tt noch nd nur getraut. lange auf: dritten⸗ au, die ) nicht 9e genieur wirk⸗ ner ge⸗ wegzu⸗ ommen fahrers ntten!“ en Klee ir noch (o.) — mer. nn dir ielmutig — das aue dei⸗ darin,— — zum amoſſa.) e Roboter, 0. Kan⸗ 16. Pe⸗ Gotha, enkrecht: Taverne, ade, 13. ion, 16. 24. Da⸗ Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachlüſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Seruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Verküͤndblat für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feierte g. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 5. 37: 1160 37. Jahrgang Freitag, den 2. Juli 1937 Nr. 151 Endlich Auerkennung Francos? Paris wartet auf britiſchen Vorſchlag.— Die zuſammen⸗ gebrochene Nichteinmiſchung. Paris, 1. Juli. Die Beurteilung der Lage hinſichklich der Konkrollfrage iſt in Paris nach wie vor ſehr peſſimiſtiſch. Die Blätter ſtel⸗ len feſt, daß die internakiongle Konkrolle der ſpaniſchen Grenzen bereits praktiſch nicht mehr beſtehe. Man rechnet allgemein damit. daß der Vorſitzende des Nichkeinmiſchungs⸗ ausſchuſſes auf der nächſten Sitzung den Vorſchlag machen werde, die ſpaniſche Nationalregierung als kriegführende Partei anzuerkennen. Als Gegenleiſtung werde man die ſtrikte Neutralität aller anderen Staaten fordern. Die Frage ſei, ſo heißt es u. a., ob man gegen die Anerkennung Francos als kriegfüh⸗ rende Partei einen Ausgleich erhalten könne, der die Aufſtel⸗ lung einer neuen Formel erlaube, um wenigſtens den Schein eines Nichteinmiſchungsſyſtems beizubehalten. Nach einer Reutermeldung wird es dagegen in den Wandelgängen des Unterhauſes als unwahrſcheinlich be⸗ trachtet, daß England Salamanca und Valencia als krieg⸗ führende Mächte anerkennen werde. Die engliſchen Mini⸗ ſter ſeien anſcheinend augenblicklich in der Hauptſache be⸗ ſtrebt, eine wirkſame Nichteinmiſchung aufrechtzuerhalten. Demgegenüber meldet der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“, daß die britiſche Regierung, wenn der ſpaniſche Kontrollplan völlig ins Waſſer fallen ſollte, mög⸗ licherweiſe bereit ſein würde, belden Seiten die Rechte der Kriegführung zuzuerkennen, vorausgeſetzt, daß alle anderen betreffenden Regierungen dieſem Verfahren zuſtimmen würden. England würde ferner ſeine Ne u⸗ tralität betonen und gleichzeitig ſeinen Beſchluß er⸗ neuern, die Lieferung von Waffen und Munition abzuleh⸗ nen. Endgültige Beſchlüſſe könnten erſt gefaßt werden, nach⸗ dem die amtlichen Mitteilungen von Deutſchland und Italien eingetroffen ſeien. Die italieniſchen Freiwilligen Nur Franco kann ſie von ihrer Verpflichtung befreien. Mailand, 1. Juli. Der offiziöſe Mailänder„Popolo d'Italia“ veröffentlicht einen großaufgemachten Leitaufſatz über das Thema„Die Freiwilligen und London“, der erkennen läßt, daß er von hoher Stelle inſpiriert worden iſt. Das Blatt gibt zunächſt einen Ueberblick über die Entwicklung des Freiwilligen⸗ problems ſeit dem Ausbruch der Kämpfe in Spanien, nach⸗ de mdie Bolſchewiſten von Anfang an erklärt hätten, daß es ſich darum handele, den Faſchismus zu zerſchlagen. Im Hinblick auf die ſpaniſche und die internationale Entwicklung hätten die Schwarzhemden nicht mehr teilnahmslos bleiben können. i Die ikalieniſchen Freiwilligen ſeien nicht von der Regie⸗ rung hinausgeſchickt worden. Folglich habe die Regierung nicht die Miktel ſie zurückzurufen. Nur General Franco könne ſie bor oder nach dem Sieg von rhier moraliſchen Verpflichtung befreien. Die italieniſche Regierung könne die snicht kun und werde es auch nach dem Skand der Dinge nicht kun. Im übrigen ſei es an der Zeit, zu ſagen, daß die eng⸗ liſche Nichteinmiſchung eine Fabel ſei, an die nur Dummköpfe glauben könnten. In Wahrheit ſeien von Groß⸗ britanien freiwllge Offiziere und Soldaten, Waffen, Flug⸗ zeuge und Munition ausgegangen. Es ſeien öffentliche Zeich⸗ nungen veranſtaltet worden. Eine lebhafte Werbetätigkeit unter Mitwirkung hoher kirchlicher und politiſcher Perſön⸗ lichkeiten ſei in Großbritannien zugunſten der Bolſchewiſten entfaltet worden. i Die Forderung nach Zurückziehung der Frei⸗ willigen ſei mit lauter Stimme von Valencia und Moskau erhoben worden. Daraus ſei zu ſchließen, daß ſie ausſchließlich und vorwiegend den Bolſchewiken zugute kom⸗ men würde. Alles, was von engliſch⸗franzöſiſcher Seite ge⸗ tan werden konnte, um den Volſchewiſten von Valencia den Sieg zu bringen, ſei getan worden. Dagegen ſei von deutſcher und italieniſcher Seite alles unternommen worden, um den Brand in Spanien zu iſolieren. Das letzte entſchei⸗ dende Wort bleibe den Kanonen vorbehalten. Der bolſchewi⸗ 1 15 Verſuch, in das Mittelmeer einzudringen, ſei zer⸗ 1 8 Die Prophezeiungen Lenins ſeien Lügen geſtraft worden. Kurzmeldungen Berlin. Hauptamtsleiter Erich Hilgenfeldt vollendet am 2. Juli ſein 40. Lebensjahr. Berlin. Der Führer empfing den neuernannten Geſand. ten für Irland, Dr. Eduard Hempel, und den neuernann⸗ ten Generalkonſul in Valparaiſo, Baranpon. Berlin. Miniſterpräſident Göring empfing die Führer der Auslandsdelegationen des JHK-Kongreſſes mit ihren Damen im Charlottenburger Schloß. Paris. Der Bürgermeiſter von Oran iſt bei einem Mordanſchlag lebensgefährlich verletzt worden. Paris. Bei den Generalratswahlen des Departements Seine erlitten die Volksfrontparteien eine empfindliche Niederlage, ebenſo bei den Gemeindewahlen in dem Pari⸗ ſer Vorort St. Denis. London. Am Donnerstag fand ein geheimer Kronrat Ja in deſſen Verlauf König Georg drei neuernannte Bot⸗ ſchafter vereidigte. 8 5 Verrechnungsabkommen mit der Schweiz Berlin, 1. Juli. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Verhand⸗ lungen über die Regelung der Zahlungen im Waren⸗ Reiſe⸗ und Kapitalverkehr ab 1. Juli 1937 haben zum Abſchluß eines Abkommens geführt, das von deutſcher Seite vom Staatsſe⸗ kretär im Auswärtigen Amt von Mackenſen und dem Mi⸗ niſterialdirektor im Reichs⸗ und preußiſchen Mirtſchaftsmi⸗ niſterium, H. Wohltat, von ſchweizeriſcher Seite von dem Delegierten für den Außenhandel Miniſter Stucki unter⸗ zeichnet worden iſt. Das neue Verrechnungsabkommen gilt für ein Jahr, das heißt bis zum 30. Juni 1938. Dadurch wird dem für die beiderſeitigen Volkswirtſchaften abträglichen Zuſtand fort⸗ eſetzt kurzfriſtiger Proviſorien ein Ende gemacht. Das Ab⸗ ommen ſtellt mit ſeinen Anlagen neben einer Anpaſſung an den gegenwärtigen Stand der wirtſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands und der Schweiz eine Zaſanin dem fag der Beſtimmungen des Verrechnungsabkommens vom 17. April 1935, ſeiner Anlagen und der ſeitdem abgeſchloſſenen ver⸗ ſchiedenen Zuſatzvereinbarungen dar. Damit iſt ein über⸗ ſichtliches und handliches, zum Teil vereinfachtes neues Ver⸗ tragswerk geſchaffen worden. Der Reichsparteitag 1937 Vom 6. bis 13. September. Berlin, 1. Juli. Die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗Kor⸗ reſpondenz meldet: Der diesjährige Reichsparteitag findet in der Zeit vom Montag, den 6. September, bis einſchließlich Montag, den 13. September, ſtatt. Im Hinblick auf die erſtmalige Durch⸗ führung der N85 Kampfſpiele iſt die Dauer des Keichspar⸗ teikages gegenüber den früheren Parteitagen um einen Tag verlängert worden. Die Organiſationsleitung des Reichsparteitages 1937 hat die Vorarbeiten inzwiſchen in vollem Umfange aufgenom⸗ men. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley traf aus dieſem Anlaß am Donnerstag mit dem Flugzeug in Nürnberg ein und wurde von Gauleiter Julius Streicher empfangen. An⸗ ſchließend fand im Gauhaus die Begrüßung Dr. Leys, ſei⸗ nes Stellvertreters Staatsrat Schmeer und ſeines Stabes durch den Gauleiter Julius Streicher ſtatt. Hohe Auszeichnungen Für die Präſidenten der Internationalen Handelskammer. Berlin, 2. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat dem amtierenden Präſidenten der zurzeit in Berlin tagenden Internationalen Handelskammer, Herrn Dr. Fredrik Fen⸗ tener van Vliſſingen, ſowie dem zu ſeinem Nach⸗ folger als Präſident der Internationalen Handelskammer gewählten Herrn Thomas John Watſon das Ver⸗ dienſtkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler mit dem Stern verliehen. Die Ordensauszeichnungen wurden den Genann⸗ ten durch den Präſidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht übereicht. Dem Generalſekretär der Internationalen Handelskam⸗ mer, Pierre Vaſſeur, wurde als Geſchenk der Reichsregie⸗ rung ein kunſtvoller Gegenſtand aus der Staatlichen Por⸗ zellan⸗Manufaktur überreicht. Kein Völkerbund ohne Neviſion. Das Unverſtändnis Deutſchland gegenüber. London, 1. Juli. Das Oberhaus behandelte die Frage der Völkerbunds⸗ reform. Dabei kam es zu einer bemerkenswerten Kritik an dem Völkerbund. Beſonders Lord Lothian verwies dabei auf die unglückſelige Rolle, die der Völkerbund in den Nach⸗ kriegsjahren geſpielt hat und das Unverſtändnis, das er deutſchen Fragen gegenüber immer gezeigt hat. Lord Lo⸗ thian unterſtrich für die Oppoſitionsliberalen die Tatſache, daß der Völkerbund ſich nicht voll bewährt habe. Der Red⸗ ner, der ſich mit den Grundſätzen des Völkerbundes einver⸗ ſtanden erklärte, gab der Meinung Ausdruck, daß die, Haupturſache des Afar des Völkerbundes wäh⸗ rend der Nachkriegsjahre in ſeiner ban He gelegen habe, die ſchweren Fehler im Vertrage von Verfailles wieder⸗ gutzumachen. ü Lord Lothian ſetzte ſich für Reviſionsmöglichkeiten für unbefriedigte Staaken ein. Man könne kein wirkſames In⸗ ſtrumenk kollektiver Sicherheit ſchaffen, wenn man nicht gleichzeitig ein Reviſionsinſtrument für diejenigen Mitglie⸗ derſtaaten ſchaffe, die ihrer Meinung nach die ungeheure Verantwortung für die Aufrechkerhaltung des Status quo nicht kragen könnten. i Im Zuſammenhang mit der Oberhausausſprache über f den Völkerbund wefſt die konſervative„Morning Poſt“ in einem Leitaufſatz darauf hin, daß der Völkerbund ſeit ſei⸗ nem Beſtehen in allen wichtigen Fragen der internationa⸗ len Politik verſagt habe. Anſtatt eine Beſeitigung der Kriſe herbeizuführen, 1 5 es der Völkerbund fertiggebracht, lokale Kriege univerſal zu machen. Kein ehrlicher Freund des Friedens könne heute auf das vertrauen, was noch vom Völkerbund übrig geblieben ſei. Der Völkerbund müſſe ſich bis auf weiteres nur mit unpolitiſchen Angele⸗ enheiten wie Verkehrs⸗ und Geſundheitsweſen uſw. 8 wiedergewinnen könne, dann ſei vielleicht auch der Tag nicht f mehr fern an dem die Ideale der Gründer des Völkerbun. des ebenfalls veribirklicht werden könnten ——ꝑB hefaſſen. Wel er durch eine erfolgreiche Behandlung ſolcher Fragen nach einigen Jahren das internationale Vertrauen ere Das polniſch⸗zumäniſche Bündnis König Carol am Grabe Pilſudſkis. 5 Warſchau, 1. Juli. Die Polniſche Telegraphenagentur veröffentlicht über der Beſuch König Carols in Polen eine amtliche Verlautbarung, in der es heißt, der Beſuch habe der unzerſtörbaren Freund⸗ ſchaft, die die beiden verbündeten Länder ſo glücklich ver⸗ binde, ſtarken Ausdruck gegeben. f Die Beſprechungen, die bei dieſer Gelegenheit über die die beiden Länder gemeinſam intereſſierenden Fragen ſtakt⸗ fanden, hälten die volle Uebereinſtimmung ihrer Inkereſſen erwieſen und zu der Feſtſtellung geführt, daß die Erhal⸗ tung des Friedens das grundſätzliche Ziel ihres Bündniſſes ſei. Gleichzeitig habe die große und ſpontane Begeiſterung der polniſchen Oeffentlichkeit bewieſen, wie kief ſich die pol; niſche Nation der Idee und der Verwirklichung des Bünd⸗ niſſes verbunden fühle, das ſo gut den Lebensintereſſen dei beiden Nationen enkſpreche. König Carol habe auch den ſtarken Eindruck zum Aus⸗ druck gebracht, den die vorzügliche Verfaſſung der polniſchen Armee, ihre Ausrüſtung und militäriſche Ausbildung auf ihn gemacht habe. Sofort nach ſeiner Ankunft in Krakau begab ſich König Carol in Begleitung des polniſchen Staatspräſidenten, des rumäniſchen Thronfolgers und der beiden Außenminiſter in die„Gruft unter dem Turm der ſilbernen Glocken“, um dort an der Grabſtätte Marſchall Pilſudſkis einen Kranz niederzulegen. Anſchließend begaben ſich der König und der polniſche Miniſterpräſident in die Wawel⸗Kathedrale, wo ſie von dem am Vormittag nach Krakau gereiſten Warſchauer Päpſtlichen Nuntius Corteſi begrüßt wurden, in deſſen Be⸗ gleitung ſie die Sehenswürdigkeiten der Kathedrale beſich⸗ tigten. Damit iſt eine Verſchärfung des durch die eigenmächtige Ueberführung des Sarges Pilſudſkis durch den Krakauer Erzbiſchof hervorgerufenen Streitfalls verhindert worden. Der Vatikan hat durch die Entſendung ſeines Nuntius zum Empfang König Carols nach Krakau die Handlungsweiſe des Krakauer Erzbiſchofs mißbilligt. Die deütſchfeindliche Hetze in Amerika Offenes Wort einer engliſchen Parlamenkarierin.. Newyork, 1. Juli. In der letzten Zeit mußten in den Vereinigten Staaten einige Vorfälle verzeichnet werden, die inſofern höchſt bedauerlich waren, als ſie die guten deutſch⸗ amerikaniſchen Beziehungen zu trüben geeignet waren, Faſt immer ergab es ſich, daß Juden hinter dieſen— vom amerikaniſchen Volk ſelbſt abgelehnten— Störungsmanö⸗ vern ſtanden oder ſie in aller Oeffentlichkeit inſzenierten, Der Fall des Pöbeljuden Laguardia iſt hier ein kreffendes Beiſpiel. Es iſt nun intereſſant und dankenswert, daß auch eine engliſche Parlamentarierin, Viscountes Aſtor, die ge⸗ bürtige Amerikanerin iſt, auf dieſe deutſchfeindlichen Ma⸗ chenſchaften aufmerkſam macht. Viscountes Aſtor hat ſich in den USA aufgehalten und hat nun vor ihrer Rückreiſe nach England ihre Eindrücke folgendermaßen umſchrieben: Sie ſei enkſetzt über die deutſchfeindliche Propaganda, die ſie in Amerika feſtgeſtellt habe. Wenn hinter dieſer Deukſchfeindlichkeit die Juden ſtünden, ſo gingen dieſe enk. ſchieden zu weit. Jene deuiſchfeindliche Propaganda ſei eine Gefahr für den Weltfrieden und bedeute ſomit gleichzeitig eine ſchwere Gefahr für die Vereinigten Slaalen ſelbſt. Sie, Lady Aſtor, könne nicht verſtehen, warum gegen Deulſch⸗ land gehetzt werde, während über das, was in Sowjekruß⸗ land und Spanien vorgehe, Skillſchweigen bewahrt werde. Wenn ſich der Kommunismus vor einer Macht fürchte, ſo ſei das Deutſchland. Wer alſo eine deutſchfeindliche Propa⸗ ganda betreibe, ſpiele dem Bolſchewismus in die Hände. Verſchärſte Lage am Amur Neue Grenzverletzungen.