längere vandten⸗ Frühſtück 46.80. ing und 48.— bernach⸗ 22.— ng und 34. 20. ng und 23.— (Preis ft, volle 31.30. lle Ver⸗ 21.303 t, volle 79.50. lle Ver⸗ 30.—. lnahme. wart in onners⸗ rche. r Fichtl. end II. che. feier. Kirche. — . 32 2 2 2 EA 1 a 2 25 An nit Zimmer Küche,) Garten, tsbahnhof enheim ohr) ufen. Rölſer, —— m 1. Aug. september öne imel- Hung nit Bad. n an die t d. Bl. mmer Küche Auguſt heim od. n geſucht⸗ es in der ſt. d. Bl. iufer⸗ eine ufen. merskr. fl. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, m der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Montag, den 12. Juli 1937 Nr. 159 Deulſch⸗franzöſiſchet Handelsvertrag Ein Vertragswerk von politiſcher Tragweite. Nach amtlicher Mitteilung iſt im Quai d'Orſay in Pa⸗ ris das neue Vertragswerk über die künftige Regelung der wirtſchaftlichen und finanziellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich unterzeichnet worden, das den Abſchluß monatelanger Verhandlungen zwiſchen beiden Regierungen in Berlin und Paris darſtellt. N . Das Vertragswerk umfaßt ein neues Warenab⸗ kommen, dem über die Meiſtbegünſtigung hinaus Liſten gegenſeitiger Zollzugeſtändniſſe und bedingungen beige⸗ geben ſind. Es enthält ferner die Kontingente für die deutſche Einf uhr nach Frankreich, die etwa den Zu⸗ ſtand des Jahres 1934, alſo vor der Liquidation, wieder⸗ herſtellen. Was demgegenüber die deutſche Einfuhr aus Frankreich anlangt, ſo konnte der Bezug insbeſondere von Rohſtoffen aus Frankreich in bedeutſamem Um⸗ fange geſichert werden, wobei jedoch gleichzeitig Ge⸗ währ dafür geboten iſt, daß auch die franzöſiſchen Aus⸗ fuhrintereſſen in ihrer Geſamtheit gebührend berückſichtigt werden. 5 Im Rahmen des Warenabkommens kommt der in bei⸗ derſeits befriedigender Weiſe gefundenen Verſtändigung über einen gegenſeitigen Austauſch von franzöſiſchem Eiſenerz gegen deutſchen Koks eine beſondere Bedeutung zu. Auch der Bezug von franzöſiſchen Kolo⸗ nialhölzern erfolgt in befriedigender Weiſe. Im Zahlungsabkommen wird an Stelle der bisherigen Verrechnung des beiderſeitigen Warenaustau⸗ ſches die Barzahlung in beiden Richtungen wieder in De⸗ viſen erfolgen, ſo daß künftig die Eingänge in der deut⸗ ſchen Ausfuhr nach Frankreich in vollem Umfange in De⸗ viſen der Reichsbank anfallen. Aus den Ueberſchüſſen der deutſchen Einfuhr werden ferner die Dawes⸗ und Young⸗ Zinſen nach Frankreich in franzöſiſchen Franken bezahlt; außerdem werden daraus alle anderen finanziellen Ver⸗ pflichtungen Deutſchlands gegenüber Frankreich, insbeſon⸗ dere auch die aus der Saar⸗Rückgliederung ſtammenden, verzinſt und großenteils amortiſiert; ferner Patente, Li⸗ zenzen, Künſtlerhonorare, Urheberrechte und Schiffs⸗ paſſagen. 8 Die Beziehungen Deutſchlands zu den franzöſt⸗ ſchen Kolonien und Mandaten ſind gleichfalls auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung geregelt und dafür zugleich die Entwicklung von Kompenſationsgeſchäften ge⸗ geben. Das bekannte Reiſeabkommen zum Beſuche der Pariſer Weltausſtellung in Paris, in dem zuſätz⸗ liche Kontingente für die deutſche Ausfuhr nach Frankreich niedergelegt ſind, i dem Vertragswerk gleichfalls beige⸗ fügt worden. Beſonders wichtig iſt, daß künftig die Ein⸗ reiſe und Niederlaſſung deutſcher Fir menver⸗ treter unbehindert erfolgen kann, daß für die jetzt in Frankreich anſäſſigen deutſchen kaufmänniſchen Ange⸗ ſtellten die Einreiſe⸗, Niederlaſſungs⸗ und Arbeitserlaub⸗ nis geſichert und für die weitere Zulaſſung ſolcher Per⸗ ſonen im Rahmen eines Wiederaufbaus der Wirtſchafts⸗ beziehungen der beiden Länder eine beſonders erleichterte Regelung getroffen worden iſt. Die neuen Abkommen treten am 1. Auguſt in Kraft und ſind auf zwei Jahre abgeſchloſſen. Sie treten an die Stelle der alten Waren⸗ und Verrechnungsabkommen vom Jahre 1934, die ſich ſeit dem 1. Auguſt 1935 in Liquidation befanden. Genau nach zwei Jahren alſo iſt nunmehr der gewiß recht einſeitige Zuſtand durch ein Vertragsſyſtem erſetzt worden, von dem zu hoffen iſt, daß damit im glei⸗ chen Geiſt freundſchaftlicher Verſtändigung und gegenſei⸗ tiger Achtung vor den Intereſſen des anderen, der beide Parteien durch lange und ſchwierige Verhandlungen hin⸗ durch beſeelt hat, eine neue Periode freundſchaftlichen und nutzbringenden wirtſchaftlichen Verkehrs zwiſchen bei⸗ den Ländern beginnen wird. 5 Zum Nutzen beider Länder Bei der Unterzeichnung des Abkommens hielt der deutſche Botſchafter Graf Welezeck eine Anſprache, in der er den beiderſeitigen Wirtſchaftsdelegationen für die Lö⸗ ſung der ſchwierigen Aufgabe dankte und dann fortfuhr: Das Abkommen kann, ſofern die Verhältniſſe ſich günſtig geſtalten, den Grundſtein für eine enge Verflechtung eden en Wirtſchaftszweige hüben und drüben der Grenze euten. Wenn unſere Hoffnungen erfüllt werden und das Abkommen nicht nur zum Nutzen eines der beiden Ver⸗ tragsteile, ſondern zum gleichmäßigen Nutzen unſerer bei⸗ den Länder ſich auswirken würde, dann haben wir damit die beſte Grundlage geſchaffen, dem Wunſch unſerer beiden Völker entſprechend auch eine Beſſerung und Feſtigung der politiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich einzuleiten. 5 a N Das neue Abkommen Der grundlegende Unterſchied gegenüber der bisheri⸗ gen Regelung beſteht einmal darin, 5 nung des Warenverkehrs die deutſche Ausfuhr nach Frank⸗ reich zur Grundlage genommen wird, und daß an Stelle des umſtändlichen Verrechnungsverkehrs nunmehr nach beiden Seiten hin Barzahlung erfolgt. d 5 5 Sehr bedeutungsvoll iſt ferner die Tatſache, daß Frankreich ſeine Verſorg ing mit Hüttenkoks beinahe aus⸗ ſchließlich Deutſchland übertragen hat, was etwa 275 000 Tonnen oder mehr pro Monat bei garantiertem Markt be⸗ daß bei der Berech⸗ Die Wiener Beſprechungen Amtlicher öſterreichiſcher Schlußbericht. Wien, 12. Juli. Ueber die dieſer Tage in Wien geführten deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Beſprechungen wurde folgendes Schlußkommunique ausgegeben: „Der bei Abſchluß des Abkommens zwiſchen Deutſch⸗ land und Oeſterreich vom 11. Juli 1936 vorgeſehene Aus⸗ ſchuß von Vertretern der beiderſeitigen Außenminiſter hat ſeine am 6. ds. Mts. in Wien aufgenommenen Arbeiten beendet. Die Beratungen wurden in freimütiger Ausſprache und in dem gemeinſamen Beſtreben geführt, die auf Grundlage des Abkommens angebahnte Entwicklung des freundſchaftlichen Verhältniſfes zwiſchen den beiden Staaten entſprechend dem Willen der beiderſeitigen Regierungen weiterhin zu fördern. Als Tagungsort für den nächſten Zuſammentritt des Ausſchuſſes, der vereinbarungsgemäß von Zeit zu Zeit ein⸗ berufen werden ſoll, iſt Berlin vorgeſehen.“ Der Auftrag an England Die Vertreter ſämtlicher im Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß vertretenen Staaten mit der ſelbſtverſtändlichen Aus⸗ nahme von Moskau haben England beauftragt, einen neuen Plan zu finden, der einen Ausweg aus der gegen⸗ wärtigen Lage bringen ſoll und zur Vermittlung geeignet iſt. Die Kommentare der engliſchen Blätter ſind bezüglich dieſes Auftrages ſtark peſſimiſtiſch abgeſtimmt und unter⸗ ſtreichen die Schwierigkeiten, die England damit übernom⸗ men habe. Zum Teil gehen die Blätter dabei ſo weit, zu befürchten, daß die Aufgabe ſo ſchwer ſein könne, daß eine Löſung beinahe unmöglich erſcheine.: Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, daß die britiſche Regierung ihre neue Aufgabe mit äußer⸗ ſter Beſchleunigung in Angriff nehmen werde. Sie werde verſuchen, über die Ergebniſſe ſchon Anfang der nächſten Woche zu berichten, man könne aber kaum erwarten, daß ſchon ein fertiger Plan vorliege. Der Ausblick ſei nach der geſtrigen Debatte noch düſterer als vorher, obwohl der. Zuſammenbruch abgewendet worden ſei und die Sitzung in einem leidenſchaftsloſen Ton endete. „Daily Telegraph“ ſagt, daß man es der britiſchen Regierung überlaſſen habe, ſich um einen Plan zu be⸗ mühen, durch den unverſöhnliche Anſichten und unver⸗ rückbare Gegenſätze in Harmonie gebracht werden ſollen. Unter dieſen Umſtänden könne man keine großen Hoff⸗ nungen auf dieſe Annahme ſetzen, aber es habe doch einen großen Wert, daß ein Abbruch der Verhandlungen ver⸗ mieden wurde. ö Franzöſiſche Beſorgniſſe f Die Anſichten der Pariſer Preſſe über den Verlauf der Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſind geteilt. Während einige Blätter den neuen Verſuch Englands be⸗ grüßen, ſehen andere darin ein Abweichen von der„ge⸗ meinſamen Linie“.