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Den Höhepunkt des Gautages des Gaues Mainfranken, der in der letzten Woche ſein zehnjähriges Beſtehen feierte, bildete am Sonntag der Beſuch des Führers und Reichs⸗ kanzlers. Auf einer machtvollen Kundgebung auf dem Reſi⸗ dengplatz ſprach der Führer zu mehr als 200 000 Volksge⸗ noſſen, die auf dem Platz und in den Spalierſtraßen der feſtlich geſchmückten Stadt Adolf Hitler zujubelten. Faſt fünf Jahre ſind verſtrichen, ſeit der Führer zum letzten Mal in der Stadt weilte. Die Kunde vom Beſuch des Führers hatte ſich mit Windeseile bis ins kleinſte main⸗ fränkische Dorf verbreitet, und die Bevölkerung ganz Mainfrankens ſchien am Sonntag früh auf den Beinen zu ſein, um den Führer zu ſehen. Auf dem Reſidenzplatz vollzog ſich am Vor⸗ mittag der Aufmarſch der 80 000. Sämtliche Gliederungen der Partei mit ihren Fahnen und die Ehrenkompanien der Wehrmacht nahmen auf dem mächtigen Platz, den die wun⸗ derbare Faſſade des Würzburger Schloſſes abſchließt, Auf⸗ ſtellung. Gegen 11 Uhr traf der Führer im Hauptbahnhof ein, wo ihn der Gauleiter Mainfrankens, Dr. Hellmuth, den Willkommengruß entbot. Die Kundgebung eröffnete Gauleiter Dr. Hellmuth, der die zum Appell angetretenen Formationen dem. meldete. Ich bin nicht in der Lage, ſo führte der Gauleiter u. a. aus, das wiederzugeben, was Ihnen die leuchtenden Augen der mainfränkiſchen Nationalſozialiſten ſagen möchten. Wir ſind überglücklich, daß Sie unſerem Gautag durch Ihre Anwe⸗ ſenheit die Krönung geben. Der Führer ſpricht Als der Führer hierauf an das Mikrophon trat und das Wort zu ſeiner Rede nahm, wurde er wieder mit einem nicht endenwollenden Sturm der Begeiſterung begrüßt. Der Führer erinnerte einleitend daran, daß er vor nun⸗ mehr fünf Jahren zum letzten Male in dieſer Stadt geſpro⸗ chen habe. Daran anknüpfend entwarf er ein eindrucksvol⸗ les Bild von dem Wandel, der ſich in dieſen fünf Jahren in Deutſchland unter der nationalſozialiſtiſchen Führung poli⸗ tiſch, wirtſchaftlich und kulturell vollzogen hat. Der Führer ſkizzierte in kurzen Strichen die troſt⸗ loſe Lage und den wirtſchaftlichen Ruin, den der Na⸗ tionalſozialismus im Jahre 1933 vorfand. Er zeichnete den ſeitdem beſchrittenen Weg, der ein Weg der Arbeit und der Anſtrengung, aber auch ein Weg des Erfolges war: „So wurde ein neues Volk geboren— in Schmerzen, ſo wie alles, was geboren wird, nur unter Schmerzen geboren werden kann. Ich glaube aber, daß wir vor der Geſchichte ſagen können, daß in keinem der ge⸗ ſchichtlichen Fälle dieſer ſchmerzliche Prozeß klüger, ver⸗ nünftiger, vorſichtiger und gefühlvoller vollzogen wurde als bei uns. Die Zukunft wird dieſen Prozeß einmal als enen ber rlugſten— ich darf wohl ſagen—, als einen der genialſten bezeichnen, die jemals ſtatt⸗ fanden. Als eine der gewaltigſten Revolutionen, die dabei in keinem Moment ihres Ablaufes den Boden der unbe⸗ dingten Legalität verlaſſen hat. Der Führer ſprach von der nationalſozialiſti⸗ ſchen Wirtſchaftsauffaſſung, die in dieſen Jah⸗ ren in die Tat umgeſetzt worden ſei. Entſcheidend für dieſe Auffaſſung iſt nicht, was eine Nation an Geld druckt und ausgibt, ſondern was an Werten der Arbeit hinter dieſem Geld 25 Nur die Steigerung der Produktion komme dem ganzen Volk zugute. Es ſei dabei entſprechend unſerer na⸗ flonalſozialiſtiſchen Ueberzeugung und Geſinnung unſer Entſchluß, das ganze Volk immer mehr und ſteigend an den Ergebniſſen dieſer ungeheuren Arbeits⸗ intenſität teilnehmen zu laſſen. 5 Dieſem Ziel diene auch der Vierjſahresplan. Er verfolgt den Zweck, uns auf einer Reihe von Gebieten un⸗ abhängig zu machen von der Umwelt, nicht aber uns von ihr zurückzuziehen. „Der Vierjahresplan ſoll Deutſchland nur davor be⸗ wahren, von jedem Dritten nach Belieben erpreßt werden zu können. Wir wallen mit ihm gewiſſe Grundlagen unſe⸗ rer Nationalwirtſchaft ſicherſtellen, und keine Macht der Welt oder gar die Keden fremder Staatsmänner können uns auch nur einen Zentimeker davon abbringen.“ Gegenüber den ſinnloſen Vorwürfen, Deutſchland wolle ſich vom Welthandel zurückziehen, erklärte der Führer mit Nachdruck:„Davon kann keine Rede ſein! Im Gegenteil, wir wollen mit dem Ausland noch mehr als e Handel treiben und Geſchäfte machen. Dafür ſprechen ſchon unſere Handelsbilanzen. Die deutſche Ausfuhr und Einfuhr ſtei⸗ gen fortgeſetzt und werden, ſo Gott will, es auch weiterhin tun. Ueberhaupt hat das nakionalſozialiſtiſche Deutſchland nur den einen Wunſch, unter Wahrung ſeiner eigenen Rechle mit der geſamten Umwelt friedlich zu leben und freund⸗ ſchaftlich zuſammenzuwirken. a Allerdings haben wir begründete Zweifel an der Wirkſamkeit gewiſſer internationaler Ver⸗ ſprechungen oder Zuſicherungen. Ich habe verſucht, die Wirkſamkeit ſolcher internationaler lbmachungen in der Praxis nun einmal in einem beſtimmten Fall prüfen u laſſen. Sie wiſſen, daß neuerlich erſt kommuniſtiſch⸗bol⸗ ſchewiſtiſche Verbrecher in einem heimtückiſchen Ueberfall ein deutſches Schiff mit Bomben bewarfen, was uns 31 Tote und 73 Verletzte gekoſtet hat.(Stürmiſche Entrüſtungs⸗ rufe). Ich habe mich damals e von uns aus den Helden von Valencia ſofort ſene Warnung zuteil werden zu laſſen, die meiner Ueberzeugung nach allein geeignet ſſt, ſolche Verbrecher zur Ordnung zu rufen und ihnen klarzu⸗ machen, daß die Zeit, in der man die deutſche Nation in ſolcher Art behandelt, ein für allemal abgeſchloſſen und vor⸗ bei iſt.(Begeiſterter Beifall der Maſſen). Nun erklärte man, das würde ein ganz ungerecht⸗ fertigtes Vorgehen ſein. In dieſer modernen Zeit müßte man jene Inſtitutionen für ſolche Maßnahmen ein⸗ ſchalten, die ſich zurzeit überall bemühen, die Verteidigung der Intereſſen der Völker von den einzelnen Staaten weg in kollektive Hände zu legen. Ich habe dieſem Verlangen ſtattgegeben, und wir gin⸗ gen wieder in die Kontrollkommiſſion zurück mit dem guten Wunſch und der aufrichtigen Hoffnung, daß ſich ſolche Pläne nun auch in der Praxis verwirklichen wür⸗ den. Da nach unſerer Erklärung, von jetzt ab jedes ſich nähernde rote Flugzeug und Ueberſeeſchiff ſofort unter Feuer zu nehmen, den bolſchewiſtiſchen Verbrechern Angriffe über See nicht mehr möglich waren, ſind die bolſchewiſti⸗ ſchen Machthaber nun unter die See gegangen und ha⸗ ben vier Torpedoangriffe auf die„Leipzig“ unternommen.(Erregte Rufe der Maſſen.) Wohoiſt tür immer Wir haben nun erwartet, daß die inkernakionale Soli⸗ darität eine kollektive gemeinſame Beſchützung des Frie⸗ dens veranlaſſen würde. Aber Sſe haben es ſa ſelbſt erlebt: Es ſollten Kommiſſionen gebildet werden zwecks Anterſu⸗ chung des Falles. Del„een nacht mehr verlangt, als daß den Machtha⸗ bern in Valencia wenigſtens durch eine gemeinſame Kund⸗ gebung aller beteiligten Kontrollmächte gezeigt wird, daß ſie es nicht mehr mit einer, ſondern mit allen Mächten zu tun haben, Aber ſelbſt dieſe beſcheidene Aktion war nicht mehr durchführbar. Daraus können Sie erſehen, was wir Deut⸗ ſchen zu erwarten hätten, wenn wir ſemals das Schickſal den Händen derartiger Inſtitutionen oder ſolchen Abma⸗ chungen ausliefern würden. Davon aber kann man nun in London überzeugt ſein. Die Erfahrungen, die wir dieſes Mal gemacht haben, ſind für uns eine Belehrung, die wir niemals vergeſſen werden! Wir werden von jetzt ab in ſolchen Fällen doch lieber die Freiheit. die Unabhängigkeit ound Ehre und die Sſcher⸗ heit der Nation in unſere eigenen Hände nehmen und uns ſelbſt beſchützen!(Begeiſterter langanhaltender Beifall). und Golt ſei Dank, wir ſind heute auch ſtark genug, um uns ſelbſt ſchützen zu können!(Erneuter Beifallsſturm). Wir haben aus dieſem Vorgang Konſequenzen gezogen, die für die ganze Zukunft wirkſam ſein werden. Redens⸗ arten in Parlamenten oder von Staatsmännern werden uns in Zukunft nicht mehr einnebeln können. Wir haben einen Angriff erlebt, ſeine Behandlung geſehen und ſind dadurchgeheilt für immer! Ich hatte getan, was man pflichtgemäß tun mußte. Es wurde verſucht, uns kann heute niemand mehr in der Welt erklären, daß wir böswil⸗ ligerweiſe irgendwie voreingenommen ſeien gegen kollek⸗ tive Abmachungen. Nein! Hätte ſich dieſe kollektive Abmachung vom 12. Juni bewährt, hätte man es ſich vielleicht überlegen können, ob man nicht doch noch weiter geht. Nachdem ſich aber ſelbſt dieſe kleinſte Abmachung in der Praxis als undurchführbar erwies, ſoll das für uns nun eine Warnung ſein, eine ähn⸗ liche Enktäuſchung eines Tages nicht vielleicht in einem ſchlimmeren Fall noch einmal zu erleben. Jede Katze kann ſich einmal die Pfoten verbrennen und jeder Menſch einmal Fehler machen, aber nur Narren tun das Gleiche zweimal! Weder ich noch die deutſche Nation haben nun Luſt, ſich ein zweites Mal in eine ſolche Gefahr zu begeben.