ker gegeben, die den Man hofft, daß die franz Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 — 37. Jahrgang Dienstag, den 6. Juli 1987 Nr. 154 „Die Stunde der Buße“ Die große Götzendämmerung in Frankreich erfaßt noch in keiner Weiſe des geſamte Volk. Die kataſtrophale Lage der Finanzen zwingt zwar einige Blätter von„der Stunde der Buße“ zu ſchrei en, die von jedem Franzoſen jetzt Opfer erfordere. Aber man ſündigt nicht umſonſt 20 Jahre lang. Kurz nach dem Kriege war in Frankreich jene unholde Il⸗ luſionsſtimmung eingeriſſen, daß der„boche“ alles bezahlen müſſe. Wozu brauchte man da zu ſparen? Erſt Poincare mußte mit ſcharfer Hand eingreifen, um in den franzöſiſchen Finanzen Ordnung zu ſchaffen. Von ſeiner Frankenſtabili⸗ ſterung hat dann Frankreich immerhin faſt zehn Jahre ge⸗ zehrt. Dann ſtellte ſich der alte Leichtſinn wieder ein. Laval verſuchte ihn mit ſeinen Notverordnungen zu bekämpfen. Aber die Straßenpolitiker mobiliſierten den Wähler gegen dieſe Politik der Vernunft, und der blinde Hödur feierte dann jenen großen Wahlſieg, aus dem die Volksfront er⸗ wuchs. Die Folgen haben ſich bitter Gi an jenen ge⸗ rächt, die da glaubten, daß mit dem Siege der Volksfront ihnen perſönliche Vorteile zufallen würden. Gewiß, die, Vierzigſtunden⸗Woche brachte eine Arbeitszeitverkürzung. Die Löhne wurden erhöht, aber nun ſetzte die Schraube ohne Ende mit ihrer unerbittlichen Tätigkeit ein. Die Preiſe ſtiegen. Alles, was der Arbeiter zur täglichen Lei⸗ bes⸗ und Lebensnotdurft brauchte, wie Mieten, Straßen⸗ bahnfahrten, Lebensmittel, Kleidungsſtücke und was ſonſt noch zum Leben erforderlich iſt, ſtieg im Preiſe, und im Wettlauf zwiſchen Lohnerhöhungen und Preisſteigerungen errangen die letzteren die Palme des Sieges. Aber die ſozialen Experimente der Volksfrontregierung waren gleichzeitig ein Generalangriff auf die Währung. Schon die Abwertung auf Grund des Wäh⸗ rungsabkommens mit England und Amerika bedeutete einen Schlag gegen die Sparer und Verbraucher. Die Abwertung des Franken, die ſeinen Goldgehalt von 65,5 Milligramm auf 46 feſtlegte mit dem Spielraum zwiſchen 43 und 49 Mil⸗ ligramm, erwies ſich als ein unmögliches Experiment, bei dem der Währungsfonds etwa 30 Milliarden Franken an Gold und Deviſen abgeben mußte. Die Bank von Frank⸗ reich verfügte beim Regierungsantritt Leon Blums im Juni 1936 noch über 3636 Tonnen Gold, jetzt aber ſind nur noch 2500 Tonnen Gold vorhanden, von denen aber auch noch manches Kilogramm abgehen wird, weil kurzfriſtige Verpflichtungen einzulöſen ſind, die Leon Blum bei der Bank von England einging. Den Fehlbetrag im Staatshaus⸗ 315 errechnete der neue Finanzminiſter Bonnet für das ahr 1937 auf 16,5 Milliarden Franken. Aber der Geldbe⸗ darf des Schatzamtes errechnet ſich auf weitere 20 Milliar⸗ den Franken. Danach müßten eigentlich die Steuern verdoppelt werden, um ein Gleichgewicht herzuſtellen. Trotzdem wäre die Lage durch entſchloſſene Maßnah⸗ men zu meiſtern. Härteſte Ausgabenſenkungen, ernſteſte Sparſamkeit und entſprechende Steuererhöhungen würden vielleicht die Kataſtrophe noch aufhalten können. Aber Herr Chautemps iſt der Gefangene der Volksfront, und ſo hat er denn bereits erklärt, daß an der Sozialgeſetz⸗ 1 8 ſeines Vorgängers Blum nichts geändert werden ſoll. Damit fehlt die Möglichkeit, die Ausgaben zu ſenken. Herr Bonnet ſieht das Allheilmittel in einer neuen r g. Und die Folgen ſind wieder e gleichen. Schon kündet ſich eine ſtarke Teuerungswelle in ganz Frankreich an. Dabei er die Regierung mit ſchlech⸗ tem Beispiel voran. Der oberſte Eiſenbahnrat hat ſofort eine Erhöhung der Fahrpreiſe in allen Wagenklaſſen um 15. Centimes je Kilometer ee In Paris wurde der Waſſerpreis mit ſofortiger Wirkung heraufgeſetzt, und auch die anderen Verkehrsmittel planen Preiserhöhungen. Die Schraube ohne Ende arbeitet diesmal mit ganz beſonderer Präziſion. 5 Uns liegt wirklich jeder Hochmut fern. Wir wiſſen, wie ſchwer es fuͤr uns in Deutſchland war, uns aus den Wirr⸗ niſſen einer ähnlichen Politik herauszuarbeiten. Aber un⸗ willkürlich wird heute jeder Deutſche an die Worte des Füh⸗ rers erinnert, der die Sinnloſigkeit des Wett⸗ laufes zwiſchen Lohnerhöhungen und Preisſteigerungen in ſeiner plaſtiſchen Art herausarbeitete. Alles das, was Adolf Hitler als Folgen unbegründeter Lohnerhöhungen vorausſagte, trifft in Frankreich wörtlich und wirklich ein. Der Weg zum allgemeinen Wohlſtand geht eben nicht über Lohnerhöhungen und Preisſteigerungen, ſondern die Lage eines Landes und Volkes kann ſich nur beſſern, wenn es ſeine Erzeugung ſteigert und mit den vorhandenen Mitteln weiſe haushält. Wir ſehen heute aber auch, wie illuſionär es geweſen wäre, wenn ſich Deutſchland der Ab⸗ wertung ſeiner Währung nicht wider ſetzt Jeet ſondern im Kurs des Franken, Pfund und Dollar geſegelt wäre. Damals hat es ſelbſt bei uns unverbeſſerliche Kriti⸗ ntſchluß des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, den Abwertungsländern nicht nachzulaufen, für bedenklich erachteten. Auch hier 15 die Entwicklung Deutſch⸗ land Recht gegeben, und wir kö d önnen es nur dankbar be⸗ grußen, daß der 19 1 und ſein Reichsbankpräſident an ließ i Werkgrun lage unſerer Währung nicht rütteln Der neue franzöſiſche Finanzminiſter gibt ſich der Hoff⸗ nung hin, daß durch ſeine Frankenabwertung der Wert des ranzöſiſchen Goldſchatzes ſteigt. Aber das iſt doch auch nur er alte Selbſtbetrug. Man errechnet ſich einen Buchgewinn, der auch die Einnahmeſeite erhöht, aber die Erhöhung mit abgewertetem Geld iſt ja in rheit keine Erhöhung. Natürlich wird mit der Senkung des Franken⸗ 1 8 7 Spekulation verbunden. in ſche 50755 auf Grund des ab⸗ frangöſſſche 1 20 wird. Es gibt ſogar ſehr viele ranzöſiſche Wirtſchaftler, die ſich von ſolchen Möglichkeiten kurſes auch eine e range „Großartige Gaſtfreundſchaſt“ Präſident der JH dankt dem Führer. Berlin, 5. Juli. Der Führer und Reichskanzler erhielt von dem Präſidenten der Internationalen Handelskammer, Thomas J. Watſon, folgendes Abſchiedstelegramm: „Namens der amerikaniſchen Delegierten ebenſo wie im Namen des geſamten Kongreſſes der Internationalen Han⸗ delskammer möchte ich unſeren tiefempfundenen Dank für die wirklich großartige Gaſtfreundſchaft ausſprechen, die uns während unſeres Beſuchs in Deutſchland erwieſen wurde. Insbeſondere erkenne ich auch dankbar an, daß Sie eine große Zahl von Delegierten in Ihrem eigenen Heim willkommen geheißen haben. Ich bin der feſten Ueberzeu— gung, daß ſolche Begegnungen viel dazu beitragen, das Gefühl für freundſchaftliche Zuſammenarbeit, die bei den heutigen Nöten ganz unerläßlich iſt, zu ſtärken. Wir alle kehren nach Haufe zurück und nehmen mit uns den tiefen und dauernden Eindruck von all dem, was für unſer Wohl⸗ befinden während unſeres Aufenthaltes in Berlin getan worden iſt.“ Seinen perſönlichen Dank brachte Herr Watſon durch das weitere nachſtehende Telegramm zum Ausdruck: „Bevor ich Berlin verlaſſe, möchte ich die Verſicherung meiner größten Wertſchätzung und aus tiefſtem Herzen kommenden Dankbarkeit für die hohe Ehre zum Ausdruck bringen, die mir durch Verleihung Ihres Ordens zuteil ges worden iſt. Indem ich den Geiſt der Freundſchaft, der bieder Auszeichnung zugrundeliegt, voll würdige, verſichere ich Ihnen, daß ich ebenſo wie in der Vergangenheit auch in. Zukunft meine Bemühungen fortſetzen werde, alles in mei⸗ nen Kräften ſtehende zu tun, um zwiſchen unſeren beiden großen Nationen eine engere Verbindung herzuſtellen. Meine Frau und meine Familie ſchließen ſich meinen aller⸗ beſten Wünſchen für Sie an.“ Die Gebeine König Heinrichs 1. Dem„Schwarzen Korps“ wird Folgendes gemeldet: Am 2. Juli 1936 mußte der Reichsführer SS heinrich Himmler in ſeiner Gedächtnisrede anläßlich des 1000. To⸗ destages König Heinrichts l. im Quedlinburger Dom die Feſtſtellung machen, daß die Gebeine König Heinrichs nicht mehr in ſeiner Ruheſtälte liegen, und daß es auch bis zu dieſem Tage nicht gelungen ſei, ſie aufzufinden. Die Nachforſchungen nach dem Verbleib der Gebeine; dieſes großen deutſchen Königs wurden daher durch die SS nach der Heinrichsfeier im vorigen Jahr erneut auf⸗ genommen. Es wurden zunächſt alle vorhandenen Urkun⸗ den ſowohl des Schriftguts als auch der bisherigen Gra⸗ bungen eingehend durchgearbeitet. Dieſe Forſchungen führ⸗ ten dazu, daß noch einmal eine genaue Durchgrabung des Schloßberges und der darauf erbauten Heinrichs⸗Krypta in. Quedlinburg notwendig wurde, zumal alle Chroniſten der früheren Zeit behaupteken, daß König Heinrich im ſog.