„Echo de Paris“ erklärt, die franzö⸗ ſiſche Regierung habe ſich über die deutſch⸗italieniſchen Einwendungen hinweggeſetzt und zuſammen mit Eng⸗ land die von Rom und Berlin aufgegebene Mittelmeer⸗ kontrolle übernehmen wollen. Das wichtigſte Ereignis ſei, daß England Frankreich auf dieſem energiſchen Wege ſuche gefolgt ſei, ſondern noch einmal zu verhandeln ver⸗ uche. 5 Das„Oeuvre“ ſchreibt, es ſei nicht recht zu erken⸗ nen, wie die engliſche Regierung es anſtellen wolle, bei ihren Vermittlungsverhandlungen der mit der franzöſi⸗ ſchen Regierung verabredeten Leitlinie treu zu bleiben. Das Gebäude der Verleumdungen eingeſtürzt Die norditalieniſche Preſſe hebt die Ausführungen Grandis und von Ribbentrops vor dem Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß in großer Aufmachung hervor und erklärt, daß die Anklagereden des italieniſchen und des deutſchen Ver⸗ treters die Verletzungen der Nichteinmiſchung klar aufge⸗ zeigt haben. Nach dem Mailänder„Corriere della Sera“ iſt das ganze Gebäude der Verleumdungen und Täuſchun⸗ gen, das während eines Jahres diplomatiſcher Polemiken errichtet worden war, dadurch zum Einſturz gebracht wor⸗ den. Auch Lord Plymouth und der franzöſiſche Botſchafter Corbin hätten zugegeben, daß man eine andere Form der Ueberwachung finden müſſe, wenn ſie wirkſamer fein ſolle. Die Turiner„Stampa“ bezeichnet die Ausführungen Gran⸗ dis als eine gewaltige Anklagerede gegen den Feind aller Ziviliſation, Sowjetrußland. Der ſowjetruſſiſche Vertreter ſei wütend geweſen, aber die traurigſte Erſchei⸗ nung habe der Botſchafter Frankreichs als eine Marionette eines Volksfrontkabinetts gemacht, deren Fäden von Mos⸗ kau aus gezogen werden. deutet. Als Gegenleiſtung erhält Deutſchland 7,2 Mil⸗ lionen Tonnen Erz pro Jahr aus Frankreich.„Um nun noch einzelne Gebiete herauszugreifen, ſei erwähnt, daß Deutſchland für 16 Millionen RM jährlich Holz erhält, während Frankreich in Deutſchland Entgegenkommen für ſeine Wünſche hinſichtlich der Wein⸗ und Obſtausfuhr ge⸗ funden hat.„ i . Durch die 1 der Transferfrage in einem Zu⸗ ſatzprotokoll zum Abkommen über die Zahlungen im Wa⸗ renverkehr findet das geſamte finanzielle Verhältnis zwi⸗ chen Frankreich und Veulſchland eine Klärung. Die Reichsbank in der erſien Juliwoche Nachdem die Inanſpruchnahme des Notenbankkredits am Halbjahresultimo infolge des zu dieſem Zeitpunkt üblichen erhöhten Geldbedarfs ſehr ſtark geweſen iſt, hat ſich in der erſten Juliwoche eine kräftige Entlaſtung eingeſtellt. Sie betrug 44,2 v. 9 der zuſätzlichen Ultimoſpitze gegen 46,6 v. H. im Vorjahr. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 212,9 Millionen Mark aus dem Verkehr zu⸗ rückgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf wird zum 7. Juli mit 6718 Millionen Mark gegen 6941 Millionen in der Vorwoche, 6641 Millionen im Vormonat und 6149 Mil⸗ lionen Mark im Vorjahr ausgewieſen. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſtellen ſich bei einer Abnahme um 70000 Mark auf 74,7 Millionen Mark. ö Politiſche Rundſchau Eine Zeitſchrift verboten. Der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda hat die Zeitſchrift„Der Blitz“ un⸗ befriſtet verboten. Das Blatt, das ſich„Kampfblatt für Deutſche Aktion“ nennt, iſt nicht Träger einer ernſten religiöſen Bewe⸗ gung, ſondern ein Senſations⸗ und Konjunkturunternehmen. Trotz wiederholter Verwarnungen hat das Blatt immer wieder zu ſchweren Beanſtandungen Anlaß gegeben, ſo daß die ſcharfe Maßnahme eines Verbotes unumgänglich wurde. Die Deutſchlandfahet Dr. Leys. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley beendete ſeine Deutſchlandfahrt, die ihn in den letzten Wochen durch das ganze Reich führte, im Gau Koblenz⸗Trier. In einer Kundgebung in der Halle des Reichsausbeſſerungs⸗ werkes Trier zeichnete er den Sinn ſeiner Reiſe: mit den Werktätigen in allen Betrieben Fühlung zu halten. Er gab bekannt, daß beſonders verdiente Betriebsführer, die bereit. ſeien, die Sorge und Not ihrer Gefolgſchaftsmitglieder mit⸗ zutragen, mit der Werkſchar-Uniform ausgezeichnet werden würden. 5 Erneute polniſche Vorſtellungen beim Vatikan. Da ſich der Konflikt zwiſchen dem Krakauer Erzbiſchof und der polniſchen Regierung wieder verſchärft hat, ließ dieſe durch ihren Ver⸗ (reter beim Apoſtoliſchen Stuhl erneute Vorſtellungen im: Staatsſekretariat des Papſtes erheben. Am Freitag empfing der polniſche Außenminiſter erneut den Warſchauer päpſtlichen! Nuntius. 1 7 7* Neue Kämpfe bei peiping Chineſiſcher Vorſtoß auf Tientſin? Tokio, 12. Juli.. Zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Truppen kam es meſtlich bon Peiping zu neuen Feindſeligkeiten. Dabei ber⸗ loren die japaniſchen Truppen 20 Mann. Der W Kriegsminiſter berief ſofort eine Konferenz der bedeutend ſten milikäriſchen Autoritäten ein, um die Stellungnahme der 0 Armee und möglicherweiſe bedeutſame Ge⸗ genmaßnahmen feſtzuſetzen. Das Kriegsminiſterium gibt einen amtlichen Berichl über den Wiederbeginn der Feindſeligkeiten zwichen den japaniſchen und chineſiſchen Truppen. In dem Bericht wird erklärt, daß rund 1000 chineſiſche Soldaten die japaniſchen Stellungen nördlich von Lukouchiau angriffen. Gleichzeitig wurden die japaniſchen Truppen vom weſtlichen Ufer de Hunho⸗Fluſſes aus Minenwerfern beſchoſſen. Die Eiſen“ bahnlinjie PeipingMukden wurde unterbrochen. In Tokio will man wiſſen, daß auf chineſiſcher Seite der Befehl zur Mobiliſierung ausgegeben worden iſt. Man glaubt, daß ein Vorſtoß auf Tienſin unter⸗ nommen werden ſoll. 5 8 Japaniſche Truppenverſtärkungen f Am Sonntag fand in Tokio eine von der geſamten Be⸗ völkerung mit gkößter Spannung erwartete Sonderſitzung des Kabinetts ſtatt, die die 5 0 Ereigniſſe in China zum Gegenſtand hatte. In der Sitzung wurde als wichtigſte Maßnahme die Entſendung von Truppenverſtärkungen aus Japan nach Nordching beſchloſſen. N Gleichzeitig mit dem Kabinett war der Oberſte Kriegsrat zu einer außerordentlichen Beratung zuſammen⸗ getreten. Die erforderlichen Mittel für alle Maßnahmen wur⸗ den bereits vom Finanzminiſterium bereitgeſtellt. Als weitere bedeutſame Maßnahme iſt die Entſendung des Generalinſpektors für Militärerziehungsweſen, General⸗ leutnant Katſuki, nach China anzusehen, der nach einer Un⸗ terredung mit dem Kriegsminiſter mit wichtigen Anweiſungen im Flugzeug Japan verlaſſen hat. Katſuki wurde zum Kom⸗ mandeur der japaniſchen Garniſonen in Nordchina ernannt. Man vermutet allgemein, daß die Berufung Katſukis verſchärfte Maßnahmen der japaniſchen Nordchinatruppen zur Folge haben wird. Angeſichts der wachſenden ſapanfeind⸗ lichen Stimmung in China wird eine baldige friedliche Löſung des Konflikts für immer unwahrſcheinlicher gehalten. 8 Ernſte Auffaſſung in Tokio Die ernſte 9 der militäriſchen Kreiſe über diz neuerlichen Kämpfe bei Peiping geht aus einem Beſehl des Kriegsminiſters an alle Offiziere des Kriegsminiſterfum⸗ und die Mitglieder des Generalſtabes hervor, ſofort zum Dienſt zu erſcheinen, obwohl es nach japaniſcher Zeitrech⸗ nung bereits Sonntag war. f 5 Die erwähnten Kreiſe ſchätzen den letzten Iwiſchenfall als bedertend ſchwerwiegender ein als alle bisherigen Kon⸗ flirte, weil ſie glauben daß auch Tſchiangkaiſchef aus inen. olitiſchen Gründen Jeiwicgen ſein werde, nunmehr die ÄELln unter ſtützen..