— 50 Sowjetkriegsfahrzeuge Tokio, 2. Juli.. Nach den letzten Berichten aus Hſinking entwickelt ſich dig Lage auf dem Amur infolge der ununterbrochenen ſowjet⸗ ruſſiſchen Uebergriffe und Provokationen immer ernſter, Fünf ſowjetruſſiſche Kanonenboote ſind erneut in mandſchu⸗ riſches Hoheitsgebiet eingedrungen und kreuzen erneuk in der Nähe der zu Mandſchukuo gehörigen Inſel Kanchatzu (Sennufa). Ferner meldet der Berichterſtatter der Tokioker Zeitung„Aſahi Shimbun“ aus Tſitſikar, daß die Sowjets außer den zehn Kanonenbooten, die, wie bereits berichtet, in das ſtritlige Gebiet entſandt wurden, weilere 40 Schiffe herbeigeordnet haben, ſo daß insgeſamt 50 ſowjetruſſiſche Kriegsfahrzeuge zuſammengezogen ſeien. a Es ſoll ſich dabei um zehn 1000⸗Tonnen⸗Fahrzeuge, die mit vier 12⸗Zentimeter⸗Geſchützen beſtückt ſind, ferner zehn a anonenbooten und 30 Patrouillenbooten han⸗ eln. 5. b 5 In Tokio iſt man bemüht, trotz der ſeſeeraſſiſen Drohungen die Ruhe zu bewahren und einer weiteren Ver⸗ ſchärfung der Lage nach Möglichkeit entgegenzuwirken. In einer Besprechung, die manera Prinz Konoe mit dem Außenminiſter Hirota, dem Kriegsminiſter Sugiyama und dem Marineminiſter H)onai am Donnersta hatte, wurde, wie verlautet, beſchloſſen, gegenüber der Lage am Amur eine Haltung e Abwartens“ einzunehmen und es ne dem 1 Shigemitſu zu überlaſſen, durch diplomatiſche Verhandlungen in Moskau die Zwiſchenfälle beizulegen und die von Litwinow⸗Finkel⸗ ee Räumung der beiden widerrechtl ſetzten Amur⸗Inſeln Dee„„ JJ ͤ Nandbemerkungen Daß Frankreich, ausgerechnet das„reiche“ Frank⸗ reich, jetzt zu allen möglichen Zwangsmaßnahmen greifen muß, um ſich vor dem Staatsbankrott zu retten, mutet an wie ein Treppenwitz der Weltgeſchichte. Woher aber kommen dieſe Finanznöte? Einzig und allein durch die Experimente der ſogenannten„Volksfront“ ⸗ Regi erung Blum, die ſo naiv war, anzunehmen, man könne ſich uferloſe Neu⸗ ausgaben ohne Deckung leiſten und dazu noch die Arbeits⸗ zeit herabſetzen, was eine Produktionseinſchränkung und damit eine Verminderung der Steuereinnahmen bedeutete! Auf dieſe Weiſe hat die famoſe„Volksfront“ innerhalb eines einzigen Jahres die franzöſiſchen Staatsfinanzen völlig rui⸗ niert. Wer iſt dieſe„Volksfront?“ Antwort: eine Koalition aus Sozialdemokraten, Kommuniſten und der linksbürger⸗ lichen Gruppe der Radikalen. * Der Finanzkrach in Frankreich wäre ſchon früher ge⸗ kommen, wenn die„Volksfront“⸗Regierungs Blum nicht vor einiger Zeit zu dem verzweifelten Mittel der Franken⸗ abwertung gegriffen hätte. Aber eine Währungsent⸗ wertung ſchafft nur ſcheinbar Beſſerung Niemals kann ſie die verderblichen Folgen einer liederlichen Finanzpolitik gut⸗ machen. Denn alle Gewinne, die durch eine Abwertung er⸗ zielt werden, ſtehen ja nur auf dem Papier.(Wir in Deutſch⸗ land kennen den Schwindel aus der Inflationszeit unſeligen Andenkens!) Niemand kriegt durch eine Abwertung tatſäch⸗ lich mehr Geld in den Beutel. Auch die Staatskaſſen haben keine Mehreinnahmen. Nur der Goldvorrat der Bank von Frankreich bekam durch die Frankenabwertung— freilich ebenfalls nur auf dem Papier!— einen höheren Wert. Weil der Wert des franzöſiſchen Geldes herabgeſetzt wurde, mußte man einen entſprechend höheren Frankenbetrag an⸗ ſetzen, um den Wert des Goldſchatzes entſprechend zu be⸗ iffern. Das war die ganze Finanzkunſt der„Volksfront“. 1 Jetzt iſt alles zerplatzt wie eine Seifenblase; die Ernüchterung iſt da. 2 Die neue Regierung ſoll nun die völlig verfah⸗ rene Situation retten. Sie will ebenfalls mit der„Volks⸗ front“ arbeiten, aber bezeichnenderweiſe ſind die augen⸗ blicklich wichtigſten Miniſterpoſten nicht mehr imit Marxi⸗ ſten beſetzt: der Miniſterpräſident und der Finanzminiſter ſind— im Gegenſatz zur e Blum— keine Sozial⸗ demokraten. Die Marxiſten haben alſo den Karren'n den Dreck gefahren, überlaſſen es aber anderen Leuten, ihn wie⸗ der flottzumachen. So einfach, wie ſich die Herren das denken, wird die Sache freilich nicht ſein. Die Pariſer Oppo⸗ ſitionsblätter weiſen ſchon jetzt darauf hin, daß nur eine völlige Abkehr von der bisherigen Politik Rettung bringen könne. Wenn die Regierung Chautemps aber ihre Politik mit der„Volksfront“ machen will, wie will ſie dann dieſe Politik grundſätzlich neu orientieren? Es iſt die bekannte erfolgloſe Methode, die man mit dem Wort„Waſch mu den Pelz, aber mach mich nicht naß!“ zutreffend kennzeichget. Einſtweilen kündigt die Regierung Chautemps nur eine Frankenabwertung an. 8 Die Regierung Blum iſt geſtürzt worden, weil ihr der Senat— das Oberhaus des franzöſiſchen Parlaments— das Ermächtigungsgeſetz zur Ueberwindung der Finanzkriſe nicht bewilligen wollte. Die Regierung Chau⸗ temps iſt aber ſofort mit einem neuen Ermächtigungsgeſetz Der Vormarſch auf Santander 1000 Bolſchewiſten eingeſchloſſen. Bilbao, 2. Juli. Die nationale Infanterie, unterſtützt durch die Artillerie und Luftwaffe, iſt auch Donnerstag an der Nordfront erfolg⸗ reich vorgegangen. Nördlich und weſtlich von Valmaſeda wurde eine Reihe kleinerer Ortſchaften beſetzt. Durch dieſe Umfaſſungsbewegung der nationalen Truppen, die ſeit der Einnahme von Bilbao einen Vormarſch von über 40 Kilome⸗ ter in weſtlicher und ſüdweſtlicher Richtung durchgeführt haben, ſind gegen 1000 bolſchewiſtiſche Milizleute ohne jede Verbindungsmöglichkeit im Gebiet von Valmaſeda und Orduna eingekreiſt. 300 von ihnen haben ſich ſchon am Donnerstag vormittag im nationalen Lager geſtellt. Die Landſtraße Valmaſeda—Villaſante im äußerſten Norden der Provinz Burgos iſt vom Feinde völlig geſäubert, ſo daß die Verbindung zwiſchen dieſen beiden Fronten hergeſtellt wer⸗ den konnte. Donnerstag morgen iſt es kurz vor der Einnahme der Ortſchaft Truckos 1500 nationalſpaniſchen Gei⸗ ſeln, die aus den Gefängniſſen von Bilbao dorthin ver⸗ ſchleppt worden waren, gelungen, zu entfliehen und die nationalen Linien zu erreichen. Auch die militäriſchen Operationen an der Landſtraße Bilbao— Santander wurden am Donnerstag mit Erfolg weitergeführt. Die nationale Infanterie hat Stellun⸗ gen beſetzt, von denen aus die Hafenſtadt Lareto, die wäh⸗ rend der letzten zwei Tage das Hauptquartier der baskiſch⸗ bolſchewiſtſchen Banden beherbergte, beherrſcht wird. Der. bolſchewiſtiſche„Generalſtab“ hat ſich noch weiter weſtwärts nach der Hafenſtadt Santona zurückziehen müſſen. Auch auf dieſem Frontabſchnitt haben ſich im Läufe des Donnerstag: über 100 Milizangehörige ergeben. Bisher 421 Flugzeuge abgeſchoſſen Die Oberſte Heeresleitung in Salamanca hat eine Auf⸗ ſtellung über die Zahl der durch die nationalen Jagdflieger und Luftabwehrgeſchütze bisher unbrauchbar gemachten bol⸗ ſchewiſtiſchen Fluͤgzeuge veröffentlicht. Dieſer Statiſtik nach. haben die Nationalen im Verlauf des Bürgerkrieges 421 Flugzeuge abgeſchoſſen, 63 ſchwer und 18 leicht beſchädigtz Die Verluſte der nationalen Flieger erreichen dagegen we⸗ niger als 10 Prozent dieſer Zahlen. i Rund 14000 Gefangene Der nationale Heeresbericht. Salamanca, 1. Juli. Der nationale Heeresbericht meldet: Unſere Truppen ha⸗ ben an der Front van Biscaya ihren Vormarſch nördlich von Valmaſeda fortgeſetzt und haben Avallanedo, Cabeza Monte, die Einſiedelei von Santiago, die Höhen ſüdlich und b von Mercadilla, San Conme, den Berg Mora, San Eſteban, La Rivas und Höhen vördlich dieſer Stellung heſetzt. 670 Milizleute mit Waffen ſind übergegangen. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer während der bas⸗ kiſchen Offenſive beträgt rund 14000. „Helden der Sowjetunion“ Titel. und Ordensverleihungen. * rrrtt etrrerrrfortthyert derx roth Orlet Wetterg 9 9 Vollmachten fordert, vor das Parlament getreten. Es geht eben einfach nicht ohne Ermächtigungsgeſetz. Praktiſch ge⸗ ſprochen bedeutet das den völligen Bankrott des parlamen⸗ tariſchen Regimes Dieſes Regime iſt eben einfach nicht im⸗ ſtande, eine politiſch oder wirtſchaftlich ſchwierige Situation zu klären und zu überwinden. Die Sonderintereſſen der ein⸗ zelnen Parteigruppen und-grüppchen, ja ſogar die der ein⸗ zelnen Abgeordneten, ſpielen eine viel zu große Rolle. Des⸗ halb muß das parlamentariſche Regime in beſonders ſchwie⸗ rigen Fällen einfach abdanken, indem das Parlament auf ſeine Rechte verzichtet und dieſe auf die Regierung über⸗ trägt. Wir haben dann auch im parlamentori'ſch regierten Staat Denigſtens für einſge Zeit. nämlich ſo lange, wie das Ermächtigungsgeſetz in Kraft iſt,— eine autoritäre Re⸗ Denen it dieſer Feſtſtellung iſt aber für jeden objektiv enkenden das Urteil über das parlamentariſche Regime ge⸗ ſprochen. Wenn es in ſchwierigen Situationen verſagt, wo⸗ u iſt es dann überhaupt nütze? Ein Glück, daß wir es in eutſchland noch rechtzeitig über Bord geworfen haben, ſo daß Dinge, wie ſie jetzt die Franzoſen erleben, und wie wir ſie ſelbſt in den Jahren des Weimarer Syſtems durchmachen mußten, bei uns nicht mehr möglich ſind! London. Neue Kämpfe an der indiſchen Nordweſtgrenze haben 28 Tote gefordert.. a- Beuutncns OH ren YEN N, 40 Peter ſtieß ein wütendes Lachen aus. Verirrt— reſtlos verirrt! Er hatte deutſche Truppen finden wollen und war in eine Gegend geraten, die vom Krieg überhaupt noch nichts eſehen hatte. Kein Geſchützdonner zerriß die erhabene Eile Schweigen umgab die drei Verſprengten... ein Schweigen, das nur dann und wann von Tierſtimmen unterbrochen wurde. Guter Rat war teuer. Zurück? Leicht geſagt. Wohin zurück? Die deutſche Front befand ſich in fortwährender Bewegung. Zudem zog ſich um ſie der Kreis enger und enger. Um zu ihr zu gelan⸗ Nn. mußte man zuerſt mitten durch die feindlichen Reihen. Was für eine böſe Geſchichte! Die Zeitrechnung hatten ſie verloren. Peter verſuchte allerdings, das Datum auf die verſchiedenſte Weiſe zu er⸗ rechnen, aber es glückte ihm nicht. Ende Auguſt war er aus Lindi geflohen, jawohl, doch wie lange irrte er ſchon umher? Zwei Wochen? Nein, mehr. Drei. Oder doch nur zwei? Er wußte es nicht mehr. Sie marſchierten am Luwegu entlang, bis ſie am vier⸗ ten Tage die Stelle erreichten, wo er ſein ſchmutzigsbraunes fr e in das noch trübere des Rufiſt ergoß. Jetzt gab es für Peter überhaupt keinen Zweifel mehr darüber, wo er 125 befand Jenſeits des Fluſſes, wo die trockene Buſch⸗ teppe begann, die ſtatt des Dorngeſtrüpps des Nordens von hohen glatten Bäumen beſtanden war, jenſeits er ob ſich in gar nicht großer Entfernung ein Hügel—— der Hügel von Mgangira, wo ſich das Gefangenenlager, wo ſich Jimmy Turner befand! Moskau, 1. Juli. Die Sowjetpreſſe veröffentlicht ein Regierungsdekret über die Verleihung des Titels„Held der Sowjetunion“ an fünf Offiziere und einen Unteroffizier für muſterhafte Aus⸗ führung eines Spezialauftrages„zur Befeſtigung der Wehr⸗ kraft der Sowjetunion und für dabei bewieſenen Helden⸗ mut“. Ferner erſchien ein Regierungsdekret über die Ver⸗ leihung des Lenin⸗Ordens, der Orden Rote Fahne und 8 Stern an 95 Offiziere, Unteroffiziere, Militäringenieure uſw. Der Titel„Held der Sowjetunion“ iſt bisher in 47 Fällen verliehen. Auffällig iſt, daß bei Verleihung des Ti⸗ tels an 28 Angehörige der Roten Armee(31. Hezember 1936 an 17, 21. Juni 1935 an 5 und 27. Juni an 6 Mili⸗ tärperſonen) ſowohl in den Dekrets doie in der Preſſe jede konkrete Schilderung vollbrachter Leiſtungen fehlte, während bei 19 anderen Fällen die„Heldentaten“ aus Preſſenachrich⸗ ten genaueſtens bekannt wurden. Das Verſchweigen konkre⸗ ter Leiſtungen bei Verleihung des Titels an Angehörige der Roten Armee, auch in den Ausführungen der Preſſe, weiſt darauf hin, daß es ſich wiederum um die Belohnung für die Tätigkeit in Spanien handelt. Moskau. Amtlich wird ein Beſchluß des Zentralvoll⸗ zugsausſchuſſes und des„Rates der Volkskommiſſare“ be⸗ kanntgegeben, der die Auflegung der neuen Rüſtungsanleihe von vier Milliarden Rubel verfügt. Ein Schmunzeln lief über Peters Züge, aber nur all⸗ zuraſch erſtarb es wieder. Narr, der er war! Das Gefangenenlager? Ja, einmal hatte es ſich in Mgangira befunden, aber jetzt? Längſt! mußte der Gegner ſeine Gefangenen befreit haben. Lange ſtarrte Peter zu dem fernen Hügel hinüber. Dann faßte er einen Plan, der ihm Gewißheit bringen. ſollte. Als die Dämmerung niederſank, brach er mit ſeinen Begleitern, die nicht mehr von ſeiner Seite gewichen wa⸗ ren, auf und näherte ſich vorſichtig dem Ziel, aber dieſel Vorſicht erwies ſich als unbegründet. a Einſam und verlaſſen lag das Gelände. Die Banda, die einſt von den Gefangenen bewohnt worden waren, machten einen verkommenen Eindruck und wurden von niemanden benutzt. Und da es keine Gefangenen mehr gab, erübrigten, ſich auch die Wachen. ö Nachdenklich ſchweifte Peters Blick über die Stätte. Hier hatte Jimmy gelebt. Von hier hatte er zweimal die Flucht verſucht. Nach hier war er ſchließlich eiwillig zurückge⸗ kehrt. Und nun? Wo war er jetzt? Hatten die Deutſchen auf dem Rückzug noch Zeit gefunden, die Gefangenen mitzunehmen oder——2 f i ie beiden Askari ſchnüffelten wie gute Spürhunde die ehemaligen Wohnſtätten ab. Sie kehrten grinſend zurück, weil ihr Suchen doch nicht umſonſt a war. In einem verdeckten Winkel hatten ſie ſechs Konſervenbüchſen gefun⸗ den, die, eine wie die andere, Erbſen mit Speck enthielten. In der Frühe des nächſten Morgens ſtattete Peter dem Ort ſelbſt einen kurzen Beſuch ab. M angira war früher das Mittelding wischen einem großen Dorf und einer klei⸗ nen Stadt W Heute gab es nur wenige Bandas, die bewohnt waren. Neugierig ſtarrten ſchwarze Weiber die Näherkommenden an, während Männer ſo gut wie unſicht⸗ bar blieben. 