Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzelgenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und ſlizeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hüärdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 37: 1160 37. Jahrgang Freitag, den 18. Juni 1937 Nr. 139 Re Tolen der„Deulſchland“ Feierliche Beiſetzung in Gegenwart des Führers und ö Oberſten Befehlshabers. 1 Wilhelmshaven, 17. Juni. Auf dem Marineehrenfriedhof in Wilhelmshaven wur⸗ den am Donnerstag die 31 Toten des Panzerſchiffes „Deutſchland“ in Gegenwart des Führers und Oberſten Be. fehlshabers der Wehrmacht feierlich in einem Gemeinſchafts⸗ grab zur letzten Ruhe gebettet. Abordnungen aller Landmarinetruppenteile, der See⸗ ſtreitkräfte und der Luftwaffe waren auf dem Friedhof auf⸗ marſchiert. Die Ehrenkompanie wurde geſtellt von der 1. Schiffsſtammabteilung der Nordſee und der 2. Marine⸗ artillerieabteilung unter dem Kommando des Fregatten; kapitäns Ruhfus. Dem Staatsakt voraus ging eine kirchliche Trauerfeier bei der die Stationspfarrer beider Konfeſſionen ſprachen. Um 11.30 Uhr erſchien der Führer und Oberſte Befehls haber der Wehrmacht auf dem Friedhof. In ſeiner Beglei⸗ kung befanden ſich der Reichskriegsminiſter Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg, Reichsführer SS Himmler, der Reichspreſſechef Dr. Diekrich, der Führer der Leibſtandarte „Adolf Hitler“ Sepp Dietrich, die Adjutanten des Führers Obergruppenführer Brückner und Brigadeführer Schaub, Gauleiter Roever und in Vertretung des Stabschefs der SA Gruppenführer Boehnker. In den vorderſten Reihen hatten die Angehörigen der Toten, der Vertreter der ſpaniſchen Nationalregierung, Ge⸗ ſchäftsträger Eſtrada, Baron de los Torres, der ſpaniſche Militärattache Oberſt Martinez, der chineſiſche Konteradmi⸗ zal Lind die deutſchen Admirale und als Vertreter des Auswärtigen Amtes der Chef des Protokolls Geſandter von Bülow⸗Schwante, ihre Plätze. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Naeder, ergriff das Wort zu ſeiner Rede, in der er ausführte: „In tiefſter Trauer und im herzlichen Mitempfinden mit den Angehörigen unſerer Kameraden beugen wir uns in dieſer Stunde vor dem ungeheuren Opfer, das die deutſche Kriegsmarine mit dem Tode von 31 gefallenen fungen Ka⸗ meraden und dem Vielfachen an Verletzten hat bringen müſſen. Wohl ſelten ſeit langer Zeit durchzuckte das deut⸗ ſche Volk ein ſo einheitlicher, aus tiefſter Seele kommender Schrei der Empörung, der Erbitterung und des Schmerzes, wie er durch die Schandtat von Ibiza ausgelöſt wurde. Wie berechtigt dieſe ungeheure Empörung war, erkannten ſelbſt weite Kreiſe des Auslandes an, ſoweit es noch ſachlich zu urteilen in der Lage iſt. Was war 1 5 Deutſche Kriegsſchiffe übten nach internationaler ereinbarung im Verein mit italieniſchen, engliſchen und franzöſiſchen Schif⸗ fen eine Kontrolle an der ſpaniſchen Küſte aus, um 5 möglichſte Einſchränkung der Zufuhr an Menſchen un Kriegsmaterial den Bürgerkrieg eindämmen zu helfen. Das deutſche Führerſchiff hatte nach ſeiner Ablöſung vom Kontrolldienſt auf der Reede der von der weißſpaniſchen Regierung beſetzten, aber von ihr im Gegenſatz zur Inſel Mallorca nicht als Stützpunkt für ihre Operationen benutz. ten Inſel Ibiza geankert, um der Beſatzung Ruhe nach an⸗ trengendem Dienſt zu gewähren und Vorräte aufzufüllen. er am 26. Mai 1 Bombenangriff auf den weiß⸗ ſpaniſchen Stützpunkt Palma auf Mallorca, von dem ein italieniſches Schiff ſchwer betroffen wurde und durch den auch ein engliſches und ein deutſches Kriegsfahrzeug ge⸗ fährdet wurden, hatte die deutſche Marine veranlaßt, ihren Schiffen vorſorglich den Aufenthalt auf der Reede von Palma zu unterſagen. Da erfolgte am Abend des 29. Mai auf die„Deutſchland“ vor Ibiza ein Bombenangriff, der nur als in voller Abſicht und Berechnung, unter Anwen⸗ dung aller Mittel zur Ueberraſchung eines in friedfertiger Tätigkeit begriffenen Schiffes ausgeführt angeſehen werden kann. Zwei Flugzeuge überflogen von Weſten her die Berge der Inſel und den Ort Ibiza, ſo daß ſie, aus der Richtung der Sonne kommend und ohne ſich gegen den bergigen Hintergrund abzuheben, im Gleitflug dem Schiff ſich nähern konnten, bevor ſie bemerkt wurden. Auf der„Deutſchland war ein großer Teil der Beſatzung nach dem Abendeſſen in dem Wohnraum verſammelt. An Oberdeck wurde Flieger⸗ abwehrwache gegangen, wie es ſeit langem auf den an der Pamiſchen Küſte dienſttuenden Schiffen Gewohnheit iſt, „h. ein Teil der Flaks ſamt ihren Befehlsapparaten und Acht opoſten war beſetzt. Entſprechend der vom deuiſchen dmiral an den roten Militärbefehlshaber in Valencia auf Grund des Palma⸗Zwiſchenfalles ergangenen Warnung war der Befehl erteilt, auf jedes ſich verdächtigerweiſe nähernde rote Flugzeug das Feuer zu eröffnen. Die Flug⸗ euge wurden von dem Ausguück krotz der ungünſtigen Ver⸗ hältnis geſichtet, bevor die Bomben fielen, und auch ſofort gemeldet, obwohl noch Zweifel herrſchte, ob es ſich nicht etwa um weiße Flugzeuge handelte, da ſich an der Vorder⸗ ſeite keine roten Abzeichen erkennen ließen. Der Komman⸗ dant, der ſich auf dem Nachtleitſtand befand, befahl auf dieſe Meldung hin ſofort„Fliegeralarm“ und„Feuer er⸗ öffnen“. Unmittelbar darauf fielen die Bomben, eine in den ungeſchützten Mannſchaftsraum im Vorſchiff und eine auf das Geſchützſchild eines 15 em⸗Geſchützes am Oberdeck, ohne ſeß vorher gefeuert werden konnte. Zwei weitere Bomben fielen neben das Schiff. Aber auch die abfliegenden Flug⸗ zeuge konnten nicht unter Feuer genommen werden, da un⸗ glücklicherweiſe der Qualm der an Deck entſtandenen ſchwe⸗ ren Brände die Flugzeuge der Sicht der Flugzeugabwehr⸗ geſchütze entzog So konnfe der ſchamloſe Angriff durch zwei Treffer im Schiff im vollen Frieden 31 brave Soldaten da. Seren und zahlreiche andere mehr oder weniger ſchwer verletzen. i Ein ungeheures Opfer iſt vom Allmächtigen wiederum der deutſchen Kriegsmarine auferlegt, ein Opfer, das in ſeiner ganzen Größe in Friedenszeiten zu würdigen ſo un⸗ Wee ſchwer, das aber manch einer bei oberflächlicher etrachtung als ſinnlos anzuſehen geneigt ſein könnte. Aber auch dieſes Opfer, ſo ſchwer es für uns zu tragen iſt, hat ſeinen tiefem Sinn. Hat es nicht ſchon Frucht getragen, in⸗ dem es die wunderbare innere Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes Adolf Hitlers, ſeinen entſchloſſenen Willen zu ener⸗ iſcher Abwehr ſolcher Angriffe vor aller Welt in hellem ichte erſtrahlen ließ? Iſt es nicht dem deutſchen Volk und darüber hinaus der ganzen Welt blutiges Warnungszeichen eworden, wachſam zu ſein und nicht zu erlahmen im ampfe gegen den Bolſchewismus? o wollen wir auch in dieſem Opfer, das uns auferlegt wurde, das Walten der Hand Gottes erkennen, vor dem wir als Soldaten und Seeleute uns beugen. Und wenn uns etwas in unſerer Trauer um die gefal⸗ lenen 1 Kameraden noch beſonders zu erheben ver⸗ mag, ſo iſt es die Tatſache, daß ſie auch im Sterben, ge⸗ treu ihrem Eid, echte deutſche Soldatendiſziplin verkörper⸗ ten und uns allen dadurch zum Vorbild wurden; daß ihre Kameraden ſich ihrer würdig zeigten, indem ſie in vorbild⸗ licher Weiſe die Wirkung der Bombentreffer bekämpften und in kurzer Zeit beſeitigten, ſo daß das Schiff von ſeinem Kommandanten wieder voll gefechtsbereit gemeldet werden konnte; daß die Beſatzung, bereit für Deutſchland zu kämp⸗ fen und den Tod der Kameraden zu ſühnen, darum bat, ihr Schiff nicht abzulöſen, ſondern in der Zeit der Spannung in den ſpaniſchen Gewäſſern zu belaſſen. So mehrten ſie durch den hervorragenden Geiſt, der ſie beſeelte, das Anſehen 0 Schiffes, der deutſchen Kriegsmarine, des deutſchen olkes und Reiches. So wird der Name unſerer gefallenen Kameraden mit der Geſchichte der deutſchen Marine allezeit auf das engſte verbunden bleiben. Sie ſeien uns ſtets ein leuchtendes Vorbild hingebender Ffichkerfülung und Opferbereitſchaft, ſeien uns eine nachdrückliche Mahnung, weiterzuarbeiten und zu kämpfen im Sinne und nach dem Willen unſeres Fichrerrs, der bei ſeinem erſten Beſuch auf der eben in ienſt geſtellten„Deutſchland“ im Mai 1933 im Mann⸗ ſchaftsraum das Wort des großen Königs angebracht ſah: Es iſt nicht lig daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue. Im Sinne dieſes Wortes werden unſere gefal⸗ lenen Kameraden weiterwirken, werden ſie unvergeſſen bleiben in der Kriegsmarine, in der Wehrmacht, im deut⸗ ſchen Volk— jetzt und immerdar.