in⸗ ich ir en en. mn. ien Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mim.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 88. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdt⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 37: 1160 67 Jahrgang Montag, den 21. Juni 1987 Einigkeit und Vertrauen Dr. Goebbels in Worms.— Auseinanderſetzung mit den Gegnern der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung. . Worms, 20. Juni. Die große Rede, die Reichsminiſter Dr. Goebbels am Samskag abend in der Nibelungenſtadt Worms hielt, geſtal⸗ tete ſich zu einer außerordenklich eindrucksvollen grundſätzli⸗ chen Abrechnung mit allen Gegnern des nationalſozialiſti⸗ ſchen Skaakes innerhalb und außerhalb der Grenzen und riß die die Fabrikhalle füllenden Maſſen wieder und immer wieder zu ſtürmiſchem Jubel hin. An das Schickſal der Helden des Nibelungenliedes an⸗ knüpfend, deren Zwietracht trotz aller Tugenden am Ende doch ihren Untergang herbeiführte und auf die Geſchichte als große Lehrmeiſterin überhaupt hinweiſend, legte Dr. Goeb⸗ bels dar, daß es die erſte ufgabe der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung geweſen ſei und immer bleiben werde, fana⸗ tiſch über die innere Einheit zu wachen.„Der Nationalſo⸗ jalismus,“ ſo erklärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſcher Zu⸗ eng„hat zum erſten Male die Möglichkeit einer Aus⸗ wirkung des alten deutſchen Erbübels, der Uneinigkeit, aus⸗ geſchaltet, und es kann nicht mehr vorkommen, wie ſo oft in unſerer Geſchichte, daß uns unſere innere Zerriſſenheit dazu zwingt, die beinahe erkämpfte Anwartſchaft und Welt⸗ eme fallen zu laſſen. Zum erſten Male in der Geſchichte önnen wir von einem einigen deutſchen Volk ſprechen, das iſt auch die Urſache alle der großen innen⸗ und außenpoliti⸗ ſchen Erfolge. Wenn der Führer mit ſeiner Bewegung nichts anderes als das vollbracht hätte, ſo wäre damit allein ſchon ſein Werk für alle Zeiten unſterblich. Wie klein erſcheinen dagegen die kümmerlichen Einwände, die böswil⸗ lige Gegner gegen unſeren Staat und unſere Bewegung erheben zu können glauben! Was bedeuten dieſe Einwände hergelaufener Schwätzer, die keine Ahnung von den Schwie⸗ rigkeiten und Sorgen haben, die uns belaſten, und die nur in feiger Anonymität an uns ihr kritiſches Mütchen zu küh⸗ len wagen! Sie werfen uns beſonders gerne vor, daß wir 1 riskante Entſchlüſſe wagen. Das tun wir aller⸗ ings! Wenn ſich eine Nation aus einer ſo furchtbaren Ver⸗ ſtrickung und aus einer ſo ſtarken internationalen Feſſelung, wie ſie uns die Jahre von 1919 bis 1933 8 haben, nach Und nach befreien will, ſo muß ſie in den entſcheidenden Stunden auch den Mut zum entſcheidenden Entſchluß aufbringen. Und dieſen Mut,“ ſo erklärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſchem Beifall der Maſſen.„hat der Führer ge⸗ habt! Wir haben etwas riskiert, aber wir haben auch etwas gewonnen, wenn auch nur in heißem Kampf und unter oft ſchweren Opfern.“ Wer, ſo fragte der Miniſter, will uns die Tatſache, daß wir eben in dieſem Kampfe Sorgen und Mü⸗ hen hatten, zum Vorwurf machen? Wer will uns vorwer⸗ fen, daß unſere Schultern ſich manchmal beugen wollten unter der Laſt der Verantwortung, die wir tragen mußten. Wir haben ja immer nur das Wohl unſeres Volkes im Auge gehabt, und die Maßnahmen, die wir ergriffen, muß⸗ ten beiſpiellos ſein, weil auch das furchtbare Erbe, das wir vorfanden, ohne Beiſpiel war. In grenzenloſem Vertrauen zum Führer hat das Volk bei dem großen Aufbauwerk an unſerer Seite geſtanden, und es hat wohl auch gefühlt, daß, wenn wir verſagten, niemand mehr dageweſen wäre, der das Reich vor dem anſtürmenden Bolſchewismus hätte retten können. Heute, ſo ſtellte Dr. Goebbels unter begeiſterter Zu⸗ ſtimmung der Verſammlung feſt, können wir beglückt ſagen, „das Schickſal hat uns geſegnet! Wir haben uns ſelbſt ge⸗ holfen! Es iſt uns gelungen, auf dem Wege zur inneren und äußeren Befreiung im erſten Vierjahresplan Zug um Zua die geſteckten Ziele zu erreichen, und vor allem auch das große Problem des Sozialismus Stück für Stück in Angriff zu nehmen. Wir waren uns dabei von vornherein darüber klar, daß eine mechaniſche Erhö⸗ hung der Löhne und damit der Preiſe völlig ungeeignet war, die breiten Maſſen unſeres Volkes an den Gütern ge⸗ recht und wirkſam zu beteiligen. Wir ſteigerten ſtatt deſſen die Produktion und beteiligten daran das Volk in ſeiner Ge⸗ ſamtheit. Darüber hinaus ſind die ſchwerften Schäden unſe⸗ res ſozialen Lebens, die im Augenblick noch nicht auf dieſe organiſche Weiſe beſeitigt werden konnten. durch große ſo⸗ ziale Hilfswerke, vor allem durch die NS⸗Volkswohlfahrt, durch das Winterhilfswerk, durch die bebe Organiſation „Kraft durch Freude“ und andere ſoziale Inſtitutionen des nationalſozialiſtiſchen Reiches im Rahmen des überhaupt nur möglichen weſentlich gemildert worden. Auf den zweiten Vierjahresplan übergehend, legte der Miniſter dar, daß es keineswegs die Abſicht der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung ſei, ſich dadurch vom Auslande abzuſchließen. Es bleibe Deutſchland nichts anderes übrig, als zu dieſem Mittel der Selbſthilfe zu greifen.„Wir wol⸗ len mit dem Vierjahresplan unſere nationale Souveränität zurückgewinnen, weil wir ſie vorerſt anders nicht zurückgewinnen können“. Um dieſes hohen Zieles willen bedürfe es der geballten Kraft und der Einigkeit der ganzen Nation, und das ſei auch der eigentliche Grund für die Auseinanderſetzungen in kir⸗ chenpolitiſchen Fragen. Es müſſe hier davon 1 werden, daß das deutſche Volk, das allein über ſein Schickſa zu beſtimmen habe, den Führer mit der Geſtaltung ſeines nationalen Lebens beauftragt habe. Das ſchließe Vertrauen von unten nach oben und Autorität von oben nach— 5 in ſich, was zur Sicherung der irdiſchen Belange des 5 ſchen Volkes notwendig ſei, könne nur von dem beurtei werden, der dieſen Auftrag beſitze.. Die Kirche 5 5 5 ſolle lieber nicht über die Moral des Staates urteilen un nicht mit Steen werfen, da ſie im Glashaus ſitze, ſondern zuerſt leber in ihren eigenen Reihen nach dem Rechten ſehen. Wenn ſie ſich auf ihren Auftrag berufe—„wir meinen“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter langanhaltendem Beifall, zwir haben auch einen Auftrag, nämlich den, für die irdiſche Lage unſeres Volkes zu ſorgen.“ Wenn man die Richtig⸗ keit eines Auftrages nicht an Worten, ſondern an Taten ab⸗ leſen kann, ſo können wir der Kirche gegenüber wohl beſtehen! (Stürmiſcher Beifall). Es kann in einem Staat nicht zwei⸗ erlei Geſetze geben, das Geſetz hat auch für die Kirche Geltung. Die ſchlimmen Folgen innerer Uneinigkeit und Zwie⸗ tracht zwingen uns nun einmal, alles zu fördern, was die innere Einigkeit irgendwie feſtigen kann. Das hat aber mit der gerichtlichen Beſtrafung krimineller Elemente in den Klö⸗ ſtern nichts zu tun. Es iſt uns ſelbſt ſchmerzlich, daß dieſe Auseinanderſetzungen erfolgen müſſen, ſie werden, aber nicht vom Staat, ſondern vom Staatsanwalt betrieben. Verbre⸗ chen müſſen geahndet werden. Zu Fragen der Außenpolitik übergehend, verwies der Miniſter auf die wahrhaft welthiſtoriſche Aufgabe, die der Führer mit der Niederringung des Bolſchewismus in Deutſchland gelöſt habe. In Moskau ſitze der Weltfeind. Nichts beweiſe die Richtigkeit und Notwendigkeit des Kamp⸗ fes gegen den Bolſchewismus beſſer, als die dauernden Ver⸗ ſuche, den antibolſchewiſtiſchen Ordnungsblock, der Deutſchland, Italien und Japan umfaßt, zu ſprengen. „Mit großer Beſorgnis nahmen wir wahr, wie der Konflikt in Spanien immer und immer wieder neuen Zündſtoff hervorbringt. Daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſich verbrecheriſche Provokationen, wie ſie mit dem Bombenatten⸗ kat auf die„Deutſchland“ feſtzuſtellen waren, nicht ge⸗ fallen läßt, hat die Welt bereits erfahren. Wenn jetzt ſchon wieder der Kreuzer„Leipzig“ bedroht worden iſt und wir nun an den Nichteinmiſchungsausſchuß appellieren, ſo tun wir das in der ſicheren Erwartung, daß alle betroffenen Nationen ſich hinter Deutſchland ſtellen wer⸗ den, wenn es ſich in entſprechender Weiſe gegen derart unge⸗ heuerliche Provokationen auflehnt“. Abſchließend wies Dr. Goebbels gerade auch im Hin⸗ blick auf die Unruhen in der Welt noch einmal auf die zwingende Notwendigkeit hin, daß ſich unſer Volk in Einig⸗ keit hinter den Führer ſtelle.