dem ſein eher lung kon⸗ 3.— erde ützen müf⸗ uerſt an⸗ kann aus⸗ Fach⸗ kann rung veiſe der hrem deln, tzün⸗ tittel Prof. kung dem ſtarke Fie⸗ wen⸗ n die fällen rden, ns in Monat heim⸗ daran n, re⸗ onats bieder obach⸗ uf die n letz⸗ n ſich nühen hab⸗ n und ſegen. wird zachen htiger n füh⸗ id der inkbar Jun⸗ genug neben ich zu hohe Litzton findet, tzeiten. ge der ſchered rei iſt chlecht, Tipp⸗ iſt im imung Gegen ht ab. er ein. Borſig heſſerte⸗ it. jesgeld⸗ ranken ermiete niete C n, Abts Bern⸗ giete& iſt an 18.306 ermiete m, Abt. 0. Luſt⸗ 30 Uhr. te G15 bt. 333 eſpeare. Nr. 153 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 5. Juli 1937 5 Nach Berlin zur Funkausſtellung Billige Reiſemöglichkeiten.— Einheitspreis 1 Pfennig pro Kilometer. In der Zeit vom 29. Juli bis 8. Auguſt findet in den Meſſehallen am Kaiſerdamm in Berlin die„Große Deut⸗ ſche Funkausſtellung“ ſtatt, die auch in dieſem Jahr zu einem Ereignis für die Reichshauptſtadt wird. Da dieſe Ausſtellung erfahrungsgemäß in weiteſten Kreiſen des Volkes das regſte Intereſſe findet, werden wieder zahl⸗ reiche Gelegenheiten eg fen, um möglichſt vielen Volks⸗ genoſſen den Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen. Hunderttauſende von Volksgenoſſen werden das Ver⸗ langen haben, die traditionellen Sonderzüge zur Rundfunkausſtellung zu benutzen. Viele wollen Berlin kennenlernen, ſie wollen das ſchöne Potsdam beſuchen. Viele aber haben noch einen großen Bekanntenkreis in Berlin, den ſie beſuchen wollen. Von der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ werden in engſter Zuſammenarbeit mit den Funkſtellenleitern der Partei Sonderzüge nach Berlin zum Einheitspreis von l Pfennig pro Kilometer gefahren. Außer dieſen Sonderfahrten aus allen Gauen Deutſchlands gibt es verbilligte Nachtquar⸗ tiere, Stadtrundfahrten, Ausflüge uſw. Die Funkſtellen⸗ leiter werden techniſche Einrichtungen ſchaffen, um durch Rundfunkübertragungen während der Fahrt 1 für Abwechſlung zu ſorgen. Alle Auskünfte über Fahr⸗ pläne der Züge, Teilnahme an den Veranſtaltungen uſwe geben alle Geſchäftsſtellen und Warte der NS.-Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“. In jedem Betrieb ſteht ein Kd F.⸗Wart zur Beantwortung zur Verfügung. In jedem Ort iſt ein Funkſtellenleiter der Partei, der jede nur irgendwie gewünſchte Auskunft gibt. Außer den Sonderzügen der NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ fahren Verwaltungsſonderz ü ge der Reichsbahn, über deren Durchführung die Bahnſtatio⸗ nen Auskünfte erteilen, ebenſo wie Reiſebüros. Die große Preisermäßigung der Verwaltungsſonderzüge be⸗ trägt 50 bis 60 Prozent. Außerdem werden Geſell⸗ ſchaftsreiſen der Reiſebüros und Omnibusunter⸗ nehmungen nach Berlin durchgeführt. Für geſchloſſene klei⸗ nere Reiſegeſellſchaften dienen die Geſellſchaftsreiſen der Reichsbahn mit 33% vom Hundert bei 8 bis 29 Erwach⸗ ſenen, 50 vom Hundert Ermäßigung bei mindeſtens 3 Erwachſenen.& 5 Verbilligte Rückfahrkarten Innerhalb eines Kreiſes von 300 Kilometer um Ber⸗ lin werden vom 29. Juli bis 8. Auguſt an allen Tagen und von allen Bahnhöfen, auch auf den Klein⸗ und Pri⸗ vatbahnen, zur beliebigen einmaligen Hin- und Rückfahrt nach und von Berlin Rückfahrkarten mit viertägiger Gel⸗ tungsdauer zum Beſuch der Großen Deutſchen Rundfunk⸗ ausſlellung ausgegeben. Die Beſucher müſſen beim Kauf der Rückfahrkarte ausdrücklich am Fahrkartenſchalter darauf hinweiſen, daß ſie die Große Deutſche Run d⸗ funkausſtellung beſuchen wollen. In der Nachrich⸗ ten⸗ und Auskunftsſtelle der Ausſtellung müſſen die Rück⸗ fahrkarten abgeſtempelt werden. Nur dann gelten ſie für die beliebige Rückfahrt an einem der vier Geltungstage. Erſter Geltungstag iſt der Tag, an dem die Rückfahrkarte gelöſt wird. Die Rückfahrt muß jeweils ſpäteſtens am 4. Geltungstage 24.00 Uhr beendet werden. Mit den am 6. 7. und 8. 8. 1937 gelöſten Rückfahrkarten muß die Rück⸗ 11 0 5 ſpäteſtens am 9. Auguſt 1937, 12 Uhr, angetreten werden. 