ 1924 kennt man ganz andere Rekorde! Die Säle ſind leer. Amundſen iſt grau geworden in dieſen paar Monaten Amerika. Seine Haltung iſt etwas gebückt.„Ich war der Verzweiflung näher als jemals in den 54 Jahren meines Lebens“, bekennt er ſpäter freimütig. Niedergeſchlagen ſitzt er in ſeinem billigen Hotel⸗ zimmer in New York. Das Telephon läutet— man ſoll ihn in Ruhe laſſen, er will nichts mehr wiſſen... Un⸗ ermüdlich ſchrillt der Apparat. Der Herr am anderen Ende der Leitung ſpricht amerikaniſch, ziemlich erregt ſcheinbar.„Ich bitte, Sie ſprechen zu dürfen. Ich inter⸗ eſſiere mich brennend für Ihre Expeditionen.“ Amundſen will ſchon wieder auflegen. Aber der an⸗ dere läßt nicht locker.„Ich bin Flieger“, ſagt er,„Ama⸗ teur. Das wird Sie ſicher gar nicht intereſſieren. Aber ich kann Ihnen vielleicht Mittel zu einer neuen Expe⸗ dition zur Verfügung ſtellen.“ Ifſt das die Chance? Amundſen iſt ſo nieder⸗ klafft unter ihnen das Eis mit rieſigen Spalten. Eine Landung hier wäre Selbſtmord. Die Berechnungen ſind irrig geweſen— kein Platz ſcheint geeignet. Unterhalb der Nebelbank, in nur 100 Meter Höhe, ſtreifen ſie jetzt über die Eisfelder, um einen geeigneten Landeplatz zu finden, denn der Benzinvorrat geht zur Neige und muß nach⸗ gefüllt werden. Ueberall aber klaffen Löcher und Riſſe. Da plötzlich ſetzt der hintere Motor aus. Jetzt müſſen ſie landen! Mißglückte Startoerſuche Und dem Piloten Riiſer Larſen gelingt das Kunſt⸗ ſtüc: zwiſchen zwei Eismauern, die die Tragflächen der auslaufenden Maſchine um Haaresbreite ſtreifen, ſetzt er den Apparat auf das Eis— es hält. Doch ſchon türint ſich von ihnen ein gewaltiger Eisblock! Nur Millimeter, und die Maſchine wäre zerſchellt— aber in der letzten Sekunde iſt ſie ausgelaufen, ſteht. Sind ſie gerettet? Sie ſpringen aus der Maſchine, befreit, erlöſt. Doch ſchon ſteht drohend vor ihnen die neue Gefahr. Jede Minute können dieſe Eismauern zu ihrer Rechten und Linken ſich zuſammenſchieben, dann iſt die Maſchine zer⸗ ſtört... dann kann alles aus ſein. In mühſamer Arbeit wird ohne alle richtigen Werk⸗ zeuge die Maſchine auf das Eisplateau transportiert. Von dort aus ſehen ſie mit Begeiſterung, daß auch die andere Maſchine ganz in ihrer Nähe niedergegangen iſt, mit Flaggen kann man ſich Signale geben. Am 26. bricht geſchlagen, daß er ſelbſt für jede Hoffnung zu ent⸗ mutigt iſt. Immerhin, kommen laſſen muß man dieſen verrückten Amateur ja wohl. Wenige Stunden ſpäter ſtanden ſich die beiden Männer gegenüber. Kritiſch blickt das kühne Adlergeſicht Amundſens auf die ſtraffe Geſtalt des Eintretenden, des amerikani⸗ ſchen Fliegers Lincoln Ellsworth. Und die Stunde, die nun folgte, legte den Grundſtein für eine der kühnſten Expeditionen, die je ausgeführt wurden. Im nächſten Jahre ſind zwei Dornier⸗Wal⸗Flug⸗ boote ausgerüſtet. 6 Mann, an ihrer Spitze Amund⸗ ſen und Ellsworth, ſtehen bereit, den Flug in die Arktis anzutreten. Am Himmelfahrtstage 1925 ſtar⸗ ten ſie. Erwartungsvoll blickt die Welt ihnen nach. Dann herrſcht Schweigen. Allmählich ſickern Gerüchte durch, es wird unruhig: Amundſen immer noch nicht zurück? Wo bleiben ſie? Noch keine Meldung? Schließlich der Bericht: Verſchollen. Von den beiden Flugbooten fehlt jede Spur. Im Packeis notgelandet Wochen ſpäter treibt der kleine Robbenfänger. „Sjoelin“ am Nordkap. Der Ruf eines Matroſen alarmiert den Kapitän: aber ehe er das Glas hoch⸗ reißen kann, erkennt er ſchon mit offenem Auget da ſchießt in wilder Fahrt ein Flugboot über das Waſſer geradeswegs auf ſie zu! Teufel noch mal, was iſt denn das! Plötzlich ſtoppt die Flugmaſchine, geht in eleganter Kurve längsſeits. „Was wollt Ihr denn? Wo kommt Ihr denn her?“ ſchreit der Kapitän ihnen zu. „Amundſen⸗Expedition“ tönt es zurück.„Vor allem, habt Ihr was zu eſſen?— Und könnt Ihr uns mitnehmen?“ Am 18. Juni läuft die„Sjoelin“ im Hafen von Kingsbay ein. In der ganzen Welt veröffent⸗ lichen am gleichen Tage die Blätter das erſte Lebens⸗ zeichen! 5 „Wir ſind heute morgen um 1 Uhr geſund und wohl⸗ behalten in Kingsbay angekommen. Amundſen, Dietrich⸗ ſon, Ellsworth, Feucht, Odmal, Riiſer Larſen.