„Eiferſüchtig wird unſere Be⸗ wegung, die mit ſoviel Opfern und ſoviel Blut dieſe innere Einigkeit erkämpft hat, auch von ſich aus darüber wachen. Wir wollen nicht ein Volk von Träumern und Phantaſten, von Dichtern und Denkern ſein, ſondern ein Weltvolk werden. Wir wollen das deutſche Leben mit dem Rhythmus einer ſtäh⸗ lernen, modernen Romantik erfüllen, die nicht zurückblickt, ſondern vorwärts ſchaut. Der Allmächtige wird an unſerer Seite ſtehen, wenn wir auch weiterhin mutig und unbeirrt den großen Problemen des nationalen Lebens entgegentreten. So wollen wir uns heute und immerdar zum ewigen Deutſch⸗ land bekennen und unſere Kraft verzehren im Dienſte an unſerem Volke.“ Die Maſſen dankten dem Miniſter mit ſtürmiſchen Bei⸗ fallskundgebungen. Der Miniſter fuhr dann durch ein Fackelſpalier der H J., des Bd M. und des Reichsarbeitsdienſtes über die Rhein⸗ brücke nach Darmſtadt zurück. Neue Provokation. Spaniſch⸗bolſchewiſtiſche U-Boote ſchoſſen am 15. 6. und 18. 6. Torpedos auf Kreuzer„Leipzig“. Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Am 15. 6. wurde in beſtimmten ausländiſchen Kreiſen das Gerücht verbrei⸗ tet, die„Leipzig“ ſei torpediert worden und geſunken. Tatſächlich meldete der Kommandant der„Leipzig“, daß das Schiff nördlich von Oran am 15. 6. morgens um 09,25 Uhr, 09,26 Uhr und 09,58 Uhr von je einem Torpedo beſchoſſen wurde. Der Lauf der Torpedos wurde durch Horchgeräte verfolgt. Da aber die„Leipzig“, wie ſchon bekannt, nicht ge⸗ troffen wurde, ſchien es vor weiteren Schritten zweckmäßig, erſt den Gerüchten nachzugehen, die eine Torpedierung bereits feſtſtellten, obwohl von deutſcher Seite über den Vorfall nach außenhin zunächſt geſchwiegen worden war. Die Feſtſtellung, die ſich aus der Uebereinſtimmung dieſer Gerüchte mit der Meldung des Kommandanten ergab, wurde weiterhin erhärtet durch einen neuen Vorfall am 18. 6. An dieſem Tage um 15.37 Uhr wurde nämlich vom Kreuzer„Leipzig“ zum vierten Male ein U⸗Boots⸗ angriff einwandfrei feſtgeſtellt. Von mehreren ſicheren Beobachtern wurde der Schwall des Ausſtoßes deutlich geſehen. Einer der Torpedos wurde vom Kreuzer ſelbſt klar vor ſeinem Bug vorbeiziehend durch Horchgerät ſicher beobachtet. Auch dieſer vierte Angriff ging alſo am Schiff vorbei. Es wird Sache der vier Mächte ſein, im Sinne der getroffenen Abmachungen nunmehr die den Umſtänden entſprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Die Deutſche Reichsregierun doch noch ein Treffer erzielt werden würde. Botſchafter von Ribbentrop hat Sonnabend vormittag in London die Vertreter der drei anderen an der See⸗ kontrolle beteiligten Mächte von dem Vorgefallenen dring⸗ lich verſtändigt. Der Führer iſt um 12 Uhr nachts im Flug⸗ zeug von Godesberg am Rhein nach Berlin zurückgekehrt. iſt jedenfalls nicht ge. willt, den Schießverſuchen ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſcher Unter⸗ ſeeboot⸗Piraten ſolange zuzuſehen, bis am Ende vielleicht Paris, 21. Juni. Am Montag früh 3 Ahr iſt Miniſterpräſident Blum mit den Mitgliedern ſeiner Regierung beim Präſidenten der Republik erſchienen und hat dieſem den Geſamtrücktritt des Kabinets erklärt. Der Rücktritt erfolgte, weil der Senat das Ermächtigungsgeſetz zur Aeberwindung der Finanzkriſe abgelehnt hat. „Bilbao iſt wieder ſpaniſch“ Die Vedeutung des neuen Erfolges Francos. Am Samstag um 17 Uhr teilte der Informationsſen⸗ der des Hauptquartiers von Salamanca den übrigen Rund⸗ funkſtationen im nationalen Spanien mit, daß die Meldung von der Einnahme Bilbaos als amtliche Meldung des Hauptquartiers weitergegeben werden kann. Gleichzeitig wurde die Aufſtellung von Lautſprechern auf den Straßen der Städte angeordnet, damit das ſpaniſche Volk in möglichſt weftem Amfang Kenntnis von dieſem Sieg der natfonalſpaniſchen Waffen erhalte. Die Bolſchewiſten fanden nicht einmal Zeit, Straßen⸗ kämpfe zu organiſieren oder die zur Sprengung vorbereiteten Gebäude in die Luft zu jagen. Soweit die Bolſchewiſtenhäupt⸗ linge noch nicht nach Santander oder ins Ausland geflohen find, können ſie von ihren im Weſten und Südweſten liegen⸗ den Bergſtellungen aus den Einzug der nationalen Truppen beobachten. Auf allen Gebäuden wehen die Flaggen in den nationalen Farben. Nach wenigen Monaten iſt die ſogenannte Republik Euzkadig in ein Nichts zuſammengeſunken; ihre Hauptſtadt, die bei den Bolſchewiſten als unbeſiegbar galt, iſt wieder ſpaniſch. Der Fall Bilbaos iſt militäriſch und politiſch von großer Bedeutung. Die dadurch geſchaffene Frontverkürzung dürfte nicht unbedeutende Truppenmaſſen frei machen. Der Abzug von Truppen und Material hat angeſichts des Zuſammen⸗ bruches der bolſchewiſtiſchen Bilbao⸗Front bereits vor eint⸗ en Tagen eingeſetzt. Der Sieg von Bilbao ſtärkt zudem das ertrauen der Maſſen in den ſpaniſchen Staat. Im Süden der eroberten Stadt gehen inzwiſchen die Operationen der nationalen Truppen in weſtlicher Richtung erfolgreich weiter. Die Truppen der 1. Brigade beſetzteſt den Ort Zollo weſtlich der Hauptſtraße von Orduna nach Bilbao kampflos. Auch Ibarrecolande ſowie die dieſen Flek⸗ ken umgebenden Dörfer im Bergmaſſiv des Ganecogorta ſind im Rahmen der gleichen Operationen von den nationalen Truppen genommen worden. f Aus Anlaß des ſiegreichen Einzugs der nationalen ſpa⸗ niſchen Truppen in Bilbao hat ein Telegrammwech⸗ ſel zwiſchen General Franco und dem Führer und Reichskanzler ſtattgefunden. Beratung der Botſchaſter Soforlige Befragung der Regierungen. London, 20. Juni. Auf Grund des Abkommens vom 12. Juni traten am Samstag nachmittag der deutſche, der italieniſche und der franzöſiſche Botſchafter mit dem engliſchen Außenminſſter zuſammen, um die Lage zu beraten, die durch die Torpedie⸗ rungsverſuche auf die„Leipzig“ enkſtanden iſt. Nach Abſchluß der Sitzung wurde folgende Mitteilung ausgegeben:„Heute Nachmittag fand im Außenamt eine Zuſammenkunft des franzöſiſchen, des deutſchen und des ita⸗ lieniſchen Botſchafters mit dem engliſchen eee ſtatt, bei der der deutſche Botſchafter eine Darlegung des Be⸗ richtes gab, den die deutſche Regierung über die Zwiſchen⸗ fälle in Bezug auf den deutſchen Kreuzer„Leipzig“ erhalten hat. Die Verkreter der vier Mächte verpflichteten ſich, ihre Regierungen ſofort zu befragen, und kamen überein, nicht ſpäter als Montag in Uebereinſtimmung mit den Beſtim⸗ mungen des am 12. Juni dieſes Jahres erzielten Abkom⸗ mens wieder zuſammenzutreten.“ Stärkſte Beachtung im Ausland Die Nachricht von den wiederholten Torpedoangriffen ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſcher U⸗Boote auf den deutſchen Kreuzer „Leipzig“ wurde von der engliſchen Preſſe in großer Auf⸗ machung als Hauptmeldung des Tages wiedergegeben. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Sunday Times“ ſchreibt, in britiſchen Kreiſen herrſche offenſichtliche Genugtuung darüber, daß Deutſchland ſich des vereinbarten Wegs der Konſultation bedient habe.— Der diplomatiſche Korreſpondent des„Ob⸗ ſerver“ ſchreibt, die Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Samstagabend ſei in ganz freundſchaftlichem Geiſt ver⸗ laufen. Nach diplomatiſcher Anſicht könne der Zwiſchenfall eher gut als böſe auslaufen. Der Berliner Korreſpondent des gleichen Blattes ſchreibt, daß Deutſchland jetzt eine ſchnelle Entſcheidung und eine raſche Aktion von den vier Seekontrollmächten erwarte. f 55 Von der Pariſer Preſſe wird der rfa der deutſche Schritt in London ebenfalls in großer Auf⸗ machung wiedergegeben. Während die Linksblätter, wie zu erwarten, von einem deutſchen r verhält ſich die übrige Preſſe ſehr korrekt Un beſchränkt ſich daun Are ten Teil auf die objektive Wiedergabe der Einzelheiten. All⸗ gemein iſt man der Anſicht, daß ſchwere Verwicklungen aus dieſem neuen Zwiſchenfall nicht zu befürchten ſeien Auch das poli 2 uptintereſſe der römiſchen Zei⸗ U tungen richtet den neuen provokatoriſchen Anſchlag ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſcher U-Boote auf den Kreuzer„Leipzig“, der in voller Uebereinſtimmung mit der deutſchen Preſſe Der Direktor des halbamtlichen„Voce d'Italia“ warnt erneut vor den Gefahren, die Moskau mit ſeinen Bolſchewiſierungsmethoden über ganz Europa bringen wolle. Die Wiener Blätter bringen das deutſche Commu⸗ nique. In einem Kommentar erklärt die„Reichspoſt“, daß die bolſchewiſtiſchen U-Boote mit Hoffnung auf beſſeren Er⸗ folg bei Oran das verſucht hätten, was den Fliegern bei Palma und Ibiza mißlungen ſei: durch Vernichtung eines deutſchen Schiffes und die dann von deutſcher Seite zu erwartenden Repreſſalien die Friedensarbeit der vier Groß⸗ mächte zu ſprengen. Wenn der allgemeine Friede künftighin gegen die Störungsverſuche der ſpaniſchen Bolſchewiſten wirk⸗ ſam geſchützt werden ſoll, dann müßten die jetzt in London aufgenommenen Beratungen zu Maßnahmen führen, die über bloße Proteſte hinausgingen. 