t. i„= e S ˖ reger Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Cages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 5. 37: 1160 — ö 37 Jahrgang Dienstag, den 15. Juni 1987 9 9 Die Londoner Einigung Eine Vereinbarung der Konkrollmächte unkereinander. London, 14. Juni. Die Viermächtevereinbarung umfaßt zwei Teile: ein Abkommen der vier Mächte über den Inhalt der durch Eden an beide ſpaniſchen Parteien zu richtenden Note und eine Vereinbarung der vier Mächte untereinander. Gemäß der Einigung wird die engliſche Note an die bei⸗ den Parteien in Spanien folgende drei Punkte enthalten: 1. Ein Erſuchen an die beiden ſpaniſchen Parteien, die an der internationalen Kontrolle teilnehmenden Kriegs⸗ ſchiffe zu reſpektieren und eine entſprechend klare Anweiſung an ihre Flotten und Luftwaffen zu geben. 2. Ein Erſuchen an die beiden Parteien, ſogenannte Si⸗ cherheitszonen für die Schiffe der vier Mächte zur Verfügung zu ſtellen und Verhandlung über deren Bereit⸗ ſtellung aufzunehmen. 3. Eine Mitteilung an beide Parteien, daß jeder An⸗ griff auf ein Schiff der Kontrollmächte als eine ge⸗ meinſame Sache der vier Kontrollmächte angeſehen wird und unbeſchadet des Selbſtverteidigungsrechtes jedes Schiffes die vier Mächte in einem ſolchen Fall zuſammen⸗ treten werden, um gemeinſame Schritte zu ergreifen. Die Vereinbarung der vier Mächte untereinander ſtellt ausdrücklich feſt, daß für den Fall eines Bruchs der oben gegebenen Zuſicherungen durch die Spanier und, falls in dieſem Falle nicht innerhalb einer angemeſſenen Zeit ge⸗ meinſame Maßnahmen beſchloſſen werden, eine neue Lage für jede der beteiligten Mächte eintritt, durch die ſie ihre Handlungsfreiheit wiedergewinnen. Ferner bekräftigen die vier Mächte in dieſer Sonder⸗ vereinbarung, daß die Kontrolle mit einem Hochſtmaß in ternationalen Vertrauens ausgeſtattet und daher wirkſam und neutral geſtaltet werden muß. Hierzu ſollen praktiſche Vorſchläge im Nichteinmiſchungsausſchuß vorgebracht wer⸗ den. Die engliſche Note geht, wie bekannt wird, am Dienstag on die beiden ſpaniſchen Parteien. Die engliſche Auffaſſung In einer redaktionellen Stellungnahme hebt die„Ti⸗ mes“ hervor, das Wichtigſte an dem Abkommen ſei, daß im Fall eines Zwiſchenfalls die Möglichkeit eines Meinungs⸗ austauſchs unter den vier Mächten gegeben ſei, ehe eine von ihnen von der Selbſtverteidigung zu Repreſſalien ſchreite. Durch eine Verſtändigung untereinander trügen die Regierungen dazu bei, alles zu vermeiden, was Zwi⸗ ſchenfälle hervorrufen könnte. Zu den Vorſchlägen, der Kontrollflotte einen internationalen Charakter zu geben, 05 die„Times“, der geſunde Menſchenverſtand ſchließe en Gedanken aus, eine gemiſchte Flotte mit engliſchem Kommando zu ſchaffen. Praktiſcher ſeien die Vorſchläge einer einheitlichen Kennzeichnung und der Anbordnahme neutro⸗ ler Beobachter. Es ſei wichtig, jedes Hindernis für das glatte Arbeiten des Kontrollſchemas zu beſeitigen und ſo den Weg für eine Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien freizumachen. Pariſer Stellungnahme Die in London zuſtandegekommene Einigung der vier Mächte wurde in Paris zunächſt im allgemeinen rein nachrichtenmäßig verzeichnet. Der„Jour“ weiſt beſonders darauf hin, daß Sowjetrußland ausgeſchaltet worden ſet und alſo nichts mehr an dem Abkommen ändern könne. Der „Petit Pariſien“ betont, daß die Kontrolle nunmehr viel ſchärfer und daher wirkungsvoller ſein werde. Die„Action F muß, wenn auch ungern, zugeſtehen, daß eutſchland einen neuen diplomatiſchen Erfolg erzielt habe. Es kehre nun als Sieger, begleitet von Italien, in den Londoner Ausſchuß zurück. Die Verbindung mit Rom noch enger zu geſtalten und dabei gleichzeitig die Fühlung mit England aufrechtzuerhalten— das ſei das große Ziel Deutſchlands. Man müſſe zugeſtehen, daß Deutſchland ſeine Partie gut geſpielt habe. Befriedigung in Rom Mit der in London erzielten Verſtändigung in der Kontrollfrage ſind, wie der Direktor des„Giornale d'Italia“ in ſeinem Leitartikel ausführt, die urſprüng⸗ lich engliſchen Vorſchläge entſprechend den deutſchen und Walieniſchen Wünſchen erweitert und präziſiert worden. Mit dieſer Verſtändigung werde der rotſpaniſch⸗ſowjetruſſiſche Angriff auf die deutſchen und italieniſchen Kriegsſchiffe zur Zufriedenheit der Regierungen von Berlin und Rom li⸗ quidiert, die damit wieder in den Londoner Ausſchuß zu⸗ rückkehren und an der internationalen Kontrolle der ſpani⸗ ſchen Küſte wieder teilnehmen würden.— Als beſonders erfreulich bezeichnet„Voce d'Italia“ das bemerkenswerte Verſtändnis, das die engliſche Regierung für die Gründe Deutſchlands und Italiens gezeigt habe und daß ſie das Problem in ſeiner Geſamtheit anpackte und eine Kompro⸗ mißlöſung vermied, die eine Verſtändigung der vier Mächte nur verzögert, wenn nicht gar endgültig in Frage geſtellt hätte. Göring beſichtigt die Luftwaffe auf Sylt. Berlin, 15. Juni. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Generaloberſt Göring, beſichtigte am vergangenen Sams⸗ tag und Sonntag unerwartet die Luftwaffenſtandorte der Inſel Sylt und die nach dort zum Luftſchießen komman⸗ dierten Kampfſtaffeln. 8 Die deutſch⸗ungariſche Freundſchaft Abſchied des Reichsaußenminiſters von Budapeſt. Budapeſt, 14. Juni. Reichsaußenminiſter v. Neurath hat mit ſeiner Beglei⸗ tung nach zweitägigem Aufenthalt Budapeſt im Sonderflug⸗ zeug verlaſſen. Ueber die in Budapeſt geführten Verhand⸗ lungen des Reichsaußenminiſters Frhr. von Neurath wurde folgendes amtliches Kommunique ausgegeben: „Der deutſche Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath hat vom 11. bis 14. Juni der ungariſchen Regierung in Budapeſt einen amtlichen Beſuch abgeſtattet. Anläßlich die— ſes Beſuchs, durch welchen die zwiſchen Ungarn und Deutſch⸗ land beſtehenden treuen und fraundſchaftlichen Beziehungen beſtätigt und nach außen hin dokumentiert wurden, wurden von Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath mit dem un⸗ gariſchen Miniſterpräſidenten Koloman v. Daranyi und dem ungariſchen Außenminiſter Koloman v. Kanya wieder⸗ holt Beſprechungen gepflogen. Im Laufe dieſer in gegenſeitigem Vertrauen geführten Beſprechungen hatten der deutſche und die ungariſchen Staatsmänner alle Fragen der europäiſchen Politik und insbeſondere diejenigen behandelt, an welchen das Deutſche Reich und Ungarn unmittelbar intereſſiert ſind. Mit beſonderer Genugtuung wurde zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß zwiſchen den beiden Regierungen volle Einmü⸗ tigkeit in der Hinſicht beſteht, daß ihre Länder alle auf eine Blockbildung abzielenden Verſuche ablehnen und dem Werk des Friedens auch in der Zukunft auf dem von ihnen bisher befolgten Weg dienen werden: anſtatt Scheidewände zwi⸗ ſchen den Staaten aufzurichten, einen Ausgleich der in Be⸗ tracht kommenden Intereſſen und eine endgültige Befrie⸗ dung anzuſtreben. Die Beratungen haben außerdem Gelegenheit geboten, feſtzuſtellen, daß die Auffaſſungen der beiden Regierungen auch in den anderen zur Sprache gebrachten Fragen voll— kommen übereinſtimmen und daß beide Regierungen ent— ſchloſſen ſind, die zwiſchen Deutſchland und Ungarn unver ändert beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen auch wei terhin zur Erreichung ihrer friedlichen Ziele zu entwi teln.“ Nr. 136 Die Gefallenen der„Deutſchland“ Die Beiſetzungsfeierlichkeiten in Wilhelmshaven. Berlin, 15. Juni. Die Beſtattungsfeierlichkeiten für dig 31 gefallenen Matroſen des Panzerſchiffes„Deutſchland“ werden am 16. und 17. Juni 19937 nach Einlauf des Schif⸗ fes in Wilhelmshaven durchgeführt Von Seiten des Ober⸗ kommandos der Kriegsmarine ergehen keine beſonderen Einladungen. Anmeldungen zur Teilnahme ſind an das Kommando der Marineſtation der Nordſee, Wilhelmshaven, u richten. 5 5 Am 16. Juni, 20 Uhr, findet die feierliche Ausſchiffung der Särge und darnach die Ueberſührung nach dem Ehren⸗ Kredel Wilhelmshaven mit Trauerparade ſtatt. Die mili⸗ äriſche Trauerfeier erfolgt am 17. Juni, 11.30 Uhr, auf dem Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven. Maſſenflucht nach Gantander Bilbao war nicht zu halten.