(Langanhaltende brauſende Zuſtimmungskund⸗ gebungen). Den Nörglern und Kritikern Nach dieſen Ausführungen über die außenpolitiſche Si⸗ cherung der deutſchen Nation wandte ſich der Führer den Zukunftsaufgaben der inneren Einheit un⸗ ſeres Volkes und ſeiner Jugend zu.„Die kommende Generation— das kann ich all den früheren Zerſtö⸗ rern der deutſchen Volksgeſchloſſenheit prophezeien— be⸗ kommen ſie nicht mehr!“. Den Nörglern, die da fragen:„Wie kommen Sie dazu, ſolche Prophezeiungen aufzuſtellen“— rief der Füh⸗ rer unter jubelnder Zuſtimmung der Zehntauſende zu:„Wie bin ich dazu gekommen, im Jahre 1919 als Soldat zu pro⸗ phezeien, daß ich eine Bewegung ſchaffen werde, die ein⸗ mal Deutſchland erobern wird? Wie bin ich dazu gekommen, im Jahre 1923 zu glauben, daß wir zur Macht gelangen, daß wir Deutſchland wieder retten werden, daß wir unſere Wehrmacht wieder aufbauen, die Wirtſchaft in Ordnung bringen, die einzelnen Parteien beſeitigen werden? ch bin dazu gekommen, weil ich an unſer Volk ge⸗ glaubt habe.“(Toſender Beifall.) Wir deutſche National. zialiſten glauben auf dieſer Erde außer an unſeren Herr⸗ gott im Himmel zunächſt an unſer deutſches Volk!(Lang⸗ anhaltende ſtürmiſche Juſtimmung.) Das macht uns ſtark, das läßt uns widerſtandsfähig ſein, das gibt uns die Kraft, ungeheure Aufgaben zu über⸗ nehmen mit dem Blick in eine ferne Zukunft. Das allein iſt die Urſache, warum wir ſo viele Projekte beginnen, die auf Jahrzehnte hinaus 3 werden müſſen. Wir glau⸗ ben an unſer Volk und darüder hinaus an die Bewegung, die dieſes Volk der Zukunft repräſentiert, die Bewegung, in der dies alles ſeinen erſten Ausdruck fand und in der es ſeine Vollendung finden wird. Ich glaube an den Na⸗ tionalſozialismus und an die Partei als die e dieſer Gedanken! Das iſt die Stärke, die uns alle erfüllt, uns ge⸗ leitet und die uns immer wieder den Erfolg ſchenken wird! Dabei kann ich beſtimmten Zweiflern auch noch Fol⸗ gendes ſagen: Ich bin mix darüber klar, was ein Menſch kann und wo ſeine Begrenzung liegt, aber ich bin der Ueberzeugung, daß die Menſchen, die von Gott geſchaffen ſind, auch dem Willen dieſes Allmächtigen nachleben ſollen. Gott hat die Völker nicht geſchaffen, daß ſie ſich in Leicht⸗ ſinn ſelbſt aufgeben, vermantſchen und ruinieren, ſondern daß ſie ſich ſo erhalten, wie Gott ſie geſchaffen hat!(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.) Indem wir für ihre Erhaltung ein⸗ treten in der Form, wie Gott es gewollt hat, glauben wir, daß wir auch dem Willen des Allmächtigen entſprechend handeln. So ſchwach der einzelne Menſch in ſeinem ganzen We⸗ ſen und Handeln am Ende doch iſt gegenüber der allmäch⸗ tigen Vorſehung und ihrem Willen, ſo unermeßlich ſtark wird er in dem Augenblick, in dem er im Sinne dieſer Vorſehung gehandelt! Dann ſtrömt aus ihm jene Kraft her⸗ nieder, die alle großen Erſcheinungen der Velt ausgezeich- net hat. Und wenn ich auf die fünf Jahre, die hinker mir liegen, zurückblicke, dann darf ich doch ſagen: Das iſt nicht Menſchenwerk allein geweſen! Wenn uns nicht die Vorſe⸗ hung geleitet hätte, würde ich dieſe ſchwindelnden Wege ofl nichk gefunden haben. Das ſollten gerade unſere Kritiker wohl wiſſen.(Stürmiſcher Beifall.) So ſind wir National- ſozialiſten auch im kiefſten Herzen gläubig! Wir können es gar nicht anders; es kann niemand Rölker- oder Weltge⸗ ſchichte machen, wenn er nicht zu ſeinem Wollen und Kön⸗ nen den Segen dieſer Vorſehung hat.“ Der Führer ſchloß unter Hinweis auf die Entwicklung des Gaues Mainfranken die wunderbare Wiederauf⸗ erſtehung der ganzen Nation:„So ſteht heute überall das deutſche Volk! Sie ſelbſt ſehen es hier in einem kleinen Ausſchnitt. Aber ſo iſt es im ganzen Deutſchen Reich. So wird es ſein, ſolange wir Natlonalſozialiſten den Weg ge⸗ hen, den wir uns einſt vorgeſchrieben haben: Immer geradeaus, nur eines im Auge: Deütſchland und unſer Volk! Begeiſtert ſtimmte die rieſige Menge nach der Rede des Führers in den Geſang der Lieder der Nation ein. Gau⸗ leiter Dr. Hellmuth beſchloß die Kundgebung mit dem 1 an den Führer, das jubelnden Widerhall and. 7 Im Anſchluß an die Kundgebung nahm der Gauleiter auf dem Bahnhofsplatz den Vorbeimarſch der For⸗ mationen ab. Mit dieſem eindrucksvollen Schauſpiel fanden die großen Veranſtaltungen des mainfränkiſchen Gautages ihren Abſchluß. Goebbels in Gelſenkirchen Rede auf der Heerſchau des Gaues Weſtfalen⸗Nord. Gelſenkirchen, 28. Juni. Zu einer machtvollen Kundgebung der Kraft und der Geſchloſſenheit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung wurde am Sonntag, dem letzten Tag des Gautreffens in Gelſen⸗ kirchen, der große Generalappell des Gaues Weſtfalen⸗Nord auf dem Wildenbruch-Platz, wo Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels vor 40000 Männern der Parteigliederungen ſprach. Der Miniſter erinnerte eingangs an die Tatſache, daß noch kurz vor der Machtübernahme eine kleine Gruppe kein Mittel unverſucht gelaſſen habe, die nationalſozialiſtiſche Bewegung am Vollzug der Dinge zu verhindern. Er habe damals von dieſer Stadt aus eine ſcharfe Kampfanſage ge⸗ gen die Clique gerichtet und darauf hingewieſen, daß es nicht damit getan ſei, die Macht nur zu beſitzen, ſondern daß es viel ſchwieriger ſei, die Macht zu behalten. Wenn er heute, nach fünf Jahren, wieder nach Gelſen⸗ kirchen gekommen ſei, ſo könne man zum Unterſchied gegen damals feſtſtellen, welch eine große Wandlung ſich inzwiſchen vollzogen habe. Heute ſei nicht mehr eine Sppo⸗ ſitionsgruppe angetreten, hier ſtehe im wahrſten Sinne des Wortes die Nation, die in ihren neuen Menſchen auch die neue Zeit repräſentiere. Dieſe neue Zeit ſei das Ergeb⸗ nis eines Volkskampfes, den die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung durchgeführt habe. Dieſe neuen Menſchen ſeien real, heroiſch und mutig, ihr Auftreten und ihr Weſensausdruck zeige, daß das deutſche Volk von heute nicht mehr dasfenige vom November 1918 ſei. Unter lebhaftem Beifall wies Dr. Goebbels darauf hin, daß auch die Gegner Deutſchlands in der Welt und die wenigen noch übriggebliebenen Gegner im eigenen Lande wiſſen ſollten, daß die deutſche Nation mit einem feigen, unterwürfigen, pazifiſtiſchen Volk nichts mehr zu tun habe. Sie ſollten wiſſen, daß die nationalſozialiſtiſche 1 geballte Kraft der Nation ſei und daß kein Raum mehr für die Hoffnungen des Auslandes übrigbleibe, einzelne Teile unſeres Volkes von der Nation abſpalten zu können. Ein Volk, das nicht ſtark ſei, werde in der Welt auch keine Freunde haben. Sicher ſei aber, daß ein ſtarkes Deutſchland ſich Freunde erwerbe und auch ſchon eie Auch heute gelte noch der Grundſatz, daß die Welt⸗ geſchichte von den Kräften der Mächt geſtaltet werde, und daß ein Volk nur dann im internationalen Kon⸗ zert eine Rolle ſpielen könne, wenn es in ſeiner Geſamtheit zuſammenſtehe. Von dieſer Erkenntnis durchdrungen, hüte die nationalfozialiſtiſche Bewegung die deutſche Ein⸗ heit, und darum müſſe ſie als deren Schöpferin und Er⸗ aa beſtehen bleiben. Der Nationalſozialismus, ſo er⸗ lärte der Miniſter, wolle ja nicht nur die Gegenwart, ſon⸗ dern auch die Zukunft geſtalten, und es ſei deshalb mehr als naiv, zu fordern oder zu erwarten, daß ſich die Partei als Trägerin und Hüterin ſeiner Idee jemals ſelbſt aufgeben werde. Nicht der Kritik bedürfe es, wie hergelaufene und verantwortungsloſe Schwatzer meinten, ſondern der nimmermüden Sorge um das Wohl der Nation, der fleißigen Arbeit und des feſten Zuſammen⸗ halts. Der wahre Patriot werde immer teieder darnach trachten, der Regierung ihre erleich⸗ tern, und nicht durch unnützes Gerede noch zu erſchweren. 8 5 ſter könnten die zahlloſen Erfolge nicht abſtreiten. Sie ſeien nur nicht ehrlich und auf⸗ recht genug, ſie offen einzugeſtehen. In den Kirchen ſprä⸗ chen ſie von Gott, im L nten ſie ihre weltliche Macht. Gar zu gern wollten ſie neben, wenn nicht gar über der Autorität des Staates ihre eigene aufrichten. Das aber könne nicht ge' dot werden. Gewiß habe der Führer riskante Entſchlüſſe gefaßt. Aber wenn man etwas gewinnen wolle, müſſe man auch etwas wagen. Was ſolle ſchon das Gerede von Diktatur. Haupt- ſache iſt“, ſo erklärte der Miniſter unter dem ſtürmiſchen beifall der Vierzigtaufend,„daß ein Volk anſtändig regiert wird, daß es Arbeit und Brot hal und daß es ſich wehren kann.