Nr. 141 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 21. Zuni 1937 Feier ſtunde am Reichsehrenmal Tannenberg Kranzniederlegung an Hindenburgs Gruft durch . Rudolf Heß. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat mit einer in ihrer Schlichtheit tief ergreifenden Feierſtunde F Tannenberg der Fahrt der Alten 8 ich Oſtpreuße i F i Aihepunkt ge eben ßen einen ernſten und weihevollen Nach einer Triumphfahrt durch die ſe K i unendlicher Liebe geſchmückter Städte Ag e Hunderte von Ehrenpforten, die von der hingebenden Treue dieſer oſtpreußiſchen Menſchen zum Führer und ſei⸗ ner Bewegung kündeten, durch ein faſt ununterbrochenes Spalier jubelnder Menſchen traf die Alte Garde auf dem Ehreufriedhof Waplitz inmitten des Tannenberg ⸗Schlacht⸗ feldes ein. Von hier ab nahm der Stellvertreter des Füh⸗ kers, Rudolf Heß, an der Fahrt der Alten Garde teil. „Stille Minuten ſchweigenden Gedenkens. 2. grüße, die auf den Gräbern der toten Helden 1 Tannenbergſchlacht niedergelegt wurden, waren lebendi⸗ 55 Bekenntnis zum heroiſchen Geiſt dieſes oſtpreußiſchen Landes. Auch auf dem benachbarten Ehrenfriedhof in 0 verweilte die Alte Garde in ſtillem Gedenken. Langſam bricht die Dämmerung herein, als der der Alten Garde unter Vorantritt 18e des Führers durch ein langes Spalier der Parteigliederungen ſich dem Denkmal nähert. Auf den Wehrgängen des Denk⸗ mals ſtehen in weitem Kreiſe die Poſten der Wehrmacht 200 Mann, das Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett vor ſich. Ueber das Denkmal zieht ein Jagdgeſchwader in Hakenkreuzform vorbildlich ausgerichtet hinweg. Der Don⸗ ner der Motoren iſt verklungen. Wortlos in tiefem Schweigen betritt die Alte Garde das Denkmal. Die letzte Strecke vor dem Denkmalsportal ſteht der Reichsarbeits⸗ dienſt, mit geſenkten Köpfen das ehrfurchtsvolle Schwei⸗ gen unterſtreichend. An dem Doppelpoſten des Heeres mit präſentiertem Gewehr vorbei betritt die Alte Garde den Denkmalshof. Rudolf Heß mit Dr. Ley, den Gauleitern Koch und Forſter, mit Obergruppenführer Schoene und SS.⸗Oberführer Roch als Vertreter des Gruppenführers, begleitet von General⸗ leutnant Schroth als Vertreter des Kommandierenden Ge⸗ nerals, treten in die Gruft ein. Hier legt der Stellvertre⸗ ter des Führers am Sarge des Feldmarſchalls einen Kranz nieder, und unter präſentiertem Gewehr ſteht die verſtärkte Wache vor dem Gruftturm. Die Fahne der Alten Garde ſenkt ſich, und in langem Zuge ſchreiten die Männer der Alten Garde an der Gruft vorbei. Kaum eine halbe Stunde hat dieſe ſtille Feier ge⸗ dauert, und doch wird ſie für alle, die an ihr teilnahmen, ein unvergeßlicher Höhepunkt dieſer Reiſe bleiben. Wei⸗ ter geht die Fahrt nach Oſterode. Inzwiſchen iſt es dunkel geworden, als die Wagen in die feſtlich geſchmückte und beleuchtete Stadt einfahren. Die geſamte Bevölke⸗ rung umſäumt die Straßen. Ihre Heil⸗Rufe grüßen den Stellvertreter des Führers und des Führers Alte Garde. 5 Maſuren⸗Abend in Oſterode ſchließt den inhaltsreichen ag. Die Reichstheaterfeſtwoche 1937 Glanzvoller Abſchluß in Worms. Die Reichstheaterfeſtwoche 1937, die bekanntlich letzten Sonnkag in Köln eröffnet wurde, fand am Sonnkagnachmit⸗ tag in Anweſenheit des Schirmherrn der deutſchen Kunſt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, in Worms ihren würdigen und feſtlichen Abſchluß. Die Bevölkerung der uralten deutſchen Stadt und eines großen Teiles des Gaues Heſſen⸗Naſſau nahm den lang⸗ erſehnten Beſuch des Miniſters zum Anlaß, um in jubelnden Begrüßungskundgebungen ihre Freude und ihren Dank zum Ausdruck zu bringen. Von Darmſtadt an umſäumten Zehntauſende die Stra⸗ ßen und drängten ſich auf den Brücken, die die Reichsauto⸗ bahn überſpannen. Die Begrüßung wurde um 15 onta⸗ ner, je mehr man ſich Worms näherte. In jedem Dorf ſtand wohl die ganze Einwohnerſchaft, Männer, Frauen und Kin⸗ der, grüßend am Straßenrand. Oft mußte Dr. Goebbels ſei⸗ nen Wagen halten laſſen, Blumenſträuße entgegennehmen und den Volksgenoſſen die Hand ſchütteln. Beſonders ein⸗ drucksvoll war auch die Begrüßung auf dem neuerrichteten Erbhofdorf Riedrode an der alten Nibelungenſtraße. Die Neubauern und Siedler umdrängten den Wagen des Miniſters und ſchüttelten Dr. Goebbels immer wieder die Hand; ebenſo freudig wurde er Sommerſonnenwende. Wenn die Sonne ihren höchſten Tageskreis erreicht, wenn in der Jahresmitte der längſte Tag die kürzeſte Nacht ablöſt, feiern wir die Sommerſonnenwende, ein Feſt germaniſchen Urſprungs. Dieſe Feier iſt eine