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Nachdem die Kammer das Ermächtigungsgeſetz mit 374 gegen 206 Stimmen angenommen hakte, hat nun auch der Senat ihm am Mittwochnachmittag zugeſtimmt. Damit hat die Regierung Chautemps die von ihr verlangken weitge⸗ henden Vollmachten erhalten. Den Bemühungen des neuen Finanzminiſters Georges Bonnet ſteht man auch in der Oppoſition wohlwollend Be. enüber. Aber immer wieder kam in der Kammer die Be⸗ jürchtung zum Ausdruck, daß ſeine an 5 gutzuheißenden Abſichten an dem Widerſtand gewiſſer Kreiſe der Volks⸗ 10 ſelbſt ſcheitern würden. Großes Aufſehen riefen die usführungen des Finanzminiſters hervor, der unumwun⸗ den zugeben mußte, daß das Schatzamt heute nur noch über einen Barbetrag von 20 Millionen Franken verfügt, denen rund 25 Milliarden notwendige Ausgaben gegenüberſtehen. Der Finanzminiſter, deſſen ungeſchminkte Darſtellung der kritiſchen Lage ſtarken Eindruck machte, gab zu, daß nur eine neue Frankenabwerkung und Steuererhöhungen ſowie 2 8 85 Sparmaßnahmen zu einer Beſſerung führen könn⸗ en. Die Kommuniſten, die bis zuletzt ſtarke Zurückhaltung übten, hatten ſich erſt in letzter Minute bereiterklärt, für die Vorlage zu ſtimmen. Ohrfeigen in der Kammer, Zwiſchenfall im Senat. Es kam zu außerordentlich heftigen Lärmſzenen, als der kommuniſtiſche Fraktionsführer Duclos die Tribüne betrat, um die Erklärüng, daß ſeine Fraktion für die Vor⸗ lage ſtimmen werde, mit heftigen Ausfällen gegen die Oppo⸗ ſition zu verbinden. Kammerpräſident Herriot ſah ſich ge⸗ zwungen, die Sitzung zu unterbrechen. Die Auseinanderſet⸗ zung zwiſchen der Rechten und den Kommuniſten wurde jedoch in den Wandelgängen fortgeſetzt, und es kam zu einer regelrechten Schlägerei zwiſchen dem Kommuniſten Ramotte und dem rechtsgerichteten Abgeord⸗ neten Los Isnard, die ſich gegenſeitig ohrfeigten. 5755 Die Sitzung des Senates führte ebenfalls zu einem Zwiſchenfall. Der Berichterſtatter des Finanzausſchuſſes des Senates, Abel Gardey, empfahl zwar in ſeiner Rede die Annahme der Ermächtigungsvorlage, kritiſierte aber in ſcharfer Weiſe die Finanzpolitik der bisherigen Regierung. Der Senat beſchloß darauf, die Rede Gardeys im Senat öf⸗ fentlich anzuſchlagen. Der frühere Finanzminiſter Vin⸗ cent⸗Auriol fühlte ſich durch dieſen Beſchluß des Se⸗ nats perſönlich getroffen und verließ die Sitzung. In den Wandelgängen verlautet, daß er mit ſeinem Rücktritt als Juſtizminiſter des Kabinetts Chautemps gedroht habe. Man nimmt jedoch an, daß der Zwiſchenfall wieder beigelegt werden wird. Keine feſte Frankenparität? Das„Echo de Paris“ will im Zuſammenhang mit den Abwertungsabſichten der Regierung wiſſen, daß Finanzmi⸗ niſter Bonnet nicht die Abſicht habe, den Franken auf eine feſte Parität zu bringen. Anſtatt den Ausgleichsfonds zu verſtärken und ſo den Frankenkurs auf etwa 125 gegenüber dem engliſchen Pfund zu halten, werde man ihn bis 130 und vielleicht ſogar 135 ſinken laſſen. Dann werde man den Ausgleichsfonds einſetzen, um die Parität wieder auf 125 zu bringen und um dadurch eine Rückkehr der ausgewanderten Kapitalien herbeizuführen. Wenn das Vertrauen wieder e und gleichzeitig der Haushalt in Bezug auf neue Ausgaben ins Gleichgewicht gebracht ſei, hoffe man auf eine verſtärkte Rückkehr dieſer Kapitalien und werde dann an die Möglichkeit einer Konvertierung der Renten denken können. „Bankrott der Volksfront“ Nichtsdeſtoweniger beurteilt man die Lage in Rechts⸗ kreiſen ſehr peſſimiſtiſch. Die„Epoque“ zieht aus der Hal⸗ tung der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten im Finanzaus⸗ ſchuß und der Miniſter gegenüber dem Senat die Schluß⸗ folgerung, daß die Brücke zwiſchen den Radikalſozialen und ihren Wahlverbündeten praktiſch bereits abge⸗ brochen ſei. Unter dieſen Umſtänden erſcheine die Zu⸗ 0 5 des neuen Kabinetts ſehr problema⸗ ch. 8 Auch der„Jour“ ſpricht von dem Bankrott der Volksfront. Das Kabinett Chautemps könne nur als eine Zwiſchenlöſung angeſehen werden, denn es werde dem Miniſterpräſidenten unmöglich ſein, wirklich ein⸗ echneidende Maßnahmen zu treffen, weil die Sozialdemo⸗ raten, getrieben von den Kommuniſten, niemals einer zwar peinlichen, aber notwendigen Reform zuſtimmen würden, die allein geeignet wäre, das Land vor der Kataſtrophe zu bewahren. Der„Intranſigeant“ faßt die augenblickliche Lage in fol⸗ gender Ueberſchrift zuſammen:„Der Auriol⸗Franken iſt tot“ — Der neue Franken iſt geboren“. Der Poincare⸗ Franken: 66,5 Milligramm Gold, der Auriol⸗ Franken: 43—49 Milligramm Gold, der Franken 1937: 7 Milligramm Gold. 8 Was für 7999 n die Aufgabe der im Abwertungsgeſetz vom Oktober 1935 N Goldmindeſtgrenze des Fran⸗ ken für die eben praktiſch haben dürfte, iſt vorerſt noch nicht 80 überſehen. Zurzeit ſcheinen Verhandlungen zwiſchen den Schatzämtern von rei England und den Bereinigten Staaten im Gange zu ſein. Der Fran⸗ kenkurs iſt infolge der Börſenſchließung nicht feſtzuſtellen Wann die Börſe wieder geöffnet wird, ſteht noch nicht feſt. Befreiung vom Importzwang Der Vierjahresplan nicht außenhandelsfeindlich. ktiel, 1. Juli. Der Chef des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe beim Beauftragten für den Vierjahresplan, Oberſt des Ge⸗ neralſtabes Lö b, ſprach am Mittwoch vor den zur Haupt⸗ verſammlung des Vereins der Deutſchen Ingenieure nach Kiel gekommenen deutſchen Ingenieuren über die Entſtehung und Bedeutung des Vierjahresplanes. Er zeigte, wie die durch Wiedererlangung unſerer Wehrfreiheit erzielte Erſtarkung nach außen ergänzt werden müſſe durch einen geſunden wirtſchaftlichen Ausbau im In⸗ nern. Der Befehl des Führers zur Durchführung dieſes Vierjahresplanes bedeute daher eine unabänderliche Ziel⸗ richtung. Schlechthin ausſchlaggebend ſei hier der volle Einſatz der Technik. Techniſche Gemeinſchaftsarbeit, die Verbraucher, Erzeuger und Wiſſenſchaftler gleichmäßig umfaſſe, ſei das beſte Mittel zur Erfaſſung der Geſamt⸗ heit, und die Geſamtheit müſſe auf die Aufgaben der Zweckforſchung eingeſtellt werden. Oberſt Löb zeichnete ſodann in knappen Strichen un⸗ ſere Rohſtofflage im Zuſammenhang mit den Auf⸗ gaben, die ſich für den deutſchen Ingenieur auf den einzel⸗ nen Gebieten ergeben. Ausgehend vom Eiſen, wies der Redner, darauf hin, daß es nicht Aufgabe der Wirtſchafts⸗ führer ſei, zu verteilen, was vorhanden ſei, ſondern daß es darauf ankomme, das zu ſchaffen, was man brauche Auch Holz ſei ein Rohſtoff, deſſen vielfache Verwendungsmög⸗ lichkeit gebieteriſch erfordere, daß man ihn nich! nur verbrenne. Für dieſen Zweck ſtänden Kohle und Torf zur Verfügung. Der Vierjahresplan ſei nichk außenhandelsfeindlich. Seine Erzeugniſſe würden zum 1 freigegeben, wo es nur irgend ginge. Der Vierſahresplan ſei aber ein geſchwo rener Jeind des Importzwanges: Es ſei ein unwürdigen Juſtand, daß der Exporkerlös jeweils wieder ausgegeben werden müſſe für Rohſtoffe und Nahrungsmittel, von denen wir im Verlaufe des Vierjahresplanes eine wachſende Menge ſelbſt herſtellen würden. Die Befreiung aus dieſem Zuſtand ſtelle die wichtigſte Seite des Bierjahresplanes dar, der zicht nur eine wirtſchaftliche Angelegenheit ſei. Neue Maßnahmen der Arbeitsfront Kd F- Häuſer, Betriebsküchen, Werkwohnungen, Erholungs⸗ heime. Köln, 30. Juni. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley beſuchte Köln, um in einer großen Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront zu den Schaffenden zu ſprechen. Die Meſſehalle in Köln⸗Deutz war dem Andrang der Maſſen nicht gewachſen, ſo daß man die Veranſtaltung durch Lautſprecher nach draußen übertrug. Von begeiſtertem Beifall begrüßt, führte Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley u. a. aus: Bei der Beſichtigung einer Arbeitsſtätte, die er am glei⸗ chen Tage vorgenommen habe, habe er wiederum den Ein⸗ druck gewonnen, daß die Menſchen, Obmänner, Betriebs⸗ führer und Arbeiter, anders geworden ſeien, freier, ein⸗ facher und fröhlicher. Darin äußere ſich der Erfolg wie die Richtung der neuen deutſchen Sozialpolitik. Sie ſei aufge⸗ baut auf der Kunſt, mit Menſchen umzugehen, ohne die ein Führertum nicht möglich ſei. Wer dieſe Kunſt nicht be⸗ herrſcht, könne nicht Führer ſein. Jeder Führer müſſe im⸗ mer ins Volk gehen, denn wenn er die Verbindung mit dem Volk verliere, ſo verliere er auch das Volk ſelbſt. E WE e London zur Frankenkriſe In London wird die franzöſiſche Währungskriſe mik größter Wachſamkeit verfolgt. Die Mitteilungen des franz zöſiſchen Finanzminiſters Bonnet über die kataſtrophale Finanzlage werden von den Blättern in großer Aufmachung wiedergegeben. Allgemein wird infolgedeſſen mit einem weiteren Abſinken des Frankenkurſes möglicher⸗ weiſe auf 124 Franken zum Pfund Sterling gerechnet. „Daily Telegraph“ ſchreibt, daß das Währungsabkom⸗ men zwiſchen England, Frankreich und Amerika infolge der neuen Entwicklung einer Reviſion unterzogen werden müſſe. Wenn ein Ausgleich des franzöſiſchen Haushalts er⸗ möglicht werden ſolle, müßten die gewaltigen franzöſiſchen. Kapitalien, die ins Ausland geflüchtet ſeien, wieder zurück⸗ gebracht werden. Dazu ſei aber in erſter Linie eine Wie⸗ derherſtellung des Vertrauens erforderlich. N23 „Daily Expreß“ meldet in größter Aufmachung, daß der Finanzminiſter dem. n Volk mehr oder weniger deullich mitgeteilt habe, daß Frankreich bankrolt ſei. Dieſes Blatt wie auch andere Sen weiſen darauf hin, daß ein weiteres Abgleiten des 1 5 en aber auch von Vorkeil für den franzöſiſchen Ausfuhrhandel ſein würde. 