zehn eren, e be⸗ ft er was t, E 1 die nder. t ein n zu rauf lum⸗ ung. n— liche gend dwo, das iſer⸗ aßen der nan⸗ Pa⸗ ab⸗ rlaß, man ge⸗ die zuiſe ieſen rgen tion und igen 1588 den ührt enes blick der e ſo ge⸗ eits um errn, 15 um⸗ eine liche t iſt. eon, igen oha⸗ dem ter; 5 bom oui⸗ ten, plo⸗ Ber⸗ die rem der zur 9 Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mmm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 6. 37: 1160 37. Jahrgang Mittwoch, den 14. Juli 1937 Nr. 161 SA-Geiſt— deutſcher Wehrgeiſt Wahrung echter deutſcher Manneskugenden.— Das Leiſtungsbuch. g Vor zurzeit im Haus des Deutſchen Sports zu einem Lehrgang verſammelten Sportreferenten der SA⸗Standar⸗ ten ſprach der Leiter der ber as Tenne in München, Gruppenführer Luyken, über das Thema„SA⸗Geiſt— deutſcher Wehrgeiſt“. 5 Einleitend betonte Gruppenführer Luyken, daß die vom Führer der SA übertragenen Aufgaben eine immer 12 5 5 Konzentrierung erfahren. Mit der Uebertragung. er NS⸗Kampfſpiele kann die SA wieder den Einſatz be⸗ weiſen, der ihr von Beginn an eigen war. Gerade die SA iſt als der kämpferiſche Kern der de 1 P die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele, die künftige eutſche, Olympia, mit ihrem Geiſt zu erfüllen, dem Geiſt der Treue u Führer und Volk, des Glaubenseinſatzes für die na⸗ ionalſozialiſtiſche Weltanſchauung und des kameradſchaft⸗ lichen Wetteiſers zur höchſten Steigerung der Leiſtung. Die Erziehungsaufgabe der SA beſteht nicht darin, Phraſen zu dreſchen, ern echte Manneskugenden zu wecken, die verlorengegangen waren. Das war das Ziel der braunen Kämpfer vor der Machtergreifung und bleibt das Ziel für Gegenwart und Zukunft. s Es gilt, zwei ewige urdeutſche Kräfte zu wahren und zu ſichern; Blut und Boden. Das Blut muß rein und unverfälſcht bleiben, die Seele jederzeit frei. Das Blut des deutſchen Menſchen kann aber nur rein bleiben, wenn ein ſchaffender Geiſt aus dem Blut feiner Vorfahren heraus und mit den Schätzen des deutſchen Bodens arbeiten und geſtalten kann. So ergibt ſich die logiſche Forderung des nationalſozialiſtiſchen Begriffes: Gemeinnutz geht vor Eigennutz Damit iſt von der SA bewußt ein neuer deutſcher Sittenbegriff geprägt. Aus den Ur⸗ kräften der Sittlichkeit heraus ſchritt der Führer zum Auf⸗ bau von Volk und Staat. Das iſt auch die Verpflichtung des politiſchen Soldaten. Nur Gehorſam, Gefolgſchafts⸗ treue, Pflicht und die Heiligkeit von Blut und Boden kön⸗ nen die Freiheit und Verbundenheit eines Volkes gewähr⸗ leiſten. Die große Erziehungsaufgabe der S2 iſt es, dieſen Geiſt mit tragender Kraft zur Erkenntnis zu bringen. f i Jur Frage der Geſtaltung, Formung und Erhaltung des SA⸗Geiſtes führte der Gruppenführer dann weiter aus: Der Führer hat uns den Weg zur Wahrung und Erhal⸗ tung deutſcher Mannestugenden vorgezeichnet, wenn er das S A Sportabzeichen zu den Ehrenzeichen des wehr⸗ haften Mannes erhob. Der nationalſozialiſtiſche Staat ver⸗ langt ein widerſtandsfähiges Geſchlecht. Um dies zu errei⸗ ichen, müſſen die Kräfte des Körpers, des Geiſtes und der Seele geſchult und erzogen werden. Hohe Verpflichtung be⸗ deutet das SA⸗Sportabzeichen; der Träger ſoll alle Jahre beweiſen, daß er würdig iſt, dieſes Ehrenzeichen des Füh⸗ rers und ſeiner SA zu tragen. Das Leiſtungsbuch iſt darüber hinaus zu einer amtlichen Urkunde erhoben worden. 5 Das SA Sportabzeichen iſt das Symbol der Freiheit und Ehre des deulſchen Volkes, in dieſem Ehrenzeichen liegt der Begriff deutſchen Mannes und Soldatenkums ver⸗ ankert. 5 An den Pranger! Namen betrunkener Verkehrsteilnehmer werden veröffentlicht. Durch den eindringlichen Warnungserlaß des Reichs⸗ führers Ss und Chefs der deutſchen Polizei vom 18. Mai d. J. iſt die Polizei angewieſen worden, entſprechend den unheilvollen Auswirkungen mißbräuchlichen Alkoholgenuss ſes im Straßenverkehr, Trunkenheit am Steuer und überhaupt im Verkehr als Verbrechen zu behandeln und die Schuldigen ſofort in Haft zu nehmen. ö Wie ſehr dieſe Maßnahme des Chefs der deutſchen Po⸗ lizei von allen verxantwortungsbewußten Verkehrsteilneh⸗ mern verſtanden und begrüßt wird, beweiſt die erfreuliche Tatſache, daß die Polizei bereits wiederholt von der Be⸗ völkerung auf betrunkene Kraftfahrer aufmerkſam gemacht worden iſt und ſo Unheil verhüten konnte, bevor es zu fol⸗ geſchweren Unfällen kam. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei iſt jetzt in ſeinem verſchärften Kampf gegen die Verantwor⸗ tungsloſigkeit im Verkehr einen Schritt weitergegangen und hat aus ſener erſten Maßnahme die notwendige Gvlterug gezogen. Soeben ordnet der Reichsführer Ss in einem Runder⸗ laß einheiklich für das ganze Reich an, daß die Polizeibe⸗ hörden bei Bekanntgabe der amtlichen Ermittlungen über Straßenverkehrsunſälle an die Tagespreſſe den vollen Vor⸗ und Zunamen ſowie die Wohnung des Schuldigen, gleich- gültig, ob es ſich um einen Fahrzeugführer oder einen Fuß⸗ gänger g in allen Fällen anzugeben 15 bei de⸗ nen nachweislich übermäßiger Alkoholgenuß zum Ver⸗ kehrsunfall geführt hat. Ausgenommen bleiben Fälle, bei denen ganz beſonders gelagerte Amſtände eine Nusnahme notwendig machen. 5 Genau ſo wie der gemeine Verbrecher, der ein Menſchenleben oder die Vernichtung wichtiger volks⸗ wirtſchaftlicher Werte auf dem en hat, an den Pran⸗ ger geſtellt wird, ſoll auch mit dem Verbrecher im Verkehr verfahren werden Wer ſich über die Geſetze der Verkehrs⸗ gemeinſchaft hinwegſetzt, wird in 2 bt namentlich ange⸗ rg fünng werden, und er wird außer der gerichtlichen Be⸗ len auch alle anderen Folgen ſeines verantwortungs⸗ loſen Verhaltens zu tragen haben. 8 ä Die Organiſatſon des Vierjahresplanes Walter Köhler als Leiter der Kohſtoffverteilung zurück⸗ getreten. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterprä⸗ ſident Generaloberſt Göring, hat den badiſchen Miniſter⸗ präſidenken, Finanz. und Wirkſchaftsminiſter Pg. Walter Köhler, auf ſeinen Wunſch mit Wirkung vom 31. Juli d. Js. von dem von ihm gleichzeitig ausgeübten Amt als Leiter der Geſchäftsgruppe Kohſtoffverteilung des Vierjahrespla⸗ nes entbunden, da Miniſterpräſident Köhler ſich auf die Dauer außerſtande ſah, die beiden Tätigkeiten bei den ſtei⸗ Na Beanſpruchungen nebeneinander auszuüben, ohne aß eine Aufgabe dabei Not leidet. Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring hat dem Miniſterpräſidenken Köhler, der ſich jetzt wieder in vollem umfange ſeinen beſonderen Auf⸗ gaben als badiſcher Miniſterpräſident ſowie als Finanz⸗ und Wirkſchaftsminiſter widmen wird, in einem Handſchrei⸗ ben ſeinen Dank für die von ihm im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes geleiſtete wertvolle Arbeit ausgeſprochen und eh vorbehalten, die reichen Kennktniſſe und Erfahrungen es badiſchen Miniſterpräſidenten auch weiterhin dem Vierjahresplan nutzbar zu machen. a Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat folgende, der geſchäftlichen Entwicklung entſprechende Aenderun⸗ gen der Organiſation des Vierjahresplanes verfügt: J. Zur Pflege der Außenhandelsgeſchäfte iſt die„Ge⸗ ſchäftsgruppe für Außenhandelsgeſchäfte“ gegründet worden. Ihre Leitung hat Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring dem Major a. D. Eberhard von Jagwitz übertragen. Aufgabe dieſer Geſchäftsgruppe iſt es, Unbeſchadet der grundſätzlichen und allgemeinen Betreuung des Außenhandels durch die hierfür zuſtändigen Miniſterien und durch die Geſchäftsgruppe für Deviſen— deren Zu⸗ ſtändigkeiten unverändert bleiben— die geſchäftliche Aus⸗ fuhrtätigkeit im einzelnen nach jeder Richtung hin zu för⸗ dern und zu beleben. Die Geſchäftsgruppe für Außenhan⸗ delsgeſchäfte ſteht in enger Verbindung mit der Auslands⸗ organiſation der NSDAP. II. Die Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung iſt nach dem Ausſcheiden des Miniſterpräſidenten Köhler aus — 5 Organiſation des Vierjahresplanes aufgelöſt wor⸗ en. III. Für die bisher in der Geſchäftsgruppe Rohſtoffver⸗ teilung bearbeiteten Angelegenheiten der Eiſen⸗ und St a e e iſt eine beſondere Geſchäfts⸗ gruppe gegründet worden. Zum Leiter dieſer Geſchäfts⸗ gruppe und zum Generalbevollmächtigten für die Eiſen⸗ und Stahlbewirtſchaftung hat Miniſterpräſident Generaloberſt Göring den Oberſt des Generalſtabes von Hannecken ernannt. IV. Die übrigen Arbeitsgebiete der Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung ſind den in Betracht kommenden anderen Geſchäftsgruppen überwieſen worden. Demgemäß werden nunmehr bearbeitet: i 1. Die bisher in der Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung bearbeiteten Außenhandelsgeſchäfte von der Ge⸗ ſchäftsgruppe für Außenhandelsgeſchäfte. 