“ Mit dieſer angeblichen„Diktatur“ ſeien die breiten Maſſen unſeres deutſchen Volkes offenſichtlich außerordent⸗ lich zufrieden, im Gegenſatz zu anderen Völkern, die ſich der „Segnungen der Demokratie“ erfreuten. Der Nationalſozialismus wolle durchaus keinen Streit mit den Kirchen.„Keiner von uns“, ſo er⸗ klärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſcher Heiterkeit,„hat den Ehrgeiz, ſich etwa an die Stelle des Biſchofs von Münſter zu ſetzen. Aber der Biſchof von Münſter ſoll dann auch nicht den Ehrgeiz haben, Rechte für ſich in An⸗ ſpruch zu nehmen, die der weltlichen Macht und nicht ihm zukommen“. Die Geiſtlichen ſollten Gotteswort und nicht ihr eigenes predigen. Wenn es ihnen dabei etwa an Themen fehle— wir ſeien gerne bereit, geeignete Bibelworte zuzu⸗ ſteuern:„Seid dem Staate untertan!“ z. B. oder:„Seht nicht den Splitter im Auge eures Nächſten, ſondern die Bol⸗ ken in euren eigenen Augen!“ Im übrigen habe der Nationalſozialismus dringendere Aufgaben zu erfüllen. Er habe ſich zum Ziel geſetzt, die volle deutſche Souveränitckt wieder zu erringen. Nur unfreie Menſchen könnten für dieſe gewaltige Ziel⸗ ſetzung, der auch der neue Vierjahresplan diene, kein Ver⸗ ſtändnis aufbringen. Deutſchland ſei längſt nicht mehr das geduldige Opferlamm, das es von 1918 bis 1933 geweſen ſei Es ſteht heute bereits wieder ſtark und ſelbſtbewußt ge⸗ nug da, um ſeine Ehre, wenn ſie angegriffen werde, ſelbſt u ſchützen. Die Sprache der Kanonen der deutſchen Kriegs⸗ sch fe nach dem e Ueberfall auf die„Deulſch⸗ land“ ſei dafür ein eindeutiger Beweis. Deulſchland könne angeſichts der Torpedo⸗Schießübungen von Streitkräften der roten Balencia-Clique nicht auf langatmige Berhandlun⸗ gen und Beratungen in Ausſchüſſen und Unkerausſchüſſen warken. Dazu ſeien Blut und Leben deukſcher Soldalen zu koſtbar. „Es iſt ein ſtolzer Weg“, ſo erklärte Dr. Goebbels abſchließend unter begeiſterter Zuſtimmung,„den wir ſeit 1933 zurückgelegt haben. Der Führer hat ſeine Verſprechun⸗ gen wahrgemacht! Er und ſeine alten treuen Mitkämpfer ſind im Volke geblieben, aus dem ſie kamen, und ſie haben auch bei den ſchwerſten Entſcheidungen die Nerven behal⸗ ten.“ Dr. Goebbels ſchloß mit Worten an die alten Par⸗ teigenoſſen.„Ihr“, ſo ſagte er,„ſeid heute als die treueſten Gefolgsleute des Führers als Repräſentanten des Staates und ſeine Rückendeckung im Lande. Nach außen aber wacht eine ſtarke Wehr über Ehre und Sicherheit der Nation.“ Am Abend vorher hatte Dr. Goebbels bei einem gro⸗ ßen Aufmarſch der Hitlerjugend geſprochen. Der Miniſter wies die Jungen und Mädel darauf hin, wieviel leichter ſie es im Vergleich zu der vorangegangenen Jugendgenera⸗ tion hätten; ſtünden doch heute Elternhaus wie Schule und Hitlerjugend gemeinſam auf dem Boden des Nationalſo⸗ zialismus. Seine Weltanſchauung ſei die treibende Kraft Unſerer ſtaatstragenden Bewegung. Heute ſei es nicht mehr möglich, daß die Jugend, in zahlloſe Bünde der verſchie⸗ denſten Richtungen aufgeteilt, gegeneinandergetrieben werde. Zwar ſei es, um das zu erreichen, nötig geweſen, das Alte im Kampf zu überwinden, aber es ſei doch eben unter den Wehen und Schmerzen einer alten Welt etwas Neues, Großes und Gewa; es geboren worden: eine in ſich geſchloſſene einige deutſen. Jugend, die getragen werde von den Idealen der Arbeit und der Leiſtung. Dr. Goebbels wandte ſich dann einer Reihe von Kritiken zu, die von Gegnern der nationalſozialiſtiſchen Idee an Weſen und Methode der Jugender⸗ zlehung im heutigen Staat geübt werde Man wirft die⸗ ſer Jugend Ueberheblichkeit, wenn nicht gar Pietät⸗ und Gottloſigkeit vor. So oft ich aber auch vor der deut⸗ ſchen Jugend ſtehe, ich kann immer nur feſtſtellen, ſo erklärte Dr. Goebbels, daß es noch niemals eine deutſche Jugend gegeben hat, die ſo gläubig, ſo heiß und ſo inbrünſtig an ein Ideal und damit an eine göttliche Macht, die über dem Ideal ſteht, glaubte, wie die, die im neuen, jungen Deutſchland heranwächſt Es iſt eine Gläubigkeit des Mu⸗ tes und des Gehorſams. Unſere Jugend hat die Furcht vor dem Tode verlernt, und ſie ſteht dennoch ehrfürchtig vor den großen Gewalten, die Leben und Tod bedeuten. Die⸗ ſer Jugend leuchtet Gott aus den Augen! Wir ha⸗ ben ſie gelehrt, jenſeits aller Klaſſenunterſchiede gläubig und tapfer zu ſein. Sinnlos ſei auch der Vorwurf, die Jugend werde ihrer Unbefangenhejt beraubt.„Wir kun nichts ande⸗ res, als daß wir das heranwachſende Geſchlecht rechtzeitig auf ſeine großen und ſchweren Lebensaufgaben vorzube⸗ reiten. Denn wir wollen nicht, daß auch ſie einmal ſo ahnungs⸗ und vorſtellungslos wie die Jugend früherer Jahre an die Probleme des Lebens herantritt!“ Ebenſowe⸗ nig könne die Rede davon ſein, daß der Nationalſozialismus die Jugend zu früh politiſiere. Er erziehe ſie zu den großen naionalen Exiſtenzfragen. Er wolle, daß die her⸗ anwachſende Nation ſchon in frühen Jahren Verſtändnis für 5 Belange der Nation aufbringe und politiſch denken erne. Auf das Verhältnis zwiſchen Jugend und Staat übergehend ſagte Dr. Goebbels, das deutſche Voik lebe nicht von ſeinen Aemtern und Behörden, ſondern in ſeinem Menſchen Die Jugend als Trägerin unſeres Volks⸗ gedankens und unſeres Volksblutes könne den Staat nicht A0 als ihr feindlich und entgegengeſetzt betrachten, ihre Aufgabe ſei es, in den Staat hineinzuwachſen. Die heutige deutſche Jugend ſei nicht nur der werdende Staat, ſondern das werdende Volk. Niemals ſejen Menſchen nur zum Be⸗ fehlen geboren worden. Wer im Leben einmal befehlen wolle, der müſſe in ſeiner Jugend auch das Gehorchen gelernt haben! Da die heutige Jugend nicht mehr durch die 11 75 Schule des Kampfes gehen könne, müſſe ſie in den Gliederungen der Jugendorganiſation das lernen, was die alte Garde 110 habe, nämlich Ordnung, Arbeit, Fleiß, Tüchtigkeit, Gehorſam und Diſziplin „Die Jugend muß kapfer ſein, damit ſie auch einmal auf kapfere Art an das Leben herantrikt. Sie muß gerade aus- gerichtet werden, damit ſie den harten Problemen unſerer nationalen Exiſtenz auch aufgerichtet gegenüberkrikk. Sie muß im Glauben erzogen werden, damit ſie auch in den kommenden ſchweren Kriſen an Deutſchlands große Welt⸗ miſſion glaubt.“ Der Reichskriegertag 1937 150 000 Frontſoldaten marſchierten auf. Kaſſel, 27. Juni. Am Samstag abend fand im feſtlich geſchmückten Rat⸗ hausſaal aus Anlaß des Reichskriegertages 1937 ein Be⸗ grüßungs⸗ und Empfangsabend ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Lahmeyer bot den Erſchienenen im Namen der Stadt Kaſſel ein herzliches Willkommen. ſtreben und unſer Bedürfnis, unſerer Verbundenheit mit dieſem Reich Adolf Hitlers und unſerer Treue zum Führer ſichtbaren Ausdruck zu geben Sie wiſſen, daß wir ſeit 1936 mit Genehmigung des Führers in unſerer Bundesfahne das Symbol des Hakenkreuzes vereint mit dem Symbol des Weltkriegsſoldaten, dem Eiſernen Kreuz, führen. Wenn Sie die Abordnungen der Partei, der SA, der SS und der Wehrmacht neben unſeren Kameraden aufmarſchiert ſehen, ſo iſt dies ein Zeichen dieſer engen Kameradſchaft. Ich freue mich beſonders, ſagen zu können, daß ſowohl die Partei als auch das Reich durch ihre örtlichen Organe dieſe Verbundenheit und dieſe enge Kameradſchaft erwidert haben. Es iſt daher der Wunſch des Reichskriegerbundes, durch ein äußeres Zeichen dieſem Dank Ausdruck zu verlei⸗ hen. Der Oberpräſiden der Provinz Heſſen⸗ Naſſau, Prinz Philipp von Heſſen, und der Gauleiter des Gaues Kurheſſen, Gauleiter Wein⸗ rich, haben ſich als die Vertreter der Partei und des Staates im beſonderen Maße um die herzlichen Beziehun⸗ gen zwiſchen dem Reich, Partei und dem Reichskrieger⸗ bund bemüht. Ich habe daher die Ehre, den Oberpräſiden⸗ ten der Provinz Heſſen⸗Naſſau, Seine Kgl. Hoheit Prinz Philipp von Heſſen, und den Gauleiter des Gaues Kur⸗ heſſen, Gauleiter Weinrich, zu Ehrenmitgliedern des Reichskriegerbundes zu ernennen.