8 2 Ni e Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdl⸗ ernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. S 1 5 537.116 5 8 Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 777... 37. Jahrgong Montag, den 7. Juni 1937 Förderung des Kinderreichtums. Neue Maßnahmen des nationalſozialiſtiſchen Staates. Auf der Tagung des Reichsbundes der Kinderreichen in Frankfurt am Main führte Staatsſekretär Fritz Rein⸗ hardt folgendes aus: Es iſt eine der wichtigſten Aufgaben des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates, den Gedanken der Frühehe und den Gedanken der kinderreichen Familie zu fördern. Die erſte Maßnahme beſteht in der Gewährung von Eheſtands⸗ darlehen. Wir haben ſeit 1. Auguſt 1933 bis heute 750000 Eheſtandsdarlehen im Durchſchnittsbetrag von etwas mehr als 600 RM., insgeſamt 455 Millionen RM., gewährt. Es werden weiterhin monatlich rund 15 000 Eheſtandsdarlehen gewährt werden. Die Zahl der Eheſchließungen iſt im Drei⸗ jahresabſchnitt 1933 bis 1935 um 420 000 größer geweſen als im letzten Dreijahresabſchnitt zuvor. Das iſt eine Zu⸗ nahme um 26 v. H. Dieſe Tatſache wirkt ſich ſelbſt⸗ verſtändlich auch in der Entwicklung der Zahl der Lebend⸗ geborenen aus. Die Zahl der Lebendgeborenen einſchließ⸗ lich Saarland hat ſich wie folgt entwickelt: 1933: 971 174; 1934: 1 198 350; 1935: 1 261 273; 1936: 1 279 025. Den Ehen, die Eheſtandsdarlehen erhalten haben, ſind bereits 550 000 Kinder entſprungen. Das ſind verhältnis⸗ mäßig doppelt ſoviel Kinder wie in den Ehen, die in der gleichen Zeit ohne Eheſtandsdarlehen geſchloſſen worden find. Es erweiſt ſich, daß die durch Eheſtandsdarlehen ge⸗ förderten Ehen eine weit größere Fortpflanzungsfreudig⸗ keit aufweiſen als die anderen Ehen. Wir haben bis heute bereits 550 000 Dar⸗ lehenserlaſſe gewährt. Die Summe, die infolge der Geburt von Kindern erlaſſen worden iſt, hat bereits 80 Millionen RM. erreicht und die Summe der Tilgungs⸗ ausſetzungen infolge der Geburt von Kindern bereits rund 30 Millionen RM. Eheſtandsdarlehen werden auch in Zukunft gewährt werden, ſolange es heiratsfähige Volksgenoſſen im Arbeitnehmerſtand in Deutſchland geben wird, und das wird wohl immer der Fall ſein. Die Ge⸗ währung von Eheſtandsdarlehen iſt in den Jahren 1933 bis 1936 auch eine entſcheidende Maßnahme im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit geweſen. Durch die Gewährung von Eheſtandsdarlehen wird nunmehr ins⸗ beſondere der Gedanke der Frühehe gefördert. Verbeſſerung der Anfangsbezüge der Beamten Es muß beſonders von einem Volksgenoſſen, der für die Beamtenlaufbahn zugelaſſen worden iſt, ver⸗ langt werden, daß er frühzeitig heiratet. Jeder Beamten⸗ anwärter iſt nach nationalſozialiſtiſcher Auffaſſung ver⸗ pflichtet, allen anderen Volksgenoſſen auch in der Frage der frühzeitigen Familienbildung Vorbild zu ſein. Es wird demnächſt beſtimmt werden, daß ohne Rückſicht auf das Dienſtalter die Bezüge der höchſten Stufe gewährt werden, ſobald der Beamte heiratet. Dieſe Neu⸗ regelung gegenüber bisher wird wahrſcheinlich bereits mit Rückwirkung ab 1. April 1937 gelten. Dieſe Verbeſſe⸗ rung genügt, um den jungen Männern die Ausrede, ihre Bezüge ſeien noch nicht hoch genug, um heiraten zu kön⸗ nen, zu nehmen. Die Bezüge ſind, ſobald der Beamte heiratet, ſofort ſo hoch wie bisher, in der Regel erſt ab dem fünften Jahr nach beſtandener Prüfung. Zu der Verbeſſerung der Anfangsbezüge kommt das Weniger an Lohnſteuer. Ein junger Beamter. der unter ſolchen Umſtänden nicht bald nach beſtandener Prü⸗ fung heiratet, iſt nicht mert, in die Beamtenlaufbahn des nationalſozialiſtiſchen Staates endgültig übernommen zu werden. Es muß erſtrebt werden, die Uebertragung einer Planſtelle an den jungen Beamten davon abhängig zu machen, daß er verheiratet iſt. Die frühzeitige Verheiratung des Beamten iſt auch noch aus einem anderen Grund erforderlich. Es wird nach einigen Jahren eine neue Beſoldungsord⸗ nung erſcheinen. In dieſer wird weit mehr noch als lediglich durch das bisherige Syſtem der Kinderzuſchläge der Familienſtand des Beamten berückſichtigt wer⸗ den. Es iſt allen jungen Beamten zu empfehlen, ſchon jetzt damit zu beginnen, ſich auf dieſe Neuregelung, die nach einigen Jahren kommen wird, einzuſtellen. Neuregelung der Schulgelder Auch in einer demnächſt erſcheinenden Reichs ſchul⸗ geldordnung wird bei der Bemeſſung des Schulgeldes für den Beſuch der höheren Schulen der Familienſtand in weſentlich höherem Ausmaße berückſichtigt werden als bis⸗ her. Es wird für das Schulgeld ein Höchſtſatz beſtimmt werden, und es werden Geſchwiſterermäßigungen gewährt werden. Bei der Bemeſſung der Geſchwiſterermäßigungen werden nicht nur Kinder, die gleichzeitig eine Schule be⸗ ſuchen, und auch nicht nur alle ſchulpflichtigen Kinder, ſon⸗ dern auch diejenigen Kinder, die noch nicht ſchulpflichtig ſind, berückſichtigt werden, ſchließlich auch die Kinder vom 16. bis zum vollendeten 21. Lebensjahre, wenn ſie zu Be⸗ ginn des Schuljahres ſich in der Ausbildung befinden. Die Geſchwiſterermäßigung wird nicht von einem Nachweis beſonderer wirtſchaftlicher Verhältniſſe abhängig ſein, ſon⸗ dern in jedem Fall gewährt werden. Eine ſtärkere Berückſichtigung des Familienſtandes finden wir ſeit Anfang 1935 auch bei den Steuern. Dieſe Reformen beſtehen in der weſentlich ſtärkeren Be⸗ rückſichtigung des Familienſtandes bei der Einkommen⸗ ſteuer, in der Neuberückſichtigung des Familienſtandes bei der Bürgerſteuer und bei der Vermögenſteuer und in der Einführung von Freibeträgen für Kinder und Enkel bei der Erbſchaftsſteuer. Zu verweiſen iſt ferner auf die weſentliche Erhöhung der Grenzen hin, innerhalb deren Beiträge und Verſicherungsprämien bei der Berechnung der Einkommenſteuer vom Geſamtbetrag der Einkünfte ab⸗ gezogen werden können, und auf die Einbeziehung der Beiträge an Bauſparkaſſen zur Erlangung von Bau⸗ darlehen. Eine weitere Verbeſſerung beſteht darin, daß ſeit Anfang 1935 Kinderermäßigung auf Antrag auch für volljährige Kinder gewährt werden kann, die auf Koſten des Steuerpflichtigen für einen Beruf ausgebildet werden und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Entwicklung der öffentlichen Finanzen berechtigt zu der Hoffnung, daß die bevölkerungspolitiſchen Gedan⸗ ken des Nationalſozialismus auch auf allen materiellen Gebieten fortentwickelt werden können. Als eine der erſten Maßnahmen muß erſtrebt werden, daß bei der Bemeſ⸗ ſung der Einkommenſteuer und der Vermögen⸗ ſteuer nicht nur die minderjährigen, ſondern auch die volljährigen Kinder berückſichtigt werden. Es wirkt etwas eigentümlich, wenn ein Ehepaar mit er⸗ wachſenen Kindern einkommenſteuerlich und vermögen⸗ ſteuerlich als kinderlos verheiratet gilt. Mir ſchwebt vor, nach einigen Jahren, ſobald die öffentlichen Finanzen das ermöglichen, für einkommenſteuerliche und vermögen⸗ ſteuerliche Zwecke je zwei volljährige Kinder einem minder⸗ jährigen Kind gleichzuſtellen, Wohnungs⸗ und Siedlungsbau Bei der Steuerbefreiung für neu errichtete Eigenheime darf die nutzbare Wohnfläche von 150 Quadratmetern um je 15 Quadratmeter für das vierte und für jedes weitere Kind überſchritten werden. Eine beſondere Berückſichtigung kinderreicher Fhmilien findet auf dem Gebiet des Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsbaues ſtatt, ſei es durch Vergrößerung von Wohnflächen, durch Gewährung von Zuſatzdarlehen, durch Senkung der Eigenleiſtung und dergleichen. Gewährung von Beihilfen Das Aufkommen an erhöhter Einkommenſteuer der Ledigen ſtellt das Sondervermögen zur Gewährung von Gheſtandsdarlehen dar. Aus dieſem Sondervermögen wer⸗ den auf Antrag einmalige Kinderbeihilfen an minderbemittelte kinderreiche Familien gewährt. Die weſentlichen Vorausſetzungen ſind, daß zum Haushalt mindeſtens vier Kinder unter ſechzehn Jahren gehören und der zum Unterhalt der Kinder Verpflichtete zu dem in der Verordnunng gezogenen Kreis von Minderbemit⸗ telten gehört. Wir haben ſolche einmaligen Kinderbei⸗ hilfen bis heute an etwas mehr als 400000 Familien im Durchſchnittsbetrag von 390 Reichsmark gewährt. Es ſind dadurch rund 2“ Millionen Kinder mit durchſchnittlich 62 Reichsmark pro Kind bedacht worden. Außer den einmaligen Kinderbeihilfen an minderbe⸗ mittelte kinderreiche Familien werden ſeit Auguſt 1936 laufende Kinderbeihilfen gewährt, und zwar zunächſt an Sozialverſicherungspflichtige, deren ungekürz⸗ ter Lohn 185 Reichsmark monatlich nicht überſteigt, zehn Reichsmark monatlich für das fünfte und jedes weitere Kind unter ſechzehn Jahren. Die Zahl der Familien, an die ſeit Auguſt 1936 dieſe laufenden Kinderbeihilſen ge⸗ währt werden, beträgt gegenwärtig 240 000, die Zahl der Kinder 