“ Nachdem Generaladmiral Raeder ſeine Anſprache be⸗ endet hatte, trat der Erſte Offizier des Panzerſchiffes „Deutſchland“ vor und verlas, während die Ehrenkompanie das Gewehr präſentierte, die Namen der 31 gefallenen Ka⸗ meraden. Bei jedem Namen erfolgte dumpfer Trommel⸗ wirbel. Dann feuerte die Ehrenkompanie drei Salven über die Gruft. Während das Lied vom guten Kameraden er⸗ ſcholl, begab ſich der Führer und Oberſte Befehlshaber an die Gruft und legte einen Kranz nieder. Ihm folgte der Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Generaladmiraäl Raeder, General der Flieger Zander als Vertreter der Luft⸗ waffe, der Flottenchef Admiral Carls, der Kommandierende Admiral der Marineſtation der Nordſee und der Komman⸗ dant des Panzerſchiffes„Deutſchland“, Während das Lied vom guten Kameraden verklang und die Nationalhymnen eſpielt wurden, drückte der Führer den Angehörigen der We zum Zeichen ſeiner Teilnahme die Hand. Damit war der feierliche Staatsakt beendet. Der Führer auf Panzerſchiſſ„Deutſchland“ Beſuch in Begleitung des Reichskriegsminiſters. Wilhelmshaven, 18. Juni. Der Führer und Reichskanzler ſtattete am Donners⸗ tag nachmittag vom Aviſo„Grille“ aus in Begleitung des Reichskriegsminiſters und Oberbefehlshabers der Wehr⸗ macht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, und des Ober⸗ befehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, dem Panzerſchiff„Deutſchland“ auf der Werft von Wilhelmshaven einen Beſuch ab. .— Gedenkakt am Marineehrenmal Sieben Nationen ehren die deutſchen Gefallenen. Laboe(Kiel), 17. Juni. Die an der Dritten Internatio⸗ nalen Marine⸗Pokal⸗Segelwettfahrt beteiligten deutſchen Offiziere der Kriegsmarine und der ſechs fremden Kriegs⸗ marinen begaben ſich Donnerstag 15 0 Marineehrenmal in Laboe. Hier fand in der unterirdiſchen Weihehalle des Ehrenmals eine ſchlichte Gedenkfeier zu Ehren der deutſchen Gefallenen des Weltkrieges ſtatt. Die Offiziere der däniſchen, engliſchen, franzöſiſchen, holländiſchen, italieniſchen und ſchwediſchen Kriegsmarine legten mit ihren Landesfarben 5 Kränze nieder. Bereits dieſer Tage hatten hier Abordnungen des japaniſchen Kreuzers„Aſhigara“ und des franzöſiſchen Kreuzers„Jeanne d'Arc“ eine gleiche Ehrung vorgenommen. Konteradmiral Gütting, der Leiter des Marine⸗Regatta⸗ Vereins, führte dann aus:„Zum dritten Male haben im Rahmen der Internationalen Marine⸗Pokal⸗Segelwettfahrt die an unſerem ſchönen kameradſchaftlichen Sport beteilig⸗ ten Nationen den gefallenen Kameraden der deutſchen Kriegsmarine des Weltkrieges ihre Ehrung erwieſen. Aber heute denken wir auch noch an andere, die für unſer Vaterland gefallen ſind. Zur ſelben Stunde findet in Wilhelmshaven die Trauerfeier für die auf dem Panzer⸗ Die Schwellungen an den Fußſohlen und urſachten mir bis zum März ſchiff„Deutſchland“ einem ruchloſen Angriff zum Dßfer Ge⸗ fallenen ſtatt. 31 treue Kameraden des Panzerſchifs „Deutſchland“ und der deutſchen Kriegsmarine werden ort ur letzten Ruhe gebettet. Wir denken gleichzeitig an die 755 gebliebenen Kameraden der italieniſchen Kriegsmarine, die kurz vorher einem ähnlichen Ueberfall pfer fie⸗ len.“ Reichsbankpräſident Schacht in Wien Empfang beim Bundespräſidenken und bei Dr. Schuschnigg. Wien, 17. Juni. Mit einem Sonderflugzeug der Luft⸗ hanſa traf Reichsbankpräſident Dr. Schacht und ſeine Be⸗ Heikung, Reichsbankdirektor Wilhelm und Regierungsrat r. von Wedelſtädt, in Erwiderung des Beſuches, den un⸗ längſt der Präſident der Oeſterreichiſchen Nationalbank Dr. Kienböck in Berlin abgeſtattet hat, auf dem Flugplatz in Aſpern ein. Zur Begrüßung waren u. a. Präſident Dr. Kienböck, Handelsminiſter Taucher, der neue Chef des Pro⸗ tokolls von Blaß, Botſchafter von Papen mit mehreren Herren der Geſandtſchaft ſowie der Landesgruppenleiter für die Auslandsorganiſation der NSDAP, Konſul Ber⸗ nard, erſchienen. Ueber die offiziellen Beſuche, die Reichsbankpräſident Dr. Schacht nach ſeiner Ankunft in Wien machte, wird fol⸗ gende amtliche Mitteilung ausgegeben: Reichsbankpräſident Dr. Schacht wurde am Donnerstag vormittag vom Bundespräſidenten in Ac empfanden. Dem Empfang wohnte auch der deutſche Botſchafter in Wien, von Papen, bei. Anſchließend daran empfing Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, der dann dem Staatsſekretär für die auswärtigen Angelegenhei⸗ ten, Dr. Schmidt, dem Präſidenten der Oeſterreichiſchen Na⸗ tionalbank, Miniſter a. D. Dr. Kienböck und dem Bundes⸗ miniſter 0 Handel und Verkehr, Univerſitätsprofeſſor Dr. Taucher Beſuche abſtattete. General Becks Pariſer Beſuch Zuſammenkunft mit General Gamelin. Paris, 18. Juni. Der Chef des deutſchen Generalſtabes, General Beck, ſtattete am Donnerstag dem Chef des franzöſiſchen Gene⸗ ralſtabes, General Gamelin, einen Höflichkeitsbeſuch ab. Der Pariſer Beſuch des Chefs des deutſchen General⸗ ſtabs findet in der franzöſiſchen Preſſe allgemeine Auf⸗ merkſamkeit und wohlwollende Anteilnahme. Der„Figaro“ hebt hervor, daß ein derartiger Beſuch ſeit 1871 nicht ſtatt⸗ gefunden habe. In politiſchen Kreiſen der franzöſiſchen Hauptſtadt wird darauf hingewieſen, daß die Reiſe des Ge⸗ nerals Beck eine günſtige Atmoſphäre finde. Man begrüße die perſönliche Fühlungnahme der beiden Generalſtabschefs und ſehe darin das Anzeichen einer wirklichen Entſpannung. zum Im Polizeigewahrſam gefoltert Ungeheuerliche Vorgänge bei der Verhaftung eines Reichs⸗ deutſchen in Prag. Berlin, 17. Juni. 525 November des vergangenen Jahres wurde der Reichsdeutſche Bruno Weigel in Prag feſtgenommen und erſt ſeit einigen Wochen wieder feigen Ueber die unge⸗ heuerliche Behandlung, der er waͤhrend ſeiner Haft ausgeſetzt e iſt, hat er die nachſtehenden Angaben zu Protokoll gegeben: „Meine Feſtnahme erfolgte am 3. November 1936, mit⸗ tags 12 Uhr in meiner Wohnung in Prag. Ich wurde al⸗ lein in einer großen Zelle untergebracht, deren Strohſäcke und Decken vor Schmutz ſtanken. Ekel vor dem Schmutz der Strohſäcke und Decken und fortwährende Wanzenbiſſe ver⸗ hinderten 1 55 Schlaf. Am 11. November gegen 5 Uhr abends wurde ich von 585 Beamten aus der Zelle geholt und zum Verhör geführt. ei meinem Eintritt in das Vernehmungszimmer waren acht Beamte in Zivil anweſend, von denen vier Gummi⸗ knüppel in der Hand trugen. Der die Vernehmung leitende Beamte führte mich ſofork in ein Nebenzimmer, und fragte mich, ob ich für ihn politiſch arbeiten wolle, in dieſem Falle könne ich mit baldiger Entlaſſung rechnen. Andernfalls müßte ich auf 20 Jahre Kerker gefaßt ſein.“ In ſeinen weiteren Angaben ſchildert Weigel in allen Einzelheiten, wie nach ſeiner ablehnenden Antwort von den die Verhör vollziehenden Beamten er aufs. miß⸗ 8875 worden ſei, weil er nichts Belaſtendes gegen die SDA und den Reichsdeutſchen Hilfsverein habe ausſa⸗ gen wollen. Er ſei in fürchterlicher Weiſe gefoltert und ſo⸗ gar mit Aufhängen bedroht worden. Schläge und Fußtritte al mit der Zuführung von elektriſchem Strom a gewech⸗ elt. Dieſe 5 die mit immer zunehmenden Quälereien bis in die ach gegen 1.30 Uhr bedaſoft wurde, wurde an den nächſten beiden Tagen wiederholt. Ihm ſei immer wieder erklärt worden, daß ſein Fall ſo ſchwer ſei, daß er zum Tode verurteilt werden würde, und daß es ſeiner Frau genau ſo gehen würde. de 95 ſo ſchließt der Bericht,„wurde ich in der Nacht zum 5. November in das Unterſuchungsgefängnis in Pancraz eingeliefert. Hier wurde ich nicht mehr geſe ache das Eſſen war etwas beſſer, aber die Behandlung war denkbar grob. am Geſäß, be⸗ ſonders die blauen Stellen, waren noch monatelan ſicht⸗ bar, ebenſo die Wundſtellen am Knie. Die Rippenbrüche ver⸗ f N bei jedem Atemzug ſtarke Be⸗ ſchwerden.