5 Viel erfuhr Peter nicht, aber das Wenige genügte ihm doch, ſich ein Bild machen zu können. U erraſchend wa⸗ ren feindliche Truppen erſchienen. hatten den Ort beſetzt zen Stalin läßt weiter verhaften Wie die Polnif meldet, iſt der Sekre Bezirk, Noſkowo, als Trotzk vorgeworfen, an der Spitze che Telegraphenagentur Alls e Moskau tär des Parteikomitees im Stalingrader iſt verhaftet worden. Ihm wird einer organiſierten Gruppe von Schädlingen den Bankrott einer ganzen Reihe von Kolchos⸗ Wirtſchaften herbeigeführt und mehrere Handelsunterneh⸗ mungen beſtohlen zu haben. Mit i der Leiter der landwirtſchaftlichen Abteilung, witſch, verhafte 45 hm wurde als Kurzmeldungen Pfarrer Niemöller verhaftet Wegen dauernder Kanzelhetze. Berlin, 2. Juli. Der Bekenntnispfarrer Martin Nie⸗ möller aus Berlin⸗Dahlem wurde von der Staatspolizei feſtgenommen und dem Richter der Haftbefehl gegen ihn erlaſſen hat. Niemöller hat ſeit lan Vorträgen Hetzreden gef Volksfeind Kſenofonto⸗ Geheimen vorgeführt, ger Zeit in Gottesdienſten uno ührt, führende Perſönlichkeiten des Staates und der Bewegung verunglimpft und unwahre Be⸗ hauptungen über ſtaatliche Maßna Bevölkerung zu beunruhig lehnung gegen ſtaatliche fordert. Seine Ausführungen gehörten der ausländiſchen deutſchfeindlf eſetze und V Blomberg wieder in Budapeſt. Budapeſt, 2. Juli. Reichskriegsminiſter marſchall von Blomberg kehrte am Donnerstag Beſuch beim Reichsverweſer Admiral Horthy vo Landſitz in Kenderes wieder nach Budapeſt zurück und ver⸗ brachte den Tag in der ungariſ des Generalfeldmarſchalls veran dapeſter deutſche Gef fang. Die Röſſel⸗Wirtin verunglückt. Wien, 2. Juli. Die Be ßen Rößl“ in S ter, wurde das wagen ſchlug, weichen wollte, letzt. Auch ihr Man Militärflugzeug bei Me t. Wolfga N hmen verbreitet, um die en. Desgleichen hat er zur Auf⸗ erordnungen aufge⸗ zum ſtändigen Inhalt ichen Preſſe. Generalfeld⸗ von ſeinem deſſen chen Hauptſtadt. Zu Ehren ſtaltete am Abend der Bu⸗ ſandte von Erdmannsdorf einen Emp⸗ ſitzerin des Gaſthofes„Zum wei⸗ ng am Wolfgang⸗See, Frau Pet⸗ Opfer eines Oeuppr wen 9 Ihr Kraft⸗ als er einer Gruppe von um, und Frau Petter wurde f n erlitt nicht unerhebliche V Paris, 2. Juli. von Turqueſtein ein punkt Eſſay⸗les⸗Naney in Flammen kamen dabei ums Leben. Sechs Menſchen im S Warſchau, 2. Juli. am Bug überfielen Räuber den Be Er, ſeine Frau, ſein Schwager, deſſ Kinder wurden von den adfahrern aus⸗ chwer ver⸗ erletzungen. th abgeſtürzt.— Fünf Tole. Am Donnerstag ſtürzte in der Nähe Militärflugzeug vom Die Mörder entflohen mit 1000 Zloty ſi Verbrechern Flugzeugſtütz⸗ ab. Die fünf Inſaſſen chlafe gemordekt. In dem Dorfe Lucewic ze bei Breſt; zer eines Sägewerks. en Ehefrau und zwei im Schlaf ermordet. Bargeld. Zuchthaus für einen KRaſſenſchänder. München, 2. Juli. Raſſenſchande hatte 0 aus Ungarn ſtamme worten. Der Jude, d ſich bald in dieſem, ba ſchon mehrmals aus de Im vergangenen Jahr nde Volljude Iſt Wegen fortgeſetzten Ve rbrechens der ich vor dem Landgericht der 24jährige, er keiner Beſchäf ld in jenem L m Reichsgebiet hatte er ſich an eine äl ran Fueloep zu verant⸗ tigung nachgeht, trieb and herum, und war ausgewieſen worden. tere deutſch⸗ blütige Frau herangemacht. Das Gericht, das ihn als einen 4 herumſchmarotzenden Paraſiten bezeichnete, verurteilte Fue⸗ ſoep zu einem Jahr drei Monate n Zuchthaus. Neue Streiks in ASA Und neue Ausſchreitungen. Newyork, 1. Juli. Aus me niſchen Stahlinduſtrie wu meldet. Die Republic Ste Stahlwerken in Steinen, wodur wurde. Eine neue Dynamitexploſion Waſſerleitung beſchädigt und auch Die immer wieder baten eine große Zahl von Schwer⸗ u Ard err. richtet. und das Lager aufgels zurück. Anfangs war e ter Führung zweier aber dann war au in Mgangira vom 9 die vor zwei Monat Grundlage eines Geſ Peter zog mit ſeinen As a r Richtu fiziersfrauend chſeln. Dann fiel ihm ein, ndeln ließen, Elefanten gab es in dieſer G Kuhantilopen und Bü rei daß die Schwarzen ſi und getrocknetem Fle objekte brachten ſie all fangenenla einen Rev äftes gegeben. ger geſtohlen hatten. Zeltb olver, mit dem ſie nichts an leider ohne Munition— und ſogar ei einmal z erriſſen war. Nachdem ſie dieſe Weiſe vervollſtändigt hatten, v und marſchierten zum Fluß zurück. hell aufſt Am Abend, als ſie ſahen ihn die beiden Sch Augen an. „Wohin nun, bwana?“ 8 Peter ſtieß mit einem Zweig ins Feuer, daß die Lohe eg. Ja, wohin nund. Er wußte es nicht. Der beim Grauen des neuen Tages hreren Betrieben der rden erneut el Co. hat drei Canton(Ohio) waffnerter Nationalgarde wiede bewarfen zahlreiche mit Arbeits ch eine ganze Streikunru von l Perſonen in Canton amerika⸗ hen ge⸗ ihren vier unter dem Schutz ſtark be⸗ r eröffnet. Die Streikpoſten willigen beſetzte Autos mit Anzahl verletzt hat ſt. Das lag nun aber ſchon Monake ine kleine Truppe Senegalneger un⸗ engliſcher Offiziere ſie abmarſchiert. Seitdem hatte ma. rieg nichts mehr geſpürt. Die Safari, en durchgekommen war, mit kriegeriſchen Dingen zu tun gehabt, nein, den ſchwarzen Weibern Glau hatte es ſich dabei um zwei mit vielen Trägern dann in nördliche Engliſche Of Peter zuckte die A vielleicht Dinge erha N Geld beſaß er nicht, aber eiber auch wohl damit beg wie ſie krei zurückgeblieben; hatte nichts nein. Wenn ben geſchenkt werden durfte, weiße Frauen gehandelt, die in Mgangira übernachtet hatten und: ng weitergereiſt waren. 5 J daß ſich hier die man dringend be⸗ was wollten die ſchwar⸗ innen? Ihnen fehlte es, ſchend erzählten, an Fleiſch. Damit war die karis los. Zebras, Giraffen. egend nicht, dafür aber zahl⸗ ffel, von denen er ſoviel erlegte, einen großen Vorrat an geſalzenem ch anlegen konnten. Als Bezahlungs⸗ erlei Dinge an, die ſie aus dem Ge⸗ ahnen, Moskitonetze, zufangen wußten,— ne Kniehoſe, die nicht ihre Ausrüſtung auf erließen ſie den Or ihr Lager aufgeſchlagen hatten, warzen fragend aus ihren treuen große Einfall kam ihm eilt die ſonſtigen Schaden ange⸗ g aufflackernden Streikunruhen nd Leichtverletzten ae⸗ ee Moskau ingrader hm wird ppe von Kolchos⸗ interneh⸗ olksfeind nofonto⸗ n Nie⸗ eheimen geführt, ten uno iten des ihre Be⸗ um die ur Auf⸗ maufge⸗ 1 Inhalt eralfeld⸗ ſeinem deſſen ind ver⸗ Ehren der Bu⸗ n Emp⸗ im wei⸗ au Pet⸗ Kraft⸗ un aus⸗ ber ver⸗ gungen. ee r Nähe Ugſtütz⸗ Inſaſſen i Breſt: werks. 9 zwei nordet. ns der ährige, berant⸗ „ trieb d war orden. eutſch⸗ s einen e Fue⸗ nerika⸗ n ge⸗ vier irk be⸗ poſten os mit erletzt t die ange⸗ ruhen en ae⸗ donate er un⸗ ieben; gart zafar nichts Wenn urfte, t, die N und ö bier d be⸗ ECC ĩði⁊ſ Ads dem badisclien Land () Baden-Baden.(25 Jahre turnertſcher Lei⸗ ter.) Oberturnwart Friedrich Laer, der in der geſamten badiſchen e einen guten Namen hat, kann auf eine 25jährige Tätigkeit als turneriſcher Leiter im Turner⸗ bund Baden⸗Baden zurückblicken. Er iſt als Organiſator und Leiter ungezählter großer Sportveranſtaltungen und als Schöpfer des alljährlichen Kurhaus⸗Schauturnens weithin bekannt. 5 [I! Eppingen.(Ehepaar mit dem Motorrad verunglückt.) Mit dem Motorrad verunglückt iſt hier ein junges Ehepaar aus Elſenz, als es ſich auf der Heim⸗ fahrt befand. Beide kamen zu Fall und mußten in ſchwer⸗ verletztem Zuſtand ins Krankenhaus verbracht werden. Deuiſch⸗franzöſiſches„ontfoloatentreffen Freiburg. Am Sonntag, den 4. Juli, findet in Frei⸗ burgs Mauern ein Zuſammentreffen franzöſiſcher und deutſcher Frontkämpfer ſtatt. Mit etwa 1000 Teilnehmern werden die Franzoſen mit einem Sonderzug aus Beſan⸗ con in Freiburg eintreffen. Damit wird dieſes Treffen der Frontſoldaten beider Nationen ein Ausmaß annehmen, wie es ſeit Beendigung des Krieges in Deutſchland noch nicht geſchehen iſt. Reichskriegsopferführer Oberlindober wird Die franzöſiſchen Gäſte am Sonntag vormittag am Bahn⸗ Hof begrüßen; nach einem Marſch durch die Stadt wird um 11 Uhr vormittags am Ehrenmal des Inf.⸗Regts. 113 eine Heldenehrung ſtattfinden. Nach dem Mittageſſen in den verſchiedenen Lokalen der Stadt werden ſich die fran⸗ zöſiſchen Gäſte in Gruppen aufteilen und zuſammen mit ihren deutſchen Kameraden— es werden in Freiburg für dieſen Tag etwa 2000 deutſche Frontkämpfer erwartet— die Sehenswürdigkeiten der Schwarzwaldhauptſtadt beſich⸗ tigen. Für den ſpäten Nachmittag iſt ein Stadtgartenkon⸗ Zert vorgeſehen. Dieſes Frontkämpfertreffen wird eine Angelegenheit werden, die weit über den Rahmen eines lokalen Geſcheh⸗ niſſes hinausragt. Nicht nur die Freiburger Bevölkerung wird unſeren Gäſten von jenſeits des Rheins einen herzli⸗ chen Empfang bereiten, auch aus dem badiſchen Oberland werden beſtimmt Tauſende Zeugen Reſes denkwürdigen kameradſchaftlichen Zuſammentreffens der deutſchen und franzöſiſchen Frontkämpfer ſein wollen. ( Pforzheim.(Gefängnis für gewiſſenlo⸗ ſen Verleumder.) Das Schöffengericht Stuttgart, das in einem Sonderfall in Pforzheim tagte, verurteilte den wiederholt vorbeſtraften 47 Jahre alten Otto Schmidt aus Pforzheim wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung zu ſechs Monaten Gefängnis. Der Beſchuldigte hat in ver⸗ ſchiedenen Schreiben an Behörden einen Beamten in ge⸗ hobener Stellung einer unehrenhaften Handlung bezichtigt, um ſich dadurch einen Vermögensvorteil zu verſchaffen. Das gewiſſenloſe Treiben des Angeklagten ſtand hart an der Grenze einer Erpreſſung. Die nahezu zehnſtündige Haupt⸗ verhandlung ſtellte die einwandfreie Führung des Verletz⸗ ten feſt. Weil die Anzeige von einer würktembergiſchen. Behörde erſtattet wurde, erfolgte die Strafverfolgung durch die Staatsanwaltſchaft Stuttgart. (( Villingen.(Der Badiſche Schachverband tagt). In der Zeit vom 25. bis 29. Auguſt d. J. wird in 1 die Tagung des Badischen Schachverbandes für. 1937 durchgeführt. Anläßlich dieſer Tagung, die nur alle zwei Jahre ſtattfindet und die bisher meiſtens in Karls⸗ ruhe oder Freiburg abgehalten wurde, wird ein Meiſter⸗ turnier der beſten Schachſpieler durchgeführt werden. Fer⸗ ner findet das Hauptturnier um die Zulaſſung zu den künf⸗ tigen Meiſterſchaftskämpfen ſowie ein Nebenturnier und viel⸗ leicht auch ein Jugendturnier ſtatt. Nach Möglichkeit ſoll e der Kampf um die Gau⸗Clubmeiſterſchaft zum Austrag kommen. 111er Regimentskag in Stockach. i Das ehemalige Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment 111 hält am 24. und 25. Juli in Stockach ſeinen Regimentstag ab. In dieſer Stadt wurde vor zehn Jahren das Denkmal der Gefallenen des Regiments eingeweiht. Darum iſt Stockach den alten Reſerve⸗111ern beſonders ans Herz gewachſen. Viele Kameraden werden W dem Ruf nach Stockach fol⸗ gen. Anmeldungen bezw. Anfragen ſind zu richten an Ka⸗ merad Auguſt Lehn, Sparkaſſenkaſſier, Stockach in Baden. — Ordnung in der badiſchen Schafzucht. Trotz wieder⸗ holter Bekanntmachungen wurden im Lande Baden bisher nur wenige Schafböcke zur Nachkörung gemeldet. Es kann deshalb angenommen werden, daß noch eine größere An⸗ zahl nicht angekörter Schafböcke im Lande vorhanden iſt. Nun beſteht aber die Vorſchrift der zuſtändigen Stelle der Landestierzucht, daß alle Schafhalter ab Juli in den badi⸗ ſchen Schafherden keinen ungekörten bezw. kaſtrierten abgekörten Bock halten dürfen. Es ſetzt gleich⸗ geitig eine Kontrolle der badiſchen Schafherden ein, durch die alle Schafhalter mit Strafen belegt werden, welche ihre Böcke bisher keiner Körung unterzogen haben oder abgs⸗ körte Böcke zum Decken verwenden. Dieſe Maßnahme, die einzig und allein im Intereſſe der Förderung unſerer hei⸗ miſchen Wollerzeugung liegt, muß von allen Schafhaltern unbedingt beachtet werden. 5 — Die Edelkaſtanien blühen. An der Bergſtraße ſtehen augenblicklich die Kaſtanienbäume in ſchönſter Blüte. Die Edelkaſtanie blüht verhältnismäßig ſpät, meiſt von Ende Juni bis Mitte Juli, aber noch ſelten haben ſich ſo ſchöne und zahlreiche Blütenſtände angeſetzt, wie in dieſem Jahr. Die char Witterung ſagt der Edelkaſtanie außer⸗ ordentlich zu. Bei günſtigem Blütenverlauf iſt eine reiche Ernte zu erwarten. Erfreulicherweiſe 1 ſich die Be⸗ Bande an Edelkaſtanienbäumen in den letzten Jahren wie⸗ er vermehrt, da der Baum nicht nur wegen ſeiner Früchte, ſondern vor allem auch wegen des Holzes geſchätzt wird. noch nicht, Aus den Nachbargauen Omnibus mit Fernlaſtzug zuſammengeſtoßen Sieben Schwerverletzte. Marbach, 1. Juli. Auf der Straße zwiſchen Poppen⸗ weiler und Marbach ereignete ſich Monkag 5 10 ler unüberſichtlichen Kurve ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Omnibus und einem enkgegenkommenden Laſtzug aus Ra⸗ vensburg. Im Omnibus befanden ſich Schüler der Gewerbe⸗ ſchule Marbach auf der Heimfahrt von Skuttgart. Von den 25 Inſaſſen wurden? ſchwer verletzt. 10 Schüler erlitten leichtere Verletzungen, konnten jedoch noch am gleichen Abend nach erfolgker Behandlung aus dem Krankenhaus enklaſſen werden. Bei den Schwerverletzten, von denen einer Birbelſ befteht keine irbelſäulenbruch davongetragen hat, Weitere ſchwere Verkehrsunfälle — Arach. Am Dienstag überſchlug ſich auf der abſchüſſi⸗ gen Straße zwiſchen Böhringen und Zainingen ein Liefer⸗ wagen zweimal und ſtürzte in den Straßengraben. Der Wagen hatte auf der vom Regen glitſchig gewordenen Straße beim Ueberholen eines Perſonenwagens dieſen ge⸗ ſtreift und war ins Schleudern geraten. Von den fünf In⸗ ſaſſen erlitt der 40 Jahre alte Fabrikarbeiter Heinrich Born⸗ dörfer aus Urach einen ſchweren Schädelbruch und wurde in bedenklichem Zuſtand in das Uracher Krankenhaus ein⸗ geliefert. Die übrigen Inſaſſen kamen mit leichten Verlet⸗ zungen davon. — Garrweiler, Kr. Nagold. Zwei junge Leute verun⸗ glückten auf dem Heimweg von der Muſterung mit ihrem Motorrad, als ſie eine gefährliche Kurve überſahen und auf ein Brückengeländer auffuhren. Der Fahrer des Motorrads, Theodor Kalmbach von hier, mußte mit ſehr ſchweren Ver⸗ letzungen in das Kreiskrankenhaus Nagold verbracht wer⸗ den, während ſein Beifahrer mit weniger ſchweren Ver⸗ letzungen wegkam. Bad Liebenzell. In der Kurve beim oberen Badhotel überſchlug ſich ein mit drei Perſonen beſetzter Kraftwagen und blieb mit den Rädern nach oben liegen. Von den In⸗ ſaſſen, die ſich nur mit größter Mühe aus ihrer mißlichen Lage befreien konnten, mußte einer mit erheblichen Ver⸗ letzungen zum Arzt gebracht werden. I Glimpflich verlaufen. Am Weſtgipfel der Dreitor⸗ ſpitze iſt eine Touriſtin namens Eberl aus Darmſtadt ab⸗ geſtürzt. Der Unfall lief noch verhältnismäßig gut ab, im⸗ merhin erlitt die Abgeſtürzte einen Knöchelbruch und mußte von Bergführern, die von der Alpinen Rettungsſtelle Par⸗ D abgeſandt wurden, zum Schachen getragen wer⸗ en. * Kiaſſel. Mordverſuch an der Braut). We. gen Mordverſuchs an ſeiner Braut wurde in Wilhelmshöhe. ein junger Mann feſtgenommen Nachdem er in der letzten. Nacht mit ſeiner Braut auf Wilhelmshöhe ſpazieren ge⸗ gangen war, gerieten ſie in Streit. Der Täter hatte ſeiner Braut Vorwürfe gemacht, die das Mädchen zurückwies. Darauf nahm er ſeinen Leibriemen und verſuchte das Mäd⸗ chen zu erdroſſeln. Er hatte auch verſucht, ſie hierbei in dem Lac zu ziehen. Das Mädchen konnte ſich aber befreien. Der Täter hat über ſein verbrecheriſches Vorhaben ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt. 8 e Kaſſel.