85 Die„Financial Times“ ſchreibt, die franzöſiſche Finanz lage habe ſich derart verſchlechtert, 55 ſie 1075 durch außerordentlich draſtiſche Maßnahmen wieder zur Geſundung gebracht werden könne. Frankreich habe ſeit mehr als einem Jahr mehr oder weniger auf Schulden gelebt, und die 1 Geld für die Rückzahlung zu finden. Das franzöſiſche Volz müſſe einſehen, daß große Opfer erforderlich ſeien, um einen Ausgleich des Haushalts zu ermöglichen. Das Blatt meint, daß der Franken mit der Unterſtützung des engli⸗ chen und amerikaniſchen Ausgleichsfonds in der Lage ſein ollte, baldigſt ſeinen Kurs zu finden und damit die Wäh⸗ rung in ein neues Gleichgewicht zu bringen. eit ſei jetzt 1 das Dr. Ley erklärte, er müſſe vom Unternehmer ver⸗ langen, daß er an der Spitze marſchiert. Auf die perſönliche Beziehung des Unternehmers zu ſeinem Arbeite müſſe er den großten Wert legen. Er verlange von dem Unterneh⸗ mer, daß er ſich in der Fürſorge für ſeine Arbeiter von niemand, auch nicht von der DAF, übertreffen laſſe. Unter⸗ nehmer und Arbeiter ſeien als Soldaten der Arbeit gleich⸗ berechtigt und hätten die gleiche Ehre. Um dieſe Ausrichtung zu erhalten, habe er als eiſerne weltanſchauliche Kerntruppe die Werkſcharen in den Betrieben gegründet, nach deren Marſchtritt ſich die ganze Belegſchaft ausrichten müſſe. Betriebsappelle, die keine Diskuſſionsklubs ſeien, ſondern der Ausſprache zwiſchen Betriebsführer und Gefolg⸗ ſchaft zu dienen hätten, dürften nicht vernachläſſigt werden. Kraft durch Freude in den Betrieben dürfe ſich nicht nur auf die Freizeit⸗ und Feierabendgeſtaltung, auf die Ur⸗ laubsbetreuung und den Beſuch von Theatern und Muſik⸗ veranſtaltungen beſchränken, ſondern müſſe auch die Schön⸗ heit der Arbeitsſtätte einbeziehen. Alles habe zu geſchehen, die Menſchen geſund zu erhalten. Das Syſtem der Penſionen erſcheine dem neuen Deutſchland nicht als höchſtes Glück, ſondern es gelte, den Menſchen mög⸗ lichſt lange arbeitsfähig zu erhalten. Dr. Ley machte dann bedeukſame Ausführungen über Probleme, die nunmehr gelöſt werden ſollen. Er nannte in dieſer Richtung zunächſt die Ae in den Belegſchaften nach dem Aller, denn ein 60. Jähriger könne mit einem 30⸗ Jährigen bei der Zuſammenarbeit nicht die gleiche Leiſtung vollbringen. Ein ſinnvoller Einſatz der Arbeitskräfte an ihren Plätzen nach dem Alter würde die Leiſtung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft jährlich um 20 v. H. erhöhen. Das Problem des Lebensſtandards könne nicht von der Lohnerhöhung her gelöſt werden, da man nicht vom Lohn, fondern von der Erzeugung der Ware lebe. Der Keichsorganiſationsleiter kündigte an, daß in jeder Stadt ein äd-Haus gebaut werden würde, ausgeſtaktet wie ein erſtklaſſiges Hokel, aber zu Preiſen, die für Arbeiter mik dem geringſten Lohn leicht zu erſchwingen ſeien. Er werde weiter darauf dringen, daß die Arbeiter keine Bukterbroke mehr in die Betriebe mitzunehmen brauchken. Vielmehr ſollten die Unternehmer alles daranſetzen, gute Küchen einzurichten, die für billiges Geld Eſſen liefern könnten. 5 Weiter ſollen Werkwohnungen geſchaffen werden, keine eintönigen und gerade ausgerichteten Siedlungen, auch keine Mietskaſernen, ſondern Mietswohnungen mit allen hygie⸗ niſchen und modernen Einrichtungen, in denen die Kinder 75 19 ſo geſund aufwachſen könnten wie auf dem ande. Die Mitgliederbeiträge der DAF ſollten nicht auf die hohe Kante gelegt werden, ſondern zur Schaffung von Er⸗ holungsheimen, zum Bau von Reiſeſchiffen, zur Anlage von Seebädern und zur Durchführung vieler anderer Zwecke für die Schaffenden verwendet werden. Zu dem DA ⸗Seebad auf Rügen könnten z. B., was kein anderes Land verzeich⸗ nen könne, Berliner Arbeiter reiſen. ſich dort ſieben Tage aufhalten bei voller Verpflegung und Benutzung aller Erho⸗ lungsmöglichkeiten, und ſie brauchten dafür einſchließlich Hin⸗ und Rückreiſe nicht nehr als 18 Mark zu zahlen. Es gehe überhaupt darum, ſo faßte Dr. Ley zum Schluß ſeiner faſt dreiſtündigen Rede ſeine bedeutungsvollen Ausführungen noch einmal zuſammen, dem deutſchen Arbei⸗ ter alles zu geben, was Deutſchland zu geben habe. Das Ernährungshilfswerk Küchenabfallverwerkung in allen Gemeinden. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterprä⸗ ſident Generaloberſt Göring, hal den Leiter der NS. Volks⸗ wohlfahrt, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, zum Keichsbeauf⸗ kragten für die Erfaſſung und Verwertung der Küchen und Nahrungsmittelabfälle beſtellt. Die NS⸗Volkswohlfahrt hat den Auftrag, die in den deutſchen Haushaltungen, den gewerblichen und induſtriellen Betrieben bislang nicht verwerteten Küchen⸗ und Nah⸗ rüngsmittelabfälle planmäßig zu erfaſſen, einzuſammeln und zur Schweinemaſt zu verwerten. Die erforderlichen Maß⸗ nahmen werden nach den im Einvernehmen mit dem Leiter der Geſchäftsgruppe Ernährung, Staatsſekretär Backe, bon Hauptamtsleiter Hilgenfeldt e Richtlinien in 1 9 deutſchen Gemeinden⸗ beſchleunigt durchge⸗ ührt. 8 f 5 zur Durchführung der Küchenabfallerfaſſung und verwertung beſchloſſene Ernährungshilfswerk arbeitet be⸗ reits in mehr als der Hälfte aller größeren und mittleren Städte mit gutem Erfolg. Es hat ſich gezeigt, daß die Ab⸗ fuhr der Küchenabfälle und ihre Friſchverfütterung zur Schweinemaſt ohne beſondere Schwierigkeiten durchzuführen ſind, wenn die organiſatoriſchen und ſonſt notwendigen Vorbereitungen mit der gebotenen Sorgfald getroffen wer⸗ den. a Nachdem nunmehr auch die Durchführung des Ernäh⸗ run 5 auf Veranlaſſung des 1 e Göring in die Hand von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt 3 iſt 180 die inzwiſchen angeſtellten praktiſchen 15 fe einem gewiſſen Abſchluß gekommen ſind, wird die all⸗ gemeine und labſalle e Erfaſſung der Küchen⸗ und Nahrungsmittelabfälle nicht mehr lange auf ſich warten laſſen und damit das Ziel der zuſätzlichen Maſt von einer Million Schweinen pro Jahr aus bisher nicht verwerteten Abfällen erdeſcht werden. ini e dee 1 1 Zwei neue Kirchenverordnungen Vereinheitlichung des Finanzweſens.— Kein Mißbrauch der Kirchen zu Wahlzwecken. Berlin, 1. Juli. Der Reichskirchenminiſter hat zwei neue Verordnungen erlaſſen. Die erſte, die 15. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 25. Juni 1937, verordnet u. a.: Der Keichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten bildet bei der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei und bei den Verwaltungsbehörden der Deulſchen Evangeliſchen Landeskirchen eine Finanzabteilung. i Die Beamten der allgemeinen kirchlichen Verwaltung ſind zur Uebernahme des widerruflichen Ehrenamtes als Vorſitzende oder Mitglieder der Finanzabteilung verpflichtet. Die Finanzabteilung trifft ihre Entſcheidungen durch den Vorſitzenden nach vorangegangener Beratung. Die Finanzabteilung leitet die Vermögens ver⸗ waltung der Kirche, für deren Bezirk ſie gebildet iſt. Sie vertritt die Kirche. Die Finanzabteilung ſetzt den Haushalts⸗ plan und die Umlage der Kirche feſt. Sie beſtimmt die Art der Aufbringung der Umlage und überwacht die Ver⸗ wendung der Haushaltsmittel. Der Finanzabteilung liegt es ob, dafür Sorge zu tra⸗ gen, daß eine den öffentlichen Belangen entſprechende ord⸗ Rungsmäßige Verwaltung gewährleiſtet bleibt, daß größte Sparſamkeit beobachtet wird und daß die ſtaatlichen und kirchlichen Beſtimmungen von allen Beteiligten eingehalten werden. Sie iſt dem Staat für ordnungsmäßige Ver⸗ wendung der für evangeliſch⸗kirchliche Zwecke gewährten Staatszuſchüſſe und der Kirchenſteuermittel verant⸗ wortlich. In den Landeskirchen übt die Finanzabteilung die kirchliche Aufſicht über die Verwaltung des Vermögens und der Kirchenſteuermittel der Kirchengemeinden und der kirch⸗ lichen Verbände aus. Sie iſt befugt, falls infolge Wei⸗ gerung oder aus anderen Gründen ein Beſchluß der zu⸗ ſtändigen kirchlichen Organe nicht zuſtande kommt oder falls dieſe Organe der kirchlichen oder ſtaatlichen Ordnung zuwiderhandeln, deren Rechte ſelbſt auszuüben. Das Gleiche gilt, wenn zweifelhaft oder ſtreitig iſt, welche Organe für die Verwaltung des Vermögens und der Kirchenſteuermittel zuſtändig ſind. Wenn die Finanzabteilung die Rechte von Kirchenge⸗ meinden oder kirchlichen Behörden ſelbſt wahrnimmt, ent⸗ hält ihr Beſchluß zugleich die Genehmigung der Kirchenauf⸗ ſichtsbehörde. Sie kann zur Durchführung der von ihr in den Kirchengemeinden und kirchlichen Verbänden zu treffen⸗ den Anordnungen Bevollmächtigte beſtellen. Die Finanzabteilung kann im Rahmen ihrer Befugniſſe rechts verbindliche Anordnungen treffen. Sie kann insbeſondere die Dienſt⸗ und Verſorgungsbezüge der Beamten der allgemeinen kirchlichen Verwaltung, des Pfarrerſtandes, der Kirchengemeindebeamten und der An⸗ geſtellten regeln. Anordnungen und Maßnahmen der Kirchenleitung Und der kirchlichen Verwaltungsbehörden, die mit finanzieller Auswirkung verbunden ſind, bedürfen der Zuſtimmung der Finanzabteilung. Sie verpflichten die Kirche nur dann, wenn dieſe Zuſtimmung erteilt und den Beteiligten bekanntgege⸗ ben iſt. Die Finanzabteilung bei der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei hat dutch ſtändige Fühlungnahme mit den Finanzabteilungen der Landeskirchen darauf hinzuwirken, daß die Vermögensverwaltung der Landeskirchen einfa⸗ cher und einheitlicher wird. Sie kann in die Ver⸗ mögensperwaltung einer Landeskirche Einſicht nehmen, Auskunft verlangen und Anregungen für die Führung der Vermögensverwaltung geben. i Die Finanzabteilung hat den Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten über die Finanzlage zu un⸗ terrichten. Zu rechtsverbindlichen Anordnungen allge⸗ meiner Art iſt die Zuſtimmung des Reichsminiſters für die kirchlichen Angelegenheiten sonderlich Die Beſchlüſſe der Kirchenbehörden über die Feſtſetzung der Kirchen⸗ ſteuer bedürfen der Genehmigung der Finanzabteilung. Die Verordnung tritt mit dem auf die i de folgenden Tage in Kraft. Der Reichsminiſter für die kirch⸗ lichen Angelegenheiten beſtimmt den Zeitpunkt des Außer⸗ krafttretens. Entgegenſtehende Beſtimmungen treten für die Dauer dieſer Verordnung außer Kraft. * Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat durch die 15. Verordnung zur Durchführung des Geſet⸗ zes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 25. Juni 1937 die Beſtimmungen über die Finanzabteilun⸗ en bei den landeskirchlichen Behörden, die ſich in einigen ändern im Laufe der letzten Jahre bewährt haben zuſam⸗ mengefaßt und ihre Haltung nach einigen Verbeſſerungen auf den ganzen Bereich der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ausgedehnt. Die Beſtimmungen über Finanzabteilungen die⸗ nen dazu, der kirchlichen Finanzverwaltung eine einwand⸗ freie Rechtsgrundlage zu geben. Solche Beſtimmungen ent⸗ ſprechen einem dringenden Bedürfnis; 15 iſt z. B. eine ſüddeutſche Landeskirche ſeit mehreren Jahren nicht in der Lage, ihren Haushaltsplan in einer den 75 lichen Erforderniſſen entſprechenden Weiſe zu verab⸗ chieden. Die Finanzabteilungen haben ferner eine rechtlich einwandfreie ſowie den öffentlichen Belangen entſprechende Verwaltung des kirchlichen Vermögens, der Staatsleiſtun⸗ gen und der Kirchenſteuermittel zu gewährleiſten. Keine Wahlagitation in Kirchen In der zweiten neuen Verordnung, der 16. Verordnung zur Ape des Geſetzes zur 8 der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, ordnet Reichskirchenminiſter Kerrl im e mit dem Reichsminiſter des Innern Folgen⸗ des an: 2 Paragraph 1. g Die Benutzung von Kirchen zu Wahlzwecken iſt verboken. Bis zur Veröffentlichung des Wahltermins ſind öffentliche Veranſtaltungen zur Vorbereitung der im Erlaß des Füh⸗ rers und Reichskanzlers vom 15. Februar 1937 angeordne⸗ ken Kirchenwahl ſowie die Herſtellung und Verbreitung von Flugbläktern zu Wahlzwecken verboken. Für die Zeit nach der Veröffentlichung des Wahltermins ergehen beſondere Beſtimmungen. n e r f Paragraph 2. 5 Wer den Verboten des 0 1 zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis und Geldſtrafe oder einer dieſer Stra⸗ fen beſtraft. 