“. 5. Politiſches Allerlei Empfang beim beukſchen Botſchafter in Paris. Der deutſche Botſchafter in Paris Graf Welczek veran⸗ ſtaltete einen Empfang zu Ehren der deutſchen Abordnun⸗ gen, die an den augenblicklich in Paris ſtattfindenden in⸗ ternationalen Kongreſſen teilnehmen. Die deutſchen Dele⸗ gationen zum Petroleum-Kongreß, dem Gas⸗Kongreß und dem Kongreß der Autoren- und Komponiſtenverbände wa⸗ ren vollzählig erſchienen. Auch die franzöſiſchen Abordnun⸗ gen zu den drei Kongreſſen hatten zahlreiche Mitglieder zu dem Botſchaftsempfang geſandt, der zu einer freundſchaftli⸗ chen Fühlungnahme beſte Gelegenheit gab. Dr. Ohneſorge Ehrenführer des NS- Fliegerkorps. Anläßlich der Einweihung eines Jungfliegerheims auf dem Gelände der Reichspoſt bei den Zeeſener Sender, die der Korpsführer des Nationalſozialiſtichen Fliegerkorps, Generalmajor Chriſtianſen und Reichspoſtminiſter Dr. ing. e. h. Ohneſorge in Gegenwart des Staatsſekretärs General der Flieger Milch vornahmen, verl eh der Korpsführer dem Reichspoſtminiſter im Auftrag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Generaloberſt Göring den Rang eines Ehrenfüh⸗ rers des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps. Japans Arbeitsdienſtpflichtpläne. Die Agentur Domei berichtet, daß eine Arbeitsdienſt⸗ pflicht nach deutſchem Muſter die planmäßige Ausbildung der Facharbeiter und die Mobiliſierung aller Arbeitskräfte Japans als Teilmaßnahmen der neuen Wirtſchaftspolitik des Kabinetts Konoe zur beſchleunigten Entwicklung der Induſtrie Japans und Mandſchukuos vorbereitet würden. Weiterhin werden die Eiſen⸗, Kunſtöl⸗ und Maſchinenindu⸗ ſtrie als diejenigen Wirtſchaftszweige bezeichnet, deren be⸗ ſchleunigte Entwicklung im Rahmen eines großangelegten Fünfjahresplanes angeſtrebt werden ſollen. Die Befürch⸗ tungen der Preſſe, daß die eue Wirtſchaftspolitik die In⸗ tereſſen der Arbeiter vernachläſſige, verſucht der Kabinetts⸗ ſekretär Kazami zu zerſtreuen. Geburt eines Thronfolgers in Sofia. Sofia, 16. Juni. König Boris von Bulgarien hat aus Anlaß der Ge⸗ burt des Thronfolgers eine Proklamation an das Volk ge⸗ richtet, in der u. a. mitgeteilt wird, daß der Kronprinz den Namen Simeon, Fürſt von Tirngwo, erhält. Die Geburt wurde der Bevölkerung durch 101 Kanonen⸗ ſchüſſe bekanntgegeben. Die Straßen waren ſofort von einer dichtgedrängten Menſchenmenge gefüllt. Vor dem Schloß fand eine Parade ſtatt, die vom Stadtkommandanten ab- genommen wurde. Alle Stellen der Behörden ſind für drei Tage geſchloſſen worden. Der Ehe König Boris' mit der italieniſchen Prinzeſſin Giovanna, die im Jahre 1930 geſchloſſen wurde, entſproß bisher die fetzt 4%, jährige Prinzeſſin Maria Luiſe, der nun⸗ mehr der Kronprinz gefolgt iſt. Der Führer und Reichskanzler hat an den König und die Königin von Bulgarien anläßlich der Geburt des Thron⸗ folgers folgendes Glückwunſchtelegtomm gerichtet:„Eure Majeſtäten bitte ich, zur Geburt des Thronfolgers meine und des deutſchen Volks herzlichſte Glückwünſche entgegen⸗ zunehmen. Adolf Hitler Deutſcher Reichskanzler.“ Tſchechiſche Wehrerziehung Die ganze Bevölkerung ſoll mobiliſierk werden. Prag, 17. Juni. Kriegsminiſter Machnik ſprach im Wehrausſchuß des Prager Abgeordnetenhauſes über das neue Wehrerzie⸗ hungsgeſetz. Die Tſchechoflowakei, führte er aus, ſei genö⸗ tigt, alles Erdenkliche zu ihrer Verteidigung zu tun. Die Armee ſei techniſch vervollkommnet worden, die zweſährige aktive Dienſtzeit habe die Ausbildung gebeſſert. Das Staats⸗ verteidigungsgeſetz habe die Grundlagen für eine erfolg⸗ reiche Erfaſſung der geſamten Bevölkerung ermöglicht. Dieſe Maßnahme werde nun für den Bau von Feſtun⸗ en ergänzt. Dennoch habe ſich in dieſem Syſtem eine zücke ergeben, die durch das Wehrerziehungsgeſetz nun ge⸗ ſchloſſen werden ſoll. Die geſamte Bevölkerung, die Frauen, die Jugend und die älteren Männer, die zum Militärdienſt nicht tauglich ſind, müßten moraliſch und körperlich zur omen 20 Oeufven Orff rah BEAT OHM 9 55 Die Stimme kam von den Tamarindenbäumen her. Und nun löſte ſich auch bereits eine große, breitſchultrige Geſtalt von einem der dicken Stämme. Ein Aechzen brach aus Jimmys Mund. 5 „Zurück!“ Er keuchte.„Keinen Schritt näher—— kei⸗ nen Schritt!“. 5 1 1 war Peter ſtehengeblieben. Er hielt keine Waffe in den Händen. Nun verſchränkte er die Arme über der Bruſt und ſtand unbeweglich, den Blick ſtarr auf den bebenden Mann gerichtet, der auf der Schwelle des Plock⸗ hauſes ſtand. 8 „Jimmy!“ Es klang ruhig, beherrſcht, kühl.„Jimmy! 1 Dummheiten! ch verſtehe alles. Alles, hörſt du? ber——“ „Meine Freiheit will ich!“ preßte er hervor.„Meine Freiheit!“ Er ſchrie wie ein gequältes Tier.„Warum ver⸗ folgſt du mich? Warum hetzt du mich? Was habe ich dir getan?“ „Nichts haſt du mir getan, Jimmy, und ich hetze dich auch nicht. Ich will dich vor einer Dummheit bewahren. Komm zurück, Jimmy!“ Nie!“ brüllte er„Nie! Nie! Eher——“ Er vollendete nicht, aber die Mündung richtete ſich nur drohender auf Peter. „Jimmy,“ klang es zur Hütte hin,„es iſt Krieg, das weißt du. Unſere Freundſchaft ißt mir heilig. Aber das ändert nichts an der Tatſache, daß ich dich hindern werde, zu deinen Landsleuten zurückzukehren!“ f Er ließ langſam die Arme herabgleiten und kam näher. „Peter Ih Peter Dorn ſchien taub zu ſein. Und blind. Denn er achtete weder auf ben drohenden Anruf, noch ſah er ſchein⸗ bar die totbringende Mündung, die ſich auf ſeine Bruſt richtete. „Peter!“ keuchte Jimmy Turner noch einmal. Grauen miſchte ſich in den ſchreckensverzerrten Ausdruck ſeiner Züge, ein furchtbares Grauen, das ſein Geſicht faſt bis zur Staatsverteidigung herangebildet werden. Es ſei unbedingt notwendig, daß die Bevölkerung gewiſſermaßen ſchon von der Wiege an, auf ihre Aufgabe in der Staats⸗ verteidigung vorbereitet werde. Den Frauen und jenen Männern, die keine Soldaten ſind, werde die Aufgabe zu⸗ fallen, im Hinterlande jene Funktionen auszuüben, die während des Weltkriegs von Soldaten ausgeübt worden waren. Das Intereſſe der Staatsverteidigung, ſchloß Miniſter Mochnik, erfordere, daß das Geſetz noch vor den Ferien an⸗ genommen werde. Sonſt würde die Gefahr entſtehen, daß man wieder ein wertvolles Jahr verliere. Zwiſchenfall in La Rochelle Rotes Kriegsſchiff nahm drohende Haltung ein. Paris, 17. Juni. Ueber einen Zwiſchenfall im Hafen von La Rochelle, wo die Beſatzung des ſowjetſpaniſchen Kriegsſchiffes„Cis⸗ car“, das mit 116 Flüchtlingen an Bord aus Bilbao kom⸗ mend vor Anker gegangen war, meuterte, erfährt man fol⸗ gendes: Als das franzöſiſche Torpedoboot„Audacieux“, das in Gemeinſchaft mit anderen franzöſiſchen und einem engli⸗ ſchen Kriegsſchiff die Ueberwachung der Küſte verſieht, in den Hafen einlief, machte die Beſatzung der„Ciscar“ die Ge⸗ ſchütze gefechtsklar und richtete ſie auf das franzöſiſche Kriegsſchiff. Der Kommandant des franzöſiſchen Schiffs ant⸗ wortete auf dieſe Drohung nicht, ſondern ließ ſein Schiff an der vorgeſehenen Stelle vor Anker gehen. An Bord des ſowjetſpaniſchen Kriegsſchiffes hatte ſich augenſcheinlich eine Meuterei abgeſpielt, die nicht nur in dieſem Zwiſchenfall ihren Ausdruck fand, ſondern be⸗ reits zu Schwierigkeiten hinſichtlich der Ausbootung der Flüchtlinge führte. Die Beſatzungsmitglieder weigerten ſich nämlich, die Flüchtlinge an Land zu laſſen und nahmen eine drohende Haltung ein. Drei Mann der Schiffsleitung, die an Land gehen wollten, wurden von den Meuterern zu⸗ rückgehalten. Nur einem gelang es, in dem allgemeinen Drunter und Drüber durchzukommen und den„Komman⸗ danten“ des Schiffs zu benachrichtigen, der ſich ſchon an Land befand. Nach langwierigen Verhandlungen wurde er⸗ reicht, daß alle Flüchtlinge ausgebootet wurden, mit Aus⸗ nahme eines 38jährigen Offiziers, der angeblich deſertiert ſei und den man als Geiſel zurückbehalten wollte. . 