5 5 N IF N 5 Arn n Er ere Nr. 143 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 23. Juni 1937 Neue Menſchen Rede Dr. Goebbels' auf der Berliner Sonnwendfeier. Bei der Sonnwendfeier des Gaues Berlin im Olympi⸗ ſchen Stadion hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels vor weit über 100000 Perſonen eine Rede, in der er wiederum auf wichtige Fragen der Gegenwart einging Die Feier, die hier begangen werde, ſo führte er aus, ſei eine wahre Volks⸗ feier des erwachten neuen Deutſchland. Ein alter Brauch lebe in dieſer Feier wieder auf.„Es iſt kein heidni⸗ cher Brauch“, ſo erklärte der Miniſter unter dem ſtür⸗ miſchen Beifall der Maſſen,„denn der Nationalſozialismus hat nicht den Ehrgeiz, durch ſolche Feiern eine neue Religion zu begründen“, Kirchen gebe es in Deutſchland ſchon genug, vielleicht zu viel.„Wohl aber wollen wir das Volk lehren, Achtung vor ſeiner Vergangenheit zu haben!“ Das habe nichts mit Bilderſtürmerei gegen die Kirche zu tun, Wenn aber 130 000 Menſchen zu einer ehrwürdigen völkiſchen Feier zuſammenſtrömten, dann ſei das ein Zei⸗ chen dafür, daß unter dieſen Menſchen eine neue Zeit an⸗ gebrochen ſei. die nicht mehr aufgehalten werden könne, weil ſie ſich bereits ihre neuen Menſchen ſelbſt ge⸗ formt habe.“ Dieſe neuen Menſchen zeigen der Welt ein an⸗ deres Geſicht, das Geſicht des heutigen Deutſchland. Dieſes Deutſchland denkt real fühlt her di ch und handelt mau⸗ tig Die Gegner in der Welt und die wenigen noch übrig⸗ gebliebenen Gegner im eigenen Lande ſollten wiſſen, daß dieſes Volk nicht mehr das des Zuſammenbruchs vom No⸗ vember 1918 iſt.“ Immer wieder von ſtürmiſchen Zuſtimmungskundge⸗ bungen unterbrochen, wandte ſich Dr. Goebbels gegen den Vorwurf gewiſſer ausländiſcher Krei ſe, das neue Deutſchland dulde keine Kritfk, Kritik tue aber not. Ihnen könne man nur antworten. daß in Deutſchland ganz etwas anderes not tue als Kritik.„Es tue not, daß wir uns unſerer Haut wehren, daß die Regierung Zeit und Mög⸗ lichkeit hat für des Volkes tägliches Brot zu ſorgen, daß wir die Nation wehrhaft machen, daß wir zuſammenhalten und uns nicht von ein paar Hetzern auseinanderreden laſ⸗ len!“ Die nationalſozialiſtiſche Bewegung werde ſchon da⸗ für ſorgen, daß das getan, was notwendig, und das unter⸗ laſſen werde was überflüſſig und ſchädlich ſei. Unter begeisterter Zuſtimmung rechnete dann der Mi⸗ niſter mit den Gegnern des neuen Deutſchland ab, die ihm Mangel an Ddemokre tie vorwerfen„Wie zu allen Zeiten macht auch heute noch das Volk Geſchtchte durch ſeine großen Männer.“„Wenn das Demokratie iſt, daß ein paar Dutzend Parteipäpſte das Recht haben mit den vitalſten In⸗ tereſſen einer Nation Schindluder zu treiben, dann danken wir für dieſe Demokratie!“ Der Miniſter wies darauf hin, daß die 130 000 Männer und Frauen, die an dieſer Sonn⸗ wendfeier teilnahmen, ſa nicht zwan gs weiſe aus Konzentratfionslagenn kämen, daß ſie nicht befoh⸗ len wurden, ſondern allein dem Kommando ihres Herzens und ihres nationalen Gewiſſens folgten. Mit allem Nachdruck wandte ſich Dr. Goebbels gegen Einmiſchungen von außen in deutſche Verhältniſſe und„gute Ratſchläge“ für die Führung der deutſchen In⸗ nenpolitik,.„Wir miſchen uns nicht in die Angelegenheiten anderer Länder ein, möchten uns aber auch auͤsbikten, daß man ſich nicht in unſere deutſchen Dinge hineinmiſcht.“ In jeinen weiteren Ausführungen ſtellte Or. Goebbels noch einmal mit aller Deutlichkeit und Präzfſion die Stel⸗ lung des Nationalſozialtsmus den Kirchen gegen⸗ über klar.„Wir wollen keinen Streit mit den Kirchen; wir wollen ſie nur auf ihr eigenes Gebiet beſchränken.“ Chriſtus habe den Kirchen nicht befohlen, ſo erklärte der Miniſter unter ſtürmiſchen Zuſtimmungskundgebungen, etwa die Staaten zu beherrſchen, ſondern er habe ihnen den Befehl gegeben, die Menſchen auf das Himmelreich vorzu⸗ bereiten. Die politiſche Macht auszuüben, ſei Sache des Füh⸗ rers, der dazu einen ſehr realen Auftrag, nämlich den des Volkes beſitze Die politiſierenden Kleriker aber wollten die Autorität des Staates nicht anerkennen und verſuchten über der Autorität des Staates die der Kirchen aufzurichten. Das werde der nationalſozialiſtiſche Staat jedoch niemals dulden.