“ Der Oberpräſident Prinz Philipp von Heſſen dankte in ſeinem eigenen Namen und im Namen der Pro⸗ vinz für die ihm zuteil gewordene Ehrenmitgliedſchaft, die auch eine Ehrung für die ganze Provinz bedeute. Gaulei⸗ ter Weinreich dankte ebenfalls für die Ernennung. Der große Aufmarſch Der Höhepunkt des Reichskriegestages war auch in die⸗ ſem Jahr wieder der große Aufmarſch auf der Karlswieſe, der 150000 Mitglieder des Reichskriegerbundes vereinigte und der eine beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen und des Reichsführers SS Himmler erhielt. Ueberaus zahlreich waren die Ehrengäſte zu dieſer Kundgebung erſchienen. Mit ſtarkem Beifall begrüßt, nahm dann Bundesführer Oberſt a D. SS⸗Obergrüppenführer Reinhard das Wort zu einer Anſprache: „Dieſer Reichskriegertag iſt der erſte in unſerer en gen Verbindung mit der SS. Ich grüße Sie, mein Reichsführer, im Namen des Reichskriegerbunds in herz⸗ licher Verbundenheit und treuer Kämpferſchaft für unſer einiges Deutſchland! Ihre Anweſenheit und die Teilnahme der SS⸗Verfügungstruppe bezeugt, wie hoch die Frontſol⸗ daten in der Achtung des neuen Reichs ſtehen und wie feſt unſer Millionenbund mit dieſer Volksgemeinſchaft verwur⸗ zelt iſt heute— und auch für die Zukunft!“ Sodann übermittelte Ritter v. Leeb den Frontſol⸗ daten die Grüße des Reichskriegsminſſters und des Ober⸗ befehlshabers der Wehrmacht. Mit Beifall begrüßt hielt Himmler eine Anſprache. Bedeutſamer Zuſammenſchluß NS-Kullurgemeinde mit„Kraft durch Freude“. Berlin, 28. Juni. Auf Grund des kürzlich veröffenklichten Abkommens der Keichsleiter Dr. Robert Ley und Alfred Roſenberg über die Zuſammenarbeit auf dem Gebiet der Kulturorganiſation wurden die NMS. Kulturgemeinde und die Aemter„Feier- abend“ und„Deutſches Volksbildungswerk“ im Rahmen der NS-Gemeeinſchaft„Kraft durch Freude“ zuſammenge⸗ ſchloſſen. Zum Leiter der zuſammengeſchloſſenen Aemter har Reichsleiter Dr. Ley im Einvernehmen mit Reichsleiter Ro⸗ ſenberg den Pg. Ludwig Klemme ernannt; zu ſeinem Stell⸗ vertreter wurde Karl Maria Holzapfel beſtellt. Blomberg beſucht Budapeſt Gaſt des ungariſchen Kriegsminiſters. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, begibt ſich am 28. Juni zu einem mehrtägigen Beſuch nach Bu⸗ dapeſt, wo er als Gaſt des Königlich⸗Ungariſchen Honved⸗ miniſters, General der Infanterie Röder, Einrichtungen und Formationen der Königlich⸗Ungariſchen Honved be⸗ ſichtigen wird. Jetzt neutrale Beobachter! England und Frankreich füllen die Lücke im Kontroll⸗ ſyſtem. Die britiſche und die franzöſiſche Regierung werden, wie verlautet, mit ihren Flotten die Lücke in der Ueber⸗ wachung an den ſpaniſchen Küſten ausfüllen, die durch die Zurückziehung der deutſchen und italieniſchen Schiffe ent⸗ ſtanden iſt. Die britiſche und die franzöſiſche Regierung werden dem Nichteinmiſchungsausſchuß bei ſeiner nächſten Sitzung Anfang dieſer Woche von dieſem Entſchluß Mit⸗ teilung machen. Um bei etwaigen neuen Zwiſchenfällen unparteiiſche Feſtſtellungen zur Hand zu haben, wird angeregt, neutrale Beobachter an Bord der Kontrollſchiffe zu nehmen. Valeneig hat ſich, ebenſo wie die nationalſpaniſche Regierung, bereit erklärt, den Kontrollſchiffen auch in ſol⸗ chen Sicherheitszonen Achtung zu gewähren, die auf na⸗ tionalſpaniſchem Gebiet liegen. darauf Reichsführer SS : 19 55 Die Machtbefugniſſe Horthhs Stärkung durch das ungariſche Reichsverweſer⸗Geſetz. Das neue ungariſche Reichsverweſer-Geſetz bringt als weſentliche Beſtimmung, daß der Reichsverweſer drei großjährige ungariſche Staatsbürger für die Wahl zu ſeinem Nachfolger empfehlen kann. Im Falle des Frei⸗ werdens des Reichsverweſeramtes wird bis zur Eides⸗ leiſtung des neuen Reichsverweſers ein Landesrat gebil⸗ det, der die Machtbefugniſſe des Reichsverweſers ausübt jedoch nicht das Recht zur Auflöſung des Reichstages oder der Enthebung der Miniſter hat. Die Wahl des neuen Reichsverweſers iſt in einer gemeinſamen Sitzung der beiden Häuſer des Reichstages vorzunehmen. Falls keine weitere Kandidatur vorgenommen wird, iſt über die Kandidaten des Reichsverweſers abzuſtimmen. Der Reichs⸗ verweſer kann vom Reichstag nicht zur Verantwortung gezogen werden. Gewitter und Wolkenbrüche Schwerer Schaden in Mainfranken und Franken. Ueber Franken und Mainfranken entluden ſich äußerſt heftige Gewitter. Der Blitz ſchlug in insgeſamt acht Scheu⸗ nen ein, die in Flammen aufgingen. In manchen Gebie⸗ ten verurſachten Wolkenbrüche Ueberſchwemmungen oder verwüſtete der Hagel die Felder. Ein ſchweres Gewitter entlud ſich über Würzburg und Umgebung. Schwere Gewitter wüteten auch über der Rothenburger Ge⸗ gend. Verſchiedentlich ſchlug der Blitz in elektriſche Lei⸗ tungen, ohne zu zünden.— Auch aus der Rhön werden ſchwere Gewitterentladungen mit wolkenbruchartigem Re⸗ gen und Hagel gemeldet. Die Bäche traten in kurzer Zeit über die Ufer. Der Hagel richtete an den Bäumen und auf den Feldern ſchweren Schaden an. Amerikaniſche Seekadetten in Frankfurt Frankfurt a. M., 25. Juni. Etwa 1000 Kadetten von den zurzeit zu Beſuch im Reichskriegshafen Kiel weilenden ame⸗ rikaniſchen Linienſchiffen„Arkanfas“,„Newyork“,„Wyo⸗ ming“ reiſen in mehreren Abteilungen durch Deutſchland. Eine Gruppe von etwa 100 Seekadetten traf am Donners⸗ tag von Heidelberg kommend in Frankfurt ein, wo ſie im Bürgerſaal des Römers empfangen wurden. Im Namen der Beſucher dankte der Führer der Kadetten für den herz⸗ lichen Empfang. Auch dieſe Reiſe werde zu einem beſſeren Verſtehen der beiden Völker beitragen. Dem Empfan wohnte auch der amerikaniſche Generalkonſul Makinſon bel Am Sonntag wird eine zweite Gruppe der amerikaniſchen Kadetten auf ihrer Deutſchlandreiſe durch Frankfurt kom⸗ men. a Bluktat eines Verſchmähten. In Schlagſtein bei Dil⸗ ren kam es zwiſchen einem Brautpaar zu ernſten Ausein⸗ anderſetzungen, da die Mutter des 27fährigen Mädchens das Verhältnis mit dem 26jährigen Liebhaber, einem in Untermaubach wohnenden Manne nicht billigte. Der junge Mann ſuchte nun die Braut im Hauſe der Eltern auf, offen⸗ bar um eine Ausſprache herbeizuführen. Als das Mädchen ihm hier erklärte, nichts mehr von ihm wiſſen zu wollen, zog der Verſchmähte plätzlich ein Meſſer und brachte ſeiner Braut einen Stich in die Schulter bei. Sie brach zuſammen und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Der Täter flüchtete und machte ſeinem Leben ein Ende, indem er ſich vor einen Zug warf. Er wurde auf der Stelle getötet. In der Rocktaſche des Toten fand man Abſchiedsbriefe an ſeine Mutter und die Braut. 4 Zwei weitere Pavillone auf der Pariſer Weltaus⸗ ſtellung. In Gegenwart des Unterſtaatsſekretärs im Außen⸗ miniſterium de Teſſan wurden die Pavillons von Marokko und Tunis auf der Pariſer Weltausſtellung eröffnet. Die beiden Pavillone liegen in dem Teil der Ausſtellung, der dem Ueberſee⸗Frankreich vorbehalten iſt. Sowohl Marokko als auch Tunis ſtellen in erſter Linie Erzeugniſſe des bo⸗ denſtändigen Handwerks wie Stickereien, Lederarbeiten, Töpfereien, Teppiche und Kupferſchmiedearbeiten aus. Ab Siterkampf mit üdlem Ausgang. Als der Landwirt Johann Nägele aus Stiefenhofen auf ſeiner Viehweide, auf der ſich u. a. auch ein Stier befand, Gras mähen wollte, wurde der Stier unruhig und ging auf Nägele los. Dieſer wehrte das Tier mit einer Senſe ab und war ſo un⸗ vorſichtig, es damit auf den Kopf zu ſchlagen. Dadurch wurde der Stier gufs äußerſte gereizt. Er warf den 68⸗ jährigen Mann zu Boden und bearbeitete ihn ſo lange mit den Hörnern, bis es dem zu Hilfe eilenden Sohn Nägeles gelang, ſeinen Vater vor dem Tier zu befreien. Der Un⸗ glückliche erlitt außer mehreren Rippenbrüchen ſchwere in⸗ nere Verletzungen. Gaſtwirteſtreik in Frankreich Prokeſt gegen 40⸗Stundenwoche. Paris, 28. Juni. Der Ausſchuß der Arbeitgeber im Gaſtwirtgewerbe hat zum Proteſt gegen die Einführung der 40⸗Stundenwoche die Schließung der Betriebe in ganz Frankreich für Samstag, den 3. Juli, beſchloſſen. Der Ver⸗ band bezeichnet die Schwierigkeiten bei ſtrenger Einhaltung der 40⸗Stundenwoche, verteilt auf weniger als ſechs Tage in der Woche, als unüberwindlich. Zum Kongreß der Internationalen Handelskammer. Herbert F. Houſton, New Pork, der vor 17 Jahren in Paris die Juternationale Handelskammer mitbegründet hat, weilt in Berlin, um als Mitglied der amerikaniſchen Abordnung an dem Kongreß der Internationalen Han⸗ delsklammer in dieſer Woche teilzunehmen. Der Kongreß vereinigt 1500 Vertreter aus 40 Ländern. Lie Hei fand ei den“ 37 Kopfe. Karlsri besverl und da 9 Ehren 9 Feſttag Uhr tr. des Ge ein, we der De hatten. rers, zelne( und dr Anſpra verzeick im Bet So Wort. wir n