= —— enkel id hielt ke und ge war, Artikel Geſchäßt id wach ißgönn⸗ dem nie rſenkeln ide des cht, daft emdling ſes un⸗ r ſeinen Schnür⸗ dreiſten n Pull⸗ aber zu er ſeine jöhniſch chon ge⸗ e immet auf dem ißte ihm zen, den 1. Was enkel die cht mehr lauteren ill nichts darkt zu toßgebet jeſchenkt s mußte nkel vom gewon⸗ Heimat f friſchez Schnell⸗ der De⸗ ticht aus wieder Degngspreis: Monatlich Mä. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheſm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, Betriebsſidrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5. 37: 1160 37. Jahrgang Samstag den 3. Juli 1937 Nr. 152 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. 0 Wenn der Führer und Reichskanzler das Wort nimmt, fen die Welt auf, denn ſie weiß, daß er ihr etwas zu ſagen hat. So fand auch die Würzburger Führer ⸗ rede vom vergangenen Sonntag überall größte Beachtung. Mit Recht: ſie hat die Dinge bei ihrem wirklichen Namen genannt und die europäiſche Lage, die von gewiſſen aus⸗ ländiſchen Preſſeorganen immer wieder vernebelt wird, ſo geſchildert, wie ſie tatſächlich iſt. Es gehört ſchon einiger Mut dazu, klipp und klar feſtzuſtellen, daß es, wie die Vor⸗ gänge im Anſchluß an die heimtückiſchen Bolſchewiſtenan⸗ griffe auf deutſche Kriegsſchiffe bewieſen haben, mit der von. Frankreich und England viel gerühmten„Solidarität der europäiſchen Großmächte“ nichts iſt und daß infolgedeſſen Deutſchland entſchloſſen— aber auch in der Lage— iſt, ſich auf ſich ſelbſt zu ſtellen. Dieſe Erklärung hat der Füh⸗ rer klar und unzweideutig abgegeben. Das uns befreundete Italien hat die Erklärung begrüßt, und die italieniſche Preſſe ſtellt feſt, daß Italien den deutſchen Standpunkt teilt Man mag dieſe Entwicklung bedauern oder nicht— jeden⸗ falls wäre es ſinnlos, die Augen vor ihr zu verſchließen. Deshalb war es gut und nützlich, daß der Führer die deut⸗ ben Auffaſſung offen und rückhaltlos formuliert hat. Nach⸗ em England und Frankreich nicht einmal zu einer beſchei⸗ denen Flottendemonſtration vor Valencia bereit waren, die den Zweck gehabt hätte, die Bolſchewiſtenhäuptlinge vor weiteren Uebergriffen gegen deutſche(und anderel) Schiffe zu warnen, hat Deutſchland genug von den Abmachungen über„internationale Solidarität“,„kollektive Sicherheit“ und andere ſchöne Dinge.„Wir werden von jetzt ab in ſol⸗ chen Fällen doch lieber die Freiheit, die Unabhängigkeit, die Ehre und die Sicherheit der Nation in unſere Hände nehmen und uns ſelbſt beſchützen. Gott ſei dank, wir ſind heute auch ſtark genug, um uns ſelbſt ſchützen zu können“, ſagte der Führer wörtlich. Dieſe Focgenſag mußte Arn land aus dem kläglichen Verſagen Englands und Frank⸗ reichs ziehen. Wenn es bolſchewiſtiſchen See⸗ und Luft⸗ räubern jemals wieder einfallen ſollte, deutſche 1 biigügr een werden ſie von dieſen ſelber die richtige Ant⸗ wort erhalten. Es gibt dann vorher keinerlei Allsſchußbe⸗ ratungen mehr. Die Lage iſt ſomit völlig klar— wenig⸗ ſtens was Deutſchland(und Italien!) angeht. 5 Und was wird aus der Seekontrolle über Spanien? In einem Unterausſchuß des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes haben Frankreich und Eng⸗ land erklärt, daß ſie die Lücke, die durch das Ausſcheiden Deutſchlands und Italiens aus der Kontrolle entſtanden iſt, durch engliſche und franzöſiſche Kriegsſchiffe ſchließen woll⸗ ten. Verſteht ſich, daß Deutſchland und Italien ſich damit nicht einverſtanden erklären konnten. Sprechen wir auch hier ganz offen; Deutſchland und Italien können nach dem bisherigen Verhalten von England und Frankreich gegen⸗ über den bolſchewiſtiſchen Machthabern nicht das Ver⸗ trauen haben, daß die engliſchen und franzöſiſchen See⸗ N die Seekontrolle ſo gewiſſenhaft ausüben, wie as nötig wäre, wenn jede Unterſtützung der kämpfenden Parteien in Spanien durch Materiallieferungen oder Ent⸗ fal o von Mannſchaften tatſächlich unterbunden werden oll. Die Lage iſt überdies ſo, daß der Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß, dem an die 30 Staaten angehören, die Seekon⸗ trolle den vier Mächten Deutſchland, Italien, England und Frankreich übertragen hat. Wenn davon zwei Mächte aus⸗ ſcheiden, ſo iſt dadurch eine völlig neue Situation entſtan⸗ den, die neue Entſchlüſſe des Nichteinmiſchungsausſchuſſes erfordert. Vorſchläge dazu haben diejenigen Staaten zu machen, die das Ausſcheiden von Deutſchland und Italien veranlaßt haben.— In Spanien ſelber ſetzen mittlerweile die nationalen Truppen des Generals Franco ihren ſieg⸗ reichen Vormarſch an der baskiſchen Front fort. Auch von der Front vor Madrid wird neue Gefechtstätigkeit gemeldet. Daß an dem Endſieg des nationalen Spaniens nicht mehr zu zweifeln iſt, ſieht man natürlich auch in ff 5 ein, aber man kann ſich noch immer nicht dazu aufraffen, die nötigen Kolagerungen daraus zu zieben. i Das bolſchewiſtiſche Moskowitertum zettelt überall Aunruhen an. Es hat den blutigen ſpaniſchen Konflikt mit dem ganzen unheilvollen Drum und Dran auf dem Gewiſ⸗ en und hat neuerdings im Fernen Oſten wieder ein⸗ mal einen höchſt gefährlichen Streit vom Zaune gebrochen. Man weiß, daß Sowjetrußland an der ſibiriſch⸗mandſchuri⸗ chen Grenze eine rieſige Armee unter dem Befehl des oft 5 Generals Blücher zuſammengezogen hat. Das hat wiederum Japan genötigt, auf der mandſchuriſchen Seite der Grenze 5 Truppen bereitzuſtellen. Durch ſowjetruſſiſche Uebergriffe werden Hallig Grenzzwi⸗ ſchenfälle provoziert, an die man ſich allmählich bereits ge⸗ wöhnt hatte. Ernſter zu nehmen aber ſind die neuen bol⸗ chewiſtſchen Provokationen auf dem Fluſſe Amur. Rote Truppen haben dort zwei Inſeln 1 und rote Kanonen⸗ hopte haben den Schiffahrtsweg auf dieſem Fluſſe gesperrt. Auf den Proteſt des japaniſchen 5 Moskau hat der Außenkommiſſar Litwinow⸗Finkelſtein zwar zugeſichert, daß die Truppen und Kanonenboote zurückgezogen würden, aber die rote Armee im Fernen Oſten kümmert ſich den Teufel um dieſe Zuſage: ſie drang erneut in mandſchuri⸗ ſches Gebiet ein. Es kam zu einem ſchweren Gefecht mit mandſchuriſch⸗ſapaniſchen Grenztruppen und es gab Tote und Berwundele. Japan hat daraufhin neuerdings ſchärf⸗ 145 in Moskau prokeſtiert und erklärt, die Geduld Japan i jetzt am Ende. Die Lage iſt alſo 1 5 kritiſch. Und ar nur durch die Schal den Volſchef ten, 5 Trup⸗ pen willkürlich andere Mächte provozieren und deren Machthaber Zuſagen, die ſie anderen Staaten geben, nicht balten wollen, vielleicht auch garnicht balten können. keit, über ihn ihten Regierungen zu berichten. Deutſch⸗italieniſche Vorſchläge Beide ſpaniche Parteien ſollen als kriegführende Mächte anerkannt werden. London, 2. Juli. Im Nichteinmiſchungsausſchuß gaben am Freitag der deutſche und der italieniſche Vertreter folgende Erklärungen ab: Die deutſche und die italieniſche Regierung haben in den letzten Tagen die katſächliche Lage der Nichteinmiſchung in Spanien beraten. Sie ſind feſt entſchloſſen, den Grundſatz der Nichteinmiſchung aufrechtzuerhalten. f Der Vorſchlag, der von dem a der in der Erklä⸗ rung enthalten war, die er 15 Namen der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung am Dienstag, 29. Juni, abgab, kann von der deutſchen und italieniſchen Regierung nicht als eine befriedigende Löſung dieſer Frage angeſehen werden, und zwar aus den Gründen, die bereits auf der vorigen Sit⸗ ung dargelegt worden ſind. Der Hauptgrund beſteht darin, daß das Gleichgewicht in der Behandlung der beiden Parteien in Spanien, das unter dem Viermächteplan ge⸗ währleiſtet war, zugunſten einer Partei in Spanien ge⸗ ſtört worden iſt. Die beiden Regierungen ſind ſich der ernſten Schwie⸗ rigkeiten in der Lage bewußt und ſind der Anſicht, daß es um ſo mehr Pflicht Aller iſt, neue Wege und Methoden zu ſuchen, um die Nichteinmiſchung ſo wirkſam wie mög⸗ lich zu geſtalten. Im Hinblick auf dieſes Ziel ſind ſie über⸗ eingekommen, dieſem Ausſchuß folgende neue konkrete Vorſchläge vorzulegen: I. Alle inkereſſierten Mächte kommen überein, beiden Parteien in Spanien die Rechte einer kriegführenden Macht zuzugeſtehen. Eine ſolche Entſcheidung würde die diplomatiſche Wir⸗ kung haben, daß die Politik der Nichteinmiſchung geſtärkt würde, da tatſächlich alle europäiſchen Mächte zu ihren Ver⸗ pflichtungen als Signatarmächte des Nichteinmiſchungsab⸗ kommens die Pflichten hinzufügen würden, die neutra⸗ len Staaten zufallen, und zwar gemäß den Grundſätzen des internationalen Rechts, das der beſonderen Lage in Spanien angepaßt iſt. Die vorgeſchlagenen Maßnahmen würden darüber hinaus folgende Vorteile ſichern: 1. Durch Gewährung eines internationalen Rechtsſtandes an beide Parteien in Spanien würden die letzteren gegen⸗ über den neutralen Staaten die volle Verantwortung für die Führung des Krieges in der Luft, auf dem Lande und zur See übernehmen. f 2. Die Flottenpatrouille durch die vier Mächte, die gänzlich fehlgeſchlagen iſt, ſowohl wie jedes andere Syſtem der Flottenpatrouille würde überflüſſig werden. 