1 zit Oeſterreich Eine amtliche Erklärung zum Wiener Beſuch Dr. Schachts. Ueber die Beſprechungen zwiſchen Reichsbankpräſident Dr. Schacht und dem Präſidenten der Oeſterreichiſchen Nationalbank, Dr. Kienböck, wurde folgende amtliche Verlautbarung ausgegeben: Reichsbankpräſident Dr. Schacht hatte mit dem Prä⸗ ſidenten der Oeſterreichiſchen Nationalbank Dr. Kienböck während ſeines Aufenthaltes in Wien eine Reihe von mehrſtündigen Unterredungen. Dieſe Unterredungen be⸗ zogen ſich auf die Geſamtheit des deutſch⸗öſterreichiſchen Zahlungsverkehrs und die mit dieſem im Zuſammenhang ſtehenden wirtſchaftlichen Fragen. Es kam dabei zum Ausdruck, daß der Zahlungsver⸗ kehr ſich auf den Grundlagen des ſeit Auguſt 1934 be⸗ ſtehenden Abkommens abſpielen werde. Es beſteht beider⸗ ſeits der Entſchluß, den Zahlungsverkehr nach bei den Richtungen weiter auszugeſtalten, wie dies bereits durch die Abmachung zwiſchen den beiden Regie⸗ rungen vom Januar d. J. angebahnt iſt. Es werden Modalitäten gefunden werden, dieſen Verkehr nicht nur in ſeinem gegenwärtigen Umfang aufrechtzuerhalten, ſon⸗ dern den Zahlungsverkehr einer weiteren Steigerung der Umſätze anzupaſſen. Die beiden Präſidenten werden trachten, auch in Zukunft in enger Fühlung zu bleiben, um die ausgeſprochenen Gedanken zu verwirklichen. Reichsumlegungsordnung verkündet Ablöſung von mehr als 50 veralteten Landesgeſetzen. Zuſammenlegung zerſplitterten ländlichen Grundbeſitzes. Im Reichsgeſetzblatt wird die Reichsumlegungsord⸗ nung vom 16. Juni 1937 verkündet, die der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft R. Walther Darré auf Grund der ihm vom Reichskabinett gegebenen geſetz⸗ lichen Ermächtigung erlaſſen hat. Die Reichsumlegungs⸗ ordnung tritt an die Stelle von mehr als 50 einzelnen ver⸗ alteten Landesgeſetzen, zum Teil aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts, von 1817, 1834 uſw. Die Reichs⸗ umlegungsordnung ermöglicht die Zuſammenlegung des Zerſplitterten ländlichen Grundbeſitzes, um deſſen beſſere Bewirtſchaftung oder ſonſt eine Förderung der allgemeinen Landeskultur herbeizuführen. Auch unwirtſchaftlich ge⸗ formter, zu lang oder zu ſchmal geſtreckter, ſpitzwinkliger Grundbeſitz gilt in dieſem Sinne als zerſplittert. Noch faſt 6 Millionen Hektar zerſplitterte ländliche Geund⸗ ſtücke, hauptſächlich im Weſten und Süden Deutſchlands, be⸗ dürfen der Umlegung, um voll leiſtungsfähig im Sinne des Vierjahresplanes zu ſein. Eine energiſche Zuſammenlegung gleicht faſt der Neugewinnung von Kulturland, ſo ſtark iſt die Steigerung der Erträge, die ſie zur Folge hat. Außerdem dient die Umlegung dazu, die bei der Anlegung von Reichsauto⸗ bahnen, Staubecken u. a. m. entſtehenden Schäden für die Landeskultur zu beſeitigen oder zu vermeiden. Die Umlegung wird von Umlegungsbehörden durchgeführt, die oberen Umlegungsbehörden unterſtehen. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft iſt oberſte Umlegungsbehörde. Neue Behörden werden durch die Reichs⸗ umlegungsordnung nicht geſchaffen. Zum Teil wird die Umle⸗ gung durch die in den Hauptumlegungsländern vorhandenen Sonderbehörden, wie die preußiſchen Kulturämter, die bayeri⸗ ſchen Flurbereinigungsämter, die württembergiſchen und heſſi⸗ ſchen Feldbereinigungsämter durchgeführt, zum Teil— da, wo ſie weniger wichtig iſt— wird ſie durch die vorhandenen Be⸗ hörden der Allgemeinen Verwaltung wahrgenommen. Einleitung und Durchführung der Umlegung werden auf eine neue Grundlage geſtellt. Die früheren Abſtimmungen der beteiligten Bauern nach parlamentariſchen Mehrheiten über die Einleitung fallen weg. Die Intereſſen der Bauern werden vom Landesbauernführer gegenüber den Umlegungs⸗ behörden vertreten. Stimmt er der Umlegung zu, ſo wird ſie eingeleitet. Die Durchführung iſt ein reines, ſtraff geführtes Verwaltungsverfahren, in dem die Beteiligten ihre Wünſch⸗ äußern können. Chronik des Tages Der Führer und Reichskanzler hat den SS.⸗Gruppenführer Prützmann in Hamburg zum ehrenamtlichen Mitglied der hamburgiſchen Landesregierung ernannt. Der Chef des Generalſtabes des Heeres, General Beck, ſtattete in Paris dem Haus der Deutſchen Gemeinſchaft einen Beſuch ab. General Beck ließ ſich durch die Räume des Hauſes führen und unterrichtete ſich über das Leben der deutſchen Kolonie in Paris. Der diplomgtiſche Vertreter Polens in Danzig hat auf die Danziger Proteſtnote wegen des Falles Scherpingen eine Ant⸗ wort erteilt, in der jedoch nicht auf die juriſtiſchen Einwen⸗ dungen i eingegangen, ſondern lediglich eine Unter⸗ ſuchung angekündigt wird. Panzerkreuzer„Admiral Scheer“ in Gibraltar. In Gibral⸗ tar iſt der deutſche Panzerkreuzer„Admiral Scheer“ eingetrof⸗ fen. Der Kommandant, Konteradmiral Fiſchel, und mehrere Offiziere begaben ſich an Land und ſtatteten den im Marine⸗ lazarett liegenden verletzten deutſchen Matroſen des Panzer⸗ ſchiffes„Deutſchland“ einen Beſuch ab. Autobahn Kaſſel—Göttingen Neue Teilſtrecke feierlich eröffnet. Am Kaſſel, 21. Juni. a um Sonntag wurde nach einer großen Eröffnungsfeier bei Heiligenroda durch Gauleiter e Wein pie Reichsautobahnteilſtrecke Kaſſel—Göttingen offiziell dem Ver⸗ kehr übergeben. Gauleiter Weinrich erſchien zuſammen mit dem Oberpräſidenten der Provinz i aſſau, Prinz Phi⸗ lipp von Heſſen, und ſchritt die Front der. ab. Der Leiter der Oberſten Bauleitung der Reichsautobahn, Reichsbahndirektor Liebetrau, wies auf die Bedeutung der neuen Strecke hin und gedachte der verunglückten Arbeits⸗ kameraden. 85 laltung des Zahlungsverkehrs 1 4. rag [prach Anſchließend Gauleiter Staatsrat Weinrich. Er wies beſonders auf die Schwierigkeiten hin, die dem Bau der 38 km langen Strecke infolge des zerklüfteten Geländes und des felſigen Bodens entgegenſtanden. Es ſeien daher zehn Unterführungen, 18 Ueberführungen, 34 Durchläſſe und eine Reihe von Brücken notwendig geweſen. Beſonders die Werra⸗ Brücke mit einer Höhe von 61 Metern und einer Länge von 416 Metern ſei eine der größten Bauten der Reichsautobahn und ein gewaltiges Wert deutſcher Technik. Abt Albanus Schachtleitner 1 Ein kreuer Gefolgsmann Adolf Hitlers. München, 21. Juni. In ſeinem Haus„Gott dank“ in Feilnbach bei Bad Aibling in Oberbayern iſt am Sonntag früh um 12,30 Uhr Abi Albanus Schachtleitner im Alter von 76% Jahren geſtorben. Schachkleitner war einer der erſten katholſſchen Geiſtlichen, die ſich mutig, offen und männlich zu Adolf Hitler und zum Naätionalſozialismus be⸗ annien. Einer Mainzer Kaufmannsfamilie entſtammend, erhielt Schachtleitener im Jahre 1886 in der Benediktiner⸗Abtei Seckau in Steiermark die Prieſterweihe. Von Auguſt des fol⸗ genden Jahres an wirkte er in Beuron als Seelſorger und nahm ſich auch der künſtleriſchen Ausgeſtaltung des Kloſters und der Kirchenmuſik an. 28 Jahre ſeines Wirkens verbrachte er dann in dem Kloſter Emaus in der jetzigen Tſchechoſlowakei. Wegen ſeiner deutſchen Geſinnung mußte er im Jahre 1918 unter dem Druck der Tſchechen ſeine Wirkungsſtätke verlaſſen. Er wirkte dann in verſchiedenen bayeriſchen Benediktiner⸗ klöſtern als Abt und ſpäter in München in der Hofkirche, wo er von 1922 bis 1930 wirkte, die Schola Gregoriana zu gründen. In ſeiner glühenden Vaterlandsliebe bekannte er ſich im Jahre 1926 zu Adolf Hitler, zu deſſen treueſten Vorkämpfern er bald gehörte. Seine mutige Haltung brachte ihm durch hohe kirchlichen Würdenträger ſchwere Drangſale, und im Jahre 1933 entzog ihm der Papſt die kirchliche Weihe⸗ gewalt, die ihm jahrelang vorenthalten wurde. Abt Schacht⸗ leitner, der übrigens 1933 ſein goldenes Ordensjubiläum, 1936 ſein goldenes Prieſterjubiläum und ſeinen 75. Geburts⸗ tag begehen konnte, ließ ſich durch keine Heimſuchung in ſeiner Treue zu Adolf Hitler erſchüttern, und dieſer hat ihm, auch beim perſönlichen Beſuch in Feilnbach, für ſein Bekenntnis gedankt. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland wird ſein An⸗ denken in hohen Ehren halten. 