— Francos neuer Erfolg. Durango, 14. Juni. Am Montag früh erreichten die Vorhuten der nationalen Truppen die erſten Häuſer von Begona, eines Stadtteils von Bilbao. Die Bolſchewiſten beſchränkten ſich auf leichte Rück⸗ zugsgefechte. Nationale Fheger melden ſtarken Flüchtlings⸗ verkehr im Hafen von Bilbao und auf der Straße nach San⸗ tander. Der am Samstag erfolgte Durchbruch der Gallo⸗Linie ſüdweſtlich von Fica, der nur auf einer Breite von 8000 m vorgenommen wurde, iſt bis Sonntagabend ohne Schwierig⸗ keiten auf rund 15 km erweitert worden und reicht nunmehr von den Lemona⸗Stellungen längs der parallel zur Bilbader Flußmündung liegenden Straße bis nach Zamudio. Der ſo⸗ genannte„eiſerne Gürtel“ der Bolſchewiſten um Bilbao hat damit ſeinen taktiſchen Wert verloren. Paris. In Anweſenheit des Präſidenten der franzöſiſchen Republik und zahlreicher Regierungsmitglieder wurde in Paris ein Denkmal für Ariſtide Briand eingeweiht; Mini⸗ ſterpräſident Blum erklärte u. a., daß es in Frankreich kei⸗ nen verantwortungsbewußten Menſchen gebe, der den Frie⸗ densgeiſt Briands nicht zu ſeinem eigenen mache. . Relcha⸗Ahenlerſeffmoche Feſtlicher Auftakt in Köln. Köln, 14. Juni. Die 4. Reichstheaterfeſtwoche, die vom 13. bis 20. Juni in den bedeutendſten Kunſtſtätten des deutſchen Weſtens durch- geführt wird, wurde in Köln mit der feſtlichen Eröffnung der Ausſtellung„Theater am Rhein im neuen Deutſchland“ eingeleitet. Im Namen des Kölner Oberbürgermeiſters hieß zu⸗ nächſt der Kulturdezernent der Stadt Köln. Beigeordneter Dr. Ludwig, die Ehrengäſte und insbeſondere den Präſi⸗ denten der Reichstheaterkammer auf das herzlichſte willkom⸗ men. Der Leiter des Inſtituts für Theaterwiſſenſchaft an der Univerſität Köln und des Kölner Theatermuſeums, Pro⸗ feſſor Dr Carl Nieſſen, gab ſodann einen Ueberblick über die Entſtehung und Entwicklung des Kölner Theater⸗ muſeums Es diene der Verbreiterung der Bildungsgrund⸗ lage des Theaters Es wolle nicht gelehrte, aber gebil⸗ dete Schauſpieler erziehen. Darüber hinaus fördere es auf geeignete Weiſe die Berufswahl. Profeſſor Nieſſen überreichte dem Präſidenten Dr. Schlöſſer eine Sammel⸗ mappe über den Dresdner Fauſt. Dann ergriff der Präſident der Reichstheaterkammer, Reichsdramaturg Miniſterialrat Dr. Rainer Schlöſſer, das Wort zur Eröffnung der Ausſtellung. Die Ausſtellung wolle zeigen, wie man im Rheinland Theater ſpiele und wie dieſes rheiniſche Theater ein Stück des großen deutſchen Theaters ſei, welches ſich um die Verwirklichung des deut⸗ ſchen Nationaltheaters bemühe. Es ſei nun ſchwer zu ent⸗ ſcheiden, ob man zur Erreichung dieſes Zieles das betonen ſolle, was das rheiniſche Theaterleben mit dem geſamten deutſchen gemeinſam habe, oder ob man den Wert auf die Beſonderheiten legen ſolle Gerade in dem Augenblick, wo wir uns bemühten, ein volksverbundenes Theater zu ſchaf⸗ fen, ſei keineswegs mehr der Wunſch vorhanden, ein nur volkstumsgebundenes Theater zu beſitzen. Jene Zeit ſei vorbei, wo kulturelle Aeußerungen allein aus der Landſchaft und für die Landſchaft entſtanden ſeien. Die lokale Farbe. die im Politiſchen ſehr oft„ und abr in Zeiten der Uneinigkeit und Ohnmacht unſer einziges Ver⸗ mögen darſtellte, habe man oft aus richtigen Gründen be⸗ kämpft, weil man im Drang der Abſonderung die am tief⸗ ſten wurzelnde Gefahr des deutſchen Volkes erkannte Man habe aber auch ebenſo oft und bdorwiegend in den Jahren jüdiſcher Ueberfremdung und Zerſetzung ſich darüber luſtig gemacht, weil man richtig erkannte, daß die Ohnmacht der Deutſchen vollkommen ſein würde, wenn man ihnen den Trieb zur künſtleriſchen Regſamkeit im kleinen wie im gro⸗ ßen zerſtöre Genau wie man fahrzehntelang die breite Mit⸗ telſchicht des deutſchen Volkes als Spießertum und ihr po⸗ litiſches Intereſſe einzuſchüchtern verſuchte, ſo habe man im Kulturellen vom„total platten Lande“ geſprochen und da⸗ mit den ganzen rieſigen Bezirk der ſchöpferiſchen Regſam⸗ keit von dem Geſangverein des kleinen Dorfes, dem 1 kel der Kleinſtadt, 200 literariſchen und kammermuſikali⸗ chen Holter de ee zu den i urch Hoftheater der kleinen Fürſten gemeint. enn auch vieles davon unzulänglich und zuweilen komiſch geweſen ſei, ſo wüßten wir doch heute, daß einer der rührendſten Züge unſekes Volkscharakters darin liege. Es gebe auch auf dem Gebiet des Kulturellen einen Sozialismus, der bedeute, daß die kleine idylliſche Stadt uns ebenſo lieb ſei wie große, lär⸗ mende Metropolen, die beſcheidene Romantik des weltabge⸗ ſchiedenen Winkels ebenſo wertvoll wie die ſtählerne Ro⸗ mantik der Induſtriezentren. Das alles gehöre in Deutſch⸗ land zuſammen und ſei im Sinne des neuen deutſchen So⸗ 1 0 gleichberechtigt und gleichverpflichtet, das ewige Intlitz Deutſchlands zu ſein. Dann eröffnete der Präſident der Reichstheaterkammer die Ausſtellung, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß jedem Beſucher das Gemeinſame der deutſchen Theaterent⸗ wicklung wie auch das Beſondere bei der Beſichtigung be⸗ wußt werden möge, von denen das eine das andere be⸗ dinge. Feſtvorſtellung in der Kölner Oper Am Sonntag abend wurde ſodann die Reichsthealerfeſt⸗ woche im Beiſein ihres Schirmherrn, des Keichsminiſters Dr. Goebbels mit einer Feſtvorſtellung des„Fliegenden Holländers“ im Kölner Opernhaus feierlich eröffnet. Unter den zahlreichen Ehrengäſten ſah man an der Seite des Reichsminiſters Dr Goebbels u. a. den Staatsſek⸗ retär im Reichsminiſterium für Valfsaufklärung und Pro⸗ paganda Walther Funk, den Gauleiter Staatsrat Grohe, den Oberbürgermeiſter der alten Kunſt⸗ und Hanſeſtadt Köln Dr. Schmidt, den Diviſionskommandeur Generalleutnant Kühne, die Miniſterialräte Schlöſſer und Gutterer, den Generalin⸗ tendanten der Kölner ſtädtiſchen Bühnen Alexander Spring, die Leiter der Landesſtellen der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen, des Staates und des künſtleriſchen Lebens. Ebenſo waren die Intendanten der weſtdeutſchen Bühnen faſt voll⸗ zählig erſchienen Ferner bemerkte man viele Vertreter der Kölner Konſulate. Die Inſzenierung des Werkes hatte Generalintendant Alexander Spring, während Generalmuſikdirektor Karl El⸗ mendorff vom Nationaltheater in Mannheim, einer der namhafteſten deutſchen Dirigenten, die muſikaliſche Leitung übernommen hatte. Als Gäſte wirkten bei der Feſtauffüh⸗ rung mit Kammerſänger Jaro Prohaska von der Staats⸗ oper Berlin als Holländer, die Kammerſängerin Martha Fuchs von der Staatsoper Dresden, die die Senta ſang, und Kammerſänger Eyvind Laholm vom deutſchen Opernhaus Berlin⸗Charlottenburg als Erik. Von den bewährten ein⸗ heimiſchen Künſtlern ſang Siegfried Tappolet den Daland. Adelheit 9 9 die Mary und Philipp Raſp den Steu⸗ ermann Für das Bühnenbild zeichnete Alf Biörn. Das ſtäd⸗ tiſche Orcheſter und die von Peter Hammers geleiteten Chöre ſetzten ſich mit voller Hingabe ein. Die ausgezeichnete Aufführung der Oper fand den be⸗ geiſterten Beifall des überfüllten Hauſes. Immer wieder mußten die Künſtler vor die Rampe treten, um für den Beifall zu danke.. Sade Saale des altehrwürdigen Gürzenich, tube, einen Empfang, wo der Oberbürgermeiſter der Stadt Köln, Dr Sſtmidt, als Hausherr ſeine zahlreichen Gäſte aufs herzlichſte willkommen hieß hatte ſich wieder eine große Menſche 90 der Auffahrt der Gäſte mit gro eichsminiſter Dr. Goebbels bei ſeiner Ankunft wiederum ſtürmiſch zujubelte. Der Höhepunkt der Feſtwoche Dr. Goebbels verkündet beſchleunigte Einführung der Pflichtverſicherung aller Bühnenſchaffenden.— Alters ver ſorgung aller Kulturſchaffenden ſoll folgen.— Neugeſtaltung der Engagementsvermitkklung. Düſſeldorf, 15. Juni. Die Reichstheaterfeſtwoche, die am Sonntag in Köln ihren Anfang nahm und an der ſechs Skädte des WVeſtens mit Aufführungen und Kundgebungen teilnehmen, wurde am Montagnachmittag in Düſſeldorf mit der großen Kund⸗ gebung der Keichstheaterkammer fortgeſetzt. Dieſe Kund⸗ gebung mit der großen Rede des Reichsminiſters und Prä⸗ ſidenten der Keichskulturkammer Dr. Goebbels war zugleich der Höhepunkt der Reichstheaterfeſtwoche und rückte die Theaterſtadt Düſſeldorf, in der als einziger Stadt zwei Feſt⸗ aufführungen und auch noch einige bedeutſame Arbeitsta⸗ gungen ſtattfinden, in den Mittelpunkt der ganzen Keichs⸗ theaterfeſtwoche. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete auf dem Wege nach Düſſeldorf ſeiner Vaterſtadt Rheydt einen kur⸗ zen Beſuch ab. Die Bevölkerung brachte ihrer Freude über das unerwartete Eintreffen des Ehrenbürgers der Stadt in begeiſterten Heil⸗Rufen zum Ausdruck. Auch auf der an⸗ ſchließenden Weiterfahrt nach Düſſeldorf wurde Dr. Goeb— bels, an deſſen Seite Gauleiter Florian Platz genommen hatte, in allen Ortſchaften ſtürmiſch begrüßt, ſo daß ſich der Miniſter veranlaßt ſah, ſeinen Wagen mehrfach halten zu laſſen. i In Düſſeldorf⸗Oberkaſſel galt ein kurzer Beſuch des Mi⸗ niſters der ſeinen Namen tragenden, muſtergültig einge⸗ richteten Jugendherberge, die am 9. Mai eingeweiht wor⸗ den iſt, und die Dr. Goebbels nun zum erſten Male in Augenſchein nahm. Ein prächtiges Bildwerk über den Bau, der 550 Betten aufweiſt, war die Gegengabe der dankbaren Jugend. In Düſſeldorf ſelbſt erwarteten Zehntauſende ſpalier⸗ bildend das Eintreffen des Gaſtes, dem ſie einen überaus herzlichen Empfang bereiteten. Vor dem Hotel begehrte die Menge durch Sprechchöre unentwegt den Miniſter zu ſehen. Dr. Goebbels trug ſich hier im Beiſein des Gauleiters und des 5 der Stadt Düſſeldorf in das Goldene Buch der Stadt Düſſeldorf ein, das er mit der Widmung verſah:„Mit den beſten Wünſchen für Glück und Wohl⸗ fahrt dieſer ſchönen Stadt“. Die Kundgebung in der Tonhalle Zu der großen Kundgebung in der feſtlich geſchmückten Tonhalle hatten ſich zahlreiche Ehrengäſte eingefunden. Ne⸗ ben dem Schirmherrn der deutſchen Kunſt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, der bei ſeinem Erſcheinen von Tauſenden von Volksgenoſſen ſtürmiſch begrüßt wurde, ſah man Staatsſekretär Funk, Gauleiter Florian, den Präfidenten der Reichstheaterkammer, Miniſterialrat Dr. Schlöſſer, mit dem Geſchäftsführer Gauleiter Frauenfeld, ferner Miniſte⸗ rialrat Gutterer, mehrere Reichskulturſenatoren, den Leiter der Landesſtelle Düſſeldorf des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Brouwers, den Staats⸗ kommiſſar der Stadt Düſſeldorf Liederly, faſt ſämtliche In⸗ tendanten der weſtdeutſchen und einer Reihe weiterer gro⸗ ßer deutſcher Bühnen ſowie zahlreiche andere führende Männer der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht und Vertreter aller Zweige des deutſchen Theaterlebens. Nachdem die Klänge des„Feſtlichen Aufklanges“ von Ludwig Luermann, geſpielt vom Städtischen Orcheſter un⸗ ter Leitung von Generaldirektor Balzer verrauſcht waren, ergriff, nochmals mit begeiſtertem Beifall begrüßt, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels das Wort Der Miniſter behandelte in ſeinen grundlegenden Aus⸗ führungen, die immer wieder von ſtürmiſchen Beifallskund⸗ gebungen unterbrochen wurden, viele grundſätzliche Fragen des Weſens und der Geſtalt des deutſchen Theaters, und gab ſeine großzügigen Maßnahmen zur Einführung einer ausreichenden Altersverſorgung der Bühnenſchaffenden, der im Laufe der nächſten Zeit die Alterverſorgung aller Kultur⸗ ſchaffenden folgen ſoll, bekannt. Er wies Zur Einleitung darauf, wie ſehr der national⸗ ſozialiſtiſche Staat zu den durch die Kunſt aufgeworfenen Problemen eine ganz andere Stellung einnehme als die Vergangenheit das tun konnte und wollte. Der Staat Adolf Hitlers habe eine revolutionäre Umgeſtaltung unſeres Den⸗ kens auch inſofern gebracht, als er bewußt nicht primär vom Einzelnen, ſondern von der Geſamtheit ausgehe und alle Dinge des öffentlichen und privaten Lebens nach ihrem Nutzen oder ihrem Schaden für das Volksganze werte. Es ſei im nationalſozialiſtiſchen Staat eine der erſten Aufgaben der kulturführung geweſen— und dieſe Aufgabe ſei mit denkbar größtem Er⸗ folg gelöſt worden—, Kunſt und Künſtler wieder in die unumgänglich notwendige enge Beziehung zur Nation und zur Volksgeſamtheit zu bringen und den unmodernen, reak⸗ tionären Lart⸗pour⸗l'lart⸗Standpunkt zu überwinden. Worin ſich aber keine Zeit von der anderen Unterſcheide, das ſei die tiefe Erkenntnis, daß der Künſtler gewiſſermaßen ein Liebling der Götter ſei, ein Menſch, dem das Schickſal die Gnade geſchenkt habe, dem Ausdruck zu verleihen, was Millionen nur dumpf ahnten und fühlten. Schließlich habe er zu den Bahnbrechern einer neuen Zeit gehört. Begnadet durch ſeinen Inſtinkt und mehr vom Herzen als vom Verſtande geleitet, eile er der Zeit um Jahrzehnte poraus. Darum auch hätten große Teile des deutſchen ünſt⸗ lertums kämpfend mit an der S itze der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung geſtanden. Der ünſtler ſei gewiſſermaßen der berufene Sprecher der Volksſeele und die Kunſt ſelbſt ſei darum ſowohl für den, der ſie ausübe, wie auch für den, der ſie genieße, etwas Heiliges und Verpflichtendes. Man könne ihr nur ganz dienen oder garnicht; und wer ihr mit Eifer folge, gehorche einem dämonkſchen Urtrieb. Dr. Goebbels legte in dieſem e dar, daß die Kunſt, in der ſich der tiefſte eſensausdruck eines Volkes widerſpiegele, im Grunde nicht internationale ſein könne.„Ihre Wirkungen können international ſein, ihr Urſprung aber liegt im Volkstum. Immer entſpringe der Künſtler tiefſtem und echteſtem Volkstum. Und nur unter dieſer Vorgusſetzung hat die Kunſt als ſolche die Nation in ihrer Geſamtheit anzusprechen vermocht und ihre ma⸗ terielle wie ideelle ein er mee und Exiſtenzberech⸗ tigung erwieſen.“ Der Miniſter erinnerte an die Zuftände, die in den Jahren 1918 bis 1933 im deutſchen Theater 1 weil man dieſem Grund⸗ atz nicht Rechnung trug, wie die Maſſen vom Theater in ie Varietes und Kinos abwanderten, wieſo das Theater ſein tragendes Fundament verlor und ſich mehr und mehr von dem Ideal entfernte, eine„moraliſche Anſtalt“ im Sinne Schillers zu ſein, wie die Dramen öde und die Theg⸗ ter leer wurden, wie die Juden ſich des Theaters als ein durchſchlagendes Propagandamittel in der Produktion wie in der Kritif bemächtigten und wie ſo ein allgemeiner Verfall einſetzte.„Die Probleme des Theaters waren längſt nicht mehr die des Volkes. Und dabei ſollte es doch gerade den Menſchen ſuchen und in ihm die Nation darſtellen, die große Illuſions⸗ und Phantaſiegeſtalterin ſein, die die Menſchen zu erheben und zu erſchüttern weiß und ſie zum Lachen und Weinen bringt. Es wird ewig ein ſtolzer Ruhmestitel für uns bleiben, daß es ein Deutſcher war, der die„Hamburgiſche Dramaturgie“ ſchrieb und damit erſt dem Theater ſein Weſensgefüge gegeben hat. Darum ſind wir auch auf dem Gebiete des Theaters anderen Völkern weit voraus. Wir ſind ein theaterbeſeſſenes Volk und ha⸗ ben als ſolches einen Vorſprung erreicht, den es zu halten gilt.„Mit ſtolzer Befriedigung,“ ſo erklärte der Minister unter ſtürmiſchem Beifall,„können wir feſtſtellen, daß ans auf dem Wege zum deutſchen Nationaltheater in vierjähriger Aufbauarbeit der äußere Erfolg bereits»echt gegeben hat. Der innere Erfolg wird uns in abſehbarer Zeit ebenſe recht geben müſſen.“ Dr. Goebbels wies nach, daß es mit Hilfe einer weit⸗ geſpannten Organiſation und vor allem durch die NSch⸗ Kraft durch Freude und die NS⸗Kulturgemeinde in kaum geahntem Umfange gelungen iſt, die breiten Maſſen ins Theater zurückzuführen und ſie nach langer Zeit wieder mit ihm zu befreunden. Er fand ſtürmiſchen Befall, als er dabei unter witzigen und ſchlagenden Vergleichen be⸗ tonte, daß mit dieſer Heranführung der Maſſen an die Kunſt keineswegs eine Senkung des Niveaus verbunden war. Es ſind für die Volkstheater, die ganz und garnicht eine Konkurrenz für die anderen Theaterunternehmen bedeuten, Beſuchermaſſen gewonnen worden, die bis dahin ein Theater von innen überhaupt noch nicht geſehen hatten. Hat das Theater vielleicht gelitten?“ ſo fragte der Mini⸗ ſter unter allgemeiner Hefkerkeit,„ſeitdem die ſogen. Theaterkritik verſchwunden iſt? Sind deshalb die Darſteller ſchlechter und die Dichter beſſer geworden? Und noch ein anderer Geſichtspunkt iſt in dieſem Zuſam⸗ menhang von Bedeutung Wenn es einer Staats ührung ge⸗ lingt, die Maſſen des Volkes mit den für ſie bis dahin un⸗ erreichbaren Errungenſchaften der Kultur und Zipiliſation zu verſöhnen, indem ſie ſich ſelbſt daran beteiligen, dann verliert der Staat ſeinen kapitaliſtiſchen Einſchlag und er wird im höchſten Sinne des Wortes ſozialiſtiſch.