8 3 . Die 16. Verordnung zur Sicherung der“ Deutſchen Gan geliſchen Kirche vom 25. Jun 1907 authült einige Beſtim⸗ mungen, deren Exlaß für die Zeit bis zur Wahl der ver⸗ fälle, die zu dem Gefecht zwi faſſunggebenden Generalſynode ſich als notwendig heraus⸗ geſtellt hat. Alsbald nach der Bekanntgabe des Erlaſſes des Führers vom 15. Februar 1937, durch den dieſe Wahl an⸗ geordnet wurde, begannen die kirchenpolitiſchen Gruppen eine lebhafte Wahlagitation, obwohl über die Ordnung und den Zeitpunkt der Wahl nichts bekannt war. Dabei haben ſich Mißbräuche vornehmlich inſofern herausgeſtellt, als vielfach auch Kirchen zu Wahlagitationen, kirchenpolitiſcher Hetze, ja zu politiſchen Ausſchreitungen benutzt worden ſind. Paragraph 1 der neuen Verordnung beſtimmt deshalb, daß die Benutzung von Kirchen zu Wahlzwecken in Zukunft über⸗ haupt verboten iſt. Im übrigen ergibt ſich aus der Verord⸗ nung, daß einige Zeit vor der Wahl dder Wahltermin beſonders beſtimmt werden wird. Bis zur Bekanntgabe des Wahltermins ſind durch die Verordnung deshalb weitere öffentliche Veranſtaltungen zur Vorbereikung der Wahl ſo⸗ wie die Herſtellung und Verbreitung von Flugblättern zu Wahlzwecken verboten. Für die Zeit nach Veröffentlichung des Wahltermins werden beſondere Beſtimmungen ergehen. Die Einnahmen der Kirchen Bayern kürzt die freiwilligen Leiſtungen. München, 30. Juni. Vor über 13 000 Angehörigen der Gliederungen der Partei hielt in Fürſtenfelöbruck der Gauleiter des Tradi⸗ tionsgaues München⸗Oberbayern, Staatsminiſter Adolf Wagner, eine bedeutſame Rede, in deren Verlauf er auch das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche behandelte. Er müſſe mit Bedauern feſtſtellen, ſo erklärte der Gau⸗ leiter, daß es heute noch eine Kraft und eine Macht gebe, die ſich ſtörend im völkiſchen Leben bemerkbar machk. Dieſe Kraft ſeien die Kirchen Er wende ſich mahnend an ſie, um ſie zu veranlaſſen, ſich einzufügen in das große Ganze und mitzuarbeiten an den gewaltigen Problemen, die noch zu löſen ſeien. Die Kirchen hätten in der Syſtemzeit alles an⸗ dere getan, als Leiſtungen zur Rettung des deutſchen Volkes zu vollbringen. Wenn man, fuhr der Gauleiter fort, ſchon ſeitens der Kirchen keine Leiſtungen des nationalſozialiſti⸗ ſchen Reiches anzuerkennen geneigt ſei, ſo müſſe man doch zum mindeſten anerkennen, daß durch dieſe Leiſtungen die n der Kirchen erheblich geſteigert worden ſeien. Dieſe Einnahmeſteigerung ſei aber keineswegs durch erhöhte Leiſtungen der Kirche, ſondern einzig und allein durch die Leiſtungen des nationalſozialiſtiſchen Reichs ver⸗ urſacht worden. Dieſe Einſtellung der Kirchen zwänge ihn nun, dieſe freiwilligen Leiſtungen im Verlauf der nächſten drei Jahre in Bayern nach und nach zu kürzen. Die eingeſparten Sum⸗ men ſollten zum Bau neuer Schulen in Bayern Verwen⸗ dung finden. Es könne ja nicht die Aufgabe des Staates ſein, eine Organiſation finanziell zu unterſtützen, die nichts anderes als den Kampf gegen den Staat bekreibe. Der Staat ſei nun einmal dazu da, Störenfriede zur Ordnung zu rufen und dafür zu ſorgen, daß ihnen rechtzeitig das Handwerk gelegt werde. Das deutſche Volk ſei im tief⸗ ſten Grund ſeines Herzens gottesfürchtig und gottesgläu⸗ big. Es wolle über ſeinen Herrgott nicht ſtreiten, bret im Sinne ſeines allmächtigen Gottes leben. — Ein Gefechi im Amurgebiet Zwiſchen Sowjelkanonenbooten und mandſchuriſch⸗ japaniſchen Grenztruppen. Tokio, 1. Juli. Nach einem Bericht der japaniſchen Kwankung-Armee iſt es in der Nähe der von Sowjettruppen widerrechtlich be⸗ ſetzten Amur-Inſel Sennufa und Bolſhoi zu einem ſchweren Gefecht zwiſchen drei ſowjekruſſiſchen Kanonenbooten und einer mandſchuriſch⸗japaniſchen Grenzwache gekommen. Bei dem Kampf wurde ein Sowjetkanonenboot verſenkt und ein anderes ſchwer beſchädigt, Die drei ſowjetruſſiſchen Kanonenboote waren entgegen den zwiſchen dem ſapaniſchen Botſchafter Shigemitſu und der Sowſetregierung getroffenen Vereinbarungen erneut in mandſchuriſches Hoheiksgebiet eingedrungen und hatten die mandſchuriſch⸗japaniſchen Grenztruppen beſchoſſen. Die ſapaniſche Regierung hat gegen dieſe neuen ſowjet⸗ ruſſiſchen Uebergriffe nochmals chart en Proteſt eingelegt und ernſteſte Gegenmaßnahmen angedroht, falls die Zuſicherungen Litwinow⸗Finkelſteins in Zukunft nicht eingehalten würden. Die Geduld Japans gegenüber den ſtän⸗ digen ſowjetruſſiſchen Provokationen ſei am Ende. Weiterungen des Zwiſchenfalles? Wie die Agentur Domei meldet, iſt die aus zehn Kano⸗ nenbooten beſtehende ſowjetruſſiſche Amurflotte in unmittel⸗ barer Nachbarſchaft der Inſeln 1 88 und Bolſhoi, dem Schauplatz des gemeldeten ſchweren Gefechtes zwiſchen Sow⸗ ſetkanonenbooten und mandſchuriſch⸗japaniſchen Grenztrup⸗ pen, zuſammengezogen worden. Die politiſchen Kreiſe Japans beobachten die weitere Entwicklung mit ſteigender Beſorgnis, beſonders nachdem nan auf Grund der Unterredung des japaniſchen Botſchaf⸗ zers Shigemitſu mit Litwinow⸗Finkelſtein allgemein mit einer Beruhigung gerechnet hatte. Der japaniſche Bolſchafter in Moskau, Shigemitſu, it am Mittwoch abend kelegraphiſch beauftragt worden, wegen der durch die Sowjels verurſachken neuen ernſten 1 n mandſchuriſch⸗japaniſchen Grenztruppen und bo ee auf dem Amur f bei der Sowjekregierung ſchärfſten Proteſt einzu⸗ egen. Wegen des Zwiſchenfalles auf dem Amur hat das japa⸗ niſche Auswärtige Amt folgende Erklärung abgegeben: Die Lage auf dem Amur an der mandſchuriſch⸗ſowjetruſ⸗ 1 Grenze war ſchon lange deswegen ſehr geſpannt, weil ie ſowjetruſſiſchen Truppen die beiden Inſeln Kanchatzu und n der der beſetzten, um den Waſſerweg zu ſchließen. Aber da der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow auf den ſchen 85 Proteſt der japaniſchen Regierung hin dem ja⸗ paniſchen Botſchafter Shigemitſu gegenüber die Zurück⸗ 1 ehung der Streitkräfte verſprach, ſchien die Lage beru⸗ igt worden zu ſein. Dieſes Verſprechen iſt leider von der ſowjetruſſiſchen Seite nicht ein 15 ken worden. Die Fudai ic 9 1 n, die die Zuſe beſetzlen, zogen ſich nämlich nicht zurück, ie nahmen ſogar eine provozierende Haltung ein. Ange⸗ ichts dieſer Sachlage waren die japaniſch⸗mandſchuriſchen Grenzſchutztruppen dazu gezwungen, ihrerſeits auch Selbſt⸗ verkeidigungsmaßnahmen 10 treffen, was ſchließlich zu die. em bedauernswerten Zwiſchenfall führte. Die japaniſche 1 bedauert leb Diese unehrli Haltung der Sow⸗ kregierung, und ſie hofft, daß die Sowſets ſobald wie mög⸗ lich 0 Streit fte zurückziehen, um den Jufkand ni weiter zu verſchlechtern. g i Orduna, Nava Kurzmeldungen Berlin. Die belgiſche Regierung hat der Reichsregie⸗ rung mitgeteilt, daß ſie die den Oslo⸗Staaten zugeſagten Kontingentserleichterungen der belgiſch⸗luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion ab 1. Juli auch auf deutſche Waren an⸗ wendet. 5 Berlin. Der Führer beſichtigte am Mittwoch die Aus⸗ ſtellung franzöſiſcher Kunſt der Gegenwart in der Berliner Akademie der Künſte. Berlin. Zu Ehren des in Berlin weilenden Miniſter⸗ präſidenten von Kanada, William Lyon Mackenzie King, veranſtaltete der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, ein Frühſtück. * Neues Handelsabkommen mit Niederländiſch⸗Indien. Das Abkommen über den Warenverkehr zwiſchen Deutſch⸗ land und Niederländiſch⸗Indien vom 6. Juni 1934 lief am 30. Juni ab. Verhandlungen, die dieſer Tage in Berlin ge⸗ führt worden ſind, haben zur Unterzeichnung eines neuen Abkommens geführt, das wiederum für die Dauer von drei Jahren abgeſchloſſen worden iſt. Das neue Abkommen ſieht außer den bisher für einige deutſche Erzeugniſſe in Nieder⸗ ländiſch⸗Indien geltenden Zollermäßigungen eine Anzahl weiterer Zollermäßigungen vor und regelt ferner die Ein⸗ fuhrmöglichkeit für eine Reihe deutſcher Waren in Nieder⸗ ländiſch⸗Indien. Auch für den Abſatz einiger niederländiſch⸗ indiſcher Erzeugniſſe in Deutſchland iſt eine Regelung ge⸗ troffen worden. Reviſionsverhandlung in der Mordſache Raißer. Das Reichsgericht hat das am 29. März 1937 vom Schwurgericht Stuttgart gegen den 23 Jahre alten Wilhelm Raißer aus Geiſingen am Neckar erkannte Todesurteil auf⸗ gehoben und nochmalige Verhandlung und Entſcheidung ge⸗ gen den Angeklagten angeordnet. Nach Anſicht des Reichs⸗ gerichts iſt die Frage der Zurechnungsfähigkeit des Verur⸗ keilten vom Schwurgericht nicht ausreichend geprüft worden Wilhelm Raißer hatte am 7. November 1936 in der Gaſt⸗ wirtſchaft„Zum Abler“ in Eglosheim die dort bedienſtete 22jährige Maria Niklas aus Oſterburken, die feine Annäherungsverſuche wiederholt abgewieſen hatte, durch einen Schuß in den Unterleib getötet. Betrügereien eines früheren Mannheimer Pfarrers. München, 1. Juli. Der ſeit 1935 in Fürſtenfeldbruck anſäſſige frühere katholiſche Pfarrer in Mannheim Karl Mathes, der ſuſpendiert und im Jahre 1935 exkommuni⸗ ziert worden war, weil er ſich verehelicht hatte, ſuchte eine roße Anzahl Klöſter auf, gab ſich als Geiſtlicher aus und fuchte um Meß⸗Stipendien nach. Die Reiſen unternahm er mit einem Kraftwagen, den ſeine Frau ſteuerte. Etwa einen Kilometer vor dem jeweilig zu begaunernden Kloſter ließ er das Auto halten, zog Prieſterkleidung an und begab ſich zu Fuß an das Kloſtertor. Er bekam dann meiſtens Be⸗ träge von 30 bis über 100 Mark, die von Gläubigen für re⸗ gelmäßig zu leſende Meſſen geſtiftet waren. Mathes wurde u ſieben Monaten Gefängnis, ſeine Frau wegen Mittäter⸗ ſchaft zu fünf Monaten und 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Großfeuer in der Humboldt⸗Mühle in Berlin. Berlin, 1. Juli. Mittwoch nachmittag brach in der Hum⸗ boldt⸗Mühle in Tegel ein gefährliches Feuer aus, das nach⸗ einander zehn Löſchzüge der Berliner Feuerwehr an den Brandort rief. Auf dem Gelände des Mühlenbetriebes brannte ein etwa 600 Quadratmeter großer, zweiſtöckiger Getreideſchuppen in dem mehrere hundert Tonnen Roggen und Mais aufgeſtapelt waren. Den Anſtrengungen der Feuerwehr gelang es, das Feuer auf dieſen Schuppen zu heſchränken und die Mauer an Mauer mit dem brennenden Schuppen liegenden anderen Lagerhäuſer mit Hunderten 5 Tonnen wertvollen Getreides vor der Vernichtung zu ützen. 