2 6 taatsbegräbnis für Abt Shachleitner angeordnet. Auf Weiſung des Führers wird Abt Schachleitner am Dienstag in München ein Staatsbegräbnis erhalten. Am Montag wird die Leiche den ganzen! ag über in der Aller⸗ heiligſten⸗Hofkirche öffentlich aufgebahrt. Am Dienstag früh 7,45 Uhr findet in dieſer Kirche ein Requiem ſtatt. Im An⸗ ſchluß hieran erfolgt die feierliche Ueberführung der Leiche auf den Münchener Waldfriedhof, wo der Trauerzug um 11,45 Uhr eintrifft. Anſchließend findet das Staatsbegräb⸗ nis ſtatt. — Zwei Familientragödien in der Reichshauptſtadt. In Ber⸗ lin haben ſich zwei furchtbare Familientragödien ereignet, denen drei Menſchenleben zum Opfer fielen In der Rheinsberger Straße erſchoß eine Ehefrau eine Frau, auf die ſie Grund zur Eiferſucht zu haben glaubte, und in Lankwitz erſtach im Verlaufe eines Streits ein 22jqähriger Mann ſeinen älteren Bruder und nahm ſich ſelbſt das Leben durch Erhängen. — „Frieſenland“ Das vierte Flugſicherungsſchiff der Lufthanſa. Das Motorſchiff„Frieſenland“ iſt der vierte ſchwimmende Flugſtützpunkt der Lufthanſa. Während die erſten beiden Schiffe, der Dampfer„Weſtfalen“ und das Motorſchiff„Schwabenland“, umgebaute Frachtſchiffe ſind, ſtellte das im vergangenen Jahre fertiggeſtellte Motorſchiff „Oſtmark“ das erſte eigens für den zivilen Ozeanflug er⸗ baute Sicherungsſchiff dar. Der jetzt von der Deutſchen Lufthanſa übernommene Flugſtützpunkt„Frieſenland“ weiſt gegenüber der viel klei⸗ neren„Oſtmark“ eine Reihe von erbeſſerungen und Neue⸗ rungen auf, die infolge der beſonderen Aufgaben, die das Schiff erfüllen ſoll, notwendig wurden. Die„Frieſenland“ ſoll ja bekanntlich im Nordatlantik verwendet werden, wo⸗ gegen die„Oſtmark“ den Südatlantikluftpoſtdienſt ſichert und im Gambiafluß in Weſtafrika ihren Standort hat. Die Organiſation des Aklankikluftverkehrs. Es muß beſonders betont werden, daß die Flugſiche⸗ rungsſchiffe ihren Dienſt an den Küſten verſehen. Immer wieder wird die völlig irrige Anſicht verbreitet, die Schleu⸗ derſchiffe kreuzten inmitten des Ozeans. Die Aufgabe der Schiffe iſt aber nicht die Unterteilung der Atlantikſtrecken, ſondern die Abfluͤghilfe mittels der Flu gzeug⸗ ſchleuder, um den Flugzeugen den ſchwierigen Waſſer⸗ ſtart zu erſparen. Ferner üben die an den Küſten liegenden Schiffe den Funkſicher ungsdienſt aus, das heißt, ſie bleiben mit den über den Ozean fliegenden Flugzeugen in Funkverbindung und dienen ihnen als Peilſtation. Auf den Sicherungsſchiffen der Lufthansa befinden ſich außerdem die Brennſtofflager für die Ozeanflug⸗ zeuge und die Einrichtungen zur Inſtandſetzung von Flug⸗ zeugen und Motoren. Schließlich ſei auch der Wetterbeob⸗ achtung gedacht, die von an Vord befindlichen Meteoro⸗ logen ausgeübt wird. Die Flugſtützpunkte ſind alſo kurz geſagt deutſche Flug⸗ häfen in fernen Ländern an den Küſten des Ozeans. Sie haben die Aufgabe, den deutſchen Ozeanluftverkehr, der ſich auf keinen Kolonialbeſitz zu ſtützen vermag, überhaupt zu ermöglichen und unabhängig, zu geſtalten. Ein beſonderer Vorteil iſt aber auch die dem Schiff eigene Beweglich⸗ Wieder Zwiſchenfall um ſowjetſpaniſches Flüchtlingsſchiff Ein neuer ernſter Zwiſchenfall ereignete ſich, wie der„Petit Pariſien“ aus Bordeaux meldet, während der Anweſenheit des ſowjetſpaniſchen Zerſtörers „Joſé Luiz Dia“ im Hafen von Pauillac bei Bor⸗ deaux. Das Kriegsſchiff hatte mehrere hundert Flücht⸗ linge aus Bilbao an Bord, die in Frankreich ausgebootet werden ſollten. Der bolſchewiſtiſche„Kommandant“ ließ jedoch nur Greiſe, Frauen und Kinder an Land, während er alle wehrfähigen Männer ſchon vor dem Eintreffen des Schiffes in den unteren Räumen eingeſperrt hatte, um ſie wieder nach Sowjetſpanien zurückzubefördern. Sobald bie franzöſiſchen Behörden Kenntnis von die⸗ ſer Maßnahme erhielten, begab ſich der Präfekt des De⸗ partements perſönlich an Bord des franzöſiſchen Zerſtö⸗ rers„Orage“ und forderte den„Kommandanten“ des bol⸗ ſchewiſtiſchen Schiffes unter Androhung von Zwangsmaß⸗ nahmen auf, die noch an Bord befindlichen Flüchtlinge unverzüglich freizugeben. Angeſichts dieſer energiſchen Haltung des franzöſiſchen Präfekten wurden die reſtlichen Gefangenen, die drei Tage lang im unteren Deck ein⸗ gekerkert waren, denn auch freigelaſſen. Bolſchewiſtiſche Wühlereien in ASA. Der republikaniſche Abgeordnete T homass erklärte im amerikaniſchen Repräſentantenhaus, der Gewerkſchafts⸗ führer Lewis ſei die größte Gefahr, die die amerikaniſche Demokratie bedrohe. Die Sowjetunion ſtehe auf dem Wege über die radikalen Organiſationen in den Vereinigten Staaten hinter Lewis und verſuche, die amerikaniſche In⸗ duſtrie zu zerſtören und die Saat der Revolution auszu⸗ ſtreuen. Die Vereinigten Staaten ſtänden vor einer ge⸗ fährlichen Kriſe. Wenn nicht ſchleunigſt die geſetzesveräch⸗ teriſche Tätigkeit von Lewis eingedämmt werde, werde eines Tages die rote Fahne über dem Weißen Haus wehen. Daß die Befürchtungen des Abgeordneten voll und ganz berechtigt ſind, beweiſt eine Rede, die der im Jahre 1936 durchgefallene kommuniſtiſche Präſidentſchaftskandi⸗ dat Browder in Napanoch im Staate New Pork gehal⸗ ten hat. Dieſer Kommuniſtenhäuptling erklärte ganz offen, daß die Lewis⸗Gewerkſchaft der Zellkern einer kommenden amerikaniſchen„Farmer⸗Labour⸗Partei“ ſei, die der fran⸗ zöſiſchen„Volksfront“ entſprechen werde. Die Schaffung einer ſolchen Partei ſei das, was die Kommuniſten in Amerika vor allem erreichen wollten. Schwere Zuſammenſtüße zwiſchen Moslems und Hindus. Nach Meldungen aus Amritſar in der Provinz Punjab wurden bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Moslems und Hindus ein Moslem getötet und 48 Mosſems ſowie zwei Hindus verletzt, 1 zwölf ſo ſchwer, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird Mitſamt der Galakutſche über den Kanal. Der Oberbürger⸗ meiſter von London iſt anläßlich der Weltausſtellung im Rat⸗ haus zu Paris von der Stadtbehörde empfangen worden, nach⸗ dem er und ſein Gefolge in den aus England mitgebrachten Galakutſchen durch die Straßen der franzöſiſchen Hauptſtadt gefahren waren. Einweihungsfeiern auf der Pariſer Weltausſtellung. Auf der Pariſer Weltausſtellung wurde der japaniſche Bau einge⸗ weiht. Ferner fand die Einweihung des tſchechoflowakiſchen Ausſtellungsbaues ſtatt. 5 keit, die es jederzeit geſtattet, bei Zwif wie ſie in jedem Verkehr eintreten können, a fort aus zufen, um den im Ozean notgelandeten Flugbooten oder Flugzeugen Hilfe zu bringen. Das 6500-Brutto-Regiſtertonnen⸗Motorſchiff„Frieſen⸗ land“, das bei einer Länge von 138 Meter durch zwei MAN⸗Dieſelmotoren von je 2500 Ps angetrieben wird und eine Geſchwindigkeit von 16 Seemeilen in der Stunde be⸗ ſitzt, wurde wie die„Oſtmark“ bei den Howaldtswerken in Kiel als Flugſicherungsſchiff erbaut. Bei ſeinem Bau war von vornherein zu berückſichtigen, daß es dem Nordatlan⸗ tikluftverkehr dienen ſoll und dei den Azoren ihren Stand⸗ ort erhalten wird. Das Schiff mußte alſo größer und ſee⸗ tüchtiger gebaut werden als die zum Küſtenfahrzeug be⸗ ſtimmte„Oſtmark“. Da für den Nordatlantik weſentlich größere und ſchwere Flugzeuge entwickelt wurden, war auch die geſamte Schleuderanlage entſprechend zu geſtalten. Die Heinkelgroßflugzeugſchleuder iſt zum Abſchießen von Flug⸗ zeugen bis zu 17 To eingerichtet. In ihren techniſchen Ein⸗ zelheiten entſpricht ſie vollkommen den bisher gelieferten Anlagen wie ſie auf den drei anderen Schiffen eingebaut wurden. Der Abſchuß der Flugzeuge erfolgt wieder über das Heck. Die Gleisverlängerung hinter der Schleuderbahn er⸗ laubt die Aufſtellung eines weiteren Flugzeuges unmittel⸗ bar hinter der abfliegenden Maſchine. Die Gleis⸗ und Drehſcheibenanlage geſtattet ein raſches, mechaniſches Ver⸗ ſchieben der Flugzeuge auf dem Schiff. Beſondere Stoßſtan⸗ gen— auch eine Neuerung— erleichtern die ſchwierige Ver⸗ ſchiebearbeit und erhöhen die Geſchwindigkeit der Arbeits⸗ vorgänge an Bord der„Frieſenland“. In einer großen, überdachten Werkſtatt können größere Inſtandſetzungsarbeiten an den Flugzeugen aus eführt werden. Das bedeutet eine weitgehende Arbeitserleichte⸗ rung, zumal die„Frieſenland“ ihr Arbeitsgebiet weitab von jeder Werft finden wird. Sie muß daher gerade in die⸗ ſer Beziehung größeren Anforderungen als die anderen Schiffe gewachſen ſein. Die Geräumigkeit des Schiffes wird auch von der Beſatzung ſehr angenehm empfunden werden. Große Auf⸗ enthaltsräume, gute Lautſprecheranlagen, Sportgeräte, Spielräume und eine ſorgfältig ausgewählte Bücherei wer⸗ den den Seeleuten und den fliegenden Beſatzungen das Le⸗ ben an Bord ſo angenehm wie möglich machen, um ihnen den ſchweren Dienſt fernab der Heimat zu erleichtern. 