un goipnef dog e uc baogſpog ame usb foguzmaun gc guip neue ne ode ae 90a ö 50 gictoz ve ne= r// eee „ uzeplae zeuegoa Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. rene een für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 37: 1160 37 Jahrgang Freitag, den 11. Juni 1987 Nr. 138 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Der Führer hat das Großkreuz des Verdienſt⸗ ordens vom Deutſchen Adler erſtmals verliehen und zwar an Benito Muſſolini, den Regierungschef des Königreichs Italien. Der Orden iſt, wie man ſich er⸗ innert, am 1. Mai ds. Is. geſtiftet worden. Er wird ver⸗ liehen„zur Ehrung ausländiſcher Staatsangehöriger, die ſich um das Deutſche Reich verdient gemacht haben“. Wenn Muſſolini dieſe hohe Auszeichnung jetzt als Erſter erhalten hat, ſo darf man darin einen neuen Beweis für die deutſch⸗ kalieniſche Freundſchaft erblicken, zugleich aber eine beſon⸗ dere Ehrung für Muſſolini, der ſich um den Ausbau dieſer deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft beiondere Verdienſte er⸗ worben hat. Muſſolini iſt auch unter allen ausländiſchen Regierungschefs der erſte und einzige geweſen, der die Grundlage der Nachkriegspolitik der weſteuropäiſchen Staa⸗ ten, nämlich das brzwiſchen erledigte Verſailler Zwangs⸗ diktat, als vollkommen ſinnlos beurteilt hat. Beſonders ſeit dem oſtafrikaniſchen Kriege hat ſich das gute Verhältnis Deutſchlands zu Italien im Sinne einer Freundſchaft aus⸗ geſtaltet, was durch die befderſeitigen Beſuche von führen⸗ den Männern aus Berlin und Rom noch unterſtrichen wurde. So hat gerade gegenwärtig wieder der Beſuch des Reichskriegsminiſters Generalfeldmarſchall von Blomberg in Italien einen ausgezeichneten Verlauf genommen und ur Verſtärkung der Achſe Rom— Berlin, von der Muſſo⸗ 5 vor einiger Zeit geſprochen hat, zweifellos viel beige⸗ tragen. Wenn über den Italienbeſuch Blombergs von ge⸗ miſſen ausländiſchen Blättern allerlei mißgünſtige Vermu⸗ tungen angeſtellt worden ſind, ſo kann uns das völlig kalt laſſen. Sinnlos iſt auch die Suche nach irgendwelchen ge⸗ heimen Verhandlungen oder geheimen Abmachungen aus Anlaß dieſes Beſuches. Keiner der beiden Staaten hat irgendetwas zu verbergen, jeder legt großen Wert darauf, mit dem anderen in aufrichtiger Freundſchaft verbunden zu ſein und damit einen wertvollen Beitrag zum Frieden Europas zu leiſten. Wir meinen, daß gerade jene ausländi⸗ 118 Politiker, die ſich immer gerne als die großen Frie⸗ ensfreunde aufſpielen, hiervon mit beſonderer Genug⸗ tuung Notiz nehmen und gleichzeitig bei ſich zu Hauſe dar⸗ auf hinwirken müßten, daß ſich eine ähnliche Freundſchaft auch zwiſchen ihren Staaten und Deutſchland anbahnt. An der Vereitwilligkeit Deutſchlands dazu fehlt es beſtimmt nicht. * In der gleichen Linie der auf Verſtändigung und Freundſchaft gerichteten deutſchen Außenpolitik liegt auch der Beſuch des deutſchen Reichsaußenmini⸗ ſters Freiherr v. Neurath in Belgrad, der Hauptſtadts Südſlawiens, und Sofia, der Hauptſtadt Bulgariens. Nach dem Weltkriege hatte Frankreich ver⸗ ſucht, nicht nur Südſlawien ſondern auch andere Staaten auf dem Balkan und ſonſtwo durch Militärbündniſſe ein⸗ ſeitig an ſich zu ketten. Die auf franzöſiſches Geheiß er⸗ folgte Gründung der ſogenannten Kleinen Entente“— alſo des Staatenbündniſſes zwiſchen Tſchechoſlowakei, Süd⸗ ſlawien und Rumänien— mit ihrer antideutſchen Politik war eine Karte in dieſem außenpolitiſchen Spiel Frank⸗ reichs Inzwiſchen aber hat ſich ſchon eine ganze Reihe von Staaten aus dieſem Verhältnis gegenüber Frankreich ge⸗ loſt, weil ſie Wert darauf legen und in ihrem ureigenſten Intereſſe auch legen müſſen, eine ſelbſtändige Außenpolitik zu treiben. Südflawien gehört zu dieſen Staaten. Heute verbinden enge wirtſchaftliche Beziehungen Südflawien mit Deutſchland. Und der ſüdflawiſche Miniſterpräſident Stoja⸗ dinowilſch, ein weitſichtiger Staatsmann, iſt um den wei⸗ teren Ausbau diefer guten Beziehungen eifrig bemüht. Der Beſuch des deutſchen Außenmmiſters in Belgrad hat ge⸗ zeigt, daß auch die deutſche Außenpolitik von den gleichen Richtpunkten geleitet iſt. Pariſer Blatter haben den Beſuch Neuraths in Belgrad ſehr mißfällig kommentiert, weil ſie darin ein Anzeichen von dem Zerfall der franzöſiſchen Nach⸗ kriegspolitik ſehen. Aber man wird ſich eben in Paris da⸗ mit abfinden müſſen, daß die Zeit, in denen der Balkan nur ein Objekt der Politik Frankreichs und anderer Mächte Weſteuropas war, endguͤltig vorüber ſind. Die Balkanſtaa⸗ ten ſind ſelbſtändige unabhängige Staatengebilde, die, genau wie die Großmächte auch, ihre Politik nach ihren eigenen Lebensnotwendigkeiten geſtalten. Deutſchland hat ſich auf den Boden dieſer Tatſachen geſtellt, weil die natio- nalſozialiſtiſche Außenpolitik grundſätzlich auf ein friedliches Nebeneinander und Miteinander unabhängiger, ſelbſtbe⸗ wußter Staaten hinarbeitet Aus dieſer Grundauffaſſung heraus ergibt ſich die Annäherung an die europäiſchen Süd⸗ oſtſtaaten ganz zwangsläufig. Wer die Dinge objektiv be⸗ trachtet, wird ſich darüber nur freuen können, denn auch dieſe Politik wird für den europaiſchen Frieden gute Früchte tragen. 5 Ueber die Kontrollfrage in den ſpaniſchen Gewäfſern iſt eine grundlätzliche Einigung erzielt wor⸗ den nach der es bei det Viermächtekontrolle(Deutſchland. Italien, England, Frankreich) bleiben ſoll. Soweit wäre alles gut und ſchön. Nicht gut und ſchön aber iſt die Rolle, die Sowjetrußland nach wie vor in den ſpaniſchen Kämpfen ſpielt. Es hat nun ſogar eine Pariſer Zeitung zugeben müſſen, daß die verhängnisvollen Bombenabwürfe auf das l penichif„Deutſchland“, das im Hafen von Ibiza fried. lich lagerte, von ſowjetruſſiſchen Fliegern durchgeführt wur⸗ den. Es iſt auch nicht zu erwarten, daß Rußland ſich von dem ſpaniſchen Abenteuer jetzt zurückziehen wird. Die künf⸗ tige Entwicklung bleibt infolgedeſſen auch heute noch un⸗ klar. 8 iſt nur, daß die nationale Sache in Spanien ſie⸗ en wird. Die fortwährende Einmiſchung Moskaus kann ieſen Sieg nur hinauszögern, nicht aber aufhalten. Gasſchutz für Alle Der Leiſtungswert der Volksgasmaske.— Niedrige Anſchaffungskoſten. Berlin, 10. Juni. Vor Vertretern der Preſſe ſprach ein Referent der Abteilung ziviler Luftſchutz des Reichsluftfahrtminiſte⸗ riums über die von dem Reichsluftfahrtminiſter, Ge⸗ neraloberſt Göring, gelegentlich des General-Amtsträ⸗ ger⸗Appells am vergangenen Samstag angekündigte Volksgasmaske. Bereits nach der Machtübernahme, ſo führte der Red⸗ ner u a aus, war ſofort eine Gasmaske für diejenigen Kreiſe der Luftſchutztätigen beſtimmt und herausgebracht worden, die für ihre Tätigkeit eine Gasmaske unter allen Umſtänden brauchen Dieſe ſogen S-Maske, die nunmehr ſelt vier Jahren in Gebrauch iſt, wird auch weiterhin— neben der Volksgasmaske— Ausrüſtungsgegenſtand des Sicherheits⸗ und Hilfsdienſtes der Einſatzgruppen des Werk⸗ luftſchutzes und der aktiven Abwehrkräfte des Selbſtſchut⸗ zes bleiben Daneben tritt nunmehr die VBolksgasmaske. Mit dieſer Frage hat ſich das Reichsluftfahrtminiſterium ſeit vielen Jahren beſchäftigt Es ſtand von vornherein feſt, daß als Volksgasmaske nur ein Gerät in Frage kam, das allen berechtigten Anforderungen entſpricht, das alſo den Vergleich zu jeder Gasmaske in der Welt nich ſcheuen braucht. Vie Entwicklung der Volksgasmaske iſt ſtändig vom RM überwacht worden und das RLM iſt auch an ihr maßgeblich beteiligt. Die Forderungen, die bei der Schaf⸗ fung der Volksgasmaske im Vordergrund ſtanden, waren etwa folgende: Zunächſt mußte der durch die Gasmaske gebotene Schutzumfang ein außerordentlich großer ſein. Die Maske mußte gegen alle Fälle ſchützen, gegen die ein Schutz zu verlangen iſt. Sie dürfte alſo nicht in der Schutzleiſtung hinter dem Schutz zurückbleiben, den beiſpielsweiſe die S⸗ oder die Heeresgasmaske