„ i 4 1 blkthchen Kreiſen hegt man e des i 115 uf 10 gen auf eine baldige Beilegu les e 4 8 3 4 (eee ern. „Geſundheit nicht Privatſache“ l Dr. Ley bei Einweihung eines Krankenhauſes. Hanau a. Al., 12. Juli. Am Sonntag nachmittag weilte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in Hanau, um das dor⸗ lige Landeskrankenhaus, das künftig den Namen Dr. Ro⸗ bert⸗Ley⸗Krankenhaus führen wird, einzuweihen. Nach der Begrüßung durch den Kreisleiter ergriff Dr. Ley das ort. Die Grundlage des Volks, ſo führte er aus, ſei die körper⸗ liche und ſeeliſche Geſundheit. Deutſchland müſſe die Draft erhalten, um noch Jahrtauſende beſtehen zu können. Vor⸗ ausſetzung dieſer Kraft ſei Geſundheit des Körpers, der Seeie und des Geiſtes, eine Einheit, die man nicht trennen könne Dr. Ley betonte, daß er nicht als Vertreter einer Klaſſe ſpreche, ſondern im Auftrag des Führers und der Partei Der Kampf um die Geſunderhaltung gehe um kei⸗ nen einzelnen Beruf oder um eine Klaſſe, ſondern um das ganze deutſche Volk. „Wir ſind alle Soldaten des Führers“ ſo erklärte Dr. Ley, und können nicht dulden, daß jemand glaubt, die Geſund⸗ heit ſei Privatſache. Wir haben darüber zu wachen, daß ze. der Deutſche die höchſte Leiſtung vollbringen kann“ Wir hätten den Verſuch gemacht, ſo fuhr Dr. Ley fort, in vier Gauen zu einer Geſundheiksbilanz zu kommen, die zuver⸗ läſſiger ſei, als die Statiſtik, und dabei feſtgeſtellt, daß 51 v. H. der Gefolgſchaften kranke Weſen ſeien. Mau müſſe von ſedem Deutſchen fordern, daß er ſich jährlich mindeſtens einmat unterſuchen laſſe. Denn es ſei wichtiger, Krankheiten vorzubeugen, um ſie zu verhüten, als ſpäter Krankheiten zu heilen. . Dann kam Dr. Ley auf die konfeſſionelle Auf⸗ faſſung zu ſprechen, daß die Arbeit eine Laſt und die Er de ein Jammertal! ſei.„Das iſt nicht wahr“, ſo rief Dr. Ley unter dem Beifall der Zuhörer aus,„dann wäre die ganze Erde ein Narrenhaus. Wir glauben, daß man die Erde ſchöner und edler machen kann.“ Es ſei nötig, nicht durch Verordnungen, ſondern durch Berufserziehung den deutſchen Menſchen dahin zu bringen, daß er ſich ge⸗ ſund erhalte. Die Werkſcharen hätten als weltanſchauliche Vortruppe die Aufgabe, auch hier beiſpielgebend zu wirken. Das Ziel ſei immer die höchſte Leiſtung. Nur noch 649000 Arbeitsloſe Weit unter dem tiefſten Staud des Vprjahres. 8 Der Arbeitseinſatz hat ſich im Juni nach der bereits günſtigen Eutwicklung der Vormonate noch erheblich wei⸗ ter gebeſſert. Die Zahl der Arbeitsloſen hat nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung weiter um 128 000 abgenommen und mit 649 000 einen Stand erreicht, der weit unter dem tief⸗ ſten Punkt des Vorjahres(1 035 000) liegt. Bei Berückſichtigung des normalen Arbeitsplatzwech⸗ ſels unter den 22 000 000 Arbeitsbuchinhabern neigt ſich die Arbeitsloſenzahl allmählich der bei einer Stichtagszählung überhaupt möglichen unterſten Grenze zu. Etwa die Hälfte des Beſtandes an Arbeitsloſen Ende Juni, nämlich 324 000, waren gelernte und ange⸗ lernte Arbeiter. Von dieſem Perſonenkreis waren nur 211000 im Beruf voll einſatzfähig und von dieſen wieder nur 59 000 nicht durch wirtſchaftliche oder Familien⸗ verhältniſſe ortsgebunden; nur dieſe kommen für den zwiſchen bezirklichen Ausgleich in Frage. Verteilt man die letzten beiden Zahlen nach den Einzelberufen auf die 345. Arbeitsamtsbezirke, ſo wird der Facharbeitermangel ohne weiteres erklärlich. Bei dieſer Lage des Arbeitseinſatzes fallen den Arbeitsämtern neben der umfangreichen lau⸗ fenden Vermittlungstätigkeit(rund 819 000 Vermittlungen im Mai 1937) in der Beſchaffung der notwendigen Ar⸗ beitskräfte durch den zwiſchenbezirklichen Ausgleich und ſonſtige Maßnahmen beſonders verantwortliche und arbeitsreiche Aufgaben zu. 8 Von den Ende Juni noch vorhandenen 117000 arbeits⸗ loſen Angeſtellten waren etwa 82 000 im Beruf voll einſatzfähig, aber mehr als die Hälfte davon war durch Familienverhältniſſe ortsgebunden. Trotzdem konnten in Auswirkung der Anordnung zur Unterbringung der älteren Angeſtellten die Arbeitsämter bei der Vermittlung von über 40jährigen Angeſtellten bereits beachtliche Erfolge verzeichnen. 48 Sie aßen zuſammen, wie es verabredet war, aber Grete würgte an jedem Biſſen. Jimmy Turner 1 ſich in beſter Laune. Er hatte für Grete bereits die Erlaubnis zum Verlaſſen der Stadt erwirkt. Am Nachmittag wollte er ſeine wichtigen Einkäufe erledigen. Und morgen mittag—— „Nein,“ murmelte ſie,„nicht morgen mittag. Morgen früh—— ja, ganz, ganz früh!“ „Hat es das kleine Mädchen auf einmal ſo eilig, zu ſeiner Mutti zu kommen?“ lachte er, aber ſeine Heiterkeit erloſch jählings, als er ihren verzweifelten Blick gewahrte. Erſchreckt legte er Meſſer und Gabel nieder und haſchte nach ihrer Hand.„Grete, ja, um Himmelswillen, was ha⸗ ben Sie denn?“ 8 Sie ſpeiſten im gemeinſamen Eßzimmer an einem klei⸗ nen Tiſchchen Von da und dort ſah man wender e zu ih⸗ nen herüber.„Später,“ flüſterte ſie mit verſagender Stimme, nachher 5 Dann kam endlich der Augenblick, in dem ſie, ohne auf⸗ zufallen, den großen Raum verlaſſen konnten. Sie gingen in den Garten., Hier, in einer Bambuslaube, wagte ſie end⸗ lich, mit ihm über das zu ſprechen, was ihr Herz erfüllte. „Jimmy,“ begann ſie bebend,„Wer— wer iſt Ihr be⸗ ſter Freund?“ 5 „Aber warum fragen Sie? Sie wiſſen ſo gut wie ich, daß ich nur einen Freund habe— Peter.“. Sie drückte ſeine Hand.„Jimmy, ein Freund verrät den andern nicht, das weiß ich. Peter iſt vorgeſtern ſchwer ver⸗ wundet worden!“ f „Woher wiſſen Sie das?“ Jäh ergriff ihn Erregung. „Kameraden haben es mir erzählt—— Kameraden von Peter, die ihn im Buſch zurücklaſſen mußten—— Jimmy, wir müſſen ihn retten, hören Sie? Nein, bitte, fee Sie nicht, das ſei unmöglich. Unmöglich iſt nur, ihn ſterben zu laſſen wie ein angeſchoſſenes Tier!“ Sie zerrte die Skizze zaus dem Ausſchnitt des Kleides.„Wenn es ihm geglückt iſt, ſich bis dorthin zu ſchleppen,— das Kreuz dort bezeichnet den Ort, wo man ein Blockhaus gebaut hät— wenn er bis dahin gekommen iſt, lebt er noch—— und er iſt bis dahin gekommen, Jimmy, das fühle ich—— das weiß ich —— Sie kennen ihn doch auch. Er läßt ſich ja auch nicht ſo leicht unterkriegen!“ 5 5 5 Verbrechern erfolgreich abgeſchloſſen. Aus aller Welt Der große Brand in Halle Verheerende Folgen einer Fahrläſſigkeit. Ueber die Urſache des Beandes auf dem Halleſchen Güterbahnhof in der Nacht zum 10. Juni d. J., bei dem fünf Bahnbedienſteſte den Tod fanden und ein Sachſcha⸗ den von etwa fünf Millionen Mark verurſacht wurde, ſind die Ermittlungen jetzt abgeſchloſſen. Die Kriminalpolizei ſtellte als Brandurſache Selbſtentzündung feſt. Einer der auf dem Güterbahnhofsgelände ſtehenden Eiſenbahn⸗ waggons enthielt außerordentlich feuergefährliches Gut, das infolge unſachgemäßer und fahrläſſiger Behandlung durch die Verſandfirma bei der am Brandtag herrſchenden großen Hitze von ſelbſt in Brand geriet, 5 Drei Mädchen beim Baden ertrunken Von einer Welle in die Oſtſee getragen.. Im Treptower Deep ertranken beim Baden die drei⸗ zehnjährige Annelore Beilfuß aus Marienwerder(d0ſt⸗ preußen, und die beiden elfjährigen Mädchen Elſe Knoll und Margot Lüdtke aus Treptow a. d. Rega. Die drei Mädchen badeten an einer Buhne zwiſchen Mole und Familienbad bei leichtem Wellengang. Sie wurden von einer Welle erfaßt und hinausgetragen. Die Leichen konn⸗ ten geborgen werden. Vierfacher Mörder hingerichtet Der am 3. März 1900 geborene Joſef Schäfer aus Bebra iſt hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts in Rottweil wegen vier Verbrechen des Mordes je zum Tode verurteilt worden war. Schäfer, ein vielfach vorbeſtrafter, aſozialer Menſch, hat in der Zeit von Auguſt 1935 bis Januar 1937 ein Mädchen, mit dem er ein Verhältnis unterhalten hatte und das ihm läſtig geworden war, umgebracht und drei Männer ermordet, um ſich ihre Ausweispapiere anzueignen und unter ihren Namen zu leben. ab Fünffacher Brandſtifter. Der Gendarmerie Ayſtetten gelang es in der Perſon des 34 Jahre alten Joſef Berg⸗ meir aus Täfertingen den Urheber des großen Brandes zu ermitteln, dem in der Nacht zum Sonnkag der Stadel dez Bauern Martin Brem in Hirblingen mit einem Brandſcha⸗ den von über 40000 Mark zum Opfer gefallen war. Berg⸗ meir gab zu, in den letzten Jahren weitere vier große Brände gelegt zu haben, wobei ein landwirtſchaftliches An⸗ weſen, eine Mühle und eine Gaſtwirtſchaft dem Feuer zum Opfer gefallen waren. 