5 2. Die Aufgabe der Verdrängung des Holzes durch die Kohle vom Amt für deutſche Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe. N 3. Die Erfaſſung und Bearbeitung des geſamten, nicht landwirtſchaftlichen Zwecken(Schweinemaſt) dienenden Altmaterials einſchließlich der Müllverwertung durch einen beſonderen Kommiſſar. 4.᷑. Die bisher in der Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung bearbeiteten Nichteiſenmetalle und ſonſtigen Rohſtoffe don der Geſchäftsgruppe Deviſen. Berlin. Auf dem vom Weltſtudentenwerk veranſtalteten Kurſus für junge Journaliſten und Studierende des Jour⸗ nalismus in Genf ſprach am Dienstag Dr. habil. F. A. Six als Vertreter Deutſchlands über„Die Freiheit der Preſſe in Deutſchland“. J Pyrenäengrenze ohne Aufſicht Inkernationale Konkrolle ausgeſetzt. s Paris, 14. Juli. . der Noke, die der franzöſiſche Botſchafker in London dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ es überreicht hat, iſt die internationale Kontrolle an der 1 Grenze Dienskag miktag aufgehoben worden. Die ausländiſchen Kontrolleure haben ſich auf Anweiſung von Oberſt Lunn nach Perpignan begeben, wo ſie neue An⸗ weiſungen abwarten werden. Ihre Kontrolle iſt aufgeho⸗ ben, aber die Nichteinmiſchungsverpflichtungen, die Frank⸗ reich übernommen hat, werden geachtet, und die Uleberwa⸗ chung der Grenze bleibt, wie es heißt, dieſelbe. Die aus⸗ ländiſchen Kontrolleure brauchen ſich jedoch nicht mehr zu vergewiſſern, daß alle Maßnahmen zum Zwecke einer wirkſamen Kontrolle getroffen ſind. Alm die Nichteinmiſchung Heute Ueberreichung der engliſchen Vorſchläge. 5 5 London, 14. Juli. Der engliſche Außenminiſter empfing im Laufe des Dienskagnachmittag den deutſchen, den italieniſchen, den 1 ſchen und den e 5 r, un jd n Abſtänden von je einer halben Skunde. Außenminiſter des Miftwoch die engliſchen em Eden haf den Bolſchafkern mitgeteilt, da a ieren. orſchläge übermit. Anbiederungsverſuche von dieſer Seite her abſchütteln. ſchen Botſchafter, und zwar Die Kommuniſten loben Pacelli Ein heuchleriſches Manöver. Paris, 13. Juli. Das kommuniſtiſche Zentralorgan„Humanite“ benutzt die Ausführungen des Kardinalſtaatsſekretärs Pacelli bei der feierlichen Weihe in Liſieux zu einem Leitartikel, der allgemeine Verwunderung erregt hat. Der Chefredakteur Peri fühlt ſich in höchſteigener Perſon bemüht, die Wichtig⸗ keit des Beſuches des Päpſtlichen Legaten in Frankreich zu unterſtreichen. Er hebt insbeſondere hervor, daß der Be⸗ juch des Papftlichen Legaten ſchon unter dem Volksfront⸗ kabinett Blum beſchloſſen worden ſei. Das Kommuniſten⸗ blatt hebt weiter hervor, daß Pacelli betont habe, der Papſt wäre ſelbſt nach Paris gekommen, falls ſeine Geſundheit! ihm das geſtattet haben würde. Es ſei ein großes Ereig⸗ nis, daß der Päpſtliche Legat gerade in dieſer Stunde Frankreich und ſeiner Volksfrontregierung ſeinen Gruß entbiete. 8 Der Beſuch ſtelle auch eine Art Warnung an die be ee ee Katholiken dar, ſich auf die Seite es Faſchismus zu ſtellen. Das Blatt fühlt ſich dann wei⸗ ter fumigt auf den Artikel 124 der Sowjetver⸗ faſſung hinzuweiſen, der allen Bürgern alle Freiheit des Glaubens gebe. Es verſchweigt allerdings, daß in Sowjet⸗ rußland Kirche und Chriſtentum mit Stumpf und Stiel in der gleichen Form ausgerottet worden ſind, wie das heute in Spanien geſchieht. a Die plump-deukliche Ark und Weiſe, in der das Kom⸗ muniſtenblatt für Katholikenkum und Vatikan eintritt, hal allgemein Aufſehen erregt. Es kommt hinzu, daß die gleiche Zeitung bekanntlich bei jeder Gelegenheit den ſpaniſchen Bolſchewiſten Beifall geklatſcht hat, die Tauſende von Kir⸗ chen verbrannt, Tauſende von Nonnen geſchändet, neun Erzbiſchöfe auf den Scheiterhaufen geſtellk und Tauſende 995 Prieſtern unker grauſamſten Umſtänden umgebracht aben. 5 „Grimaſſe der Heuchelei⸗ Franzöſiſche Kommune em fiehlt ſich für ſchwarz⸗role Koalition. ö Der Lobgeſang, den der Häuptling des kommuniſtiſchen Zentralorgans„Humanite“ auf die Ausführungen des Kar⸗ dinalſtaatsſekretärs Pacelli bei den Einweihungsfelerlich⸗ keiten in Liſieux angeſtimmt hat, hat in der Berliner Preſſe ein lebhaftes Echo erweckt. So ſchreibt der„Angriff“:„Man merkt die Abſicht, die die kommuniſtiſche„Humanjite“ hat, wenn ſie ſich jetzt bemüßigt fühlt, Herrn Pacelli Loblieder zu ſingen. Aber es verwundert nicht, denn treu den Mos⸗ kauer Methoden iſt den franzöſiſchen Bolſchewiſten jedes Mittel recht, das auf das Ziel hinführt. Zweffellos aber wird der Chefredakteur Peri mit der gleichen Bereitwillig⸗ keit im gegebenen Moment den Erzbiſchof aufgeben und auf den Scheiterhaufen ſchicken, mit der er ihn heute als Schrittmacher der kommuniſtiſchen Wünſche auf den Schild erhebt. Das Ganze iſt eine Stimmungs⸗ mache gegen Deutſchland, und zweifellos hat bei der Geburt dieſes Artikels der Wunſch Pate geſtanden, den 5 Vatikan für die Volksfrontregierung zu gewinnen. f Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt u. a.:: Es wird allmählich geradezu pſychologiſch intereſſant, wieviel an irreführenden Redensarten die Kommuniſten heute der katholiſchen Kirche vorzuſetzen wagen. Schätzt man im La⸗ ger der e die Vergeßlichkeit des Hei⸗ ligen Stuhls wirklich ſo hoch ein? Das Schauſpiel, daß die⸗ jenigen, die Tauſende von Geiſtlichen, darunter Kardinäle, viehiſch hingeſchlachtet haben, nun ſo tun, als jubelten ſie den Vertretern des Papſtes zu iſt Grimaſſe der Heuchelei, die ſchon diaboliſche Züge aufweiſt. Was man da in Frank⸗ reich vor hat, läuft mehr oder weniger auf ſummariſches Kompromiß, ja Bündnis zwiſchen den Radikalſozialiſten und Freimaurern einerſeits und dem franzöſiſchen politi⸗ ſchen Katholizismus andererſeits hinaus. i a Ob die. mit der Billigung dieſer Politik nicht dem Todfeind der chriſtlichen Kultur und Religion, 1 jeder Re⸗ ligion überhaupt, dem Bolſchewismus, Handlangerdienſte leiſtet, wird früher oder ſpäter grauſame Wirklichkeit leh⸗ ren. Die ſpaniſche gehre zälle eigentlich genügen müſſen. Das„Berliner Tageblatt“ ſchreibt: Der Widerſinn der europäiſchen Situation kann nicht ſchärfer beleuchtet werden als durch die Tatſache, daß das Blatt der Bolſchewi⸗ rie der Kirchenſchänder, der Gottloſenpropaganda, der Prieſtermörder ſich dem Vertreter des Heiligen Stuhls zu nähern verſucht. Hätte Kardinal Pacelli das Unglück ge⸗ habt, vor einem Jahr in Madrid oder Barcelona zu ſein, ſo würde er— vorausgeſetzt, daß er überhaupt den dama⸗ ligen Maſſenſchlächtereien entgangen wäre— mit Abſcheu König verhindert Regierungskriſe i Rücktritt des belgiſchen Kabinekts abgelehnt. König, dem er die Mitteilung machte, daß der Juſtizmini/ ſter de Laveleye den unwiderruflichen eee gefaßt N Gleichzeitig bot ane, et erſuchle den „ 5. hieran zu 5 ...... eee, ee eee erer. we eee— 1 Merkwürdige„Poſtflugzeuge“! Umgehung des amerikaniſchen Ausfuhrverboks Berlin, 14. Juli. Dem„Führer“, Karlsruhe, wird ge⸗ meldet, daß die franzöſiſche Luftfahrtgeſellſchaft Air France den Kauf einer beträchtlichen Anzahl neueſter amerikani⸗ ſcher Flugzeuge an die Spanienbolſchewiſten vermittelt habe. Wie das Blatt aus zuverläſſiger Quelle erfährt, hat die Air France vor wenigen Tagen eine Lieferung von 20 einmotorigen amerikaniſchen Bellanca⸗Apparaten erhalten. Die Apparate ſtellen den Typ des modernſten mitt⸗ leren Bombers dar und entwickeln die außerordent⸗ liche Geſchwindigkeit von 450 Stundenkilometer. Gekauft wurden die Apparate als„Poſtflugzeuge“, obgleich es eine bekannte Tatſache iſt, daß die halbamtliche franzöſi⸗ ſche Luftfahrtgeſellſchaft nach ihren Statuten nur die Er⸗ laubnis hat, Flugzeuge franzöſiſcher Produktion zu fliegen. Mit dem Ankauf der 20 amerikaniſchen Bomber, die in⸗ zwiſchen ſchon in Valencia eingetroffen ſind, iſt nicht nur eine vollkommen ſichere und ſchon in der Praxis hinlänglich erprobte Aeberführung von Kriegsflugzeugen in das ſpa⸗ niſche Kriegsgebiet vorgenommen worden, ſondern auf dem Amweg über Frankreich konnte überhaupt erſt auch das eden Waffenausfuhrverbot für Spanien umgangen werden. Die Wahlfrage in Oeſterreich Bundeskanzler Schuſchnigg über ſeine Politik. Wien, 14. Juli. Die