7 22 7 77 Italieniſcher Dampfer überfallen Von Roten Flugzeugen bombardiert. London, 18. Juni. Nach einer Lloyd⸗ meldung aus Gibraltar iſt der ita⸗ lieniſche 5000-Tonnen-Dampfer„Madda“ auf dem Wege von Port Sudan nach Clyde auf der Höhe von Oran von einem Flugzeug der ſpaniſchen Bolſchewiſtes nit Bomben belegt worden. Obgleich das Schiff nicht(bar ge⸗ roffen wurde, iſt im Bug des Schiffes infolge des nahen Einſchlagens der Bomben im Waſſer ein Leck entſtanden, o daß mehrere Pumpen des Schiffes eingeſetzt werden nußken. Die letzte Ausgabe des„Evening s agdäard“ bringt hieſe Meldung in größter Aufmachung. Das Schiff ſkeuere etzt auf Gibraltar zu und halte ſich noch mit eigener Kraft iber Waſſer. Eine Reutermeldung aus Gibraltar beſtätigt, daß der Frachtdampfer„Madda“ von bolſchewiſtiſch⸗paniſchen Flug⸗ jeugen mit Bomben belegt und ſpäter ſogar mit Maſchinengewehren beſchoſſen vorden iſt. Die„Madda“ iſt inzwiſchen mit eigener Kraft m Hafen von Gibraltar eingetroffen. Der Kapitän des Schiffes, Simone, erklärte, daß die bolſchewiſtiſchen Flug⸗ zeuge rund 30 Bomben ab geworfen hätten, daß iber keine Bombe direkt getroffen habe. Späterhin drehten die Flugzeuge bei und gingen auf 300 Meter herunter, um dann mehrere MG⸗Salven auf das Schiff abzugeben. In der Reutermeldung wird beſtätigt, daß auf dem Dek des Schiffes über 100 Einſchläge von MG⸗Geſchoſſen zu ehen ſind. Das Leck am Bug des Schiffes iſt ſo groß, daß der Dampfer in Gibraltar ins Trockendock gehen muß. Durch die Beſchießung mit Maſchinengewehren wurde leichfalls beträchtlicher Schaden angerichtet. Von der annſchaft wurde niemand verletzt. Die bolſchewiſtiſchen Flugzeuge ſollen von Cabo de Palos in der Nähe von Car⸗ agena gekommen ſein. * gänzlichen Unkenntlichkeit entſtellte. Er zitterte. Seine Bruſt ging keuchend. Aber der andere kam näher, kam unaufhalt⸗ ſam näher, langſam, ruhig, den Blick unentwegt auf den Verzweifelten gerichtet. 5 Kleiner wurde die Entfernung zwiſchen den beiden Männern. Immer kleiner. Acht Meter—— ſechs—— jetzt kaum noch vier—— Grell fiel das Sonnenlicht auf die Waffe in Jimmys erhobener Hand. Sie gleißte, funkelte, aber da ſie auf und ab ſchwankte, wechſelte ſie fortwährend von einem ſtarken Grell in ein mildes Blinken hinüber. „Peter!“ Es klang wie ein Röcheln, wie ein Flehen, eine letzte Bitte. Aber dann ſchleuderte er plötzlich mit einer wilden Handbewegung die Waffe von ſich, daß ſie im hohen Bogen davonflog und irgendwo lautlos im hohen Gras verſank. „Ich kann nicht!“ ſtöhnte er auf.„Peter, 0 kann nicht!“ Er taumelte vorwärts, aber da fing ihn ſchon der an⸗ dere mit beiden Armen auf. „Peter!“ „Jimmy,“ flüſterte Peter Dorn und ſeine Augen wur⸗ den feucht,„mein lieber, guter, armer Jimmy!“ So ſtanden ſie lange und hielten ſich eng umſchlungen. Zögernd tauchten hinter den Bäumen ſchwarze Geſtalten auf und machten verdutzte Geſichter.. 9. Kapitel. Magda war ſeit zwei Tagen fieberfrei, aber die Bläſſe wollte nicht von ihren Zügen weichen. Das Geheimnis ihrer plötzlichen Erkrankung war nun kein Geheimnis mehr. In jener Nacht, in der Jimmy Tur⸗ ner unter Zurücklaſſung eines kurzen Schreibens die Frauenburg verließ, war ſie, von einer unerklärlichen Un⸗ ruhe getrieben, aufgeſtanden, hatte ſich flüchtig angekleidet und war in ſtockfinſterer Dunkelheit zum Turm hinüber⸗ gelaufen. Als ſie den Raum leer fand, wußte ſie genug. Den Brief bemerkte ſie in der Erregung gar nicht. Sie lief in die Nacht hinaus in der Hoffnung, daß er noch in der Nähe ſein würde. Aber alles Suchen war umſonſt. Da kehrte ſie ins Haus zurück, vernichtet, gebrochen— und am anderen Tage packte ſie das Fieber. Nun, da ſie berein den erſten Tag außerhalb des Bet⸗ tes verbrachte und, in warme Decken 1 auf der Veranda auf einem bequemen Korbftuhl ſaß. war jeder Hartnäckiger Kampf um Bilbao Anhalfende Gefechte am Stadtrand. g Front vor Blibao, 17. Juni. Am Donnerstag vormitta ſtellten die Truppen der 5. und 6. Brigade bei Aſua, drei ſilometer nördlich vor der Stadtmitte Bilbao, die Verbin⸗ dung mit der Küſtenkolonne 155 Dieſe beſetzte, von Cap Gatea und Lejona ſüd. und 0 üdweſtlich vorſtoßend, zahl⸗ reiche am rechten Ufer der Nervion⸗Mündung vor Bilbao iegende Orte. Die Verteidiger ziehen ſich, ſoweit ihnen die Rückzugswege noch nicht abgeſchnitten ſind, über die Eiſen⸗ bahnbrücke von Luchana auf das linke Ufer der Nervion⸗ Mündung zurück, von me ſie auf der von Santander her⸗ kommenden Straße noch Verbindung mit Bilbao Unterhal⸗ ten. Die nationalen Truppen ſtehen mit Ausnahme dieſer Straße, die aber von nationalen Geſchützen beherrſcht wird zuf allen nach Bilbao hinführenden Hauptſtraßen an der Stadtgrenze. Flieger melden feindliche Konzentration dem ſüdweſtlich von Bilbur gelegenen bis über 1000 Meter inſteigenden Bergmaſſiv. Auf den vor der Südſtadt gele⸗ zegen Höhen macht die Umklammerungsbewegung in öſt. icher Richtung Fortſchritte. Der Feind, der ſeine an den Berghängen ſich entlang ziehenden Gräben verteidigt, wird Durch ſtarkes Artillerriefeuer erſchüttert. Kurzmeldungen Zur Ablöſung ausgelaufen Die deutſchen Seeſtreitkräfte in Spanien. Berlin, 17. Juni. Zur Ablöſung unſerer in den ſpani⸗ ſchen 1 1 befindlichen Seeſtreitkräfte ſind am Don⸗ nerstag die Kreuzer„Nürnberg“ und„Karlsruhe“ ſowie die Torpedoboote„Greif“,„Kondor“ und„Möwe“ unter dem Kommando des Befehlshabers der Aufklärungsſtreitkräfte, Vizeadmiral Boehm, nach Spanien ausgelaufen. Die öſterreichiſchen Gäſte bei Göring. Berlin, 17. Juni. Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring empfing die zurzeit in Berlin weilende öſterreichiſche Induſtriellenabordnung und unterhielt ſich mit den Herren, die am Abend ſeine Gäſte in der Staatsoper waren, des längeren über die Deutſchland und Oeſterreich beſonders be⸗ rührenden Wirtſchaftsfragen. Af Abfahrt der„Queen Mary“ durch Streik verzögert. Kurz bevor der engliſche Ozeanrieſe„Queen Mary“ von Southampton nach Newyork in See gehen ſollte, kam es zu einem überraſchenden Streik eines Teils des Deckperſo⸗ nals. Unmittelbar vor dem Ablegemanöver verließen etwa 25 bis 30 Mann der Beſatzung das Schiff und erklärten, die Arbeit nicht eher wieder aufnehmen zu wollen, ehe nicht ihre Beſchwerden über die Verpflegung und Arbeits⸗ bedingungen behoben wären Nach längeren Verhandlun⸗ gen auf dem Kai konnte die„Queen Mary“ dann aber doch mit einiger Verſpätung in See gehen. Neue Torpedo-Schnellboote der engliſchen Flotte. London, 18 Juni. Wie„Daily Telegraph“ meldet, wird demnächſt eine Flottille von ſechs neuen engliſchen Motor⸗ Torpedobooten ſich nach Malta begeben. Es handelt ſich um Schnellboote von je 150 Tonnen mit einer Geſchwindigkeit don 40 Knoten Jedes der Boote beſitzt zwei Torpedorohre und mehrere Maſchinengewehre 17 weitere Schnellboote derſelben Klaſſe ſind vor kurzem von der engliſchen Regie⸗ zung in Auftrag gegeben worden. Rooſevelt weiß ſich zu helfen Parteitag auf einſamer Inſel. Waſhington, 18. Juni. Die parlamentariſche Lage in Waſhington, die ſchon ſeit Jahresbeginn völlig unfruchtbar iſt, bedarf nach der An⸗ icht Rooſevelts dringend einer Aenderung. Rooſevelt griff daher zu dem ungewöhnlichen Mittel, über 400 Partei⸗ freunde, die im Senat und im Repräſentantenhaus ſitzen, zuf einer kleinen und einſamen Inſel an der Cheſapeake⸗ Bucht zu verſammeln. Er will dort den Abgeordneten ein⸗ dringlich klar machen, welche Geſetze nunmehr ſofort ver⸗ abſchiedet werden müſſen. Die Inſel befindet ſich in Privatbeſitz des demokratiſchen Klubs und iſt daher für die Außenwelt unzugänglich. Weib⸗ liche Abgeordnete werden zu dieſem ſeltſamen Parteitag nicht zugelafſen werden. Auch der Preſſe iſt das Betreten der Inſel verwehrt. Glang aus ihren ſonſt ſo ſtrahlenden Augen gewichen. Jimmy war fort und ſie wußte, daß ſie ihn niemals wiederſah. Vergeblich verſuchten die Schweſtern, ſie zu beruhigen, ſie aufzuheitern. Selbſt die Worte der Mutter, gutgemeinte, aufrichtende Worte, prallten an ihr ab, als habe ſie ihren Sinn überhaupt nicht verſtanden. Nur eins ſtand ihr vor Augen: daß ein einzelner Mann, der nicht im Vollbeſitz ſeiner Körperkräfte war und außerdem ſeinen linken Arm nicht gebrauchen konnte, im Urwald herumirrte—— eine leichte Beute für jedes Raubtier—— ein Nichts—— ein Wehrloſer! Selbſt⸗ mord war es, was Jimmy getan hatte, Selbſtmord! Allein durch dieſen ſchrecklichen Urwald—— großer Gott! Sie weinte nicht, aber das Zucken, das ihre Mundwin⸗ kel umſpielte, wollte nicht aufhören. 