8 * Zwei Brüder vom Blitz getroffen. Der 18 Jahre alte Ludwig Pritſchek und ſein 20jähriger Bruder waren in der Nähe der Zuckerfabrik bei Regensburg mit Grasſchneiden beſchäftigt, als ſie plötzlich von einem Gewitter überraſcht wurden. In einem Gartenhäuschen wurden ſie vom Blitz getroffen und nicht unerheblich an den Beinen verletzt. ß Ausbrecher gefaßt. Der zweite der beiden aus dem Brieger Zuchthaus entwichenen Strafgefangenen, Erich Wende, konnte feſtgenommen werden. Als er in Zölling im Kreis Freyſtadt auftauchte, wurde er geſtellt und verhaftet. Damit iſt die großangelegte Suchaktion nach den beiden a Bom Widderſtein abgeſtürzt. Beim Abſtieg vom Widderſtein iſt infolge eines Fehltrittes die Bergſteigerin Hilde Müller aus Hersbruck bei Nürnberg abgeſtürzt. Mit ſchweren Verletzungen wurde ſie geborgen und in das Lindauer Krankenhaus übergeführk. Garage mit 20 Kraftwagen verbrannt, In Bordeaux brannte eine Garage völlig nieder, wobei etwa 20 Kraftwagen zerſtört wurden. Der Garagenbeſitzer konnte nur das nackte Leben retten, indem er ſich an einem zuſammengedrehten Bettlaken aus dem Fenſter ließ. Der Feuerwehr gelang es jedoch, ein zur Garage gehörendes Benzindepot vor den Flammen zu retten. Der Sachſchaden iſt recht beträchtlich 0 Wiener Sängerchor auf dem Sängerbundesfeſt. Der Wie⸗ ner Lehrer⸗a⸗capella⸗Chor unternimmt eine Deutſchlandreiſe, die ihn zunächſt in eine Reihe ſüddeutſcher Städte führen wird. Die Fahrt geht dann weiter nach Saarbrücken und wird ſchließ⸗ lich mit der Teilnahme am Sängerbundesfeſt in Breslau ab⸗ geſchloſſen. Jimmy brauchte Zeit, das Gehörte in ſich aufzunehmen. So unvermutet von Peter zu hören, hatte er nicht erwartet. Er ſtarrte auf den Plan, der an Ueberſicht nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließ. Da war der Lukuledi⸗Fluß, ja, und etwa zwanzig Kilometer vor Ndanda ſüdlich in den Buſch hin⸗ ein, und dann, zwiſchen zwei kleinen Erhöhungen ein Pfad, der in ſeltſamem Zickzack zu einem dritten Hügel führte, und dort war das Kreuz eingezeichnet. „Und wo wurde er verwundet?“ „Hier—— der kleine Kreis—“ „Hm, vier Kilometer von dort bis zur Hütte!“ Er ſtarrte vor ſich hin und ſchien zu überlegen, ob es möglich ſein konnte, daß ſich ein verwundeter Mann vier Kilometer durch den Buſch ſchleppen konnte Laut ſagte er:„Einem Mär⸗ chen, Grete, ſind Sie nicht aufgeſeſſen, nein? Ich meine—“ „Unmöglich,“ unterbrach ſie ihn.„Seine Kameraden lie⸗ ben ihn. Sie wären froh, wenn man ihn retten könnte.“ „Allright. Morgen früh ſechs Uhr.“ ö „Jimmy!“ rief ſie und Tränen ſchoſſen ihr in die Augen. „Lieber guter Jimmy!“ a Er lachte. Ja, ganz fröhlich war er auf einmal. Und plötzlich zog er Grete in ſeine Arme und küßte ſie auf die Stirn.„Das darf ich doch, ja? Als Schwager!“ Dann ſtieß er einen Jauchzer aus. i „Den Jungen hauen wir heraus, was, Grete?“ Er war wie ein kleiner Junge.„Und wiſſen Sie, wann wir losgehen? Heute abend ſchon— verdammt, jede Stunde iſt koſtbar!“ „Sie lächelte unter Tränen.„So haben Sie alſo auch Hoffnung?“ „Und ob!“ a „Gott ſegne Sie, Jimmy!“ flüſterte ſie. Dann ſank ſie auf die Bank nieder, überwältigt von Glück und Freude. Und dort ſaß ſie noch, als Jimmy längſt davon geeilt war, um in wilder Haſt alles zu erledigen, was zu erledigen war. 1* Evelyne war untröſtlich.„Heute abend ſchon?“ Sie konnte nicht daran glauben. Aber wenn es ſo ſein mußte, nun gut, dann konnte man es eben nicht ändern. f Im Laufe des Nachmittags kamen die ſeltſamſten Dinge ins Haus. Große Pakete, kleine Pakete, verſchnürte Schachteln, verſiegelte Pappkartons, mit Lederriemen um⸗ ſchnürte Bündel, prallgefüllte Säcke— ein Warenlager. Grete wurde bänglich zumute. Wollte Jimmy das alles 3 mitnehmen? f Gegen fünf Uhr nachmittags kam er zurück. Erhitzt, leb⸗ haft, ſtrahlend. Sie ſolle einmal zum Fenſter hinaus ſchauen, befabl er. 5 5 Eiſenbahnunglück in Frankreich 9 Tote, 27 Schwerverletzte. ö Paris, 12. Juli. In der Nähe des Bahnhofes von Le Mans ſtießen gegen 20 Uhr zwei Perſonenzüge zuſammen, die aus entgegenge⸗ ſetzter Richtung kamen. Zwei Perſonenwagen des einen Zuges wurden völlig zertrümmert. Die erſte Meldung ſpricht von 9 Toten und 27 Schwerverletzten, von denen eine große An⸗ zahl im Sterben liegt. at Leichte Erdſtöße in Mittelengland. In Bromwich in Mittelengland wurden am Freitag leichte Erdſtöße 1 5 ſtellt, die von einem Erdbeben herzurühren ſcheinen. Leichte Erdbeben ſind in England häufiger zu beobachten. Allein ſeit 1926 hat man fünf leichte Erdbeben feſtgeſtellt. 1 30 000 Brieftauben fliegen von Oeſterreich ins Rheinland. In der niederöſterreichiſchen Stadt St. Pölten ſind Sonnabend früh 30 000 Brieftauben aus dem Rheinland, die in Körben dorthin gebracht worden waren, aufgelaſſen worden. Der Ab⸗ flug erfolgte unter Mithilfe von Mannſchaften des Bundes⸗ heeres. Die ſchnellſten Tiere können die 700-Kilometer-Luftlinie ins Rheinland in zehn Stunden zurücklegen Ab Selbſtmord wegen des Todes ihrer Kinder. Ein trau⸗ riges Geſchick erfuhr einer Bauersfamilie des Dorfes Wo⸗ lica im Bezirk Jaslo. Als der vierjährige Sohn des Bauern in einen Brunnen gefallen war, verſuchte ſeine zwölffäh⸗ rige Schweſter ihn zu retten. Dabei tat ſie einen Fehlgriff, ſtürzte gleichfalls in die Tiefe und ertrank. Als die Elte en von dem Vorfall erfuhren, gerieten ſie in eine derartige Verzweiflung, daß ſie Selbſtmord verübten, indem ſie ſich die Kehle mit einer Senſe durchſchnitten. a Brandunglück in italieniſcher Sommerfriſche Die Sommerfriſche Centa auf der Hochebene von Lavorene im Trieſtiner Gebiet wurde von einem Brand heimgeſucht, der 10 Häuſet mit ſämtlichen Einrichtungsgegenſtänden ver⸗ nichtete. Jer Feuerwehr gelang es, nach mehrſtündiger Ar⸗ beit den Brand, der die ganze Ortſchaft einzuäſchern drohte, zu löſchen. a ib Sechs Opfer eines Wolkenbruches. In der Nähe von Berova in Südſerbien ging ein ſchwerer Wolkenbruch nie⸗ der. In der bergigen Gegend ſammelten ſich große Waſſer⸗ maſſen, die ſich mit ungeheurer Wucht auf die niedriger ge⸗ legenen Ortſchaften ergoſſen. Der reißende Strom erfaßte zahlreiche Menſchen. Sechs Perſonen ſind dabei ertrunken. Ab 40 Grad hitze im Schatten in Newyork. Durch dle anhaltende Hitzewelle im Oſten der Vereinigten Staaten ſind wieder zahlreiche Menſchen dem Hitzſchlag erlegen. Die Zahl der Todesfälle hat ſich auf 37 erhöht. In der Innen⸗ ſtadt von Newyork herrſcht durchſchnittlich eine Hitze von 40 Grad im Schatten, die das Leben in den engen Straßen des Arbeiterviertels zur Qual macht. Tauſende fliehen vor der unerträglichen Hitze aus ihren Mietskaſernen und über⸗ nachten in den öffentlichen Parkanlagen. Generalſtreik im Gaſtſtättengewerbe Die Vertreter der Arbeitnehmer des geſamten Gaſt⸗ ſtättengewerbes, alſo der Hotels, Speiſewirtſchaften und Kaffeehäufer, haben nach einer letzten Beſprechung bei der Miniſterpräſidentſchaft den Generalſtreik für Paris und Umgebung beſchloſſen. Der Streikbefehl lautet:„Da die Arbeitgeber im Gaſtſtättengewerbe die Anwendung des Geſetzes über die 40⸗Stundenwoche in fünf Tagen in der Woche abgelehnt haben, wird der Generalſtreik beſchloſſen. Die Betriebe, die das Geſetz zur Anwendung gebracht haben, bleiben offen. Der Streikhauptausſchuß wird am Eingang dieſer Betriebe eine diesbezügliche Bekanntmachung anſchlagen laſſen.“ Streikende Kellner veranſtalteten vor Wirtſchaften, die die ſtrenge Anwendung der 40-Stunden⸗Woche verweiger⸗ ten, Kundgebungen. Die Beſitzer riefen in mehreren Fäl⸗ len das Ueberfallkommando zu Hilfe, um die Streikenden vertreiben zu laſſen. In Toulon haben verſchiedene Berufszweige einen Solidaritätsſtreik mit den ſchon ſeit 9g Monaten im Aus⸗ ſtand befindlichen Kaffeehauskellnern beſchloſſen. Kund⸗ geber durchzogen die Stadt und trugen Plakate mit, auf denen zu leſen war:„Nieder mit den Trinkgeldern“. 7 Zwei Autos ſtanden vor dem Schweſternheim. Autos?, Nun, jedenfalls zwei Vehikel, die wie Automobile ausſahen. „Sie ſähen zwar aus wie räudige Hunde,“ erklärte Jimmy, „beſäßen keinen Funken Politur mehr, ſeien ſchon zwei be⸗ jahrte Herrſchaften, aber ſie führen wie die Feuerwehr.“ „Aber was wollen Sie damit beginnen, Jimmy?“ „Was?“ Er fand die Frage äußerſt komiſch.„Zum Ruaha wolle er damit fahren. Mit dem bewußten Umweg natürlich,“ fügte er Augenzwinkernd hinzu. „Fahren?“ rief ſie außer ſich.„Jimmy, wir bleiben elend damit ſtecken!“ „Das ſchadet nichts. Fünfundzwanzig Träger ſind auch noch da. Die werden ſchieben, wenn es ſein muß. Ueber die Steppengebiete kommen wir glatt weg. Bei dem Wetter, das jetzt einſetzt?“ Er ſchnippte mit dem Finger.„Nicht ſo⸗ viel mache ich mir aus dem Steckenbleiben, Grete. Und Sie — und er brauchen nicht zu laufen, verſtehen Sie?“ f Ja, ſie verſtand und ſah ihn dankbar an.. 5 59 Sie haben ein Vermögen ausgegeben, ſeien Sie ehrlich!