1 le Si lee 13 * 3 SK.. e S lee „ e r 88 2 „ 1837/ hal für für Paul Ernſt's„Pantalon und f ſich ein ſchwerer Badiſche Chronik Sonnwendfeier des Gaues Baden Weihe von 200 neuen Betriebsfahnen. I Heidelberg, 20. Juni. Gau Baden auf dem Heiligen zeits Tradition gewordene Gau Jahr von der HJ. und der ungünſtigen Wetters waren wied Feierſtätte gewandert. Das Sig den Beginn der Feier, in deren Mit 200 neuen Betriebsfahnen ſtand. N begrüßte Gauobmann Dr. Noth die an der Weihe der D Betrieben, den erſten Zellen der G die Gemeinſchaft und Einheit des Gauobmann Dr. Roth weihte dar fahnen durch Berühren mit einer zeit. Der Ring der Fackelträg und mächtig loderte die Flam Kemper warf ſechs Kränze ins Feuer, die de der Opferbereitſchaft und der Lie waren. Das Gelöbnis der nationalen Lieder. Am Samstagabend hielt der Berg bei Heidelberg ſeine be⸗ lonnwendfeier ab, die in dieſem F. getragen war. Trotz des erum viele Tauſend zu der der Herolde verkündete 1 8 die Weihe von Nach einem Vorſpru 50 Bote die Männer und e AF. ⸗Fahnen teilnahmen. Aus den emeinſchaft, heraus, müſſe entſtehen. in die neuen Betriebs⸗ alten Fahne aus der Kampf⸗ er ſchloß ſich um den Holzſtoß ne zum Himmel. Gebietsführer r Ehre, der Treue, be zum Führer gewidmet wurde beſiegelt durch den Geſang Oberreichsanwalt Breitle () Karlsruhe. Der Füh bereits gemeldet, Führer und Reichskanzler hat, wie bereit den Generalſtaatsanwalt Emil Brettle in Karlsruhe zum Oberreichsanwalt ernannt. Oberreichsanwalt Brettle iſt am 5. Dezember 1877 in Schatthauſen in Baden als Sohn rers Brettle und deſſen noch l entſtammt einer alten badiſchen Familie. des damaligen Hauptleh⸗ Nach Ablegung der juriſtiſchen Staatsprüfung wurde er 1913 Amtsrichter in darunter die Rettungsmedaille für Rettung eines Kameraden. Karlsruhe berufen. Nach Kriegsende wurde er zum Land⸗ und Anterſuchungsrich⸗ a a 1924 zum 1. Staatsanwalt in Mannheim, 1926 zum Oberſtaatsanwalt in Waldshut und 1933 zum Oberſtaatsanwalt in Mannheim ernannt. Im März 1933 wurde er zunächſt kommiſſariſch mit der Wahr⸗ nehmung der Geſchäfte des Generalſtaatsanwaltes betraut und am 1. Auguſt 1933 endgültig zum Generalſtaatsanwalt in Der neue Oberreichsanwalt widmete ſich bisher insbeſon⸗ dere der Bekämpfung der Brandſeuche. Seiner Tätigkeit iſt ein weſentlicher Rückgang der gemeingefährlichen und leider in mancher Gegend des badiſchen Landes ſo häufigen Brand⸗ ſtiftungen zuzuſchreiben. Durch ſeine Haltung wahrend der Syſtemzeit hat er ſich ſchon früh das Vertrauen der NS DAP. erworben. Als Generalſtaatsanwalt hat er das von der Par⸗ tei ihm entgegengebrachte Vertrauen voll gerechtfertigt und durch ſeine Tätigkeit ſich das höchſte Anſehen bei den oberſten Reichsbehörden erworben, wie auch die nunmehr erfolgte Er⸗ nennung zum Oberreichsanwalt zeigt. — Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937. Kuntze, der künſtleriſche Leiter der Neichsze bie Negre des„ch kart vom Staatstheater von„Romeo und Julia“ Heinrich George füh und ſpielt gleichzeitig die rt die S Intendaut Ingolf Apiele, Heidelberg. 7 von Kleiſt un eine Söhne“ Hans Schwei⸗ München verpflichtet. Die Regie beſorgt Bruno Altz, Düſſeldorf. pielleitung im Götz von Goethe Speyerer Ehepaar verunglückt. 8 e) Schramberg(Schwarzwald). Beim Bahnhof ereignete nglücksfall. Zwei Motorradfahrer ſtießen zuſammen. Die Frau des einen Fahrers namens Hellmann aus Speyer, die auf dem Sozius ſaß, wurde auf die Straße geſchleudert und mußte mit ſchweren Verletzungen bewußtlos ins hieſige Krankenhaus eingeliefert werden, wo ſie geſtorben iſt. Der Ehemann wie auch der andere Fahrer, ein Schramberger, blieben unverletzt. * — Schulräte und körperliche Erziehung. Nach dem preu⸗ ßiſchen Haushaltsfeſtſtellungsgeſetz für das Rechnungsjahr 1937 haben die Dezernenten für Leibesübungen und körper⸗ liche Erziehung bei den Oberpräſidenten, die in eine Plan⸗ ſtelle eingewieſen worden ſind, mit Wirkung vom 1. April 1937 ab die Amtsbezeichnung„Oberregierungs⸗ und ⸗ſchul⸗ rat“ zu führen. 05 4 Dee K. ä 1 omen aun Deutscha OsfeHIHL r GEF OE, 2 10. Kapitel. „Unteroffizier Dorn!“ „Hier!“ Peter kroch aus dem Unterſtand, ſchlängelte ſich auf allen Vieren über das Geröll und richtete ſich erſt auf, als er die Büſche über ſich zuſammenrauſchen hörte. Es waren künſtliche Büſche, die ſich hier aufbauten, Büſche, die die neue Stellung der Maſchinengewe N hre tarnten und auch tat⸗ ſächlich ihren Zweck meiſterhaft erf üllten, denn nicht einmal die beiden engliſchen Flieger, die eine halbe Stunde lang 1 Stellung umkreiſt hatten, ſchienen etwas bemerkt zu haben. Der Kompanieführer, der ſeinen Platz in einer Art durfte? überdachten Grotte aufgeſchlagen hatte, zog ihn neben ſich. „Munition verdammt knapp, was? 5 „Noch vier Gurte, Herr Hauptmann! „Verfluchter Zimmt!“ l Seit Wochen lag die Kompani nachdrängenden Gegner aufzuhalten. bisher glänzend gelungen, wehren, wenn man aus Sparſ e am Mgetafluß, um den Die Aufgabe war aber wie ſollte man Angriffe ab⸗ amkeitsgründen nicht ſchießen „Dorn,“ murmelte der Hauptmann,„wir müſſen die e 99 255 5 010 5 vier Gurte. Kröger, Paulſen, Serflin l. insgeſamt noch zwanzig—— alſo fünf Maſchinengewehre 7 Wir müſſen] Sie haben noch d Tebben haben können, wenn's brenzlich wird, ſage und ſchreibe noch ſe vier bis fünf Minuten losballern und dann iſt Feierabend. Dorn!“ Des Kompanieführers Sti Flüſtern herab.„Es hilft nichts. für die M.⸗Gis beſorgen—— irgendwo, Peter verſtand. Er lächelte. a mme ſenkte ſich zu einem Wir müſſen uns Futter verſtehen Sie?“ Lolcale Ruud ocliaui Ein kühler Juniſonntag. Eigentlich ſollte jetzt der Sommer beginnen. Sommer⸗ ſonnenwende iſts. Aber welche graſſen Gegenſätze. Während wir noch am letzten Sonntag unter den tropiſchen Luftmaſſen bei 35 Grad im Schatten ſchmachteten, machte ſich geſtern durch den Einbruch kalter Meeresluft eine empfindliche Kühle bemerkbar. Bis auf 12 Grad ging die Temperatur zurück, ein Kurioſum, das für die Jahres⸗ zeit einzig daſteht. Bei dieſem unternormalen Witterungs⸗ charakter kam es ſogar in den Rachmittagsſtunden zu gewittrigen Schauerregen. Es erweckt jetzt den Anſchein, als hätte der diesjährige verfrühte Sommer ſeine ganze Kraft vergeudet. Der Ausflugsverkehr war geſtern mäßig. Am Strandbad war der Badebetrieb gleich Rull. Dafür konnte man geſtern das Rheinhochwaſſer beachten, das die 5 Metergrenze überſchritt. Die ſportlichen Veranſtaltungen der hieſigen Turn⸗ und Sportvereine auf den Wörtelwieſen ſtanden im Zeichen des Opfertages des deutſchen Sportes. Trotz der un⸗ freundlichen Witterung erweckten die einzelnen Veran— ſtaltungen großes Intereſſe und erfreuten ſich eines guten Beſuches. Wer zu Hauſe blieb verfolgte am Radio in fieberhafter Spannung das Endſpiel um die deutſche Fuß— ballmeiſterſchaft. Der kathol. Schweſternverein veranſtaltete geſtern in ſämtlichen Räumen des Jugendheimes St. Klara ſeinen Wohltätigkeitsbazar, der ſich eines überaus guten Beſuches erfreuen konnte. Heute Rachmittag wird die Veranſtal— tung ihren Fortgang finden und in den Abendſtunden wird wieder das übliche volkstümliche Treiben einſetzen, bei der die Jugend ſogar das Tanzbein ſchwingen kann. Die angeſetzte Sonnenwendfeier von den national⸗ ſozialiſtiſchen Jugendorganiſationen mußte infolge der ſchlechten Witterung auf heute Abend verſchoben werden. Opfertag des deutſchen Sports. Die wenig günſtige Laune des Wetters am geſtrigen Sonntag— ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als das Programm ſich abwickeln ſollte, ſetzte ein Gewitter mit ſtarkem Regen ein— vermochte nicht den Willen unſerer hieſigen Sportler, pflichtgemäß nnd ſportgerecht ihren Teil zum Gelingen des Opfertages beizutragen, zu hemmen. Kaum war der Regen zu Ende und ſchon ſtanden die Jugendhandballmannſchaften unſerer beiden hieſigen Turn⸗ vereine(To. 98 und Tb.„Jahn“) auf dem Spielfeld und zeigten in einem ſchönen Spiel den Anweſenden ihr Können. Anſchließend beſetzten die Mannſchaften der hieſigen Fuß⸗ ballvereinigung und des Fußballklub Gartenſtadt-Mhm. das Spielfeld und zeigten ein ſpannendes und wechſel⸗ reiches Spiel. Ergebnis 3:0. Dieſen Spielen folgten Einzelleiſtungen in Speerwerfen und Keulenweitwerfen. (wobei Willy Häußler(Tb.„Jahn“ den Speer 51,60 Mtr. und Aug, Heller(Tb.„Jahn“) die Keule 63 Mtr. weit warf) Den Abſchluß des Tages bildete ein intereſſantes, ſpannen⸗ des Handballſpiel der 1. Mannſchaften des To. 98 hier und des To. Mhm.