Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite WMillimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Eeruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadttell Mhm.⸗Seckenheſm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hürdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürbl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 37: 1160 37, Jahrgang Freitag, den 25. Juni 1937 ö CC Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Das deutſche Volk hat die Entſcheidung des Führers und ſeiner Mitarbeiter, die Seekontrolle über S p a⸗ nien zu verlaſſen, mit einem Aufatmen begrüßt. Und hat mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß ſich das befreundete Italien dem deutſchen Schritt angeſchloſſen hat. Endlich iſt eine klare Situation geſchaffen. Die deutſche Außenpolitik hat von allem Anfang an dieſe Klarheit und Folgerichtigkeit beſeſſen. Aber die Politik der Gegenſeite— Frankreich und England— hat jene Aufrichtigkeit vermiſ⸗ ſen laſſen, ohne die ein erſprießliches Jufanene beiden von mehreren Staaten einfach undenkbar iſt. nan hat auf Seiten Frankreichs und Englands zwar immer von „Nichteinmiſchung“ in den ſpaniſchen Konflikt geredet, aber zu einer wirklich ſtrengen Durchführung des Grund⸗ ſatzes in der Praxis ſich nicht entſchließen können. Und man hat nach dem heimtückiſchen Ueberfall der Bolſchewi⸗ ben auf das Panzerſchiff„Deutſchland“, der 31 tapferen eutſchen Soldaten das Leben koſtete, in der Londoner Ab⸗ machung ſich zwar verpflichtet, ſich dei einem etwaigen neuen Angriff auf deutſche Kriegsschiffe mit Deutſchland Bange* erklären— als aber dann auf das deutſche Panzerſchiff„Leipzig“ von roten U-Booten vier Torpedos abgefeuert worden ſind, hat man ſich zu dieſer Solidarität nicht verſtehen können. Nicht einmal dem jewiß waßvollen deutſchen Vorſchlag einer gemeinſamen Flottendemonſtra⸗ tion vor dem rotſpaniſchen Kriegshafen Valencia ſtummten auch ul und Frankreich zu. Obwohl ſeine Durchführung auch nicht einmal einem einzigen ihrer rotſpaniſchen Schütz⸗ linge ein Haar gekrümmt hätte! Denn eine Flottendemon⸗ tration iſt lediglich eine Auffahrt verſchiedener Kriegs⸗ chiffe, die in unſerem Falle den Zweck gehabt hätte, den olſchewiſtenhäuptlingen zu zeigen, daß 25 vier größten europäiſchen Staaten einig ſind in der Zurückweiſung rot⸗ ſpaniſcher Uebergriffe. Daß England und Frankreich nicht einmal bei einer ſolchen Kundgebung mittun wollten, hat die wahre Geſinnung der leitenden Männer beider Staaken erkennen laſſen: ſie wollten einfach nicht zugeben, daß ſo⸗ wohl im Falle Panzerſchiff„Deutſchland“ wie im Falle Kreuzer„Leipzig“ alles Unrecht auf Seiten der roten Machthaber und alles Recht gulf Seiter 1. Denn die deutſchen Kriegsſchiffe befanden ſſch ſa im inter⸗ nationalen Auftrag, nämlich im Auftrag des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes zur Kontrolle in den anche Gewäſ⸗ scher und ſind in Ausübung dieſes Dienſtes von den Bol⸗ chewiſten angegriffen worden. Es blieb Deutſchland bei dieſer Sachlage nichts anderes übrig als ſich von der gan⸗ en internationalen Kontrolle zurückzuziehen, denn nur da⸗ urch bekam es die freie Hand, die es braucht, um etwaigen neuen Angriffen auf ſeine Kriegsſchiffe von ſich aus ent⸗ egenzutreten. Die Situation iſt alſo, wie wir ſchon ſagten, jetzt völlig geklärt. Daß Deutſchland aber bereit iſt, mit den anderen Mächten in der Angelegenheit Spanien nach wie vor zu⸗ ſammenzuarbeiten, zeigt ſein weiteres Verbleiben im Nichteinmiſchungsausſchuß. Deutſchland hat in der ganzen Spanienfrage keinerlei egoiſtiſche Wünſche oder Abſichten. Es will für ſich ſelber in Spanien gar⸗ nichts. Es will nur ein wahrhaft unabhängiges und freies Spanien. Deutſchland will, daß die Spanier ſelber über ihre ſtaatliche Zukunft entſcheiden, unbeeinflußt von außen her, unbeeinflußt insbeſondere von Moskau. Deutſchland will nicht, daß Moskau dem ſpaniſchen Volke einen ro⸗ ten Sowjetſtaat aufzwingt, und daß dadurch die bolſchewi⸗ 115 Internationale in Weſteuropa ſich ein Bollwerk chafft, von dem aus ſie Mittel⸗ und Oſteuropa angreift. In dieſem Sinne auf eine möglichſt baldige Beendigung des ſpaniſchen Konflikts hinzuarbeiten, iſt Deutſchland nach wie vor bereit. Wer es gut meint mit Spanien und auch wer es gut meint mit dem Frieden Europas, müßte dieſe klare und unzweideutige Haltung Deutſchlands anerken⸗ nen und unterſtützen. Italien tut dies, England und Frank⸗ reich ſperren ſich immer wieder dagegen, weil ſie nicht er⸗ kennen, oder noch nicht erkennen wollen, welch ungeheuer gefährliches Spiel Moskau in dem ganzen Konflikt treibt. Denn das iſt doch das Entſcheidende: die heimtückiſchen Ueberfälle der Roten auf deutſche Kriegsſchiffe, die im Falle„Deutſchland“ über hundert Opfer— darunter 31 Todesopfer— forderten, im Falle„Leipzig“ gottlob un⸗ blutig abgingen, waren nicht nur gegen deutſche Seeſtreit⸗ kräfte gerichtet, ſondern galten auch dem Frieden Eu⸗ ropa s. Wir ſagten es ſchon einmal: die Bolſchewiſten ſe⸗ hen ein, daß ſie in Spanien ſchließlich doch unterliegen werden— der Fall von Bilbao war ein neuer ſchmerzli⸗ cher Schlag für ſie— und deshalb verſuchen ſie nun, ganz Europa in Brand zu ſtecken. Daß die vier Torpedoſchüſſe auf den Kreuzer Leipzig ihr Ziel verfehlten, war gut. Daß ſie aber die Solidarität der vier Londoner Protokoll⸗ mächte— Deutſchland, Italien, England und Frankreich — krafen, iſt höchſt bedauerlich. England und Frankreich 1 indem ſie ihren jetzigen Weg einſchlugen, eine ſchwere erantwortung auf ſich geladen. Bleibt nur zu hoffen, daß man in London und in Paris ſchließlich doch noch einmal einſieht, wohin die Dinge laufen, wenn man den Mos⸗ kauer Treibereien nicht ſo entſchieden entgegentritt, wie das Deutſchland und Italſen zu tun von allem Anfang an ent⸗ oſſen waren und wie ſie das auch weiterhin tun wer⸗ en. g Der Konflikt um Spanien beherrſcht die europäiſche Lage in einem Maße, daß wir das andere große außen⸗ politiſche Ereignis der abgelaufenen Woche— wir meinen den Regilerungswechſel in Frankreich— nur noch kurz ſtreifen können. Die neue franzöſiſche Regierung, 8 a Berlin, 24. Juni. Der italieniſche Staatsſekretär und Führer der Balilla, Renato Ricci, empfing kurz vor Abſchluß ſeiner zweiten in Deutſchlandreiſe den Bannfuͤhrer der RI, Günter Kaufmann, wobei er ſeine Eindrücke über die na⸗ tionalſozialiſtiſche Jugendbewegung und die Zuſammen⸗ arbeit mit der Opera Balilla wiedergab. Ricci, der ſich nach mehrfachem Aufenthalt in Deutſch⸗ land in allen Teilen des Reiches bei der Jugend großer Be⸗ liebtheit erfreut, hat auf dieſen Reiſen die nationalſoziali⸗ ſtiſche Jugendbewegung bei allen Gelegenheiten kennenge⸗ lernt. Ueber die Beobachtungen, die er dabei machte und die Vergleiche, die ex bei ſeinen Beſuchen in den verſchiede⸗ 1 anſtellen konnte, äußerte er ſich u. a. wie olgt: „Die Hitlerjugend iſt eine in allen Volksſchich⸗ ten verwurzelte Bewegung, die vor allem durch die unge⸗ heure Zahl von Jugendlichen, die in ihr erfaßt ſind, beein⸗ druckt. Vor allem fällt bei einem Beſuch der Hitlerſugend in den berſchiedenen Gebieten Deutſchlands ihr völlig einheit licher Charakter auf. Baldur von Schirach hat in wenigen Jahren einen gewaltigen Erfolg erzielt. Die Ergebniſſe der Arbeit der HJ imponieren und ſpiegeln ſich wider in der politiſchen Bedeutung, die die Ju⸗ gendorganiſation beſitzt, und in dem Einfluß, den ſie auf breiteſte Volkskreiſe ausübt 5 Die Leiſtungen, auf die die 93 bisher zurückblicken kann, laſſen vorausſehen, daß ihre Bedeutung für das ganze Leben der Nation immer mehr wachſen wird.“ 3 „Deutſchland und Italien ſind die zwei Länder“, ſo fuhr Staatsſekretär Ricci fort,„die das Problem der Ju⸗ genderziehung, ein überaus ſchweres und delikates Problem, in ſeiner ganzen Tragweite verſtanden haben und in den Vordergrund des politiſchen Lebens der Nation ge⸗ rückt haben. Hier liegt das erſte Ideal, das beiden Jugend⸗ Organiſationen gemeinſam iſt. Deutſchland und Italien Eben 2 3 der jungen Generation zur Grundlage JJ hoben. Socdöhl die fationalfoztaliſtiſche wie die faſchiſtiſche Revolution haben ihren Völkern Geſetze gegeben, die eine neue Lebenshaltung der Menſchen hervorbringen ſollen. Aber die Geſetze blieben tote Buchſtaben, wenn nicht ihr Inhalt und ihr Geiſt das Gewiſſen der ſungen Generation erfüllen würde. Ich meine“, ſo ſagte Renato Ricci,„ein Umbruch in der Weltanſchauung iſt auch faſt ausſchließlich nur in der Jugend zu verwirklichen.