Verquickung von politiſchem und naturhaftem Wollen. Hier ſteht die Saat, deren natürliche Kräfte einen Höhepunkt erreichen wollen, dort der ebenfalls einem Höhepunkt zuſtrebende Menſch mitten im Lebenskampf, auch den Geſetzen der Natur unterworfen. Alles Leben iſt Kampf— und Kampf iſt die Moral des Lebens. Wenn der Bauer über den Acker geht und mit weit ausholendem Arm das Saatkorn dem Boden anvertraut, dann weiß er, daß in dieſem Augen⸗ blick der Kampf keimenden Lebens beginnt, daß er das Schwache von dem Starken trennt. Das ſtarke Korn ſetzt ſich durch, trägt Frucht, wird ernteſchwer, das ſchwache Korn erſtickt, es fällt den vielen Millionen winzigen Lebe⸗ weſen des Ackers zum Opfer und vermodert. Beim Menſchen iſt es nicht anders. Auch bei ihm ent⸗ ſcheidet die Saat, der Boden iſt das Geſchlecht, die Sippe. Ein geſundes Geſchlecht wird auch geſunde Kinder hervor⸗ bringen. Charakter, Anlagen, Weſen, Fähigkeiten liegen ſchon im Keim des Menſchen, ſind längſt vorausbeſtimmt, bevor er zur Welt kommt. Sein Schickſal ſteht nicht allein in den Sternen, es iſt zum großen Teil abhängig von guten und ſchlechten Anlagen, von Fähigkeiten und Un⸗ fähigkeiten, von Leiſtungsvermögen und ⸗unvermögen der Sippe. Wir lehnen es ab, dann mit dem Schickſal zu hadern, ihm die Verantwortung für unſer Handeln auf⸗ zubürden, wenn wir es ſelbſt durch ſchwache Haltung im Leben herausgefordert haben. Wir wollen aus der Kennt⸗ nis ererbter Fehler und Schwächen unſeren Lebensweg bauen, mit ſtarkem Herzen das Schickſal meiſtern. Don Arbeitsmaiden des dortigen Arbeitslagers, die den Siedlern in ihrer ſchweren Arbeit zur Seite ſtehen, begrüßt. Den Höhepunkt dieſer Tri f ildete de Eintreffen hep ieſer Triumphfahrt aber bildete das in der alten Nibelungen und Kaiſerſtadt Worms. Auf der Aheinbrücke war die geſamte Wormſer Hitlerjugend aufmarſchiert; mit Fanfaren und nicht endenwollenden Heil⸗ rufen hieß ſie Dr. Goebbels in den Mauern der Stadt will⸗ kommen. Nur ſchrittweiſe konnte ſich der Wagen des Mini⸗ 5 in den engen Straßen und Gaſſen der Stadt den Weg ahnen. Von Haus zu Haus geſpannte Spruchbänder, Blu⸗ men- und Girlandenſchmuck dokumentierten die Begeiſterung, mit der die Stadt Dr. Goebbels empfing. i Die Aufführung des Hebbelſchen Trauerſpieles„Die Ni⸗ belungen war ein glanzvoller Abſchluß dieſer vierten Reichs⸗ theaterfeſtwoche und bildete zugleich auch den Auftakt für die Nibelungenfeſtwoche in Worms. Aeberwindung des Haſſes Roſenberg ſprach auf der Lübecker Tagung der Nordiſchen Geſellſchaft. In Lübeck ſprach im Rahmen der Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft auf der Feſtkundgebung auf dem Marktplatz Reichsleiter Roſenberg über politiſche Fra⸗ gen der Gegenwart. Die Hanſeſtadt iſt anläßlich der ſchon traditionell gewordenen Reichstagung feſtlich geſchmückt. Ueberall wehen die deutſchen und die Flaggen der nor⸗ diſchen Länder. In dieſem Jahre iſt, was hervorgehoben werden muß, der Beſuch aus Dänemark, Schweden und Norwegen beſonders ſtark. In ſeiner Rede ſchilderte Roſenberg die Pro⸗ bleme, wie ſie ſich nach der Schickſalskataſtrophe von 1914/18 in Europa entwickelt hätten. Dieſe Probleme ſeien immer mehr zu Schickſalsfragen auch der übrigen Völker geworden. Insbeſondere ſei der Bolſchewismus ein Sinnbild dafür, wie weit die Widerſtandskräfte der Staaten und Völker geſunken oder aber wie ſtark ſie ſeien, um eine gefährliche anſteckende Krankheit aus ihrer Tra⸗ dition und ihrem Charakter heraus zu überwinden. Dann ſprach der Redner davon, daß das Zeitalter der Völker und Raſſen heraufgeſtiegen ſei. Ueberall finde eine Ueberprüfung der Vergangenheit ſtatt, wieweit ſie noch imſtande ſei, Formen für das Daſein und die kulturelle Schöpfertätigkeit der einzelnen Nationen abzugeben. Nach einer Darſtellung der Eroberung des nordamerikaniſchen Raumes kam Roſenberg zu der Folgerung, daß die Staats⸗ anſchauung und die Lebensgefühle im Zuſammenhang mit dem Raum ſtänden. Nahezu 12 Millionen Arbeitsloſe, 8 Millionen noch ſchwer ihr Leben friſtender Farmer ſeien in Nordamerika ein Gleichnis dafür, daß auch in einem rieſigen Kontinent mit großen Naturreichtümern Fragen von einer Schickſals⸗ ſchwere auftreten könnten, die ein ganzes Gefüge erſchüt⸗ terten, wenn nicht Grundſätze gefunden würden, die der heutigen Lage zwiſchen Menſch, Natur und Raum ent⸗ ſprächen. Roſenberg ging hierauf noch einmal auf die Gefahr der bolſchewiſtiſchen Bewegung ein, die von jenen Natio⸗ nen noch nicht ſo gewertet werde wie bei uns, die