heute. unſeres nicht in Auswi und ſe rückſeh ſamme gange den ko das fen 1 Jahr hatten gen iſt das D ren K De trages ſozialif von d leiter kundet ſprach lichſter Erwar Anerk G Genus zum dem 2 Ber di Beruf D bunde des E faren den 2 Vorſp ter d Bungs Erzie! grund lich a der d dieſe Beur terwo und heldif der Treu, nalſo Men zum ſollen ſten 2 der 9 die 7 Ausf 5 Vere chor vorre mein ausn 0 neu käm; ſal 1 wor! Badiſche Chronik Liebesdrama im Heidelberger Stadtwald Heidelberg, 26. Juni. Am Samstag morgen um 5 Uhr fand eine Polizeiſtreife am Gaisberg bei den„Sieben Lin⸗ den“ zwei junge Leute mit ſchweren Schußverletzungen im Kopfe. Das Mädchen, eine 24 Jahre alte Haustochker aus Karlsruhe, war bereits tot. Der junge Mann, der ebenfalls aus Karlsruhe ſtammt, wurde ins Krankenhaus ein zelie⸗ fert, wo er bald darauf geſtorben iſt. Nach den von der Po⸗ lizei gemachten Feſtſtellungen hat das Mädchen den auf einer Bank ſitzenden jungen Mann, mit dem es ein Lie⸗ besverhältnis hatte, einen Schuß in den Kopf beigebracht und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. i Nationalſoziallſtiſcher Muſter bett ieb Ehrenurkunde für das Staatliche Fernheizwerk durch den Reichsſtatthalter überreicht. c Karlsruhe. Für das Staatliche Fernheizwerk war Feſttag; das Gebäude prangte in Flaggenſchmuck. Um 16 Uhr traf Reichsſtatthalter Robert Wagner in Begleitung des Gauobmanns der DAF, Dr. Roth, auf dem Werkplatz ein, wo inzwiſchen die Belegſchaft mit der Goldenen Fahne der DA und die Betriebsfahnen Aufſtellung genommen hatten. Nach kurzen Begrüßungsworten des Betriebsfüh⸗ rers, Baurat Lais, befragte der Reichsſtatthalter jedes ein⸗ zelne Gefolgſchaftsmitglied nach perſönlichen Verhältniſſen und drückte ihm herzlich die Hand. Danach begann mit einer Anſprache des Betriebsführers die eigentliche Feier. Er verzeichnete als Auswirkung der Kameradſchaft den Erfolg im Betrieb. g Sodann nahm Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wort. Noch vor wenigen Jahren, führte er aus, ſtanden wir nicht kameradſchaftlich und brüderlich zuſammen wie heute. Damals herrſchten irrige Auffaſſungen über die Lage unſeres Volkes, die eine fremde Welt vermittelten und nicht im Intereſſe des deutſchen Volkes gelegen waren. Die Auswirkungen dieſer uaſeligen Zeit ſind uns wirtſchaftlich und ſeeliſch ſo nahe gegangen, daß wir ſie nicht mehr zu⸗ rückſehnen. Wir wollen ſein eine einzige Familie, die zu⸗ ſammenſteht in Not und Freude. Daran hat es in der Ver⸗ N 1 ga iheit gemangelt, daß ſie keine Kameradſchaft ſchmie⸗ den konnte. Gerade dieſes kameradſchaftliche Gefühl iſt es, das uns ſchon ſo viel Segen ſtiftete. Wir dür⸗ fen nicht überſehen, daß wir erſt im fünften Jahr des nationalſozialiſtiſchen Umbruches ſtehen. Wir hatten ein furchtbares Erbe übernommen. Wenn es gelun⸗ gen iſt, unſerem Volke und jedem einzelnen Volksgenoſſen das Daſein zu ſichern, dann war es verbunden mit ſchwe⸗ ren Kämpfen und Sorgen. Der Reichsſtatthalter entledigte ſich ſodann ſeines Auf⸗ trages, dem Staatlichen Fernheizwerk als einem national ſozialiſtiſchen Muſterbetrieb im Namen des Führers die von dieſem unterzeichnete und von Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley ausgeſtellte Urkunde zu überreichen. Er be⸗ kundete ſeine Freude, daß es ein ſtaatliches Werk ſei, und ſprach dann Betriebsführer und Gefolgsleuten ſeine herz⸗ lichſten Glückwünſche zu der hohen Auszeichnung aus in der Erwartung, daß noch viele Betriebe unſeres Gaues dieſer Anerkennung teilhaftig würden. Gauobmann Dr. Roth brachte gleichfalls ſeine freudige Genugtuung über die hohe Auszeichnung des Betriebes zum Ausdruck und überreichte im Auftrage von Dr. Ley dem Betriebsführer Lais und dem Betriebsobmann Schwei⸗ zer die goldene Nadel der DAF. Gleichtzeitig teilte er die Berufung der ſo Geehrten in die Arbeitskammer Baden mit. Gautagung des NS⸗Lehrerbundes (J) Karlsruhe, 27. Juni. Die Eröffnungsfeier der Gautagung des NS⸗Lehrer⸗ bundes erhielt ihre beſondere Note durch die Anweſenheit des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner. Fan⸗ faren des Jungvolks und der Fahneneinmarſch bildeten den Auftakt des Abends. Nach den feierlichen Klängen des Vorſpiels zu„Egmont“ von Beethoven ergriff der Gauwal⸗ ter des NSL B, Pg. Gärtner, das Wort zur Begrü⸗ ßungsanſprache. Er ſtellte die große Verantwortung des Erziehers und Bildners der deutſchen Jugend heraus. Der grundlegende Wandel in Deutſchland habe ſelbſtverſtänd⸗ lich auch die Schule erfaßt. Nur der könne Erzieher ſein, der der beſte Nationalſozialiſt iſt. Die Jugend ſelbſt ſtelle dieſe Forderung. Jeder Erzieher ſei der Notwendigkeit der Beurteilung ſeiner Arbeit durch die Volksgemeinſchaft un⸗ terworfen. Der Erzieher müſſe mit der Jugend jung ſein und mit ihr kämpfen. Nicht der wohlerzogene, ſondern der heldiſche Menſch ſei das Endziel der Erziehungsarbeit. Nur der Erzieher werde Meiſter ſein, der die Jugend in der Treue zum Führer und ſeinem Werk erzieht. Der Natio⸗ nalſozialiſtiſche Lehrerbund habe die Aufgabe, den jungen Menſchen im nationalſozialiſtiſchen Geiſte zu formen und zum politiſchen Menſchen zu machen. Darum wollen und ollen die Lehrer und Erzieher auch die beſten und treue⸗ ſten Soldaten des Führers ſein. Die Feſtverſammlung erlebte ſodann durch den Vortrag der 9. Symphonie mit Schlußchor über Schillers Ode„An die Freunde“ einen einzigartigen künſtleriſchen Hochgenuß. Ausführende waren die Badiſche Staatskapelle, das Orche⸗ 55 des Nationaltheaters Mannheim, der Chor des Bach⸗ Vereins und der Lehrer⸗Geſangverein Karlsruhe, der Sing⸗ chor und Extrachor des Badiſchen Staatstheaters und her⸗ vorragende Soliſten der Karlsruher Bühne. Mit dem allge⸗ meinen Geſang der Lieder der Nation und dem Fahnen⸗ ausmarſch wurde die Feierſtunde beendet. () Uoſtadt.(Ein hiſtoriſches Denkmal er ⸗ neuert.) Ein hiſtoriſches Denkmal aus den Revolutions⸗ kämpfen von 1848/49, das an der Landſtraße nach Bruch⸗ ſal von den Angehörigen der damals Gefallenen errichtet worden war, wuͤrde 1918 umgeworfen, die Eiſenteile wur⸗ den verkauft. Jetzt iſt das Ehrenmal wieder hergerichtet worden. (Y) Kehl.(Cine 95 Jährige) Die älteſte Einwoh⸗ nerin unſerer Stadt, Frau Katharina Jacob, geborene Funk, Witwe des Gewerbelehrers Jacob von Colmar(der nach ſeiner Penſionierung im Jahre 1912 hierher überſie⸗ delte) feierte in bewundernswerter geiſtiger Friſche ihren 95. Geburtstag. Die Jubilarin hat ſich vor einigen Mona⸗ ten bei einem Sturz in der Dunkelheit des Kellers einen Oberſchenkelbruch zugezogen, hat ſich aber inzwiſchen wie⸗ der ſoweit erholt, daß ſie täglich einen kleinen Spaziergang unternehmen kann. Lahr.(Verhaftung eines ehemaligen Jungſcharführers.) Hier wurde der ehemalige üh⸗ rer der Lahrer Katholiſchen Jungſchar, Willi Blaß, wegen ſittlicher Verfehlungen an Jugendlichen unter 14 Jahren verhaftet. Aus den Nachbargauen Neuſtadt d. d. Weinſtraße.(Empfindliche Steu⸗ erſtrafen.) Das Finanzamt gibt bekannt, daß gegen den Kaufmann Heinrich Hiller in Neuſtadt a. d. Weinſtraße laut Unterwerfungsverhandlung vom 23. Juni 1937 wegen fortgeſetzter vorſätzlicher Vermögensſteuerhinterziehung eine Geldſtrafe von 4200 Mark verhängt wurde.— Der Kauf⸗ mann Siegmund Hiller, gleichfalls in Neuſtadt, iſt im glei⸗ chen Verfahren mit 4000 Mark Geldſtrafe belegt worden. Rockenhauſen.(Erhängt aufgefunden.) Der in Dielkirchen wohnhafte 42 Jahre alte Kriegsbeſchädigte Eugen Merz war ſeit Mittwoch früh von zuhauſe abgän⸗ gig. Nachdem der Vermißte am Donnerstag noch nicht zu- rückgekehrt war, durchſtreifte die Feuerwehr am Abend die Umgebung. Im nahen Lohwald wurde er an einem Baum erhängt aufgefunden. M. hinterläßt Frau und zwei Kinder. Biedenkopf.(Um ſeinem Kind eine Freude zu bereiten...) Um ſeinem Kind eine Freude zu be⸗ reiten, ließ es ein Bauer in Weidenhauſen auf dem Pferd reiten, als er mit dem Heuwagen nach Hauſe fuhr. Als das Gefährt auf der Straße plätzlich ins Rutſchen kam, fiel das Kind vom Pferd und geriet unter den Wagen. Mit lebens⸗ gefährlichen Verletzungen wurde es in die Marburger Kli⸗ nik überführt, wo es bald darauf ſtarb. Bingen.(In den Rhein gefallen und ertrun⸗ ke n.) Der ſeit letzten Montag vermißte Adolf Frohn aus Wuppertal⸗Küllenhahn der am Sonntag mit mehreren Ur⸗ laubern nach Bingen kam, mit dieſen nach Rüdesheim fuhr und nachts nach Bingen zurückkehrte, aber ſeit dem Verlaſ⸗ ſen der Fähre in Bingen nicht mehr geſehen wurde, iſt im Bingerbrücker Hafengelände als Leiche aus dem Rhein ge⸗ ländet worden. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß F. in der Dunkelheit am Rheinufer vom Weg abkam, in den Rhein fiel und ertrank. — heidenheim.(Schweres Unwetter.) Ein ſchweres Unwetter ſuchte den Kreis Heidenheim heim. Vom Spätnachmittag bis zur Mitternachtsſtunde zuckten unauf⸗ hörlich die Blitze und grollte der Donner, während der Him⸗ mel alle ſeine Schleuſen geöffnet hatte. Das Gewitter war von einem ſtarken Hagelſchlag begleitet. Auf den Höhen der Alb lagen die Hagelkörner teilweiſe knöcheltief. Viele Fenſterſcheiben wurden durch die Schloßen zertrümmert, und in den Gärten und auf den Feldern wurde nicht unbe⸗ trächtlicher Schaden angerichtet. Die Mannſchaften der Tech⸗ niſchen Werke Heidenheim waren die ganze Nacht über tätig, um die Schäden auszubeſſern, die dürch Blitzeinſchläge in verſchiedenen Wohnungen entſtanden waren. Im Um⸗ ſpannwerk in Herbrechtingen zertrümmerte ein Blitz einen großen Transformator. Gegen Mitternacht mußte die Hei⸗ denheimer Feuerwehr in die ſehr nieder gelegene Voith⸗ Siedlung gerufen werden, wo ſie mit Motorpumpen die Keller auspumpen mußte. — heidenheim.(mesner als Sittenverder⸗ ber.) Der ledige 56 Jahre alte Mesner Oskar Kicherer an der hieſigen evangeliſchen Kirche iſt Anfang März dieſes Jahres von der 4 8 Strafkammer des Landgerichts Ellwangen wegen Vergehens nach Paragraph 175 StGB zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte damals nur den Verkehr mit einem ebenfalls unter Anklage geſtellten Manne zugegeben. Inzwiſchen iſt nun der Krt⸗ minalpolizei die Feſtſtellung gelungen, daß das Treiben des Kicherer viele Jahre zurückging und ſich auf einen großen Perſonenkreis erſtreckte. Kicherer mußte daher erneut vor der Großen Strafkammer erſcheinen, außerdem vier Män⸗ ner, mit denen er ſeit der neuen Faſſung des Paragraphen 175(September 1935) Unzucht getrieben hatte. Die Mit⸗ angeklagten ſagten aus, daß Kicherer immer derjenige ge⸗ weſen ſei, der die anderen verleitet habe. Das Gericht ver⸗ urteilte den Hauptangeklagten Kicherer zu einem Jahr Ge⸗ fängnis, ſeine Mitſchuldigen zu Gefängnisſtrafen zwiſchen zwei Monaten und ſechs Wochen. — Ellwangen.(Abtreibung wird ſchwer be⸗ ſtraft.) Gegen das Verbrechen der Abtreibung, das eine ſchwere Schädigung der deutſchen Volksgeſundheit bedeutet, wird ſcharf eingeſchritten. So iſt auch die Große Strafkam⸗ mer in Ellwangen in einem Abtreibungsprozeß über das vom Staatsanwalt beantragte Strafmaß hinausgegangen und hat sämtliche Beteiligten mit empfindlichen Gefäng⸗ nisſtrafen belegt. Der 37jährige Johann Eiſele aus Ulm erhielt acht Monate Gefängnis, während die 17jährige Emma K. aus Bolheim, bei der der verbotene Eingriff vor⸗ genommen worden war, mit drei Wochen Gefängnis bei dreijähriger Bewährungsfriſt davonkam. Mehrere an der Straftat beteiligte Perſonen erhielten Gefängnisſtrafen von je ſechs Monaten. — Neuffen, Kr. Nürtingen.(Der Halswirbel wurde ihm abgedrückt.) Der 28 Jahre alte, verhei⸗ ratete Mechaniker Hahn war mit der Reparatur eines Laſt⸗ kraftwagens beschäftigt. In dem Augenblick, als Hahn ſich unter den Wagen beugte, fiel die durch eine Winde hochge⸗ haltene Wagenpritſche herab und drückte ihm den Hals⸗ wirbel ab, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. — Frommern, Kr. Balingen.(Tödlicher Sturz vom Heuwagen.) Der 61jährige Taglöhner Ludwig Mattes von hier ſtürzte von einem Heuwagen herab. Da⸗ bei brach er das Rückgrat. Mattes verſtarb bald darauf. — Wittlingen, Kr. Urach.(An weſen nieder ge⸗ brannt.) Während eines Gewitters ſchlug der Blitz in die Scheuer des Landwirts Andreas Vöhringer. Im Nu ſtand das Gebäude in Flammen, die auf das angebaute Wohnhaus übergriffen. Die örtliche Feuerwehr ſowie der aus Metzingen herbeigerufene Löſchzug konnten dem Brand keinen Einhalt mehr gebieten. Beide Gebäude brannten bis auf die Grundmauer nieder. — Inzigkofen in Hohenzollern.(Herzſchlag im Freibad.) Der 21 Jahre alte Bruder Wigbert Buſchge vom Kloſter Gorheim wurde beim Baden im Freibad In⸗ zighofen von einem eccſſchlag getroffen. 2 5 Zugzuſammenſtoß in der Eifel— 18 Verletzte Saarbrücken, 28. Juni. Die Reichsbahndirektion Saar⸗ brücken teilt mit: Am Samstag gegen 16,55 Uhr fuhr auf der eingleiſigen Strecke Gerolſtein—- Prüm(Eifel) unweit vom Bahnhof Müllenborn, der aus Richtung Prüm kommende Perſonenzug 3409 auf einen Uebergabe⸗ ug auf, der nach Müllenborn unterwegs war. Bei dem Zu⸗ 5 wurden 18 Reiſende, davon einer ſchwer, ver⸗ letzt. Aerzte waren ſchnell zur Stelle. Auch trafen alsbald der Hilfszug und der Amtsvorſtand des Betriebes Gerol⸗ ſtein an der Unfallſtelle ein. Da von beiden Zügen nicht ein einziger 0 ab ce war die Strecke um 18.20 Uhr wieder frei, ſo daß der dur 9 e Verkehr wieder auf⸗ 1 werden konnte. Die uld liegt darin, daß der erſonenzug 3409 die auf dem Bahnhof Müllenborn vor⸗ eſehene Kreuzung mit dem Uebergabezug, der von Gerol⸗ tein kam, nicht abgewartet hat. Laltale euudocliau 55 Der letzte Juni⸗Sonntag war wirklich ein herrlicher Sommertag und machte dem ſcheidenden Roſenmonagt alle Ehre. Selbſt die Temperaturen mit 26 Grad im Schatten waren der Jahreszeit angepaßt. Schon in den frühen Morgenſtunden ſetzte ein außer⸗ ordentlicher Reiſe⸗ und Wanderverkehr ein. Unzählige wan⸗ derten hinaus durch wogende Kornfelder oder ſchattigen Wald, um die Schönheiten der ſommerlichen Natur zu be⸗ wundern. Aber auch ſonſt war es überall da, wo es Bade⸗ gelegenheit in Sonne oder Waſſer gab, dicht bevölkert. Im Volksmund war der geſtrige Sonntag der Sieben⸗ ſchläfertag. Für die Landwirtſchaft iſt dies ein wichtiger Lostag, denn ein ſchöner Siebenſchläfertag bedeutet ein gutes Erntevorzeichen. Die ſportlichen Veranſtaltungen waren gleich Null. Die 1. Handballmannſchaft der weilten geſtern in Haßloch zu einem Spiel. Der Geſangverein Sängerbund machte geſtern ſeinen diesjährigen Vereinsausflug mit Omnibuſſen in eine der ſchönſten Gegenden des Frankenlandes, während der Evang. Männerverein als Ausflugsziel den Odenwald und zwar Lindenfels gewählt hatte. Beide Vereine hatten zu ihren Unternehmungen herrliches Wetter. In den Nachmittagsſtunden wurde hier Herr Matthäus Marzenell unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. geſtern hier 98er Turner 98 2 Den 75. Geburtstag kann morgen Frau Katharina Marzenell Ww., Zähringerſtraße 15, in noch guter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit begehen. Die beſten Wünſche. 1 Immer wieder Badeunfälle. Jeder Badeſommer fordert ſeine Opfer. Die Tropentage in der erſten Junihälfte brachten eine Menge Todesfälle, und an jedem Tage wohl meldete die Zeitung von nah und fern neue Unfälle. Nicht nur Kinder, des Schwimmens unkundig, büßten ihren Leichtſinn und falſchen Wagemut mit dem Leben, auch unter Jugendlichen und Erwachſenen fanden wiederum viele den Tod durch Er rinken. Nicht immer ſind es Nichtſchwimmer. Oft iſt ein Herzſchlag ſchuld oder ein Schwindelanfall, eine Folge zu ſchneller Abkühlung des überhitzten Körpers beim Sprung ins Waſſer. Zumeiſt aber wurde doch die Kunſt des Schwimmens nicht oder nur ungenügend beherrſcht. Iſt Schwimmen denn wirklich eine ſo große Kunſt? Nein, jeder kann es erlernen, jedes Kind muß es beherrſchen: das iſt das einzige Mittel gegen den Tod im Waſſer. Aber man darf nicht denken, man kann ſchwimmen, wenn einem die erſten fünf Stöße gelungen ſind. Ausdauer im Schwimmen gehört dazu. Man muß üben, auch ohne Beinbewegungen aus⸗ zukommen, damit auch ein Wadenkrampf nicht gefährlich wird. Man muß tauchen können, darf nicht durch eine Welle oder einen Spritzer ins Geſicht unſicher werden. Und iſt man eben noch keine Waſſerratte, dann bleibt man hübſch dort, wo man noch Grund unter den Füßen hat, und überläßt das Tollen draußen den andern. * I Betrunkener Radfahrer verſchuldet ſchweren Ver⸗ kehrsünfall. Auf der alten Frankfurter Straße kam ein be⸗ trünkener Radfahrer zu Fall und wurde von einem nach⸗ folgenden Motorradfahrer überfahren. Der Motorradfahrer ſtürzte hierbei und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch zu. Der Radfahrer erlitt mehrere Rippenbrüche. In lebens⸗ gefährlich verletztem Zuſtande wurden die beiden Verun⸗ glückten nach einem Krankenhaus gebracht.