(Es wird durchgegriffen). Mit rück⸗ ſichtsloſer Strenge wird durchgegriffen, um die Peſt der Homoſexualität auszurotten. Eine ganze Reihe von Abur⸗ teilungen iſt in 5 bereits erfolgt, andere ſtehen noch bevor. Sogar ein„Klub für Menſchenrechte“ hatte ſich in Kaſſel gebildet, in dem die Homoſexuellen verkehrten. Wie⸗ der hatten ſich am Dienstag vier Perſonen wegen wider⸗ natürlicher Unzucht vor dem Schöffengericht zu verantwor⸗ ten. Es wurden verurteilt: Der 37 Jahre alte Wilhelm No⸗ bis und der 33jährige Artur Oppermann zu je einem Jahr Gefängnis, der 30 Jahre alte Adolf v. Nyhl unter Anrech⸗ nung der Unterſuchungshaft zu ſechs Monaten Gefängnis und der 31 Jahre alte Richard Lorenz, ebenfalls unter An⸗ rechnung der erlittenen Unterſuchungshaft, zu einem Jahr Gefängnis. Oppenheim.(Vom eigenen Wagen überfah⸗ ren). Dienstag früh ereignete ſich in Nierſtein ein bedau⸗ erlicher Unglücksfall. Der Fuhrmann Karl Johannes be⸗ fand ſich auf ſeinem Wagen, um ein Weinfaß wegzubrin⸗ gen. Aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache ſcheute plötz⸗ lich das Pferd und in raſender Fahrt ging es durch die Straßen, k Räder des eig hrts geriet. Der ſtarh bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. 815 Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer hat der Frau Karoline Klojer in Kempten im Allgäu aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Glückwunſch⸗ ſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Ab Kraftpoſtlinie reichiſchen und ſchweizeriſchen Poſtverwaltung und der ita⸗ lieniſchen Societa Automobiliſtica Dolomiti(SA) die in⸗ ternationalen Kraftpoſtlinien München— Bozen— Venedig, München—St. Moritz—Lugano und München— Lofer Groß⸗Glockner⸗Straße Venedig. f A Tod durch abrollenden Stein. Der auf einer Ruhe⸗ bank in Füſſen ſitzende Feriengaſt Leo Miſch aus Stettin wurde von einem vom Kienberg abrollenden Stein getrof⸗ fen. Der Mann, der mit einem Schädelbruch ins Kranken- haus eingeliefert worden war, iſt dort geſtorben. N a Todesſturz in den Schacht. Der 38jährige Bergarbei⸗ ter Johann Bauer von 1(Bayer. Oſtmark) fiel an ſeiner Arbeitsſtätte, in der Spatgrube in Stulln, einen 70 m tiefen Schacht hinab. Er konnte nur mehr als Leiche ge⸗ borgen werden. A Schülermangel in Oeſterreich. Der Geburtenrückgang, wirkt ſich jetzt in den Wiener Schulen ſehr ſtark aus. Für das kommende Schuljahr, das Mitte September beginnt, mußten nicht weniger als neun Volks- und Hilfsſchulen auf⸗ gelaſſen werden. d 8 Johannes vom Wagen fiel und unter die 32 Schwerverletzte 5 N München— Benedig. Die Deutſche Reichspoſt eröffnete am 1. Juli 19 mit der öſter⸗ t Lalcale Nuudocliau Jetzt wird mit dem Altpapier aufgeräumt! Morgen Samstag nachmittag wird, wie im ganzen Land, auch hier eine Papierentrümpelungsaktion durch⸗ geführt. In jedem Haus lagern doch irgendwo in Winkeln, auf dem Speicher, im Keller oder in Rumpelkammern Stapel von vergilbtem Altpapier, zerriſſene Schmöker, Zei⸗ tungen, Modehefte von anno dazumal und ähnliche„Zeit⸗ dokumente“. Sie bilden wahre Staubfänger und, was noch ſchlimmer iſt, gefährliche Brandherde im Haus. Dieſe Stapel ſind aber Rohſtofflager von kaum vor⸗ ſtellbarem, volkswirtſchaftlichem Wert, wenn ſie nur ſyſte⸗ matiſch erfaßt und in der Induſtrie wieder verarbeitet werden. Schon der ausgezeichnete Erfolg der Eiſenſamm⸗ lungsaktion, die vor einigen Monaten in Baden durch⸗ geführt wurde, hat gezeigt, was aus den vielen Haus⸗ haltungen alles herauszuholen iſt, wenn eben die tauſend und abertauſend Kleinigkeiten zuſammengetragen werden. In den Haushaltungen wird mit der Papierentrümpe⸗ lung ſofort angefangen. Geſammelt wird jede Art von Papier, Pappe und Wellpappe. Mit der Sortierung braucht man ſich nicht aufzuhalten. Hauptſache iſt, daß im ganzen Haus gründlich aufgeräumt wird. Das Zeitungspapier wird am beſten gebündelt, kleinere Papierabfälle werden in Pappſchachteln verpackt. Die Verwendung von neuen Säcken als Packmaterial iſt nicht zu empfehlen, da es viel zu umſtändlich wäre, jedem wieder den Sack zurückzugeben. Wie auch aus dem Anzeigenteil zu erſehen, kommen morgen Samstag dann die Sammeltrupps der SA, SS, HJ und des Jungvolks und transportieren das ganze Papier ab. Landwehr 40er⸗Treffen in Mannheim. Mannheim. Am 11. und 12. September 1937 findet das erſte große Landwehr⸗Treffen in Mannheim ſtatt. Ehe⸗ malige Angehörige dieſes Regiments, deſſen Namen in die Geſchichte der großen Schlachten bei Mühlhauſen und Münſter, durch die aufreibenden Kämpfe um den Hart⸗ mannsweilerkopf, in den Argonnen uſw. unauslöſchlich eingetragen iſt, werden dies freudigſt begrüßen und gerne aus ganz Baden, Württemberg, Heſſen, aus dem Rhein⸗ land. dem weſtfäliſchen Kohlengebiet, von Hamburg und Kiel nach dem ſchönen Mannheim kommen. Die Kameraden werden gebeten, ihre Anſchrift an Kameradſchaftsführer Adolf Kempf, Mannheim, Streuberſtraße 33, einzuſenden, damit ihnen die erforderlichen Unterlagen übermittelt wer⸗ den können. * [I Der erſte Tag ohne Verkehrsunfall! Erfreulicherweiſe hat ſich am Mittwoch in Mannheim kein Verkehrsunfall ereignet. Dieſe Tatſache gilt beſonders hervorgehoben zu werden, denn ſie wurde zum erſten Male in dieſem Jahr feſtgeſtellt. Da der Verkehr gegenüber anderen Tagen nicht geringer war, hat es ſich gezeigt, daß die allermeiſten Ver⸗ kehrsunfälle bei genügender Vorſicht und gutem Willen ſämtlicher Verkehrsteilnehmer zu vermeiden ſind. Frohe Sängerfahrt des„Sängerbundes“. Die alljährlich übliche Sängerfahrt des„Sängerbundes“ Seckenheim ſtartete für dieſes Jahr bereits am vergangenen Sonntag und führte durch die ſchönſten Gegenden des ba⸗ diſchen und heſſiſchen Odenwaldes bis ins Mainfränkiſche. Ueber 100 Teilnehmer waren es, die um 6 Uhr von der Schloßwirtſchaft aus in drei Autobuſſen die Reiſe antraten. Bei herrlichem Sonnenſchein führte der Weg über Heidelberg durch das romantiſche Neckartal bis Eber⸗ bach. Von da durch das liebliche Itterbachtal über Keilbach in den Leining'ſchen Park. In der mitten im Wald ver⸗ träumt liegenden Wirtſchaft„Zum Prinzen Ernſt“ im Ernſt⸗ tal wurde Frühſtücksraſt gemacht. Anſchließend kurze Be⸗ ſichtigung des Schloſſes. In gehobener Stimmung ging die Fahrt weiter nach Amorbach. Nach Beſichtigung all der Sehenswürdigkeiten wurde die Fahrt fortgeſetzt, um kurz nach 12 Uhr in dem ſchönen und mittelalterlichen Städtchen Miltenberg zu landen. Anläßlich des Tages des deutſchen Liedes brachten die Sänger auf dem Marktplatze drei Lieder zum Vortrag. In der Brauerei Keller wurde das Mittageſſen eingenommen. Nach der Einnahme des Eſſens war man in dieſem Lokal noch einige Stunden in gemütlicher Sängerkameradſchaft zuſammen. Von vielen wurde auch die Zeit benützt, die ſchöne Stadt und ihre Umgebung kennen zu lernen. Als die Zeit zur Weiterfahrt gegen halb 5 Uhr anbrach, fiel den meiſten der Abſchied aus dem gemütlichen fränkiſchen Städtchen ſchwer. Der nächſte Beſuch galt dem reizenden Landſtädtchen Michelſtadt mit ſeinen uralten Baudenkmälern. Von da durch herrliche Wälder nach der Perle des Odenwaldes, Lindenfels, wo man ſich zu gemütlicher Raſt nochmals niederließ. Erſt ziemlich ſpät begann die Heimfahrt über Bensheim und von da auf der Autoſtraße bis Mannheim. Mit dem Eintreffen gegen 10 Uhr abends am Ausgangspunkt Schloß war eine erlebnisreiche und eindrucksvolle Fahrt zu Ende, an die alle Teilnehmer gerne zurückdenken. A Zeitſchriften und Bücher. „Kraft durch Freude“, Das Monatsprogramme für Juli iſt erſchienen. Es enthält wieder ſchöne Sonntags⸗ fahrten; außerdem billige Planetariumsveranſtaltungen mit Beſchreibungen. Ferner ſind nochmals alle kürzeren und längeren Urlaubsfahrten, die noch nicht ausverkauft find, verzeichnet. Ein ausführliches Sportprogramm mit den Schwimmkurſen und Gymnaſtikkurſen uſw. iſt beigefügt. Der Preis des Programms beträgt nur 10 Pfg. und iſt erhältlich bei Friſeur F. Volk, Hauptſtraße 129 und Ludwig Schreck, Meßkircherſtraße 38. 5 Je besser die Schaumentwicklung, desto mehr Waschkräffe werden wirkscim. Deshalb reinigt Standard, das selbst- tätige Waschmittel, so anerkannt göt. 8 9 1 0 4 9 1 4 1 1 1 5 1 1 9 0 3 2 5 15 1 35 4 1 eme — Aus dem Gerichtsſaal. Wegen Schmähungen zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt Mannheim, 2. Juli. Vom Sondergericht wurde am Donnerstag der 67 Jahre alte Pfarrer Heinrich Win⸗ ter aus Weier bei Offenburg zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, weil er im Religionsunterricht und in der Chriſtenlehre gehäſſige und hetzeriſche Aeußerungen gemacht hat, die geeignet waren, das Vertrauen des Volkes zur po⸗ litiſchen Führung zu untergraben. Pfarrer Winter gebrauchte in ſeinem Unterricht die Schimpfwörter„Kommuniſten, Bolſchewiſten, Kommuniſten⸗ bande“ ſeinen Schülern gegenüber, und als dieſe proteſtier⸗ ten ſchmähte er weiter:„Ihr tragt wohl äußerlich die braune Uniform, innerlich aber ſeid Ihr Kommuniſten.“ Bei der Verleſung eines Hirtenbriefes fügte arrer Winter von ſich aus ein, als an eine Parole der Kommuniſten aus dem Jahre 1921„Lieber Bolſchewismus als Katholizismus“ er⸗ innert wurde,„jetzt ſeht Ihr, was wir in Deutſchland für Leute haben“. Er hat dieſe Einfügung angeblich nur ge⸗ macht, weil er überzeugt iſt, daß es auch heute noch in Deutſchland Leute geben könne die ſolche abſonderlichen Wünſche haben. Eines Tages, nach einer Bahnfahrt, erzählte er ſeinen Schulkindern ein Geſchichtchen von einem Eiſen⸗ bahner, der zu dem Pfarrer ohne jede Einleitung geſagt ha⸗ ben ſoll, der Blitz ſolle in das Südweſtmarklager der 98 einſchlagen. Pfarrer Winter tat natürlich ſo, als ob er den Eiſenbahner ſofort energiſch zurecht gewieſen habe.. Warum aber erzählte er ſeinen Kindern im Religions⸗ unterricht ſolche Märchen? Angeblich um ſie vor dem Kom⸗ munismus zu warnen. Unter Kommunismus verſteht der, Angeklagte aber einfach alles, was gegen die katholiſche Kirche iſt, nach dem Grundſatz: Wer nicht für mich iſt, der iſt Kommuniſt! In dieſer Anſchauung bezeichnete er auch den Reichsleiter Roſenberg als Kommuniſten und verteidigt dieſe Meinung auch noch mit der irrſinnige Behauptung, Roſen⸗ berg habe in Moskau den Kommunismus ſtudiert, um ihn nun in Deutſchland einzuführen. In der Chriſtenlehre rief er dann ſeinen Schülern einmal zu:„Wenn Ihr älter ſeid und in der Geſinnung weitermacht, dann werdet Ihr alle Kommuniſten!“ Der Einſpruch der Kinder, daß ſie als Hit⸗ lerjugend keine Kommuniſten werden, zog i f bei dem Pfarrer nicht, denn er wollte ja gar nicht die üble Ge⸗ ſinnung wirklicher Kommuniſten, ſondern die nationalſozia⸗ liſtiſche Weltanſchauung treffen. i Der Angeklagte verteidigte ſich ſo energiſch, daß er ſich von dem Vorſitzenden ſagen laſſen mußte, daß er ein ganz unverſchämter Menſch iſt. Die von dem Pfarrer gegebene. Begriffsbeſtimmung des Kommunismus trug ihm die Feſt⸗ ſtellung ein, daß er von der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung keine Ahnung hat, ſich aber doch das Recht her⸗ ausnimmt, alles was nicht katholiſch⸗kirchlich geſinnt iſt als bolſchewiſtiſch zu bezeichnen. In der Urteilsbegründung trat das Gericht der Inklage des Staatsanwaltes in vollem Umfange bei, daß nämlich der Pfarrer in ſeiner Schule nicht einen Kampf ge⸗ gen die Unbotmäßigkeit der Schüler und gegen den Kom⸗ munismus, ſondern gegen die HJ geführt habe, und erkannte auf die von ihm beantragte Gefängnisſtrafe von 6 Monaten: — Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937. Karl Kuhlmann vom Stadttheater Altona wurde zu den Reichsfeſtſpielen Heidel⸗ berg 1937 verpflichtet. Er ſpielt die Rollen des„Soſias“ in Kleiſt's„Amphitryon“, des„Montague“ in Shakeſpeares „Romeo und Julia“, des„Leerſe“ in Goethes„Götz von Berlichingen“ und des„Marcheſe“ in Paul Ernſt's„Pan⸗ talon und ſeine Söhne“. Ernteurlaub für Arbeitsmänner Auf Veranlaſſung des Beauftragten für den Vierjah⸗ resplan, Miniſterpräſtdent Generaloberſt Göring, hat der Reichsarbeitsführer folgende Anordnung erlaſſen: Die zurzeit im Reichsarbeitsdienſt eingezogenen Ar⸗ beitsdienflpflichtigen leinſchließlich der Wehrmaͤchffreiwilli⸗ gen), die als Bauernſöhne und Landarbeiter aus der Land⸗ wirtſchaft ſtammen oder längere Zeit in der Landwirtſchafk tätig waren, ſind von jetzt ab bis zur vollendeten Einbrin⸗ gung der Ernte zu beurlauben. Die Beurlaubungen ſind im Einvernehmen mit den Kreisbauernführern möglichſt an jene Stellen zu lenken, die von dem ſonſtigen Erntenoteinſatz des Reichsarbeitsdienſtes nicht erfaßt werden können. Die Beurlaubung erfolgt ſeitens des Reichsarbeitsdienſtes ohne Gebühren, die tarifmäßige Entlohnung iſt durch den Betriebsführer an die Beurlaubten zu leiſten. Die Beurlaubten