dieſe Welterkrankung noch nicht erlebt hätten. Ferner ging er auf die politiſchen Verhältniſſe in Großbritannien ein, die einem natürlichen Lebensgefühl entſprungen ſeien, wäh⸗ rend wir die fremde, uns dazu noch in ganz entſtellter Art des parlamentariſchen Lebens von artfremden Menſchen aufgezwungene Form der Demokratie nicht als zu uns paſſend bezeichnen konnten und daher abſchütteln mußten. Beſonders ſcharf wandte ſich der Redner in dieſem Zu⸗ ſammenhang dagegen, daß in Deutſchland die von einer fremden Raſſe geleitete Internationale in der Syſtemzeit vorübergehend triumphieren konnte. Der Atheismus ſei vom Marxismus gefördert worden, und Begriffe wie deutſche Ehre habe es in der Syſtemzeit nicht gegeben. Dieſe Zuſtände ſeien glücklicherweiſe überwunden. Reichsleiter Roſenberg erklärte zum Schluß ſeiner Rede, daß die Schickſale der Völker verſchieden ſeien. Man müſſe aber die Atmoſphäre des Haſſes überwinden, der leider heute noch vielfach die Welt beherrſche. Man müſſe ſich dagegen wenden, daß aus bloßer Senſationsluſt Lügen in die Welt geſtreut würden, um Mißtrauen zwiſchen den Völkern zu erzeugen. Wenn ſich immer mehr Gutwilll zuſammenfünden. könnten die wirilich aus Lebensintereſſen herrührenden Spannungen in verſtändnisvoller Art behandelt und ein perſönliches Nähertreten von Menſch zu Menſch, von Voll zu Volk her⸗ beigeführt werden. Die Tage in Lübeck ſollten mithelfen, daß aus der Welt der Mißverſtändniſſe und des Haſſes eine Neugeburt aller kulturtragenden Völker zu entſtehen vermöge. Wie mit dem Einzelmenſchen, iſt es mit dem auch den Naturgeſetzen unterworfenen Volk. Jedes Volk hat be⸗ ſtimmte Anlagen und beſondere Fähigkeiten, aber auch Fehler und Schwächen. Iſt es nicht unabläſſig beſtrebt, dieſe Fehler und Schwächen durch raſſiſche Pflege aus⸗ zuſchalten, iſt es nicht gewohnt, ſein völkiſches Leben ſelbſt zu geſtalten, ſo wird das Schickſal dem Volk mit ſtarker Fauſt tiefe Wunden ſchlagen. Politiſches und naturhaftes Wollen ſind untrennbar miteinander verbunden. Ausdruck dieſes Wollens ſind die Feſte und Feiern im Jahreslauf der Natur, die nicht allein eine Angelegenheit des Landvolkes ſind. Der ſtädtiſche Menſch iſt im ſelben Maße den Geſetzen der Natur unter⸗ worfen und hat ſich ihnen zu beugen. Er hat in ſeinem ganzen Leben und Beſtehen die inneren Beziehungen zu dieſen Naturgeſetzen zu ſuchen, wenn er ſein Daſein und den tieferen Sinn ſeines Lebens ergründen will. Schon bald nach dem Höhepunkt alles Lebens beginnt die Ernte⸗ zeit. Da hat der Menſch— unerbittlich gegen ſich ſelbſt— zu prüfen, ob ſeine Saat aufgegangen iſt, ſeine Leiſtung, ſein Schaffen reiche Ernte verſpricht oder nicht, ob er ſich im Dienſt des Volkes wirklich ganz verausgabt, bis zur Grenze ſeines Leiſtungsvermögens, ob er ſeine Kraft ſinn⸗ voll verbraucht oder ſinnlos verſchleudert und damit zur Gefährdung des völkiſchen Beſtehens der Nation beiträgt. Wenn wir unter dieſem Geſichtspunkt den Sitten⸗ und Kräfteverfall unſeres Volkes in der Syſtemzeit betrachten, erkennen wir den tiefen Sinn unſerer heutigen Weltan⸗ ſchauung, die in der höheren Ordnung der Natur veran⸗ kert iſt. Unſere ganze Lebenshaltung in Stadt und Land unterwirft ſich reſtlos dieſer Weltanſchauung. a Es darf keine Sommerſonnenwende an uns vorüber⸗ gehen, ohne daß wir jährlich daraus die letzten Erkennt⸗ niſſe und Schlüſſe für unſer Tun ziehen. Sie fordert von jedem einzelnen Menſche Land Selbſtbeſinnung, Rechenſchaft. Gehen wir ehrlich und mit ſtarkem Herzen mit uns zu Rate, dann iſt die nach⸗ folgende Ernte letzte Erfüllung unſeres Daſeins. Br. Reichstagung der Deutſchen Studentenführer. U Seidelberg. Bei der am 22. bis 26. Juni 1937 ſtatt⸗ findenden Reichsarbeitstagung der Deutſchen Studentenführer ſprechen bei der Gedenkfeier für die gefallenen Studenten auf dem Ehrenfriedhof Reichsleiter Major Buch, bei der Son⸗ dertagung des Amtes Wiſſenſchaft— Facherziehung— der Reichsſtudentenführung Reichsleiter Reichsminiſter Hans Frank, und auäßlich der politiſchen Großkundgebung der Leiter der NS.⸗Studentenkampfhilfe, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner. Bei der großen Geſamtſitzung in der Aula der Neuen Aniverſität wird Reichsminiſter Ruſt zu grundſätzlichen Aus⸗ führungen das Wort ergreifen.— Anläßlich der Reichsarbeits⸗ togung 1937 des NSDD.