“ Sehr nachdrücklich verwies der Miniſter auf die Not⸗ vendigkeit, zur rechten Zeit auch im Theater durch leichtere Koſt Erholung und Entſpannung zu bieten und in dieſen Dienſt auch die moderne Techniß zu ſtellen, ohne die Mik, lionen überhaupt nicht an die Kunſt herangeführt werden können. Eine Sorge bereite indirekt die Frage des Nachwuchſes, 1 11 vor allem deshalb, weil ſich gezeigt habe, daß die angehen⸗ den Künſtler oft nicht den rechten Eifer zum Lernen mit⸗ brächten. Lernen aber ſei eine wichtige Vorausſetzung und die dafür aufgewendete Zeit ſei nicht vergebens für ſpätere Jahre der Erfüllung. Es könne nicht Aufgabe der Reichs⸗ theaterkammer ſein, als Schutzengel hinter jedem angeblich verhinderten Genie zu ſtehen, das ſich lediglich auf ſeinen guten Willen und auf ſein Gefühl beruft, Dann wandte ſich Dr. Goebbels dem großen und ernſten Problem einer ausreichenden Altersverſor gung des kunſtſchaffenden Menſchen überhaupt und des Bühnen⸗ künſtlers im beſonderen zu. Er führte in dieſem Zuſammen⸗ hang aus: Mehr als jeder andere Beruf leidet der der Kulturſchaf⸗ fenden, beſonders aber der der Bühnenſchaffenden darunter, daß für den Künſtler, der ſeine Fähigkeiten meiſt nur kurze Zeit ausnutzen kann, im Alter keine ausreichende Sicherung und Verſorgung vorhanden iſt. Die Altersverſorgung iſt nicht nur ein wirtſchaftliches, ſondern auch ein kulturelles und ſoziales Problem von höchſter Bedeutung, deſſen Lö⸗ ſung dazu beitragen muß, den Bühnenſchaffenden den Ab⸗ Zang von der Bühne zu erleichtern und der nachdrängenden ugend den Weg freizumachen. Bei der Machtübernahme fanden wir über den Alters⸗ ſchuz im Rahmen der Angeſtelltenverſicherung nur An⸗ ſätze zu einer Verſorgung, die der beſonders gelagerten Berufsunfähigkeit bei den Bühnenſchaffenden gerecht zu werden verſuchten. Die völli unbefriedigende Lage der Al⸗ tersverſorgung der Bühnenſchaffenden machte eine ent⸗ ſcheidende Tak notwendig. Ich habe daher vor etwa einem halben Jahr dem Schau⸗ ſpieldirektor Ludwig Körner als Sonderbeauftragten für ſoziale Fragen und Altersverſorgung in die Reichstheater⸗ kammer enkſandt und ihm die Aufgabe geſtellt, das Ver⸗ ſicherungsweſen auf dem Gebiet der Bühnenſchaffenden einer umfaſſenden Nachprüfung zu unterziehen und geeig⸗ nete Vorſchläge zu einer Alterverſorgung und ihrer weite⸗ ren Sicherung zu machen. Um die ſchwerſte Not zu lindern, habe ich im Herbſt aus mir zur Verfügung ſtehenden Mitteln eine Summe von zwei Millionen Reichsmark als„Künſtlerdank“ bereitge⸗ ſtellt mit deſſen Leitung und Durchführung ich den Gene⸗ ralimendanten Staatsſchauſpieler Eugen Klöpfer beauf⸗ tragte.(Beifall.) Die Anträge beim„Künſtlerdank“ haben ein überaus trauriges Bild von der Notlage der alternden und berufs⸗ unfähigen deutſchen Künſtler aufgezeigt, ſo daß ich mit allem Nachdruck die Errichtung einer ausreichenden Alters⸗ verſorgung verlangt habe. Ich habe den deutſchen Bühnenſchaffenden heute folgen⸗ des bekanntzugeben: 1. Die Altersverſorgung der Kulturſchaffenden wird durch; eführt. Für das Theaker ſteht ſie!(Langanhaltender, flrmiſchel Beifall.) 5 2. Zur 5 der Altersverſorgung der Bühnen⸗ ſchaffenden habe ich veranlaßt, daß die Bede e rung aller am deukſchen Theater Bühnenſchaffenden br⸗ ſchleunigt durch eine bereiks im Entwurf vorliegende Tarifordnung 10 und ein Sondertreuhän⸗ der dafür beſtimmk wird. 3. Ich werde 5 im Berordnungswege veranlaſſe-e daß zur wirtſchaftlichen Sicherung dieſer Altersverſor⸗ gung alle deutſchen Theater der Altersverſor ung eine Kullurabgabe von durchſchnitktlich je deu für die verkaufte Karte zuführen. Es iſt Vorſorge getroffen, ſo erklärte der Miniſter unter lebhaftem Beifall. daß die Etats der Theater durch dieſe Abgabe nicht belaſtet wer⸗ den und die Eintrittspreiſe insbeſondere die niedri ſten Preiſe, keine irgendwie ſpürbare Verteuerung erfahren. 4. Der Ergänzung der Altersverſorgung dient die Schaf. fung von weiteren Alters⸗ und Feen„ die 1 Gange 0 und in einem Falle bereits in kürzeſter 3 durchgeführt werden dürfte. 8 Was ein Jahrhundert nicht erreichte, was Verſtändnis. loſigkeit der Syſtemzeit und Unzulänglichkeit der Maßnah⸗ men nicht ſchafften, das wurde in knapp einem halben Jahr für das Gebiet der Reichstheaterkammer Vollendung. Aber wir werden auf dem einmal beſchrikktenen Me weitergehen. Wenn die Altersverſorgung der Bühnenſchaf⸗ fenden vollendet iſt, wird die Altersverſorgung ſämklicher anderer Kulturſchaffenden mit Energie in Angriff genom. men werden, obwohl ich weiß, daß hier die Schwierigkeiten, die noch überwunden werden müſſen, beſonders groß ſind, Ebenſo wie dem Schauſpieler ſoll die Nation auch dem Dichter, dem Muſiker und dem bildenden Künſtler ihren Dank für das Große und Schöne, das ſie dem Volk gegeben haben, dadurch abſtatten, daß alle Künſtler mit Hilfe eines kleinen, im einzelnen kaum ſichtbaren nationalen Op⸗ fers vor unverſchuldeter Not und Sorgen des Alters be⸗ wahrt werden, die gerade in dieſen⸗ Beruf— eben aus Be⸗ rüulsgründen— beſonders oft zu finden und ſchwer zu tragen ſind. Die gleiche Sorge und Aufmerkſamkeit wie der Alters⸗ verſorgung wurde von mir der Arbeitsvermittlung zuge⸗ wendet. Der Nationalſozialismus fand bei der Machtergrei⸗ fung ein monopoliſiertes und zentraliſiertes 5 Vermittlungsweſen im paritätiſchen Bühnennachweis GmbH vor. Mißſtände im Agentenweſen, deſſen Vertreter in erſter Linie Juden waren, vor allem das rapide Abſinken der Vakanzen und des Gehaltniveaus ließen die Agenturen wirtſchaftlich un. rentabel werden, und es war bereits vor der Machtergrei⸗ fung eine Umſtellung des Engagementsvermittlungsweſeng auf eine zentrale Monopolſtelle erfolgt. Der Nationalſe⸗ zialismus übernahm dieſe Einrichtung, ohne in geringſtem durch ſie belaſtet zu ſein. Der Bühnennachweis wurde zur Sozialeinrichtung der Reichstheaterkammer und beſtritt ſei⸗ nen Etat durch eine von jedem Bühnenmitglied unabhängig vom Vermittlungsfall zu zahlende Umlage bei Wegfall von Einzelgebühren im Vermittlungsfalle. In dem abgelaufenen Jahre zeigte die Stellungnahme der Theaterleiter ebenſo wie die der engagementsſuchenden Künſtler, daß dieſe Form des Vermittlungsweſens nicht den Erwartungen entſprach. Es erwies ſich demnach als rich⸗ tig, von der zentraliſierten Monopolſtellung des Bühnen⸗ nachweiſes, der von einem paritätiſchen in einen allgemei⸗ nen deutſchen Bühnennachweis umgewandelt worden war, abzugehen. Dies wird durch eine weitgehende Auflockerung des zentraliſierten Bermittlungsweſens erfolgen, d. h. unter beſchränkter Beibehaltung der bisherigen Vermittlungs⸗ form wird die Reichstheaterkammer eine größere Anzahl freier proviſionsberechtigter und von der Reichslheaterkam⸗ mer auf das genaueſte kontrollierker Einzelvermitller zu⸗ laſſen, ſo daß damit der wirkſchaftliche Erfolg durch die . auf das Können und auf die Leiſtung geſtelt iſt. beſonders Die Vorarbeiten für dieſe Neugeſtaltung des Vermikk⸗ lungsweſens, die den Wünſchen des geſamten Berufsſlan⸗ des der Bühnenſchaffenden enkſpricht, ſind ſoweit abgeſchloſ⸗ ſen, daß bereits in den nächſten Monaten dieſe Neuordnaug in die Tak umgeſetzt werden kann. Es iſt zu erwarten, daß damit der Abſchnilt der Verſuche und Experimente auf dem lebenswichtigen Gebiet der Engagemenksvermiktlung abge⸗ ſchloſſen iſt und nunmehr eine Jorm gefunden wurde, dſe den berechtigten Wünſchen aller Kreiſe der deuiſchen Büh⸗ nenſchaffenden gerecht wird.“ Der Miniſter teilte mit, daß als nächſtes Gebiet der Altersverſorgung der Film in Ausſicht genommen ſei, Auch darin komme die zweifellos rechte enge Verwandtſchaft zwiſchen Film und Theater zum Ausdruck.„Allerdings Eine allzu enge Verquik⸗ kung des Theaters mit dem Film hat, wie wir feſtſtellen müſſen, nicht nur das Theater in ſeiner Entwicklung ge⸗ hemmt, ſondern vielfach auch den Siegeslauf des Films aufgehalten. Es wäre falſch zu glauben, daß jeder Theater⸗ ſchauſpieler auch filmen müßte. Viel angebrachter wäre es hingegen, wenn jeder Filmſchauſpieler auch hin und wieder Theater ſpielt.“ Abſchließend kam Dr. Goebbels auch auf die Frage der ausländiſchen Stücke im Spielplan zu ſprechen. Auch gute ausländiſche Stücke ſollten auf dem Spielplan geduldet wer⸗ den.„Nicht geduldet werden kann jedoch der Verſuch, auf dem Umwege über das Ausland wieder jüdiſche Stücke in den deutſchen Spielplan hineinzuſchmuggeln. Es kann nicht gezweifelt werden, daß auf beſtimmten Gebieten der leich⸗ teren Unterhaltung einige andere Länder uns zurzeit noch überlegen ſind. Das iſt vielleicht das beglückendſte Gefühl“, ſo ſchloß der Mjiniſter,„zu wiſſen, daß an der Spitze des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reiches ein Mann ſteht, der ebenſo Künſtler wie Staatsmann iſt. Höchſte Aufgabe der deutſchen Bühne wird ſein, dem Nationalſozialismus in dem großen hiſtoriſchen Werk der Umformung und Erziehung unſeres Volkes, in dem wir begriffen ſind, zu helfen. Wir wollen auch im kom⸗ menden Arbeitsjahr wiederum das Ziel ins Auge ſaſſen, — es bleibt ewig dasſelbe— dieſes alte und doch immer neue Ziel: Das deutſche Volks⸗ und Nationaltheater!