“ Das Geſpräch wandte ſich dann den Fragen der praktiſchen Arbeit zu Es wurde von den ſozialen Lebensbedingungen in beiden Nationen geſprochen, ferner wurden die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten und der Kampf beider Völker um ihre wirtſchaftliche Unabhängigkeit und Freiheit geſtreift. Der italieniſche Jugendführer meinte hier;„Die Erziehung in der HJ wird ſich immer mehr auch durch einen außerordentlichen Einfluß dank der vermehr⸗ ten Leiſt ungen der Jugend in der wirtſchaft⸗ lichen Produktion geltend machen.“ Err rr an deren Spitze Weiniſterprapoent Chautemps, ein Angeyo⸗ riger der linksbürgerlichen Gruppe der Radikalen, ſteht, unterſcheidet ſich nur wenig von ihrer Vorgängerin. Im⸗ merhin iſt es natürlich nicht ganz bedeutungslos, daß der marxiſtiſche Miniſterpräſident Blum nicht ganz durch einen bürgerlichen Politiker abgelöſt wurde. Allerdings ſitzt der Sozialiſt Blum auch wieder in der neuen Regierung und zwar als Vizepräſident, und allerdings ſind auch die übrigen Miniſterämter— genau wie in der vorigen Re⸗ gierung— durchweg in den Händen von Sozialiſten und Radikalen. Die Mittel⸗ und Rechtsparteien ſind auch in der neuen Regierung nicht vertreten. Das Programm der ſoge⸗ nannten„Volksfront:— ſie ſetzt ſich bekanntlich zuſam⸗ men aus den Parteien der Radikalen, Sozialdemokraten und Kommuniſten— wird auch von der neuen Regierung anerkannt. Freilich bezeichnete Miniſterpräſident Chau⸗ temps ſeine Regierung ausdrücklich als eine ſolche der„Re⸗ publikaniſchen Front“, nicht etwa als eine Volksfrontregie⸗ rung. Er wollte damit wohl ſagen, daß er die Regierungs⸗ politik künftig nicht einſeſtig nach dem Diktat der Soziali⸗ ſten und Kommuniſten auszurichten gedenkt. Bekanntlich hat dieſe Politik den franzöſiſchen Staat finanziell bis dicht an den Rand des Abgrundes gebracht und ſchließlich auch den Sturz der Regierung Blum herbeigeführt. Ob aber Miniſterpräſident Chautemps der ſtarke Mann ſein wird, den Frankreich braucht, wenn es ſich von der verderblichen Volksfrontpolitik abwenden will, muß erſt noch abgewar⸗ tet werden. Schließlich iſt ſa die neue franzöſiſche Kriſe mehr als eine vorübergehende Schwierigkeit: ſie iſt eine Kriſe des parlamentariſchen Syſtems überhaupt und zeigt wieder einmal, daß der Parlamentarismus verſagen Muß, wenn es gilt, wirklich oft und tiefgreifende ſtagtliche Pro⸗ bleme zu löſen. Außenpolitiſch wird der e ee in Frankreich kaum irgendwelche Konſequenzen haben Das geht ſchon daraus hervor, daß Außenminiſter Delbos dem neuen Kabinett in gleicher Eigenſchaft angehören wird. Auch der Kriegsminiſter Daladier iſt in ſeinem Amte ge⸗ blieben. Dagegen iſt der bisherige ſozialiſtiſche Finanzmi⸗ niſter Vincent Auriol durch den radikalen Politiker Bonnet erſetzt worden. Dieſer Perſonenwechſel deutet darauf hin, daß Chautemps insbeſondere auf finanziellem Gebiet die gefährlichen ſozialiſtiſchen Experimente ſeines Vorgängers nicht weiterzuführen gedenkt. Es wird ſich bald des Bears es mit- der Durchführung dieſer Grundſätze in der Praxis gehen wird. 1 Im Jahrhundert der Jugend 8 Nr. 145 Auf die Frage nach ſeiner Meinung über die Beziehun⸗ en der Jugendorganiſationen der beiden Völker zu der Ugend der übrigen Welt erklärte Exzellenz Ricci: „Wenn es bis heute unmöglich geweſen iſt, offene und ehr⸗ liche Beziehungen zu den verſchiedenen Völkern Europas wegen des Einfluſſes einzelner Regierungen und den Aus⸗ wirkungen einer feindlichen Propaganda anzuknüpfen, ſo glaube ich, daß es 8 verhältnismäßig leicht ſein wird, wenigſtens unter der Jugend kameradſchaftliche Beziehun⸗ en herbeizuführen, und um dieſes Ziel zu erreichen, wären 5 lgende Wege vorzuſchlagen: Durchführung von Reiſen ausländiſcher Jugendlicher in Deutſchland ſeitens der HJ, in Italien ſeitens der Opera Balilla mit entſprechenden Erleichterungen. Stätten, in denen dieſe Gaſtfreundſchaft gepflegt würde, wären in Italien die Häuſer der Balilla, in Deutſchland die Jugend⸗ herbergen. Ein gemeinſames Büro der HJ und der Opera VBalilla könne die Durchführung ſolcher internatio⸗ naler Reiſen von Jugendlichen vermitteln. In der Förde⸗ rung von kulturellen und ſportlichen Darbie⸗ tungen würde die gegenſeitige Achtung am beſten wach⸗ ſen und reifen können. Mit Nachdruck erklärte Renako Ricci:„Das 20. Jahr⸗ hundert iſt das Jahrhundert der Jugend. Deshalb iſt es nicht nur nützlich, ſondern auch angebracht, daß man die Mög⸗ 0 6 der Annäherung der Jugend aller Länder be⸗ treibt.“ Die Erhaltung der Hochſchulen Reichserziehungsminſſter Ruſt in Heidelberg. Zur Reichsarbeitstagung der Reichsſtudentenführung war auch Reichserziehungsminiſter Ruſt in Heidelberg. Beim Umbruch im Jahre 1933, ſo führte er in einer Rede U. a. aus, bemerkten wir, daß das Bauerntum und das Arbeitertum die brüchige Schicht eines bürgerlichen Staates durchbrachen. In unſerer Freude darüber leiſteten wir aber foinon Nargicht if die Ir morte 8 ab G nne 1 Linie die Hochſchule iſt Gerade dieſe Hochſchule aber lebte in einer fernen Welt. Wenn wir ſie heute in die Gemein⸗ ſchaft des Volkes zurückführen, ſo darf nicht einfach ein Stück größter deutſcher Vergangenheit, ein Stück größten deut⸗ ſchen Geiſtes beiſeite geſchoben werden, ſondern was iſt, muß ſich wandeln, aber es muß erhalten werden. Die Hochſchule wird auf eine lebensnahe Berufsbildung in den akademiſchen Berufen ausgerichtet werden. Dabei ſind Zweifel aufgetaucht, ob die Einrichtung der Univerſität tatſächlich noch wirkſam iſt. Wenn wir aber anſtreben, unſere Studenten fachlich, weltanſchaulich und körperlich zu ſchulen, ſo wäre es unvernünftig, den gro⸗ ßen Körper der Hochſchulen zu Gunſten der Fachſchulen zu zerſchlagen. Wir halten vielmehr daran feſt, daß For⸗ ſchung und Lehre in der deutſchen Wiſſenſchaft in einer Hand bleiben. Nach dem Hinweis auf die fortſchreitende po⸗ litiſche Einheit auch hier, rief der Miniſter:„Es wäre töricht, die Hochſchulen aufzugeben, nur weil ein großer Teil der Lehrer ſich in unſere Gemeinſchaft nicht einreihen konnte oder wollte. Bleiben Sie in erſter Linie poliliſche Soldaten an den Hochſchulen, dann wird nie eine Differenz zwiſchen Volk und akademiſcher Jugend n Bewahren Sie ſich Ihre kämpferiſche Geſinnung. Denn die Entſchefdung fällt durch Sie, meine ſungen Kameraden!“ „Tag der Deutſchen Kunſt“ Einweihung des Hauſes der Deutſchen Kunſt. Berlin, 25. Juni. Vor Vertretern der Preſſe ſprach der ſtellvertretende Gauleiter des Traditionsgaues München⸗ Oberbayern, Nippol d, über den vom 16. bis 18. Juli in München ſtattfindenden Tag der Deutſchen Kunſt, in deſſen Rahmen die feierliche Einweihung des neuen„Hau⸗ ſes der Deutſchen Kunſt“ erfolgt. Damit werde der erſte große Bau des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchlands im neuen deutſchen Stil, den der Führer mit ſeinem Baumeiſter, dem verſtorbenen Architek⸗ den Trooſt, ausgearbeitet hal, der Oeffentlichkeit übergeben. Nippold wies darauf hin, daß der Führer am 15. Oktober 1933 den Gründſtein zu dieſem Bau gelegt hat. Es werde ſpäter in der Geſchichte als ein Zeichen der Kraft, aber auch des Glaubens angeſehen werden, daß der Führer ſich in einer Zeit Deukſchlands tiefſter Erniedrigung mit den Enk⸗ 129 5 für dieſes Haus der Deutſchen Kunſt beſchäftigt abe. Die Grundſteinlegung zu dieſem Bau— im erſten Jahre der nationalſozialiſtſchen Regierung— zeuge nicht nur vom Glauben des Führers an ſeine eigene Miſſion, ſondern auch an ſein Volk, denn man müſſe bedenken, daß zu dieſer Zeit das immer noch zerriſſene deutſche Volk Mil⸗ lionen von Arbeitsloſen, keine Wehrmacht, dagegen viele Miesmacher und Nörgler gehabt habe. Pg. Nippold wies auf die ſtarke Veränderung hin, die ſich im Geſicht der Stadt München mit ihren neuen Auf⸗ gaben ergäben. In weniger als zwei Jahrzehnten werde München das Geſicht des Künſtlers Adolf tler tragen. die Einweihung des Hauſes der eutſchen Kunſt, umrahmt durch den Tag der Deutſchen Kunſt 1937, werde ein Markſtein zu neuem kulturellem Le⸗ ben und die erſte Erfüllung der 1933 geſetzten Ziele dar⸗ ſtellen Der Tag der Heuiſchen Kunſt 937 ſolle nicht nur München, ſondern ganz Deutſchland und darüber hinaus alle Herzen bewegen, die je von deutſcher Kunſt berührt und begeiſtert worden ſeienn. Deutſche und franzöſiſche Patrioten Rede Prof. Dr. Grimms in Paris. Paris, 24. Juni. Ein Vortrag von Prof. Dr. Grimm auf der Arbeits⸗ tagung des Comites France⸗Allemagne behandelte das Thema„Deutſchland und Europa“. Der deutſche Redner ſtellte feſt, daß man als guter Deutſcher auf der einen Seite und als guter Franzoſe auf der anderen Seite nicht ver⸗ geſſen dürfe, daß man gleichzeitig Europäer ſei. In Deutſchland ſei man überraſcht über franzöſiſcherſeits ge⸗ äußerte Befürchtungen gegenüber dem Dritten Reich. Der Führer habe aber nicht nur in Worten, ſondern auch durch ſeine Handlungen den Beweis des Willens zur Mitarbeit an der Organiſierung des Friedens erbracht. Deutſchland habe ſeine europäiſche Miſſion nie vergeſſen. Im Gegenteil! Nationalſozialismus ſei keine neue Form des Nationalis⸗ mus alten Stils. Der Redner zitierte als Beweis Reden des Führers. Gerade der Nationalſozialismus gebe dem Frieden neue Garantien. Er ſtehe im Widerſpruch zu je⸗ dem Angriffsgedanken, jeder Einverleibung oder jeder an⸗ deren Form der Vergewaltigung der Rechte eines anderen Landes. Der Nationalſozialiſt ſei der Anſicht, daß der deutſche Patriot den franzöſiſchen Patrioten ſchätzen müſſe. Das ſei das beſte Mittel, um die Irrkümer einer vergangenen ſchmerzlichen Zeit auszuſchalten. Die Wiederverſöhnung und die Annäherung dieſer beiden Völker, betonte Prof. Grimm, die die Vorbedingung für jede friedliche Zuſam⸗ menarbeit ſei, ſei nicht die Aufgabe von Parkeien oder Weltanſchauungen. Es handle ſich um eine Aufgabe, die von Volk zu Volk, von Staat zu Staat gelöſt werden müſſe. Hierbei ſpiele es keine Rolle, ob die Männer, die dieſe Annäherung vollbrächten, links oder rechts eingeſtellt ſeien. Deutſchland, das nicht wünſche, ſich in die inneren Angelegenheilen eines anderen Staakes einzumiſchen wün⸗ ſche aber auch, daß man es ſein Haus ſo bauen laſſe, wie es dies für richtig erachle. Der Führer, ſo fuhr Prof. Grimm fort, habe ſtets er⸗ klärt, daß er zu jeder europäiſchen Zuſammenarbeit bereit ſei. Hitler ſei Sozialiſt im wahren Sinne als Vertreter eines Volkes, das arbeite und den Frieden wünſche. Der Redner behandelte dann die bekannte deutſche Hal⸗ tung gegenüber dem Völkerbund und ſchloß mit dem Hin⸗ weis darauf, daß Deutſchland alles Intereſſe daran habe, an ſeiner Seite ein ſtarkes und aufblühendes Fran k⸗ reich und ein ſtarkes, befriedigtes England ſo⸗ wie ein ausgeglichenes Spanien und ein aufblühendes Italien zu ſehen. Er wiſſe, daß im augenblicklichen Europa kein Platz für die Hegemonie eines einzelnen Staates ſei. Die europäiſchen Länder würden weder ein deutſches noch ein franzöſiſches Europa ertragen. Warum ſolle man ſich dann aber nicht verſtändigen? Oberlindober über die Verſtändigung. Paris, 25. Juni. Der zweite Tag des vom Comitee France⸗Allemagne veranſtalteten deutſch-franzöſiſchen Gedankenaustauſches war zuerſt ſozialen und wirtſchaftlichen Fragen gewidmet. Hauptamtsleiter Klaus Selzner gab einen Ueberblick über Aufbau und Inhalt der Deutſchen Arbeitsfront uno über ihre Einrichtungen. Dann ergriffen die Vertreter einſchätzt als das franzöſiſche, hat ſeinen Zuſammenbruch und ſeine Demütigung überwunden. Sein Führer Adolf Hitler hat aus freien Stücken feierlich erklärt, daß nach der Saarabſtimmung zwiſchen Frankreich und Deutſchland ter⸗ ritoriale Streitfragen nicht mehr beſtehen! f 5 Ich kenne nun Franzoſen, die an der Ehrlichkeit dieſer Erklärungen glauben zweifeln zu müſſen! Ich ſage Ihnen, Adolf Hitler iſt Frontſoldat er hat dem deutſchen Volke gegenüber in größter Ehrlichkeit und Offenheit ge⸗ handelt, die große deutſche Nation ſchenkt ihm ihr uneinge⸗ ſchränktes Vertrauen. Sie haben keinen Grund, dem Füh⸗ rer und Kanzler zu mißtrauen! Denken Sie groß vom deut⸗ ſchen Volk und vom deutſchen Kanzler, deſſen großes Den⸗ ken ſich in ſeiner Erklärung über Elſaß⸗Lothringen offen⸗ bart! Das deutſche Volk iſt wieder ſtark geworden, es hal ſich auf ſeine große Vergangenheit beſonnen und ſchickt ſich an, mit Hingabe und Einſatzfreude ſeine Zukunft zu ge⸗ ſtalten. In dieſer Tatſache liegt keinerlei Gefahr oder gar Bedrohung für unſeren weſtlichen Nachbarn. Nanga⸗Parbat Beileidskelegramm des britiſchen Botſchafters. Berlin, 24. Juni. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat zu dem Unglück am Nanga Parbat von dem britiſchen Botſchafter Sir Neville Henderſon folgendes Te⸗ legramm erhalten:„Zum furchtbaren Unglück, das die deutſche Nanga⸗Parbat⸗Expedition betroffen und die Opfer von ſo vielen Menſchenleben gekoſtet hat, will ich Ihnen mein tiefſtes Beileib zum Ausdruck bringen. Ich bitte Sie, meine Anteilnahme auch an die Angehörigen der verun⸗ glückten Mitglieder der Expedition weiterzuleiten.“ Deutſche in Kalkutta fammelten London, 24. Juni. Der deutſche Generalkonſul in Dar⸗ jeling hat an Mr. Kydd, der die Anwerbungen für die deutſche Nanga⸗Parbat⸗Expedition übernommen hatte, ein Telegramm geſchickt, in dem er bittet, den Hinterbliebenen der ebenfalls verunglückten Eingeborenenträger das tiefſte Beileid auszuſprechen. Außerdem hat der deutſche Gene⸗ ralkonſul eine Geldſumme für die Angehörigen der verun⸗ glückten Träger überwieſen, die von Deutſchen in Kalkutta geſammelt worden iſt Mitglieder der Himalaya⸗ Stiftung fliegen nach Indien. Wie die Deutſche Himalaya⸗Stiftung mitteilt, werden Paul Bauer, Fritz Bechtold und Dr. von Kraus ſo ſchnell wie möglich nach dem Nanga⸗Parbat⸗Gebiet aufbrechen. Die beiden Erſtgenannten werden ſich am Samstag von Halle a. d. Saale aus mit der regulären Luftverbindung nach Indien begeben. Dr. von Kraus wird über Rom ebenfalls nach Indien fliegen. Die drei Mitglieder der Hi⸗ malayaſtiftung werden verſuchen, die Urſachen des Unglücks der Nanga⸗Parbat⸗Expedition feſtzuſtellen. Kurzmeldungen Deutſche Volkskirche verboten Berlin, 24. Juni. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei hat auf Grund der Verordnung des und die der Frontkämpfer das Wort zu dem Thema des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat die Friedens. Deutſche Volkskirche E. V.(Dinter⸗Bewegung) Als erſter ſprach Reichskriegsopferführer Oberlind⸗ Wartburghaus⸗Gmbh. . 2. 2 AAL l L Tran Winne. 928 Gua ſoldat ſpreche, weil er nicht die Abſicht habe, der offiziellen Diplomatie oder politiſchen Staatsführung irgendwie vor⸗ zugreifen. Er wolle ſich nur zum Dolmetſch machen der Gedanken und Gefühle, die deutſche Frontkämpfer beherrſch⸗ ten, wenn ſie über das Verhältnis ihres eigenen Volkes zu dem großen franzöſiſchen Volke ſprechen. Wir Frontſoldaten, ſagte Oberlindober, ſtehen heuke mitten im Leben unſerer Bölker. Anſer Einſatz im Kriege und unſer Anſehen im Volke legen uns die Pflicht auf, in der Oeffentlichkeit mitzureden über Krieg und Frieden. Wir Fronkſoldaten lieben den Frieden, weil wir den Krieg kennengelernt haben. Wir bekennen uns zu einem Frieden, der für beide Nationen gleich ehrenvoll iſt. Wir deulſchen Fronkſoldaten verſtehen unker Frieden nicht einen einſeitigen Vertrag, der neue Streitfragen heraufbeſchwörk, ſondern einen Zuſtand gegenſeitiger Achtung und wechſel⸗ ſeitigen Vertrauens. Und nun bitte ich Sie, als Frontkämpfer ich einmal N Die Rel — 5 2 9 2 Amon 2⁰¹ oeufocho OH ron BFE oH? 33 11. Kapitel. Zahlloſe Gerüchte, die das Herz höher ſchlagen ließen, durcheilten die Kolonie. Mehrere deutſche Schiffe ſollten unterwegs nach Deutſch⸗Oſtafrika ſein—— Schiffe mit Lebensmittel, Medikamenten, Kriegsmaterial! Schiffe mit Truppen! Schiffe mit vielen Flugzeugen, die nur zuſam⸗ mengeſetzt zu werden brauchten! Und dann— der Zeppe⸗ lin! Er würde kommen und ebenfalls mit allem beladen ſein, was man in Afrika ſo bitter nötig brauchte! Ja, da und dort hatte man ihn bereits über der Kolonie geſehen, wollte das Surren ſeiner Motore vernommen und abge⸗ worfene Poſtſäcke gefunden haben! Aber waren alle dieſe aus Hoffnung geborenen Gerüchte, die ſich hartnäckig er⸗ hielten, nicht nur verzweifelte Illuſionen? Viele waren be⸗ ſonnen genug, ſolche und ähnliche aus der Luft gegriffe⸗ nen Nachrichten als unmöglich zu bezeichnen, und zu ihnen zählte auch Peter. Wie konnten ſie aus der ſelbſt ſo ſtark bedrängten Heimat Hilfe erwarten? Wie Deutſch⸗Oſtafrika, ſo wurde ja auch Deutſchland vollkommen blockiert, weil man es aushungern, mürbe machen wollte. Wie ließ ſich da erwarten, daß die Heimat der blutenden Kolonie helfen konnte? Nein, nein, Phantaſtereien waren dieſe Gerüchte, nichts als Phantaſtereien! Man ſchien engliſche Verſuche zu erwarten, neue Trup⸗ pen zu landen, denn Ende April wurde Peter mit einigen Kameraden vorübergehend zum Küſtenſchutz verſetzt. Er bekam die Station, die in der Nähe eines kleinen Dorfes zwiſchen Kilwa und Mohoro eingerichtet worden war und traf dort bei ſeiner Ankunft zu ſeiner nicht geringen Ueber⸗ raſchung und Freude einen alten Bekannten—— Paul Dumke, den einſtigen Tierpräparator, dem er bei Kriegs⸗ ausbruch auf dem Bahnhof in Morogoro begegnet war und der nun auch ſchon ſeit anderthalb Jahren Dienſt in der Truppe tat. 5 in der nächſten Zeit Humke hatte ſich wenig verandert. boten. Jede Tätigkeit, die den Verſuch einer Fortführung dieſer Organiſationen oder einer Neugründung mit glei⸗ chen oder ähnlichen Zielen darſtellt, wird unterſagt. 