320 000. Ausgleich der Familienlaſten Die ſtärkere Berückſichtigung des Familienſtandes in den Steuergeſetzen und die Gewährung laufender Kinder⸗ beihilfen ſtellen einen Anfang auf dem Wege zum Aus⸗ gleich der Familienlaſten dar. Die Gewährung laufender Kinderbeihilfen wird nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden finanziellen Mittel ausgebaut wer⸗ den, bis es ſchließlich möglich ſein wird, durch Schaffung einer Reichsfamilienkaſſe einen vollſtändigen Fa⸗ milienlaſtenausgleich herbeizuführen. Die Einkommens⸗ grenze von 185 Reichsmark bei der Gewährung lau⸗ fender Kinderbeihilfen wird wahrſcheinlich mit Wir⸗ kung ab 1. Oktober 1937 auf 200 Reichsmark erhöht werden. Es iſt in Ausſicht genommen, dann gleichzeitig den Kreis der Kinderbeihilfeberechtigten auf die Nichtſozialverſicherungspflichtigen, insbeſondere alſo auf die kleinen Handwerker, Kleingewerbetreibenden, Landwirte uſw., deren Einkommen eine beſtimmte Grenze icht überſteigt, auszudehnen. Aus der ſtärkeren Berückſichtigung des Familienſtan⸗ des bei den Steuern und der Gewährung von Kinderbei⸗ hilfen ergibt ſich eine Erhöhung der Kaufkraft und damit des Lebenshaltungsſtan des der Kinderreichen. Es haben hier volkswirtſchaftliche, ſozialpolitiſche und bevölkerungspolitiſche Gedanken in einheitlichen Maßnahmen ihre Verwirklichung gefunden. „Kinder ſind unſer höchſtes Glück“ Reichsminiſter Dr. Goebbels vor den Kinderreichen. Frankfurt a. M., 7. Juni. Das Reichstreffen des Bundes der Kinderreichen fand am Sonntagnachmittag ſeinen abſchließenden Höhepunkt mit einer Großkundgebung auf der Feſtwieſe des Frankfurter Meſſegeländes, auf der Reichsminiſter Dr. Goebbels, Mit⸗ glied des Ehrenrings des Bundes und Schirmherr der Ver⸗ anſtaltung, zu den aus dem ganzen Reich hier zuſammenge⸗ kommenen etwa 30000 Tagungsteilnehmern und weiteren Maſſen der Bepölterung des Gaues Heſſen⸗Naſſau ſprach. Nachdem der Miniſter den kinderreichen Eltern ein⸗ gangs die Grüße und Wünſche des Führers und Reichskanz⸗ lers übermittelt hatte, erinnerte er zunächſt an das Wort Clemenceaus, daß es 20 Millionen Deutſche zuviel auf der Welt gebe. Vor der Geſchichte ſei feſtzuſtellen, daß die demo⸗ kratiſche Republik ſich nicht gegen dieſen furchtbaren Satz aufgelehnt habe. Sie habe im Gegenteil, teils unter Zwang, meiſtens aber freiwillig, all die außenpolitiſchen Verſkla⸗ vungsverträge unterſchrieben, die mit die Aufgabe hatten, dieſes Wort wahrzumachen. „Wir hatten jedes Vertrauen zu unſerer nationalen Zu⸗ kunft verloren, und es konnte gar nicht wunder nehmen, daß ſich dieſer Begriff von Zukunftshoffen am deutlichſten in nehmenden Kinderarmut auswirkte. Wir aber haben das Wort einer wachſenden, nach und nach erſchreckende Ausmaße an⸗ jenes franzöſiſchen Staatsmannes in ſein Gegenteil umge⸗ kehrt! Für uns ſind nicht zuviel, ſondern zu wenig Deutſche auf der Welt! Wenn Deutſchlan ſeine großen nationalen und internatio⸗ nalen Aufgaben erfüllen will, kann es das nicht allein mit Macht, mit Lebensraum und mit techniſchen Hilfsmitteln tun. Alles das ruft nach den Armen der Menſchen. Darum for⸗ dert der neue Staat den Kinderreichtum. Die Bevölkerungs⸗ zunahme iſt ein nötiges Aufbäumen gegen den ſchleichenden Volkstod, der von 1918 bis 1933 über Deutſchland gekom⸗ men war. Nur wachſende Völker ſind junge Völker, und nur junge Völker werden auf die Dauer in der Welt beſtehen können!“ Anter begeiſterter Zuſtimmung der Maſſen ſtellbe der Miniſter feſt, daß es der Führer geweſen ſei, der durch ſeine Politik dem Volke wieder Vertrauen auf die Zukunft und damit den deutſchen Vätern und Müttern wieder den Mut gegeben habe, deutſchen Kindern das Leben zu ſchenken. So könnten wir beglückt ausſprechen, daß damit ein neues Blatt in der Geſchichte unſeres Volkes aufgeſchlagen worden ſei. Niemand werde beſtreiten, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung ſchon viel für die Kinderreichen getan hat.„Ich kann Ihnen aber auch aus beſter Kenntnis der Dinge ver⸗ ſichern“, ſo erklärte Dr. Goebbels,„daß die Regierung der Aeberzeugung iſt, noch lange nicht genug getan zu haben. Schon in absehbarer Zeit wird der Führer ſeine längſt ge⸗ hegte Abſicht verwirklichen, den Kinderreichtum in großzügigſter Weiſe in den Neu⸗ aufbau unſeres Staates einzuſchließen und ſich nicht etwa mit den gegebenen Erleichterungen zu⸗ frieden zu geben, ſondern darüber hinaus auch die materielle Möglichkeit zu ſchaffen, daß Jahr für Jahr Hunderttauſende von Kindern mehr in die Nation hineinſtrömen!“ Es ſei klar, daß ein ſolches Problem, das auf weite Sicht eingeſtellt ſein müſſe und das auch ein Problem der Nahrungsfreiheit, der Unabhängigkeit vom Ausland und der Rohſtoffſicherheit ſei, nicht von heute auf morgen gelöſt werden könne. Es gehe vor allem auch nicht an, daß im weſentlichen nur die ſozial ſchwächeren Schichten für reichen Kinderſegen ſorgten, die Begüterten aber und die ſoge⸗ nannten Intellektuellen ſich an dieſer Pflicht vor⸗ beizudrücken verſuchten, am Ende gar mit der Ausrede, ſie könnten ſich viele Kinder nicht leiſten. Die Aermeren könn⸗ ten es ſich leiſten und gingen den anderen mit beſtem Beiſpiel voran. „Es wird Aufgabe der Staatsführung ſein, auch auf die⸗ ſem Gebiet nach dem Rechten zu ſehen“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter begeiſterter Zuſtimmung,„und die Säumi⸗ gen zu neuen Anſichten und Ueberzeugungen zu erziehen.“ Auch damit ſei dem Staat nicht gedient, daß die reichen Familien eins oder zwei Kinder bekämen, die dann meiſt auch noch als Mutterſöhnchen oder als Vatertöchterchen ver⸗ hätſchelt und verzogen würden. Die kinderreichen Eltern könn⸗ ten mit Recht von dieſen Volksgenoſſen verlangen, daß ihr 1 nicht nur bewundert, ſondern auch— nachgeahmt werde. Mit ſtürmiſchem Beifall pflichtete die Menge dem Mini⸗ ſter bei, als er dann fortfuhr:„Ich ſpreche hier ein höchſt perſönliches Bekenntnis aus, wenn ich ſage: Kinder ſind unſer höchſtes Glück und reichen Segen auf Erden. Alles andere iſt vergänglich; über die Zeit hinaus reicht nur die unvergängliche Erbmaſſe unſeres Volkes, die in unſeren Kin⸗ dern liegt.“ Abſchließend würdigte Dr. Goebbels mit Worten höch⸗ ſter Anerkennung die großen Opfer, die die im Reichsbund zuſammengeſchloſſenen kinderreichen Eltern dem Volk bringen. Begeiſtert ſtimmte die Menge in das Siegheil auf den Füh⸗ rer und Reichskanzler. 8 Bejleidsfundgebungen weiterer fremder Miſſionschefs an⸗ läßlich der Verluſte auf der„Deutſchland“ Anläßlich der Ver⸗ luſte auf dem Panzerſchiff„Deutſchland“ haben noch folgende fremde Miſſionschefs dem Auswärtigen Amt Beileldskund⸗ gebungen übermittelt: der Tiſrkiſche Botſchafter Hamdi Arpag, der Chineſiſche Botſchafter Cheng, der Geſandte der Unſo von Südafrika Gie, der Königlich Frakiſche Geſandte Prinz Zeid el⸗Huſſein der Könjalich Jugoſlawiſche Geſandte Eincar⸗ Markovic, der Bolivianiſche Geſandte Sanfinéss, der Geſandte von Panama Villalaz C.. 55. f—. 2 ä Das Reich ehrt Bruno. Feierlicher Staatsakt in der Walhalla. . In der Walhalla in Donauſtauf bei Regensburg, der Sammlung der Büſten berühmter Deutſcher, wurde jetzt auf Veranlaſſung des Führers auch eine Büſte des großen Komponiſten 2 er aufgeſtellt. Bei der Feier in Anweſenheit des Führers führte Reichsminiſter Dr. Goebb u. a. aus: Wir alle haben uns heute mit Ihnen, mein Führer, an einer weihevollen Stätte verſammelt, um einen der größten Meiſter deutſcher Tonkunſt zu ehren. Mit uns fühlt ſich in dieſer Stunde das ganze deutſche Volk auf⸗ gerufen, in Dankbarkeit des Genies zu gedenken, das uns und der Welt wie einſt Beethoven vor ihm in neuen ge⸗ waltigen Sinfonien ein künſtleriſches Vermächtnis hinter⸗ laſſen hat, das zu den ſtolzeſten Beſitztümern unſerer nationalen Muſikkultur gehört. Vor uns ſteht in Anton Bruckner der deutſche Kantor, der, Lehrer und Muſikant zugleich, das kirchen⸗ muſikaliſche Erbe der Vergangenheit treulich pflegt und mehrt, ohne von den eigenen Werken, die er in gewiſſen⸗ hafter Ausübung ſeines beſcheidenen Amtes dazu bei⸗ ſteuert, ſonderlich viel Aufhebens zu machen, der aber ebenſo liebevoll und mit der gleichen Selbſtverſtändlich⸗ keit ſich auch der heimatlichen Volksmuſik annimmt, mit der ſein vielſeitig lebensnahes Wirken außerhalb der Kirche ihn auf das engſte verknüpft. Wie jedes Genie iſt Bruckner etwas durchaus Ein⸗ maliges und Eigengewachſenes, und um ihn zu begreifen, muß man auf die Wurzeln ſeines Daſeins, die blut⸗ und raſſebedingten Grundkräfte ſeines Menſchen⸗ tums zurückgehen. Er kommt aus einem alten Bauernſtamm, den wir jetzt bis zum Jahre 1400 zurückverfolgen können. Man muß die Strenge des Lebenskreiſes, dem er entſtammt, kennen, um zu