“ Die Verſammlung bereitete dem Miniſter ſtürmiſche Ovationen. Kurzmeldungen Der chineſiſche Finanzminiſter bei Adolf Hikler. Der Führer und Reichskanzler empfing auf dem Ober⸗ ſalzberg den Beſuch des in Deutſchland weilenden Vizepräſi⸗ denten des Exekutiv⸗Man und chineſiſchen Finanzminiſter Dr. h. c. Kung und ſeiner Begleiter, des chineſiſchen Ma⸗ rineminiſters Admiral S. K. Chen, des Generalſekretärs des Exekutiv-Düan Staatssekretär Dr. W. H. Wong und des Generalleutnants Y. C. Kwei, die von dem chineſiſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin, Dr. T. F. Cheng begleitet wurden. Bei dieſer Gelegenheit überreichte Exzellenz Kung Adolf Hitler einige Kunſtgegenſtände aus ſeiner Heimat. München. Die Elternſchaft des Gaues München⸗Ober⸗ bayern wurde von der Gauleitung erſucht, zur Frage der Schulreform Stellung zu nehmen; es haben ſich 95,1 v. H. der Eltern, nämlich 123 997 Erziehungsberechtigte, für die Schule der Volksgemeinſchaft entſch eden. AI Der Tod am Steuerrad. Auf der. Ring⸗ ſtraße in München⸗Gladbach verlor der ührer eines mit Holz ſchwer beladenen Laſtzuges die Gewalt über ſein Fahrzeug. Der Zug geriet auf den„ und blieb an einem Baum hängen, wobei der Trecker umſchlug. Mit ſehr ſchweren Verletzungen mußten der Kraftwagenfahrer und ſein Begleiter ins Krankenhaus Der Fahrer geſtorben. eingeliefert werden. rhard Claſſen aus Weeze iſt dort inzwiſchen . S MK GM SS A 2 2 29— 35 18 22 891 nis. nah. Jahr Me f cher om⸗ ken, ind, dem ren ben ilfe Op⸗ be⸗ Be⸗ ders ers⸗ ige⸗ rei⸗ re Fenn Badiſche Chronik 4 Heidelberg.(Kolonialfeſt im Schloß.) Die Heidelberger Ortsgruppe des Reichskolonjalbundes hielt im Schloß ein Kolonialfeſt ab, als Wohltätigkeitsveranſtaltun zur Anterſtützung von deutſchen Einrichtungen in unſeren 3 maligen Kolonialgebieten. Das Wetter war außervrbe lich günſtig, ſo daß ſich ein feſtliches, feches Treiben nicht nur im Königsſaal und im Keller am großen Faß, ſondern auch 1 Sch 3 1 0 1 0 50= 5 ee auf dem mit einbezogenen Schloßaltan () Mühlhauſen b. Wiesloch(Vermißter tot a uf⸗ gefun den). Der ſeit nahezu fünf Wochen vermißte Land⸗ wirt Andreas Brecht von hier wurde nunmehr in der Nähe es Schießſtandes als Leiche aufgefunden. Brecht, der in den 60er Jahren ſtand, iſt anſcheinend von einem! Schlag⸗ anfall überraſcht worden. Er wurde in ſtark verweſtem Zu⸗ ſtand, an einem Baum ſitzend, vorgefunden. 5 (0 Wieſenthal b. Bruchſal.(Mit dem Motorrad verunglückt). An der Kreuzung bei Neulußheim wurde ein auf der Fahrt nach Mannheim befindlicher Motorrad- fahrer, der verheiratete Händler Schmeckenberger von einem Laſtkraftwagen erfaßt und zur Seite geſchleudert. En mußte mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus bracht werden. Sein Beifahrer, der Mechaniker Otto Mahl. kam mit geringeren Verletzungen davon. b wagen fuhr dann noch auf die Hausfront des Gaſthauſes zum Bären, die ſchwer beſchädigt wurde. Die Ermittlungen () Bruchſal. Ein Kleink rannte auf ausfahre prall flos unter. . fahrer 118 717 8 1 der Landſtraße e e 1 ſtraße bon UÜbſtadt her auf einen vor⸗ ikraft Durch den Zuſammen⸗ trades die ſchung hin⸗ d ſonſtigen Verletzungen 1 5 Krankenhaus. Tagung des badiſchen Ddenkmalsrates. Wertheim. Der badische Denkmal Jahr in Lörrach tagte und dem die Pf lichen Denkmäler des Badene hielt dieier zage im Bürgerſaal des Wertheimer Rathauſes ſeine dies⸗ jährige Arbeikstagung ab Den Vorſitz führte Miniſterial⸗ direktor Frank⸗Karlsruhe. Die drei Oberpfleger des Landes nächſten Abſichten. er im letzten er geſchicht⸗ berichteten über ihre Arbeit und ihre Der für unſer Gebiet zuſtändige Oberpfleger für Ur⸗ und Frühgeſchichte, Univerſitäts⸗Profeſſor W hle-Heidelberg ging auf ſeine Grabungen in Untergrombach bei Bruchſal und Werbach bei Tauberbiſchofsheim ein, ferner ſtreifte er kurz ſein weiteres Arbeitsprogramm. Die T gung brachte auf allen Gebieten der Heimatforſchung wertvolle Anregun⸗ gen. Großfeuer im Sägewerk Maximiligusau. () Maxau b. Karlsruhe. Abends war in dem Sägewerk mit angeſchloſſener Holzmehlfabrik der Firma Schenk ein Brand ausgebrochen, der ſich bald zu einem Großfeuer ent⸗ wickelte. Es brannte die nahe am Rhein gelegene etwa 1000 Duadratmeter große dreiſtöckige Holzmühle in voller Aus⸗ dehnung. Da die Windverhältniſſe ein Uebergreifen des Bran⸗ des auf die angebauten Fabrikgebäude, insbeſondere auf das wertvolle Maſchinenhaus, den Holzmehllagerraum, das wenige Meter entfernte Sägewerk und die beſonders feuergefährlichen Gebäude für Holzimprägnierung befürchten ließen, wurde auch das Feuerlöſchboot der Stadt Karlsruhe eingeſetzt. Hier⸗ durch und durch die Feuerlöſchmaßnahmen des Ueberland⸗ löſchzugs der Feuerlöſchpolizei Karlsruhe, verſchiedener Werk⸗ feuerwehren und Freiwilliger Feuerwehren naheliegender pfäl⸗ ziſcher Gemeinden gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken und ſämtliche benachbarten Gebäude und Holz⸗ lager zu erhalten. Dadurch wurde es auch ermöglicht, den Betrieb weiterzuführen. (). Baden⸗Baden.(Tankwag en durchbricht Eiſenbahnſchranke.) Ein Tankwagen fuhr auf die ge⸗ ſchloſſene Eiſenbahnſchranke beim Bahnübergang Lange Straße — Waldſeeſtraße auf, die er vollkommen durchbrach. Glück⸗ licherweiſe war die Schranke frühzeitig genug vor dem Paſ⸗ ſieren des Zuges geſchloſſen worden, ſo daß außer dem Sach⸗ ſchaden, der an der Bahnſchranke und am Auto entſtand, kei⸗ nerlei Anglück paſſiert iſt und vor allem keine Perſonen ver⸗ letzt wurden. (—) Villingen.(Sängerfeſt.) Der Männerchor Vil⸗ lingen feierte ſein 50jähriges Beſtehen, aus welchem Anlaß zugleich das diesjährige Kreistreffen des Sängerkreiſes unter Leitung von Kreisführer Schiele⸗Wolterdingen ſtattfand. An dem Wertungsſingen nahmen 12 Vereine teil. Am Samskag⸗ abend und Sonnktagnachmittag ſang bei den Veranſtaltungen Kammerſänger Franz Völker von der Berliner Staatsoper, der ſtürmiſchen Beifall erntete. (—) Engen.(Vom Wagen gefallen und über⸗ fahren.) Der Hejährige verheiratete Landwirt Hermann Schmid aus Bargen war mit ſeinem Milchfuhrwerk auf der Heimfahrt von Engen. In der Nähe von Bargen mußte et einem Fuhrwerk ausweichen und fuhr dabei über den Stra⸗ henrand, wodurch eine Milchkanne vom Wagen fiel. Durch das entſtandene Geräuſch ſcheute das Pferd. Schmid ſtürzte vom Wagen, der über ihn hinwegfuhr, und wurde derart ſchwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf ſtarb. 2 Von einer Lokomotive zu Tode geſchleift () Singen. In der Nacht wurde der 45jährige ver⸗ heiratete Stellwerkmeiſter Adolf Weber aus Singen von einer D⸗Zug⸗Lokomotive zu Tode geſchleift. Weber ſtand nutz hinter Singen auf der freien Strecke; er wurde von einem Haken der Lokomotive erfaßt und bis nach Radolf⸗ gell mitgeſchleift. Erſt in Radolfzell entdeckte das Lokomotiy⸗ perſonal den Toten, deſſen Beine ſtark verſtümmelt waren. Giftmörder zum Tode verurteilt. ( Waldshut. Das Waldshuter Schwurgericht verur⸗ teilte den 29 jährigen ledigen Adolf Vogt aus Boll bei Bonn⸗ dorf wegen Mordes in Tateinheit mit Anſtiftung zur Ab⸗ kreibung zum Tode und zum dauernden Verlust der bürger⸗ lichen Ehrenrechte. Der Mitangeklagte Rudolf Hugel erhielt wegen Beihilfe zur Abtreibung eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr abzüglich drei Monaten Unterſuchungshaft. Der Angeklagte Vogt hatte im Herbſt 1936 erfahren, daß ſeine ziehungen zu einem 18jährigen Mädchen nicht ohne Folgen geblieben waren. Da er noch ein ernſthaftes Verhältnis mit mem anderen Mädchen hatte und außerdem die Anwark⸗ [haft auf das Erbe ſeines Dienſtherrn, der ihn in ſeine milie aufnahm, nicht verlieren wollte, wollte Vogt die N ngerſchaft auf jeden Fall und um jeden Preis beſei⸗ üigen. Am 14. November 1936 gab er dem Mädchen, ob⸗ wohl er von der tödlichen Wirkung des von ihm benutzten Mittels wußte, davon zu trinken. Eine Stunde ſpäter würde es tot in der Scheuer auf N gefunden. Als Todesurſache wurde Vergiftung feſtgeſtellt. 8 Aus den Nachbargauen Darmſtadt.(Seine Kriegskameraden betro⸗ gien). Nach einer mehrtägigen Verhandlung wurde von der Großen Strafkammer das Arteil gegen drei Angeklagte aus Offenbach gefällt, die wegen Betrugs bzw. Beihilfe und Be⸗ günſtigung dazu angeklagt waren. Der 43jährige Hauptan⸗ geklagte war Vorſitzender der Offenbacher Kriegsgefangenen⸗ Vereinigung, in der er eine Siedlungsgruppe errichtet hatte, Um mit Hilfe einer Karlsruher Bauſparkaſſe Eigenheime in Offenbach zu bauen. Im Laufe eines Jahres hat der An⸗ geſchuldigte einen Betrag von rund 10000 Mark, die ihm von einen Kameraden zur Einzahlung bei der Karlsruher Hauſparkaſſe übergeben worden waren, für ſich verbraucht. Nach eingehender Beratung verurteilte die Große Strafkam⸗ mer den Angeklagten über den Antrag des Staatsanwaltes hinaus wegen fortgeſetzten Betrugs und fortgeſetzter Un⸗ treue zu fünf Jahren Gefängnis unter Anrechnung von vier Monaten Unterſuchungshaft. Der zweite Angeklagte warde mangels Beweiſes freigeſprochen, obwohl ein ſtarker Ver⸗ dacht der Beihilfe und Begünſtigung beſtehen b dritte Angeklagte, der 94 Mark in eine che gatte fließen laſſen, wurde zu fünf Mon verurteilt, die durch die Untecſuchung Alsfeld.