„Ho⸗ hen Münſter“, d. h. im Quedlinburger Dom, beigeſetzt wor⸗ den ſei. Es wurde daher jeder Quadratzentimeter Boden unterſucht und geſiebt, wobei übrigens im Verlauf dieſer Arbeiten der Beweis erbracht wurde, daß der Quedlinbur⸗ er Schloßberg ſeit rund 5000 Jahren von Men⸗ ſchen unſeres Blutes beſiedelt geweſen und auch ſchon in vorchriſtlicher Zeit als Kultſtätte benutzt worden iſt. Dieſe eingehenden Nachforſchungen führten ſchließlich. dazu, daß im Untergrund der Heinrich⸗Krypta des Doms, in der Nähe der bisher leeren Grabſtätte des Sachſenkö⸗ nigs und ſeiner Gattin, der Königin Mathilde, Skelett⸗ reſte freigelegt wurden, die nach den Beigaben, der Ari: des Bodens und der beſonderen Fundumſtände zu der Vermutung berechtigten, daß es ſich hier um die jahrhun⸗ dertelang geſuchten Gebeine König Heinrichs handele. Ne⸗ ben einer Grabbeigabe war ein auf dem Schädel befindli⸗ ches Stirnband mit dg nie ein auffälliges und wert⸗ volles Fundergebnis. Die mikroſkopiſche Unterſuchung des⸗ ſelben, der Beweis einer Grabbeigabe und die anatomiſch⸗ anthropologiſche Bearbeitung der Gebeine haben den wiſ⸗ ſenſchaftlichen Nachweis erbracht, den der durch die Aus⸗ grabungen gemachte Fund in der Grabes⸗Krypta des Do⸗ mes zu Quedlinburg die Gebeine König Hein⸗ ichs k enthält 5 ü.. Vorteile verſprechen. Aber daß es Augenblicksvorteile ſind, bedenken dieſe Herrſchaften nicht. Natürlich iſt zunächſt die internationale Konkurrenzfähigkeit der franzöſiſchen Wirtſchaft gewachſen. Aber bald werden ſich die anderen Folgen dieſes Experiments zeigen. Steuern, Ab⸗ gaben, Frachten und Rohftoffe werden teurer. Vor allem aber wird die betrogene Arbeiterſchaft ſehr bald mit neuen e de e kommen. Der 3 mer kann ſie vielleicht noch eine Zeitlang abwehren. Wir ſehen ja wie Nader gegenwärtig im Transport⸗ und Hotel⸗ gewerbe die Arbeitgeber a gegen die Vierzigſtun⸗ den⸗Woche angehen. Aber damit ſind die Maſſen die dop⸗ pelt Geprellten. Auf ihrem Rücken wirken ſich die Preisſtei⸗ erungen am ſchärfſten aus; denn die letzten beißen die unde. Nun aber will man auch noch ihre„Errungenſchaf⸗ ten“ antaſten. Kein Wunder, daß in der Arbeiterſchaft ein roßes Murren anhebt. Dieſe Unzufriedenheit aber nagt am undament des Volksfrontkabinetts Chautemps; denn die 55m 5 Arbeiter werden von Moskau aus vorgetrie⸗ en, und eines Tages wird die Kriſe wieder akut werden. Es zeigt ſich eben, b der Volksfront zu regieren iſt, die dem Lande ſo ſchweren wirtſchaftlichen und finanziellen Nachteil zugefügt hat. Dar⸗ um wird auch die Annahme, daß das drcher fc ele ſtar⸗ kem Umfange jetzt nach Frankreich zurückkehrt, ſich als irrig erweiſen. Man hat in 3 nicht gelernt— vor allem nichts gelernt aus dem Beiſpiele Deutſch lands ß Frankreich unmöglich mit der Politiſches Allerlei Berlin. Zwiſchen der deutſchen und der belgiſchen Re⸗ gierung iſt ein Abkommen über den deutſchen Reiſeverkehr nach Belgien und dem Großherzogtum Luxemburg abge⸗ ſchloſſen worden. London. Nach den bisher bekanntgewordenen Wahl- ergebniſſen aus Irland hat de Valera 58 Sitze errungen, während die Oppoſition 57 Sitze erhalten hat. a Der Führer beglückwünſcht Salazar Berlin, 5. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat 15 den portugieſiſchen Miniſterpräſidenten Antonio de Oli⸗ viera Salazar das nachſtehende Telegramm gerichtet:„Eurer Excellenz ſpreche ich zur glücklichen Errettung von dem ver⸗ abſcheuungswürdigen Anſchlag meine herzlichſten Glück⸗ wünſche aus.“ ö Paläſting ſoll in drei Teile geteilt werden. b Einigen Blättern zufolge ſchlägt der Bericht der Palä⸗ ſtina⸗Kommiſſion vor, Paläſtina in drei Teile zu teilen, nämlich in einen jüdiſchen und einen arabiſchen Staat und ſchließlich in einen Staat unter ſtändigem britiſchen Man⸗ dat. Beſonders der marxiſtiſche„Daily Herald“ äußert im Zuſammenhang die große Beſorgnis, daß es bei der Be⸗ kanntgabe dieſes Teilungsplanes zu neuen Unruhen kom⸗ men werde, weil ein großer Teil der Araber, aber auch ein großer Teil der jüdiſchen Bevölkerung ſich mit den Vor⸗ ſchlägen der Kommiſſion nicht abfinden werden. Deswegen ſei der britiſche Schlachtkreuzer„Repulſe“ unerwartet von Malta nach Paläſtina in See gegangen. Auch in Paläſtina ſelbſt würden bereits militäriſche Vorſichtsmaßnahmen ge⸗ troffen. Italieniſche Manöver auf Sizilien Rom, 5. Juli. Die italieniſchen Sommermanöver wer⸗ den in dieſem Jahre in zwei örtlich getrennte Teile fallen. Vom 2. bis 9. Auguſt werden taktiſche Uebungen in der Lombardei⸗Ebene, am Fuß der Alpen, ſtattfinden. Daran nehmen zwei Diviſionen, und 1 eine Vorhut⸗Diviſion aus leichten Heeresverbänden und eine motoriſierte Diviſion teil.— Die eigentlichen großen Manöver, bei denen auch der italieniſche e anweſend ſein wird, finden in der Zeit vom 12. bis 19. Auguſt an der Weſtküſte Sizi⸗ liens ſtatt. Insgeſamt werden fünf Diviſionen, darunter eine neue Panzerbrigade, an dieſer Uebung teilnehmen. Außer⸗ dem werden Verbände der Luftwaffe ſowie Flotteneinhei⸗ ten mitwirken. Als Thema der Uebung wurde die Landung eines feindlichen Heeres auf Sizilien angegeben.. Belohnte Maſſenmörder Jehn Juden erhielten höchſte Sowjetorden. Moskau, 5. Juli. Sowjetamtlich wird bekanntgegeben, daß an weitere 85. Angehörige der Roten Armee höchſte Auszeichnungen und Orden der Sowjetunion verliehen worden ſeien als Aner⸗ kennung„für die vorbildliche Erfüllung von Spezialaufga⸗ ben der Regierung“ und für„beſondere Verdienſte in der. militäriſchen, techniſchen und politiſchen Schulung von Truppenteilen der Roten Armee“. Dabei wurde wiederum in ſechs Fällen die höchſte, bisher nur ſelten verliehene Auszeichnung„Held der Sowjetunion“ ausgegeben. Es iſt auffallend, daß in erſter Linie Militärperſonen unkerer Dienſtränge, nämlich Leutnanks und Unteroffiziere, dekoriert wurden. Das läßt nur den einzig e Schluß zu, daß es ſich um Inſtrukteure und Spezialiſten für die Kampforganiſationen der ſpaniſchen Sowjets handell. Die Ordensverleihungen blieben jedoch nicht auf die Armee beſchränkt. Für„vorbildliche und ſelbſtverleugnende Erfüllung wichtiger Regierungsaufgaben“ iſt in den Chbll. Tagen auch eine Reihe von Funktionären der GPll, insgeſamt 32, mit dem höchſten Sowjetorden ausgezeichnet worden. Darunter befinden ſich zehn Juden Bei den neuen Ordensträgern aus der GPll handelt es ſich offen⸗ ſichtlich um Elemente, die ſich bei den letzten Maſſenſchläch⸗ tereien beſonders hervorgetan haben. Immer wieder„entlarvte Schädlinge“ Der Moskauer Zeitung„Das wirtſchaftliche Leben“ zu⸗ folge ſind in den Finanz⸗ und Wirtſchaftsverwaltungen ein⸗ zelner Gebiete und Bundesrepubliken der i hlreiche Maßregelungen hoher Funktionäre erfolgt. Das Blatt führt u. a. als„nunmehr entlarvte und verhaftete Volksfeinde und Schädlinge“ neben den Volkskommiſſaren für Finanzweſen und haf Wirtſchaft der tartariſchen Sow⸗ jetrepublik, deren Verhaftung bereits bekannt wurde, den iwie an ef für 1 9 der Bundesrepublik Kaſakſtan ſowie den Chef der Finanzverwaltung des nordkaukaſiſchen Debietes an. Wieder 22 Eiſenbahner erſchoſſen. i Wie die in Moskau eingetroffene Chabarowſker Zei⸗ „Tichockeanſkaja Swojeſda“ vom 27. Juni in einer la⸗ —— 2 2 125 8 eits 1 fe — r*.* P Arbeitsgauführerreiſe 5 In der Zeit vom 5. bis 10. Juli findet die diesjährige Arbeitsgauführer⸗Reiſe ſtatt, an der unter Leitung des Reichsarbeitsführers, Reichsleiter Hierl, die 30 Arbeitsgau⸗ führer ſowie die Inſpekteure und Amtschefs der Reichslei⸗ tung des Reichsarbeitsdienſtes teilnehmen. Die Arbeitsgauführer⸗Reiſe dient zur Uebung und Schu⸗ lung der hohen Arbeitsdienſtführer und gibt ihnen für ihre ſchweren und verantwortungsvollen Aufgaben neue Anre⸗ gungen. Die Uebungsreiſe führt die Arbeitsgauführer von Glücksburg an die Weſtküſte von Schleswig⸗Holſtein, wo Landgewinnungsarbeiten beſichtigt werden. Sie führt wei⸗ ter über die Bauſtellen der Eider⸗Niederung zum Adolf⸗ Hitler⸗Koog, durch die Bauſtellen des Arbeitsgaues Nieder⸗ ſachſen⸗Mitte(Bremen) und Niederſachſen⸗Oſt(Hannover) und endet nach einem Beſuch der Truppführerſchule Braun⸗ ſchweig⸗Querum in Braunſchweig. Hier findet auf der Burg Dankwarderode eine Begrüßung durch Miniſterprä⸗ ſident Klagges ſtatt. Den Abſchluß der Reiſe bildet eine Arbeitsgauführertagung unter dem Vorſitz des Reichsar⸗ beitsführers in Braunſchweig. 