⸗Friedrichsfeld mit dem Ausgang 613. (Räheres über den Verlauf der Spiele im ſportlichen Teil). Der Verlauf des Opfertages befriedigte die trotz des ungünſtigen Wetters zahlreich erſchienenen Zuſchauer und zeigte als ſchönes Moment die harmoniſche, friedliche Zuſammenarbeit unſerer hieſigen Turn- und Sportvereine in einer Form, die dem Zweck und der Bedeutung der Sache und des Tages würdig war. Auch das finanzielle Ergebnis der Veranſtaltung darf als befriedigend bezeich— V. net werden. * I BVerkehrsunfälle. Ein auf der Reichsautobahn in Rich⸗ tung Mannheim fahrender Perſonenkraftwagen bog mit gro⸗ ßer Geſchwindigkeit zur Ausfahrt zum Flughafen ein und kam hierbei ins Schleudern. Der Kraftwagen fuhr zwiſchen Autobahn und Kreisweg 4 die Böſchung hinab, wobei er ſich überſchlug. Durch den Unfall wurden zwei Perſonen ver⸗ letzt. Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich ereigneten, iſt geringer Sachſchaden entſtanden. „Will's verſuchen!“ „Uebrigens, Dorn—— Poſt erhalten?“ f Ein Schatten flog über Peters gebräuntes Antlitz. „Nein. Schon ſeit ſechs Wochen nicht mehr.“ „Hilft nichts, Dorn, hilft nichts. Zähne zuſammen. Iſt das einzige Mittel gegen alles in dieſen Zeiten. Nur 9 55 zuſammen.“ Und er ſtarrte vor ſich hin, dachte an die Fa⸗ milie, die daheim im fernen, fernen Deutſchland ſeit Jahr und Tag auf ſeine Heimkehr wartete—— auf ihn, der im Juli 1914 ſeinen Dienſt bei der Schutztruppe hatte beenden und nach Deutſchland zurückverſetzt werden ſollen. Zähne zuſammen! Es half wirklich nichts anderes! Auch Peter vergaß für flüchtige Augenblicke Zeit und Raum. Neujahr hatten ſie gefeiert—— Neujahr 1917. Aber wann war das geweſen? Vorgeſtern—— nein, vor drei Tagen ſchon—— ein bitteres Neujahr. Und ſeit ſechs Wochen keine Nachricht von Grete, keine Nachricht von der Frauenburg, ſondern nur ein Kartengruß aus Mgangira: „Ehrenwort eingelöſt. Biſt Du zufrieden? Gott ſegne Dich! Dein treuer Jimmy.“ Das war alles geweſen. Alles. Zu Weihnachten 1 der Kompanieführer Peter das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe an die Bruſt geheftet. Die Er⸗ nennungen dazu waren von Nauen herübergefunkt wor⸗ den. Stolz hatte Peter durchloht, ein unſagbarer, nie zuvor empfundener Stolz. Und doch—— eine einzige Zeile von . ihn noch froher, noch ſtolzer, noch glücklicher gemacht! Der Hauptmann nickte zufrieden.„Wollen Sie die Ge⸗ ſchichte übernehmen? Ausgezeichnet!“ Er atmete ſichtlich auf.„Nehmen Sie mit, wen Sie wollen. Kennen ja Ihre Leute, was?“ „Jawohl, Herr Hauptmann!“ „Aber warten Sie um Himmelswillen die Dämmerung ab, hören Sie?“ Und dann noch einmal flüſternd:„Das Munitionsdepot——“ Aber da erinnerte er ſich ſchon, daß ja Dorn ſelbſt die Patrouille geführt hatte, die bis um feindlichen 1 vorgeſtoßen war.„Wüßte wahrhaf⸗ ig nicht, was ich Ihnen noch ſagen ſollte,“ ſagte er leiſe. „Höcſtens nich alles Gutecl!l! Reichsbahn hat nicht ſtattgefunden. ——ů— 3 2 Sonnenwendfeiern. Rach altem Brauch wurde auch in dieſem Jahre die Sommerſonnenwende begangen. Allüberall loderten die Feuer auf, kündend, daß die Sonne ihren höchſten Stand erreichte, daß es in den nächſten Monaten wieder abwärts geht mit der Tageslänge, im ewigem Wechſel der Zeiten. Der Gau Baden der RS DAP beging am Samstag⸗ abend auf dem Heiligen Berg das Feſt der Sommerſonnen⸗ wende, bei welcher Gelegenheit auch die Weihe von 172 Fahnen der DAF der umliegenden Kreiſe ſtattfand, die der Gauobmann der DAF, Pg. Fr. Roth, vornahm. Seine Weiherede machte auf die zahlreichen Zuhörer großen Eindruck. Die SA⸗Standarte 171 weilte zu den Sonnen⸗ wendfeiern an der Bergſtraße an verſchiedenen Stellen, Heddesheim, Leutershauſen, Schriesheim, Lützelſachſen, Großſachſen uſw. An den Bergabhängen ſah man Fackeln aufleuchten, als die Dunkelheit eintrat, die einzelne Men⸗ ſchengruppen beleuchteten, die Fahnen der Bewegung flatterten überall. Dann entzünden die Fackeln das erſte Reiſig, und kurz darauf leuchtet eine Rieſenflamme in die Racht, noch einmal das Licht grüßend, das ſich nun wieder zum Süden wenden wird. Sechs ſchlichte Kränze aus Tannenreiſig wurden an den Stätten der Feiern den Flammen übergeben: Dem Gedächtnis aller Kämpfer, den Gefallenen des großen Krieges, den Toten der Bewegung, für die deutſche Einheit, für die deutſche Ehre und für die deutſche Treue. Jungmädels führten dann Neigen auf, und es fehlte auch nicht der alte Brauch der Jugend, über das ab⸗ brennende Feuer zu ſpringen. Die Lieder der Ration ſchloſſen jeweils die Feiern, denen überall große Menſchen⸗ mengen beiwohnten. . Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Chriſtine Vogler Wtw., Bonndorferſtraße in noch recht geiſtiger und körperlicher Friſche. Unſere beſten Wünſche. Zwei Opferſtockdiebe abgeurteilt. Der 27jährige Kon⸗ rad Müller und der 35jährige Heinrich Adam, beide aus Frankfurt a. M., hatten gemeinſam in Koblenz⸗Moſelweiß, Horchheim, Mannheim und Wallſtadt Opferſtöcke zum Teil aufgebrochen oder das Geld mit Leimruten herausgeholt. Dabei fiel ihnen eine Beute von insgeſamt 52 Mark in die Hände. Müller gibt ſeine Untaten zu, während Adam die Diebſtähle zum Teil beſtritt. Die Fingerabdrücke ließen aber keinen Zweifel offen, daß nur Adam der Mittäter ſein konnte. Müller hatte noch einen Notizzettel bei ſich, auf den einige Kirchen in Mannheim, Heidelberg, Worms und Bad Ems verzeichnet waren, die man noch„aufſuchen“ wollte. Der Einzelrichter verurteilte Konrad Müller wegen erſchwerten Diebſtahls in fortgeſetzter Handlung und Heinrich Adam we⸗ gen dreier Diebſtähle im Rückfall. Müller zu ſieben, Adam zu 15 Monaten Gefängnis. 8 U * Betrunkene Radfahrer. Nachts fuhr ein 45jähriger Mann in angetrunkenem Zuſtand auf einem unbeleuchteten Fahrrad durch die Langerötterſtraße. Als ein Polizeibeam⸗ ter ihn zum Anhalten auffordern wollte, vergrößerte er ſeine Geſchwindigkeit und bog in die Moſelſtraße ein. Hierbei kam er zu Fall und trug einen Schlüſſelbeinbruch links, Platzwun⸗ den am linken Auge und eine leichte Gehirnerſchütterung davon, was ſeine Aufnahme in ein Krankenhaus erforderlich machte. Zwei weitere Radfahrer, die unter erheblicher Wir⸗ kung alkoholiſcher Getränke ſtanden, wurden vorläufig feſt⸗ genommen und ihre Fahrräder ſichergeſtellt. * Erſte Ausloſung der 4%prozentigen ſteuerfreien Reichsbahnanleihe 1931. Am 9. Juli 1931 wird erſtmalig ein Fünftel des Geſamtnennbetrages der 4%½prozentigen Schuldverſchreibungen der Deutſchen Reichsbahn von 1931 (ſteuerfreie Reichsbahnanleihe) ausgeloſt. Die Ausloſung geſchieht nach dem Endnummernverfahren, und zwar wer⸗ den zwei Endziffern gezogen. Als ausgeloſt gelten alle Schuldverſchreibungen jeden Wertabſchnitts, deren Num⸗ mern in der letzten(Einer⸗)Stelle eine der gezogenen Zif⸗ fern haben. Die ausgeloſten Stücke werden vom 1. Okto⸗ ber 1937 an zum Nennwert zurückgezahlt. Im Umlauf ſind 262,7 Millionen Goldmark, wovon erſtmalig ein Fünftel, d. h. 52,5 Millionen Goldmark, ausgeloſt wer⸗ den. Ein Rückkauf von Schuldverſchreibungen durch die Wo war ſie? Fraglos hatte ſie ihre Abſicht, wieder als Hilfsſchweſter an die Front zu gehen, längſt wahrgemacht. Um ſo beſorg⸗ ter war er nun. Gewiß, ſeit Monaten wurden Spitäler und Lazarette vom Gegner in genügender Weiſe reſpektiert, ſo daß für Aerzte, Pflegeperſonal und Verwundete keine ernſte Gefahr mehr beſtand. Aber gab es nicht verirrte Ku⸗ geln? Und Fieber? Wie war der brave Dr. Schmitz geſtor⸗ ben! Grete, Grete „Ja, Zähne zuſammengebiſſen. So zuſammengebiſſen, daß auch nicht der geringſte Laut über die Lippen drang. Wahrhaftig, das war am beſten. „Nehmen Sie nicht allzu viel Leute mit, Unteroffizier Dorn.“ Wie müde des Hauptmanns Stimme klang.„Sie⸗ ben, acht genügen doch ſicher, was? Aber Leiſetreter müſ⸗ ſen es ſein. Nicht ſo einer wie Döngers, der mit ſeinen Stampfbeinen die ganze Innung verdirbt.“ Peter lächelte ſchon wieder und nannte acht Namen. Drei Weiße, fünf Schwarze. Der Hauptmann nickte.„Und wann können Sie wieder hier ſein?“ Auch das ließ ſich einigermaßen ausrechnen. Vier Stun⸗ den hin. Zwei Stunden am Depot, vielleicht auch eine Stunde mehr, je nachdem wie die Wachen ausgeſtellt waren, vier Stunden zurück. Wenn er um acht aufbrach, konnte er, 1 7 85 alles gut ging, gegen ſieben Uhr morgens zurück ein. „Wird wieder mal eine böſe Nacht für Sie und Ihre Leute werden,“ ſeufzte der Kompanieführer,„aber es hilft nichts, Dorn. Die Stellung muß gehalten werden und wenn es nur noch ein paar Tage ſind. Aber zum Glück iſt es ja nicht das erſte Ei, das Sie legen!