enn e een Nr. 135 Neckar⸗Vote(2. Blatt) Montag, 14. Juni 1937 — „Feſtzug des deutſchen Volkes“ Die Kd-Reichstkagung auf dem Höhepunkt. Die Reichstagung der Ns-Gemeinſchaft„Kraft durch reude“ erreichte am Sonntag mit dem großen„Feſtzug es deutſchen Volkes“ den höhepunkt der feſtlichen Veran⸗ ſtaltung. Alle deutſchen Gaue hatten gewekteiferk, um in dieſem großen deutſchen Lebensbuch würdig vertreten zu ſein. Nicht weniger als 25 000 Menſchen waren am Feſtzu beteiligt. Ueber 200 prächtig geſchmückte e ee in über vier Stunden währendem Zuge durch die feſtlich geſchmückte Hanſeſtadt. Auf dem Adolf⸗Hitler-Platz wohn⸗ ken der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley dem Feſtzug bei. Beide wurden mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Von der Alſter her ſchmetterten Fanfarenklänge, unter⸗ brochen von dem dumpfen Dröhnen von Hunderten von Landsknechtstrommeln. Die Jugend eröffnete den Jug. In tadelloſer Marſchordnung folgte der Reich sarbeitsdienſt. Der Muſikzug der SS⸗Standarte„Germanja“ ſteigerte die Begeiſterung der Maſſen, und dann folgten die vielen an der Reichstagung teilnehmenden ausländiſchen Volksgruppen mit den Fahnen ihrer Heimatländer. Ein Rauſch der Far⸗ benfreude, des bunten tauſendfältigen Lebens kommt in Spiel, Geſang und Tanz dieſer Abordnungen faſt aller europäiſchen Länder zum Ausdruck. Belgien eröffnete den Reigen, Bulgarien, Dänemark, Eſtland und Finnland folg⸗ ten. Vor der Ehrentribüne machten die einzelnen Gruppen kurzen Halt, um die Tänze und Lieder ihrer Heimat darzu⸗ bieten. Wie alle anderen, ernteten auch die franzöſiſchen Tanz⸗ und Trachtengruppen ſtarken Beifall. Ueberaus groß war der Jubel, der die öſterreichiſchen Volksgruppen emp⸗ fing, Schweizer Fahnenſchwinger warfen ihre Banner in die Luft, um ſie mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit wieder auf⸗ zufangen. Zum Schluß dröhnte der Rakoczy⸗Marſch, von einer ſtarken ungariſchen Kapelle mit Schneid geſpielt. Der Zug der deutſchen Gaue wurde durch den Gau Hamburg eröffnet. Die Reihe der Feſtwagen wird mit der Schutzgöttin Hamburgs„Hammo⸗ nia“ eingeleitet. Dann folgen Wagen, die die geſchichtliche Entwicklung der Hanſeſtadt zeigen. Die angrenzenden Gaue Mecklenburg, Schleswig⸗Holſtein und Oſt⸗Hannover folg⸗ ten. Volks⸗ und Tanzgruppen aus dem Harz eröffneten den Zug des Gaues Süd⸗Hannover⸗Braunſchweig. Magdeburg⸗ Anhalt zeigte vor allem Geſchichtliches und Sagengut. Auch der Gau Berlin hatte ganze Arbeit geleiſtet, um die Haupt⸗ ſtadt des neuen Reiches wirkungsvoll im Feſtzug erſcheinen zu laſſen,„700 Jahre Berlin“ war die Parole. Mit der „faulen Grete“ begann der Zug Feſtwagen der Induſtrie und des Handels zeigten die Bedeutung Berlins als Stadt der Arbeit. Die Gaue Kurmark, Schleſien. Sachſen, Thü⸗ ringen und Main⸗Franken ſchloſſen ſich an. Eine große hi⸗ ſtoriſche Schau vermittelte der Gau Franken. Die Bayriſche Oſtmark und der Gau Schwaben boten einen aufſchlußrei⸗ chen Querſchnitt durch Volkstum und Arbeit. Unter den zahlreichen Feſtwagen des Gaues München-Oberbayern be⸗ eiſterte vor allem eine Nachbildung der großen Bauten. er Gau Württemberg zeigte vor allem die großen ge⸗ ſchichtlichen und techniſchen Leiſtungen ſeiner Söhne. Der erſte Daimler⸗Kraftwagen gus dem Jahre 1895 und das erſte NSU⸗Motorrad er⸗ 1 71188 Dann ſauſten die Peitſchen der Markdorfer Peit⸗ henknaller aus dem Gau Baden durch die Luft. Kurheſſen, Heſſen⸗Naſſau, Weſtfalen⸗Nord und Weſer⸗Ems zeigten die Eigenart ihres völkiſchen Lebens. Nach Pommern folgte der Gau Danzig. Das Tannenberg⸗Nationaldenkmal und ein Feſtwagen mit dem Bernſtein erſchienen unter dem Feſtzug Oſtpreußen. 