5 Berlin. Die große Ausſtellung am Kaiſerdam„Gib mir vier Jahre Zeit“, die bereits von über einer Million Volks⸗ genoſſen beſucht wurde, wird am Sonntag, den 27. Juni, ihre Pforten ſchließen. Frankfurt a. M. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das ſich in ſeiner Halle im Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main befindet, iſt zur Beſichtigung freigegeben. Paris. In der Woche vom 13. bis 19. Juni überſtiegen bei den Pariſer Sparkaſſen die Auszahlungen die Neuein⸗ lagen um 8 Millionen Frances, ein Zeichen dafür, daß die Koſten der Lebenshaltung ſich dauernd ſteigern. Paris. Der Streik in der Seideninduſtrie von Lyon 9 der franzöſiſchen Textilwirtſchaft Millionenverluſte. ondon. Wie verlautet, wird der japaniſche Botſchafter in London Verhandlungen mit der britiſchen Regierung über eine Bereinigung der engliſch⸗ſapaniſchen Beziehungen aufnehmen. Station bezeichnete er als Erholungsurlaub, weil abſolut „niſcht los“ wäre. Die Engländer riskierten nichts mehr, die übermäßig großen Verluſte hatten ſie allmählich vor⸗ ſichtiger gemacht. Wenn ſie neuerdings etwas unternah⸗ men, pflegten ſie derartig umfaſſende Maßnahmen zu tref⸗ fen, daß der Erfolg infolge der erdrückenden Uebermacht auf jeden Fall eintreffen mußte. Noch in der erſten Stunde ſeiner Ankunft unternahm Peter einen Rundgang durch ſeinen neuen Wirkungskreis. Das durch ein Wäldchen gegen Sicht von der See her gut gedeckte Wachtgebäude enthielt nur vier Räume: eine Art Büro, zwei Zimmer für den leitenden Unteroffizier und eins für ſeinen weißen Untergebenen. Die zwanzig eben⸗ falls zur Station gehörigen Askari waren in einem lang⸗ geſtreckten ſchuppenartigen Holzbau untergebracht, der ſich in einer Entfernung von etwa fünfzig Metern erhob. Aufgabe der Station war es, die engliſchen Hilfskreu⸗ zer, die draußen auf See faſt ſtändig in Sicht waren, nicht aus den Augen zu laſſen. Nur ſo konnten heimliche Trup⸗ penlandungen verhindert oder jedenfalls rechtzeitig bemerkt werden. Die Engländer waren ihrerſeits ſtändig auf dem Sprung, falls ein Schiff verſuchen ſollte, ſich in einen Hafen der Kolonie einzuſchmuggeln. Im allgemeinen ſpielte ſich alſo der Krieg an der Küſte des Indiſchen Ozeans in Form eines gegenſeitigen Lauerns und Belauerns ab, das ſelten heftigere Formen annahm. „Es iſt wirklich niſcht los!“ Dumke ſtand neben Peter am Strand und ſchaute mißmutig um ſich. Dann erzählte er, daß man hauptſächlich auf die eingeborenen Fiſcher aufpaſſen müſſe, die ſich in ihren primitiven Einbäumen oft zu weit hinaus wagten.„Und dann machen die Engländer ſich meiſtens den Spaß und knallen ſie ab. Aus Lange⸗ weile.“ Er lachte in ſich hinein.„Aber wir revanchieren uns mal dann und wann, ja. Nicht mit ſchießen, nee, bewahre.“ Und während ſich ſein gerötetes Geſicht mit einem breiten Grinſen überzog, ſchloß er geheimnisvoll:„Wir gehen auf die Klautour!“ Ah!“ machte Peter. Er dachte an die Stehlpatrouille am Mgeta. Aber gleich darauf ſtutzte er. Wie? Was? Konnte man etwa auf die engliſchen Hilfskreuzer und—? Das war doch lächerlich! „Munition?“ Dumke wehrte ab, griente,„Nee, Muni⸗ —————— in Bad Homburg mit ſofortiger 8 1 b Den Dienſt in der ie Bier Turiner Studenten ködlich abgeſtürzt. Im Ge⸗ biet des Gran Paradiſo kamen bei einer ſchwierigen Klet⸗ terpartie drei Studenten und eine Studentin aus Turin ums Leben. Bei der Erkletterung einer Wand auf einem bisher noch nicht verſuchten Anſtieg dürfte einer der Stu⸗ denten den Halt verloren und die anderen am Seil hängen⸗ den Kameraden mitgeriſſen haben. Skreit um Pilſudſkis Ruheſtätte. Ein Streit der polniſchen Regierung mit dem Krakauer Erzbiſchof, Fürſt Sapieha, um die Stellungnahme des Staatspräſidenten über Pilſudſkis letzte Ruheſtätte hat die lebhafteſte Anteilnahme weiteſter Kreiſe der Bevölkerung gefunden. Die Legionärverbände von Warſchau und Lodz ſowie die Union der Verbände der Vaterlandsverteidiger haben in Proteſten ihrer Entrüſtung über das Verhalten des Erzbiſchofs Luft gemacht. In der Entſchließung der Va⸗ terlandsverteidiger wird gefordert, daß die Vamel⸗Grüfte, die ein Nationalheiligtum ſeien, unverzüglich der Zuſtändig⸗ keit und der Verwaltung des Krakauer Erzbiſchofs entzogen würden. Auch in der Preſſe wird hervorgehoben, wie un⸗ begreiflich das Verhalten des Krakauer Erzbiſchofs ſei. Kanadiſche Getreideſilos als Kriegsreſerven in England. Der kanadiſche Getreideausſchuß befindet ſich zurzeit in London, um eine Erhöhung der kanadiſchen Weizenaus⸗ fuhr nach England durchzuſetzen. Laut„Morning Poſt“ wird der Ausſchuß mit den engliſchen Behörden den Plan erörtern, große Getreideſilos in England zu errichten, die mit kanadiſchem Getreide angefüllt werden und als Nah⸗ rungsmittelreſerve für den Kriegsfall dienen. Paläſtina ſoll aufgeteilt werden. Der nunmehr dem König unterbreitete Bericht der bri⸗ tiſchen Paläſtina⸗Kommiſſon enthält, wie ſchon vielfach ver⸗ mutet worden war, den Vorſchlag, Paläſting in zwei Staa⸗ ten, einen jüdiſchen und einen arabiſchen, aufzuteilen. Der Ausſchuß iſt der Anſicht, daß durch ein ſolches Verfahren das Problem der politiſchen und Raſſengegenſätze zwiſchen Juden und Arabern in Paläſtina am beſten gelöſt werden könne. Der„Daily Telegraph“ will wiſſen, daß der jüdiſche Staat an das Mittelmeer angrenzen ſoll, während der ara⸗ biſche ſich im Innern des Landes befinden werde. Die bei⸗ ben Staatsgebiete würden etwa dieſelbe Größe haben. England und Franco keine Aenderung der britiſchen Politik. London, 24. Juni. Im Unterhaus wurden zwei Anfragen an Eden bezüg⸗ lich einer etwaigen Anerkennung der ſpuntiſchen National⸗ regierung als kriegführende Parteſ gerichtet. Eden erklärte, daß er tatſächlich eine diesbezügliche Anfra ge von der Regierung in Salamanca bekommen habe. Dieſe Note werde augenblicklich geprüft, doch ſei eine Anerken⸗ nung als kriegführende Partei, ohne die nationale Erhe⸗ bung anzuerkennen, ſo ſchwierig, daß er es für beſſer halte, darüber noch nicht zu ſprechen.(ö)) Für den Augenblick könne er ſagen, daß eine ſoforkige Aenderung in der britiſchen Politik gegenüber Franco nicht beabſichtigt ſei. An der Grenze der Provmz Santander Bilbao, 25. Juni. —Ohue-daem.- Vormarſch- der Rationalen Truppen bedeuten⸗ deren Widerſtand entgegenzuſetzen, ziehen ſich die Bolſche⸗ wiſtenhorden immer mehr weſtwärts auf Santander zurück, Die nationalen Truppen ſtehen bereits vor dem an der Nervion⸗Mündung gelegenen Städtchen Santurce. An der Landſtraße Bilbao— Santander haben die Nationalen San Salvador ohne Widerſtand beſetzt. An mehreren Punkten ſteht die Vorhut bereits an der Grenze der Provinz San⸗ tander. Kleinere nationale Truppenabteilungen ſind damit beſchäftigt, das in den letzten Tagen eroberte Gelände von verſprengten Bolſchewiſtengruppen zu ſäubern. Auch am Donnerstag gab es wieder eine große Anzahl von bolſche⸗ wiſtiſchen Ueberläufern. Nationale Kriegsſchiffe beſchoſſen am Donnerstag die Küſtenſtraße Bilbao— Santander bei Laredo und Ca⸗ ſtro Urdiales. Nachrichten von Ueberläufern zufolge wollen die Bolſchewiſten dort Befeſtigungen anlegen. Wieder deutſches Konſulat in Bilbao. Bilbao, 25. Juni. Das deutſche Konſulat in Bilbao, das ſeit Beginn der Bolſchewiſtenherrſchaft in der Provinz Bis⸗ caya geſchloſſen war, hat ſeine Tätigkeit wieder aufgenom⸗ men. 8 eee eee N N N ee eee tion nehmen wir nich. Iſt zu ſchwer ranzukommen. Aber wir haben was anderes rausgeknobelt. Der Unteroffizier, Ihr Vorgänger——“ „Warum iſt er eigentlich verſetzt worden?