16 440 m Höhenflug im Flugzeug. London, 1. Juli. Der britiſche Militärflieger Leutnant M. J. Adam unternahm auf einer Briſtol 138 mit einem Pegaſus⸗Spezial⸗Motor einen erfolgreichen Angriff auf den Höhenweltrekord für Flugzeuge. Leutnant Adam erreichte 16 440 m und übertraf damit die bisherige Weltbeſtleiſtung des Italieners Mario Pezzi um 785 m. Britiſches Bombenflugzeug abgeſtürzt. London, 1. Juli. In der Grafſchaft Shropfhire ſtürzte am Mittwochnachmittag ein Bombenflugzeug der britiſchen Luftwaffe ab und explodierte. Die drei Beſatungsmige⸗ der wurden getötet. Valmaſeda eingenommen Bolſchewiſtiſches Hauptquarlier unter Feuer. Salamanca, 30. Juni. Der nationale Heeresbericht teil mit: Unſere Truppen haben an der Biscayafront ihren d en Vormarſch fortgeſetzt und Stellungen beſetzt, die ie Bergwerksbahn 1 Der Gegner, der in einigen Abſchnitten Gegenangriffe verſuchte, wurde abgewieſen. Un⸗ ſere Truppen haben Valmaſeda eingenommen und im wei⸗ teren Vormarſch Zagujo, San Miguel und andere wichtige Stellungen beſetzt. Eine gegneriſche Kompagnie, die Val⸗ maſeda verteidigte, ergab ſich beim Einmarſch unſerer Trup. pen und leiſtete die Ehrenbezeugung. Nach einer mehrtägigen Pau e konnte die nationale Luftwaffe am Mittwoch bei gutem Wetter ihre Tä⸗ tigkeit an der Nordfront erfolgreich wieder aufnehmen. Bombenflugzeuge bombardierten die bolſchewiſtiſchen Stel⸗ lungen an mehreren eee Die Infanterie be⸗ ſetzte kaktiſch wichtige Stellungen auf den Manzano⸗Höhen nordweſtlich von Valmaſeda ſowie einige Dörfer. Die Bahn⸗ linie Bilbao—Valmaſeda iſt bereits 2 vom Feinde ge⸗ ſäubert. Durch die Einnahme einiger Stellungen an der N Valmaſeda—Caſtro Urdiales liegt auch der Ort Lar⸗ reo, der nach der Flucht der baskiſchen Oberhäuptlinge aus Bilbao„Hauptquartier“ der baskiſchen Bolſchewiſten war, von zwei Seiten im Feuerbereich der nationalen Artillerie. Auch die Truppenabteilungen, die ſüdlich von Val⸗ maſeda in weſtlicher Richtung vorſtoßen, um ſich mit denn nationalen Truppenabteilungen im Frontabſchnitt von Vil⸗ larcayo zu vereinigen, haben ihr Ziel faſt erreicht. Durch die militäriſchen Iperationen der letzten Tage an dieſem Frontabſchnitt iſt das noch in der Hand dei eilen 5 30 U U d Leeinang 5 völlig eingekreiſt und von der übrigen bolſchewiſti. ſchen Front abgeſchnitten. FFF Auch die an der na 190 Santander führenden Küſten⸗ ſic operierenden nationalen Truppenabteilungen haben ich weiter vorarbeiten können. 8 — 9 7 1 Badiſche Chronik Tagung der badiſchen Schmiedemeiſter. e 26. und 27. Juni hielt die Bezirksſtelle Baden des Neichsinnungsverbandes des Deutſchen Schmie⸗ dehandwerks unter der Leitung des Bezirksinnungsmei⸗ ſters, Stark⸗ Mannheim, eine außerordentliche Obermei⸗ ſtertagung ab, bei der ſämtliche badiſchen Schmiede⸗Innun⸗ gen vertreten waren. Während der überaus lehrreichen Tagung hielten Bezirksinnungsmeiſter Stark, Geſchäftsfüh⸗ rer Dr. Rotz inger⸗ Mannheim und Dr. Bitkmann als Vertreter der Badiſchen Handwerkskammer Karlsruhe, Referate über die zurzeit akuten Fragen im Schmiedehand⸗ werk. Von ſämtlichen Vertretern der Innungen wurde der dringende Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß das Schmie⸗ dehandwerk infolge ſeiner uralten Tradition und Verkör⸗ perung des Handwerks überhaupt die Unterſtützung ſämtli⸗ cher Arbeit vergebenden Stellen finden möge, da gerade dieſes Handwerk durch die fortſchreitende Motoriſierung und den Verluſt vieler Arbeitsgebiete am ſtärkſten in Mit⸗ deidenſchaft gezogen worden ſei. Schwetzingen.(Schadenfeuer.) In Ketſch ſchlug am Montag nachmittag der Blitz in die Scheuer des Kauf⸗ Manns und Landwirts Franz Schäfer. Die Scheuer brannte bis auf die Grundmauern nieder. RNeulußheim b. Schwetzingen.(Kind verbrann t.) In einem niedergebrannten Heuſchuppen wurde die ver⸗ kohlte Leiche des Enkelkindes des Beſitzers, eines Händlers, gefunden. Man vermutet, daß das arme Geſchöpf das Feuer 5 und in der Angſt keinen Ausweg mehr gefunden Hat. i Sinsheim.(Diamantene Hochzeit.) Am Montag konnten die 83jährigen Eheleute Landwirt Johann Georg Wolf und Katharina geb. Ziegler das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit feiern. Zwölf Kinder, 42 Enkel und 14 Urenkel feierten mit am Freudentag. Wertheim.(Frühgeſchichtli 0 er Fund.) Beim Ausſchachten auf dem Grundſtück des Kunſtmalers Exner an der alten Vockenroter Steige fand ein Arbeiter ein Sbeinbeil. Eberbach.(Leichenländung.) Beim Steinbruch am Feuerbergtunnel wurde eine männliche Leiche aus dem Neckar geländet, die ſchon über acht Tage im Waſſer gele⸗ gen haben muß. Nach den Papieren handelt es ſich um den Niccher er wohnenden 25jährigen Studenten der Medizin Fiſcher. Offenburg.(Todesopfer eines Verkehrsun⸗ glücks.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich an einer Stra⸗ ßenkreuzung dadurch, daß ein Mokorradfahrer aus Berlin in dem Augenblick einen Laſtzug überholen wollte, als die⸗ ſer links in eine Seitenſtraße einbiegen wollte. Die Fahrt⸗ richtungsänderung wurde von dem Zugmaſchinenlenker rechtzeitig angezeigt. Der Motorradfahrer, der ſehr ſchnell fuhr, beachtete das zu ſpät, was zur Folge hatte, daß er beim Ausbiegen gegen einen Laternenmaſt rannte. Hierbei wurde ſeine 33jährige Ehefrau, die auf dem Sozius ſaß, zu Boden geſchleudert und kam unter ein Anhängerrad. Die Verunglückte iſt alsbald im Krankenhaus geſtorben. Titiſe.(Vom Tode des Ertrinkens geret⸗ tet.) Ein jüngerer Mann, der des Schwimmens unkundig war, geriet im Titiſee an eine tiefe Stelle und verſank vor den Augen der Zuſchauer. Die 18 Jahre alte Klara Tränkle aus Waldkirch ſprang kurz entſchloſſen ins Waſſer; es ge⸗ lang ihr, den mit dem Tode ringenden Mann unter Waſſer zu faſſen und an Land zu bringen Die Wiederbelebungs⸗ berſuche waren von Erfolg. (— Donaueſchingen.(Tödlicher Unfall.) Der etwa 57 Jahre alte Gottfried Broghammer war mit Miſt⸗ fahren beſchäftigt. Plötzlich ging eine Kuh aus der Fahr⸗ bahn, ſo daß der Wagen in eine Grube fuhr, umſtürzte und Broghammer unter ſich begrub. Der Tod muß ſofort eingetreten ſein. — Zeugnis und politiſche Bekätigung der Schüler. Der Reichserziehungsminiſter gibt bekannt: Ein Einzelfall gibt mir Veranlaſſung, erneut darauf hinzuweiſen, daß nach meinem Erlaß auf den Abgangs⸗ und Reifezeugniſſen jeder Vermerk über die Betätigung eines Schülers oder einer Schülerin in der Partei oder in einer ihrer Gliederungen zu unterbleiben hat. Aus den Nachbargauen Blitzſchlag in eine Straßenbahn Jünf Perſonen nahe am Tode vorbei. Hanau. Während eines ſchweren Gewitters beſtiegen vier Perſonen an der Halteſtelle Beekhovenplatz einen zur Abfahrt bereitſtehenden Straßenbahnwagen. Kaum 5 ſie im Vorderteil des Wagens Platz genommen, als der Blitz in Leitung und Wagen ſchlug. Im gleichen Augenblick ſtand auch ſchon das Hinterteil des Wagens in Flammen und Rauch. Jum Tode erſchreckt drängten die Jahrgäſte aus dem Wagen. Nur der Schaffner blieb auf ſeinem Poſten, um ſchnell entſchloſſen die Leitung auszuſchalten und den Bügel von der Hochſpannung zu ziehen. Flammen und Qualm verzogen ſich bald wieder; außer einer ſchweren Be⸗ ſchädigung des einen Motors und der Jertrümmerung der Fenſterſcheibe war nichts geſchehen. „ Ellwangen, 30. Juni. Bei dem am Montag inikfag über das Bühlertal niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in das große, der Gemeinde gehörende ſogen. Schaf⸗ haus. Das Gehäude, in dem ſich etwa 500 Zeniner neues Heu, mehrere Wagen Stroh und eine Anzahl landwirlſchaft⸗ liche Maſchinen befanden, brannte ſofort bis auſ die Grund⸗ mauern nieder. Leider ſind die verbrannken Geräte und Vorräte nur zum Teil verſſchert. Wenige Minuten vorher hakte der Blitz in die Scheuer des Bauern Köhler in Ober⸗ ſontheim geſchlagen. Auch dieſes Gebäude wurde vollſtändig eingeäſchert. — Hollenbach, Kr. Künzelsau, 30. Juni. Während eines ſchweren Gewikters ſchlug der Blitz in die mil Heuvorräten gefüllte Scheuer im Anweſen Bauer am Schulhaus und zündete. In wenigen Augenblicken ſtand das Gebäude in hellen Flammen und brannte mitſamt dem Inhalt bis auf die Grundmauern nieder. Das Wohnhaus und die benach⸗ barten Gebäude, für die ſtarke Brandgefahr beſtand, konn⸗ ken gerettet werden. Bom Blitz erſchlagen. In der Nähe von Bad Aib⸗ ling bei der Mangfallbrücke wurde ein Fuhrwerk von einem Blitzſchlag getroffen. Der Fuhrknecht wurde vom Blitz getötet; ebenſo das Pferd. * — Tumlingen, Kr. Freudenſtadt.(Ein Kalb mit zwei Köpfen.) Eine Kuh des Zimmermanns Kübler in Tumlingen gebar ein Kalb mit zwei Köpfen. Jeder der beiden Köpfe iſt wohlgeſtaltet, beſitzt aber nur ein Ohr, ſo daß die Mißgeburt mit zwei Köpfen im ganzen nur zwei Ohren, dagegen vier Augen und zwei Mäuler hat. Wenn das Kalb ſchreit, klingt es zweiſtimmig, wie wenn zwei Kälber auf einmal ſchreien. 5 ar.(Auf dem Schießſtand erſchoſſen). Bei Kleinkaliberſchießübungen auf dem Schießſtand ereignete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Als der 41ſährige Franz Fetzer im Scheibenſtand nach dem Rechten ſehen wollte, wurde er von einer Kugel getroffen, die ihm in die Bruſt drang und die Schlagader zerriß. Nach kurzer Zeit trat der Tod in⸗ folge Verblutung ein. Ib Großer Gewinn wird nicht abgeholt. Nach einer Meldung aus Paris war ein Zehntellos der Staatslotterie von einer Dame aus Maiſons⸗Lafitte gekauft worden. Auf das ganze Loos fiel jetzt der Höchſtgewinn von fünf Mil⸗ lionen Franken. Aber die glückliche Gewinnerin ſcheint keinen großen Wert auf das Einkaſſieren des Geldes von 500 000 Franken zu legen. Bisher war es jedenfalls un⸗ möglich, ſie ausfindig zu machen. b Ehetragödie auf offener Straße. Auf der Frankfur⸗ ter Straße in Hagen brachte ein Mann aus Dortmund⸗ Hörde ſeiner 37jährigen Ehefrau, mit der er ſich in Schei⸗ dung befindet, auf der Straße mit einem Schlachtmeſſer drei Stiche in den Rücken bei. Danach ſchnitt ſich der Mann, ehe Paſſanten ihn daran hindern konnten, die Pulsader der linken Hand durch. ß Die verſchwundenen Zigaretten. Die Stadt Nancy, ſelbſt Sitz einer ſtaatlichen Tabakfabrik, iſt in den letzten Tagen faſt ohne Zigaretten. Nirgendwo in den Läden kann man Zigaretten haben. Dieſer ſeltſame Zuſtand rührt, wie von der Fabriksleitung erklärt wird, davon her, daß unter den Zigarettenrauchern angeſichts der bevorſtehenden Preis⸗ erhöhung für Zigaretten ſeit ein Paar Wochen eine große Hamſtertätigkeit entfaltet wurde. Da die Produktion in⸗ deſſen nicht vermehrt wurde, mußte natürlich die Verſor⸗ gung der Geſchäfte nachhinken. an Heuföchs OHNE r BEAT OEHH,]ͤͥ 39 Als Grete dieſe Zeilen empfing, war Peter Dorn bereits nicht mehr in engliſcher Gefangenſchaft. Ein Dutzend, in raſender Schnelligkeit abgefeuerter Kugeln heulte hinter ihm her, als er, nur für den Bruchteil einer Sekunde im unſicheren Schein weit entfernter elektriſcher Bogenlam⸗ pen auf der ſtacheldrahtbewehrten Mauer auftauchend, den 115 vierzehn Tagen bis in kleinſte ausgedachten Plan in ie Tat umſetzte. Man hatte ihn nach Lindi gebracht. Zuerſt ins Lazarett und dann, als die Wunde— ein glatter Durchſchuß— im Verheilen begriffen war, ins Lager, wo einige hundert Schickſalsgenoſſen der Verſchickung nach Indien harrten. In Lindi kannte er ü aus, ja, mehr als das, er kannte hier jeden Winkel und dieſe Kenntnis hatte er wohlweislich in ſeinen Fluchtplan miteinkalkuliert. Tägliche gymnaſtiſche Uebungen, die er mit eiſerner Energie durchführte, hatten ihm ſchon nach einem achttägi⸗ gen Aufenthalt im Lager ſeine alte Spannkraft und Gelen⸗ kigkeit zurückgegeben, und wirklich nahm er das ſchwere Hindernis mit einer