14217 Futter⸗ und Kartoffelſilios in Baden Die einfachſte, billigſte und ſelbſtverſtändlichſte Art der landwirtſchaftlichen Produktionsſteigerung beſteht darin, die Verluſte an bereits gewonnenen Produkten zu verhindern. Nach Berechnung des„Reichskuratoriums für Technik in der Land⸗ wirtſchaft“ gingen bisher rund 19 Millionen dz Futterkartof⸗ feln für die deutſche Schweinemaſt jährlich bei der üblichen Mietenlagerung verloren. Würden alle Futterkartoffeln ein⸗ geſäuert, ſo könnten rund zwei Millionen Schweine mehr gemäſtet werden. Darum hat der Reichsnährſtand eine ſei⸗ ner größten Aufgaben darin geſehen, den Bau von Behäl⸗ tern zur Einſäuerung von Grünfutter und Kartoffeln zu för⸗ dern. Seine Maßnahmen haben zu dem Erfolg geführt, daß ſich am 1. Januar 1937 die Anzahl der Silos gegenüber dem Stande vom 1. Januar 1936 um 55,8 v. H. und der Faſſungsraum um 34,5 v. H. erhöht hat, ſo daß zu Beginn dieſes Jahres im Reiche 238 500 Silos mit einem Faſſungs⸗ raum von 5 322 700 ebm vorhanden waren. Im Land Baden wurden im Jahre 1936 insgeſamt 9636 Behälter zur Einſäuerung von Grünfutter und 1 feln(Hoch⸗ und Grubenſilos) neu errichtet mit einem Faſ⸗ ſungsvermögen von 28 198 chm. Der Geſamtbeſtand in Baden iſt damit am 1. Januar 1937 auf 14217 Silos angewachſen, die einen Faſſungsraum von 118 558 chm hatten. Neben der Anzahl der Behälter und dem Faſſungsraum iſt auch die Jahl der Betriebe, in denen Silos ermittelt wurden, von Bedeutung. In 167 237 landwirtſchaftlichen Betrieben mit 0,5 ha Geſamtfläche waren in Baden zu Beginn des Jahres in 5796, das ſind 3,5 v. H. der Betriebe, Hoch- und Gruben⸗ ſilos vorhanden, und zwar waren bis zum Jahre 1934 in 1265 Betrieben Gärfutterbehälter uſw. errichtet. Dann ſtieg die Zahl ſehr ſtark, im Jahre 1935 um 1800 und 1936 um 2781. Der Anteil der Betriebe mit Gärfutterbehältern iſt am größten in Oldenburg(14,5 v. H.). Danach folgen das Land Sachſen mit 8,4 v. H., Oberſchleſien mit 8,1 und Ae mit 6,8 v. H. der Betriebe über 0,5 ha Geſamt⸗ fläche. Sparkapitalbildung vordringlich „Sparkaſſen ſind ein wertvolles Inſtrument der Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanzpolitik des Reiches.“ Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk ſprach in Erfurt vor den Teilnehmern des Mitteldeutſchen Sparkaſſentages. Der Miniſter hob in ſeinen Darlegungen die für die erſten vier Jahre natio⸗ nalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung beſonders kennzeich⸗ nenden Züge hervor: Das Vorwiegen des ſtaatlichen Inveſtitionseinſatzes, deſſen Ziel ſich zwar im Laufe dieſes Zeitabſchnittes von dem der Arbeitsbeſchaf⸗ fung um jeden Preis zu dem der Wehrhaft⸗ machung und der Schaffung einer heimiſchen Roh⸗ ſtoff grundlage gewandelt habe, deſſen Finanzie⸗ rungsmethode aber zunächſt noch die gleiche geblieben ſei. Es habe ſich aber von Jahr zu Jahr das Verhältnis zwiſchen Staatsinveſtition und Zunahme der Staatsver⸗ ſchuldung gebeſſert, d. h. der Sachvermögens⸗ zu wachs überſteige in ſteigendem Maße den Schulden⸗ zuwachs. Ferner ſei dieſe Zeitſpanne ausgefüllt durch eine ſtarke Entſchuldung der Privatwirt⸗ ſchaft. Und endlich beſſere ſich auch durch die Konſolidie⸗ rungspolitik das Verhältnis zwiſchen kurz⸗ und lang⸗ friſtiger Verſchuldung. Die geſicherte Grundlage, die infolge dieſer Entwick⸗ lung der Finanzierung der großen Staatsaufgaben ge⸗ geben werden konnte, ſei durch die Bildung von Spar⸗ kapital und die Lenkung des gebildeten Kapitals ermög⸗ licht worden. An dieſer Kapitalbildung ſeien die Spar⸗ kaſſen durch das Anſammeln gerade der kleinen und klein⸗ ſten Spareinlagen in beſonders ſtarkem Maſte beteiligt. Das Anwachſen der Spareinlagen bei den Sparkaſſen von 1,5 Milliarden RM. im Jahre 1925 auf 14,5 Milliarden RM. zu Beginn des Jahres 1937 kennzeichnen die volks⸗ wirtſchaftliche Bedeutung der Sparkaſſen. Die alte Frage, ob Verbrauch oder Sparen oder, an⸗ ders ausgedrückt, Belebung der Konſumgüter⸗- oder der Inveſtitionsgüterinduſtrie volkswirtſchaftlich zweckmäßiger ſei, könne nicht allgemeingültig entſchieden, ſondern nur nach der jeweiligen Lage eines Volkes beantwortet wer⸗ den. Für uns ſei jedenfalls zur Zeit die Sparkapi⸗ talbildung das Vordringliche. Um ſo wichtiger ſei aber auch, daß der Sparer die abſolute Gewißheit habe und unter Adolf Hitler auch haben könne, daß ſeine Spargroſchen ſich nicht wieder, wie in den unſeligen Nachkriegsjahren, entwerten würden. Der fortgeſetzte Rückgang der Arbeitsloſen⸗ zahl, die Anfang dieſes Monats nur noch rund 776 000 betragen habe, und der naturgemäß aus der Wirtſchafts⸗ belebung eingetretene ſtärkere Rohſtoffbedarf ſtellten uns jetzt vor ganz andere Probleme als im Jahre 1933. Es gelte jetzt, den Ausgleich zwiſchen den Kräften, die 