3. Die ſchwerwiegenden Lücken, die in dem vorherigen Sy⸗ ſtem vorhanden waren, würden ausgeſchaltet werden, da die Schiffe, die entweder die ſpaniſche Flagge oder die Flagge nichteuropäiſcher Länder führen, von den zwei Parteien einer wirkſamen Form der Kontrolle unterwor⸗ fen würden. II. Mit Ausnahme des Patrouillenſyſtems, das, wie be⸗ reits ausgeführk wurde, ſich als gänzlicher Jehlſchlag her⸗ ausgeſtelltl hat und daher nicht forkgeſetzt werden kann, ſoll das gegenwärtige Aeberwachungsſyſtem, wie es vom ktomi⸗ kee genehmigt wurde, beibehallen werden. Die deutſche und italieniſche Kegierung regen demgemäß an, daß ſowohl die Ueberwachung der Landgrenze Spaniens, wie auch das Sy⸗ ſtem der Ueberwachung ſowohl in den häfen und durch Beobachter, die ſich an Bord der Nichteinmiſchungsſchiffe be⸗ finden, aufrechterhalten werden ſollken. 8 III. Die deutſche und italieniſche Regierung würden jede weitere Anregung auf dieſen Grundlinien begrüßen. London lehnt ab Die Berakungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes. London, 3. Juli. Das Ergebnis der Beratungen des Ausſchuſſes des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Freitag läßt ſich wie folgt zuſammenfaſſen: 1. Es wurde beſchloſſen, daß die Vertreter der Regierun⸗ gen dieſes Ausſchuſſes ihren Regierungen über die ent⸗ ſtandene Lage berichten ſollen. 2. Es wurde beſchloſſen, daß der deutſch⸗italieniſche Vor⸗ ſchlag den Mitgliedern des Nichteinmiſchungsausſchuſſes unterbreitet wird. 3. Es wurde dem Vorſitzenden des 18 die Voll⸗ macht erteilt, eine weitere Sitzung des Ausſchuſſes zur Fortſetzung der Beratungen nächſte Woche anzuberau⸗ men. In der Sitzung brachte zunächſt Lord Plymouth die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge erneut vor. Hierauf brachte Botſchafter v. Ribbentrop den deutſch⸗italieni⸗ 1951 Vorſchlag ein, der eingehend vom italieniſchen Bot⸗ iter Grandi begründet wurde. a 8 Lord Plymouth lehnte hierauf im Namen ſeiner Regie rung den deutſch⸗ſtalieniſchen Vorſchlag ab und zwar mit der Begründung, daß dieſer keine Kontrolle vorſehe und einſeilig die Salamanca⸗Regierung begünſtige. Der fran⸗ 6 Herter er ahne den 110 zöſiſche und ſowjetru i leht ö a dale hen Woehe ekerfalz ah, erlſhrlen ſich aber be⸗ der franzöſiſche Vertreter erklärte hierbei zu einem Punkt jedoch 7005 85 er dieſen im 1 ſenner Res gierung ablehnen müſſe. Frankreich ſei nicht bereit, die Anerkennung Francos als kriegsführende Macht in Spanien zuzugeſtehen. a Welche Weiterentwicklung die Dinge nehmen werden; läßt ſich auf Grund der Ereigniſſe des Freitags ſo⸗ mit noch nicht überſehen. Eine endgültige Entſcheidung wird jedenfalls in der Vollſitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes in der nächſten Woche fallen. Deutſcherſeits iſt darauf zu verweiſen, daß der deutſch⸗italieniſche Plan dazu beſtimmt war, in einer kritiſchen Lage durch konſtruktive Vorſchläge; die auch Deutſchland ſtarke Opfer zumuten, zur Löſung der, entſtandenen Lage beizutragen. Der deutſch⸗italieniſche Plan war dazu beſtimmt, die Lücken in der Nichteinmiſchung zu füllen, die durch das Ausſcheiden der Flottenpatrouille ent⸗ ſtanden war. Der Plan ſieht Dreierlei vor: a) daß beiden Par: teien in Spanien kriegsführende Rechte zugeſtanden wer den ſollen, b) daß der Ueber wachungsplan, der i der Verpflichtung der Schiffe beſteht, Kontrollhäfen anzu⸗ laufen und Kontrollbeamte an Bord zu nehmen, fortbe⸗ ſteht und e) daß die Landkontrolle erhalten bleibt, Die beſonders konſtruktive Idee des Vorſchlags beſteht darin, daß er den beiden kriegsführenden Parteien einen beſonderen Rechtszuſtand gibt, den ſie bisher nicht hat⸗ ten. Das würde dazu führen, daß nicht nur klare Ver⸗ hältniſſe in ſpaniſchen Gewäſſern entſtünden, ſondern daß auch beiden Parteien Pflichten auferlegt würden, da ſie nach der Erklärung der Anerkennung als kriegsführende Macht ſich künftig den Regeln internationaler Rechte in der Kriegsführung unterwerfen müßten. Deutſcherſeits iſt in der Sitzung mehrfach her! vorgehoben worden, daß Deutſchland ſich nach wie vor für den Grundſatz der Nichteinmiſchung einſetzt und daß man deutſcherſeits einen Ausweg aus der entſtandenen Lage herbeizuführen wünſche. Beſonders hervorgehoben zu wer! den verdient ferner die Tatſache, daß der italieniſche Ver⸗ treter in der Sitzung den gleichen Standpunkt vertreten hat. Frankreich und ein Sieg Francos Geheimabkommen zwiſchen England und Franco? Ueber die Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, macht man ſich franzöſiſcherſeits keine Illuſionen über den Ausgang dieſer Beſprechungen. Man werde nicht, ſo meint man etwa, zu dem Neutralitätsabkommen zurückkehren, das die e für das Nichteinmiſchungsabkommen gebildet habe. Man könne annehmen, daß die ſpaniſche Frage vom nationalen franzöſiſchen Standpunkt aus neu beur⸗ keilt werde. Ein Sieg Francos, ſo lamenkiert in dieſem Zuſammen⸗ hang des„Oeuvre“, würde einen neuen aukoritären Staat an der Pyrenäengrenze ſchaffen und Frankreich zwingen, vier Grenzen zu verteidigen; nicht zu vergeſſen, daß auch die franzöſiſchen Verbindungswege im Mittelmeer dadurch ſo ſehr in Mitleidenſchaft gezogen werden würden, daß im Falle eines Krieges ein franzöſiſcher Sieg faſt ausgeſchloſſen erſcheinen müſſe. Die von einer Seite geäußerte Vermutung, daß Franco von England nicht anerkannt werden würde, ſteht im Wi⸗ Perſprnnh zu einer Meldung des Bayonner Sonderbericht⸗ erſtatters des„Jour“. Danach beſtätige man in Bilbao, daß England Franco in allernächſter Zeit als kriegführende Macht anerkennen werde. i Da England in Nordſpanien bedeutende wirtſchafkliche Intereſſen wahrzunehmen habe, ſei mit General Franco chon vor der Einnahme Bilbaos ein Abkommen abgeſchloſ⸗ en worden, das man bisher geheim gehalten habe. 8 FFFFFPFPPPbCCCCbCTCTCTbCTCTbCTbCbTbTbTbTVTFTGTbTGTGTbTGTbTbTbTVTVTVTTTWTTw—1w.WwW—Ww—— Das Abkommen mit der Schweiz Vom Bundesrat genehmigt.— Einzelheiten. Bern, 3. Juli. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat in ſeiner Freitag⸗ Sitzung nach einem eingehenden Bericht von Miniſter Stucki 935 neue Verrechnungsabkommen mit dem Deutſchen Reich genehmigt und entſprechende Ausführungsbeſtimun⸗ gen erlaſſen. Nach dem neuen Abkommen wird der deutſche Ausfuhrerlös nach Abzweigung des für den Reiſever⸗ kehr beſtimmten Monatsbetrages, deſſen bisherige Höhe bleibt, unter die ſchweizeriſchen Exporteure und Finanzgläu⸗ biger im gleichen Rang prozentual aufgeteilt. Auf dem Gebiet des Warenverkehrs hat die in den letzten Monaten günſtige Entwicklung der deutſchen Ausfuhr nach der Schweiz eine gewiſſe Erhöhung der Einfuhr ſchweize⸗ riſcher Waren nach Deutſchland ermöglicht. Der deutſch⸗ ſchweizeriſche Kapitalverkehr iſt neu geregelt worden. Grundſätzlich werden den ſchweizeriſchen Finanzgläubigern auf ihre 1 eine Barausſchüttung von 2,5 v. H. und bis zur Höhe eines Zinsſatzes von 5,5 v. H. jährlich ſogen. Reichsmarkanweiſungen angeboten. Für Mieterträg⸗ niſſe und Aktiendividenden ſind beſondere Vereinbarungen getroffen. i. 4242244 CCC 3 7 e . e Hohe deutſche Ordensverleihungen An Miniſter Alfieri und an ungariſche Offiziere. Berlin, 3. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat dem Königlich Italieniſchen Miniſter für„cultura popolare“, Dino Alfieri, in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Ausgeſtaltung der kulturellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler verliehen. Ferner verlieh der Führer und Reichskanzler für Ver⸗ dienſte um die deutſch⸗ungariſchen Beziehungen folgende Ordensauszeichnungen an ungariſche Offiziere: Das Groß⸗ kreuz des Ordens vom Deutſchen Adler dem Hon vedmi⸗ niſter Roeder und dem Oberkommandanten der Hon⸗ ved, General der Infanterie Sony, das Verdienſtkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler mit dem Stern dem Feldmar⸗ ſchall⸗ Leutnant Ratz und von Bartha ſowie den Ge⸗ neralmajoren Temeſy und Kereßtes⸗Fiſcher. Die Re ſchsbank am Halbjahresende Zum 30. Juni 1937 iſt die Inanſpruchnahme des Noten⸗ bankkredits entſprechend dem zu dieſem Zeitpunkt üblichen erhöhten Geldbedarf ſehr ſtark geweſen, doch hält ſich die kräftige Anſpannung, die in einer Zunahme der geſamten Kapitalanlage der Reichsbank um 864,0 auf 5781,3 Millio⸗ nen Mark zum Ausdruck kommt, durchaus in erwarteten Grenzen, da ja der ſtarke Kupontermin am Semeſterſchluß immer die Bereitſtellung größerer Mittel erfordert und da⸗ neben auch die Zunahme der laufenden Wirtſchaftstätigkeit zu berückſichtigen iſt. Eine gewiſſe Milderung erfährt die ſtarke Anſpannung des Notenbankſtatus durch den Umſtand, daß ein erheblicher Teil der beanſpruchten Mittel auf Giro⸗ konto ſtehengeblieben iſt. Insgeſamt haben die Giroguthaben um 174,4 auf 880,3 Millionen Mark zugenommen, wobei die öffentlichen Guthaben einen Rückgang aufweiſen, wäh⸗ rend die privaten aus Liquiditätsgründen erwartungsgemäß ſtärker anzogen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 583,5 Millionen Mark in den Verkehr abgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 30. Juni 1937 in Auswirkung der verſchiedenen vorerwähnten Kontenver⸗ änderungen auf 6941 Millionen Mark gegen 6255 Millionen Mark in der Vorwoche, 6836 Millionen Mark im Vormonat und 6349 Millionen Mark am 30. Juni 1936. Die Spanne zum Vorjahr beträgt alſo 592 Millionen Mark. Die Be⸗ ſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben um 0,2 auf 74,7 Millionen Mark abgenommen. Weiheſtunde in Quedlinburg Wiederbeiſetzung der Gebeine König Heinrichs J. Quedlinburg, 2. Juli. In der Nacht zum 2. Juli 1937 wurden, wie die NSK meldet, in der Krypta des Doms zu Quedlinburg die Gebeine Heinrichs J., des erſten deutſchen Königs, im Rahmen einer Weiheſtunde feierlich wieder bei⸗ geſetzt. An der Feier nahm nur ein kleiner Perſonenkreis teil. Vor der Feier begab ſich der Reichsführer SS Hi m m⸗ ler zu der alten Kapelle Heinrichs J., wo er einen Strauß aus Eichenzweigen niederlegte. Durch den Dom gingen der Reichsführer SS und ſeine Gäſte in die durch Kerzen be⸗ leuchtete Heinrichs-Gruft. Dort meldete SS⸗Oberführer Dr. Höhne dem Reichsführer SE, daß die in wiſſenſchaftlicher Forſchung nachgewieſenen Gebeine Heinrichs J. zur Wieder⸗ beiſetzung in einem neuen, zeitechten Sarkophag bereitſtün⸗ den. Hierauf gedachte der Reichsführer SS noch einmal in kurzen Worten der unſterblichen Verdienſte des großen Sach⸗ ſenherzogs, des erſten deutſchen Königs, und gab dann den Befehl, die ſterblichen Reſte König Heinrichs nunmehr zur letzten und endgültigen Ruhe beizuſetzen. Anläßlich der Feierlichkeiten zur Wiederkehr des Todes⸗ tages König Heinrichs J. wurde dem Reichsführer SS Himmler in ſeterliche Weiſe im prächtig geſchmückten Bür⸗ gerſaal des Rathauſes der Ehrenbürgerbrief der Stadt Quedlinburg überreicht. Kurzmeldungen ib Schwarze Roſe gezüchtet. In Gröbitz im Bezirk Wei⸗ ßenfels gelang dem Bergarbeiter O. Bergmann, der ſich ſeit Jahren als erfolgreicher Roſenzüchter in ſeinen Muſeſtun⸗ den betätigt, eine ſchwarze Roſe zu züchten, Ein ſolcher Er⸗ folg war bisher nur dem Roſarium in Sangerhauſen be⸗ et das vor mehreren Jahren damit in der ganzen elt Aufſehen erregte. ib Er wollte das väterliche Anweſen in Brand ſtecken. Der 27 Jahre alte Fritz Hetz aus Nitwitz hatte ſich vor dem Schwurgericht Coburg zu verantworten. Der Angeklagte wollte das väterliche Auldeen in Brand ſtecken; glücklicher⸗ weiſe wurde der für dieſen Zweck benutzte Zeitzünder noch rechtzeitig entdeckt. Hetz wurde zu einem Jahr und ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. iE Aus Bergnot gerettet Dieſer Tage unternahm der 27 Jahre alte Kaufmann Eberhard Müller aus Berlin eine Bergtour auf die Brunnſteinſpitze. Beim Abſtieg geriet der Touriſt in die Steilwände der Brunnſteinſpitze und kam weder vorwärts und rückwärts. Er war gezwungen, die Nacht bei einem heftigen Gewitterregen im Freien zu ver⸗ bringen. Der Hüttenwirt hörte anderntags die Hilferufe und verſtändigte die Rettungsſtelle, die nach mehrſtündiger Ar⸗ beit den Bergſteiger herunterbrachte. f Ab Das Karwendel im Segelflugzeug überquert. Dem Innsbrucker Segelflieger Wilfried Wiedner gelang es, bei einem von der Seegrube am Hafelekar bei Innsbruck geſtar⸗ teten Flug, zum erſtenmal die erſte Karwendelkette zu über⸗ fliegen und im Anſchluß daran einen Streckenweitflug bis nach Waidring im Kufſteiner Gebiet mit einer Geſamtent⸗ fernung von über 95 km durchzuführen. Es iſt dies das erſtemal nach mehreren mißlungenen Verſuchen, daß in Ti⸗ rol ein Streckenweitflug im Segelflugzeug mit einer Start⸗ überhöhung von mehr als 1000 m durchgeführt worden iſt. 1* Berlin. Die Delegierten zum 9. Kongreß der IHK folg⸗ ten einer Einladung von Reichsminiſter Dr. Goebbels zu 1 815 Sommerfeſt der Reichsregierung auf der Pfauen⸗ nſel. 5 London. Die engliſchen Dampfer„Candleſton Caſtle“ und „Kellwyn“ brachten 6000 Flüchtlinge aus Santander her⸗ aus. Paris. Im Amtsgeſetzblatt vom Freitag iſt eine Verord⸗ nung erſchienen, die unberechtigte Preisſteigerung mit e dchen Geld⸗ und Gefängnisſtrafen bedroht. Paris. Der Rechnungsausſchuß der Kammer hat be⸗ ſchloſſen, die Abgeordnetendiäten um 600 Franken auf 5600 Franken monatlich zu erhöhen. Der Senat hat ſich gewei⸗ gert, dem Beiſpiel der Kammer zu folgen. Der Amur ⸗Konflikt Tokio, 2. Juli. Die halbamtliche Agentur Domei berichtet von einer neuerlichen Verſchärfung der geſpannten Lage am Amur⸗ fluß infolge des überraſchenden Erſcheinens dreier Sowjet⸗ flugzeuge über der Amurinſel Sennufa. Die Flugzeuge hät⸗ ten die Inſel mehrmals überflogen und ſodann einen Er⸗ kundungsflug über den japaniſch⸗mandſchuriſchen Stellungen am rechten Amurufer unternommen. Dieſer neuen Grenzverletzung der Bolſchewiſten meſſen die politiſchen Kreiſe in Tokio boldere Bedeukung bei, zu⸗ mal den letzten Nachrichten zufolge Lilwinow⸗Finkelſtein den neuerlichen Prokeſt des japaniſchen Bokſchafters in Moskau zurückgewieſen habe. Die Nachrichtenagentur Domei berichtet ferner aus Mos⸗ kau, daß Litwinow⸗Finkelſtein einer eindeutigen Antwort auf das Verlangen des japaniſchen BVotſchafters nach Wie⸗ derherſtellung des Status quo ausgewichen ſei. Dem⸗ entſprechend habe Botſchafter Shigemitſu auf die Fortſet⸗ zung weiterer Unterredungen mit Litwinow⸗Finkelſtein ver⸗ zichtet und neue Inſtruktionen aus Tokio erbeten. Nach einer halbamtlichen Mitteilung wird der Stand⸗ ändert bezeichnet. Tokio beſtehe auf der umgehenden Erfüllung der von Litwinow⸗Finkelſtein zugeſicherten Räumung der Amurinſeln und verlange, daß dieſe Maßnahme bedingungslos durchgeführt werde. Japan lehne es ab, über die gleichzeitige Zurückziehung der japaniſchen Truppen auf dem gegenüberliegenden Amur⸗ ufer zu verhandeln. Mandſchukuo beſtehe auf ſeinen Beſitz⸗ rechten über die beiden Inſeln, überlaſſe allerdings die end⸗ gültige Regelung dieſer Frage einem Einvernehmen, das nach Herſtellung des Status quo angeſtrebt werden könne. Der Amur⸗Zwiſchenfall beigelegt Die Kanonenbobe werden zurückgezogen. Moskau, 2. Juli. Einer ſowjetamtlichen Verlautbarung zufolge fand am Freitag eine erneute