(Im Bergwerk verſchüttet). Auf der Gewerkſchaft„Luiſe“ in Mücke wurde bei Ausſchachtungs⸗ arbeiten ein Bergmann verſchüttet und getötet. Bei der Aus⸗ ſchachtung eines neuen Stollens waren große Erdmaſſen in Bewegung geraten und hatten die dort arbeitenden Berg⸗ leute verſchüttet. Zwei der Verunglückten konnten ſich ſelbſt retten, während der Bergmann Karl Feldmann aus Nieder⸗ begraben wurde. 18 8 lelbe. Der Daf Ohmen vollſtändig von den Erdmaſſer Man machte ſich ſofort an ſeine Rettung und konnte ihn nach einiger Zeit lebend teilweiſe freibekommen. Es löſten ſich aber neue Erdmaſſen, die den Unglücklichen wieder verſchüt⸗ teten Nach großen Anſtrengungen konnte der Mann nur als Leiche geborgen werden. Alm.(Vom Zuge zermalmt.) Der Bauer Lo⸗ renz Stegmann aus werk an einem Bahni nahenden Zuges al und raſten unmittelbar vor Dabei wurde der erſte der beide Bauer ſaß, von der Lokon geſchnitten. Stegmann erlitt f zerletzungen. Beide Füße und Arme wurden ihm abe K außerdem trug er ſchwere Schädelverletzungen davon, die mit zu ſeinem als⸗ bald erfolgten Tod führten. Neupfotz.(Beim Baden ertrunken.) Die 22 J. alte Anna Gehrlein geriet, als ſie mit ihren Freundinnen in einem Nebenarm des Rheins badete, in eine tiefe Stelle. Da ſie nicht ſchwimmen konnte, verſank ſie ſofort in den Fluten. Obwohl ein junger Mann unter Einſatz ſeines Le⸗ bens ſofort nachſprang, konnte das Mädchen nicht mehr ge⸗ rettet werden. Die Leiche wurde nach Stunden geländet. i um Untergang des Walfängers„Nau III.“. Der Walfänger„Rau III.“, der bei der Nordſchleuſe in der Nähe von Bremerhaven untergegangen iſt, hatte eine Beſatzung von zwölf Mann an Bord. Bis jetzt konnten ſechs Leichen geborgen werden, ſo daß noch ſechs Perſonen vermißt wer⸗ den. Es wird angenommen, daß die aufgefundenen Leichen durch Luftdruck aus dem Wrack gepreßt wurden und da⸗ durch an die Oberfläche gelangten, wo ſie von den Beſat⸗ zungsmitgliedern der an der Unfallſtelle arbeitenden Hebe⸗ fahrzeuge„Kraft“ und„Wille“ aufgefiſcht wurden. i Den eigenen Sohn erſtochen. In der Kölner Altſtadt brachte ein 47jähriger Mann ſeinem 15jährigen einzigen Sohn mit einem Brotmeſſer eine ſchwere Schnittwunde an der rechten Halsſeite bei. Der Junge hatte noch ſoviel Kraft, ſich vor die Wohnung von Hausnachbarn zu ſchleppen. wo er dann zuſammenbrach. Man ſorgte ſofort für die Ueber⸗ führung des ſchwerverletzten Jungen ins Hoſpital, jedoch trat bereits auf dem Wege dorthin der Tod ein. Der Mör⸗ der war zunächſt geflüchtet, konnte aber bald geſtellt wer⸗ den. Es handelt ſich um einen Mann, der in ſehr ſchlechtem Rufe ſteht und als notoriſcher Säufer bekannt iſt. Noch am Tage zuvor hatte der Mann wieder die Löhnung des Jun⸗ gen, dem allgemein das beſte Zeugnis ausgeſtellk wird, ver⸗ trunken. Die Mutter des Jungen befindet ſich zurzeit im Krankenhaus. ab Schwierige Aufräumungsarbeiten in Halle. Die Auf⸗ räumungs⸗ und Wiederherſtellungsarbeiten auf der Brand⸗ ſtätte des Güterbahnhofes in Halle(Saale) ſind bereits in vollem Gange. Sie geſtalteten ſich recht ſchwierig, weil der zuſammengebrochene eiſerne Dachſtuhl des Umladeſchuppens und die eiſernen Gerüſte der ausgebrannten Güterwagen ein wirres Gemenge von verbogenen Eiſenteilen bilden, das vorſichtig Stück um Stück mit dem Schneidegerät auseinan⸗ dergeſchnitten werden muß. Etwa ein Sechſtel der Anlagen iſt bisher freigelegt. Es konnte auch ſchon damit begonnen werden, einen Teil der Anlage zu überdachen. Da in den Trümmern noch erhebliche Rohſtoffwerte ſtecken, werden dieſe ſorgfältig ausſortiert, um wieder verwendet zu wer⸗ den. Die Aufräumungsarbeiten werden noch mehrere Wo⸗ chen in Anſpruch nehmen Amgeſtaltung der Rohſtoffbaſis Südweftdeutſche Texkilleiſtungsſchau eröffnet. Stultgart, 15. Juni. Die Tagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Textil der Deutſchen Arbeitsfront findet in dieſem Jahre in Stuttgart tatt. Mit ihr verbunden iſt eine von 60 namhaften würt⸗ embergiſchen Textilunternehmen beſchickte Textil⸗Leiſtungs⸗ chau. Dieſe Leiſtungsſchau, die einen eindrucksvollen Aus⸗ chnitt aus dem Geſamtbild der deutſchen Textilwirtſchaft ibt, ſteht im Zeichen der wirtſchaf lichen Neuordnung und 995 Vierjahresplanes, wobei das Beſtreben um die Neuge⸗ ſtaltung der Rohſtoffbaſis zum Ausdruck kommt wurde von ihrem Schirmherrn, Reichsleiter Dr. Ley, in Gegenwart der Vertreter der Partei, des Staates. der Wehrmacht und der Wirtſchaft eröffnet. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Stuttgart, Dr. Strölin wies darauf hin, daß die württem⸗ bergiſche Textilinduſtrie unter den 32 Gauen des Reiches an dritter Stelle ſtehe und heute annähernd 100 000 Ar⸗ beitskräfte beſchäftige. In Stuttgart allein befänden ſich 53 Textilbetriebe, von denen eine große Zahl Weltruf 8 5 Dr. Ley ſprach die Ueberzeugung aus, daß auch die Süd⸗ weſtdeutſ 1 eilleiſtunge au dem Volk und der Welt die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Textilinduſtrie vor Augen ühren werde. Die Leiſtungsausſtellungen ſeien auch ein ie der Erziehung der Volksgenoſſen, ein Erziehungs⸗ mittel in dem Sinne wie der Führer es wünſche Wenn der 0 lle er auch den Erfolg ſehen, ſo rbeite, dann . müde an ſeiner Arbeit. 1 deutſchen Vol Ger des heran⸗ die Pferde über die Schienen. hagen, auf dem der und mitten durch⸗ 8 mũ dem deutſe immer wieder der Erfolg ſeiner Arbeit lc Getetgſ ga 1 durch dieſen Arbeitserfolg* getriebsführer am nächſten. Lalcale ſeuudscliau Sonnenſtich oder Hitzſchlag Gewöhnlich werden die Begriffe von Sonnenſtich und Hitzſchlag wahllos für zwei einander ähnliche Erſcheinungen gebraucht. Während man unter Sonnenſtich die unter ſtarker Sonnenbeſtrahlung von Kopf und Nacken herbeigeführten Krankheitserſcheinungen verſteht, bedeutet der Hitzſchlag einen bei ſchwüler, feuchter Witterung, beſonders bei körper⸗ licher Anſtrengung auftretenden Erſchöpfungszuſtand. Son⸗ nenſtich dagegen äußert ich dadurch, daß der Betreffende plötzlich unter Herzſchwäche und Luftmangel zuſammen⸗ bricht und bewußtlos wird. Das Geſicht iſt ſtark gerötet und die Haut recht warm bis heiß, ſodaß die Körpertemperatur bis 42 Grad Celſius Fieber anzeigt. Allerdings weiſt der von Hitzſchlag betroffene Kranke ebenfalls Herzſchwäche auf, der in ſchweren Fällen Delirien folgen. Abweichend vom Son⸗ nenſtich jedoch braucht der Zuſtand nicht unter direkter Ein⸗ wirkung von Sonnenſtrahlen herbeigeführt werden; er kommt häufig bei Perſonen vor, die bei an ſich ſchwüler Außentemperatur in zu engen und warmen Räumen arbei⸗ ten, wie insbeſondere bei Schiffsheizern. Oft läßt ſich Son⸗ nenſtich nicht mehr einwandfrei vom Hitzſchlag unterſcheiden, da es ſich häufig um Miſchformen beider Fälle handelt. Beide Krankheitsbilder beruhen vermutlich in erſter Linie auf durch Ueberhitzung hervorgerufene Stoffwechielſtörun⸗ gen. Um ſich vor Sonnenſtich oder Hitzſchlag zu ſchützen, ſollte man unbedingt den übermäßigen Alkoholgenuß ber⸗ meiden. Bei Sonnenbädern hüte man ſich vor Uebertreibun⸗ gen und vergeſſe nie, Kopf und Nacken zu beſchatten. Zu Hauſe und in Arbeitsräumen ſorge man ſtets fur gute Luf⸗ tung und Kühlung der Arbeitsplätze. Den vom Sonnenſtich oder Hitzſchlag Betroffenen bringt man ſofort Hülfe, indem man ihn an einen ſchattigen Ort bringt, ſeine Kleider lockert, den Kopf hochlagert und dieſen ſowie Bruſt and andere ent⸗ blößte Körperteile mit kühlendem Waſſer beſprengt. Han⸗ delt es ſich um einen ſchlimmeren Fall, ſodaß das Atmen ausſetzt, ſo iſt ſchleunigſt künſtliche Atmung geboten, bevor der Arzt eintrifft. Auf Wanderungen ſoll man zum Schutze gegen die Gefahren zu ſtarker Sonnenbeſtrahlungen ſteks nur leichte, poröſe Kleidung anlegen und bei längeren Mär⸗ ſchen durch brütende Sonnenhitze unbedingt den Nopf durch eine leichte, die Sonnenglut ableitende Kopfbedeckung ſchüt⸗ zen. Zur Löſchung des Durſtes iſt auch übermäßiges Waſ⸗ een kein geeignetes Mittel, weil die Schweißabſon⸗ derung in hohem Maße dadurch gefördert wird Am geeig⸗ netſten ſind kalter Kaffee oder die überall in Ausflugslokä⸗ len, Sommerfriſchen uſw erhältlichen kühlenden und durſt⸗ löſchenden Getränke aus Fruchtſäften oder Zitrone. Am Bahnhofsplatz ſtieß ein Wenn Alkohol lenkt. Kraftradfahrer, der nicht im Beſitze eines Führerſcheines war und unter Einwirkung von Alkohol