1933 als brachliegende Reſerven im Ueberfluß vorhanden geweſen ſeien, und den zu löſenden Aufgaben herzuſtellen. Deshalb ſei eine Rangordnung beim Arbeits-, Rohſtoff⸗ und Kapitaleinſatz notwendig. Unter dieſem Geſichtspunkt bekomme die Frage der Kapitallenkung erhöhte Bedeu⸗ tung. Der Miniſter ſtellte zum Schluß feſt, daß die Spar⸗ laſſen dank ihrer Erfolge als Kapitalſammelbecken zu einem wertvollen Inſtrument der Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik des Reiches geworden ſeien und, wie er zuverſichtlich hoffe, auch bleiben würden. Prof. Dr. Hettlage, Kämmerer der Reichshaupt⸗ ſtadt Berlin, befaßte ſich mit der Stellung der Sparkaſſen im deutſchen Gemeindeleben. Der Aktienmarkt zeigte zum Wochenſchluß ein freund⸗ licheres Bild als an den vorangegangenen Tagen. Am Mon⸗ tanmarkt konnten Harpener eine bemerkenswerte Steigerung erzielen. Von Braunkohlenwerten waren Eintracht gefragt. Ghemtete e waren faſt durchweg etwas gebeſſert. Der Ren ⸗ tenmarkt behauptete ſich bei ſehr kleinen Umſätzen. Am Geldmarkt blieb der Tagesgeldſatz mit 2,75 bis 3 Prozent und darunter. Am Deviſenmarkt konnte der Schweizer Franken ſich eine Kleinigkeit befeſtigen. Deviſenkurſe. Belga(Belgien) 42,13(Geld) 42,21(Brief), dän. Krone 55,00 55,12, engl. Pfund 12,32 12,35, franz. Franken 11,11 11,13, holl. Gulden 137,29 137,57, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,91 62,03, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,10 47,20, ſchwed. Krone 63,52 63,64, ſchweiz. Franken 57,14 57,26, ſpan. Peſeta 16,98 17,02, tſchech. Krone 8,671 8,689, amerikan. Dollar 2,496 2,500.. Wie verhütet man Güterbrände? Vorſichtsmaßnahmen im Skückgutverkehr. Aus Anlaß der Brandkataſtrophe auf dem Güter⸗ bahnhof zu Halle hat ein Vertreter des DNB Gelegen⸗ heit genommen, den Güterbeförderungsdezernenten der Reichsbahndirektion Berlin, Reichsbahnrat Langbein, über die Organiſation des Stückgutverkehrs auf der Reichsbahn und die dabei getroffenen beſonderen Maßnahmen zur Verhütung von Bränden zu befragen. Wir geben nachſtehend den Inhalt der Ausführungen des Reichsbahnrats Langbein wieder: Für den Güterverſand und ⸗empfang, ſo führte Reichs⸗ bahnrat Langbein aus, kommen ungefähr 10 000 Stationen im Reichsgebiet in Frage. Natürlich iſt es nicht immer möglich, dieſe zahlreichen Orte mit direkten Wagen zu ver⸗ binden, deshalb ſind an geeigneten Punkten im Reiche Umladeſtellen eingerichtet, von denen es insgeſamt 65 gibt. Dieſen Umladebahnhöfen werden die Waren nach einem beſtimmten Plan zugeführt, um von dort aus möglichſt ſchnell an die Zielbahnhöfe weitergeleitet zu werden Um den allgemeinen Stückgutverkehr nicht zu gefähr⸗ den, ſind für die Annahme, Auslieferung und Umladung von feuergefährlichen Stückgütern beſondere Anla⸗ gen mit feuerſicheren Rampen errichtet. Feuergefährliche Güter werden auch grundſätzlich auf beſonderen feuerſiche⸗ ren Stückgutwagen befördert, ſo daß an ſich alles in unſe⸗ ren Kräften Stehende getan iſt, um derartige Kataſtrophen wie jetzt in Halle zu vermeiden. Jeder Abſender iſt verpflichtet, auf dem Fracht⸗ ſchein die Sendung genau zu bezeichnen und insbeſondere anzuführen, ob ſie feuergefährlich iſt. Nach dieſen Angaben richtet ſich auch der Tarif, da ja feuergefährliche Sendungen entſprechend verladen werden müſſen. Allerdings beſtehe noch die Möglichkeit, daß jemand wiſſentlich falſche Angaben macht, er ſetzt ſich dann aber der Gefahr aus, bei Entdek⸗ 1 der falſchen Angaben ſtrafrechtlich verfolgt zu wer— en. Durch die Zerſtörung der Umladeſtelle in Halle wird ſich zunächſt eine Umwälzung des Güterverkehrs ergeben. Für die nächſten Tage wird, da Halle als kombinierte Gü⸗ terſtelle nicht nur Umladung, ſondern auch Ortsempfang hat, das Annahmegut für Halle natürlich geſperrt wer⸗ den müſſen. Nur Lebensmittel und die wichtigſten Dinge werden weitergeſandt werden können. Das Umladegut muß auf jeden Fall nach anderen Umladeſtellen geleitet wer⸗ den. Als Ausfuhrſtelle teilt ſich Halle mit Waren bei Leip⸗ zig in das nordweſtdeutſche Gebiet. Denkt man ſich naän eine Linie von Frankfurt a. M. nach Königsberg gezogen, ſo fällt alles, was ſüdlich dieſer Linie liegt, ins Gebiet von Waren, und was