⸗Studentenbundes und der Deut⸗ n Studentenſchaft findet in Heidelberg am Donnerstag, den 24. Juni, ein großes Sinfoniekonzert ſtatt, welches Prof. Hermann Abendroth dirigiert. Zur Aufführung gelangen eine Siegerarbeit des ſtudentiſchen Reichsberufswett⸗ kampfes„Feſtliche Muſik“ von Friedrich Zipp, ein Orgelkon⸗ zert von Karl Michael Komma, welches am 26. April im Reichsſender Saarbrücken uraufgeführt wurde, ferner die 3. Sinfonie in d⸗moll von Anton Bruckner. Deutſchlandflug 1932 Reges Leben und Treiben herrſchte am Sonntag ſchon in aller Frühe auf den 15 Ausgangsflugplätzen des vom NS. veranſtalteten Deutſchlandfluges, der gegen früher verſchiedene Veränderungen aufweiſt. Nicht mehr der Ein⸗ zelne ſteht im Vordergrund, ſondern die Dreiermannſchaft, die Kette unter ihrem Verbandsführer. Zunächſt wurde vom Startplatz in München noch Startverzögerung wegen E ten Wetters gemeldet, bald liefen aber bei der nun für acht Tage in Rangsdorf tätigen Deutſchlandflugleitung die Mel⸗ dungen vom Start aller 62 Dreiérverbände ein. Auch die fünf von Rangsdorf gemeldeten Berliner Verbände, an ihrer Spitze der Gruppenführer des NSF K., Generalmafor Chri⸗ ſtianſen, hatten ſich 7.30 Uhr in die Luft erhoben und ſtreb⸗ ten ihren Tageszielen zu. Schon nach kurzer Zeit wurde be⸗ kannt, daß faſt im ganzen Reich ſich die Wetterlage erheblich verſchlechtert hatte, ſo daß wegen Regen, tiefer Wolken und Nebel eine Anzahl von Flugplätzen geſperrt werden mußte. In Richtung Königsberg, Bremen, Bielefeld, Halle, Leipzig und Breslau war das Wetter beſonders ſchlecht. Auf dem Fluge von Königsberg nach Stolp in Pommern mußte der Verband des Luftkreiskommandos 2 Berlin kurz vor Stolp ſo niedrig fliegen, daß zwei Flugzeuge notlandeten, 0 beſchädigt wurden und den Flug nicht fortſetzen onnten. Faſt 800 000 Meter Film werben in Deutſchland In der deutſchen Verkehrswerbung, die von der „Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr“ im Auslande durchgeführt wird, ſpielt auch der Film eine bedeutende Rolle. Allein im Jahre 1936 wurden— wie der dieſer Tage erſcheinende Jahresbericht 1936 der RDV. feſtſtellt— insgeſamt 1426 Normalfilmkopien und 730 Schmalfilmkopien von„RD.“-Filmen mit einer Geſamt⸗ länge von rund 800 000 Meter ins Ausland geſandt. Nach den Berichten der RDV.⸗ Vertretungen im Auslande wur⸗ den die Normaglfilme in öffentlichen Thegtern in rund 1 Millionen Vorführungen, die Schmalfilme in Vereinen, Schulen, bei Vorträgen uſw. in rund 14000 Vorführun⸗ gen gezeigt. Die Filme behandeln nicht nur landſchaftlich beſon⸗ ders ſchöne Reiſegebiete, ſondern auch allgemein für Deutſchland werbende Themen, wie z. B. der Film„Auf Deutſchlands neuen Autoſtraßen“, der im Einvernehmen mit dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen und der Direktion der Reichsautobahnen hergeſtellt wurde, und der eben fertiggeſtellte Film„Wie reiſt man in Deutſchland?“, der die Verkehrsmittel im Dienſte des Reiſeverkehrs zeigt. Der Film„Auf Deutſchlonds neuen Autoſtraßen hat die Prädikate„ſtaatspolitiſch wertvoll, volksbildend und als Lehrfilm zugelaſſen“, der Film„Wie reiſt man in Deutſchland?“ die Prädikate„ſtaatspolitiſch wertvoll, künſtleriſch wertvoll und volksbildend“ erhalten. Keine Ausgabe amtlicher Poſtkarten mit der Führer⸗ marke. In der Tagespreſſe iſt die Mitteilung verbreitet worden, daß aus Anlaß des vierten Deutſchen Apotheker⸗ tags in Eſſen vom 23. bis 27. Juni Poſtkarten mit der Führermarke zur Ausgabe kommen. Hierzu wird von amt⸗ licher Seite mitgeteilt, daß es ſich nicht um eine amtliche Ausgabe von Poſtkarten mit eingedruckter Führermarke, ſondern um eine vom Deutſchen Apothekertag vertriebene Feſtpoſtkarte handelt, die mit einzelnen Führermarken be⸗ klebt wird. Wer nun auf dem Standpunkt ſteht, daß bäuerliche Sitte und bäuerlicher Brauch eine Angelegenheit des Lan⸗ des ſei und den ſtädtiſchen Menſchen nicht weiter berühre, mag ſich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß wir alle einmal vom Lande kamen und daß auch dort die Wurzeln unſerer Kraft ſind. Wenn man dann in dieſem Zuſam⸗ menhang einmal daran denkt, mit welchen Mitteln oft lüg⸗ neriſcher Propaganda in den Jahren 1870— 1910 ländliche Arbeiter für ſtädtiſche Induſtrien ſyſtematiſch angeworben wurden, erkennt man die ganze Tragik eines ſolchen völ⸗ kiſchen Vernichtungswerkes. Einerſeits war es der klin⸗ gende Lohn, der als Lockmittel diente, und andererſeits der„dumme Bauer“, der als niedriger Berufsſtand plötz⸗ lich hingeſtellt wurde. Für den„dummen Bauern“ waren leiſtungsſchwache Arbeitskräfte noch gut genug. Eine Welt trennt uns von den Damaligen. Heute empfinden wir das, aber wir ſind noch nicht fertig mit