bietet. Die Volksgasmaske iſt nicht eine„Beruhigungsmaske“, ſie ſoll nicht nur die Vorſtellung erwecken, daß die Bevöl⸗ kerung geſchützt ſei, ſondern ſie iſt ein tatſächlicher Schutz. Weiter mußte die„Verpaſſungs möglichkeit“ außerordentlich leicht und weitgehend ſein. Es iſt nicht nötig, daß jeder Beſitzer einer Volksgasmaske nunmehr einen achttägigen Lehrgang mitmachen muß, um mit der Be⸗ Die Volksgasmaske iſt da. —————— Da wir gerade von Sowfetrußland ſprechen, ſei noch kurz auf die neue Revolte eingegangen, die das Ter⸗ rorregiment Stalins beunruhigt. Dieſe neue Revolte unter⸗ Jab ſich von derjenigen mehrerer GP⸗Regimenter im ahre 1935, von dem Aufruhr unter hohen Sowfetoffizie⸗ ren vom 25. Auguſt vor. Is, und ſchließlich von den Hun⸗ gerrevolten der Bauern zur gleichen Zeit dadurch, daß zum erſten Male die Agenten der GPll an der Verhaftung von Armeeoffizieren offen gehindert und daß in mehreren Orten die Büros und Kasernen der GPU, alſo der Schutzgarde Stalins, geſtürmt worden ſind. Ob und wieweit dabei tat⸗ ſächlich ein Zuſammenwirken zwiſchen Truppenteilen uad Bevölkerung gegen die GPu erfolgt iſt, wie engliſche und polniſche Meldungen wiſſen wollen iſt nicht zu überſehen. In jedem Falle geht aus den neuen Revolten hervor, wie ſcharf der innere ruſſiſche Machtkampf jetzt geworden iſt. Ein weiteres Zeichen für die äußerſte Verſchärfung dieſes Stalinſchen Kampfes iſt, daß der Chef der ſowjetruſſiſchen Luftflotte, Alkanis, genau ſo plötzlich aus dem Amte gejagt worden iſt, wie kurz vorher Marſchall Tuchatſchewſki. Es iſt dieſer Alkanis gewesen. der das operative Zuſammen⸗ wirken der ſowſetruſſiſchen Luftflotte mit den Luftflotten gewiſſer anderer Länder— beiſpielsweiſe der Tſchechoflo⸗ wakei und Litauens— vorbereitet hat. Er hat ſich wieder⸗ holt in Begleitung eines großen Stabes hoher Fliegeroffi 1 zlere in Prag aufgehalten und hat von dort aus militäriſche Maßnahmen der Tſchechoflowakei in einer Form inspiziert, die nur bei allerengſtem bündnismäßigen Zuſammenwirken militäriſcher Art denkbar iſt Und dieſer mächtige Mann iſt nun, genau ſo, wie viele andere vorher, geſtürzt worden. Auch die ruſſiſche Revolution frißt ihre eigenen Kinder 1 handlung des Gerates vertraut zu werden, ſondern es iſt erreicht, daß jeder, der zum erſtenmal dieſe Maske in die Hand bekommt, ſie ohne beſondere Anleitung verpaſſen kann, ſo daß der gasdichte Abſchluß unbedingt gewährleiſtet iſt. Von der Maske mußte weiter verlangt werden, daß ſie ſowohl dem kleinſten Schüler, als auch dem Erwachſenen unbedingt paßt. Das wurde dadurch erreicht, daß drei verſchiedene Größen hergeſtellt werden, eine Männergröße, gekennzeichnet M, eine Frauengröße, gekennzeichnet F, und eine Kindergröße, gekennzeichnet K. Bei der Schaffung der Maske ging man von dem Grundſatz aus, daß ihr Tragen ohne vorangegangenes Ueben möglich ſein muß, damit ſowohl Kinder als auch alte Leute ſich ihrer bedienen können, ohne in Atemnot zu geraten oder läſtigen Druck und Kopfſchmerzen bereits nach kurzer Zeit zu empfinden. Vielleicht der ſchwierigſte Punkt bei der Schaffung der Volksgasmaske war der Preis. Trotz Herſtellung aus hoch⸗ wertigen Rohſtoffen, die eine lange edaler verbür⸗ gen, mußte er ſo niedrig ſein, daß jeder Volksgenoſſe dieſe Maske erwerben kann Die Erfüllung dieſer Forderung konnte nur dadurch gelingen, daß alle vorhandenen Ein⸗ richtungen, die bei den Gasmaskenfabrikanten vorhanden waren, und alle Erfahrungen auf dem Gebiete der Herſtel⸗ lung zuſammengefaßt wurden. So kann geſagt werden, daß hier keinerlei Schwierigkeiten entſtanden ſind. Die Volksgasmaske iſt eine Gemeinſchaftsarbeit im wahrſten Sinne des Wortes, bei der Sonderintereſſen von Firmen und Einzelperſonen niemals hemmend ſich bemerkbar ge⸗ macht haben. Die Volksgasmaske(Bezeichnung V. M. 37) beſteht aus einem haubenförmigen elaſtiſchen Gummiſtück mit Augenfenſtern, einem Anſchlußſtück, in das der Filterein⸗ ſatz eingeſchraubt wird und einem Aus⸗ und Einatmungs⸗ bentil, Durch ein ſehr einfaches Kopfband, das in zwei rechts und links befeſtigte Knöpfe eingeknöpft iſt und auf jeder Seite zwei Löcher hat, iſt eine Verſtellbarkeit der ein⸗ zelnen Masken möglich. Der Geſichtsteil des Maskenkör⸗ pers iſt durch eine Gewebeeinlage Aüherde und ſo ausge⸗ bildet, daß er ſich der Geſichtsform außerordentlich gut an⸗ paßt, ohne auf dem Geſicht aufzuliegen. Dadurch wird erreicht, daß der Zwiſchenraum zwiſchen der Maskenwan⸗ dung und dem Geſicht außerordentlich klein iſt, ſo daß die Schwierigkeiten für die Atmung nur gering ſind. Die Augenfenſter beſtehen aus Cellon⸗Scheiben. Sie haben die gleiche Größe wie die Augenſcheiben der S⸗Maske und ge⸗ währleiſten ein außerordentlich großes Geſichtsfeld. Die freie Sicht wird kaum in nennenswertem Umfang einge⸗ ſchränkt. Zur Klarhaltung der Scheiben ſind ſogenannte Klarſcheiben vorgeſehen, die auch bei vielſtündigem Gebrauch die klare Sicht nicht trüben. Die Atmung iſt eine Zweiwegalmung. eine ſogen, ventilgeſteuerte Atmung. Die Einatemluft ſtreicht durch das Filter, während die Ausatemluft durch ein beſonderes Ausatemventil ins Freie gelangt. Der Filter⸗ einſatz ſelbſt unterſcheidet ſich nicht nur äußerlich in der ormgebung, ſondern auch durch ſeinen inneren Aufbau. Zwar iſt auch hier der Schutz gegen Rauch und nebelför⸗ mige Stoffe in eine Faſerſchicht gelegt, während eine Kohle⸗ ſchicht den Schutz gegen dampfförmige Gifte enthält aber beide Schutzſchichten ſind in einer einzigen Schicht vereinigt worden woraus ſich die geringere Höhe des Filters, das geringere Gewicht und der geringere Materialverbrauch er⸗ geben Das Gewicht der Volksgasmaske beträgt im ganzen nur etwa 250 bis 270 Gramm, die Lebensdauer des Fil⸗ ters iſt praktiſch und unbegrenzt. Die Verteuung der Volksgasmaske Träger der Verteilung der Volksgasmaske werden ge⸗ meinſam NSW und Reichsluftſchutzbünd ſein. Reichsluft⸗ fahrtminiſter Göring hat ſchon in seiner bekannten Rede darauf hingewieſen, daß Volksgenoſſen, die den außer⸗ ordentlich niedrigen Preis für die Volksgasmaske nicht auf⸗ bringen können, durch Reichsmittel bei der Anſchaffung un⸗ terſtützt werden. Da die NS cdieſe unterſtützungsbedürfti⸗ gen Kreiſe kennt und über das ganze Reich verbreitet iſt, empfahl es ſich von ſelbſt dieſe Inſtitution einzuſchalten. Dem Reichsluftſchutzbund liegt die Verpaſſung der Maske, die Ueberwachung der ſachgemäßen Pflege und die Bera⸗ tung ob. Die Ausrüſtung der Bevölkerung mit maske wird nach einem genauen feſtgelegten Plan erfolgen. Nacheinander werden die verſchiedenen Orte da⸗ der Volksgas⸗ reits feſt, daß er nur w nige f l 2 er ſich weſenklich von dem der bisher im Handel be⸗ findlichen Gasmasken unterſcheidet. Neuraths Beſuch in Sofia Ausgedehnke Audienz bei König Boris. Sofia, 10. Juni. König Boris empfing Reichsoußenminiſter Freiherren von Neurath zu einer Audienz, die elnundeineviertel Stunde dauerte. Beim Verlaſſen des Stadtſchloſſes wurde der Reichsaußenminiſter von einer großen Menſchenmenge vor dem Schloß und vor ſeinem Hotel mit Hochrufen begrüßt. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der König dem Reichs⸗ außenminiſter das Großkreuz des Alexanderordens 1. Klaſſe und dem deutſchen Geſandten Dr. Ruͤmelin das Großkreuz desſelben Ordens verliehen Auch die Herren der Beglei⸗ tung des Reichsaußenminiſters ſowie die Beamten der deut⸗ ſchen Geſandtſchaft erhielten vom König hohe Auszeichnun⸗ gen. König Boris gab zu Ehren des Reichsgußenminiſters im Sommerſchloß Wranja bei Sofia ein Frühſtück, an dem außer dem Prinzen Kyrill und dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Kjoſſeiwanoff auch der deutſche Geſandte Rümelin ſowie die Herren der Beg ig des Reichsaußen⸗ miniſters und der deutſchen Geſand ft teilnahmen. Freundſchaftiiche Zu ammenarbeit Reichsaußenminiſter von Neurath und der b gariſch Außenminiſter Kjoſſeiwanoff empfingen gemeinſam die in Sofia anweſenden Preſſevertreter. In einem Komunique, das der Reichsaußenminiſter verlas, heißt es: 8 „Ein großer Teil unſerer Unterredungen galt der Er⸗ örterung der außenpolitiſchen Probleme, die für den euro⸗ päiſchen Frieden im allgemeinen und für beide Länder im beſonderen von Bedeutung ſind. In allen dieſen Fragen wurde eine völlige Uebereinſtimmung der Anſichten feſtge⸗ ſtellt und dabei von beiden Seiten der lebhafte Wunſch ausgedrückt, die freundſchaftlichen Beziehungen zum Nutzen deider Völker weiterhin zu vertiefen ung zu feſtigen. Die guf dem wirtſchaftlichen und kulturellen Gebiet bereits be⸗ ſtehende Zuſammenarbeit ſoll nach beiderſeits bekundetem Willen weiterhin ausgebaut und verſtärk Der Beſuch des deutſchen Außenmini Sofia h nicht nur freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Bulgarien lebendigen Ausdruck ver n, er bildet darüber hinaus vielmehr ar einen erneuten mertvollen Beitrag dafür, die Befriedung unter den u för⸗ dern und dem allgemeinen Frieden zu dienen.“ * 0 Das neue Geſicht des Cnfiſportis Der Korpsführer des Nationalſozialiſtiſchen Flieger⸗ korps, Generalmajor Chriſtianſen, hatte am 9. und 10. Juni die Gruppen und Stabsführer der NStK⸗Gruppen 1 bis 16 zu einer Führertagung im Haus des Stabes der Korps⸗ führung in Berlin zuſammengerufen. Mit der Führung der einzelnen Gruppen ſind vom Korpsführer nunmehr beauf⸗ tragt worden: Die Gruppenführer Oppermann, Gruppe 1 Königsberg, Frobien Gruppe 2 Stettin, v. Bülow, Gruppe 3 Hamburg, Saucke, Gruppe 4 Berlin, Sportleder, Gruppe 6 Breslau, Dr Zimmermann, Gruppe 7 Dresden, v. Eſch⸗ noberſt 0 0 f 1 wege, Gruppe 8 Weimar, Eggerſh, Gruppe 9 Hannover, v. Molitor, Gruppe 11 Darmſtadt, Groneiß Gruppe 13 kürn Münche 15 Stuttgart. Alle bisher ſchon geklärten Fragen auf dem umfang⸗ handlung in eingehender Beſpr ig. Mit großer Begeiſte⸗ rung wurde die Mitteilung des rers aufgenom⸗ men, daß ihm ſoeben vom Gener Uniformierung und die neuen Sturmabzeichen des NS FK genehmigt worden ſind. Der liegende Menſch“ wird in Aus dem behandelten Stoff ſind beſonders erwähnens⸗ Ballonſports und die handwerkliche Schulung, Sturmorga⸗ Nationen nach Gruppen, Standarten und Stürmen, neue und Propaganda, gemeinſames Auftreten mit der Partei und ihren Gliederungen, insheſondere beim Reichspartei⸗ Rechtsfragen des NSF als Körperſchaft des öffentlichen Rechts omen a beunch o Ofen ron BN OHM —— 1* 2 1 M11 4 VI 1705 3 Nürnberg, Braun, Gruppe 14 München, Ehrbacher, Gruppe reichen Gebiet des deutſchen Luftſports fanden ihre Be⸗ Göring die neue Zukunft das Symbol des NSc ſein wert: Handhabung des Modell⸗ Segel-, Motorflug⸗ und NSciK⸗Beſoldungsordnung Beitragsweſen, Veranſtaltung tag, Frauenbetätigung unter Beſreuung des NSß und 5—.——— 22 .— 21 Da meldete ſich ihre unendliche Güte, die keine Qual mitanſehen konnte. Sie erhob ſich, ein Beiſpiel, dem er auf⸗ geregt folgte, lächelte freundlich und reichte ihm die Hand. „Nein,“ ſagte ſie.„es überraſcht mich gar nicht, denn ich habe ſchon mit meiner Tochter geſprochen. Wenn Sie mir aus vollem Herzen verſprechen können, daß Sie Grete glücklich machen werden will ich Ihren Entſchluß ſegnen.“ „Frau Schlegel!“ murmelte er, faſſungslos vor beſeli⸗ gender Freude. Sie aber nahm ihn beim Arm und führte ihn hinaus.„Oder wollen Sie das Mädel noch länger vor Ungeduld zappeln laſſen?“ lächelte ſie dabei. Frau Schlegel ſtand auf der Veranda Ganz fern, am Rande der Pflanzung, gewahrte ſie die beiden Menſchen, die ihr Blick ſuchte. Sie gingen Arm in Arm. Zwei glück⸗ liche Menſchen trotz Krieg und Not 5 „Dann kam Pauline.„Magda öffnet nicht,“ ſagte ſie Ich muß unbedingt mit ihr ſprechen. Es iſt wichtig. Pauline verſchwand im Hauſe„Sie iſt krank,“ flüſterte ſie, als ſie nach einer Weile wiederkam,„ſie fiebert. Ganz apathiſch liegt ſie da——“ 5 Frau Schlegel eilte zum erſten Stock hinauf. Magda lag ausgekleidet im Bett, ihr Geſicht wies eine ungeſunde Röte auf, Geſicht und Hände waren feucht. Sie war ſtark erkältet. „Kind, was machſt du mir für Kummer!“ ſeufzte die Mutter. Am Fieber mochte die Aufregung ſchuld ſein, an der Erkältung Magdas unverbeſſerlicher Leichtſinn. Sicher war ſie geſtern abend wieder in ihrem dünnen Kleid zum Turm gegangen, um Turner das Eſſen zu bringen. Daß das Mädel nicht hören konnte! Sie veranlaßte, was nötig war. Als Magda für kurze Zeit müde die Lider hob, ſeßte ſich ihre Mutter auf dem Bettrand nieder. „Mach dir keine Sorgen, Kleines, alles wird noch gut. Jimmy geſchieht nichts, ich habe ſchon mit Dorn geſprochen —— aber nun muß ich wohl Peter ſagen. Weißt du näm⸗ lich, was geſchehen iſt? Grete hat ſich mit ihm verlobt? Was ſagſt du dazu?“ 8— Magda ſagte nichts, aber ſie lächelte ſchwach. Dann drehte ſie den Kopf zur Seite. Seufzend ging Frau Schlegel aus dem Zimmer.„Ver⸗ aiß nicht das Zitronenwaſſer, Pauline, und ſchau öfter Der deutſche Luftſport hat ein anderes Geſicht bekom⸗ men. Er iſt nunmehr nach den neuen Grundfſätzen des Korpsführers angelaufen., die beſonders Einheitlichkeit be⸗ tonen, ähnlich wie ſie die Luftwaffe und der Luftverkehr verkörpern. zen beutſchen luftſportlichen Erfolge, die in jüngſter Zeit ag auf Schlag erfolgten, legen von dem neuen Schwung im deutſchen Luftſport ein beredtes Zeugnis ab. Aufkakt zur Köß⸗Reichstagung Die deutſchen Volkstumsgruppen verſammeln ſich. Wiederum iſt Hamburg, die Stadt der Arbeit und der Arbeiter, in dieſen Tagen Schauplatz eines Feſtes beſon⸗ derer Art. Nachdem im Vorjahr der Weltkongreß für Frei⸗ zeit und Erholung hier abgehalten wurde, f inzwiſch g ſtatt. gegeben we dieſer Te 19 Arbeit Art unter Mit Volkstun ippen und im Beiſein vieler tau⸗ K n Gauen des deutſchen Vater⸗ des und allen Ländern Europas. chon am Vorabend des Tagungsbeginns ſind viele ausländiſche Abordnungen und Volkstumsgruppen in der fahnenge Gate aus 5 en„Kraft durch Freude“ ⸗Stadt eingetrof⸗ Hamburger Bevölkerung herzlich begrüßt deutſchen Volkstumsgruppen ſind ebenfalls ) verſammelt. Auch der Schöpfer des deutſchen k 5, Reichsleiter Dr. Ley, iſt in der Tagungs⸗ tadt angekommen. Die Rahmenveranſtaltungen nahmen en feſtlichen Auftakt mit einem Konzert des Nationalſo⸗ ialiſtiſchen Reichs⸗Symphonie⸗Orcheſters im Betriebe Fal⸗ enried der Hamburger Hochbahn⸗AG. 1 1 4 . 52 1294 5 1 Mißglückter Gabotageverſuch In Beantwortung eines am Mittwoch von dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Botſchafters Maiſky an den ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Wal⸗ lace, gerichteten Briefes wird die ſowjetruſſiſche„Beſchwer⸗ de“ darüber, daß die vier Flottenmächte angeblich„ohne Befragung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes Garantien für die Rückkehr Deutſchlands und Italiens berieten“, ener⸗ giſch zurückgewieſen. In dieſem ſowjetruſſiſchen Brief, der nur dazu dienen ſollte, die Verhandlungen über die Wie⸗ deringangſetzung der Seekontrolle zu ſtören und das wirk⸗ men zu ſabotieren, war ul a. gefor⸗ Der dert word ſowjetſpaniſche nachdem die geſamte F ausſchuß erörtert worden In ſeinem Antwortſchreiben führt der ſtellvertretende itzende des Nichteinmiſchungsausſchuſſes aus, daß die Diskuſſionen über die Frage der Sicherheitsmaßnahmen auf— wie man habe annehmen müſſen— einſtimmigen Wunſch des Hauptausſchuſſes des Vorſitzenden eingeleitet worden ſeien. Während der Sitzung des Ausſchuſſes am Montag, den 31. Mai, auf der man den Ueberfall auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ behandelt habe, habe der Vor⸗ ſitzende bei drei Anläſſen angeregt, daß es wünſchenswert ſei, die Frage der Sicherheit der Kontrollſchiffe unter den vier Großmächten zu erörtern Keiner habe dieſem Vor⸗ ſchlag gegenüber eine andere Meinung zum Ausdruck