Bravour, die ihn ſelbſt befriedigte. Von den Kugeln traf ihn keine einzige, wenn auch einige davon ſo dicht vorbeipfiffen, daß er ihren ſcharfen Luftzug ver⸗ 9 aber dann war er auch ſchon auf der anderen Seite, ſtürzte, rollte ein paar Meter den abſchüſſigen Hang hin⸗ unter, ſprang auf die Füße und verſchwand in der Nacht. Als die alarmierte Suchmannſchaft aus den Lagertoren eilte, tauchte er bereits ins Meer und ſchwamm ohne über⸗ Jeobße Eile in den Hafen hinaus. Zwei Möglichkeiten hät⸗ en für ihn beſtanden. Erſtens die, die er im Augenblick ausführte. Wäre ihm irgendwie der Zugang zum Waſſer erſperrt geweſen, hätte er die andere benutzt: ſich in Lindi t 8 f rhergen, an dem ihn ſo leicht nie⸗ 22 555 durch den Hafen war der wohl darauf, einen entflohenen n 8 mußte ſein Plan auch gelinge i 85 Er gelang wirklich, denn ſeine Erwartung, ein unve⸗ wachtes Boot zu finden, erfüllte ſich. Ja, er hatte ſogar die Auswahl. Am Heck zweier kleiner Dampfer, die dicht ne⸗ beneinander geankert hatten, plätſcherten, gut vertäut, zwei Boote. Er ſchwamm unter Waſſer heran und unterrichtete ſich vor allen Dingen, wie es um die Bordwache ſtand. Er wartete alſo geduldig, bis die ſchweren Schritte der auf dem Deck hin und her marſchierenden Matroſen ſich der Back zuwandten, ſchwang ſich in das losgebundene Boot und trieb es mit leichten Ruderſchlägen in die Dunkelheit hin⸗ aus. Der Diebſtahl blieb unbemerkt und damit war eigentlich der erſte und ſchwierigſte Teil ſeiner Flucht erledigt. Die völlige Windſtille unterſtützte ſein Beginnen, denn die See war glatt wie ein Teich und es gab keine Briſe, gegen die er hätte ankämpfen müſſen. Nein, gemächlich und die Au⸗ gen unaufhörlich umherſchweifen laſſend trieb er das Fahr⸗ zeug der nördlichen 1 zu. Von der Stadt her hallten ab und zu Schüſſe herüber, aber li galten nicht ihm, denn die Nacht war dunkel und wie ein Schleier, der ihn vor jeder unerwünſchten Sicht verbarg. Daß alles an Peter tropfte, ſtörte ihn nicht. Nur daß er über keine Waffe verfügte, ja, nicht einmal mehr ſein Ta⸗ ſchenmeſſer beſaß, bereitete ihm einigen Kummer, aber er vertraute einer günſtigen Gelegenheſt, die ihm dies oder das in die Hand ſpielen würde. Er empfand über das Ge⸗ lingen ſeiner Flucht tiefe Befriedigung, war ſich dabei aber über den Umſtand im klaren daß er ſich noch lange nicht in Sicherheit befand. Beim Rudern verſpürte er dann und wann einen leichten Stich in der kaum verheilten Wunde, aber da ſie nicht aufgeplatzt war, kümmerte er ſich nicht weiter darum. Weit entfernt von der Stadt, dort, wo ga hinter der von wildwachſenden Palmen beſtandenen Küſte der Buſch begann, ſtieß er vier Stunden ſpäter an Land. Der Kiel knirſchte im Sand. Peter ſprang ins ſeichte Waſſer, wen⸗ dete das Boot und ſtieß es mit kräftigem Schwung in die See zurück. Mochte es treiben, wohin es wollte, es verriet dann wenigſtens nicht die Stelle, an der er an Land ge⸗ 99 war. Die nächſten Tage ſeiner Flucht glichen einer SHD 8 5 5FFF˙ͥ Er kampierte im Bu Wanne e Lolcale Nuudocliaui Auf der Höhe des Jahres Im Juli ſteht das Jahr auf der Höhe. Die Getreide⸗ ernte beginnt im Land, wozu heißes und trockenes Wetter erwünſcht iſt, aber meiſt nicht ganz ſo eintritt. Im Gegen⸗ ſatz zum Auguſt, der in der Regel mehr beſtändige Wekler⸗ lage aufweiſt, wechselt im Juli die Wikterung häufig. Das wird auch von der Jugend und den Sommerfriſchlern be⸗ dauert, denn der Juli iſt der erſte eigentliche Ferienmongt. Sommerferien, das heißt: Kragen auf und Aermel hoch, be⸗ deutet Wanderungen durch unſere grünen Heimatwälder, ver⸗ ſpricht Erquickung in kühlen Gewäſſern, Sonnenbräune und 5 Hunger und einen friſchen Trunk am Abend. onne wünſcht man ſich für den Sommermonat, in deren Brand die Aehre gilbt. Aber ſchließlich muß es ja auch bis⸗ 1 regnen, damit die Kartoffeln und das Gemüſe ge⸗ raten. St. Margaret(13.) bringt die erſten Birnen, um Ja⸗ kobi(25.) wollen die Sommeräpfel genießbar ſein. Die Juli⸗ ſonne ſpielt in Bauernſprüchen eine große Rolle:„Die Ju⸗ liſonne arbeitet für zwei“— oder„Im Juli muß vor Hitze braten, was im September ſoll geraten“.—„Wenn ge⸗ deihen ſoll der Wein, muß der Juli trocken ſein“. Oſe ärgſte Hitze ſollen die Hundstage bringen, die am 23. Juli beginnen; aber wir glauben nicht recht daran, daß die Höchſttemperaturen des Juni noch einmal erreicht werden. * Das Feſt der goldenen Hochzeit können morgen Freitag die Eheleute Georg Spies und Eliſabeth geb. Butſchillin⸗ ger, Kloppenheimerſtraße 86, in noch beſter Geſundheit be⸗ gehen. Dem Jubelpaare, das ſeit dem Beſtehen des Heimat⸗ blattes auch eifrige Leſer desſelben ſind, die herzlichſten Glückwünſche. 8 Den 80. Geburtstag feiert morgen Freitag in einer für dies Alter ſeltenen körperlichen und geiſtigen Rüſtigkeit Frau Marie Hoffert, Meersburgerſtraße. Die beſten Wünſche. * — Einheitliche Regelung für Reiſeandenken Im An⸗ ſchluß an die Schaffung eines Ausſchuſſes für Reifeanden⸗ ken hat der Präſident des Reichsfremdenverkehrsverbandes angeordnet, daß künftig alle örtlichen Maßnahmen von ſtaatlichen oder ſtädtiſchen Verwaltungsſtellen, Ausſchüſſen uſw. für Reiſeandenken unterbleiben, um in der Frage der Herſtellung von Reiſeandenken einheitlich wirken zu können und Beunruhigung in der Wirtſchaft zu vermeiden. Die Landesfremdenverkehrsverbände und ihre Mitglieder ſollen ſich mit der Frage der Herſtellung von Reiſeandenken nicht mehr befaſſen. — Verſpälete Enkſchuldigung Grund zur friſtloſen Ent⸗ laſſung. Ein in einem gaſtwirtſchaftlichen Belriebe beſchäf⸗ tigtes Küchenmädchen war drei Tage ohne Entſchuldigung ihrem Dienſt ferngeblieben. Am dritten Tag erſchien nun der Bräutigam des Mädchens bei dem Betriebsinhaber und entſchuldigte ſeine Braut mit dem Bemerken, ſie ſei vor drei Tagen auf einer Radtour verunglückt. Ein ärztliches Atteſt wurde nicht erbracht. Auch ſtellte ſich die Angabe des Bräu⸗ tigams, das Mädchen habe einen Arzt konſultiert, als un⸗ wahr heraus. Hierauf wurde das Mädchen friſtlos entlaſſen. Es klagte nun am Arbeitsgericht auf Zahlung von 12 Mark Lohnreſte und Kündigungsentſchädigung. Nach der Bera⸗ tung gab der Vorſitzende bekannt, daß die Klägerin durch die verſpätete Entſchuldigung Grund zur friſtloſen Entlaf⸗ ſung gegeben habe, alſo keine Kündigungsentſchädigung be⸗ anſpruchen könne. Sie habe unſtreitig Vertragsbruch de⸗ gangen und der Beklagte habe dadurch ein Recht auf Scha⸗ 1 erworben. Die 12 Mark Koſten, die für Aufgabe einer Anzeige und Bezahlung einer Aushilfe entſtanden ſind, habe die Klägerin zu erſetzen. Habe ein Gefolgſchafts⸗ mitglied rechtswidrig die Arbeit verlaſſen, ſo könne der Arbeitgeber als Entſchädigung für den Tag der vertrags⸗ mäßigen oder geſetzlichen Arbeitszeit, höchſtens aber für eine Woche, den Betrag des ortsüblichen Tagelohnes for⸗ dern. Dieſe Forderung ſei an den Nachweis des Schadens nicht gebunden, Auch ein größerer Schaden müſſe in dieſem 5 erſetzt werden, aber dann ſei dieſer Schaden nachzu⸗ weiſen. ſpäter, als ſie am Feuer lagerte, zwei Meſſer, Streichyor⸗ zer und einen Klumpen Salz—— eine Beute, die ihm köſtlicher als alle anderen erſchien, die er bisher gemacht atte. Tags darauf ging er, mit Steinen bewehrt, auf die Pusch und erlegte ein Perlhuhn. Streichhölzer und Salz verhalfen ihm zu einem delikaten Braten, der ihn ſättigte und zufrieden machte. Als Wegweiſer diente ihm am 5 die Sonne, in der Nacht das vertraute Sternenbild. Die Moskitoplage ließ er mit dem Gleichmut eines Wage über ſie ergehen, der ſich damit abgefunden hat, daß alle guten Dinge nie beiſammen ſind. Am neunten Tage ſeiner abenteuerlichen 05 9 1 den Buſch, der hier in der Nähe der Küſte kein Großwils aufwies, ſtieß er auf zwei verſprengte Askari der zehnten Schützenkompanie, die, nachdem ſich ihre genzenloſe Ver⸗ blüffung gelegt hatte, beglückt waren, den bwana begleiten zu dürfen. Peter war über das Zuſammentreffen nicht we⸗ niger erfreut, denn die beiden Schwarzen hatten. — zwar keine Wincheſterbüchſen, ſondern die alten 7ler Modelle, aber man konnte damit ſchießen und brau nicht mehr wie ein Menſch aus der Steinzeit mit Wurfge⸗ ſchoſſen auf Perlhuhnjagd zu gehen. Es war eine Irrfahrt, die kein Ende nehmen wollte. Immer wieder mußten ſie Umwege machen, weil es Buſch von feindlichen Patrouillen wimmelte. Dann u wann ſtießen ſie auf Schlachtfelder, auf denen nach i Gefecht Scharen von Geiern in der übelſten Weiſe ag Nach einem dreitägigen Marſch, der ununterbrochen an Rande einer nur von niederem Buſchwerk beſtandenen 55 gala die Steppe entlangführte, trafen ſie an einem erſten Zebras und in der darauffolgenden Nacht hörten ſie 25 das ferne Gebrüll jagender Löwen. Sie ſchliefen abwech⸗ ſelnd und ſicherten ſich auf dieſe Weiſe vor unliebſe Ueberraſchungen. g 5. Längſt war nun die flache Landſchaft den Bergen wichen, die, von tiefen Tälern zerriſſen, mühevoll zu i winden waren. Ziemlich erſchöpft erreichten ſie Abends das Ufer eines Fluſſes, bei dem es hne Mutmaßung nur um den Luwegu hand nt lich plätſcherte das Waſſer dahin. dile l. aſtigen Untergrun 8 de Badiſche Marktberichte des Reichs nährſtandes Brolgetreide: Die Verſorgung der Mühlen mit Mahl⸗ gut erfolgt weiterhin durch Zuteilungen der RfG. Wenn auch nicht in allen Fällen den Anforderungen der Müh⸗ len ganz entſprochen wurde, ſo reichten die Zuteilungen doch aus, um den laufenden Bedarf in voller Höhe zu ſi⸗ chern. Mehl: Der Verbrauch an Weizenmehl, beſonders der Typen 502 und 812 iſt durch den reichlichen Frühobſtanfall geſtiegen. Den Mehranforderungen konnte durchweg ent⸗ ſprochen werden. Roggenmehl ſtets ausreichend zur Verfü⸗ gung. Lagerbeſtände warten auf Abruf. Mais⸗Backmehl wird nunmehr von den Verarbeitungsbetrieben etwas beſ⸗ ſer abgenommen, doch noch immer nicht im richtigen Ver⸗ hältnis zu dem übrigen Mehlverbrauch. Die Verſorgungs⸗ lage mit Mehl iſt gut. Futtermittel: Futtergetreide wurde von den Erzeugern nicht mehr abgegeben. Der Bedarf der nichtlandwirtſchaft⸗ lichen Betriebe konnte nicht befriedigend gedeckt werden. Durch den Weidenauftrieb iſt der Verbrauch der Landwirt⸗ ſchaft an Futtermitteln etwas geringer geworden, ſo daß für die Verbraucher ohne eigene Futtergrundlage die Ver⸗ ſorgungslage nicht mehr ſo angeſpannt iſt. Der Schnitt der Wintergerſte hat nunmehr in Baden begonnen. In kur⸗ zer Zeit dürfte dadurch eine Erleichterung in der Futter⸗ etreideverſorgung eintreten. Rinder⸗ und Schweinemiſch⸗ fter fanden weniger Aufnahme, doch hatte Hafermiſch⸗ futter mit 30 v. H. bis 50 p. H. Hafer guten Abſatz. Malz⸗ keim⸗Melaſſe und Biertreber ſtanden in kleinen Mengen fehlt Verfügung. Oelhaltige und zuckerhaltige Futtermittel ehlten. Wieſenheu und Luzernekleeheu neuer Ernte wird der Verbraucherſchaft zurzeit noch wenig zugeführt. Die Notie⸗ rungen der Großmärkte in