8 Vortrag auf einem internationalen Kongreß. Paris, 5. Juli. Am dritten Tag des in Paris tagenden Internationalen Kongreſſes für Geſundheitsweſen ſprach als Mitglied der deutſchen Abordnung Dr. Thomalla⸗Berlin über„Erziehung zur Schadenverhütung als Hilfsmittel des öffentlichen Geſundheitsdienſtes“. Dr. Thomalla führte aus, daß in Deutſchland die Volksaufklärung über Geſundheits⸗ fragen mit Unfallverhütungspropaganda, Brandbekämp⸗ fung. Verkehrserziehung und ſonſtigen Sonderfragen auf dem Gebiet der Schadenverhütung verbunden ſei. Die Er⸗ iehungsarbeit ſetze dabei nicht in den fachlichen Fragen, deen in den pſychologiſch im Menſchen ſelbſt begründe⸗ ten Fehlern und Mängeln ein. Dieſe durch die Reichsar⸗ beitsgemeinſchaft Schadenverhütung im ganzen Land durch⸗ geführte Erziehung zu Verantwortung und Plflichtgefühl und zur Unterordnung der eigenen Intereſſen unter die Forderungen der Geſamtheit komme rückwirkend dem öf⸗ fentlichen Geſundheitswelen in hohem Maße zugute. Jeder einzelne werde heute in Deutſchland ſo erzogen, daß er ſeine Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit treuhänderiſch zum Beſten der Geſamtheit erhält und pflegt. 4 Polniſcher Landwirtſchaftsbeſuch in Deutſchland. Berlin, 5. Juli. Als Gäſte des Deutſch⸗polniſchen In⸗ len trafen am Montag früh 50 Mitglieder des polni⸗ chen Sejms und des Senats, darunter der deutſche Sena⸗ tor Hasbach, in Berlin ein. Die polniſchen Gäſte werden eine einwöchige Studienreiſe durch Deutſchland machen, um an Ort und Stelle die deutſchen landwirtſchaftlichen Ein⸗ richtungen, vor allem die des Reichsnährſtandes, zu ſtudie⸗ ren. Neues aus aller Weit a Für 10 Mark über 19 000 Mark. Die Rekordquote von 19 588:10 gelangte bei den Pferderennen in Berlin⸗ Hoppegarten am Sonntag für die Einlaufswette für St. Pe⸗ ter und Mathilde zur Auszahlung. z Tödlicher Abſturz im Allgäu. Im Daumengebiet iſt der 28 Jahre alte Alfons Kleiſl aus Kempten tödlich abge⸗ ſtürzt. Der Touriſt, der an geiſtigen Trübungen litt, dürfte wohl in einem ſolchen Anfall über ein Schneefeld 50 bis 60 Meter in eine Rinne abgeſtürzt ſein. Eltern bei Rettung der Tochter ertrunken Ohlau, 6. Juli. Am Sonntag nachmittag ereignete ſich an der Oder bei Jeltſch ein Unglück, das drei Menſchenleben forderte. Ein Angler aus Breslau wollte ſeine Tochter, die bei dem Verſuch, eine ins Waſſer gefallene Angel heraus⸗ zuholen, den Grund unter den Füßen verlor, retten. Dabei exlitt der Vater jedoch einen Herzſchlag und ging unter. Die Mutter, die ins Waſſer ſprang, obwohl ſie, wie ihr Mann, des Schwimmens unkundig war, und ein elfjähriger Neffe fanden bei den Rettungsverſuchen gleichfalls den Tod. Das Mädchen ſelbſt wurde von einem Schwimmer gerettet. Amerikaniſcher Studenk ködlich verunglückt. Nürnberg, 6. Juli. Ein amerikaniſcher Student, der ſich mit über 20 Kameraden unter Führung ihres Profeſſors auf einer Radwanderung durch Deutſchland befand, iſt auf dem Wege von Nürnberg nach Schwabach in der Nähe von Nasbach tödlich verunglückt. Der Student hatte ſich an den Anhänger eines Laſtkraftwagens angehängt. Er prallte ge⸗ gen einen Schotterhaufen, ſtürzte, wurde vom Anhänger überfahren und ſofort getötet. At Beim Lindenblütenpflücken tödlich verunglückt. Beim, Pflücken von Lindenblüten in Hengersberg(Bayer. Oſtm.) iſt der 70 Jahre alte Invalidenrentner Johann Baumann abgeſtürzt. Den ſchweren Verletzungen erlag der Verun⸗ glückte nach kurzer Zeit. Schwerer Schaden in Ahrtal und Hocheifel Koblenz, 5. Juli. Am Sonntag abend gingen im Ahrtal und in der Hocheifel ſchwere Gewitter nieder. Durch den wolkenbruchartigen Regen wurden die Straßen ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, ſo daß der Kraftwagenverkehr zeit⸗ weiſe völlig unterbunden war. Im Ahrtal wurden be⸗ ſonders Altenahr, Hönningen und die Ortſchaften bis Adenau vom Unwetter heimgeſucht. Bei Hönningen ſtürz⸗ ten in wenigen Minuten meterhohe Flutwellen von den Gebirgshängen hernieder ins Tal. In kurzer Zeit ſtand ein Teil der Orte meterhoch unter Waſſer. Das Groß⸗ vieh konnte zum großen Teil geborgen werden, dagegen ging das Kleinvieh reſtlos zugrunde. Am Mon⸗ tagmorgen bot Hönningen ein Bild völliger Ver⸗ wüſtung Hunderte von Morgen Getreide ſind reſtlos vernichtet. Die Kartoffeläcker ſind verſchlammt und die Wie⸗ ſen mit meterhohen Geröllmaſſen bedeckt. Eine bereits vor⸗ genommene vorläufige Schätzung beziffert den Geſamtſcha⸗ den allein innerhalb der Gemeinde Hönningen auf eine halbe Million Mark. Weltfliegerin Earhart vermißt Vermutlich Notwaſſerung in der Südſee. Die amerikaniſche Weltfliegerin Amelia Earhart iſt auf einem Flug über den Stillen Ozean anſcheinend zu einer Notwaſſerung gezwungen geweſen. Sie befand ſich mit dem Piloten Fred Noonan ſeit dem 20. Mai auf einem Weltflug, den ſie in Oakland(Kalifornien) ange⸗ treten hatte und der über Südamerika, Mittelafrika und Indien geführt hatte. Am 28. Juni waren die Flieger in Lae(Neuguinea) von Port Darwin(Auſtralien) aus eingetroffen und hatten ihren Flug nach der 2750 Meilen entfernten winzigen Inſel Howland fortgeſetzt. Sie woll⸗ ten die bisher unbeflogene Strecke in etwa 20 Stunden zurücklegen. Bei der amerikaniſchen Küſtenwache in Honolulu trafen Funktelegramme der Flieger ein, nach denen ſie nur noch einen Brennſtoffvorrat für eine halbe Stunde hätten, allerdings bereits Land ſehen könnten. Die Küſtenwache wurde von Waſhington aus ange⸗ wieſen, ihr möglichſtes zur Auffindung der Weltflieger zu unternehmen. Das Küſtenwachſchiff„Itasca“, das in Howland ſtationiert iſt, ging ſofort in See, und auch von Honolulu aus wurde ein weiteres Küſtenwachſchiff nach dem 2000 Meilen entfernten Howland entſandt. Man be⸗ fürchtet, daß die Flieger mitten im Ozean in der Nähe der nur 1½ Meilen langen baumloſen Koralleninſel aufs Waſſer niedergehen mußten. Für den Notfall hatte die Fliegerin in ihrem Ganzmetallflugzeug ein Gummiboot und Rettungsgürtel mitgenommen. Junkſpruch der Fliegerin Amelia Earhart. Paris, 6. Juli. Wie aus Honolulu verlautet, geſtatter ein verſtümmelter Funkſpruch der Fliegerin Amelia Ear⸗ hart die Annahme, daß ſie ſich mit ihrer Maſchine 281 Seemeilen nördlich von der Inſel Howland befinde. Die Fliegerin ſoll aber ebenfalls durch Funkſpruch gemeldet ha⸗ ben, daß das Flugzeug ſich nicht mehr lange über Waſſer halten könne. b Inzwiſchen iſt eine Rettungsaktion in bisher noch nicht erlebtem Ausmaß eingeleitet worden. Ein Schlachtſchiff mit drei Flugzeugen, einige Hilfskreuzer, vier Zerſtörer und das Flugzeugmutterſchiff„Lexington“, das allein 54 Flugzeuge an Bord hat, ſind nach der Howland⸗ Inſel ausgelaufen. Keines der Schiffe dürfte aber vor vier Tagen die vermutliche Notwaſſerungsſtelle des Flugzeuges der Earhart erreichen können. f Kurzmeldungen Sechs Bergleute bei Grubenbahnunfall verletzt. Goslar, 6. Juli. Auf der Grubenbahn Rammelsburg ſetzte ein Wagen aus und riß die vor und nach ihm fahren⸗ den Wagen mit. Zwei Wagen ſtürzten die Böſchung hin⸗ unter, wobei ſechs Bergleute verletzt wurden. Blukige Erbſchaftsauseinanderſetzung. Warſchau, 6. Juli. In einem Dorf bei Lublin kam es zu einer blutigen Familienauseinanderſetzung. Im Verlaufe eines Erbſchaftsſtreites ſchoß ein junger Mann alle Ver⸗ wandten, die ſich ſeiner Auffaſſung entgegenſtellten, nieder. Seine Frau, ſeine Mutter und zwei Nachbarn verletzte er durch Schüſſe lebensgefährlich, ſeine Schwiegermutter und ein Nachbar wurden tödlich getroffen. Der Täter floh in einen nahen Wald. Schweres Anwetter in Frankreich Zwei Dörfer eingeäſchert, zwei Tote.. Paris, 6. Juli. Ein in den Abendſtunden des Sonn⸗ tags in der Gegend von Chambery niedergegangenes Un⸗ wetter hat großen Schaden verurſacht. Zwei Dörfer wurden zum größten Teil durch Feuersbrünſte infolge Blitzſchlages A een Zwei junge Leute kamen in den Flammen ums Leben. Der abgejagte Raub Der beſchlagnahmie Bolſchewiſtendampfer. Amſterdam, 6. Juli. Der in Vliſſingen beſchlagnahmte ſpaniſche Bolſchewi⸗ ſtendampfer„Thorpeholl“ hat, wie die Beſtandsaufnahme der holländiſchen Behörden ergab, geraubte Werte in Form von Edelmetallen, Juwelen, Wertpapieren und Bargeld von über einer Million Gulden an Vord. Die Mannſchaft war ſchwer bewaffnet. Eine große Anzahl von Patronen und Munition wurde von den holländiſchen Be⸗ amten in Beſchlag genommen. Die Beſchlagnahme der„Thorpeholl“ erfolgte auf Ver⸗ anlaſſung engliſcher und franzöſiſcher Geldgeber, die In⸗ tereſſen bei den durch die Bolſchewiſten beräubten Banken in Bilbao beſitzen. 6 . Die britiſchen Scheffe werden gewarnt London, 6. Juli. Auf Grund der Tätigkeit nationali⸗ ſtiſcher Kriegsſchiffe vor Santander hat die britiſche Admi⸗ ralität neuerlich britiſche Kauffahrteiſchiffe darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die britiſche Regierung alle nach Spa⸗ nien fahrenden Kaufahrteiſchiffe auf hoher See, d. h. bis zur Erreichung der Dreimeilenzone, durch ihre Kriegsſchiffe ſchützen läßt. Die Mitteilung kommt alſo einer Aufforderung an die britiſchen Kauffahrteiſchiffe gleich, ſich nicht ohne Schutz eines britiſchen Kriegsſchiffes in die Nähe von San⸗ tander zu begeben. 