verſtehen, daß es für ihn, das älteſte von elf Kindern, gar keine Berufswahl geben konnte. Wie ſelbſtverſtändlich wuchs er in die Laufbahn des Schul⸗ meiſters hinein. Wie die Perſönlichkeit, ſo iſt auch das künſtleriſche Lebenswerk Bruckners vielfacher Mißdeutung ausgeſetzt geweſen und heute noch ausgeſetzt. Ein feindſeliges jour⸗ naliſtiſches Kritikaſtertum hat ihm durch ununterbrochene Quälereien ſein arbeitsreiches Leben verbittert. Wenn im neuen Deutſchland die Ausübung der öffentlichen Kunſt⸗ betrachtung von Geſetz wegen in eine geordnete Bahn ge⸗ lenkt worden iſt, ſo glauben wir, auch damit eine Dan ⸗ kesſchuld an den einſam ringenden, von ſeinen Pei⸗ nigern bis zum Tode gequälten Meiſter abgeſtattet zu haben. Im Grunde iſt die Meiſterſchaft Bruckners erſt zum Erwachen gekommen, als er mit faſt 40 Jahren den un⸗ mittelbarſten Eindruck von der Kunſt des großen Muſik⸗ dramatikers Richard Wagner empfing. Dieſes Erlebnis hat auf die klangliche Geſtalt ſeiner Tonſprache geradezu revolutionierend gewirkt und ihr erſt die Prägung ver⸗ liehen, die wir als den eigentlichen Brucknerſtil kennen. Es bedeutet eine vollkommene Verkennung dieſer Brucknerſchen Muſik, wenn verſucht wird, ſeine Sinfonien insgeſamt als religiöſe Kunſt, als eine Art abſolute Kir⸗ chenmuſik zu charakteriſteren. tton Bru Ein nationales Vermächtnis „Wir ſeine tiefe Gott⸗ gläubigkeit längſt alle konfeſſionellen Schranken geſprengt In dieſem Sinne bedeuten Anton Bruckners Sin⸗ ſonien für uns ein nationales Vermächtnis. Der Führer und ſeine Regierung betrachten es als ihre kulturelle Ehrenpflicht, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um das ganze deutſche Volk dieſes beglückenden Erbes teilhaftig werden zu laſſen und durch eine groß⸗ zügige Förderung der Bruücknerpflege daran mitzuhelfen, daß dieſe in ihren Auswirkungen nicht nur in die Tiefe, ſondern auch in die Breite dringt. Aus dieſer Gründen haben ſie ſich entſchloſſen, der Internationalen Bruckner⸗ Geſellſchaft ſolange jährlich zur Herausgabe der Original- faſſung ſeiner ſämtlichen Sinfonien einen namhaften Be⸗ trag zur Verfügung zu ſtellen, bis das Geſamtwerk des Meiſters in der von ihm geſchauten Form vorliegt. 8 Laſſen Sie mich, mein Führer, in dieſer Feierſtunde noch ausſprechen, daß Anton Bruckner als Sohn der öſterreichiſchen Erde ganz beſonders dazu berufen iſt, auch in unſerer Gegenwart die unlösliche geiſtige und ſeeliſche Schickſalsgemeinſchaft zu ver⸗ ſinnbildlichen, die das geſamte deutſche Volk verbindet. Es iſt daher für uns ein ſymboliſches Ereignis von mehr als nur künſtleriſcher Bedeutung, wenn Sie, mein Führer, ſich entſchloſſen haben, in dieſem einſt von einem bayeriſchen König geſtifteten deutſchen Nationalheiligtum, das nunmehr Ihrer Obhut anvertraut iſt, als erſtes Denk⸗ mal unſeres Reiches eine Büſte Anton Bruckners auf⸗ ſtellen zu laſſen. Wir alle als Verehrer der Kunſt dieſes großen Mei⸗ ſters möchten Ihnen, mein Führer, für Ihren Entſchluß aus tiefſtem Herzen danken. Bruckner⸗Medaille für Adolf Hitler Vor der Anſprache des Reichspropagandaminiſters hatte der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert daran erin⸗ nert, daß der Erbauer der Walhalla, König Ludwig J. von Bayern, die Marmorhalle als Sinnbild deutſchen Weſens er⸗ richtet und ſie ausdrücklich zum Eigentum Deutſchlands be⸗ ſtimmt habe, wie ſeine Verfügungen beweiſen. Aber als ein neues Deutſchland errichtet war, vermochte es ein engſtir⸗ niger Partikularismus, den Ueber ang der Walhalla auf das 1 8 0 Deutſche Reich zu verneinen. Erſt die national⸗ ſozialiſtiſche Regierung vermöge das hohe Vermächtnis zu vollziehen. Nachdem inzwiſchen Reichsminiſter Dr. Goebbels ge⸗ ſprochen hatte, übergab der Präſident der Bruckner⸗Geſell⸗ ſchaft, Profeſſor Auer, Wien, dem Führer und Reichs⸗ kanzler namens der Bruckner⸗Geſellſchaft die Bruckner⸗Me⸗ daille mit den Worten:„Wir bitten Sie als Erſter die Ehrenmedaille der Internationalen Bruckner⸗Geſellſchaft ent⸗ egenzunehmen. Sie ſei ein kleines Zeichen unſerer tiefen ankbarkeit für die Aufnahme der Brucknerbüſte in die Walhalla.“ 5 e er und Reichskanzler nahm die Medaille mit herzlichen Worten des Dankes entgegen. Enthüllung der Bruckner⸗Büſte Dann flogen die Fahnen und Standarten hoch. Ihre Träger machten Front zur Stufenmitte. Der Führer und Reichskanzler begab ſich mit ſeiner engſten Begleitung in die Halle, in die Heimat der Großen und Ewigen ſeines Volkes. Der feierliche Weiheakt im Innern der Walhalla nimmt ſeinen Anfang. Auf der Empore ſpielte das Münchener Philharmoniſche Orcheſter unter Leitung von Prof. Dr. von Hauſegger die „Feierliche Muſik“ aus Bruckners 8. Sinfonie. Der Präſident der Reichsmuſikkammer, Prof. Dr. Naabe, nahm die Ent⸗ hüllung der Brucknerbüſte vor. Als einzige der mehr als 200 Büſten iſt die Statue von Anton Bruckner mit der Hakenkreuzfahne umkleidet. Einer der ſchönſten deutſchen Chöre die Regensburger Domſpatzen, brachte Chor zu Gehör. Nun erwies d 7 nun den A⸗Capella⸗ er Führer und Reichskanzler dem großen deutſchen Tonf fer Anton Bruckner die Ehrenbezeugung mit erhobener Rechten. Zu Füßen der Statue legte er einen rieſigen Lorbeerkranz nieder, deſſen hleife die Standarte des Führers und als ei ige Inſchrift die Worte„Adolf Hitler“ trug. Wieder grüßte er das Denkmal Bruckners und die Teilnehmer dieſer Gedenkſtunde ehrten ebenfalls das Andenken Anton Bruckners 0 Beim Verlaf kanzler gleicherm tenden Kundgebungen der N Führer und Reichs⸗ t mit langanhal⸗ 5 0 Das Opfer für die Nation 1 Reichsminiſter Heß auf dem Parkeiappell in Halle. Merſeburg. enge gefeie Halle, 7. Juni. Höhepunkt des Parteiappells des Gaues Halle⸗Merſeburg war eine Kundgebung in den Brandbergen, bei der vor 120 000 Männern aus allen Gliederungen der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, ſprach. Er nahm u. a. Stellung zur ſozialen Lage des deutſchen Arbeiters und zur Frage der Löhne. Er wandte ſich direkt an die rbeitenden Volksgenoſſen der Fauſt, indem er ſagte: „Daß Ihr Eure oft ſo ſchwere Arbeit verrichtet und Euch darein findet, daß die Löhne für dieſe Arbeit noch immer knapp ſind, das iſt Euer Opfer für die Nation. Viele von Euch werden fragen: Warum verlangt Ihr von uns dieſe Opfer? Warum gibt man uns nicht höhere Löhne? Verlaßt Euch darauf, wir würden es tun, wenn wir es heute ſchon könnten. Haben wir nicht ſo vieles ſchon erfüllt, was einſt die„Führer des Proletariats“ verſprachen und nicht hielten: Wir haben darauf hingewirkt, den oft ſo troſtloſen Arbeits⸗ platz zu verſchönern. Wir haben für Urlaub, und zwar für bezahlten Urlaub geſorgt. Wir haben den 1. Mai zum Feier⸗ tag erhoben— zum bezahlten Feiertag. Wir geſtalten den Feierabend, Theater und Konzert ſtehen offen. Wir fahren deutſche Arbeiter nach allen Teilen unſerer Heimat, auf eige⸗ nen Schiffen über die See. Selbſtverſtändlich iſt, daß wir auch noch die Löhne her⸗ aufſezen würden, wenn wir es könnten. Der Befehl wäre leicht geweſen: Allgemeine Lohnerhöhung um 50 Prozent! Wir an der Führung würden uns ſehr populär machen mit dieſem Befehl. Dabei würde uns dieſer Befehl gar nichts aus unſerer Taſche koſten; denn weder der Führer noch ich noch ſonſtige Nationalſozialiſten an der Spitze ſind Aktio⸗ näre oder beſitzen Aufſichtsratspoſten und könnten dadurch vielleicht eine Einkommensminderung erfahren. Warum tun wir es eigentlich nicht? Weil wir nicht ſo gewiſſenlos ſind, um der Popularität willen ein Verbrechen zu begehen. Wir tun es nicht, weil wir nicht ſo gedächtnislos ſind, uns nicht zu erinnern, daß folch ein Experiment ſchon einmal gemacht wurde und zum Verbrechen an der Geſamt⸗ heit wurde. In einem anderen Land hat man im Augen⸗ blick die Freundlichkeit, ein ſolches Experiment neuerdings borzuexerzieren. Die Herren Thorez und Genoſſen haben es fertiggebracht, Lohnerhöhungen und Lohnerhöhungen durch⸗ Sletden, aber auch dort geht Hand in Hand das Steigen und Steigen der Preiſe. Und die Preiſe ſind umſomehr geſtiegen und werden noch mehr ſteigen, als gleichzeitig die Produk⸗ tion zurückging, weil die Arbeitszeit gekürzt wurde. Wieviel produziert wird, darauf kommt es an. Durch Erhöhung der Produktion wurde im Verlauf des erſten Vierjahresplanes erreicht, daß die Millionen und Millio⸗ nen von Arbeitsloſen ſamt ihren Familien wieder Nahrung und Kleidung geſichert erhielten. Sie wiſſen aber, daß im Augenblick eine Grenze in der Hervorbringung des Lebens⸗ notwendigen erreicht wurde. Jetzt haben wir den Weg be⸗ ſchritten, in einem neuen Vierjahresplan vieles von dem herauszuholen, was wir bisher vom Ausland beziehen muß⸗ ten. Mit den Deyviſen aber, die wir dadurch ſparen, vermö⸗ gen wir dann einſt mehr des Lebensnotwendigen von draußen einzuführen als Beitrag zur allmählichen Erleich⸗ terung des Daſeins der Maſſe uͤnſeres Volks.