Mannheim und Karlsruhe, be⸗ ſonders für Luzerne⸗Kleeheu haben die Abgabeneigung der Veſchalfe merklich eingeſchränkt. Die Kleeheuernte iſt der Beſchaffenheit nach recht gut ausgefallen, doch läßt ſie men⸗ genmäßig zu wünſchen übrig. Die Entwicklung wurde durch das naßkalte Frühjahr fehr geſchädigt. Die Großmärkte in Mannheim und Karlsruhe haben nunmehr auch die Preiſe für Stroh um 50 Pfg. je 100 Kilo zurückgeſetzt. Die Notierungen lauten für troh ge⸗ preßt, Weizen und Roggen, 3.50.80 Mark, für Gerſte und Hafer 3 bis 3.50 Mark und für Futterſtroh 3.80 bis 4.10 Mark. Milch, Butter Käſe: Der Verbrauch an Trinkmilch hat leicht nachgelaſſen, die Milcherzeugung ging weiter zurück, Durch Zukäufe konnte der Milchbedarf gedeckt werden. Dis Verſorgung mit Butter war zufriedenſtellend, obwohl die Erzeugung durch den geringeren Milchanfall verminderf wurde. Käße war in allen Sorten reichlich vorhanden. Eier: Die Eigenerzeugung in Baden hat nunmehr ſehr ſtark nachgelaſſen; gegenüber der Vorwoche iſt ein Ausfall von 25 v. H. feſtzuſtellen. Der Ausfall wurde jedoch durch reichliche Zufuhren von Handelsklaſſeneien aus deutſchen Ueberſchußgebieten und vom Ausland ausgeglichen. Geflügel: Durch eingelagerte Kühlhausvorräte konnte der Bedarf an Suppenhühnern gedeckt werden. Jung⸗ und Brathühner fehlen vollſtändig, doch konnten die angefor⸗ derten Frühmaſtgänſe ausreichend geliefert werden. Obſt: Die Verſorgung mit Friſchobſt war wieder recht gut, doch konnte der Bedarf nicht in allen Fällen gedeckt werden. Kirſchen, Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren, auch ausländiſche Pfir⸗ ſiche ſtanden in großen Mengen zur Verfügung. Veſonders die Heidelbeerernte wird in dieſem Jahr recht gut ausfal' len, Die Erdbeerernte geht jetzt ihrem Ende entgegen, ſo⸗ daß die Zufuhren bereits im Laufe dieſer Woche merklich nachlaſſen dürften. Die andern Beerenobſtarten kommen dagegen in ſteigendem Maße zur Anfuhr. Ausländiſche Aepfel und Apfelſinen fehlten, ohne daß dieſes als Man⸗ gel empfunden wurde. Von der Bergſtraße dürften bereits in den nächſten Tagen Birnen geliefert werden. Die Zu⸗ fuhr an Zitronen hat zugenommen doch ſind dieſe immer noch knapp. Der Bedarf an Bananen hat ſich weſentlich ver⸗ ringert, die Zufuhr genügte. Gemüſe: Die mittelmäßigen Anfuhren von Weiß⸗, Rot⸗ und Wirſingkohl reichten für den Bedarf aus. Blumenkohl war in guter Beſchaffenheit vorhanden und fand flotten Abſatz. Kohlrabi ſtanden in größeren Mengen zur Ver⸗ fügung, auch die Anfuhr von Erbſen war reichlich. Bohnen deutſcher Herkunft ſtanden nur mäßig zur Verfügung, die Beſchaffenheit der ausländiſchen Bohnen ließ zu wünſchen übrig. Der Bedarf an Salatgurken in⸗ und ausländiſcher Herkunft konnte bei leicht abſinkenden Preiſen gut gedeckt werden. Die noch vorhandenen Spargeln ſtammten aus Kühlhäuſern. Die Anfuhr von Spinat hätte etwas größer ſein dürfen. Karotten waren genügend vorhanden, ebenſo Kopfſalat und Rettiche. Tomaten fanden lebhaften Abſatz. Rhabarber gab es nur noch in kleinen Mengen und fand infolge der reichlichen Verſorgung des Marktes mit Friſch⸗ obſt nur wenia Beachtung Die Verſoraung mit Zwiebeln iſt noch nicht ausgeglichen, Zufuhren kamen aus Aegypten und Italien. a Kartoffeln: Deutſche Frühkartoffeln wurden gerne von der Verbraucherſchaft aufgenommen. Die Zufuhren werden merklich größer. Die Verſorgung mit alten Speiſekartoffeln, in- und ausländiſchen Frühkartoffeln iſt befriedigend. Vieh und Fleiſch: Der Auftrieb bei den Ferkel und Läufermärkten hat ſich weiter verringert. Recht unter⸗ ſchiedliche Preisbewegungen waren auf den einzelnen Märk. ten zu verzeichnen. Die Märkte verliefen im allgemeinen mittelmäßig, nur wenige gut. Die Nutzviehmärkte verliefen ſchleppend und flau. Der Nutzviehmarkt in Donaueſchingen am 24. Juni war dagegen recht gut. Die Preiſe haben ſich befeſtigt, mitunter konnte man ein leichtes Anziehen der Preiſe feſtſtellen. Einen recht guten Verlauf hatte die erſte Zuchtziegen⸗ bockverſteigerung der Landesfachgruppe Ziegenzüchter Baden in Sinsheim a. E., die mit einer Sonderkörung verbunden war. Von den angelieferten 118 Ziegenböcken wurden 70 Tiere gekört und 37 zurückgeſtellt. Die übrigen 14 Tiere emtſprachen nicht den Anforderungen, die an ein zuchttaug⸗ liches Tier geſtellt werden müſſen. Die Verſteigerung war gut 90 5 die gekörten Tiere wurden zu Preiſen, die zwi⸗ ſchen 50 RM bis 174 RM lagen, abgeſetzt. Die Verſorgung mit Schlachtvieh war ausreichend. Die Beſchaffenheit der aufgetriebenen Tiere war durchweg mit⸗ tel und mitunter auch gering. Jungvieh fehlte, dagegen war der Auftrieb an Kühen geſtiegen. Kälber waren genügend vorhanden, die Beſchaffenheit der Tiere war mittel und gut. Auch der Bedarf an Schweinen konnte leicht gedeckt werden. Sonderbeauftragter für Kleinviehzucht. Im Hinblick auf die große Bedeutung der Kleintierzucht und haltung in der Erzeugungsſchlacht hat der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft den Präſi⸗ denten des Reichsverbandes deutſcher Kleintierzüchter e. V., Karl Vetter, MdR., Wanfried, Kr. Eſchwege, zu ſeinem Sonderbeauftragten für die Kleintierzucht und haltung ernannt. Aufgabe des Sonderbeauftragten iſt die Förde⸗ rung der Kleintierzucht und haltung in der Erzeugungs⸗ ſchlacht. 2 Ratſchläge zur Einmachzeit. Steriliſieren von Lebensmitteln Mißerfolge zu vermeiden, ſorgfältiges es richtig gemacht: Das Einmachgut wird in die Gläſer gefüllt und bei einer beſtimmten Temperatur entſprechend lang erhitzt. Auf den mattgeſchliffenen Rand des Glaſes wird zuerſt ein Gummiring gelegt, darüber kommt der Glasdeckel. Die Gläſer werden unter dem Druck einer Metallfeder im Waſſerbad erwärmt. Man kann zum Eindünſten jeden großen Topf verwenden. Er muß gründlich gereinigt ſein, der Deckel ſoll ein Loch für das Thermometer haben. Auf den Topfboden wird ein ſtarker Kuchendraht oder ein Holz oder Bleckeinſatz geſtellt. Die Einmachgefäße dürfen nicht direkt auf dem Topfboden ſtehen, damit ſie nicht durch die zu ſtarke Erhitzung ſpringen. Man kann den Boden mit Heu, Holzwolle oder Stroh etwa 5 em hoch bedecken. Das Thermometer iſt unbedingt zu gebrauchen, da Obſt und Gemüſe bei ganz beſtimmten Hitzegraden gedünſtet werden. Die Hausfrau kann auch durch Erwärmen der Luft im Gas oder Elektroherd oder in der Grude ſteriliſieren. Mit feuerfeſten Gläſern arbeitet ſie ſogar bei entſprechenden Vorſichtsmaßregeln auf der offenen Flamme. Mit heißem Sodawaſſer(ungefähr 20g Soda auf 1 Liter Waſſer) werden die Gläſer mit einer Bürſte gereinigt und heiß geſpült, nicht abgetrocknet, ſondern entweder im warmen, nicht mehr geheizten Ofenrohr getrocknet, oder auf ein ſauberes Leinentuch geſtülpt. Beim Abtrocknen mit Tüchern könnten kleine Faſern zurückbleiben, die am Glas⸗ rand eine luftdurchläſſige Stelle verurſachen. Noch beſſer iſt es aber, wenn man die Reinigung der Gläſer am Tage vorher vornimmt und ſie nach dem Ausſpülen mit klarem Waſſer füllt. Vor dem Einfüllen wird dann das Waſſer einfach ausgeleert. Sehr wichtig iſt, mit dem Finger Glas⸗ rand und Deckel genau zu prüfen, ob nicht ein kleiner Riß vorhanden iſt, durch den ſpäter die Luft wieder ein⸗ dringen kann. Das verlangt, um Arbeiten. So wird Sportliches. Wir werden Leichtathletik⸗Kämpfe erſter Ordnung erleben! große Gaukampf Baden Südweſt Württemberg in Mannheim. Alle drei der am Gau⸗Vergleichskampf im Mannheimer Stadion teilnehmenden Gaue haben ihre Mannſchaften ge⸗ nannt. Mit einer Ausnahme werden die gemeldeten. Teil⸗ nehmer auch am Start erſcheinen und zwar wurde Horn⸗ berger⸗Frankſurt die Aufgabe zuteil, anläßlich eines inter⸗ nationalen Sportfeſtes in Krefeld am kommenden Sonntag die deutſchen Farben gegen beſte ausländiſche Sprinter⸗ elite zu vertreten. So ſehr man dieſe Tatſache bedauern muß, wird trotzdem gerade bei den Kurzſtrecken mit Leiſtun⸗ gen zu rechnen ſein, die nicht alltäglich ſind. Borchmeyer und Neckermann garantieren für erſtklaſſige Zeiten und es ſollte nicht wundernehmen, wenn auch Scheuring am Sonn⸗ tag mit eine erſte Geige ſpielt. Der 400 m⸗Lauf hat wohl in Metzner⸗Frankſurt und Tripps ſowie Robens⸗Stuttgart ſeine ſtärkſten Leute. Die Mittelſtrecken— 800 und 1500 m— ſehen erleſene Felder vor, wir nennen die Württemberger Deſſecker, Dom⸗ pert und Fink, vom Gau Baden Stadler und Schmidt, dazu aus der heſſiſchen Reſidenz Greter und Blind. Nicht minder intereſſant verſpricht der Verlauf der Rennen über 5000 und 10 000 m zu werden, ſind auch hier mit Helber, Bertſch, Haag, Löwe uſw. Athleten am Start, die erſte deutſche Klaſſe repräſentieren. Stöckle⸗Stuttgart, Marquet⸗ Mannheim und Welſcher⸗Frankfurt, der übrigens am ver⸗ gangenen Sonntag in Königsberg ſeinen erſten Start in der neuen Saiſon abſolvierte, werden Hürdentechnik in eindrucksvoller Weiſe demonſtrieren. Eine Vorausſage⸗ für Laufwettbewerbe wagen wir nur bezüglich der 4 100 m⸗Staffel, hier ſollte die Mannſchaft von Württemberg. vor Baden und Südweft einkommen. Bei den Wurfwettbewerben ſollte zumindeſt das Speer⸗ als auch das Hammerwerſen einen badiſchen Sieger bringen, Kullmann(oder Büttner) und Greulich ſind die ausſichts⸗ reichſten. Haag oder Preisecker wird der Hochſprungſieger heißen, beide überſprangen bereits 1,85 bezw. 1,83 m. Am Weit⸗ und Dreiſprung nehmen von bekannteren Ath⸗ leten Haſſinger, Witte Staib, Borchmeyer und Ternſtröm teil. Sutter⸗Freiburg wird dem Stabhochſpringer Müller⸗ Kuchen nicht viel nachſtehen. Die drei Frauenmannſchaften dürften in ihrer Stärke ziemlich ausgeglichen ſein, beſonderes Intereſſe bringt man den Olympia ⸗ Teilnehmerinnen Eckert(Hürdenlauf) und⸗ Eberhard(Speerwurf) entgegen. 8 Geſchäſt ſtatt Sport Die Newyorker Boxkommiſſion bekennt Farbe. Berlin, 30. Juni. Nichts iſt in der Lage, deutlicher zur beweiſen, daß der amerikaniſche Boxſport durch den Kampf⸗ abſchluß um die Schwergewichtsweltmeiſterſchaft zwiſchen Max Schmeling und Tommy Farr einen ſchweren Schlag er⸗ halten hat, als die Erklärung, zu der ſich jetzt die Athletik⸗ Kommiſſion des Staates Newyork bemüßigt fühlt. Der Vor⸗ ſitzende der Kommiſſion, Phelan, gab bekannt, daß Joe Louis als„Weltmeiſter“ anerkannt werden müſſe, jedoch eine Kampferlaubnis für den neuen„Weltmeister“ in. Newyork nur in Frage käme, wenn er bereit ſei. ſeigen Titel“ gegen Ma x Schmeling zu verteidigen. Ihr wahres Geſicht enthüllt aber die geſchäftstüchtige Box⸗ kommiſſion mit der Folgerung, daß ſich die Lage nalürlich fichte falls Schmeling nicht gegen Louis anzutreten beab⸗ ichtige. Für Europa und die sportlich denkende Welt dürfte der amerikaniſche Weltmeiſterſchaftsrummel wohl endgültig überwunden ſein. Die Begegnung Schmeling—Farr wird den richtigen Weltmeiſter ergeben und Amerika beweiſen. daß Spork und Geſchäft ſtreng auseinanderzuhalten ſind. Der Je weniger Rufgoben du in Deinem keben zu meiſtern haßt, um ſo leerer und unnützer wird Dir dein keben erſchelnen. Du follſt dich für die bemeinſchaß einſeten! Eſſig⸗Eſſenz, hell u. dunkel 200 Cre Flaſche 65 Pfg. Zitrovin⸗Eſſig Literfl. 