nordweſtlich liegt, nach Halle. Die Güter der Umladeſtelle Halle werden nun auf andre Stellen ver⸗ teilt werden müſſen, und zwar wird die Hauptlaſt von Seddin⸗Oſt und wahrſcheinlich noch von Hannover für den Weſten getragen werden. Ob auch noch Cottbus in Frage kommt, werden die Beſprechungen erſt ergeben. Natürlich ſind wir bereits damit beſchäftigt, die Pläne und ſonſti⸗ gen Vorkehrungen für die Umleitung des Güterverkehrs auszuarbeiten und auch die nötigen Arbeiter, Ladeſchaffner uſw. bereitzuſtellen. Die Güterſtellen Stuttgart und Mün⸗ chen z. B., die bisher ihr Gut für Nordweſtdeutſchland nach Halle verfrachtet haben, müſſen jetzt ihr Ladegut für Köln nach Hannover und für bommern nach Seddin ſenden. Je wenjger Rufgaben du in deinem ceben zu meiſtern haſt, um ſo leere und unnügeer wird Die dein beben erſcheinen. Du ſollß dich för. dle semeinſchaſt einſenen! * 7* 4 „Gebt mir vier Jahre Zeit“ Rechenſchaftsbericht über die erſten vier Jahre national⸗ ſozialiſtiſcher Staatsführung. Im Eher⸗Verlag iſt ein Buch erſchienen:„Gebt mir vier Jahre Zeit— Dokumente zum erſten Vierjahresplan des Führers“ Das Buch iſt vom ſtellvertretenden Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Alfred⸗-Ingemar Berndt, ver⸗ faßt und bringt in 16 Kapiteln einen ſpannenden Rechen⸗ ſchaftsbericht über die Leiſtungen während der erſten vier Jahre nationalſozialiſtiſcher Staatsführung. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Buch ein Geleitwort gegeben. Das Buch bringt keine trockene Zahlenbilanz, iſt nicht im Stile von Generalverſammlungsberichten geſchrieben, ſondern packend und lebendig. In plaſtiſcher Weiſe iſt jedem einzelnen Kapitel ein Bild deſſen vorangeſtellt, was die Regierungen der Novemberrepublik auf den einzelnen Arbeitsgebieten in 14 Jahren verſprachen und welches Ergebnis ſie nach 14 Jahren aufzuweiſen hatten. Daran ſchließt ſich die Aufzeichnung deſ⸗ ſen, was in vier Jahren im nationalſozialiſtiſchen Staat ge⸗ ſchaffen, erarbeitet und geleiſtet worden iſt. Es iſt ein Verdienſt des neuen Buches, zum erſten Male einen faſt lückenloſen Ueberblick gegeben zu haben über all das, was das Dritte Reich in dieſen vier Jahren an Erfolgen auf⸗ zuweiſen hat. 6 Hamburg im Zeichen der Koch ⸗Reichs tagung. 5 Reichsorganſſationsleiter Dr, Ley inmitten einer Trachtengruppe. Weltbild(Md. Eine Trachte 5 705 im 8 12 ine Trachtengruppe au enberg beim Volkstanz . 1 Tagungsort der NSG.„Kraft durch Weltbild(M). von Hamburg, dem S — 77.. Sport und Spiel — Der Sonntagsſport in Kürze.. Der geſtrige Sonntag brachte im Sport bedeutende Ereigniſſe. Eine große Menſchenmenge wohnte der 34. Oberrheiniſchen Ruder regatta im Mühlau⸗ hafen bei, die bereits am Samstag begann und ſpan⸗ nende Kämpfe brachte. Beſonders gut ſchnitten hierbei u. a. die Junioren der Mannheimer Amicitia im Vierer und Achter ab. Die nun fertiggeſtellten neuen Tribünen bieten ausgezeichnete Sichtmöglichkeit. 423.— — Motorſport. Etwa 300 000 Zuſchauer waren Zeugen beim Inter⸗ nationalen Eifelrennen auf dem Nürburgring, wo in der Rennwagenklaſſe Bernd Roſenmeyer auf Auto⸗ Union in einer neun Nürburg⸗Rekordzeit mit 1:42:1,1 Std. einen viel bejubelten Sieg landete. Es war ein gigantiſcher Kampf, den ſich hier die Rennwagen der Auto⸗Union und Daimler⸗Benz; 45 Sekunden Vorſprung fuhr Roſemeyer gegenüber ſeinem großen Gegner Caraceciola auf Mereedes⸗ Benz heraus, der an zweiter Stelle ankam, und dem als Dritter Manfred von Brauchitſch ebenfalls auf Merecedes⸗ Benz folgte. Radſport. Die Deutſchland⸗Fahrer ſtarteten am Sonntagmorgen 48 Mann— in Stuttgart zur ſiebenten Teilſtrecke Stutt⸗ gart Frankfurt. Hier führen noch die deutſchen Fahrer im Geſamtergebnis, an der Spitze der Magdeburger Weckerle vor den ausländiſchen Fahrern. Die 7. Etappe gewann de Caluwe(Belgien). Fußball. Im Fußball fanden Spiele für den Opfertag ſtatt. So kämpfte die Nationalmannſchaft gegen eine Mannſchaft des Gaues in Dresden. Die Nationalmannſchaft konnte hier nur ein Unentſchieden(1:1) erringen. Die Aufſtiegſpiele des Gaues Baden brachten nur ein Spiel von SV Kehl Phönix Karlsruhe, das Karlsruhe erwartungsgemäß überlegen mit 3:0 gewann. Handball. Hier fand in Mannheim das Spiel der