7 60 Holländer für No ſpan en angeworben Amſterdam, 6. Juli. Wie die Zeitung„Bredaſche Cou⸗ rant“ meldet, ſetzt die bolſchewiſtiſche Internationale Rote Hilfe ihre Werbungen für die ſowjetſpaniſchen Streitkräfte in Holland immer noch fort Das Blatt weiß zu berichten, daß am 1. Juni dieſes Jahres 60 junge Holländer in Grup⸗ pen von drei und vier Mann nach Paris gebracht wurden, von wo ſie über Avignon und Beziers nach einem kleinen franzöſiſchen Hafen gebracht wurden. Mit einem unter grie⸗ chiſcher Flagge fahrenden Dampfer wurden die Angewor⸗ benen dann nach Sowjetſpanien gebracht. Domdenwürſe nu, ein Verſehen? London, 5. Juli. Die britiſche Admiralität veröffentlichte eine Erklärung, in der die Meldung, wonach ein britiſches Kriegsſchiff bombardiert worden ſei, in Abrede geſtellt wird. Zwei Flugzeuge hätten Bomben eine Meile von zwei britiſchen Zerſtörern entfernt an der Nordküſte Spa⸗ niens fallen gelaſſen. Der Zwiſchenfall werde als ein Verſehen betrachtet und dementſprechend ſei keine amtliche Aktion ins Auge gefaßt. 5 Saen e Detech OI ran- IH O,. 43 Grete 7 1 Ach Gott, es war ein ſo ſchönes, be⸗ freiendes Gefühl, einen Menſchen zu haben, dem man ſich anvertrauen, dem man ſein Herz ausſchütten konnte. Und das tat ſie denn auch zu Evelynes Freude in reichem Maße. Von Peter erzählte ſie und JIimmy Turner, von der 1 und nun zerſtörten Pflanzung am Ruaha, von der Schweſter jähem Tod, von dem Entſchluß ihrer beiden letzten Angehörigen, auf die Frauenburg zurückzukehren— „es war eine lange Geſchichte, die wie ein ſpannender, oman 0 und doch wirklich geſchehen war——— ein Roman der Wirklichkeit, dem nur noch ein glückliches Ende fehlte i Ein en Ende—— ach, Grete wagte kaum, dar⸗ auf zu hoffen. Was bedeutete in dieſen aufgewühlten Zei⸗ ten ein Menſchenleben? Pauline, der gute Dr. Schmitz, Peters Hauptmann, von dem er ſo oft erzählt, und die vielen, vielen, die ſie hatte ſterben ſehen in den Lazaretten. War es nicht vermeſſen, an ein glückliches Ende zu glauben? Dr. Knudſens Worte fielen ihr ein:„Wer nicht hofft, iſt tot!“ Gewiß, ſo war es, aber wie ſchwer fiel oft das Hoffen! f Es erwies ſich, daß Schweſter Evelyne nicht nur ein fröhliches, ſondern auch praktiſches Menſchenkind war. „„Wie wäre es,“ ſchlug ſie vor,„einen Brief nach der Frauenburg zu ſenden? Ganz einfach ſei wohl die Beför⸗ derung nicht aber was mache es ſchließlich aus, ob der 2 7 drei oder ſechs Wochen unterwegs ſei. Die Haupt⸗ 5 e ſei doch, er käme hin, nicht wahr?“ f SGretes ſtrahlende Miene verrſet ihr, daß ſie mit dieſem Vorſchlag das Richtige 4 5 f Aber,“ rief ſie,„Ihre Abſicht, an die deutſche Front zurügzukehren, geben Sie doch auf!“ 3 f „Aufgeben? Nein, 2 aufſchieben.“ Und nach a kleinen Pauſe:„Bis ich vom Ruaha Antwort habe!“ Damit war Schweſter Evelyne einverſtanden, und noch bderſelben Stunde ſetzte ſich Grete 55 und ſchrieb einen ingen 4 5 5 utter.„Gebe Gott, ſchloß ſie end⸗ lich,„daß Euch dieſe Zeilen geſund errel 75 Evelyne ſah aufmerkſam zu, wie Grete den Brief im Umſchlag verſchloß und darauf die Adreſſe ſchrieb. f „So,“ ſagte ſie, riß ihr den Brief unter der Hand fort, legte ihn vbehurſam mütren im Zimmer auf den Boden nie⸗ der und ſtieg dreimal bedachtſam über ihn weg, eine Tä⸗ tigkeit, der ſie ſich mit an Ernſt hingab. 1 „Aber, Schweſter Evelyne!“ rief Grete verwundert. „Pſt!“ wurde ihr die Antwort.„Das muß man tun!“ „Weshalb denn?“ ö „Weil man nur eine frohe Antwort auf einen Brief be⸗ men wenn man ihn ſo behandelt. Wußten Sie das denn nicht?“: Nein, das wußte Grete nicht, aber ſie lachte auch nicht, weil ſie das Mädchen nicht kränken wollte. 5 N 5 „So,“ ſagte Evelyne,„nun können wir ihn fortſchik⸗ ken.“ Und ſie hob den Brief vom Boden auf, hielt ihn triumphierend hoch und hüpfte, gar nicht wie eine ernſte Krankenſchweſter, ſondern wie ein übermütiges Kind, zur Tür hinaus. f »Eine frohe Antwort!“ dachte Grete und ſtarrte vor, 1 Würde ſie wirklich froh ſein? f ö enn man doch in die Zukunft ſchauen könnte! f Aber man kann nicht in die Zukunft ſehen. Und das iſt gut ſo! * 1 Als Peter in Mgangira von den beiden weißen 1. gehört hatte, die mit einer Trägerkolonne den kt paſſtert hatten, wax er keinen Augenblick darauf ver⸗ fallen, in ihnen Frau iel und Magda zu vermuten. ütte a geahnt, er wäre ihnen fraglos gefolgt— und die Engländer hätten niemals etwas von einer W e verſpürt, die hinter ihrer Front Wahl über ˖ e er ahnte nichts und kehrte ins rück N 0 0 daher die beiden Frauen niemals 3 A 90 rben. Was für ein ſchwerer Schickſals⸗ ſchlag! Aber 8. el he überwunden, wie rem 80 en ſchn.— 5 überw atte. nicht zurück 5 5. 1 be⸗ ann 1 e n en anderen „Nein, ſie zerbrach nicht, wie Magda es zuerſt befürch⸗ tet. Nach dem erſten großen Schmerz kam eine Ruhe über die Mutter, die angeſichts des ſchweren Leids faſt unna⸗ türlich wirkte. Aber ſie war nicht unnatürlich, ſondern er⸗ ſtand aus dem unerſchöpflichen Quell, aus dem ſie ſchon von jeher immer wieder ihre Kräfte ſchöpfte—— aus dem Quell ihres unverwüſtlichen Lebenswillens, der, ſchier un⸗ verſiegbar, ſich immer wieder erneuerte. Wie ein Gras ſich beugt unter dem erbarmungsloſen Wüten eines Hagel⸗ ſchlages und ſich wieder aufrichtet zu voller Größe, wenn das Unwetter vorüber iſt, ſo beugte ſich auch angeſichts ihres toten Kindes der Nacken dieſer Frau, aber nur, um ſich darnach um ſo entſchloſſener, trotziger zu erheben.. AIndiſche Streifkolonnen hatten die Frauenburg verwü⸗ ſtet, gut, wer hätte an dieſer Tatſache rütteln können? Aber kann man nicht wieder aufbauen, was ein Blitz in blinder Wut vernichtet? 5 Wochenlang waren ſie, Flüchtlinge wie tauſend andere, 185 und hergezogen, heimatlos, entrechtet, vertrieben. arum eigentlich? Die feindlichen Truppen hatten doch, wie ſichere Nachrichten immer wieder erkennbar werden ließen, längſt das Ruaha⸗Gebiet verlaſſen! Zudem war man damals zwar kopflos, aber doch nicht ganz ohne Ver⸗ ſtand geweſen und hatte, was ſich an Gold⸗ und Silber⸗ ſachen ſowie an barem Gelde im Hauſe befunden, noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Weshalb ſollte man nicht wenigſtens den Verſuch unternehmen, aus den Trümmern etwas Neues erſtehen zu laſſend 5 Ja, ſo war es zu Frau Schlegels Entſchluß gekommen. Die Strapazen und Gefahren dieſer Reiſe waren allerdings nicht geringe, aber waren die, die ſie als Flüchtlinge auf 1! nehmen mußten, etwa geringer? Der Tod lauerte überall und wen er ſuchte, den fand er auch. Nein, Frau Schlegel fand an der geplanten Reiſe wirklich nichts Au⸗ ßergewöhnliches, zumal ſie von einem Moe Offizier in uneigennützigſter 1 5 wurde. Dieſer Mann ſtellte * verläßliche 250 dlonne zuſammen, ſorgte für ie zweckmäßige Jewaffnung, ſchaffte die notwend 1 5 Lebensmittel hekan— und 101 das zu Bedingungen, die 1 h ſchaffte er auch noch einen f als 43 bei der truppe gewe⸗ ſen war, jeden Weg und Steg kaufte, aber infolge einer letzung nicht neh 11 den Fri ie gebraucht war. So aus tm mit Leuten, nsmitteln, Waffen und guten Ralſchlägen, brach die Safari auf und gela 5 unge a Nam aohiet horaus. 5 erfaß Stelle tot war. Badiſche Chronik Ladenburg.(Folgenſchwerer Verkehrsunfall) Von einem Motorrad wurde am Sonntag abend der in den 50er Jahren ſtehende Juſtizbeamte Franz Bürk von hier, als er, vom Bahnhof kommend, an der Unterführung die Straße nach dem Neckardamm überqueren wollte, angefahren und ſo unglücklich auf die Seite geſchleudert, daß er ſich dabei eine Gehirnerſchütterung zuzog. Der Mortorradfahrer, der ebenfalls ungeſchickt ſtürzte, mußte mit einem Sanitätskraftwagen ins Heidelberger Krankenhaus überführt werden. Eberbach.(Verbrecher feſtgenommen.) Der Schwanheimer Gendarmerie iſt in einer Gaſtwirtſchaft ein guter Fang gelungen. Sie hat den 24jährigen, aus Ludwigs⸗ hafen gebürtigen und in Mannheim wohnhaften Rolf Kunt verhaftet, der ſich in den letzten Wochen in Nordbaden herum⸗ getrieben und verſchiedene Einbrüche verübt hat. Auch fällt ihm ein verſuchter Raubüberfall in der Gegend von Neckar⸗ gerach zur Laſt. Der Verhaftete iſt geſtändig. Oberſchefflenz.(Wettrennen in den Tod.) Wie gefährlich die Raſerei mit dem Fahrrad ſein kann, be⸗ wies das Wettrennen, das drei Burſchen unternahmen und bei dem der 11jährige Sohn Kurt des Landwirts Emil Schwalbe ſein Leben einbüßte. An der Straßenkreuzung beim Gaſt⸗ haus„Zum Hirſch“ fuhr der Genannte auf ein Auto auf, das in Richtung Adelsheim fuhr. Der Aufprall war derart, daß es ihn einige Meter zurückwarf, wo er tot liegen blieb. Von einer Augenzeugin wurde den Burſchen noch zugerufen, langſam zu fahren. ) Bühl.