Union der Korreſpondenten der auswärtigen Preſſe in Wien gab zu Ehren des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg ein Frühſtück. Nach einem Trinkſpruch des Präſidenten der Union, Reed⸗London, ergriff Bundeskanzler Dr. Schu ſch⸗ nigg das Wort. Er erklärte, daß man von der öſterreichi⸗ ſchen Politik keine Ueberraſchungen zu erwarten brauche. Das Ziel ſeiner Politik ſei die Erhaltung des Staa⸗ tes und die Beſſerung der Lebensmöglichkeiten der Bevöl⸗ kerung Die Auffaſſung, ſo erklärte Dr. Schuſchnigg weiter, daß man ſich zum Neuaufbau des Staates aus irgend einer Kollektion ein Rezept herausgeſucht habe, ſei falſch. Es ſei falſch, wenn man behaupte, die Enzyklika Jua⸗ drageſimo Anno ſei das Rezept des Neuaufbaues des öſterreichiſchen Staates. Das, was in Oeſterreich unternom⸗ men werde, ſei der Verſuch, die Demokratie und den Par⸗ lamentarismus zu reformieren. In dieſem Zuſammenhang kam der Bundeskanzler auch auf die Jorderung nach Wahlen in Heſterreich zu ſprechen und ſagke:„Vielfach hört man aus der Bevölkerung in Oeſterreich, ſoweit ſie polikiſch inkereſſierl iſt, den Wunſch heraus, es möge zu Wahlen geſchritten werden, es mögen die Wahlen in den Berufsſtänden durchgeführt werden. Ein ſolcher Vunſch iſt insbeſondere aus Arbeiterkreiſen laut ge⸗ worden Ich weiche dieſem Wunſch nicht aus. Nalürlich, wir ſind für Wahlen, aber nicht iſoliert für einen Sektor, ſondern für alle, nicht nur für einen Teil, ſondern auch für die anderen, für alle Berufsſtände gleichzeitig.“ Erſt wenn die neue Verfaſſung endgültig fertig⸗ geſtellt ſei, werde, ſo erklärte Dr. Schuſchnigg weiter, der Augenblick gekömmen ſein, zu beurteilen, was ſich bewährt habe und was reformbedürftig ſei. Polen als Seemach! „Jeſt des Meeres in Gdingen“ Warſchau, 12. Juli. In Gdingen wurde in Anweſen⸗ heit des Staatspräſidenten der„Tag des Meeres“ gefeiert. 20 000 Polen waren in Sonderzügen hingebracht worden. Der Vorſitzende der See⸗ und Kolonial⸗Liga, General ene erklärte, daß ſich Polen auf der Liſte der See⸗ und Kolonialſtaaten befinden müſſe, die über Frieden und Krieg entſcheiden. Der Ausbau der Kriegsflotte müßte nicht nur Sorge der Regierung, ſondern des geſamken Volkes ſein. Vizeminiſterpräſident Kwiatkowſki, der Erbauer, des Gdinger Hafens, wies darauf hin, daß das„Feſt des Meeres“ die Gedanken und Gefühle ſämtlicher Polen in der Welt vereinige, die ſich an dieſem Tage dieſer jüngſten und teuerſten Stadt in Polen zuwendeten, die die Wacht an der polniſchen Küſte halte. Nach drei oder vier weiteren Jah⸗ ren werde man wieder Gdingen mit dem Gdingen von 1937 vergleichen, denn es gebe keinen Monat und kein Jahr, in dem die polniſche Machtſtellung an der See nicht gefeſtigt und geſtärkt würde. 2 a Heufech s OH von BHHr ohh 49 Zauerſt führte der Pfad ziemlich gerade aus, dann be⸗ gann er die Zickzackform anzunehmen, auf die Jimmy mit fiebernder Ungeduld gewartet hatte. Denn er fieberte wie, Grete, wenn er es ſich auch nicht merken ließ. Seine Zähne knirſchten aufeinander bei der Vorſtellung, der Mann, mit dem er jahrelang durch den Urwald geſtreift war, könne tot ſein. Denn wenn Jimmy auch Grete gegenüber voller Zuverſicht geweſen, im Innern war er durchaus nicht über⸗ zeugt, daß Peter in ſeinem verletzten Zuſtande das Block⸗ haus noch erreicht hatte. J Wäre es nicht beſſer geweſen, das Mädchen in Lindt zurückzulaſſen? Zu ſpät fiel ihm ein, daß Gretes Mitkom⸗ men ein Fehler geweſen war, denn wenn Peter—— Nein, nein, nicht daran denken Es war zu entſetzlich. Schneller, immer ſchneller ſchritt Jimmy aus. In zahl⸗ loſen Windungen führte der Pfad, ſchmaler und enger denn zuvor, langſam bergan. Luftwurzeln hemmten immer wie⸗ der ein raſches Vorwärtskommen. Echſen ſchnellten über den Weg und einmal kroch ein graugrünes Reptil langſam vor ihnen über den Weg, ohne ſich um die Menſchen zu kümmern. 8 Als Jimmy ſich umwandte, ſah er, daß Grete zurückge⸗ blieben war. Teufel, gar nicht ſchlecht! Er, nur er, durfte als erſter die Hütte betreten, denn wenn das Schreckliche wirklich geſchehen war, ließ ſich wenigſtens auf dieſe Weiſe erreichen, daß Grete der Anblick erſpart blieb. 5 So verdoppelte er plötzlich ſeine Eile. Daß ihn die dor⸗ nigen Zweige peitſchten, ſtörte ihn nicht, ja, er ſpürte kaum den Schmerz, wenn ihm ein Dorn die Haut zerriß. „Peter,“ murmelte er,„old friend, warte auf mich!“ Er kam ins Keuchen. Noch eine Windung. Noch eine. Noch eine. Zum Teufel, nahm denn der Weg überhaupt kein Ende? Er rannte. Der Schweiß brach ihm aus den Poren. Irgendetwas trieb ihn vorwärts—— etwas, über das er ſich ſelbſt nicht klar wurde und das ihn doch immer mehr hetzte—— ein age ühl—— irgendetwas, das ſich wie ein Alb auf die Bruſt legte 3 Keine Abſichten auf Spanien Beſtimmte Erklärungen Muſſolinis. Uom, 13. Juli. Der frühere Führer der engliſchen Labour⸗Party, Lansbury, gab nach ſeiner zweiten Unterredung mit dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini der internationalen Preſſe eine Erklärung ab. Nach ſeinem Eindruck würde Muſſolini eine Friedenskonferenz über finan⸗ zielle, wirtſchaftliche und territoriale Fragen begrüßen. Muſſolini habe jedoch betont, daß eine ſolche Konferenz ſehr gründlich vorbereitet werden müſſe, da nach dem Scheitern der Londoner Weltwirtſchaftskonferenz von 1933 keine Re⸗ gierung einen neuen Mißerfolg dieſer Art riskieren könnte. uch ſcheine es Muſſolini fraglich, ob der gegenwärtige Zeitpunkt für eine ſolche Konferenz günſtig ſei. Soweit die Rüſtungsfrage auf der Konferenz behandelt werden ſollte, könnte nur eine Einſchränkung, nicht aber eine Her⸗ abſetzung der Rüſtungen in Frage kommen. Mit größtem Nachdruck habe Muſſolini in ſeiner zwei⸗ ten Unterredung mit ihm, Lansbury, erklärt, daß Italien auch nicht die leiſeſte Abſich! habe, die Inkegritäk Spaniens oder ſeiner Kolonien anzukaſten. Mit dem gleichen Nach⸗ druck ſetzte Lansbury hinzu:„Das iſt die klare und feſte Politik der italieniſchen Regierung.“ Zwiſchen Itaßten und England ſehe Muſſolini nichts, was zu einem Konflikt führen müßte. Er würde es nur begrüßen, wenn italieniſche und engliſche Vertreter zuſammenkommen könnten um die zwiſchen den beiden Ländern ſchwebenden Fragen, darunter auch die Lage in Abeſſinien und die Anerkennung des italieniſchen Impe⸗ riums, zu erörtern. 8 13 rote Flugzeuge abgeſchoſſen Der nationale Heeresbericht. Salamanca, 13. Juli. Der nationale Heeresbericht meldet: Front von Biscaya, Aſturien, Leon, Avila, Soria und Südarmee: Leichtes Feuer in verſchiedenen Abſchnitten. Front von Madrid: Unſere Truppen konnten alle Angriffe im Abſchnitt von Villanueva de Pardilla und Brunete unter ſchweren Verluſten für den Gegner zurück⸗ weifen. Unſere Truppen haben ihre Stellungen vorgeſcho⸗ ben und verbeſſerk g Täkigkeit der Fliegerei: An der Front von Madrid haben unſere Flieger acht bolſchewiſtiſche Jagd⸗ und fünf Bombenmaſchinen abgeſchoſſen. i Die Kämpfe bei Peiping Friedliche Löſung des Konflikts unwahrſcheinlich? Tokio, 14. Juli. Bei Nanyuan ſüdlich von Peiping kam es zwiſchen ja⸗ paniſchen und chineſiſchen Truppen zu Gefechten. Drei Ja⸗ paner fanden den Tod. Polikiſche Kreiſe in Tokio beurteilen, ſo heißt es, eine friedliche Löſung der ernſten Lage als ausgeſchloſſen, da die neueſten Meldungen von einer Mobiliſierung der Zen⸗ kralarmee und der Luftwaffe ſowie deren Vormarſch nach Norden ſprechen. Ein heftiger Zuſammenſtoß der japaniſchen Truppen der 29. Armee dicht an der Südmauer Peipings iſt nach chineſiſcher Darſtellung durch ein Mißverſtändnis entſtan⸗ den. Auf dem Wege von Tungchou nach Fengtai in der Nähe des Militärlagers Nanyuan wurden die Japaner von den chineſiſchen Truppen mit MG und Geſchützfeuer empfangen. Ein Volltreffer brachte zwei Laſtautos mit Mu⸗ nition und Benzin zur Exploſion. Wie bisher alle Zuſam⸗ mentreffen endete auch dieſes mit erheblichen Verluſten und dem Rückzug der zahlenmäßig ſtark unterlegenen japani⸗ ſchen Truppen. Der ſtellvertretende chineſiſche Außenminiſter teilte mit, daß mehrere Regierungsbeauftragte zwecks Feſtſtel⸗ lung des Tatbeſtandes nach Nordchina entſandt wurden. Er habe den ſapaniſchen Geſchäftsträger davon verſtändigt, daß Ehing keinen Krieg hervorrufen wolle, aber zum Widerſtand entſchloſſen ſei, falls weitere Verletzungen der chineſiſchen Hoheitsrechte erfolgten. Wie die chineſiſche Preſſe behauptet, ſollen