“ „Wiſſen Sie nich? Is doch geſtürzt und hat ſich ein hal⸗ bes Dutzend Rippen gebrochen.“ „Das wußte ich allerdings nicht. Na, und?“ „Der Unteroffizier,“ hub Dumke vergnügt an,„der Un⸗ teroffizier hatte einen furchtbaren Zorn, wenn die da drü⸗ ben anfingen, ihr Scharfſchießen auf ein paar Fiſcher zu er⸗ öffnen. Meiſtens haben ſie ja bloß Löcher ins Waſſer ge⸗ ſchoſſen, aber immerhin, den Unteroffizier fuchſte das, und eines Nachts, als wir Patrouille fuhren, haben wir uns ſachteken an den einen da draußen rangepirſcht. Eigentlich wollten wir nichts anderes, als ein paar Wachen aufs Korn nehmen, jawoll, aber andererſeits wären wir ja nich heil wieder weggekommen, weil die doch gleich mit ihren Scheinwerfern und Maſchinengewehren angefangen hät⸗ ten. Wie wir alſo in der ſtockfinſteren Nacht längsſeits lie⸗ gen, überlegt der Unteroffizier ſich die Geſchichte und gibt den Plan auf. Aber ganz umſonſt wollten wir ja ſchließ⸗ lich auch nicht gekommen ſein, klar. Und da haben wir denn der Bande ſieben Flaſchen Whisky und dreißig Flaſchen Bier gemauſt.“ Dumke lachte ſchallend. Die Geſchichte war wohl zu komiſch geweſen. Bloß wußte Peter nicht, was er daraus machen ſollte. „Wieſo?“ Er ſchüttelte den Kopf.„Konnte denn einer an Bord gehen?“ 5 5 „Nee, aber die Leutchen haben—— alſo, eigentlich iſt das ganz logiſch. Bier ſchmeckt nicht, wenn's warm iſt. Und Whisky auch nicht. Da haben ſie einfach eine Portion da⸗ von in einen Blechkaſten gepackt und ins Waſſer geſchmiſ⸗ ſen. Zum Kühlen. Alte Geſchichte, nichts Neues. Aber— na, jedenfalls haben wir die Kiſte aufgefiſcht, fein ſäuber⸗ lich das Tau abgebunden und ſind verduftet. Haha. Und wiſſen Sie, wie oft wir das gemacht haben. Siebenmal in drei Monaten.“ 8 Peter lächelte ſchwach. Wenn ſein Vorgänger Luſt an ſolchen harmloſen Späßchen gehabt hatte, ſchien ja wirklich nicht viel los zu ſein a „Gefechte hat es nie gegeben?“ „Bei uns nicht.“ 8 5—— tens Sche woz s glar Allei find weit iſt. men 5 die Dien jeni NS. für Gen ben, NS. verl derh wird beſit kunf tum Rat! Man liege den wirt Vor Einb breck Der hatte ten, kaſſe ſels. laute 271ä ſchies Blut bei Lade Klein mal Mor Die And Flein; Züch Zieg ſch u Bad lung ange nahn Untr Mon ſt ü r mon! Gerü der Ein Schä mit jähri ſabet des bruch iſt 5 Atta 0 . Badiſche Chronik Aus der Gauhauptſtadt () Kirchenrat Hindelang 15 kenlager iſt Kirchenrat Friedrich Nach kurzem ſchweren Kran⸗ U Hindelang im 71. Lebens⸗ jahr geſtorben. Geboren 1867 in Hornberg, trat er im Spät⸗ jahr 1889 in den badiſchen Kirchendienſt. Er wirkte u. a. als Pfarrer in Emmendingen und Karlsruhe. Hindelang hat ſich als Schriftſteller einen Namen gemacht. Aus ſeiner Feder ſtammen neben Gedichten zahlreiche Erzählungen und Volksſtücke. Er war ein begeiſterter Verehrer Johann Peter Hebels. Auch nach ſeiner 1932 erfolgten Zuruheſetzung wirkte Hindelang als Seelſorger im Alten Diakoniſſenhaus. () Glänzender Erfolg des Däniſchen Balletts in Karls⸗ ruhe. Auf der Rückreiſe von ſeinem Auftreten in der Welt⸗ ausſtellung zu Paris gab das 60 Köpfe umfaſſende Ballett des Königlichen Hof⸗ und Nationaltheaters zu Kopenhagen in Karlsruhe als der einzigen Stadt in Deutſchland ein Gaſt⸗ ſpiel. Das Publikum zeichnete die männlichen wie weiblichen Mitglieder des Balletks, vor allem den Ballettmeiſter und Solotänzer Harald Lander und den Kapellmeiſter Elof Niel⸗ ſen, unter deſſen Leitung das Orcheſter des Staatstheaters ausgezeichnet muſizierte, mit Beifall aus, der ſich am Schluß zu nicht endenwollenden Ovationen ſteigerte. 5 Verpflichtung für die Skudentenſchaft. Heidelberg, 24. Juni. In ſeiner Rede vor den Studen⸗ tenſchaftsführern behandelte Reichsſtudentenführer Dr. Scheel zunächſt die Frage der Beſtimmungsmenſu 15 Wozu er u. a. ausführte: Wir haben kein Verſtändnis dafür, wenn heute einer glaubt, etwa durch das Austragen einer Schlägerpartie allein Mut und Mannhaftigkeit beweiſen zu können. Uns find die zerſchundenen Hände eines Landdienſtkameraden in weit höherem Maß ein Zeichen männlicher Haltung. Damit iſt nichts gegen den erzieheriſchen Wert der Beſtimmungs⸗ menſur geſagt. Mit besonderer Betonung hob der Reichsſtudentenführer die Arbeit der Studentinnen hervor, um ſich ſchließlich der Dienſtſtrafordnung der Deutſchen Studentenſchaft und der⸗ jenigen des Studentenbunds ſowie der Ehrenordnung des NSdꝰ⸗Stubentenbunds zuzuwenden und dazu auszuführen: „Nachdem bereits die Wehrmacht, die SA und die 88 für ihre Gemeinſchaften den Grundſatz der unbedingten Genugtuung mit der Waffe als verbindlich aufgeſtellt ha⸗ ben, verkünde ich in dieſer Stunde für alle Mitglieder des NsostB und ſeiner Kamergdſchaften den Grundſatz, daß verletzte Ehre nur durch Genugtuung mit der Waffe wie⸗ derhergeſtellt werden kann. Eine andere Ehrenauffaſſung wird im deutſchen Skudenkenkum hinfort keine Geltung mehr beſitzen. Allein die Ehrengerichte des Ns dt ſind in Zu⸗ kunft dazu berufen, über die Ehre des deutſchen Skudenken⸗ tums zu wachen.“ U Seidelberg.(Tödliche Anfälle.) Der am alten Rathaus in Gaiberg mit Ausbeſſerungsarbeiten beſchäftigte Maurermeiſter N. Gramlich ſtürzte vom Dach und blieb kot liegen. In Münzesheim ſtarb im Alter von 42 Jahren an den Folgen eines Motorradunfalles der Metzger und Gaſt⸗ wirt Max Mannerz. () Bruchſal.(Sie laſſen das Stehlen nicht.) Vor dem Strafrichter ſtanden zwei hemmungsloſe Diehe und Einbrecher, die ohne Not ihren Hang zum Stehlen und Ein⸗ brechen fortgeſetzt haben, trotz der einſchlägigen Vorſtrafen. Der verheiratete 27jährige Joſef Hodecker von Odenheim hatte ſich wegen dreier Diebſtähle im Rückfall zu verantwor⸗ J. ten, die er durch Einbruch beging. U. a. holte er eine Geld⸗ kaſſette mit 100 Mark aus einem Zimmer mittels Nachſchlüſ⸗ ſels. Er leugnete hartnäckig, aber vergeblich. Das Urteil lautete auf ein Jahr und acht Monate Gefängnis.— Der 27jährige Fr. Fiſcher von Rinklingen verzeichnet ſchon ver⸗ ſchiedene Vorſtrafen wegen Diebſtahls, Straßenraubs und Blutſchande. Kürzlich hat er Geld gebraucht und ſtieg nachts bei einem Metzger in Bretten durch das Oberfenſter in den Laden, entwendete Wurſt⸗ und Fleiſchwaren nebſt 5 Mark Kleingeld aus der Kaſſe. Der Unverbeſſerliche kam noch ein⸗ mal mit Gefängnis davon, und zwar einem Jahr und ſechs Monaten. () Bruchſal.(Landes⸗Ziegenzuchtſchau.) Wie die Landesfachgruppe Ziegenzüchter mitteilt, findet am 14. und 15. Auguſt 1937 in Bruchſal im Rahmen einer Kreis⸗ Heintierſchau erſtmals eine Landesziegenſchau ſtatt die jedem Züchter Gelegenheit gibt, ſich über den Stand der badiſchen Ziegenzucht zu orientieren. ) Baden⸗Baden.(Beſtrafter Verſiherungs⸗ Ichwindler.) Der M. Lala von hier hatte ich vor dem Baden⸗Badener Einzelrichter wegen durch ſchwindelhafte Hand⸗ lungen bei zahlreichen Baden⸗Badener Einwohnern, die er angeblich in eine beſonders vorteilhafte Verſicherung auf⸗ nahm, ergaunerter Gelder zu verantworten. Er wurde wegen Antreue, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. () Pforzheim.(Drei Arbeiter vom Gerüſt ge⸗ ſtürz t.) Im neuen Schlachthofgebäude waren ein Elektro⸗ monteur und zwei Lehrlinge auf einem aus Leitern errichteten Gerüſt mit Inſtallationsarbeiten beſchäftigt. Dabei fiel eine der Leitern um, und alle drei ſtürzten aus 2,40 m Höhe ab. Ein Lehrling erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung und einen Schädelbruch, der andere Lehrling und der Monteur kamen mit leichteren Verletzungen davon. () Kehl.(Todesſturz auf der Treppe.) Die 74⸗ jährige Inhaberin der Inſel⸗Brauerei in Willſtett, Frau Eli⸗ ſabeth Groth, Witwe, ſtürzte ſo unglücklich von der Treppe des zweiten Stockwerkes ihres Hauſes, daß ſie einen Schädel⸗ bruch erlitt. Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, iſt Frau Groth geſtorben. Aus den Nachbargauen Neuſtadt a. d. Weinſtraße.