ge⸗ bracht. Es ſeien darüber hinaus Zuſicherungen gegeben worden, daß die Diskuſſionen ſtrikt auf die weſentlichen Garantien beſchränkt werden würden, die man ür das Kontrollwerk für notwendig halte. Die Schaffung von Ga⸗ rantien betrachte man in London als die ausſichtsteichſte Methode, wieder eine volle Zuſammenarbeit im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß und im Kontrollſchema herzuſtellen. Nach Ausarbeitung eines Entwurfs werde eine endgültige Formel aufgeſtellt werden, die dann den beiden Parteien in Spanien vorgelegt werde und von der man erwarte, daß ſowohl Valencia wie Salamanca ſie onnehmen wür⸗ den e nur entſchieden werden dürfe, durch den Nichteinmiſchungs⸗ Engliſcher Kriegsſchiffbeſuch Kreuzer„Frobiſher“ in Flensburg. Flensburg, 10. Juni. In Flensburg⸗Mürwik traf, der engliſche Kreuzer„Fro⸗ biſher“ zu einem viertägigen Beſuch ein. Dies iſt der erſte öngliſche Kriegsſchiffbeſuch in der Nachkriegszeit in Flens⸗ burg. Bald nach dem Eintreffen ſtattete der Kommandant des Kreuzers, Kapitän 3. S. Spooner, dem Kommandeur der Marineſchule, Kapitän 3. S. Schmundt, einen Beſuch ab dem ſich eine Begrüßung ſeitens der Stadt durch Ober bürgermeiſter Mackprang und dem ſtandortälteſten Oberſt Schede anſchloß. — * 825 7 297* Kurzmeldungen Berlin. Reichsorganſſationsleiter Dr. Ley eröffnete auf der Reichsordensburg Vogelſang den zweiten Lehrgang der Führeranwärter mit einer Anſprache an den Führernach⸗ wuchs. Erfolg eines jungen NSIEH-Fliegers. n Der NSF K⸗Flieger Werner Blech der NSF K⸗Gruppe Breslau, dem der Korpsführer des NSF, Generalmajor Chriſtianſen, kürzlich den Nehring⸗ Gedächtnis⸗Preis überreichen konnte, erzielte mit einem „Motorbaby“, das mit einem 18pferdigen Kröber⸗Motor ausgeſtattet iſt, die ſehr beachtliche Flughöhe von 3650 Me⸗ ter über dem Flugplatz Breslau. Für Schmeling Paris, 10. Juni. Die Internationale Boxvereinigung, die in Europa einen maßgeblichen Einfluß auf den Box⸗ ſport ausübt, hat der Boxkommiſſion des Staates Newyork folgendes Telegramm gefandt:„Die Internationale Box⸗ vereinigung erhebt im Einvernehmen mit dem Verband Deutſcher Fauſftkämpfer energiſchen Einſpruch gegen die Tatſache, daß der Meiſterboxer Max Schmeling trotz ſeines Vertrages nicht den ganzen Sportſchutz der Newyorker Boxkommiſſion erhalten hat. Im Namen ihrer angeſchloſ⸗ ſenen Verbände verlangt die Internationale Boxvereini⸗ gung, daß Meiſterboxer Braddock ſeines Weltmeiſtertitels für verluſtig erklärt wird. Andernfalls müßte allein der Newyorker Boxausſchuß verantwortlich gemacht werden.“ London. Der frühere Miniſterpräſident Baldwin, der letzt den Titel Earl Baldwin of Bewdley führt, nahm unter feierlichem Zeremoniell ſeinen Sitz im Oberhaus ein. Rom. Die Faſchiſtiſche Partei gab zu Ehren des Reichs⸗ kriegsminiſters Generalfeldmarſchall v. Blomberg aus An⸗ laß ſeines Beſuchs in Taormina einen großen Empfang. 8 3 ö Kabinettsrücktritt in Luxemburg Brüſſel, 10. Juni. Nach einer Meldung aus Luxem- burg iſt die luxemburgiſche Regierung auf Grund des Er⸗ gebniſſes der Wahlen vom vergangenen Sonn⸗ tag zurückgetreten. Die Großherzogin hat ſich ihre Ent⸗ ſcheidung vorbehalten. Der Tote aus der Lobnitzer Talſperre geborgen. Kaktowitz, 11. Juni. Am vergangenen Sonntag war, wie berichtet, ein Ausflügler, der in Trunkenheit prahle⸗ riſch behauptet hatte, er könne den Stauſee bei Lobnitz (Beskidengebiet) durchſchwimmen, bei dieſem Verſuch er⸗ trunken. Alle Bemühungen, die Leiche aus dem 390 Meter tiefen Stauſee zu bergen, blieben ergebnislos. Da das Waſſer des Stauſees zur Trinkwaſſerverſorgung der Stadt Bielitz dient, wurde im Flugzeug ſogar ein Taucher aus Gdingen herbeigeholt, der im Laufe des Dienstag achtmal tauchte, ohne aber die Leiche finden zu können. da auch in der Nacht zum Mittwoch die Bemühungen des Tauchers ergebnislos geblieben waren, wurden etwa 400 000 Hu⸗ bikmeter Waſſer aus dem Stauſee abgelaſſen, um den Waſſerſpiegel zu ſenken. Nach weiteren drei mißlungenen Verſuchen konnte der Taucher dann endlich die Leiche des Ertrunkenen bergen. nach ihr. Tüchtig ſchwitzen muß ſie. Herrgott, wie muß ſie ſich das zu Herzen genommen haben!“ Dann dachte ſie an den unſichtbaren Gaſt im Turm.„Ich gehe nachher ſelbſt zu ihm. Wir müſſen der Geheimniskrämerei ein Ende machen.“ In den Wochen zuvor war niemals jemand tagsüber zum Turm gegangen, weil vermieden werden ſollte, die Aufmerkſamkeit der Schwarzen zu erregen. Man hatte den Raum— es gab nur ein Zimmer— ſo behaglich als mög⸗ lich hergerichtet und Turner mit einem Petroleumkocher verſehen, auf dem er ſich Kaffee und Tee zubereiten und die Speiſen, die Magda im Schutze der Dunkelheit in einem Korbe brachte, aufwärmen konnte. Trug Turner den linken Arm auch noch in Gips, ſo war er doch imſtande, die geringen Dinge, die erforderlich waren, mit der Rechten allein zu tun. Er behauptete ſa ſogar immer, daß ihm die Rechte allein genüge, um die Flucht fortzuſetzen, aber das hatte man ihm ſchließlich doch ausgeredet. Als Schlafgels⸗ genheit diente ihm eine breite Chaiſelongue. Den Tag ver⸗ brachte er mit allerlei deutſchen und engliſchen Büchern, an denen auf der Frauenburg zum Glück kein Mangel herrſchte. Die einzige Abwechſelung brachte Magda in ſein ſelbſtverſchuldetes Eremitenleben, wenn ſie nach Anbruch der Dunkelheit mit dem verdeckten Korb zu ihm herein⸗ ſchlüpfte und ein Viertelſtündchen mit ihm plauderte. Mehr Zeit hatte Frau Schlegel nicht bewilligt, und er reſpektierte ihr Gebot und verſuchte niemals, das geliebte Mädchen zu⸗ rückzuhalten. Alles in allem genommen war es ein wahres Glück, daß es innerhalb der Pflanzung am Ruaha dieſes abgeſchiedene Gemäuer gab, das einen Gaſt heimlich zu beherbergen geſtattete Des ſchwarzen Perſonals wegen wäre eine Unterbringung im Wohnhauſe unmöglich geweſen. Vorläufig kam Frau Schlegel jedoch nicht dazu, Turner zu beſuchen, weil man ſie in die Zuckerfabrik rief. Dann hatte ſie noch eine Beſprechung mit einem ihrer Aufſeher, einem Miſchling, der noch von ihrem Manne angeſtellt worden war. Es ging bereits auf vier, als ſie endlich Zeit fand, ihr Vorhaben auszuführen. Turner mußte einſehen, was ſie ihm zu ſagen hatte. Er ſollte ſich in das Unver⸗ meidliche fügen und nach Mgangira zurückkehren. Peter 7 recht, es ging nicht an, daß er ſeinen Landsleuten ericht über die inneren Verhältniſſe der Kolonie erſtat⸗ tete. Turner würde zwar wenig erfreut ſein, ſolche Vor⸗ ſchläge zu hören aber ſie hatte, ſozuſagen als kleinen Troſt, auch eine kleine Freudennachricht für ihn in Bereit⸗ werden ſollte Herrgott, was Peter Dorn für Augen machen würde, wenn ſich plötzlich die Tür auftat und Tur⸗ ner kam herein! Frau Schlegel lächelte. Alle drückenden Gedanken waren von ihr gefallen. Dorns unerwarteter Beſuch war kein Verhängnis, ſondern ein Glück. Nun würde man doch endlich klar ſehen. Sie ging nicht auf dem geraden Wege zum Turm, ſon⸗ dern machte einen Umweg über das brachliegende Terrain, auf dem ſie im nächſten Jahre Gummi pflanzen wollte. Jedenfalls war ſie entſchloſſen, einmal einen Verſuch zu machen. Die Erfahrungen, die man anderorts in Deutſch⸗ Oſtafrika mit Gummi gemacht hatte. berechtigten zu den beſten Hoffnungen. Als ſie ſich nun von der Seite her dem Turm näherte, warf ſie ein letztes Mal forſchende Blicke in die Runde, aber ihre Vorſicht war unbegründet. Niemand befand ſich in der Nähe. Raſch legte ſie den Reſt des Weges zurück und klopfte zweimal raſch hintereinander an die verwitterte Tür. Keine Antwort erfolgte. Schlief er? Sie zauderte. Aber dann klopfte ſie noch 1 Und ein drittes Mal, als es nach wie vor ſtill blieb. Plötzlich durchfuhr ſie ein eiſiger Schrecken. Sie ſtieß gegen die Tür, die auf der Stelle nachgab. Drinnen brannte, merkwürdig genug, die Petroleumlampe, obwohl der Raum durch ein hochangebrachtes Fenſter volles Ta⸗ geslicht empfing. Der Docht war heruntergebrannt und ſchwelte. Von Turner war nichts zu erblicken. Auf dem Tiſch lag ein Brief. Sie trat, während ihr Herz ſtürmiſch zu pochen begann, näher, ſchloß die Tür hinter ſich und ſöſchte die Lampe. Dann nahm ſie das Pa⸗ pier in die Hand. „Liebſte Magda,“ las ſie,„verzeih mir, wenn ich ohne Abſchied gehe, aber ſeitdem ich weiß, daß Peter kommen wird, finde ich keine Ruhe mehr. Ich würde mich ſchämen, ihm ſo unter die Augen treten zu müſſen und ſehen müßte ich ihn, wenn er da iſt. So will i lieber gehen. Du kennſt meine Abſicht. Ich will no einmal verſuchen, mich durchzuſchlagen. Ich danke dir und deiner Mutter tauſendmal für alles das, was ihr an mir getan habt und ſchwöre, daß ich es nie vergeſſen werde. Kein Krieg währt ewig und auch dieſer geht vor⸗ über. Dann werden wir uns wiederſehen und glücklich ſchaft: eine Einladung zu dem kleinen Verlobungsſchmaus, der heute abend zu Ehren des jungen Paares arrangiert ſein. Lebe wohl und bleibe geſund und vergiß nicht Dei⸗ nen Jimmy.