Zuſammenkunft zwiſchen dem ja⸗ paniſchen Botſchafter Shigemitſi und Litwinow⸗Finkelſtein ſtatt, wobei über die Zwiſchenfälle auf dem Amur ver⸗ handelt wurde. Der japaniſche Botſchafter teilte Litwinow⸗ Finkelſtein die Bereitwilligkeit ſeiner Regierung mit, die japaniſchen Kanonenbobdte von den umſtrittenen Amur⸗ Inſeln zurückzuziehen, falls auch die Moskauer Regierung ihre Schiffe und Patrouillen von den Inſeln zurückzöge. Litwinow⸗Feuerſtein erteilte dieſe Zuſage, und Worpſchilow gab bereits die zu ihrer Ausfübrung nötigen Weiſungen. Beide Seiten betrachten nunmehr den Status quo auf dem Amur wiederhergeſtellt und erklärten ſich zu weiteren dip⸗ lomatiſchen Verhandlungen über die Zugehörigkeit der Inſeln und die Remarkation der Grenzlinie in dem be⸗ treffenden Gebiet bereit. Nationaler Vos mas ſch geht weiter 5 Santander, 2. Juli. Die milſitäriſchen Operationen an der Nordfront ſind am Freitag in allen Abſchnitten fortgeſetzt worden. Die nationale Luftwaffe iſt in den erſten Morgenſtunden aufge⸗ ſtiegen, hat die bolſchewiſtiſchen Stellungen im Abſchnitt von Caſtro Urdiales bombardiert und feindliche Zuſammenrot⸗ lungen im Tiefflug mit Maſchinengewehrfeuer beſchoſſen. Ein Gegenangriff im Küſtenabſchnitt iſt mit großer Energie zurückgewieſen worden. Die Bolſchewiſten wurden verfolgt und ließen eine große Menge Kriegsmaterial zu⸗ rück. Gegen 100 Milizleute haben dieſe Gelegenheit wahr⸗ genommen, um zu den Nationalen überzugehen. Im Abſchnitt von Somorroſtro wurde das ſüdlich dieſer Ortſchaft gelegene Bergmaſſiv Gorbera in ſeiner ganzen Ausdehnung beſetzt. Eine nationale Truppenabteilung hat die Orte Las Munecas und Santilices an der Grenze der Provinz Santander beſetzt. Andere Abteilungen ſind ſchon in die Provinz Santander eingedrungen und ſtehen in der Nähe der Ortſchaft Otanes an der Land⸗ ſtraße Valmaſeda—Caſtro Urdiales. a Die von Valmaſeda in weſtlicher Richtung vorſto⸗ ßenden nationalen Truppen ſind gleichfalls an einigen Punkten der Grenze der Provinz Santander ſehr nahe ge⸗ kommen. Die nationale Artillerie beherrſcht in dieſem Ab⸗ ſchnitt die der Provinzgrenze entlanglaufende, nach Ramales führende Landſtraße. Nördlich und öſtlich der am Donners⸗ tag eingenommenen Ortſchaft Trucios(nordweſtlich von Valmaſeda) ſind gleichfalls wichtige Stellungen beſetzt wor⸗ den. Neuer ſpaniſcher Generalſtabschef. Durch ein im Staatsanzeiger veröffentlichtes Dekret der ſpaniſchen Nationalregierung wird Brigadegeneral Fran⸗ eisco Martin Moreno zum Generalſtabschef des Oberſten Hauptquartiers und Mitglied des Oberſten Heeresausſchuſ⸗ ſes ernannt. Mit Gasgranaten gegen die Nationalen Verbrecheriſche Mittel der Bolſchewiſten. St. Jean de Luz, 3. Juli. In der Nähe von Cilleruelo de Bricia an der Sankan⸗ der⸗Fronk hat die bolſchewiſtiſche Artillerie 40 Gasgranaken abgeſchoſſen, von denen 39 explodierten. Der Blindgänger wurde nach Vitoria gebracht, wo er von Technikern unker⸗ ſucht worden iſt. Das Ergebnis der Unterſuchung lautete auf Arſengas. Gleichzeitig wurden in Vitoria mehrere vergiftete Sol⸗ daten ins Hoſpital eingeliefert. Die n en der Arſen⸗ vergiftung ſind geſchwollene Augen und Lippen und anhal⸗ tender Huſten. Die Unterſuchungen werden weitergeführt. Hungerſtreik eingekerkerter Natſonalſozſaliſten Paſſau, 3. Juli. Ein Reichsdeutſcher, der dieſer Tage in Linz(Oeſterreich) weilte, kam dort in den Beſitz eines Flugblattes, das an alle deutſchen Männer und Frauen ge— richtet iſt. Aus dem Flugblatt geht hervor, daß in der Strafanſtalt Garſten noch viele Nationalſozialiſten ſchmach⸗ ten, die das die Geſundheit zermürbende Trommelfeuer nunmehr ſeit dem Jahre 1934 über ſich mne laſſen muß⸗ ten. Diejenigen Kameraden, die der Amneſtie des Jahres 1936„nicht würdig“ waren, werden von dem monarchi⸗ ſtiſch geſinnten allmächtigen Herrn Direktor der Strafanſtalt⸗ Garſten buchſtäblich wie räudige Hunde behandelt. Wegen der ſtändigen grauſamen und unerträglichen Behandlun traten ſämtliche eingekerkerten Nationalſozialiſten am 2. Juli in den. treik, da ſie lieber geſchloſſen ſterben wollen, als ſich langſam zu Tode martern zu laſſen. 5 Neues aus aller Welt Exploſionsunglück in einer Oelfabrik. Wiesbaden, 3. Juli. Aus bisher noch ungeklärer Ur⸗ ſache entſtand in der Futtermittelverſchrottung der Oelfabrik Fauth in Wiesbaden eine ſtarke Exploſion. Die eine Seite des Gebäudes wurde eingedrückt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Die Zahl der Verletzten wird auf zehn geſchätzt. Feuerwehr und Arbeitsdienſt waren mit Erfolg bemüht, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Das Exploſionsunglück in der Oelfabrik Fauth in Wies⸗ baden hat doch ein Todesopfer gefordert. Der Arbeiter Käpple iſt ſeinen ſchweren Brandverletzungen erlegen. Außer mehreren Leichtverletzten, bei denen eine Kranken⸗ hausaufnahme nicht nötig war, mußten ein Arbeiter mit einem Knöchelbruch, ein weiterer Arbeiter mit einer Brand⸗ verletzung zweiten Grades und drei Feuerwehrleute mit— Rauchvergiftungen im Krankenhaus eingeliefert werden. Die Unterſuchung über die Urſache der Exploſion iſt noch nicht abgeſchloſſen. — Sontheim.(Vom eigenen Fuhrwerk über⸗ fahren.) Am Mittwoch ſtieß ein auswärtiger Perſonen⸗ kraftwagen infolge Verſagens der Bremſe auf ein Milch⸗ fuhrwerk auf. Der Lenker des Letzteren, ein verheirateter, Mann aus Talheim, wurde von ſeinem Wagen herunter⸗ geſchleudert; da ſeine Pferde ſcheuten, ging ſein eigenes Fuhrwerk über ihn hinweg. Mit erheblichen Verletzungen wurde er ins Krankenhaus verbracht. Die„Achema 8“ eröffnet Jrankfurt a. M., 3. Juli. Am Freitag wurde die unter der Schirmherrſchaft des Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring, ſtehende Ausſtellung für chemiſches Appargteweſen, die„Achema 8“, auf dem Feſthallengelände zu Frankfurt a. M. eröffnet. Gauleiter und Reichsſtatthalter Spren⸗ ger und Oberſt Löb vom Amt für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe als Vertreter des Miniſterpräſidenten General⸗ oberſt Göring nahmen nebſt zahlreichen Ehrengäſten aus dem In⸗ und Auslande an der Feier teil. 5 Ehrung einer Hunderkjährigen. 5 Berlin, 3. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Anna Maria Tholey in St. Wendel aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein perlönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Drei Todesurteile vollſtreckt Berlin, 2. Juli. Der 1912 geborene Anton Saltner aus Roſenheim und der 1903 geborene Max Burger aus Det⸗ tenſchwang ſind hingerichtet worden. Saltner und Burger, zwei arbeitsſcheue Burſchen, die von Jugend auf bettelnd und ſtehlend im Lande herumzogen, haben am 30. Juli 1936 auf der Käsalm bei Nußdorf am Inn den 67jährigen Sennen Wolfgang Eberwein erſchlagen und beraubt.— Ferner iſt der 1911 geborene Werner Marx aus Köln⸗Mühl⸗ heim hingerichtet worden. Marx hat am 10. Januar 1937 im Gierather⸗Forſt bei Bergiſch⸗Gladbach ſeine Geliebte, die von ihm ſchwanger war, erdroſſelt, um ſie nicht hei⸗ raten und für das zu erwartende Kind nicht ſorgen zu müſſen. Drei Tote aus„Rau II!“ geborgen. Bremerhaven, 3 Juli Nachdem das Wrack des geſun⸗ kenen Walfängers„Rau III“ gehoben und am aldenbur⸗ giſchen Ufer der Außenweſer auf Grund geſetzt morden iſt, konnte am Freitag nachmittag mit den Auspumparbeiten begonnen werden. Dabei wurden drei Leichen geborgen. Es handelt ſich um den Maſchiniſten Claußen aus Flens⸗ burg, den Maſchinenbauer Bergſtedte Lange(Kreis We⸗ ſermünde) und den Steward Richard Moench aus Weſer⸗ mäünde. ib Schiffszuſammenſtoß bei Southamplon. Unweit von Southampton ſtießen der engliſche Dampfer„Gamoin“ und der ruſſiſche Dampfer„Ziryanin“ in dichtem Nebel zuſam⸗ men. Beide Schiffe wurden ſchwer beſchädigt, konnten je⸗ 1915 ihre Fahrt ohne fremde Hilfe nach Southampton fort⸗ etzen. Für die Freiheit Spaniens gefallen Paris, 3. Juli. Wie Havas aus San Sebaſtian meh det, iſt der Marques de Tamarit, der ehemalige Chef der carliſtiſchen Militärjunta, der das Kommando über die Re⸗ quetes von San Ignacio übernommen und ſich während des Biscaya⸗Feldzuges beſonders ausgezeichnet hatte, vor Vals maſeda gefallen. Seine Leiche wurde in San Sebaſtian in 900 großen Halle des Hauptquartiers der Requetes aufge⸗ ahrt. Grubenexploſion in England 100 Toke?