8 Der„Oeutſche Olympia⸗Koffer 1937“ Der„Deutſche Olympiakoffer 1937“ als Gemeinſchafts⸗ gerät der deutſchen Rundfunkinduſtrie iſt im Einverneh⸗ men mit der Reichsrundfunkkammer zur Auslieferung an den Einzelhandel gelangt. Zu dieſer Tatſache teilt die Reichsrundfunklammer u. a. mit:„Welcher Rundfunkhörer kennt nicht die Schwierigkeiten, die ihm der Rundfunk⸗ empfang zuweilen im Sommer bereitet? Er geht auf die Reiſe, er verbringt ſein Wochenende im Freien, oder er wecheſelt aus ſeiner winterlichen Stadtwohnung hinüber in eine ſommerliche Behauſung. Beſonders die Stadtbe⸗ wohner aus den breiten werktätigen Maſſen verleben den Sommer gern auf dem Stückchen Land, das ſie am Rande der Stadt beſitzen. Für alle dieſe Menſchen wird die Frage akut: Was mache ich mit meinem Rundfunkgerät im Som⸗ mer? Die deutſche Rundfunkinduſtrie hat nun Koffer⸗ empfänger auf den Markt gebracht. Ein kleines, leicht transportables Koffergerät iſt auf Reiſen und Wanderun⸗ gen ein ſtets willkommener Begleiter. Beſonders der „Deutſche Olympig⸗Koffer 1937“ dürfte ſich auf dem Gebiet des Kofferempfängerbaues zu einem Standardgerät entwickeln, das ähnlich dem Volksempfänger VE 301 nach einem einheitlichen Plan in Gemeinſchaftsarbeit der Rundfunkinduſtrie hergeſtellt wird. Bei dieſem Gerät wer⸗ den auch die verwöhnteſten Anſprüche hinſichtlich Klang⸗ qualität in vollkommener Weiſe erfüllt. Selbſtverſtändlich bedeutet die Schaffung eines derartigen Standardgerätes nicht etwa die Ausſchaltung der bereits auf dem Markt befindlichen ſonſtigen Koffergeräte. s 2 2 Der kommende Olympiaſilm Ausſchnitte aus dem„Deutſchen Filmabend“ in Paris. Der Präſident der Reichsfilmkammer, Prof. Dr. Leh⸗ nich, und der Kommiſſar des Deutſchen Reiches für die Internationale Ausſtellung in Paris 1937, Dr. Ruppel, luden aus Anlaß der erſten Aufführung deutſcher Filme in dem Internationalen Kino auf dem Ausſtellungsgelände zu einem Gala-Abend ein. 5 Der Verſammlung wurde zunächſt eine Wochenſchau gezeigt, die einen tiefen Einblick in das tägliche Schaffen des Menſchen im neuen Deutſchland gewährte. Nach Be⸗ grüßungsworten von Dr. Ruppel kam Prof. Dr. Leh⸗ nich auf die Vorführung eines Werlfilms über den großen Olympia⸗Film zu ſprechen und wies auf die unge⸗ euren Schwierigkeiten und die Leiſtung hin, die die Fer⸗ tigſtellung dieſes Olympia⸗Films bedeute. 8 Der Werkfilm zeigte techniſch und künſtleriſch geradezu erſtaunliche Aufnahmen, die der Oeffentlichkeit bei dieſer Gelegenheit zum exrſtenmal vorgeführt wurden. Einige Zeitaufnahmen ſportlicher Leiſtungen während der Berliner Olympiſchen Spiele, die bis in die feinſten Einzelheiten den körperlichen und willensmäßigen Kraftaufwand des Sportlers bis zur entſcheidenden Se⸗ 85 kunde darſtellten, wurden mit begeiſtertem Beifall aufge⸗ nommen. Andere Aufnahmen geſpährten Einblick in die deen Sch rige t, Be ae Ei ell e . 255 2 ug bor manchen Aufnahmen überwunden werden mußten. Man ſah den Fackelträger nachts an den Ruinen des griechiſchen Olympiaſtadions entlanglaufen, und gleich darauf wurde der Zuſchauer ge⸗ blendet von dem Fackel- und Fahnenzug durch das Ber⸗ liner Olympiaſtadion. Aus Flugzeugen, Luft⸗ und Feſſel⸗ ballons, Luftraketen und ſelbſt unter dem Waſſer hatte das Auge der Kamera den Verlauf dieſer großen Olympiade ſeſtgehalten. Leni Riefenſtahl gab einige Erklärungen über ihre ſchwierige Arbeit zur Herſtellung des Olympia⸗Films. Drei Monate, ſo ſagte ſie, habe ſie allein für die Durchſicht der 400 000 Filmſtreifenmeter i langen Aufnahmen benötigt und dann habe die Arbeit be⸗ gonnen, aus dieſen 400 000 Metern einen 6000 Meter lan⸗ gen Film herauszuſchneiden. Sie glaube ankündigen zu können, daß im Januar 1938 der Film von den Olyni⸗ piſchen Spielen in der ganzen Welt herauskommen werde. Steigender Fremdenverkehr Starker Zuſtrom aus dem Ausland. Im Mai 1937 hatte der Fremdenverkehr nach Mittei⸗ lung des Statiſtiſchen Reichsamtes u. a. infolge des gün⸗ ſtigen Wetters und der in den Berichtsmonat gefallenen Pfingſtfeiertage einen erheblich größeren Umfang als zur gleichen Vorjahreszeit. In 794 wichtigen Fremdenverkehrs⸗ orten des Deutſchen Reiches ſind die Fremdenmeldungen um 18 v. H. auf 2.07 Millionen und die Fremdenüber⸗ nachtungen um 49 v. H. auf 6,54 Millionen geſtiegen. Noch größer war der Auſſtieg des Fremdenverkehrs aus dem Ausland bei den Meldungen um ein Drittel auf 161 607 und bei den Uebernachtungen um 28 v. H. auf 440 672, Entſprechend der Jahreszeit iſt die Zahl der Frem⸗ denübernachtungen in den Bädern und Kurorten um 18 vom Hundert auf 3,63 Millionen und in den Seebädern um 60 v. H. auf 329,298 geſtiegen. In den Großſtädten wurden 1,69 Millionen Fremdenübernachtungen und in den Mittel- und Kleinſtädten 879271 Fremdenübernach⸗ tungen gezählt, d. h. 21 und 9 v. H. mehr als im Mai 