2.— Anſetzbranntwein, 32 5% Literflaſche 2.— o. Gl. Anſetzbranntwein, 40% Literflaſche 2.50 o. Gl. Kandiszucker, braun ½ Kilo 64 Pfg. Kandiszucker, weiß Kilo 66 Pfg. Salicylpergament Rolle in. 2 Bogen 10 Pfg. Einmach⸗Cellophan Umſchlag m. 1Bogen 20 Pfg. 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Sz; Freitag, 9. Juli, T, U, V, W Wei; Samstag, 10. Juli, Wek 3. für die Jahrgänge 191416 Gurückgeſtellte). „Dienstag, 13. Juli, Jahrg. 14, AK: Mittwoch, 14. Juli, Jahrg. 14, L; Freitag, 16. Juli, Jahrg 15, A 35 Samstag, 17. Juli, Jahrg. 16, A—Kle; Montag, 19. Juli, Jahrg. 16, Kli. Mannheimer Theaterſchau f Im Nakionaltheater: Donnersta g., 1. Juli: Miete A 28 und 2. Sondermiete A 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 145—147:„Ga ſparone“, Operette von Carl Mil. löcker. Anfang 20 Ende 22.30 Uhr. Freitag, 2. Juli: Miete F 29 und 1. Sondermiete 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abs 232:„Der W̃ affenſchmied“, Oper von Albert Lortzing. Anfang 19,30, Ende gegen 22,30 Uhr. Samstag 3. Juli: Miete G 28 und 2. Sondermiete G 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 301303:„Der Campiello“, Oper von Ermanno 8 N Anfang 20 Ende gegen 22 Uhr. onntag, 4 Juli: Miete B 28 und 2. Sondermiete B 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. Sch 5 15 letzten Nich. Frau ohne ten, Oper von Richard Strauß.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfunn 1* Montag, 5. Juli: N mittagsvorſtellung— Schüler⸗ miete B—„der Waffen eng Oper von Albert Lortzing. Anfang 15 Ende etwa 17,45 Uhr. Montag, 5. Juli: Miete H 28 und 2. Sondermiete 33 9 83 die 11e dulturgemeinde 1 Abt. „Wintermärchen“ von Shake e. Anfana 19.30 Ende nach 2280 Uhr. e — ei! „Anterhaffungs⸗ Fall e f Roman von (8. Fortſetzung.) 1 f 5 „Heute gelang es mir, eine bisherige Hausangeſtellte der Frau zu ſprechen. Nach deren Ausſagen war Frau Andreas in der letzten Zeit äußerſt aufgeregt und— hö⸗ ren Sie zu, Herr Direktor!— hatte ſofort nach dem Un⸗ glück ſowohl ihren Angeſtellten, wie auch der eigenen Toch⸗ ter ſtrengſtens verboten, das Telefon zu bedienen.“ „Das iſt allerdings ſehr verdächtig!“ „Jawohl— und dann kaufte ſie ſich immerzu alle mög⸗ lichen Zeitungen.“ f Ich verſtehe. Sie erwartete einen Anruf des Mannes 5 ollte ſich durch die Lektüre der Blätter Gewißheit verſchaffen, ob nicht doch etwa ſchon etwas entdeckt ſei.“ „Ganz richtig. So geht auch meine Vermutung. Der Mann hat ſich aber nicht mehr gemeldet, als ihm plötz⸗ lich— ich nehme an: völlig unvermutet— der viel fel⸗ and Happen einer amerikaniſchen Erbſchaft vor Augen and.“ 5 1 3 5 V Kirchner.— Alſo was gedenken Sie jetzt zu tun?“ „Ich möchte mir 11 5 5 von der Behörde ver⸗ fen, die mir gewiß auch ohne weiteres ausgeſtellt erden; und dann möchte ich den Aufenthalt der Frau in der Schweiz erkunden, wo ſte von einer unſerer Filialen überwacht werden könnte.. „Nein, Kirchner,— das machen wir lieber nicht. Das wäre doch Ihre Sache. Ich möchte es niemand anderem , 5 „Aber die Speſen!“ heißt hier Speſen? Kommt es auf tauſend, auf tauſend Mark an, wenn wir noch achtzigtauſend ret⸗ wur 0 5 ng, 5 Sie wünſchen. Ich werde mich ſchon ter kle F 5 2 22 f Sie das, Kirchner. Handeln Sie ſelbſtändig, i für richtig halten. Ich habe, das wiſſen , ichelhaft, Herr Direktor!“ anz auf den Grund. Sie ſein Mögliches. 5 8 i ee „Ich muß Ihre kühnen Kombinationen bewundern, Andreas. Harry Hoff. (Nachdruck verboten.) werden fortan geprüft. Bereits nach zwei Tagen ergibt ſich ein Reſultat. Der Brief— den Frau Betty alsdann in Luzern empfing— wurde geöffnet, geleſen, und ſpäter ſo vorſichtig wieder verſchloſſen, daß nichts zu bemerken war. Aus dieſem Brief ging freilich nicht viel hervor. Aber nun wußte man, daß Frau Andreas ſich in Luzern befand. Inſpektor Kirchner läßt ſich noch einmal bei Lippmann melden. Beſchwört ihn, die Sache im Auge zu halten, vor allem Jochbergs Anzeige nachzugehen— man würde viel⸗ leicht ſchon dabei auf wichtige Punkte ſtoßen. Er, Kirchner, müſſe jetzt in die Schweiz fahren, um die Frau zu beob⸗ achten. Niemand anders, als Lippmann ſei ſo geeignet, inzwiſchen die Sache hier weiter zu führen. 1 Lippmann verſprach ihm dann auch, ſich des Falles an⸗ zunehmen und Kirchner war zufrieden geſtellt. 8 Inſpektor Kirchner mit dem nächſten Nachtſchnellzug nach der Schweiz. V Am nächſten Morgen ruft er von Baſel aus Doktor Freytag in Leipzig an. Der Rechtsanwalt teilt ihm mit, daß ſein telephoniſcher Anruf auch fruchtlos verlaufen ſei. Das Amt in Chikago habe ihm mitgeteilt, daß der Teil⸗ nehmer ſchon ſeit längerer Zeit keine Antwort mehr gebe. — Dafür ſei— ſagte Freytag— heute morgen ein Tele⸗ gramm von Herrn Nebelung eingetroffen, folgenden In⸗ halts:„Hieſiger Anwalt Brown nach Unterſchlagung ver⸗ ſchwunden. Feldmann kein Geld für Rückfahrt. Was kun?“ Darauf hate er nochmals diesmal an Nebelung, telegra⸗ phiert, daß Feldmann wahrſcheinlich ein Schwindler wäre, ſolle daß man ihn möglichſt ſofort der Polizei übergeben olle. d „Das war ja auch alles, was Sie noch tun konnten,“ meint Kirchner,„hoffentlich führt es am Ende doch noch zu einem Erfolg,— obwohl ich kaum gle N a i be, daß man ihn drüben auf einen Verdacht hin verhaften wird.“ 5 Nach dieſem Geſpräch beßzeigt der Inſpektor den näch⸗ der nach Luzern fährt. f 5 trifft Kommiſar Ammmmmm ee eee „Zu tun—? Ich? Gar nichts, natürlich. Immerhin hat mich die Eigenart dieſes Unglücks beſchäftigt. Ich ſah eine Abbildung des Andreas in einer Zeitſchrift. Da fiel es mir ein, daß ich am ſiebenten den Mann auf dem Bahnhof in Leipzig geſehen hatte. Am ſechſten aber iſt doch das Unglück geſchehen. Wie reimt ſich das?“ Lippmann erfaßt unwillkürlich die Hand des Kollegen. „Sie glauben—? Das muß wohl ein Irrtum ſein!“ „Sie unterſchätzen mein gutes Perſonengedächtnis. An⸗ ſereins hat doch auch einen ganz beſonderen Blick für ver⸗ dächtige Dinge. Ich hatte an jenem Tage— am ſiebenten — auf dem Bahnhof einen Hochſtapler feſtzunehmen und mußte daher alle Leute beobachten. Bei dieſer Gelegen⸗ heit fiel mir auch dieſer Andreas auf, der ſich nach allen Seiten ſcheu umſah. Ich merke mir ſolche Leute für alle Fälle. Zwei Tage ſpäter ſteht ſein Bild in der Zeitſchrift. Ich leſe darunter von dem Unglück am ſechſten. Am ſieben⸗ ten hatte ich ihn geſehen, das wußte ich noch genau,— es konnte alſo wohl nur ein Irrtum ſeitens der Zeitſchrift vorliegen. Aber ich nahm mir doch vor, Ihnen gelegent⸗ lich davon zu erzählen.“ Lippmann hat während dieſes Berichts den Deckel des vor ihm ſtehenden Bierglaſes immerfort auf und zuge⸗ klappt. Er blickt jetzt ſeinen Kollegen mit einem Ausdruck ſcheuer Verwunderung an und erwidert: Dann ſcheint es alſo doch wahr zu ſein— Donner⸗ wetter— und ich wollte Kirchner einfach nicht glauben.“ „Was gibt es denn? Bitte erzählen Sie!“ Lippmann teilt kurz die Behauptungen und Beob⸗ achtungen, die der Inſpektor gemacht hatte, mit.„Kennen Sie übrigens Kirchner?“ „Natürlich. Ein heller Kopf!“ ſagt der Leipziger Kom⸗ miſſar,„iſt ſchon ſeit Jahren im Kriminaldienſt ſeiner Verſicherung tätig. Trotzdem wird er des öfteren noch— in manchen Fällen!— von der Behörde herangezogen. Das will ſchon was heißen. Ich habe mehrfach dienſtlich mit ihm zu tun gehabt.“ „Na— und was halten Sie von der Sache?“ „Ich zweifle keine Minute mehr, daß der Inſpektor ganz recht hat.“ „Ich werde morgen mit dem Staatsanwalt ſprechen,“ erwidert Lippmann, wobei ſeine klugen Augen zu funkeln 5„das wäre ja wirklich eine ganz unerhörte Ge⸗ schichte!“ „Ich würde jedenfalls auch ſofort nachforſchen.— Wo iſt Kirchner?“ „Er hat ſich der Frau Andreas an die Ferſen geheftet und iſt in die Schweiz gefahren. Vorher bat er mich noch, die Angelegenheit ſcharf im Auge zu halten.“ „Das war ſehr vernünftig.— Wo iſt die Leiche des Perunglückten beigeſetzt worden?“ „Biel auf dem ſtädtiſchen Friedhof.“ „Vielleicht können Sie durch die Staatsanwaltſchaft eine Exhumierung anordnen laſſen. Der Schädel wird doch noch ziemlich erhalten ſein.“ „Er war völlig verbrannt, bis auf die Knochen.“ „Wer hat denn die Leiche identifiziert?“ „Die Frau des Toten. Man fand auch den Trauring.“ „— den der Mörder natürlich dem Opfer aufgeſteckt Wali Haben Sie die Reſte geſehen?“ „Waren Kiefer und Zähne erhalten?“ N „Gut. Alſo exhumieren, rate ich Ihnen. Man wird ohne weiteres den Zahnarzt, der ihn— und auch den, der Feldmann behandelt hat, gusfindig machen. Durch das Gebiß wird man alles ans Licht bringen können.“ „Ganz richtig.— Erlauben Sie aber noch eine Frage: glauben Sie Herr Kollege, daß die Frau von der Sache gewußt hat?“ „Das kann man natürlich nicht gleich behaupten. Aber es iſt wahrſcheinlich; denn nur, um ihr die Verſicherungs⸗ ſumme zu beſchaffen, wird der Mann nicht ſelber mittel⸗ los in der Verſenkung verſchwinden. Er will doch, wenn er ſchon einen Mord auf ſich nimmt, auch ſeinen Nutzen 1 Allerdings tritt hier die Frage auf, ob er von die⸗ ſer Erbſchaft Feldmanns ſchon vorher gewußt hat und nun dieſe Summe für ſich zu ergattern beabſichtigte,— wobei r bei ſeiner Gewiſſenloſigkeit dann ja ruhig die Brücken hinter ſich abbrechen konnte. Immerhin muß die Frau auf das Schärfſte beobachtet werden. Kirchner tut recht daran.“ „Na— und die Sache mit der Amerikafahrt?“ „Laſſen Sie exhumieren, ſage ich immer wieder, ſo raſch wie möglich. Dann können Sie einen Steckbrief er⸗ ehen und ſofort durch Polizeifunk nach Chikago hinüber⸗ geben.“ „Sie haben wohl recht, Kollege,— gleich morgen in aller Frühe werde ich die nötigen Schritte tun.“ * Herr Doktor Bulle iſt einigermaßen entſetzt, als ihm von gerichtsärztlicher Seite ein halb verkohlter Schädel vorge⸗ legt wird. Als man ihm aber die Kiefer zeigt, in denen die Zähne noch wohlgeordnet zu finden ſind, erwacht ſo⸗ fort ſein zahnärztliches Intereſſe.— Natürlich, er iſt in der Lage, nach ſeinen Büchern einwandfrei feſtzuſtellen, ob dies das Gebiß des Ziegeleibeſitzers Andreas iſt, oder nicht. Uebrigens war auch Feldmann bei ihm in Be⸗ handlung. Der Goldzahn im linken Oberkiefer kommt ihn noch ſehr bekannt vor,— der hatte doch mal eine Wurzelhaut⸗ entzündung gehabt— 2— Er blättert in ſeinen Büchern — Andreas, hier iſt er. Porzellanplombe vorderer Schnitt⸗ zahn? Stimmt nicht. Das kann nicht ſein Gebiß ſein. Sehen wir Feldmann nach, bitte ſehr— Feldmann— ler rückt die ſchwarze Hornbrille etwas höher)— hier ſteht's ja: der Goldzahn. Richtig. Und dort das abgebrochene Stück an dem Eckzahn, das wollte er immer ſchon machen laſſen. Herr Doktor Bulle erinnert ſich wieder.„Dies Ge⸗ biß,“ ſagt er voll überzeugt,„iſt das des Herrn Feldmann.