“ 4 „Für Dinge,“ erwiderte er ausweichend,„die die Mili⸗ tärbehörden ausrangieren und verſteigern laſſen, zahlt man kein Vermögen! Aber ausrangiert oder nicht— die Karren ſollen uns bis auf die Frauenburg bringen. Tun ſie's, dann kriegen ſie dort das Gnadenbrot. Tun ſie's nicht, dann wer⸗ den wir ſie glatt irgendwie ſtehen und unbarmherzig ver⸗ roſten laſſen.“ Ja, Jimmy war recht vergnügt. A Augen, die er machen wird, wenn er uns ſieht, freue ich mich jetzt ſchon,“ flüſterte er.„Ha, damals ſaß ich im Block 9 175 heute iſt er dran. Finden Sie nicht. daß das ber dann eben oft ganz eigene Witze macht, Grete?“ ſprang er ſchon auf etwas anderes über. Sie hätte ja noch gar nicht ihre Pakete aufgemacht! Was für Pakete? Nun, die mit ihrem Namen verſehen ſeien!l Darauf hatte Gret überhaupt noch nicht geachtet, und ſo ſtellte ſich heraus, da er Kleider, Wäſche, Schuhe und ſonſt noch allerlei für ſie“ gekauft hatte. „Aber, Jimmy!“ f 8 „Bitte, bitte,“ wehrte er ab,„danken ſolle ſie nicht ihm, ſondern ihrer Mutter, j eigens für dieſe Zwecke mitgegeben.“ zurückkehrte, hatte gan bereits eine ſchnatternde Eingebor nenſchar vor dem Hauſe verſammelt und Jimmy war ebe dabei, die Laſten einzuteilen. Nun wirkte er nicht im ent fernteſten übermütig, ſondern wie ein Mann, der es uf die 2 . 0 85 ee ee Badiſche Chro nik Neuer Leiter des Landesverbandes Baden im Rd. () Karlsruhe. Der Leiter der Landesſtelle Baden des RMeichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Schmid, hat infolge Arbeitsüberlaſtung die Leitung des Landesverbandes Baden im Reichsverband der deutſchen Preſſe niedergelegt. Auf ſeinen Antrag wurde Hauptſchrift⸗ leiter Pg. Dr. Neuſcheler zum Leiter des Landesverbandes Baden ernannt. Zum ſtellvertretenden Landesverbandsleiter wurde der Preſſereferent der Landesſtelle Baden des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Bretz, berufen.. f() Tödlicher Verkehrsunfall in Durlach. Am Samstag fuhr auf der Adolf⸗Hitler⸗Straße in Durlach ein aus Rich⸗ kung Karlsruhe kommender Laſtkraftwagen mit Anhänger, der eine Kiesladung mit ſich führte. Ein Radfahrer und eine Radfahrerin fuhren gleichfalls auf der Straße, und zwar hintereinander. Während der Durchfahrt des Laſtkraftwagens Uberholte der Radfahrer die Radfahrerin, ſtreifte dieſe und kam ſo unglücklich zu Fall, daß er vom Anhänger überfah⸗ ren und auf der Stelle getötet wurde. Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937. Intendant Kurt Erlich hat auch in dieſem Jahre wieder die techniſche Leitung der Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937 ubernommen. UI Heidelberg.(Großes Friſchwaſſer⸗Schwimm⸗ ad.) Wie der Oberbürgermeiſter in einer Ausſprache mit Preſſevertretern mitteilte, deſteht der Plan, auf dem großen freien Platz am Neckar⸗Hochufer zwiſchen dem Thermalbad und der Hindenburg⸗Brücke ein in zwei Abteilungen geglie⸗ dertes Friſchwaſſer⸗Schwimmbad zu errichten. Außerdem iſt Ein Solſchwimmbad in nächſter Nähe des Badehauſes geplant, das aus der Heidelberger Thermalquelle geſpeiſt würde. Da auch größeres Gelände für Liegewieſen uſw. vorgeſehen iſt, wird vielleicht auch die große mit jungen gärkneriſchen An⸗ lagen verſehene Fläche weſtlich und öſtlich des Thermalbads verwandt werden. Der Oberbürgermeiſter glaubt, daß die finanzielle Frage als gelöſt angeſehen werden kann, ſo daß die Wahrſcheinlichkeit beſteht, daß mit dem Bau im frühen Herbſt d. J. begonnen wird. Das Bad würde zu Beginn des Sommers 1938 gebrauchsfertig ſein. Der alte Plan, am Bismarck⸗Turm ein Höhenbad zu errichten, iſt damit, ſo betonte der Oberbürgermeiſter, zwar aufgeſchoben, aber doch nicht völlig aufgehoben worden. Mosbach.(Todesſprung von der Eiſen⸗ ahnbrücke.) Ein halsbrecheriſches Wagnis hat in Nek⸗ karelz ein Todesopfer gefordert. Der in den 20er Jahren ſtehende Otto Winkler machte beim Baden den Verſuch, von der Eiſenbahnbrücke in den Neckar zu ſpringen. Nach dem Sprung kam Winkler zwar nochmals an die Oberfläche, ſank dann aber wieder unter und war trotz aller Nachforſchungen bisher nicht aufzufinden. g (ö) Raſtatt.(Zweites Verkehrsunfalles.) Der ſchwere Motorradunfall bei Neumalſch hat ein zweites Todesopfer gefordert. Nachdem der fünf Jahre alte Sohn Gerhard bereits auf dem Trans⸗ port nach dem Krankenhaus geſtorben iſt, mußte nun auch der Vater des Jungen, der 26jährige Eugen Beſſert aus Büchenbronn bei Pforzheim, ſein Leben laſſen. Die Mutter Aiegt ſchwerverletzt im Naſtatter Krankenhaus. () Kehl.(Im Waſchzuber ertrunken.) Die in Neumühl wohnhafte 24jährige ledige Lieſel Herſel iſt tot in einem Waſchzuber aufgefunden worden. Wiederbelebungsver⸗ ſuche blieben erfolglos. Das Mädchen war in Abweſenheit der Eltern mit Waſchen beſchäftigt und iſt infolge Herzſchlags in den Waſchzuber gefallen und ertrunken. N Berghaupten b. Offenburg.(Sturz mit dem Te⸗ legrafenmaſt.) Als der Telſegrafenaufſeher Holzer vom Poſtamt Gengenbach eine Leitung nachſehen wollte und zu dieſem Zwecke die Telegrafenſtange beſtiegen hatte, ſtürzte dieſe wegen Lockerung des Bodens um und nahm Holzer mit ſich in die Tiefe, woſelbſt er in den Dorfbach fiel. Der Arzt ſtellte einen komplizierten Bruch des linken Unterarmes ſowie innere Verletzungen feſt. a 2 Kappel.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich am Spätnachmittag an der unüberſichtlichen Ecke der Skraßenkreuzung Kirch⸗ und Mühlſtraße. Ein Motorſchlepper mit zwei Anhängern kam aus der Richtung des Rheins, als im gleichen Augenblick ein Bauernfuhrwerk aus der Mühlſtraße kam und die Fahr⸗ bahn des Motorfahrzeuges kreuzen wollte. Der Zuſammen⸗ prall der beiden Fahrzeuge war ſo heftig, daß der Landwirt Stephan Hils von ſeinem Wagen heruntergeſchleudert wurde und unter den Anhänger zu liegen kam. Die ſchweren Ver⸗ letzungen führten alsbald zum Tode des Landwirts. Todes opfer eines Aus den Nachbargauen Neuſtadt a. d. Weinſtraße.(Kind beim Spielen verunglückt) Der 12jährige Schüler Hans Reißer ſtieß beim Spielen mit einem Mädchen ſo unglückglich zuſammen, daß er auf den Hinterkopf fiel und ſich eine rung zuzog. ken.) Ein älterer Mann von hier ging mit ſeinem drei⸗ deren Leuten unterhielt, muß das Kind, das am Ufer des Altrheins ſpielte, ins Waſſer gefallen ſein. Man vermißte das Mädchen ſpäter und glaubte, es ſei fortgelaufen. Eine Stunde ſpäter ſahen Paſſanten das Kind mit dem Geſicht Leiche geborgen werden. Bensheim.(Knabe von Anhänger totgefah⸗ ken.) In der Rodenſteinſtraße wurde ein 13 Jahre alter Knabe vom Anhänger eines Laſtzuges ſo überfahren, daß der Tod ſofort eintrat. Berichten von Augenzeugen nach ſoll das Kind aus dem Kraftwagen des Laſtzuges gefallen ſein, wobei es unter die Räder des Anhängers gelangte. „Graf Zeppelin“ zur Innenbeſichtigung freigegeben. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das am 18. Juni von Friedrichshafen nach Frankfurt a. M. übergeführt wurde und in der Luftſchiffhalle des Flug⸗ und Luftſchiffhafens Rhein⸗Main liegt, wurde zur Innenbeſichtigung freigege⸗ ben. Der Luftrieſe hat in ſeinen neun Betriebsjahren auf faſt 600 Fahrten über 1600 000 Kilometer— das ent⸗ ſpricht dem vierzigfachen Erdumfang— mit beiſpielloſer Sicherheit und Zuverläſſigkeit zurückgelegt. Abgeſehen von den 13 000 Fahrgäſten, die das Luftſchiff ſeit dem Jahre 1928 beförderte, hatten jedoch bisher nur wenige Gelegenheit zu einer einaehenden Beſichtiaung des Innern 4 Schwere Gewikterſchäden in Franken. Der Blitz ſchlug in Marienroth in eine Scheuer ein und zündete. Drei weitere Scheuern wurden von dem Feuer ergriffen. Alle bier Gebäulichkeiten fielen den Flammen zum Opfer.— Ein bei der Erntearbeit in Neubau⸗ Hartmannsdorf bei Wunſiedel mithelfender Arbeitsdienſtmann wurde vom Blitz getroffen und getötet. Zwei weitere Perſonen erlitten leichte Brandwunden. Die Flutgebiete von Plech und Ottenhof im Pegnitzer Umland wurden an einem Tage zweimal von Wolkenbrüchen mit Hagelſchlag heimgeſucht. Dabei wurden ſchwere Schäden angerichtet. Zugmaſchine überſchlägt ſich— Fahrer getötet. .. Rutesheim, Kr. Leonberg. Bei raſcher Fahrt auf der abſchüſſigen Rutesheimer Straße wurde eine Zugmaſchine mit Anhänger bei der Glemsbrücke unterhalb des Sägewerks aus der Kurve getragen. Das ſchwere Fahrzeug ſtürzte um und begrub den Fahrer, den 21jährigen Erwin Duppel aus Rutesheim, unter ſich. Der ſchwerverletzt geborgene junge Mann ſtarb kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. — Waſſeralfingen.