(Heimſtättenſiedlung.) Die Stadt Bühl errichtet im Gewann Weidmatten an der Oberweier⸗ straße eine Heimſtättenſiedlung von 25 Stellen. Mit dem Bau ſoll noch in dieſem Jahre begonnen werden. () Oetigheim.(Preſſe⸗ und Gäſtevorſtellung) Am Sonntagnachmittag beſuchten auf beſondere Einladung die Preſſe und eine große Anzahl Gäſte neben einer ſehr gro⸗ ßen Zuhörerſchaft eine Aufführung der„Jungfrau von Or⸗ leans“ in Oetigheim. Das Zuſammenwirken der künſtleri⸗ ſchen Schauſpielkräfte und der Oetigheimer Spielſchar ſchufen unter der Spielleitung von Geiſtl. Rat Saier eine beach⸗ tenswerte Leiſtung. Zwiſchen die Handlung ſind Orcheſter⸗ vorträge, Chöre und Reigen gegliedert. (J) Mühlhauſen a. d. Enz.(Auch der zweite Bräu⸗ ktigamtödlich verunglückt.) Beim Lindenblütenpflük⸗ ken iſt ein 27jähriger Mann, der kurz vor der e e ſtand, vom Baume geſtürzt und innerlich ſo ſchwer verletz worden, daß am anderen Morgen der Tod eintrat,. Die Braut hat nun ſchon den zweiten Bräutigam durch Anfall verloren. () Pforzheim.(Die„Zahnrädchen für die Zeppelinwerft“.) Das Schöffengericht verurteilte den Zljährigen, trotz ſeiner Jugend vielfach mit Gefängnis und Zuchthaus vorbeſtraften Kurt Kaiſer von hier wegen Be⸗ trugs im Rückfall zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, 800 Mark Geldſtrafe, drei Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungsverwahrung an. Kaiſer hatte ſchon als 23⸗ jähriger Menſch in Berlin durch ſeine Betrügereien Exiſtenzen vernichtet und neuerdings in Pforzheim Geſchäftsleute durch Beteiligung an der Herſtellung von kleinen Jahnrädchen an⸗ geblich für die Zeppelinwerft zu intereſſieren derſucht, worauf es ihm dabei ankam, eine in bar zu zahlende Garantie⸗ ſumme bis zu 3500 Mark in die Hände zu bekommen. Durch ein ſelbſtgefertigtes Schreiben der Zeppelinwerft mit dem Kopf der Firma wurde ein Auftrag von einigen hundert⸗ tauſend Zahnrädchen im Geſamtbekrage von 120000 Mark vorgetäuſcht. Auf den Schwindel iſt ein Intereſſent herein⸗ gefallen, indem er dem Gauner Bargeld in Höhe von 50 Mark und einen Scheck in Höhe von 300 Mark gab. Der Scheck konnte noch rechtzeitig geſperrt werden. () Kehl.(Schrechlicher Selbſtmord.) Hier hat ein 58jähriger Mann auf nicht alltägliche Weiſe ſeinem Leben ein Ende gemacht. Der Lebensmüde fuhr mit einem Fahr⸗ rad auf der Straße nach großer Laſtzug näberte ſeinem Rad, ſchlens⸗ der Mann von f 8 e diefes auf die Seite und warf ſich vor den in voller Fahrt befindlichen Laſtwagen. Obwohl im letzten Augenblick der Laſtwagenführer ſcharf nach links bog, wurde der Mann noch von den Hinterrädern des Laſtzuges überfahren und ſofort getötet. Lahr.(Vom Perſonenzug getötet.) Als Turz vor 20 Uhr der 29jährige Hilfsſchloſſer Guſtav Müller in Dinglingen von ſeiner am Bahndamm liegenden Wieſe Heimkehren wollte, lief er zu nahe an dem nach Lahr⸗Dinglin⸗ gen liegenden Bahngleis. Um dieſe Zeit paſſierte der Per⸗ e aus Richtung Dinglingen die Stelle. Müller wurde und ſo heftig zu Boden geſchleudert, daß er auf der ſprane 00 Gchwere Anwetiter Zwei Todesopfer im Breisgau. Freiburg, 5. Juli. Am Sonntag abend gegen 18 Uhr entluden ſich über dem Breisgau mehrere ſchwere Gewitter, die im oberen Riedtal eine ſchwere Unwetterkataſtrophe nach ſich zogen. Ein über dem Schauinsland nieder⸗ gehender Wolkenburch von großen Ausmaßen zer ſt ö rte die Strecke Hochgrund—Steinwieſen—Notſchrei. Wie der Alemanne“ über die Naturkataſtrophe berichtet, war die Gewalt der Waſſermaſſen ſo ſtark, daß die Strecke Oberried—Notſchrei für jeden Verkehr geſperrt bleiben muß. In der Nähe der Hochgrundgegend iſt die Landſtraße 1 zerſtört. Die Waſſermaſſen haben meter⸗ tiefe Gräben in das Erdreich geriſſen. Die Holzvorräte eines Sägewerks wurden fortgeſchwemmt und große. Bäume völlig entwurzelt. Zur Zeit des Unwetters befanden ſich zwei Perſo⸗ nenkraftwagen— ſie ſtammten aus Mannheim und Köln— auf der Fahrt vom oberen Riedtal nach Frei⸗ burg. Die Inſaſſen, die ſich bis zum Hals im Waſſer⸗ befanden, konnten in höchſter Not noch gerettet werden. Die mit unheimlicher Gewalt hereinbr 8 5 haben zwei e gefordert. Wenige hu 5 oberhalb von Oberried haftet. Milet Sie wurden plötzlich von der Flut überraſcht. Bis bie n 5 tonnten noch nicht ſe *—— eimdertachen— mMnder⸗ 5 1 Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Ein ſchwerer Zuſammenſtoß.) Auf der Kreuzung Bismarck⸗ und Oggersheimerſtraße ereig⸗ nete ſich am Sonntag vormittag ein ſchwerer Verkehrsun⸗ fall. Ein durch die Bismarckſtraße fahrender Motorradfah⸗ rer ſtieß in voller Fahrt auf einen Motorradfahrer, der durch die Oggersheimerſtraße in Richtung Marktplatz fuhr. Der Zuſammenftoß war ſo heftig, daß die beiden Kraftrad⸗ lenker ſowie zwei Perſonen, die auf dem Rückſitz der Kraft⸗ räder mitfuhren, von den Fahrzeugen auf die Straße ge⸗ ſchleudert wurden. Die Kraftradführer ſowie eine 27 Jahre alte Haustochter wurden dadurch ſo ſchwer verletzt, daß ſie von der Freiwilligen Sanitätskolonne ins Krankenhaus ver- bracht werden mußten. Lebensgefahr beſteht bei keinem der Verletzten. Kaiſerslautern.(Reviſion im Amtsunter⸗ ſchlagungsprozeß.) Das Landgericht verurteilte am 13. April wegen Unterſchlagung im Amt und wegen Be⸗ trugs die Eheleute Guſtabv Adolf Schwaderer und Philip⸗ pine Schwaderer geb. Pfeffer zu ſechs Monaten bezw. einem Jahr Gefängnis. Die Angeklagten hatten gemein⸗ ſam die Poſtdienſtſtelle in Erfenbach verwaltet. Der Innen⸗ dienſt lag in den Händen der Frau Sch., während der Mann die Zuſtellungen uſw. beſorgte. Um perſönliche Schulden bezahlen zu können, verunkreuten die Angeklag⸗ ten zwei Jahre hindurch Poſtgelder in Höhe von insgeſamt 1300 Mark. In zwei Fällen hat die Angeklagte Philippine Schwaderer auch Urkunden gefälſcht. Das Urteil des Land⸗ gerichts Kaiſerslautern war nur von der Angeklagten Philippine Schwaderer durch Reviſion angefochten worden. Nach Anſicht des Reichsgerichts waren die bisherigen Ur⸗ teilsfeſtſtellungen nicht geeignet, die Verurteilung der An⸗ geklagten zu kragen. Das Landgericht habe in weſentlichen Punkten teils zu Gunſten, teils zu Ungunſten der Ange⸗ klagten geirrt. Das Urteil gegen Frau Schwaderer wurde daher aufgehoben und nochmalige Verhandlung und Ent⸗ ſcheidung angeordnet. Sweiltes Tobesopf„der Wiesbadener Exploſion. Wiesbaden, 5. Juli. Die Ermittlungen über die Explo⸗ ſion und das Großfeuer in der Oelfabrik Fauth haben bis⸗ her eine Staubexploſion als wahrſcheinliche Urſache des Brandes ergeben. Durch die im Kellergeſchoß unter den Ma⸗ ſehinenſälen entſtandene Exploſion u mauer einer Seite andere ſeitliche Grund den Eiſenrahmenwände zer ſchwer beſchädigt wurde. Da hierdurch das Fundantent fehlte, ſtürzten ſie nach außen zuſammen. Vier Schwerverletzte wurden neben dreizehn Leichtverletzten den Krankenhäuſern 32 geführt, wo im Laufe der Nacht ei rverletzter ver⸗ ſchied, ſo daß dem Ex uglück r zwei Perſonen zum Opfer fielen Faſt alle Verletzten baben Brandwunden erlitten. Der größte Teif der Verletzten iſt außer Gefahr. — Mühlhauſen a. Enz.([Todesſturz vom Bau m.)! Ein 27 Jahre alter Mann, der kurz vor ſeiner Verheira⸗ kung ſtand, iſt beim Lindenblütenſammeln, als er auf: einen morſchen Aſt trat, abgeſtürzt. Er konnte mit Hilfe eines Freundes noch ſelbſt bis vor ſein Haus gehen, brach dann aber zuſammen und ſtarb. Zwei Tote bei einer Exploſion. Alm, 5. Juli. In den Wielandwerken AG ereignete ſich eine ſchwere Explosion, bei der zwei Menſchen ums Le⸗ ben kamen. Ein Glühofen, der zur Vornahme von Ausbeſ⸗ ſerungsarbeiten ſtillgelegt wurde, um ihn erkalten zu laſ⸗ ſen, explodierte bei Schweißarbeiten. Offenbar waren in dem Ofen Gasreſte zurückgeblieben, die ſich entzündeten und Teile des Ofens abriſſen und wegſchleuderten. Dabei wur⸗ den der die Schweißarbeiten ausführende Monteur aus Eßlingen a. N. und ein Angehöriger der Wielandwerke töd⸗ lich verletzt. a Die Dynamitpakrone im Miſthaufen. Siegen, 5. Juli. Seine Rachegefühle gegen die Geliebte, die ſich von ihm losgeſagt hatte, glaubte ein junger Mann aus Meggen in ganz beſonders nachdrücklicher Weiſe kund⸗ tun zu müſſen. Der verſchmähte Liebhaber ſchlich ſich nachts an das Haus des Mädchens und ſprengte mit einer Dyna⸗ mitpatrone den geſamten Miſthaufen vor dem Haufſe in die Luft. Die ſchöne Front des Bauernhauſes ſah natürlich entſprechend aus, abgeſehen davon, daß auch zahlreiche Fenſterſcheiben in Trümmer gingen. Der Burſche machte ſich zwar ſchnell aus dem Staube, konnte aber bald