— Bei drei wei⸗ keren Verkehrsunfällen wurden eine Radfahrerin gering⸗ fügig verletzt und ein Perſonenwagen erheblich beſchädigt. * Die Bienenvölker ſchwärmen Der lange Nachwinter, den wir in dieſem Jahr in Deutſchland hatten, hat zunächſt die Entwicklung der Bie⸗ nenvölker aufgehalten. Dann aber hat ſich das Wetter doch zugunſten des Imkers geändert, und nun herrſcht auf den Bienenſtänden Hochbetrieb. Die Hauptſchwarm⸗ zeit iſt der Juni, und wenn auch der Kaſtenimker es nicht gern ſieht, daß ſeine Völker ſchwärmen, und es heute auch durch geeignete Maßnahmen bis zu einem gewiſſen Grade zu verhindern vermag, ſo wird ihm dieſes oder jenes Volk oder werden ihm vor allem ſeine Korbvölker doch einen oder mehrere Schwärme geben. Und das iſt gut ſo. Denn der deutſche Imker hat für die kommenden Jahre des Vierjahresplanes die Aufgabe, alljährlich ſeinen Bienenbeſtand um mindeſtens ein Volk zu vergrößern. Wir wollen uns in der Honig⸗ und Wachs⸗ erzeugung innerhalb der nächſten vier Jahre vom Aus⸗ land unabhängig machen, und wir wollen vor allem da⸗ für ſorgen, daß bei allen Obſtbäumen, bei allen Oelſaaten, bei allen Gemüſearten, beim Klee uſw. eine Beſtäubung eintritt, die uns Höchſterträge ſichert. Dieſe ſind aber nur möglich, wenn bei allen obengenannten Gewächſen eine hinreichende Anzahl Bienenvölker für die Beſtäubung be⸗ reit ſteht. Es gilt auch, für die vermehrten Kleeſaatfelder Bienenvölker in hinreichender Zahl bereit zu halten. Von den deutſchen Imkern werden jetzt jährlich 170 900 Bienen⸗ völker mehr verlangt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch in dieſem Jahre die geforderte Zahl erreicht wird. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Sonntag, den 4. Juli: Schwarzwaldfahrt: Wildſee, Hornis⸗ grinde, Mummelſee, Edelfrauengrab, Allerheiligen. Mit Sonderzug nach Ottenhöfen ab Mannheim etwa 6.15 Uhr. Preis 3.20 RM. Es iſt eine kürzere und längere Wanderung vorgeſehen. Aeltere Volksgenoſſen, Fußkranke uſw. können mit dem Omnibus eine Höhen⸗ rundfahrt machen. Preis für die 4 ſtündige Omnibus⸗ Fahrt RM. 1.70. Sonntag, den 4. Juli: Rheinfahrt: Mit Sonderzug ab Mannheim Hbf 6.15 Uhr nach Koblenz, dann Dampfer⸗ fahrt nach St. Goarshauſen(Spaziergang auf den Loreleyfelſen), dann nach Bingen; ab Bingen mit der Bahn zurück. Fahrpreis 4.70 RM. An den Sonntagsfahrten der Kdß können alle Volks⸗ genoſſen teilnehmen. Erfreulicherweiſe iſt das Intereſſe der Seckenheimer Bevölkerung an den Kd⸗Veranſtaltungen in dieſem Jahre ganz bedeutend gewachſen. Vom Ortswart wurde daher eine weitere Kartenverkaufsſtelle bei Friſeur F. Volk, Hauptſtraße 192, eingerichtet. Karten ſind aber ſo rechtzeitig wie möglich zu beſtellen, beſonders für obige beide Fahrten. 5 8 5 N Beiträge und Leiſtungen der Sterbekaſſen: 2 D ſchalen“ herſtellen laſſen, ſo daß der Hausfrau ſich uner⸗ 5 eändert Ur Et E 65 1 E ſchöpfliche Möglichkeiten bieten, ihren täglichen Küchen⸗ geändert. eee, zettel abwechflungsreich zu geſtalten. Eine aufſchlußreiche Klarſtellung des Sozialamtes der Del. 3 5 118 Buttermilch iſt ebenſo ſättigend wie nahrhaft An die Deutſche Arbeitsfront ſind in letzter Zeit viele 3 ſommerlichen Tafelfreuden. a und erfriſchend. Rohe Buttermilch kann man an Stelle der Mitglieder von Sterbekaſſen mit der Beſchwerde heran⸗ In den heißen Tagen der Sommermonate bedarf der Suppe oder als Nachtiſch reichen. Man gibt Zwieback oder Han getreten, daß ihre Kaſſen, an die ſie ſeit Jahren ihre Bei⸗] menſchliche Organismus einer Auffriſchung, um das er⸗ Pumpernickel dazu,„Will man Buttermilch mit Sago zu e träge entrichteten, plötzlich aufgelöſt wurden oder die Bei⸗ hitzte Blut ein wenig abzukühlen. Der warme, Tag will geben, läßt man 12 Liter Buttermilch aufkochen und gibt rend träge erhöhten und die Leiſtungen herabſetzten. Die Be⸗ nicht ſchwere Speiſen auf dem Tiſch haben. Nach Erfri⸗ 75 Gramm Perlſago dazu, den man ſo lange kocht, bis lebe ſchwerden, die faſt alle die notwendige Ueberſicht über das[ ſchendem ſteht das Verlangen, nach Sachen und Dingen, die Körner weich und klar ſind. Dann würzt man mit poli geſamte Fragengebiet vermiſſen ließen, ſtellen zumeiſt den[die den Appetit heben, Anreiz bieten für den Gaumen und dern Sachverhalt ſo dar, als ob die Regierung an dieſen] Magen. Von einigen ſowohl ſättigenden und zugleich er⸗ nes Leiſtungskürzungen ihrer Kaſſen ſchuldig ſei. friſchenden Dingen ſei hier erzählt, der geplagten Haus⸗ und Das Sozial der Dol befaßt fich ent mt deen] frau einige Winke gegeben, wenn einmal unerwartet Gäſte haft Das Sozialamt der DA befaßt ſich jetzt mit diefer ins Haus ſchneien. Frage. In der Nachkriegszeit ſind Sterbekaſſen in über⸗. 5. 8 311 großer Zahl gegründet bezw. nach der Inflation wieder 5 Fruchtſuppen oder W ein a tf cha le n ſind hier aufgebaut worden. Zumeiſt bildeten die in Vereinen oder[immer willkommen und erfriſchend. Es gibt ſo vielerlei betr Verbänden zuſammengeſchloſſenen Mitglieder den Boden Früchte des Sommers, von denen ſich ſogenannte„Kalt⸗ den für eine Sterbekaſſe. Da Mittel bei der Gründung der gen, Pie u fat rl A 1 e 1 ren] ſolche unbekannten und gefährlichen Vergiftungen zurück⸗ 997 0 Ka] 0 K reſtlos J N en m a ge Ea 0 e n zuführen. 5 55 8 7 n 5 1 1 e Beſte Vorbeugungsmaßnahmen ſind— neben der Be⸗ 9c Mitglied einen beſtimmten Betrag, um dieſen dann dem achtung der techniſchen Vorſchriften— gründliche Durch⸗ Betroffenen auszuhändigen, oder man wählte, um das lüftung der ganzen Wohnung, viel Licht, Luft, Sonne! 5915 als Nachteil empfundene Schwanken des Sterbegeldes und[ Unſere beſten Bundesgenoſſen im Kampf gegen Krank⸗ e der Beiträge je nach der Zahl der Mitglieder bezw. der heiten. Schlechte Luft im Raum beengt die Menſchen, ver⸗ 50 Häufigkeit der Sterbefälle zu vermeiden, den etwas ſchwie⸗ urſacht Schwindelgefühle und Ohnmachten, ſchafft Unluſt Gele rigen Weg und erhob monatlich feſte Beiträge. und lähmt die Arbeitsfreudigkeit. Gründliche Durchlüftung 8 Mit dem Verſchwinden eines großen Teiles der frü⸗ aller Räume, zumal bevor ein größerer Kreis von Men⸗ 119 heren Vereine und Verbände iſt gleichzeitig auch ein ent⸗ ſchen ſich für längere Zeit zuſammenſetzt, iſt ein grundſätz⸗— lich ſprechender Teil von Sterbekaſſen verſchwunden, ohne daß liches Gebot der Hygiene im Heim. Das ſchlechte Aus⸗ Aufnahme: Schoepke— M. an die Mitglieder von ihren früher für die Sterbekaſſe ge⸗] ſehen der Hausbewohner lann auch auf feuchte Räume zu: Rohe Buttermilch mit Zwiebäcken— ein Frühſtück für Erb leiſteten Beiträge auch nur einen Pfennig bekommen hätten,[ rückzuführen ſein. Die Zimmer ſind ſchwer warm zu be⸗ heiße Tage. ne da ja Vermögen in nennenswertemUmfange nicht angeſam⸗] kommen, wirken leicht dunſtig und zeigen hinter Bildern 5 a 5 melt worden war. Aehnlich iſt es in vielen anderen Fällen und Schränken einen feuchten Niederſchlag. Wer es nicht einer Priſe Salz, Zucker und Zimt, zieht die Suppe mit kam geweſen. Es gibt nur ganz wenige Sterbekaſſen, die ihre vorzieht, die Wohnung zu verlaſſen, in der der Entſtehung einem Eigelb ab und richtet ſie mit Röſtbrotwürfeln an. den Leiſtungen im Laufe der Jahre nicht zuungunſten ihrer[von Erkältungs⸗ und rheumatiſchen Erkrankungen Vor⸗ Ein anderes Gericht iſt der Stachelbeerreis. liche Mitglieder zu verändern brauchten. ſchub geleiſtet wird, der ſoll mit Hilfe des Hauswirts alle 250 Gramm Reis werden mit 1 Liter Waſſer und 15ů—9 Pfund all Um dieſen offenſichtlichen Mißſtänden ein Ende zu Mittel zur Austrocknung der Wohnung und zur Vernich⸗ 5 weich gekocht, dann gibt man eine Taſſe Weiß⸗ ſozi machen, hat der Reichswirtſchaftsminiſter durch einen Erlaß] tung des Schwamms der raſch entſteht, erproben. 