haben zum Schluß jeder Woche eine von der Ortspolizeibehörde beſtätigte ſchriftliche Mel⸗ dung über ihren Aufenthalt an der angenommenen Ar⸗ beitsſtelle an ihre Reichsarbeitsdienſtſtelle(Reichsarbeits⸗ dienſtabteilung) zu ſenden. * Noiwendige Erhebungen Auf Anweiſung des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan erfolgt eine allgemeine Beſtandserhebung über das geſamte, am 30. Jun 1937 im Reich lagernde Eiſen⸗ und Stahlmaterial. Wer am 30. Juni 1937 einen Lagerbeſtand von insgeſamt mehr als 10 Tonnen Eiſen⸗ und Stahlmaterial in Eigen⸗ tum hat, iſt verpflichtet, dieſen Beſtand bis zum 15. Juli 1937 der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl zu melden. Am 1. Juli iſt im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger die Anordnung der Ueberwachungsſtelle für Mineralöl über die Erhebung der ortsfeſten und ortsbeweg⸗ lichen Verbrennungsmotoren und ihres Ver⸗ brauches an Kraft⸗ und Schmierſtoffen veröffentlicht worden. Die Erhebung erſtreckt ſich auf alle ortsfeſten und ortsbeweglichen Verbrennungsmotoren— ſtationäre Moto⸗ ren, Motoren ohne polizeiliches Kennzeichen, Motoren zum Antrieb von Kreisſägen, Betonmaſchinen, Dreſchmaſchinen und ähnlichen Maſchinen— ſowie auf die von ihnen be⸗ nötigten Kraft- und Schmierſtoffe. Von dieſer Erhebung werden nicht betroffen alle Kraftfahrzeuge mit polizeilichen Kennzeichen und die Waſſerkraftfahrzeuge. Jeder Volks⸗ genoſſe, der in ſeinem gewerblichen, landwirtſchaftlichen, ſorſtwirtſchaftlichen oder ſonſtigen Betrieb einen derartigen Motor betreibt, bzw. Eigentümer einer derartigen Anlage iſt, iſt verpflichtet, von der für ihn zuſtändigen Polizeibe⸗ hörde in der Zeit vom 1. bis 15. Juli die erforderlichen Fragebogen abzuholen geweſſenhaft auszufüllen und unver⸗ züglich derſelben Stelle zurückzureichen. Badiſche Fremdenzahlen Nach einer Ueberſicht, die das Badiſche Statiſtiſche Lan⸗ desamt zuſammenſtellte, wurden im Monat Mai 1937 in 40 der wichtigſten badiſchen Fremdenplätzen zuſammen 136 544 Ankünfte und 513 967 Uebernachtungen von Fremden gezählt. Das bedeutet eine Zunahme der An⸗ künfte um 9305 oder 7,3 Prozent und der Uebernachtun⸗ gen um 98 497 oder 23,7 Prozent gegenüber dem Mai 1936. Es hängt dieſe Zunahme zum Teil mit der Tatſache zuſammen, daß im vorigen Jahr der erſte Pfingſtfeiertag noch in den Monat Mai fiel, während in dieſem Jahr Pfingſten mitten im Monat Mai lag, weshalb die Zahl der Ankünfte weniger ſtark geſtiegen iſt, als die Zahl der Uebernachtungen. Es wurden im Mai 15 573 Ankünfte von Ausländern gemeldet, d. ſ. 2347 oder 17,7 Prozent mehr als im vorigen Jahre. Auch der Fremdenverkehr im Monat Juni hat ſich ſehr gut entwickelt, und zwar wurden nicht nur in den aus⸗ geſprochenen Frühjahrskurorten wie Baden⸗Baden und Badenweiler, ſondern auch in den höher gelegenen Plätzen ſtarke Beſucherzahlen gemeldet. Die Urſache dafür iſt in dem guten Welter des Monats Juni zu ſuchen, ſowie in der allgemeinen Belebung des Fremdenverkehrs. — Das Waſſer muß auch trinkbar fein. Zu Hauſe ha⸗ ben wir den Waſſerhahn mit ſeinem garantiert einwand⸗ freien Trinkwaſſer, an deſſen Zuſammenſetzung außerdem Magen und Därme gewöhnt ſind. Draußen aber, im Fe⸗ rienaufenthalt oder auf Wanderung, müſſen wir unbekann⸗ tes Waſſer trinken. Dabei iſt ſtets Vorſicht geboten. Waſſer aus Flüſſen, Bächen und vor allem aus ſtehenden Gewäſ⸗ ſern darf immer nur nach Abkochen getrunken werden. Wenn die Möglichkeit beſteht, daß Fabrikabwäſſer oder; Jauche in das Waſſer gelangen, dann wird es auch durch Abkochen nicht trinkbar. Ein Irrtum iſt es, zu glauben, unreines Waſſer werde durch Zuſatz von Zitrone oder einem Schuß Cognak unſchädlich. Das wirkt nur geſchmacks⸗ verbeſſernd, aber nicht keimtötend. Hierzu braucht man ein Entkeimungsfilter, wie es in jedem Sanitätsgeſchäft zu ha⸗ ben iſt. Das Filter hat vor dem Abkochen den Vorteil, daß man ſofort kaltes, trinkbares Waſſer erhält. Gletſcher⸗ oder Schneeſchmelzwaſſer ruſt durch einen hohen Gehalt an ſal⸗ peterſauren Salzen, roh oder gekocht genoſſen meiſt Darm⸗ ſtörungen hervor. Auch wo es nur Pumpenwaſſer gibt, das den Einwohnern durch Gewöhnung gut bekommt, ſind für den Gaſt mit empfindlichen Organen Darmſtörungen mög⸗ lich. Er halte ſich darum an gekochte oder in die Ortſchaft eingeführte Getränke. — Die Herſtellung echter Silberwaren. Die Herſtellung⸗ von echten Silberwaren mit einem höheren Feingehalt als 835/000 iſt auch für das Inland zugelaſſen, ſofern der Wert des in dem einzelnen Gegenſtand enthaltenen Feinſilbers⸗ 25 vom Hundert des Verkaufserlöſes(nach Vornahme aller Abzüge) des Herſtellers nicht überſteigt. Marktberichte (Ohne Gewähr) Mannheimer Viehmarkt vom 1. Juli. Läufer: 208 Stück 22—29 RM; Ferkel: 280 Stück bis 6 Wochen 8—10 RM, über 6 Wochen 16—22 RM. Mannheim-Seckenheim, 2. Juli 1937. —ů B—————— Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen herzlichen Dank Familie Wilhelm Bühler Familie Arthur Pfisterer Familie Karl Bühler. werden schnell beseitigt durch 9 prm. 1 mit gold. Me ddill. London u. Antwerpen. letzt duch B. extra verh. in Tuben 1.93. Segen pickel. Mitesser Venus Stärke A Beschleunigte Wirkung durch Venus Sesichts wasser 0.80, 1.35, 2.20. Germania-Drog. Hölistin. Sehlafeimmer, 3 türig, mit Frisferkommode 265. 5 2 Patentröste 22 2 Matratzen 40.— 1 Küche 155.— e 222 482. H. Baumann Eingang nur 0 1. 8 (m Hause Pilz), Breitestraße. awer wfchaf Mhm.⸗Seckenheim. Für die in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1937 vereinnahmten Entgelte aus Verkauf von Tabak ſind bis ſpäteſtens 10. Juli ds. Irs. die Umſatzſteuervoranmeldungen abzugeben und die Umſatzſteuer zu bezahlen. Bei ver⸗ ſpäteter Abgabe und Zahlung werden Zuſchläge erhoben. Die Formulare ſind auf dem Rathaus hier(Kaſſe) erhältlich. Achtung! Altpapier⸗Sammlung! Morgen Samstag, den 3. Juli, nachmittags von 4 Uhr ab, wird in unſerer Ortsgruppe das Gammeln von Altpapier durchgeführt. Ich bitte die Einwohnerſchaft, bis zur oben⸗ genannten Zeit das Altpapier bereitzulegen. 5 Blockwalter des Luftſchutzbundes, SA, Ss, HJ und Jungvolk führen die Sammlung durch. Treffpunkt 3.30 Uhr an der Reithalle mit Handwagen. Propagandaleiter Emil Marze nell. Zu erfragen in dere Rheinau, Gesc lte. d. Bl, Nelaieſtaße es, Is bigTen bringt ewinn! Möbellager, Mannheim 2 Ehestandler, die billige Wohnung 15 dame—... 1 Häckſe 4 1 Ather 1b N bene Ein Waggon 1 Dezimalwaage und verſch. mehr, ingetroffen. auf dem Halm ſowie 1 schuppen einge T Abbruch e zu verhauſen. l ace Mex. Schmich. Roggen, Biertreber . 00 5 Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. Ne cha · Bete · Drucheres Sybille Schmitz, die Unbekannte! Der Film schildert in einem erregenden Handlungs- ablauf ein ungewöhnliches Frauenerleben! Nur heute Freitag bis Sonntag. PAL ASL ER Warnung. Warne hiermit jedermann, belei⸗ digende Ausſagen über meine Tochter Adelh eid zu machen od. weit. zu verbreiten, da ich gerichtlich vor⸗ gehen werde. H. Winkler, Hauptſtraße 195. f Taglohn-Zettel Theodor Theurer, Zähringerstr.é9 n e in der Das Haus der guten Schuhe. Heckarbote⸗Druckeres Beſucht das 753. des Geſangverein Germania, . Ilvesheim und bunter Abend. 3 r Samstag Abend 8 Ahr: Feſt⸗Bankeit. übiläum Sonntag: Feſtzug, Freundſchaftsſingen Montag Abend: Volksbeluſtigungen und Feuerwerk. je Lan⸗ 937 in ammen n von er An⸗ achtun⸗ m Mai Tatſache feiertag Jahr ahl der hl der fte von. t mehr hat ſich en aus⸗ n und Plätzen iſt in wie in uſe ha⸗ nwand⸗ ßerdem im Fe⸗ bekann⸗ Waſſer Gewäſ⸗ werden. r oder h durch lauben, e oder chmacks⸗ nan ein zu ha⸗ eil, daß er⸗ oder an ſal⸗ Darm⸗ ibt, das ſind für n mög⸗ Irtſchaft: ſtellung⸗ halt als er Wert inſilbers⸗ ne aller 8 Stück 10 RM, Jarnung. Parne hiermit ermann, belei⸗ ende Ausſagen rmeine Tochter Adelheid nachen od. weit. verbreiten, da gerichtlich vor⸗ en werde. Winkler, iptſtraße 195. Mohn-Zettel zu haben in der Karbote⸗Druckere t⸗Bankett. aftsſingen 5 ſtigungen Schwül und heiß iſt der Tag wie alle dieſe Tage, da Sommer geworden iſt. Ueber der fruchtbaren und gebe⸗ freudigen Erde liegt ein Flimmern, das müde macht und doch wieder wach. Alles, wohin das Auge ſieht, was die Sinne erfühlen, iſt ſchwer und reif. Die Sonne iſt ſelbſt auf die Erde geſtiegen und rauſcht im gelben Korn, das zu beiden Seiten den Weg einrandet und leiſe klirrt vor Sprödigkeit. Sie iſt im hochſchießenden Gras, das ſie ſengend umfangen hat, und ſie ſchlägt mit ihren Strahlen die Menſchen, die ſelber ſchwer und reif über die Felder gehen. Die Menſchen fühlen ſich wie ſelten im Jahre gerade in dieſen Tagen zur Erde hingezogen. Es iſt die Ver⸗ bundenheit mit der Scholle in ihnen, das Zuſammenge⸗ ſchmiedetſein mit allem Werden und Vergehen, das am tiefſten empfunden wird, wenn die Zeit der Reife, die Krönung des Werkes naht. Sie wiſſen es nicht und ahnen wenig, daß ſie ſelbſt Scholle ſind, daß ſie ſich jeden Tag ihr unbewußt beugen und daß ſie ſie dabei lieben wie ſich ſelbſt. Das alles erkennen ſie nur, wenn die ſteinernen Mauern einer Stadt ſie umgeben. Dann tut es ihnen weh zu wiſſen, daß unter der harten Decke der Straße Erde iſt, die immer wartet und bereit iſt zur Frucht, immer bereit, aufzunehmen und tauſendfältig zurückzu⸗ geben. Dann erſt fühlen ſie die innige Verbundenheit zur Scholle, und dann ſind es keine leeren Worte mehr, wenn ſie von Blut und Boden reden, ſondern tiefſte, letzte Wirklichkeit eines erdverbundenen Geſchöpfes. So iſt auch in dieſen Tagen der hohen Zeit im Ablauf des Jahres verhaltenes Verſchwenden von Gluten, die nur der Sommer zu bringen vermag. Laugſam, in maje⸗ ſtätiſcher Unendlichkeit gleitet der Tag in die berauſchende Farbenſymphonie, die die Sonne in ihrem Uebermaß des Reifens ihm jeden Tag und jede Stunde von neuem be⸗ reitet. Direkt in den weiten Himmel hinein, der bei aller Ferne wie eine große goldene Pforte vor ihm liegt, geht — Aufnahme: Margot Weilicke— M. Sag cliucli clie Jeldles ſchweren Schrittes der Menſch. Aller Staub, den die Pferde im Gleichmaß ihres müden Schrittes aufwirbeln, wird zu einem vergoldeten Heiligenſchein, in dem ſich die Strahlen der untergehenden Sonne brechen. Langſam ausklingend, allmählich und zärtlich vergehend, wird der Farbenrauſch matter und gelöſter, und bald ragen Felder und Bäume und Menſchen wie Scherenſchnitte in den Himmel. Die Erde reckt und entſpannt ſich. Zu ſehr hat ſie die ſengende Glut eines allumfaſſenden Himmels er; tragen, zu ſchwer laſtete die treibende Kraft auf ihr. Alle herbe Süßigkeit des lockenden, des nie verſagenden Son⸗ nenſpiels ſteigt zitternd aus ihrem Schoß und umfängt herb und rein den nachdenklich ſchreitenden Bauern. Noch iſt der gleißende, purpurne Schein der Sonne am Himmel zu ſehen. Vom nahen Dorfe kündet der hal⸗ lende Klang der Glocke tiefen Dank dem vergehenden Tag. Die reine Luft gibt den Klang zart und weich weiter. Es iſt, als töne ein Gebet aus einem kindlichen Munde, als werde es aufgenommen von vielen Kindern und klänge in die Ewigkeit. Der Menſch bleibt ſtehen. Groß ragt er und unwahrſcheinlich wie ein Schemen in das verblaſs ſende Gelb des verfließenden Tages. Sein Kopf beugt ſich ſchwer und hart, und ſeine gefalteten Hände ſehen aus als hätten ſie ein Stück des Himmels ergriffen. Alles, Erde und Himmel haben ſich in ihm vereinigt, und der Glockenton umſchwingt und verbindet ſie zu dem großen Unnennbaren und wird engſte Verſchmelzung mit allem; was in und um uns iſt. i Das iſt die Ewigkeit, die zu dem Menſchen ſprichtz und immer weiter 1 i mit der fanatiſchen Lie durch den Menſchen, und er gehört zu ihr. 5 a Vor mir knarrt das Sattelleder der Pferde, Räder mahlen durch die rieſelnde Erde. Still und einſilbig zieht n ſeinem Blut und ihn erfüllt! e zur Scholle; denn die Erde pulſt! ein Bauer ins Dorf. K. W. 8 — e——— Das kleine Dorf liegt friedlich eingebettet in Korn⸗ felder da. Die Sonne geht glutrot unter und läßt die feine Staubwolke, die über dem reifen Korn liegt, violett er⸗ ſcheinen. Kein Wind regt ſich. Es iſt, als wenn Gott die Stunde ſegnet und dem Korn eine kleine Ewigkeits⸗ minute gibt, ſich noch einmal ſtolz recken zu können, um dann ſchwer zu werden und Frucht zu tragen. Auf einer Pappel, die einen langen ſchwarzen Schatten über die Felder wirft, ſitzt eine Amſel und ſingt mit aller Inbrunſt und aller Losgelöſtheit einer kleinen Vogelſeele ein hal⸗ lendes Lied in die Stille des Abends. Alle Glockenblu⸗ men, die mit einem tiefen Blau den Grabenrand einſäu⸗ men, haben ſich in Demut gefaltet und erwarten den Tau: und erwarten die kommende Sonne. Es iſt die Stunde des Sommers, die nur einmal: kommt, es iſt die Stunde, die noch leiſe bebt vor dem Un⸗ bekannten, vor dem Sichbeugenmüſſen, und die doch nichts anderes wünſcht, als ſchwer und reif zu werden. Eine Sehnſucht nach dem Vergangenen und dem Kommenden liegt in der Luft und gibt eine Traurigkeit und heimliche Erwartung. In dieſe Stille hinein gingen Lenka und Chriſtoph. Lenka hatte an ihr blaues Leinenkleid gelbe Butterblumen geſteckt. Chriſtoph ging leicht vorgebeugt mit den wiegen⸗ den Schritten eines Landmannes, und ſeine blauen Augen wanderten prüfend über die Felder, die jetzt im Abend⸗ frieden vor ihm lagen. Bis zu den Koppeln waren Lenka und Chriſtoph ge⸗ gangen. Die Sonne zeichnete mit glutroten Strichen die Umriſſe der ſatt und wiederkäuend daliegenden Kühe nach. Das kleine Fließ, das ſich durch die Koppeln ſchlängelte, plätſcherte unaufhörlich und ließ die glutroten Streifen der untergehenden Sonne aufblitzen. Schwärme von Mücken ſpielten in unermüdlichem Tanz über dem dahin⸗ ftic pendeln Wuſsi, und tnt ele the feine, fies San, men weit über die Koppeln. 