1936. Lediglich beim Fremdenverkehr aus dem Ausland hatten die Großſtädte im Berichtsmonat noch ein Ueber⸗ gewicht; hier wurden 242818 Uebernachtungen von Aus⸗ landsfremden oder 41 v. He. mehr als im Mai 1936 ge⸗ zählt, während die Uebernachtungen der Auslandsfrem⸗ den in den Bädern und Kurorten um 13 v. H. auf 152 550 geſtiegen ſind. Die Gommerarbeit der Hitlerjugend () Karlsruhe. In der Landespreſſekonferenz berichtete Obergebietsführer Friedhelm Kemper über die Sommer⸗ arbeit der Hitlerjugend. Die ſportliche Tätigkeit der HJ. vollzieht ſich immer mehr in Zuſammenarbeit mit dem Reichsbund für Leibesübungen, Davon ausgehend, daß ihre Sportfeſte de ſind mit dem Ziel der körperlichen Ertüchtigung der Jugend, hat die HJ am 6. Juni im gan⸗ zen Reiche den Reichsſportwettkampf durchgeführt. Er brachte im Gebiet Baden durchſchnittlich ſehr gute Leiſtun⸗ gen, Dazu kommen die Bann⸗ und Jungbannſporttrefſen der Hitlerjugend und die Untergauſportfeſte des Bd M, die an den Sonntagen des Sommers im geſamten Gebiet Ba⸗ den veranſtaltet werden, um auch hier die beſten Mann⸗ ſchaften feſtzuſtellen. Wie beim Reichsſportwettkampf, ſo hat man bei den Bann und Untergauveranſtaltungen ebenfalls ganz vorzügliche Leiſtungen erzielt. Im Monat Juli werden die Ausſcheidungswettkämpfe. der Banne, Jungbanne ſowie der Untergaue bei dem Ge⸗ bietsſporttreffen bzw. Obergauſportfeſt ſtattfinden. Das Gebietsſporttreffen wird am 17/18. Juli in Karlsruhe zur Durchführung gelangen, das Obergauſportfeſt am 11. Juli in Mannheim. Die hier ermittelte beſte Mannſchaft ſowie die beſten Einzelſieger werden dann an den Kampf⸗ ſpielen beim Reichsparteitag in Nürnberg teilnehmen. Auch die Zeltlager ſind ein bedeutſames Feld der Betätigung der Hitlerfugend. So führt das Gebiet Baden von Ende Juli bis Ende Auguſt mehrere große Gebiets⸗ lager durch, wozu noch mehrere kleinere Zeltlager der Banne und Jungbanne kommen. Insgeſamt werden, wie im Gebiet Baden, etwa 60 Zeltlager mit einer Geſamtzahl von etwa 21000 Jungen zählen. Im Vordergrund ſteht wie⸗ derum das Offenburger Südweſtmarklager, das am 25. Juli durch den Gauleiter eröffnet werden wird. Es zerfällt in zwei Lager, und zwar wird das erſte vom 25. Juli bis 4. Auguſt, das zweite vom 7. bis 16. Auguſt dauern bei einer Teilnehmerzahl von je 2000 Jungen. Das Gelände in Of⸗ fenburg iſt ideal gelegen, und man trägt ſich mit der Ab⸗ ſicht, das Lager ſedes Jahr im gleichen Umfange aufzu⸗ ziehen. Man will dabei das Gelände und ſeine Einrichtun⸗ gen langſam weiter ausbauen. Für die Zeit vom 20. bis 29. Auguſt iſt unter der Lei⸗ tung des Kreisleiters Dr. Friſch in Freiburg das Kultur⸗ lager in Königsfeld mit 300 Teilnehmern vorgeſehen.— Vie gleichen Tage bringen das Heidelberger Lager alif dem 2 Bierhälderhof mit 325 Jungen und das Bodenſeelager bei Konſtanz mit 425 Jungen. Dabei iſt geplant, die ſüdbadi⸗ ſchen Banne nach Heidelberg und die nördlichen Banne nach Konſtanz zu bringen. Vom 20. Auguſt bis 1. September wird das Jungfliegerlager Bohlhof bei Waldshut mit 265 Jungen belegt. 8 Zu den Lagern der 17 Banne und Jungbanne kommen 20 Lager des BdM. In den größeren Zeltlagern werden auch Jugendfilmſtunden durchgeführt mit Vorführung neue⸗ rer Filme. 5 Der BdM⸗Obergau Baden veranſtaltet vom 25. Juli bis 12. Auguſt in Zell a. H, zwei Führerinnen⸗Zelt⸗ lager an denen je 200 Führerinnen teilnehmen. Dieſe Lager gelten als Vorbereitung für die anſchließend im gan⸗ zen Obergau ſtattfindenden Untergauzeltlager. Straff organiſiert ſind jetzt die Großfahrten der HJ, die während der Sommerferien vom Gebiet Baden veranſtaltet werden. Sie gehen in die Nordmark, nach Nie⸗ derſachſen, Franken und Hochland. Die Fahrt nach dem Ge⸗ biet Hochland erfolgt mit rund 500 Jungen vom 14. bis 28. Auguſt. Außer den genannten, für das Gebiet Baden feſtgeſetzten Fahrten, finden noch weitere Großfahrten nach dem Gebiet Hochland ſtatt, wie auch nach Niederſachſen, der Nordmark, Allgäu, nach der Bayeriſchen Oſtmark und nach dem Bodenſee. Mehrere badiſche Jungbanne führen außerdem in ande⸗ ren Gebieten größere Zeltlager durch, ſo der Jungbann 111 im Allgäu mit 100 Jungen und der Jungbann 114 mit 800 Jungen ein Großzeltlager in Oberau bei Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen. Dieſe Jungen werden dabei auch Gelegenheit er⸗ 1 München, die Hauptſtadt der Bewegung, kennen zu ernen.