“ 9. Chronif des Tages Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, nimmt am 8. Juni am Stapellauf des zwei⸗ ten 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzers teil. Aus direkten brieflichen Nachrichten von Wilhelm Filchner, die das Datum vom 19. April tragen, kann man ſchließen, daß ſich der deutſche Forſcher wohlauf befindet. Der däniſche Außenminiſter Munch ſtattete dem Reichs⸗ miniſter des Aeußeren, Freiherrn von Neurath, einen Be⸗ ſuch ab. In der Vollſitzung des Sejm wurde das Geſetz über die Verlängerung des deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsvertrages rati⸗ ſiziert. Verkehrsflugzeug ins Meer geſtürzt. In den ſüdchilent⸗ ſchen Gewäſſern auf der Flugſtrecke Puertomontt nach Magal⸗ lanes iſt ein Sikorſky⸗Amphibienflugzeug mit fünf Paſſagieren und vier Mann Beſatzung ſeit zwei Tagen überfällig. Das Flugzeug wird nach vergeblichem Suchen als verloren be⸗ trachtet. Es ſei mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß das Flug⸗ zeug ins Meer geſtürzt iſt. Dies iſt innerhalb einer Woche der zweite Unglücksfall auf ein und derſelben Flugſtrecke. Ein Zweiſitzer mußte auf der Nachſuche nach dem verſchollenen Flugzeug am Strand notlanden. Die Maſchine wurde hierbei vollſtändig zertrümmert. Hyänen überfallen ein indiſches Dorf. Ein großes Rudel ausgehungerter Hyänen ſoll nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Kalkutta ein Dorf Südindiens ſo lange an⸗ gegriffen haben, bis die Bewohner, von Panik ergriffen, flüch⸗ teten. 15 Kinder ſollen ein Opfer der ausgehungerten Beſtien geworden ſein. Auch Tuchatſchewm orhaftet Verhaftung wird geheimgehalten. Aus abſolut ſicherer Quelle aus Moskau wird gemel⸗ det, daß Marſchall Tuchatſchewſki vor fünf Tagen verhaf⸗ tet worden ſei. Die Verhaftung wird in Moskau geheim gehalten. Sie ſteht in Zuſammenhang mit den unlängſt bekanntgewordenen zahlreichen Feſtnahmen. g N 8 9 Adolf Hitler auf dem Gautag der Bayeriſchen Oſtmark, Regensburg, 7. Juni. Die Bayeriſche Oſtmark beging am Sonntag ihren Gau⸗ tag 1937, den erſten ſeit der Errichtung des Gaues, der ſeine beſondere Auszeichnung durch die Anweſenheit des Führers erhielt. Den Höhepunkt erreichte das Gautreffen am Nachmittag mit der gewaltigen Heerſchau der national⸗ ozialiſtiſchen Kämpfer guf dem Rennplatz in Prüfening, wo 150 000 politiſche Soldaten des Führers der Partei⸗ organiſation und der Gliederungen ſowie ordnungen der Wehrmacht aufmarſchiert waren. Neben dem Führer ſah man auf der Reichsleiter Himmler, Reichsſtatthal 8 pp und Reichspreſſechef Dr. Di Dr. Gürtner, den Befehlshaber im Wehrkreis 7, General der Artillerie von Reichenau, den bayeriſchen Miniſterpräſt⸗ denten Sievert. Außerdem wohnten der Kundgebung der öſterreichiſche Geſandte in Berlin Exzellenz Tauſchitz und der deutſche Geſandte in Wien, Botſchafter von Papen, bei. Nach dem Fahneneinmarſch leiteten Fanfaren zur An⸗ ſprache des Gauleiters der Bayeri nark, ichtler, äber, deſſen erſter Gruß dem F dieſen Tag als den ſtolzeſten für den mark. Dann ergriff der Führer und Reichskanzler das Wort. Seine Rede geſtaltete ſich zu einer einzigartigen Kundge⸗ bung ſeiner Verbundenheit mit den Männern und Frauen der Bayeriſchen Oſtmark. Als er die 200 000, die an dieſer gewaltigen Kundgebung teilnahmen, fragte, ob er ſein Verſprechen bei der Uebernahme der Macht am 30. Januar 1933 gehalten habe, da erklangen wie aus einem Mund brauſende Heilrufe ihm als Beſtätigung entgegen. Immer wieder wurde ſeine Rede durch fubelnde Kundgebungen unterbrochen, als er neral Ritter von Reichsjuſtizminiſter 2 iſchen Oſtm die vier Ziele umriß, die er ſich bei der Uebernahme der Regierung ge⸗ ſteckt habe: die Einheit des deutſchen Volkes, das tägliche Brot für jeden deutſchen Volksgenoſſen, den Schutz des Volkes und ſeiner Arbeit und die Wiedererringung der Frei⸗ heit und Ehre und ſchließlich die Bildung einer neuen ſo⸗ zialen Gemeinſchaft. Mit toſender Zuſtimmung nahmen die Zuhörer das Bekenntnis des Führers zum Frieden, aber zu einem Frie⸗ den in Freiheit und Ehre auf. Der Schlußappell an die Träger der Bewegung, feſt zur Fahne zu ſtehen, fand einen begeiſterten Widerhall bei den Kämpfern der nationalſozialiſtiſchen Bewegung im Gau Bayeriſche Oſt⸗ mark. Als er geendet hatte, wollten die Heilrufe kein Ende nehmen. Immer wieder mußte er ſich zeigen, grüßen und danken. Vor dem Aufmarſchfeld ſtaute ſich die Menge, um Zeuge der Abfahrt zu ſein. Begeiftert jubelt die Jugend. Immer wieder bildeten ſich Sprechchöre und riefen nach dem Führer. Die Heilrufe begleiteten ihn auf ſeiner ganzen Fahrt hinein in die feſtlich geſchmückte Stadt, wo die Ab⸗ ſperrmannſchaften Mühe hatten, die Kopf an Kopf ſtehenden Menſchenmaſſen zurückzuhalten, die immer aufs neue vor⸗ drängten und den Wagen des Führers umringen wollten. 2 2 5 Einfatz in höchſter Not Der Ehrentag der Rettungsmedaille. Auf einer Kundgebung im Luſtgarten in Berlin aus Anlaß des Ehrentages der Rettungsmedaille wies Staats⸗ ſekretär Pfundtner u. a. darauf hin, daß die Pflicht⸗ erfüllung alle Lebensretter des deutſchen Volkes auch mit den deutſchen Frontſoldaten verbinde. Alle Lebensretter und Frontkämpfer hätten dem Tod ins Auge geſehen. Der Redner gedachte dann der Toten, die gleich den Helden des Weltkrieges auf dem Felde der Pflichterfüllung und bei Rettungswerken ihr Leben hingegeben hätten. Der Staat hätte die ſittliche Pflicht, den Lebensrettern den Dank der Gemeinſchaft durch ſichtbare Ehrungen zum Ausdruck zu bringen. In Preußen hat König Friedrich Wilhelm III. am 6. März 1802 die erſte ſtaatliche Aus⸗ zeichnung für Lebensrettung, und zwar die nichttragbare Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr geſchaffen. Am 1. Februar 1833 ſtiftete Friedrich Wilhelm III. das Verdienſtehrenzeichen für Rettung aus Gefahr. Die in Silber ausgeprägte Denkmünze, die die Inſchrift„Für Rettung aus Gefahr“ zeigt, wird mit einem orangefar⸗ bigen Bande mit zwei weißen Streifen getragen. Viele Tauſende Lebensretter haben dieſe hohe Auszeichnung er⸗ halten. An der Spitze der Lebensretter ſteht der Alt⸗ Reichskanzler Otto don Bismarck. Als die nationalſozialiſtiſche Bewegung die Staats⸗ gewalt unter der Führung Adolf Hitlers übernahm, war das Geſetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 7. April 1933 eine der erſten Regierungstaten. Durch die Verordnung vom Juni 1933 über die Verleihung von Auszeichnungen für die Errettung der Menſchen erhalten alle deutſchen Lebensretter für ihre Heldentat nur noch durch das Reichsoberhaupt, den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, die Rettungsmedaille am Bande und die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr verliehen. „Nichts für mich, alles für mein Volk“, ſo hat einſt der Führer in kürzeſter Form das Streben der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung gekennzeichnet. Er hat damit im letzten Grunde das Geſetz der Natur, das zur Erhaltung der Gemeinſchaft den Opferſinn des einzelnen fordert, zum Geſetz der Bewegung erhoben. Der Redner gedachte am Schluß des Mannes, der von ſich ſelbſt ſagen darf, daß er nichts für ſich und alles für das deutſche Volk tut, des Retters des Reiches, unſeres geliebten Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler! Der Dank der Kriegsmarine Raeder an den Gouverneur von Gibraltar. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, General⸗ admiral Dr. h. c. Raeder, hat dem Gouverneur von Gi⸗ braltar nachſtehenden Funkſpruch geſandt: „Die großherzige und kameradſchaftliche Hilfsbereit⸗ ſchaft, die Euer Exzellenz und alle übrigen Stellen Gibral⸗ tars ſowohl bei der Erweiſung der letzten Ehre für die Gefallenen des Panzerſchiffs„Deutſchland“ als auch bei der Pflege und Betreuung der Verletzten gezeigt haben, hat bei der deutſchen Kriegsmarine wärmſten Widerhall gefunden. Ich ſpreche daher Euer Exzellenz für die bewieſene Großherzigkeit den Dank der Kriegsmarine aus und hitte, dieſen auch den anderen beteiligten Stellen übermitteln zu wollen.“ ——— 2 Fer „K. r i . a ee „ Badiſche Chronik Das Feſt der deutſchen Volksmuſik Feſtzug durch Karlsruhe.— Rede des Gauleiters. Karlsruhe, 7. Juni. Das Feſt der deutſchen Volksmuſik in Karlsruhe er⸗ reichte ſeinen Höhepunkt mit einem ſtattlichen Feſtzug durch die reichbeflaggte Stadt und der großen Kundgebung auf dem Schloßplatz. Dabei hielt der Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Robert Wag ner eine Anſprache. Er verlas zunächſt die Antwort des Führers und Reichskanzlers auf das Begrü⸗ zungstelegramm der Verſammelten des Volksmuſikfeſtes, das folgenden Wortlaut ahat:„Den zum erſten Feſt der deut⸗ ſchen Volksmuſik in Karlsruhe versammelten Muſikfreunden danke ich für die mir telegrafiſch übermittelten Grüße, die ich aufs herzlichſte erwidere. Adolf Hitler.