— Viele Verletzte London, 3. Juli. In einem Kohlenbergwerk in Cheſterkon bei Skokeon⸗ Trent enkſtand am Freikag ein Grubenbrand, der eine Ex⸗ ploſion auslöſte. Mehr als 100 e ſollen dabei den Tod gefunden haben, während zahlreiche Bergleute mik ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus überführt werden mußten. Die genaue Jahl der Opfer iſt noch nicht bekannt. Auch Rektungsexpedition ums Leben gekommen. Nach den letzten Nachrichten ſollen 22 Menſchen ihr Leben eingebüßt haben. Frühere Meldungen ſprachen da⸗ von, daß ſich 70 Mann zur Zeit des Unglücks in der Grube befanden, von denen nur neun ſchwerverletzt gerettet wer⸗ den konnten, während für die übrigen nür wenig Hoff⸗ nung beſteht, ſie noch lebend zu bergen. Dazu kommt, daß bei einer zweiten ben die meiſten Mitglieder einer Rettungsmannſchaft den Tod gefunden haben. Unter letz⸗ terer die zum Herd der erſten Exploſion unterwegs war, befinden ſich der Direktor und der ee irektor der Grube ſowie zwei Bergwerksinſpektoren des engliſchen Bergbauminiſteriums. Die Bergungsarbeiten geſtalten ſich ſehr ſchwierig, da das Feuer im Stollen 5 nicht gelöſcht werden konnte. Bisher ſind fünf Leichen ans Tageslicht befördert worden. Dynamitbombe gegen Arbeitswilligen. dewyork, 3. Juli. Aus der Stadt Canton 11 5 wird ein neuer ſchwerer Fall von Streikterror gemeldet. Das Haus eines arbeitswilligen Stahlarbeiters wurde durch eine von 3 Streikenden geworfene Dynamitbombe ſchwer beſchädigt. Die Gewalt der Exploſion war ſo ſtark. daß auch die Fenſter ſämtlicher Nachbarhäuſer zertrüm⸗ mert wurden. — Ads dem Badisches Caud Ein ſtarkes, geſundes Bauernium— f der Blutsquell unſeres Volkes Karlsruhe. Der Reichsbauernführer hat ſeine Zuſtim⸗ mung zu dem Vorſchlag der Landesbauernſchaft Baden ge⸗ geben, einen„Verein für bäuerliche Sippenkunde und bäu⸗ erliches Wappenweſen, Landesgruppe Baden e. V.“ ins Leben zu rufen. Im Sitzungsſaal der Landesbauernſchaft hat nun die Gründungsverſammlung des an den Reichs⸗ mährſtand angeſchloſſenen Vereins ſtattgefunden. Als Mit- glieder werden ihm die zuſtändigen Behörden und Dienſt⸗ ſtellen der NS DA Gau Baden angehören, die zu der Ver⸗ ſammlung auch ihre Vertreter entſandt hatten. Landes⸗ bauernführer Engler⸗Füßlin ſprach über den Sinn und Zweck des Vereins, ausgehend von der grundlegenden Rede des Führers vom 30. 1. 1933. Die Bearbeitung der Fragen des Bluterbes ſei eine der wichtigſten Aufgaben. Man wolle deshalb eine Beſtandsaufnahme der bäuerlichen Bevölkerung durchführen und daraus ein biologiſches Bild der Bauerngeſchichte gewinnen in der Erkenntnis, daß der bäuerliche Blutsquell nur geſund erhalten und vertieft werden kann durch die Verwurzelung von Blut und Boden. Mit der Sippenerforſchung diene man gleichermaßen der Geſchichte des Bauernhofes und der Heimatgeſchichte. Die Oets⸗ und Staatsarchive, die Kirchenbücher uſw. würden da⸗ für reiches Material liefern. Ein weiterer Grund für die Sippenforſchung ſei das bäuerliche Brauchtum, die Wieder⸗ erweckung der alten bäuerlichen Wappen und Hauszeichen als Beweis der Blutzugehörigkeit zur makelloſen Art und Ehre einer erbgeſunden bäuerlichen Sippe. Der Landes⸗ bauernführer bat alle Behörden, Parteigliederungen und Verbände, die Ziele des Vereins nach beſter Möglichkeit zu Anterſtützen. Der Abteilungsleiter 1B(Sippenkunde), Otto Heid, legte dar, daß ſchon bisher in der Erforſchung des bäuer⸗ lichen Blutserbes bemerkenswerte Fortſchritte zu verzeich⸗ rer fino, daß man aber zur Bewalttgung der Aufgaben jetzt die Gründung eines Vereins vorziehe, in welchem alle Stellen, die ſich mit der Erforſchung der bäuerlichen Kul⸗ tur befaſſen, gemeinſam an dieſe Aufgaben herantreten können. Es ſind fünf Abteilungen vorgeſehen: 1. die ge⸗ nealogiſche Bearbeitung der Kirchenbücher uſw.; 2. die bio⸗ logiſche, erb⸗ und raſſenbiologiſche Abteilung; 3. die volks⸗ wirtſchaftliche; 4. die geſchichtliche und 5. die volkskundliche Abteilung. In den politiſchen Kreiſen ſollen ehrenamtliche Sachbearbeiter des Reichsnährſtandes aufgeſtellt werden, die zugleich Sachbearbeiter des NS⸗Lehrerbundes ſind. In den Ortſchaften werden ehrenamtliche Mitarbeiter und ihnen zur Seite ehrenamtliche Helfer der Sache dienen. Leiter des Vereins iſt Landesbauernführer Engler⸗Füßlin, ſtellvertre⸗ tender Vorſitzender Hauptabteilungsleiter I, Albert Roth, Geſchäftsführer Abteilungsleiter 1 B, Otto Heid, ſtellvertre⸗ tender Geſchäftsführer der Sachbearbeiter für bäuerliche Blutsfragen, Dr. Karl Hartlieb. Profeſſor Dr. Schneider⸗ Heidelberg als Vertreter des Raſſenpolitiſchen Amtes gab bemerkenswerte Winke für die Arbeit des Vereins, Miniſterialrat Dr. Aſal er⸗ klärte für das Miniſterium des Kultus und Unterrichts, daß dieſes die Initiative der Landesbauernſchaft Baden aufs lebhafteſte begrüßt hat. — Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937. Walter Bäuerle von den Vereinigten Städtiſchen Theatern in Kiel, Ludwig Linkmann vom Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt, Al⸗ fred Mendler vom Stadttheater Altona, Eugen Wallrath vom Stadttheater Münſter und Eduard Wandrey von den Städtiſchen Bühnen Düſſeldorf wurden für die Reichsfeſt⸗ ſpiele Heidelberg, die vom 20. Juli bis 22. Auguſt dauern, Verpflichtet. Schwere Verkehrsunfälle.— Faſan flog gegen das Auko. Lahr. Die 20 Jahre alte Hilda Hahn aus Herrenberg geriet auf der Fahrt durch die Kaiſerſtraße in einen Schie⸗ menſtrang und kam in dem Augenblick zu Fall, als ein Laſt⸗ kraftwagen aus Weinheim die Stelle paſſierte. Das Mädchen wurde von einem Hinterrad erfaßt und erlitt neben einer Gehirnerſchütterung ſchwere innere Verletzungen.— In Kappel am Rhein verunglückte der dortige Müller und Sä⸗ gewerksbeſitzer Bernhard Kunz auf recht eigenartige Welſe. Während er mit ſeinem Auto auf der Straße nach Ruſt fuhr, behinderte plötzlich ein in den Kraftwagen fliegender Faſan derart die Sicht, daß der Autolenker von der Straße abkam und gegen eine Telegraphenſtange fuhr. Der Zu⸗ jammenprall war ſo heftig, daß Kunz mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Bezirkskrankenhaus Lahr transportfert wer⸗ den mußte. N Lolcale Nuudschiau Ihren 80. Geburtstag kann heute Frau Wendelin Kreutzer Ww. geb. Gruber, Zähringerſtraße 23, begehen. Vom Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim ging ihr ein Geſchenk und ein Glückwunſchſchreiben zu. Der Hochbetagten, die noch ſo rüſtig iſt, daß ſie auch noch Feldarbeiten ver⸗ richten kann, auch unſere beſten Wünſche. 8 Standkonzert am Waſſerturm. Morgen Sonntag, den 4. Juli 1937, von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Leitung des Sturm⸗ führers Otto Homann⸗Webau ein Standkonzert mit folgen⸗ dem Programm: B. K. D. Marſch, Becker; Ouvertüre zur Oper„Das Nachtlager von Granada“, Kreutzer; Lebens⸗ freude, Walzer, Waedle; Intermezzo a.„Lyriſche Epiſoden“, Homann⸗Webau; Ungariſcher Marſch, Mattlin; Die Trom⸗ mel gerührt, Schmidt⸗Hagen. 