„Im irdiſchen Deutſchland regieren wir, und jeder Deutſche iſt hier unſerem Geſetz unter⸗ worfen.“ Niemand hindere die Pfarrer, Gottes Wort zu predigen; aber das nationalſozialiſtiſche Reich werde es nicht zulaſſen, daß der politiſche Klerus in Deutſchland das Ausland als Helfershelfer aufrufe, um unſer Volk zu zer⸗ ſpalten. Im übrigen intereſſieren uns heute ganz andere Pro⸗ bleme, nämlich die, die mit den gewaltigen Anſtrengungen des erſten und des zweiten Vierſahresplanes zum Wieder⸗ aufbau der Nation klar zutagetreten und die vollkom- mene Souveränität des Reiches zum Ziele hät⸗ ten. Mit Chauvinismus habe das nicht das geringſte zu tun. Deutſchland denke nicht daran, die Leiſtungen und Tugen⸗ den anderer Völker irgendwie anzutaſten, nur müſſe das auf Gegenſeitigkeit beruhen Es werde in Zukunft nicht mehr möglich ſein, ſo erklärte der Miniſter unter langan⸗ haltendem ſtürmiſchem Beifall, die Gegenſätze und Diffe⸗ renzen der anderen Welt auf dem Rücken Deutſch⸗ lands auszutragen. Das deutſche Volk ſelbſt wiſſe ſehr ge⸗ nau, worum es gehe. Der Miniſter kam in dieſem Zuſammenhang auch auf die verbrecheriſchen Anſchläge rotſpaniſcher Flug⸗ zeuge auf die deutſchen Seeſtreitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern zu ſprechen, und hob auch hier wieder mit allem Nachdruck hervor, daß ſich Deutſchland 1 Provoka⸗ tionen unter gar keinen Umſtänden gefallen laſſen könne und werde. Es ſcheine, als hätte die rote Unterwelt die vor einiger Zeit anläßlich des Bombenüberfalles auf die „Deutſchland“ erteilte eindeutige Warnung immer noch nicht verſtanden. Wir haben uns ſelbſt angeſichts der 1 Schieß⸗ übungen roter U-Boote auf den Kreuzer„Leipzig“ in der Abwehr dieſer Provokationen ſtreng an den 1109 1 Weg gehalten: Wir haben an den Nichteinmi chungs⸗ e appelliert, wir erwarten nun 15 daß der Nichteinmiſchungsausſchuß ſich nicht etwa darau beſchränkt, einen Unternichteinmiſchungsausſchuß einzuſetzen, der dann nach den Methoden des Völkerbundes eine Kommiſſion ein⸗ beruft, die unterſuchen ſoll, ob überhaupt etwas geſchehen iſt. Man muß die roten Provokationen abwehren! 55 Das pazifiſtiſche Deutſchland der Syſtemzeit mit dem die Welt 5 leich fertig wurde, lebt nicht mehr! 0 Deutſchland von heute iſt eine Weltmacht und wi auch als ſolche behandelt werden. Es wünſcht nichts ſehn⸗ licher als den Frieden und den Frieden erhält man am be⸗ ſten dadurch, daß man die Friedensbrecher 5 Ordnung ruft.“„Unter der hiſtoriſchen a Adolf Hitlers, ſo ſagte der Miniſter,„it in den letzten vieren bald Jahren Deutschland wieder Geſchichte gemacht worden! Glückhaf und ſiegreich hat ſich die Nation neu aufgerichtet. i Staatsbegräbnis Schachleitners Die letzte Fahrt eines deutſchen Bekenners.— Rudolf Heß am Grabe. München, 22. Juni. Am Morgen des Dienstag fand in der ausgeſchmückten Allerheiligſten⸗Hofkirche der feierliche Trauergottesdienſt für Abt Schachleitner ſtatt. Auf den Bänken im Kirchenſchiff ſaßen die Verwandten und Freunde des Verſtorbenen, wäh⸗ rend im Presbyterium mehrere Aebte der Benediktiner⸗ Kongregation und Vertreter des Münchener Domkapitels Platz genommen hatten. Das Pontifikalrequiem mit großer Aſſiſtenz hielt Abt Molitor von St. Joſeph⸗Gerlaeve in Weſtfalen, der derzeitige Präſes der Beuroner Benediktiner⸗ Kongregation, der der Verewigte angehört hatte. Während des Gottesdienſtes vollzog ſich vor der Reſi⸗ denz der Aufmarſch der Trauerparade. Eine Kompanie der SS⸗Verfügungstruppe„Deutſchland“ und der SA⸗Ehrenſturm„Schlageter“ nahmen vor der Kirche Aufſtellung, die anderen Formationen auf der an der Kirche vorbeiführenden Marſtallſtraße. Unter Trommelwirbel eines SS⸗Spielmannszuges wurde der Sarg aus der Kirche ge⸗ bracht und auf dem mit ſechs Pferden beſpannten Toten⸗ wagen gehoben. Dann ſetzte ſich der Trauerzug in Bewe⸗ gung Still und feierlich ging es auf einem faſt zweiſtündi⸗ gen Wege durch die mit Trauerfahnen geſchmückten Stra⸗ ßen der inneren Stadt, in denen viele Tauſende dem Kir⸗ chenfürſten und deutſchen Manne den letzten Gruß entboten, hingus zum Waldfriedhof. Schon lange vor Beginn des Staatsbegräbniſſes auf dem Münchener Waldfriedhof ſäumte ein dichtes Spalier von Menſchen die Anfahrtsſtraße. Lodernde Opferſchalen auf