“ .— 7777/7, nne Badiſche Chronik Franz Merk, Landesobmann in Baden. Reichsbauernführer R. Walther Darre hat auf Vor⸗ ſchlag des badiſchen Landesbauernführers den Landwirt Pg. Franz Merk, M. d. R., Grafenhauſen, Amt Neuſtadt 1 Schw., mit ſofortiger Wirkung zum Landesobmann der Landesbauernſchaft Baden berufen. Aus einem alten badi⸗ ſchen Bauerngeſchlecht ſtammend, hat Pg. Franz Merk ſchon früh ſich im Kampf um die Befreiung des Bauerntums und die Sicherung der Scholle eingeſetzt. In ſeiner Eigenſchaft als Kreisleiter der NSDAp des Kreiſes Neuſtadt i. Schw. war Pg. Merk vom Jahre 1929 als bäuerlicher Vertreter der NS DA Mitglied des badiſchen Landtages. Seit No⸗ vember 1933 iſt er als einer der älteſten und treueſten Kämpfer und Führer der NSDApß im Gau Mitglied des Reichstages. Seit Jahren führt der neue Landesobmann der Landesbauernſchaft Baden die Geſchäfte des Amtes für Agrarpolitik der RS DAP in Baden. Zwei Knaben im Neckar ertrunken. Heidelberg. Der Neckar forderte am Mittwoch zwei Knaben als Opfer, die beim Baden ertrunken ſind. Im erſten Falle handelt es ſich um den achtjährigen Gaſtwirtsſohn Alfred Raetz aus der Oberen Neckarſtraße. Der Knabe konnte nicht ſchwimmen, hatte ſich aber trotzdem mit einem Autorei⸗ ſen an der Alten Brücke in den dort einige Meter tiefen Nek⸗ lar begeben. Er rutſchte dann vom Reifen ab und verſank. Als man nach zwei Stunden den Knaben fand, waren alle Wiederbelebungsverſ a wird je Haus Bollmann aus der ſich am Neckar aufgehalten Fluß gefallen t, daß der Knabe dabei in den Neckar ſtürzte und ertrunken iſt. (). Bruchſal.(Ein„liebevoller“ Sohn.) Vor dem Einzelrichter ſtand der 41jährige Gregor Böſer von Forſt wegen gefährlicher Körperverletzung. Im Verlauf eines alten Familienſtreites hat der Angeklagte ſeine 73⸗ jährige Mutter— in deren Anweſen er auch wohnte— mit einem ſogenannten Stallſtock mehrfach über Kopf und Schulter gehauen, ſo daß ſie ſtark blutend ſich verbinden laſſen mußte Und das, weil die alte Mutter ſich ihren täg⸗ lichen Liter Milch ſelbſt durch Abmelken der Kuh des Soh⸗ nes verſchaffte Das Urteil wegen dieſer unerhörten Roheit lautete auf ſechs Wochen Gefängnis. () Pforzheim.(Tödlicher Sturz.) Der 13jährige Sohn des Gemeindearbeiters Karl Keller ſtürzte in der Hin⸗ denburgſtraße in Eutingen ſo unglücklich mit dem Fahrrad, daß er einen Schädelhruch erlitt, an deſſen Folgen der Junge im Pforzheimer Krankenhaus ſtarb. ae Masken Zur Ausſtellung„Die Welt der Maske“, die das Städtiſche Muſeum für Völkerkunde und Argeſchichte (Zeughausmuſeum) Mannheim am 12. Juni in den Rhein⸗Neckarhallen eröffnet. Masken herzuſtellen, künſtliche Geſichter, ſeltſame oft furchtbare Geſtalten, die man vor das natürliche Antlitz oder über den Körper ſtülpen kann, um darunter die wahre Per⸗ ſönlichkeit zu verſtecken, iſt ein uralter, zu allen Zeiten geübter Brauch der Menſchheit. Zuerſt hat man wohl maskenartige Hüllen geſchaffen, um auf der Jagd das Wild zu täuſchen und ſich beſſer un⸗ bemerkt an die Tiere heranſchleichen zu können. Dann hat der Menſch, der in den hen Kulturzuſtänden völlig im Banne von Zauberei und Magie ſteht, die Maske als wich⸗ tigen Gegenſtand des religiöſen Kults erkannt und verwendet. Er trägt ſie jetzt um die Geiſter und Dämonen zu ſchrecken, mit denen er ja die ganze Umwelt bevölkert glaubt. Er will ſich vor dieſen unkenntlich machen, ſie nach⸗ ahmen, ſich ihnen gleichſetzen. Der primitive Menſch vermeint, wenn er eine Maske überzieht, gleichzeitig den Geiſt und die Macht des Weſens in ſich aufzunehmen, das ch die Maske dargeſtellt wird. Bei allen Naturvpölkern ſi die Maske demgemäß eine ungeheuer große Rolle und der Tanz mit Masken iſt eine der eindrucksvollſten Kulthandlungen bei Jugendweihe und Fruchtbarkeitszauber, Hochzeit und Toten⸗ zeremonie. So iſt es verſtändlich, daß ſie auch als Gegen⸗ ſtand künſtleriſcher Betätigung gewaltige Bedeu⸗ f U zung hat. Die Ausſtellung„Die Welt der Maske“, die das Städt. Muſeum für Völkerkunde und Argeſchichte(Zeughaus⸗ muſeum) Mannheim am 12. Juni in den Rhein⸗Neckarhallen eröffnet und die bis Ende Juli täglich von 11 bis 17 Uhr hei freiem Einkritt zugängig iſt, zeigt die phantaſtiſche Man⸗ nigfaltigkeit der Maskengeſtaltung bei allen Völkern der Erde deutlich. In höheren Kulturen wie in der antiken Welt, in Indien und Oſtaſien wird die Maske zum wertvollen Beſtandteil des Schauspiels und des Theaters. Ebenſo findet ſie ſich als Schmuckstück ſowie als beliebtes Motiv in der Plaſtik und der Architektur allenthalben. Beim abendländiſchen Bauerntum und vor allem auch im Brauchtum unſeres deutſchen Volkes ſpielt das Masken⸗ treiben, im alten Sinne als Verkörperung von Natur⸗ und Totengeiſtern, Dämonen oder Hexen aufgefaßt, eine bedeut⸗ ſame Rolle und tritt zu beſtimmten Feſtzeiten, ſo beſonders zur Faſtnachtszeit, in den Rauhnächten, bei den Frühlings⸗ feiern in Erſcheinung. Eine letzte, entartete Verwendung findet die Maske, in ſcerzhafter Form zumeiſt, als Faſchingsartikel auch noch in der modernen Großſtadt bei Umzügen und Bällen. Hier hat ſie freilich den tiefen, myſtiſchen Sinn verloren, der ihr urſprünglich innewohnte und damit iſt auch das tiefe Grauen, den eine Maske, beſonders wenn ſie— ſtarr und bewegt zugleich— durch das Medium ihres Trägers bizarr oder feierlich einherſchreitet, auszuüben vermag, faſt ganz ver⸗ ſchwunden. —— Feuer im Güterbahnhof Halle Neun Vermißte.— Schwerer Sachſchaden. Halle, 10. Juni In einem Lagergebäude des Güter⸗ bahnhofes auf dem Hauptbahnhof Halle entſtand in der Nacht ein Feuer, das raſch den ganzen maſſiven Schuppen in Flammen ſetzte, und auch auf die benachbarten Lager⸗ gebäude übergriff. Eine ungeheure Hitzeentwicklung ſowie fortgeſetzte Detonationen machten eine Annäherung an den eigentlichen Srandherd zunächſt jedoch unmöglich. Die ge⸗ amte Halleſche Feuerwehr, unterſtützt von 20 Orts⸗ und Werkfeuerwehren der Umgebung, griff das Feuer an. Trotz⸗ dem war es nicht möglich, den großen Gebäudekomplex, in dem an ſechs Verlade 300 Güterwagen ſowie meh⸗ rere Laſtkraf e ſtanden, zu retten. Immer wieder zerknallten ilter und Säureflaſchen, deren Spreng⸗ ſtücke mehr t über das Bahngelände flogen. Die ee ung, der Einſturz von Geböndeteilen mach j ung unmöglich. Nur einige Bi 6 bahnhofsverwaltung und des Zollbahr em Uebergreifen des Feuers bewahrt bedienſteten gelang es unter Lebensgef n brennende Güterwagen, in de ftflaſchen verladen waren, aus en. Auch SA⸗ und Ss⸗ 2 9 fe, Reichsarbeitsdienſt ſowie ndo der Wehrmacht beteiligten ſich und Rettungswerk oder unterſtützten die oſperrungsmaßnahmen. Eine bahnamtiliche Mitteilung. dem Brandunglück teilt die Preſſeſtelle der Reichs⸗ J Hall 1 it: 70 — 2 Uhr und 2,15 abf 1 Brand aus, der raſch große Au nig annahr 18 ler vernichtete den geſamten etwa 450 M langen und 50 Meter breiten Güterſchup⸗ pen. Von icht Arbeitenden werden neun ver mi ß iach den bisherigen Feſtſtellungen 5 l der toten Arbeitskameraden ſind: Keil, Ger zumann, Lieder. Der Name des fünften Toten konnte noch nicht ermittelt werden. een mm aus Mötzlich(Verbrennungen im Geſicht), Naundorf(Saalkreis), He⸗ eilicke aus Reideburg bei Halle. b eichte Verbrennungen und konn⸗ ten ſich nach Hauſe begeben. 