“ Der Reichsſtatt⸗ halter begrüßte die verſammelten Muſikfreunde und gab ſei⸗ ner Freude darüber Ausdrück, daß das Feſt nach Baden, nach Karlsruhe, gekommen ſei. Wir dürfen darin wohl eine An⸗ erkennung der Pflege der Volksmuſik in unſerem Gau Baden ſehen, und ich darf ſagen, daß wir uns dieſer Anerkennung bewußt und gewillt ſind, damit auch die Volksmuſik zu heben, zue pflegen und zu ſördern. Das deutſche Volk iſt im innerſten Weſen ein muſtkaliſches Volk. Es iſt das Verdienſt der nationalſozialiſtiſchen Umwälzung, die Muſik ſo weit in das Volk hineingetragen zu haben, was es in tiefſter Seele erſehnt. Dieſes Verdienſt iſt aber in erſter Linie unſerer Reichsmuſikkammer zuzuschreiben. Es gibt daher keine Kunſt, die ſo ſehr berufen wäre zu der inneren Neugeſtal⸗ tung der Neuordnung beizutragen, wie die Muſik. Gerade die Volksmuſik iſt es, die zum Gelingen des gewaltigen Werkes Adolf Hitlers beiträgt. So dürfen wir heute der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Muſik, insbeſondere die Volksmuſik, all' den Idealen diene, die die Ideale unſerer Zeit, die die Ideale unſeres nationalſozialiſtiſchen Deutſchland geworden ſind. Der Reichsſtatthalter ſprach den verſammelten Muſik⸗ freunden für die Partei und das neue nationalſozialiſtiſche Deutſchland den Dank aus für die Arbeit, die ſie nicht nur für die Vereine und die Kunſt, ſondern auch für unſer ganzes Deutſchland, im letzten und höheren Sinne für die Kultur geleiſtet hätten.„In dieſem Sinne“, ſo ſchloß er,„dienen Sie weiterhin der Muſik und der Volksmuſik. Sie dienen damit dem Beſten, dem Edelſten, dem Menſchen überhaupt zu dienen vermögen.“ Zum Landesbauernobmann berufen. () Karlsruhe. Der Reichsbauernführer hat auf Vor⸗ ſchlag des Landesbauernführers den Landwirt Pg. Franz Merk, MdR., in Grafenhauſen, A. Neuſtadt i. Schw., als Landesobmann der Landesbauernſchaft Baden berufen. * Neckargemünd.(Zehn Meter tief abgeſtürzt) Ein 23jähriger Telegrafenarbeiter aus Eſchelbronn war beim Gaſthaus„Zum Schiff“ damit beſchäftigt, veraltete Dach⸗ ſtänder abzumontieren. Dabei riß der Halte⸗Gürtel, ſo daß der junge Mann etwa zehn Meter hoch herunterſtürzte und ſchwere innere Verletzungen erlitt. Adelsheim.(Den Fuß abgeſchlagen.) Dem beim Bahnbau auf der Arbeitsſtelle zwiſchen Sennfeld und Adelsheim beſchäftigten Karl Bopp von hier iſt ein ſchwerer Unglücksfall zugeſtoßen. Beim Abladen von Schienen fiel ihm eine Schiene auf einen Fuß, wodurch ihm derſelbe ober⸗ halb des Knöchels abgeſchlagen wurde. Der Schwerverletzte wurde in die Klinik nach Schlierbach überführt. () Eppingen.(Mit zerſchmetterten Gliedern aufgefunden.) Die 65jährige Ehefrau Chriſtine Plag wurde von Nachbarn in ihrem Hof mit zerſchmetterten Glied⸗ maßen aufgefunden. Der herbeigerufene Arzt konnte nur den Tod feſtſtellen. Der Hergang des Unglücks iſt noch nicht geklärt. () Stollhofen b. Bühl.(Von der Lokalbahn er⸗ faßt.) Am Bahnübergang Stollhofen⸗Söllingen verunglückte der Landwirt Joſeph Bernhardt von hier, als er ſich mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Feldarbeit befand. Er wurde von der Lokalbahn erfaßt und erlitt einen Schädelbruch, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. ) Baden⸗Baden.(Schweizer Gäſte.) Zwölf Ver⸗ treter von Schweizer Reiſebüros krafen auf einer Studienreiſe durch Deutſchland in Baden⸗Baden ein, um die kurörtlichen Anlagen und Einrichtungen der Bäderſtadt zu beſichtigen. Am Samstag erfolgte die Weiterfahrt. Freiburg.(Zuchthaus wegen Amtsunter⸗ ſchlagung.) Wegen Amtsunterſchlagung hatte ſich der Zajährige Joſef Faiſt aus Freiburg vor der Erſten Großen Strafkammer zu verantworten. Der Angeklagte hatte in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Verwalter einer ſtädtiſchen Kaſſe in der Zeit von Juli 1934 bis September 1936 1176,75 Mark unterſchlagen und zur Verſchleierung Einzugsliſten gefälſcht oder ganz beſeitigt. Das Urteil lautete wegen erſchwerter Amtsunterſchlagung, Untreue und Beſeitigung von Arkunden auf ein Jahr und drei Monate Zuchthaus ſowie 300 Mark Geldſtrafe oder weitere 30 Tage Zuchthaus. Drei Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet. Ein Mitangeklagter wurde freigeſprochen, da in der Beweisaufnahme ſeine Schuld micht erhärtel werden konnte. Nordrach.(Mit dem Fahrrad derunglückt.) Der Schuhmacherlehrling Joſef Frank aus Zell⸗Weiersbach ſtieß mit dem Fahrrad in der Hauptſtraße auf einen Perſonen⸗ kraftwagen. Die dabei erlittenen Verletzungen verurſachten den ſofortigen Tod des jungen Mannes. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. 5 4 Zentner Kartoffel je Ar Unſer badiſcher Kartoffelbau bringt durchſchnitt⸗ lich einen Ertrag von 3 Zentner Karkoffeln je Ar. Da wir dringend eine Veiſtungsſteigerung im Kartoffelbau benötigen, iſt ein derartiger Durchſchnittsertrag in Zukunft unhaltbar. Der Bedarf an Speiſelartoffeln kann gedeckt werden; die zur Verfügung ſtehenden Futterkarloffelmengen genügen aber bei weftem nicht, um eine reſtloſe Bedarfsdeckung zu gewährlei⸗ ſten. Wir müſſen es daher im badiſchen Karkoffelbau fer⸗ ug bringen, eine Durchſchnittsleiſtung von mindeſtens 4 Zent⸗ be 0 Neben einer Leiſtungsſteigerung nern je Ar herauszuholen. l im Kartoffelbau iſt notwendig, daß jeder Bauer und Land⸗ wirt einen Einfäurungsbehälter für Futterkartof⸗ feln errichtet, zu dem nach wie vor ein beachtlicher Zuſchuß dom Reichsnährſtand gewährt wird. Eine der wichtigſten Vor⸗ Ausſetzungen für einen leiſtungsfähigen Kartoffelbau iſt eine sorgfältige Düngung. Sie wird oft vernachläſſigt. Hier muß zuit Handelsdünger nachgeholfen werden, denn bei keiner an⸗ deren Kulturpflanze iſt eine Ertragsſteigerung ſo leicht zu er⸗ chen wie im Kartoffelbau. Zuſätzliche Düngung mit Han⸗ Aichſt jetzt noch nachgeholt werden. dünger, namentlich mit Kaſt, tut alſo not und muß mög⸗ Laleale uud scliau Der geſtrige erſte Juni⸗Sonntag zeigte ſich von der hochſommerlichen Seite; ſtieg doch in den Nachmittagsſtunden die Queckſilberſäule auf 31 Grad im Schatten. Als um die Mittagszeit am Firmament eine Wolkentrübung eintrat, hoffte man auf die erſehnte Ab⸗ kühlung, doch ſie blieb aus. Der Sommer regiert jetzt ſchon mit ſeiner ganzen Kraft. Bei unſern Landwirten wirkt ſich die Witterung unangenehm aus und ein Regen würde den jungen ausgeſetzten Pflanzen nichts ſchaden. An den Strandbädern und Flußläuſen herrſchte geſtern Hochbetrieb. Bei einem erfriſchenden Bad bei 17 Grad Waſſerwärme fand man die nötige Abkühlung. Auch bei der Reichsbahn konnte ein enormer Reiſe⸗ verkehr ſeſtgeſtellt werden. 17 Sonderzüge mußten in Mann⸗ heim wieder eingelegt werden. Insbeſondere zog das Schwetzinger Spargel⸗ und Rokokoſeſt zahlreiche Beſucher an. In Mannheim wurden geſtern die Kanu⸗Langſtrecken⸗ Gaumeiſterſchaften durchgeführt. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich an dem Ufer des Mühlauhafens eingefunden. Zu einem großen Erfolg für Mannheim wurden die Gau⸗ meiſterſchaftsentſcheidungen. Im Einer⸗Kajak ſiegte nach prächtigem Kampfe Jak. Stumpf von der Paddelgeſellſchaft Mannheim, der damit Gaumeiſter des Gaues XIV wurde. Auch die übrigen Rennen waren ein waſſerſportl. Ereignis. Trotz der hochſommerlichen Hitze waren auch die ſport⸗ lichen Veranſtaltung gut beſucht. Insbeſonders das letzte Aufſtiegsſpiel Alemannia Ilvesheim— FC T Freiburg, das mit einem Sieg für Ilvesheim endete, zog zahlreiche Fußballanhänger nach Ilvesheim. Unſere hieſigen Fußballer ſpielten geſtern in Lützelſachſen. Faſt alle Mannſchaften konnten einen Erfolg buchen. * Kind im Waſſerfaß ertrunken. In Sandhofen fiel ein dreieinhalbjähriges Kind in einem unbewachten Augen⸗ blick in ein in einem Garten aufgeſtelltes Waſſerfaß und ertrank. * Expioſion und Großfeuer Brand bei der Chemiſchen Fabeik Weyl AG., Waldhof. Mannheim, 6. Juni. In einer Lagerhalle der Che⸗ miſchen Fabrik Wehl AG. in Waldhof flog am Sams⸗ tag eine Reihe von Benzoltanks in die Luft. Der Brand, der entſtand, dehnte ſich auf die ganze Lagerhalle aus. Drei Löſchzüge der Berufsfeuerwehr, ferner Züge der Zellſtoff⸗ Feuerwehr und die Fabrikwehr von Bopp u. Reuther gin⸗ gen in mehr als zehnſtündiger Arbeit an die Bekämpfung des Feuers. Der Brand, der eine ſtarke Nauchentwicklung hatte und weithin ſichtbar war, wurde von 25 Schlauchleitungen be⸗ kämpft. Auch ein Feuerlöſchboot war in Tätigkeit geſetzt worden, um den Brand zu bekämpfen. Aus noch nicht geklärter Urſache war ein Tank zur Exploſion geraten, der weitere Exploſionen folgten, ſo daß das Dach in Stücke geriſſen wurde. Der entſtehende Rauch entwickelte eine außeror⸗ dentliche Hitze, daß es der vereinigten Kräfte der Löſch⸗ mannſchaften bedurfte, die Nachbargebäude vor einem Ueber⸗ greifen der hoch aufſchießenden Flammen zu ſchützen. Die Löſchmannſchaften gingen mit großer Bravour vor. Menſchen⸗ leben kamen nicht zu Schaden. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Der Sachſchaden iſt erheblich und ſoll ſich auf über 100 000 Mark belaufen. 5 Aus den Nachbargauen Die deutſche Schule in Württemberg Die letzten konfeſſionellen Klaſſen aufgehoben. Stuttgart, 7. Juni. Im Frühjahr 1936 wurde vom württembergiſchen Kul⸗ tusminiſterium den Stuttgarter Eltern ein Fragebogen vor⸗ gelegt, nach deſſen Beantwortung ſich 100 v. H. der evange⸗ liſchen Eltern für die deutſche Volksſchule und 80 v. H. der katholiſchen Eltern ebenfalls für die deutſche Volksſchule ent⸗ ſchieden. Die nach dieſer Entſcheidung noch verbliebenen ka⸗ tholiſchen Konfeſſionsſchulen bröckelten jedoch durch freiwil⸗ lige Ummeldungen der Kinder durch die Eltern auf die deut⸗ ſche Volksſchule immer ſtärker ab, ſo daß Anfang 1937 in Stuttgart keine Konfeſſionsſchulen mehr beſtanden. Von insgeſamt 290 412 Volksſchülern blieben nur noch 737 übrig, die in 17 Bekenntnisklaſſen untergebracht waren, die ſich auf Württemberg verteilten. Mit dem 4. Juni wurden die 17 Klaſſen aufgehoben und ihre Schüler der deutſchen Volks⸗ ſchule geen. Es bedarf keiner weiteren Begründung, daß dieſe verſchwindende Minderheit keinen Anſpruch auf die Aufrechterhaltung einer beſonderen Schulform erheben konnte, zumal auch im Artikel 2 des Reichskonkordats ka⸗ tholiſche Konfeſſionsſchulen nur dort vorgeſehen ſind, wo ſie organiſatoriſch verantwortet werden können und wo nach Maßgabe der örtlichen ſchulorganiſatoriſchen Verhältniſſe ein geordneter Schulbetrieb gewährleiſtet iſt, was bei den aufgehobenen Schulklaſſen aber nicht mehr der Fall war. Bombogen(Kr. Wittlich).(Grabſchänder er ⸗ mittelt.) Vor einiger Zeit wurden von dem Kirchhof in Bombogen ſämtliche aus Blei agen Grabkreuze geſtohlen. Nun gelang es, den Grabſchänder zu ermitteln. Es handelt 19 um einen 15jährigen Burſchen, der nach anfänglichem Leugnen die Tat eingeſtand. Trier. Durch ſchlechte Geſellſchaft.) Ein Sohn achtbarer Eltern war durch Verkehr in ſchlechter Geſellſchaft ſchon mit 17 Jahren auf die Anklagebank geraten und hatte es bis zum Alter von 36 Jahren auf 15 Vorſtrafen ebracht. Als ihm jetzt wegen fünf neuer Betrugsfälle, bei Pente er ſich u. a. als ehemaliger aktiver Offizier ausgab, der aus politiſchen Gründen habe ausſcheiden müſſen, 15 Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt zudiktiert werden mußten, verordnete das Gericht gleichzeitig die Sicherungsverwahrung. Trier. Drei Wilderer verhaftet) Nach länge⸗ ren Fahndungen gelang es der Polizei, in Ruwer drei Wilderer, darunter Vater und Sohn, feſtzunehmen, die ein Reh in einer Schlinge gefangen hatten. Sommerloch brach in einem Anweſen Feuer aus, dem das Wohnhaus zum Opfer fiel. Die Einrichtung konnte nog gerettet werden. Die Unterſuchung ergab, daß der Bran; eſtändnis ab. einem eingehenden Verhör ein Bad Kreuznach.(Sein Haus angezündet.) In borſätzlich angelegt war Der 19 1 des Hauſes legte in Jubiläumskonzert in Ilvesheim. Der Geſangverein„Germania“ Ilvesheim, der in vier Wochen ſein 75 jähriges Beſtehen feiert, veranſtaltete am Sonntag nachmittag ein Feſtkonzert anläßlich ſeines Jubi⸗ läums. Trotz der ſommerlichen Hitze war das Konzert recht gut beſucht. Die Vortragsfolge hielt ſich mit einer Dauer von leinhalb Stunden in lobenswerter Kürze. Der Männerchor ſang einleitend das bekannte Morgen⸗ lied von Willy Sendt und„Gottes iſt der Orient“ von Franz Liſzt, dann zwei Schubert⸗Lieder und einige Lieder im Volkston von Fr. Silcher, zum Schluß die eindrucksvollen und auch ſchwierigen Chöre„Es rufet Gott“ von Fr. Liſzt und„Deutſchland“ von Ketterer. Unter der Leitung von Chormeiſter Karl Köhr entfalteten die Sänger ihr beſtes Können. Unverkennbar iſt die ſorgfältige Schulung der Stimmen, bei ſauberer Tonhaltung und guter Aus⸗ ſprache. In allen Lagen weiſt der Chor eine ausreichende Beſetzung auf, dank der von vielen Vereinen noch nicht zu verzeichnenden Tatſache, daß in ſeinen Reihen junger Nachwuchs ſich eingegliedert hat. Zwiſchen den einzelnen Liedgruppen hörte man Harfen⸗ ſoli von Konzertmeiſter Johannes Stegmann, eine vor⸗ bildliche künſtleriſche Bereicherung des Programms. Dem Soliſten und den Sängern wurde reicher Beifall zuteil. Ein Vorſtandsmitglied brachte den Wunſch zum Aus⸗ druck, daß auch die weiteren Jubiläumsveranſtaltungen bei der Einwohnerſchaft ſo großen Anklang finden mögen. Mit dieſem Konzert hat der Geſangverein„Germania“ Ilves⸗ heim den Beweis erbracht, daß er guten Zielen zuſtrebt und hinſichtlich ſeiner Leiſtung unter den Landvereinen mit in erſter Reihe ſteht. Vom Nationaltheater. Als nächſte Premiere bereitet das Schauſpiel die Komödie von Rolf Lauckner„Der Hakim weiß es“, eine der meiſtgeſpielten Stücke der letzten Spielzeit vor, das Mitte Juni im Spielplan des Nationaltheaters erſcheinen wird. Die Inſzenierung beſorgt Intendant Fried⸗ rich Brandenburg. Das Bühnenbild entwirft Friedr. Kalbfuß. * Zwei tödliche Verkehesunfälle. An der Einmündung der Speyerer⸗ und Windeckſtraße in die Neckarauerſtraße ſtie⸗ ßen ein Radfahrer und ein Laſtkraftwagen mit Anhänger zu⸗ ſammen. Der Radfahrer kam zu Fall und die Räder des Anhängers gingen über ihn hinweg. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde der Radfahrer nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf ſtarb.— Etwa um die gleiche Zeit wurde auf der Rhenaniaſtraße eine 18jährige Radfahrerin beim Ueberholen von einem Laſtkraftwagen ange⸗ fahren, zu Boden geworfen und überfahren. Die Radfah⸗ rerin wurde hierbei ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf im Städtiſchen Krankenhaus verſchied.— Bei acht weiteren Verkehrsunfällen wurden fünf Perſonen zum Teil erheblich verletzt und elf Fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrs⸗ unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen. * * Wohlfahrtsgeldlotterie für die deutſchen Blinden. Mit Zuſtimmung des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP. hat der Reichs⸗ und Preußiſche Innenminiſter dem Reichsdeutſchen Blindenverband e. V. in Berlin die Ver⸗ anſtaltung einer Geldlotterie zur Förderung ſeiner Be⸗ ſtrebungen für das ganze Reichsgebiet genehmiat. Die Ziehung findet am 24. Juli unter beßbördlicher Aufſicht ſtatt. Das Einzellos koſtet 50 Rpf., das Doppellos 1 RM. Der Hauptgewinn auf ein Doppellos beträgt 15 000 RM. Aus dem Gerichtsſaal. Zuchthaus wegen Rückfalldiebſtahls. Der 28jährige Helmuth Etzel aus Mannheim⸗Sandhofen iſt ſchon 9 dentlich wegen Diebſtählen vor Gericht geſtanden. Seine letzte Strafe mit 18 Monaten Gefängnis verbüßte er bis zum 12. Februar d. J. Kaum acht Tage aus der Straf⸗ haft entlaſſen, ſtahl er aus dem Schrank ſeines Stiefvaters eine Hoſe, verſetzte dieſe für drei Mark und verkaufte den Pfandſchein für weitere zwei Mark. Einige Tage ſpäter ent⸗ wendete der Angeklagte aus einem Hausgaug ein Fahrrad im Werte von 45 Mark, ſtellte ſich eine falſche Beſcheinigung mit der Namensunterſchrift„Schmitt“ aus und erreichte ſo, daß dieſes geſtohlene Rad ihm für 12 Mark abgekauft wurde. Etzel gilt als ein arbeitsſcheuer Menſch. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft verſagte ihm mildernde Umſtände und beantragte zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Das Mannheimer Schöffengericht entſprach dieſem Antrag. I Gewiſſenloſer Betrüger. Mit einem gemeinen Betrü⸗ ger hatte ſich das Schöffengericht in der Perſon des 27jährigen Heinrich Schrinn aus Horchheim bei Worms zu befaſſen. Er iſt wegen Betrugs wiederholt vorberſtaft. Schrinn gab ſich als Vertreter der Taubſtummenbeſchäftigungsſtelle Maſin⸗ heim⸗Ludwigshafen aus, ließ ſich einen Stempel mit der Fir⸗ menbezeichnung herſtellen und ſtellte ein Empfehlungsſchreiben aus, in dem gebeten wird, dieſem Vertreter Bilder führender deutſcher Staatsmänner abzukaufen, da der Reinerlös den Taubſtummenanſtalten zugute kommt. Mit dieſen falſchen Aus⸗ weispapieren ſprach der Angeklagte früher in der Mosbacher Gegend, jetzt in Mannheim bei Induſtrieunternehmungen vor und erreichte, daß die Direktionen einen Betrag von fünf bis zehn Mark aushändigten, in dem guten Glauben, es handle ſich hier um eine Wohlfahrtseinrichtung. Der Ange⸗ klagte hat außer dieſem Einkommen auch noch die Stelle eines Meiſters innegehabt, die ihm einen Wochenverdienſt von 45 Mark einbrachte. Das Gericht verurteilte ihn zu eine m Jahr zwei Monaten Gefängnis und wegen der ehrloſen Geſinnung dieſer Tat zu drei Jahren Ehrverluſt. Gedenktage am 7. Juni. 1676 0 b Liederdichter Paul Gerhardt in Lübben geſtorben.. 