“„„ Nein, das war es beſtimmt nicht, und Peter lachte. „Na, denn los!“ Der Hauptmann reichte ihm die Hand. „Und vergeſſen Sie nicht——“ und er biß die Zähne auf⸗ einander, daß ſie knirſchten. 5 8 „Nein, Herr Hauptmann!“ erwider Peter und kroch durch die künſtliche Tarnung auf allen Vieren 12 1 1. M.⸗G. zurück.„ 1 3300 Arbeitsmänner beim Ernteeinſatz Die Heuernte mit glänzendem Ergebnis beendet. Die Heuernte iſt in Baden zum allergrößten Teil glücklich unter Dach und Fach gebracht. Die ſehr günſtigen Wetterverhältniſſe der letzten Wochen veranlaßten in dieſem Jahr, daß die Ernte in den einzelnen Landesteilen faſt gleich⸗ zeitig einſetzte und durchgeführt werden mußte. Dem Arbeits⸗ dienſt fiel dabei die Aufgabe zu, überall dort einzugreifen, dem Bauer Erntehilfe zu leiſten, wo es an Arbeitskräften mangelte. So war es notwendig, aus den verſchiedenen Lagern rund 3500 Arbeitsmänner aufs Land hinauszuſchicken, neben denen noch etwa 800 von der Wehrmacht enkſandte Leute arbeiteten. Dieſer Ernteeinſatz iſt nun nicht ſo aufzufaſſen, als ob damit den einzelnen Bauern ein Knecht geſtellt würde, die Hilfe entſpringt vielmehr der Gemeinſchaftsarbeit mit dem Reichsnährſtand. Wo der Reichsnährſtand nicht aus eigener Kraft die Erntearbeit zu bewältigen vermag, ſetzt der Ar⸗ beitsdienſt ein, um bei der Sicherſtellung der Ernährung mit⸗ zuhelfen. Dieſer Grundſatz iſt maßgebend bei der Ueberwei⸗ ſung von Arbeitsmännern aufs Land. Sie kommen nicht einzeln zu den Landwirten, vielmehr werden aus den Lagern Kommandoeinheiten in dieſes und jenes Dorf beordert, die entweder nach Beendigung der Tagesarbeit wieder in ihr Lager zurückkehren oder in einem großen Wirtſchafts⸗ oder Turnſaal der Gemeinde untergebracht ſind. Die Tagesver⸗ köſtigung erhält der einzelne Mann von dem Bauern, bei dem er arbeitet. Durch dieſe Zuſammenfaſſung der Arbeits⸗ kräfte außerhalb der bäuerlichen Arbeitszeit iſt es möglich, die noch zur Verfügung ſtehende freie Zeit zum Sport, zum Baden, zu weltanſchaulicher Schulung auszunützen, kurz ge⸗ ſagt, der Lagerbetrieb wird weitergeführt. Wie wir ſchon eingangs andeuteten, war der Ernteeinſatz in dieſem Jahr ſehr plötzlich im ganzen Land gekommen, 8 daß innerhalb von zehn Tägen mehr als 50 ö. H. der Arbeitsmänner unſeres Arheitsgaues 27 für den Ernteein⸗ ſatz mobil gemacht werden mußten. Wie wir uns auf einer Fahrt durch das Hanauerland überzeugen konnten, haben ſich die Arbeitsmänner in geradezu vorbildlicher Weiſe ihrer Aufgabe entledigt. And wie dort, ſo iſt es nach übereinſtim⸗ menden Berichten auch anderswo geweſen. Die Bauern waren mit den Arbeitsmännern ſehr zufrieden. Sie erklären, daß auch der aus der Stadt ſtammende Arbeitsmann ſchon innerhalb weniger Stunden mit ſeiner neuen Tätigkeit ver⸗ traut war, ſich ſehr geſchickt anſtellte und damit eine höchſt brauchbare Hilfe bot. Der Bauer hofft, auch bei der bevor⸗ ſtehenden Körner⸗ und ſpäteren Hackfruchternte wieder einen Arbeitsmann zu bekommen, der natürlich immer nur dort ein⸗ geſetzt wird, wo es an beruflichen Landarbeitern fehlt. Mit dem Ergebnis der Heuernte ſind die Landwirte durchaus zu⸗ frieden. Ein 66jähriger Bauer ſagte in der Unterhaltung mit uns, er habe in ſeinem ganzen Leben eine Heuernte von dieſer Güte und Menge noch nie erlebt. Wenn die Körner⸗ ernte ebenſo einſchlage und vor allem auch die Tabakernte, dann könne er mit dem Jahr 1937 zufrieden ſein. Aber die Zufriedenheit wurde nicht allein von Seiben des Landwirts geäußert, auch die Arbeitsmänner fühlten ſich auf dem Lande ſehr wohl, obwohl die Arbeit ſelbſt eine weit anſtrengendere war, zog ſie ſich doch an den heißen Tagen oft über zehn Stunden hin. Die Arbeitsmänner erklärten im Geſpräch einmütig, daß die Verpflegung eine ſehr gute war. Sie ſeien ſofort mit den Landwirten in das beſte Verhältnis gekommen und würden ſich freuen, bei den beiden nächſten obenerwähnten Ernten, denn nur dieſe kommen noch für den Ernteeinſatz in Frage, wieder mithelfen zu können. Kein Dorf ohne Badeanſtalt! Der Reichsnährſtand hatte auf der diesjährigen Aus⸗ Enie in München Gelegenheit, nicht nur ſeine praktiſche rziehungsarbeit Reich das Auftreten der Schäler und Schülerinnen der Reichsſchule für Leibesübungen auf Burg Neuhaus unter Beweis zu ſtellen, ſondern er hatte auch eine ganz eigene, dem Erziehungsſyſtem des ländlichen Menſchen gewidmete Halle, in der ſich die Lehrſchau„Ge⸗ ſundes Landvolk“ und ein in natürlicher Größe errichtetes Dorfbad befand. Jede Stadt und faſt jede größere Gemeinde in Deutſch⸗ land beſitzt heute bereits ihr eigenes Schwimmbad. Dort erholen ſich im Sommer jung und alt in Licht und Sonne, in Luft und Waſſer von den Anſtrengungen der Arbeit. Aber nicht alle Volksgenoſſen konnten bisher dieſe Einrich⸗ tungen benutzen, vor allem fehlen auf unſeren Dörfern Badeanſtalten und Schwimmgelegenheiten. Viele Vauern⸗ jungen und ⸗Mädel kennen kaum die Freude, die ein Dorf⸗ bad oder eine ſchöne Schwimmanlage bereiten kann. Denn gerade auf dem Lande, wo ſchwerſte kör⸗ perliche Arbeit tagtäglich geleiſtet werden muß, ſollten in erſter Linie ſolche Anlagen errichtet werden. Der jugend⸗ liche Körper braucht zu ſeiner Geſundheit ſchon von frühe⸗ ſter Jugend an Licht, Luft, Sonne und Waſſer und oll be⸗ reits im zeitigen Alter durch Schwimmen gekräftigt wer⸗ den. Viele Körperſchäden und Krankheiten, die im Laufe der Jahre unſere Dörfer immer wieder heimſuchen, wären dort nicht eingezogen. Wir brauchen nur an die ſehr inſtruk⸗ tive Lehrſchau„Geſundes Landvolk“ zu erinnern, in der die unheilvolle Rolle, welche die tückiſche Tuberkuloſe von jeher auf dem Lande geſpielt hat, dargeſtellt war, um auf Beſſerung zu drängen. In 1 Gegenſatz erſcheint das Dorfbad auf der Münchener Ausſtellung, in dem während der ganzen Aus⸗ ſtellungszeit 3 Treiben herrſchte. Das kleine Bad war mit einfachen Holzſtämmen eingefriedigt, das Becken ſelbſt war aus geſtampftem Lehm erſtellt, einfache Einſteig⸗ leitern führten ins Waſſer. Ein enig anſpruchsvolles Blockhaus bot Gelegenheit zum Umkleiden. Der Reichsnähr⸗ ſolche wirbt in Gemeinſchaft mit der Hitler-Jugend für olche Dorfbadegelegenheiten. Und jede, auch die kleinſte Gemeinde wird ſich mit etwas gutem Willen ein ſolches Dorfbad leiſten können. *. Aus den Nachbargauen — Ulm.(In die Falle gegangen.) Wiederholte Einbrüche in den Lagerraum veranlaßten einen Südfrüchte⸗ Großhändler in Söflingen, ein mit der Wohnung von Ver⸗ wandten verbundenes Läutewerk einzurichten. Die gewitzten Täter ſchienen davon aber unterrichtet zu ſein, denn ſeither machten ſie ſich nicht mehr bemerkbar. Nun ereignete es ſich, daß der Großhändler beim Abendſchoppen in der Wirtſchaft durch die Nachricht überraſcht wurde, das Läutewerk habe Signal gegeben. Das war um 23 Uhr. Kurze Zeit ſpäter war der Lagerſchuppen von Wirtshausgäſten umzingelt; der Lichtſchein einer Taſchenlampe verriet, daß die Einbrecher noch an der Arbeit waren. Nach mehrmaliger fruchtloſer Auf⸗ forderung, den Schuppen zu verlaſſen, öffnete der Beſitzer die Tür. Im ſelben Augenblick ſtürzten die Einbrecher, drei an der Zahl, aus der Tür und machten Anſtalten, die Belage⸗ rungskette zu durchbrechen. Einem gelang die Flucht; die bei⸗ den anderen wurden zur Polizeiwache abgeführt. Dort erfuhr man auch den Namen des Haupträdelsführers, der an dem Abend Schmiere geſtanden, beim Herannahen der Verfolger aber das Weite geſucht hatte. — Schramberg.(Motorradzuſammenſtoß.) Der Motorradfahrer Hellmann aus Speyer a. Rh. fuhr abends mit ſeiner Frau auf dem Sozius die Straße nach Schiltach abwärts, als plötzlich ein vor ihm fahrendes Kraftrad ohne ein Zeichen der Richtungsänderung in eine Toreinfahrt ein⸗ bog. Es kam zu einem Zuſammenſtoß. Frau Hellmann wurde von ihrem Sitz geſchleudert und erlitt einen Schädelbruch, dem ſie noch in derſelben Nacht erlag. — Mochenwangen, Kr. Ravensburg.(Folgen eines Blitzſchlags.) Bei einem ſchweren Gewitter hat der Blitz in einigen Häuſern erheblichen Schaden angerichtet. Am ſchwer⸗ ſten wurde das Gebäude des Malermeiſters Emele betroffen. Der Blitz durchſchlug eine Betondecke, zertrümmerte die Fen⸗ ſterſcheiben, zerriß die Waſſerleitung, zerſtörte die Zuführung der elektriſchen Leitung und durchſchlug die Hauswand. — Ravensburg.