120 beladene Güterwagen mit 360 Tonnen und Güterwagen verbrannten Frachtgut und vier nichtet worden Die Höhe des Schadens läßt ſich zahlenmäßig noch nicht angeben. Die Brandurſache iſt noch nicht ermittelt worden. Aufräumungsarbeiten im Gange Nachdem um 4,35 Uhr die Hauptgefahr des Brandes auf dem Halleſchen Güterbahnhof als beſeitigt anzuſehen war, konnten die Aufräumungs⸗ und Bergungsmannſchaf⸗ ten auch näher an den eigentlichen Brandherd gelangen. Von den Grundmauern des niedergebrannten Schup⸗ penkomplexes ſtehen nur noch rauchgeſchwärzte Reſte, über die verbogene Eiſenträger und verkohlke Dachſparren em⸗ porragen. Auf den Gleiſen inmitten des Eiſengewirrs ſte⸗ hen die verbrannten Güterwagen, von denen nur das Ge⸗ rippe übriggeblieben iſt. Die Aufräumungsmannſchaften, unter denen ſich SA, Wehrmacht, Techniſche Nothilfe und Reichsarbeitsdienſt neben den Feuerwehrmännern hervor⸗ taten, mußten zum Teil fußhoch im Löſchwaſſer arbeiten. Beſonders hervorzuheben iſt auch das mukige Ver- halten der Reichsbahnangehörigen. Unter Lebensgefahr wurden von ihnen brennende Wagen, darunter gefüllte Keſſelwagen, deren Verbleiben in der Flammenzone unweigerlich weitere folgenſchwere Exploſio⸗ nen zur Folge gehabt hätte, angekuppelt und aus der Ge⸗ fahrenzone geſchafft. Lokomotivführer wie Lagerarbeiter ſtanden hierbei an vorderſter Stelle. fünf 91 45 leere Außerdem ſind 400 Tonnen ftwagen durch das Feuer ver⸗ Furchtbare Familientragödie Baker, Mukter und drei Kinder vergiftet. Wiesbaden, 10. Juni Da das Anweſen des Gärkners Schwegler im Skadkteil Schierſtein verſchloſſen blieb, ließen Anverwandte der Familie Schwegler das Haus durch die Polizei öffnen. Schwegler und ſeine Frau ſaßen am Tiſch, während die drei noch nicht ſchulpflichkigen Kinder auf dem Sofa lagen. Alle fünf Perſonen waren kol. Sehr wahr⸗ ſcheinlich hat Schwegler ſich und die Seinen mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel vergiftet. Der Mord an der Aipl⸗Spitze Selbſtmord des Täters im Gerichtsgefängnis. München, 10. Juni. Im Mai vorigen Jahres hatte auf der Aipl⸗Spitze bei Schlierſee der 32jährige aus der Gegend von Cleve im Rheinland ſtammende Johann Bartel auf der Hochzeitsreiſe ſeine Frau von einer 200 Meter hohen Fels⸗ wand in die Tiefe geſtürzt, ſo daß ſie tot in einem Geröllkar liegenblieb. Er beabſichtigte offenbar, ſich auf dieſe Weiſe in den Beſitz des Vermögens der Frau zu ſetzen. Am Donnerstag ſollte die Verhandlung gegen den Mör⸗ der in München ſtattfinden. Unmittelbar vorher wurde mit⸗ geteilt, daß ſich der Angeklagte nachts im Gerichtsgefäng⸗ nis erhängt habe. A Schwerer Autobuszuſammenſtoß. Auf der großen Landſtraße von Nantes nach Rennes ſtießen zwei Kraftom⸗ nibuſſe zuſammen. Sie wurden völlig zertrümmert. Drei Perſonen wurden getötet und 15 verletzt. Wie ergänzend verlautet, waren die Inſaſſen des einen Omnibuſſes Klo⸗ ſterangehörige aus Nantes, die einen Ausflug nach St. Mi⸗ chel machten. Lalcale Neuudocliau Hochſommer im Juni Witterungsgeſtaltung, wie ſie nicht im Kalender ſteht, ſind wir gewohnt, manchmal iſts unerfreulich wie im April, wenn es noch ſchneit, anſtatt daß Veilchen im Verborgenen dufteten, manchmal aber iſts auch erfreulich, wie beiſpiels⸗ weiſe jetzt. Wir haben Hochſommer ſchon in dieſen Tagen. Es iſt dieſelbe ſtrahlende Sonne, dieſelbe Hitze, die gleichen überfüllten Bäder und Schwimmanſtalten aller Art, es iſt derſelbe Reiſeſtrom, wie er ſonſt nur im Juli oder Auguſt beobachtet werden kann; wir ſprechen von Hundstagswärme und ſchwitzen, legen ſoviel überflüſſige Kleidungsſtücke ab, als nur angängig und eſſen Eis, um die inneren Gluten wenigſtens einigermaßen zu beſänftigen. Daß Gewitter kom⸗ men und uns nicht minder willkommende Abkühlung brin⸗ gen, iſt ganz in der Ordnung; man muß nur aufpaſſen, daß man von einem Gewitter nicht überraſcht wird. Wieder kann man, wenn man will, die neidvollen Worte hören, daß diejenigen, die fetzt in Urlaub ſind, un⸗ glaubliches Glück mit dem Wetter hätten. Man bedauert ſich ſelbſt, falls man ſeinen Urlaub zu einem anderen Zeit⸗ punkt gewählt hat als den jetzigen. Wieder erweiſt ſich die Annahme, als gäbe es in Europa und den umliegenden Orten nur Bleichgeſichter, als durchaus irrig; gerade bei uns exiſtieren gegenwärtig ſo viele Rothäute und neger⸗ farbene Geſtalten, wie nicht einmal in den nordamerikani⸗ ſchen Indianerreſervationen. Auch die Damen haben her⸗ ausgefunden, daß zu lippenſtiftrotbemalten Lippen ein bronzenes Antlitz ganz gut paßt und verfehlen nicht, von der pameſſchen(und dazu noch koſtenloſen) Behandlung der Sonne Gebrauch zu machen. Nun wollen wir hoffen, daß die Trockenheit der Land⸗ wirtſchaft keinen ernſtlichen Schaden bringt und uns der ſchönen Tage freuen, ſolange ſie währen! . Es bleibt weiterhin heiß. Das abnormale heiße Juni⸗ Wetter, das man ſonſt nur in den Hundstagen kennt, wird weiterhin Beſtand halten. Selbſt aufkommende Gewitter in den Morgenſtunden waren den ſubtropiſchen Luftmaſſen nicht gewachſen, ſodaß dieſe im Sand verliefen. Die Tem⸗ peraturen ſind weiterhin im Anſteigen. Heute früh hatten wir 28 Grad im Schatten gegen 24 Grad am Vortage. Die höchſte Tagestemperatur in der Sonne lag geſtern um 49 Grad. * Vom Mannheimer Wohnungsmarkt. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Statiſtiſchen Amts Mannheim betrug der Reinzugang im Monat Mai 1937: 137(Zugang durch Neubau 151, durch Umbau 2, Abgang durch Abbruch 16). Von den neu geſchafffenen Wohnungen ſind 135 Woh⸗ nungen mit 1—3 Zimmern, 16 Wohnungen mit über 3—6 Zimmern und 2 Wohnungen mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 48 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn, 11 von einer gemeinnützigen Baugeſellſchaft erſtellt, darunter ſind 41 Kleinhäuſer mit 1—2 Voll⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 16 Neubauten, die zuſammen 22 Wohnungen ergaben, wurde eine Bau⸗ koſtenbeihilfe bewilligt. * Ilvesheimer Inſelfeſt. Die letzten Vorbereitungen zum 3. großen Ilvesheimer Inſelfeſt ſind nun getroffen. Am 12., 13. und 14. Juni wird, bei warmem Wetter oder Regen, beſtimmt wieder ein Maſſenbeſuch auf der Inſel zwiſchen Neckar und Kanal einſetzen. Schon grüßen an den Ortseingängen die Trans⸗ parente„Willkommen zum Inſelfeſt“. Die gewiß nicht kleine Feſthalle hat ſich bis jetzt immer als zu klein erwieſen, ein Beweis, welche Anziehungs⸗ kraft das Inſelfeſt hatte. Durch Anbauen weiterer Räume wurde noch mehr Unterkunftsgelegenheit auch bei ſchlech⸗ teſtem Wetter geſchaffen, ſodaß alſo für alle Wetterlagen die Gewähr für eine reibungsloſe Abwicklung geſchaffen wurde. Das Programm. Durch einen großen bunten Abend wird am Samstag abend das Inſelfeſt eingeleitet. Es werden mitwirken: die Herren Handſchumacher, Voiſin und Granz ſowie das Ballett vom Nationaltheater Mannheim, die 3 Elanos von Frankfurt, Polizeiſportverein Mannheim, Tv. Seckenheim und Ladenburg, Geſangvereine, Stadt⸗ und Feuerwehr⸗ kapelle Ladenburg. Anſager iſt Hugo Voiſin vom National⸗ theater Mannheim. Die Veranſtaltungen des Sonntags werden am Nach⸗ mittag durch einen großen Feſtzug eingeleitet. Im Anſchluß gelangt in der Feſthalle das Feſtſpiel„Die Belagerung Ilvesheims“ von Cornell Serr zur Aufführung, in deſſen Mittelpunkt ein„Zwiwwelkuche“ ſtehen ſoll. Die Leitung hat Joſeph Offenbach vom Nationaltheater Mannheim über⸗ nommen. Muſikvorträge, geſangliche und turneriſche Dar⸗ bietungen, Ballett⸗Tänze, Glücksrad, Kegelbahn, Preis⸗ ſchießen werden zu einem frohen Volksfeſt verhelfen. Zur üblichen Nachfeier trifft man ſich am Montag nochmals bei Luſtbarkeiten aller Art und am Abend wird ein großes Brillantfeuerwerk der Veranſtaltung einen wür⸗ digen Abſchluß verleihen. l Jugendverderber abgeurteilt. Der 20jährige Albert Göhring aus Seckenheim wurde von der Strafkammer zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Er hat ſich in ſeiner elterlichen Wohnung an einem Mädchen von acht Jahren in gemeiner Weiſe vergangen. Der 64jährige Friedrich Graf erhielt für unſittliche Handlungen an elf⸗ und dreizehnjährigen Jungen zwei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Am ſich die Jungen gefügig zu machen, bewirtete er ſie mit Wermuth und Zigaretten. die Stone ment, durch Sdrwerimarken dof def gelb- roten Packung. Wieftiger aber ist dis Vorzögliche Reinigung — — skraft dieses selbsttäfigen Waschmitfels. . 