ſich zurzeit in Nordchina mindeſtens 10 000 japaniſche Soldaten befinden, die durch Heranholen von Verſtär⸗ kungen aus der Mandſchurei und aus Japan in Kürze auf 777720006 õã dãddddbbbbßãßãã ͥã dbb ũͤ b Kurzmeldungen Sekte aufgelöſt und verboten. Auf Grund der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat hat der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Po⸗ lizei die Sekte„Apoſtel Johannes“(auch„das Wiederkom⸗ men Jeſu Chriſti, Meiſter der Jüngerſcharen“ genannt) mit ſofortiger Wirkung für das geſamke Reichsgebiet aufgelöſt und verboten Paris. Im amtlichen Geſetzblatt iſt das Geſetz über die Amneſtie erſchienen, des weiteren zwei Geſetze, die Preis⸗ ſteigerungen unter Strafe ſtellen und Spekulationen im Deviſenhandel mit einer Sonderſteuer belegen. Rom. Muſſolini hat den Sohn des Präſidenten der Vereinigten Staaten, John Rooſevelt, empfangen, der ſich in Begleitung des amerikaniſchen Botſchafters befand. London. Die Mitteilung des amerikaniſchen Staatsſekre⸗ tärs Hull, daß Amerika ſeine neuen Schlachtſchiffe mit 40 Zentimeter⸗Geſchützen ausſtatten werde, findet in engliſchen N Flottenkreiſen naturgemäß ſtarke Beachtung. Newyork. Bei den Streikunruhen in Maſſilon(Ohio) wurden zwei Perſonen erſchoſſen. Um eine Wiederholung der Zuſammenſtöße zu verhüten, bewachen jetzt National⸗ gardiſten das Republic⸗Stahlwerk. Bisher wurden 144 Ge⸗ werkſchaftler verhaftet. Die polniſch⸗rumäniſchen Generalſtabsbeſprechungen. Den letzten Beſprechungen, die in Bukareſt zwiſchen den Leitern des polniſchen und des rumäniſchen Generalſtabes und ihren Mitarbeitern ſtattfanden, kommt, wie aus einem Bericht des Militärblattes„Polſka Zbrojna“ hervorgeht; nicht geringere Bedeutung zu als den vorhergehenden Be⸗ ſprechungen politiſcher Natur Verhaftung im Moskauer Außenminiſterium. Wie die Polniſche Telegraphenagentur aus Moskau meldet, iſt der Miniſterialdirektor im Außenkommiſſariat Bekman, der ſich beſonders um die Ausländer zu kümmern hatte, ſeines Poſtens enthoben worden. Wie verlautet, ſoll Bekman auch verhaftet worden ſein. l Steinwürfe auf Pandit Nehru. London, 14. Juli. Auf den Pröſidenten des Indiſchen Nationalkongreſſes, Pandit Nehru wurden am Dienstag mehrere Steine geſchleudert, als er mit ſeinem Kraftwagen durch einen mohammedaniſchen Wahlkreis in Ihanſi(Zen⸗ tralindien) fuhr. Pandit Nehur wurde durch einen Stein an der Stirn getroffen, ohne jedoch ernſtlich verletzt zu werden. Die Verſtärkung der engliſchen Territorialarmee. 0 Bei der 400 Jahr⸗Feier eines engliſchen Artillerie⸗Re⸗ giments in London machte Kriegsminiſter Hore⸗Beliche An⸗ gaben über die Stärke der Territorialarmee. Im Juni, dem bisher günſtigſten Monat in der Rekrutierung, habe ſie um 113 Offiziere und 1773 Mann zugenommen. Damit be⸗ laufe ſich ihre Geſamtſtärke auf 8756 Offiziere und 146 334 Mann; an der Sollſtärke fehlten jetzt noch 1090 Offiziere und 146 Mann. 1* 7 9 Neue Todesurteile in Sowſetrußland Diesmal in Georgien.— Sieben erſchoſſen. Moskau, 13. Juli. Wie die ſoeben in Moskau eingetroffene Tifliſer Zei⸗ tung„Sarjg Woſtoka“ mitteilt, fand in Tiflis ein neuer politiſcher Senſationsprozeß vor einem Sondergericht des oberſten Gerichtshofes der Georgiſchen Sowjetrepubliken ſtatt. Vor Gericht ſtanden ſieben Perſonen, mit einer Aus⸗ nahme alle Georgier. Das Gericht habe feſtgeſtellt, ſo heißt es in der lakoniſchen Zeitungsnotiz, daß die Angeklagten einer nunmehr entlaroten„antiſowjetiſchen Organiſation“ in Georgien angehört hätten, in der die„Ueberreſte der zer⸗ trümmerten, ſowjetfeindlichen Parteien Georgiens“ ver⸗ einigt geweſen ſeien, daß ſie Hochverrat, Spionage, Schäd⸗ lingsarbeit und Sabotage betrieben ſowie terroriſtiſche Akte gegen die Führer der georgiſchen bolſchewiſtiſchen Partei und Regierung vorbereitet hätten. i Das Sondergericht verurteilte alle ſieben Angeklagten zum Tode. Da die Gerichtsverhandlung auf Grund des Ge⸗ 1. Dezember 1934 genommen wurde, das Angeklagten das Recht reckung im des Urkeils f Angeklagten 7 er 8 Noch einmal wandte er den Kopf. Grete und der Schwarze waren nicht zu ſehen. Weiter alſo, weiter! Er lief, als ſei eine Meute wilder Beſtien hinter ihm her. Und da—— ganz plötzlich und unerwartet—— tauchte plötzlich ein roh gezimmertes Blockhaus vor ihm auf—— keine zwanzig Meter vor ihm—— hoch oben auf dem Hügel! i Der Herzſchlag ſtockte ihm. Vor Freude, vor glückhafter Ueberraſchung. Endlich alſo! Sekundenlang verharrte Jimmy regungslos. Dann ſetzte er ſich neu in Trab. Ein künſtlich aufgeworfener Graben ſtellte ſich ihm entgegen, Er ſetzte mit einem einzigen mäch⸗ tigen Sprunge über ihn hinweg und dann—— Dann geſchah das gänzlich Unerwartete. Ein Schuß krachte. In Millimeterbreite ziſchte eine Kugel an Jimmys Ohr vorbei. Und gleich darauf krachte es ein zweitesmal, aber da lag Jimmy ſchon am Boden und barg den Kopf hinter einem ſchweren Stein. Auch was ſich darauf ereignete, ſpielte ſich ſo raſch hin⸗ tereinander ab, daß er nicht dazu kam, etwas zu unter⸗ nehmen, obwohl er zu denen zählte, die ſelten ihre Geiſtes⸗ gegenwart verloren. Es brach und knackte in den Zweigen, dann tauchte hinter einem der Büſche zuerſt ein Gewehr⸗ lauf, dann langſam, ganz langſam die herkuliſche Geſtalt eines deutſchen Askark⸗Kriegers auf, der um die Stirn einen blutigen Verband trug und deſſen Uniform nur noch aus loſen Fetzen beſtand. Faſt gleichzeitig wurde die Tür des Blockhauſes von innen aufgeſtoßen. Jimmy, der den Kopf erhoben hatte, ſah einen weißen bärtigen Mann, der einen Revolver in der Hand hielt, im übrigen aber ſo ſchwach zu ſein ſchien, daß er ſich kaum aufrecht zu halten vermochte. Eine roh zuſammengeſchlagene Krücke unter dem linken Arm hielt ihn im Gleichgewicht. Das linke Vein, bis zum Knie hinauf mit einem ſchmutzigen Verband umwickelt, ſchwebte leblos über dem Boden. Ein Veteran war dieſer Mann, ein Wrack—— und war dennoch ent⸗ ſchloſſen, wie der Augenſchein verriet, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. 5 „Peter!“ brüllte Iimmy. 5 f Der Mann in der Tür 1 5 von einem Schwächeanfall befallen zu werden. Er lehnte ſich an den Türpfoſten, die Hand, die den Revolver umklammerte, ſank müde herab. „ Ammy iſt da!“ ſchrie der andere.„He, Peter, und noch * g jemand, hörſt du?“ Ach, Jimmy mußte ſich mit Peter!“ Sie rannte an Jimmy vorüber, kümmerte ſich nicht um den Askari, der finſter blickend zwiſchen Hütte und Büſchen ſtand, lief, ſtolperte, raffte ſich wieder auf, tränen⸗ überſtrömt——„Peter— Peterlein!“. auf das immer näherkommende Mädchen. Seine Geſtalt ge. wunde kühlte, die er ſich beim Sturz geſchlagen. Gewalt zu ſammenreißen, um nicht loszuheulen bei dem fürchterlichen Anblick, den Peter bot.„Schick doch den Kerl mit den Knarre weg, Peter!“ brüllte er zur Hütte hin. 125 Der Mann in der Tür rührte ſich nicht. Er ſchien die g Worte gar nicht gehört zu haben. Ein Vollbart wuchertef ihm bis hinab auf die Bruſt, das Geſicht war eingefallen) die Haare hingen ihm wirr in die Stirn. Aber dann hob er“ leicht den Kopf, ſagte etwas, das Jimmy nicht verſtehen konnte, da jedoch gleich darauf die drohende Geſtalt des Askari hinter dem Buſch verſchwand und gleich darauf wei⸗ ter ohen ſichtbar wurde, ſchien es ſich um einen Befehl für f den Schwarzen gehandelt zu haben. a Jimmy sprang auf die Füße. Faſt gleichzeitig keuchten hinter ihm Grete und der Schwarze heran, die die Schüſſe gehört hatten, aufgeregt waren, jetzt aber wie feſtgewurzelt, den Blick ſtarr auf den Mann in der Tür des Blockhauſes gerichtet, ſtehen blieben. Bis ſich ein Schrei von Gretes Lippen rang.„Peter 1555 Gee e, ieee Der Mann in der Tür ſah aus weitaufgeriſſenen Augen riet ins Wanken. Dumpf polternd fiel die Waffe auf dass Holz der Schwelle. Er wollte einen Schritt vorwärts machen, ja, das wollte er wohl, aber irgendetwas überwältigte derart, daß er ſeinen Zuſtand vergaß. Jimmy ſah das l heil kommen. Er wollte ſchreien, aber die Kehle verſagtef ihm den Dienſt. Die Krücke glitt unter Peters Arm forte polterte rückwärts ins Innere der Hütte. Der Mann Hel ſeines letzten Halts beraubt, ſchwankte ſekundenlang. Dann ſtürzte er vornüber und blieb regungslos liegen. 5 Sie betteten ihn drinnen in der Hütte auf einen Haufen bon Lumpen.„Er ſtirbt, er ſtirbt!