hohen Pylonen ſchmücken den Eingang zum Friedhof. Männer der Schutzſtaffel bilden vom Friedhofeingang bis zur Grabſtätte Spalier. Der freie Platz vor der Ausſegnungshalle iſt der Sam⸗ melpunkt der Trauergäſte. Mit den Verwandten des ver⸗ ewigten Abtes haben ſich führende Männer aus Partei, Staat und Wehrmacht, Männer der Kunſt und Wiſſenſchaft eingefunden. Aus Feilnbach iſt eine Trachtenabord⸗ nung gekommen mit Sträußen aus Edelweiß und Alm⸗ rauſch. Kurz vor 2 Uhr trifft der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Rudolf Heß, in Begleitung des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert ein. Von der Fürſtenrieder Straße her ertönt dumpfer Trommelwirbel. Der Trauerzug hat den Haupteingang des Waldfriedhofes erreicht. Der Sarg wird vom Wagen ge⸗ hoben und durch das Hauptportal getragen. Ein Muſikzug der Ss eröffnet den langen Trauerzug. Ihm folgen ein Ehrenſturm der SS⸗Verfügungstruppe„Deutſchland“, da⸗ hinter die Kranzträger. Voran tragen zwei SS-Männer den rieſigen Lorbeerkranz des Führers, den letz⸗ ten Gruß an ſeinen aufrechten, mutigen Gefolgsmann und Mitkämpfer. Den Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten des Verewigten deckt der ſtolze Schmuck, der einem deutſchen Toten gegeben werden kann, das rote Tuch mit dem ſchwar⸗ zen Kreuz auf weißem Grunde. Dem Sarg folgen die Trauergäſte, in der erſten Reihe der Stellvertreter des Führers, begleitet von dem Gauleiter des Traditionsgaues und dem bayeriſchen Miniſterpräſiden⸗ len, in der zweiten Neihe der Jugend führer des Deukſchen Reiches und der fkalfenſſche Jugendführer. Einer der ſchönſten Plätze des berühmten Münchener Waldfriedhofs iſt als letzte Ruheſtätte auserwählt worden. Den rückwärtigen Teil des Grabes ſchmückt ein rotſamtenes Tuch mit dem Hakenkreuz. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden wird der Sarg langſam in die Erde geſenkt. Die Trauergäſte erheben die Hand zum letzten Gruß. Dann erklingen Trauerweiſen. Der bayeriſche Miniſterpräſident tritt vor das offene Grab, um als Beauftragter des Führers die letzten Gedenkworte zu ſprechen. Er betont, daß nach der Beſtimmung des Verſtorbenen keine Rede bei ſeiner kirchlichen Ausſegnung gehalten werden ſolle. Daher ſolle nur der Dank der Herzen dem Mann ge⸗ widmet ſein, der als Deutſcher, als Patriot und Politiker, als Held Vorbild und Mahnung geweſen ſei. Abt Schach⸗ leitner habe an ſich die Wahrheit des Wortes erfahren, daß das Leben Kampf ſei. Wie der Führer, als er mit wenigen Getreuen ſeinen Kampf für Deutſchlands Wiedergeburt auf⸗ nahm, verachtet und gemaßregelt worden ſei, ſo habe Abt Schachleitner, der glühende Deutſche, es büßen müſſen, als er im Jahre 1926 mit jugendlichem Feuer ſein Leben mit Adolf Hitler, ſeiner Bewegung und ſeiner Miſſion unlöslich verbunden habe. Mußte er 1918 wegen ſeiner deutſchen Geſinnung ſeine ihm liebgewordene Arbeitsſtätte im Ausland verlaſſen, ſo ſollte ihm in ſeinem heißgeliebten Vaterland nicht die Bit⸗ ternis erſpart werden, daß er wegen ſeiner Treue zu Adolf Hitler in offenen Konflikt geriet zu ſeinen kirchlichen Behör⸗ den, die ihn ſtraften und ihm zuletzt ſogar die kirchliche Weihegewalt entzogen. Aber Abt Schachleitner ſei treu ge⸗ blieben, denn ſein Vaterland ſei es ihm wert geweſen, das Kreuz auf ſich zu nehmen, und er habe ſich umſo lauter zum werdenden Deutſchland bekannt. Das Schickſal habe ihm die Treue belohnt und habe ihn den Sieg ſeines Führers und der Bewegung erleben laſſen. In einem Brief vom 17. Dezember 1936 habe er ihm, dem Miniſterpräſidenten, wörtlich geſchrieben: „Ich bleibe bei meiner heiligen Kirche, von der ich mich in keiner Weiſe kreunen werde. Aber ich bleibe auch bei meinem Führer und ſeiner Bewegung. Denn ich lebte der feſten Ueberzeugung, daß ich mit meiner Treue zum Führer und der Bewegung auch der Kirche diene. Zo will ich als ſtrenggläubiger Katholik der kreueſte Gefolgsmann meines Führers ſein.“ Und in ſeinem letzten Brief, in dem er ſeinen Wunſch mitgeteilt habe, im Münchener Waldfriedhof in der Nähe des von ihm ſo hochgeſchätzten Ernſt Pöhner feine letzte Ruheſtätte zu finden, habe er wieder wörtlich geſchrieben: „Ich bitte, daß an meinem Grabe meinem Führer Adolf Hitler mein Dank und meine Treue bis in den Tod bekundet wird. Das ſoll die Welt hören und wiſſen, meine Treue zum Führer und der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung, aber auch meine Treue zu meiner heiligen Kirche.