(Vom Gerüſt tödlich abge⸗ ſtürzt.) Zwei Maurer einer Aalener Firma ſtürzten von einem etwa 2,60 m hohen Bockgerüſt plötzlich ab. Sie erlit⸗ ben durch den Aufſchlag auf dem Zementboden ſchwere innere Verletzungen. Der verheiratete Xaver Mayle aus Oberalfin⸗ gen, deſſen Bruder im Vorjahr im Bergwerk tödlich verun⸗ glückte, erlag kurz nach dem Sturz ſeinen Verletzungen. Sein Arbeitskamerad Anton Wagner aus Adelmannsfelden er⸗ litt einen Schädelbruch. 5 — Markgröningen.(Doppelſcheuer abge⸗ brannt.) In der Nacht brannte die große Doppelſcheuer der Landwirte Wilhelm Gröner und Guſtav Bäßler vollſtän⸗ dig nieder. Als die Feuerwehr eintraf, war der große Bau bereits ganz von den Flammen erfaßt, die in dem in der Scheuer lagernden Stroh und Heu reiche Nahrung fanden. Man vermutet, daß die Brandlegung durch einen vagabun⸗ dierenden Landſtreicher, der ſich ſchon einige Tage in der Ge⸗ gend hier herumtrieb und verſchiedentlich in der Nähe der Scheuer geſehen wurde, erfolgte. — Laupheim.(Aus dem Fenſter gestürzt.) Ein zweijähriges Kind fiel in einem unbewachten Augenblick aus einem Fenſter des zweiten Stocks. Es mußte in ſchwerverletz⸗ tem Zuſtand in das Kreiskrankenhaus verbracht werden. a — Bajenfurt, Kr. Ravensburg.(Auto gegen Loko⸗ motive.) Auf dem hieſigen ſchienengleichen Bahnübergang ſtieß ein auswärtiger Perſonenkraftwagen mit einer heran⸗ nahenden Lokomotive zuſammen. Da im gleichen Augenblick von der anderen Seite her ein Laſtkraftwagen ſich dem Bahn⸗ übergang mit großem Geräuſch näherte, hat der Lenker des Perſonenkraftwagens die Warnungsſignale der Lokomotive offenbar überhört. Lokomotive und Auto wurden ſtark be⸗ ſchädigt; einer der Inſaſſen des Autos mußte mit ſchweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. ehirnerſchütte⸗ Lampertheim.(Dreijähriges Mädchen ertrun⸗ jährigen Enkelkind zum Altrhein. Während er ſich mit an⸗ nach unten auf der Waſſerfläche treiben. Es könnte nur aks Ein wetterwendiſcher Juli⸗ Sonntag. Der zweite Sonntag im Hochſommermonat ſtand im graſſen Gegenſatz zu ſeinem Vorgänger. Kühlere ozeaniſche Luftmaſſen machten bereits am Wochenende der hachſommer⸗ lichen Witterung ein Ende. Trüb und regneriſch das war das Finale des geſtrigen. Sonntags, für manchen eine Enttäuſchung für ſein Sonntagsprogramm. Nur ab und zu ſandte in verſtohlener Weiſe die Sonne ihre Strahlen aus den zerriſſenen Wolkenfetzen. Während man ſich noch in der letzten Woche am Strandbad und an den Flußläufen mit der Badehoſe puddelwohl fühlte, hatte man geſtern für dieſe Erholung keinen Bedarf. Der Ausflugsverkehr, wenigſtens für Fußgänger, war geſtern mäßiger, denn viele trauten den in den Morgenſtunden aufziehenden Wolken nicht und blieben zu Hauſe. Dafür profitierten die geſtrigen zahlreichen auswärtigen ſportlichen Veranſtaltungen, für die das Wetter wie geſchaffen war. In Mannheim, Friedrichs⸗ feld und Ladenburg gingen NS⸗Volksfeſte vom Stapel, in denen überall eine ausgezeichnete Stimmung herrſchte; ein überaus guter Beſuch konnte feſtgeſtellt werden. Im Mannheimer Nibelungenſaal trafen ſich in den Vormittagsſtunden 5000 Pimpfen, Jungmädels, HJ und BdM zu einer Morgenfeier, wobei Obergebietsführer Kem⸗ per zu dem Thema ſprach:„Unſere Fahne iſt unſer Glaube“. Die Feier war mit muſikaliſchen und dichteriſchen Darbieten umrahmt. Im Mannheimer Stadion Obergauſportfeſt des BdM des Obergaues Baden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ſtatt. Unter den Ehrengäſten ſah man zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht ſowie ſämtlicher Gliederungen der Bewegung. In Ilvesheim veranſtaltete die kath. Kirchengemeinde einen Wohltätigkeitsbazar im kath. Gemeindehaus. Der Be⸗ Beſuch war beſonders in den Abendſtunden ein überaus guter. Heute Nachmittag wird der Bazar ſeinen Fortgang finden. fand geſtern das große 0 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit können morgen Dienstag die Eheleute Adam Kern und Marie geb. Martin begehen. Unſere beſten Wünſche. 8 Bäume ſind keine Plakatſäulen. Es wurde in letzter Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß Plakate aller Art an Bäumen in den Straßen und Anlagen angebracht werden. Abgeſehen von der Verunſtaltung des Stadtbildes durch derartige Plakatierungen iſt das Anſchlagen von Werbeplakaten aller Art an anderen als den hierzu be⸗ ſtimmten Stellen(Plakatſäulen oder Tafeln) aufgrund des Werbegeſetzes verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot find ſtrafbar. Künftig werden Plakate an unzuläſſigen Stellen ſofort entfernt und die Verantwort⸗ lichen zwecks Beſtrafung zur Anzeige gebracht. Im Stadt⸗ gebiet Mannheim ſind ausreichende Anſchlagsmöglichkeiten an Plakatſäulen und Tafeln vorhanden, ſodaß zu einem Anſchlag an anderen Stellen kein Grund vorliegt. — Verbilligte Flugreiſen zur Weltausſtellung. Die Deutſche Lufthanſa teilt mit: Die Teilnehmer an ſämt⸗ lichen anläßlich der Weltausſtellung in Paris ſtattfinden⸗ den rund 400 Kongreſſen erhalten neben der tariflichen Rückflugermäßigung(20 Prozent auf den Rückflug) auf allen Lufthanſaſtrecken ſowie den meiſten Fluglinien aus⸗ ländiſcher Geſellſchaften noch eine Sonderermäßigung von 10 Prozent auf die Flugpreiſe. Beſucher der Weltausſtel⸗ lung haben die Möglichkeit, ſich auf ihrem Reiſebüro eine beſonders verbilligte Flug⸗Pauſchalreiſe nach Paris zu⸗ ſammenſtellen zu laſſen. Die Benutzung des Flugzeugs verkürzt die Reiſedauer auf ein Mindeſtmaß an Zeit— die Flugdauer nach Paris beträgt z. B. ab Köln nur 1%, ab Frankfurt a. M. 2 Stunden— und bietet den bei Auslandsreiſen wichtigen Vorteil einer Erſparnis an Deviſen. Bei Löſung der Flugſcheine in Deutſchland kann die ganze Flugreiſe, alſo auch der Rückflug, in Reichs⸗ mark bezahlt werden. Die Schlachtungen in Baden. Nach dem Ergebnis der Schlachtſteuerſtatiſtik, die i „Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht wird, wurden im zweiten Halbjahr 1936 im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe insgeſamt 370000 Schweine(i. V. 337000), 135 000 Stück Nindvieh(156 000), 24000(32 000) Kühe und 11 000(9000) Schafe geſchlachtet.. 5 wohnt war, Befehle zu erkeilen und Anordnungen zu kref⸗ fen, gegen die es keinen Widerſpruch gab. 5 „Jimmy,“ lobte ſie ihn,„Sie ſind großartig „Das ſieht nur ſo aus,“ ſcherzte er, wurde dann aber: raſch ernſt und teilte ihr in Eile mit, daß er die Träger unter Führung eines verläßlichen und ihm warm empfoh⸗ denen Schwarzen zum Mbemkuru vorausmarſchieren laſſe. Auch eines der Autos begleite die Abteilung.„Wir neh⸗ men den anderen Wagen, Grete, verſtehen Sie? Holen Peter und fahren unſeren Leuten nach, ohne noch einmal nach Lindi zurückzukehren. Ich nehme nur einen Mann mit. Mehr brauchen wir nicht.“ ö Sie war einverſtanden, aber etwas anderes brachte ſie Zur Sprache, über das ſie lebhaft nachgedacht hatte. a »Ich meine die Autos, Jimmy. Sie haben es gut ge⸗ meint, das weiß ich. Aber haben Sie auch an das Benzin gedacht?“ „Jawohl. Und außerdem bekommt man in allen grö⸗ 11 1 Ortſchaften, was man haben will.“ f 185 8 N 8 ſaßen und nur auf den Knopf drücken brauchten, um ganze Schiffskadungen irgendwelcher Dinge ins Land zu zaubern. „Und an die Flüſſe haben Sie auch gedacht, Jimmy? i 5„Ja, auch an die Flüſſe,“ nickte er.