(Auf Perſonenwa— gen aufgefahren). Im benachbarten Haardt fuhr an einer Straßenkreuzung die Ehefrau des Kohlenhändlers Hermann Heller mit ihrem Fahrrad auf einen Perſonen⸗ wagen von Neuſtadt auf. Sie ftel dabei mit dem Kopf gegen die Windſchutzſcheibe, die in Trümmer ging. Mit ſchweren Verletzungen wurde die Frau ins Krankenhaus verbracht. Weidenthal.(Von einem Loſtzu g überfah⸗ ren). Der in der Tuchfabrik beſchäftigte Arbeiter Dietrich Burckhardt, der ſich mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg befand, wurde an der gefährlichen Kurve am Felſenbrunnen von dem Anhänger eines Mehllaſtzuges überfahren. Im Neuſtadter Krankenhaus iſt B. kurz nach ſeiner Einlieferung geſtorben. Worms.(Schüler wird der mi t.) Seit dem 14. Juni 1937 wird der Schüler Georg Vetter, geboren am 14. April 1924, wohnhaft in Neu⸗Jſenburg, vermißt. Der Junge hat ſich ohne Grund von zu Hauſe entfernt und hat von Worms aus einen Brief an ſeine Eltern gerichtet. Be⸗ ſchreibung: 1.45 bis 1.48 Meter groß, dunkelblonde Haare, volles Geſicht, trägt braune Kniehoſe, braune Jungvolk⸗ ſchuhe, grünes Sporthemd und blaue Leinenjacke. Sach⸗ dienliche Mitteilungen an die Kriminalabteilung Worms oder die nächſte Polizeidienſtſtelle. Zur Beſichtigung freigegeben Luftſchiff„Graf Zeppelin“ dem Publikum zugänglich. , Frankfurt a. M. Wie die Deutſche Zeppelin⸗Reederei mitteilt, iſt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ jetzt in ſeiner Halle auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main zur Beſichtigung freigegeben. Die Halle iſt ab Samstag, 26. Juni, mittags 1 Ühr, geöffnet. „Graf Zeppelin“ hat in faſt neun Betriebsfahren im friedlichen Verkehr über Ozean und Kontinenten die deutſche Flagge in aller Welt gezeigt, in Wind und Wetter auf faſt 600 Fahrten rund 1654 000 km zurückgelegt und 12860 Fahrgäſte befördert. Er hat mit beiſpielloſer Zuverläſſigkeit ſeine Verkehrsaufgabe erfüllt. Grünberg(Oberheſſen).(Beim Beerenſuchen an⸗ geſchoſſen.) Als drei junge Mädchen aus Beltershain im Wald beim Beerenſuchen waren, würde eines von ihnen plötzlich von einem Geſchoß am Kopf getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß es nach Laubach ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. Die bisherigen Nachforſchungen ergaben, daß der verhängnisvolle Schuß von einem 14jährigen Jungen aus Reinhardshain abgegeben worden war, der ſich mit einem Flobert im Walde herumgetrieben hatte. * Mademühlen(Dillkreis).(Baugerüſt einge⸗ ſtürzt.) In Mademühlen gab das Gerüſt eines Neubaues unter der Laſt der darauf ſtehenden drei Bauhandwerler nach und ſtürzte zuſammen. Der Bauarbeiter Erich Betz aus Mademühlen ſtürzte dabei in die Tiefe und mußte mit einem Schädelbruch und anderen ſchweren Verletzungen in das Dil⸗ lenburger Krankenhaus eingeliefert werden. Ein weiterer Ar⸗ beiter wurde leicht verletzt, während ſich der dritte noch recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen konnte. — Neckarſum.(Auf dem Heimweg tödlich ver⸗ unglückt.) Auf dem Nachhauſeweg nach der Arbeit im Weinberg wurde der ledige Wilhelm Holzapfel von einem Motorrad angefahren und lebensgefährlich verletzt. Mit einem Schädelbruch, einem doppelten Unterſchenkelbruch und ſonſtigen Verletzungen wurde er ins Krankenhaus einge⸗ liefert. Dort iſt er kurze Zeit ſpäter geſtorben. ab Beim Beerenpflücken ertrunken. Ein fünf Jahre altes Bübchen in Grattenbach bei Sachrang hatte ſich von zu⸗ hauſe entfernt, um Erdbeeren zu pflücken. Als der Junge bis zum Abend nicht zurückkehrte, gingen die Eltern auf die Suche, jedoch ohne Erfolg. Erſt am andern Tag fand man den Kleinen tot am Ufer der Prien bei Stockham. Italieniſcher Beſuch auf der Burg Vogelſang. Köln, 24, Juni. Der Chef des Propagandabüros des Faſchiſtiſchen Induſtrie⸗Arbeiter⸗Verbandes, Dr. Guerriero, und der Generalſekretär des Induſtrie⸗Arbeiter⸗Verbandes der Provinz Venedig, Giuliani, beſuchten, von Berlin kom⸗ mend, zum Abſchluß ihrer Deutſchlandreiſe den Gau Köln⸗ Aachen. In der Hanſeſtadt Köln wurden die italieniſchen Gäſte von dem Gauobmann der DAß8, ſtellvertretender Gauleiter Richard Schaller, empfangen. Nach einer Beſich⸗ tigung der Abteilungen der Gauverwaltung der DAß be⸗ gaben ſich die Gäſte zur Ordensburg Vogelſang. Welchen gewaltigen Eindruck dieſe Feſtung nationalſozialiſtiſchen Geiſtes auf die Italiener ausübte, erkennt man an ihrer Erklärung, daß dieſe Burg das Symbol der Stärke und gleichzeitig der nationalſozialiſtiſchen Idee ſei, Mord nach 18 Jahren aufgeklärt Hamburg, 24. Juni. In der Nacht zum 12. Februar 1919 war in Hamburg der Zgfährige Hilfspolizeibeamte Wilhelm Lehnert von Einbrechern erſchoſſen worden. Der Beamte war von ſeiner Nachtſtreife nicht zurückgekehrt, und er wurde am nächſten Morgen in der Nähe der Heinfelder Straße mit einem Kopfſchuß tot aufgefunden. Bei der Leiche lag ein Sack mit 18 geſchlachteten Hühnern. Nach über 18 Jahren iſt es nun der Kriminalpolizei ge⸗ lungen, das ſchwere Verbrechen aufzuklären und die Täter dingfeſt zu machen. Es handelt ſich um einen Heinrich Schulz aus Harburg⸗Wilhelmsburg und einen Fritz Dehms,. der zuletzt in Dortmund wohnte. Die Feſtnahme der beiden Täter erfolgte überraſchen und gleichzeitig in Derlmund und Harburg ⸗ Wilhelmsburg. Sie haben inzwiſck auf Grund des zuſammengetragenen Beweismaterials Geſtänd⸗ niſſe abgelegt, nach denen ſich beide in der Nachktiegszeit in Harburg als Einbrecher betätigten. An dem Mordtage wollten ſie eine Anzahl geſtohlener Hühner nach Hamburg ſchaffen und dort verkaufen Auf dem Wege zur Straßen⸗ bahn ſtießen ſie jedoch mit dem Polizeibeamten zuſammen, wobei es zu der ruchloſen Tat kam. Lolcale Nuudocliali And auch in dieſem Jahre Die Werbung für die Kinderlandverſchickung der NS iſt in vollem Gange. Tauſende erholungsbedürftige Kinder ſollen auch in dieſem Jahre in unſerem Gau Aufnahme finden. Und viele badiſche Kinder werden in das ganze Reich zur Erholung fahren. Die Bevölkerung des Gaues Baden hat in den vergangenen Jahren gezeigt, daß ſie be⸗ reit iſt, an dieſem großen Erholungswerk für unſere deutſche Jugend mitzuarbeiten und nur durch dieſe Opferbereitſchaft aller Volksgenoſſen war es möglich, in den vergangenen drei Jahren über 21000 Kindern in unſerem ſchönen Bad⸗ nerlande einen Erholungsaufenthalt zu geben. Darum gilt es auch ſetzen, daß jeder perſönliches Opfer Jeder kann ein Kind bei ſich aufnehmen. Man ſpricht in Hohes Alter. Frau Katharina Haſenzahl, wohn— haft Raſtatterſtr. 31, eine unſerer älteſten Mitbürgerinnen, feiert heute ihren 86. Geburtstag in noch für ihr Alter erſtaunlichen Rüſtigkeit. Der Hochbetagten, die noch eifrige Leſerin unſeres Reckar⸗Bote iſt, die beſten Wünſche. Oeffnung der Reißinſel. Die Reißinſel wird ab 1. Juli an den Mittwoch⸗, Samstag⸗ und Sonntag⸗ Rachmittagen von 14— 19 Uhr für den allgemeinen Beſuch geöffnet. Darüber hinaus kann auch an anderen Wochen⸗ tagen geſchloſſenen Vereinigungen und Verbänden, ſowie Schulen oder Schulklaſſen unter Anweſenheit eines verant⸗ wortlichen Führers die Beſichtigung der Reißinſel erlaubt werden. Der Zutritt iſt, wie ſeither, nur durch das große Tor am Franzoſenweg geſtattet. U Anentgeltlicher Sonntag im Schloßmuſeum. Um jeder⸗ mann die volkstümliche Ausſtellung„Mannheim als Feſtung und Garniſonsſtadt“(Vom Federhut zum Stahlhelm) zugäng⸗ lich zu machen, iſt Sonntag, den 27. Juni, der Eintritt im Schloßmuſeum unentgeltlich. Das Muſeum iſt in der Zeit vom 11 bis 17 Uhr geöffnet. Freunde Mannheimer Zei⸗ chenkunſt finden außerdem eine Schau von Handzeichnungen des Mannheimer Landſchaftsmalers der Romantik Joſeph Auguſt Biſſinger. — Gibt es Mieter auf Lebenszeit? Nach bürgerlichem Recht iſt die Dauer des Mietsvertrages über Räume grund⸗ ſätzlich auch unbeſchränkt zuläſſig. Ein Mietvertrag kann daher, wenn beide Parteien es wollen, auch auf die Lebens⸗ zeit des Vermieters oder des Mieters abgeſchlaſſen wer⸗ den. Der Vertrag bedarf in jedem Falle der Schriftform. Allerdings beſtimmt das Geſetz daß ein Mietvertrag, der für länger als 30 Jahre abgeſchloſſen wird, nach Ablauf von 30 Jahren von jedem der Vertragsteile unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfriſt gekündigt werden kann. Ob ein Mietvertrag, der auf Lebenszeit lautet, unter dieſe Be⸗ ſtimmung des Geſetzes fällt, kann freilich zweifelhaft