1 Apſellvein hinzu, ebenfalls den F dieſ vom Auguſt 1934 die Aufſicht über Kaſſen dieſer Art] z Auch dem Ungeziefer muß im Hinblick auf die Hygiene und 3 Taſeln aufgelöſte weiße Gelatine Dann legt man. verſchärft. Sämtliche Sterbekaſſen müſſen heute vom Um⸗ Beachtung geſchenkt werden. Die beſte Bekämpfungsart ist en 1 Zucker weichgekachte Ftacheldesen e lageverfahren zum ſogen. Anwartſchaftsdeckungsverfahren] das gründliche und lange Vergaſen aller Räume, auch der weiſe. abwechſelnd mit 8 Reis in eine Form, die man 80 übergehen, d. h. ſie dürfen nicht ihre geſamten Einnahmen angeblich nicht mit Ungeziefer verſeuchten Zimmer durch e S 1%ͤͤĩ 1700 in Form von Sterbegeld ſofort wieder auszahlen, ſondern den Kammerjäger, da man mit den käuflichen Mitteln 3 5 e gereich, Nanfffetabe if 51 8 5 jegl müſſen Vermögen anſammeln und zwar ſoviel, daß die die wirklichen Schlupfwinkel des Ungeziefers nicht vor⸗ 5 e e be mit Vanilleſoße it beſonders bei fähf von den einzelnen Mitgliedern erworbenen Anwartſchaften[dringt 1 f 8 a a F e e e 551 auf die ſpätere Zahlung des Sterbegeldes gedeckt ind. Das Hygiene des Mülleimers 9 der Küche, ſein wieder⸗ 0 5. e ee 8 0 ben 8 hat zur Folge, daß die Mitglieder wenn ſie heute Beiträge holtes Auskochen niit desinfizierenden Löſungen nach der„ 118 e. e gegg ben. geb zahlen auch tatſächlich mit dem ſpäteren Erhalt des Sterbe⸗ Entleerung, feuchtes Wiſchen und Ausſeifen der„ e he 11 5 0 Fund e Riiebegeftoh e 85 geldes als Gegenleiſtung für ihre Beiträge rechnen können.. den geruch und bakterienzerſtönenden Desinfektons⸗ läßt 8 05 Ae a N e 1 8 Ain 23 VVV vpürden mitteln, Desinfektion der geſamten Wohnung nach Krank⸗ man die Maſſe durch ein feines Sieb. rührt 150 Gramm die F Adele! en mußte, pürden heiten— das ſollen alles Selbſtverſtändlichkeiten ſein. Maismehl in 4 Liter Waſſer glatt, giht dieſes in den zeuc ſie eine ihren bisherigen Beiträgen entſprechende Summe. durchgeſiebten Saft und läßt ihn unter ſtändigem Rühren kan! ausgehändigt bekommen, ſodaß Schäden der bereits ge⸗ 9 5 noch einmal aufkochen. Dann füllt man ihn in eine Glas⸗ verz nannten Art dadurch vermieden werden. Wieviel Salz? ſchale oder in kleine Förmchen und reicht nach dem völligen na Bei der Umſtellung vom Umlage⸗ auf das Anwart⸗ Die neuzeitliche Medizin hat dem Salz Feindſchaft Erkalten Vanilleſoße dazu. ja d ſchaftsdeckungsverfahren ſind, wie vorauszuſehen war, viele[ geſchworen, nachdem ſie feſtſtellen konnte, wieviel Schaden Zu Makronengrießpud ding läßt man ein nicht lebensfähige Kaſſen aufgelöſt worden, und viele andere übermäßiger Salzgenuß im menſchlichen Organismus an⸗ viertel Pfund Grieß in„ Liter kochende Milch einlaufen kom mußten, um auch wirklich die ſpäteken Auszahlungen garan⸗] richtet. Mehr als 6 bis 7 Gramm Salz braucht kein Menſch und unter ſtändigem Rühren dick ausquellen Dann gibt ſere tieren zu können, ihre Beiträge erhöhen bezw. ihre Lei⸗ täglich zu ſich zu nehmen! Die Hausfrau mag dieſe Menge man ein Stückchen Butter hinzu und ſtellt den Brei zum wie ſtungen herabſetzen. Die Umſtellung iſt alſo nur die Be⸗ einmal auf der Küchenwaage nachwiegen! Sie wird er⸗ Auskühlen. Nun rührt man 1 Eidotter mit„“ Pfund Zie! ſeitigung eines früheren Fehlers und geſchah im Intereſſe] kennen, daß ſie— entſprechend der Kopfzahl ihrer Fami⸗ Zucker zu Schaum, vermengt dieſes mit einigen kleinen zun der Mitglieder der einzelnen Kaſſen. Die Aufſichtsbehörden lie— doch immer noch das Vielfache dieſer Menge ver⸗ Makronen und rührt alles vermiſcht mit Eierſchnee unter 15 werden im Intereſſe der Verſicherten Härten nach Möglich⸗ wendet. Viel Salz reizt aber unnötig die Nieren, ſtört die Grießmaſſe Nach dem Erkalten wird die Speiſe ge⸗ Inl keit vermeiden und die Kaſſen, die ſich als lebensfähig. Blutkreislauf und Stoffwechſel, fördert den Durſt und ſtürzt und mit einer Beigabe von geſchmocten Früchten, Ser erwieſen haben, auch in ihrem Beſtande erhalten. damit— die Neigung zum Starkwerden! mit Makronen borsiert. ge reien. zwi das 4 4 2 a Vollſtreckungs i in erfreuliche i rich HJ.⸗Dlenſt und konfeſſionelle Betätigung Wenn du verreiſt 5 ſchluß ngsmaßnahmen ſind kein erfreulicher Ferienab⸗ 0 Zwei Verfügungen der Reichsjugendführung. ö Wenn es mit der Sommerreiſe Ernſt wird, dann vergiß Haſt du Fernſprechanſchluß, dann unterrichte den Kun⸗ ſpri In Erfüllung des in der Rundfunkrede vom 9. De⸗ d daß du wohl jetzt Ferien machſt, die Welt für dich[ dendienſt, wie du in wichtigen Fällen zu erreichen biſt! alle zember 1936 gegebenen Verſprechens hat der Reichs⸗ alles andche aher eochen lang ein nanes Geſicht bekommt, Den Hund, die Blumen und den Kanarienvogel gib für 5 pen 9 Sommerdienſtplan die Zeiteinteilung ſo 0 e N 9 Weg weitergeht. die Urlaubszeit in Pflege. e eſtgelegt, daß die Angehörigen aller H.⸗Gliederungen Serge dale, daß in der Küche und in der Speiſekam⸗ 8 je? äßt, d 5 5 75 755 allgemeinen und regelmäßigen Pflichten ihrer Kon⸗ 8 e ee e du aus delt Urlaub das Waser 5 e dee en ee Ma eſſion nachkommen können. 5 31 ommſt, ſind ſie längſt ſchlecht geworden und verpeſten Schſfog f. 5 5 daß Eine neue Verfügung gibt über dieſe Zeiteinteilung die Gegend. 1 dir e e 0 Roll 55 hinaus die Möglichkeit, in außergewöhnlichen Fällen für Beſtelle Milch und Brötchen ab, ſie häufen ſich ſonſt zu[läden brauchſt 5 nicht d en 99 5 das il nut 8 beſondere Veranſtaltungen von Kirchen oder Glaubens- Bergen vor deiner Wohnungstür. Nach deiner Rückkehr[ein freundlicher Hinweis für die Klingelfahrer, daß du für 05 gemeinſchaften Urlaub zu gewähren. Als außergewöhn⸗] fußt du ſie bezahlen, wenn ſie auch längſt verdorben und längere Zeit verreiſt biſt! 8 N 8 liche Fälle gelten religiöſe Veranſtaltungen, die länger als[genießbar geworden ſind! 5. einen Tag dauern und deren Beſuch die Jugendlichen an Vergiß nicht, der Poſt rechtzeitig deine Ferienanſchrift Marktverichte. 5 der Erfüllung ihres pflichtmäßigen Dienſtes in der Hitler⸗ mitzuteilen. Wichtige Briefe oder gar unerwartete Geld⸗ Ar der Berliner Aktienbocſe war die Haltung nicht. Jugend hindert. ſendungen erreichen dich ſonſt nicht und gehen an den Ab⸗ einheitlich, im allgemeinen jedoch behauptet. Die Kursverän⸗ 2 „In Betracht kommen alſo vor allem Exerzitien und J eender zurück! derungen hielten ſich nach beiden Seiten in engen Grenzen.* religiöſe Uebungen, mehrtägige althergebrachte kirchliche Sieh vor deiner Abreiſe noch einmal den Terminkalen⸗ e eee een enburger ei 8 Veranſtaltungen wie Wallfahrten und dergleichen, kirch⸗ der durch, Sonſt hast du vielleicht für die Tage des Urlaubs] dtartehehtete waren erna echtor Kammgarn. Die übrigen 55 liche Uebungen, Rüſtzeiten, volksmiſſionariſche Kurſe eine wichtige geſchäftliche Beſprechung angeſetzt. ee eee. 36 Vorbereitungen für kirchliche Prüfungen Konfirmanden⸗ Sind in der Zeit deiner Abweſenh it Zahl alli Der Kentenm arkt lag bei ſehr ruhigem Geſchäft vor⸗ unterricht uſw. Bekl 2 8 10 1 eit Zah ungen fällig, herrſchend behauptet, Am G eld m arkt zogen die Sätze für a dann ſorge für rechtzeitige Erledigung. Mahngebuͤhren und Tagesgeld auf 2,75 bis 3 Prozent an. man Flec Appel's e Eee 8 ppe Bett⸗ Mannheimer Theaterſchau 11 Matjes 1a Ihn zettel Im Nationaltheater: i. 8 ſtelle eee 1 1— Jan 10 1 iete—„Towari„Komödie von Jacques a Filet für Bauhandwerker mit Noſt Deval, Deutſche 1 von Kurt Goetz. Anfang muf (eisgekühlt)(nach vorgeschriebenem uterhalten) 15 Ende 17.15 Uhr. Reg Stück 18 pig städtischen Muster) für Mk. 18.— Montag, 28. Juni: Miete E 28 und 2. Sontermiete& 1 5 8 e 8 150 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. ra: . Hemar⸗Bole⸗Gructopei 5 5 5 133—134:„Wintermärchen“ von Shakeſpeare, kein gal Würthwein 7 7„Su erfragen in der a Anfang 19,30 Ende nach 22,0 Uhr. Tut 5 ee: Geſchäftsſt. d. Bl. Dienstag, 29. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung— Schü⸗ 19 —— lermiete A—„Der Waffenſchmied“, Oper von 5 Möbliertes Albert Lortzing. Anfang 15 Ende etwa 17,45 Uhr. 8 5 Dienstag, 29. Juni: Miete B 27 und 1. Sondermiete Abe erlobun S-Narfen B14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 1 5 d 291: Heinrich⸗v.⸗Kleiſt⸗Abend:„Amphitryon“ hier⸗ . 8 auf„Der zerbrochene Krug“. Anfang 20 Ende zu vermieten Vermahlungs- Marien gegen 22,45 Uhr. 55 Zu erfragen in der f 1 15 0 1 Sang 1 5 Schü⸗ lich äftsſt. d. Bl. 5 iete C—„Towariſch“, Komödie von Jacques . 5 Sratulations- Marlen 9 Deval, Deutſche Bearbeitung Curt Goetz. Anfang 14 8 Ende 16,15 Uhr. 10 en neee Desuchs-Rarlen f i und vermietet„ 8 i a Im Neuen Theater i N i m Roſengarten: ö ii ales, was de Karten für geschenk weche e 0 Montag, 28. Juni: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ 3 große Oeffentlich⸗ a i heim Abt. 227—229, Jugendgruppe Nr. 1— 700, ren keit wiſſen ſoll. werden schnellslens angeferligt Gruppe D Nr. 1—400 und Gruppe E freiwillig Rr. — Der einfachſte 3 1700: Muſikaliſcher Komödienabend:„Die unge⸗ wa billigſte und beſte Sch e. A von 5 2% 1 f 5 icchi“, Oper von Puccini er Dreiſpitz“, Weg hierzu itdas Nectar Boie ODructerei. Nallet von Manuel de Fall. Anfang 20 Ende 2% w Zeünngsiuſeral. BFR TTV—TdT7TT—T0T0—————— P] A o ⁵˙ 5 l 2 58 .—ͤ——————— TT.. ˙—1¹·—³ In ̃Ü— 2 8 erer 5—