“ Wer wage es noch, angeſichts des Lebensinhaltes und des Lebensausklanges dieſes Mannes und ſeiner ergreifen⸗ den Treue zum Nationalſozialismus und ſeinem Führer zu ſagen, Nationalſozialismus und wahres Chriſtentum ſeien Gegenſätze? Wir aber wünſchten beim Abſchied von Albanus Schachleitner, daß Deutſchland in Zukunft mehr Prie⸗ ſter ſeiner Art habe. 85 ——— a.l.— Jetzt ging der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, an das Grab und legte den Kranz des Führers nieder. Dann widmete er ſeine eigene Kranzſpende dem teuren Toten. Nochmals hält der Stellvertreter des Führers kurze ſtumme Zwieſprache mit dem Toten, grüßt ihn ein letztes Mal, grüßt die Angehörigen und begibt ſich zurück auf ſeinen Platz. Nun wurden Kranz auf Kranz— unter ihnen eine Widmung von Reichsminiſter Dr. Goebbels— auf das Grab gelegt. Miniſterpräſident Siebert legte die Kranzſpende der bayeriſchen Landesregierung nieder, Gauleiter Adolf Wagner die für den Traditionsgau, Oberbürgermeiſter Fiehler den Kranz für die Hauptſtadt der Bewegung. Es folgten der Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der Staatsſekretär General Hofmann für den Reichsſtatthalter in Bayern. Unter den Kranzſpenden befanden ſich auch Wid⸗ Der Landſturm der neuen Wehrmacht In der Wehrmacht des Kaiſerreichs hatte die Landſturm⸗ pflicht einen anderen Sinn als nach neuem Recht. Der Landſturm beſtand aus allen Wehrpflichtigen, die weder dem Heer noch der Marine angehörten. Er zerfiel in Land⸗ ſturm 1 und 2. Zum Landſturm gehörten kraft Geſetzes die Pflichtigen mit dem vollendeten 17. Lebensfahr(damals Wehrpflichtalter); er erfaßte alle noch nicht Ausgehobenen bis zum 39. Lebensjahr. Der Landſturm 2. Aufgebots er⸗ faßte die Männer vom 39, bis 45 Lebensjahr. Heute bilden nur die nach§ 6 des Wehrgeſetzes einberufenen Jahrgänge im Alter von über 45 Lebensjahren den Landſturm. Das iſt die einzige Geſetzſtelle, wo der Landſturm als ſolcher er⸗ wähnt wird. Mit dem Aufruf des Landſturms ſtehen die Pflichtigen, weil es ſich um eine Erweiterung der Wehr⸗ pflicht über das 45. Lebensjahr hinaus handelt, notwendig im Wehrdienſt, und zwar des Beurlaubtenſtandes, denn einen anderen gibt es außer dem aktiven Wehrdienſt nicht. Ihre Rechtslage iſt dieſelbe wie die der Landwehr, der letz⸗ ten Gruppe der Angehörigen des Beurlaubtenſtandes. Wer⸗ den Landſturmpflichtige einberufen, ſo leiſten ſie vom Ge⸗ ſtellungstage ab aktiven Wehrdienſt Der Landſturm iſt ſonach eine ausnahmsweiſe, kraft An⸗ ordnung des Reichsminiſters, gebildete Sondergruppe des Beurlaubtenſtandes und daher auch rechtlich genau ſo wie dieſer zu behandeln. Der Landſturm kann genau ſo wie andere Angehörige des Beurlaubtenſtandes zu Uebungen herangezogen werden; es können auch beſondere Vorſchriften über ſeine Weiter⸗ bildung erlaſſen werden. Ob ein beſonderer Notſtand vorliegt, der es rechtfertigt, den Landſturm aufzurufen oder einzuberufen, entſcheidet allein der Reichskriegsminiſter nach pflichtmäßigem Ermeſ⸗ ſen; ſeine Entſcheidung kann keine Stelle nachprüfen. Es gibt keine geſetzlichen Altersgrenzen nach oben für Landſturmpflichtige; die Anordnung und daneben die per⸗ ſönliche Eignung ſind entſcheidend. Muſterung 1937. Alles Wiſſenswerte hierüber haben wir bereits ver⸗ öffentlicht und kann aus der amtlichen Bekanntmachung an den Anſchlagſäulen erſehen werden. Muſterungsplan für den Jahrgang 1917. Mittwoch, 23. Juni, Deo—8z; Freitag, 25. Juni, Ga Hau. Montag, 28. Juni, Hav Iz: Dienstag, 29. Juni, K: Mittwoch, 30. Juni, La Maſt; Freitag, 2. Juli, Mat Oz. Montag, 5. Juli, P, Q, R; Dienstag, 6. Juli, Sa Schm; Mittwoch, 7. Juli, Schn—Sz; Freitag, 9. Juli, T, U, V, W— Wei; Samstag, 10. Juli, Wek 3. Muſterungsplan für die Jahrgänge 1914—16(Zurückgeſtellte). Dienstag, 13. Juli, Jahrg. 14, A— K;: Mittwoch, 14. Juli, Jahrg. 14, L- 3; Freitag, 16. Juli, Jahrg 15, A3; Samstag, 17. Juli, Jahrg. 16, A—Kle; Montag, 19. Juli, Jahrg. 16, Kli—3. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt v. 22. Juni. Zum Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 34 Ochſen, 167 Bullen, 195 Kühe, 120 Rinder, zuſammen 516 Stück Groß⸗ vieh, mithin ein Weniger von 80 Tieren gegenüber der Vorwoche. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz erfolgte kon⸗ tingentgemäße Verteilung für: Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44. 777 Kälber ſtanden am Markt zur Verfügung, mithin ein Mehr von 181 Tieren gegenüber der Vorwoche. Trotz der reichlichen Zufuhr entwickelte ſich nur ein mittleres Geſchäft. Höchſtnotiz unver⸗ ändert: 60 bis 65 Pfg. Mit 2507 Schweinen(Vorwoche 2531) war der Markt befahren. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 54 Pfg. erfolgte die Zuteilung den Quo⸗ ten entſprechend. Nuückebſich auf dliie Ausſteſſung in Mundiien Agrarwirtſchaftliche Folgerungen Die 4. Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in München hat noch einmal in ausführlichſter und eindeutigſter Form die Aufgaben gekennzeichnet, die die Landwirtſchaft im Nahmen des zweiten Vierjahresplanes zu erfüllen hat. Die Ausſtellung hat aber nicht nur die Aufgaben gezeigt, ſon⸗ dern auch praktiſche Wege weiſen wollen. Ueber allem ſteht die Forderung, daß wir die Kraft des Bodens bis zur Grenze des Möglichen ausnutzen müſſen. Dieſem Ziele dienen die im Haus der Pflanzenzucht, im Haus der Landtechnik und im Haus der Düngung gewieſenen Wege. Im Haus der Pflanzenzucht wurde gezeigt, wie wichtig die Aus⸗ wahl des Saatgutes iſt. Nur wenn die beſſere Pflege dem ſorgfältig ausgewählten Saatgut zugute kommt, iſt der Erfolg ſichergeſtellt. Der Gedanke der richtigen Saatgutauswahl oder die Ueberzeugung von der Notwendigkeit des Saatgutwechſels iſt noch längſt nicht in alle Betriebe gedrungen. Hier gilt es vor allem noch unter den mittleren und kleineren Betrieben umfangreiche Aufklärungsarbeiten zu leiſten, wenn die bisher noch nicht voll ausgenutzten Leiſtungsreſerven mobiliſiert werden ſollen. Die Lehrſchau im Haus der Pflanzenzucht be⸗ ſchränkte ſich nun keineswegs auf gute Lehren und Er⸗ mahnungen zur richtigen Saatgutauswahl. Sie gab viel⸗ mehr den notwendigen Aufſchluß über die richtige Aus⸗ nutzung der durch die zielbewußte Arbeit des Reichsnähr⸗ ſtandes in den letzten Jahren gerade auf dem Gebiet der Saatgutwirtſchaft geſchaffenen neuen Lage. Durch die Einfn!* ett gſortenliſte hat der Reichsnährſtand die frühere Unzahl von Sorten bewußt auf die beſten Zuchten beſchränkt, die heute im Hinblick auf die Verſchiedenartigkeit der praktiſchen Anbau⸗ vorausſetzungen notwendig ſind. Im Hinblick auf die Lücke, die auf dem Gebfete der Futterpflanzen⸗ züchtung und des Futterſamen baues noch zu ſchließen iſt, werden dieſe beſonders eingehend behandelt. Dies erſcheint um ſo notwendiger, da der Feldfutterbau einſchließlich des Zwiſchenfruchtbaues 40,8 vom Hundert der geſamten landwirtſchaftlich genutzten Fläche ausmacht. Da es ſich teils um langjährige, teils um einjährige Kulturen handelt, bedeutet die Förderung von Zucht und Saatbau von Feldfutterpflanzen mit eine der wichtigſten Aufgaben zur Steigerung und Verbeſſerung der ein⸗ heimiſchen Futtergewinnung. Das vom Reichskuratorium für Technik in der Landwirtſchaft gemeinſam mit der Land⸗ maſchineninduſtrie errichtete Haus der Landte chnik brachte die Möglichkeiten zur Darſtellung, wie durch erhöhten Einſatz techniſcher Hilfsmittel bei weſentlichſter Arbeitser⸗ leichterung und Arbeitsverkürzung die Produktion geſteigert werden kann Das Haus der Düngung ſtand unter dem Leitſatz„Volldüngung ſchafft Vollernten von höchſter Güte.“ Zur Volldüngung gehören wirtſchaftseigne und Handels⸗ dünger. Der wirtſchaftseigne Dünger reicht nicht aus und muß durch richtige Handelsdüngergaben ergänzt werden. Wo mehr wächſt, werden mehr Nährſtoffe gebraucht. Des⸗ halb müſſen alle in ausreichender Menge vorhanden ſein. Am häufigſten fehlen Kalk, Stickſtoff, Kali und Phosphorſäure, weil ſie von den Pflanzen in großen Mengen benötigt werden. Dieſe Nährſtoffe müſſen den Pflanzen daher immer wieder durch die Düngung zugeführt werden. Hof⸗ und Handelsdüngung müſſen ſich ergänzen. Eine erfolgreiche Düngerwirtſchaft beginnt mit guter Pflege und vollem Einſatz der Hofdünger(Stallmiſt, Kompoſt, Jauche, Gülle, Gründünger). Gut