„Man werde, ſo weit es möglich ſei, Brücken benutzen. Der Krieg habe überall in Deutſch⸗Oſtafrika Notbrücken erſtehen laſſen, die den Truppen als Uebergang gedient hätten. Wo keine ſeien, würde man eine Furt ſuchen. Und außerdem ſei die Regenzeit vorbei und die meiſten Flußläufe ſeien trocken wie ein Hund in ſeiner Hütte. Der Vergleich ſei zwar nicht ganz richtig, fügte er hinzu, aber ſie wiſſe ſicher, was er meine. Na, alſo, dann ſei ja alles in Ordnung. Und ſie ſolle ſich wirklich keine Sorge machen. Ueber 9 5 8 5 f 5 ort mehr Eine halbe ihm das verſprechen wolle? Gut, allright, kein Ulm ſieben marſchierte die Abteilung los. Stunde ſpäter ſetzte ſich die andere in entgegengeſetzter Richtung in Bewegung. Evelyne ſtand am Fenſter, weinte und winkte, bis das Auto im verdämmernden Abend ver⸗ ſchwand, eine rieſige Staubwolke hinter ſich zurücklaſſend. Grete ſeufzte. Ja, weil jetzt überall Jimmys Landsleute Die verzauberte Stadt Münchens Vorbereitungen zum Tag der Deutſchen Kunſt. Zur beſonderen plaſtiſchen Betonung des Feſt⸗ ſchmuckes am Tag der Deutſchen Kunſt werden in der Hauptſtadt der Bewegung rund 160 Pylonen aufgeſtellt. Vier Pylonen von 14 Meter Höhe werden in der Prinz⸗ regentenſtraße errichtet. Sie tragen mächtige Hoheits⸗ adler. Zwei Pylonen von 12 Meter Höhe, die ſchwere Zierplaſtiken tragen, ſchließen die Von⸗der⸗Tann⸗Straße nach der Prinzregentenſtraße zu ab. An der Mündung der Von⸗der⸗Tann⸗Straße in die Ludwigſtraße ſtehen vier ebenfalls 12 Meter hohe Pylonen mit mächtigen Zier⸗ plaſtiken. An dieſen vier Pylonen ſind vier Kunſtwappen⸗ gruppen von je drei Gruppen befeſtigt. In der Ludwig⸗ ſtraße ſind acht Pylonen beim Univerſitätsrondell vor⸗ geſehen, von denen vier die dortigen Litfaßſäulen um⸗ kleiden. Auch dieſe Pylonen, die mit rotem Stoff ver⸗ ſpannt ſind, tragen mächtige Plaſtiken. Während die Brienner Straße zum Odeonsplatz durch einen gewalti⸗ gen Triumphbogen mit einem rieſigen Hoheitsadler ab⸗ geſchloſſen wird, kommt am Odeonsplatz vor der Feld⸗ herrnhalle eine vier Meter große, mit grauem Stoff ver⸗ ſpannte Feuerpylone zur Aufſtellung. In der Aus⸗ ſchmückung der Luiſen⸗ und Eliſenſtraße, des Len⸗ bach⸗ und Karlsplatzes werden 96 Pylonen von fünf Meter Höhe am Karlsplatz, außerdem vier große Pylonen von 15 Meter Höhe verwendet. Jede dieſer Pylonen, eine Art Fahnenbaum, wird ſechs Fahnen, und zwar je zwei große und je zwei kleine Kunſt⸗ oder Bewegungsfahnen tragen. Die 96 Pylonen werden in Gold und Silber ge⸗ ſtrichen. Acht Pylonen in roter Stoffverſpannung, die von ſchweren Masken der tragiſchen Künſte 112 ſind, werden um die Beleuchtungskandelaber am Max⸗Joſefs⸗ Platz aufgebaut. Soweit die Pylonen nicht mit Stoff verſpannt ſind, werden ſie mit Fichtengrün auf Rabitz⸗ geflecht verkleidet. d 55 Münchens auf die großen Mit Ein überwältigend feſtliches Bild empfängt alle Reiſenden bereits beim Verlaſſen des Hauptbahnhofes. 243 Fahnen, die von über 11 Meter hohen frei ſtehenden Maſten feierlich wehen, ſäumen im Abſtand von ſieben Meter— und zwar je eine Kunſtfahne und je eine Be⸗ wegungsfahne— den ganzen Bahnhofsplatz ein. 14 Meter hohe Pylonen faſſen die Einmündung der anliegenden Straßen(Luiſen⸗, Dachauer, Arnulf⸗, Schützen⸗ und Priel⸗ mayerſtraße) ein, zwei Pylonen ſtehen gegenüber dem Telegraphenamt. Sämtliche Pylonen ſind von Fichten⸗ grün umkleidet und tragen je ſechs, vier und zwei Kunſt⸗ wappengruppen mit Fackeln. i 5 Auch bereits an der Stadtgrenze werden die Beſucher eſttage aufmerkſam gemacht. ichtengrün verkleidete Pylonen, die zu beiden Seiten der Straßen aufgeſtellt ſind und zwiſchen denen immer eine Trippelfahne geſpannt iſt, eröffnen gleichſam den Feſtſchmuck, ſo in der Ungererſtraße am Nordfriedhof, in der Ingolſtädter Straße bei der Straßenabzweigung zum Kölner Platz, in der äußeren Dachauer Straße bei der Abzweigung zur Lilienthalſtraße, in der Landsberger Straße bei der Abzweigung der Forſtenrieder Straße, in der Forſtenrieder Straße bei der Abzweigung der Bo⸗ ſchetsrieder Straße, in der Wolfratshauſer Straße, an der Autobahn beim Wärterhaus und in der Waſſerburger Straße an der Tankſtelle bei der Straßenkreuzung. i —Selbſtverſtändlich iſt im Feſtſchmuck zum Tag der Deutſchen Kunſt auch der Münchener Flughafen nicht ver⸗ geſſen, der in einen wahren Fahnenwald gekleidet wird. 30 Fahnen, teils Bewegungs⸗ teils Kunſtfahnen— zieren den Zufahrtsplatz vor dem Flughafen, 20 Fahnen ſind für den Schmuck der Terraſſen im erſten und zweiten Obergeſchoß des Flughafengeländes vorgeſehen, und 24 Fahnen werden von der Dachterraſſe des Geländes wehe Außerdem werden am Rand des Rollfeldes zwei Pylo aufgeſtellt. 335000 5 verzauberte Stadt ſein, die zu ſehen allein ſch nuß ſeltenſter Art iſt.„„ e Wenn all dieſer Schmuck ſteht, wird M e n . 5 folgen, bringt ſchon reichen Gewinn. Er iſt an den Straßen⸗ zügen zu erkennen und meiſtens an die Städte angelehnt. Siedlung können die Geſchichte eines Ortes verkünden. Hier kann man mit voller Freude— oder großer Trauer in die Vergangenheit blicken. So laſſen wir einmal in Seckenheim die Akten liegen und laſſen einmal die Mauerwerke ſelbſt ſprechen. Hermsheim, einfache Wohnhütten. Seckenheim hatte eine Feſtungskirche mit Rundbogen, von der noch ein anſehn⸗ liches Stück Mauerwerk erhalten iſt. 2 Bogen. Dazu gehört die älteſte Scheune von Seckenheim beim Rathaus. den Formen. Ein Kellerbogen in der Kloppenheimerſtraße 5 zeigt uns eine Kunſtprobe aus dieſen Tagen, wie er in der Umgebung weit und breit nicht zu finden iſt. Dazu gehört noch ein Schlußſtück zu einem Torbogen eines Bauern⸗ hauſes ſtammen ſoll. Von Seckenheim blieben obige Mauerreſte erhalten. Welch ernſte Sprache! Waldſpitze: Luft, Licht, Sonne, Einzelhaus, neue Lebens⸗ Laßt einmal die Steine reden. Die Entwicklung einer Siedlung im Grundriß zu ver⸗ Aber auch der Aufriß: Gebäude und Mauerwerk einer 1. Die romaniſche Zeit(10001200). Die Zeit der Dombauten. Die Dörfer haben noch, wie 2. Die gotiſche Zeit(1200—14007⸗-±:ꝰů.tv i Mit den Spitzbogenfenſtern hat obige Mauer noch 3. Die Renaiſſancezeit(14001600). Deutſchland in Wohlſtand und Blüte! Leider in frem⸗ auf der Hauptſtraße, das von der Neckarmühle Der Bruderkrieg kam. Die Franzoſenkriege folgten. Das dritte Reich, mit neuem Aufbauwillen, beginnt langſam und ſicher ſich auch in Seckenheim zu entfalten. Wir ſtellen an die erſte Stelle die Randſiedlungen der weiſe. Das Dorf ſelbſt hat alte Zäune uſw entfernt und zunächſt ein anderes Dorfbild geſchaffen. Nun ſoll ja der Schloßgarten wieder ſeine ehemalige Ausdehnung bekommen. Daß wir„Soldatenſtadt“ gar werden ſollten, hätte gewiß niemand von uns alten Soldaten gedacht. W. — Freudige Aeberraſchung f„So, nun weiß jeder, wo er hingehört“, ſagte die Heimleiterin, den freundlichen Schlafraum überblickend, „und morgen früh werden„Betten gebaut!; das muß jeder richtige Junge können, dann iſt er ſchon halb Soldat.“ „Was ſchauſt denn ſo, Helmut;?“ wandte ſie ſich an ein ſchmales, blaſſes Kerlchen,„gefällt dir der Platz zum Schlafen nicht? Möchteſt du lieber woanders liegen?“ a„Nein, nein“, erwiderte der Bub und iſt rot und ver⸗ legen,„ich möchte bloß fragen, ob— ob ich nun die ganze Zeit hier— das ganze Bett für mich allein haben kann..“ e„Freilich“, beſtätigt die Heimleiterin,„freilich, das gehört dir jetzt ganz allein. Zu Hauſe ſeid ihr wohl viele Geſchwiſter, und da ging das wohl nicht?“ Der Junge nickte bloß. 5 An dieſem Abend machte die Heimleiterin eine Ein⸗ tragung in ihr Merkbuch, in deren weiterer Auswirkung ſich folgendes ergab: Als die Kinder nach vier Wochen in ihre Familien zurückkehrten, geſchah bei Helmuts Heim⸗ kehr etwas Beſonderes. Nachdem die erſte Begrüßung vor⸗ über war, die Mutter mit Genugtuung ihrer Meinung Ausdruck gegeben hatte, daß Helmut viel breiter in den Schultern geworden ſei, der Vater ſchmunzelnd feſtgeſtellt hatte, daß der Junge endlich richtige Muskeln gekriegt habe, die kleine Schweſter ſich vor Vergnügen darüber kotlachen wollte, daß ihr Bruder braun ſei„wie ein Neger“, und auch die übrigen Geſchwiſter irgend etwas lachend und lobend an ſeinem Ausſehen hervorzuheben wußten— wies ihn die Mutter mit einem verſteckten Lächeln ins Nebenzimmer. Tja— und was ſoll ich euch ſagen— da ſtand das Bett aus dem Kinderheim— wenigſtens ſchien es Helmut ſo—, das vielgeliebte Bett, von dem ihm der Abſchied, in der Erinnerung an die drangvolle Enge in der gemeinſamen Liegeſtatt mit den Geſchwiſtern daheim, faſt am ſchwerſten geworden war! „Wo kommt denn das her?“ murmelte er erſchüttert. „Von der NSV.