dem Erbe des Libera⸗ lismus. Wir müſſen täglich neu um unſere Weltanſchau⸗ ung ringen und innerlich um die Durchſetzung unſeres Glaubens kämpfen. Das immer noch nicht ganz einge⸗ dämmte Streben zur Stadt iſt ein allzu deutliches Zeichen dafür, daß vom Landvolk innerlich die unvergänglichen Grundlagen eines geſunden Volkslebens, einer geſunden völkiſchen Politik noch nicht verſtanden ſind, ſonſt würde der Berufsſtolz ein gewichtigeres Wort zu ſprechen haben. Das deutſche Volk ſteht wieder einmal auf der Höhe ſeiner Lebensentfaltung. Und in ſolchen Zeiten beſinnt ſich jedes Volk auf ſich ſelbſt, es überſchaut ſeine Vergangen⸗ heit, prüft die Gegenwart und plant für die Zukunft. Das und nichts anderes ſagt auch die merſonnenwende. in Stadt und Spert und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. Seckenheim 1— Edingen I 110. Seckenheim A. H.— Friedrichsfeld A. H. 1:0. Seckenheim 1. J.— Friedrichsfeld 1. J. 0:8. Seckenheim 2. J.— Friedrichsfeld 2. J. 0: 5. „Sommernachtfeſt“ war in Friedrichsfeld. Aus Anlaß dieſer Veranſtaltung ſpielte Seckenheim als Gaſtmannſchaft in Friedrichsfeld. Als Gegner hatte man Edingen gepaart. Spieleriſch gewertet war lediglich die Tatſache von Bedeut⸗ ung, daß man in Seckenheims Reihen drei Jugendſpieler verwendete, die teilweiſe recht ſchöne Anſätze zu ver⸗ raten wußten. Wenn noch manche Mängel zu Tage ge— fördert wurden, ſo iſt dies kein Fehler, ſondern nur— wenn die Beteiligten es auswerten— von Vorteil. Torlos ſchien die Partie enden zu wollen, als wenige Minuten vor Schluß Gropp mit einer Steilvorlage ab⸗ ging und das 1:0 markierte. Die Geſamtleiſtung konnte befriedigen, wenn man berückſichtigt, daß es ſich für Seckenheimer Verhältniſſe um ein Trainingsſpiel handelte. * Fußball am Sonntag. Seckenheim 1— Gartenſtadt J 30. Trotzdem wir am Ende der Spielzeit ſtehen, wurde verhältnismäßig guter Sport geboten. Man verſucht es im Seckenheimer Lager mit verſchiedenen Neuein⸗ ſtellungen. Wenn auch noch nicht alles vollwertig iſt, ſo ſieht man doch gute Anſätze. Gartenſtadt iſt zwar keine der ſtärkſten Mann⸗ ſchaften, aber ein Gegner, der mit Ehrgeiz beim Zeug iſt. Seckenheim hatte wieder zwei Jugendleute, ſodaß man nicht mit„voller Kraft“ ſpielte. Torwart Bauder ll. machte ſeine Sache brav— auch Bauder J. und Exel ſpielten ihr volles Penſum und mit vollem Erfolg. In der Läuferreihe enttäuſchte Mack als rechter Läufer angenehm. Feuerſtein und Würthwein leiſteten brauch- bare Dienſte. Der Sturm fand ſich in der neuen Be⸗ ſetzung nicht ganz zurecht. Aber Anſätze zum guten Wollen konnte man ſehen. Gropp als Sturmführer war gut. Auch Wolf und Seitz gaben einen guten Flügel ab. Rudolph und Fuchs waren etwas ſchwächer, ohne ſchlecht zu ſein. Gartenſtadt ſpielte mit Druck und Seckenheim mußte ſich ſtrecken um die Partie gut ausklingen zu laſſen. Der Schiedsrichter war aufmerkſam und machte ſeine Sache gut. ch. * Handball Tbd.„Jahn“ Jugend— Ty. 98 Jugend 010(0.4) Tv. Friedrichsfeld 1— Tv. 98 J 316(2:83) Die beiden Seckenheimer Turnvereine ſtellten ſtarke Mannſchaften ins Feld. Zwar mußte die Jugend des Tbd.„Jahn“, die auch noch nicht vollbeſetzt antreten konnte, die Ueberlegenheit der 98 er anerkennen, doch ge⸗ ſtaltete ſie das Treffen immer offen. Beim Turnverein fiel beſonders die Schußkraft der Stürmer ſowie die geſchloſſene Abwehrleiſtung auf. Bei dem Spiel der Männer, ſtanden ſich der Ty. Friedrichsfeld und die Ligamannſchaft des Tv. 98 gegen⸗ über. Es wurde ein flottes Spiel gezeigt, das beſonders durch die Schnelligkeit, mit der es von Anfang bis Ende durchgeführt wurde, gefiel. Friedrichsfeld brachte reichlich Kampfgeiſt mit und zwang die Einheimiſchen dadurch zum Kampf. Bei Seckenheim arbeitete die Hintermann⸗ ſchaft mit der gewohnten Sicherheit und auch die Läu⸗ ferreihe war ſtark genug, um die mit Ungeſtüm ſtürmen⸗ den Friedrichsfelder in Schach zu halten. Der Sturm iſt weſentlich beſſer geweſen als in der letzten Verbands⸗ runde. Nach abwechſelndem Kampfe geht Seckenheim in 20 Führung, die jedoch bald ausgeglichen wird. Kurz vor Halbzeit übernehmen die 98 er erneut die Führung, die ſie auch nach Wiederbeginn nicht mehr abgaben. Be⸗ ſonders gegen Schluß zeigte ſich ihre größere Erfahrung. Schuhmacher leitete zufriedenſtellend. Tore: Mühlbert, „Schmitt, Rudolph. —ͤꝗ——E— Auswärtiger Sport. Fußball Meiſterſchafts⸗Endſpiel. In Berlin: 1. Fc Nürnberg— Schalke 04 0:2 Um den dritten Platz. In Leipzig: VfB Stuttgart— Hamburger SV(Sa) 10 5 Auswahlſpiele. In Amſterdam: Weſteuropa— Mitteleuropa 1 In Hindenburg: Schleſien— Südweſt 2 Aufſtiegsſpiele. 