— Man wird in dieſem Jahre auch ausländiſche. Jugend bei der HJ finden. Außerdem ſind mehrere Aus- landsfahrten vorgeſehen, u. a. von Ende Juli bis Mitte Auguft nach Italien, eine andere nach Rumänien, ſowie nach England. 5 . Gaſſenhauer vor 400 Jahren Er war die urſprüngliche Form des Volksliedes. Das Wort Gaſſenhauer hat heute einen ſo abfälligen, geringſchätzigen Klang, daß ſeine urſprüngliche Bedeu⸗ tung völlig verloren gegangen zu ſein ſcheint⸗ Daß der Gaſſenhauer in früheren Jahrhunderten etwas ganz an⸗ deres war als heute, iſt vergeſſen. Er war elne echte Volksweiſe, ein Tanz und zugleich ein Tanzlied. In einem Nürnberger Lautenbuch, das aus dem Jahr 1536 ſtammt, findet ſich die Muſik zu einem„gaſſenhawer“ und dabei die Bemerkung:„es iſt ein tanz im dreitheiligen Takte.“ Urſprünglich war alſo der Gaſſenhauer ein ein⸗ facher Dreiſchritt-Tanz, und ſeinen Namen hat er daher, daß man ihn auf der Gaſſe tanzte. Der Name ging auch auf das Tanzlied über, das den Tanz begleitete. Noch im 16. Jahrhundert war der Gaſſenhauer das Volkslied, deſſen Bezeichnung als ſolches man damals ja noch nicht kannte. Was das Volk in den Gaſſen ſang und wozu es auch tanzte, das war eben der Gaſſenhauer. Um dieſe Zeit drangen einige„gaſſenhawerlin“ in den Kirchengeſang ein, worüber in zeitgenöſſiſchen Chroni⸗ ken lebhafte Klage geführt wird. Auch Hans Sachs dürfte Gaſſenhauer gedichtet haben. In einem ſeiner Gedichte ſchildert er, was er alles gefunden habe, als er einmal in ſeinen Dichtungen herumſtöberte: er habe unter ande⸗ rem auch„gaſſenhawer hin und wieder“ geſchrieben. Jedenfalls handelt es ſich dabei um eine ganz beſtimmte Art von kleinen, im Volk ſehr beliebten Gedichten. Wel⸗ cher Art dieſe jedoch waren, läßt ſich heute kaum mehr ane g mahlich verlor der Gaſſenhauer ſeine Bedeutung im Sinne der Volksweiſe und wurde nun immer mehr zum „gemein und ſchlecht Gaſſenlied“. An der Entartung der früheren Volksweiſe waren nicht zuletzt die Studenten ſchuld, die auf ihren nächtlichen Zügen durch die Stadt gern„gaſſenhauierten“. Sie nahmen dazu Spielleute mit und fangen zu den Inſtrumenten Lieder, deren Text! nicht für empfindliche Ohren beſtimmt war, und ſchon im 17. Jahrhundert wird in einer Schilderung des ſtuden⸗ tiſchen Lebens und Treibens von dem Gaſſenhauer als einem ſchlechten muſikaliſchen Stück geſprochen. Ganz beſonders in Leipzig ſcheint das„gaſſenhauieren“ in Blüte geſtanden zu haben. Chriſtian Reuter ſpricht in ſeinem„Schel⸗ muffſty“ ſogar von einem eigenen Leipziger Gaſſenhauer, auch Grimmelshauſen erzählt im„Simpliziſſimus“ wie der ganze Bau zitterte, weil man eben einen„trollichten Gaſſenhauer aufmachte“. Doch hatte der Begriff noch nicht ganz ſeine e liche Bedeutung verloren, und noch im 18. Jahrhundert wird gelegentlich vom Gaſſenhauer als dem Volkslied ge⸗ ſprochen. Die ehemalige Volksweiſe aber war doch zu einem oft banalen oder derben Volkslied geworden, deſſen Melodie ebenfalls jeder Feinheit ermangelte, und das auf allen Gaſſen geſungen wurde. Der alte Gaſſenhauer iſt heute vom Schlager abgelöſt, der geſchmacklich auf einer weſentlich höheren Stufe ſteht als ſein Vorläufer, dafür allerdings auch um ſo kurzlebiger iſt. 5 72 6 PPCCCCCCF Tree r 7 Sport und Spiel Sport des Sonntags Wenn auch gewiſſermaßen Fußballferien ſind, gab es doch am geſtrigen Sonntag im Sport bedeutſame Er⸗ eigniſſe. Einen Großkampf in Leichtathletik ſah man im Mannheimer Stadion, wo drei deutſche Gaue, Baden, Württemberg und Südweſt, ſich zu einem Vergleichskampf zuſammenfanden. Baden konnte den Kampf mit knappem Vorſprung vor Württemberg, 167 gegen 166 Punkte, ge⸗ winnen, Südweſt holte ſich 147 Punkte. Allerdings iſt hierbei zu berückſichtigen, daß bei Südweſt einer der beſten Leichtathleten, Hornberger-Frankfurt, nicht am Start war. Beſonders eindrucksvoll war der Doppelſieg des Mann⸗ heimer Neckermann im 100 und 200 m⸗Lauf.— In Bern wurde der„Große Motorradpreis von Europa“ aus⸗ getragen, welchem etwa 60 000 Zuſchauer beiwohnten. Hier waren 2 deutſche Siege zu verzeichnen, in der 600 cem Seitenwagenklaſſe ſiegte Braun⸗Deutſchlandauf DW, in der 1000 cem Seitenwagenklaſſe Schumann⸗Deutſchland auf DKW; letzterer ſtellte mit einer Geſchwindigkeit von 112,689 km⸗Std. einen neuen Klaſſenrekord auf.— Bei Würzburg wurde das zweite Dallenbergrennen ausgetragen, bei den Ausweisfahrern bis 125 cem ſicherte ſich Schreiber Mann⸗ Mannheim auf Sachs den Sieg.