“ hatte Grete geſch als ſie ihn zuſammenbrechen ſah und die Verzweiflung,. ö ihrer Herr geworden. Nün aber war eine ſtarre, faſt un natürliche Ruhe über ſie gekommen. Sein Herz ſchlug ſam, kaum wahrnehmbar. Sie flößten ihm Whis 19 Jimmg tränkte mit bebender Hand einen Lappen mit i ſer und legte ihn auf ſeine Bruſt, maſſierte dann des B wußtloſen eiskalte Hände, während ihm Grete die St Fee i een ͤ. 1 58 — 2 der Badiſche Chronik In die Seuſe geſtürzt und verblutet. Hockenheim, 14. Juli. Hier ereignete ſich bei Ernte⸗ Arbeiten auf dem Felde ein eigenartiger Unglücksfall, der ein Menſchenleben koſtete. Der 60 Jahre alte Landwirt Johann Schweſinger kam infolge unerwarteten Anziehens der Pferde auf ſeinem Fuhrwerk zu Fall. Dadurch drang die auf dem Wagen liegende offene Senſe dem Mann tief in die Bruſt. Der Tod trat kurz darauf infolge Ver⸗ blutung ein. 5 Heidelberg.(Handſchuhsheimer Heimat⸗ tag.) Handſchuhsheim feierte ſein erſtes Heimatfeſt, das auf dem Sportplatz und im großen Feſtzelt eine vieltauſendköp⸗ fige frohgeſtimmte Menſchenmenge vereinigte. Heimatausſtel⸗ lung, Dorfabend, hiſtoriſcher Feſtzug, Reiterſpiele und tur⸗ neriſche Vorführungen bildeten Sammelpunkte aller Schau⸗ uſtigen. Wertheim.(Ertrunken.) Seit Donnerstag wurde der Handelslehrling Wilhelm Gegenwarth aus Sachſenhau⸗ ſen vermißt. Nun fand man ſein Rad nebſt Kleidern an dem Tauberufer in der Leberklinge. Er wollte vor dem Schul⸗ ſport in der Tauber ein Bad nehmen, wobei er von einem Herzſchlag ereilt wurde, der ſeinem fungen Leben ein Ende machte. 8 5 Brunnenweihe in Langenbrücken (J) Langenbrücken b. Bruchſal. Das älteſte Schwefelbad Süddeutſchlands, Langenbrücken, hat durch ſchwierige Tief⸗ bohrung vor Jahresfriſt eine Quelle entdeckt, deren Beſtandteile zu den größten Hoffnungen berechtigen, enthält ſie doch nicht nur ſtark Schwefel wie die alten Quellen, ſondern auch noch Jod. Die neue Quelle wurde in einem feierlichen Weiheakt, an dem Partei und Staat lebhaften An⸗ teil nahmen, dem öffentlichen Kurbetrieb übergeben. Die erſte Langenbrücker Heilquelle wurde 1766 gefaßt und zum Mit⸗ telpunkt eines regen Badebetriebs gemacht. 1824 kaufte ein Bruchſaler Bürger, Franz Peter Sigel, das Bad, das er unter großen Opfern zu einer Heilſtätte von Weltruf erhob. Die Notzeit des Weltkrieges, des politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Zerfall 5 Reiches, blieb nicht ohne zerſetzende Wir⸗ kung auf dieſen Platz. Erſt jetzt wieder beginnt eine Zeit neuen Lebens. Partei und Gemeinde wollen in gemeinſamer Arbeit mit dem Badbeſitzer erreichen, daß das Schwefelbad Langenbrücken wieder allen leidenden Volksgenoſſen zugänglich Wird. Zu Ehren des Gründers des heutigen Amalienbades wurde die neuerbohrte Quelle von der Beſitzerin auf den de fer Namen Franz Peter Sigel⸗Quelle getauft. Der feierliche Feſt⸗ akt im Kurſaal begann mit Begrüßungsanſprachen des Orts⸗ gruppenleiters und des Bürgermeiſters von Langenbrücken. Eine kurze Leſung führte in die Geſchichte des Bades ein. Die ſtolze Vergangenheit, auf die das Bad zurückblickt— Aus aller Herren Länder, ſogar aus den Vereinigten Staa⸗ ten kamen Kurgäſte nach Langenbrücken— verpflichtet die Gegenwart, aus dem Bad wieder eine Stätte der Volksge⸗ ſundheit zu machen, die dem Bad eine neue Blütezeit ge⸗ währleiſtet. Architekt Blechſchmidt übergab den neuen Schwefelbrun⸗ men der Beſitzerin des Amalienbades, der Witwe Sigel, iner Nachkommin des Badgründers, die dann die neue Quelle taufte.— An den feierlichen Taufakt ſchloß ſich im Kurſaal und Kurpark ein frohes Volksfeſt an. a () Pforzheim. Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wag⸗ mer weilte in Pforzheim, wo er eine Beſichtigung der Politi⸗ ſchen Leiter des Kreiſes Pforzheim vornahm. In ſeiner An⸗ ſprache an die etwa 750 Mann betonte der Gauleiter, daß s das ewige Schickſal der Partei zu ſein ſcheine, daß ſie neben der Aufbauarbeit im Kampfe mit einem Gegner leben müſſe. Heute gehe dieſer Kampf gegen diejenigen, die unter einem kirchlichen Mantel Feinde des Staates und des Führers ſeien. Die große Mehrheit des Volkes wolle dieſe Auseinanderſet⸗ Zung nicht. Die Auseinanderſetzung gehe auch tatſächlich nur gegen die Ueberbleibſel einer innerlich korrupten Welt, und hier gebe es nur ein Entweder⸗Oder:„Es muß immer feſt⸗ geſtellt werden“, ſagte der Gauleiter weiter,„die Ausein⸗ Anderſetzung iſt nicht unſere Schuld, ſondern die Schuld der ewig Geſtrigen. Der Nationalſozialismus will mit den Kir⸗ chen in Frieden leben. Niemals wird unſere Bewegung eine religionsfeindliche, eine atheiſtiſche ſein, nie wird ſie Kräfte dulden, die die Religion ſtürzen wollen. In der Ausein⸗ anderſetzung mit den ewig Geſtrigen gibt es aber keine Zu⸗ geſtändniſſe, ſo wenig wie in der Vergangenheit. Wir haben nicht die Parteien beſeitigt, um morgen 25 kirchlichen Grup⸗ pen die Macht zu überantworten. Wir würden Deutſchland zugrunde richten, würden wir es den Haarſpaltern und Dog⸗ matikern ausliefern. Wir ſind indeſſen überzeugt, daß der Vernunft und der Anſtändigkeit der Sieg zufallen wird. Anſer Volk wird ein ehrlicher, anſtändiger und gerechter Richter ſein. Wer krank und verdorben iſt bis ins Mark, würde wahrſcheinlich beſſer tun, die Balken im eigenen Auge zu ſehen, ſtatt die Splitter im Auge anderer zu ſuchen. Wir Dienen der höchſten Tugenden unſeres Volkes, ſeinem beſten Geiſt und ſeiner edelſten Seele und damit den religiöſen Werten dieſes Lebens.“ 5 Aus den Nachbargauen z emmen 57000 RM. Drei Todesopfer auf der Landſtraße St. Ingbert. Ein mit vier Perſonen beſetzter Kraft⸗ wagen kam am Ortseingang ins Schleuderg und fuhr mit vouer Wucht gegen einen Baum. Das Fahrzeug wurde zertrümmert. Die drei Inſaſſen mußten mit ſchweren Ver⸗ leßzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort iſt der 29 Jahre alte Peter Müller aus Niederſalbach ge⸗ ſtof ben. Neunkirchen. In der Nacht wurde der 261ährige Hüt⸗ tenarbeiter Theodor Schweyer aus Neunkirchen von einem Auto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zei“ ſtarb. Der Autolenker beſaß die Gemeinheit und floh. Dic Polizei hat ſofort die Ermittlungen aufgenommen. Der verunglückte Schweyer ſtand kurz vor der Hochzeit, 5 Saariautern. In den frühen Morgenſtunden wurde zer mit Arbeitskameraden unterwegs befindliche, 43 Jahre alte Bergmann Johann Linzler, als er einmal an den lin⸗ ken Straßenrand trat, von einem in großer Geſchwindig⸗ keiß heranfahrenden Kraftwagen erfaßt und 18 Meter weit in einen benachbarten Garten geſchleudert. Seine Arbells⸗ komeraden, die etwas vorausgegangen waren, merkten das Fehlen Linzlers zunächſt nicht, ſuchten aber dimn aach ihm und fanden ihn auf dem Gartengrundſtück tot auf. Der Kraf-wagen konnte noch nicht ermittelt werden. — Batersbronn, Kr. Freudenſtadt.(Beim Drachen⸗ ſteigenlaſſen verunglückt.) Der im Bergergrund wohnhafte 36jährige verheiratete Glasarbeiter Wilhelm Burk⸗ hardt unterhielt ſeine Kinder mit Drachenſteigenlaſſen. Dabei ging er auf der vor ſeiner Wohnung liegenden Wieſe rück⸗ wärts gegen das dort befindliche Dalkenbächle, bis er mit den AUnterſchenkeln an dem nur 53 em hohen Stützgeländer aus Holz der dortigen Brücke anſtieß und rückwärts in das Dalkenbächle abſtürzte. Bei dieſem Sturz brach er das Se⸗ nick und war ſofort tot. Der auf ſo eigenartige Weiſe ums Leben gekommene Vater hinterläßt eine Witwe mit vier un⸗ mündigen Kindern. Schüſſe auf den ehemaligen Arbeitskameraden Der Täter richket ſich ſelbſt e FJrankfurk a. m. Am Montagmittag gad ein 27. zühr ger Mann in einem gewerblichen Betrieb in der Offen⸗ bacher Landſtraße auf einen dort beſchäftigten früheren Albeitskameraden von ihm mehrere Schüſſe ab. Der Ar⸗ better wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Taler richtete dann die Waffe gegen ſich ſeloſt and brachte ſich eine tödliche Verletzung bei. Der Beweggrund zur Tat onnte noch nicht feſtgeſtellt werden. a * — Aalen.(Segelflugzeug abgeſtürzt.) In der Nähe von Aalen verunglückte der 33jährige Kaufmann Wilh. Schneider aus Wallerſtein bei Nördlingen mit ſeinem Segel⸗ flugzeug tödlich. Er war um 13 Uhr vom Braunenberg aus aufgeſtiegen, in der Abſicht, einen fünfſtündigen Zeitflug durchzuführen. Als er über dem Wald bei Unterkochen einen Sturzflug unternehmen wollte, brach eine Tragfläche ſeines Flugzeuges und dieſes ſtürzte aus 200 m Höhe in die Tiefe, Schneider war ſofort kot. a a — Nabern, Ar, Kirchheim.