Meiſterſchafts⸗ Vorſchlußrunde zwiſchen SV Waldhof gegen Tura Wupper⸗ tal ſtatt, dem etwa 4000 Beſucher beiwohnten, das dieſe jedoch nicht ganz befriedigte. Waldhof ſchlug ſeinen Gegner nach hartem Kampf 10:5, das nun Waldhof in die Ent⸗ ſcheidung um die Meiſterſchaft gegen Barmen bringt. Dieſes Spiel war am Sonntag in Koblenz ausgetragen. Fußball Opferkagsſpiele. Nationalelf— Gau Sachſen(in Dresden) Köln rechts— Köln links des Rheins Gauliga Bonn— Bezirkself Bonn Stadtelf Aachen— Landelf Aachen Stadtelf Kaſſel— Gaunachwuchs Stadtelf Gießen— Stadtelf Marburg Eintracht Frankfurt— Bergen⸗Enkheim Germania Schwanheim— Union Niederrad(Sa) Speyer— Ludwigshafen Frankenthal— Ludwigshafen Weinheim⸗Viernheim— Heidelberg(in Weinh.) Mannheim— Karlsruhe(in Schwetzingen) Aufſtiegsſpiele. — Sd D Dο e D= Gau Süd weſt: TS 61 Ludwigshafen— MS Darmſtadt 2.0 Saar 05 Saarbrücken— Opel Rüſſelsheim 14 1. FC Kaiſerslautern— Vfe Neu⸗Iſenburg 2:1 Bau Württemberg: FW Kornweſtheim— F Nürtingen 4:1 Gau Bayern: Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg 30 FSV Nürnberg— Armin München 42 Würzburger Kickers— FC Bayreuth 50 Gau Baden: IV Kehl— Phönix Karlsruhe 0˙3 Freundſchaftsſpiele: VfB Ludwigsburg— Stuttgarter Kickers(Sa) 11 1. Fc Pforzheim— Sportfreunde Eßlingen(Sa) 20 Germania Brötzingen— Union Böckingen 32 FS Frankfurt— Hanau 93(Sa) 4:3 VfB Friedberg— Kickers Offenbach(Sa) 3·3 SV Wiesbaden— Reichsb. Rot⸗Weiß Frankf.(Sa) 4.1 Handball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde: Mannheim: SV 1— Tura Wuppertal 10.5 Hamburg: Oberalſt. Hamburg— MTSA Leipzig 6:8, Waldhof hat es doch geſchafft. i Im Rückſpiel der Vorſchlußrunde zur deutſchen Mei⸗ ſterſchaft gelang dem badiſchen Handballmeiſter am Sonn⸗ tag zu Hauſe ein 10:5⸗(3:3)⸗Sieg und damit für die im Hinspiel erlittene 4-8 Niederlage die Vergeltung. Dieſer Rückſpielſieg der Waldhöfer iſt gleichbedeutend mit einem dritten, entſcheidenden Spiel, das am 20. Juni an einem noch bekanntzugebenden; Ort den Endſpielgegner der MTSA Leipzig ermitteln ſoll. Obwohl im Laufe der Woche bekannt geworden war, daß nicht das Torverhältnis dar⸗ über entſcheidet, wer von den Vorſchlußrundengegnern ins Endſpiel kommt, war man im 8 der Waldhöfer 5 nicht ſo recht zuverſichtlich. Dieſe Ungewißheit ſteigerte ſi beim Spiel am Sonntag inſofern noch, als die Gäſte aus Wuppertal gleich mit ſtürmiſchen Angriffen aufwarteten und ſchon nach einer halben Minute durch Gailenberg 110 1 und wenig ſpäter durch Mittelſtürmer Axmann ogar 2:0. Die Waldhof⸗Elf machte den erſchienenen 4000 Zuſchauern große Sorgen. Mitte der erſten 0 gelang endlich Heiseck der erſte Treffer für Waldho und wenit ſpäter glich Rutſchmann nach ſchönem Zuſammenſpiel mi Se ogar aus. Als eine Fehlentſcheidung des Schieds⸗ richters Ackermann(Bad Kreuznach) den Gäſten durch Braſelmann erneut die Führung brachte, wollten die Zu⸗ ſchauer nicht zur Ruhe kommen. Bis zum Wechſel machten ſie ihrer Entrüſtung in recht unſportlicher Weiſe Luft. Kurz vor der Pauſe zog Lang für Waldhof wieder gleich. Vom Wiederbeginn an ſpielte die Waldhof⸗Elf weit zügi⸗ er als vorher und konnte auch dur Spengler zum er⸗ fene in Führung gehen. In faſt gleichmäßigen Abſtän⸗ en ſorgten Zimmermann, ing rene und Zimmermann 2 als Produkt einer eindeutig beſſeren Mannſchaftsleiſtung für eine 9:3⸗Führung. Wohl konnten Bender und Geilen⸗ berg noch zweimal erfolgreich ſein und auf 95 verringern, aber mit dem zehnten Waldhof⸗Treffer von Spengler war das Spiel entſchieden und brachte den Waldhöfern durch einen wohlverdienten Sieg die Berechtigung, noch einmal gegen die ſehr ſpielſtarken Wuppertaler anzutreten. RNoſemeyer ſiegt vor Caracciola Inkernationales Eifelrennen.