gepflegter Stallmiſt liefert milden Humus, fördert die Bodengare, befähigt den Boden, mehr Waſſer und Nährſtoffe zu ſpeichern und er⸗ hält und vermehrt die Bodenfruchtbarkeit. Die Hof⸗ dünger decken im großen und ganzen nur ein Drittel des Nährſtoffbedarfes, den die Früchte für hohe Ernten benötigen. Deshalb müſſen die Handels⸗ dünger die noch fehlenden Nährſtoffe den Pflanzen zu⸗ ſätzlich zuführen. Die Verbilligungsmaßnahmen erleichtern die verſtärkte Verwendung von Handelsdüngern und ſollten jeden Bauern und Landwirt anregen, ſein Dünger⸗ konto zu überprüfen mit dem Ziele, durch erhöhte Dünger⸗ gaben eine Steigerung der Erträge zu erreichen. Der richtige Einſatz aller für die Fortführung der Erzeugungsſchlacht geſchaffenen Möglichkeiten wird weſent⸗ lich durch die Wirtſchaftsberatung erleichtert, für die die Hofkarte die Unterlagen ſchaffen ſoll. Die Mit⸗ arbeit bei der Aufſtellung der Hofkarten und in der Wirt⸗ ſchaftsberatung iſt deshalb eine der wichtigſten Lehren, die Bauern und Landwirte aus der 4. Reichsnährſtands⸗Aus⸗ ſtellung ziehen müſſen. Die Tierzucht Die Tierzucht hat die Aufgabe, das deutſche Volk aus⸗ reichend mit tieriſchen Erzeugniſſen zu verſorgen. Tier⸗ zucht wird alſo nicht um ihrer ſelbſt willen getrieben, ſondern wegen der Leiſtungen die ſie hervorbringt, ſei es nun, daß dieſe in Form von Arbeit— wie bei den Pferden — oder in Form von Milch, Fleiſch, Fett— wie bei den Kühen— oder in Form von Wolle, Eiern, Leder oder ſonſtwie zum Ausdruck kommen. Im Vordergrund ſteht alſo die Leiſtung und zwar eine möglichſt hohe. Hohe Leiſtungen können auf die Dauer aber nur von den Tieren hervorgebracht werden, die auch einen dazu geeigneten Körperbau und die dafür erforderliche Konſtitution be— ſitzen. Leiſtung und Körperbau ſind alſo bis zu einem gewiſſen Grade voneinander abhängig; beide müſſen daher bei der Bewertung der Tiere beurteilt werden. Klar wurde dieſe Folgerung bei der Prämiierung der Tiere auf der Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in München erkannt, auf der die beſten der deutſchen Tiere zur Schau geſtellt wurden Erfreulich war, daß auf faſt allen Gebieten der Tier⸗ zucht gegenüber der vorhergehenden Schau recht beachtliche Fortſchritte feſtgeſtellt werden konnten, die beſonders auf dem Gebiete der Leiſtung hervortraten. Aber auch im Körperbau, in der Form, ſind vielfach Verbeſſerungen zu verzeichnen, die Maſchinen und Geräte Dasſelbe kann im großen ganzen auch von der Land⸗ maſchineninduſtrie behauptet werden. Ihr fällt die Auf⸗ gabe zu, preiswerte Geräte und Maſchinen bereitzuſtellen, die geeignet ſind, die Produktion landwirtſchaftlicher Er⸗ zeugniſſe erhöhen und die Arbeit des Landvolkes er⸗ leichtern zu helfen. Auf beiden Gebieten ſind erfolgver⸗ ſprechende Anſätze zu beobachten. So bemüht ſich eine Reihe von Firmen, für den bäuerlichen Betrieb geeignete Kleinſchlepper zu bauen, die einen Teil der Pferde erſetzen und die Bodenbearbeitung erleichtern und verbeſſern ſollen. Wenn auch noch kein abſchließendes Urteil gefällt werden kann, ſo läßt die große Zahl der Fabrikate doch die Hoffnung zu, daß manche brauchbare Typen gefunden werden. Allerdings ſind die Preiſe nicht ganz niedrig. Kleinſchlepper von 12 bis 20 bs koſten immerhin 3000 bis 5000 Mark. In der Erkenntnis, daß zu den Kleinſchleppern auch beſondere Geräte gehören, haben verſchiedene Firmen ſogenannte Anhängergeräte herausgebracht, die aber nur für dieſe Schlepper zu verwenden ſind. Hierzu gehören u. a. die Anbaugrasmähbalken, die Anhängerpflüge, die meiſt in Form der Wechſelpflüge gebaut werden. Selbſt ein Zapfwellenbinder mit ſchmaler Schnittbreite für einen Kleinſchlepper wurde beſonders ſtark in den neuen Zuchtgebieten beobachtet wurden. Bei den Pferden fiel allgemein die Ausgeglichenheit der alten Zuchtgebiete auf, während in den neuen 1 ond 4 den vorgeföhrt. gut der 4. nährstands-Aus- stellung. 3 Kleintrecker. 4 Reichsnährstand Pongratz M trotz allem noch manche Fehler zu beſeitigen ſind. Vor allem muß hier viel mehr auf die Bodenſtändigkeit ge⸗ achtet werden; hier und dort ließ auch die Sprunggelenk⸗ bildung zu wünſchen übrig. Bei dem Kaltblut, das jetzt auch in der Wehrmacht Verwendung findet, wird größter Wert auf die Geſchloſſenheit des Rumpfes, auf guten Widerriſt, auf größte Beweglichkeit und beſte Futterver⸗ wertung gelegt. Dieſe Anforderungen ſind bei den aus⸗ geſtellten Tieren ſchon in erfreulichem Maße erfüllt.