von der Polizei gefaßt werden. Die Skörchin im Schornſtein. Worms, 5. Juli. Im Storchenneſt auf dem Haus des Schuhmachers Keilmann in Bürſtadt herrſchte ſchon ſeit Ta⸗ gen Unfriede zwiſchen den beiden Allſtörchen. Der Storchen⸗ vater hatte nämlich ſeine vier Jungen vom Neſt gejagt, was offenbar der Störchin nicht gefiel. Es kam ſo ſchließlich zu einem heftigen Eheſtreit. Die Störchin ſtellte ſich bei der Abwehr der heftigen Schnabelhiebe ihres erboſten Gatten gar nicht ſchlecht an, aber bald war ſie ermüdet. Noch ein kräftiger Schnabelhieb auf ihren Kopf, und ſie ſank zuſam⸗ men. In dieſem Augenblick hob ſie der Storchenvater hoch und ſchleuderte ſie in den Schornſtein der Schule, wo ſie vom Lehrer tot aufgefunden wurde. Der Storchenvater kehrte kurz nach ſeinem„Sieg“ heftig klappernd in ſein Neſt zurück. Auß das weitere Schickſal der Jungſtörche iſt man geſpannt. ai Laſtenzug in Fluß geſtürzt. Ein Laſtenzug aus Bad, Reichenhall durchbrach das eiſerne Geländer der Laros⸗ wacht⸗Brücke auf der Strecke Au— Schellenberg und ſtürzte 10, Meter tief über die Böſchung in den hochgehenden Achenfluß. Wie durch ein Wunder kamen Wagenlenker und Beifahrer mit dem Leben davon. Sie wurden in das Kran⸗ kenhaus Berchtesgaden gebracht. Mackenſen ehrt das Andenken Schlageters. Düſſeldorf, 5. Juli. Der Schade Kavallerietag, der aus Anlaß der rf fan„Schaffendes Volk“ in dieſem Jahre in Düſſeldorf ſtattfand und an dem rund 20000 alte Kavalleriſten aus dem ganzen weſtdeutſchen Gebiet teil⸗ nahmen, lt ſeinen glanzvollen e in der großen Paradeaufſtellung am Rhein und dem anſchließenden Vor⸗ beimarſch vor dem alten Reitergeneral und letzten lebenden Feldmarſchall des Großen Krieges, Generalfeldmarſchall v. Mackenſen. Nach dem eee der 10 87jährige Generalfeldmarſchall von Mackenſe zum Schlaägeter⸗Denk⸗ mal. Einige Minuten weilte er allein im ſtillen Gedenken an der Gruft und grüßte die 1 Toten ge⸗ weihte Stätte mit erhobenem Marſchallſtab. Vier Perſonen in der Weichſel ertrunken. i Danzig, 6. Juli. Am Sonntag nachmittag gerieten bel Gütland 155 Kreis Danziger Mieder 9. de Sher deim Baden in der Weichſel an eine abſchüſſige Stelle und er⸗ tranken. Zwei ältere Fräulein, die Tanten der beiden Jun⸗ gen, und eine andere Frau, die mif zum eee ee, „ verſuchten„die Jungen zu retten. Die beiden Tanten en 1 5 küümgsverläch, während N es der Frau aelana. ſich au retten. Locale ſeuudocliau. Reiſe ohne Gefahr! Eine Reihe von Unfällen während der Reiſe gibt Ver⸗ anlaſſung, nochmals zur Vorſicht zu mahnen. Immer wie⸗ der ſetzen ſich Reiſende fahrläſſig Gefahren aus. Einige Fälle ſollen als warnendes Beiſpiel dienen. „Nicht hinauslehnen!“ Jeder kennt dieſes Warnungsſchild, das an jedem Fenſter der Perſonenwa⸗ gen angebracht iſt. Trotzdem wird dieſe Warnung oft leichtſinnig überſehen. Unerwartet erſcheinen Maſte, Brük⸗ ken oder Gegenzüge und führen mitunter zu den ſchwer⸗ ſten Unfällen. Erſt in den vergangenen Wochen ereignete ſich auf der Rheinſtrecke ein derartiger bedauerlicher Un⸗ glücksfall. Einem Reiſenden, der bei der Durchfahrt in ſeinem Heimatort der am Fenſter ſeines Hauſes ſtehenden Frau zuwinkte, wurde von einem entgegenkommenden Eil⸗ zug die rechte Hand abgeriſſen. „Zurücktreten!“„Nicht öffnen bevor der Zug hält!“ Bei einfahrenden Zügen hört man von dem Aufſichtsbeamten wiederholt lauke Rufe:„Zurücktreten!“ Der größte Teil der Reiſenden beachtet dieſe Zurufe und tritt in angemeſſener Entfernung vom Gleis zurück. Einige bleiben aber trotzdem in gefahrvoller Nähe ſtehen. Der Zug fährt ein und noch bevor er hält, werden voreilig ſeitliche Türen geöffnet, von denen eine weit aufſchlägt und meh⸗ rere Perſonen zu erfaſſen droht. Einem ſchnell hinzuſprin⸗ amen Beamten gelingt es, die Gefährdeten im letzten ugenblick zurückzuziehen und ein Unglück zu verhüten. „Nicht aufſpringen!“ Nach dem Halten ein wil⸗ des Hin⸗ und Herlaufen nach den Wagenklaſſen und Abtei⸗ len! Dann ſetzt ſich der Zug wieder in Bewegung. Trotz des Zurufes des Aufſichtsbeamten„Zurücktreten!“ ſpringt ein Reiſender auf den Wagen, der verſchloſſen und leer am Schluſſe läuft. Ein Schaffner erkennt die Gefahr und bringt den Zug durch Ziehen der Notbremſe zum Halten. In letzter Minute iſt ein vielleicht ſchwerer Unfall verhü⸗ tet worden! 2 „Nicht abſpringen!“ Nicht weniger gefährli iſt das Abſpringen von einfahrenden ag mn 10 der Zeitgewinn und groß iſt die Gefahr, in die du dich und andere bringſt. 5 Dieſe wenigen Beiſpiele mögen allen zur Warnung dienen. Sie entſpringen nicht einer übertriebenen Vorſicht, und Aengſtlichkeit, ſondern ſind dem täglichen Leben enk⸗ nommen. Ein wenig Umſicht hilft dem Eiſenbahnperſonal in der Ausübung ſeines gefahrvollen Dienſtes und behütet dich und andere vor Gefahr und Schaden.. 7 N Schuppen ausgebrannt. Geſtern nachmittag gegen 1.15 Uhr brach in der Säckingerſtraße 14 im Schuppen des Rudolph'ſchen Anweſens Feuer aus. Das Feuer, das dur das im Schuppen befindliche Heu, Stroh und Holzvorräte reichliche Nahrung fand, griff raſch um ſich. Die Secken⸗ heimer Feuerwehr, die raſch am Brandplatz war, konnte mit 4 Schlauchleitungen unter der Führung Sößers alsbald den Brandherd wirkungsvoll bekämpfen. Dabei zog ſich ein hieſiger Feuerwehrmann durch Abſpringen eine Knöchel⸗ verſtauchung mit Bluterguß zu. Beim Eintreffen der Mann⸗ heimer Berufsfeuerwehr war bereits die Brandgefahr be⸗ ſeitigt. Der hieſigen Feuerwehr gebührt durch ihr raſches Zugreifen vylle Anerkennung. * I Nationaltheater Mannheim. Am Mittwoch, 7. Juli, „Triſtan und Ilolde“ unter der muſikaliſchen Leitung von Elmendorff und in der Inſzenierung von Brandenburg. Die Iſolde ſingt Paula Buchner. Es iſt das letzte Auftreten der Künſtlerin vor ihrem Weggang an die Staatsoper Stutt⸗ gart.— In Axel Ivers“ Luſtſpiel„Spiel an Bord“, das am Donnerstag, 8. Juli, in der Juſzenierung von Becker zur Erſtaufführung kommt, ſind beſchäftigt: Die Damen Decarli, Sharland und Stieler und die Herren Birkemeyer, Bleckmann, Handſchumacher, Friedrich Hölzlin, Krauſe, Lang⸗ heinz, Marx und Renkert. 5 — Die neuen Wurſtpreiſe. Die zweite Verordnung über Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe vom 2. Juli 1937, durch die die Verbraucherhöchſtpreiſe für Wurſt auf 2 Mark je 500 Gramm feſtgeſetzt wurden, ſoweit die Preiſe nicht ſchon niedriger ſind, tritt am 10. Juli in Kraft. Der Handel muß bis dahin. Gelegenheit haben, die Wurſt, die er entſprechend teurer eingekauft hat, noch zu den alten Preiſen zu verkaufen. — die Wehrdienſt-Unkerſtützung für Eltern. Eltern ſind während der Dauer der gleichzeitigen Einberufung mehre⸗ rer Söhne auch dann unterſtützungsberechtigt, wenn dieſe Söhne während des letzten halben Jahres vor der Aushän⸗ digung des Geſtellungsbefehls gemeinſam insgeſamt min⸗ deſtens die Hälfte des Lebensunterhalts der Eltern aus eigenen Mitteln und Kräften getragen haben. Hat der Ein⸗ berufene während eines kürzeren 1 als eines hal⸗ ben Jahres von der Aushändigung des Geſtellungsbefehls oder vor dem Geſtellungstage zum Lebensunterhalt des An⸗ Poörigen beigetragen, weil er dieſem gegenüber erſt nach Beginn des halbjährigen Zeitraums unterhaltungspflichtig geworden iſt(3. B. durch Erlangung einer Arbeitsſtelle, Ge⸗ burt des Angehörigen, Wegfall eines vor dem rigen nach Unterhaltungspflichtigen Verwandten des Angehörigen nach Beginn des halbjährigen Zeitraums) ſo genügt für die An⸗ zerkennung der Unterſtützungsberechtigung des Angehörigen, daß der Einberufene in der Zeit von der Entſtehung oder Feſtſtellung der Unterhaltungspflicht bis zum Geſtellungs⸗ tage mindeſtens die Hälfte des auf dieſen Zeitraum entfal⸗ lenden Lebensunterhalts des Angehörigen aus eigenen Mit- teln und Kräften getragen hat. 5 „— Kein beſonderes Arbeitsbuch für Minderjährige. Nach dem Geſetz über die Einführung eines Arbeitsbuches und den auf Grund dieſes Geſetzes ergangenen Durchführungs⸗ verordnungen darf eine Beſchäftigung von Angeſtellten und Arbeitern nur bei Beſitz eines ordnungsgemäß ausge⸗ 3 Arbeitsbuchs. Die Beibehaltung der be⸗ ſonderen Vorſchriften der Gewerbeordnung über das Ar⸗ beitsbuch für. hätte 2 dem unerwünſchten A geführt, daß für Minderjährige zwei im weſent⸗ ichen gleichlautende Arbeitsbücher hätken ausgeſtellt wer⸗ den müſſen. Die Reichsregierung hat daher durch ein neues Geſetz dieſe Vorſchriften der Gewerbeordnung auf ge: hoben.