5 „Schweſterlein,“ ſchmeichelte Grete an ihrer Seite,„klei⸗ nes, dummes Schweſterlein, warum grämſt du dich? Peter holt ihn dir doch zurück! Mein Veter holt deinen Jimmy! Magda ſchwieg. Nur ein kurges Schluchzen erſchütterte ihren Körper, ſonſt nichts. Grete küßte ſie auf die bleiche Stirn. „Jimmy iſt ein großer ſtarker Mann,“ ſagte ſie.„Kennt er nicht den Urwald? Er kennt ihn, und er kennt auch alles das, was in ihm lebt und Gefahr bringt. Er ſchlägt ſich durch. Und wenn Peter ihn dann eingeholt hat— und er holt ihn beſtimmt ein, weil er weiß, welchen Weg Jimmy eingeſchlagen hat— dann iſt Jimmy nicht mehr allein und alle kommen dann zurück und wir feiern Ver⸗ lobung—— deine und meine!“ Da warf Magda die Arme um den Hals der Schweſter. „Und wenn er ihn zu ſpät findet?“ „Peter kommt niemals zu ſpät!“ Und nun weinte Magda doch und es ſchien, als er⸗ leichtere ſie der Tränenſtrom, der minutenlang über ihre ſchmalen, eingefallenen Wangen rann. Und Grete weinte mit ihr, weil insgeheim in ihrem Herzen nicht nur der Kummer um Jimmy, ſondern noch mehr die Sorge um Peter wohnte, der doch auch nicht gefeit war gegen den Tod und wenn er ihm auch ſchon zahlloſe Male ins Auge geſchaut hatte! Immer wieder kam es doch vor, daß Män⸗ ner, geübte, erfahrene Männer, von Löwen, Leoparden zerriſſen, von wütenden Elefanten zertrampelt wurden. Großer Gott, großer Gott! 2 7777˙7˙7%%˙7777%%W%000%%%%%%„ 5 1 ieee ae dalla dan Schau der badiſchen Lehrerſchaft. Im Rahmen der Gautagung des NS⸗Lehrerbundes wird am 25. Juni in der ſtädt. Ausſtellungshalle der Gauhauptſtadt eine Ausſtellung eröffnet, die als eine Leiſtungsſchau der badiſchen Lehrer einen anſchaulichen Ueberblick über die Arbeit des NSS. geben wird. In mehreren Abteilungen gegliedert, zeigt die Aus⸗ ſtellung die Entwicklung und die Organiſation des NS⸗ Lehrerbundes auf, ſeine Einrichtungen und Tätigkeit. Neben der Schulungsarbeit, der ein größerer Raum gewidmet iſt, wird beſonders das Lehrerſchaffen in den einzelnen Sach⸗ und Fachgebieten und eine Schau von Werken der bil⸗ denden und darſtellenden Kunſt, geſchaffen von Lehrern, im Mittelpunkt ſtehen. Die Abteilung„Die Lehrerſchaft in Partei und ihren Gliederungen“ gibt Aufſchluß über den ſtarken Anteil der Lehrer an der Arbeit der Bewegung. Von der Reichsleitung des NSSB wurde die Sonderſchau „Volksgemeinſchaft— Wehrgemeinſchaft“ übernommen, die ebenfalls in der Ausſtellung gezeigt wird. Beſondere Aufmerkſamkeit wird die Schau der„Ba⸗ diſchen Schule“ erwecken. Sie zeigt anhand einer einfachen und gegenſtändlicher Darſtellung, wie aus den„Rund⸗ briefen“ des Gauamtsleiters Pg. Gärtner im Jahre 1931 die„Badiſche Schule“ in ihrer heutigen vollendeten Form wurde: Wir ſehen, wie immer mehr Zeitſchriften von den einzelnen Gruppen der katholiſchen Lehrer und Lehrerinnen, der Stadtſchullehrer, der Schulräte, der Phi⸗ lologen in einer Zeitſchrift aufgehen, Symbol gleichzeitig für die Vereinheitlichung und Ausrichtung nach einer Idee überhaupt. a Wie ausgezeichnet die„Badiſche Schule“ iſt, geht da⸗ raus hervor, daß ſie als eine der ganz wenigen deutſchen Fachzeitſchriften vom Reichsverband der deutſchen Zeit⸗ ſchriftenverleger für die Weltausſtellung in Paris aus⸗ gewählt wurde, wo ſie jetzt in vier Exemplaren in der Ausſtellung der Internationalen Fachpreſſe aufliegt. 8 Wiesloch.(Sturz mit Todes folge.) Der in den 50er Jahren ſtehende Landwirt Bender in St. Leon ſtürzte beim Heuholen vom Heuboden und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er ihnen erlegen iſt. () Pforzheim.(Gefährlicher Sittlichkeits⸗ verbrecher.) Der 57/jährige verheiratete Wilhelm Bauer ſich j ten drei Jahren an Kindern im Alter von ſechs bis neun Jahren in ſchändlicher Weiſe vergangen. Die G Strafkammer erkannte gegen den wegen des gleichen Verbrechens vorbeſtraften Wüſtling auf eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr acht Monaten und drei Jahre Ehrverluſt. Lahr.(Todesſturz von der Leiter.) In Alt⸗ dorf iſt Landwirt Wendelin Bauer vor wenigen Wochen von der Leiter geſtürzt. Er hat dabei ſchwere Verletzungen erlit⸗ len, die jetzt den Tod zur Folge hatten. Freiburg.(Gefängnis für eine hei t“.) Die 38jährige M. D. an die Schweſter des Führers um Vermittlung einer Arbeits⸗ ſtelle. Von der Kanzlei Führers bekam ſie darauf ein Schreiben des Inhalts, de ſich wegen ihres Anliegens an die zuſtändigen Behördenſtellen wenden möchte, die ihr ge⸗ wiß behilflich ſein würden. Die Angeklagte fertigte nun ſelbſt ein Empfehlungsſchreiben aus, in dem zu leſen war,„daß ſie bevorzugt zu be! d einen ie ſchnitt den Kopf des Briefes aus der Kanzlei des Führers ab, klebte ihn auf ihren Briefbogen und pauſte die Unterſchrift vom Ori⸗ ginalſchreiben aus der Kanzlei des Führers durch. Mit dieſem konſtruierten Schreiben ging ſie dann aufs Freiburger Ar⸗ beitsamt. Das Schöffengericht ſah in der Arkundenfälſchung die unerhörte Nil d einer Bevorzugung und eines N ſüchtigen Vorteils und verurteilte die ſehr unvorſichtige An⸗ geklagte zu drei Monaten Gefängnis und zu den Koſten. *. „Dum m⸗ Iz ſie ndeln und eine ſtetelſe 2 8 Schüler ermordet aufgefunden Villingen, 17. Juni. Am Donnerstagmorgen wurde in der Nähe des Kloſters Unterkirnach ein zwölfjähriger Schüler durch Meſſerſtiche ermordet aufgefunden. Als Mörder wurde ein etwa 18jähriger Schulbruder des Kloſters Unterkirnach ermittelt und feſtgenommen. Die behördliche Anterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. Bekämpfung der Nebſchädlinge SEreiburg. Das Badiſche Weinbauinſtitut gibt bekannt: Infolge der vorwiegend trockenen und ſehr warmen Wit⸗ terung der letzten Wochen ſind die Reben allgemein frühzei⸗ ug zur Blüte gelangt. Peronoſpora hat ſich zwar vie⸗ kerorts gezeigt, konnte jedoch keinen Schaden anrichten. Trotz⸗ dem iſt es notwendig, alsbald nach beendeter Rebblüte eine weitere Spritzung durchzuführen, da die Fruchtknoten, nachdem die Käppch en abgeworfen ſind, ungeſchützt daſtehen und bei Vitterungsumſchlag größter Schaden entſtehen kann. Zur Spritzung verwende man einprozentige Kupferkalkbrühe oder zupferfertigpräparate(ſiehe Leilſätze für Schädlingsbekämp⸗ fung im Weinbau). Der Heuwur m tritt in faſt ganz Baden ungewöhnlich ſtark auf und verurſacht großen Schaden, beſonders dort, wo man bisher an Spritzungen ſparen zu können glaubte. Es iſt deshalb zu empfehlen, auch in die abgehende Blüte mit einem Wurmgift(Arſen, Nikotin, Pyrethrum oder Derris) als Zu⸗ lat zur Spritzbrühe zu arbeften. Wo der Wurmbefall be⸗ anders ſchlimm ist, können arſen⸗ oder pyrethrumhaltige Stäubemitlel noch während der Blüte verwendet werden. Nach 105 15 Juni iſt die Verwendung von Arſenſtäubemitteln rboten. — Aus den Nachbargauen „Alzey.