5 5 Schweigend waren Lenka und Chriſtoph in dieſen Abendfrieden gegangen. Die Landſchaft des Tages war mit ihrem heißen Glühen fordernd geweſen, ſie hatte beide mit ihrem ſengenden Rhythmus mitgeriſſen und ihnen keine Zeit zum Ausruhen gelaſſen. Der Abend mit ſeinem Duft kam ihnen gelaſſen mit großer Güte entgegen. Chriſtoph und Lenka fühlten den großen Frieden, der ſich langſam herniederſenkte. Wie Kinder hatten ſie ſich die Hände gereicht, und alles in ihnen war ſo mild und rein wie der aufblühende Abend, der ſie jetzt umgab. Longſam ſetzten ſie ſich in das Gras. Die Sonne zeigte nur noch einige Glutſtellen am Himmel, und die Nacht kam wie ein grünblauer Smaragd mit ruhig glän⸗ zenden Sternen heraufgezogen. Tauſende von Grillen fingen an, in das aufſteigende Duften der Erde hineinzu⸗ zirpen. Die Kaſtanienallee wurde zu einem breiten Strich, der Himmel und Erde trennte. Lenka und Chri⸗ ſtoph wußten ſich nichts zu ſagen; ſie ließen die Stille auf ſich herniederrieſeln und zupften gedankenlos Grashalme aus, um ſie unbewußt, ſpielend zu zerkauen. „Das Korn iſt gut“, unterbrach Chriſtoph jetzt die Stille und ſah mit weitem Blick über die vor ihm liegen⸗ den Felder, deren Aehren jetzt wie Filigran in den immer noch mattſchimmernden Himmel ragten. Lenka hatte ſich langſam in das ſchon ein wenig feuchte Gras zurückgelegt. „Auch das Grummet wird ſchön“, ſagte ſie in die klingende Stille, die nach Chriſtophs Worten entſtanden war. Und wenn ſie die Augen ſchloß, ſah ſie die lichtüberflutete Sommerwieſe und ſpürte den ſüßen Duft der ſpröden Grasdecke. f Der Mond ſtieg mit feinem Flimmern hoch, tanzte mit zarten Schleiern über das blühende Korn und über⸗ goß die Weiden mit einem milchigen Licht. Alles, was in der Sonne grell geleuchtet hatte, wurde von ihm mild umhüllt. Still wie eine große Güte umfing er alles und ließ ſilberne Bänder durch die Büſche rinnen, ſo daß es überall geheimnisvoll und märchenhaft wurde. Ein gro⸗ ßes Schweigen lag zwiſchen Lenka und Chriſtoph. Sie waren wie das Korn, wie die Blumen und Bäume; auch in ihnen war eine ſtille Traurigkeit und heimliche Erwar⸗ tung. Ein Schluchzen klang auf, dann ein feiner, lang aushallender Ton, eine nie enden wollende Sehnſucht blühte aus dem Duften des Abends, ſchwang ſich über das flüſternde Korn, umhüllte die zwei ſitzenden Menſchen und verklang in dem großen Bogen, den der Abend über den ganzen Himmel geſpannt hatte. Immer neue Sehnſüchte ließ die Nachtigall durch die Nacht gleiten. Das Korn rauſchte geheimnisvoll. Durch die Nacht ging der Rhythmus der Welt und brachte die Stille der Wiſſenden mit. Wenn der Mond wie eine runde Scheibe am Himmel ſteht, wird ſich das Korn leiſe beugen, um einſtmals ſchwer zur Erde zu ſinken und neues erſtehen zu laſſen. i Die Nachtigall aber ſang weiter. Die Nacht verſchenkt, doch der Tag fordert, ſo klang es über alles Sehnen, Blühen und Duften. 8 5 1 ö f Hildegard Radeſtock. 1 5 33 5 85 — 2 * f 1 6 0 8 * Ei, ei, Herr Preyer Ein Erlebnis des kleinen Malers. An der Wohnung des Direktors der Münchener Aka⸗ demie, Peter von Cornelius, klingelte es eines Morgens im Jahre 1840. Es war ein kleiner Burſche von etwa zehn Jahren, der Einlaß begehrte. Er trug eine Jacke von ſchwarzem Samt, ein ſchwarzes Samtbarett und einen 2 7 Halskragen.„Iſt der Herr Direktor zu ſprechen?“ fragte er. „Nein, der Herr Direktor iſt nicht zu Hauſe, was willſt du denn von ihm, Kleiner?“ war die Antwort des Mäd⸗ chens. Während der Beſucher verlegen ſein Barett zwiſchen den Händen drehte, kam Frau von Cornelius dazu. Sie neigte ſich freundlich zu dem hübſchen Knaben nieder und ſagte:„Mein Mann iſt nicht da, kommt aber bald wieder. Wenn du auf ihn warten willſt, ſo komm nur herein.“ Sie ging voran, der Kleine hinter ihr her, und bald waren beide in einem lebhaften Geſpräch begriffen. Der Frau von Cornelius gefielen die kurzen und doch geiſt⸗ vollen Antworten ihres kleinen Beſuchers. Sie plauderte mit ihm, nahm ihn endlich auf ihren Schoß und gab ihm einen herzlichen Kuß. In demſelben Augenblick öffnete ſich die Tür, und Cornelius trat ein. Lachend rief er:„Ei, ei, lieber Preyer, Sie haben ſich ja raſch bei meiner Frau in Gunſt geſetzt!“ 8 Frau von Cornelius ſtieß einen entſetzten Schrei aus, ſprang auf, wobei Herr Preyer auf den Teppich kollerte, und verſchwand im Nebenzimmer. Lachend half Cornelius dem kleinen Maler beim Auf⸗ ſtehen, fragte nach dem Begehren und lud ihn zum Mittag⸗ eſſen ein. Vorher jedoch wollte er ſeine Frau beruhigen: Nach einiger Zeit erſchien höchſt verlegen Frau von Cor⸗ nelius, und Cornelius ſtellte vor:„Herr Johann Wilhelm Preyer, der bekannte Stillebenmaler und mein früherer Schüler in Düſſeldorf, von freilich ſehr jugendlichem Aus⸗ ſehen.— Aber— wann ſind Sie eigentlich geboren?“ „Am 18. Juni 1803, Herr Direktor!“ N „Nun, ſiehſt du, liebe Frau, mit ſiebenunddreißig Jah⸗ ren pflegt man die Kinderſchuhe ausgetreten zu haben!“ „Oh, um den erhaltenen Preis würde ich gern noch darin ſtecken,“ ſagte der galante kleine Maler. Genn Mutter Tina fährt in Arlaub Von Joſ. Cl. Lohr. Der Dreher Wilhelm Kropp ſaß mit ſeinen Arbeits⸗ kollegen von der Automobilfabrik beim Werkabend und lauſchte voller geſpannteſter Aufmerkſamkeit den Worten des vortragenden Dichters, die Erdgeruch und die Erinne⸗ rung an ſeine erſte Jugend an ihn herantrugen. 5 l Wie lange war das eigentlich ſchon her, daß er keine Handvoll weſtfäliſcher Erde mehr in den Fingern gehabt, Jeſetert de lange ſtand er ſchon hier an der Drehbank? Kannte er denn überhaupt noch etwas anderes? Waren nicht die drei Mädels groß geworden zwiſchen engen Mauern und Häuſern, ohne das Wunder, das Wachſen und Reifen zu kennen? Eine unbändige Sehnſucht über⸗ kam den Dreher, der doch noch ein Bauer war. Während der Pauſe ſprach der Obmann von den Urlaubsfahrten, der Sparkarteneinrichtung und dem Wil⸗ len des Führers, daß jeder Werktätige Nutznießer dieſes Gemeinſchaftswerkes ſein ſolle. Weſtfalen ſind ſonſt lang⸗ ſame Leute, bedächtig und prüfend, ehe ſie ſich entſchließen; aber das, ja, das leuchtete ein, das war alles ſo klar und ſo einfach, daß Kropp, der einfache Dreher, aufſtand, den Geldbeutel zog und als erſter ſich ein Sparbuch zulegte. 5 Nun trug er ſie in der Wachstuchbrieftaſche, die Er⸗ füllung, die gekommen war über Nacht, das Glück acht wunſchloſer Tage. Auf dem Heimweg, noch die Worte des Dichters im Ohr, grübelte Kropp: Du ſollſt fahren, du ganz allein— und Tina, die Frau? Soll ſie daheim blei⸗ ben? Sie, die die ganzen Jahre mitgeholfen, die Mädels hochzubringen, die die Arbeit bei fremden Leuten nicht ſcheute, um die Mäuler zu ſtopfen. Wie war das denn damals während der drei Jahre, die man daheim herum⸗ hockte ohne Arbeit, ging ſie nicht jeden Tag fort waſchen und putzen und bügeln, um uns über Waſſer zu halten? Hat ſie uns anmerken laſſen, wie ſchwer es ihr fiel? Und ich ſoll in Urlaub fahren ohne die Tina? Nein, nein, einer muß wohl zurückſtehen, für zwei langt es ja nicht. Du fährſt nächſtes Jahr, diesmal ſoll die Tina fahren. Daheim, nach dem Eſſen, wollte er die Rede darauf bringen. Aber wie? Geſchickt mußte das ſein. Sonſt merkte die Tina den Schnuppen. Er wußte, daß es einen ſchweren Kampf koſten würde. „Was haſt du denn, Wilhelm?“ fragte Tina und ſchielte über den Kochherd nach ihm. Sie merkte ſchon, ſeit er daheim war, daß etwas los war mit ihm. 8 Wilhelm ſtützte die Arme ſchwer auf den Tiſch wie ein Bauer, der vom Morgen zum Abend den Pflug durch die Erde gezogen. Das Licht fiel ihm hart ins müde Ge⸗ ſicht, und er rang mit den Worten.„Mutter, ich hab was für dich!“ a „So— man ſieht dir's ja an— was denn, Wilhelm, haben ſie dich zum Werkmeiſter gemacht oder gar zum Direktor?“ 5 „Nee, Mutter, ſo doch nicht. Ganz was anderes!“ „Na, ſag's ſchon, Wilhelm!“ „Da, ſchau her, Tina,“ meinte Wilhelm und holte das Sparbuch aus der Brieftaſche. Mutter Tina nahm das gelbe Ding, ſuchte die Brille am Schrank, drehte es hin und her in der Hand, las und beſah es und meinte:„Was ſoll ich damit?“ 5 „Reiſen, Mutter, fortfahren, ausſpannen; acht Tage aufs Land ſollſt du fahren!“. „Ja“ kam es erſchrocken über die Tina,„Mann, du biſt wohl übergeſchnappt? Ich ſoll verreiſen?“. Sie ſchnappte 1 5 Luft. Fühlte ſich an den Kopf, „Wo ſoll ich denn hinfahren? Mein Leben lang bin ich nicht weg geweſen von zu Hauſe— wer ſoll denn den Haushalt W— jetzt auf meine alten Tage——! Wilhelm, du biſt wohl ganz übergeſchnappt!“ erer ee. e e Fm em e rn een 2 N verzweifelter. ren Wilhelm, den Weſtfalinger, und wußte auch, daß kein Reden half, wenn er ſich einmal in eine Idee verbohrt hatte. Die Tina wurde angemeldet zu einer Fahrt, das Spar⸗ buch wurde voller und voller, die Tina aufgeregter und Und doch kam der Tag näher und näher. Der Koffer ſtand ſchon bereit, die Bündel, die darin ver⸗ ſtaut werden ſollten, wurden immer größer, und eden Tag bohrte Tina bei Wilhelm:„Wilhelm, fahr du!“ Kein Träger, kein Knöpfchen blieb unbeſehen, Kleider verwandelten ihre Formen, das Eſſen ſchmeckte nicht mehr, Tina war ganz aus dem Häuschen. Hundertmal hieß es: „Mara, ſtell das Radio ab— bezahl den Sparkaſſenmann — hilf dem Vater im Garten— der Hausherr ſoll den Waſſerhahn machen——“ Die Ratſchläge häuften ſich wie die Marken im Sparbuch. „Daß du mir auf die Toni aufpaßt, um ſechs hat ſie da zu ſein!— Mara, trag die Schuhe vom Vater zum Schuſter— beim Gelee nimmſt du genau ſoviel Zucker wie Saft—.“ Hausfrauen haben den ganzen Tag Sorgen. Und der Tag kam, zwingend wie alle Tage. Um ſie⸗ ben ſollte ſie da ſein am Omnibus, um drei ſtand ſie auf nach einer ſchlafloſen Nacht. Mit Sack und Pack, dem Mann und den Mädels ging's los. Voller Aufregung und klein⸗ licher Sorgen, mit einem Geſicht, als müßte ſie in die Hölle verreiſen. Immer mehr kamen dazu, immer mehr, bis es einſteigen hieß. „Komm, Mutter, rin in die Kutſche!“ mahnten ein paar junge, kräftige Burſchen und hoben ſie mit lachenden Geſichtern in den Wagen, ſetzten ſie ans Fenſter auf den weichgepolſterten Seſſel. Rundherum Lachen und Freude, heitere Fröhlichkeit und Ausgelaſſenſein über die kommen⸗ den Tage. Das ſah Mutter Tina, und es ſteckte ſie an. Ver⸗ gaß alle Umwelt, winkte lachend dem Mann und den Mä⸗ dels und fuhr auf und davon. War mitten drin im Er⸗ lebnis der neuen Gemeinſchaft. Alle lachten und winkten zurück.„Das iſt der ſchönſte Tag für mich und die Mutter,“ meinte Vater Kropp beim Heimgehen zu den Mädels. „Die Mutter hat's gut. Nächſtes Jahr—“ „Fährſt du, Vater,“ fiel ihm Mara ins Wort.„Heute kaufe ich die erſte Marke für dich!“ „Na, laß man, Mutter, du fährſt, die Korte iſt für dich, reden wir nicht mehr davon.“ Mutter Tina kannte 90* In Chinatown, dem Chineſenviertel New Yorks, ſah ich Li in einem der Lokale, in die Fremde ſelten hinein⸗ kommen. Für ein paar Cent kann man dort chineſiſche Gerichte eſſen und Reiswein trinken. Man kann auch hin⸗ ter einem Vorhang auf einer mit bunten Kiſſen belegten Pritſche Opium rauchen, unter deſſen Wirkung die Ver⸗ ſtoßenen des Glücks ihr Elend vergeſſen und in ſeltſamen Träumen zu leben anfangen. 5 Der Abend atmete noch die glühende Hitze des Tages. Ein faſt milchiger Dunſt ſtieg von den Steinen der un⸗ heimlichen, winkeligen Gaſſen auf. f Das Haus, in das ich eintrat, hatte viele kleine Bal⸗ kons, die wie Vogelkäfige an den häßlichen Mauern kleb⸗ ten und ihnen einen Schimmer von Romantik gaben. Da und dort kam aus offenen Fenſtern ſchreiend grünes und myſtiſch rotes Licht, von den Schatten der ſich im Raum bewegenden Menſchen verdunkelt. Muſik von Grammo⸗ phonen tönte heraus— eine gleichförmige, hypnotiſche Muſik, die einen zwingenden Rhythmus hatte. n * 2 8 8 J 8 S e —— — Dann tanzte ſie... Mit halbgeöffneten Lippen ſummte ſie ein Lied. Li bediente in dem unſauberen Lokal, das von Chi⸗ neſen überfüllt war. Ihr tiefſchwarzes Haar lag wie eine gelackte Haube eng um den ſchmalen Kopf. Ihre mandel⸗ förmigen Augen leuchteten unberührt von ihrer Umgebung in ihrem kinderjungen Geſicht, das wie heller Bernſtein getönt war. Es war, als ob der Glanz von Sonne und Mond ſich im Schimmer dieſes Geſichts vereint hätten, Li ſah mich erſtaunt an, als ich durch die immer offene Tür eintrat, fragte mich in einem ſicheren Engliſch nach meinen Wünſchen und brachte ſchnell und lautlos, was ich beſtellt hatte. Sie fuhr mit einem Tuch über den ſchmutzi⸗ gen Tiſch und rückte einen weißblühenden Blumentopf näher zu mir hin. Dann machte ſie ſich in meiner Nähe zu ſchaffen, während ich mit Neugier zu eſſen anfing. Es war, als ob ſie mir etwas ſagen wollte. Sie zuckte plötz⸗ lich erſchrocken zuſammen, als eine rauhe Stimme ihren Namen wie ein 197 98 rief:„Li!“ Auch ich blickte unangenehm berührt auf und ſah eine alte, fette Chineſin führte kleinen Tür, die vom Hof in das Schankzimmer ührte. Als ſie mich ſah, watſchelte ſie wie eine Ente herein und ſprach ſchnell hintereinander mit hochgeſchraubter Stimme eine Anzahl chineſiſcher Worte, die wie Koſenamen klangen. Li verzog wie in Ekel den eigenwillig geſchnitte⸗ nen Mund und ging dann, ſich beſinnend, mit einem rüh⸗ renden, ergebenen Lächeln auf die alte Chineſin zu. Leb⸗ haft ſprechend blieben ſie beide eine Weile nebeneinander. Lis Bernſteingeſicht bekam flackernde Röte. Aus den ab⸗ geriſſen zu mir rk a 59 ſie um ihre s e kämpfte. Die Alte ſchüttelte böſe den Kopf. Ihre Hände griffen gierig nach dem Geld, das Li ihr zögernd gab und das in einer ſchweren Leder⸗ taſche, die ſie unter dem fleckigen gebunden hatte, ſchnell verſchwand. Argwöhnend, daß ich den Handel verſtanden hatte, kam die alte Chineſin unterwürfig auf mich zu und ſagte: „Ich hebe das Geld für Li auf. Sie würde ſonſt gar nichts erüberklingenden Worten erkannte ich, imono um den Leib „ haben. Sie geht damit um wie ein Kind, das rinnt ihr durch die Fingerchen wie Sand—— Sie lachte wie über einen Witz und ging maſſig und farbenſchreiend von Tiſch zu Tiſch. Ueberall wurde ſie ehr erbietig begrüßt. Sie war die Beſitzerin des Lokals, un? alle dieſe Menſchen, die ein paar Cent unregelmäßig ode gar nicht verdienten, waren von ihr abhängig. Li war mit ihren anmutigen Schritten wieder zu mi! gekommen. Leicht berührte ihre zarte, ringgeſchmückte Hand meinen Arm.