— Bei den Rindern hat der Gedanke der Bodenſtändigkeit in allen Zuchtgebieten feſten Fuß gefaßt. Erfreulich war, daß faſt überall die Leiſtung gegenüber dem Vorjahr ver⸗ beſſert worden iſt, vor allem auch bei den Raſſen, die regelmäßig zur Arbeit herangezogen werden. Trotzdem haben weder Gebäude noch Gang gelitten, was aber nicht ausſchließt daß bei dem Fleckvieh Beine und Gang in Zu⸗ kunft ſtärker beachtet werden müſſen. Bei den Tiefland⸗ rindern erfreute ganz allgemein der höhere Fettgehalt der Milch, der teilweiſe an einen Durchſchnitt von 4 v. H. heranreichte und dieſen ſogar überſchritt. Im ganzen zeigten die Tieflandrinder, daß eine verſtändige Formen⸗ zucht die beſte Grundlage für die Verbeſſerung der Leiſtung bildet. Bei den Schafen kommt es auf die Wolle an. Den Wollanfall je Schaf zu erhöhen, iſt eine der wichtigſten Aufgaben. Daß auf dieſem Gebiet große Fortſchritte feſt⸗ geſtellt wurden, war einer der erfreulichſten Erfolge. Ein Schaf brachte es bei einer Normalſchur auf 13% leg Wolle. Gefordert wird in Zukunft eine verſtärkte Züchtung in dieſer Richtung, dann aber auch eine größere Einheit⸗ lichkeit der Wolle auf jedem Schaf und in jeder Herde. Die gusgeſtellten Tiere beweiſen, daß die Leiſtungsſteigerung durchaus Hand in Hand mit einer Verbeſſerung der Tiere gehen kann. Die Schweinezucht hat ſich ebenfalls den neuen Ver⸗ hältniſſen angepaßt. Bei ihr wurden in dieſem Jahr auch die Aufzuchtleiſtungen mit berückſichtigt. Gefordert werden frühreife, leichtfuttrige Tiere, die das wirtſchaftseigene Futter gut auszunützen vermögen. Auch in dieſer Richtung wurden erfreuliche Fortſchritte bemerkt. Aehnliches konnte bei den Ziegen und Klein⸗ tieren beobachtet werden. Insgeſamt hat die Münchener Schau den Eindruck hinterlaſſen, daß die Tierzucht die Wege eingeſchlagen hat, die notwendig ſind, um ihrer volkswirtſchaftlichen Aufgabe gerecht zu werden. 22 Aufnahmen: 8 Prelsge- krönte Tiere wer- 2 Der Bavernhot Reichs- „ gezeigt. Bei den Kartof⸗ felpflegegeräten fällt die große Zahl der Viel⸗ fachgeräte auf, zweis, drei⸗ und mehrreihige Geräte, die mit ver⸗ ſchiedenen Arbeitskör⸗ pern verſehen ſind und nacheinander zum Pflanzlochen, Zudecken, Häufeln und Igeln be⸗ nutzt werden können. Die Kartoffelrodegeräte haben im allgemeinen die Form des Schleuderradroders beibehalten, ſie werden jetzt aber auch ſchon zweireihig für Motorantrieb gebaut. Ganz neue Wege geht eine Firma, die verſchiedene Kartoffelerntegeräte konſtruiert. Ein Krautſchläger, eine rotierende Walze mit Klöppeln, ſchlägt das Kraut ab; der dann folgende Vorratsroder hebt den Kartoffeldamm auf, bringt ihn auf ein Schüttelſieb, läßt die Erde durchfallen und legt die Knollen in einer Reihe hintereinander ab, wo ſie dann aufgeſammelt werden können. Ein Kartoffelpicker, eine mit Nägeln verſehene Walze, ſpießt die dann noch auf der Oberfläche liegenden Knollen auf und ſtreift ſie mittels beſonderer Vor⸗ richtungen in einen Korb oder auf einen Elevator ab. Ob dieſe Geräte ſich in der Praxis bewähren werden, muß die Zukunft lehren; zu wünſchen wäre es, denn die Kartoffel⸗ ernte, die ſchwerſte Arbeit in der Landwirtſchaft, würde weſentlich erleichtert und beſchleunigt. Auch Rübenernte⸗ geräte wurden wieder gezeigt. Nach der Entfernung der Blätter lockern ſie zunächſt den Boden, heben die Rüben auf ein Schüttelſieb, ſchieben ſie weiter in ein Trommelſteb, wo die Erde abgeſtreift wird, und bringen ſie endlich in den Elevator, der ſie in den daneben fahrenden Wagen wirft. In ſtarkem Maße hat ſich die Induſtrie auch für die Rübenblattwäſche intereſſiert; denn eine Reihe ſolcher Maſchinen wurde ge⸗ zeigt, die allerdings für den bäuerlichen Betrieb meiſt noch zu groß ſind. Als Ackerwagen tritt der gummibereifte Plattformwagen völlig in den Vordergrund, der im Zuge leichter und in der Tragfähigkeit größer iſt als der all⸗ gemein in der Landwirtſchaft übliche. Bei den Dreſch⸗ maſchinen fanden die ſogenannten Stahldreſcher