(Blitzſchlag in den Richtbau m Uffhofen ſchlug ein Blitz in den Richtbaum einer neuerbau⸗ ten Scheune des Bürgermeiſters. Die ſtattliche Birke wurde in Stücke geriſſen und 100 Meter weit weggeſchleudert. Der Blitz zerſplitterte weiter das Dachgebälk, riß ein Loch in eine Mauer und ſprang dann auf das Wohnhaus des Ar⸗ beiters Brück über, das völlig niederbrannte Die fünfköp⸗ fige F ie konnte nur mit Mühe das nackte Leben ret⸗ Beim Baden erkrunken. Bernkaſtel, 17. Juni. Ein 25jähriger Bergmann aus Hüttersdorf(Kreis Saarlautern) hatte an dem großen Sän⸗ gerfeſt in Traben Trarbach teilgenommen und mit ſeinen Sangesbrüdern einen Ausflug an die Moſel unternommen. Als er in Bernkaſtel in der Moſel badete, wurde er von der Strömung mitgeriſſen. Seine Freunde konnten ihn nicht mehr retten. Enkirch(Moſel). Beim Vaden in der Moſel ertrank der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Bock aus dem Kreis Bor— ken. Man nimmt an, daß der Verunglückte, der ein guter Schwimmer war, von einem Herzſchlag betroffen wurde. Koblenz. Die Moſel forderte in Koblenz⸗Lützel des dritte Todesopfer in dieſer Badeſaiſon. Es ertrank eine 18 Jahre alte Handelsſchülerin beim Baden. Rettungsverſuche waren ohne Erfolg. Simmern(Hunsrück). Im Schwimmbad zu Kirchberg ertrank beim Baden ein 19jähriger funger Mann. Der Arzt ſtellte feſt, daß der junge Mann von einer Herzlähmung be⸗ troffen worden war. Adenau.(Strafgefangener geflüchtet.) Ein im Gerichtsgefängnis untergebrachter Strafgefangener, der vor kurzem wegen Betrugs zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden war und gegen den noch eine Reihe wei⸗ terer Strafſachen liefen, iſt Dienstagvormittag aus dem Ge⸗ fängnis ausgebrochen und in den nahen Wald geflüchtet. Der Gefangene war nur mit Hemd, Hoſe und Strümpfen bekleidet. Das Programm der Gutenberg⸗Feſtwoche Mainz. Die diesjährige Gutenberg⸗Feſtwoche in Mainz (20. bis 27. Juni) ſoll ein großes Bekenntnis zu einem Kul⸗ turwerk werden, zu dem Gutenberg mit ſeiner Erfindung der Letter eine der weſentlichſten Vorausſetzungen ſchuf. Bil⸗ dende Künſte, Wiſſenſchaft, Muſik und Theater vereinigen ſich in dieſer Feſtwoche mit Darbietungen von Zunftbräu⸗ chen und Volksfeſten. Bei der Eröffnungsfeier wird der Direktor der Mainzer Stadtbibliothek und des Stadtarchivs, den Feſtvortrag„Mainz zur Zeit Gutenbergs“ halten, und Kräfte des Stadttheaters werden die Kantate„Wahrhaftige Beſchreibung etwelcher Staende, Berufe, Handwerke und Kuenſte“, in Reime geſetzt von Hans Sachs, mit Muſik von Felix Raabe, aufführen. Das künſtleriſche Programm um⸗ faßt drei Brahmskonzerte, einen Kammermuſikabend und zwei Sinfoniekonzerte, mit namhaften Soliſten, ferner die Aufführung der Opern„Dr. Johannes Fauſt“ von Hermann Reutter und„Falſtaff“ von Verdi, ſowie des Luſtſpiels „Minna von Barnhelm“ von Leſſing. Bei der Feſtſitzung der Gutenberg⸗Geſellſchaft wird Direktor Dr. Thele(Fulda) über„Das literariſche Denkmal für Gutenberg“ ſprechen. Neben der Eröffnung des neueingerichteten Altertumsmu⸗ ſeums der Stadt Mainz in der Golden Roßkaſerne bringt die Feſtwoche eine Ausſtellung„Land, Volk und Künſtler am Mittelrhein“. 8 Leichtes Nahbeben aufgezeichnet. Stuttgart, 17. Juni. Donnerstag um 10.56 Uhr 57 Sek. wurde an den Württembergiſchen Erdbebenwarten Stutt— gart⸗Ravensburg und Mesſtetten ein leichtes Nahbeben auf⸗ gezeichnet, deſſen Herd im Gebiet der Balinger⸗Hechinger Alb liegt. — Bitz. Kreis Balingen.(Vom Blitz 985 tötet). Wäh⸗ rend eines heftigen Gewitters wurde ein 8jähriger junger Mann, der auf dem Felde mit Kartoffelhacken beſchäftigt war, vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. * Kaſſel.(Richard Laugs nach Mannheim berufen). Als Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Pro⸗ feſſors Rehberg wurde als Leiter der Meiſter⸗ und Aus⸗ bildungsklaſſe an der Hochſchule für Muſik in Mannheim der bekannte Kaſſeler Klaviervirtuoſe Richard Laugs be⸗ rufen. Richard Laugs wurde am 10 März 1907 in Hagen i. W. geboren Schon mit 21 Jahren erhielt er den Men⸗ delsſohn⸗Preis. Vor eineinhalb Jahren wurde er mit dem Muſikpreis der Stadt Berlin ausgezeichnet. Die Reichstheaterfeſtwoche Tagung der Verſorgungsanſtalt deutſcher Bühnen. Duisburg, 18. Juni. Innerhalb der Reichstheaterwoche fand am Donnerstag in Duisburg eine Verwaltungsausſchußſitzung und anſchlie⸗ ßend eine Mitgliederverſammlung der Münchener„Verſor⸗ n sanſtalt deutſcher Bühnen“ ſtatt, die unter dem Ein⸗ ruck des von Dr. Goebbels angekündigten umfaſſenden Verſorgungswerkes für die Bühnenſchaffenden ſtand. Der ade Geſchäftsführer der Reichstheaterkammer, räſident 11 2 0 örner, widmete Otto Laubinger Worte herzlichen Gedenkens, ehe er über das Verſorgungs⸗ werk ſprach. Bei dem Internationalen Theaterkongreß, der dieſer Tage in Paris ſtattfand, habe er als Leiter der deul⸗ ſchen Abordnung feſtſtellen können, was in anderen Län⸗ dern noch fehle, und was bei uns geſchaffen worden ſei. Nachmittags folgten die Teilnehmer einer Einladung der Stadt Duisburg, die in dieſen Tagen ganz im Zeichen der großen Niederrheiniſchen Heimatwoche und der 500. Jahrerinnerungsfeier Ruhrorts ſteht. Eine Feſtvorſtellung der„Luſtigen Weiber von Windſor“ beſchloß am Abend den Duisburger Tag der Reichstheaterfeſtwoche. Taler Nuit Der Wochenmarkt. Der Wochenmarkt bildet den Ausgleich zwiſchen Stadt und Land. Die Landbevölkerung ſetzt hier die Erzeugniſſe der Landwirtſchaft direkt an den Verbraucher ab., Reges Leben und Treiben herrſcht hier, vorausgeſetzt, daß gutes Wetter iſt. Hier zeigt ſich die Verbundenheit von Stadt und Land; die Verkäufer und Verkäuferinnen ſind der Stadt⸗ bevölkerung meiſtens nicht fremd, und viele grüßen ſich wie alte Bekannte. Zur Zeit iſt er ein Abbild des Hochſommers. Farben⸗ prächtig entfaltet ſich der Blumenmarkt. Jeder Blumenfreund muß hieran ſeine Freude haben. Nelken, Roſen, Ritter⸗ ſporn und andere Schnittblumen beherrſchen das Feld, gar herrlich ſind Geranien, Fuchſien und die vielen Lilien anzuſchauen, die immer wieder gerne und viel gekauft werden. Auf bunteſte Vielfalt iſt der Markt gerichtet. Das helle Rot der jungen Rüben, das friſche Grün der ver⸗ ſchiedenen Gemüſe iſt vorherrſchend. Auf dem Obſtmarkt hat jetzt die Erdbeere das Vorrecht, aber es machen ihr nun die Kirſchen, Heidel⸗ und Himbeeren, Stachelbeeren uſw. den Rang ſtreitig. Der Spargel wird ſpärlicher— Kirſchen rot, Spargel tot—; aber dafür werden andere Erzeugniſſe, Rüben, Erbſen, Bohnen uſw. angeboten und gerne gekauft. So ändert ſich im bunten Wechſel der Jahreszeit das Bild auf dem Wochenmarkt, der die Verbindung her⸗ ſtellt zwiſchen Stadt und Land. Warum Opfertag des deutſchen Sportes? Wie der Reichsſportführer in einer Kundgebung betont, ſoll der Opfertag einen Teil der notwendigen Mittel zur Erfüllung der ausgedehnten volkspolitiſchen Aufgaben des Das bringen, u. a. auch für die Ausbildung der Uebungs⸗ leiter, die Arbeit an den Gauſchulen, die Durchführung der Grundſchulen zum Wohle des Volksganzen. Ein Zweck alſo, dem die Turn⸗ und Sportvereine gerne und bereitwilligſt ihre Kräfte widmen. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen iſt heute die Einrichtung, und wie der Reichsſportführer weiter betont, „das unverſiegbare Sammelbecken für den Führernachwuchs und die Zentralausbildung auf dem Gebiete der Leibes⸗ übung, um damit die allein der Größe und Würde Deutſchlands entſprechende ſportliche Leiſtung für alle Zukunft ſicherzuſtellen. Das ſind Aufgaben, die unſer Volk in ſeiner Geſamt⸗ heit bereichern und ihm zum Nutzen gereichen. Wir glauben daher beſtimmt darauf rechnen zu dürfen, daß auch der am kommenden Sonntagnachmittag von unſeren hieſigen Turn⸗ und Sportvereinen zur Durchführung kommende Opfertag auf den Wörtelwieſen bei der hieſigen Einwohnerſchaft das Verſtändnis finden wird, das der Bedeutung der Sache und der Größe der Aufgabe entſpricht. * U Amtsanmaßung und ſchwerer Diebſtahl. Das Mann⸗ heimer Schöffengericht verurteilte den 28jährigen Karl Emil Wangler aus Mannheim wegen Amtsanmaßung, erſchwerten Diebſtahls und Hehlerei zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. Wangler hat in Gemeinſchaft mit einem 17⸗Jäh⸗ rigen, der ſich vor dem Jugendrichter zu verantworten hat, am Oſtermonkag nachts nach vorhergegangenem gemeinſamen Zechgelage, einem geiſtesſchwachen 45jährigen Manne eine Waffe vorgehalten, ſich als Kriminalbeamter ausgegeben, ihn durchſucht und ihm 7,50 Mark entwendet. Dieſen Betrag teilten ſich die beiden Burſchen. * —, Gegen die Vielzahl der amklichen Ausweiſe. In der „Deutſchen Juſtiz“ wird mitgeteilt: Die Reichsregierung hat ein Geſetz über das Paß⸗ das Ausländerpolizei⸗ und das Meldeweſen ſowie über das Ausweisweſen verabſchiedet. Das Paßweſen war bisher ſchon reichsrechtlich geregelt. Die Beſtimmungen waren jedoch ſtark verſtreut und wenig über. ſichtlich. Nun ſoll der geſamte Rechtsſtoff einheitlich zuſam⸗ mengefaßt und vereinfacht werden. Das Ausländerpolizei⸗ weſen gehörte bis zur Machtübernahme zur Zuſtändigkeit der Länder. Die von den Ländern erlaſſenen ausländer⸗ polizeilichen Beſtimmungen wichen weitgehend voneinander ab. Das neue Geſetz wird die Möglichkeit geben, für das t Reich auch auf fremdenpolizeilichem Gebiet einen ein⸗ heit ichen Rechtszuſtand zu ſchaffen. Aehnliches gilt für das Gebiet des polizeilichen Meldeweſens. Endlich ſoll durch das Geſetz der Vielzahl und der Verſchiedenartigkeit der amt⸗ lichen Ausweiſe begegnet werden. So iſt das Geſetz ein wei⸗ terer wichtiger Schritt auf dem Wege zur vollkommenen Reichseinheik. Formal geſehen iſt an dem neuen Geſetz be⸗ achtlich, daß es die Form des Ermächtigungsgeſetzes gewählt hat und dem Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsminiſtern die Durchführung im einzelnen überläßt. Dieſen Weg, den Inhalt der Geſetze auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken und die Ausführung dem 5 Fachminiſter zu überlaſſen, hat die Geſetzgebung es Dritten Reiches ſchon wiederholt mit Erfolg beſchritten. Achtung, Luftſchutzſchule! Der letzte Kurſus in dieſem Halbjahr beginnt am Don⸗ nerstag(24. 6.).⸗»Anmeldungen müſſen bis ſpäteſtens Mitt⸗ woch(23. 6.) bei Gg. Bauer„Zur Pfalz“ erfolgen. Alle, die an dieſem Kurſus teilnehmen wollen, bitten wir, am Donnerstag(24. 6.) pünktlich 20 Uhr im Schulungslokal anweſend zu ſein. J. A.: Hörner. ist Standard, das selbsttätige Waschmittel. Sein qusgiebiger Schaum löst gröndlich allen Schmutz qus der Wäsche. Und das vereinfacht Ihre Arbeit. Von badiſchen Märkten Milch, Butter, Käſe: Durch die Heuernte war der Milchanfall in der Berichtswoche erheblich geringer ge⸗ genüber der Vorwoche. Der A iſt weiter ge⸗ ſtiegen, ſodaß die Werkmilchmenge einen Rückgang erfah⸗ ren hat. Auch bei der Buttererzeugung iſt eine Verminderung eingetreten. 5 1 hat einen ziemlich ruhigen Geſchäftsgang. Weich⸗ käſe iſt ſehr reichlich angeboten. Der Fremdenverkehr hat einen verſtärkten Abſatz von Hartkäſe hervorgerufen. Eier: Die Verſorgungslage auf dem Eiermarkt hat ſich weiterhin etwas günſtiger geſtaltet, da die Einlege⸗ und Einkühltätigkeit ſich bedeutend verringert hat. Die Eigen⸗ erzeugung in Baden nimmt zwar langſam ab, ohne jedoch die Deckung des Geſamtbedarfs weſentlich zu beeinfluſſen. Auch bei weiter ſteigendem Fremdenverkehr dürfte nunmehr 900 Verſorgung keine großen Schwierigkeiten mehr be⸗ reiten. Obſt: Die Obſtmärkte ſtehen im Zeichen des Früh⸗ obſtes, wie Erdbeeren, Kirſchen und grüne Stachelbeeren. Die Anlieferungen aus den mitteleuropäiſchen Anbaugebie⸗ ten und der Bergſtraße ſind ſehr reichlich. Die Obſtſonder⸗ züge verkehren regelmäßig und bringen Tauſende von Zent⸗ nern in die Großſtädte Die Erdbeer⸗ und auch die Kir⸗ ſchenernte litt etwas unter der Trockenheit; die Nachfrage wie auch der Abſatz ſind ſehr lebhaft. Die Zufuhren von Bananen waren gering, doch ausreichend. Zitronen ſind ſtark gefragt. Gemüſe: Die Verſorgung des Gemüſemarktes mit Friſchgemüſe war überaus reichlich. Der Abſatz geſtaltete ſich befriedigend. Vereinzelt ergaben ſich geringe Ueberſtände. Die Infuhren an Mai⸗Weißkohl und Wirſing waren ſehr ſtark. Auch die Zufuhr von Blumenkohl und Kohlrabi war zu groß, der 55 geſtaltet ſich bei abgleitenden Preiſen etwas ſchleppend. Bohnen, Erbſen und auch Spinat waren nur in geringen Mengen am Markt und fanden flotten Ab⸗ ſatz. Die Anlieferung von Spargeln war ausgeglichen, der bſatz war bei ſich langſam erholenden Preiſen gut. Kopf⸗ ſalat und Rettiche waren ſehr ſtark angeboten. Die Anfuh⸗ ten deutſcher Tomaten waren noch ſehr Pie Die Markt⸗ lage für Rhabarber iſt laufend gut. Die Verſorgungsanlage iſt weiterhin als ſehr geg zu bezeichnen. Kartoffeln: Die Beſtände der 99185 Speiſekar⸗ toffeln ſind im weſentlichen aufgebraucht. Der Bedarf an alten Speiſekartoffeln wurde durch Zufuhren aus Nord⸗ und Mit⸗ teldeutſchland gedeckt. Frühkartoffeln ſind ausreichend an⸗ eboten und finden guten Abſatz. Futterkartoffeln ſind nur n geringen Mengen umgeſetzt worden. Fabrikkartoffeln wurden nicht e Vieh und Fleiſch: Der Auftrieb an den Ferkel⸗ und Läufermärkten hat in der Berichtswoche nur gering genommen. Die Preiſe haben ſich nicht mehr geändert. Der Verlauf der Märkte war gut, mitunter jedoch auch mit⸗ telmäßig und flau. Der Preisdruck auf den Nutzviehmärkten hät weſter angehalten, öhne ſedoch noch größeren Umfang anzunehmen. Der Verlauf der Märkte war durchweg lang⸗ ſam und ſchleppend. Der Abſatz bewegte ſich meiſt unter 50 v. H. des Auftriebs. Die Schlachtviehmärkte waren wie⸗ derum ausreichend beſchickt. Die aufgetriebenen Tiere wa⸗ ren verhältnismäßig gut. Die A von Kälbern hat wieder etwas zugenommen. Die eſchaffenheit der Tiere war leicht bis mittel. Der Verlauf der Kälbermärkte war mit Ausnahme von Karlsruhe langſam. Die Anlieferung von Schweinen hat gegen jede Erwartung weiter zugenom⸗ men. Die gute Auswirkung der nach Jahreszeiten beweg⸗ lichen Schlachtſchweinepreiſe macht ſich ſchon jetzt deutlich bemerkbar. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 17. Juni. Notierun⸗ gen unverändert. Die Reichsbank Mitte Juni Weiterhin gute Enklaſtung. Berlin, 17. Juni. Die geſamte Kapitalanlage der Reichs⸗ bank hat in der zweiten Juniwoche eine Verringerung um 220,7 auf 5031,2 Mill. Mark erfahren. Nachdem in der er⸗ 5 Juniwoche die Ultimobelaſtung mit 46,7 v. H uabge⸗ eckt war, iſt auch in der Berichtswoche die Entlaſtung wei⸗ ter gut geweſen. Insgeſamt ſind nach dem Ausweis vom 15. Juni 1937 85,2 v. H. der zuſätzlichen Ultimoſpitze abge⸗ deckt, während im Vormonat, der durch das in den Berichts⸗ abſchnitt fallende Pfingſtfeſt beeinflußt war, nur 58.1 v. H. waren. Der geſamte Jahlungsmittelumlauf ſtellt ſich für den Stichtag auf 6424 Mill. Mark See in der Vor⸗ woche 6641, im Vormonat 6534 und im Vorjahr 5978 Mill. Mark. Die Giroguthaben vermehrten ſich um 37,3 auf 715.5 Mill. Mark, wobei die Zunahme auf die privaten Gelder entfällt, während ſich die ande Konten nur unweſent⸗ lich verändert haben. Die 9005 an Gold und deckungs⸗ fähigen Deviſen haben um 219 000 auf 74,52 Mill. Mark zu⸗ genommen. Sportliches. 