8 Ausſtellung„Junge deutſche Bildhauer“ in der ſtädt. Kunſthalle Maunheim. Morgen Sonntag, den 4. Juli, beginnt in der ſtädtiſchen Kunſthalle eine neue Aus⸗ ſtellung„Junge deutſche Bildhauer“. Die Schau, die über 200 Skulpturen und Zeichnungen umfaßt, iſt die größte Ausſtellung von Werken junger deutſcher Bildhauer, die bisher in Deutſchland veranſtaltet wurde. Zur Eröffnung um 11.30 wird Herr Richard Laugs, Träger des Muſik⸗ preiſes der Reichshauptſtadt Berlin,„Variationen und Fuge über ein Thema von Händel“ von Johannes Brahms Op. 25 ſpielen. Anſchließend ſpricht der Direktor der Kunſthalle einführende Worte. Zur Eröffnung und zur Ausſtellung ſind alle Volksgenoſſen herzlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei. 2 Gängerfeſt in Ilvesheim. Der Geſangverein„Germania“ Ilvesheim feiert heute, Sonntag und Montag ſein 75 jähriges Beſtehen, aus welchem Anlaß bereits im vorigen Monat ein Jubiläums⸗ konzert ſtattgefunden hat. Heute abend treffen ſich in der Feſthalle Ilvesheim die Mitglieder und Ehrengäſte zum Feſtbankett, dem ſich ein Ehrenſingen der Ilvesheimer und Seckenheimer Gaſtvereine anſchließt. Für Sonntagnachmittag iſt ein Feſtzug vorgeſehen. In der Feſthalle wird ein Freundſchaftsſingen abgehalten und abends wird ein Bunter Abend mit zahlreichen Darbietungen wieder viele Beſucher anlocken; bekannte Künſtler und die Stadtkapelle Ladenburg wirken mit. Ein großes Volksfeſt beendet am Montag das Jubiläum. Abends findet ein Fußball⸗Freundſchaftsſpiel ſtatt, und nach Eintritt der Dunkelheit wird ein Feuerwerk abgebrannt. Muſik und Tanz bilden den Abſchluß. Die freundſchaftlichen Beziehungen, die von Secken⸗ heim nach Ilvesheim ſpielen, werden nicht nur in hieſigen Sängerkreiſen ſtarke Beteiligung an dem Jubelfeſte der „Germania“ bringen, ſondern auch die Bevölkerung im all⸗ gemeinen wird den Ilvesheimer„Germania“⸗Sängern durch zahlreichen Beſuch bei ihren feſtlichen Veranſtaltungen ihre Sympathie nicht verſagen. * — Gebäudeſonderſteuergeſez. Im Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt(Nr. 25) vom 1. Juli 1937 wird der Wort⸗ laut des Gebäudeſonderſteuergeſetzes bekanntgegeben, wie er ſich aus den ſeit 1. Juli 1936 erfolgten Aenderungen und Ergänzungen ergibt. b ä Filmſchau Das Palaſt⸗Theater brachte geſtern einen neuen großen Spitzenfilm„Die Unbekannte“. Unter der überragenden Regiekunſt eines Frank Wysbar entſtand hier ein durch ſeinen ernſten Kunſtwillen, ſeinen dichteriſch geformten Stoff und ſeine darſtelleriſchen Glanzleiſtungen hervorragender Film, der jedem unvergeßlich bleiben wird. Der Film ſchildert in erregender und abwechflungsreicher Handlung ein einzigartiges Schauſpiel opferbereiter Liebe. Er zeigt die Wandlung einer Frauenſeele, die nach einem verfehlten Leben der großen Liebe begegnet und tragiſcherweiſe ent⸗ ſagen muß. Im größten Liebesleid ihres Lebens wächſt dieſe Frauengeſtalt zu heroiſcher Haltung und weiblicher Größe, um den Mann vor Irrtum und Schuld zu bewahren. Sybille Schmitz in der Hauptrolle vollbringt darſtelleriſch eine Glanzleiſtung und formt die Figur der Madeleine zu ergreifender Größe. Ganz packend iſt die Schlußſzene, als ſie verklärt lächelnd in die große Einſamkeit des Todes hineinzugehen vermag in dem Bewußtſein, daß ſie durch ihren Tod den geliebten Mann dem Leben wieder gewonnen hat.— Dieſes Filmerlebnis dürfte ſich niemand entgehen laſſen. Das Beiprogramm iſt wertvoll wie immer und bringt Kulturfilm und neueſte Wochenſchau. Klingende Vergangenheit. Unſer Oberrheingau iſt ein Land der Burgen und Schlöſſer. Viele von ihnen, die einſt im Mittelpunkt deut⸗ ſchen Kulturlebens ſtanden, wurden von uns Einheimiſchen faſt weniger beachtet als von den Fremden. Der Kreis von Menſchen, die zu ihnen wallfahrten, um in eine ver⸗ gangene Zeit hineinzuhorchen und zu ſchauen, war klein. Meiſt ſind es Hiſtoriker, Bauleute oder Künſtler. Manche dieſer Burgen und Schlöſſer ſind durch die nationalſozialiſtiſche Regierung vor dem baulichen Verfall Hewahrt worden. Es geſchah aber noch mehr. Die ſtolzen Zeugen der Vergangenheit werden heute wieder aus ihrem Dornröschendaſein gelöſt und eine lebendige Verbindung mit uns heutigen Menſchen hergeſtellt. Das Amt„Feierabend“ in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ trat nämlich in dieſem Sommer mit einer neuen Idee auf den Plan: es veranſtaltet Schloß⸗ und Burgkonzerte in den Koſtümen und bei der gleichen Be⸗ leuchtung wie in alter Zeit. Unmittelbar ſpricht alte Kultur zum einfachen Volksgenoſſen. Im Prunkſaal des Rokoko. Gerade die Schaffenden wiſſen dieſe Abende in den herrlichen Fürſtenhallen zu würdigen, Im dunklen Feſt⸗ anzug der Deutſchen Arbeitsfront kommen ſie. Kinder in Reifrock und weißer Perücke empfangen die Gäſte an den weitfluchtigen Portalen. In den großen Glaskugeln an f den breiten Freitreppen flackern im Abendwind dickbauchige Kerzen; ſchlanke Kerzen ſind auf all den goldenen und ſilbernen Trägern aufgeſteckt. Pagen mit Perückenkopf ver⸗ beugen ſich ſchweigend am Saaleingang. Sprühend bricht ſich der Kerzenſchein in den bizarren Lüſtern, vertauſend⸗ fältigt durch die hohen Wandſpiegel, des mit verſchwende⸗ riſcher Pracht ausgeſtatteten Raumes. Der alte Kaſtellan des Schloſſes öffnet geräuſchlos die Türflügel für den Ein⸗ Zug des Hofes, der mit ſchwebender Anmut nach dem Po⸗ riſcher Freude geworden. a dium ſchreitet: Das Muſikvolk mit ſeinen Inſtrumenten, Geigen, Bratſchen, Flöten, tritt ein. Lautloſe Stille im Saal. Das Muſikſtück eines welſchen Meiſters ſtrömt durch den Raum. Der Maeſtro ſpielt auf dem alten Flügel, einem ſeltenen Stück aus der erſten Zeit des Hammer⸗ klaviers. Es iſt wie eine wehe Ahnung in dieſem Augenblick, daß Fremdlinge die deutſchen Fürſtenhöfe mit ihrer Kunſt beherrſcht haben. Stolz fühlt aber jeder deutſche Klänge aus den Schöpfungen unſerer Tonmeiſter heraus.— In der Pauſe ergeht man ſich in den an anderen Tagen ſtill träumenden Wandelhallen oder im Marmorſaal, bis der Kaſtellan mit Schellengeklingel wieder in den Muſikraum bittet.— Eine bekannte Künſtlerin ſingt mit vollendeter Stimme ein neckiſches Liedchen. Das ſprudelt und wirbelt nur ſo; es iſt, als kehrten die Sprühgeiſter des Rokoko zurück, in Erinnerung zu ſchwelgen. Es iſt keine gefühlsduſelige Schwärmerei, dieſes Zurück⸗ gehen zu Puder und Reifrock. Wir wollen nur die Meiſter einer vergangenen Epoche ehren, die Vorläuſer unſerer Klaffiker und Romantiker waren. Und am Bergfried. Efeuumrankt ſchaut ſo manche Ruine verwittert und altersgrau hinaus ins offene Land. Der Ritter in glän⸗ zender Rüſtung, voraus der Fanfarenzug, reitet heimwärts. Schöne Frauen winken von den Altanen, Luſtig blaſen die Trompeter, dumpf ſchlagen die Trommeln. Eine laue Sommernacht hat viele Menſchen aus der ganzen Umgebung auf den Berg gebracht. In weiten Sätzen reiten die Melo⸗ dien zu Tal und locken immer neue Scharen zum Aufſtieg. Bunte Lampions pendeln ſacht in den Zweigen uralter Bäume. Die Menſchen, die ſich auf den Mauerreſten oder auf den Burgwieſen niedergelaſſen haben, ſingen gemeinſam ein Lied, das die Kapelle angeſtimmt hat. a Klingendes Leben beherrſcht wieder die Burgen und die herrlichen Schlöſſer: wie einſt, find ſie Stätten ſchöpfe⸗ Herbert Dörr. J verkehrsunfälle und Verkehrsüberwachung. Nachdem am Mittwoch zum erſten Male in dieſem Jahre der Tag ohne Verkehrsunfall verlief, mußten am Donnerstag fünf Verkehrsunfälle verzeichnet werden, die bei der zum Führen von Kraftfahrzeugen notwendigen Sorgfalt reſtlos hätten! vermieden werden können. Eine Perſon wurde leicht ver⸗ letzt, zwei Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder zum Teil erheblich beſchädigt.— Wegen verſchiedener Uebertretun⸗ gen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 52 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. 34 Kraftfahrzeughalter an ſen ihre Hahlzeucge; die verſchiedene techniſche Mängel auf⸗ wieſen, der Abnahmeſtelle vorführen.. — keine Preiserhöhung bei Grundſtücksveräußerungen. In einer Ausführungsverordnung des Reichsjuſtizminiſters wird bekanntgegeben: Es wird darauf hingewieſen, daß die Verordnung vom 26. November 1936 über das Verbot von reiserhöhungen ſich auch auf Grundſtücksveräußerungsge⸗ chäfte bezieht. Demgemäß haben Gerichte und Notare die Beurkundung ſolcher Geſchäfte, wenn ſie erkennbar einen Verſtoß gegen die genannte Verordnung enthalten, abzu⸗ lehnen.. — Wer bekommt ein Betriebsaufbaudarlehen? Es iſt' bekannt, daß durch einen Antrag bei der zuſtändigen Kreis⸗ bauernſchaft(mittels eines dort anzufordernden Formula⸗ res) über den Reichsnährſtand Betriebsaufbaudarlehen für landwirtſchaftliche Betriebe gegeben werden, damit die Lei⸗ ſtungsfähigkeit derſelben im Intereſſe der Erzeugungsſchlacht geſteigert wird. Im Gegenſatz zur bisherigen Regelung wird darauf hingewieſen, daß die Darlehen auch an ſolche Be⸗ triebe gewährt werden können, welche ſich nicht im Schul⸗ denregelungsverfahren befinden. Die Darlehen werden nur. zur Ergänzung des Viehbeſtandes, des toten Inventars und zur Ergänzung und Reparatur der Wirtſchaftsgebäude, ſo⸗ weit erforderlich und zweckmäßig, gewährt, nicht aber zur Beſchaffung von Saatgut, Düngemitteln und ähnlichen Be⸗ triebsmitteln. Der Kredit kann überhaupt nur dann ge⸗ währt werden, wenn der Betriebsinhaber glaubhaft nach⸗ weiſt, daß er die Geldmittel auf einem anderen Wege ſich nicht beſchaffen kann. Die Darlehensmittel werden von der Rentenbankkreditanſtalt über die Badiſche Kommunale Landesbank in Mannheim zur Verfügung geſtellt. 