(Aus Schwermut in den Tod.) In einem zum Ravensburger Stadtgebiet gehörenden Gutshof hat ſich ein dort bedienſteter 29jähriger Mann in der Nacht erhängt. Die Tat dürfte ihre Urſache in Schwermut haben. Lampertheim.(Auf einer Dienſtfahrt den Tod gefunden.) Auf einer Dienſtfahrt von Lampert⸗ heim nach Hüttenfeld wurde der Gerichtsvollzieher Heinrich Köhler auf ſeinem Motorrad von einem Hel getrof⸗ fen, ſo daß er vom Rade ſtürzte und am Waldrand von einem Autofahrer aufgefunden wurde. Als man den erſt 41jährigen Beamten nach ſeiner Wohnung brachte, trat der Tod infolge Herzſchlags ein. Frankfurt a. Mm.(Schwindlerin auf Bettel⸗ tour.) In den letzten Wochen hat eine 31jährige Frau, die ſich Margarete Herbſt nannte, zahlreiche Betrügereien be⸗ gangen. Sie ſprach bei Volksgenoſſen vor und bat um Un⸗ terſtützung, da ihr Kind, das ſie nach Oſtfriesland in Pflege gegeben habe, ſchwer erkrankt ſei und es beſuchen müſſe. Eine Poſtkarte, mit der ihr die Krankheit des Kindes mit⸗ geteilt wurde, hat ſie ſelbſt geſchrieben und an ſich adreſſiert. Dieſe Karte benutzte ſie zur Täuſchung der Geſchädigten. Das Kind befand ſich aber im Städtiſchen Kinderheim in Frankfurt und war nicht krank. In einzelnen Fällen hat die Schwindlerin namhafte Beträge erhalten. Arlaubsreiſende, ſichert die Wohnungen Wieder iſt die ſchönſte Zeit des Jahres herangekom⸗ men. Der Urlaub rückt näher! Und mit der Reiſezeit blüht erfahrungsgemäß das Handwerk der„Langfinger“ und Einbrecher, die ſich die Abweſenheit der Wohnungsinhaber zunutze machen. Mit Dietrichen, Brecheiſen, Nachſchlüſſeln und ſonſtigem„Handwerkszeug“ machen ſie ſich ans Werk und pflegen vorwiegend in alleinſtehenden Wohnungen Villen, Einfamilien⸗Häuſern uſw., ihre„Viſitenkarte“ ah⸗ zugeben. Ihr unlauteres Handwerk wird den Einbrechern in den meiſten Fällen dadurch erleichtert, daß es noch immer Wohnungsinhaber gibt, die es unterlaſſen, ihre Wohnun⸗ gen vor der Reiſe ſorgfältig zu ſichern und zu ſchützen. Viele glauben, alles Notwendige getan zu haben, wenn die Fenſterläden geſchloſſen worden ſind und die Türen ein⸗ oder ſogar zweimal abgeſchloſſen wurden. Womöglich legt ein ganz vorſichtiger Villenbeſitzer noch Fußangeln und Selbſtſchüſſe, eine Tatſache, die er womög⸗ lich noch jedermann durch ein ſichtbares Schild zur Kennt⸗ nis bringt, und fährt dann in den Urlaub, da er ja alles „in Ordnung“ gebracht hat. Indeſſen ſcheinen ſich dieſe Volksgenoſſen nicht dar⸗ über klar zu ſein, daß es die Einbrecher meiſt auf mangel⸗ haft geſicherte oder unbeaufſichtigt gelaſſene Wohnungen abſehen, um ihnen nach vorübergehender Auskundſchaf⸗ tung dann einen„Beſuch“ abzuſtatten. Was nützen, wenn das Unheil geſchehen iſt, alle Ver⸗ wünſchungen! Viel richtiger iſt es, die Wohnung gut zu ſichern, auch wenn man ſie nur auf einige Tage verläßt. Vor allem empfiehlt es ſich, Wertſachen an einen vor jedem Zugriff ſicheren Ort zu bringen. Endlich kann nicht drin⸗ gend genug geraten werden, durch techniſch vollkommene Sicherungsmittel alle Möglichkeiten einer böſen Ueber⸗ raſchung von vornherein auszuſchalten. Hier ſteht jedem die Polizei mit Rat und Tat hilfreich zur Seite. Sie führt wirkungsvolle Sicherungsmöglichkeiten vor, die den Jangfingern jede„Arbeit“ unmöglich machen. Handelsteil Am Aktienmarkt der Börſe, deren Geſchäft ruhig und zurückhaltend einſetzte, machten ſich wieder Sonderbewegungen geltend. Von Spezialwerten erzielten wieder Kaliaktien be⸗ trächtliche Steigerungen. Salzdetfurth konnte ſich um mehr als 5 Prozent verbeſſern, ähnlich Aſchersleben und Weſteregeln. AEG. und Siemens wieſen auch lebhaftes Geſchäft und Kurs⸗ ſteigerungen auf, während ſonſt der Elektromarkt ruhig war. Der Rentenmarkt war ſtill bei behaupteten Kurſen. Alt⸗ beſitzanleihe war geringfügig gebeſſert, Zinsvergütungsſcheine und Kommunale Umſchuldungsanleihe behauptet. Zeitſchriften und Bücher. Alte Apparate gegen neue Rundfunkgeräte können umgetauſcht werden im Rahmen der von der Rundfunk⸗ Wirtſchaft gemeinſam mit der Reichsrundfunkkammer durch⸗ geführten„Umtauſchaktion“. Bis zu welchem Tage das geſchehen kann, teilt die„Funk⸗Illuſtrierte“ in ihrer ſoeben erſchienenen Nr. 25 den Rundfunkhörern mit. Wie immer bietet auch die neue Nummer dieſer Funk⸗Zeitſchrift dem Radiohörer in einer ſehr beachtenswerten Ueberficht allerlei Neues in Bild und Wort. Neben dem überſichtlichen Pro⸗ grammteil der deutſchen Reichsſender ſtellt die„Funk⸗ Illuſtrierte“ ihren Leſern auch noch ein umfangreiches Europa⸗Programm zur Verfügung, ſo daß ſelbſt der ver⸗ wöhnteſte Hörer durchaus auf ſeine Rechnung kommt. Die Dauerbezieher der„Funk⸗Illuſtrierten“ ſind außerdem noch gegen Unfall verſichert. Der Verlag Wilhelm Herget, Stutt⸗ gart, Reinsburgerſtraße 14, verſendet auf Wunſch gerne Probenummern dieſer bodenſtändigen Rundfunkzeitung. Ueber das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes. Von Amtsgerichts⸗Rat Dr. Schaefer. Verlag W. Stollfuß, Bonn. 1.— RM.—„Wer körperlich und geiſtig nicht geſund und würdig iſt, darf ſein Leiden nicht im Körper des Kindes verewigen. Der Staat muß dafür Sorge tragen, daß nur wer geſund iſt, Kinder zeugen darf.“ Dieſer von Adolf Hitler ausgeſprochene Gedanke iſt einer der wichtigſten Punkte des nationalſozialiſtiſchen Pro⸗ gramms. Zur Durchführung iſt das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes vom 14. Juli 1933 verkündet. Es geht um die Zukunft unſeres deutſchen Volkes. Jeder⸗ mann muß die erſten und wichtigſten Beſtimmungen über die Aufartung im völkiſchen Staate kennen. Der Verfaſſer erläutert in leicht verſtändlicher Weiſe die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen. Dieſe Schrift, die hiermit empfohlen wird, gehört in jedes Haus. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Grasverſteigernng auf der Reißinſel (I. Schnitt) am Mittwoch, 23. Juni, 8 30 Ahr gegen Taclonl Barzahlung. Zuſammenkunft am großen Tor am Franzoſenweg. 15 0 Mannheim. 19. Juni 1937. Hochbauamt, Abt. Garten verwaltung. für 7 Bauhandwerker Zwangsverſteigerung.(nach Dienstag, 22. Juni 1937, vormittags 11 Uhr N enstag, 22. J a ö 3 werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare städt. Muster) Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: zu haben 1 Schreibmaſchine, 1 Chaiſelongue. in der Druckerei des Neckar-Bote. Mannheim, 19. Juni 1937. Spreng, Gerichtsvollzieher. Der Elanpenhase kommt noch einmal! Auf vielseitigen Wunsch wird der Etappenhase heute Montag Abend nochmals aufgeführt. Wer dieses saftige Soldatenstück als Film noch nicht gesehen hat, 9 4¹ 461 8 der komme heute ins Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteil nahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Kath. Ehrhardt Wtw. nebst Kinder. Mhm.-Seckenheim, 21. Juni 1937. 35 5 doßltaagkeilsoagar Heute Montag Abend Fortsetzung im überdeckten Hof. Ab 20 Uhr TAN Z vis 24 Unr. —— 22—— Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenhei m. Heute Montag Abend 8 30 Ahr Verſammlung im„Pfälzer Hof“, NESDAp⸗Nachrichten. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Hitler-Jugend, Gef. 29/171 Seckenheim. Heute Montag Abend findet die Sommerſonnenwendfeier des Standortes Sechken heim im Seckenheimer Wörtel ſtatt. Dazu treten ſämtliche Gliederungen der HJ. an Hg. um 8 Uhr am Heim in Seckenheim. Jun gvolt Schulhaus Seckenheim um 8 Uhr. Bom und JM. ebe nfalls um 8 Uhr an den Planken Seckenheim. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 21. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung: Schüler⸗ miete A: Towariſch. Komödie von Jacques Deval, Deutſche Bearbeitung Curt Goetz. Anfang 15, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete B 26 und 2. Sonder⸗ miete B 13 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 136 bis 138: Zum letzten Male: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Tom „ und Carl Mathern. Anfang 20, Ende 22.15 r. Dienstag, 22. Juni: Miete E 27 und 1. Sondermiele E 14: Luiſe Miller. Oper von G. Verdi. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. 5 Mittwoch, 23. Juni: Miete M 28 und 2. Sondermiele M 14 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 594 bis 597: Der Hakim weiß es. Komsdie von Rolf Lauckner. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Ahr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 22. Juni: Für die NS.⸗Gemeinſchaft f durch Freude“ Mannheim, ohne Kartenverkauf: Schnei⸗ der Wibbel. Komödie von Hans Müller⸗Schlöſſer. Anfang 20. Ende 22.15 Uhr. Nee