— Ein idealer Bennkag. Nach den heißen Trainingstagen war es am Samstag in der Eifel kühler geworden, auch am Sonntag morgen fehlte zunächſt die Sonne, die Sicht aber war lar. Her Anmarſch der Maſſen, ein ununterbrochener Zug der Wa⸗ gen, Motorräder und Fußgänger, ſetzte ſchon am Samstag nachmittag ein, ein Bild, das man nun ſchon zehn Jahre gewohnt iſt. Die neuen Anmarſchwege beſtanden ihre Be⸗ währungsprobe glänzend Seiltuwagen begiunen. Eine kurze Ansprache des Führers des deutſchen Kraft⸗ fahrſports, Korpsführer Hühnleins, und die feierliche Flaggenhiſſung leiteten die Veranſtaltung ein; dann wur⸗ den die erſten Krafträder mit Seitenwagen auf den Weg geſchickt. In allen Klaſſen zab es Zeiten, wie man ſie bis⸗ her noch nicht erlebt hatte K. Braun fuhr mit ſeinem Ge⸗ nn eine Geſchwindigkeit von über 100 Stkm. und Wal⸗ fried Winkler holte bei den„Kleinen“ einen Durchſchnitt heraus, mit dem im Vorjahre das Rennen der Halbliter⸗ maſchinen gewonnen wurde. Zu einem großartigen Erfolg für die Da⸗Geſpanne wurden die Rennen der beiden Seitenwagenklaſſen In der 600er Klaſſe kam Karl Braun ſchon nach der Startrunde mit Vorſprung zurück, den er dann ſtändig vergrößerte und den Mannheimer Bock Morton) weit hinter ſich ließ. Zwei Maſchinen erreichten das Ende des Rennens der 1000⸗erm⸗Maſchinen Kahrmonn(DW) und Zimmermann (NSü) lagen nach der erſten Runde dicht beiſammen. Dann ſchied Zimmermann wegen Vergaſerſchadens aus, während Schumann ſchon vorher aus dem gleichen Grunde die Weiterfahrt eingeſtellt hatte. Da auch das Ehepaar Stärkle nicht weiterfahren konnte, kam der Aachener Wey⸗ res noch auf den zweiten Rang. Rieſenfeld bei den Solomaſchinen. Für die Solomaſchinen galt das Eifelrennen wieder als Lauf zur deutſchen Meiſterſchaft, ſo daß die Beteiligung ganz hervorragend war. In kurzen Abſtänden wurden faſt 100 Fahrer auf die 6 Runden lange Strecke geſchickt. Das größte Intereſſe beanſpruchte natürlich das Rennen der Halblitermaſchinen, wo das Fehlen von Mansfeld ſehr bedauert wurde. Zur größten Ueberraſchung erſchien nach der erſten Runde Bodmer(DKW) nach einer Runde mit 116,9 Stkm. an der Spitze, aber ſchon in der zweiten Runde übernahm Gall(BMW) die Führung vor Bodmer und Ley, der zurückgefallen war. In toller Fahrt eroberte ſich Bodmer noch einmal die Spitze, aber mit einer Rekord⸗ runde von 120,3 Stkm. erkämpfte ſich Gall wieder die ver⸗ lorene Stellung und ſiegte mit dem Rekorddurchſchnitt von 117,8 Stem. vor Bodmer, während Ley(BMW) diesmal mit dem dritten Platz zufrieden war. Das Rennen der 350er Räder war eine er ee der NSll⸗Maſchinen. Heiner Fleiſchmann erſchien ſchon nach der erſten Runde vor dem Engländer Anderſon und Mellmann, beide NSüu, an der Spitze. In der zweiten Runde drehte Mellmann ſtark auf, übernahm vor Fleiſch⸗ mann und Anderſon die Führung. Jetzt entwickelte ſich ein packender Kampf. Als Fleiſchmann beide überholen wollte, kam er zu Fall. Er kam aber zum Glück ohne bedeutende Verletzungen davon und 5 die Fahrt gleich wieder fort. Mellmann fuhr mit der Rekordzeit von 112,1 Stundenkilometern den Sieg nach Hauſe. Hamelehle(Norton) wurde als ſchnellſter Privatfahrer Vierter. Ebenſo klar war der Kampf der„Kleinen“ für die ſchnellen DKW 8entſchieden. Mit ſeiner überlegenen Fahr⸗ technik erkämpfte ſich Winkler in der 5. Runde erneut die Führung und ſiegte mit 106,7 Stundenkilometern. Häusler und Gablenz hielten ſtändig den dritten und vierten Platz. Schnelle Sportwagen. Mit vorzüglichen Leiſtungen warteten auch die Sport⸗ wagen auf. Der überragende Mann bei den kompreſſoc. loſen Wagen war der Engländer Fane, der in der Klaſſe bis 2000 cem auf BMW einen vielbeſubelten Sieg mit einem hervorragenden Durchſchnitt von 108,4 Stundenkilo⸗ metern, vor ſeinen Markengefährten Richter und Heine⸗ mann herausfuhr. Der Zweikampf Henne⸗Fane blieb aus, da Henne ſchon in der zweiten Runde mit ſeinem Wagen aus der Bahn getragen wurde. Bei dem Sturz wurde der Wagen vollſtändig zertrümmert. Henne wurde in das Adenauer Krankenhaus eingeliefert, wo ſich ſeine Verletzung erfreulicherweiſe als nicht ſehr ſchwer heraus⸗ tellte. Der Ungar Hartmann gewann das Rennen der chwerſten Kompreſſormaſchinen; hier war die Beſetzung allerdings nicht überragend In der Klaſſe bis 2000 cem une Berg(Altona) auf Alfa-Romeo vor Bobby Kohl⸗ rauſch. Der Kampf der Rennwagen. Die Spannung war auf den Höhepunkt geſtiegen, als die Rennwagen an den Start geſchoben wurden. Die Start⸗ aufſtellung: 1. Reihe: Caracciola, Brauchitſch, Roſemeyer, 2. Reihe: Haſſe, Lang, 3. Reihe: Farina, Nuvolari, v. De⸗ lius, 4. Reihe: Müller, Kautz, 5. Reihe: Hartmann, Sea⸗ man, Rueſch, 6. Reihe: Soffietti, Carraroli, 7. Reihe: Man⸗ dirola, Balleſtrero, Feſtetics Sofort nach dem Start über⸗ nahm Caracciola die Führung, hinter ihm das Rudel der anderen Wagen. In einer Bombenzeit von 10:13 legte Ca⸗ racciola die Startrunde zurück und erreichte dabei ein Mit⸗ tel von 133,4 Stundenkilometern. 