„Ich möchte Ihnen etwas zeigen,“ ſagte ſi— leiſe und gab mir durch den flehenden Blick ihrer großer Augen zu verſtehen, daß ich ihr folgen ſollte. Ich ſtand auf, und ſie lächelte mich an. Dieſes Lächeln verklärte ihr Geſicht auf eine wunderbare Weiſe. Es wuchs aus dem engen, ſticktgen Raum heraus und leuchtete in eine an⸗ dere Welt. Wir gingen durch die kleine Tür in den Hof hinaus, um den die Häuſer ſo eng ſtanden, daß er wie ein Schach! war. Wenn man aufblickte, konnte man nur einen Aus⸗ ſchnitt des ſternenüberſäten Nachthimmels ſehen. Das Lich des Himmels gebe es ſchwer, durch den Dunſt und Bro⸗ dem, der wie Nebel von Straßen, Steinen und Häuſern aufſtieg, auf die Erde zu kommen. Li ſank auf die Knie und lockerte einige Pflaſterſteine⸗ Dann ſprang ſie mit einem unterdrückten Jubelruf auf und zeigte mir eine bronzene chineſiſche Truhe. Der Deckel war offen, und bunte Ketten, Armſpangen und Ohrringe fielen heraus— wertlos und glitzernd. Aber Li ſah ſie mit einem Entzücken an, das alles Traurige und Gedemütigte von i dſte ſtrahtend und feſtlich machte. „Es iſt der Schmuck meiner toten Mutter,“ ſagte ſie feierlich.„Sie trug ihn, wenn ſie tanzte. Mein Vater iſt ein vornehmer Chineſe. Als er ſie tanzen ſah, ſtahl ſie ſein Herz——“ Flüſternd ſprach ſie weiter— wie zu ſich ſelbſt:„Er hat in ſeiner Heimat ein Haus und einen Garten, in dem Roſen blühen. Springbrunnen ſtreuen Perlen in das Gras. Mein Vater hat meine Mutter verlaſſen— aber mich wird er einmal zu ſich rufen——“ 5 Sie ſchwieg und blickte weit über den armſeligen Hof hinweg— in das Duften und Blühen ihrer Heimat, die ſie nie geſehen hatte In den gewölbten Händen hielt ſie dann wie in einer ſchimmernden Schale einen grün fun⸗ kelnden Schlangenreif und einen Ring. „Wollen Sie es kaufen?“ fragte ſie zaghaft. i „Es iſt von deiner Mutter,“ ſagte ich erſtaunt.„Du kannſt dich davon trennen?“ „Ich lege das Geld weg,“ antwortete Li wieder ganz kindlich.„Heimlich— unter die Steine. Ich brauche es, wenn mich mein Vater ruft. Dann will ich wie eine Prin⸗ zeſſin ausſehen.“ Sie blickte traurig an der kornblumen⸗ blauen Seide ihres gelbgeſtickten Kimonos herunter.„Er iſt von meiner Mutter. Aber er zerreißt—“ 8 Tränen erſtickten ihre Stimme, als ſie klagte:„Die da drinnen kauft mir nichts!“ Ich legte zwei halbe Dollarſtücke zu dem Schmuck in die Truhe und nahm den Ring aus Lis Händen— zur Erinnerung an dieſes Märchen, das ich durch ſie im fin⸗ ſteren Chinatown erlebte. Sie ſah mich faſſungslos an, dann küßte ſie ſtill meine Hände. „Ich will für Sie tanzen,“ ſagte ſie nach einem kleinen Schweigen, das ſie brauchte, um ihren unerwarteten Reich⸗ tum zu begreifen. Sie rückte eine umgeſtürzte Kiſte weg. Ich ſah eine Gebetsecke, die ſie ſich ſelbſt geſchaffen hatte. Eine rote Lampe, wie ſie in den chineſiſchen Tempeln ewig, brennt. Davor hockte ein kleiner Buddha, deſſen falſches Gold aufblitzte im Licht der Lampe. Auf ihren Knien, den Kopf in den Händen vergraben, murmelte Li ein kurzes Gebet. Dann tanzte ſie. In dem engen Hof mit den grauen, dunſtigen Häuſerwänden, die nur da und dort durch ein erleuchtetes Fenſter wie ue eine rote Fackel erhellt waren. Ihr Geſicht war dem klei⸗ nen Ausſchnitt des nächtlichen Himmels zugewandt. Der durch Wolken und 197 0. wandernde Mondſchein gab der zärtlich gleitenden 95 w, die unirdiſch wurde, abwechſelnd Licht und Schatten. N 1 halbgeöffneten Appen ſummte ſie ein eintöniges Lied, das aus einer weiten Ferne kam. So tanzte ſie die ſingenden Brunnen und die duftenden Roſen in ihres Vaters Garten, 115 ihre verlorene Heimat war.) Selbſt eine reine 801 6 4 Nac f fa Se 2 5.— Ihr ſcheues Geſicht war ganz von Sehn⸗ ucht erfüllt. 155 a Ich ging leiſe fort denn ich wollte ſie ſo in Erinne⸗ rung behalten. Vor den Augen der alten Chineſin, in der dumpfen Kneipe wäre es mir unmöglich geweſen, Abſchied von ihr zu nehmen. Die Tür kreiſchte in den Angeln, als 5 be öffnete. Ich blickte zurück— ſie hakte nichts eme 3 8. 5 4 5— ſagte ich tröſtend und war überzeugt, daß ſte durch den Klang meiner Stimme, trotzdem ſie ihn nicht hören konnte, aus ihrem Traumtanz erwachte. Schnell ging ich durch die dunkle Gaſſe. 5 4 pielt. E; auf tann lein⸗ Hölle — S es ein deute 9. . t. Es J un e ehr „ un? ode u mi! Hand gte ſi⸗ roßer ſtand te ihn 3 dem le an⸗ aus, öchach! Aus⸗ Lich! Bro⸗ iuſern ſteine, tf und war fielen einem e von leinen Reich⸗ weg. hatte. ewig lſches raben, i dem n, die 4 , Neem Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö62. (9. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Der Fremde, den Joe und Aleck in der Wildnis finden, macht Aeußerungen, aus denen hervorgeht, daß er das Ge⸗ heimnis des Goldſchatzes kennt. Er erwähnt auch den Namen Iſabella. Joe gelingt es aber nicht, das Geheimnis zu lüften, er will den Geretteten mit dem Flugzeug zur Station bringen. Während des Fluges zieht er eine Piſtole und zielt auf Joe. Sergeant Mody hat ſich inzwiſchen bemüht, den Fall aufzuklären. Als er Iſabella von neuem verhört, erzählt ſie ihm, daß ſie mit einem Flugzeug abgeſtürzt ſei. SSS⸗Rufe in den Aether waren ohne Erfolg. Die Fahrt⸗ genoſſen ſeien tot. Die Frau will die Namen nicht nennen. Und Tim Mody iſt ritterlich genug, nicht weiter in ſie zu dringen.„Und warum meldeten Sie die Sache nicht zer Polizei?“ „Sie ſind mir damals im Schnee nicht begegnet, Ser⸗ eant Mody— und ich wäre faſt um den Verſtand ge⸗ ommen. Mein Gedächtnis hatte ſehr gelitten. Ein Mann tamens Danielſon——“ Iſabella bricht erſchrocken ab. Aber Sergeant Mody hat den Namen aufgeſchnappt. „Etwa Old Danielſon?“ Iſabella macht Ausflüchte.„Irgendein Danielſon— o ein Trapper— fand mich“, ſpricht ſie raſch weiter. „Mehr weiß ich nicht.“ 5 Tim Mody merkt, daß da etwas nicht ſtimme. Viel⸗ eicht eine Notlüge? Aber er tut, als glaube er ihren Wor⸗ en. Er fragt noch:„Und das Gold— woher war denn gas?“ Iſabella zuckt mit der Achſel.„Das erzähl ich Ihnen päter mal, Sergeant: ich kann jetzt nicht darüber ſprechen. Zerhaften Sie mich! Mein Leben iſt ſowieſo verpfuſcht. Aber ich bin ſelber ſchuld daran— war zu unbändig nit meinen achtzehn Jahren und bin von daheim ausge⸗ niffen. Die Welt ſchien mir ſo groß und ſo ſchön. Und te iſt auch ſchön— nur hab' ich Dummheiten gemacht ind bin dafür geſtraft worden... Aber vielleicht—?“ Sergeant Mody räuſpert ſich, ſtreicht ſeinen Schnurr⸗ zart, richtet ſich ſtramm auf.„Fräulein Mac Intoſh: Ich nuß zwecks weiterer Ermittlungen für mehrere Wochen n den Buſch. Sie geben mir das Verſprechen, auch nach Ihrer Geneſung, die ich Ihnen von Herzen recht bald Hünſche, Port Churchill nicht zu verlaſſen!“ „Nein!“ ſagt Iſabella ernſt und beſtimmt. „Nein“ ſtammelt Tim Mody enttäuſcht, weil er zun wohl doch zur Verhaftung ſchreiten muß. FJſabella fügt lächelnd hinzu:„Ich will mit Ihnen in zen Buſch, Sergeant!“ „Was wollen Sie?“ „Mit Ihnen in den Buſch gehen!. i Tim kratzt ſich am Kopf, überlegt eine halbe Minute — ſtreckt ihr freundlich die Hand hin.„Allright!“ Er zögert zerlegen, dann fährt er fort:„Weiß Gott— Sie ſind ine richtige Frau und ein ganzer Kerl!“ Und für Ser⸗ jeant Mody iſt das ſoviel wie eine Liebeserklärung. . Joe Fiddler ahnt, was hinter ſeinem Rücken vorgeht; r ſpürt, daß der Irre das Gewehr auf ihn gerichtet hat, ind zerrt impulſiv am Höhenſteuer. Der„UW 13“ ſteigt teil empor und legt ſich in der nächſten Sekunde auf den ſtücken. Zu ſeinem Glück hat Joe ſich angeſchnallt, ſo daß r die Maſchine in der Gewalt behält. Er hört es hinter ſich gewaltig rumpeln. Ein Schuß 2 955 und eine Kugel zerſplittert ein kleines Kabinen⸗ enſter. Er fliegt eine halbe Meile auf dem Rücken und ver⸗ ucht dann einen Sturzflug, um nachher das brauſende Ingetüm waagerecht wieder abzufangen. Leider iſt er bei zem ganzen Manöver in verhältnismäßig geringer Höhe. zudem ſackt die Maſchine noch ſeitlich ab; der Erdboden ſchlägt förmlich nach oben— Felſen und Bäume ver⸗ zrößern ſich unheimlich raſch... Joe zerrt gewaltſam zm Steuer. Und plötzlich ſpürt er einen viele Zentner ſchweren Druck. Der Aluminiumvogel ächzt in allen Fugen, jängt dafür aber wieder waagerecht in der Luft. Joe hat für einen Bruchteil einer Sekunde die Augen zeſchloſſen. Nicht aus Angſt, ſondern nur, um ein Schwin⸗ ſelgefühl zu überwinden. Nun öffnet er raſch die Lider— ſeht, wie eine hohe Fichte raſend ſchnell näher kommt. Der 3 iſt unvermeidlich. Immerhin— und das t faſt ſchon ein Wunder— erreicht Joe, daß der Baum tur einen Teil des Schwimmergeſtells wegreißt; Flügel ind Motor, Rumpf und Steuerflächen bleiben unverſehrt. Über es dauert einige Sekunden, bis ſich der Pilot der teuen Lage bewußt wird. Mindeſtens einer der beiden Schwimmer iſt zerſtört. Wie ſoll er nun auf dem Waſſer tiedergehen? Aleck La Liberté erwacht aus ſeinem Dämmerzuſtand. Die verſchiedenen Purzelbäume und der Zuſammenſtoß nit der Weißfichte haben das ihre dazu beigetragen. Er 5 ein paar Beulen, prüft ſeine Gliedmaßen auf ihre rauchbarkeit und erhebt ſich. 5 Der Irre liegt ſtöhnend in einer Kabinenecke. Glas⸗ plitter haben ihm die linke Wange aufgeriſſen und ihn nich ſonſt übel zugerichtet. 5— Aleck hat jedoch wenig Mitleid mit dem Mann. Er timmt den Leibriemen ab, ſchneidet ihn mit ſeinem Jagd⸗ e Länge durch und feſſelt den Kranken an Händen ind Füßen. Er findet noch einen Strick, mit dem er den Burſchen an einem Sitz feſtknüpft.„Soo!“ Aleck atmet er⸗ eichtert auf und kommt nach vorn z 1255 a. irt ihn raſch über die Gesche niſſe der letzten Aleck beugt ſich vorſichtig aus der Kabinentür und geſtätigt die We 3 zanz weg und das fe nog let noch für rund; Bie bis Port C- ge des zweiten verbogen. uhr lun Joe, daß der 8 langt's alſo doch nicht mehr. 11 des, Kang en des Piloten: Ein Schwimmer wand feſtgemachte Axt freizube hen Etuis Aber vielleicht könnte man den wohl etwas näher liegen⸗ den Athabaskaſee erreichen? Dort gäbe es Möglichkeiten einer Verbindung mit der ſüdlichen Ziviliſation. Nicht weit von dem See liegt der Handelspoſten Fort Smith, der ſogar einen leiſtungsfähigen Radioſender hat. Alſo fliegt Joe ſüdweſtlich— eine Stunde, andert⸗ halb Stunden und länger.. Noch iſt kein Athabaskaſee zu entdecken. Der Pilot ſchaut in die Tiefe und findet da einen langgezogenen ziemlich großen See. Er verſtändigt ſich, den Motor überſchreiend, mit Aleck, und raſch reift der Entſchluß, auf dieſem Gewäſſer die Notlandung zu wagen. Der Motor ſummt einige Töne tiefer, der Vogel neigt ſich abwärts, und geht in einen ſanften Gleitflug über. Die Waſſerfläche blinkt nur noch wenige Meter über den Flügeln. Geſchickt neigt Joe die Maſchine auf die linke Seite, die den übriggebliebenen Schwimmer trägt. Jetzt gibt's einen leichten, giſchtenden Aufprall... Joe wirft ſchnell das Steuer nach links, um das Flugzeug auf dem einen Schwimmer zu balancieren. Die Maſchine hält ſich einige Sekunden in der Kurve aufrecht, wird aber dann mit gewaltigem Ruck nach rechts herumgeworfen. Der rechte Flügel ſchneidet ins Waſſer, und die Maſchine dreht ſich in furchtbarem Aechzen auf den Rücken. Es iſt Joe ganz ſchwarz geworden vor den Augen. Er hört in weiter Ferne ein dröhnendes Rauſchen und Brauſen— bemerkt mit einemmal, daß es das in die Kabine eindringende Waſſer iſt. Irgendwer pocht fluchend gegen die Kabinentür. 25 — 7. Zeichnung: Drewitz— M. Man entfacht ein Lagerfeuer und breitet Decken, Klei⸗ der und Eßwaren zum Trocknen aus. Das Ganze hätte allen Zauber des Romantiſchen, wäre nicht die Landſchaft ſo kahl und unwirtlich. Behende ſchlüpft Joe aus dem Gurt, in dem er kopf⸗ unter am Pilotenſitz hängt. Er ſteht im Waſſer, gleitet aus, fällt— und watet, halb kriechend, dem Mann an der Tür zu Hilfe. Aleck allein kann die eingeklemmte Tür gegen das von außen immer mächtiger andrückende Waſſer nicht öffnen. Mit vereinten Kräften ſtemmen ſich nun beide da⸗ gegen. Während das Waſſer immer höher um ihre Beine gurgelt, Zoll für Zoll, müſſen die zwei Männer die Tür gegen die Wucht des anprallenden Waſſers zurückdrängen, bis es ihnen gelingt, ſie an die äußere Kabinenwand zu⸗ rückzulegen. Aleck La Liberté ſchwimmt bereits dem nahen Ufer zu, hält jetzt in ſeinen Schwimmbewegungen inne und ſchreit:„Der Verrückte erfäuft ja!“ Joe hat ſchon an den armen Burſchen gedacht und bemüht ſich krampfhaft, deſſen Feſſeln zu löſen. Zum Glück hängt der Irre ziemlich hoch in der ſich immer raſcher mit Waſſer füllenden Kabine. Weniger erfreulich iſt' s, daß er wild um ſich tritt und mörderiſch brüllt. Ver⸗ zweifelt ſucht Joe nach einem Meſſer, mit dem er die Feſſeln durchſchneiden könnte. Aleck ſcheint die Nöte des weißen Kameraden erkannt zu haben. Er ſchwimmt zurück, kommt in die Kabine und löſt mit ein paar raſchen Schnitten die Riemen. Gemein⸗ ſam zerren ſie den Wahnſinnigen ins Freie und erreichen nach faſt halbſtündigem Kampf mit ih lem widerſpenſtigen Schützling erſchöpft das Ufer. bru n ſcheine, un Nachdem man den Geiſteskranken wieder gefeſſelt hat, wirft Joe ſeine Kleider ab und ſchwimmt an das halb ver bee heran. 15 Ales Huter kü ge⸗ e fü. n⸗ lingt es, eine für den Notfall an der äußeren bringen. Man macht ſich alsba dretzehn dee e A/ O. 7777V77VVTCCCCCCCCCTCCCCCCCCCCCCCCTVVVVVTVVVVVVCVVVCVCVVCVCVCVCUCVCVUVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVTDXT—T—T—T—T——————————aÄTꝓ——— ECC Sröhnen und in 1185 1 1 6 10 F e n e 8E bauen, deſſen einzelne Stämme mit Weidengerten zuſam mengehalten werden. „Wir müſſen das Flugzeug irgenwie ſichern“, mein Joe.„Vielleicht können wir's ans Ufer ſchaffen—?