„„ Die Straßenverkehrsunfälle in Baden 32 Tote und 833 Verletzte im Mai 1937. Nach den Ermittlungen des Badiſchen Statiſtiſchen Lan⸗ desamts haben ſich im Monat Mai insgeſamt 1087 Stra⸗ ßenverkehrsunfälle aller Art in Baden ereignet, hierunter allein 997, bei denen ein Kraftfahrzeug beteiligt war. Im Mai des Vorjahres betrug die Geſamtunfallziffer 1127 und die Zahl der Unfälle mit Kraftfahrzeugbeteiligung 1001. Hiernach kann ein kleiner Rückgang der Unfallhäufigkeit ver⸗ zeichnet werden. Dieſe Feſtſtellung erhielte zweifellos noch ſtärkeres Gewicht, wenn Zahlen für die zunehmende Ver⸗ kehrsdichte unſeres Landes zum Vergleich herangezogen wer⸗ den könnten. Leider laſſen ſich hierfür verläßliche ſtatiſtiſche Anterlagen nur ſehr ſchwer beibringen. Wohl aber iſt es ſehr beachtenswert, daß die Zahl der Unfälle außerhalb geſchloſ⸗ ſener Ortſchaften von 286 im Mai 1936 auf 274 im Mai dieſes Jahres etwas zugenommen hat, daß hingegen die Anfälle innerhalb der Ortſchaften von 861 auf 813 zurück⸗ gegangen ſind. Die inzwiſchen eingeſetzte Verkehrserziehung und die ſtrengeren Maßnahmen der örklichen Verkehrspolizei dürften ſich hier günſtig ausgewirkt haben. Bei den Verkehrsunfällen ſind im Mai 1936 47 Per⸗ ſonen getötet, 883 verletzt, 1937 32 Perſonen getötet, 833 verletzt worden. Sonach hat die Zahl der Unfälle mit Todesfolge wie überhaupt die Schwere der Unfälle erfreu⸗ licherweiſe erheblich abgenommen, wenngleich die Zahl der Unfälle ſelbſt immer noch erſchreckend hoch geblie⸗ ben iſt. Die Unfallurſache lag im diesjährigen Berichts⸗ monat wie ſeither zumeiſt bei den Kraftfahrzeugen oder deren Führern(in 832 Fällen gegenüber 826 im Vorjahre), wobei die häufigſten Urſachen das Nichtbeachten des Vorfahrtsrech⸗ tes anderer(228 gegen 208 im Mai 1936), dann aber auch übermäßige Geſchwindigkeit(117), falſches Ueberholen (11)), falſches Einbiegen(109) waren. 33 Fahrer(34 im Vorfahr) ſtanden unter Alkoholeinfluß. In 42 Fällen(Mai 19386 in 45) war der Unfall auf mangelhafte Beſchaffenheit der Fahrbahn(vor allem Schlüpfrigkeit) zurückzuführen. Die Unfälle, an denen Radfahrer die Schuld tragen, haben ſich vermindert(186 gegen 203 im Mai 1986); dagegen blieben die Unfälle mit verkehrswidrigem Verhalten von Fußgängern nahezu gleichhoch(106 gegen 105). Straßen⸗ verkehrsunfälle, die im Zuſammenhang mit dem Eiſenbahn⸗ verkehr ſtanden(nicht oder zu ſpät geſchloſſene Bahnſchranke, mangelhafte Beſchaffenheit der Warnzeichen der Bahn, Nicht⸗ beachten der Warnzeichen, Durchfahren von Bahnſchranken) wurden im Berichtsmonat nicht gemeldet. Das fiilfswerk„Mutter und find“ tritt dann ein, wenn die fraſt der Familie zur selbſihilſe nicht ausreicht. Einſtellung von Freiwilligen in die Luftwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: 1. Es ſteht nur noch kurze Zeit zur Verfügung für die Annahme von Freiwilligen. Den Bewerbern wird dringend angeraten, ſich ſofort bei einer Fliegererſatzabteilung, einer Luftnachrichtenerſatzabteilung oder einer Luftnachrich⸗ tenabteilung ſchriftlich zu melden. Die Anſchriften der ge⸗ nannten Dienſtſtellen ſind bei jedem Wehrbezirkskom⸗ mando und jedem Wehrmeldeamt zu erfahren. Das„Merk⸗ blatt für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe“ wird ebenfalls von den genannten Stellen ausgegeben. 2. Einſtellungsgeſuche bei anderen militäriſchen Dienſt⸗ ſtellen ſind zwecklos. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. 5 3. Bei der Flakartillerie und beim Regiment General Göring werden im Frühjahr 1938 keine Frei⸗ willigen eingeſtellt. 8 4. Der Zeitpunkt für die Meldungen von Freiwilligen für die Herbſteinſtellungen 1938 bei der Fliegertruppe, der Flakartillerie, der Luftnachrichtentruppe und dem Regiment. General Göring wird noch durch Preſſe und Rundfunk be⸗ kanntgegeben. Vorſicht Glas! Mit dem Wort„Glas“ iſt die Vorſtellung der leichten Zerbrechlichkeit verbunden, deshalb ſtehen auf allen Packungen mit zerbrechlichem Inhalt ſtets die mahnenden Worte:„Vorſicht Glas!“ Wenn uns im Haushalt all die ſchönen blanken und das Licht reflektierenden Gegenſtände aus Glas durch die Hände gleiten, dann fragen wir uns unwillkürlich: Was iſt eigentlich Glas? Wo kommt es her? Es ſollen einſt phöniziſche Schiffer am ſandigen Ufer des Fluſſes Belus in Syrien ihren Kochkeſſel auf Kalk⸗ und Sodaſtücke geſtellt und darunter Feuer an⸗ gezündet haben. Durch die Hitze ſoll die Soda geſchmolzen ſein und ſoll ſich mit dem Sand zu Glas verbunden haben. Das iſt ein nettes Märchen, denn es ſteht feſt, daß das Glas ſchon 1800 v. Chr. den Aegyptern bekannt war, alſo lange vorher, ehe phöniziſche Schiffe die Meere befuhren. Das Glas wird aus Sand, Soda und Kalk erſchmolzen. Es iſt dazu eine Hitze von 1400 bis 1700 Grad Celſtus er⸗ forderlich, die unter dem Kochkeſſel der phöniziſchen Schiffer niemals erreicht werden konnte. Das Wichtigſte in der Glasfabrikation iſt er Abkühlungsprozeß; denn je langfamer das geſchmolzene Glas abgekühlt wird, um ſo weniger Neigung zeigt das Glas ſpäter zum Zerſpringen. Das Hartglas oder feuerfeſte Glas wird dadurch gewon⸗ nen, daß man das Glas im Abkühlungsprozeß mit Oel behandelt, hierdurch verliert es die Empfindlichkeit gegen Temperaturunterſchiede. Splitterſicheres Glas wird her⸗ geſtellt, indem man zwiſchen zwei Glasplatten eine Zellu⸗ loidplatte preßt. Das ſchöne glitzernde Kriſtallglas iſt eine engliſche Erfiſtdung, es entſteht dadurch, daß man vem ge⸗ ſchmolzenen Glas Bleioxyde zuſetzt, man nennt es daher auch Bleikriſtall. Das Glas iſt im allgemeinen ein ſehr ſchlechter Wärmeleiter, infolgedeſſen können ſich Temperaturunter⸗ ſchiede auf ſeiner Fläche ſchwer oder zu langſam verteilen. da, wo ſie zuſammentreſſen, entſtehen Spannungen, die dann meiſtens durch einen Sprung ihren Ausgleich finden. Man muß alſo bei allen Glasgegenſtanden darauf achten daß ſie ſtets langſam erwärmt und auch langſam. abgekühlt werden. Schroffer Temperaturwechſel iſt auf alle Fälle zu vermeiden. Alle Glasgegenſtände werden im Gebrauch widerſtandsfähiger, wenn man ſie vor der In⸗ gebrauchnahme in einem Keſſel mit kaltem Waſſer aufs Feuer ſtellt und bis zum Kochen erhitzt Dann ſchiebt man den Keſſel beiſeite und läßt ihn mit dem Glasgerät ganz allmählich abkühlen. Je langſamer dieſes Abkühlen vor ſich geht, um ſo beſſer. Die Reinigung von Glasgegen⸗ ſtänden erfolgt am beſten in warmem Waſſer, in dem man etwas Soda gelöſt hat Das Maſſer. die Spülwanne und auch das benutzte Abwaſchtuch müſſen jedoch vollſtändig fettfrei ſein, denn Fettſpuren machen das Glas ſofort blind. Geſpülte Glasſachen läßt man auf einem weichen. Tuch abtropfen und trocknet ſie, am beſten noch warm, mit einem beſonderen Gläſertuch ab, das keine Faſern hinterläßt. Verzierte Glasgegenſtände reinigt man zweck⸗ mäßig mit einer kleinen Bürſte. Man ſoll ferner ver⸗ meiden, gebrauchte Gläſer ineinander zu ſtellen, ſie klem⸗ men ſich dabei oft feſt und das veranlaßt häufig Scherben. Ineinander geklemmte oder feſtgeklebte Gläſer löſt man. indem man ſie in warmes Waſſer ſtellt und das innere Glas mit kaltem Waſſer füllt. Im Winter beachte man außerdem, daß die zu warmen Getränken benutzten Gläſer⸗ nicht kaltem Luftzug ausgeſetzt werden, weil ſie dadurch leicht zerſpringen. Größere Glasſchalen laſſen ſich durch Abreiben mit etwas Schlämmkreide ſchön blank polieren. Man braucht dann zum Nachreiben ein recht weiches Tuch. Zeitſchriften und Bücher. Der Eigentumsvorbehalt. Was Verkäufer und Käufer davon wiſſen müſſen. Von Dr. W. Spohr. Verlag Wilhelm Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.50.— Dieſe Schrift will in erſter Linie Verkäufern und Käufern, die im täglichen Geſchäftsverlkehr Waren unter Eigentumsvorbehalt ver⸗ äußern oder erwerben, ein Führer durch dieſe wichtige Einrichtung des Rechtslebens ſein. Sie gibt eine Ueberſficht⸗ über die weſentlichen Grundzüge des Rechtes des Eigentums⸗ vorbehaltes. Es handelt ſich um ein umfangreiches Rechts⸗ gebiet, in dem zahlreiche Einzelfragen auftreten, die der Verfaſſer in 11 Abſchnitten behandelt. Der 2. Teil bringt 13 Muſter für die Vereinbarung des Eigentumsvorbehaltes, die eine gute Anleitung geben, wie der Eigentumsvorbehalt⸗ zweckmäßig erreicht wird. a Verſammlungs⸗ Kalender. Evang. Kirchenchor. Heute Dienstag abend Probe. Bügel⸗ Faſt neuer Kinder⸗ frau laſtenwagen für gut. Haushalt zu verkaufen. geſucht. Offenburgerstr. 7 Mäheres in der 2. Stock. Geſchäftsſt. d. Bl. einen 2 Zimmer Most- und Küche Ansatz von jung. Ehepaar per ſof. od. ſpäter zur Bereitung eines vorzügl. zu mieten geſucht. 5 liefert u erfragen in der 5 j 6 Geſchiſteſt b. Bl. für 100 Liter in jeder Art und Größe * Mk. 3.60 schnellstens Inserieren— Druckerei bringt Jak. Würthwein Gewinn! Lebensmittel.] des Neckar-Bote. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 6. Juli: Miete C 28 und 2. Sondermiete C. 14 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 5 201 bis 203. 383: Pygmalion. Komödie von Bern- . hard Shaw. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. 5 Mittwoch, 7. Juli: Miete E 29 und 1. Sondermiete& 15: Abſchiedsabend für Paula Buchner: Triſt an und Iſolde von Richard Wagner. Anfang 18.30, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 8. Juli: Miete D 29 und 1. Sondermiete D 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 239, 307: Zum erſten Male: Spiel an Bord. Luſt⸗ ſpiel von Axel Ivers. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. 0 9, Juli: Miete G 29 und 1. Sondermiete G15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 333 bis 335, 350: Wintermär chen von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 10. Juli: Miete H 29 und 1. Sondermiete 8 H. 15 und 1188 die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 336 bis 338, 349: Muſitaliſcher Komödienabend: Die ungeratene Tochter. Ballett von ECaſella; Gianni Schicchi, Oper von Puccini; Der Drei⸗ ſpitz. Ballett von Manuel de Falla. Anfang 19.30. Somntag, 11. Juli: Miete C 29 und 1. Sondermiete G 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 602 bis 607: Gaſparone. Operette von Carl Mil⸗ löcker.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 20, Ende 22.30 Uhr Im Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 6. Juli: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ f heim Abt. 124 bis 138, 524 bis 529, 544 bis 550, 560, 3554 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1 bis 700: Gaſparone Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 10. Juli: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ 5 2 t. 160, 224 bis 229, 236 bis 238, 261 bis 265, 25 61 bis 369, 5135, 554 bis 557, 569 bis 577, 593 bis 35597, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: 5 Wibbel. Komödie von Hans Müller⸗Schlöſſer. Anfang 20.15, Ende 22.30 Uhr. Aushebung 1937 für das Stadtgebiet Mannheim mit den Vororten. Bekanntmachung des Polizeipräſidenten. Der Reichskriegsminniſter gibt im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern jährlich in den Aushebungs⸗ beſtimmungen die Geburtsjahrgänge bekannt, deren Erſatz⸗ reſerviſten aktiven Wehrdienſt zu leiſten haben. Zur Aushebung in der Zeit vom 22.—28. Juli 1937 haben ſich zu ſtellen. 1. Die Erſatzreſerviſten 1(tauglich 1 und 2) des Geburts⸗ jahrgangs 1915, 2. die im 1. Vierteljahr geborenen Erſatzreſerviſten 1 des Geburtsjahrgangs 1916, ſoweit ſie bis 1. November 1937 ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben. Vom Erſcheinen zur Aushebung befreit ſind die⸗ jenigen Dienſtpflichtigen der genannten Jahrgänge, welche als Freiwillige oder Offizieranwärter der Wehrmacht(des Heeres, der Marine und der Luftwaffe) oder der SS⸗ Verfügungstruppe zugelaſſen ſind, ſowie diejenigen, welche als bedingt tauglich für eine kurzfriſtige Ausbildung vor⸗ geſehen ſind. Zur Aushebung hat ſich zu ſtellen, wer im Bereich des Polizeipräſidiums Mann heim ſeinen Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt hat.(Ein ſeit der Muſterung etwa vorgenommener Aufenthaltswechſel, welcher bei der polizei⸗ lichen Meldebehörde oder beim Wehrmeldeamt nicht gemeldet wurde, iſt umgehend nachzumelden. An die Stelle des Wehr⸗ meldeamts tritt jedoch das Wehrbezirkskommando I.) Die Dienſtpflichtigen haben mitzubringen: a) den Wehrpaß, b) etwaige ſonſtige Unterlagen über ihr Wehrdienſtverhält⸗ nis(Muſterungsausweis und Erſatzreſerve 1 Schein) e) beim Verluſt des Wehrpaſſes eine Beſcheinigung der Wehrerſatzdienſtſtelle, daß der Verluſt der Ausſtellung eines neuen Wehrpaſſes gemeldet iſt, d) 2 Paßbilder in der Größe 37 52 mm in bürger⸗ licher Kleidung und ohne Kopfbedeckung, ſoweit ſie noch keinen Wehrpaß in Händen haben. Ferner ſind bei der Aushebung vorzulegen, ſoweit nach der Muſterung 1935 oder 1936 erworben, a) das Arbeitsbuch; dieſes hat der Unternehmer dem Dienſt⸗ pflichtigen zu dieſem Zweck auszuhändigen; b) Ausweiſe über die Zugehörigkeit zur HJ(Marine⸗HJ, Luftſporteinheiten der HJ, zur SA(Marine⸗SA), zur SS, zum NS, zum NeS⸗Reiterkorps, zum Deutſchen Seglerverband, zum Do(Deutſcher Luftſportverband) und über die Ausbildung in dieſem, zum ROB(Reichs⸗ luftſchutzbund), zum 8WGM(Freiw. Wehrfunk— Gruppe Marine), zum DAS(Deutſcher Amateurſende⸗ und Empfangsdienſt), zur TN(Techniſche Nothilfe), zur Frei⸗ willigen Sanitätskolonne(Rotes Kreuz), zur Feuerwehr; e) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗Sportabzeichens; d) Freiſchwimmerzeugnis, Rettungsſchwimmerzeugnis, Grund⸗ ſchein, Leiſtungsſchein, Lehrſchein der Deutſchen Lebens⸗ rettungsgeſellſchaft(DRG); i e) den Nachweis über fliegeriſche Betätigung; für An⸗ gehörige des fliegeriſchen Zivilperſonals der Luftwaffe, der Luftverlehrsgeſellſchaften und der Reichsluftverwal⸗ tung, die Betätigung des Dienſtſtellenleiters über flie⸗ geriſch⸗fachliche Verwendung und Art der Tätigkeit; ) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Motorboote); g) die Beſcheinigung über die Kraftfahrzeugausbildung beim NSKK— Amt für Schulen—, den Reiterſchein des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung; bezirkskommando Mannheim I in Mannheim L 15, 1. h) den i) den den Nachweis über Ausbildung beim Roten Kreuz; Nachweis über Seefahrtzeiten— Seefahrtbuch, über⸗ Beſuch von Seefahrtſchulen, Schiffsingenieurſchulen. der Debegfunkſchule— Patente—: k) das Sportſeeſchifferzeugnis, den Führerſchein des Deut⸗ ſchen Seglerverbandes, den Schein E einer Seeſport⸗ ſchule, das Seeſportfunkzeugnis; ) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt(Arbeitspaß⸗ oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitausweiſe, Pflichteinheit der Studentenſchaft); m) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der⸗ Wehrmacht, Landespolizei oder Ss⸗Verfügungstruppe. Dienſtpflichtige mit Sehfehlern haben das Brillen⸗ rezept mitzubringen. Die Dienſtpflichtigen haben gewaſchen, mit geſchnit⸗ tenem Haar und mit ſauberer Wäſche zu erſcheinen. Das Anlegen von Bade⸗ oder Sporthoſen bei der Muſterung iſt geſtattet. Vor der ärztlichen Unterſuchung beſteht Rauch⸗⸗ und Alkoholverbot. Ein Dienſtpflichtiger, der durch Krankheit an der Ge⸗ ſtellung zur Muſterung verhindert iſt, hat hierüber ein Zeugnis des Amtsarztes oder eines anderen beamteten Arztes oder ein mit dem Sichtvermerk des Amtsarztes ver⸗ ſehenes Zeugnis des behandelnden Arztes einzureichen. Kann im letzleren Fall der Sichtvermerk des Amtsarztes nicht rechtzeitig beſchafft werden, genügt die Auskunft der⸗ Polizeibehörde. Entſtehende Gebühren müſſen von den Dienſtpflichtigen ſelbſt getragen werden. 8 Vötlig Untaug iche(Geiſte k anke, Krüpf e! uſw.) lön⸗ nen auf Grund eines amtsärztlichen Zeugniſſes von der Geſtellung zur Muſterung befreit we den. Il den Anträgen und Zeugniſſen müſſen die Fehler und Leiden ſo bezeichnet. werden, daß eine Nachprüfung möglich iſt. See⸗ und Binnenſchiffahrt treibende Dienſtpflichtige⸗ können auf Antrag vom Polizeipräſidium von der Geſtel⸗ lung zur Aushebung befreit werden. 1 Zurückſtellungsanträge aus häuslichen, wirtſchaftlichen und beruflichen Gründen ſind ſpäteſtens 2 Wochen vor der Aushebung bei dem Polizeipräſidium, Militärbüro Zimmer 21, ſchriftlich zu ſtellen; ihnen kann nur in ganz dringen⸗ den Fällen ſtattgegeben werden. Die erforderlichen Beweis⸗ mittel ſind beizulegen. Näheres über die Zurückſtellungs⸗ gründe ſiehe RGBl. 1937 Teil J Nr. 52 88 25 und 26 S. 477/78. Zu ſolchen Anträgen ſind der Dienſtpflichtige und ſeine Verwandten 1. Grades ſowie ſeine Ehefrau be⸗ rechtigt. Anſpruch auf Reiſekoſten und Entſchädigung für Lohn⸗ ausfall für Dienſtpflichtige beſteht nicht. Die Dienſtpflichtigen ſind verpflichtet, ſich an den in nachſtehendem Aushebungsplan angegebenen Tagen pünktlich um 7.30 Uhr im Ballhaus beim Schloß zu ſtellen⸗ Aushebungsplau. a Donnerstag, 22. Juli 37 Jahrg. 1915 AE; Freitag, 23. Juli 37 Jahrg. 1915 FJ: Samstag, 24. Juli 37 Jahrg. 1915 K— 9: Montag, 26. Juli 37 Jahrg. 1918. P.—T; Mittwoch, 28. Juli 37 Jahrg. 1915 U- 3,(Jahrg. 1916(1. Viertel) A3.) 3 Aushebungsort: Ball haus beim Schloß. Aushebungsbeginn: 7.30 Uhr vormittags. Zuſtändiges Wehrbezirkskommando iſt das Wehr⸗⸗ Ein Dienſtpflichtiger, der ſeiner Geſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt oder den Vorſchriften der Verordnung ſonſt zuwiderhandelt, wird, unbeſchadet der Beſtimmungen im Abſ. 3, von der Kreispolizeibehörde, ſofern keine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 1. Juli 1937. 5 i a Der Polizeipräſident.