393 Kilometer in der Stunde! Phankaſtiſche Rekorde auf der Autobahn. Auf der Reichsautobahn zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt gelang es Bernd Roſe⸗ meyer auf Auto⸗Union zwei neue internationale Klaſſen⸗ vekorde der Klaſſe 5000 bis 8000 cem, die Caracciola auf Mercedes⸗Benz erſt im Oktober 1936 an ſich gebracht hatte, aufzuſtellen. Roſemeyer erreichte beim erſten Verſuch über einen Kilometer mit fliegendem Start 377.5 und beim zwei⸗ ten Verſuch 389.610 Stundenkilometer. Für eine Meile bei fliegendem Start brauchte er beim erſten Verſuch 378.423 und beim zweiten Verſuch 389.881 Stundenkilometer. Da⸗ bei erreichte Roſemeyer beim zweiten Verſuch auf der Rück⸗ jahrt die außerordentliche Geſchwindigkeif von 883 5l8 Stundenkilometern für den fliegenden Kilometer. Walter Neuſel verlor durch k. o. Tommy Farr Englands Boxſenſation. Der Schwergewichtsmeiſter des britiſchen Weltreicheg Tommy Farr, ſchlug in der ausverkauften Londoner Har⸗ ringay⸗Arena den deutſchen Schwergewichtler Walter Neu⸗ ſel(Bochum) in der dritten Runde des über 12 Runden an⸗ Ne Kampfes k. o. Nach dem Kampf erklärte Neufet eine Niederlage mit einer Knorpelverletzung am rechten Knie. Unter den 15 000 Zuschauern, die dieſen für die eng. liſchen Ringe ſenſationellen Sieg ihres Meiſters miterleb⸗ ten, ſah man den deutſchen Botſchafter von Ribbentrop und ahlreiche bekannte Perſönlichkeiten der engliſchen Geſell. ſchaft In Begleitung von Reichsfachamtsleiter, Miniſtexial⸗ rat Dr. Metzner, befand ſich der deutſche Meiſter aller Klaſ⸗ ſen und der Welt beſte Schwergewichtler Max Schmeling und der Europameiſter Arnd Kölbin, die neben Jack Peter⸗ ſen, Ben Foord und Len Harvey im Ring vorgeſtellt wur⸗ den. Den größten Beifall erhielt Schmeling, der ſich bei der Londoner Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 18. Juni: Miete F 28 und 2. Sondermiete F 14 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 237, 238: Die Frau ohne Schatten. Oper von Richard Strauß. Anfang 19, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 19. Juni: Miete A 26 und 2. Sondermiebe A 13 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 124 bis 126: Muſikaliſcher Komödien⸗Abend: Die ungeratene Tochter, Ballett von Caſella; Gian⸗ ni Schicchi, Oper von Puccini; Der Dreiſpitz, Ballett von Manuel de Falla. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Sonntag, 20. Juni: Nechmittags⸗Vorſtellung für Er⸗ werbsloſe(ohne Kartenverkauf: Pygmalion. Komd⸗ die von Bernard Shaw. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete G 27 und 1. Sondermiete G 14 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 140: Gaſpa⸗ rone. Operette von Carl Millöcker. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 19. Juni: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 120 bis 123, 159, 259, 330 bis 350, 530, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Towariſch. Komödie von Jacques Deval, „ Deutſche Bearbeitung Curt Goetz. Anfang 20.15, Ende 22.45 Uhr. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Mai 1937 her⸗ rührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. Juni 1937 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig; Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 21. Juni 1937 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten, 28 Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Großvater und Schwiegervater, Johannes Ehrhardt im Alter von 69 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Kath. Ehrhardt u. Kinder. Mhm.-Seckenheim, 18. Juni 1937. Die Beerdigung findet morgen Samstag, 19. Juni, nachm. 4 Uhr vom Trauerhause, Staufenerstraße 4 aus statt. Krieg in 3000 m Höhe! Ein erlebnisreicher Film aus d. Weltkrieg i, d. Dolomiten. Standschütze Bruggler Das Erleben eines jungen Bauernsohnes an der Front, Ausgezeichnet m. d. Prädikat „Künstlerisch volksbildend“ „Staatspolitisch wertvoll“, Vorprogramm: Hinein! Ein Film vom Schwimmen, Tauchen und Springen. Nur heute bis Sonntag. Dalaslf Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthaſſe. Empfehle 0 Wer halt gewonnen 2 2„ Gewinnauszug. Weizenkleie 5 3. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche(275. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Weizenfuttermehl Danksagung. 0 ö Ohne Gewähr Nachdruck verboten ehl zum üttern Für die so überaus zahlreiche und wohltuende Teilnahme an dem 0 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne M 0 8 ö schweren Verlust meiner lieben Frau, unserer guten Mutter a gefallen, und zwar 5 einer auf die Loſe gleicher Nummer Kartoffelflocken 5 5 N in den beiden Abteilungen 1 und II Haferflocken, Schnitzel Elisabeth Zwingenberger 1 r. n Mex. Schmich Abendtiſch: 2 Immer eringe i. Tom. . Doſe 35 Pfg. Bratheringe eventuell auch dal 0 i 1 Zimmer Sahnenheringe 2 1 45 Pfg. und Küche Wierſchnittchen zu vermieten. a Doſe 45 Pfg. u erfragen in der Seelachs, offen 125 ar 40 Pig. Geſchäftsſt. d. Bl. Majonäſe 5 Sardellen Schöne Oelſardinen 2 Anchsvipaſte Läufer⸗ Sardellenpaſte ſchweine Kronſardinen zu verkaufen. Matjesheringe Küſe in gr. Ausw. Hauptſtr. 169. Jab. Würthwein Feinkoſt Inſerieren Lebensmittel. bringt Gewinn! Taglohn-Zettel für Bauhandwerker zu haben in der Neckar-Bote- Druckerei. ind Küche 18. Jupi 1937. geb. Hirsch sagen wir allen recht herzlichen Dank. Besonders danken wir dem kathol. Mütterverein, ihren Schulfreundinnen und den Bürobeamten des Bf. Mhm.-Rbf. für ihre Kranzspenden und das letzte Geleit. Für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sagen wir allen ebenfalls aufrichtigen Dank sowie all denen, die unserer lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mhm.-Seckenheim, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emil Zwingenberger u. Kinder. BFF——T—T—G—G—F—F—F—VT—V—T—T—— Geboten werden: JOie gesamte Schuljugend trifft sich schon nachmittags Bohnen Nuloe friſch gebrannt in hochfeinen —— W die große li erbereranotalluug Miſchungen des Reichs-Luftschutzbundes, 1 Reviergruppe XVI der Ortsgruppe Mannheim Jul. wein am Samstag, den 19. Juni 1937, abends 8 Uhr im großen Schnell verkauft Saale der ‚Schloßwirtschaft“ in Mannheim-Seckenheim] ud vermietet iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Zeitungsinſeral Gesangs-, Film- und Theater- Vorführungen. Anschließend gemütliches Beisammensein mit Tanz. um 3 Uhr im„Schloß“. In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 389807 2 Gewinne zu 3000 RM. 42719 5 8 Gewinne zu 2000 RM. 4839 137165 185258 293695 5 e zu 1000 RM. 283883 92727 112231 243278 373080 24 Gewinne zu 800 RM. 82750 96258 108378 116978 180615 215836 298331 322530 347976 356694 362816 366924. 84 Gewinne zu 500 RM. 2851 28407 33771 61472 77378 6781 88445 89397 111565 123582 27939 135568 153997 159447 1649 187113 213712 221671 227284 281589 279278 286091 287735 305 311312 315681 333904 363789 383690 390985 391195 398627 180 Gewinne zu 400 RM. 9988 30987 31314 32477 33961 1770 D 52887 52380 58303 58228 68027 88382 70583 87198 87366 972 98378 60034 100566 102868 103483 168295 111051 111728 1157 120476 121287 127190 132992 139314 149434 149725 152505 15942 167901 171082 171310 172251 178637 176553 177404 178804 1824 183483 184782 189298 182144 198537 202882 220761 231272 28292 254837 260088 288483 264841 288583 381858 282344 283548 2849 299242 281074 281872 282658 284365 285874 360464 301487 3040 305860 309887 310818 311995 312645 312727 3153811 323044 331068 332897 334052 338387 348088 349987 355716 857827 364214 36649 365826 376982 384433 387964 395550 395894 397588 f 2 Gewinne zu 100000 RM. 208799*— 2 Gewinne zu 5000 RM. 382588 5 884. 145817 16955 197187 20885 28 Gewinne 15 800 RM. 119243 13833 46 Gewinne zu 500 RM. 37 123051 127489 128438 137005 219230 2238368 256931 2 286318 289398 368780 31955 342198 354422 859426 397111 188 Gewinne 18 915 RM. 874.2972 12360 25942 28448 3045 9983 31916 5 281 1 56879 68463 75241 82329 8 8 88922 84296 87858 9158 86487 110648 119784 128582 1305380 131488 182820 140881 156507 151183 152088 187053 177219 182162 183581 188017 188858 190383 1908 187556 201417 208941 215138 217400 218527 222449 22 2817085 288719 237448 2408716 248012 2 2 6927 28511 288787 209349 31 9304 21803 225919 33001 33260 325784 34820 348857 350486 355429 358858 387538 372868 374071 376821 8780 383536 383572 886244 392356 395947 5 Er E e e —— 2—-—tt.— U—) 222 rr..