ſein. Man wird aber in der Regel annehmen müſſen, daß bei ſolchen lebenslänglichen Verträgen nach Ablauf von 30 Jah⸗ ren jeder der Bekteiligten das geſetzliche Kündigungsrecht er⸗ langt. . Aus dem Gerichtsſaal. J Sticherungsverwahrung für Gewohnheitsverbrecher. Das Mannheimer Schöffengericht verurteilte den 3 jährigen Joſef Neidig aus Karlsruhe zu drei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Neidig hatte während der Abweſenheit einer Familie in einer Woh⸗ nung einen Damen⸗ und einen Herrenmantel, zwei Herren⸗ anzüge und verſchiedene Herrenhemden entwendet. Er führte Diebeswerkzeug bei ſich, um leichter hantieren zu können. Der Angeklagte iſt wiederholt wegen ſchweren Einbruchsdiebſtahls vorbeſtraft. Kaum 19 Jahre alt, ſtach er bei einem Woh⸗ nungseinbruch die Eigentümerin nieder. Die Frau ſtarb an den ſchweren Verletzungen, und Neidig wurde damals zu 13 Jahren acht Monaten Zuchthaus verurteilt, von denen er 12 Jahre verbüßte. Aber kaum zwei Monate aus der Straf⸗ anſtalt Bruchſal entlaſſen, beſtahl er ſeine Arbeitskollegen und ſeine eigene Mutter. Das Gericht war mit dem Staats⸗ anwalt der Auffaſſung, daß es ſich hier um einen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher handelt, den die ganze Härte des Ge⸗ ſetzes treffen muß. ö J Das Vertrauen mißbraucht. Der 28jährige Franz Vögele aus Karlsruhe veruntreute ſeinem Arbeitgeber, der ihm großes Vertrauen entgegenbrachte, 3040 Mark. Einmal entnahm er aus der Kaſſe 50 Mark und buchte dieſe falſch ab. Für einen fälligen Wechſel in Höhe von 350 Mark ließ er ſich das Geld auszahlen und quittierte den Wechſel. Die unterſchlagenen Geldbeträge ſtammten aus eingezahlten Kun⸗ denrechnungsbeträgen. Das Gericht verurteilte den Angeklag⸗ ten zu einem Jahr Gefängnis. — Die Sporkkurſe der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Die zunehmende Bedeutung der von der NS-Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführten Sportkurſe hat der amtlichen Sportſtatiſtik Veranlaſſung gegeben, im Zu⸗ ſammenwirken mit der Reichsleitung der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ eine Erhebung über den Umfang der Sportkurſe bei den einzelnen Gauſportämtern zu veranſtal⸗ ten, deren Ergebniſſe ſoeben vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlicht werden. Die hauptſächlichſte Aufgabe der ſeit dem Jahre 1934 im Aufbau befindlichen Sportkurſe der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt es, diejenige Perſonen, die bisher Leibesübungen nicht betrieben haben, gegen billiges Geld mit ſportlicher Betätigung vertraut zu machen. Während die Zahl der Beſucher(ausgegebene Sportmarken) im Jahre 1934 633 000 betrug, ſtieg ſie im Jahre 1935 auf 3,3 Millionen und im Jahre 1936 auf 6,4 Millionen, ſo daß eine Verzehnfachung gegenüber 1934 eingetreten iſt. Im Gau Baden wurden insgeſamt für alle Sportarten(ohne N 244 000 Beſuche der Sport⸗ kurſe der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Jahre 1936 gezählt. Den größten Zuſpruch hatten die allgemeine Körperſchule, das Geräleturnen, Gymnaſtik und Spiele, für die zuſammen 121000 Sportmarken ausgegeben wurden. Reges Intereſſe beſtand weiter im beſonderen, fuͤr das Schwimmen, auf das 48 000 Sportmarken entfielen. Auch beim Kinderturnen mit 24000 Sportmarken war die Be⸗ teiligung im Gau Baden ſehr lebhaft. Bei den Vorberei⸗ tungskurſen für den Erwerb des SA⸗ und Reichsſportab⸗ zeichens wurden 9000 Sportmarken ausgegeben. Der An⸗ teil der weiblichen Perſonen iſt am ſtärkſten bei der Spezial⸗ gymnaſtik(8000). Weiter entfielen auf Schigymnaſtik und Schikurſe in Baden 4000 Sportmarken, auf Leichtathletik und Waldlauf 7000 und auf Volkstanz 7000. Die badiſche Milchwirtſchaft in München. Der Milchwirtſchaftspverband Baden hat mit den ihm an⸗ geſchloſſenen Betrieben, wie in jedem Jahr, ſich mit einer großen Sammelausſtellung auf der diesjährigen Reichs⸗ nährſtandsſchau in München beteiligt. Die Ergebniſſe ſind für das Land Baden äußerſt zufriedenſtellend und zeigen den hohen Stand der badiſchen Molkereibetriebe ſowie der Landwirtſchaft. Es wurden insgeſamt 63 erſte Preiſe, 37 zweite Preiſe ſowie 6 Anerkennungen erzielt. Außerdem ſind 4 Siegerpreiſe nach Baden gefallen. Die Molkereien Mannheimer Milchzentrale AG., Milchzentrale Karlsruhe Gmbh., Zweigbetrieb Raſtatt, und Franz Wagner, Dampf⸗ molkerei, Müllheim(Baden), haben allein für zuſammen 11 eingeſchickte Proben nur erſte Preiſe erhalten, darunter zwei Siegerpreiſe. Der Milchwirtſchaftsverband Baden ſo⸗ wie die ihm 0 Betriebe werden beſtrebt ſein, bei der nächſten Reichsnährſtandsausſtellung dieſe guten Ergebniſſe noch zu verbeſſern. Ausbildungslehrgang für Milchkonkrollaſſiſtenten. Am Montag, den 5. Juli 1937, nachmittags 4 Uhr, be⸗ innt auf dem Verſuchs⸗ und Lehrgut der Landesbauern⸗ ſchaft Baden, Rastatt, ein Ausbildungslehrgang für Milchkontrollaſſiſtenten. Anmeldungen hierzu ſind ſofort Unter Belfügung eines ſelbſtgeſchriebenen Lebenslaufes. neueſter Leumundszeugniſſe, beglaubigter Abſchriften der Abgangszeugniſſe der Volks⸗, Fortbildungs⸗ und Landwirt⸗ ſchaftsſchule ſowie beglaubigte Zeugnisabſchriten über die Tätigkeit in der praktiſchen Landwirkſchaft, eines Lichtbildes und des Nachweiſes der politiſchen Zuverläſſigkeit an die Landesbauernſchaft Baden, Karlsruhe, Beiertheimer Allee Nr. 16, Hauptabteilung 2 D 5, zu richten. — Gäſtebücher der Gemeinden. Häufig lieſt man, daß bei einem Beſuch eine führende Perſönlichkeit ſich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hat. Blättert man ein olches Buch durch, ſo enthalten die Seiten ſchon ein Stück Stadtgeſchichte, eine Erinnerung an große Tage, die für die Entwicklung der Stadt bedeutungsvoll waren. Es gibt Blicher, die in Samt, in Leder, in Schweinsleder gebunden ſind. Manche kragen das Stadtwappen, neuere auch das Hakenkreuz und das Hoheitszeichen. Einige ſind mit Gold⸗ und Silberbeſchlag und Edelſteinen reich geſchmückt, andere wieder bewußt ſchlicht. In ihrer Geſamtheit bilden ſie ein beredtes Zeugnis deutſchen Gewerbefleißes. Beſonders in⸗ tereſſant iſt das„Stahlbuch der Stadt Eſſen“, das in Stahl⸗ platten eingebunden iſt. Das„Goldene Buch“ der Stadt Bremen iſt ein ſchlichter Lederband. Der Deckel trägt als Verzierung eine Hanſekogge mit dem Bremer Schlüſſel und den Bremer Farben und deutet auf die ruhmreiche Geſchichte der alten Hanſeſtadt hin. Aus der neueſten Zeit ſtammt das „Goldene Buch“ der Stadt Lörrach; es iſt in Leder gebun⸗ den und mit dem Wappen der Stadt geſchmückt. 1935 wurde es angelegt, und ſeine erſte Eintragung gibt Kunde von der Eingemeindung zweier Nachbargemeinden. Ebenfalls aus neueſter Zeit iſt das„Goldene Buch“ der Stadt Neiße, das 1934 angelegt wurde. Es iſt in goldgelbes Schafleder ge⸗ bunden; es zeigt auf dem Deckel das Hakenkreuz und das Stadtwappen auf eingelegten Pergamenttafeln. Rechtzeitige Einberufungen zu Aebungen Grundſätzlich 6 Wochen vor dem Geſtellungskag. In einem Erlaß des Reichskriegsminiſteriums wird be⸗ kanntgegeben: Nach vorliegenden Beſchwerden ſind in letzter Zeit Ge⸗ ſtellungsbefehle Einberufenen vielfach erſt kurz vor Beginn der llebung oder kurzfriſtigen Ausbildung zugeſtellt wor⸗ den. Bei einer derartig kurz angeſetzten Einberufung iſt dem davon Betroffenen eine Regelung ſeiner beruflichen und häuslichen Verhältniſſe ſowie die rechtzeitige Beantragung der Familienunterſtützung für den Lebensunterhalt ſeiner Angehörigen nicht möglich. Alle Dienſtſtellen werden deshalb darauf hingewieſen, Erſatzanforderungen jeder Art für Uebungen und kurzfriſtige Ausbildung, insbeſondere auch namentliche Anforderungen, rechtzeitig ſpäteſtens acht Wochen vor Beginn der Uebung oder kurzfriſtigen Ausbildung an die zuſtändige Wehrerſatz⸗ dienſtſtelle zu ſtellen. Hierbei iſt beſtimmungsgemäß mit an⸗ zufordern: a) für Uebungen eine Reſervequote in der Höhe, wie ſie vom Generalkommando uſw. nach Maßgabe der in dem 96. gemachten Erfahrungen feſtgeſetzt wor⸗ en iſt, b) für kurzfriſtige Ausbildung eine Reſervequote von 10 v. H. der Mannſchaftsſtärke. Die Einberufung hat grundſätzlich ſechs Wochen vor dem Einſtellungstag dürch das Wehrbezirkskommando(bei Uebungen für Unteroffiziere und Mannſchaften durch das Wehrmeldeamt) durch Geſtellungsbefehl zu erfolgen. Ge⸗ ſtellung von Nacherſatz für Zurückgeſtellte uſw. darf erſt nach Aufbrauch der einberufenen Reſervequote erfolgen. Dieſen iſt jedoch mindeſtens eine Friſt von 14 Tagen durch entſprechende Feſtſetzung des Geſtellungstages in dem Ge⸗ ſtellungsbefehl zu geben. Nur in beſonderen Ausnahmefällen, wenn entſprechende Anordnung des Reichskriegsminiſteriums bzw. der Ober⸗ kommandos der Wehrmachtteile oder das Einverſtändnis des Einberufenen vorliegt, darf von dieſer Regelung abge⸗ wichen werden. Im übrigen dürfen die Wehrerſatzdienſt⸗ 5— Anforderungen von Dienſtſtellen auf zu kurz ange⸗ etzte, den Beſtimmungen nicht entſprechende Einberufunges nicht ſtattgeben. Der ritterliche Kraftfahrer Bei einem großen Aufmarſch des NRSKK. am Völker⸗ ſchlachtdenkmal in Leipzig ſtellte Korpsführer Hühnlein folgende 512 Leipziger Theſen! des NSK.