(Unfall mit Todes⸗ folge.) Der 75jährige Dietrich Renz, der ſo unglücklich von ſeinem Güllenwagen gefallen war, daß er trotz geringer Fallhöhe eine Wirbelſäulenverletzung davontrug, iſt in der. Tübinger Klinik ſeiner ſchweren Verletzung erlegen. Anwelter in der Bayeriſchen Oſtmark. In der Umgebung von Straubing gingen ſchwere Unwetter nieder, die zum Teil von ſtarkem Hagelſchlag begleitet wa⸗ ren. Beſonders ſchwer wütete das raſende Element im Laabertal Die Hagelkörner erreichten hier die Größe von, Haſelnüſſen. Die Getreide und Hackfruchtfelder wurden ſtellenweiſe vollkommen verwüſtet. In Andermannsdorf fie⸗ len die Hagelſchloßen in einer ſolchen Stärke, daß die Fel⸗ der und Fluren vielfach ein winterliches Bild boten. i Zwei Tote bei Verkehrsunfall. In Wattenſcheid fuhr ein mit zwei Fahrern beſetztes Motorrad in voller Fayrt in die Flanke eines Straßenbahnwagens. Beide Fahrer waren lofort tot. a Im Urlaub dom Tode ereilt. Vom Herzſchlag tödlich getroffen wurde ein betagter Kurgaſt aus der Gegend von Ulm, der eine Bergtour auf das Immenſtädter Horn unter⸗ nommen hatte. Auf dem Ausſichtspunkt der Kanzel brach brach er plötzlich— vermutlich infolge Ueberanſtrengung— zuſammen und verſchied. 5 ib Schwere Lolcale uudocliau Durſt an heißen Wandertagen Mit den ſchönen Tagen iſt auch die Zeit des Wan⸗ derns wieder gekommen. Da ſtellt ſich auch der Durſt ſehr oft ein. Welche Freude, wenn der Wanderer an einen Brunnen oder an eine kühle Quelle kommt. Raſch wird der Durſt gelöſcht. Endlich iſt das brennerde Ge⸗ fühl beſeitigt. Bald aber bricht dem armen Wanderer der Schweiß aus allen Poren und der Durſt ſtell ſich von neuem ein. In der Mittagshitze wird der Wanderer ſchlapp. kralſos und unfähig zu größerer Energie. Wo ſitzt der Durſt? Nicht im Magen, ſon⸗ dern im Schlund, in der Kehle. Warum alſo dem Magen unnötig kalte Waſſermengen aufdrängen, die ihm ſchädlich ſind? Um das Durſtgefühl zu bereitigen, ge⸗ nügt es böllig, mit friſchem klarem Waſſer den Mund 30 ſpilſen und recht tief zu gurgeln; hernach noch einen kräf⸗ tige Schluck, der Körper iſt erfriſcht, der Magen bleibt unbeläſtigt und die Energie des Körpers iſt gehoben. Auch das Durſtgefühl wird ſich erſt nach viel längerer Zeit wieder einſtellen, als nach dem unvorſichtigen, chädlichen Trinken von großen Mengen kalten Waſſers. Exſt nach Beendigung der Wanderung am Abend iſt es geboten, die dem Körper durch das Schwitzen entzogene Flüſſigkelk wieder zuzuführen. 5 E ferſuch stragödie in Mannheim Die Geliebte und ſich ſelbſt erſchoſſen. J Mannheim. Am Montagabend erſchoß der 34jährige eim, und machte dann ſelbſt durch Erſchießen Leben ein Ende. Die Tat iſt auf Eiferſucht zurückzu⸗ Nationaltheater Mannheim. Das neue Spieljahr be⸗ ginnt am Freitag, den 3. September, mit der reizvollen Komödie eines neuen Autors„Kleines Bezirksgericht“ von Otto Bielen. Die erſte Opern⸗Neuheit der kommenden Spiel⸗ zeit iſt„Ein Maskenball“ von Verdi in neuer Inszenierung. 8 — Verbilligter Uebergang in die zweite Klaſſe. Neuer⸗ dings braucht der Reiſende, der mit einer Sonntagsrück⸗ fahrkarte 3. Klaſſe in die 2. Klaſſe übergehen will, nur noch den Unterſchied zwiſchen den ermäßigten Fahrpreiſen beider Klaſſen zu zahlen. Wer bei einem Sonntagsausflug auf der Rückfahrt mit ſeiner Sonntagskarte 3. Klaſſe in die 2. Klaſſe übergehen will, zahlt für einen Kilmoeter nur rund 1,2 Pfennig zu. Es iſt auch möglich, auf einer Teil⸗ ſtrecke in die 2. Klaſſe überzugehen. Um in den Genuß der verbilligten Uebergangskarte zu kommen, muß der Reiſende aber rechtzeitig die Karte am Schalter verlangen, da dieſe Karten geſchrieben werden müſſen. Ebenſo kann man auf Urlaubskarten, auch in einer Richtung und auf Teilſtrecken, von der 3. in die 2. Klaſſe übergehen, wobei gleichfalls nur der Unterſchied zwiſchen den ermäßigten Fahrpreiſen, etwa 1.5 Pfg. je Kilometer zu zahlen iſt. N —, Steuerermäßigung wegen beſonderer wirlſchaftlicher Verhältniſſe. Vorausſetzung fon die Gewährung einer Steuerermäßigung wegen beſonderer wirtſchaftlicher Ver⸗ hältniſſe iſt, daß die Aufwendungen, die die steuerliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Pflichtigen weſenllich beeinträchtigen, notwendig und angemeſſen find. Nach der Entſcheidung des Reichsfinanzhofs iſt die Notwendigkeit und Angemeſſenheit einer Unterhaltsgewährung nicht nach bürgerlich⸗recht⸗ lichen Vorſchriften, ſondern nach nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung zu beurteilen. Die Notwendigkeit einer Un⸗ kerhaltsgewährung wird erſt in der Regel nach Ausſchöp⸗ fung aller eigenen Unterhaltsquellen des Unterhaltsemp⸗ fängers, alſo guch ſeines etwaigen Vermögens, angenom⸗ men werden können. Unter Umſtänden ſei zum Beiſpiel der an ſich unterſtützungsberechtigten Mutter eines Pflichtigen ber Verkauf ihres Hausgrundſtücks zuzumuten, wenn ihr Lebensunterhalt durch den Erlös ſichergeſtellt wird und der Steuerpflichtige von Unterhaltsleiſtungen demgemäß frei wird. — Das Jungholz muß geſchont werden. Immer wieder wird von der Forſthehörde die betrübliche Feſtſtellung ge⸗ macht, daß die Waldbeſucher, Spaziergänger, Beeren⸗ und Pilzſucher nicht die notwendige Rückſicht auf die jungen Forſtkulturen nehmen, Da das Holz für die deutſche Wirt⸗ ſchaft einen außerordentlich wertvollen Werkſtoff darſtellt, muß erwartet werden, daß die Verſorgung für die Zukunft nicht mutwillig oder fahrläſſng beeinträchtigt wird. Nach den Beſtimmungen des Forſtgeſetzes iſt das Betreten von Anpflanzungen, Dickungen und Junghölzern verboten und unter Strafe geſtellt. Es mögen daher auch die Veeren⸗ und Pilzſammler, namentlich die Kinder, dieſer Vorſchrift end⸗ ſprechend handeln. 5 3 Die Königsgräber im Speyerer Dom. Wichtige Denkmäler deutſcher Geſchichte, In der Gruft des Speyerer Domes, wo ſich ſchmucklos, aber umſo wuchtiger, die roten und weißen Sandſteinquader über den Säulen wölben, künden uns die Gräber deutſcher Kaiſer aus einer Zeit, die das damalige Reich auf der Höhe ſeiner Macht fand, aber auch die ſchwerſten Einbußen an Macht und Anſehen erlitt. Die Gräber ſind wie die Wahr⸗ heit, die für ſich ſelbſt zeugt. Einſam ſehen wir vor dem Grabgewölbe den Sarkophag Rudolf von Habsburg; er hatte mit den Kämpfen nichts zu tun, die die Salier für Deutſchlands Freiheit führten. Hier ſehen wir die letzte Ruheſtätte von Urgroßvater, aker, Vater und Sohn— Konrad II, Heinrich III., rich IV. und Heinrich V. und noch drei weitere ſpätere N Philipp von Schwaben, Albrecht von Oeſterreich. in voller Macht. das von der Nord el weiter als der Kaiſer es gab es kein Ha 0 Jahren ſtarb 1056. rich III. im Jahre ur Herr den Kaiſer unterſtützt, mehr. Im jugendlichen in einer Zeit, in der eine ſtarke Hand nötig geweſen wäre. Der Kaiſer wurde ein Werkzeug herrſchſüchtiger Biſchöfe. Er wurde nach dem Willen der tatſächlichen Machthaber verheiratet, verraten, bis der junge Monarch entfloh. Er fand bei den Bürgern der Stadt Worms Hilfe und nahm dann die Regierung ſelber in die Hand. Auf dem päpſt⸗ lichen Stuhl ſaß Gregor VII., der Vorkämpfer päpſtlicher Weltherrſchaft, dem jedes Mittel zur Durchführung ſeiner Pläne recht war. Er verbot die Laieninveſtitur: keine weltliche Macht konnte nunmehr noch Kirchenämter ver⸗ geben. So war dem Papſt die Möglichkeit gegeben, die deutſchen Bistümer, die zugleich weltliche Fürſtentümer waren, mit ſeinen Hörigen zu beſetzen. So kämpfte Hein⸗ rich IV. volle 50 Jahre um Sein oder Nichtſein. Er wurde vom Papſt in Acht und Bann getan, die meiſten Reichs⸗ fürſten verließen ihn, und ſo kam der Bußgang nach Canoſſa zuſtande, den dieſer Fürſt auf ſich nahm, um Deutſchen Reich. Die Krypt⸗ zur gemeinſamen junge Kaiſer verſuchte nun, den herrſchenden Mißſtänden ein Ende zu machen. Als er glaubte, in Deutſchland Ord⸗ nung geſchaffen zu haben, erſchien er unverſehens mit einem Heer in Rom, verhandelte mit Geſchick mit der Kirche, nahm aber dann den widerſtrebenden Papſt mitſamt den Sein Vater wurde vom Banne befreit und in Speyer beigeſetzt. Aber Fürſten und Prieſter hielten zuſammen, verließen den Kaiſer, der es wohl durchgeſetzt hätte, Deutſch⸗ land von fremder Anmaßung zu befreien, und er erlitt das Schickſal ſeines Vaters. b So bekam die Welt ein anderes Geſicht: in vier Ge nerationen wurde Deutſchland von der Höhe ſeiner Macht geſtürzt und wurde Jahrhunderte lang der Spielball frem. den Geiſtes und eigener Zerſpitterung. Größe, Macht und Kultur verſanken. i„„ Wir finden aber hier noch mehr vom deutſchen Schickf Hier in dieſer Stille ruht auch der Stauffener P heſtätt, N Biſchöfen gefangen und zwang ſie unter ſeinen Willen. Belohnung von Rettungstaten Die amklichen Beſtimmungen. . Bei Anträgen auf Verleihung von Auszeichnungen für die Errettung von Menſchen aus Lebensgefahr(Rettungs⸗ medaille am Bande und Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr) bleiben die gegebenen Beſtimmungen häufig unbeachtet. Es wird daher auf folgende Punkte hingewieſen: Die Rettuagsmedaille am Bande und die Erinnerungmedaille für Rettung aus Gefahr ſind hohe ſtaatliche Auszeichnungen. Bei Beurteilung der Lebensgefahr der Retter iſt daher ein ſtrenger Maßſtab anzulegen. Vorausſetzung für die Verleihung einer Aus⸗ zeichnung für Lebensrettung iſt, daß der Retter a) durch ſeine Tat ſelbſt in Lebensgefahr geraten iſt, b) die Ret⸗ tungstat erfolgreich und bis zu einem gewiſſen Grade ſelb⸗ ſtändig zu Ende geführt hat, c) mit der Hilfeleiſtung einen vorzüglichen Beweis von 0 ah e Mut und Selbſt⸗ aufopferung gezeigt hat, d) nach ſeiner ganzen Perſönlich⸗ keit der Auszeichnung für würdig erachtet wird. Die Tatſache einer Beſtrafung ſchließt die Verleihung nicht unbedingt aus. Die Straftat darf jedoch nicht ehrloſe Geſinnung erkennen laſſen, keine allzu ſchwere ſein und muß längere 57 zurückliegen. Die Verleihung der Rettungsmedaille am Bande oder der Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr ſetzt nicht voraus, daß beſtimmte, namentlich feſtſtehende Perſonen aus Lebensgefahr gerettet worden ſind. Die Auszeichnungen können auch dann verliehen werden, wenn der Retter mit erheblicher oder ganz beſonders erheblicher eigener Lebens⸗ dhe eine offenſichtliche große Gefahr für Leben und Ge⸗ undheit von einem unbeſtimmten Perſonenkreis abgewen⸗ det hat. Es wird verliehen: a) die Rettungsmedaille am Bande, wenn ſich der Retter bei dem Rettungswerk in ganz beſonders er⸗ heblicher eigener Lebensgefahr befunden hat und die Ret⸗ ktungstat als ganz beſonders hervorragend bezeichnet wer⸗ den muß, b) die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr(nicht zum Anlegen beſtimmt) bei erheblicher Le⸗ bensgefahr und wenn die Rettungstat als hervorragend be⸗ zeichnet werden muß. Beide Auszeichnungen werden nicht verliehen: a) wenn die noch ſo ſehr anzuerkennende Rettungstat nicht von dem Retter bis zu einem gewiſſen Grad ſelbſtändig zu Ende geführt oder wenn es bei einem Rettungsverſuch geblieben iſt(der zu Rettende z. B. nur als Leich gehorgen werden konnte), b) für Rettungstaten, die vor dem 9 4. 1933 vollbracht ſind, c) wenn Perſonen, denen der Schutz des Lebens anderer anvertraut iſt, bei der Rettung Schutz⸗ befohlener zwar ihr eigenes Leben eingeſetzt, dabei aber nur innerhalb der Grenzen ihrer Pflicht 19 1 9 haben. In ſol⸗ chen Fällen kann eine der beiden Rettungsmedaillen aus⸗ nahmsweiſe dann verliehen werden, wenn es ſich um außer⸗ gewöhnliche Verhältniſſe und eine das Durchſchnittsmaß ihrer Verpflichtung erheblich überſchreitende Rettungslötig⸗ keit handelt. Rettungs⸗ und Erinnerungsmedaille wird dem⸗ ſelben Retter nur einmal verliehen. Die Verleihung der Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr ſchließt jedoch die Verleihung der Rettungs⸗ medaille am Bande für eine andere Rettungstat nicht aus. Ueber jede Rettungstat, bei der die Verleihung der Ret⸗ tungsmedaille oder der Erinnerungsmedaille in Frage kommt, 1 mit größter Beſchleunigung zu berichten. Zuſtän⸗ dig für die Berichterſtattung iſt die Dienſtſtelle des Ret⸗ ters. Die Anträge ſind auf dem Dienſtwege vorzulegen. Sie ſind dabei zu prüfen und nur mit eingehender Stellung⸗ nahme weiterzuleiten, wenn die Vorausſetzungen für die Verleihung einer Auszeichnung einwandfrei erfüllt ſind. Bauernhaus mit Bad Deutſchland ſteht mitten in einem großen Kampf um die Sicherung ſeiner Nahrungsfreiheit. Eine Waffe in dieſem Ringen iſt die Leiſtungs⸗ und Muſterſchau,— da⸗ her kommt es, daß gegenwärtig drei große Ausſtellungen ſtattfinden. Ausſtellungen ſollen den Blick in die Zukunft richten. Sie ſollen anſpornen und Schritte über die Ge⸗ genwart hinaus begünſtigen. Hier ein Beiſpiel. Wie lehrreich iſt doch die Freiland⸗ ſchau am Haupteingang der 4. Reichsnährſtandsausſtellung in München, die den Bauernhof in der Erzeugungsſchlacht zeigt. Wie ſchmuck iſt ſchon das Aeußere dieſes Bauern⸗ hofs, der Wohnung, Stall und Scheune in einem Gebäude vereinigt, und das Gleiche gilt von dem dicht neben ihm errichteten Landarbeiterhaus. Und dann erſt das Innere. Alles iſt denkbar einfach und zweckmäßig eingerichtet, alles atmet Behaglichkeit, iſt luftig und ſonnig. In der Küche, in der Waſchküche und in der Futterküche ſieht man alle techniſchen Einrichtungen, die der Bäuerin ihre Arbeit erleichtern. Und noch etwas gibt es in dieſem Bauern⸗ haus zu ſehen: ein geräumiges Bad. Augenfällig iſt hier dargeſtellt worden, was es mit dem Ethos der Arbeit auf ſich hat. Im nationalſozialiſtiſchen Staat ſoll ja der Schaffende nicht ſchuften, ſondern ge⸗ ſtalten. Dem nationalſozialiſtiſchen Menſchen iſt eben die Arbeit keine Fron und auch keine zudiktierte Strafe, ſon⸗ dern ſie iſt ihm Lebensinhalt, Lebenserfüllung. Mit bei⸗ den Beinen ſteht der nationalſozialiſtiſche Menſch auf Gottes Erde, gewillt, durch Arbeit und Leiſtung ſein Da⸗ in zu bejahen, Um aber beſtes leiſten zu können, dazu muß der Menſch innerlich und äußerlich in Ordnung, und das Werkzeug muß gut ſein. In ſchlechten, ungeſunden Räu⸗ men kümmern Menſch und Vieh, und in ſonnigen, luftigen Räumen gedeihen ſie. Das iſt die Lehre dieſer Freiland⸗ ſchau, die übrigens nach der Ausſtellung erhalten bleibt, um ein Jahr hindurch in den Dienſt der Schulungsarbeit geſtellt zu werden. Daß es ſich bei all dem nicht um Utopien handelt, geht aus einer Aeußerung hervor, die ein Beſucher aus einer Bauernabordnung bei der Beſichtigung getan hat und mit der er darauf hinwies, daß dies und das ähn⸗ lich angelegt ſei, wie in dieſem und jenem Bauernhof ſei⸗ nes Bezirkes. Das iſt überhaupt das Kennzeichen der Reichsnährſtandsausſtellung in München, daß ſie viele Dinge zeigt, die, ſo ſauber ſie ſich ausnehmen, faſt nichts erfordern als den Willen, zuzupacken.. Und auch das iſt wichtig. Denn die Bauersfrau und die Frau des bodenſtändigen Landarbeiters ſind auch Mütter. Und es geht nicht an, daß ſie ſich in der Be⸗ treuung ihrer Kinder irgendwie Beſchränkungen aufer⸗ legen müſſen, weil ſie mit Arbeit überhäuft ſind. Noch iſt der Menſch das Hauptſtück aller Wirtſchaft und der⸗ jenige, der alle Räder in Bewegung ſetzt. Die Feſtſtellun⸗ gen bei den Muſterungen, bei denen der Geſundheits⸗ zuſtand der ſtädtiſchen Jugend mehrfach als beſſer befun⸗ den worden iſt als der der Landjugend, reden eine ernſte Sprache. Zugleich rechtfertigen ſie aufs beſte die national⸗ ſozialiſtiſche Jugendführung, die Knaben und Mädchen von früh an ſportlich erzieht und ihnen dadurch ge⸗ rade ein Geſchenk für das Leben mitgibt. Ein Bauernhaus mit Bad— oder richtiger geſagt: ein mit allen techniſchen Errungenſchaften ausgerüſtetes Bauernhaus: das iſt auch ein Grundſtein für die Errich⸗ tung eines Staatsgebäudes, das die Zeiten überdauern wird und in dem leiblich und ſeeliſch geſunde Menſchen leben und werken, ein weiterer Schritt vorwärts zur Sicherung der deutſchen Freiheit.— per. — b e ee nach Männern der Leibesübun⸗ gen. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei regt in einem Runderlaß an, in Anbetracht der außerordent⸗ lich großen Bedeutung der Leibesübungen für die deutſche Jugenderziehung und»ertüchtigung und der Förderung, die W neuen Reich e be Straßen und Plätze auch nach ännern zu benennen, die bh auf dem Gebiet der Leibes⸗ übungen in Deutſchland verdient gemacht haben, wie 3. B. Friedrich Ludwig Jahn, Friedrich Frieſen uſw. Neuartige Trinkwaſſerbereitung auf Schiffen Die tragiſche Erſcheinung, daß Schiffsbeſatzungen bei Trinkwaſſermangel verdurſten, obwohl ſie ringsum vom Seewaſſer umgeben ſind, hat früh Verſuche veranlaßt, das Meerwaſſer durch Deſtillation von ſeinem Salzgehalt zu befreien und genießbar zu machen. Jedoch iſt dieſes deſtil⸗ lierte Waſſer nicht nur wegen ſeiner chemiſchen Reinheit völlig geſchmacklos, es kann auch Magenblutungen hervor⸗ rufen: zudem iſt es wegen der hohen Herſtellungskoſten nicht zur allgemeinen Einführung gelangt. Verſchiedene Gründe haben nun dazu geführt, neue Verſuche auf dieſem Gebiet auszuführen; einerſeits müſ⸗ ſen Kriegsſchiffe auch auf längeren Fahrten unabhängig von Friſchwaſſeraufnahme ſein, andererſeits iſt es auch Handelsſchiffen unmöglich, in tropiſchen Häfen ſtets ge⸗ nügende Mengen einwandfreien Süßwaſſers zu erhalten. Daher verdienen die Ausführungen von Regierungsbau⸗ meiſter R. Blaum, Bremen, beſonderes Intereſſe, der im 15. Heft der„Forſchungen und Fortſchritte“ über die ge⸗ lungene Löſung des techniſchen Problems berichtet. Hier⸗ nach wird das zu reinigende Seewaſſer zunächſt auf 120 Grad Celſius gekocht, um es keimfrei zu machen, und anſchließend durch Deſtillation mit der billigen Abwärme der Dampfmaſchinen oder Dieſelmotoren vom Salz be⸗ freit. In Kohlefiltern wird dem chemiſch nahezu reinen Waſſer wieder etwas Salz beigemengt und jeglicher Ge⸗ tuch entzogen. Schließlich erhält man durch einhalbſtün⸗ diges Durchblaſen dieſes Waſſers mit Friſchluft ein Trinkwaſſer, das dem Friſchwaſſer der Tanks geſundheit⸗ lich und geſchmacklich weit überlegen iſt. Das neue Verfahren dürfte ſich bald aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen durchſetzen; ſo kann zum Beiſpiel ein Oſtaſienſchiff etwa 10 v. H. mehr Fracht mitnehmen, wenn es auf Friſchwaſſervorrat verzichtet, wodurch die Verdienſt⸗ ſpanne der Reederei entſprechend ſteigt. Für die deutſchen Handelsſchiffe iſt die Einſparung von Deviſen für Friſch⸗ waſſer beſonders erwünſcht. 150 Kilometer ſüdweſtlich von Basra hat man in der Wüſte die Leichen von ſechs Per⸗ ſonen entdeckt, die an Durſt und an Hitze zugrunde ge⸗ gangen ſind. Es handelt ſich um eine Kolonne von eng⸗ liſchen Ingenieuren, die im Euphratgebiet, 260 Kilometer von Basra entfernt, ein Dorf aufſuchen wollten. Sie ver⸗ fehlten den Weg und ließen das Auto zurück, um zu Fuß ein Beduinenlager zu erreichen. Sie begannen jedoch nach einigen Kilometern im Kreis zu laufen, erſchöpften vor⸗ zeitig ihre Kräfte und ſtarben ſieben Kilometer von ihrem Auto entfernt an der Hitze und am Durſt in der mörde⸗ riſchen Wüſte. Mörderiſche Wüſte. Aus dem Gerichtsſaal. zu hohen Zuchthausſtrafen verurkeilt. 5 Zweibrücken, 14. Juli Zwei Fälle von Raſſenſchande beſchäftigten am Dienstag die Große Strafkammer des Landgerichts Zweibrücken Im erſten Falle ſtand der 35 Jahre alte Jude Max Kahn aus Pirmaſens vor den Schranken des Gerichts. Er hatte die 26 Jahre alte Ottilie Büttel, die ſich jetzt in Freiburg(Breisgau) aufhält, bereits im Jahre 1933 auf einem Feſtplatz in Pirmaſens kennengelernt. Nach ſeinem eigenen Eingeſtändnis fing er mit dem artvergeſſenen Mädchen ein intimes Verhältnis an. Er ſetzte den Geſchlechtsverkehr auch nach Erlaß der Nürn⸗ berger Geſetze vom 16. 9. 1935 fort. Der Angeklagte war geſtändig. Er will die Abſicht gehabt haben, die Büttel zu heiraten, da er mit ſeiner Familie nach Argentinien aus⸗ wandern wollte. Er will ſein Verhältnis mit dem Mädchen erſt gelöſt haben, nachdem die Büttel inzwiſchen ein Kind von einem anderen Manne bekommen hatte und im Jahre 1936 ein anderes Verhältnis eingegangen ſei. Die angeb⸗ liche Abſicht des Juden, das artvergeſſene Mädchen zu hei⸗ raten, ließ der Staatsanwalt nicht als mildernden Umſtand gelten. Der Offizialverteidiger plädierte auf eine Gefäng⸗ nisſtrafe mit Rückſicht darauf, daß das artvergeſſene deut⸗ ſche Mädchen dem Juden nachgelaufen ſei. Dieſe Tatſache und das Geſtändnis Kahns berückſichtigte das Gericht als ſtrafmildernd und verurteilte ihn zu zwei Jahren Zucht- haus. Die als Zeugin geladene Büttel, die trotz ordnungs⸗ gemäßer Ladung ohne genügende Entſchuldigung nicht ere ſchien, wurde zu einer Ordnungsſtrafe von 50 Mark oder zehn Tagen Haft verurteilt. 7 Ein außerordentlich raffinierter und gefährlicher Raſſe⸗ ſchänder ſaß in der zweiten Verhandlung in der Perſon des 25 Jahre alten Juden Robert Strauß von Hö h⸗ einöd auf der Anklagebank. Der Jude machte ſich im Auguſt vor. Is. in der Wirtſchaft„Zur Kornblume“ in Kaiſerslautern an ein junges Mädchen heran. Er verſchwieg dem Mädchen abſichtlich ſeine Raſſezugehörig⸗ keit. Auch der Wirt, der den Juden ſehr gut kannte, machte dem Mädchen davon keine Mitteilung. Er veranlaßte ſogar; daß das Mädchen und ihre Freundin im Nebenzimmer mit dem Juden Schnaps tranken, wobei er und ſeine Frau Ge⸗ ellſchaft leiſteten. Der Jude hat dann ſpäter vier⸗ bis fünf⸗ mal mit dem Mädchen intim verkehrt. Als die Gefahr be⸗ ſtand, daß ſein raſſenſchänderiſches Treiben bekannt wurde. ſuchte Strauß das Mädchen zu veranlaſſen, bei der Polizeß auszuſagen, daß ſie Ausländerin ſei. Er beſtimmte ſie auch, nur unter dem Namen„Fritz Löwenſtein“ zu ſchrei⸗ ben. Der Angeklagte hat ſich ſogar dem Mädchen gegen⸗ über gebrüſtet— als es dahinter kam, daß Strauß Jude war—, er habe ſchon vorher mit deutſchen Mädchen intim Einer anderen Zeugin bot er 50 Mark für einen intimen Verkehr an. Der Jude, der in der Vorunterſuchung hart⸗ näckig geleugnet hatte, verſuchte auch in der Hauptverhand, lung, das Gericht ſtändig irrezuführen und log in der ge⸗ meinſten Weiſe. Er verſtieg ſich ſogar zu der dreiſten Lüge nicht gewußt zu haben, daß das Mädchen Arierin ſei. Der Staatsanwalt bezeichnete Strauß als gefährlichen und raf⸗ finierten Raſſenſchänder. Er beantragte 4 Jahre Zucht⸗ haus. Das Gericht erkannte im Urteil dieſem Antrag ge⸗ mäß. In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, daß der Angeklagte in rückſichtsloſeſter und frivolſter Weiſe ſich über die Nürnberger Raſſengeſetze zum Schutze des deut ſchen Blutes hinweg geſetzt und daß er es darauf abgeſtellf hatte, ſich ariſche Mädchen gefügig zu machen. Es mußte deshalb ein abſchreckendes Exempel ſtatujert werden. We⸗ gen des hartnäckigen Leugnens des Angeklagten wurde dis 4% monatige Unterſuchungshaft nicht angerechnet. ö Zeitſchriften und Bücher. „Wirklich,, eine reizende Frau“. Ja, das iſt ſie! Eine Frau, die ſich durch ihr ſtilles, beſcheidenes Weſen die Herzen der Männer erobert, wird zum Mittelpunkt einez Romans um Rennfahrer, Techniker und Künſtler. Dieſe wir erleben im Hauſe des Direktors eine ſchickſalsſchwere Woche, in der faſt eine Ehe ſcheitert und doch weiß diese reizende Frau alles zum guten Ende zu führen. Sie leſen dieſen ſpannenden Roman von Alfred Heller jetzt in der Tiefdruck⸗Illuſtrierten„Neue J. 3.“ Jede Woche erfreut die„Neue J. 3.“ ihre Leſer durch ſtets ſchöne Bilder; ſie bringt intereſſante Artikelſerien und Kurz⸗ geſchichten, Neues von Bühne und Film und nicht zu vergeſſen: die luſtigen Emmerich⸗Huber⸗ Zeichnungen. Die „Neue J. 3.“ iſt für 20 Pfg. überall erhältlich. 5 Stundung und Eintreibung von Forderungen. Er⸗ fahrungsreiche Ratſchläge für Gläubiger. Von Heinrich Schulz. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1 Es iſt tatſächlich eine Kunſt, einen Schuldner, der über haupt nicht zahlen möchte, zur Zahlung zu bewegen. So⸗ lange zweckmäßigere Geſetzvorſchriften noch nicht beſtehen, obliegt es dem Gläubiger, ſich ſelbſt zu helfen, um For⸗ derungsverluſte möglichſt zu vermeiden. Deshalb werden die in dieſer Schrift gegebenen Ratſchläge für die Bearbeitung dieſes wichtigen Gebietes den Gläubigern gute Dienſte leiſten. Entwürfe von Mahnungen und Anträgen ſind in einem Anhang der Schrift beigegeben. Das Bändchen zeigt einen klaren und überſichtlichen Aufbau aus er- fahrungsreicher Hand und kann deshalb empfohlen werden WIIschalt„Bad. nok. Morgen Büfetts D 8 Donnerstag früh 1 Sie 8 Schlachtfest Sn 18. H. Baumann Nöbellager, Mannheim 8 Eingang nur U 1, 7 Breitestraße. 8 Von 9 Ahr ab 3 Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt einn CC Zürn. Einzelne Wohnzimmer N Tdnischule hammer M.-Seckenheim, Achernerstr. 31 heute Mittwoch, 14. abends 8.30 Uhr. Anmeldung erbeten. d fursbegun u. Samstag, 17. Juli Habiohn Zelle für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der decker olg Ulk. Elnzelunterricht jederzeft.“ Anzeigen helfen 5 Ihnen kaufen; ſe beer dem Kunen Gebt kü das His Wer NS OAp⸗Nachrichten. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 8, Gef. 29/171. Heute Mittwoch, den 14. Juli, um 8 Ahr antreten am Heim. Sport iſt mitzubringen.. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: N 30 und 2. Sondermtes verkehrt und kümmere ſich nicht um die Raſſegeſetzgebung. charmante Frau führt uns in die Kreiſe der Autoinduſtrieß;