8 5 1840 Han Wilhelm III. von Preußen geſtorben. 2 1843 Der Dichter Fridrich Hölderlin in Tübingen geſtorben. 1857 Der öſterreichiſche Afrikaforſcher Slatin Paſcha in Wien geboren. 1 i 1879 Der däniſche Nordpolforſcher Knud Rasmuſſen in Jakobshavn in Grönland geboren. 1919 Der Admiral Hennig v. Holtzendorff geſtorben. Achtung, Tufſſchuhſchulef Der auf heute angeſetzte Schulungsabend muß auf morgen— Dienstag, 8. Juni— 20.30 Uhr verlegt werden. Wir bitten, die Nachricht an alle Kursteilnehmer weiter⸗ zugeben. K.. Alle diejenigen Kameraden und Kameradinnen früherer Kurſe(vor Oſtern), 1 5 noch keine Beſtätigung erhalten —— 15 an N en K 8 2 2 1* 281 de 1 5 in Prenzlau 1 Am melden. 73 Jahre Wieſentalbahn Anpaſſende Maskerade Weitere Verdichtung des Sommerflugplans. d 4 5 58 Dem ſtärker einſetzenden Reiſeverkehr entſprechend, erfährt Die erſte ſüddeutſche elektriſche Vollbahn. Trachten ſind kein Schauobjekt. der Sommerflugplan der Deutſchen Lufthanſa im Juni einf 0 5 oi tor- 7 755005 derhoffar 9 N 7 Ir Ndo che Am 7. Juni kann die Wieſentalbahn auf ihr 75jähriges wird ag 1 Ait eine en e inc beftö lte Nei Beſtehen zurückblicken. Sie verdankt ihr Entſtehen der An⸗ verbundenen Hinwendung zu den eigenen Volkstumswerten dun chen Berlin und München schaffen die i b regung fortſchrittlich geſinnter Fabrikanten des damals ſchon[ war neben einer neuen Wertſchätzung des Brauchtums auch Richtun en über Chemnitz verkel. Die 17 55 Strece 5 berhaltntsmäzig induſtriereichen Wieſentales 185 uro ber dieſe] ein neues lebendig es Ver hältnis zu den eigenen ab 17 Uhr München ab 10 20 Ahr) bleibt bis 31 Au 0 i Verbindung mit einem Bankhaus an die badiſche Regie- deutſchen Volkstrachten eingeleitet worden. Leider hatte man Betrieb. Am 15 Funi wird mit der Fluglinie Berlin. a in zung mit der Bitte heran, auf Koſten der Antragsſteller ein] aber ihr wahres Weſen nicht immer erkannt und war des⸗ über Fraf 1 fur a. M., auf der die Stadt de 5 Bahnprojekt von Baſel über Lörrach bis mindeſtens Schopf⸗ Aber Frankfu„e, auf der die 0 1 diesjäh⸗ heim, möglichſt aber bis Zell ausarbeiten zu laſſen. Die Re⸗ 0 in f 0 8 8 72 i 2 galh in den neu 7 rigen Weltausſtellung in knapp gierung kam dieſem Wunſch umſo lieber nach, als dieſe Bahn Mit dem Siege des Nationalſozialismus und der damit 23 ſchlagenen Wegen zur Trachtenpflege 5 Stunden zu erreichen iſt 0 11 Tohf. 9 5 5 2 228 5 5 Irrtümern und Fehlern nicht entgangen. eine weitere bedeutende neue Verbindung eröffnet. Der neuen bereits in einem im Jahre 1852 mit der Schweiz abgeſchloſ⸗ 1 15 ſind 55 1 1 e 155 Strecke, die, ebenſo wie die über. Köln führende Fluglinie ſenen Vertrag bezüglich der Oberrheinbahn erwähnt worden 1 5 a e bor oben angeordnet, noch Berlin—Paris, von der Lufthansa n nem. der Air 1 f 0 8 in freier Willkür erfunden werden, Sie ſind der artgemäße France betrieben wird, kommt im Hinblick auf die großen Ver⸗ N 275 1 5 N Ausdruck einer blutgebundenen Gemeinſchaft, in dieſer anſtaltungen in Paris beſondere Bedeutung zu. Ab 1. Juni Var gor nach bildete ſich unmittelbar nach Abschluß drganiſch gewachſen und in ihrer reichen Mannigfaltigkeit wird ferner das Abendflugzeug 13.25 Uhr ab Berlin nach der Vorbeſorochungen ein Gründungsausſchuß, der im Auf⸗ durch Raſſe und Landſchaft, Blut und Boden beſtimmt. Frankfurt a. M. bis Mannheim weitergeführt und trag der Intereſſenten die Genehmigung zu bewirken hatte. Trachten ſind ein Ausdruck der Weltanſchauung ihrer Trä. im Zuſammenhang damit auch eine neue Spätabendverbin⸗ Neuartig waren die Vereinbarungen hinſichtlich der Betriebs⸗ ger, und die ſo tiefgreifende weltanſchauliche Ueberfremdung dung von Mannheim nach Frankfurt a. M. eingerich art. Während der Bahnbau Sache der Aktiengeſellſchaft na:[ im Laufe des letzten Jahrhunderts iſt auch bei unſeren tet(Mannheim ab 21.25 Ahrf. Schliehlich iſt am 26. Jus wurde der Betrieb von ſtaatlichem Perſonal gegen Ueberlaſ⸗ deutſchen Volkstrachten nicht ſpurlos vorübergegangen. die Eröffnung der verſchiedenen Bäderflugſtrecken nach den jung von 5d Prozent der Brutto⸗Einnahmen e 5 5 Nicht alles Alte muß deshalb gut ſein und nicht alles, Nord⸗ und Oſtſeebädern von Bedeutung. Wie in früheren diesbezügliche Geſetzentwurf fand die eee e was heute noch getragen wird, muß aus dieſem Grunde Jahren ſind die Oſtſeebäder auf Uſedom und Rügen, die durch die beiden Kammern und wurde am 5. Juni 1860 auch für die Zukunft als wünſchenswert gelten. Auch auf oſtpreußiſchen Bäder, Zoppot ſowie faſt alle Nordſeebäder veröffentlicht. Am 7. Juni 1862 konnte die 22,19 km lange dem Gebiete der Trachtenpflege muß eine Wertung undo auf dem Luftweg erreichbar. Strecke Baſel Schopfheim(19,94 km vom Grenzacher Horn) Scheidung dringend gefordert werden, wobei der Wertmaß⸗ a 55 eröffnet werden. Der Bauaufwand hatte 13815 980 Gulden ſtab durch unſere nationglſozialiſtiſche Weltanſchauung und lei . 2255 970 Mark betragen. Zehn Jahre ſpäter, am 13. unſer heutiges Lebensgefühl eindeutig gegeben iſt Freude am Kleinen November 1672, wurde die Streck. Schopfheim gell konzeſ⸗ Dieſe grundſätzliche Stellung beſtimmt auch unſeren Iſt der Menſch wirklich der glücklichere, der mit ſeinem ſiontert, womit der Bahnbau im Tal der Wieſe einen vor⸗ Standpunkt bel der Pflege und Neugeſtaltung deutſcher[ vielpferdigen Wagen hinausjagen kann in alle Weiten? läufigen Abschluß gefunden hatte, da wichtige kechniſche und Trachten. Es iſt ebenſo unſinnig, aus alten In ſauſender Fahrt trägt ihn der Motor raſch an das wirtſpaftliche Bedenken gegen eine Weiterführung der Bahn[Tru hen gusgegrabene Trachten neu einfüh⸗] Ziel ſeiner Wünſche, heute hierhin, morgen dorthin. Es als Normalſpurbahn ſprachen. Erſt 16 Jahre ſpäter, am I. Ten zu wollen, wie ſich um den Entwurffreierfunde⸗ iſt etwas Schönes, ſo Herr der Entfernungen ſein und Juli 1889, konnten die berechtigten Wünſche der Gemeinden ner„Trachten“ zu bemühen Beide Verſuche gehen an je nach Belieben alle Blätter der bunten Welt aufſchlagen des hinteren Wieſentales durch die Verkehrsubergabe der als der Lebensgeſetzlichkeit echter Volkstrachten vorbei. Orga⸗ zu dürfen. reiner Privatbahn betriebenen Linie Zell Todtnau befriedigt 15 5 5 885. 0 8 2 niſch und deshalb richtig iſt nur der vom Reichsbauernfüh⸗ Eines aber ſollte man darüber nicht vergeſſen: die werden. Kurz zuvor, am 1. Januar 1689, hatte der badiſche] rer auf dem letzten Reichsbauerntag in Goslar ſelbſt vor⸗ Freude am Kleinen am Geringen. Auch die ſtille, be⸗ Staat von ſeinem vertraglich ausbedungenen Rückkaufsrecht; Fra Frei n Kleinen, eringen. ſtille, Gebrauch gemacht und die Wieſentalbahn mit ihren geſam⸗ gezeichnete Weg der Erziehung zur Weltanſchauung und da⸗ ſcheidene Welt rings um uns, in unſerer unmittelbarſten ten 90 5 übernommen. mit zur Schaffung der weſentlichſten Vorausſetzung einer Nähe, iſt voll heimlicher Wunder, und ſie ſcheint uns nur 5 5 art⸗ und zeitgemäßen Tracht. Eine durch die 5 i 555 17 falſchen Maßſtah War die Wieſentalbahn damals als erſte badiſche Pri⸗ Weltanſchauung, 1075 Blutsbewußtſein von innen her ge⸗ ſo wenig beachtenswert, weil wir einen falſchen Maßſtab j en 6 5 f 5 5 5 5 5 ege d en den Blick in die blaue Ferne len⸗ patbahn im Staatsbetrieb ein intereſſantes Verſuchsobjekt, formte Gemeinſchaft wird von ſelbſt zu einer ihr gemäßen ken egen und allzu gern den Blick in d 3 : 7 5 b 7 5 1 1 en d mei daß die Natur einzig und allein dort ſo ſollte ſie es ſpäter noch einmal in kechniſcher Beziehung Geſtaltung der Kleidung kommen und das geſunde leber⸗ en und meinen, daß die Natur einzig und ;; 5; 2 i 5 10 ihre ſtrahlendſten Schätze offenbare. werden. Sie war eine der erſten deutſchen Vollbahnen, die au Neuen verbinden können. 5 5 3 ö elektriſchen Betrieb mit Wehſellran ungeſtelt wurde.(cel 95 53525 enn 8 85 N in Ein⸗ dolltommen wird das Erlebnis der meilenfernen triſcher Betrieb bis Zell i. W. ab 14. September 1913). 