23 4 Gau Südweſt: TS 61 Ludwigshafen— Opel Rüſſelsheim(Sa) 4:1 MS Darmſtadt— 1. Fc Kaiſerslautern 310 VfL Neu⸗Iſenburg— Sportfreunde Frankfurt(Sa) 4:1 Gau Baden: VfB Wiesloch E Sc Freiburg 2:2 Schalke zum dritten Mal Meiſter 1. IC Nürnberg verlor vor 100 000 Zuſchauern 0:2(0.1). Im Endſpiel um die 29. Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft ſiegte Schalke 04 nach einem prächtigen Kampf mit 2:0(1:0) vor 100 000 Juſchauern im Berliner Olympia- Stadion über den 1. Ic Nürnberg und wurde damif zum drikten Male deutſcher Meiſter. Das ſchlechte Wetter hatte keineswegs die Begeiſterung der Fußballfreunde eingedämmt. Der Einmarſch der italie⸗ niſchen Führeranwärter mit der Hitler-Jugend mußte aus⸗ fallen. Kurz vor 16 Uhr hörte der Regen endlich auf. Beide Mannſchaften kamen frühzeitig auf den Platz, jubelnd von der Menge die inzwiſchen auf 100 000 Perſonen angewachſen war, begrüßt. Die erſte Spielhälfte des Meiſterſchafts⸗Endkampfes nahm einen vollkommen anderen Verlauf, als man erwartet hatte. Als die Nürnberger den Anſtoß ausführten, ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: 1. FC Nürnberg: Köhl Billmann— Munkert Uebelein!— Carolin— Oehm 0 Gußner— Eiberger— Friedel— Schmitt— Uebelein[I Urban— Szepan Pörtgen— Kuzorra— Kalwitzki Berg— Tibulſki— Gelleſch Schweisfurth— Bornemann Klodt Schalke 04: In den erſten zehn Minuten führte Schalke 04 ſeine große Fußballkunſt vor, der Ball wanderte wie am laufenden Band flach von Mann zu Mann. Von Gelleſch und Tibulſki wurde das Spiel geſchickt aufgebaut, wobei der Mittelläufer durch ein glänzendes Kopfballſpiel auffiel. Nürnberg hatte vorerſt alle Hände voll zu tun, um ſich der dauernden Angriffe der „Knappen“ zu erwehren. Die Klubmannſchaft ging dabei recht derb zu Werke und zog ſich damit den Unwillen der Zu⸗ ſchauer zu. Ein Pfeifkonzert jagte das andere. Beſonders hart wurde es, als Tibulſki von Gußner vollkommen regel⸗ widrig angegangen wurde und Birlem nicht ſofort energiſch durchgriff. Bereits drei Minuten ſpäter wurde Tibulſki er⸗ neut allzu ſcharf aufs Korn genommen und mußte mit einer Kopfverletzung für drei Minuten ausſcheiden. Als er mieder⸗ kam, ſtellte Schalke um. Szepan ging als Mittelläufer zurück, während Tibulſki nach rechtsaußen rückte und Kalwitzki halb⸗ rechts innen ſtürmte. Bevor die Weſtfalen wieder Tritt ge⸗ faßt hatten, konnten die Nürnberger ein offenes Spiel er⸗ zwingen und in dieſer Zeit hatte der Klub auch ſeine einzige große Torgelegenheit der erſten Halbzeit. Nach einem Ein⸗ wurf von Friedel hatte Eiberger in der Mitte ſtehend voll⸗ kommen freie Bahn zum Tor, aber er jagte den Ball über die Latte. Schon mit dem Gegenſtoß kamen die Schalker zu dem längſt fälligen Führungstreffer. Kuzorra ſetzte mit einer Steilvorlage den Tartſchnellen und an dieſem Tage glänzend aufgelegten Mittelſtürmer Pörtgen in Marſch. Der Schalker zog geſchickt die gegneriſche Verteidigung auf ſich, flankte aber im letzten Augenblick kurz zu dem Linksaußen und Urban ſchoß den erſten Treffer. Zwar konnte Köhl den Ball noch mit den Fingerſpitzen berühren, aber nicht mehr aufhalten. Die Weſtfalen waren jetzt ſtändig im Angriff. Die Nürnberger mußten alle Kräfte zuſammenreißen, um weitere Treffer zu verhindern. Die letzten fünf Minuten vor der Pauſe kam der Klub dann ſtärker auf und drängte den Gegner leicht zurück. Aber die Schalker beſtanden auch dieſe Probe. Auf dem naſſen und glitſchigen Raſen wurden an alle Spieler die höchſten Anforderungen geſtellt. Der Kampf nach der Pauſe. Schalkes Mannen begannen den Kampf nach der Pauſe mit großer Friſche, der Ball befand ſich zumeiſt in Nürnbergs Hälfte. Die Umſtellung hatte ſich vorzüglich bewährt. Die Mannſchaft wurde nach viertelſtündiger Spieldauer weiter geſchwächt, als Schmitt, der Nürnberger Mannſchaftsführer, ſich ein ſchweres ſportliches Vergehen zuſchulden kommen ließ. An der Außenlinie, vor der Ehrentribüne, achtete der Nürn⸗ berger nicht auf den Ball, ſondern verſetzte dem Schalker Rechtsaußen Kalwitzki einen ſchweren Tritt. Schiedsrichter Birlem ſah ſich genötigt, den Uebeltäter des Feldes zu ver⸗ weiſen. Gegen die zehn Nürnberger war aber auch Schalke vorerſt noch geſchwächt, da Kalwitzki eine Erholungspauſe notwendig hatte. Als der kleine Rechtsaußen wieder erſchien, wurde er jubelnd begrüßt. Der Klub hakte nur vier Spie⸗ ler im Angriff und da Gußner nach innen gegangen war, füllte Eiberger