“ Kommiſſar Lippmann und der Gerichtsarzt werfen ſich einen vielſagenden Blick zu. Lippmann protokolliert den Befund. Dann fragt er den Zahnarzt: „Sie nehmen dieſe Behauptung gegebenen Falles auf Ihren Eid, Herr Doktor?“ „Ja— ſelbſtverſtändlich.“ „Dann wäre glſo hiermit das gräßliche Verbrechen ſo ut wie bewieſen!“ erklärt der Gerichtsarzt und reibt ſich chaudernd die Hände. Am gleichen Tage noch wird ein Steckbrief gegen An⸗ dreas etlaſſen. Außerdem geht ein Aufruf hinaus. Der Polizeipräſident ſchreibt eine Belohnung von fünftauſend Mark aus. Die Preſſe bringt lange Berichte mit rieſigen Ueberſchriften. Der Fall erregt ungeheures Aufſehen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Dieſe Art von Ver⸗ ſicherungsbetrug ſtellte alles bisher Dageweſene in den Schatten. Sobatkas Büro, bisher immer ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen, iſt plötzlich wie ausgeſtorben. Der Schwager des Mörders wird wie ein Verfemter betrachtet. Man lädt ihn zu einem Verhör vor. Lippmann vernimmt ihn ſelbſt. Ob er etwas von dieſer Tat ſeines Schwagers geahnt habe? Sobatkg fährt wie von Hieben getroffen zuſammen. „Ja— ſagt er langſam— jetzt klärt ſich erst manches — die Zeitungen— ich will Ihnen alles ſagen. Jetzt habe ich kein Intereſſe mehr, meine Schweſter zu ſchützen. Nein. Wirklich nicht.“ a Er berichtet davon, daß Frau Andreas Tag und Nacht Zeitungen ſtudierte,— daß ſte vom Tage des Mordes an lere Hausgenoſſen verboten hatte, das Telefon zu be⸗ enen. 5 Lippmann macht ſich Notizen. Frau Andreas iſt Mit⸗ wiſſerin. Zweifellos! Sie erwartete einen Anruf des Gat⸗ ten, natürlich. Sie wollte durch das Studium der Blätter erfahren, ob irgend etwas ans Licht kam. Man wird auch gleich gegen ſie einen Steckbrief exlaſſen. Sie war in die Schweiz geflohen. Sobatka ſollte ihr zunächſt poſtlagernd ſchreiben, und zwar nach Luzern. Ein Glück, daß Kirchner bereits unterwegs war. Man muß ihn nach Möglichkeit unterſtützen und ſendet ihm polizeiliche Vollmachten nach. Vom Präſidium aus ſetzte ſich Lippmann ſogleich mit der Chikagoer Polizei in Verbindung. Man weiß nichts von einem gewiſſen Feldmann, alias Andreas. Doch man verſpricht zu forſchen. Der Mörder hatte jetzt einen erheblichen Vorſprung.— Wie hieß doch der Anwalt in Leipzig? Lippmann ſchle im Notizbuch nach. Freytag! Sofort auch mit ihm telepho⸗ nieren! (Fortſetzung folgt Begegnung im Walde Slciæze von HANS LANGKOW „Entſchuldigen Sie, mein Fräulein, wo geht es hier nach Schönburg? Das ſchlanke Mädel, das da mit wirrem Haar unter einem bunten Kopftuch auf der ſteinernen Bank ſaß und verträumt in das Tal hinabgeſchaut hatte, fuhr herum und warf einen erſchrockenen Blick auf den Frager, einen jun⸗ 1 der, ſonnengebräunt, ſportlich gekleidet, vor ihr tand. 8 ü f a Hans Rogges blaue Augen blitzten luſtig. Wie über⸗ raſcht die Kleine da war. Ordentlich unruhig und verlegen ſie ihn von unten herauf mit ihren braunen Augen an. Hans war überhaupt ſehr für Ueberraſchungen.(So hatte er ſeine Eltern beiſpielsweiſe einſt damit„überraſcht“, daß er wider alle Erwartung nicht durchs Examen fiel.) Jetzt war er wieder mal bei einer Ueberraſchung. Er wollte der angeheirateten Baſe ſeiner Mutter, Frau Marga Stauf⸗ fen, den längſt verſprochenen und brieflich pig den Beſuch machen. Da er aber ſeine Ferien vierzehn Tage früher hatte antreten können als urſprünglich vorgeſehen, ſo war Hans Rogge zu heimlicher und beſinnlicher Wan⸗ rt unterwegs, die mit dem Ueberraſchungsbeſuch in a Schönburg enden ſollte. 8 Er wiederholte ſeine Frage, als er keine Antwort erhielt: 8 »Wie komme ich denn hier nach Schönburg?“ 2 Das Mädel hatte den Blick zu Boden geſenkt. Jetzt lugte es wieder vorſichtig zu ihm 910 War es ihm nicht, als ob ein kleines, ſchalkhaftes Lächeln über das liebreizende Ge⸗ ſichtchen lief? b Ich bin in Schönburg zu Hauſe. Wenn ich den Herrn inführen darf?“ erklang es jetzt in einem ſehr ſchüchter⸗ en Ton. Und der Herr hatte nichts dagegen. So wanderten die eiden einträchtig nebeneinander durch einen lichten Buchen⸗ ter auf ſchmalem, kaum erkennbarem Pfad. Hans ogge muſterte ſeine kleine Führerin von der Seite Eine rage noch lag ihm am Herzen——— die nach der ge⸗ ollen Kuſine, nach Erika Stauffen. Seufzend be⸗ r ſich, daß ſeine Mutter ihn ſehr dringend auf dieſe aufmerkſam gemacht hatte nebſt Anmerkungen dar⸗ daß er als gut verdienender und nicht mehr ganz jun⸗ befallenen ihn ordentlich nen etwas?“ frag te ihre ſilberhelle Stimme. Royf. rübler ſchüttelte den f zas ſollte er dieſer bekannten erklären, daß er doch ſo gar nichts von ihm ſo warm empfohlenen Baſe wußte, denn die Stauf⸗ waren Auslandsdeut zerſt vor kurzem in die t zurückge al ein Bild hatt. tem Kopf,„und viel Glück der das boshafte Die ſchob trotzig die Unterlippe vor. „Ich kann ſprechen, wie ich will. Sie iſt doch'ne alte Schachtel, die Erika. Und mordshäßlich dazu, und kochen kann ſie auch nicht. Und überhaupt, wenn Sie vielleicht der Hans Rogge ſind, dann kehren Sie am beſten um, ehe Sie ſich von der einfangen laſſen.“ Hans Rogge war ob der Frechheit disſes verleumderi⸗ ſchen Mädchens zunächſt ganz ſtarr. Dann aber fauchte er es gründlich an: 3 5 „Natürlich bin ich der Neffe von Frau Stauffen, und ich verhitte mir dieſen Ton von Ihnen, das iſt ja unglaublich — ich werde meine Tante und meine Kuſine damit be⸗ kannt machen, was für eine ſchlechte Perſon Sie find. Sie fliegen aus der Küche raus, verſtanden?!“ Und bei ſich dachte er: Pfui Teufel, ſo ein nettes Mädel und eine ſo häßliche Seele. Vielleicht aber wohnte in dem weniger von der Natur bevorzugten Körper dafür eine gute, reine und anſchmiegſame Seele. Nun gerade wollte er die häßliche Kuſine kennen lernen, nun gerade! Man trat aus dem Walde heraus. Vor ihren Blicken lag ein kleines Anweſen, ein hell leuchtendes Wohnhaus in einem ſchönen, gepflegten Garten. Das Mädel blieb ſtehen.. a e „Da iſt's,“ ſagte ſie beinahe unfreundlich mit abgewand⸗ zu der alten Urſchel, Herr!“ Schon lief ſie lachend davon.. f „Infames Geſchöpf, na warte!“ ſchrie ihr Hans ent⸗ rüſtet nac.— i Der Empfang durch Tante Marga war für ihn recht herzlich. Er fühlte bald, daß ſeine überraſchend frühe An⸗ kunft ihr eher Freude als Mißvergnügen bereitete. Nach der erſten Begrüßung, und nachdem die rührige Frau Stauffen ihrem Neffen durch eine blitzſaubere Hausange⸗ ſtellte ſein Zimmer hatte zeigen laſſen, ſaß man auf der Terraſſe bei einem kleinen kräftigen Imbiß für den müden Wandersmann. 5 Hans war etwas einſilbig geworden. Ihm ſchwebten wichtige Fragen auf der Zunge, denn bis jetzt hatte er we⸗ üchenmädchen noch die unvorteilhafte Kuſine erblickt. i Endlich wagte er die vorſichtige Frage nach ihr. Frau Stauffen blickte auf.„„ „Erika? Wo die ſteckt, weiß ich auch nicht. Sie iſt ein — bißchen ſehr eigenwillig und ſelbſtändig— und 50 hier in unſerer Einſamkeit ihre eigenen Wege. Sie hat ſo ihre eigenen Sitten— aber— ſie iſt ein gutes Mädel,“ ihre Augen prüften den Neffen.„Du biſt ihr doch nicht etwa be⸗ gegnet?“ ſetzte ſie haſtiger hinzu als notwendig erſchien. 5 Nein, nur eurem Küchenmädchen,“ ſagte Hans mit Nachdruck und dachte: Aha, ſie fürchtet, daß ich einen un⸗ günſtigen Eindruck von Erika hätte bekommen können Frau Stauffen ſah ihren Neffen mit einem langen i Blick an. Unſerem— Küchenmädchen?“ 5 t war 77 ͤöͤͥöò«eF * „Weißt du,“ erklärte Erika Rogge ihrem Gatten ſpäter einmal,„Mutter war natürlich immer furchtbar entſetzt, daß ich in unſerem Waldwinkel ſo herumlief, aber es hat doch das Gute gehabt, daß ich deinen anſtändigen Charak⸗ ter gleich richtig kennen lernte. Natürlich erkannte ich dich gleich nach deinem Bild. Aber, daß du ſo brap die häßliche Urſchel verteidigteſt und doch nicht umkehrteſt, das hat mir am beſten gefallen. Hätte ich dir, wie Mutter wollte, vor⸗ her mein Bild geſandt, wer weiß, ob wir uns ſo richtig ge⸗ funden hätten i Hans Rogge lächelte weich und zog ſeine junge Frau i. „Du biſt die ſchönſte Ueberraſchung meines Lebens!“ l Von Jo Hans Rösler 5 Häberle kauft ſich einen Hund. Häberle geht zum Hunde⸗ händler. f 5 Der Hundehändler zeigt ihm, was er hat. „Was koſtet die Dogge?“ „Zwanzig Mark.“ „Viel zu teuer: Drei Mark gebe ich!“ Man einigt 155 auf ſechs Mark. „Noch eine Frage zuvor— iſt der Hund auch treu?“ „Wie Gold.“ 5 „Und zimmerrein?“ „Beſtimmt.“ 8 2 kann er auch für ſeine ſechs Der Förſter Konrad war arg ſtolz auf ſeinen Hühner⸗ hund.„Hühnern ſteht er ſtundenlang vor und rührt ſich nicht vom Fleck,“ erzählt er dem Freund. „das iſt auch nicht das Richtige.“, „Wieſo nicht?“ 5 1 5 „Zur gegebenen Zeit muß ein Hund einſpringen.“ „Niemals!“ „Doch,“ nickte der Freund,„ich ging vor Jahren einmal mit meinem Hund auf die Hühnerſuche, und plötzlich war der Hund verſchwunden. Ich pfeife und rufe. Nichts rührt. neuerdings ſingen lernt. Seitdem bleibt der Hund nicht mehr daheim.“ 5 i a lich ſchon reif zum gabe ſich. Nach Stunden gehe ich ärgerlich heim und warte auf und kam nie zurück. 5 den Hund. Es war vergeblich. Der H )FFFCCCC T q r r r Str J Vorſtehende Buchſtaben ſind in die Figur ſo einzuſetzen, daß man, von boben nach unten geleſen, Wörter fol⸗ en 1.!. Unterſtellraum, 2. Endergebnis, Si 3. Einheit der elektriſchen Stromſtärke, Waag 4. Volksverſammlung der alten Deut⸗ ti er Löſung nennen die H N 105 Kreisfeldern waage⸗ Aten; 8 Im nächſten Winter fand ich ihn. Tot. Als Skelett noch ſtand er vor den Hühnern, die ebenfalls längſt tot und nur noch Skelette waren. Keiner hatte ſich zu rühren getraut. Sie ſehen alſo, daß auch ein Hühnerhund nicht zu lange vorſtehen darf.“ ö * Zock kommt zur Zeitung. Zock gibt ein Inſerat auf: „Hund entlaufen.“ Das Schalterfräulein lächelt: „Das muß ein komiſcher Hund ſein!“ 1 „Wieſo?“ i 5:. „Sie geben dieſes Inſerat in einer Woche zum dritten⸗ mal auf.“ i Stöhnt Zock: i. 1 „Der Hund iſt nicht komiſch. Das iſt meine Frau, m Motor und Hupe Kitty macht ihre Fahrprüfung. Der prüfende Ingeni ſitzt neben ihr. 0 55 Plötzlich flüſtert er: 5 a „Einzige! Geliebte! Süße! Ich liebe dich!“ Kitty blickt ihn wütend an: 8 „Was erlauben Sie ſich?“„ Der Fahrer ſtoppt: 35% „Ich habe dies nur geſagt, um zu 1 e Sie wi ſchein ſind. Was auch immer ge⸗ nicht von der Fahrbahn wegzu⸗ en Sie auf mich geſchaut. Kommen chmals zur Prüfung.“ 5 0 0 chen no Der Wagen ſtand auf der Landſtraße. Herrenfahrers kamen aus der Wieſe. N. Die Frau ſchrie entſetzt:. „Ein Bubenſtreich! Alle vier Reifen ſind zerſchn Herrenfahrer ſtöhnte: e „Und das ausgerechnet, während du vierblättri ſuchen mußteſt!“ 1 i . Tell fährt nicht Taxe. g „Warum nicht, Tell?“ 55 „Wenn ich rückwärts ſitze, wird mir ſchlecht.“ „Und wenn du vorwärts ſitzt?? 8 „Dann ſehe ich den Taxameter— dann wird mir no ſchlechterl“ 8 * 8 uhr ans eber dunner 1 Waagerecht Tutti tine, 12. Kol ſeta, 18. Par Nalin, 5. V