8 gegang nen 7 Offenbarungen der Natur erſt dann ſein, wenn wir ge⸗ e ewiſſe Verſuck äuerliche Trachten in ein i* leine d Geri Auf den erſten Blick mag das recht einfach erſcheinen. Die ſbnen ſiüube a eee a e lagen lernt haben, Frede am Kleinen und Geringen zu emp⸗ Schwierigkeiten werden aber ſofort offenbar, wenn man be⸗ Schauobjekt zu erniedrigen. Manche„Trachtener⸗ finden. Nicht alle Menſchen können das, aber wer 8 denkt, daß damals die Dampflokomotive auf eine rund acht haltungsvereine“ mögen in den vergangenen Jahr. kann, iſt unendlich reich! Ihn macht der blanke Tau- Jahrzehnte dauernde Entwicklung zurückblicken konnte, wäh⸗ zehnten notwendig geweſen und aus ehrlicher Sorge um tropfen glücklich, der im erſten Morgenglühen am ſchwan⸗ rend um dieſe Zeit der Wechſelſtrom⸗Motor techniſch alles alte deutſche Volksgüter entſtanden ſein. Heute aber iſt das tenden Roggenhalm glitzert, er freut ſich dar an andere als ausgereift war und von der neuen elektriſchen Be⸗ im Nationalſozialismus geeinte deutſche Bauerntum— und Gottesauges im Ackergrund und der ſonnentrunkenen triebsart ebenbürtige, wenn nicht überlegene Betriebseigen⸗ dieſes iſt der faſt ausſchließliche Träger echter Trachten— Libellen über dem Schilf. Er folgt in Gedanken dem ſchaften verlangt wurden. Damals ſind an unſerer Wieſen⸗ ſtark genug, ſelbſt wieder ſeine Güter zu verwahren und weißen Segel der wandernden Wolke i im talbahn ſehr viele Erfahrungen geſammelt worden, die der bon 1 71 aus zu erneuern. Ein weiteres Graſe immer neu die ſtillen, beſcheidenen Blumen, von ha deutſchen Industrie bei ihren ſpäteren Bahnbauten im In⸗ theaterhaftes Zurſchauſtellen von Tra chten denen jede einzelne eine Welt für ſich, ein Wunder iſt. und Ausland zugute kamen. — etwa gar in Großveranſtaltungen und Maſſenumzügen Es muß etwas von innen zu dem kommen, was von ——— muß heute deshalb als durchaus unpaſſende Ma 8 außen auf den Menſchen einwirkt; das iſt das ganze Ge⸗ Baden im Körnermaisbau führend. kerade bezeichnet und von unſerem Bauerntum als eine heimnis der Freude am Kleinen und Geringen. Dann er⸗ 8 5; 5 97 5 Entwürdigung ihm heiliger Güter und Werte empfunden kennen wir, daß das Kleine gar nicht klein iſt, ſondern 6 Il e letzten. N. werden. Vor allem aber iſt es auch eine Verletzung des Ge⸗ daß es der gleichen Ehrfurcht wert iſt wie die ragenden r das 60 fache, erhöht werden. Im fühles unſerer Grenz⸗ und Auslandsdeutſchen, denen die Schöpfungen der Natur draußen in der Welt. 7 7 3 .; 5 5 a alten deutſchen Trachten nicht ein Vorführungs⸗ 5 5 2. 1 1 5 5 2. ·!—.. Zuge der Erzeugungsſchlacht gilt es jedoch den Körnermais objekt, ſondern der treue Spiegel ihres Weſens und oft anbau vor allem auf ſolchen Böden weiterhin auszudehnen, 5 ine 0 Mann eimer Theaterſchau dee and t ue e als auch an Nährſtoffen][ bark umkämpften deutſchen Voltstums ind: Dr K 0 geen ſch höhere Erträge bringt, als die bisher auf dieſen Böden an⸗— 2 1 i 5 95 g i gebauten Futtergetreidepflanzen. Hierzu kommen in Baden Maßregeln der Gicherung und Beſſerung Montag, 7. Juni: Für die AS. ⸗Kulturgemeinde Lud⸗ beſonders die leichten und leichteſten Böden der Rheinebene Nach dem Bericht des Reichsjuſtizminiſteriums ift die wigshafen, Abt. 4¹ bis 42, 101 bis 102, 405 bis 409, in Frage. Bei derartig gelegenen Betrieben muß der Anbau Sicherungsverwahrung in Jab 95 gegen 3985 Per⸗ 410 bis 414,419, 425 bis 429, 471 bis 472, 501 bis 502, von Körnermais ſo verankert werden, daß er als wertvoller ſonen im Jahre 1935 gegen 1318 Perſonen 5 Jahre 521 bis 523, 525, 905 bis 909, Gruppe F Nr. 81¹5 bis Futterlieferant für die eigenen Viehbeſtände unentbehrlich 1936 gegen 907 Perſonen Aaeord ne den Dieſe Zah⸗ 817 und Gruppe B: Wintermärchen, von Shale⸗ wird. Durch die Sicherſtellung des notwendigen Saatmaiſes 12 ſind weſentlich beeinflußt durch die als Uebergangs⸗ ſpeare. Anfang 20, Ende 23 Uhr. aus inländiſcher Erzeugung iſt die Vorausſetzung für die Wei⸗ maßnahme vorgeſehene nachträgliche Anordnung Dienstag, 8. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ terentwicklung des Maisbaues in dieſer Richtung geſchaffen.] der Sicherungsverwahrung. Im nachträglichen miete B Der Epangelimann. Oper von Wilhelm Bor, Körnermais gedeiht nur auf undurchläfſigen und ſauxen Sicherunasverfahren iſt die Sichexung erg en im Kienzl. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Für Böden nicht, ſonſt aber überall. Er iſt die Kulturpflanze der Jahre 1934 in 2212 Fällen iin aße 1935 in 499 Fällen die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 265, geringen und leichten Weizenböden. In der Düngung haben 5 Fahre 1936 in 168 Fallen Aigen rde 5 Die 504 bis 369, 391 bis 393, 504 bis 507, 524 bis 529, wir beim Mals ein wertvolles Mittel zur Ertragsſteigerung. Auswirkung der Uebergangsmaßnabme iſt danach im 9s biss 584 bis 590, 605 bis 607, 616, Gruppe d Grundlage der Düngung bildet der Stallmiſt, der im weſentlichen abgeſchloſſen ie Unterbringung im Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Winter⸗ Herbſt ausgefahren und untergepflügt wird. In der Frucht⸗ Arbeitshaus wurde im Fahre 1934 gegen 1938 Per⸗ märchen, von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende 23 Uhr. folge iſt der Körnermais anbautechniſch als Hackfrucht zu ſonen, im Jahre 1935 gegen 1389 Perſonen, im Jahre Mittwoch, 9. Juni: Miete M 27 und 1. Sondermiebe bauen. Er fügt ſich zwanglos in jede Fruchtfolge ein, muß 1936 gegen 99 Perſonen. zuſammen in 5256 Tällen, an⸗ M 14 und für die NS. ⸗Kulturgemeinde Mannheim, aber unbedingt als Hauptfrucht angebaut werden. Die Aus⸗ geordnet. Auf die Unterbringung in einer Heil⸗ oder Abt. 236 und 239: Die Frau ohne Schatten. ſaat erfolgt in unſerem Klima am beſtes zwiſchen 20. April Pflegeanſtalt iſt von den Strafgerichten im Jahre Oper von Richard Strauß. Anfang 19, Ende gegen und 5. Mai. In rauheren Lagen ſollte ſpäteſtens in den erſten 1934 gegen 506 Perſonen im Fahre 1935 gegen 579 Per⸗ 22.30 Uhr. Aiaitagen geſät werden. Eine der wichligſten Arbeſten beim ſonen, im Fahre 1936 gegen 757 Perſonen erkannt wor⸗ Donnerstag, 10. Juni: Miete D 27 und 1. Sonder⸗ Anbau von Körnermais iſt das rechtzeitige und richtige Ver⸗ den. In dieſen Zahlen ſind enthalten Anordnungen ge⸗ miete D 14 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ Beſtand. ei, päteſtens 3095 em pflanzenhöhe müſſen die[gen Zurechnunasunkähige im Jahre 1934 247 Fälle, im heim, Abt. 554 bis 557: Heinrich von Kleiſt⸗Abendt Beſtände vereinzelt ſein. Den wegen aber keilweiſe gefähr. Jahre 1935 296 Fälle, im Jahre 1936 393 Fälle. Die Amphitryon; hierauf: Der zerbrochene Krug. lichen Krankheiten und Schädlingen iſt während des Wachs⸗ Unterbrinaung in einer Trinkerheikanſtalt oder Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. tum beſondere Beachtung zu ſchenken. Rechtzeitig und gemein: Fentziehungsanftalt Burde im Fahre 1934 gegen 106 Per- Freitag, 11. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ ſchaftlich durchgeführte Bekämpfungsmaßnahmen ſichern den ſonen. im Jahre 1935 gegen 149 Perſonen. im Jahre 1936 miete C: Der Evangelimann. Oper von Wilhelm Eurol. gegen 139 Perſonen angeordnet. Auf Unterſaaung der Fienzl. Anfang 15, Ende 17.30 Ahr.— Abends: Miete Berufsausübung wurde im Fabre 934 in 124 Fällen. im F 27 und J. Sondermiete F 14 und für die NS.⸗Kultur⸗ Sonnenaufgang 4.05 Sonnenuntergang 20.42 Jahre 1935 in 86 Fällen, im Jahre 1936 in 125 Fällen gemeinde Mannheim, Abt. 544 und 560: Pygmalion. Mondaufgang 2.09 Monduntergang 17.48 erkannt. 5 Komödie von Bernard Shaw. Anfang 20, Ende 22.30 Ng⸗Polkswohlfahrt, Ortsgruppe Mhm ⸗Sechenheim. V D A eee ieee Die Sprechſtunden für„Mutter und Kind“ finden ab 9 kommende Woche bis zum 1. Oktober 1937 nicht mehr im⸗ 1 Lebeusmittel Freitags von 3—5 Uhr ſtatt, ſondern Mittwochs vormittags Ortsgruppe Mannheim Seckenheim. 5. 2 Münſterkäſe von 9-10 Uhr. Ortsamtsleitung. fl 0 450% Fett i. T., 125 fr 25 Pfg. 8 ichlver e n Edamerhüſe 55. i am Samstag end, den 12. Juni 40% Fett i. T., 195 f 80 Pfg. Orts bauernſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Den Abend bltte frei zu halten. Räheres wird noch Schweizerkäſe Alle diejenigen, deren Felder mit Hederrich ver⸗ 450% Fett T., 125 fr 32 Pfg unkrautet ſind, müſſen ſich möglichſt ſofort bei Thomas Allgäuer Stangenkäſe bekannt gegeben. Der Gruppenleiter. Sei Iden. 18 i 5 20% Fett i. T. 5 5 8 melden Ortsbauernführer Heugras⸗Verkauf 135 85 13 Pig 9. 1 0 der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg Apfelwein, offen, Liter 28 Pfg.,, N f i Mit den 9. 85 itt 3 A 3% Rabatt 4 be 5 Wir drucken g b dagen. de. ,, eder preisliſten, Broſchüren, proſpette, Geſchäfts⸗ markungen Brühl⸗Rohrhof, Edingen und Schwetzingen 7 3 berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie Mi 0„Liüglich. 7, alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, on- ſtulch gebrochene 2. Vereine und Private nötigen Sbhweine Kirſchen f,.„„ Druckſachen in gediegener a zu ve kaufen. Gebrauchte Gummi⸗, 1 Gebt fue dos 2 und zweck entſprechen⸗ 5. zu verkaufen. e 0 ſtempel„ Ries Wern; der Ausſtattung. Haupiſtr. 141 Kloppenheimerstr. 13. Zähringerſtr. 2 Cc. 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