die ganze rechte Seite aus. Dadurch ging die Zuſammenarbeit natürlich verloren. Der Klub verzichtete jetzt auf ein Deckungsſpiel. Die Läuferreihe drückte die vier Stürmer immer wieder nach vorn, aber vor dem Strafraum der Nürnberger entſtand eine Lücke, die die Schalker Angriffs⸗ ſpieler auch bald erſpäht hatten. Als Urban aus einer Ab⸗ ſeitsſtellung einmal ſchoß, konnte Köhl noch retten. Dann kam Nürnberg zur erſten Ecke, während Schalke deren ſchon vier zuſammengebracht hatte. Für 10 Minuten blieb der Ball vornehmlich im Mittelfelde, wobei die Spielart etzt nicht mehr ſo rauh war wie vorher. Später erkämpfte ſich Schalke wieder eine klare Ueberlegenheit und mit dem zweiken Tor in der 34. Minute fiel auch die Entſcheidung. Der linke Flügel der Weſtfalen trieb den Ball nach vorn. Kalwitzki umſpielte beide Nürnberger Verteidiger, lockte auch Köhl aus dem To: und halbhoch ſauſte der Ball ins leere Tor. Un⸗ geheurer Jubel brach bei den Zuſchauern los, während die Kameraden den Torſchützen umarmten. Noch uſtternahm Nürn⸗ berg berbiſſene Einzelvorſtöße, aber hinten ſtand Szepan wie eine Mauer. Zum Schluß hatte der Schalker Angriff wieder eine klare Ueberlegenheit erzwungen. Nürnberg hatte in den letzten Minuten noch einige Male großes Glück, als Tibulſki mit einem Kopfball nicht zum Ziele kam, Urban mit ſei⸗ nem Schuß den Pfoſten traf und Kuzorra den Nachſchuß knapp daneben ſetzte. Gleich nach dem Abpfiff ſtellten ſich beide Mannſchaften in der Mitte auf. Der Reichsſportführer und der Fachamts⸗ leiter Felix Linnemann betraten den Platz. Der Reichsſport⸗ führer überreichte Schalke 04 den Siegerkranz und beglück⸗ wünſchte die Spieler zur neuen deutſchen Meiſterſchaft. Kampf um den oͤritten Platz VfB. Stuttgart blieb in Leipzig Sieger. Vor etwa 7000 Zuſchauern traten auf dem VfB.⸗Platz in Leipzig VfB. Stuktgart und der Hamburger SV. zum Kampf um den dritten Platz in der 29. deulſchen Fußball⸗ meiſterſchaft an. Ohne Noack, F. Dörfel und Höffmann mußte der HS V., ohne den Mittelläufer Rutz der BfB. Stuttgart den Kampf aufnehmen. Das Spiel ſtand eindeutig im Zei⸗ chen zweier ſtarker Hintermannſchaften, aus denen die beiden Torwarte Schnaitmann und Warning hergusragten. So ſehr ſich die Außenſtürmer auf beiden Seiten auch mühten, durch gute Flanken ihre Innen in Schußſtellung zu bringen, ihr Vorhaben ſcheiterte ſtändig an den ſtarken Abwehrblocks. So brachte eine 20⸗Meter⸗Bombe des Stuttgarter Halbrech⸗ ten Koch, die in der 53. Minute überraſchend bei Warning einſchlug, das einzige Tor des Treffens, das Stuttgart den verdienten Sieg und damit den dritten Platz in der deutſchen Fußballmeiſterſchaft brachte Württembergs Meiſter war wäh⸗ tend des letzten Spieldritkels dem zweiten Tor näher als die Hamburger dem Ausgleich. —— Der große Fußballfampf in Amſterdam Weſteuropa gegen Mitteleuropa 113. Nachdem es noch am Vormittag geregnet hatte, konnte am Nachmittag der große Fußballkampf Weſteuropa— Mit⸗ teleuropa im Amſterdamer Olympiaſtadion bei ſonnigem Wet⸗ ter durchgeführt werden. Mit 50 000 Zuſchauern war das vergrößerte Stadion nicht ganz ausverkauft. Die beiden Mannſchaften traten in den zuletzt angekündigten Beſetzungen an, Mitteleuropa von Mauro und Pozzo(Italien), Weſt⸗ europa von Lotſy(Holland) und Dr. Nerz(Deutſchland) betreut. Beide Mannſchaften wurden ſtürmiſch begrüßt, nach der holländiſchen Nationalhymne begann das Spiel. Dr. Saroſi und Jakob hatten gewählt, Weſt Anſtoß. Eine prachtvolle Leiſtung des italieniſchen Mittelſtürmers Piola ſah man in der 2. Minute nach einer Flanke von Nejedly. Jakob wehrte zur Ecke ab. Die erſte halbe Stunde ſtand im Zeichen Weſt⸗ europas, deſſen Sturm ein ſehr gutes Zuſammenſpiel zeigte und nacheinander drei Ecken erzielte. In der 16. Minute fiel überraſchend das Führungstor für Mitteleuropa. Dr. Saroſi ſetzte Piola gut ein, obwohl Goldbrunner den Italie⸗ ner abdrängte, erreichte dieſer die Flanke und gab an den Rechtsaußen Sas, der, völlig ungedeckt, einſchießen konnbe. Bereits zwei Minuten nach der Pauſe hieß es 210. Piola gab bedrängt an den wieder freiſtehenden Sas, der über den herauslaufenden Jakob ins Tor einſchob. In der 33. Minute gab Dr. Saroſi fein zu dem Linksaußen Nejedly, der aus vollem Lauf einſchoß. Mittel ſpielte nun auf Sicher⸗ heit, Seſta in der Verteidigung war ſehr hart. Jakob hatte einige große Momente, einmal rettete er durch Fußabwehr vor dem heranbrauſenden Piola, dann gegen Dr. Saroſi. Vier Minuten vor Schluß fiel das einzige Gegentor. Handball