2 fufomatisch ——38˙9888888Ä-8Ä88888 Waffentag der Deutſchen Kavallerie iſt gerüſtet. () Karlsruhe, 11. Juni. Am Freitag früh, als ein großer Teil der Deutſchen Kavalleriſten die Bahn beſtieg, um zum 7. Waffentag nach Karlsruhe zu eilen, begann ſchon der techniſche Teil der Ver⸗ anſtaltungen des Reit⸗ und Fahrturniers wie des Rennens. Alle beteiligten Stellen haben in dieſen Tagen fieberhaft ge⸗ arbeitet, um allen Anforderungen, die ein ſo großes Feſt und Traditionstreffen, wie es der 7. Waffentag der Deut⸗ ſechn Kavallerie darſtellt, in allen Bedürfniſſen zu ſichern, 195 dadurch einen frohen Verlauf der Tagung zu gewähr⸗ eiſten. Auf Wunſch der einzelnen Kameradſchaften wurde in letzter Minute davon abgeſehen, mehrere Son d er züge lau⸗ ſen zu laſſen, da die Kameraden für ihre Rückfahrt nicht ge⸗ bunden ſein möchten. Nur das Saargebiet und die Pfalz kommen am 12. Juni 12.24 Uhr im Sonderzug in Karls⸗ ruhe an. Deshalb erwartet die Gauhauptſtadt viele der Teilnehmer in Geſellſchaftsfahrten, während alle Kameraden, die im Umkreis von 250 km wohnen, zweckmäßig die Sonn⸗ tagsrückfahrkarten benutzen, die von Freitagnachmittag 12 Ahr(11. 6.) bis Monkagnacht 24 Uhr(14. 6.) Gültigkeit haben. Schon am Bahnhof werden die Kameradſchaften, deren Eintreffen rechtzeitig bekannt wurde, mit Muſik abge⸗ holt und in ihre Standquartiere geleitet. Für die hauptſächlichſten Landesverbände ſind Stan d⸗ guartiere vorgeſehen. Die übrigen Kameradſchaften bege⸗ ben ſich zweckmäßig vom Bahnhof aus auch in ihre Stand⸗ quartiere, wo ihnen weiterhin ortskundige Kameraden mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Die Anterbringung iſt kame⸗ radſchaftsweiſe geregelt: Es wohnen die einzelnen Kamerad⸗ ſchaften in den dazugehörigen Bezirken, entweder privat oder in Schulen(Schnellbetten), letzteres jedoch nur auf Wunſch. Die Quartierwerber haben bei vieler Mühe gut gear⸗ beitet. Es ſind genügend Quartiere vorhanden. Die einzelnen Kameraden verpflegen ſich ſelbſt; ſoweit ſie auf Wirtſchaftsverpflegung angewieſen ſind, bekommen ſie zu nor⸗ malen Preiſen in ihrem Standquartier und in den Karls⸗ ruher Gaſtſtätten eine gute und reichliche Verköſtigung. Alle Teilnehmer am 7. Waffentag der Deutſchen Kavallerie er⸗ hielten in den letzten Tagen durch ihre Kameradſchaften ihr Teilnehmerkuvert, das die Feſtſchrift mit Feſtfolge, Stadt⸗ plan, Quartierplan uſw., das Teilnehmerabzeichen und das Kartenheftchen für die einzelnen Veranſtaltungen enthält. Ein Traditionstrefſen eigenen Gepräges wird dieſer 7. Waffentag der Deutſchen Kavallerie. Alte und junge Kaval⸗ leriſten und Volksgenoſſen aus nah und fern begehen gemein⸗ ſam ein großes Feſt, das Feſt geweiht deutſchem Reitergeiſt. Wohlgerüſtet erwartet Euch die Gauhauptſtadt der deutſchen Südweſtmark. Mackenſen kommt nach Karlsruhe () Karlstuhe. Zum 7. Waffentag der deutſchen Kaval⸗ lerie, der in der Zeit vom 11. bis 14. Juni in Karlsruhe ſtatt indet, hat auch Generalfeldmarſchall von Mackenſen ſein Erſcheinen zugeſagt. Der greiſe Feldmarſchall hat es ſich nicht nehmen laſſen, den Ehrentag der Kavallerie unter ſeinen Reiterkameraden zu verbringen. Er wird den großen Feſt⸗ zug, an dem viele tauſende Feſtgäſte und Fahnenabordnungen leilnehmen, abnehmen. Das aus Anlaß des Waffentages vom Artillerie⸗Regiment 35 durchgeführte Reit⸗ und Fahrturnier verſpricht ein erſtklaſſiges pferdeſportliches Ereignis zu werden. Sonnenaufgang 4.04 1 Sonnenuntergang 20,46 Mondaufgang 8.27 Monduntergang 23.03 — Marine Sanitäks-Offiziers⸗Anwärker werden ein⸗ geſtellt. Der weitere Ausbau der Kriegsmarine erfordert einen erhöhten Bedarf an Marine⸗Sanitäts⸗Offizieren. Es iſt deshalb eine erneute Einſtellung von approbierten Aerzten(Alter nicht über 32 Jahren) und Medizinalprak⸗ tikanten zum 1. Oktober 1937 beabſichtigt. Außerdem ſoll die Zahl der bereits eingeſtellten Marine⸗Sanitäts⸗Offi⸗ ziers⸗Anwärter innerhalb der einzelnen Jahrgänge erhöht werden. Hierfür kommen Studierende der Medizin vom 5. bis 10. Semeſter in Frage. Ueber die Einſtellungsbedin⸗ Fragen(Nichtarier werden nicht eingeſtellt) und ſonſtige Fragen der Laufbahn erteilt die Inſpektion des Bildungs⸗ weſens der Marine in Kiel nähere Auskunft. — Ein Recht auf Ehrlichkeitsbeſcheinigung. Die Arbeits⸗ gerichte haben ſich immer wieder mit Streitigkeiten zu be⸗ lesen, die wegen der Ausſtellung von Zeugniſſen entſte⸗ gen. Nach der grundlegenden Vorſchrift des Paragraphen 630 BGB. hat die Hausangeſtellte das Recht, ein ſchriftli⸗ ches Zeugnis über Art und Dauer des Dienſtverhältniſſes und auf Verlangen auch über Führung und Leiſtung zu fordern. In einem Streitfalle, der das Kölner Arbeitsge⸗ richt beſchäftigte, hatte der Hausherr die Erteilung des Zeugniſſes mit dem Bemerken verweigert, daß die Hausge⸗ hilfin ihn und ſeine Frau mehrfach beſtohlen und außerdem Kenntnis von Diebſtählen einer anderen Hausgehilfin ge⸗ habt habe, ohne hiervon der Dienſtherrſchaft Mitteilung u machen. Vor Gericht ſahen die Dinge aber weſentlich an⸗ ers aus, als ſie ſich in der Vorſtellung des geſtrengen Hausherrn widerſpiegelten, und die Beweisaufnahme ergab keinerlei Anhaltspunkte für die Berechtigung der Dieb⸗ ſtahlsbezichtigung, Leere Vermutungen genügen aber, ſo betonte der Vorſitzende in der Urteilsbegründung, keines⸗ falls zur Erhebung eines ſo ſchwerwiegenden Vorwurfes in einem Zeugnis. Solange klare Beweiſe für das Gegen⸗ teil fehlen, hat die Hausangeſtellte unbedingten Anſpruch darauf, daß ſie im Zeugnis als ehrlich bezeichnet wird.— Das Arbeitsgericht gab der Klage der Hausangeſtellten ſtatt und verurteilte ihren früheren Arbeitgeber zur Ausſtellung des gewünſchten Zeugniſſes dg 8 — Befreiung vom Keligionsunkerricht. Schüler, die vom ſchulplanmäßigen Religionsunterricht ordnungmäßig abge⸗ meldet worden ſind, ſind von der Teilnahme am Religions⸗ unterricht und an religiöſen Schulveranſtaltungen mit ſo⸗ fortiger Wirkung befreit. Die NS⸗Schweſter. Ein wichtiger und vielbedeutender Faktor in der ge⸗ ſamten volkspflegeriſchen Arbeit der NSW ciſt die NS⸗ Schweſter. Sie iſt nicht in erſter Linie Krankenſchweſter, ſondern ſie iſt die politiſche Beauftragte der Bewegung in der Gemeinde. Die weltanſchaulich und fachlich hervor⸗ ragend ausgebildete und ausgerichtete NS⸗Schweſter iſt die ſeeliſche Betreuerin der Gemeinde. Sie muß der Halt ſein für Alt und Jung, für Kranke und Geſunde, ſtehend über den Konfeſſionen. Sie iſt Beraterin in der Erziehung der Kinder, ſie hilft in den Mütterberatungsſtunden, dem Schulzahnarzt der NS, ſie erleichtert nicht zuletzt dem Hoheitsträger der Partei ſein ſchweres Aufgabengebiet. Sie iſt ein Teil der Brücke zwiſchen Bewegung und Voll! Im Gau Baden gibt es 1935: 35 Stationen, 1936: 75 Stationen mit 95 Schweſtern. Der Gau Baden iſt in der glücklichen Lage, ein eigenes Jungſchweſternheim, das der Ausbildung der NeS⸗Schweſtern dient, ſein Eigen nennen zu dürfen. Es liegt in Heidelberg⸗Siebenmühlental und wurde anläßlich des Gauparteitages der NSDAP im April 37 von Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt im Beiſein des Reichsſtatthalters und Reichsfrauenführerin ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben. Für die Per⸗ und Pro⸗Gager „Du willſt alſo vermieten?