“, ſagte die Mutter und ſchloß ihren Jungen glücklich in die Arme. n In dieſen ſchönen Sonnentagen ſcheint noch etwas anderes in der blauen Luft hexumzuſchwirren als licht⸗ trunkene Inſekten: es ſind Wünſche und Pläne, Hoffnun⸗ gen und Ausſichten rings um Sommerfreuden. Das alte Wort beſtätigt ſich wieder einmal, daß gerade da, wo man nicht iſt, das Glück iſt! Einmal im Jahr möchte jeder aus ſeiner Alltagshaut fahren und lang gehegte Träume verwirklichen— ſoweit die rauhe Gegenwart das geſtattet. „Ich“, ſagte die Kellnerin in einem Ausflugslokal, „wenn ich einmal mit meiner Familie ſo einen Sonntags⸗ ausflug machen könnte, ich würde ganz gewiß nach einem hübſchen Spaziergang auch einmal für eine Ruhepauſe in einem Gaſthaus einkehren wollen. Aber ich weiß, wie ſchwer der Dienſt an ſolchen ſonnigen, verkehrsreichen Tagen für das Perſonal iſt. Ich würde nicht ſinnlos nach Bedienung ſchreien, über die viel zu ſonnigen oder ſchat⸗ tigen Plätze ſchimpfen, den Kaffee zu dünn, den Kuchen zu teuer und die Mücken läſtig finden, von der lauten Muſik ganz zu ſchweigen. Ich würde mich freuen, über all das. lebhafte Treiben der Menſchen, die doch endlich einmal! aus den dumpfen Wänden herauskommen, über die Ju⸗ gend, die ſich unter den Bäumen im Tanze dreht und über die hübſche Ausſicht. Wenn ich einmal einen ſolchen Som⸗ merausflug machen könnte, ich würde mir den Tag ver⸗ ſchönen durch gute Stimmung, verſtändnisvolles Weſen. und ein bißchen Humor, denn— entſchuldigen Sie, ich muß jetzt weiter—“ unterbricht ſie ſich, denn von allen Seiten hört man erbitterte Rufe. 5 „Wenn ich einmal ein Auto hätte..., ſagt die ge⸗ plagte Hausfrau, die als ſchönſte Feiertags⸗ und Ferien⸗ freude höchſtens einen Fußweg durch den Wald mit Mann, Kindern und viel, viel Paketen, Decken und Spielzeug⸗ taſchen kennt,„ich würde ganz beſtimmt nicht wie verrückt über die Landſtraßen raſen. Ich würde mich ſchrecklich freuen, die Kinder und all die Sachen, die man ihretwegen, mitnehmen muß, hinten ſicher unterzubringen, und dann würde ich meinen Mann bitten, recht langſam zu fahren, damit man auch etwas von der ſchönen Landſchaft genie⸗ ßen kann, durch die man fährt. Und ich würde mir ganz ſicher kein Ziel ſetzen, vor allem kein belebtes Ausflugs⸗ lokal, ſondern ich würde abenteuernd durch die Gegend fahren wollen Es kann doch nichts Schöneres geben, als mit einem ſolchen Fahrzeug, das einen willig und raſch in entlegene Winkel tragen kann, ein Stückchen Heimat zu entdecken— ſtille Dörfer, Wieſen und Waldecken, ganz. fern der Hetzjagd des Alltags!“—— 5 Wenn ich einmal verreiſen könnte“, ſagt die Frau, die ein großer Pflichtenkreis an ein Heim und eine ver⸗ antwortungsvolle Stellung bindet,„ich fände alles ſo ſchön, nur weil man die Bürde des täglichen Lebens ab⸗ werfen könnte. Und ich täte es auch, 90 ganz gründlich! Nichts kann doch die Erholung ſo gefährden wie der ſtändige Vergleich mit anderem, beſſerem, ja ſelbſt mit dem gewohnten ſonſtigen Komfort. Gerade die Einfachheit eines ländlichen Gaſthofes, das friſche Waſſer im Krug, ſelbſt der Stallgeruch würden mich erfreuen. Es iſt aber wichtig, daß man ſelbſt die ganze, freudige Ferienbereit⸗ ſchaft mitbringt! Sie ſtrahlt dann aus auf alle, mit denen man in Berührung kommt.“ „Wenn ich einmal nicht fahren müßte“, ſeufzte die be⸗ cufstätig reiſende Frau, die ſich in dieſen Wochen in den überfüllten Abteilen mit den Erholungſuchenden gleich⸗ zeitig von einem Zug in den anderen ſchieben muß und dabei noch ihre ſchweren Taſchen ſchleppt,„wenn ich ein⸗ mal nicht reiſen müßte, ich wüßte mir nichts Schöneres als ein paar ſtille Ferienwochen zu Haus zu verbringen! Dann iſt der Ort ſo wunderbar leer und zeigt plötzlich ein ganz anderes Geſicht! Es iſt, als könne man ſie ganz neu kennenlernen, als ob ſie ein neues Leben führte. Man kann in der Sonne ſitzen, ganz ruhig und ohne voll Haſt and Sorge an den nächſten Tag zu denken. Man hat alle Bequemlichkeiten und Freuden des eigenen Heims, und Aufnahme: Brinkmann⸗Schröder(Bavaria)— M. Ein Brief von daheim. Mediziniſche Weisheiten Ein guter Arzt muß in ſeiner Kunſt erfahren ſein, daß er wiſſe zum erſten, was und welcherlei die Krank⸗ heit ſei. 5 Luther. — 15 Alles wiſſenſchaftliche Arbeiten kann auch in der Me⸗ dizin nur ein hiſtoriſches ſein, zum mindeſten muß es zu⸗ mächſt von literariſchen Forſchungen ausgehen. N Rudolf Virchow. Sehr abſurd würde es ſein, einem armen Schlucker Diät vorzuſchreiben, der ſich doch nur nach ſeinem ſchwind⸗ ſüchtigen Beutel richten und alſo eſſen muß, was er hat, und nicht, was er ſoll. Dr. Heinrich Kaſpar(1720). * Ein guter Anatom iſt noch lange kein guter Arzt und ein Hirnanatom noch langer kein Irrenarzt. Billroth. fiinderlachen— finder⸗ freude in Dein fiaus! nimm ein ferienkind! Zeitſchriften und Bücher. Umweg zur Heimat heißt der neue Roman, der ſoeben in der„Süddeutſchen Hausfrau“ beginnt. Die Verfaſſerin dieſes Romans, Anni Gertner, weiß ſo recht nach dem Herzen der Frau zu plaudern, ſchildert die Sorgen und Nöte zweier junger Menſchen, die glauben, ihr Glück in der Fremde zu finden. Von ihren Schickſalen, ihrer Liebe und Leiden, von ihrer Rückkehr zur heimatlichen Scholle erzählt dieſer Roman, deſſen ſpannender Handlung die Leſerinnen mit nie ermüdendem Intereſſe folgen werden. Aber die„Süddeutſche Hausfrau“ bringt noch mehr zum Leſen und Schauen; ſo u. a. jede Woche die neueſten Mode⸗ ſchöpfungen, ſchöne Handarbeiten, Ratſchläge für Küche und Haus.— Preis 30 Pfg., mit Schnittbogen 40 Pfg. Le Traducteur, franzöſiſch⸗deutſches Sprachlehr⸗ und Unterhaltungsblatt, kann für den Selbſtunterricht wie für den Schüler warm empfohlen werden. Die Stoffauswahl und die Ueberſetzungen zeugen von großer Sorgfalt. Probeheſt koſtenlos durch den Verlag des Tradueteur in La Chaux⸗ de⸗Fonds(Schweiz) oder durch die Auslieſerungsſtelle für Deutſchland: F. E. 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Juli 1237 S e n r Fes 0 7 Jn der heutigen Vormitkagsziehung Wurden gezogen 1* 2 Gewinne zu 10000 RM. 119152 555 5 2 Gewinne zu 5000 RM. 257257 1 4 Gewinne zu 2000 RM. 69278 243483 14 Gewinne zu 1000 RM. 2641 140587 143263 218805 216220 232493 257761 5 16 Gewinne zu N. 663886 80824 101043 147519 178988 8 800 R 209067 239591 291058 1 9 1055 2911738 298286 326434 336896 858744 372793 389408 396995 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 50000 RM. 254548 5 2 Gewinne zu 10000 AM. 235940. 2 Gewinne zu 5000 RM. 138185. 4 Gewinne zu 3000 RM. 175028 280389 5 S Gewinne zu 2900 R 129110 302771 842471 12 Gewinne zu 000 RM. 8912 22412 35287 85776 148424 323807 ö 14 Gewinne zu 800 RM. 43048 66246 146722 148493 173906 283885 265 7 FVio“Vnn 228771 238008 288888 288788 257827 352527 852408 3347150 345858 44168 45748 77483 80.582 81258 84. 170 700 1 0 e 131590 182288 188872 141771 5 988 189784 17 17 182249 182803 184746 221084 221081 228848 221497 283147 22688 27 i 423 286727 38851 64 Gewinne zu 500 RM. 18610 38188 44137 74284 86871 99240 8988 998 123807 27485 29069 138891 139019 144905 151738 458541 172872 188271 198887 307693 222902 228727 249184 278386 160 Gewinne 2545 20455144820 6132 6988 22758 27428 28839 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 12. Juli: Nachmittagsvorſtellung, Schülermiete E: Der Waffenſchmied. Oper von Albert Lort⸗ Ang, Anfang 15, Ende 17.45 Uhr.— Abends Miets B 29 und 1. Sondermiete B 15 und für die NS⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt, 308 bis 309, 390, 564 bis 567: Spiel an Bord. Luſtſpiel von Axel Ivers. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 13. Juli: Miete A 29 und 1. Sondermiete b A 15 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 230 bis 231, 348: Der Waffenſchmied. 175 von Albert Lortzing. Anfang 19.30, Ende 22.15 i hr. N Mittwoch, 14. Juli: Miete M 30 und 2. Sondermiels M ü 15: Zum erſten Male: Liebe in der Lerchen ga ſſe. Operette von Arno Vetterling. Anfang 20, Ende „Ee 2330 Uhr 5 Donnerstag, 15. Juli: Miete D 30 und 2. Sondermielh D 15 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 47/1 bis 472: Liebe in der Lerchengaſf. Freitag, 16. Juli: Miete F 30 und 2. Sondermiete : 15: Liebe in der Lerchengaſſe. Samstag, 17. Juli: Miete E 30 und 2. Sondermiete 15: Liebe in der Lerchengaſſe.. Sonntag, 18. Juli: Nachmittags⸗Vorſtellung für Erwer loſe(ohne Kartenverkauf): Liebe in der Lerche 85 90 5 Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Mi G 80 und 2. Sondermiete G 15: Liebe in der L chengaſſe. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſt f von Gutſcheinen aufgehoben). N Montag, 19. Juli: Für die NS.⸗Kulturgemeinde wigshafen, Abt. 55, 61, 106, 401 bis 404, 416 bis 420 bis 428, 425 bis 429, 431, 432 bis 434, 438, 4 bis 452, 491 bis 492, 521 bis 523, 905 bis 909, Grup B und 3 Nit. 815 bis 817: Liebe in d N Lerchenga