— Die neue Kampfbahn der Stadt Darmſtadt ſah am Samstag und Sonntag Groß⸗ beſuch. Es wurde der 10. Schwimmländerkampf Deutſchland — Frankreich ausgetragen, der ausgezeichneten Sport brachte und mit einem großen Erfolg unſerer Schwimmer abſchloß. Von den 8 Kämpfenn des erſten Tages gelang es Frankreich alcht, einen erſten Platz zu erringen, ja in 7 Rennen gab es ſogar deutſche Doppelſiege, nur im 100 m Freiſtil konnte Frankreichs Vertreter den zweiten Platz erringen. Auch am zweiten Tage blieb Frankreichs Mannſchaft ohne Erfolg und das Waſſerballſpiel, das die Konkurrenzen abſchloß, konnte Deutſchland mit 3:0 Toren für ſich entſcheiden. Das Endergebnis war 130:57 Punkte für Deutſchland. * Auf der Themſe wurde bei herrlichem Wetter die traditionelle Royal Henley⸗Regatta ausgetragen. Am Sams⸗ tag ſtand im Mittelpunkt des Intereſſes das große Achter⸗ rennen um den Herausforderungspokal. Seit rund 30 Jahren bemühen ſich deutſche Rudermannſchaften, in dieſem größten Rennen dieſer Regatta zu einem Sieg zu gelangen. Bisher waren dieſe Bemühungen ohne Erfolg geblieben, aber in dieſem Jahre ſchlug die Mannſchaft der RG,, Wiking⸗Berlin ihre Gegner um eine Viertellänge in einem aufregenden Kampf; toſender Beifall belohnte die deutſche Mannſchaft für ihren Sieg. Haſenöhrl⸗-Oeſterreich holte ſich im Einer⸗Rennen den Sieg und wurde damit Einer⸗Meiſter. 8 Am Samstag und Sonntag wurden in Karlsruhe die Badiſche Schwerathletik⸗Meiſterſchaften ausgetragen. Hier dominierten in den Altersklaſſen die Mannheimer Vertreter, und belegten in allen drei Klaſſen die erſten Plätze. ——— Drei⸗Gaukampf in Mannheim Badens Leichtathleten knapp ſiegreich.— Baden 167 Punkte, ü Württemberg 166, Südweſt 147. 5 Der im Mannheimer Stadion vor 3000 Zuſchauern aus⸗ getragene Drei⸗Gaukampf ind der Leichtathletik wurde von Baden mit 167 Punkten vor Württemberg mit 166 Punkten und Südweſt mit 147 Punkten gewonnen. Die Entſchei⸗ dung zugunſten Badens fiel erſt im letzten Wettbewerb, der Olympiſchen Staffel, nachdem die Württember⸗ ger bis dahin klar in Führung gelegen hatten. Von den. insgeſamt 23 Wettbewerben wurden zehn von Baden gewon⸗ nen, achtmal gab es württembergiſche Siege und viermal, endete Südweſt an erſter Stelle. Ein Wettbewerb, der 110⸗ Meter⸗Hürdenlauf, konnte nicht gewertet werden, da alle Teilnehmer mehr als zwei Hürden riſſen, wobei zu bemer⸗ ken iſt, daß es ſich hier nicht um die neuen Stahlhürden, handelte. i Die badiſche Mannſchaft war vor allem in den Läufen recht ſtark. Neckermann ſchlug Borchmeyer über 100 Meter in 10,6 ganz glatt(Borchmeyer hatte ſogar Mühe, den zweiten badiſchen Vertreter, Scheuring, zu hal⸗ ten!) und über 200 Meter, wo Borchmeyer nicht ſtartete, ſiegte der Mannheimer in der Jahresbeſtzeit von 21/6 Se⸗ kunden. Die 1500 Meter wurden eine ſichere Beute Stad⸗ lers, der auch in der Olympiſchen Staffel durch einen fei⸗ nen 800⸗Meter⸗Lauf(1:55) Minuten) den entſcheidenden. Vorſprung ſicherte. Da auch die beiden anderen Staffeln von Baden gewonnen wurden, ergab ſich eine klare Ueber⸗ legenheit der Badener in den Läufen. Erwartete Siege im Hammerwerfen und Speerwerfen(ſogar Doppelſiegel) ge⸗ ſellten ſich hinzu, außerdem zwei unerwartete Erfolge im Frauen⸗Hochſprung durch Frl. König⸗Karlsruhe und im Stabhochſprung, wo Sutter ⸗Freiburg den deutſchen Mei⸗ ſter Müller⸗Kuchen bezwang. Württemberg gewann durch Deſſecker in ſehr 5 Zeit die 800 Meter und durch Bertſch die 10 000 eter. Weitere Siege holten ſich die einheitlich gekleideten Schwaben im Diskuswerfen, Kugelſtoßen, Hochſprung, Drei⸗ ſprung, Frauen⸗Speerwerfen(wo Frl. Eberhardt nahe an den deutſchen Rekord herankam!) und 100⸗Meter⸗Lauf der Frauen. Mit etwas mehr Glück hätten die Vertreter Württembergs wohl 15 aber ſie hatten diesmal einige Atheleten in ihren Reihen, die nicht an die ſonſt gezeigten. Leiſtungen herankamen. Daß Süd weſt in dieſem Kampf nicht allzu viel zu be⸗ ſtellen haben würde, wußte man von vornherein, nachdem Hornberger nicht ſtarten konnte. Da auch noch Wel ⸗ ſcher fehlte und der Sprinter Kerſch bei ſeinem erſten diesjährigen Start noch nicht viel zeigte, gab es für den Gau 13 nur vier Siege, die auf das Konto von Müller 400 Meter), Haſſinger(Weitſprung), Fornoff(5000 5 de Hung Frl. Eckert(80 Meter⸗Hürden) kamen. Wert⸗ polle Punkte verſchenkte der deutſche Altmeiſter Haag, der im 10 000 Meter⸗Lauf aufgab. 