“ Und wenige Tage ſpäter bereits erſcheinen die erſten Berichte über die dramatiſchen Erlebniſſe der Expedition. Amundſen hat ſie ſpäter in ſeinem Werk zuſammengefaßt. Tollkühn war bereits der Start. Die Maſchinen waren ſo ſtark beladen, daß es ungewiß war, ob ſie vom Boden abkommen würden.„Ein letzter Druck“— ſo er⸗ zählt Amundſen ſelbſt—„N 25 zieht los und gleitet ſachte die Slips hinab auf die Eisfläche des Fjords. Der Flug hat begonnen. Auf Wiederſehen morgen“, waren die letzten Worte, die ich hörte. In raſender Fahrt ſauſen wir zum Startplatz in der Mitte des Fjords. Da ſehen wir plötzlich, daß Spalten weit vor uns durch das Eis reißen, und daß das Waſſer aufrauſcht! In einem Nu wird die Maſchine herum⸗ geriſſen. Der Motor bekommt höchſtes Tempo. Es war einer der ſpannendſten Augenblicke. Wird die Maſchine das große Uebergewicht ſchaffen können, oder müſſen wir ſtoppen und entladen? Der Führer ſitzt am Rade. Wenn er am Frühſtücks⸗ tiſch geſeſſen hätte, hätte er nicht ruhiger ausſehen können. Je mehr die Geſchwindigkeit zunimmt, je ſchneller wir uns in raſender Fahrt dem Gletſcher nähern, um ſo mehr ſcheint der ruhige Blick einen beſtimmten Ausdruck zu bekommen. Der Mund drückt nur Willen und Entſchloſſen⸗ heit aus. Wie ein Sturmwind jagen wir über das Eis. Die Geſchwindigkeit wächſt und wächſt. Und plötzlich, ja plötzlich geſchieht das Wunderbare! Mit plötzlichem Schwung reißt er den Apparat vom Eis in die Höhe. Wir ſchweben. Das Meiſterſtück iſt gelungen. Mir kommt es vor, als könnte ich deutlich die atemloſe Spannung der Zurückgebliebenen fühlen; die ſich in einem erleichterten ⸗Ah' auslöſt, um ſich gleich darauf in brauſenden Jubel⸗ rufen zu entladen.“ Freie Sicht, das iſt das Wichtigſte bei dieſem Wagnis, bald aber umfängt ſie dichter Nebel. Sie ſind in eine Nebelbank geraten, reißen aber einmal Lücken auf, ſo Amundſen beglückwünſcht Byrd, der mit ſeinem Flugzeug als erſter den Nordpol überflog, zu ſeinem Erfolg. Aufnahmen(2): Scherl⸗Bilderdienſt— M. die Mannſchaft der anderen Maſchine über das Eis zu ihnen auf. Plötzlich gellen durch die Stille der Arktis Hilferufe. Noch ein gurgelnder Schrei... dann iſt furchtbare Stille. Amundſen und ſeine Kameraden ſtehen wie erſtarrt, ein Eisberg verwehrt ihnen den Blick. Was iſt mit ihren Kameraden geſchehen.. 2 Qualvolle Minuten verſtreichen. Und wie ein Alp⸗ druck löſt ſich die Qual, als endlich die Köpfe der Drei über der Eiswand erſcheinen, bald aber erkennt man auch: zwei von ihnen ſind durchnäßt bis auf die Haut! Sie triefen, und das Waſſer gefriert an ihrem Leib zu langen Zapfen: Da hilft nur eins: Spiritus! Und erſt, nachdem die drei ſo wieder aufgetaut ſind, können ſie berichten: Auf der Wanderung über das Eis waren Dietrichſon und Omdal infolge ihrer ſchweren Laſten durchgebrochen. Unter der Eisdecke hatte ſie eine reißende Strömung erfaßt, noch hielt ſie eine Schwimm⸗ weſte und ein Rettungsgürtel, aber ſchon droht das Waſſer, ſie unter die Eisdecke zu ziehen. Im letzten Augenblick noch hatte Ellsworth ſie retten können. 5 Nun ſitzen die ſechs beiſammen. Sie kampieren ge⸗ meinſam in einer Maſchine, die andere iſt aufgegeben. Und ſie haben nur die eine Hoffnung: mit dieſer einen Maſchine zu ſechſt vom Eis fortzukommen. Die Ver⸗ ſuche mißlingen. Das Eis zerbricht unter der Maſchine, ein paarmal gelingt es nur noch im letzten Augenblick, den Apparat vor der Vernichtung zu retten. Am 4. Juni notiert Amundſen:„Wir beſchloſſen, bis zum 15. Juni zu arbeiten. An dieſem Tag müſſen wir die wichtigſte Entſcheidung treffen, ob wir den Apparat zurück⸗ laſſen und zu Fuß nach Kap Columbia marſchieren oder hierbleiben ſollen, da es immerhin noch möglich iſt, daß wir den Eiskanal benutzen können, ehe die Vorräte völlig erſchöpft ſind. Dies wird unſere ernſthafteſte Entſcheidung ſein. Die Keksration iſt auf 3 Stück pro Kopf herabgeſetz! worden. Die Portion Kakao enthält aber jetzt einen ge⸗ ſtrichenen Teelöffel voll Trockenmilch pro Kopf, die als Erſatz dient, und auch 10 Tabletten Malzmilch, die ein ſehr gutes Stärkungsmittel iſt. Unſere Stimmung iſt aus⸗ gezeichnet. Wir ſingen und machen Witze, während wir arbeiten.“(Fortſetzung folgt.) Die Jugend von heute iſt der Staat von morgen. —. 2 a———————— 22 ————— — 2 ————— ———————— 2 — „ 2——— 22 „