250 Meter zurück folgte Roſemeyer vor von Brauchitſch, weiter zurück lag Lang. Bereits in der zweiten Runde gab es einen erbitterten Kampf zwiſchen Roſemeyer und Caracciola. Der Auto⸗ Rae übernahm die Spitze, doch auf der langen Ge⸗ raden war der Altmeiſter des Nürburgringes wieder vor⸗ bei. Für Roſemeyer wurde in der zweiten Runde 958,5 Minuten gleich 137 Stundenkilometer geſtoppt. Seaman mußte bereits wegen Motorſchadens aufgeben. Nach der dritten Runde hatte ſich Roſemeyer mit 300 Meter vor Ca⸗ racciola in Front geſchoben. Weiter 300 Meter zurück lag Brauchitſch und mit großem Abſtand folgte Lang, noch weiter zurück Haſſe und Nuvolari. In die 5. Runde gings mit unveränderter er In die 6. Runde raſte Ro⸗ emeyer mit großem Vorſprung Caracciola hielt mit zer⸗ 8 Hinterradreifen an der Boxe. Gleich darauf mußte auch Brauchitſch halten. Fieberhaft arbeiteten die Monteure und nach kaum mehr als 25 Sekunden jagten beide wieder los. Als die Fahrer in die 7. Runde gingen, wartete man bei der Auto⸗Union geſpannt auf Roſemeyer, der an die Boxe fuhr, um die Reifen zu wechſeln. Nach 25 Sekunden Aufen hall jagte er unter dem Jubel der Maſſen weiter. Caräcciolg hatte den Vorſprung Roſemeyers nicht aufholen können. Der Italiener Carraroli wurde in der 7. Runde aus dem Rennen genommen, da ſein Wagen Del verlor Verhalten fuhr Roſemeyer in die 8. Runde, er ſchonte jetzt ſeinen Wagen, während Caracciola ein Rennen auf Leben und Tod fuhr, aber immer noch trennten ihn 45 Sekunden von Roſemeyer. Auch in der 9. Runde ließ Caracciolg nicht locker, ſeine Aufgabe war rieſengroß. Mit großer Span⸗ nung erwarteten die Zuſchauer die letzte Runde. Roſemeyer behauptete ſeinen Vorſprung und ging vor Caracciola durchs Ziel. v. Brauchitſch behauptete immer noch ſeinen dritten Platz. Die 300 000 Zuſchauer feierten den Sieger und auch den Zweiten ſtürmiſch. Der Durchſchnitt des Siegers betrug 133,5 Stundenkilometer. Das Endergebnis: 10 Runden 228.100 Kilometer: 1. Bernd Roſemeyer, Auto⸗Union 142:11,1 Stunden gleich 133,5 Stundenkilometer(neuer Nürburgringrekord, bisher Roſemeyer 131,6 Stundenkilo⸗ meter); 2. Rudolf Caracciola, Mercedes-Benz 1.437014 gleich 133 Stundenkilometer; 3. Manfred von Brauchitſch, Mercedes⸗Benz 1:43:56,4 gleich 131,9 Stundenkilometer; 4. Rudolf Haſſe, Auto⸗Union; 5. Tazio Nupolari, Alfa⸗Romeo; 6. Hermann Lang, Mercedes-Benz; 7. H. P. Müller, Auto. Union; 8. H. Rueſch(Schweiz), Alfa-Romeo; 9. Ch Kaut, Mercedes-Benz; 10. E. v. Dellus, Auto⸗Union; eine Runde zurück: 11. Sofietti(Italien) Maſerati, 12. 2. Hartmann (Ungarn), Maſerati. Henne glimplich davongekommen. Von Hennes Zuſtand erfahren wir noch, daß der Mün— chener bei ſeinem Unfall ſehr glimpflich davongekommen iſt. Die Aerzte hegen keinerlei Beſorgniſſe, immerhin erlitt der BM W⸗ Fahrer einige Prellungen, die aber alle nicht ernſter Natur ſind. 35000 SA⸗Männer biwakieren in Stuttgart Die Ns. KHampfſpiele der Gruppe Südweſt vom g. bis 11. Juli 1937. Wenn am Donnerstag, dem 17. Juni, auf dem Cannſtaf— ter Waſen in Stuttgart mit dem Aufbau einer ausgedehn⸗ ten Zeltſtadt begonnen wird, die das im Maßſtab 12 ver⸗ kleinerte SA-Lager der Reichsparteitage in Nürnberg wie dererſtehen läßt, dann wird das eines der erſten äußerlich ſichtbaren Merkmale ſein, die eine annähernd richtige Vor⸗ ſtellung von dem organiſatoriſchen Ausmaß der vom 9. bis 11. Juli in Stuttgart ſtattfindenden Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele der SA⸗Gruppe Südweſt vermitteln können. In dieſem Biwak werden 35 000 Männer der SA⸗Gruppe Südweſt aus ſämtlichen 21 Standortgebieten in Württem⸗ berg und Baden, darunter der geſamte Standort Stuttgart ohne Ausnahme vom Gruppenführer bis zum SA. Mann, zu einer in dieſer Art noch nie gekannten großen SA⸗Ka⸗ meradſchaft im Zeichen der vom Führer befohlenen Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kampfſpiele zuſammengefaßt werden. Ueber 40 Sonderzüge, darunter 19 Sonderzüge der