5 Gutes Wetter, gute Sprunganlagen und eine ausge⸗ zeichnete Bahn begünſtigten die Leiſtungen, die durchweg als befriedigend, zum Teil ſogar als hervorragend ange⸗ ſehen werden müfſen. Die erfolgreichſten Athleten waren wohl Neckermann, der vier feine Rennen lief, und Stadler ſowie Deſſecker und Schmitt, die die Mittelſtrecken beherrſch⸗ ten. e Rennen war der 800 Meter⸗ Lauf, den Deſſecker nur mit Bruſtbreite Vorſprung in 1153, 7 vor dem Badener Schmitt gewann, und aufregend verlief auch die Frauenſtaffel, bei der die drei Schlußläuferinnen 2 faſt auf gleicher Höhe durchs Ziel gingen. * Schwimmländerkampf Deutſchland-Frankreich Deutſchlands Schwimmer ſiegen 130:57. Darmſtadt, 4. Juli. Der 10. Schwimmländerkampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich, der am Sonnkag in der neuen Kampfbahn der Stadt Darmſtadt im„Großen Woog“ abgeſchloſſen wurde, brachte den deutſchen Schwimmern und Schwim⸗ merinnen den erwarketen Sieg. Nach der Vorkagsführung von 63:25 Punkten gelang es unſeren Verkretern, mit 130:5? Punkten zahlenmäßig einen ebenſo ſicheren Sieg herauszuholen. Bezeichnend für die Ueberlegenheit der deuk⸗ ſchen Schwimmer und Schwimmerinnen iſt, daß Frankreichs Expedition auch am zweiten Tage wieder ohne jeden Erfolg blieb, nachdem ſchon die acht Wettbewerbe des erſten Tages ſämklich mit deulſchen Siegen geendet halten. Das Darmſtädter Schwimmſtadion war am Sonntag reſtlos ausverkauft. In Anweſenheit von rund 10 000 Zu⸗ men der Männer gab es einen Fehlſtart, da Heina ſtehen blieb. Irrtümlich wurde das Feld zurückgepfiffen, das Schiedsgericht ordnete aber an, daß erneut ohne Heina ge⸗ ſtartet wird. Sietas vertrat ſo allein die deutſchen Intereſ⸗ ſen. Bei 100 Meter führte Sietas ſchon mit 4 Meter vor dem Weltrekordmann Jacques Cartonnet, um im Ziel mit 2:46,4 Minuten ganz klar vor dem Franzoſen(2:53,4) zu enden.— Auch über 400 Meter⸗Freiſtil gab es durch Plath und Arendt einen deutſchen Doppelerfolg. Plath ſiegte in 4:55,2 Minuten.— Die beiden Springer⸗ Wettbewerbe des zweiten Tages brachten erneut deut⸗ ſche Siege. Bei den Männern ſicherte ſich Erhard Weiß ſchon nach der Pflicht eine deutliche Führung. Nach Ab⸗ ſchluß der Kür hatte der deutſche Doppelmeiſter mit 160.661 Punkten ſeinen Landsmann Aderholt(136,26) ſicher auf den zweiten Platz verwieſen. Das Turmſpringen der Frauen brachte ebenſo einen Doppelerfolg für Deutſch⸗ land. Anni Kapp(Frankfurt) gewann mit 40.50 Punkten vor Suſanne Heinze(Berlin) mit 39.60 und den beiden Franzöſinnen Lebreton(28.10) und Poirier(27.07)— Mit. viel Intereſſe erwartete man das Zuſammentreffen von Balke und Cartonnet in einem Einlagekampf über 100 Meter⸗Bruſt. Balke gewann mit 1:13.4 Minu⸗ ten und war damit um eine Sekunde ſchneller als der fran⸗ zöſiſche Weltrekordmann. Das abſchließende Waſſerballſpiel ſah die deut⸗ ſche Mannſchaft mit Klingenburg; Baier, Gunſt; Strauß; Allerheiligen, Schneider, Schulze mit 3:0(1:0) Toren üoer die Franzoſen Delporte; Lefevre, Lambert; Padou; Buſch, Diener, Bermyn erfolgreich. Allerheiligen, Schneider und Strauß erzielten die drei deutſchen Treffer. 8 Großer Motorradpreis von Europa Erfolg Deukſchlands in den Seitenwagenklaſſen. Ein prächtiger, nur allzu heißer Sonnentag lag über Bern, als eine LMG Kompanie einer ſchweizeriſchen Mo⸗ torfahrer⸗Truppſchule, die übrigens mit deutſchen Maſchi⸗ nen ausgerüſtet war, zur Eröffnung der Rennen um den Großen Preis von Europa für Motorräder über die Strecke ging. Als Auftakt zu dieſer großartigen Motorſportveran⸗ 55 50 wurde am Samstag im Bremgartenwald der Lauf der 350er Maſchinen entſchieden. In dem 17er Feld befand ſich nur eine einzige deutſche Maſchine, die NSU des Oeſterreichers Illichmann Am ſtärkſten vertreten mit 10 Meldungen war Norton, darunter auch die deutſchen Fahrer Kohfink, Hamelehle, Ahlswede und In der Elſt. Das erſte Rennen brachte den engliſchen Norton⸗ Maſchinen gleich einen überragenden Triumph, die beiden Fabrikfahrer J. Guthrie und F. Frith hatten bald alle Mit⸗ bewerber überrundet und fuhren ein Rennen für ſich. Sie⸗ ger wurde Guthrie in 2:27:31.4 Stunden und einem Mittel von 133.240 Stundenkilometern Nur zwei Zehntelſekunden zurück lag ſein Markengefährte Frith. Das Rennen der 350er Maſchinen ging über 45 Runden(327,6 Kilometer). Die Ergebniſſe: 1. J. Guthrie (Schottland) Norton 2:27•31.4 gleich 135.240 Stundenkilo⸗ meter; 2. F. Frith(England) Norton; 3. E. R. Thomas (England) Velocette; 4. R Loyer(Frankreich) Velocette; 5. In der Elſt(Deutſchland) Norton; 6. F. Link(Oeſterreich) Norton; 7. B. Ahlswede(Deutſchland); 8. P. Boetſch (Frankreich) Terrot. Auch am zweiten Tag brannte die Sonne von den frü⸗ hen Morgenſtunden unerbittlich auf die Bremgartenwald:⸗ Strecke bei Bern, doch war es in den zahlreichen Waldkur⸗ ven des 7,28 Kilometer langen Kurſes noch kühl, als ſchon um 1 5 Uhr das Rennen der 250er cem⸗Klaſſe geſtartet wurde.