“ Aleck La Liberté überwindet ſeine indianiſche Faulhei und Behäbigkeit und geht dem deutſchen Piloten tüchti zur Hand. Zunächſt ſucht man, Proviant und Ausrüſtungs fachen zu bergen. Das kalte Seewaſſer begünſtigt di hierbei nötigen Taucharbeiten keinesfalls. In zäher Aus dauer ſind nach mühevollen Stunden die wichtigſten Ge brauchsgegenſtände und Lebensmittelvorräte ans Ufer ge bracht. Manches allerdings in einem jämmerlichen Zu ſtand: Die Radioapparate ſind zerſtört; mit dem Zucke iſt nicht mehr viel anzufangen; die Munition hat arg ge litten, beſonders die Schrotpatronen für die Jagdflinte die in dieſer an Enten und Schneegänſen reichen Gegen vorzügliche Dienſte hätten leiſten können; das Mehl bliel ſonderbarerweiſe noch am beſten erhalten, denn der Fünf zigpfundſack hatte ſich mit einer dicken Kleiſterſchicht um eben, die den Inhalt trocken hielt. „Für ein paar Wochen hätten wir zu leben!“ ſtellt Jobe feſt. Man entfacht ein Lagerfeuer und breitet Decken, Klei der und Eßwaren zum Trocknen aus. Das Ganze hätt allen Zauber des Romantiſchen, wäre nicht die Landſchaf ſo kahl und unwirtlich. Der See liegt jenſeits der nörd lichen Waldgrenze, aber er wird von einem Fluß genährt der viel Treibholz mit ſich führt. Die Ufer ſind mit toten Holz beſät— in Mengen, die für den Bau eines großer Blockhauſes genügten. Der Irre hat ſich in den letzten Stunden ziemlich ruhig verhalten und ſich offenbar in ſein böſes Schickſa gefügt. 5 Die drei verbringen eine verhältnismäßig angenehm Nacht, die nur leichten Froſt mit ſich bringt. Am nächſter Morgen ſuchen Aleck und Joe, die Flugmaſchine zu bergen Mit Hilfe zweckdienlicher Flaſchenzüge, die der nord kanadiſche Flieger faſt immer mit ſich führt, und zweien ſtarker Flöße werden die, beiden Tragflächen geſtützt. Abe der Motor iſt zu ſchwer; er bleibt beharrlich im See ſchlamm ſtecken. Guter Rat iſt teuer. Doch die Not macht den Menſcher erfinderiſch. Joe fertigt eine Art„Schlitten“, wie ihn di Prärieindianer zur Beförderung ihres Gepäcks gebraucher und den die franzöſiſchen Kanadier„Traverſe“ nennen Er beſteht aus weiter nichts als zwei langen, kräftigen Stämmen, die, am Ende zuſammengebunden, wie ein um gekehrtes V am, Boden ſchleifen. Das geſchloſſene Ende dieſes Y wird um den Moto befeſtigt. Mit Hilfe eines langen Flaſchenzuges ziehen die beiden Männer, anfangs bis an die Bruſt im Waſſer ſtehend, am Schwanzende der Maſchine und bringen ſie auf dieſe mühſelige Weiſe Ruck um Ruck näher ans Ufer Nach zwei Tagen harter Arbeit liegt„UW 13“ kiel oben auf einer mächtigen Felsplatte, und zwar, abgeſehen von den Zerſtörungen an den Schwimmern, kaum he⸗ ſchädigt. Der Propeller iſt ganz geblieben. Nur am Höhen⸗ und am Seitenſteuer ſind durch den Waſſerdrug einige Schäden entſtanden, die man jedoch an Ort und Stelle ausbeſſern könnte. Joe hat vorgehabt, mit Hilfe von Axt, Fuchsſchwanz und Treibholz einen neuen Schwimmer herzuſtellen, und glaubt, die Maſchine durch Abmontieren und Neuzuſammenſetzen wieder auf die Füße bringen zu können. Er muß aber bald erkennen, daß ihm die Werkzeuge zu dem ſchwierigen Werk fehlen Um ihre Proviantvorräte zu ſchonen und zu mehren gehen Aleck und Joe täglich abwechſelnd auf Jagd. Einer en, immer„zu Hauſe“ bleiben, um den Irren zu be⸗ wachen. Joe, der heute an der Reihe iſt, nimmt die neun⸗ ſchüſſige Wincheſterbüchſe, das Jagdmeſſer und einige Er⸗ ſatzpatronen und macht ſich auf den Weg in die Tundra. Er freut ſich an den Schönheiten dieſes vergeſſenen Landes. Blumen über Blumen bedecken die Moosſteppen. Der blaue Himmel, die kleinen ſommerlichen Wolken, die ſtrotzenden Farben der Tundrablumen, die manchmal weite Flächen oder kleine flache Hügel ganz rot oder blau ſchim⸗ mern laſſen, widerlegen das Vorurteil vom„ewig er⸗ frorenen Norden“. Der ganze Zauber der„Oeden Gründe“ erſchließt ſich heute vor Joe Fiddler. Um beſſere Sicht über die weite Ebene zu haben, klettert er auf einen mächtigen Granitfindling. Schon beim erſten Rundblick fällt ihm fern im Norden eine dunkle Linie auf, die ſich geheimnisvoll zu bewegen, näher zu kommen ſcheint. Der dunkle Strich wird breiter und breiter, wird zur Fläche. „Verdammt komiſch!“ murrt der Jäger und bleibt ab⸗ wartend, angeſpannt beobachtend, auf ſeinem Felsblock ſitzen. Plötzlich kommt ihm die Erkenntnis: Es ſind Renn⸗ tiere— eine gewaltige Karibuherde! Nach einer halben Stunde ſind die ſich bewegenden Maſſen deutlich zu unter⸗ ſcheiden: ein Wald von Geweihen über zahlloſen Renn⸗ tieren, die ſich, dicht aneinandergedrängt, heranſchieben. Joe hätte eine ſolche Wildanſammlung nie für mög⸗ lich gehalten. Soweit er von ſeinem Granitblock aus zu ſehen vermag, vor ihm, links und rechts, drängen ſich die Leiber, wogt es in einförmigem Graubraun. Und faſt hat Joe den Eindruck einer 2 die einen verbrannten 2 er ſich herſch 8 5 a 7 W060 en ge! Taschentuch und eine Steinpyramide eum mit einem Karibu beladen, den Rückwe n Las um Zeito. Kreuzwort⸗Rätſel. F 5 6 75 8 9 10 11 12 2 4 5 ſſſo 5 18 9 120 25 2 Waagerecht: 1. kleiner Abſchnitt eines Werkes, 8. Liebesgott, 9. Auerochs, 10. Handlung, 13. Götze, 14. Gewebe, 15. Sprache, 18. Nahrungsmittel, 19. Senkblei, 20. chineſiſches Wegemaß, 21. europäiſche Meeresſtraße, 22. kleinſte Teile eines reinen Stoffes.— Senkrecht: 1. Steinöl, 2. Stadt in Rumänien, 3. Farbe, 4. Spielkarte, 5. Oſtſee⸗Inſel, 6. Flächenmaß, 7. Strauchfrucht, 11. mo⸗ derne Erfindung, 12. unbekannte Kraft, 13. Dichtung, 16. Faultier, 17. Tonart, 19. ſeemänniſcher Begriff.(ü-= ue.) Buchſtaben⸗Rätſel. Ein Wort, einſilbig, doch leicht zu ergründen: Mit einem„S“ auf Wegen zu finden, Mit einem„W“ erblickſt du's im Zimmer, Mit„R“ zeigt's jeder Kuchen dir immer. Mit„H“ ein Teil von deinem Leib, Mit„B“ vereinigt es Mann und Weib, Mit„L“ bewohnſt du's mit den deinen, Nun ſage mir ſchnell, was kann ich meinen! 5 Muß ſchließlich noch das letzte Zeichen ö Dem gröbern Stellvertreter weichen, So nennt's mit„K“ einen weiſen Mann, Mit„J“ zeigt's dir einen Gecken an. Armbanduhr, Spiegel und nivea? Seltssm, Was Lottchen da ins Strendbad mitnimmt. Aber sie hat sich vorgenom- men, schnell braun zu Werden. Uhr u. 8 9 Spiegel sollen bestãtigen, was Sonne und Nives in kürzester Zeit schaffen. Silbenwechſel⸗Rätſel. Pelle Memel Trichter Schelde Choral Dolde Negus Minden Venus Chemie. In den vorſtehenden Wörtern iſt die letzte Silbe zu ſtreichen und eine der nachfolgenden vorn anzuſetzen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter ergeben dann, mit⸗ einander verbunden, ein beliebtes aromatiſches Pflänz⸗ chen.— am die e er i lum mu ro ſze ter we. Speſen Silbenrätſel. a— bee— bin— di— erd— eu— ho/ kas kunft — la— land— li— ne— re— reb— ro— ru ſel— u— u— wie— zu. Aus vorſtehenden 22 Silben ſind neun bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben 0 5 und Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen ein Sprichwort ergeben. Die Wörter bedeuten in gleicher Reihenfolge: 1. Edelſtein, 2. italieniſche Provinz und Stadt, 3. bibliſcher Berg, 4. Obſt, 5. kleines Raubtier, 6. Erlaß der ehemaligen ruſſiſchen Regierung, 7. weiblicher Vorname, 8. männlicher Vorname, 9. kommende Zeit. Kapſel⸗Rätſel. Wenn in den Namen eines Tieres, Das gräßlich ſchreit in dunkler Nacht, Und das den Zechern ſchweren Bieres Auch manchmal ſchlimme Stunden macht: Wenn man in dieſes Wort wird fügen Das, was den Baum zum Baum erſt macht, Ein kurzes Wort, das vor Vergnügen Im Scherz auch mancher Mann ſich lacht— Dann wird ſofort man vor ſich ſehen Als dickes Buch das neue Wort, In dem genau verzeichnet ſtehen Haus, Garten, Feld an jedem Ort. Wörter zu nach unten Braun werden und niehit„eerbrennenꝰ] Eukutol 2, die fetthaltige Schutz-; Nähr- und Heilcreme, Dosen zu 30 und 60 Pfg., Riesentube zu RM 1.35 Eukutol-Sonnenöl, nußbraun, Wochenendflasche 35 Pfg., Flaschen zu 50 Pfg. und RM 1- Schützen Sie Ihre Haut vor Sonnenbrand mit Culeutot mit der Filter-Wirkung Steigerungs⸗Rätſel. 1. Du wirſt mich leicht erraten, find'ſt mich im Kartenſpiel, Iſt's Glück dir hold, dann bringe ich geſteigert Geld dir viel. 2. Stadt bin ich im Bayernland, liege an der Saale Strand, Doch wenn du geſteigert mich, bin ich dir als Held bekannt. 3. Die Männer mich brauchen, mich brauchen die Frau'n, Geſteigert kannſt du als Wächter mich ſchau'n. Verſchmelzungsaufgabe. Aus den nachſtehend aufgeführten je zwei Wörtern ſoll durch Verſchmelzung und Umſtellen der Buchſtaben je ein neues Wort gebildet werden, deren Anfangsbuchſtaben, aneinandergereiht, eine ſommerliche Erholungszeit nenen. Rabe Ruf Monatsname. Engel Lob Teil des Armes. Freia Uhr Naturerſcheinung. Beil Saal Weiblicher Perſonenname. Rega Tee Büchergeſtell. Lee Pan Stadt in Italien. Ger Stier Verzeichnis. Barde Reh Männlicher Perſonenname. Imme Luna Männlicher Perſonenname. As Beil Arznei⸗ und Gewürzpflanze. Elm Ente Grundſtoff. Buchſtabenrätſel. Einſt in der Fremde, o wie litt' ich da, Wie ſchwer empfand ich dort das Wort mit„h“! Doch heimwärts führte mich das Wort mit„g“, Und mit des Wegs Vollendung ſchwand das Weh. Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: Waagerecht: 3. Saale, 5. Honig, 8. Faſan, 9. Salat, 10. Adolf, 12. Henne, 13. Erpel, 14. Weide.— Senkrecht: 1. Salon, 2. Iltis, 4. Haydn, 5. Halle, 6. Gabel, 7. Sahne, 11. Fries, 12. Herde. Vogelverſteckrätſel: 1. Amſel, 2. Meiſe, 3. Gimpel, 4. Fink, 5. Zeiſig, 6. Specht. Verſchmelzungs⸗ Aufgabe: Kuratel, Un⸗ ſtern, Celliſt, Kreoſot, Unterhalt, Charakter, Karabiner.— Kuckuck. Silben⸗Rätſel: 1. Wallis, 2. Idaho, 3. Eng⸗ land, 4. Delhi, 5. Ilſe, 6. Elbe, 7. Speyer, 8. Alſen, 9. Ararat, 10. Themſe.— Wie die Saat, ſo die Ernte. Schachaufgabe: 1. Sa5—b7, Keösheda, 2. Sdd —d3, 4 matt. a) 1. es Kd5ö, 2. Tda eds f, Kehß es, 3. Sb7— ds matt. b) 1.....„ Tg4— da, 2. Dfs hör, Keß ed, 3. Sb7— ch matt. Das Sleichnis vom Schnürſenkel Von Heinz Steguweit. Till ſtand auf dem Jahrmarkt zu Pullnitz und hielt Schnürſenkel feil. Schwarze und braune. Dicke und dünne. Das Geſchäft blühte, zumal Till der einzige war, der auf dem Jahrmarkt zu Pullnitz mit dieſem Artikel ehrlichen, deutſchen Handel trieb. Und da das Geſchäſt ſeinen Mann rechtſchaffen ernährte, wurde der Neid wach in denen, die dem ehrlichen Händler ſein Brot mißgönn⸗ ten. So kam es, daß ein Fremder, den man vordem nie in Pullnitz geſehen, auch einen Stand mit Schnürſenkeln aufmachte, und zwar genau gegenüber der Bude des Händlers Till. Jedoch: Es genügte dem Zugewanderten nicht, daß er mit Till die Kundſchaft teilte. Nein, der Fremdling wollte alles allein, alles für ſich haben. Um dieſes un⸗ lautere Ziel zu erreichen, hängte er ein Schild über ſeiner Stand, das folgenden Wortlaut hatte:„Die beſten Schnür⸗ ſenkel Deutſchlands!“ Till, der ehrliche, nahm Aergernis an dem dreiſten Nebenbuhler. Solche Geſchäftsmethoden waren in Pull⸗ nitz bisher unbekannt geweſen. Um den anderen aber zu übertreffen, hängte er gleichfalls ein Schild über ſeine Bude:„Die beſten Schnürſenkel Europas!“ Der Fremde, der gegenüber ſtand, lachte höhniſch und am folgenden Morgen hatte er ſein Plakat ſchon ge⸗ ändert:„Die beſten Schnürſenkel der Welt!“ Till ſah es und bekam Sodbrennen. Er hatte immer beſcheiden und ohne jedes fremdartige Geſchrei auf dem Jahrmarkt zu Pullnitz ſein Brot verdient, nun mußte ihm ein frecher Eindringling das Leben ſauer machen, den Verdienſt ſchmälern und die Seele verängſtigen. Was ſollte er tun? Der Fremde hatte ſeine Schnürſenkel dis beſten der Welt genannt, dieſe Qualität war nicht mehr zu übertreffen. Und die Käufer ſtrömten dem unlauteren Eindringling zu, während der brave Kaufmann Till nichts mehr galt, obwohl er ſeit Jahren auf dem Markt zu Pullnitz Halt. Till lachte. Sprach ein dankbares Stoßgebet Der Himmel hatte ihm einen ſauberen Einfall geſchenkt Nicht Europa, nicht die Welt, nein, etwas anderes mußte Till an ſeine Ware ſchreiben:„Die beſten Schnürſenkel vom Jahrmarkt zu Pullnitz!“ Dabei blieb es. Schlicht und klug. Till hatte gewon nen. Hatte ſeine alten Kunden wieder, weil die Heimat alle fremdartige Schreierei übertraf. Nur eine Anekdote? Nein: ein Gleichnis! In Chicago wird Sam, der Taſchendieb, auf friſchez Tat ertappt. Ein Detektiv ſchleppt ihn vor den Schnell⸗ richter.„Fünfzig Dollar Strafe.“ „Wird er kaum zahlen können, Sir,“ meint der De⸗ tektiv,„er hat nur dreißig Dollar bei ſich.“ „Schön. Laß ihn laufen! Aber verlier ihn nicht aus den Augen. In einer Stunde bringſt du ihn mir wieder Es bleibt bei den fünfzig Dollar!“ TAN DARD-EXAKTA 4/86. 5 em Umtausch oder Geld zürück. INE FPNAKTA 24 36 mm Nr. 3. Herren taschenuhr m. ge- bene I ee 80 is Sekunden/ Selbst. 2 935 Nr. 4. Versilbert. Oval ſuslöser/ Auswochsel- NV ate Objektive bis 121.9. N 0 Leder Nr. 85 * Formy oldg Prospekt gratis S 8 IH ASEE KANNE RAW! ORESDEN-STRIESENST7Z Buchen, Werde strelchdar. 8 Jahre halt⸗ Mit. glied dar. Prospekt WI Kosten- 8. perstect-Werk, Borsdorf telpzig. * raue des laare R. ballen qugendlarbe d. elut. Llel. Caranliel Viele Dank. 2 meiben! Auskunft gratis! 2 A. Muller, München 0295 Apes B. 9 105 Doubie-Nißg Als Rindm. Papfe Ablesversagd Kinder aufs Land! „Zum Wochenende? und„Zum Zettvertretb! Nr. 27 erſchetnen als Beilage. DA 2. Vi. 37: 636 626. Pl.⸗Nr. 8. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg Verlag Sonntags ⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger. ſämtl. in Berlin SW'ö 68. Lindenſtr. 101/102. ogger Mepschhesitstre Ste Srschſief5f es le Uns 10 bei froher Faß: im offenen Woge (ass Sie sſch die neben Honemeg. Fabfieleits mit Sanzstahldofbes e 8 mel Unverbindlich Vorkübteg, Sie fig den dann eld Wirklich schönes Fah 55 zebg, des die Vorzöge des offenen Wagens mit det festigkeit nnd dem Soden Kuben der limosige glück eh Vefreipt, Ptospekis uf Wonsch HANO MAC-HHANNOVER lo euuluduu d. Qol ens bo ii ois in 10 Miu lun add ogubi, denn mii Opekia werden Marmeladen un die lange Kochzelt häufig bis zur Hälfte ein. Mii Opek ta je Gewicht an Marmelade oder Gelee in die Gläser, das Sie an Obst un d Gelees billiger. Ohne Opekfa nämlich kochen diese durch doch bekommen Sie ungefähr das ganze . d Zucker in den Kochiopf geben.