⸗Mannes für anſtän⸗ diges und ritterliches Fahren auf: 1. Die Beherrſchung der Fahrkunſt wie der Verkehrs⸗ regeln allein genügt nicht. Erſt durch die Ritterlichkeit ſei⸗ ner Fahrweiſe und die Diſziplin ſeiner Haltung erweiſt ſich der RSKK.⸗Mann als vorbildlicher und erzieheriſch wirken⸗ der Fahrer. 2. Der Zuſtand eines Kraftfahrzeuges iſt die Viſitenkarte ſeines Fahrers. Wer nicht alles daranſetzt, um ſich den Wert eines Kraftfahrzeuges durch beſte und liebevollſte Pflege zu erhalten, vergeudet Volksvermögen. 3. Das freihändige Fahren mit Motorrädern, die Miß⸗ achtung der Autobrille und das Lümmeln am Steuerrad mit heraushängenden Ellenbogen ſind nicht etwa ein Beweis für die beſondere Forſchheit des Fahrers, ſondern nur ein Zei⸗ chen für mangelndes Verantwortungs⸗ und Anſtandsgefühl. 4. Ein verantwortungsbewußter Fahrer weiß, wenn er ſich während der Fahrt auch einmal einige Züge aus einer Zigarre oder Zigarette unbedenklich geſtatten kann. 5. Du kennſt die ſcharfen Maßnahmen des deutſchen Poli⸗ zeichefs gegen betrunkene Kraftfahrer. Prüfe aber auch vor der Fahrt, ob Verärgerung, dienſtliche oder geſchäftliche Be⸗ laſtung oder Gemütsbewegung Dein inneres Gleichgewicht tören. 8 6. Mit un verminderter Geſchwindigkeit beim Begegnen mit anderen Verkehrsteilnehmern rückſichtslos durch Pfützen zu fahren und leichtfertig Staubwolken aufzuwirbeln, verſtößt gegen alle Regeln nationalſozialiſtiſcher Verkehrsgemeinſchaft. 7. Motorengeknatter und Auspuffknallen ſind kein Aus⸗ druck heldiſcher Geſinnung. Ruhiges, überlegtes Anfahren und Schalten ſchonen die Nerven anderer und finden die An⸗ erkennung des Fachmannes. 8. Flottes, zügiges Fahren entſpricht dem Sinn des Kraftfahrzeuges und macht uns Freude. Nur die gewiſſen⸗ hafte Beachtung unſeres Grundſatzes, daß die Geſchwindig⸗ keit nach den Verkehrsverhältniſſen einzurichten iſt, hält uns Geſchwindigkeitsbeſchränkungen vom Leibe. 9. Ein einziges ruhiges Wort der Belehrung und ſach⸗ lichen Feſtſtellung ſtärkt Deinen Standpunkt, ſinnloſes Schimp⸗ fen ſchwächt ihn ab. 10. Wer aus dem fahrenden Kraftfahrzeug Zeitungen, Obſtſchalen und Stullenpapier hinausfeuert, verunreinigt die Straßen und gefährdet den Verkehr. 11. Schwere Gewichte, höhere Pferdeſtärke und größere Ausmaße des Kraftfahrzeuges erhöhen nicht die Rechbe, ſon⸗ dern die Pflichten der Rückſichtnahme a 12. Die freudige und bereitwillige Ausübung einer ſteten Hilfsbereitſchaft der Landſtraße iſt vornehmſte Pflicht. Der Sanitätskaſten gehört zum Kraftfahrzeug wie die Kerze zum Motor. Wer dieſe Regeln beachtet, iſt ein ritterlicher und anſtän⸗ diger Kraftfahrer! Der NSKK.⸗Mann und der Angehörige des DDC. machen durch Führung ihres Wimpels die Oeffentlichkeit zum Richter über ihr Verhalten. Wenn man den Arzt braucht Die ärztliche Verſorgung kranker Volksgenoſſen. Um die Leiſtungsfähigkeit und Schlagkraft der Aerzte⸗ ſchaft zu erhalten und zu ſtärken, iſt es eine zwingende Not⸗ wendigkeit, dem Arzt ſeine karg bemeſſene Freizeit nicht zu ſchmälern, denn wie jeder andere arbeitende Volksgenoſſe, ſo hat auch der Arzt ein Anrecht und ein Bedürfnis auf Er⸗ holung und Ausſpannung. Dazu kann nun in großem Maße jeder Volksgenoſſe, welcher den Arzt in Anſpruch nimmt felbſt beitragen. a 5 Deutſcher Volksgenoſſe! Denke daran, daß die Arbeits⸗ kraft des Arztes genau ſo begrenzt iſt wie die jedes anderen arbeitenden Volksgenoſſen. Darum gönne ihm ſeine Freizeit und beachte folgende Gebote: 1. Such' den Arzt bei leichteren Erkrankungen in ſeiner Sprechſtunde auf, ſo daß Hausbeſuche auf die wirklich ernſten Krankheitsfälle beſchränkt bleiben. 2. Vergiß nie den Krankenſchein oder reiche ihn im Notfall ſofort nach. Ohne Krankenſchein iſt der Arzt nicht berechtigt Verordnungen auf Koſten der Kaſſe auszuſtellen. Der Arzt braucht dringend den Krankenſchein für die Abrechnung. 3, Suche den Arzt vormittags möglichſt ſchon am Anfang der Sprechſtunde auf. Du ſelbſt brauchſt dann meiſtens nicht lange zu warten, erleichterſt dem Arzt die Arbeit und nimmſt dadurch Rücksicht auf andere Volksgenoſſen, die erſt ſpäter in die Sprechſtunde kommen können. 4. Notwendige Beſuche melde bis ſpäteſtens 10 Uhr vor⸗ mittags an(nicht Zettel in den Briefkaſten werfen). Beſtelle Hausbeſuche nur durch Erwachſene und gib dem Arzt dabei zugleich die Krankheitserſcheinung bekannt, wie 3. B. Fieber, Halsſchmerzen, Leibſchmerzen uſw. Denke daran, daß der Arzt ſeine Beſuche einteilen muß. Die Erledigung nach 10 Uhr angemeldeter Beſuche kann nicht mit Sicherheit erwartet werden. Deshalb rufe den Hausarzt rechtzeitig und nicht erſt in höchſter Dringlichkeit. 5. Für den Sonntagsdienſt beachte folgendes: q Nimm den Arzt während des Sonntagsdienſtes nur in drin⸗ genden Fällen in Anſpruch. b) Warte bei unklaren Erkran⸗ kungen nicht erſt bis Samstagmittag oder Sonntag, ſon⸗ dern rufe rechtzeitig deinen Hausarzt, zumal wenn die Er⸗ krankung ſchon einige Tage beſteht. Marktberichte Mannheimer Wochenmarkt v. 24. Junj. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,7 bis 5, neue 10 bis 13, Salat⸗ kartoffeln 8; Wirſing 12 bis 16; Weißkraut 8 bis 15; Rok⸗ kraut 18 bis 20; Blumenkohl, St. 20 bis 70; Karotten, Bſchl. 5 bis 10; Spinat 18 bis 25; Mangold 15 bis 18; Zwiebeln 13; Grüne Bohnen 25 bis 40; Grüne Erbſen 22 bis 28; Spargeln 18 bis 45; Kopfſalat, St. 7 bis 16; Endivienſalat, St. 15 bis 20; Oberkohlraben, St. 5 bis 12; Rhabarber 5 bis 8; Tomaten 30 bis 60; Rettich, St. 4 bis 10; Schlangengurken, St. 25 bis 50; Suppengrünes, Peterſilie. Schnittlauch, je Bſchl. 4 bis 5; Kirſchen 35 bis 45 Erdbeeren(Ananas) 28 bis 38; Pfirſich 40 bis 45; Heidel⸗ beeren 30 bis 40; Himbeeren 38 bis 45; Johannisbeeren 20 bis 22; Stachelbeeren 20 bis 35; Zitronen, St. 10 bis 16; Bananen, St. 5 bis 10; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 9 bis 11. Mannheimer Schweinemarkt v. 24. Juni. Auftrieb und Preiſe: 365 Ferkel bis ſechs Wochen 7 bis 11, über ſechs Wochen 11 bis 20, 105 Läufer 20 bis 27 Mark. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 24. Juni. Amklich notierten: Wieſenheu, loſes, neues 4,50 bis 4,75; Luzerne⸗ kleeheu, loſes, neues 5,25 bis 5,75; Preßſtroh, Roggen und Weizen 3,50 bis 3,80, Hafer und Gerſte 3 bis 3,30, Futter⸗ ſtroh, geb. Weizen, Hafer und Gerſte 3,80 bis 4,10; Spelz⸗ ſpreu ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle 2,70 bis 3 Mark. Alle anderen Notierungen unverändert. Verſammlungs⸗ Kalender. 1 Fußballvereinigung 98. Die für heute Abend angeſetzte Spieler⸗ Verſammlung fällt aus. Das Training für ſämtliche Aktiven findet Sonntag Vormittag 8 Uhr ſtatt. Teig⸗ waren die nahrhafte Mahlzeit und nicht teuer. Eier⸗Maccaroni % ks 48 Pfg. 5 8 1 KS Ig. Griesmaccarönt „ be 0 ig Eier⸗Rudeln % Kg 45 Pfg. Eier⸗Wellen Eier-Rudeln Eier⸗Spätzle , eder uller jedem kind , Jllicktene von„ Kunclen, Birkel, Henſel 25 0 5 r 7 N Füt das empfiehlt 8 is Wee N 5 Rif Muſfer u. find Jab. Würthwein Lebensmittel. Srpnu Suck dle„deutsche Nachtigall“ die sich im Rund- funk die Herzen von Millionen er- obert hat, in ihrem ersten Tonfilm Dlumen aus Niza. Dull Kemp das Unikum, ist Gegenspieler. EAE SIL 2———— Dokument unſerer Aeiſtungsfähigkeit 1 R HEIN BERGER RE CTOS AN elegant und doch fuggerechil= Der Schuh, den Ihr Fuß 8 braucht und der Ihnen gefallil 5 1 Boßnen- e dee, 5 Küche ale Adel del Kurz gebraucht, mit Matratze, mod. 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