— Das Rennen der 250er Klaſſe geſtaltete ſich zu einem Zweikampf der italieniſchen Viertaktmaſchine Guzzi und den deutſchen D M⸗Zweitaktern. Von den 16 Fahrern. hie das Rennen über 40 Runden(291,2 Kilometer) aufnah⸗ menl, beendeten 8 die Prüfung und zwei Guzzi mit Tenni und Pagani lagen vor den beiden DKW mit Kluge und Winkler in Front. Die italieniſchen Maſchinen verdankten lediglich dem Umſtand den Sieg, daß die DKW während des Rennens tanken mußten, während die Guzze genügend Brennſtoff für nahezu 300 Kilometer mitführten. Tenni ſiegte in der neuen Klaſſenrekordzeit von 216.364 Stunden mit 127.9 Stundenkilometern vor ſeinem Markengefährten Pagani und den beiden deutſchen Maſchinen. Mit dem erwarteten großartigen Erfolg deutſch⸗ lands endeten die beiden Läufe der beiden Seiten wa⸗ genklaſſen. Meiſter Braun hatte bei den 600er über⸗ haupt keinen ernſthaften Gegner und ſiegte unangefochten. Elf Fahrer ſtarteten hier und von Beginn an übernahm Braun die Führung, die er nie wieder abgab. Zimmermann (NSli) mußte in der vorletzten Runde 5 einen Ketten⸗ bruch ausſcheiden. Schumann in der großen Klaſſe, die etwas ſchneller war, hatte anfangs zu kämpfen, doch nur in an Runden gab er die Führung ab, die in neuer Rekord⸗ undenzeit von 3143 gleich 117,524 Stundenkilometer der Bafler NSU⸗Fahrer Stärkle übernahm. Er ſtürzte jedoch kurz darauf und gab mit leichten Verletzungen auf. Dadurch kam Kahrmann an die zweite Stelle, die er auch mühelos behaupten konnte. Weyres war vorübergehend auf den 2592 0 Platz vorgerückt, als Kahrmann tankte, während ock beim Tanken eine Runde verlor. In der 19 Runde eroberte ſich Kahrmann den zweiten Platz zurück. Hans Schumann gewann ſein Rennen übrigens in der neuen, Klaſſenrekordzeit von 1:36:54.2 Stunden mit 112.689 Stun⸗ denkilometern. 35„ Die große Klaſſe zwiſchen England, Italien land endete mit einem überwältigenden Erfolg der eng⸗ liſchen Norton⸗Maſchinen vor den Vertretern Ita⸗ in der 500 ceem⸗ und Deutſch⸗ Auseinanderſetzung liens und Deutſchlands. Von der dritten des 45 Runden langen Rennens an zogen die beiden berühmteſten engli⸗ ſchen Fahrer den übrigen 22 Fahrern des Feldes davon und unterboten den Rundenrekord mehrfach. Mit drei Aus⸗ nahmen wurden die übrigen acht im Rennen verbliebenen Fahrer überrundet. Die meiſten Fahrer fielen dem„mör⸗ deriſchen“ Rennen zum Opfer. James Guthrie(Nor⸗ ton) gewann das 327.6 Kilometer lange Rennen in der neuen abſoluten Rekordzeit von 2:18:09.8 Stunden gleich 142.268 Stundenkilometer vor ſeinem Markengefähr⸗ ten F. Frith. Dritter wurde der Italiener O. Tenni auf Guzzi, eine nach ſeinem Siege in der kleinen Klaſſe am Vor⸗ mittag bewundernswerte Leiſtung. Den vierten Platz be⸗ legte Stanley Woods auf Guzzi vor Otto Ley auf BMW. Ausgezeichnet hielt ſich auch Bodmer(DKW), der mit drei Runden Rückſtand noch den 6. Platz erreichte. Großerfolg der deutſchen Luftfahrt Deutſcher Hubſchrauber brichk ſämtliche Rekorde. Berlin, 5. Juli. Auf dem Flugplatz Bremen hat der Flugzeugführer Rohlfs in den letzten Tagen mit einem von Profeſſor Heinrich Focke erbauten Hubſchrauben⸗Flugzeug ſämtliche für dieſe Flugzeuggattung geführten internationa⸗ len Rekorde für Deutſchland errungen. Es gelang, mit dem deutſchen Hubſchrauber„FW 61“ folgende Leiſtungen zu erzielen: Höhe: 2500 Meker(bis⸗ her 158 Meter durch Frankreich), Dauer: 1:20:49,89(d. h. eine Stunde, 20 Minuten, 49,89 Sekunden)(bisher 1:02,50 durch Frankreich), Geſchwindigkeit: über 20 Kilometer Strecke 122,553 Kilometer in der Stunde(bisher 44,692 Kilometer in der Stunde durch Frankreich), Ent⸗ 4 fernung in gerader Linie: 16,400 Kilometer(bisher 1,786 Kilometer durch Italien), Entfernung mit Rückkehr zum Startpunkt: 80,604 Kilometer durch Frankreich). Dieſe neuen internationalen Rekorde, die deutſcherſeits angemeldet worden ſind, bedeuten demnach größtkenfeils eine Vervielfachung der früheren Beſtleiſtungen, die