ſtand, mit einem Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen, wobei er ſich erheblich verletzte und nach dem Städt. Krankenhaus verbracht werden mußte. Vom Nationaktheater. Friedrich Kalbfuß entwirft die Bühnenbilder zu Lauckner's Komödie„Der Hakim weiß es“, die am Donnerstag, den 17. Juni in der Inſzenierung von Intendant Brandenburg zum erſtenmal im Nationaltheater gegeben wird. 18 Tage Urlaub für Jugendliche. Die vom Sonder⸗ treuhänder für die aan in der deulſchen Pa⸗ pier⸗, Pappe⸗, Zellſtoff⸗ und Wollſtoffinduſtrie herausgege⸗ bene Tarifordnung für das ganze Reichsgebiet bringt allge⸗ meine Verbeſſerungen in den beſtehenden Urlaubsbeſtim⸗ mungen mit ſich. So iſt z. B. für die Betriebsangehörigen bis zum 18. Lebensjahr, die ihren Urlaub in den Freizeit⸗ lagern der Hitler⸗Jugend verbringen, ein allgemeiner Urlaub von 18 Tagen feſtgeſetzt. Damit wird einem dringenden Be⸗ dürfnis Rechnung getragen. — Losverkauf der Luftſchutzlotterie. Mit Genehmigun des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Innern gelang am 11. September eine Luftſchutzlotterie zur Ziehung, deren Reinertrag der Arbeit des zivilen Luftſchutzes zugute kommt. Mit dem Vertrieb der Loſe, auch durch Dienſtſtel⸗ len, Amtsträger und Mitglieder des RB, wurde am 10. Juni begonnen. Wer ein Luftſchutzlotterielos erwirbt, hat nicht nur Ausſicht auf einem Gewinn, ſondern unterſtützt auch einen Teil der Landesverteidigung, deſſen Arbeit allen Volksgenoſſen zugute kommt. — Grundloſe Niederlegung der Arbeit wird beſtraft. N. war auf dem Erbhof eines Bauern auf Grund eines Jahresarbeitsvertrages tätig. Als er im Sommer ohne er⸗ ſichtlichen Grund und ohne Beachtung der Kündigungsbe⸗ Fate des abgeſchloſſenen Vertrages ſeine Arbeit nie⸗ erlegte, wandte ſich der Bauer beſchwerdeführend an den Treuhänder der Arbeit, der an N. wiederholt die Auffor⸗ derung richtete, ſeine Arbeit auf dem Erbhof wieder aufzu⸗ nehmen. Da N. nichts von ſich hören ließ, hatte er ſich vor dem Ehrengericht für Schleſien zu verantworten, das einen Verſtoß des Angeſchuldigten gegen die Paragraphen 36, 38 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit für vorlie⸗ gend erachtet und u. a. ausführte, nach Paragraph 36(3) 1. c. mache ſich ein Gefolgſchaftsmitglied einer gröblichen Verletzung der durch die Betriebsgemeinſchaft begründeten ſozialen Pflichten ſchuldig, wenn es den ſchriftlichen Anord⸗ nungen des Treuhänders der Arbeit hartnäckig zuwider⸗ handle; vorliegend habe der Treuhänder der Arbeit den N. verſchiedene Male ohne Erfolg aufgefordert, ſeine Arbeit auf dem Erbhof wieder aufzunehmen; wenn N. dieſer Auf⸗ forderung nicht nachgekommen ſei ſo habe dies ſeine Be⸗ ſtrafung auf Grund des Geſetzes zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit zur Folge. Edingen(Beim Baden ertrunken.) Am Samstag ertrank beim Baden im Neckar der 10jährige Hugo Lieber⸗ knecht aus Edingen. Die Leiche konnte am Montag geborgen werden. Muſterung 1937. In den kommenden Wochen finden im Mannheim die Muſterungen für die Dienſtpflichtigen der Geburtsjahr⸗ gänge 191417 für das Stadtgebiet Mannheim mit den Vororten ſtatt. Alles Wiſſenswerte hierüber haben wir bereits ver⸗ öffentlicht und kann aus der amtlichen Bekanntmach ing an den Anſchlagſäulen erſehen werden. Damit diejenigen unſerer Leſer, die ihrer Dienſtpflicht genügen mü ſen. ihren Muſterungstag nicht vergeſſen, geben wir jewe ch 9 kannt, welche Jahrgänge und Namen für die einzelnen Tage der folgenden Woche zur Muſterung aufgerufen werden. Muſterungsplan für den Jahrgang 1917. Montag, 21. Juni, A Bez: Dinstag, 22. Juni, Bi- Den; Mittwoch, 23. Juni, Deo Iz; Freitag, 25. Juni, Ga— Hau. Waffentag der Deutſchen Kavallerie Generalfeldmarſchall von Mackenſen in Karlsruhe. Karlsruhe, 14. Juni. Aus allen Gauen Deutſchlands wa⸗ ren die alten Reiterkameraden nach Karlsruhe gekommen, unter ihnen Generalfeldmarſchall v. Mackenſen, der überall, wo er ſich zeigte, von der Menge ſtürmiſch umjubelt wurde. Mit der Kranzniederlegung an den Kriegergräbern und Ehrendenkmälern fand die Veranſtaltung ihre Einleltung. An den Führer und Reichskanzler, den Reichskriegsmi⸗ niſter, Generalfeldmarſchall v. Blomberg und den Oberbe⸗ e des Heeres, Generaloberſt von Fritſch, wurden Zegrüßungstelegramme geſandt. Vom Führer und Reichs⸗ kanzler traf folgende telegrafiſche Antwort ein:„Den zum Waffentag in Karlsruhe verſammelten Kavalleriſten danke ich für die mir übermittelten Grüße, die ich kameradſchaftlich erwidere. gez. Adolf Hitler.“. Der Deutſche Abend auf dem Schloßplatz wurde zu einer erhebenden Feierſtunde. Oberbürgermeiſter Jäger entbot den Willkommengruß der Stadt. Dann ſprach der Ehrenführer des Waffenrings der Deutſchen Kavallerie General der Ka⸗ vallerie v. Poſeck. Am Sonntag morgen fand auf dem Skagerrak⸗Platz der Feldgottesdienſt ſtatt. Anſchließend wurden Generalfeldmarſchall von Mackenſen und die übri⸗ gen Ehrengäſte im Rathausſaal vom Oberbürgermeiſter Jä⸗ er offiziell begrüßt. Der Generalfeldmarſchall bat den Ober⸗ bürgermeiſter, der Einwohnerſchaft ſeine Grüße und ſeinen Dank für die überaus 19 05 Aufnahme zu übermitteln. 100 trug ſich hierauf in das Goldene Buch der Stadt Karls⸗ ruhe ein. Um 11 Uhr bewegte ſich ein Feſtzug von 11000 Mann durch die Stadt, wobei die Abordnungen der 110 ehemaligen Kavallerie-Regimenter in Paradeuniform hoch zu Roß das lebhafteſte Intereſſe erregten. Am Schloßplatz nahmen der Generalfeldmarſchall, der dort inzwiſchen in Begleitung des Kommandierenden Generals Geyer, des Di⸗ viſionskommandeurs Generalleutnant Schaller und dem Oberbürgermeiſter eingetroffen war, den Vorbeimarſch ab. Den Abſchluß des Tages bildete ein Stadtgartenfeſt mit Feuerwerk und Seebeleuchtung. Tagung der badiſchen Kreditgenoſſenſchaſten (— Donaueſchingen. Die Badiſchen Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten trafen ſich in Donaueſchingen zu ihrem 7. Verbandstag. Am erſten Tage wurde die Generalverſammlung durchge⸗ führt, in der zunächſt ein Bericht über die Reviſion der Ver⸗ bandsrechnung für das Jahr 1936 gegeben wurde. Der Vor⸗ anſchlag wurde in ſeiner Abfaſſung gutgeheißen und der Ver⸗ bandsausſchuß in ſeiner alten Zufammenſetzung wiederge⸗ wählt, ebenſo die Verbandsreviſoren. In der Anſprache nah⸗ men die landwirtſchaftlichen Entſchuldungsverfahren einen ſehr breiten Raum ein. Die Haupttagung begann mit einer Ehrung für unſeren Führer Adolf Hitler. Hierauf begrüßte Verbandsdirektor Günther die Ehrengäſte, während Oberregierungsrat Stek⸗ linger die Grüße des badiſchen Miniſterpräſidenten und deſ⸗ ſen Dank an die Genoſſenſchaften für die im letzten Jahre geleiſtete Arbeit übermittelte. Der ſehr umfaſſende Bericht ab ein klares Bild von der günſtigen Entwicklung der Genoſ⸗ fenschaften im vergangenen Jahre. Nicht weniger als 82 Millionen Mark wurden von den badiſchen Kreditgenoſſen⸗ ſchaften an das Handwerk, an Gewerbetreibende uſw. an Kre⸗ diten gewährt. Die Spareinlagen ſind weiter geſtiegen und be⸗ tragen rund 79 Millionen Mark. Der Reingewinn beziffert ſich auf 1.1 Millionen Mark; der Umſatz mit 2,2 Milliar⸗ den Mark iſt um rund 300 Millionen höher als im Vor⸗ jahr. Im Anſchluß an die geſchäftlichen Fragen ſprachen in einem intereſſanten Vortrag der Vertreter der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe Berlin, Direktor Ernſt Günther, über„Weltanſchauung und Genoſſenſchaftsweſen“ und Dr. Kunze über„Die Genoſſenſchaften im Vierfahresplan“. Oberbürgermeiſtertagung in Baden⸗Baden Im Vordergrund der Beratungen: Steuerliche Fragen. () Baden-Baden. Oberbürgermeiſter der ſüddeut⸗ ſchen Städte tagten am Freitag im Großen Rathausſaal in Baden⸗Baden. Das Rathaus hatte aus dieſem Anlaß feſt⸗ lichen Flaggenſchmuck angelegt. Die Leiter der ſüddeutſchen Stadtgemeinden, die von Oberbürgermeiſter Dr. Kerber⸗ Freiburg im Auftrag des Reichsſtatthalters Robert Wagner herzlich begrüßt und im Gau Baden und vor allen Din⸗ gen in der Bäderſtadt Baden⸗Baden willkommen geheißen wurden, hatten Gelegenheit, ſich über wichtige Tagesfragen, zumal über ſteuerliche Fragen, auszuſprechen und ſich in rich— tunggebenden Reden aus berufenem Munde Aufklärung über wichtige Punkte geben zu laſſen. Die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs Babenhauſen. Der Odenwaldklub hielt am Samstag und Sonntag ſeine diesjährige Hauptverſammlung in Bavenhau— ſen ab. Der Samstag begann mit geſchäftlichen Beratungen der Ausſchüſſe und endete im feſtlich beleuchteten Schioßhof mit einem Begrüßungsabend. Der Sonntag brachte dann den Höhepunkt der Tagung mit der 55. Hauptverſammlung und dem traditionellen Feſtzug. In der Hauptverſammlung begrüßte Reichswanderführer Profeſſor Dr. Werner die zahlreichen Ehrengäſte aus Heſ⸗ ſen und Baden. Er konnte feſtſtellen, daß insgeſamt 98 Orts— ruppen mit 2664 Mitgliedern vertreten waren. Bei den in 9 1 Tempo abgewickelten Beratungen wurde mitgeteilt, daß zwei neue Ortsgruppen— Heidesheim in Baden und Zell i. O.