“— „Aber, mein lieber 1040 „Ja, per 1. Mai.“— Permaier, ich dachte, du hätteſt Latein gelernt!“—„Wieſo, hab' ich auch.“—„And dann willſt du per 1. Mai vermieten, als ob der 1. Mai ein Wohnungs⸗ bermittler wäre? Per heißt nämlich„‚durch', du Qualitäts- Lateiner, und nicht zu oder an'! Wenn du aber durchaus. gern ein biſſel Latein bröckeln möchteſt, dann mach's wenigſtens, richtig! Sing alſo, nachdem du dich in deiner dermanſchten Pöbelſprache per 1. Mai in faſhionable Frühjahrs⸗Garderohe geſteckt haſt und per Taille ausgeflogen biſt, mit richtiggehen⸗ dem por: Ich geh' per einen grasgrünen Wald und höre die Vögeln ſingen.“—„Grobian! na, meinetwegen; danke für die Bele g, wenn auch ein bißchen arg per Knotenſtoch. Au, Verzeihung! aber ſo darf man doch ſagen, nicht? Ich denke da nämlich gerade an per Bahn' und per Poſt', du erinnerſt mich fa, daß per durch' heißt.“—„Gewiß, wenn man an ſolcher Halblateinerei Vergnügen findet, kann man ſo ſagen, wie man auch per⸗gedreht und ſupergeſchnappt ſagen kann. Richti übrigens, wenn man's genau nehmen tig wäre will, per Bahn auch nicht, denn der Lateiner würde hier den Ablativ gebrauchen(per pedes gleich zu Fuß iſt ſchlechtes Latein). Doch wozu ſoll ich hier alte lateiniſche Regeln auf- friſchen, die wir einmal zuſammen auf der Schulbank gelernt haben? Nein, ſprich deutſch, lieber Permaier, und die Sache iſt in Ordnung!“—„Gut, will's mir merken.“—„Freut mich, dann alſo hinaus mit dem welſchen Geſindel per, pro, a, circa, contra, extra, und zwar nicht erſt per Juni oder ſpä⸗ ter', auch nicht per ſofort', ſondern— ſofort! Deutſcher Sprachverein. Die läſtige Ameiſe Es gibt Häuſer, die jedes Jahr wieder von Ameiſen auf⸗ geſucht werden. Ameiſen können die Hausfrau bald zur Verzweiflung bringen, denn ſie gehen ſogar in geſchloſſene Schränke, ſie fallen über alles her und ſind meiſt ſchwer zu vertreiben.— Doch mit Geduld können wir auch über dieſe Schädlinge Herr werden. Die erſte Bedingung iſt, alle Mauern und Boden rtzen zu verſchmieren, damit ſie nicht durchkriechen kön⸗ nen. Kommen ſie durch die Fenſter, ſo ſtreuen wir Kampfer, welchen wir in Spiritus oder Branntwem auflöſen, damit er pulveriſiert wird. Das Auslegen von Schwämmen die wir mit Zucker beſtreuen und nachher in heißes Waſſer werfen, iſt kein abſo⸗ lut ſicheres Mittel Vor allen Dingen werden die Ameiſen dadurch meiſt erſt angelockt. Ein altes Mittel iſt das Ver graben toter Fiſche an der Stelle, wo die Ameiſen in das Haus eindringen. Ferner gießen wir an der Stelle, wo ſie in die Stube eindringen, etwas Salmiakgeiſt in die Oeffnungen oder ſtreuen gepulverten Alaun oder Buchen⸗ aſche. Weitere gute Mittel finden wir in der Kreolinlöſung oder einem ſtarken Abſud von Tomatenblä tterrn. Dieſe Löſungen werden auf die Fenſterbretter, die Tür⸗ ſchwellen und auf die Straße geſtrichen, auf der ſie heran⸗ kommen, Oefteres Aufwaſchen der Dielen mit Karbolwaſſer iſt ebenfalls zu empfehlen. Ein ganz einfaches und leicht zu beſchaffendes Mittel ſollen aber die Blätter des Wachholder zus ſein, deren Geruch, wenn dieſe Zweige ausgelegt werden, die Ameisen anſcheinend nicht vertragen können. Die Hauptſache iſt der Kampf gegen ſie. Sobald ſie nicht zur Ruhe kommen, d. h. immer neue, ihnen widerwärtige Gerüche ausgeſtreut werden, ziehen ſie ſich bald zurück. * Tabakpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Betr. Fluranmeldung des Hauptzollamtes. Die Fluranmeldungen für den diesjährigen Tabak⸗ anbau können heute und morgen auf dem Rathaus(bei Volz) abgeholt werden. Die ausgefüllten Fluranmeldungen werden am Mon⸗ tag, 14. und Dienstag, 15. Juni im Rathaus jeweils von 1012.30 Uhr und von 17— 20 Uhr entgegengenommen. Achtung! Sämtliche Wehrfähige treffen ſich morgen Samstag abend 8 Uhr in der Turnhalle zu einem Traditions⸗Abend mit Konzert Achtung:! Volksbund für das Deutſchtum im Auslande! (V. D. A.) Ortsgr. Aufgrund einer Anordnung der Landesleitung muß eine ſofortige Pflichtverſammlung abgehalten werden Da es ſich um Bekanntgabe von Dingen handelt, die jedem Mitglied übermittelt werden müſſen, bitte ich um voll⸗ zähliches Erſcheinen. Andernfalls ſind die Amtsträger ge⸗ zwungen, die fehlenden Mitglieder perſönlich aufzufuchen, Wer auf dringenden Gründen nicht erſcheinen kann, wolle Mhm.⸗Seckenheim. 11 5 dies dem Gruppenleiter mitteilen. Freunde des Bundes Dolſsbund Kunder, bitte mitbringen. Dieſe Mitteilung bitte weiterſagen! 22 2 fur das Deulſchlum im Husland Kaſtenwagen Der Etappenhase V. O. A., Ortsgruppe Mannheim-Seckenheim. fe 80 Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 10. Juni. Notierun⸗ Im Film noch viel besser zu verkaufen Zu erfrag. in der Geſchäftsſt. d. B. Die angekündigte Der Etappenhase Pflichtverſammlung findet morgen Samstag im Rebenzimmer„Zum Pfälzer Hof“ nach 20 Uhr ſtatt. Räheres unter Lokales. Der Gruppenleiter, helfen Für die heiße Jahreszeit empfehle ich: All. Apfelwein Literfl. 0,30 kaufen; Alkoholfreien Traubensaft, 1.— Himbeersaft 500 fr 0.65 ſie helfen Orangeat J Fl. 2. i Wermut— Malaga Süßweine dem Edenkobener Weißwein Literfl. 0.75 Liebfrauen mil,„ 0.85 Wer⸗ ö llstadte n 5 Dürkheimer Rotwein 8 Wachenheimer Sekt 2.—, 2.30, 2.60 henden georg Nöser. Taglohn-Zettel ua dee Neckarbote Dructerel 1 Anzeigen Ihnen 0.80 bungtre⸗ erobert die Filmwelt! Frontsoldaten so war es draußen in der Etappe! 5 Frauen und Mädchen Kein Kriegsfilm, sondern ein saftiges Soldatenstück! Der Etappenhase kann nur 3 Tage gezeigt werden Der Etappenhase bringt speziell unseren Jlvesheimer Freunden eine fabelhafte Vorstimmung zum Fest! Besuchen Sie also heute oder morgen Samstag schon den 5 Etappenhasen N e- beer Seelen, gen unverändert. Mannheimer Wochenmarkt v. 10. Juni. Vom Staliſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,7 bis 5, neue 12 bis 14, Salat⸗ kartoffeln 10; Wirſing 8 bis 10; Weißkraut 10 bis 12; Blumenkohl, St. 10 bis 50; Karotten, Bſchl. 8 bis 12; Spinat 12 bis 18; Mangold 8 bis 10; Zwiebeln 13 bis 15 Grüne Bohnen 23 bis 80; Grüne Erbſen 14 bis 18; Spargeln 15 bis 40, Kopfſalat, St. 5 bis 16; Oberkohlraben, St. 5 bis 10; Rhabarber 5 bis 8; Tomaten 30 bis 60; Rettich, St. 4 bis 10; Schlangengurken, St 20 bis 60; Suppengrü⸗ nes, Peterſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 4 bis 5; Kirſchen 30 bis 50; Erdbeeren(Ananas) 30 bis 45; Stachelbeeren 20 bis 30; Zitronen, St. 8 bis 18; Bananen, St. 5 bis 10; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 9 bis 11; Aale 120; Rindfleiſch 913 Kalbfleiſch 120; Schweinefleiſch 91. Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 10. Juni. Auftrieb: 801 Rinder, darunter 86 Ochſen, 130 Bullen, 457 Kühe, 138 Färſen, ferner 504 Kälber, 15 Schafe, 84 Schweine. Preiſe: Ochſen 42 bis 45, 39 bis 41, 32 bis 36; Bullen 41 bis 48, 38 bis 39, 34, 27; Kühe 41 bis 43, 35 bis 39, 29 bis 33, 18 bis 25; Färſen 44, 38 bis 40, 33 bis 36; Kälber 61 bis 65, 55 bis 59, 45 bis 50, 30 bis 40; Lämmer, Häm⸗ mel, 50 bis 53; Schweine—, 54, 84, 54, 53, 50, 84, 52. Marktverlauf: AA⸗ Tiere über Notiz, Großvieh, Kälber und Schweine zugete“ ämmel und Schafe mittelmäßig. —— Alles Lau u ves (vom 12. bis 14. Juni). E W 2 1 N N Samstag 20 Uhr: Bunter Abend- Sonntag 14 Uhr: Festzug. 5 Motto Das Deutsche Lied“ Festspiel. Montag Abend großes Feuerwerk. ee e eee 2 0 e