5 * Ein lächerliches Bißchen? „Schütte doch den Papierkorb nicht immer in den Müll⸗ eimer, Eliſe!“, ſagte Herr Backer zu ſeiner Frau,„Du weißt doch, wir haben jetzt Altſtofffammlung, da müſſen wir alles Brauchbare aufheben!“ „Alles Brauchbare gern, lieber Emil, Deine alte Woll⸗ jacke, die Dir leider zu eng geworden iſt, die aber noch ganz ut ausſieht, die werde ich dem Lumpenmann ſchon geben. Aber das bißchen altes Papier— das iſt ja nun wirklich lächerlich! Das lohnt ſich doch gar nicht!“ „Da biſt Du aber völlig ſchief gewickelt, Eliſe. Die Woll⸗ jacke iſt viel zu ſchade für den Lumpenmann, die gibſt Du bitte der RSV. Aber eben Dein„lächerliches“ bißchen Pa⸗ 15 iſt das Richtige für den Sammler, das ſucht er näm⸗ ich e „Na höre mal, wenn Du ſagteſt: ſammle die Zeitungen, dann hätte ich das ja noch verſtanden, denn das iſt ja immer ein ganz ſchöner Stapel und gut geordnet. Aber die Schnip⸗ ſel im Papierkorb, nein, da kann ich mir nicht helfen, das mach ich nicht, ſonſt komm' ich mir ja lächerlich vor... Lä⸗ cherlich, verſtehſt Du?! Ein lächerliches Bißchen iſt das..“ „Ein lächerliches Bißchen? Nun laß Dir geſagt ſein, daß Deine Schnipfel viel wertvoller ſind als das ſchlechte Zei⸗ tungspapier, und dann wegen der Lächerlichkeit: Wenn je⸗ der Deutſche wöchentlich nur einen Quadratmeter Altpapier ſammelt(das iſt wahrſcheinlich weniger als der normale Umfang einer einzigen Ausgabe einer Großſtadtzeitung), dann kommt ein papiernes Band zuſammen, das ſich in einer Breite von einem Meter faſt zweimal um den Aequa⸗ tor legen ließe... Iſt das vielleicht nichts?“ „Donnerwetter, iſt das wahr?! Na, dann lohnt es ja wirklich. Und Du meinſt, man kann dann auch wirklich was Ordentliches wieder draus machen aus dem alten Papier?“ „Na glaubſt Du vielleicht, es wird zum Spaß geſam⸗ melt? Abſolut Wertloſes gibt es heute kaum noch, es hat alles ſeinen Wert, wenn es in genügender Menge vorhan⸗ den iſt. Was meinſt Du, was wir für tüchtige Wiſſenſchaft⸗ ler in Deutſchland haben: Die machen aus allem was Ver⸗ nünftiges! 5 So und nun geh zum Kaufmann und beſtelle Dir eine alte Kiſte als Sammelgefäß. Oder willſt Du vielleicht nicht mitmachen, wenn das ganze Volk ſeine Pflicht tut?“ Das wollte Frau Backer ja nun wirklich nicht. Und ſo begann ſie zu ſammeln! ſte. Kampf der Brandſeuche: Das muß jeden Bauern aufhorchen laſſen! Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo im Lande ein Bauernhof von einem Schadenfeuer heimgeſucht wird. In den Meldungen hierüber iſt um dieſe Jahreszeit faſt regelmäßig zu leſen:„Wenn auch die Tiere aus dem Stall teilweiſe gerettet werden konnten, ſo iſt immerhin der Scha⸗ den für den Betroffenen ſehr groß, denn mit dem einge⸗ äſcherten Stadel ſind ſämtliche landwirtſchaftliche Geräte und alles friſche Heu ein Raub der Flammen geworden.“ Mag der Schaden für den betroffenen Bauern je⸗ weils auch noch ſo groß ſein, mindeſtens ebenſo groß iſt er ür die Volksgemeinſchaft. Denn ſie verliert in ihrer Geſamtheit die Werte, die dem Feuer zum Opfer ge⸗ fallen ſind. Werden Heuvorräte vernichtet, dann führt das zu einer Verringerung des Futtermittelbeſtandes und da⸗ mit wieder zu unerwünſchten Rückwirkungen auf die Vieh⸗ haltung. Geht Getreide verloren, dann hat der Menſch als Getreideverbraucher den Rückſtoß aufzufangen. Immer wird man verſuchen müſſen, die auf dieſe Weiſe entſtan⸗ denen Lücken zu ſchließen und Ai iſt das eben nur mit Hilfe koſtſpieliger Einfuhren möglich. Jede Einfuhr; greift aber unſeren Deviſenbeſtand an und bei der allge⸗ meinen Deviſenlage können Einfuhren zur Deckung von. Brandſchäden nur auf Koſten anderer lebenswichtiger Einfuhren n 8 werden. 5 Nach den 1 der We n e 3 fordert die Brandſeuche in Deutſchland im ahr zwiſchen 400 und 500 Millionen Mark. von denen leider ein gewaltiger Teil auf die Landwirt⸗ ſchaft entfällt. Die Brandfälle aufdem Lande nehmen uns alljährlich ſo viel an Getreide, Mehl, Feldfrüchten und Vieh weg als genügen würde, um eine Großſtadt m 20 000 Personen ſtändig zu ernähren Wir führen nicht ohne Grund einen Kampf gegen Verderb. Wir müſfen auch alle Tatkraft 5 lden der Prendſeuche Einhart zu gebieten Flachs⸗ und Hanflehrkuts in Oſterburken J] Oſterburken, 2. Juli. Der traditionelle Flachs⸗ und Hanflehrkurs, der alljährlich die Pioniere des deutſchen Flachs⸗ und Hanflehrbaues zur Tagung zuſammenführt, fand in dieſem Jahre in Oſterburken ſtatt, dem Sitz des vor⸗ bildlich eingerichteten badiſchen Flachsröſtwerkes, das durch die Badiſche Zentral⸗Genoſſenſchaft betrieben wird. Ueber 60 Teilnehmer aus ſämtlichen deutſchen Gauen hatten ſich zu dieſer Tagung eingefunden, die im Auftrag des Reichs⸗ miniſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft und des Reichsnährſtandes durch die Deutſche Flachsbau⸗Geſellſchaft Berlin durchgeführt wird Diplomlandwirt Engelhardt ſprach über die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe Badens und den badiſchen Flachs⸗ und Hanfbau im beſonderen, der nach einer bedeutenden Blüte im vorigen Jahrhundert nach dem Kriege faſt gänzlich zum Erliegen gekommen war, Dank den Bemühungen der Landesbauernſchaft Baden gelang es, die Anbaufläche von Flachs heute wiederum auf 1257 Hektar und die von Hanf auf 156 ha zu ſteigern. Neben einigen 5 Betrieben in Nord⸗ und Mittelbaden wird der lnbau von Flachs hauptſächlich von Kleinbauern betrieben. So verteilen ſich die 1250 ha Flachs auf etwa 44 000 klein⸗ bäuerliche Anbauer. Trotz der vielen einzelnen Anbauflächen iſt die Qualität des badiſchen Flachſes als vorzüglich aner⸗ kannt; ſie ſteht der der ſchleſiſchen Anbauflächen in nichts nach und wird von den Spinnereien und Spezialſeilereien gerne aufgenommen. Die Badiſche Zentral⸗Genoſſenſchaft hat das Flachswerk Oſterburken in ihren Betrieb übernom⸗ men. Hier können etwa 50 000 Zentner verarbeitet werden. Die anderen Flachsmengen werden von den angrenzenden Flachsröſten Württembergs aufgenommen. Das Saatgut des 57 ln Flachſes und Hanfs wird zum größten Teil im Lande ſelbſt gewonnen. Auch hier iſt Baden in der Heran⸗ zucht hochwertiger Edelzuchtarten vorbildlich. a Hierauf ſprach Dr. Koch vom Reichsnährſtand⸗Verwal⸗ tungsgmt Berlin über Fachfragen des deutſchen Flachs⸗ und Hanfbaues. Gegenwärtig werden im Deutſchen Reich etwa 60 000 ha mit Flachs bebaut. Der Aufbau der deut⸗ ſchen Flachsbauwirtſchaft wurde unter großen Opfern im Rahmen der Erzeugungsſchlacht und des Vierjahresplanes zu guten Erfolgen geführt. 22 Flachsröſten verarbeiten das abgelieferte Gut. Sie befinden ſich meiſt in den Händen bäuerlicher Genoſſenſchaften. Der größte lachsanbau Deutſchlands befindet ſich in Schleſien. Erſtrebenswert iſt. auch in anderen Landesbauernſchaften die Zuſammenlegung von größeren Flächen im Intereſſe der einheitlichen Sor⸗ tierung. Zum Schluß ſprach noch Direktor Kempe Deutſchen Flachsbau⸗Geſellſchaft Berlin bei einer Beſichti⸗ Tang der Flachsröſte Oſterburken.— Im Anſchluß an die agung unternahmen die etwa 60 Teilnehmer eine zwei⸗ tägige Fahrt durch Baden zur Beſichtigung der größeren. Flachs⸗ und Hanfanbaugebiete. Die Fahrt führte über Hei⸗ delberg und Karlsruhe nach Baden⸗Baden, wo ſich die Teil⸗ nehmer trennten. Gedenktage 8 3. Ju li. 1676 Leopold J, Fürſt von Anhalt⸗Deſſau, ſauer“, in Deſſau geboren. a 1709 Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, Friedrichs des Großen, in Berlin geboren. 