von Ita⸗ lien 1930 und von Frankreich 1936 erreicht wurden. Jetzt iſt auch eines der größten bisher ungelöſten Probleme der Fliegerei in Deutſchland gelöſt worden: Der Hubſchrauber, das Flugzeug, das in der Luft ſtillſteht und das überall auf kleinem Platz ſich ſenkrecht erheben und ebenſo wieder landen kann. Die Aufgabe iſt ſo alt wie das Flugweſen ſelbſt, und Millionen ſind für Verſuche auf die⸗ ſem Gebiete ſeit etwa 30 Jahren ausgegeben worden. Jedoch über kleine Anfangserfolge dieſer Hubſchrauber kam man nicht hinaus. Hubſchrauber ſind Flugzeuge, die nur von 55 Luftſchrauben ohne weitere Tragflächen getragen wer⸗ den. (bisher 44 Kilometer Auftakt der„Nhön“ Hanna Keitſch fliegt Weltrekord. Die deutſche Segelfliegerin Hanna Reitſch, die Verſuchs⸗ pilotin des Deutſchen Forſchungsinſtituts für Segelflug in Farmſtadt iſt und kürzlich auf Grund ihrer Verdienſte zum Flugkapitän ernannt wurde, ſtellte am erſten Tag des in⸗ ternationalen Rhön⸗Segelflugwettbewerbs einen neuen Weltrekord für Frauen im Streckenflug auf. Hanna Reitſch flog mit ihrem„Reiher“, der eine Neukonſtrukson des Darmſtädter Konſtrukteurs Hans Jakobs iſt, von der Waſ⸗ ſerkuppe bis nach Hamburg⸗Fuhlsbüttel und legte damit eine Strecke von 350 Kilometer Luftlinie zurück. Die gleiche Hen flog auch der erfolgreiche deutſche Segelflieger Heini ittmar. s Gchmeling— Farr Der Termin des Weltmeiſterſchaftskampfes. Berlin, 1. Juli. Der von der Internationalen Vox⸗Union als Weltmeiſterſchaftskampf im Schwergewicht anerkannte Kampf zwiſchen Max Schmeling und To m m j Farr iſt vom 9. Auguſt um drei Wochen verlegt worden. In den mit den engliſchen Veranſtaltern in Berlin geführten Verhandlungen hat Schmeling darauf gedrungen, daß der Kampf um den höchſten Titel, den die Boxſporkwelt zu ver⸗ geben hat, erſt Ende Auguſt ſtattfinden ſoll. 5 Man kam ſchließlich überein, den Weltmeiſterſchaftskampf an einem der Tage: 30, Auguſt, 31. Auguſt, 1. Seplember im Londoner White⸗City- Stadion durchzuführen. Die Britiſh Boxing Board of Central, wie der für alle Länder des Britiſchen Weltreichs zuſtändige Boxſportver⸗ band heißt, hat in einer Sonderſitzung den Beſchluß gefaßt und offiziell bekanntgegeben, ebenſo wie die Internationale Boxing Union(JBl) den Schwergewichtskampf zwiſchen Max Schmeling und dem Meiſter des Britiſchen Weltreichs, Fe Farr, als alleinige Weltmeiſterſchaft anzuer⸗ ennen. Durch dieſe Talſache erhalten die amerikaniſchen Vox⸗ ſporkbehörden, die bisher in enger Zuſammenarbeit mit dem britiſchen Verband ſtaͤnden, einen weiteren empfindlichen Schl Schlag. e Ladbumegues Weltrekord gebrochen. Der von dem Fran⸗ zoſen Ladoumegue bisher gehaltene Weltrekord im 2000⸗Meter⸗ Lauf iſt jetzt von dem Schweden Jouſſon von 521,8 auf 5218, Minuten verbeſſert worden. Gute Ergebniſſe der Leichtathleten gab es beim Internatio⸗ nalen Abendſportfeſt in Wuppertal. So gelang es dem Olympia⸗ ſieger Hein, im Hammerwurf eine Weite von 55,91 Metern zu erreichen. Die 100 Meter gewann der Engländer Sweeney in 10,4 Sekunden vor Borchmeyer und Konze. Das Diskuswerfen der Frauen fiel mit einer Leiſtung von 42,29 Meter an die Dortmunderin Volkhauſen, nachdem Giſela Mauermeyer be⸗ reits in den Vorkämpfen ausgeſchieden war. Die Olympia⸗ ſiegerin iſt bekanntlich erſt kürzlich von einer Krankheit ge⸗ neſen. s Kint erobert das„gelbe Trikot“. Bei der Radrundfahrt durch Frankreich gewann der Italiener Generati die dritte Etappe von Charleville nach Metz. Thierbach und Bautz kamen auf den 16. Platz. In der 1 ee ſich jetzt der Belgier Kint das„gelbe Trikot“ erobert. Er führt vor dem Luxemburger Majerus und dem Franzoſen Archambaud Thier⸗ bach iſt 4., Bautz 14., Geyer 15. 5 Rumäniſcher Reiterſieg in Düſſeldorf. Beim dritten Tur⸗ niertag in Düſſeldorf kam die rumäniſche Reitermannſchaft in einem Jagdſpringen für Offiziere zu einem großen Erfolg, da ſie in Oberleutnant Zahei auf Troitza leine Fünftel Se⸗ kunde vor Rittmeiſter Kurt Haſſe auf Goldammer) den Sieger und weiterhin auch noch den dritten und fünften Preisträger ſtellten. 5 Deutſcher Ringerſieg über Oeſterreich. In Nürnberg ge⸗ wannen die deutſchen Amateurringer einen Länderkampf gegen. Oeſterreich mit haushoher Ueberlegenheit. Alle ſieben Treffen der einzelnen Gewichtsklaſſen wurden von Deutſchland gewon⸗ nen, und ſechs davon durch Fallſiege, während lediglich Ehrl, einen Punktſieg davontruiunmg.. 535 0