Meiſlerſchafts-Vorſchlußrunde(Entſcheidungsſpieh). In Koblenz: SV Waldhof— Tura Wuppertal 6˙4 Waldhof im Endͤſpiel Im dritten und entſcheidenden Spiel der Vorſchlußrunde zur deutſchen Handball⸗Meiſterſchaft zwiſchen Tura Wupper⸗ tal und SV. Waldhof gelang dem badiſchen Meiſter am Sonntag im Stadion Oberwerkh zu Kohlenz ein 6:4(4:2): Sieg, der ihm die Berechtigung gab, am 27. Juni in Halle mit der MTSA. Leipzig um die Meiſterſchat zu kämpfen. Uebrigens wird es das zweite Endſpiel ſein, das die Mann⸗ heimer beſtreiten, nachdem ſie 1933 die Würde erſtmals in ihre Heimat brachten. Beide Mannſchaften ſtanden ſich wenig nach. Durch Frei⸗ wurf von Bender und einen weiteren Treffer durch Schmidt führte Wuppertal bald 2:0 und hatte auch ſonſt etwas mehr vom Spiel. Nachdem Zimmermann ein Tor für die Mann⸗ heimer aufgeholt hatte, war der badiſche Meiſter aber„da Durch Herzog hieß es bald 2:2 und kurz darauf durch Speng⸗ ler ſogar 3:2 für Waldhof. Kurz vor der Pauſe nutzte Zimmermann einen Fehler in der Wuppertaler Deckung zum vierten Treffer aus. Nach dem Wechſel nahm das in der erſten Hälfte ſehr ſchöne und ſchnelle Spiel leider harte Formen an, die ſich immer breiter machten, da der Kaſſeler Schiedsrichter Jacob nicht eingriff. Spengler erhöhte den Waldhof⸗Vorſprung auf 5:2. Durch Axmann und Braſel⸗ mann kam„Tura“ aber bedrohlich auf 5:4 heran. Als Speng⸗ ler aus dem Hinterhalt einen ſechſten Treffer für Waldhof anbrachte, war das Treffen entſchieden. Schmidt(Wußpper⸗ tal), Lang(Waldhof) und ſpäter noch Eifler(Wuppertal) wurden des Feldes verwieſen. Zum Schluß verſuchten die Zuſchauer auf den Platz zu ſtürmen, ſo daß der Kampf ein unſchönes Ende zu nehmen drohte. Die Polizei war aber bet der Hand und hielt die„Eindringlinge“ zurück. Abſchluß der Deutſchland⸗ Rundfahrt Ott, Weckerling⸗Magdeburg Sieger. Der Internationalen Deutſchland⸗Rundfahrt hätte man einen ſchöneren Abſchluß gewünſcht. Strömender Regen be⸗ gleitete die Fahrer mit einer nur kurzen Unterbrechung auf der ganzen letzten Etappe von Hamburg nach Berlin über 280 km. Im Geſamtergebnis blieb, wie erwartet, der kleine Magdeburger Otto Weckerling Sieger, der vom erſten Tage an das gelbe Trikot des Spitzenreiters bis zum Schluß be⸗ hauptete. Die letzte Tagesſtrecke ſah Kutſchbach in Front, der noch nach dem erſten Tage mit dem Geſamtſieger in der Zeit gleichauf geweſen war, dann aber durch Zwiſchenfälle viel Zeit einbüßte und durch ſeinen Erfolg in der Schlußetappe noch eine verdiente Entſchädigung fand. Nur 28 Fahrer von 60 geſtarteten beendeten das faſt 3200 km lange Rennen. Die Ergebniſſe: Amateure, Hamburg— Berlin, 280 km: 1. Neu⸗ bauer(Hannover) 7:53:40 Std., 2. Krückl(München) 7:54:00 Std., 3. Plappert(Stuttgart). Berufsfahrer, Hamburg— Berlin, 280 km: 1. Kutſchbach(Deutſchland) 7:45:38, 2. Sieronſki(D.) 3 Lg., 3. de Caluwe(Belgien) 7:46:19. Das Geſamt⸗ Endergebnis: 1. Otto Wecker⸗ ling(Magdeburg) a. Dürkopp⸗Rad 96:50:37 Std., 2. Lud⸗ wig Geyer(Schweinfurt) a. Diamant⸗Rad 96:57:44 Std., 3. Fritz Diederichs(Dortmund) a. Phänomen 96257258 Std., 4. Erich Bautz(Dortmund) a. Diamant 97:00:35 Std., 5. Bruno Roth(Frankfurt a. M.) 97:02:08 Std., 6. Kijewſki(Dortmund) 97:02:29 Std., 7. Thierbach(Dres⸗ den(97:04:07 Std., 8. de Caluwe(Belgien) 97:13:52 Std. (beſter Ausländer), 9. Oberbeck(Hagen) 97:28:35 Std., 10. Kutſchbach(Berlin) 97:39:40 Std. A 5. Nationales Wartberg⸗Rennen bei Heilbronn. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde das 5. Nationale Wartberg⸗Rennen für Krafträder und Wagen bei Heilbronn zu einem großartigen Erfolge. Der Neunkir⸗ chener Hentze erzielte mit ſeiner Halbliter⸗NRSu. ein Mittel von 118,8 km⸗Std. und überbot damit nicht nur den beſtehen⸗ den Rekord von Hamelehle mit 108,7 km⸗Std., ſondern auch die von Bodmer(Ebingen) vor drei Jahren auf einer allerdings geänderten Strecke mit 111,2 km⸗Std. gehaltene Höchſtleiſtung. In der 350er Klaſſe der Lizenzfahrer hatte Hamelehle(Sindelfingen) ſeine Norton zum Siege geſteu⸗ ert, während Kohfink(Bietigheim) auf Imperia bei den „Kleinen“ erfolgreich war. Der Mannheimer Hans Bock ge⸗ wann auf Norton beide Seitenwagen⸗Rennen, nachdem er bei den Halbliter⸗Solomaſchinen ſchon einen guten dritten Platz herausgeholt hatte. Schnellſter magen war der Stuttgarter Brütſch, der bei den Rennwagen über 1100 cem auf Bugatti mit 110,5 km⸗Std. ſiegreich war. Sehr ſchnell 1 5 auch die Ausweisfahrer, die drei neue Klaſſenrekord⸗ uhren. 5 4 2* 1— FN A rere 5 2 —— S 2— 2 —— 5 r 9e