— zum erſten Male vertreten waren. Eine beſon⸗ dere Ehrung wurde dem Spitzenwanderer Kiemlen(Mann⸗ heim), der zum 33. Male und der Spitzenwanderin Hansl Forſt(Mannheim), die zum 24. Male ausgezeichnet wurde, zuteil. Nach dem Reichswanderführer ſprachen als Vertreter der Heſſiſchen Landesregierung Staatsrat Heſſe, für die ba⸗ diſche Forſtverwaltung Forſtrat Bechthold, ſowie Oberpoſtrat Schröder für die Oberpoſtdirektion Frankfurt. Die Rechnungslegung, der Etat uſw. wurden angenom⸗ men und den Mitarbeitern für ihre treue und erfolgreiche Arbeit Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Der Mit⸗ gliedsbeitrag bleibt für das neue Jahr in der ſeitherigen Höhe beſtehen. Die nächſte Hauptverſammlung wird in Schwetzingen vom 2. bis 3. Juli 1938 ſtattfinden. 46 Klubmitglieder wurden mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Klubs geehrt. Nach dem gemeinſamen Mittageſſen folgte dann der große Feſtzug. Es wurden eine Anzahl Preiſe an diejenigen Wan⸗ dergruppen verteilt, die ihren Heimatort am ſinnreichſten und volkstümlichſten im Feſtzug verkörperten. Die erſten Preiſe fielen an Biſchofsheim vor den Ortsgruppen Mainz und Hanau. Südweſtdeutſche Raſſehunde⸗Ausſtellung. Heidelberg. Am Wochenende fand in der Stadt⸗ halle die 9. Gauausſtellung von Raſſehunden des Gaues Südweſt im Reichsverband für das deutſche Hundeweſen ſtatt. Etwa 400 wertvollſte Hunde waren ausgeſtellt und wurden in Vorführungen und z. T. auch in öffentlichen Prüfungen gezeigt. Beſonders ſtark vertreten waren trotz der Abtrennung die Jagdhunderaſſen mit rund 100 Tieren, dann der deutſche Schäferhund, Bernhardiner, Leonberger, Neufundländer und die deutſche Dogge. Aber es fehlten auch nicht die auslän⸗ diſchen Raſſen und als Lieblinge der Damen die Zwergraſſen, ſo daß die Ausſtellung für den Hundefreund außerordentlich vielſeitig und intereſſantl war. Zahlreiche wertvolle Staats⸗ und Stadtpreiſe, ſowie Barpreiſe des Gaues Südweſt ſtanden zur Verfügung. Der Beſuch der Ausſtellung war ſehr ſtark. . Wlannheimer Getreidegroßmarkt v. 14. Juni. Notierun⸗ gen unverändert. 68. Tonkünſtlerverſammlung Die bevorſtehende Auflöſung des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins. Darmſtadt, 14. Juni. In der Hauptverſammlung der 68. Tonkünſtlerverſamm⸗ lung in Darmſtadt und Frankfurt ſprach der Präſident der Reichsmuſikkammer, Profeſſor Dr. Raabe, über die Auf⸗ löſung des ADM. und die Uebernahme ſeiner Arbeiten durch die Reichsmuſikkammer. Zuvor überreichte Oberbürger⸗ meiſter Wamboldt Profeſſor Dr. Raabe die Silberne Ehren⸗ münze zer Stadt Darmſtadt. Da die zur Beſchlußfaſſung erforderliche Anzahl von Mitgliedern nicht anweſend war, konnte ein Beſchluß über die Auflöſung des Vereins nicht gefaßt werden. Profeſſor Raabe wird, wie er mitteilte, in Kürze eine neue Verſammlung einberufen, die dann die Auflöſung des AD. MV. beſchließen wird. Profeſſor Raabe kündigte u. a. an, daß in jedem Jahr. eine große Reichstagung der Reichsmuſikkammer ſtattfinden, werde, die mit Kongreſſen verſchiedenſter Art verbunden ſein ſolle. In dieſem Rahmen würden die Verleger, die Kunſt⸗ betrachter oder die Muſikwiſſenſchaftler ihre Beratungen ab⸗ halten. Auch internationale Kongreſſe ſeien geplant. Die Pro⸗ gramme der Veranſtaltungen der Reichstagung würden gegen⸗ über denen des ADM V. in der Weiſe abgeändert, daß in jedem Programm wenigſtens ein Werk eines anerkannten Mei⸗ ſters ſteht und ſo Bekanntes mit Unbekanntem gemiſcht wird. Neben dieſer Reichstagung ſollen über ganz Deutſchland ver⸗ teilt eine Reihe von Tonkünſtlerverſammlungen ſtattfinden, in denen neue Werke aufgeführt würden. Die Ausleſe der Werke werde ſchärfer und gründlicher durchgeführt als bisher. Auch das Publikum werde in der Weiſe zur Beurteilung der neuen Werke mit herangezogen werden, daß im Anſchluß an die Tonkünſtlerverſammlungen Ausſprachen mit dem Publikum ſtattfinden werden. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 15. Juni: Miete C 26 und 2. Sondermiele C 13 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 130 bis 132: Wintermärchen, von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 16. Juni: Miete H 26 und 2. Sondermiete H 13 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 545 bis 550: Pygmalion. Komödie von Bernard Shaw. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 17. Juni: Miete E 26 und 2. Sondermiete E13: Zum erſten Male: Der Hakim weiß es. Ko⸗ mödie von Rolf Lauckner. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 18. Juni: Miete F 28 und 2. Sondermiete F. 14 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 237, 238: Die Frau ohne Schatten. Oper von Richard Strauß. Anfang 19, Ende 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 16. Juni Für die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Mannheim: Muſikaliſcher Komödienabend: Die ungeratene Tochter, Ballett von Eaſellaz Gianni Schicchi, Oper von Puccini; Der Drei⸗ [pitz, Ballett von Manuel de Falla. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. NED Ap⸗Nachrichten. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: HJ, Gef. 29/171. Die Dienſttage ſind: Jeden Mittwoch, jeden 2. und 4. Samstag im Monat, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat ab morgens 9 Uhr. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtzhaſſe 5 25 SHH — S S AAA AAA AAA ä——— ä———— lodes-Anzeige. — ——— S—— in d. Lahrerſtraße Mannheim werden fällig ſpäteſtens“ 0 am: 21. Juni 1937: die von Bürgerſteuer, Nm. 200.— überſteigt. 21. Juni 1937: die Gemeinde⸗ bierſteuer für Mai 1937. 21. Juni 1937: die Gemeinde⸗ getränkeſteuer für Mai 1937. 21. Juni 1937; die auf Grund N von Stundungen und Forderungs⸗( zetteln bis dahin fällig werdenden 0 Steuerzahlungen und Säumnis⸗( zuſchläge. 75 14 Tage nach Zuſtellung des Forderungszettels: das Handels J ſowie das Schulaeld der Höheren Handels⸗⸗ und Gewerbeſchulgeld, lehranſtalten, 1. Drittel 1937/38. An dieſe Zahlungen wird erinnert. 0* Wird eine Zahlung nicht recht⸗ CC zeitig entrichtet, Vorſchriften des geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages in einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene en zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht, Stadthaſſe. ſo iſt nach den Zwean üßige Kunden Werbung durch die Zeitungsanzeige. ſenkt die Waren ⸗Preiſe, weil durch die 8 Zeitungsanzeigen größerer Amſatz erzielt wird den]) Arbeitgebern an den Lohn- und Gehaltszahlungen in der Zeit vom] 1. bis 15. Juni 1937 einbehaltene] ſoweit die abzu⸗ liefernde Summe den Betrag von) Steuerſäum nis.( CCC 5 Nach Gottes heiligem Willen verschied am Sonntag früh im Theresienkrankenhause meine liebe, treubesorgte Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante Elisabeim Zwingenberger geb. Hirsch nach kurzer Krankheit, im Alter von 29 Jahren, wohlversehen mit 0 den heiligen Sterbesakramenten. 0 In tiefer Trauer: 5— Emil Zwingenberger u. Kinder Familie Zwingenberger Familie Hirsch. Mhm.-Seckenheim, 15. Juni 1937. — — Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, 16. Juni, 17 Uhr vom Trauerhause, Achernerstraße 11 aus statt. — —— 8 2 2.— TBT.TT—T—TT—T—T— „zum Flrich“ Anſere Wirtſchaft iſt morgen Mittwoch von 11 Ahr ab geſchloſſen. — Kathol Mütterverein, Mhm.⸗Seckenheim. Unſer Mitglied Eliſabeih Zwingenberger a geb. Hirſch wurde ganz unerwartet in die Ewigkeit abgerufen. zu verkaufen. eorg Röſer (ſzu verkaufen. dab Acker⸗ Gkundſtüc (16 Ar) Siedlung, Sandhang 12. H 1, 8 Breite Straße 1 für (Bauhandwerker Art Wichsleder Derby- Stiefel 50⁰ (nach t. Gummi-Sohlen Gr. 40/46 vorgeschrieb.. städt. Muster) Art Arbeits Stiefel, genagelt 8⁰⁰ zu haben 2 u. Absatz-Eisen Gr. 40/46 in der D Art Sportboxleder Derby-Stie- 8³⁰ 5 fel, gute Qualität Gr. 40/47 Neckar- Bote. Half Hüufelpflage Karl Lochbühler. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, 17 Uhr von Ache rnerſtraße 11 aus ſtatt. Berfſammlungs Evang. Kirchenchor. Heute Dienstag abend Probe. . Kalende dinge eit, Jahmutz Joßmier verfliegen voie von Taulerand s reinigt alles, 2 r 2857785 S