NS⸗Organiſa⸗ tion„Kraft durch Freude“, 13 aus Wü rttemberg, 6 aus Baden, befördern die Maſſen der rund 9000 zum großen Führerappell befohlenen Führer und Männer der Gruppe, ſowie die ſchätzungsweiſe 6000 SA⸗Wettkämpfer und gleichzeitig die als Zuſchauer teilnehmenden SA⸗Führer und Männer mit ungezählten Volksgenoſſen aus dem Gruppenbereich in die Stadt der erſten SA⸗Gruppenkampf⸗ ſpiele. Sind alle erdenklichen Verkehrsmittel in den Dienſt dieſer Kampfſpiele mit dem ihren Höhepunkt bildenden Füh⸗ rerappell vor 740 000 Volksgenoſſen in der Adolf,Hikler⸗ Kampfbahn geſtellt, ſo findet die Verpflegungsfrage ihre denkbar beſte Löſung durch Einſatz des Hilfszuges Bayern, der ſämtlic S A⸗Führer und Männer, gleichgültig ob ſie als Führer oder Wettkämpfer oder Zuſchauer gekommen ſind, verpflegen wird. Da die geſamte Gruppe Südweſt vom Samstag, den 11. Juli ſozuſagen unter einem Dach in der Zeltſtadt beiſammen iſt, ſtehen zur Unterbringung der aus ganz Württemberg und Baden als Zuſchauer oder Wettkampfteilnehmer herbeiſtrömenden Volksgenoſſen und Angehörigen der übrigen Gliederungen und Formationen die Quartiere der Stuttgarter SA-Männer zur Verfügung. Ueber allen techniſch⸗organiſatoriſchen Vorarbeiten ſteht jedoch die körperliche und geiſtige Vorbereitung der SA⸗ Männer auf das Erlebnis der Kampfſpiele. Zurzeit iſt die Arbeit innerhalb der Gruppe in ihrem geſamten Umfang einzig auf das Ziel der Kampfſpiele eingeſtellt, das in einer eindrucksvollen Kundgabe des Wehrwillens und der Wehr⸗ ertüchtigung der SA im sportlichen Wettkampf und zugleich in dem Bekenntnis der SA⸗Geſinnung und SA⸗Haltung in drei großen Appellen beſtehen wird: Dem Eröffnungsappell im Schloßhof am Donnerstag, dem 8. Juil, mit einer An⸗ ſprache des Reichsſtatthalters und Gauleiters Murr, dem großen Führerappell in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn mit der Ansprache von Gruppenführer Ludin und dem Sieger⸗ appell in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn am Sonntag, den 11. Juli, wo Reichsſportführer Gruppenführer von Tſcham⸗ mer und Oſten die Siegerehrung und Preisverteilung vor⸗ nehmen, und der Stabsführer der Oberſten SA-Führung, Obergruppenführer Herzog, ſprechen wird. Einen Einblick in die Vorbereitung und Durchführung der Gruppenkampfſpiele vermittelte eine Preſſebeſprechung beim Aufmarſchſtab in Stuttgart, zu der die Vertreter der württembergiſchen und badiſchen Preſſe geladen waren. Der Führer des Aufmarſchſtabes, Standartenführer Dorr, umriß das Aufgabengebiet der Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele, die bekanntlich in Erweiterung der mit dem SA ⸗Sportabzeichen geſtellten Aufgaben vom Führer der SA als eine neue und größere Leiſtungsverpflichtung im Sinne der deutſchen Wehrhaftigkeit auferlegt worden ſind. Was die ſportliche Seite angehe ſo führte Skandartenführer Dorr weiter aus, ſtellen die Nationalſozialiſtiſchen Kampf, ſpiele einen ganz neuen Weg körperlicher Uebung dar, der ſich mit der ſportlichen Betätigung des Reichsbundes für Leibesübungen nicht überſchneide. Ausſchlaggebend ſei der Mannxſchaftseinſatz und die Mannſchaftsleiſtung, alſo Brei⸗ tenarbeit im SA⸗Sport, während ſonſt im Sport die Einzel⸗ und Spitzenleiſtungen den Prüfſtein abgeben. Der SA⸗ Sport, wie ihn die Kampfſpiele der SA entwickeln wollen, ſei Strapazenſport, einheitlicher Mannſchaftskampf, bei dem es auf Einordnung und Unterordnung ankomme Schnel⸗ ligkeit, Sprungkraft, Wurffähigkeit und Dauerleiſtung ſeien die ſportlichen Tugenden, die es dem Volke zu vermitteln gelte. Der Stabsleiter des Aufmarſchſtabes, Sturmhauptführer Guülbert, berichtete eingehend über den augenblicklichen Stand der Vorbereitungsarbeit. Ein beſonderes Wort wid⸗ mete Sturmhauptführer Gilbert dem unbekannten SA⸗ Mann der Gruppe, der durch große perſönliche Opfer die Durchführung der Kampfſpiele überhaupt erſt ermögliche, die SA⸗Männer in ihrer Geſamtheit ſeien die finanziellen Träger der Kampfſpiele Einen beſonderen Appell richtete der Stabsleiter an die Unternehmer und Arbeitgeber ihren in der SA ſtehenden enn d e den Verkauf der Kampfſpiel⸗Ausweiſe und durch Arbeitsurlaub die Teil- nahme an den Gruppenkampfſpielen zu erleichtern.