1792 Der von Braunſchweig in Braunſchweig geſtorben. 1866 Schlacht bei Königgrätz(Sadowa). von der der„Alte De⸗ Schweſter reußiſche Generalfeldmarſchall Prinz Ferdinand Gummireifen am Ackerwagen? Eine Frage, die unbedingt bejaht werden muß. Dieſe Frage wird im erſten Augenblick mehr Verneiner als Bejaher finden. Warum? Weil Gummi noch immer ein deviſenfreſſender Einfuhrartikel iſt und die Landwirtſchaft Jahrhunderte mit ihren eiſenbereiften Ackerwagen aus⸗ gekommen iſt. Und doch muß ſie bejaht werden. Mehr noch, es iſt ſogar darauf zu dringen, daß die Luftbereifung ſtärkſte Verbreitung findet. Mehrere hunderttauſend Tonnen Eiſen fahren wir an unſeren Ackerwagen ſpazieren. Wie groß der Verſchleiß in der Landwirtſchaft iſt, lehrt ſchon eine andere faſt un⸗ bekannte Zahl: jährlich gehen mehrere zehntauſend Tonnen Eiſen durch ſchlecht geſchärfte Pflugſcharen verloren. Im Zeichen der ſteigenden Dungerzeugung iſt ſogar die Frage zu ſtellen, ob Eiſen nicht lebenswichtiger iſt als Gummi. Ferner muß berückſichtigt werden, daß durch die Ein⸗ führung des Kleinſchleppers in abſehbarer Zeit 600 000 Pferde eingeſpart werden können. Luftbereifte Ackerwagen und luftbereifte Kleinſchlepper ſind aber nicht voneinander zu trennen. Der Kleinſchlepper verlangt alſo einen Erſatz für Eiſenreifen durch Gummireifen. Aber die Gummibereifung hat noch andere Vorteile. Ein luftbereifter Ackerwagen kann 50 und mehr v. H. Zugkrafterſparnis bringen. Wie wichtig dies iſt, beweiſt die Tatſache, daß jährlich pro 100 Hektar bis 120 Doppel⸗ zentner Laſten zu befördern ſind; ja, daß die Landwirtſchaft geradezu als„Transportgewerbe wider Willen“ bezeichnet werden kann. Man darf auch nicht vergeſſen, daß in der Landwirtſchaft gebrauchte ſelbſt abgefahrene Reifen noch Verwendung finden können, weil die Beanſpruchung viel geringer iſt. Während beim Auto die reibende Beanſpruchung durch die Kraftübertragung den Verſchleiß herbeiführt, wer⸗ den die gleichen Reifen am Ackerwagen nur rollend be⸗ anſprucht und haben ſo eine vielfache Lebensdauer. Vor Umſtellung der Ackerwagen auf Luftbereifung muß beachtet werden, daß beſtimmte bodenverhältniſſe die Vorteile ſtark mindern können. Auf ſehr naſſen, ſchwerſten Böden ſinkt die Zugkrafterſparnis ſtark, ebenſo im Ge⸗ birge. Ferner darf der Bauer und Landwirt nie vergeſſen, daß Gummireifen der Pflege bedürfen. Zu geringer Luft⸗ druck, Oel, Benzin, Einfrieren in Pfützen und ähnliche Einflüſſe zerſtören auch den beſten Gummireifen. Bei rich⸗ tiger Pflege ſind jedoch die Vorteile ſo groß und über⸗ zeugend, daß ſich die Umbaukoſten in kürzeſter Zeit bezahlt machen. Zeitſchriften und Bücher. Geſetz und Werbung. Ein Ratgeber zu deutſchgeſinnter Werbung. Von Dipl.⸗Hdl. H. Leder. Verlag Wilhelm Stoll⸗ fuß, Bonn. Preis 1.— RM.— Für den arbeitsüberlaſteten Geſchäftsmann iſt es nicht immer leicht, ſich ſo intenſiv mit einem einzelnen Geſetz zu befaſſen, um es gleich ſinn⸗ gemäß in ſich aufzunehmen. Es iſt ihm daher angenehm, wenn ihm an Hand einiger Beiſpiele gezeigt wird, wie das Geſetz zu verſtehen iſt. Der Verfaſſer hat es verſtanden, neben Auszügen aus dem Geſetzestext Beiſpiele und Ent⸗ ſcheidungen zu erläutern. Warum das Geſetz erforderlich iſt, welche Ziele es verfolgt und worin der Sinn des Geſetzes liegt, das alles iſt leichtverſtändlich dargeſtellt. Auch das „Geſetz über Zugabeweſen“ hat der Verfaſſer in 10 Leit⸗ ſätzen dargelegt. Ferner wird das„Geſetz gegen den un⸗ lautern Wettbewerb“, das„Geſetz über Preisnachlaß“ und das„Geſetz über Ausverkauf und ähnliche Veranſtaltungen“ in der kleinen Schrift berückſichtigt. Dieſen praktiſchen, kleinen Ratgeber ſollte jeder Werbungstreibende beſitzen. Jetzt kommt die Zeit der Heringe! Die deutſche Heringsfiſcherei kommt von Tag zu Tag mehr in Fahrt. Die Fangmeldungen der Logger, die den Hering ſofort an Bord kehlen und ſalzen, künden die erſten Zufuhren von Matjes⸗Heringen an, und inzwiſchen erfol⸗ gen auch ſchon einigermaßen regelmäßige Anlandungen der Dampfer, die den mit dem Schleppnetz gefangenen„grünen“ Hering heranbringen. a Wenn ſich auch dieſer Frühfang der Dampfer bisher noch wenig zum Räuchern und zum Grünverkauf eignet, ſo iſt eine ſtetige Beſſerung der Heringsfiſcherei unverkenn⸗ bar, und es wird nur noch kurze Zeit dauern, bis die deut⸗ 5 Heringsſaiſon und damit auch die deutſche Bücklings⸗ aiſon in voller Blüte ſteht. Da der Fang in dieſem Jahr beſonders intenſiv betrie⸗ ben wird und die Flotte auch in techniſcher Hinſicht beſten⸗ erüſtet iſt, dürfte der Fiſchmarkt bald mehr denn je im eichen des Herings ſtehen, der nicht nur von den Verbrau⸗ hern, ſondern auch von der geſamten Fiſchinduſtrie ſehn⸗ lichſt erwartet wird. 8 N Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 3. Juli: Miete G 28 und 2. Sondermiete G 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 301303:„Der Campiello“, Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari. Anfang 20 Ende gegen 22 Uhr. Sonntag, 4. Juli: Miete B 28 und 2. Sondermiete B 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 384—389: Zum letzten Male:„Die Frau ohne Schatten“, Oper von Richard Strauß.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfang 19 Montag, 5. Juli: Nachmittagsvorſtellung— Schüler⸗ miete B—:„Der Waffenſchmied“, Oper von Albert Lortzing. Anfang 15 Ende etwa 17,45 Uhr. Montag, 5. Juli: Miete H 28 und 2. Sondermiete 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 330332;„Wintermärchen“ von Shakeſpeare. Anfana 19.30 Ende nach 22.30 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 7. Sonntag nach Pfingſten. 2—4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion d. Frauen. Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt und Opfer⸗ gang der Kinder. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt die Jungmänner. In den Vormittagsgottesdienſten iſt Kollekte für den Caritasopfertag. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen und Corporis Samstag: Sonntag: 8.30 und Chriſtenlehre für Chriſti Bruderſchaft mit Segen. 6. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für den Kirchenumbau 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Dienstag Abend: Kirchenchorprobe. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. in Singen. 8.45 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Vikar Steigelmann. Vikar Steigelmann. Vikar Steigelmann Montag Abend 8 Uhr: Evang. Gemeindejugend J Dienstag Nachmittag 6 Uhr: Evang. Gemeindejugend II. und pünktliches Erſcheinen gebeten. Liedertafel. Heute abend beteiligt ſich der Verein am Feſt⸗ bankett des Geſangverein„Germania“ Ilvesheim. Treffpunkt um 7.45 Uhr im Lokal. Dauerkarten für das Feſt können heute abend zum Preiſe von 20 Pfg. entgegengenommen werden. Mänunergeſangverein 1861. Wir beteiligen uns heute abend beim Feſtbankett unſeres Brudervereins„Germania“ Ilvesheim. Treffpunkt pünktlich um 8 Uhr im Vereins⸗ lokal zu einer kurzen Probe. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim⸗Geckenheim Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 Geſchäftszweige unſeres Kredit-Inſtituts: Gewährung von Krediten und Darlehen an Mitglieder Ausführung aller in das Bankfach ein⸗ ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Beratung und Auskunftserteilung in allen wirtſchaftlichen Angelegenheiten Wauaamdmddddddnaddaddmmdmamdddddemdakddddddddadddcadaned Zul mmuumumumunmummmummimimmmmanmumunumamnummnunmmmennammunuuumudunummm Warum liefern wir unsere Photo-Arbeiten besser und schöner? 1. Verarbeitung von Agfa Markenpapier, 2. Modernes, neuzeitliches Entwicklungsverfahren. 3. Maschinelles Kopieren. Abzüge 649, Stück 10 Pfg., auf Markenpapier. Auf neutrales gewöhnliches Papier liefern wir die Abzüge 609, 2 Stück schon für 15 Pfg., ohne Garantie. Neckar- Drogerie W. Hornung. 1 Haan Deutſche ziegel zu verkaufen. Ulehtenauerstr. 4. 1 l. Bordwagen 1 Häckſelmaſch. 1k. 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