großen Anklang, weil ſie leichter als die aus Holz hergeſtellten ſind, außerdem durch die Rohölmotore angetrieben werden können. Große Beachtung fanden auch die Beregnungsanlagen, die heute ſoweit durchkonſtruſert ſind, daß ſie für paſſende Verhältniſſe empfohlen werden können, weil ſie die Er⸗ träge außerordentlich ſteigern. Allerdings iſt ihre Anlage recht teuer. Infolge des Pflanzenſchutzgeſetzes bemühen ſith viele Firmen, Geräte zur Schädlingsbekämpfung zu bauen. Eine Reihe recht brauchbarer Geräte konnte ſogar prä⸗ miiert werden. So hat die Ausſtellung auf allen Gebieten der Land⸗ wirtſchaft neue Anregungen gebracht, hat ihr gezeigt, wie ſie die großen Aufgaben der Erzeugungsſchlacht löſen kann und wird noch lange in dieſem Sinne auf die Hundert⸗ tauſende der Beſucher nachwirken, was von einer Schau, die aus der Praxis für die Praxis aufgebaut wurde, nicht anders zu erwarten war. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Mittwoch, 23. Juni: 9.30 Sendepause; 10 S. ſahen ſie Deutſchland, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 19 Stuttgart ſpielt auf; 20 Konradin Kreutzer, buntes Konzert; 21.15 Beliebte Tanzkapellen ſpie⸗ len, Schallpla nn; 22.30 Programmaustauſch Deutſchland —Portuga portn eſiſche Muſik: 23 Tanzmuſil. Donnerstag, 24. Juni: 9.30 Sendepauſe; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 19 Quer durch den Plattenſchrank, Schallplatten; 20 Wie es euch gefällt; 21.15 Glühwürmchen, Glühwürmchen ſchimm're, glimm're e, luſtgeis Feuerwerk mit Tanz; 22.30 Drei Tage Mittelgebirgsfahrt 1937, Funkbericht vom 1. Tag; 22.80 Volks- und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 25. Juni: 9.30 Sendepauſe; 10 Von Kabeln, Waſſerhoſen und dem erſten Dynamo; Hörbilder; 10.30 Geſunder Körper, geſunder Geiſt, Funkbericht; 10.45 Sendepauſe; 19 Stutt⸗ gart ſpielt auf; 20 Rhykhmus— Rhythmus, Schallplatten; 21.15 Ewald Sträſſer zum Gedächtnis; 22.30 Drei Tage Mittelgebirgsfahrt 1937, Funkbericht vom 2. Tag; 22.30 Eins ins Andere. Muſik zu Tanz und Anterbaltuna. Samstag, 26. Juni: 9.30 Sendepauſe; 15 Wer recht in Freuden wandern will; 19 Für jeden Geſchmack, Schallplatten; 20 Juniroſen und Leuchtkäfer, bunte Stunde; 21.15 Im Juni kann man nur In Freien tanzen; 22.20 Drei Tage Mitkelgebirgsfahrt 1937, Funkbericht vom letzten Tag; 22.30 Win tanzen in den buntag. Reichsſender Frankfurt: Mittwoch, 23. Juni: 9.30 Sendepauſe; 10.30 Hausfrau, hör zu; 11.50 Deut⸗ ſche Scholle; 15 Richtig luft⸗ und ſonnenbaden; 15.15 Von der Größe und Gewalt der Bergnatur; 15.45 Sendepauſe; 17 Aus der Welt des Sports; 17.30 Billette Nr. 3 ſind abgelaufen, Kintopp anno dunnemal; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 20.10 Unterhaltungskonzert; 22.20 Ka⸗ merad, wo biſt du?; 22.30 Tanzmuſik. Donnerstag, 24. Juni: 9.45 Sendepauſe; 10.30 Hausfrau, hör zu; 11.45 Deut⸗ ſche Scholle; 15 Für unſere Kinder; 15.45 Sendepauſe; 18 Alarm—1, wir fahren mit einem Hilfszug der Reichsbahn 18.20 Das iſt Kameradſchaft der Tat; 18.30 Das iſt dez Pudels Kern, Funkfolge; 19 Unterhaltungskonzert; 20.10 Glühwürmchen, Glühwürmchen, ſchimm're, glimm're, luſtiges Feuerwerk mit Tanz in der Sommernacht; 22.30 Kammer⸗ muſik; 23 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 25. Juni: 10.30 Hausfrau, hör zu; 10.45 Mutter ſpielt und turnt mit dem Kind; 11 Sendepauſe; 11.45 Deutſche Scholle; 15 Dreimal Eis, Hörbericht; 15.15 Die böſen Paragraphen, kleines Spiel aus dem Alltag; 15.45 Sendepauſe; 18 Aus der Regelkunde des Sports: Judo; 18.15 Kriminalkommiſ⸗ ſar Zufall; 19 Von Quellen, Elfen und Sirenen; 20.10 Se⸗ renade in der Sommernacht; 22.20 Worüber man in Ame⸗ rika ſpricht; 22.30 Eins ins Andere. Samstag, 26. Juni: 9.30 Sendepause; 10.30 Hausfrau, hör zu; 11.50 Deut⸗ ſche Scholle; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Seemanns⸗ ſarn, Heiteres von der Waſſerkante; 16 Froher Funk für lt und Jung; 18 Sportſchau des Tages und des Sonn⸗ tags; 18.30 Alte Kameraden, Militärkonzert; 19.30 Auf⸗ marſch der 150 000, Hörbericht von der Eröffnung des Reic riegertages in Kaſſel; 20.10 Reiſe um die Welt in 110 Minuten, Muſik und Liebe ſind die Reiſebegleiter; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. e 8 — Far